Nr. 219. Abonnementaprete edenchentichzweimal erichet genden Unterhaltungs=Beilage Nach der Arbeit“ pränumerando einschließlich Bringerlohn 70 Pf. sro Monat. Durch die Post bezogen pro Vierteljahr Mk. 2.25. Einzelnummer 10 Pf. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Festtage 2. Jahrgang Inserate werden die 6 gespaltene Colonelzeile oder deren Raum mit 20 Pl. berechnet. Bei mindestens dreimaliger Aufnahme wird Rabatt gewährt. Vereinsanzeigen 15 Pf. Inserate müssen spätestens bis nachmittags 5 Uhr in der Expedition abgegeben worden sein. Kleine Anzeigen werden nur bei sofortiger Bezahlung aufgenommen. Telegramm=Adresse: Arbeiter=Zeitung, Essen=Ruhe Sozialbendtratisches Ergant für ven Stadl=und Landtreis Essen gurchtunde Nur Werktags 12/—1 Uhr. Abends 61.—7 Ubr. Eslen, Sanstag den 19. Jestenoer 1908. Bescanotele dic. usche Filiale. Borbeck, Geraniaplatz. Die hentige Nummer nufaßt 12 Seiten. Parteitag der sozialdemokratischen Parter Dentichlands. CB. Nürnberg, den 17. September. 4. Verhandlungstag. Singer eröffnet die Sitzung kurz nach 9 Uhr. Die Verhandlungen über die Budgetfrage werden fortgesetzt. Frohme=Altona begründet folgenden Antrag: Der Parteitag bestätigt von neuem die Resolution des Lübecker Parteitages. Er beschließt, um Streitigkeiten über eine eventl. aus zwingenden Gründen notwendig erscheinende Zustimmung zu einem Budget zu vermeiden, daß sich die Fraktion in den einzelnen Teilen darüber zunächst mit ihren Landesvorständen und dem Parteivorstand zu verständigen habe. Unsere Resolution geht von der Ansicht aus, daß aus den verschiedensten Gründen die Resolution des Parteivorstandes nicht angenommen werden kann. Wir halten es auch für höchst bedenklich, der Lübecker Resolution irgend eine Verschärfung zu geben und unseren süddeutschen Genossen einen Tadel auszusprechen. Man mag kritisieren, aber man darf große Landsmannschaften nicht formell tadeln. Die Lübecker Resolution reicht vollkommen aus, um die Grundlage abzugeben für eine den Parteiinteressen entsprechende Regelung der Budgetfrage.(Sehr richtig!) Mit vollem Nachdruck und äußerster Entschiedenheit nehme ich das Zuerkenntnis in Anspruch, daß unsere süddeutschen Genossen in der besten und rechtschaffendsten Weise so gehandelt haben, wie sie es getan haben. Deshalb soll man sie nicht mit einem Odium belasten, das ihr Ansehen in der Wählerschaft zu erschüttern geeignet ist. Wenn schon in der Zustimmung zum Budget eine Abschwächung der Klassenkampftheorie liegen soll, dann sei man gefälligst so konsequent und verwerse den Parlamentarismus überhaupt.(Sehr richtig.) Die Gründe der Süddeutschen waren mindestens so zwingend, wie die der Gothaer. Man sollte jetzt, wo sich zum erstenmal eine Differenz über die Auslegung der Lübecker Resolution ergibt, nicht gleich mit Verschärfungen kommen, sondern Kautelen schaffen, die den Geist und der Tendenz der Lübecker Resolution entsprechen. So lange ich reden kann, werde ich jedem Versuch, die Partei durch unnütze, aufregende Diskussionen zu schädigen, mit äußerster Entschiedenheit entgegentreten, denn ich meine, wir hätten in 40jähriger Parteigeschichte genug lernen können.(Beifall.) Geck=Offenburg: Ich bitte den Antrag Frohme abzulehnen und den Antrag des Vorstandes und der Kontroll= kommission anzunehmen, der die richtige Lösung im beiderseitigen und allgemeinen Interesse bringt. Man hat auf Ehrhart Bezug genommen. Die Ueberzeugung Ehrharts in allen Ehren und ich will zugeben, daß er der Resolution des Vorstandes vielleicht nicht zugestimmt hätte. Aber er hätte anerkannt, daß diese Resolution getragen ist von den wohlmeinendsten und ehrlichsten Absichten(Widerspruch), daß sie hergestellt ist von Parteigenossen, die Jahrzehnte in der Bewegung stehen. Ich erkläre hier im Auftrage der kontrollkommission— und Sie werden hoffentlich meinem Vort noch glauben(Nein. Zuruf: Ihrem nicht.), daß uns es Mißtrauen fern lag, daß aber die Interpretion, die Sie der Lübecker Resolution gegeben haben, eine falsche und gewaltsame ist.(Sehr richtig!] Sie waren bereits ehe diese Resolution dem Haupte der Gottheit(Lachen) entbrungen war, mit Ihrem Urteil fertig. Der Karlsruher Volksfreund“ hat schon am Sonnabend geschrieben, daß die Süddeutschen unmöglich einer Resolution zustimmen könnten, die die Zustimmung zum Finanzgesetz für unvereinmit den Grundgesetzen der Partei erklärt.(Hört, hört!) Fichhorn hat schon ausgeführt, weshalb wir in Baden nicht für das Budget stimmen durften. Auch wir wollten die Regierung in den Anklagezustand versetzen, weil sie einen Verfassungsbruch begangen hätte.