Nr. 244. IS: Einzelpreis 10 Ausgabe A 2mal täglich ssener Rligemeine Zeitung Essener General=Anzeiger— Essener Neueste Nachrichten. Die Wochenschau. le u. Schriftleitung: Gerswidastr. 2.— Eigene Geschäftsstellen: Essen, Blehofer Str. 14, Limbecker Platz 24, urastr. 20. Fernsprechanschluß: Essen S.=A. 41111.— Telegr.= Adr.: Essener Allgemeine.— Postscheckkonto 2613 Essen. ### Sstener Allgemeine Zeitung erscheint einschließlich Sonntags zwölfmal wöchentlich.— Bezugspreis: Durch Boten frei 4 Haus RM. 1/0 für den halben Monat.— Anzeigenpreis: 1 mm Höhe, 25 mm Breite 20 Pfennig, private Zamillenanzeigen n# ntennig.— Stellengesuche 10 Pfennig.— Reklamen 1 mm Höhe, 79 mm Breite 80 Pfeumg.— Radatt nach Tarif.— Im und Konkursfalle sowie bei Geschäftsaufsicht erlischt joder Vergünstigungsanspruch.— Erfüllungsort und Gerichtssand Essen. Amtliches Kreisblatt für den Stadttreis Essen. Westdeutsche Sport=Zeitung. Etgene Berliner Abteliung(Schriftleitung und Geschäftsstelle), Berlin NW7, Unter den Binden 300 Zernsprech= Anschlüsse: Berlin, Amt Zentrum Nr. 10428, 11568 und 1195. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit telephonisch auf gegebener Anzeigen sowie für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmten Tagen oder an bestimmter Stelle. Im Zalle von Betriebsstörungen, gerufen durch Streik, höhere Gewalt, Erscheinungsverbot, dat der Bezieher keinerlei Anspruch auf die Lieferung, Nachlteferung der Zettung oder Rückzahlung des Bezugspreises.— Der einspruchslose Bezug gilt als Anerkennung dieser Bedingung. littwoch, den 3. September 1930 Abend=Ausgabe 55. Jahrgang— Nr. 2443 ße 10 Neues vom Tage gebliebenen tc.: kommoden, n. SpeiseVitrinen, sche, Sessel, garnituren, isatztische, Zimmer etc. ür etwa das Reichskabinett beschäftigte sich heute mit der senden Tagung des Völkerbundsrates nur mit Beden des Reichsministers Treviranus. An der südlichen Zone von Algier und Marokko kam verlustreichen Zusammenstößen zwischen Einbenen und französischen Fremdenlegionären. Nach einer amtlichen Meldung aus Moskau hat die Ampolizei eine große Organisation zum Sturz sowjerregimes aufgedeckt. Gastod einer ganzen Familie Chemnitz, 3. Sept.(Drahtb.) Im benachbarten Oberfrohna wurden gestern abend der Kolporteur Paul Fischer, seine Ehefrau und die vier Kinder im Alter von sechs Monaten bis zu neun Jahren in ihrer Wohnung gasvergiftet tot aufgefunden. Fischer und seine Frau, die in glücklicher Ehe lebten, haben die Tat im gegenseitigen Einverständnis wegen wirtschaftlicher Rotlage begangen. Reichskabinett und Treviranus=Reden Einmütige Zustimmung zur Trierer Erklärung des Reichskanzlers ranzösische Verluste in Marokko Eingeborene greisen französische Legionäre an Paris, 3. Sept.(Drahtb.) Nach einer Meldung aus Casablanca kam es am August in der südlichen Zone Marokkos, unweit von 1, zu einem blutigen Kampf zwischen Angehörigen nicht unterworfenen Eingeborenenstammes und Abteilung französischer Truppen. Dabei wurden französischer Seite vier Offiziere und 42 in getolet und drei Offiziere und 22 Mann zum schwer verwundet. Die Verluste der Aufständischen, benfalls groß sein sollen, konnten nicht festgestellt en, da sie ihre Toten und Verwundeten auf dem zug mitschleppten. Nach dem„Echo de Paris“ ereignete sich der Zusammenstoß an der algerisch=marokkanischen Grenze, und zwar während einer Polizeistreife. Südlich von Tarda hatte eine berittene Abteilung französischer Legionäre mit Eingeborenen des Ait=Hammou=Stammes ein schweres Gefecht zu bestehen. Die französischen Verluste betrügen an Toten und Vermißten ein Offizier, drei Unteroffiziere und 18 Legionäre, außerdem seien zwei Offiziere, ein Unteroffizier und zehn Legionäre verletzt worden. Die Verluste der franzosentreuen Eingeborenen beliefen sich auf 24 Tote und 12 Verletzte. Der Ait=Hammou=Stamm soll große Verluste erlitten haben. Berlin, 3. September.(Eig. Drahtb.) In der heutigen Kabinettsitzung fand zunächst eine Aussprache über die auf der Genfer Tagung zur Erörterung kommenden Fragen und die damit zusammenhängenden außenpolitischen Probleme statt. Selbstverständlich billigte das Kabinett die Richtlinien, von denen Dr. Curtius in den Genfer Verhandlungen ausgehen soll. Politisch wichtiger als diese Erörterung war indessen die Aussprache über die Reden und Artikel des Reichsministers Treviranus, die ebenfalls auf der Tagesordnung stand. Nach der amtlichen Verlautbarung„stellte der Reichskanzler abschließend die einmütige Zustimmung des Reichskabinetts zu den Ausführungen seiner Trierer Rede fest, wonach Kanzler und Außenminister verfassungsmäßig für die Führung der Außenvolitik allein verantwortlich sind und Voraussetzung der Stabilität und Konsequenz einer erfolgreichen Außenpolitik auf der bisherigen grundsätzlichen Linie bilden". Diese ganz klare und einmütige Formulierung wird hoffentlich nunmehr den Ausflügen der Minister auf Gebiete ein Ende machen, die nicht zu ihrer Zuständigkeit gehören. Minister Treviranus hat sich freilich in einem Schreiben an den Außenminister dagegen gewehrt, daß er seinen Artikel ohne Zustimmung des Auswärtigen Amts geschrieben habe. Er habe das Material und auch die Ausarbeitung des vor allem umstrittenen Artikels vom Auswärtigen Amt. das er darum ersucht habe. Das ist offenbar auch richtig, aber darauf kommt es nicht an, sondern es kommt auf den Inhalt des Artikels selbst an, der von dem Reichsminister geschrieben worden ist und der in seiner endgültigen Fassung nicht zur Billigung dem Außenminister vorgelegt worden ist. Und diese Fassung ist es gewesen, die den Protest des Reichskanzlers und des Reichsaußenministers ausgelöst hat. Hoffentlich werden aber nunGroße französische Manöver an der italienischen Grenze eichskanzler Brüning in Aachen Aachen, 2. Sept.(Drahtb.) n einer Versammlung der Zentrumspartei Aachen Reichskanzler Dr. Brünina am Dienstagabend die innere Politik des Reiches. Der Reichskanzler erte an die Entwicklung der deutschen Politik seit auf außen= und innenpolitischem Gebiete und ging dars einer Besprechung der Arbeitslosenveric ung über. Hierzu sagte er u. a.: Wenn die Notdnung des Reichspräsidenten nicht gekommen wäre, waren die Arbeitslosenunterstützungen im Spätdeg gar nicht mehr auszuzahlen geweDas gleiche trifft für die Wohlfahrtsunterstützunzu Wir haben den Wagen, der schon in den Abhineinzusausen drohte, im letzten Augenblick noch al zum Stehen gebracht, indem wir die Mittel stellten, um überhaupt die Zahlungsverpflichtungen keiches, der Länder und Gemeinden zu sichern. Wenn uch, so führte der Reichskanzler weiter aus, die Beischaft zu einem Mitopfer, dem allgemeinen Opfer sordert und herangezogen haben, so haben wir damit nicht gegen die Beamten gearbeitet. In Zeiten schwerster Not, wo alles unsicher ist, wo Hunderttausende und Millionen nicht wissen, was in den nächsten Wochen und Monaten aus ihnen werden kann, darf man wohl ein Opfer auch von denen fordern, die für ihre Zukunft gesichert sind. Die Reichsregierung hat deshalb Schluß gemacht mit der Tendenz, unangenehme Dinge aufzuschieben; denn die Aufschiebung des Notwendigsten kann die Vertrauenskrise nur vergrößern; aber es gibt da Leute, die ein Interesse daran haben, diese Vertrauenskrise immer weiter zu schüren, und die deshalb von Milliardendefiziten des Reiches reden. Das ist das Ungeheuerlichste, was man sich im Wahlkampf überhaupt leisten kann. Man erschüttert damit nicht nur den Glauben des heimischen Kapitals in die deutsche Wirtschaft, so daß große und kleine Ersparnisse ihre Flucht ins Ausland nehmen, sondern man erschüttert auch das Vertrauen des Auslandes und des gesamten Weltgeldmarktes in die Stabilität der deutschen Wirtschaft. Niemand trägt mehr zur Steigerung unserer Arbeitslosigkeit bei, als wer derartige Phantasien, Uebertreibungen und bewußte Falschmeldungen in den Wahlkampf wirft." Im Laufe der Nacht kehrte der Reichskanzler, der in Aachen seine Westdeutschlandreise abschloß, nach Berlin zurück. * 1 Ein Momentbild: Auffahrt einer Tankabteilung vor dem Lager. Seil langen Jahren sind an der italienischen Grenze nicht so große Truppenmassen zu kriegsmäßigen Uebungen konzentriert gewesen wie in diesen Tagen. Die französische Heeresleitung hat annähernd 70000 Mann in den alpinen Grenzgebieten zusammengezogen, die dort etwa 14 Tage lang kriegsmäßig üben werden. Spaurlat sbot. Dir. v Fetr erbestel lle Grönlandexpedition[Siegmund Freud: der Mitte der Eiswüste Goethe und die Psychoanalyse NK Worldcopyright 1930 by Akademia, Heidelberg. Nachdruck, auch auszugsweise, verboten. Bodhaon, 28. Aug. Am 31. Juli wurde die Mitte hronländischen Inlandeises 400 km von der OstWestküste entfernt von Dr. Georgi, Dr. Weiken und skonlandern mit sechs Hundeschlitten erreicht. Georgi *0 zunachst allein dort, um mit den Beobachtungen ginnen. Weiken und die Grönländer reisten mit bündeschlitten wieder zurück und legten dabei täglich * km zurück. Am 18. August wurde die Inlandse mit einem neuen Hundeschlittentransport von Bunden unter der Führung von Dr. Löwe zum en Male erreicht. 1000 kg Nutzlast führte diese pe mit sich. Sie traf Georgi wohlauf, dessen schtungen in vollem Gange waren. Die niedrigste, gemessene Temperatur betrug 35 Grad unter Lowe legte täglich mit seinem Transport 45 km und markierte den Wea alle 500 m durch Fahnchen. Diese Methode hat sich bisher herin°. bewährt. Die Motorschlitten erreichten am Ugust ihren endgültigen Montageplatz in 900 m Wegener. * neueste Telegramm Wegeners berichtet über Ffortschritte der Expedition. Vor allem ist der hinterungsplatz in der Mitte Grönlands, auf weleine Gruppe der Expedition länger als ein Jahr ten wird, endlich erreicht worden. Die dortigen katuren scheinen schon jetzt sehr niedrig zu sein, 5 Wegener mit seiner Vermutung wohl nicht fehl###### er Wintertemperaturen von 60 Grad unter mus wahrscheinlich erklärte. Inzwischen werden ver* auch die Motorpropellerschlitten betriebsfertig gesein, die nicht nur dazu dienen, den Verkehr en den einzelnen Gruppen der Expedition über das urechtzuerhalten, sondern vor allem auch das Vervon„zlugzeugmotoren in der kalten Luft des Poes zu studieren. Wir bringen hier den Wortlaut der Rede, die Anna Frend namens ihres Vaters bei der Uebergabe des Goetbe Preises im Frankfurter Goetbebaus in Erwiderung auf die Ansprache des Oberbürgermeisters Dr. Landmann verlas. Meine Lebensarbeit war auf ein einziges Ziel eingestellt. Ich beobachtete die feineren Störungen der seelischen Leistungen bei Gesunden und Kranken und wollte aus solchen Anzeichen erschließen— oder, wenn Sie es lieber hören, erraten—, wie der Apparat gebaut ist, der diesen Leistungen dient und welche Kräfte in ihm zusammen und gegeneinander wirken. Was wir, ich, meine Freunde und Mitarbeiter, auf diesem Wege lernen konnten, erschien uns bedeutsam für den Aufbau einer Seelenkunde, die normale wie parhologische Vorgänge als Teile des nämlichen natürlichen Geschehens verstehen läßt. Aus welcher Einengung ruft mich diese mich überraschende Auszeichnung heraus, indem sie die Gestalt des großen Universellen heraufbeschwört, der in diesem Hause geboren wurde, in diesen Räumen seine Kindheit verlebte! Mahnt sie, sich gleichzeitig vor ihm zu rechtfertigen? Wirft sie die Frage auf, wie er sich verhalten hätte, wenn sein für jede Neuerung der Wissenschaft aufmerksamer Blick auch auf die Psychoanalyse gefallen wäre? Ich denke, Goethe hätte nicht wie so viele unserer Zeitgenossen die Psychoanalyse unfreundlichen Sinnes avgelehnt. Er war ihr selbst in manchen Stücken nahegekommen, hatte in eigener Einsicht viel erkannt, was wir seither bestätigen konnten, und manche Auffassungen, die uns Kritik und Spott eingetragen haben, werden von ihm wie selbstverständlich vertreten. So war ihm zum Beispiel die unvergleichliche Stärke der ersten affektiven Bindung des Menschenkindes vertraut. Er feierte sie in der Zueignung der Faustdichtung in Worten, die wir für jede unserer Analysen wiederholen konnten: „Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten, Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt. Versucht ich wohl, euch diesmal festzuhalten?" „Gleich einer alten halbverklung'nen Sage Kommt erste Lieb und Freundschaft mit herauf". In seiner vielleicht erhabensten Dichtung, der Iphigenie, zeigt uns Goethe ein ergreifendes Beispiel einer Entsühnung, einer Befreiung der leidenden Seele von dem Druck der Schuld. und er läßt diese Katharsis sich vollziehen durch einen leidenschaftlichen Gefühlsausbruch unter dem wohltätigen Einfluß einer liebevollen Teilnahme. Ja, er hat sich selbst wiederholt in psychischer Hilfeleistung versucht, so an jenen Unglücklichen, der in den Briefen „Kraft“ genannt wird, an den Professor Plessing, von dem er in der„Kampagne in Frankreich“ erzählt. Und das Verfahren, das er anwendete, geht über das Vorgehen der katholischen Geister hinaus und berührt sich in merkwürdigen Einzelheiten mit der Technik unserer Psychoanalyse. Ein von Goethe als scherzhaft bezeichnetes Beispiel einer psychotherapeutischen Beeinflussung möchte ich hier ausdrücklich mitteilen, weil es vielleicht weniger bekannt und doch sehr charakteristisch ist. Aus einem Brief an Frau v. Stein(Nummer 1444 vom 5. September 1785): „Gestern abend habe ich ein rechtes psychologisches Kunststück gemacht. Die Herder war immer noch auf das hypochondrischeste gespannt über alles, was ihr in Karlsbad Unangenehmes begegnete, besonders von ihren Hausgenossen. Ich ließ mir alles erzählen und beichten, fremde Unarten und eigene Fehler mit den kleinsten Umständen und Folgen, und zuletzt absolvierte ich sie und machte ihr scherzhaft unter dieser Formel begreiflich, daß diese Dinge nur abgetan und in die Tiefe des Meeres geworfen seien. Sie war selbst lustig darüber und ist wirklich kuriert". Ich bin auf den Vorwurf vorbereitet, wir Analytiker hätten das Recht verwirkt, uns unter die Patronanz Goethes zu stellen, weil wir die ihm schuldige Ehrfurcht verletzt haben, indem wir die Analyse auf ihn selbst anzuwenden versuchten, den großen Mann zum Objekt der analytischen Forschung erniedrigten. Ich aber bestreite zunächst, daß dies eine Erniedrigerung beabsichtigt oder bedeutet. Wir alle, die wir Goethe verehren, lassen uns doch ohne viel Sträuben die Bemühunigen der Biographen gefallen, die sein Leben aus den vorhandenen Berichten und Aufzeichnungen wiederherstellen wollen. Was aber sollen uns diese Biographien leisten! Auch die beste und vollständigste könnte die beiden Fragen nicht beantworten, die allein wissenswert scheinen. Sie würde das Rätsel der wunderbaren Begabung nicht aufklären, die den Künstler macht, und sie könnte uns nicht helfen, den Wert und die Wirkung seiner Werke besser zu erfassen. Und doch ist es unzweifelhaft, daß eine solche Biographie ein starkes Bedürfnis bei uns befriedigt. Wir verspüren dies sehr deutlich, wenn die Ungunst der historischen Ueberlieferung diesem Bedürfnis die Befriedigung versagt hat, zum Beispiel im Falle Shakespeare. Es ist uns allen unleugbar peinlich, daß wir noch immer nicht wissen, wer die Komödien, Trauerspiele und Sonette verfaßt hat, ob wirklich der gelehrte Sohn des Stratforder Kleinbürgers, der in London eine bescheidene Stellung als Schauspieler erreichte, oder eher der hochgeborene und feingebildete, leidenschaftlich unordentliche, einigermaßen deklassierte Aristokrat Baco von Verulam. Rechtfertigt sich aber ein solches Bedürfnis, von den Lebensumständen eines Mannes Kunde zu erhalten, wenn dessen Werke für uns so bedeutungsvoll geworden sind? Man sagt allgemein, es sei das Verlangen, uns einen solchen Mann auch menschlich näherzubringen. Lassen wir das gelten. Es ist also das Bedürfnis, effektive Beziehungen zu solchen Menschen zu gewinnen, sie den Vätern, Lehrern, Vorbildnern anzureihen, die wir gekannt oder deren Einfluß wir bereits erfahren haben, unter der Erwartung, daß ihre Persönlichkeiten ebenso großartig und bewundernswert sein werden wie die Werke, die wir von ihnen besitzen. * Immerhin wollen wir zugestehen, daß noch ein anderes Motiv im Spiele ist. Die Rechtfertigung des Biographen enthält auch ein Bekenntnis. Nicht herabsetzen zwar will der Biograph den Heros, sondern ihn uns näherbringen. Aber das heißt doch, die Distanz, die uns von ihm trennt, verringern, wirkt doch in der Richtung einer Erniedrigung. Denn es ist unvermeidlich: wenn wir vom Leben eines Großen mehr erfahren, werden wir von Gelegenheiten hören, in denen er es wirklich nicht besser gemacht hat als wir. Trotzdem meine ich, wir erklären die Bemühungen der Biographik für legitim. Unsere Einstellung zu Vätern und Lehrern ist nun einmal eine ambivalente, denn unsere Verehrung für sie deckt regelmäßig eine Komponente von feindseliger Auflehnung. Das ist ein psychologi Mittwoch, den 3. September 1930. Essener Allgemeine Zeitung mehr die Zwischenfälle, die kaum noch durch die Erregung des Wahtkampfes entschuldigt werden können, endgültig aufhören. Sowjetrußland unter dem Fünfjahrsplan Acht Kriegsschiffe vor Buenos=Aires Mehrere hohe Militärs verhaftet. London, 3. Sept.(Drahtb.) Den letzten Meldungen aus Buenos=Aires zufolge, sind eine Reihe von höheren Militärpersonen verhaftet worden. Durch Kriegsschiffe wurden mehrfach Truppen gelandet, die später wieder eingeschifft wurden. Im Hafen von Buenos=Aires liegen augenblicklich acht Kriegsschiffe. Man erwartet, jeden Augenblick weitere Schwierigkeiten und spricht auch offen von Revolution. Bisher ist jedoch die Ruhe erhalten geblieben. Der Rücktritt des Kriegsministers wird bestätigt. Das Schicksal des Präsidenten Lequia London, 2. Sept.(Drahtb.) Reuter meldet aus Valparaiso: Der ehemalige Präsident von Peru, Leguia, wurde heute mn seinem Sohn Juan am der Insel San Lorenzo an Land gebracht. Er ist ein kranker Mann und wird bis zu seiner Aburteilung wegen Verrates in Haft behalten. Ausländische Diplomaten in Lima haben sich bei der neuen Regierung, deren Haupt Sanchez Cerro ist, für ihn eingesetzt Ein neues Tagebuch Andrées Tromsö, 3. Sept.(Drahtb.) (Meldung des Norfk Telegrambüro.) Professor Hedreu teilte mit, das m dem Telegramm an die schwedische Regierung erwähnte Tagebuch Andrées sei nicht dasjenige, welches von Dr. Horn aufgefunden wurde. Es handele sich vielmehr um ein Tagebuch, das erst jetzt entdeckt worden sei. Der norwegische Gelehrte Hoel erklärte, das neu entdeckte Tagebuch sei viel ausführlicher als das von Dr. Horn gefundene. Die Schrift sei deutlich, und es scheine möglich zu sein, sie durch ein geeignetes Verfahren lesbar zu machen. Mord und Selbstmord Dresden, 3. Sept.(Drahtv.) In Kesselsdorf wurde gestern mittag in ihrer Wohnung die Eheirau eines Bergarbeiters, die bereits schon einmal einen Selbstmordversuch unternommen hatte, erhängt ausgefunden. Vorher hatte sie ihre 17 Jahre alte Tochter mit Leuchtgas vergiftet. Die sofort angestellten Wiederbelebungsversuche waren bei beiden erfolglos. Der Grund zu der entsetzlichen Tat werd m Familien= zerwürfnissen gesucht. In seiner großen achtstündigen Rede vom 27. Juni auf dem 16. kommunistischen Parteikongreß hat sich Sta lin nicht nur an seine Parteigenossen, nicht nur an die Bürger der Union gewendet, er hat zu allen Völkern des Erdballs gesprochen. Er wollte mit seiner Ansprache den Kongreß zu einem weltgeschichtlichen Ereignis machen. Die Wirtschaftskrise bedrohe die kapitalistische Welt nach Stalins Meinunng mu dem Untergang. Dem untergehenden Kapitalismus stellt Stalin den aufstrebenden Sozialismus der Union gegenüber. Selbstverständlich gebe es auch in der Union Schwierigkeiten. Diese aber seien Schwierigkeiten des Wachstums, des Aufstiegs, während die kapitalistische Welt vor Schwierigkeiten des Niedergangs, des Verfalls stehe. Ob die Lage der kapitalistischen Welt so hoffnungslos ist, wie Stalin es glaubt, soll hier nicht erörtert werden. Aber die Frage, ob es mit der Wirtschaft der Union so glücklich geht, wie es Stalin uns versichern möchte, wollen wir jetzt, wo das zweite Jahr des Fünfjahresplans dem Abschluß sich nähert, aufmerksam betrachten. Es muß aber dabei von vornherein bemerkt werden. daß die objektive Erforschung der Lage der Sowjetunion eine sehr schwierige Aufgabe ist, das uns dazu nur Material aus kommunistischen Quellen zur Verfügung steht. Die„ungeheuren Erfolge“, die nach dem Geschrei der führenden Kommunisten die Sowjetwirtschaft hat können sie keineswegs dazu bewegen, alle Schleier zu beseitigen und den„imposanten Aufbau des Kommunismus“ der neugierigen Welt zu enthüllen. Im Gegenteil, gerade unter dem Fünfjahresplan sucht die Sowjetregierung noch in viel größerem Maße, als es vorher der Fall war von dem. was im Lande geschieht, ein Geheimnis zu machen. So steht uns jetzt nur ein dürftiges und recht tendenziöses Material über das Wirtschaftsleben der Sowjetunion zur Verfügung. Aber das aufmerksame Studium auch dieses Marerials führt zu ganz anderen Schlüssen, als sie die Führer des Kommunismus machen. Was die Behauptung Stalins über den schnellen Ausbau der Industrie in Sowjetrußland betrifft, so haben wir keine triftigen Gründe, sie zu bezweifeln. Die Sowjetregierung hat bewiesen, daß sie es versteht, die für ihre Pläne erforderlichen großen Mittel aus der armen russischen Volkswirtschaft herauszupressen. Mit dem eigenen Willen der Bevölkerung, mit ihrem Sparsinn braucht sie dabei nicht zu rechnen, denn sie verfügt frei über die wichtigsten Hilfsquellen des Landes und, wenn ihr noch etwas fehlt, so entnimmt sie es zwangsweise der Bevölkerung. Mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen wird seit dem Jahre 1928 überhaupt nicht mehr gehandelt, sie werden so wie es schon einmal in den Jahren des Kriegskommunismus der Fall war, zu fixen Preisen enteignet. Auf der Grundlage solcher Zwangsmaßnahmen vermag die Sowjetregierung in großartige Unternehmungen einzugehen. Es wäre aber vollkommen verfehlt, zu glauben, daß der Industrieaufbau technisch und besonders wirtschaftlich rational vor sich gehe: Die Bauten zieben sich lange hin, kosten viel zu viel, und die Ergebnisse sind in Jubel in über den geglückten Ozeauflug- Die weiteren Pläue Costes' Was der Flug einbringt Paris, 3. Sept.(Drahtb.) Die Landung des„Fragezeichen" in Neuyork ist in Paris mit einer kaum zu beschreibenden Begeisterung ausgenommen worden. Tausende und aber Tausende hatten sich auf dem Concordia=Platz eingefunden und lauschten der Uebertragung der Begrüßungsfeierlichkeiten. Als kurz nach Mitternacht die glatte Landung des „Fragezeichen" mitgeteilt wurde, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Bis in die späten Nachtstunden harrte die Menge aus, um gegen 1 Uhr eine kurze Erklärung Costes vor dem Mikrophon auf dem Neuyorker Flughafen anzuhören. Die beiden Flieger dürfen sich nicht länger als 48 Stunden in Neuyork aufhalten, wenn sie den Preis von 25000 Dollar gewinnen wollen, der sie verpflichtet, spätestens zwei Tage nach ihrer Ankunft in Neuyork nach Dallas(Texas) weiterzufliegen. Die Rückkehr der beiden Flieger wird auf dem Wasserweg erfolgen. Das„Fragezeichen“ dagegen wird auf dem Luftweg Konstantinopel zu erreichen versuchen, um den Streckenweltrekord zu berechen. Der Flieger Codos, der Costes auf dem Ostasienflug begleitete, wird sich deshalb bereits in den nächsten Tagen nach Amerika einschiffen. Die Pariser Presse widmet dem gelungenen Ozeanflug spaltenlange Artikel. Das„Journal“ hat sich sofort nach der Landung mit Dr. Eckener in Friedrichshafen telephonisch in Verbindung gesetzt, um seine Meinung über das Gelingen des Fluges einzuholen:„Wir haben, so erklärt das Blatt, mit dem berühmten Kommandanten des„Graf Zeppelin" telephoniert, der besser als jeder andere den Wert des Fluges beurteilen kann. Dr. Eckener habe geantwortet, daß die beiden Flieger eine großartige Leistung vollbracht hätten, auf die sie mit Recht stolz sein könnten. Sie hätten unter Beweis gestellt, daß es bei ruhigem Wetter möglich sei, mit einem„schwerer als die Luft“ den Ozean von Osten nach Westen zu überqueren, vorausgesetzt, daß das Material gut sei. Die verschiedenen Verträge, die Costes vor seinem Abflug abgeschlossen hat, werden ihm zwei Millionen Tollar einbringen. Es ist das 12. Mal, das der Nordatlantik durch Flugzeuge bezwungen wird, und das erstemal in Richtung Ost=West auf einer so weiten Strecke ohne Zwischenlandung. 19 Versuche sind tragisch ausgegangen und hatten den Tod von 28 Personen zur Folge. 18 Versuche sind, ohne daß Menschenverluste zu beklagen waren, gescheitert. den meisten Fällen enttäuschend. Trotz dieser Unwirtschaftlichkeit des Industrieaufbaues soll durch die Errichtung vieler neuen Fabriken, durch Erweiterung und Rationalisierung der alten Betriebe durch deren bessere Ausnutzung auf dem Wege der Schichtarbeit usw. gelungen sein, die industrielle Produktion im Wirtschaftsjahr 1928 29(das Wirtschaftsjahr beginnt am 1. Oktober) im Vergleich mit dem Jahr 192728 um 24 Prozent und im laufenden Jahre noch um 26 Prozent zu steigern. Das wäre eine große Leistung des Kommunismus. Die Freude der Sowjetregierung darüber ist aber durch die folgende befremdende Tatsache getrübt: je mehr Waren angeblich produziert werden, desto stärker wütet im Lande der Warenhunger— ein Erscheinung, die der sündigen kapitalistischen Welt seit 1919 überhaupt so gut wie unbekannt ist. Im Jahre 1928 29 führte das Handelskommissariat folgende Industrieerzeugnisse als Defizitwaren, die auf die eine oder andere Art rationiert wer den mußten, an: Baumwollstoffe. Wollstoffe, fertige Kleider. Lederwaren, Schuhwaren, Metallwaren und Fensterglas. Also im vorigen Wirtschaftsjahr waren eigentlich alle wichtigsten Industriewaren im Defizit, und im lausenden Wirtschaftsjahr ist die Zahl der nationalen Defizitwaren noch gewachsen. Wir wollen diesen Widerspruch nicht ausschließlich auf die Unzuverlässigkeit der Sowjetstatistik zurückführen, denn es gibt auch sachliche Gründe, die ihn erklaren können. Die ganze Aufmerksamkeit der Regierung ist zunächst dem schnellen Aufbau der Schwerindustrie zugewendet deren ziemlich schlechte Erzeugnisse sehr unwirtschaftlich ausgenutzt werden. Daher wächst trotz dem bedeutenden allgemeinen Wachsen der Industrie das Konsumgüterangebot nur in einem langsamen Tempo. Die Industrie frißt sich gewissermaßen selber auf. Es soll weiter beachtet werden, daß die Sowjetstatistik im besten Fall nur mit der Menge der Erzeugnisse und mit ihren firen Preisen rechnet. Der Gebrauchswert der Waren ist aber von ihrer Anpassung an die Forderungen des Konsums und von ihrer Qualität abhängig, welche die firen amtlichen Preise gar nicht berücksichtigen. In dieser Hinsicht hat von Anfang an die unter der Bedingung eines Monopols gezüchtete sozialistische Industrie versagt, und die Lage hat sich außerordentlich verschlechtert, seitdem nach dem Inkrafttreten des Fünfjahresvlans das Schlagwort der schnellen Vergrößerung der Produktion und der bedeutenden Ermäßigung der Selbstkosten ausgegeben wurde. Was nutzt den Konsumenten die Vermehrung der Konsumgüter um 50 Prozent im Vergleich mit der Vorkriegszeit, wenn die Waren viel weniger haltbar als früher sind? Das Steigen der Warenmengen bedeutet noch nicht die Verbesserung ihres Gebrauchswertes, sondern das Gegenteil. Aber die spezifischen Erscheinungen des Warenhungers können nur durch den erheblichen Banknotendruck der letzten Jahre, durch fortdauernde Inflation erklärt werden, die dabei unter den Bedingungen einer Planwirtschaft, in der die Preise streng reguliert werden, sich auswirken müssen. Unter dem Fünfjahresplan war die Finanzwirtschaft nur in der Hinsicht erfolgreich, daß man die großen Steuersummen pünktlich einzutreiben verstand. Die Unwirtschaftlichkeit der Bautätigkeit und auch der Tätigkeit der staatlichen Unternehmungen hatte aber zur Folge, daß der Banknotendruck die Voranschläge sehr bedeutend überschritten hat. Im Jahre 192829 wurden statt 200 Millionen Rubel, wie es im Fünfjahres plan vorgesehen war, 671.4 Millionen Rubel gedruckt, die Geldmasse hat sich also in einem Jahre um ein Drittel vergrößert. Im lausenden Jahre scheint der Notendruck noch bedeutender zu sein. Diesem Wachsen der Geldmasse entspricht das Wachsen der Masse der Industriewaren durchaus nicht; was die Mengen der marktgängigen landwirtschaftlichen Erzeugnisse betrifft, so haben sie sich überhaupt nicht vergrößert. Da es in einer Planwirtschaft zu keinem Ausgleich der infolge großer Banknoten Vermehrung angeschwollenen Warennachfrage und des zurückbleibenden Warenangebots durch ein allgemeines Wachsen der Preise kommen kann, so bleibt übrig, die Waren nach kommunistischen Grundsätzen zu verteilen. Je„planmäßiger“ man diese Verteilung durchführen möchte, desto schlechter werden die Bedürfnisse der Masse befriedigt. Es häufen sich bei einem Teil der Kosumenten unnütze Vorräte, während die anderen das Allernötigste entbehren. Das Geld verliert dabei seine Bedeutung und die Wirtschaft versinkt allmählich wieder in das Chaos des naturalwirtschaftlichen Sozialismus, wie es schon einmal in den ersten Jahren der kommunistischen Herrschaft der Fall war. Sowjetrußland wird also industrialisiert, die Wirtschaft aber gerät dabei in eine solche Unordnung, daß zunächst das russische Volk von seiner Industrie keine Waren zu bekommen vermag, die seine dringendsten Bedürfnisse befriedigen könnten. Noch schlimmer steht es mit der landwirtschaftlichen Produktion. Der im verflossenen Winter unternommene Versuch, die bäuerliche Landwirtschaft mit einem Schlage zu kollektivisieren, zu verallgemeinern, hat fatale Folgen gezeitigt. Alle fortschrittlichen Bauernwirtschaften hat man sches Verhängnis, läßt sich ohne gewaltsame Unterdrückung der Wahrheit nicht ändern und muß sich auf unser Verhältnis zu den großen Männern, deren Lebensgeschichte wir erforschen wollen, fortsetzen. Wenn sich die Psychoanalyse in den Dienst der Biographik begibt, hat sie natürlich ein Recht, nicht härter behandelt zu werden als diese selbst. Die Psychoanalyse kann manche Aufschlüsse bringen, die auf anderem Wege nicht zu erhalten sind, und so neue Zusammenhänge aufzeigen in dem Webmeisterstück, das sich zwischen den Triebanlagen, dem Erleben und den Werken eines Künftlers ausbreitet. Da es eine der hauptsächlichsten Funktionen unseres Denkens ist, den Stoff der Außenwelt psychisch zu bewältigen, meine ich, man müßte es der Psychoanalyse danken, wenn sie, auf den großen Mann angewendet, zum Verständnis einer großen Leistung beiträgt. Aber ich gestehe, im Falle von Goethe haben wir es noch nicht weit gebracht. Das rührt daher, daß Goethe nicht nur als Dichter ein großer Bekenner war, sondern auch trotz der Fülle autobiographischer Aufzeichnungen ein sorgsamer Verhüller. Wir können nicht umhin, hier der Worte Mephistos zu gedenken:„Das Beste, was du wissen kannst, darfst du den Buben doch nicht sagen.“ rötend, Jeßners Spuren folgen? Es gab einen Abend mit zwei Gerichten. Das ers gepfefferte Sowjetkost, das zweite deutscher Grießbrei au der Biedermeierzeit. Welchen verborgenen Sinn hat sold Zusammenstellung? Erst:„Die Liebe auf de Lande", angeblich eine Komödie von einem Sowje russen I. M. Woikow, in Wahrheit wohl zu neunzig vo hundert eigenes Erzeugnis des verstorbenen Klabun der zusammen mit einem Fritz Nagel als Bearbeiter an dem Zettel steht. Das Drama hat sich in seinem Nachla gefunden. Klabund war, obwohl aus Kottbus stammen in allen seinen Produktionen ein kaffeehausliterarische Talent mit idealbolschewistischem Einschlag.„Die Liek auf dem Lande" sucht die Sowjet=„Ehe“, d. h. die Kopt lation und Scheidung durch einen Federstrich komödier haft auszuschlachten. Auf Deutsche aus dem Volk kan auch dieses Stück nur kulturbolschewistisch zersetzend wit ken, da Klabund, seiner ganzen Art nach, natürlich keir martialische Satire auf das rein tierische Zusammen= un Auseinanderlaufen der Geschlechter geschrieben hat, da der Bolschewismus„gesetzlich“ sanktioniert, sondern i zwei Szenen alle Möglichkeiten ausnutzt, derb bis zu Schamlosigkeit zu sein, um dann am Schluß einen scheit moralischen Schnörkel anzuhängen, der auch von Blumer thal und Kadelburg sein könnte. Hinter einem heißblüt gen Mädel aus der staatlichen Maschinenfabrik, das, m Recht, der Meinung ist, im Sowjetstaat gäbe es kein Liebe mehr, sondern nur noch Sexualität“, sind drei Gnossen mit Gier hinterher. Schließlich„heiratet“, da Mädel den„Genossen Wohlgeboren", der vorher, als B amter des„Standesamts“, sie zweimal kopuliert und„## schieden" und außerdem im Beisein ihrer schnarchende Ehemänner auf Stunde verführt hat. Eine nette Sor von„Komik“, die das„Staatstheater“ da seinem Publ kum vorsetzt! Danach steigt auf einmal eine einaktige, ebenso und kannte, wie witzarme Posse des alten Karl vo Holtei aus der Versenkung:„33 Minuten 1 Grüneberg“, in der einige Späße über den saure Grüneberger Wein den Gipfel der Heiterkeit darsteller In beiden Stücken errang Lucie Mannheim durc ihre Schönheit und ihr rassiges Temperament den Be fall, der sonst vermutlich bei den Besuchern von Geschma ausgeblieben ware. K. E. K on der Liebe Lustspielpremieren m Berlin. dame und mit dem dritten küßt und zankt sie sich als romantisches Weibchen alter Schule. Und zwar gehen sämtliche Erlebnisse hintereinander im Wohnzimmer der Junggesellen vor sich, wozu Marguerite umsichtig mit vielen falschen Telefongesprächen arbeiten und dem Diener unentwegt zuplinkern muß. Der letzte Akt, der die„prophylaktischen“. Absichten und die einwandfreie Tugend der verwandlungsfähigen jungen Dame weitschweifig enthüllt, ist— verzeihen Sie das harte Wort, Fritz Schwiefert!— geradezu langweilig. Im ersten Akt, in dem die Junggesellen unter sich sind, quirlt ein ganz amüsanter Dialog, der zweite befremdet durch seine gehäuften Unwahrscheinlichkeiten. Aber was kann ein Lustspielverfasser heute sich schon alles leisten, was er nicht leistet, wenn die Carola Neher als Marguerite ihre muntere, durch nichts beschwerte Spritzigkeit, in allen Farben schillernd, austobt, und so ulkige, schauspielerisch sichere und sympathische Herren wie Paul Hörbiger, Curt Vespermann und Rudolf Platte ihre auf so kniffliche Weise hereingelegten Partner sind? Da kann Fritz Schwieferi nichts geschehen. Es wird gelacht und geklatscht, und die umständlich durch drei geteilte Marguerite steht als Erfolg zu Buche. * Was man von Ernst Legals, des neuen Intendanten, Austatt in LStaatlichen Schauspielhaus“ Der neue Autor, mit dem das„Theater in der Stresemannstraße“, die neue Spielzeit eröffnet, war vordem ebenso unbekannt, wie unbescholten. Er, Fritz Schwiefert. nennt sein Lustspiel„Marquerite:3“ und es erweist sich, daß Fritz Schwiefert mit seinem Erstling bedenklich aus der Retorte lebensunmöglicher, klüglich ausgedachter Zusammenklamüserungen wirtschaftet. Ein Lustspiel fällt da nicht heraus, sondern nur ein unwahrscheinlicher, künstlich verschraubter Jux. Es sind drei Junggesellen vorgesehen, die mit einem Diener gemeinsam hausen. Der Diener gibt, sobald er allein auf der Bühne ist, sanft spaßelnde Erklärungen über die(nicht vorhandene) Handlung des Stückes ab. Also so ein bißchen Theater im Theater, was auch schon reichlich abgeklappert ist. Was nun die bewußte Marquerite angeht, so behauptet Schwiefert kühnlich von diesem Mädchen: erstens sie sei verheiratet, zweitens sie sei doch nicht verheiratet, drittens sie wolle von Berlin nach Neiße ziehen, viertens sie bleibe aber doch in Berlin und fünftens, sie habe sich ausgedacht, sich sämtliche etwa einmal an sie herantretenden erotischen Versuchungen dadurch „prophylaktisch abzureagieren“, daß sie mit den drei Kavalieren, ohne daß einer vom andern es ahnt, sich zum Schein auf drei verschiedene„Erlebnisse“ einläßt. Dem ersten mimt sie„neusachlichen“ Zynismus vor, vor dem zweiten schwadroniert sie als schrecklich verderdte Lebe59. Jahrgang.— Nr. 244 Massenverhaftungen in Moska Eine konterrevolutionäre Verschwörung en Moskau, 3. Sept.(Draht.) (Telegraphen=Agentur der Sowjekunion). Die liche politische Verwaltung verhaftete Kondratsem mann, Sadyrin, Tschahanow, Jurowski, Suchanow.„ row, Ramsin, Basarow u. a. ais Teilnehmer Leiter konterrevolutionärer Organ tionen, die den Sturz der Sowjelmachl un Wiederaufrichtung der Gutsbesitzer- und Kapitalissenanstrebten. Die Verhafteten gestanden ihre führendin den konterrevolutionären Organisationen und ihrbindung mit Schädlingsorganisationen. Die Unters dauert fort. absichtlich zerstört; ihre Inhaber, die„Kulaken"(da# besonders die tüchtigen deutschen Kolonisten) hat ihres ganzen Habs und Guts beraubt und samt Frauen und Kindern(eine Bevölkerung von minde 3½ Millionen Menschen) dem Untergang bei## und Kälte preisgegeben. Durch solche terroristische; nahmen, die sich nicht nur auf die wohlhabs Bauern, sondern auch auf alle Gegner der Kolle sierung, die sogenannten„Podkulatschniki“, erstreckten die Sowjetregierung im verflossenen Winter 13 Nch Bauern ihre Einwilligung in ihren Eintritt in die### tive, in eine„zweite Leibeigenschaft“, wie sich die 3# ausdrücken, erzwungen. Es genügte aber eine# Milderung der terroristischen Methoden in der#### Kollektwisierung, wie sie im März aus Angst vor du der Hungersnot von der Sowjetregierung den I## hörden empfohlen wurde, und es tritt eine flucht Bewegung der Bauern aus den Kollektiven ein. allen Schwierigkeiten, das Land und das Inventa# den Kollektiven zurückzubekommen, haben doch Millionen Bauern die Kollektive wieder verlassen Folge der zwangsweisen Kollektivisierung war eine## heure Zerrüttung der Landwirtschaft. Nach den Ang der Sowjetstatistik hat sich zum Frühling des Jahres im Vergleich mit dem Vorjahr die Zahl der? um 8.5 Prozent des Rindviehs um 22,9 Prozen Schafe um 31.9 Prozent und der Schweine um 416 zent verringert. Ein neuer Krieg könnte keine zic Verheerungen verursachen. Die Felder sind schlea stellt. Mit Traktoren konnte den kollektivisierten Bu betrieben, die nach ungefähren Berechnungen 22 La aller Betriebe ausmachen, nur sehr wenig geholfen den; es wurden mut ihnen nur 8 Prozent der kolle sierten Felder bestellt. Bei der Ernte fehlt jede I# sation, es herrscht Leutemangel, der Bahnvertehr sagt usw. Die Ernte kann sogar unter günstigen mei gischen Bedingungen nicht besonders hoch sein und u lich entwickelt sich die neue Getreideanschaffungskam außerordentlich flau. Die ohnehin ungenügende# rung der Städte mit landwirtschaftlichen Erzeugn# sich seit der Kollektivisierung außerordentlich verschle# Sogar die wenig verwöhnten russischen Arbeiter t die immer schlechter sich gestaltende Ernährungslag die entsetzlichen Wohnungsverhältnisse kaum met halten. Ueberall— auf den Bergwerken auf den# in den Fabriken— wird in diesem übervölk über Arbeitermangel und Arbeiterflucht geklagt versucht die fehlende freie Arbeit durch Zwangsa# verfolgten Kulaken und der gewesenen Bürgerlicht durch Aufhebung der Freizügigkeit der Arbeiter# setzen. Die schlechte Lage der Arbeiter wirkt sich## der Produktion aus. Seit Juli ist in der Indun# Rückgang der Produktion zu bemerken, der besonen in der Schlüsselindustrie, der Kohlengewinnung, im## Revier zum Vorschein kommt In seiner großen Aussprache auf dem komm Kongreß hat Stalin den Völkern der kapinalistischen die soziale Revolution nach dem bolschewistischen#### als den besten Ausweg aus allen Schwierigkenen: empfohlen. Aus dem Gesagten ist zu ersehen, de Völker des Auslandes keine Verantassung haber Völker der Sowjetunion zu beneiden. Pros. Boris Brutzkus(Berkn# Zeppelinlandung in Kassel Kassel, 3. Sept.(Drahch Gegen 8 Uhr landete das Luftschiff„Graf Zei unter ungeheurem Jubel einer Menschenmenge, die auf 100000 schätzt, auf dem Flugplatz Kassel 3 dau. Kapitän Lehmann wurde ein Ehrentrunk der## Kassel überreicht. Gegen 9,30 Uhr stieg das Lu##ch## 35 Fahrgästen zu einer sieben= bis achtstündigen über Norddeutschland auf, von der es gegen# wieder nach Kassel zurückkehren wird. Amerikanischer Hamor. Ein blondes junges Mädchen besucht das Kin haus. Sie möchte gern jenen jungen Mann sehen am Tage vorher spät abends nach einem Autoun# geliefert wurde.„Sind Sie die Dame, die aub Auto gesessen hat?“ fragt die Pflegerin.—# das junge Mädchen verschämt,„und ich dachte, wohl richtig wäre, ihn zu besuchen. Ich wollte##### den Kuß geben, zu dem er ansetzte, als er das losließ.“ „Es ist die Pflicht eines jeden Menschen, wen# ine Person in der Woche glücklich zu machen.### Lehrer in der Sonntagsschule.„Hast du das auchn Alfred?“—„Ja,“ antwortete Alfred im Bri###### Ueberzeugung.—„Das ist sehr brav. Wie hast gemacht?“—„Ich habe meine Tante besucht, so glücklich, als ich wieder nach Hause ging Mittwoch, d Berli Nur 3. Sept und t. ste freundli #ken Käufe in und Rütgers hi artender Liquid tionare der rgang der Pre 1o1-AG. zusammt ders starke Dek sprach man w England mor rde. Daraufhin * #tel, ferner k #hnfen in Kr # us Jetzt jeg zließlich waren 87 ntgube der Montanwert " R h e i n s t a h l n a c Kall eln plus 5. A — Vorbenak Deutsche E 2 Prozent. Von eum plus 3. Bel tnt starker anfanglicher A en Schlesische tien wurden M delt, also mit ei# r der am 1. d. M Von den B stseidepap Aku plus 3.5, en Waldhof lei usaktien Ka z von Anfung an den Bankakt rzbank leicht s schwächer, de stigen Divid rohon zunüchst le er freundlich Im weiteren Ver kleine Forschrif etzt aus der Sta if dem Rent #ngen leicht al fest, da der V naher rückt. N Auf dem Ausl arken Hausse e i g a s f e s t e r, — und Tehnanter 45 utionen leich er Kassamal unnotierte re konnten dur dem Geldn m.o Prozent, Mol dem Devls mit 4.1891—4,1 nbardzinsfuß chsbankdiskont Di. leichs- und St# mit Zinsenberec 2 Vertb A. f. 32 *" f. 35 Reichsanl. v. 27 keichssch. K“ R. Post Schatz. Slaatsschatz 29 fallig 1930 e Berechnung d. Ausl. Scheine I Ablos. Schuld e Ausl. Scheinlt untzgeb. Anl b) Provinzial-A und Pfandbr 57 Essener Stadt eihe v. 26 provinz 22, 23 r B K 0 12 PrE Lipfb. A br., Reihe 17 Pre Ldpfb. A. Reibe 10 Linfb. A Reihe 16 F1 ) S c h u l d v e r s ndustr. Unte mit Zinsenb Stahl m.Op Stahl oh.Op & Uu Klöckner *. Anl Mannesman Pboeniz Ba von 1913 Aktien kor mit Zinsen ssalt A0. L. Harpener Ba Rheinstahl d) Auslands# In Westen der Vereinigten Staaten haben### mer rauhe Sitten. Da war auch der Bauer Sn#m holte in seinem wackeligen Auto einen Sommerse ältere Dame, von der Bahn ab.„Verzeitung, „haben Sie vielleicht falsche Zähne?"— Herr!" riei entsetzt der Sommergast.—„Ach es sagte der Bauet,„ich bin nämlich gar nicht aber der Weg ist etwas polprig, und wenn ihte nicht sehr gut sind, stecken Sie sie am besten Tasche." Dividenden-Pa a Banke Die Wiederherstellung der Ordensrume Ba### der schönsten und ältesten Denkmäler der deutschen baukunst, die Ruine von Balga in Ostpreußen, wiederhergestellt werden, wie der ostpreußische konservator Prof. Dethlefsen in dem neuesten Vein#### seine Tätigkeit mitteilt. Die Instandsetzungsarbenn bereits in Angriff genommen, und zwar wurden der alte Vorburgturm wiederhergestellt. Die t zelnen Resten erhaltene, durch den ganzen Turn führende Mauertreppe ist wieder angebracht. wird eine zweckmäßige Verwendung erhalten, in ein kleines Heimatmuseum untergebracht wird. oberste Geschoß wird als Aussichtsturm dienen. Dr Credn A 9!„Verte I Brau Ino per Bank er Kredit Bk Hyo o W Vereinsbt Mark Ind Handele OeGgp Ban w 11 Hyobi Privatht st 0 Nai Bk ner Landeab slat Bank Insiedl BA an Diec .50 B4 Ber Jebers Bk. iner Bank 2441 Mosha hörung end Pl.(Drahh) nion). Die Kondratsem. Suchanow.* nehmer r Organ elmacht un Kapitalisseng hre führende nen und ihre Die Unters## kulaken“(da#### nisten) hat t und samt g von mint gang bei h### terroristische# die wohlhat# ner der Koll## ki“, erstreckten inter 13 Mu tritt in die#### sie sich die 3## aber eine# in der Sach# Angst vor### rung den## t eine fluchzt. ktiven ein. das Inventa# haben doch## r verlassen 1a warein Nach den A### ing des a## die Zahl der### 22.9 Prozen eine um 41### nte keine r sind schlea: tivisierten V#### ungen 22 inig geholfen zen der kel### fehlt jede#### Bahnverte! Essener Handels-Zeitung Mittwoch, den 3. September 1930. Berliner Börse. Essener Allgemeine Zeitung 55. Jahrgang.— Nr. 2444. 3. Sept.(Eig. Drahtb.) Die Stimmung war undlich. Die Hauptanregung ging von nstigen menn ch sein und chaffungskans genügende## n Erzeuor ntlich ver##### n Arbeiter 1 ähru kaum mer## ibervölkert ct geklagt nasa Bürgerliche r Arbeiter: wirkt sichen der Indrn der innungi Fester. Nur Spezialpaplere lebhaft. Berlin, 3. Se —„— marten Bewegungen In Spezialpapieren aus. Die bken Käufe in Deutsche Petroleum, Deutsche Erdund Rütgers hängen mit angeblich bestimmt zu artender Liquldation und Barausschüttung an die sionäre der Deutschen Petroleum-AG. und einem rgang der Produktionsbetriebe auf die Deutsche 1-AG. zusammen. In Kaliwerten drängte das beers starke Dekuvert zu weiteren Deckungen, fersprach man wieder einmal davon, daß die Bank England morgen ihren Diskonteatz herabsetzen de. Daraufhin waren von England abhängige Pawie Svenska und Deutsche Linoleum stärker chtet, ferner kam es zu größeren holländischen kkäufen in Kunstseidenapieren, da die Akuvertung jetzt jeglichen Kapitalbedarf dementiert. jeßlich waren größere Auslandskäufe und auch kulative Meinungskäufe In Mexikanern wegen der nigabe der Einzelheiten des mexikanischen lenabkommens zu verzeichnen. Montanwerte blieben sehr still und kaum veränRheinstahl nach geringfügiger Abschwächung gut er Von Kalipapieren Salzdetfurth plus 8. steregeln plus 5. Aschersleben plus 4. Bei den Chemie rien Farbenaktien bis auf 152.5 gebessert. Rütgers 2,5. Deutsche Erdöl plus s und Deutsche Petroleum 2 Prozent. Von den Gummiaktien Deutsche Lim. plus 3. Bei den Elektrowerten Hamburger rizität stärker beachtet plus 2. Siemens zunächst verhlassigt, dann auch etwas fester. Felten u. Guilleaume anfanglicher Abschwächung erholt. Von den Gasn S c h l e s i s c h e p l u s 2, b e i d e n M a s c h i n e n tlen wurden Motoren Deutz heute mit 70 Prozent ge delt, also mit einem vierprozentigen Aufschlag gegender am 1. d. M. erreichten Notiz. Schubert u. Salzer 2. Von den Bauaktien Julius Berger plus 2. erseidenapiere fest und verhältnismäßig lebAku plus 3.5. Bemberg plus 1.5. Von den Papiert1en Waldhof leicht erholt plus 1.5. Von den Warentien Karstadt zunächst nur leicht gebessert, ster aber etwas lebhafter und noch fester. Leonhard Iz von Anfang an fester plus 2 Prozent, aber sehr still. den Bankaktien waren Barmer Bankverein und merzbank leicht angeboten, ebenso Reichsbank zunächst s schwächer, dann aber auch wieder fester. Von den stigen Dividendenwerten Svenska plus 5 Mark, wphon zunächst leicht abgeschwächt, dann erholt. Eisenrkehrsmittel bröckelten ab, Charlottenburger Wasser freundlich. nesteren Verlauf machte die Aufwärtsbewegung Forschritte. Auch einzelne Montanpapiere tra t aus der Stagnation hervor. dem Rentenmarkt waren Reichsschuldbuchherungen leicht abgeschwächt.. Altbesitzanleihe wieder fest, da der Verlosungstermin(1. Oktober) jetzt imoüher rückt. Neubesitzanleihe wenig verändert. Auf dem Auslanderentenmarkt kam es zu starken Hausse in allen Mexikanern, auch bosnische re etwas fester, ferner 1. Bagdad, ungarische Goldund Tehuantepee, dagegen Mazedonier, Anatolier, entige ungarische Staatarente von 1910 und türkische gationen leicht abgeschwächt. er Kassamarkt war überwiegendschwächer unnotlerte Markt war freundlich. Auch Kalire nonnten durchschnittlich 2 Prozent anziehen uf dem(eldmarkt war Tagesgeld heute leichter Prozent. Monatsgeld unverändert 4.25—5,25, bankWarenwechsel 3.63, Privatdiskont 8.12. uem Devisenmarkt der Dollar ansehnlich bemit 4.1897—4,1901, dagegen das Pfund schwücher der französische Franken 123.75, Mailand fester 92.99 Auch der argentinische Peso erholt mit 39.16. Gegen den Schluß war die Bö ruhiger, doch konnten sich die kurse meistens halten. örse wesentlich höchsten TagesVerschiedenes — lz1o0 azc— Kall-Kuxe Die nicht Nachbörse war relativ ganz einheitlich. lebhaft, aber (179 G). 123.5 G Essenei Börse. Terminverkehr Essen, 3. September. Im Terminverkehr der Essener Börse lagen Kaliwerte durchweg befestigt. Wintershall eröffneten 1 Prozent höher und konnten Im Verlaufe noch ein weiteres Prozent anziehen. Auch Salzdetfurth wurden 4 Prozent höher bezahlt Von Montanwerten hatten Vereinigte Stahlwerke zu unveränderten Preisen einige Umsätze. Barmer Bank 115,5 G, 116 G(115.5 G). Darmst. u. Nationalbank 178.5 G. 179,5 G Deutsche Bank u. Disc.-Ges. 123.25 G (123.25 G). Feldmühle 135 G. 135 G(135 G). Gelsenberg 109 G. 110 G(109.5 G). Goldschmidt—. 56,25 G(56 G). Harpen 97 G, 97.75((97.25 G). Hoesch—.—(86.75 G). Kaliwerke Aschersleben 198.5 G. 200.75 G.(200 G). Klöckner 79.25 G. 80 B(79.5 G). Köln-Neuessen 85 G. 85 G(85 G). Mannesmann 83.5 G. 83.75 G(83.25 G). Phoenix 77% B. 78 B(77.75 B). Rhein. Braunkohlen 202 G. 202 G(—). Rheinstahl 85.5 G. 86.75 G(86 G). Rhein.-Westf. El.-Werk 170 G. 170 G(169.5 G). Salzdetfurth 321 B. 321. 326.5 B(323.5 G). Ver. Stahlwerke 78 B. 78. 78 B(78 B). Wintershall 161, 161,5, 161,25, 162, 161.75, (161). Reichsbank 249 G. 251 G(—). Beien: Bergms. Bernsd. Br. Lün. Burb. Carich. Jerd.E Einigk. Srichse. tode onch. Ad. A#B#sL Bacllend B.1.Ln LothrinDahlb C.Dier Braun 2 Burb. is Burd Oplech Derst. E Om R: a B Dus M. * Dbr 8 Wew C 1900 25000 6300 3000 14000 4000 Aktien 161.5 Essener Börse vom Die amtlichen Notierungen sind durch Kohlen-Kuxe 3. Sept. kenntlich gemacht kleine 6.5 fes Ors.-M. Ewald Glöckts Gortess Gr. Sch 2800 13750 2300 3000 25.00 Hamf I.Dem K. Lud LangbVesttal. 9200 12750 1600 10000 29000 Braunkohlen-Kuxe Loonh. ucherb 10500 ene e r t s Unnotierte Aktien FunkeG. Getrind Holl. G. Karstadt Liebheld Malmed Ma. 6. K Provid. Rem: N. — 11300 6500 11 81 nbardzinsfuß hsbankdiskont 5% 47 Ridener 7 Prozent Essener Stadtanleihe 1926 89.5 G. 90.5 B. 7 Prozent Ruhrsiedlungsverband Teilschuldverschreibungen 90 G. 91.5 B. Kuxenbörse Auf dem Kuxenmarkt war die Stimmung bei geringem Geschäft freundlicher gehalten. Auf dem Kohlenkuxenmarkt wurden Constantin etwas höher bezahlt, während von Kohlenaktien Lothringen und Niederrheinische Bergbau zu erhöhten Kursen gehandelt wurden. Braunkohlen werte blieben geschäftslos. Auf dem Kalikuxenmarkt mußten sich Heimboldhausen einen Kursabschlag um 250 Mark gefallen lassen, dagegen wurden von elsässischen Werten Maria Luise und Max um 25 bzw. 50 M. höher bewertet. Von Kaliaktien wiesen Neue Burbach ebenfalls eine leichte Steigeruung auf. Industrieaktien geschäftslos. Schlechtes Geschäft auf dem 9. Deutschen Getreidehandelstag in Magdeburg. Der Besuch auf dem 9. Deutschen Getreidehandelstag war verhältnismäßig gut, doch muß die Stimmung angesichts der allgemein den Produktenmarkt beherrschenden Unsicherheit und insbesondere in folge des Mangels jeglicher Anregung von Ueber see als lustlos bezeichnet werden. Die Umsätze hielten sich auf nahezu allen Marktgebieten in engsten Grenzen. Als besonderes Kennzeichen der diesjährigen Veranstaltung ist zu bemerken, daß die Qualität der ausgestellten Muster wenig befriedigt, was leider den Beweis dafür erbringt, daß die dies jährige Ernte stark unter den ungünstigen Witterungsverhältnissen gelitten hat. Weizen ist insbesondere aus Mitteldeutschland reichlich angeboten, während die Nachfrage #ll Reichs- und Staatsanleihen mit Zinsenberechnung) m kommu apitalit##chen sewistischen wierigkenter ersehen. ung haber Wertb A f 32 f. 35 chsanl. chssch. K“ Post Schatz. laatsschatz 79 tallig 1930 55 2 9 97.5 S 87.25/87.25 100.2 96.9 100.2 101.3 96.5 Kassel sepr.(Drast „Graf enmenge, 1 Kassels rentrunk dr das Lui#### chtstündigen er es gegen 6 ge Berechnung d. Stückzinsen) 2 162.1 161.2 7.871 7.8 2.75 2.85 Insl. Scheine blos. Schuld Ausl. Schein utzgeb. Anl Provinzial-Anleihen und Pfandbriefe Esener Stadt he v. 26 provinz 22, 73 r B K O 12 Prs Lipfb. A br., Reihe 17 Pro Ldpfb. A. Rerbe 10 Prs Lupfb. A Reihe 16 5 icht das Mann seher m Autounit e, die auc in.—„# ich dachte,### ch wollte un Us er das## nschen, wenn# machen: ur# u das auch im Bru#### Wie hast ssucht, und sr# R n haben die### Bauer Smu## seihung,“ —„Abe „Ach es r nicht wenn ihre m besten ime Bolgn# deutschen 9i preußen, ol bische Pror: esten ungaarbeur.) wurde 1 Schuldverschreibungen idustr. Unternehmungen mit Zinsenberechnung) Stahl m.Opt. Stahl oh.Opt lohne 6 ickn 9. An Mannesmann Pboeniz Bab 86.5 86.12 Zinsenberechnung & Cuill von 1913 92.5 95 83.5 92 92.25 3 1 A k t i e n k o n v e r t i e r b a r (mit Zinsenberechnung) ssalt A0. Linz tarbener Bab Rheinstahl“ □— 197 89 d) Auslandswerte Eisenb 1914 P. Invest 1914 Kaner 99(abg. St.-Sch 1914 P. Eisenb Anl Pdrente ronenrente Bagdad Zolloblig Lose R 13 14 Goldrente Krouenrente Pach alle el. neue Eisenb 8 S 2 Goldrente lanfen abg. 3% 4½% Stadtan Nacltanleihe Gochs Grandkr. B. Hamb. Hyp. Bank Luxemb. Int. Bk Mein. Hyp. Bk. Oldenb. Landesbk. Oldb Spar u. L. Oest. Kredit Anst Pr. Bodenkr. Bk Pr. Ctr. Bodenkrb. Pr. Pfandbrief Bk. Reichsbank Rhein. Hyp. Bank Rh. W. Bodenkrbk. Sächsische Bank Sacha Bd. Kr. A Schl. Bd. Kr. Bk. Südd. Bod. Kr. Bk. Ung. Allg. Kr. Bk. Vereinsbk. Hambg. Westd. Bodenkred. Wiener Bk. Verein 3.48 10 12 12 12 10 11 11 12 10 10 5.50 10 10 13 3 9 140.5 3.5 156.3 115 120 28.5 151 190 250 152 150.5 152•2 140 140 114 150.7 10.37 2. 9 141 3.75 156.1 115 120 150.5 186.7 249 152 150.5 150.5 152.2 150.5 138 114 150 10.37 b) Verkehrsaktien Aachener Kleinb AG. f. Verkehrsw. All. Lok. u. Krafts Baltimore Ohio Canada Abl. Sch Dt. ReichsbahnV.A. Halle Hettstedt Hapag Hamb.Hochb. La.A Hlamb. Südam. D lannover Strb. Hansa Dampfech Lübeck Büchen Neptun Dampfsch Nordd Lloyd Schles Dmpf. Co. Südd Eisenbahn Zschiok Finsterw. 77 71.75 135 101 23 93——„ 27.75.27.5 90.7590.37 71.25/71.5 7) 70.75 101.5 93.12 116 124 72 91.75 106 145 116 124 72 90.75 107 145 c) Sonstige Industriepaplere Accumulat. Fabr Adler Portl. 2. Adlerhütten Glas 40. f. Bauaust f. Pappenfabr Alexanderwerk Alfeld Delligsen Alfeld Oronau Allg Elektr. Oes Allg Häuserbau Alsen Portl Zem Ammendorf Pap Anhalter KohlenAnker Werke Annab Steingut Aschaffenh Zellst Askaniawerke Augsb. Nürnb. Mt Dachm& Laden Baer& Stein Balcke Maschinen Banning Masch Baroper Walzwerk Basalt A0 Bast 40 Bayer Celluloia Elektr., Werke Hartstein Ind Motoren Spiegelglast J P Bemberg Bondis Holzb Jul Berger Tiefb. Bergmann Elektr Berl Dampfmühle Berl Gub Hutt Ber! Hols Compt Berlio Karler Ind Berl Masch Bau Ber! Neur Kunat Berl Paketfahrt Berrhold Messina Beton n Monlerb Blumenfeld R Büsperde Walzu Brannk a Brikeit Braunschw. Kohle 99 113 8. 69.25 100 55.5 47.5 86.5 280 165.5 175.5 35 56.75 44 45.75 32 98.5 8 36 148.5 220 05 9 114 32.12 190 68.5 100 55 46. 85.25 279 165.5 175•5 35.5 56.5 3.25 4515 32 98.5 9 35 148.2 20 Braunsche Jute Braunschw. Msch. Breitenb. Portl. 2. Bremen Besigh. Oe Bremer Allg Gas Bremer Volkan Bremer Wollkamm Buderus Eisen Emil Busch, opt. 1 Busch. Lüdensch. Butzke& Co. Brt Guldenwerke Galmon. Asbest Capito& Klein Carton. Loschwitz Charlottenb. Wass Chem. Buckau Chem Grünau Chem. Herden Chem. Ind. Gelsenk Chem. Albert Chem. Brockhues Chemnitz Spinn. Chillingworth Christ& Unmack Concordis chem Concordis Spinn Contin Cautschuch Corona Fahrrad Cröllwitz Papier Valmler Motoren Otsch. Atl Telegr Asphalt Babe.& Wilcor Cont Gas Dessau Erdöl . Jutespinnerei Kabelwerke Linoleum W. „ Post u. Eb. V. Schachtbau Spiegelglas Steinzeug Teleph. u. Kabel . Ton u. Steinz „ Wollwaren Eisenhandel Metallhandel Dittmann Neuhaus Dommitzscb Ton Doornkaat 0 Dörffler Dortm Aktien-Br Dortm Ritterbr Dortmunder Union Dresdner Gardiner Dürener Metallu Dürkoppwerke " Vorz. Akt. Düsseld Dietrich Düsseld Eisenh. Dusseld Hoefel- Br Düsseld Kammg Düsseld. Maschb Dynamit Nobel Lgestorff Salzw. Elchenberg J. Eintracht, Brihl Eisenb Verkmit Elektra. Dresden Elektr. Lieferung Werke Liegnit: Licht u. Kraft 1 E l s b a c h& a m p; C o Em a. St Ullrich Engelhardt Br Enzinger Union W Erdmannsdrt Sp Erlanger Baumw Eschweiler Bergy Essener Steinkohle Ercelsior Fahrr ahlberg. List& Co. Falkenst Gardiner Faradit lsolier 1 0 Farben-Ind Fein-Jute-Spinn Feldmühle Papier Felten& Cuill. Flensb. Schiffsbau Flother Masch. Frankf Gas Frankf. Masch. Fraustädt. Zuckerf Friedrichshütte R. Frister AG. Froebeln Zuckerf. Gebr. Funke Gebhard& Co. Gebhard& König Gebler-Werke Gehe& Co. Gelsenkirch. Berg. Germania Portl.-Z Gerresheim. Glas Ges. f. el. Untern. Gildemeister& Co. Joh. Girmes& Co. Gladb. Woll-Ind Glasfabr. Brockw. Glasman. Schalke Glauziger Zucker Glückauf Gelsenk Gebr. Goedhart Goldina AG Th. Goldschmidt Gritzner Masch Gebr Großmann Grün& Bilfinger Graschwitz Textil Guano Werke E. Gundlach Alfr. Gutmann M Uaberm.& Guckes Hackethal Draht Hageda Hallesche Masch. Hambg. Elektr. W F H Hammereen Hannov M Egest. Harba Eis a. Br. Gummi Phoeniz Harkort Brückenb. Harkort St. Pr. Harpener Bergbau Hedwigsbütte Heilmann Immob. Hein. Lehm& Co. Heine& Co Hemmoor. Portl. 2 Hildebrand Mühl Hilgers Verzink Hilpert Maschinen Hindr Aufferm M Hirech K o. Mess. Hirschberg Lederf. Hoesch Eis u. St. Hoffmann Stärke Hobenlobe Werke Pb Holzmann Horchwerke Hotelbetriebs Ges Hotel Disch Hörter Godelheim Hubertus Braunk Humboldtmühle Huta Breslau C. M Hutschenr. P Lorenz Hutschenr Ise Bergbau Industriebau Jeserich Asphalt J. 4 John. Akt. G. Maz Jüdel Eb. Sig Jülich Zuckerfabr Junghans Gebr. Nahla. Porzellan Kaiser Keller Kali Chemie Kaliw Ascherel Karstadt. Rud Kartonür Särchen Keramag. Ker W Kirchner& Co Klauser Spinnerei Klöckner Werke C. H. Knorr Kochs Adlernähm Kochlmann Stärke Kolb& Schüle Kollmar& Jourdan Köln Neuesa. Bgw. stark zu wünschen übrigläßt. Zunächst wurden Kalwaggon frei Magdeburg 253 M. gefordert. Auf Grund der schwächeren Livorpooler Meldungen wurden im Verlauf die Offerten jedoch ermäßigt und man nannte allgemein Preise von 252 B. 250 bis 251 G. Roxgen ist ziemlich knapp angeboten und infolge des Anhaltens der Stützungskäufe, die allerdings auf dem hiesigen Platz nicht vorgenommen wurden, allgemein ziemlich stetig. Waggonfrei Magdeburg wurden Preise von 184—185 M. erzielt, ab mitteldeutschen Stationen 182 M. Weizenmehl hat bei leicht nachgebenden Preisen nur kleines Geschäft; Roggenmehl ist dagegen ziemlich gut gefragt, und zwar besonders Provinzfabrikate von Mühlen außerhalb der Provinz Brandenburg. Für Hafer zeigt sich der Konsum weiterhin wenig aufnahmefähig. Angebote liegen sowohl in Material alter als auch neuer Ernte ziemlich reichlich vor. Gerste in guten Brauqualitäten ziemlich gut beachtet. Einige Nachfrage ist auch für Industriesorten zu beobachten. Hier gehen Forderungen und Gebote ziemlich weit auseinander. Am stärksten vernachlässigt waren Futtermittel, in denen kaum nennenswerte Umsätze zustande kamen. Auch Hülsenfrüchte hatten stilles Geschäft. In Saatgetreide konnte sich auch nur verhältnismäßig geringer Umsatz entwickeln. Einige Nachfrage zeigte sich für Absaaten von Weizen und Hafer. Aktiengesellschaften. Braunkohlen-Industrie AG., Zukunft, Weisweller. Der Abschluß für 1929 30 weist nach 1 948 062(1 856 249) Mark Abschreibungen einen Reingewinn von 1 176 244 (1 174 564) M. aus, woraus wieder 7 Prozent Dividende auf die Stammaktien, wieder 6 Prozent auf die Vorzugsaktien 1919 und wieder 7 Prozent auf die Vorzugsaktien Lit. B verteilt werden sollen. Vorgetragen werden 20 569(18 821) Mark. Nach dem Bericht des Vorstandes belief sich die Kohlenförderung im Berichtsjahre auf 3.40(3.45) Mill. Tonnen, die Brikettproduktion auf 0.92(0.87) Mill. Tonnen, der Stromabsatz auf 199.29(182.58) Mill. kWh, davon an Eigenbetriebe 16.28(14.67) Mill. kWh. Bis Mitte Januar 1930 konnte die Produktion der Brikettfabriken durch das Rheinische Braunkohlensyndikat restlos abgesetzt werden. Infolge des milden Winters trat dann jedoch eine Absatzstockung ein. so daß die Brikettfabrikation durch Einlegung einiger Feierschichten eingeschränkt und ein Teil der Produktion auf Lager genommen werden mußte. Kohle AG., Magdeburg. Die HV. genehmigte den Abschluß für das Geschäftsjahr 1929•30 und erteilte Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung. Aus dem Reingewinn vonl 258 547(261 604) M. werden dem Reserwefonds 250000 M. zugewiesen, wieder 10 Prozent Dividende ausgeschüttet und der Rest von 8500(11 600) Mark vorgetragen. Zur Lage im laufenden Geschäftsjahr bemerkte der Vorstand, daß der Absatz in Briketts nur in den Frühjahrsmonaten sich etwas lebhafter gestaltete; der Absatz in den Wintermonaten hänge von der Gestaltung der Wetterlage und der Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse ab. In Rohkohle sei der Absatz wieder unbefriedigend. Dividenden. Hohenlohe-Werke AG., Hohenlohehütte: Vorschlag 5(7) Prozent.(HV. 30. Sept.).— Hitdorfer Brauerei Friede AG., Köln: Voraussichtlich wieder 10 Prozent. Privatdiskont f. k. S. 3½% „ f. I. S. 34% 3. 9 67.5 129.5 73 25 235 23.5 140.5/140 201 56 129 81.5 44 110.2 36.25 30 10 170.5 85 55.12 89 87 95.25 650 68.5 29.75 407 66.75 56.37 88.75 2. 9. 7.5 129 72 72 234 23.25 101.5 199. 65.5 129 81.5 44 110.2 85 5 30 105 169.1 81 55.12 87 95.12 81 650 68.5 30 900 66.5 53 88.75 81 51.5 314.5 10 108 107 163.2 44.75 68 8.5 80 21.75 29.25 170 152 249 183 1•7 35.24 120 8.37 43 107 194• 13 88 5.25 3 53.25 50 ∆ 5 57 100 194 38.5 300 112 Mittwoch, den 3. September 1930. Essener Allgemeine Zeitung55. Jahrgang.— Nr. 2440. Zahlungsschwierigkeiten Ueber die Holzbearbeitungswerkstätten Selfert u. Kllem G. m. b. H. Köln-Kalk, ist das Konkursver fahren eröffnet worden. Warenmärkte. Hamburger Produktenbörse Hamburz, 3. Sept. Freiverkehr. Weizen, franko Hamburg 254—256, dgl. ab Mecklenburg Holstein 240—242, Rog gen. franko Hamburg 180—184, dgl. ab Mecklenburg Holstein 168—172. Wintergerste, ab Inl. Stat. 194—198, Sommergerste. ab inl. Stat 200—220, Donaugerste. kwgfr., unverz., prompt 94—96. Hafer. franko Hamburg 206—208, dgl. ab Mecklenburg 194—196. inl. Roggenkleie, ab Harburg-Altona. prompt 3.90, La-Plata-Brasil Kleie, prompt 4.70, dgl. per Sept.-Dez. 4.65. Maiskleie. loko Sept., gelbe La-Plata 9.40. Reisfuttermehl, dtsch., 24 Prozent. kwgfr., Hamburg, prompt 4.10, dgl. per Sept.-Dez 1.90. Reisfuttermehl. hell. 24 Prozent, max. 6 Prozent Rohfaser, prompt 1.35. dgl. per Sept.-Dez. 4.65. Leinkuchen, ab Harburg-Wilhelme burg. prompt 9. dgl. per Sept.-Dez. 9.20. Palmkuchen. deutsch. ab Harburg-Wilhelmsburg, prompt 3. dgl. per Sept.-Dez. 5.45. Erdnußkuchen, ab Harburg-Wilhelmsburg. prompt 7. dgl. per Sept.-Dez. 7.30. Erdnußkuchen, 50 Proz. Bremen 6.90. Erdnnßkuchenmehl, dtsch. Mahl. 40 Prozent 6. dgl. 30 Prozent 6.90. Rapskuchen, ab Harburg-Wilhelms burg. prompt 5.10, dal. per Sept.-Dez. 5.20. Palmkernscbrot. Harb. Extr., ab Harburg-Wilhelmsburg, prompt 5.30, dgl. per Sept.-Dez. 5.50. Soyaschrot. Harburg-Wilhelmsburg. prompt 7.25, dgl. per Sept.-Dez. 7.45. Baumwoll-Saatkuchenmehl. 30 Prozent Texas, prompt 8.30. Weizenmehl. Auszug hiesiger Mühlen 45¾. dgl. Bäckermehl 40¼. Tendenz für Getreide, Futtermittel und Mehl: ruhig. für Roggenmehl: fest. Hamburger Warenmarkt Hamburz. 3. Sept. BrasilKaffees: Die Be festigung des brasilianischen Wechselkurses im Zusammenhang mit der nachhaltigen Erholung in Neuyork bewirkte am Hamburger Terminmarkt eine festere Haltung bei bis ¾ Pf. hoheren Notierungen. Santos-Offerten bis 2 Sh erhöht, die Rio-Ablader liegen mit ziemlich unveränderten Angeboten im Markt. Nach den nord- und südenropäischen Staaten konnte sich lebhaftes Geschäft entwickeln. Bevorzugt werden mittlere, weich röstende Kaffees Das Inland hält sich nach wie vor zurück und deckt nur den notwendigsten Bedarf. Im Lokohandel sind die Forderungen zwar noch unverändert, doch ist ein festerer Grundton unverkennbar. 7entralamerik. Kaffees: Weiter freundlich. Es finden recht befriedigende Umeätze zu letzten Forderungen statt. Kakao: Bei allseitiger Zurückhaltung der Verbraucher kommen größere Umsätze nicht zusande. Die Preise neigen angesichts der weiteren Ermäßigung der Weltmarktpreise erneut zur Schwäche. Die Fordernugen stellen sich demnach wie folgt: Good ferm. Accra Haupternte loko 33—32 6. Zwischenernte Sept. Okt. 26 6. neue Ernte Nov.-Dez. 2916. Superior Bahia loko 37. Okt.-Dez. 33. Superior Fein-Thomee loko 34. Sept.Okt. 34 6. Superior Epoca Arriba loko 66—68. Sept.-Okt. 58. Superior Sommer Arriba loko 72—74. Plantations-Trinidad loko 47. Dez.-Febr. 43/6. Machala loko 35—62. Sept.-Okt. 56. deutscher Kamernn-Plantagen-Kakao loko je nach Qualität 336—33 Sh per 50 kg. Reis: Von den Ursprungsmärkten liegen keinerlei Anregungen vor. Trotzdem konnte sich lebhaftes Exportgeschäft nach Afrika und Zentralamerika entwickeln. Auch nach dem Inlande Rommen recht befriedigende Umsätze zustande. Die Lokopreise stellen sich wie folgt: Burmah loko 14/4½. Bassein 0010 glas. 15/6. Moulmein 000 loko 20. Siam 000 glas. 20 6, dgl. 0000 glas. loko 23/9. Patna 000 glas. loko 25/3. Bruchreis I. loko 14. dgl. II. 13/9. Italiener gute Qualitäten loko 16 6, dal. schwimmend 16 Sh per 50 kg. Extra Faney Bluerose loko 11.10, dgl. schwimmend 11 Dollar per 100 kx. Auslandszucker: Ruhig, abwartend bei unveränderten Forderungen. Schmalz: Fest. Geschäft gering. Amerik. Steamlard 28¾4. Purelard 2915—30. Hamburger Schmalz 33½ Dollar per 100 kg. Hülsenfrüchte: Es besteht sehr schleppender Absatz. Die Eigner halten zwar auf Preise. doch finden Untergebote Beachtung. Rauhfutter: Letztpreisge Notierungen. Baumwolle: Ruhig. Middling Universal loko 12.80 Pence per lbs. Rohgummi: Bei ruhigem Geschäft etwas stetiger. Smoked ribbed loko 4 11/14. Sept.-Okt. 4%. Nov.-Dez. 4% Pence per lbs. Gewürze: Bei größter Zurückhaltung des Konsums bleibt der Markt ruhig. Unveränderte Markt- und Preislage. Paraffin und Wachse: Ruhig und unverändert. Hamburger Kaffeeterminbörse. ##burg, 3. Sept. 10 Uhr. Freiverkehr. September namburg, 3. Sept. 10 Uhr. Freiverkehr. September 32.50 B. 31 G. Dezember 30.50 B. 29.75 G. Marz 29.50 B, 28.75 G. Mai 29 B, 28.50 G. Juli 29 B. 28.25 G. 12.30 Uhr. Sept. 31.5 B, 31 G. 31 bezahlt. Dez. 30 B. 29.75 G. 29.75 bezahlt. März 29.25 B, 28.75 G. Mai 29 B. 28.25 G Juli 28.25 B, 28 G. Hamburger Zuckerterminbörse. Hamburg. 3. Sept.(In RM. für 50 kg Weißzucker netto. frei Seeschiffseite Hamburg, einschließlich Sack.) Anfang: September 6.65 B. 6.60 G, Oktober 6.60 B. 6.55 G. November 6.60 B. 6.55 G. Dezember 6.70 B. 6.65 G. Oktober Dezember 6.60 B. 6.55 G, Januar 6.75 B. 6.65 G. Februar 6.90 B. 6.80 G. März 6.95 B. 6.90 G. Januar-März 6.85 B. 6.80 G. April 7.05 B. 7 G. Mai 7.15 B. 7.10 G. Juni 7.25 B. 7.20 G. Juli 7.40 B, 7.30 G. August 7.45 B. 7.40 G. Tendenz: ruhig. Sepr. u.on B. 6.60 G. Okt. 6.60 B. 6.50 G. Nov. 6.60 b. 5.20 G. Dez. u.05 B. 9.60 G. 6.60 bezahlt. Okt.-Dez. 0 n. 6.50 u. Jan. 6.70 B. 6.60 G. 6.65 bezahlt. Febr. 6.# C. März 5.95 B. 6.85 G. Jan.-März 6.85 B. 6.75 G 99.6, Mai 15 B. 7.10 G. 7.10 bezahlt. Juni 7.25 B. 7.15 G. Juli 1.35 B. 1.25 G. August 7.45 B. 7.35 G. Tendenz: schwächer. Magdeburger Zuekerbörse. Magdeburg. 3 Sept. Gem. Mehlis prompt per 10 Tage Tendenz: ruhig. Rohzuckerpreise. Tendenz: ruhig. Terminborse. August 7.45 B. 7.40 G. September 6.65 B. 6.60 G. Oktober 6.60 B. 6.55 G. November 6.65 B. 6.60 G. Dezember 6.70 B, 6.65 G. Okt.-Dez. 6.85 B. 6.80 G. März 6.85 B. 6,90 G. Mai 7,15 B. 9.10 G. Tendenz: ruhig Londoner Metalle London, 1. Sept. Luster gag Taste Kapter ihr 3 Mor. Lupter effl. Prs. Elertreiyhorter Kupter besl-#el. sten T Zins gogen Kuzz Zias für 3 Men. Zlas. S. fII. Preis Zlas 91 1*) Ziaa Stals*) Blel. ausl. gromg Blel, 2##l. enfl. 3. Nuu. Biei 3. Pr. Ziat. guu. prompt Zint, gen salt I. Zlet geu. 3. Pr#. Kupfer stetig. Zinn kaum etetig. Blei stetig. Zink stetig. Amtliche Berliner Produkten-Notierungen vom 3. Sept. Notiz infolge fehlender Käufer anfangs nicht zustande. Im Promptgeschäft liegt gleichfalls sehr reichliches Offerten material vor, über die von der Stützungsgesellschaft zu zah lenden Preise war nichts in Erfahrung au bringen. Erwahnenswert bleibt, daß seit gestern nur noch garantiert mar kischer Roggen gestützt wird. Am Mehlmarkt ist eine Belebung nicht zu verzeichnen, die Forderungen lauten entgegenkommender. Das Haferangebot ist nicht dringlich, übersteigt jedoch den Bedarf des gut versorgten Konsums. Die Gebote lauten niedriger. Gerete im Anschluß an die Allgemeintendens matter. Bremer Baumwollbörse. Baumwolle Middling Universal Standard 8 mm loke 3. 9. 12.76 Berliner Metallbörse Preise in Reichsmark für 100 kg Elektrols tkupfer, wire bare Orig. Hüttenrohzink(fr. Verk.) Remelted Plattenzink Orig. H. Al. 9e—99% in gek. Bl. do. in Walz oder Drahtwaren Rein Nickel 98—99T Antimon[Regulus) Silber In Barren(900 lkg fein) 3. Sept. 105.25 2. Sept. 105.25 54—57 49.25—51 75 190 194 350 54—57 48.75—50 Kupfer. Tendenz: k. be Lieferung: September „ Oktober November Brei Dezember Januar Februar Marz Aoril 94 94 95.5 94.5 94.5 94.5 94.25 94.25 94.25 94.25 94 94 94 94 Geld 94.25 94.25 94.25 94.25 94 94 94 53.75 93.75 93.7 93.75 35.75 35 35 75 35.75 36 36 36 36 36 36 36 36 35.25 35.25 5.25 95.25 35.25 35.25 35.25 35.25 35.25 35.25 35.25 35.25 Freiverkehrskurse der Berliner Börse 81 93 69 Werte Unnotierte Adler Kohle Allg. Hochbau Bergb. Lothr. Dt. Petroleum Dt Lastauto— Frister& Roß— Hann. Waggon— Hansa Lloyd 24 Hochfrequenz Kabel Rheydt Lamb.& Sohn Lerche& Nipp Anlangskurse vom 3. Sept. Wintersh. AG. 160 170 21 64 Muller Kaffee Nieubg. Eisen Oebring. Brgb. Bose Leder Stoewer Trierer Walz. Ufa Film Wstf. Dinnend. 36 ∆0 17 Kallwerte Adler Kall Burbach Kali Hall. Kali Hann. Kali 150 162 Ausländische u. Kolonialwerte -Diamond Kaoko Salltrers Sloman Salp. Sudsee Phos. 267 Chade „ argent. 9do. A. Lit. D. •- M. jeStuck 140 85 4 Wertbeständige Anleihen S. 2 S. 6 Em. 38 Em. 41 Em. 35 Mit Ziasenberechnung 10 a Berl Hyo.-Bk. Gold-Hyp.-Pfancbr. 9# Berl Hyp.-Bk. Gold-Hyp.-Plandbr. 6 7 Krupp-Goldani 1924 R A 9. B 6% Krupp-Goldani 1924 R C a. D 9* Preus Bodenkr.-Goldpfandbr Em. S 7 Preus Bodenkr-Goldolandbr Em. 16 7 Preuß Cent.-Bod-Cold-Plandbr. * Preuß Centr.-Bod-Oold-Plandbr ## Preuß Centr.-Bod.-Oold-Plandbr 9% Preuß Pidbr.-Bt Oold-Hyp.-Pidbr 4% Preuß Pidbr.-Ba Oold-Hyp.-Pidbt 6* Dreuß Pidbr-Ba Oold-Hyp.-Pidbt 9 à Rbein Hyn.-Ba Oold-Hyp.-Pidbr R 2—4 * Rhem-Main-Donau-Ooldanleihe 9 a Rheinor.-Landesbank-Oold-Plandbr * R h e i n o r.- L a n d e s b a n k- O o l d- P f a n d b r ! m Rheiprov-Landesb.-Oold-Komm 10 a Rh.-Westt Bodenkr.-Oold-Hyo.-Pfdbr S. 2 10% Rh.-Westt Bodenkr.-Oold-Hyp.-Pidbr S. 3 10% Rh.-Westt Bodenkr-Oold-Hyo.-Pidbr S. 5 9% Rh.-Westt Bodenkr.-Oold-Hyo-Pidbr S. 42 9 7 Rh.-Westt Bodenkr-Oold-Hyp-Pfdhr S. 6 5% Rh. W. Bodenkr. Gold Hyp. Pfdbr. 8. 1 10% Rh.-Westt Bodenkr.- Oold-Komm 24 S 2 10% Rh.-Westt Bodenkr-Oold-Komm 28 S 2 3 7 Rh.-Westt Bodenkr.-Gold-Komm 26 S. 4 S% Rh.-Westt Bodenkr.-Oold-Komm 23 S. 1 9% Rorzenrentenbank-Goldrentenbr R 13 4 a Rosgenrentenbank-Goldrentenbr R. 1 a. 2 10% Westd Bodenkr-Gold-Pfandbr. Em. 5 10% Westd. Bodenkr.-Gold-Pfandbr Em. 6 9* Westd Bodenkr.-Gold-Pfandbr Em. 3 5% Westc Bodenkr.-Oold-Pfandbr Em 2 9% Westd Bodenkredit-Oold-Komm Em. 4 6* Westf. Landbk.-Prov.-Dollar-Ooldanl. R. 8% Westt. Landbk.-Prov.-Feingold 1925. 9% Westt. Landschaftl Goldauleihe N 90.5 99.75 80.25 101.2 99.9 81 100.4 99.5 99.25 72.25 101.5 101.8 94.25 102 100.7 100.5 9% 88 100.9 95.75 80 98.75 19.5 101.1 103 % 80 95•5 96 38.25 97.6 9 90.5 99.75 67.5 100.8 99.75 81•1 100.1 99 99.25 72.75 102.8 94.25 100.6 100.5 97 8 100.5 95.75 98.75 79.5 101.12 102.8 99 80 95.5 96 Berliner Effekten-Terminverkehr Hamburg Amerika Paketfahrt Nordd. Lloyd Barmer Bank Verein Commerz und Privatbank Darmstädter u. Nationalbank Deutsche Bank u. Dis. Ges. Dresdner Bank Allg. Elektrizitäts Ges. Allg. Kunstzyide Cont Caoutchoue Essener Steinkohlen I. G Farbenindustrie A.-G. Gelsenkirchener Bergw. Th. Goldschmidt Harpener Bergbau Hoesch Eisen und Stahlw. Köln Neuessener Bergw. Mannesmann Röhren Orenstein& Coppel Ostwerke Phönix Bergbau Rheinische Braunkohlen Rheinische Stahlwerke Rhein. Westf. Elektrizitätsw. Schuckert Elektr. Siemens& Halske Vereinigte Stahlwerke Schl.-K. 2 9 90.71 91.21 110.25 128 179 123.5 124.25 ∆ 35 143 90.87 91.25 91.5 91.37 91.75 92 115.75 116 127.75 128.5 179 179.5 180.5 123.5 123.75 123.62 124.25 138.25 138.75 139.75 78.5 81 82.5 83 143.25 143.87 144.25 3 9 151.62 152 152.3/153 109.5 110 56.5 57.25 98 87.25 87.5 85.25 85.5 83.5 84 58.87 59 59.75 200 203 77.5 77.75 202 203 85.5 85 170 170.25 153 153.25 155 193.5 194 197.5 77.62 78 151 109.5 56.75 97.25 867 85 83.25 59.5 200.5 77.12 201.5 86.25 170 153.25 77.62V 77.62 78 Amtliche Berliner Devisen-Kurse Für drahtlose Auszahlungen *#rei Berlia 9100 kr trei Berlls Berliner Produktenmarkt. Berlin, 3. Sept. Das Inlandsangebot von Brotgetreide Im Prompt- und Lieferungsgeschaft hat sich infolge der bei der Stützungaktion bezahlten hohen Preise gegenüber den Vortagen weiter wesentlich verstärkt. Im freien Markt waren die Käufer angesichts des unbefriedigenden Mehlgeschaftes und der flauen Ueberseemeldungen sehr zurückhaltend. Die Stützungsgesellschaft versuchte am Lieferungsmarkt das Preisniveau zu halten, was aber lediglich unter umfangreichen Käufen bei September- und Oktoberroggen gelanz. Weizen seizte in den späteren Sichten zu vier arl oenser ein: für den laufenden Liefermonat kam eine Buenos Alree Canads Japan Kaue Konstantinove! London„ Neuvork Rio de Janeire Uruguav Amsterdam Athen Brüssel(Belga) Bukarest Budavest Danzis Helsingfora talien ugoslawien Kowno Kopenhagen Lissabon Oslo„ Paria Praz Perklavik Reval Riza Schweiz Sotia Spanien Stockholm Wien Halbamtliche Ostdevisenkurse Warschan Briet 1.466 4.196 2.070 20 92 20.41 4.192 0.411 3.383 5.955 8.575 2.502 3.525 81.63 10.551 1.95 441 41.85 112.38 18 86 16.495 12.441 92.30 111.79 80.92 31.50 3.038 44.34 112.71 27 59 Die Gelsenkirchener Vereine und der „Fall Schalke“ Gordon=Benett=Flug beendet Freiballon„Barmen“ dritter Sieger. Gelsenkirchen. 3. September.(Drahtd.) In Gelsen kirchen kamen die Vereinsvertreter des Fußball=Gaues Gel senkirchen-Buer zusammen und besprachen sich unter dem Vorsitz des Gau=Obmannaz Wernamann über die letz ten Ereignisse im W. S. V. und besonders über das Urteil der Spruchkammer gegen den F. C. Schalke 04. Bernsmann gab in längerer Ausführung einen geschichtlichen Uebervlick der Entwicklung des Sportes und des F. C Schalke insbesondere. Er zog die Folgerung, daß es zu einer Entscheidung kommen müsse, entweder sei die rein deelle Richtung oder die materielle Richtung einzuschlagen, jedenfalls müßten beide Bestrebungen getrennt werden Nach einer recht lebhaften Debatte kam man zu der Entschließung, daß das Urteil satzungsgemaß richtig gewesen sei. Man bedaure es aber lebhaft, daß die Spruchkammer bei der Mannigfaltigkeit der Verstöße gegen den Amateurparagraphen in den verschiedensten Vereinen und Landesbezirken nicht das Material restlos gesammelt und dann der obersten Instanz, dem Deutschen Fußball=Bund, übergeben hätte. Der D. F. B. hätte von sich aus dann die Entscheidung schon geben müssen. Die Versammlung betonte besonders, daß es die Spruchkammer unterlassen habe, die moralische Verantwortung ur das Urteil gegen Schalke abzulehnen, wozu sie unbedingt verpflichtet gewesen sei. Im übrigen war man der Ansicht, eine Aufhebung des Urteils gegen Schalke 04 zu befürworten, bis der gesamte Fragenkomplex geklärt sei. Körnig der„Star“ Wie ein Sportsmann sich nicht benehmen soll. Man liest unter der Ueberschrift„Nachträgliches und Nachdenkliches zu den Länderkämpfen“ in der DA.3.: „Der deutsche Sprintermeister Körnig hinterließ während der Kämpfe leider keinen sehr günstigen Eindruck. Als er sich von Jonath geschlagen sah, begann er stark zu lahmen. Die 200 Meter weigerte er sich dann zu laufen, startete aber nachher in der 4mal=100=Meter=Staffel doch, wobei er merkwürdigerweise erst auf dem zweiten Teil der Strecke wieder an seine Verletzungen dachte. Abends beim Bankett verstieß er dann gegen die einfachsten Gebote der Höflichkeit. Anstatt sich mit seinen französischen Tischnachbarn zu unterhalten, vertiefte er sich in einen Roman und ließ sich selbst durch freundliche Hinweise von seiten des Vorstandes in seiner Lektüre nicht stören. Körnig, der auch bei früheren Länderkämpfen der DSB. ein schwieriger Kantonist war, darf sich nicht wundern, wenn er in Zukunft für Länderkämpfe nicht mehr berücksichtigt werden sollte. Auch die Genehmigung für Auslandsstarts wird man Körnig kaum noch erteilen. Es wäre tatsächlich gar nicht so übel— natürlich nur bei einem derartigen Vorbeibenehmen, wie es Körnig, dem das ohne weiteres zuzutrauen ist, in Hannover an don Taa gelegt hat— menn da die DSB. sich dazu an den Tag gelegt hat— wenn da die DSB. sich dazu herabließe, ihren„Cracks“ etwas die Flügel zu slutzen Soweit wir uns erinnern können, gibt es ja außer Herrn Körnig auch noch einige andere 100=Meter=Läufer in Deutschland, mit denen man zur Not Länderkämpfe bestreiten kann. Internationales der Krefelder Preußen. Krefeld, 3. Sept.(Drahtb.) Die Krefelder Preußen werden am 14. September ihr traditionelles internationales Sportfest durchführen. Eldracher hat schon zugesagt, während man mit Körnig und dem Holländer Berger noch verhandelt. Außerdem soll eine erstklassige französische Mannschaft verpflichtet werden. G. Boetzelen doch beim„Holland-Becher“ Berlin, 3. Sept.(Drahtb.) Wir erfahren, daß der Deutsche Skullermeister, G. Boetzelen vom Berliner RC, nun doch an dem Einer=Wettbewerb um den land=Becher teilnehmen wird. Boetzelen wird auch im Doppelzweier mit dem Berliner O. Meyer starten. Ferner kommt Mainz=Kastel mit seiner Rudergemeinschaft im Achter nach Anisterdam. Rekordschwimmeisterschaften der Schweiz. Die Schweizerischen Schwimmeisterschaften brachten auf der ganzen Linie Verbesserungen, wenn auch die neuen Rekorde, nach internationalem Maß gemessen, noch nicht allzu hohe Leistungen darstellen. Insbesondere die Damen zeigten sich recht rekordfreudig; vier von den sieben, neuen Bestleistungen entfielen auf sie. Bei den Herren konnte Zirilli über 400 Meter Freistil mit 5:54 Min. und über 1500 Meter mit 23:28,2 Min. seine bisherigen Bestleistungen verbessern; Cercle des Nageurs (Genf) stellte in der Fünfmal=50=Meter=Freistilstaffel mit 2:39,2 eine neue Landesbestleistung auf. Bei den Damen schwamm Frl. Villiger(Lugano) die 100 Meter Rücken in 1:40 Min., Frl. Muffler(Winterthur) 200 Meter Brust in 3:43,2 Min., der Damen=SC. Schaffhausen di Dreimal=100=Meter=Lagenstaffel in 5:11,8 Min. und die Viermal=50=Meter=Freistilstaffel in 2:54,6 Min., sämtlich neue Landesrekorde. Schweizerischer Wasserballmeister wurde zum dritten Male durch einen 6:1=Sieg über Luzern der Romanshorner SC. Gühring auch in Amerika susvendiert. Iranz Boja kämpft unentschieden. Neuyork, 3. Sept.(Kabel.) Der deutsche Schwer gewichtler Ernst Gühring hat gleich um seinen Start in USA. mit der Neuyorker Boxkommission Differenzen gehabt. Gühring sollte im Stadion Coney=Island gegen den Argentinier Carlos Oldani antreten, sagte aber in letzter Stunde wegen seiner Knieverletzung ab. Die Boxkommission sprach hierauf kurzerhand die Suspendierung über den Deutschen aus, der damit sowohl in Europa wie auch in Amerika kaltgestellt ist. Der Dortmunder Mittelgewichtler Franz Boja errang bei der obigen Veranstaltung ein weiteres Unentschieden in Amerika. Allerdings mußte sein Kampf mit dem Irländer Jack Golden nach der vierten Runde infolge einsetzenden Regens abgebrochen werden, so daß er noch immer Gelegenheit hat, sich einen Vorteil zu sichern. Die Schlafwagen-Affäre Dr. Baranys, die zur Nichtbeteiligung des Europameisters an den Nürnberger Einladungs=Wettkämpfen führte, hat zu einem Konflikt Baranys mit Dr. Donath(Ungarn), dem Geschäftsführer des Internationalen Schwimmverbandes, geführt. Barany hat seinem Verein die Weiterverfolgung der Angelegenheit übergeben. Vorläufig stehen sich entgegengesetzte Behauptungen gegenüber. Neuyork, 3. Sept.(Drahtb.) Nach der Revision### von den einzelnen Ballons zurückgelegten Flugstrecken#### der amerikanische Freiballon„Goodyear 8“ mu 3 Meilen auch diesmal den Wettflug gewonnen; es soan zweiter Stelle der Ballon„Belgica“ mit 435 M##5 len und an dritter Stelle der deutsche Ballon„Ba## men“ mit 425 Meilen. Die„City of Detroit“ folgt da## mit 400 Meilen,„City of Cleveland“ mit 350 Mein# „Pierre Fisbach“ mit 160 Meilen. Die beiden Ballz### führer Kaulen und Götze berichten noch über##### Flug, daß sie in der Nähe von Bufalo in einen furchh baren Gewittersturm gerieten, der sie zwang, alles uBord zu werfen, selbst die überflüssige Kleidung, so der Ballon dann 3000 Meter Höhe und später sogar 6# Meter erreichte, wobei sie stark unter der intensiven##### zu leiden hatten. Bei dem Versuch, geringere Höhen erreichen, mußten sie dann landen. er Köni Englisches Urteil über Deutschlands Sportstätten. Der bekannte englische Sportführer General Kentis hat seine Eindrücke von der deutschen Turn= und Spom wegung und insbesondere von den deutschen Spielplan# die er im Anschluß an den Olympischen Kongreß kenng lernte, in einem Aufsatz im Daily Expreß geschildert. J tish erkennt den deutschen Uebungsstättenbau als für ganze Welt vorbildlich an. Deutschland verfüge heuteu 125 Stadien in 100 Städten. Diese Spielplätze satanders aus als die englischen schmutzigen und unansen lichen Fußballplätze für 22 Spieler und 50000 Zuschau bedeckt mit häßlichen Reklamen. Die deutschen Schwim anlagen seien die besten, die er je gesehen habe, ebenso deutschen Laufbahnen. Die erfolgreiche Entwicklung Uebungsstättenbaues mache es Tausenden von jung Deutschen möglich, Sport und Spiel zu treiben, stat Rolle eines Zuschauers übernehmen zu müssen.# deutsche Sportsystem stelle das vollkommen seiner Art dar, und er sei überzeugt, daß es in Hauptsache für die bewundernswerte alltägliche Tatkraft, dem Besucher Deutschlands so ins Auge fällt, veramw## lich zu sein. Kentish bedauert nur, daß er auf seiner a durch Deutschlands Städte nicht von Mitgliedern deren lischen Park= und Freiflächen=Kommission begleitet war General Kentish gibt damit ein Urteil über den da schen Sport und sein Wirken in der Spielplatzfrage ab, für uns recht erfreulich ist. Es ist natürlich klar, daß Urteil nur im Vergleich zu den tatsächlich bedeutend schle teren Verhältnissen im Ausland Geltung hat. So sti seine Feststellung klingt, daß das deutsche Sportsystem# vollkommendste seiner Art darstelle,, so muß doch ge## werden, daß bis zur Vollkommenheit auch in Deutschla noch einiges zu tun bleibt. Schachkongreß in Frankfurt a. A. Frankfurt a. M., den 3. Sept Anläßlich des 50jährigen Jubiläums des Schachr#### Anderssen findet vom 6.—18. September ein Schachten### in Frankfurt a. M. statt. Im internationalen Meisim nier spielen Ahues, Colle, Kashdan, List, 20 ses, Mannheimer, Nimzowitsch. Ordet Parc, Przepiorka, Sämisch und Thomasz ner wird ein Hauptturnier A, das um den Meistertuel## Deutschen Schachbundes geht, und ein Hauptturme sowie ein Turnier um die Rheinmeisterschaftl im Palmengarten ausgetragen. Der Kongreß steht m dem Protektorat des Oberbürgermeisters von Frand a. M., Dr. Ludwig Landmann. Schachfreunde Bochum— Schachfreunde Altene## 5½:10½. Der Wettkampf wurde von den Alt überraschend hoch gewonnen. Nur an den ersten 8#### tern waren die Bochumer den Altenessenern gleichwe während die übrigen Bretter durchweg den Altenesse zufielen. Reise=Wetterbericht Mittwoch.? Aus d In Warschau lexiess. ein ssen, von nieman r Fahndungspol ne Seite im Ver nemand um d Unsere Zeit be ni aus dem Let esen. Berühmt, andru und Man riege, um die Jc ne Zeitung in d innte. Ganze S uern. Man erzä r Schauerroman Quelle Betral iplers Alexieff. so gabter Mensch ne Geisteskräfte rden konnten Wie Alexieff 3 cht. Irgendwani Schritt in d er in Rußla in und im O at sehr elegant a nen herrlichen Ve sen, und utsch, polnisch. Uansprachen. 0 enso zu Hause gapel oder achen. Er spro cher den Parist Alerieif stieg sscheute den gewi nere Art. Sein arbeitete“ im mmen. Es gib der er brachte il enack irgendeines Spediteurwage chrot vor Aufreg „Wo wollen S Der Rollkutsche „Ihre Koffer. mir den Auft 1 3. September 1930. Station Wind * Bayern: Garmisch=Partenk. Berchtesgaden Oberstdorf Bad Tölz Tegernsee 12 SW seise „ Still 10* Sti# 9 S leise 10 S leise Unsinn!" rief se.“ In den meiste eren. Sie brack dresse ld in seine Koff rivoller Schmuck ließ Alexieff iketten an den ick noch einfache n Gepäck reklam cen schon über — und das be Ausrede. Ale huld des„Verse tüchtig aus. Alexieif nahm llion Mark auf r machte er 9 erall der Boden eine####elma: 31 der nach Paris. ei Millionen 0 1e, sollten von minalbeamten 1 gebracht werd nete. enthielt er in auf dem Par ier mit dem ri s lange in den in Monte Carl ar tausend Fran #r die Polizei ihn Kurze Zeit dar em Gepäckdiebst n nach Sibirten colajewitsch inter de begnadigt 1 sten an, un Küste: Westerland Travemünde Sellin(Rügen) Swinemünde Kolberg Wangerooge Borkum Helgoland S stark W sohwach 1 mäßig 13 RW frisch Baden: Baden=Baden Konstanz(Bodens.) Freiburg 10 O leise 3 SW leicht O leise better Beiter Heiler Rheingebiet: Köln Koblenz Bab Bad Bertrich Bad Naubeim Bad Dürkbeim Wiesbaden Bad Emg 11 9 * 18 10 Still NW leise SO leise O leise NO leise —— Rebel Rerg vorber R#n beiter — Thüringer Wald: Oberdof Schwarzdura Friedrichroda Wesergebiet: Bad Vurmont man von H 1 Ihr: it und eder 1 ißte N rrenser d daß elt wi rrenser inung en, W leicht vorder # W leise bet ih Wetterbericht der Wetterwarte Essen vom 3. Sepiember 1950. Nachdruck verboten. Die Wetterlage zeigt heute keine erhevliche rung, da das von Großbritannien nach West: deutschland reichende Hochdruckgebiet ebenso wi### Tiefdruckgebiet über Nordosteuropa fortbeste9# Deutschland war es heute früh im Süden heite# meist wolkig. und in Schlesien vereinzelt heutigen Morgentemperaturen lagen zwischen## Grad. Der Kahle Asten hatte maßigen Nordwes bewölkten Himmel und 7 Grad. Aussichten bis Freitag: Meist troctn 1 ziemlich heiter sowie mäßig warm. anwa igten Als del ch kein en zürn ni r. 2440. 919 sendet ieger. er Revision# Flugstrecken r 8“ mit 5 innen; es sol mit 435 MeBallon„Ba### roit“ folgt dan# it 350 Meila beiden noch über# in einen furch ang, alles ube leidung, so## ater sogar 60 intensiven Kch igere Höhen veral Kenti 1- und Sport en Spielplaze kongreß kenn seschildert. R au als für rfüge heute un pielplätze und unansel 0000 Zusche schen Schwim habe, ebenso Intwicklung# en von jung reiben, statt 1 m ü s s e n. A lkommen: daß es in iche Tatkraft. ällt, verann auf seiner Fa jliedern der degleitet war über den d laßfrage ab. ch klar, daß Jedeutend schles hat. So Sportsystem nuß doch en in Deutschla irt a. A. den 3. Sept es Schachra### in Schach alen Meisum n. List, A) sch. Orbet Thomasz Meistertuel Hauptturnier erschaftl igreß steht un von Franhinde Altene## en Altenesse n ersten§# rn gleichw en Altenesse ht Weur wolkg Nedel beiter heiter Heiter wolkte Heite beiter deiter better Feiter Mittwoch, den 3. September 1930. ber König der Gepäckdiebe Aus dem Gotha der Hochstapler. In Warschau starb jetzt, hochbetagt, ein Mann namens sersesi ein gebürtiger Russe, völlig verarmt, versen, von niemand zu Grabe geleitet. Nur der Leiter Fahndungspolizei griff zum Federhalter und strich „ene im Verbrecheralbum durch. Sonst kümmerte y nemand um den alltäglichen Todesfall... Unsere Zeit vergißt schnell. Alexieff, der Mann, der gi aus dem Leben schied, war einmal berühmt geeen. Berühmt, wie es die Kürten, Jack the Ripper, andru und Manulescu waren(und sind). Vor dem riege, um die Jahrhundertwende herum, gab es kaum ne Zeitung in der ganzen Welt, die nicht Alexieff innte. Ganze Spalten widmete man seinen Abenmern. Man erzählte Anekdoten von ihm, die Verfasser Schauerromane benutzten seine verwegenen Streiche s Quelle. Betrachtet man das Leben dieses Hochplers Alexieff. so bedauert man, daß ein derartig hochgabter Mensch sich in asozialem Tun zermürbte, daß ine Geisteskräfte nicht der Menschheit nutzbar gemacht erden konnten Wie Alexieff zum Verbrecher wurde? Man weiß es chi. Irgendwann, irgendwie einmal unternahm er Schritt in den Abgrund. Mit zwanzig Jahren ar er in Rußland, Deutschland, Oesterreich, auf dem alan und im Orient ein polizeibekannter Mann. Er ai sehr elegant auf, trug nach der damaligen Mode nen herrlichen Vollbart, Lackschule, Zylinder. Er sprach le Sprachen, und zwar wie ein Einheimischer: Russisch, utsch, polnisch, englisch, französisch, türkisch, und alle alkansprachen. Er war im Londoner Scheunenviertel enso zu Hause, wie im Londoner Eastend, in huechapel oder in den Schlupfwinkeln der Pariser pachen. Er sprach berlinisch wie jeder Droschkentscher, den Pariser„Argot“ wie ein Markthallenhelfer. Alerieif stieg nur in den besten Hotels ab. Er vercheute den gewöhnlichen Diebstahl; machte es auf nere Art. Seine Spezialität war die Gepäckgaunerei. „Moenere“ immer mit seinem„Kammerdiener" zummen. Es gibt keinen einfacheren Trick der Welt. er er brachte ihm Millionen ein. Wenn man das päck irgendeines vornehmen Hotelgastes draußen auf Spediteurwagen verlud, stürzte Alexieff plötzlich, schrot vor Aufregung, heraus. —„Wo wollen Sie mit meinen Koffern hin?" Der Rollkutscher hielt an. „nre Koffer, mein Herr?“, sagte er unsicher.„Man t mir den Auftrag gegeben, sie an den Bahnhof zu rief Alexieff.„Fahren Sie sie an diese Unterhaltung Essener Allgemeine Zeitung 55. Jahrgang.— Nr. 2440. Wirklichkeit spielte er die Rolle eines Hofnarren, der die Gäste mit seinen Streichen ergötzen mußte. Der französische Botschafter in Petersburg, Herr von Montebello, fiel einmal einem dieser Streiche zum Opfer. Der Großfürst wettete mit ihm, daß während des Essens jemand aus seiner Tasche eine goldene Zigarettendose stehlen könne, ohne daß er es bemerke. Der Gesandte nahm die Wette an. Während des ganzen Essens hielt er das Zigarettenetui verzweifelt durch die Tasche fest. Beim Dessert fragte der Großfürst, ob er das Etui noch habe. Montebello griff triumphierend in die Tasche und zog— ein Stück Holz hervor. Alexieff hatte als Speisenträger fungiert und dabei den Diebstahl ausgeführt. Nach der Revolution kam der Hochstapler nach Polen. Er lebte in Warschau bescheiden und unbehelligt von seinen„Renten". Ein Testament hat er nicht hinterlassen. Die letzten tausend Zloty lagen in einer Schublade. Das Schicksal ist unerbittlich; für wahre Berühmtheiten und auch für die anderen... Man trägt wieder Hüften! Die Mode zeigt in diesem Herbst die deutliche Tendenz, zur Biedermeierepoche vor einem Jahrhundert zurückzukehren. Die männliche Note bei der Frau ist ganz aufgegeben, und in der ganzen Silhouette wie in vielen Einzelzügen wird die weiche Melodik weiblicher Formen betont. Die französischen Friseure haben auf ihrer Jahresversammlung in Paris die Wiederkehr der Locken proklamiert, und zwar sollen sie in anmutigen Ringeln über den Nacken fallen, wie dies bei den lieblichen Frauengesichtern von 1830 der Fall war. Mit der Locke aber meldet sich auch die Tournüre, die Betonung der Hüften, und die führenden Modistinnen erklären, daß die Damen beim Tragen der neuen weiten wogenden Röcke ohne Hüftkissen nicht auskommen werden. Diese Verstärkung der Hüftlinie ist in der Geschichte der Mode stets ein Vorläufer des Reifrocks gewefen. Als in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit der spanischen Mode die„Vertugade". der Tugendrock. der wie eine Tonne den Unterleib umspannte, sich ankündigte, da wurden zunächst Polster um die Taille gelegt; ebenso traten diese Kissen im Rokoko auf, und in den Tagen der Marie Antoinette waren sie so umsangreich, daß man vom„Ellbogenreifrock“ sprach, da nämlich die Dame ihre Ellbogen bequem auf die Hüften aufstützen konnte. Die gleiche Verbreiterung der Frauengestalt finden wir in der Biedermeierzeit, als die Krinoline ihren Schatten vorauswirft. Auch jetzt wieder träumen die ausschweifenden Phantasien der Modekünstler vom Reifrock, der der Dame in der großen Toilette eine besondere Würde und Anmut verleiht. Ob diese Träume zur Wirklichkeit werden dürften? Wir können es bezweifeln nach den verschiedenen vergeblichen Versuchen, die seit Anfang des Jahrhunderts immer wieder gemacht wurden Aber der erste Schritt zu diesem Ziel, das Hüftkissen, ist da, und man behauptet, daß in wenigen Monaten alle eleganten Frauen es zum Abendkleid anlegen werden, da es allein den fließenden Taftröcken den melodischen Faltenwurf verleiht und die schlanke Taille nur so schwanengleich aus dem Unterbau der Toilette hervorwächst. Zugvögel haben Zeit Wenn alljährlich gegen den Herbst zu die Vögel der Wandertrieb packt, wenn sie sich sammel Nacht nar und dann auf einmal über Nacht verschwunden sind, stellt man sich unwillkürlich vor, der Flug nach dem Süden müsse im schnellsten Tempo vor sich gehen. Nun ist das aber, namentlich beim Herbstzug, keineswegs der Fall: die Vögel lassen sich im Gegenteil recht Zeit, machen sogar überall da, wo es ihnen gerade gefällt, Station oder unterbrechen die Reise auch oft dann, wenn schlechtes Wetter eintritt. Nach den Beobachtungen des bekannten Vogelforschers Floericke verbringen die Vögel an den Reisetagen während des Herbstzuges höchstens 6—8, oft aber auch nur 4 Stunden täglich in der Luft. Ein gutes Beispiel, wie gemächlich die Vögel ihre Herbstreise zurücklegen, bietet uns der Storch, der am Tag nicht mehr als 200 Kilometer fliegt, eine Strecke, die er leicht in 4 Stunden zurücklegen kann. Die im Jahre 1928 festgestellte Fluggeschwindigkeit der von Rossitten aus von Dr. Thienemann beobachteten Störche war sogar noch geringer. Sie hatten binnen 14 Tagen nur 2000 Kilometer durchflogen und hatten somit, als sie um diese Zeit in Griechenland, im südlichsten Peloponnes, gesehen wurden, am Tag durchschnittlich nur 143 Kilometer zurückgelegt. Wenn die Störche in diesem Tempo von Norddeutschland bis nach Südafrika fliegen, sind sie also ungefähr 80—100 Tage unterwegs. Im Frühling zieht es den Storch dagegen viel schneller in die alte Heimat zurück, da er zu der ganzen Rückreise kaum länger als 25 Tage braucht und daher jeden Tag 400—500 Kilometer weit fliegt. Eine Millionenstiftung für uneheliche Kinder. Der englische Millionär Hektor Jassoon hat annähernd eine Million Mark gestiftet für unverheiratete Mütter und deren Kinder, die je nach Lage der Verhältnisse durch eine Rente von einem bis fünf Jahren unterstützt werden sollen. Die Testamentsvollstrecker sind angewiesen, diese Unterstützung nicht nur auf England auszudehnen, sondern auch in den übrigen Ländern sich mit einem entsprechenden Anteil zu ähnlichen Stiftungen zu beteiligen. en „Unsinn“ In den meisten Fällen ließen sich die Kutscher düeren. Sie brachten die Koffer an die mitgeteilte dresse. Alexieff sorgte dafür, daß der Inhalt recht lld in seine Koffer wanderte. In der Regel war es erivoller Schmuck, der ihm dabei in die Hände fiel. rieff auch durch seinen Kammerdiener die hkeiten an den Koffern vertauschen. Dann war der sick noch einfacher. Wenn dann der wirkliche Besitzer Gepäck reklamierte, war Alexieff mit seinem Kom#en non über alle Berge. Wurde er einmal ersscht— und das kam sehr selten vor—, half eine einme Ausrede. Alexieff entschuldigte sich höflich, schob die huld des„Versehens“ auf den Diener und schimpfte tüchtig aus. Alexleif nahm durchschnittlich im Jahre eine halve illion Mark auf diese Weise ein. Ein Dutzend Jahre machte er ganz Europa unsicher. Nachdem ihm h##ll der Boden zu heiß geworden war, zog er sich ie#elma: zurück. Mit falschen Papieren kam er ich Paris. Hier glückte ihm sein großter Streich. wei Millionen Goldfranken, die Bulgarien geliehen de sellten von einem jungen Diplomaten und einem im nalveamten in einem versiegelten Koffer nach Soaicht werden. Als man den Koffer in Sojia fnete, enthielt er nur Zeitungspapier. Alexieff hatte son auf dem Pariser Ostbahnhof einen bereitgehaltenen #er mit dem richtigen vertauscht! Dieses Geld blieb hi lange in den Händen dieses Hochstaplers. Er verlor in Monte Carlo innerhalb weniger Tage. Mit ein par tausend Franken flüchtete er über die Grenze, be### die Polizei ihn verhaften konnte. Kurze Zeit darauf wurde Alexieff in Petersburg bei sem, hackdiebstahl auf frischer Tat ertappt. Deporta* S i b i r t e n. D e r v e r s t o r b e n e G r o ß f ü r s t N i c o l a i se giewitsch interessierte sich für den Gauner. Alexieff begnadigt und trat eine Stellung am Hofe des koßfürsten an, um das Personal zu„überwachen“. In woll beiter Nedel order bet rr 1930. verdoten.) dliche t= und o wie besteht heiter gnerisch, n 8 trocken Die obbenfänger man von Helmuth Quast-Peregrin *(Nachdruck verboten.) ohr Vetter Björn Sörrensen hatte um die Mutter geund sie hatte Rolf Hellegaard ihm vorgezogen. Nach Verschwinden des Rovbenfängers näherte er sich ihr ## und sorgte für sie und ihre Kinder— nun, das “ N i l s, e r h a t t e e s j a n o c h m i t e r l e b t d a ß a b e r eiten nach seiner Flucht die Mutter heiraten wollte daß die Ehe nur durch die Krankheit der Mutter verrde, das war ihm bisher unbekannt gewesen. nen heiratete nach dem zweiten Fehlschlagen seiner füngen die Witwe des inzwischen verstorbenen Aseen, wurde ein steinreicher Mann, vergaß aber darüber se alte Liebe zu Asta nicht, übertrug sie vielmehr auf die enwachende Ingrid, die sich immer mehr zum verigten Abbild der Mutter entwickelte. Als Ingrid schweigt, spricht Nils kein Wort, keinen Eel, keinen Vorwurf, keinen Zweifel äußert er, aber ch kein Bedauern. Unbeweglich sitzt er neben ihr, hat “ noch seinen Arm um ihre Schultern geschlungen. en Nopi an seine Brust gebettet, sie wartet, daß er antetet auf ihr Bekenntnis und er schweigt. Ingrid bangt zurnt er noch immer? Will er doch Richter sein und # verstehender, mitfühlender Bruder? Sie blickt auf 9m— da— fällt eine Träne auf ihr Gesicht „Nils“ sich los aus seinem Arm. 5is— nicht weinen— Nils— ich bitte dich... 170 sie kniet im Bett, nimmt seinen Kopf in beide ####t ihm die Tränen vom Gesicht. 713— weine nicht—“ sie bricht in Schluchzen aus, — ich bitte dich— nicht weinen. Ach Nils, wenn Pann weint— ach— das ist furchtbar.“ Angrib„* ih „Ni setzt erst sehe ich alles ganz anders. Schuld auf mich geladen.“ Ich e0 umf iiich geraben. *— du kannst es nicht ändern— du kannst nichts gutmachen...“ -und ich will gutmachen. An Mutter ist nicht Die modere Schlafforschung hat dieses„große Geheimnis des Lebens“ eingehend erforscht und so manches Licht in die dunklen Schächte des Unbewußten geworfen, aus denen sich alltäglich unsere Kräfte erneuern. Lange galt die Theorie, daß der Schlaf durch einen Mangel an Blut im Gehirn hervorgerufen werde, und es scheint Tatsache zu sein, daß wir, wenn wir schlafen, weniger Blut im Gehirn haben, denn das wird durch Beobachtungen, die man an Tieren und auch an einigen Menschen gemacht hat, bewiesen. Aber man hat dagegen eingewendet, daß der Blutmangel im Gehirn, ebenso wie das allmähliche Langsamerwerden des Herzschlages, eine Folgeerscheinung des Schlafes sein dürfte und nicht nur eine Ursache. Manche Tatsachen, besonders die Schlafvorgänge bei niederen Tieren und in der Pflanzenwelt. haben zu einer anderen Theorie geführt, nach der der Schlaf einen natürlichen Rythmus im Lebensvorgang darstellt, der mit Tag und Nacht korrespondiert und der jedem lebendigen Stoff eigen ist. Sowie die Pflanze beim Eintritt der Dunkelheit die Blätter schließt, so fallen auch dem Menschen in der Nacht die Augen zu. Besonders hat der englische Gelehrte Prof. Fernando Sanford diese Annahme durch die Entdeckung unterstützt, daß die Elektrizität jedes Gegenstandes in der Nähe der Erdoberfläche zweimal im Verlauf von 24 Stunden sich ändert, indem sie während der Tageszeit positiv und während der Nachtzeit negativ ist. Das kann man wohl so deuten, daß jedes Lebewesen und damit auch der Mensch durch die elektrischen Vorgänge in seinem Organismus beeinflußt wird und so ein instinktives Gefüh! für den Wechsel von Tag und Nacht besitzt. Diese Empfindung ist ja sogar vorhanden, wenn dem Menschen die Augen verbunden werden oder er in einem dunklen Raum gehalten wird, so daß er also den Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit nicht beobachten kann. Wie wir uns nun aber auch die Entstehung des Schlafes vorstellen mögen, so ist doch zweifellos, daß er unbedingt lebenswichtig ist und daß längerer Schlafmangel schwere Schädigungen des Körpers hervorbringt. Bei verschiedenen Gelegenheiten, so bei den amerikanischen „Tanz=Marathons“, bei Dauerrekorden im Klavierspiel oder im Rundfunkhören zeigte sich immer, daß Personen, die Dutzende von Stunden wachten, dadurch in ihrem Allgemeinbefinden schwer gestört wurden. Der Direktor des Mellon=Institutes in Pittsburg, Dr. H. M. Johnson und seine Mitarbeiter, haben nun eingehende Versuche über den Schlaf vorgenommen und sind dadurch zu der Ueberzeugung gelangt, daß man die mehr möglich, sie ist tot. Aber an dir kann ich gutmachen. auch an dir habe ich mich versündigt.“ „Nils— nicht so reden— ich bitte dich— laß alles sein, wie es ist. Es ist Schicksal.“ „Ingrid, wir wollen uns nicht knechtisch beugen und sagen— Schicksal— wir können nicht anders. Nein. Wir können anders und wollen es auch danach gestalten. Ich habe das Schiff gekauft und fahre aus mit ihm und begründe uns eine Existenz. Und dieses Haus und das Geschäft werden verkauft und du gehst nach Drontheim oder Bergen oder wo anders hin, ich kaufe dir ein anderes Haus und richte dir einen Laden ein und dann komme ich von meinen Fahrten immer zu dir und wir haben dann ein gemeinsames Heim.“ „Das Haus der Eltern willst du fortgeben?“ „Ja. Ich will hier nicht bleiben. Und du? Willst du bleiben?“ „Ich möchte schon fort. Oder es müßte alles ganz anders sein, wie es jetzt ist.“ „Dann wollen wir das morgen in aller Ruhe besprechen. Jetzt lege dich schlafen und ich bin auch müde. Morgen werden wir uns alles gewissenhaft überdenken und unseren Entschluß fassen. Gute Nacht, mein armes Mädel." Er erhebt sich und als er sich über sie beugt und ihre Stirn küßt, schlingt sie ihre Arme um seinen Nacken, zieht ihn zu sich herab und küßt ihn herzhaft wieder. „Nils, jetzt bist du erst wiedergekommen. Jetzt bist du Nils, mein Bruder.“ „War ich das nicht schon vom ersten Tage an. Ingrid?“ Nein, es stand etwas zwischen uns und das ist jetzt fortgeräumt. Ich bin glücklich, Nils, daß ich kein Geheimnis mehr vor dir habe.“ „Liedes Kind“, sagt er leise,„gute Nacht.“ „Gute Nacht, lieder Nils.“ Das Erbe ist verloren. Ole Guldrup ist heute noch nicht aus seiner Dachkammer gegangen, er wartet auf Nils und zergrübelt sich den Kopf, wie wohl die Geschwister mögen einander fertig geworden sein. Es ist schon die Mittagszeit vorbei, da gellt vom Wasser her ein Pfiff. ein kurzes Signal. Das ist Nils. Ole Guldrup poltert ans Fenster, streckt seinen grauhaarigen, struppigen Kopf hinaus. „Ole, komm, wir wollen das Schiff kaufen“, ruft Nils, so laut er kann, damit es recht viele hören sollen. Der wissenschaftlich behandelte Schlaf durchschnittliche Schlafdauer verrurzen kann, wenn man sie dafür vertieft. Johnson wandte bei zahlreichen Versuchspersonen einen Apparat an, der in seiner Konstruktion Aehnlichkeit mit dem Seismographen oder Erdbebenmesser hat und von Minute zu Minute während der ganzen Nacht jede Bewegung des Schläfers aufzeichnet. Aus diesen Bewegungen, mögen sie auch noch so gering sein, kann man auf die Tiefe des Schlafes schließen. Je häufiger sie sind, desto weniger tief ist der Schlaf; je seltener sie auftreten, desto tiefer. Nach den Feststellungen des amerikanischen Gelehrten ereignet sich bei einem gesunden Menschen während der ganzen Nacht eine Unterbrechung des Schlafes alle 12 Minuten, die in einer mehr oder weniger heftigen Bewegung besteht. Jede dieser Bewegungen stört zweifellos den Schläfer, auch wenn sie ihm selbst nicht bewußt wird, und verringert die Schlaftiefe. Manche Personen schlafen tiefer als andere, und man hat beobachtet, daß sie nachher besonders gekräftigt und erquickt sind. In manchen Nachtstunden scheint der Schlaf tiefer zu sein als in anderen. Daraus wird nun folgende durchaus amerikanische Schlußfolgerung gezogen: Wenn das Wörtchen„Wenn“, nicht wäre, wäre überhaupt vieles anders. Wenn man diese Unterschiede erst genau festgestellt hat und wenn jeder Mensch veranlaßt werden könnte, so tief wie möglich ohne jede Bewegung zu schlafen, dann könnte man die Dauer des Schlafes ruhig abkürzen und doch dem Körper genügend Ruhe verschaffen, um die Ermüdungsgifte zu beseitigen oder das zu erreichen, was sonst den Segen des Schlafes ausmacht. Bequeme Betten, geeignete Schlafzimmer, die beste Nachtkleidung, die größte Ruhe, das Fehlen von Sorgen, eine richtige Ernährung vor dem Schlafengehen und ähnliche Dinge müßten zusammenwirken, um der Menschheit einen tiefen erquickenden Schlaf zu gewähren, und wenn man auch niemals den Schlaf wird gänzlich beseitigen können, so eröffnet sich doch nach diesen neuesten Versuchen die Aussicht, uns ein wissenschaftliches Schlafen zu lehren, durch das wir sofort die größte Tiefe erlangen und beibehalten. Dann wird es vielleicht möglich sein, die gegenwärtig für den Durchschnittsmenschen notwendigen 7 bis 8 Stunden durch 5 bis 6 Stunden Schlaf zu ersetzen. Wenn man aber auf diese Weise jeden Tag zwei Stunden Schlaf spart, dann ergebe das bei einem Menschen im Alter von 60 Jahren 43 800 Stunden und damit würde die Spanne unseres bewußten Daseins um 5 Jahre verlängert werden. „Ich komme, Nils“, Ole Guldrup fährt wie ein Blitz vom Fenster zurück, grabscht nach Rock und Mütze, kommt dröhnend die Stiege herab, daß der alte Magnus Larsen ganz erschrocken aufhorcht und kopfschüttelnd sich seine Gedanken macht. Da erscheint auch schon seine Frau bei ihm in der Stube. „Hast du es gehört, Magnus, Nils Hellegaard will ein Schiff kaufen.“ „Ein Schiff?“. Und dem Alten wäre beinabe die ewige Stummelpfeise aus dem Munde gefallen.— Als Nils und Ole Guldrup bei Jon Andersen anlegen, tritt der Eislotse aus seinem Hause, geht ihnen ein paar Schritte entgegen. „Wir wollen unser Geschäft perfekt machen“, sagt Nils und nimmt die dargebotene Hand,„wir wollen zahlen.“ Jon Andersen lächelt unmerklich. „So eilig war das nicht, Rils Hellegaard. Komm mit ins Haus.“ Nils blickt sich forschend um. „Wo ist denn das Schiff?“ „Der Isfugl liegt schon auf dem Slip und ist in einer Woche seeklar.“ „Das ist gut. Aber den Namen ändern wir um. Nicht „Isfugl“ sondern„Smuk Asta“ soll es heißen, zur Erinnerung an Vaters Schiff." „Den Namen tät ich ihm nicht geben. Keine gute Vorbedeutung.“ „Ich bin nicht abergläubisch. Es bleibt dabei.“ „Mir wäre„Isfugl“ lieber gewesen", wendet Ole Guldrup ein. Nils hat eine geheimnisvolle Miene. „Du weißt doch, Ole, was ich will?" „Meinetwegen. So oder so. Es ist alles eins.“ Nachher sitzen sie alle beisammen in Jon Andersens Schreibzimmer und Nils fertigt drei Wechselformulare aus. setzt mit seinen kräftigen selbstbewußten Schriftzügen seinen Namen darunter. Jon Andersen prüft ein jedes Formular genau durch seine Brille, faltet die Wechsel umständlich und sorgfältig zusammen, versenkt sie in seine Brieftasche und dann bringt er eine Kiste Zigarren zum Vorschein, bei einem wirklich guten Kraut und einem herzhaften Aquavit wird das erledigte Geschäft noch eine Stunde besprochen Bei der Gelegenheit macht Jon Andersen mit einem unmerklichen Lächeln eine Bemerkung, die Nils zu verstehen gibt, daß Sörrensens Sprung ins Wasser und seine eilige Flucht nicht unbekannt geblieben sind, dann aber redet der Alte von ganz anderen Dingen. Er berührt dieses gejährAuflösung der Rätselaufgabe aus Nr. 2434. Waagerecht: 1. Amseljeld, 7. Peru, 8. Laie, 9. Laa, 10. Nabe, 12. Ulad. 14. Iser, 17. Atem, 19. Oel. 20. Enns, 21. Elan, 22. Nikaragua. Senkrecht: 1. Apenninen, 2. Meta, 3. Eule, 4. flau, 5. Liga, 6. Desdemona, 11. Boe, 13. Lot, 15. Seni, 16. rosa, 17. alea, 18. Esau. Hauptschriftleiter Dr. Gustav Lehrndorser in Essen. Verantwortlicher Schriftleiter für Politik Walter Barfurtb; für Kommunalpolitik u. Lokales Franz Friedr. Heller; für Rheinland u. Westfalen Georg Wenz; fur das Feuilleton: Musik. Theater und Unterhaltung Maz Hedemann: Literatur und bildende Kunst Dr. Hermann Müller=Schlemmin, für den Handel Dr. Fritz Haubold: für den Sport Hans Schulte. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Haus Linnemann. Schriftleitung in Berlin: Hauptschriftleiter: Dr. W. N. Doerkes=Boppard; Politik: Erich Beck: Handel: Dr. F. Liebel; Feuilleton: Karlernst Knao, Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Einsendungen sind nur an die Schriftleitung nicht an einzelne Schriftleiter zu richten. nicht an einzelne Schriftleiter zu richten. Verlag und Druck: W. Girardet. Essen. liche Thema nicht mehr mit einer Silbe und als die beiden Käufer sich verabschieden, drückt er Nils mit so väterlicher Herzlichkeit die Rechte, daß dem jungen Mann kein Zweifel darüber bleibt, wo man für ihn Sympathie hege. Rils und Ole Guldrup fuhren von da aus sofort zu Erik Magnussen, Waffen und Lebensmittel einzukaufen und hier wurde Oles Bargeld in Angriff genommen, weil der Händler Wechselgeschäfte ablehnte.— Es dunkelt bereits, als sie in ihr Boot steigen, um heim zu fahren. Da liegt am Kai Sörrensens Motorjacht„Thora“, herausfordernd weiß und schmuck. In diesem Augenblick kappt sie die letzten Trossen, signalisiert, wendet und gleitet stolz und ruhig durch das Fahrwasser des Hafens. an der Mole vorüber, hinaus in den Tromsösund nach Süden. Nils schnellt von der Ruderbank hoch und hebt drohend die Faust. „Der Held kneift.“ „Nils, dann hat er uns noch eine Suppe eingebrockt.“ „Mag er. Wenn die„Smuk Aasta" seeklar ist, kann er uns gestohlen bleiben.“ „Wenn er nicht irgendwie uns einen Knüppel zwischen die Beine wirft." „Kann er nicht. Das Schiff ist bezahlt. Das kann nicht rückgängig gemacht werden. Und für das andere reicht dein Geld aus.“ „Recht hast. Nichts kann uns der Schuft", stößt Ole Guldrup lachend hervor, beißt die Pfeise fester in den Mundwinkel und schlägt mit dem Ruder ins Wasser, daß es nur so spritzt.— Als sie um die Mole in den Fischerhafen einbiegen. kommt ihnen ein von zwei Frauen gerudertes Boot entgegen. Wie ein Schlag geht es durch Nils. „Die Uppendalmädchen.“ „Laß sie.“ „Nein, darauf zuhalten“, befiehlt er schroff und beginnt mit seinem Ruder kurz zu pätscheln, daß sein Boot beidrehen muß. Ein paar Minuten später liegen die Boote Bord an Bord. Die Mädchen sind sehr erschrocken, als Nils seine Hand auf die Bordkante legt, ihren Nachen heranzieht und festhält. „Karin ich muß dich sprechen.“ „Ich darf nicht mehr.“ „Warum nicht?“ „Der Vater will es nicht. Ich muß den Peter Larsen heiraten. Der Pastor Sköndal weiß es schon.“ (Fortsetzung folgt.) den 3. Septe#der 1929 Essener Allgemeine Zeitung 85. Jahrgang.— Nr. 2110 Einzelp: Aus der Stadt Essen Brrr.— Explosion in der Kruppschen Sußftahljabrik 11 Berletzte.— Leine Ledensgeiahe In der Staßlie ne der Rrunpicher Grb##all. a.—„„-—*„„„„„— 10 Ar#e: 1 w#en Letenggrfahr vem## der keinem der Ver#enzer Zum Tec Warhen ne Irmter von Stahl##igern gerr####- zum Teil er##ten sie Ber 2 u sauchungen urs Abschürfungen de— Abiprung von dem erhagten Stadert In der Hauptsache dar del: es ## um kleine Verbrennungen.— eden Verun##### de finden sich— Prurricher Krankendaus Die Die Ursache der Errle#er sie au: das Emn. bringen vor Fruchtigken m die Geetiorm zurbd zuführen „ mern der Arde weimer dur“ #ne: znI Beschezegrn 1 S Ge. * I be Steurr##. M e —„„ zen Eheren 10 Brszert e: 1.r. ger sen Finerzimiausgesell Besce:..: i och is san Jy#1T##n S.: „.- 2— Je. ter des A:1— d# der Juleceen der Serordnunz den Unterhelt zon dedärftigen El. **„"— Dausen) des 47#= Jhre: f 10 a Hnr s— Finanzamt ausgeftellte Bc### ###e, ann fir sn Jlone:##3 9= Se b Te: Arb#ssch:# 2 Lynn a. r. der die Bieri *——„** i#r urch#scrung der der nächtte u 8s Teut on S#n##re de ernnnn gute#r unn sme#nab. Berrselit und Soner#mn# „#nger Be de:###eer: der St###chinen em Leiche: duta ine Vere nsot or) „ De Ion r524— Hur#irhs“ der ernen Enolz oeonders R 42* Tarilvertrag für die Rechtsanwaltsgehislen Düsseldorf, den 3 Septemde. Der durch Schlekeioruch des staatlichen Schlichuun „ n In ai. 1024. Der Selbetd#lie#und der körverde#####derten. Ortsgrappe Chen ten: mu Ha Sen##g, Serumbe: „„"— des Selbtterliebrndes ##el EL. Ortsarusse Enen. aus chunes in Dusseldorf vom 16. Juli 1930 geschanTerinerrag wurde am 2. Juli 1930 vom Schlichtr# Dortmund auf Antrag der Angestelltengewerkschafter## Anwaltverein hatte den Schiedsspruch aus formalen G#### den abgelednt für verdindlich erklart. Er trin mu#### ! Juli in Kraft und dat nur Geitung für die Ruc## der Angestelltengewerkschaften, die am Tarifvertrag### teiligt sind — D# g e n a n m t e H e r e i n i g u n g w u r d e# e n, u m d e n der bisder abierts ie###ngsmen und kulm. erbodene Les 8— ### S#r: ser „ Se: on:rch: baD. 3133 S-#et uns u..... 0 Kr. Ser det nicht schon Kruspel an den Straßenecken det * Ir es eines Ai“ 2.-—.: artunge me Ge########lder S#rdg.#e 54 Seden lanz uuu das Aurd eine: Umwelt zu andiantnor ne Auch der Rr###r :#mden zer##er zuch er##ll —„„„ n une Snchansuuns venragen Unzedeuer ###) die ungo##### fur den Kruope ewendeten # aorf#nn von der nneren Aninedende: Mit Säure übergossen A#nichlag an ein 15jähriges Mädchen. Limburg, den 3. Septemee rtsesé#s1eR gtr. 26. Jeulp Wahlversammlung der Konservativen Volksvartei rs das geiwungene Aachen destebt Richt Nile#d r Aenn—##erer Bemezun Erfolgreiche Esiener Scoaden. War icre 5: Dm m Totmund vercme * Darum ged: uns dee Amel m Se####ne. Spende:: ener Hand und ged: denen, die desder#digs nander en eues Leden und verdurch inere„##nd: In dem Weiterwalddori Langenderndach wur sbend ein 15jahriges Madchen von einem als Frau Undeten Manne auf oniener Straße üderrallen und einer aßenden Saure übergossen. Der Tazer ver#uche Radchen die Saure in den Mund zu schutten. Die 1#### allene egt sich zur Wehr und schrie um Hilfe. hin erar; der Tater de Flucht und konnte unerkann: kommen. Das Mädchen irus schreckliche Brandwunden Gesicht. Rücken, an Armen und Beinen davon, doch e# keine Ledensoe##dr. essener aUg paus RM. 160 Pfeunig.— Stelle agt- und Konkursfal Donnersta Dryander als Redner. T. Korservat#### Bestsparte verc##i#m Deng ######end im Bere ashaus eine Wadl##ndgebung, de der der=ppentand da: fur Don#n On. Dr.### Deyonder,#p#rach Der Reoner kennpe chnere der Se: der beurchen Innensuit## zu der jem: besteyenden Porte##herrschaft und wes sorauhin, daß#im sorigen Recchsta; von 401 Abzeorsneten 214 den griongentumsgezner cheParteien anzepert hoben. Dieie Tatsache kennzechne der Weg. den der Wahler zu gehen babe aufführlch au de Emwegung der innerponischen 2### der egten Ze und auf ge Enriehung des Rod netts Bezu prechen, das er gegenu nur ne:: Mulle: als ene grohe Zeilerung ven#chnete Er rechtierngte dann breiter Schi##rung den Austriu der Gruppe Trerranus=Westarp aus der Deutschnationalen Portei. Die Heutschnationalen waren durch we einsenege Pommik chre: Fuhrers Huzenderg, dem jeder Blick für de Rezlitaten verloren gegangen#iei, zur Ohnmacht verurteilt wor#en Besonders der Emntitt Sch eles in das Kad nen Bruning bedeute eine große Tat, da es ihm getungen sei, das voriautge Agrarprogramm in allerichnellster Zei durch zuieten Gegenuber dieier aktoen Polnk eines nationalen habe Hugenberg in den kritiichen Tagen veringt, daß eine Fraktion den soztalistischen Mißztrauenantrag, der eimge Tage noch der Bildung des Rabinerts Bruning eingebracht# billigen und das Kabinen sorort Nurzen solle. Diese Polut# hatten er und seine Freunde nche mitgemacht, und auch Hugenberg habe schließlich nachgeben mussen. Wir wollten, jo erklärte der Redner, reale Potitik betreiben und standen auf dem Standpunkt, daß jede Rezierung fur ein Reiormwert zunachst die Ordnung der Finanzen zustandebringen müsse. Deshalb haben wir nic nur dem Agrarprogramm, sondern auch dem Steuererogramm Brunings zugestimmt. Denn wenn das Rabrnen Bruning schon im April gesturzt worden ware. so wäre es nach menschlicher Voraussicht meder zur großen Poal mon gekommen. Wir mussen uns, so lagte der Res ner, daruber klarsein, daß das Kabinett Bruning viellech: Verhaupt das letzte burgerliche Kobinett sein wird Der Rehner ging dann ans wie beiden großen Reiormen be der Arbestslosen. und Krankenversicherung ein und erklarte, de Pei des Reschsarbensmnsters Stegerwald verdeene hobersennung. Wir haben daher die Forderung Huzenbergs, mut den Sozialisten und Nationalsozialisten zegen dee Notverordnungen zu stimmen, nicht befolgt, wer wir uns bewubt waren, daß weir das Deiezu decken mußten. Desholt gingen wr andere Wege wie Hugenberg. Der Retner ginz dann au die Gründung der Konservatioen Volksparte und au mre Ziese ein und beionte daß das Ziel der Parte lei. praktische Arbeit am gegenwartigen S#aa: zu leisten. Dieser Staat bedürie zwar einer gewaltigen Umgestaltung, aber dies erreiche man nicht in starter Opposition. Unsere Bestrebungen, lo sagte er, gegen baraut hinaus, auch mit anderen bürgerlichen Parte##en, besonders mu der Deutschen Volkspartei und der Wirtschaftspartei, zusammenzuarbeiten. Das Ziel muß lem, im nachsten Reichstag eine Zusammenfassung aller besonnenen burgerlichen Kreise zmu Schutz gegen sozialistische Experimente zu erreichen. Die gewaltige Steigerung der Ausgaben der hiientlichen Hand hatten erwiesen, daß die Sozialisten restlos versagt hätten. Kon ervativ heiße, aus der Grundlage des geschichtlich Gewor denen Neues zu messen an den Forderungen der Gegenwart und Ueberlebtes zu scheiden. Man müsse den Grundsatz stärken, daß ein Volk keine Häusung von Atomen sei, sondern ein Lebewesen. Das bedeute, daß nicht der Einzelne seine Forderungen an den Staat zu stellen habe, sondern daß das im Staat organisierte Volk etwas von dem Cinzelnen sordere. Die Demokratie gehe andere Wege aber gerade die Ueberspannung des demokratischen Prinzips habe zu unserer Zersplitterung geführt. Wir ständen in einer Krise der Geister und des Herzens. Wenn das deutsche Volk gerettet weredn wolle, müsse es etwas erleben, wie im Jahre 1806, wo nach tiefem Niedergang neue Krafte für die innere Befreiung geschaffen wurden. Zur Frage der Monarchie erklärte der Redner, erst müssen das Land und das Volk so geordnet sein, daß der Kaisergedanke wieder Fuß fassen könne. Seine Partei setze die konservatien Krafte ein in den Dienst des Staates, sie sämpfe für eine Ueberbrückung der Gegensätze zur Rei tung des Staates und führe einen scharfen Kampf gegen den zersetzenden Kulturbotschewismus. der gun Deren gedemer Jaze: und Sceer :50er. Trs; daron zetragen Uede: 9. Lerene mu nade zu 71 Schu Sagen zn der Verzmaltung telgenom men Gescheien wurde#i Ar Vingscheiden Es m der Lerem durch d Schugen Gustas Kohler, Our e## und Theo Sertem muus#esamt 170 Fnger gelungen, den Sanderp#es des 47 Jurne- von S 4191r:— en ach 2es 12=Ender=Gewech— zu erringen. Außerdem ha: Das Mesier. Am 2 Seo#embe: gene: 345 Uh: Sarke der An zu: nemz Hörter#m Verlauf eine:##s eihanderegung an der Eche S##ele: Stratz und Postallt: per dem Anste Adol Lindau durch medrere Messe: t#che in die Brun und in den Nuchken derart verlegt, dar er den stad:chen Kronkenanstaler zo#fuhn werden mußn. Leorns###go: gemnn zur Z# nicht. Der Tater wurde sengenimmen. Mit einer Sense lebensgefährlich verletzt 19 1 Hervorn(Dillkreis), den 3. der Im naden Tringenitem war ein Schulkind dam;### Sig mut einer Seme Aepiei vom Laum zu schlen# Plonlich rutcchte die Sene dem Kinde aus der Hand# drana mit der Spiße einem danebenstedenden ken Kinde m den Kori. Mu lebensgefahrlichen Verienu# de#te man das Kind ins Krankenhaus. E Ne In Gens wurde greß eröffnet. die Reichsregiert ul Da Thüringe bszuschüsfe für uerüberwei Die Sowjetr rdsspruches für Das westdeutsche Handwerk im August Iod durch eine rosige Schere Gesamtlage weiter ungünstig- Geldknappheit und Pumpwirtschaft Altenhundem, den 3 Sent Von der Handwerkskammer Dusieldor# wird olgendes Bericht herausgegeben Die ungunnige Entwicklung der wirtschaftlichen Verhaltn### hai in der Berichtszeu ihren Fortgang genommen. Zahlenmaßig laßt sich die rücklaufige Konzunktur an dem erheblchen Zuwachs der Erwerbslosenziifer verfolgen. In ertter Linie sind es die Retallinduitne und das Baugewerde, die dem Arbeitsmarkte im Augern eine starke Belastung brachten. Das allgememne Beto der Arbeitsmarktlage entspricht der wirtschaftlichen Lag= des Handwerks. Hinzukommt, daß de anhaltende Regenpemode und die Fenienzeit aus den Beschäftigungsgrab wener gedruckt haben. Die Geldtnavpheit und die Pumpwirtschaft waren nie großer als sent. Angesichts der trosklosen Verhaltnisse er scheint es sehr zwereihaft, ob des Arbeits= und Wohnungsbeichaffungsprogramm der Regerung die so dringend erforderliche Belebung des Arbeitsmarktes noch m diesem Jahre bringen wird Besonders hofft das Baugewerbe, das in diesem Jahre außerordentlich gelmten hat, au eine baldige Besserung der Wirtschaftsverhaltnisse. Die noch im Bau beanenen Vorhaben fanden durch die lange Regenzeit eine Unterbrechung. die wederum zahlreiche Arbeitskrafte freiießzte Die Lage in den Baunebengewerden zi naturgeman sehr schlecht, weil das Schlusselgewerbe vollkommen dan ederliegt. Die werigen zur Ausfüdrung t#nden Arbeiten können nicht einmal einen Teil der Maler= und Anstreicherbetriebe deschafngen. Die Unaunft der Wuierung hat auch im Malerhandwerk einen weiteren Ruckgang der Auftrage zur Folge gehabt. Im Dachdecker=, Klempner=, Installanons= und Elektro=Onstallationsgewerde sind die Verhaftnisse anhaltend schlecht. In den metallverabeitenden Gewerden hat sich der Beschaitigungsgrad gegenüber den Vormonaten nicht geandert. Selbst in den landlichen Bezirken brachte der August dem Schmiede= und Schlosserhandwerk nicht die erhoffte Beschäftigung, da die Erniearbeiten vielfach durch das Regenwetter unmoglich gemacht wurden Das gleiche gilt für das Stellmacherhandwerk. Der Eiiendabarvetter Martin Kopa idieß sich Nückicherwe###e en; au der Straße liegende derr Schere in den Fuß. Die Folge hiervon war en### krampf, an dem der Mann inzwischen gestorden tin und sechs unmundige Kinder trauern um den Le### des Ernadrers de 0 Zwei Gehöfte niedergebrannt Simmern, den 3. Septemde Die Geschaftsloge im holzverarbeitenden Gewerbe ist äußerst ruhig. In den Bekleidungsgewerden ist infolge der Ferienzeit die sogenannte stille Zeit eingetreten. Das Nahrungsmittelgewerbe leidet unter der Arbeitslosigken, die zwangsmaßig einen Rückgang des Konsums zur Folge hat. Besonders m diesem Gewerbezweige hat das Borgunwesen stark um sich gegr###en. In dem Hunsruckdorf Gehlweiler brach in der## böf: eines Landwirts Feuer aus, das sich me####n Geichwindigkeit über das Wohnhaus, die Scheune un angrenzenden Stallungen verbreitete. Trotz der om Hilie durch die Feuerwehr konnte ein weiieres Um oreisen des verheerenden Elements nich mehr nus werden. Nach einigen Minuten stand ein man Bauernaehöft in dellen Flammen. Haus, Scheur### Stallungen des Nachbarn brannten ab. Der ande#### Schaden ist sehr groß, da neden Kleidungs= und Nir stucken landwirtschaftliche Gerate und die einzeen Ernte den Flammen zum Opier sielen. Die Entitemmp ursache des Brandes ist noch nicht geklärt. Gelinde Strafe für einen Totschläger Die Ledigensteuer Dortmund, den 3. September. Wegen Totschlags hatte sich vor dem Dortmunder Schwirde#r##ct der 30 Jahre alte Arbeiter Ernst Meyer aus Hamm zu verantworten. Seine in wenig glücklicher Ehe lebende Frau war Anfang Marz d. J. zu ihrem Schwager, dem 39 Jahre alten Drahtzieher Wilhelm Poppe gekommen und hatte dort die erbetene Aufnahme gesunden. Zwiichen Poppe und Meyer, der seine Frau wiederholen wollte, kam es zu einem Streit. Darauf richtete Meyer an das Wohlfahrtsamt einen Brief, in dem er Poppe unerlaubter Beziehungen zu seiner Frau bezichtigte. Am 11. Marz wollte Poppe den Meyer zur Rücknahme dieser Behauptung veranlassen. Meyer hatte seine Wohnung verschlossen und war mit seiner Frau durch das Fenster geklettert, als Poppe sich für einen Augenblick entfernt hatte. Bald darauf stießen die Gegner aufeinander. Nach kurzem Wortwechsel stieß Meyer dem Poppe mit einem mitgebrachten Brotmesser in die Brust, so daß der Schwager zu Boden sank und nach kurzer Zeit starb. Der Angeklagte gab an, in Notwehr gehandelt zu haben. Wayrend der Staatsanwalt wegen vollendeten Totschlags 2 Jahre 6 Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrverlust beantragte, verurteilte das Gericht den Angeklagten zu fünf Monaten Gesängnis, die durch die erlittene Untersuchungshaft als verbußt gelten. 27 Erkrankungen an Scharlach in Dortmund. Dortmund, den 3. September. der Woche vom 24. bis 30. August sind im Stodt kreis Dortmund 27 Scharlachfalle gezahl worden. Stillegung der Hütte„Phoenix“ In unseren Ausgaben vom 23. und 24. August brachton wir eine Uebersicht über die neuen Steuern nach der Verordnung des Reichsprasidenten, darunter auch eine Darstellung der Ledigensteuer. Für die Durchführung der Ledigensteuer ist in den Durchführungsbestimmungen folgendes angeordnet worden: Der Arbeitgeber hat bei allen Arbeitnehmern, aus deren Steuerkarte weder eine Frauenermäßigung, noch Kinderermaßigungen vorgesehen sind, den Ledigenzuschlag einzubehalten. Hierbei gelten folgende Ansnahmen: 1. Bezieht die Ehefrau einer einkommensteuerpflichtigen Person Arbeitslohn, so unterliegt sie nicht dem Ledigenzuschlag, wenn sie dem Arbeitgeber durch Vorlage einer amtlichen Bescheinigung(z. B. Heiratsurkunde) die Verheiratung nachweist. 2. Bei verwitweien oder geschiedenen Arbeitnehmern, auf deren Steuerkarte Kinderermäßigungen nicht vermerkt sind, wen z. B. die Kinder nicht meyr zum Haushalt zählen, volljährig sind, oder bereits verstorden sind, hat der Arbeitgeber den Ledigenzuschlag Bochum, den 3. September. Zum 4. September wird die letzte Schienenwalze der Hütte Phoenix der Vereinigten Stahlwerke in Duisburg=Meiderich stillgelegt. 150 Arbeiter, die schon seit einiger Zeit mut eintagiger Kündigungsfrist arbeiten, gelangen zur Entlassung. Die Walzenbauabteilung der Hutte Phoemx hat noch für einige Wochen Arbeit Der Kölner Schmucksachendiebstahl aufgeklärt Köln, den 3. September Der schwere Einbruch bei einem Kauimann am Sudpark in Koln=Marienburg, bei dem den Tätern Schmuckachen im Werte von uber 62000 Mark in die Hande sielen, ist nunmehr restlos ausgeklärt worden. Der Haupttäter, ein 32 Jahre alter, mehrfach mit Zuchthaus vorbestrafter Mann, wurde ermittelt und festgenommen Er ist von dem Chauffeur des Kauimanns in das Schlafzimmer seines Herrn geführt worden, in dem sich in einer Kassette im Kleiderschrank die Schmucksachen befanden. Der Täter hat den Schrank mit einem Kistenöffner mühelos geöffnet und ist dann mit der Kassette, die in einen Bademantel gehüllt wurde, unbehelligt durchs Fenster entkommen. Die Beute wurde dann mit dem Chauffeur und mit einem dritten Beteiligten geteilt und für einen Spottpreis an einen ebenfalls vorbestraften Hehler verkauft, der sie seinerseits zum Teil weiter verkaufte. Sämtliche Beteiligten wurden inzwischen festgenommen. Die Schmucklachen konnten bis aus einen Ring im Werte von 3000 M wieder herbeigeschafft werden. Die Festgenommenen sind geständig. In der Frage d zwischen dem 2 sisteriums, Staat des Innern Dr. inzen Dr. Diet zelchem Ministe ister des Innern ierung es abl ichtig anzuerkent Innern an das teneichszusch J# 1929 zurückzu; Ins Lohne recht habe. Die th cheidung d ntet werde. and 3. September eichsminister terüberwei nen zu o eichen Tagek dem Staatsmir ster mitgeteilte Nichtig Gelbstmord eines Liebespaares Eine Ausführ Mainz. den 3. Septemde: In der Nähe der Backsteinjabrik Nackenheim war### ein junges Liedespaar auf den Bahnkorper der# Worms—Nackenheim. Der Zug riß dem jungen den Kopf vom Rumpfe: das Mädchen wurde derart stümmelt, daß es ebenfalls auf der Stelle tot war handelt sich um den 23jährigen Johann Eckelho; und 18 Jahre alte Irma Loos, die beide zuletzt in wchnten. 83 Reichsbrungsver von Prei fien Abschnitte Behebung fi stände vom 26 bi es Verträge genannten 2 hneten Art sir er Ware Köln: Der Tag für Denkwalpflege und Heimatschutz findet in diesem Jahre vom 16. bis 18. September in Köln statt. Im Vordergrunde der Beratungen wird der Kölner Dom stehen, die Erhaltung seines baulichen Zustandes und die große Aufgabe, die der ständig wachsende Verkehr um die ses Großstadtzentrum stellt. Mit der Tagung sind Besichtigungen des Domes und der anderen Kölner Baudenkmäler verbunden. Am 19. September werden die Teilnehmer die Dome in Xanten und Kalkar besuchen, evenfalls die Stadt Essen, am 29. September werden bei genugender Teilnahme in Aachen, Altenberg, Bonn, Brühl und Brauweiler Führungen stattfinden. 8jähriges Mädchen ermordet Man darf vom Zuge aus photographieren für War Ein Fahndungsbeamter der Reichsbahndirektion hatte vor kurzem einen Reisenden darauf aufmer gemacht, daß er unterwegs vom Zuge aus nicht vort graphieren dürfe. Diese Tatsache gab Veranlaisung einer lebhaften Erörterung in der Presse. Nun teit? Ueberwachungsstelle der Reichsbahndirektion Köln daß der Essener Fahndungsbeamte sich auf eine stimmung gestützt habe, die in den Verordnungen Sicherheit und Ordnung im Verkehr noch besteht, seon keine praktische Bedeutung mehr hat war vor dem Kriege und natürlich auch während Krieges durch den militärischen Bevollmächtigten Reichsbahn erlassen worden aus Gründen der militartht Sicherheit, die ein Verbot des Photographierens Festungsgeländen und Brückenköpfen notwendig mach Heute ist das nun nicht mehr notig und es witd“ gar gewünscht, wenn möglichst viel vom Zuge photographiert wird, damit die Schönheit deutschek auch vom Zuge aus beobachtet und durch die Bilder Allgemeinheit nähergebracht wird. b) für gewer Verpflichtungen stietzung oder Die Anwendun rd untersagt, son a) für Ware b) für gewer in bezug auf rderung von P anken. Es wird unte mittelbar oder m irtschaftliche d wie die in Aingungen. Die Parteien nttes der oben ###nten von nter den in§ 1 Der Rücktritt nintmachung diese Durch Gas vergiftet Zwei Tote. Krefeld, den 3. September. Gestern gegen 11,30 Uhr wurde ein auf der Luisenstraße wohnendes älteres Ehepaar im Schlafzimmer tot aufgefunden. Nach den polizeilichen Feststellungen handelt es sich um einen Unglücksfall. Der Ehemann muß wohl dem Gashahn, der sehr locker war. zu nahe gekommen sein, so daß das Gas entströmen konnte. Die sofort angestellten Wiederbelebungsversuche waren leider ohne Erfolg Von dem Täter noch keine Spur. Düren, den 3. September. Am Dienstag nachmittag wurde in dem vor einigen Tagen eröffneten Stadtgarten in der Schenkelstraße ein furchtbares Verbrechen verübt. Kinder, die sich auf dem nahegelegenen Spielplatz tummelten, vermißten gegen 17 Uhr die 8½ Jahre alte Maria Kaiser aus der Hirschgasse, die noch kurz vorher mit ihnen gespielt hatte. Die Familie des Kindes stellte sofort Nachforschungen an. Schließlich wurde die Polizei zu Hilfe gerufen, die mit einem Hund den Garten absuchte. In der nebenan gelegenen Garage wurde gegen 10 Uhr die kleine Kaiser ermordet aufgefunden. Am Halse trug sie Würgmale und am Kopfe mehrere Schlagwunden. Ein Sittlichkeitsverdrechen wurde an dem Kinde nicht begangen. Von dem Mörder fehlt noch jede Spur. Oberhausen: Aus Schwermut erschossen. Gestern vormittag dat im Garten der elterlichen Wohnung die 23 Jahre alle ter eines Kaufmanns im Stadtteil Holten erschossen. Mädchen war seit langer Zeit schwermütig.— stürzte sich aus dem Fenster des vierten Stockes des 5# Vinzens=Hospitals ein 16jähriges schwachsinniges M## Das Mädchen erlitt einen Schädelbruch und war au Stelle tot. Auforelten i Berionen- und Niesenluft, 26 4.40—15.—, 30.5.25 Mk. 18.— bis 20.—. Größte wahl Gelegeuheitskäuse in san allen Größen 6107 Frieke&aplo., Kraftfahrzeugbereifung Essen, Rüttensche der Str. 140. Tel 40905 Origina Selbstlahrer Union e.f.] Der Wert Pass Autegerkehr einer Anzeige Jol 15751/52 Steigt mit der Dauer El. 491 JI# Jc T ührer Veröffentichung I Flaminge Feuer behordl. ab 20 Mar weg. Aufe der ug. Jenssen. 1357 Gemarkenst1s Vernrst Ko. Die# # die werbliche einem #dungen bichsregie #laufigen n sollen ange sind * #chaftst Ilgeme Indung der Autbanru 27097 scht Gege kistunger pri die uung der Iwendut Der unde. d Endung ###ndler #elmehr andler Annastrabe 04, Erstklassige Per'e Ial p