(Hört, hört!) Wir haben zzzon nur Abstand genommen, weil die bürgerlichen Parder gezt, gn im Stich gelassen hätten. Dafür wollten wir Ausdruct zus beim Finanzgesetz unser Mißtrauen zum ausdruck bringen.(Hört, hört!) Es ist aber anders gekomFe. Die badische Regierung soll auch die Elektrizitätsim bereits anerkannt haben. Wir haben sie daraushin ####andtage zur Rede gestellt und sie hat sich hinter das Schweigegebot verschanzt.(Hört, hört!) Weiter: Es besteht „noch in Baden ein Rest der Maigesetze. Als wir heute er zeute noch in nre Aufhebung beantragten, erklärte Kolb, da mache mit, und er verließ den Saal. Hört, hört!) Auf dem ete der Steuerpolitik hat die Mehrheit der Fraktion ssaus die sozialpolitischen Grundsätze verlassen und der Anleihe= und Schuldenpolitik zugestimmt. Per#a; Sie ja auch!) Ich mußte mich der Majorität fügen. Zeamtenge) ganzen Budgetfrage ist die Erhöhung der und Arbeiterlöhne. Aber gerade die Es hanzzs kommen am schlechtesten weg.(Hört, hört!) delt sich um einen Kampf gegen eine organisierte gung““, gegen die eine Los=von=Norddeutschland=Bewedie bei uns inszeniert werden soll. Diesen Kampf müssen wir durchkämpfen.(Lebhafter Beifall.) keit die gr#### fenbach: Ich habe in 39jähriger Parteitätigeine##rung gemacht, daß zu gewissen Zeiten immer der mir..“ auftaucht, bei der wir uns erhitzen und bei daß wir“ nachher sagen: Es war doch gar nicht nötig, zediere 1 die Köpfe abschnitten.(Sehr richtig!) Ich konAber fi, die Berliner das Beste für die Partei wollen. geschossen.. diesem Fall weit über das Ziel hinausvorhanden. aben uns Motive unterschoben, die nicht der uns ig.“ und sie haben einen Ton angeschlagen, sehen eineen bekannt ist.(Heiterkeit.) Die Berliner es sich um arvienfrage immer da, wo gar keine ist, wo heute. eine Frage der Taktik handelt. So ist es auch isch wundere mich, daß Geck in eine prinzivielle Aufregung geraten ist.(Heiterkeit.) Derselbe hat in Frankfurt am Main 1894 einen Antrag unterschrieben, der besagt, daß die Frage der Bewilligung des Budgets in den Einzellandtagen eine reine Zweckmäßigkeitsfrage ist.(Zuruse: Timm!) Ich weiß, daß Timm 1894 ein Gegner der Budgetbewilligung war. Er hat uns aber selbst gesagt, daß er damals die Verhältnisse nicht kannte. Wir Hessen sollen heute ja nicht verbrannt werden. Wir haben in diesem Jahr das Budget nicht nur verweigert, sondern wir haben dem Ministerium ausdrücklich unser Mißtrauen zum Ausdruck gebracht.(Bravo!) Trotzdem erkläre ich, daß wir uns völlig solidarisch fühlen mit den Württembergern, Badensern und Bayern.(Bravo.) Das tun wir, gerade weil wir wissen, daß es den einzelnen Fraktionen überlassen bleiben muß zu entscheiden, wie sie sich verhalten wollen.(Sehr richtig!! Wir bestreiten dem Parteitag nicht das Recht der Kritik, auch nicht das. Beschlüsse zu fassen. Wogegen wir uns wehren, ist, daß wir hier auf alle Zeiten festgelegt werden sollen. (Sehr richtig!) t] Westmayer=Stuttgart: Nach den Ausführungen Hildenbrands konnte es scheinen, als ob die Parteigenossen Württembergs geschlossen hinter der Landtagsfraktion stehen. Das ist aber ein Irrtum.(Hört, hört!) Auf dem Landesparteitag ist eine Tadelsresolution nur deshalb nicht angenommen worden, weil Hildenbrand erklärt hat, er würde dann das Mandat niederlegen.(Hört, hört!) Er wurde von den andern Abgeordneten dabei unterstützt. Nach meiner Ansicht muß den Parteigenossen stets das Recht zustehen, an der Abstimmung der Parlamentarier Kritik zu üben.(Lebh. Beifall.) Die Parlamentarier stehen doch nicht etwa über der Partei.(Sehr gut! Zurufe.) Sie können mich durch Ihre noch so schön organisierten Zwischenrufe nicht aus dem Konzept bringen. Man kann es verstehen, wenn die württembergischen Genossen, die drei Wahlkämpfe hinter sich hatten, sich nicht erneut dem Mühen eines Wahlkampfes unterziehen wollten und auf dem Mißtrauensvotum nicht bestanden. Es hat niemand das Recht hier zu sagen, die württembergischen Genossen seien für die Budgetbewilligung. Frank, Timm und Hildenbrand sind vor den Parteitag getreten und haben gesagt: Wenn Ihr das nicht beschließt, was wir wollen, dann geschieht ein Unglück. Das ist eine Art, die demokratisch nicht mehr genannt werden kann. In tränenreichen Beteuerungen und Erklärungen hat man uns gebeten, die Partei nicht zu zerreitzen(Unruhe), als ob wir das je gewollt hätten! Man hat uns erzählt, was alles in Süddentschland erreicht sei. Und doch liegen auch in Süddeutschland tansend und abertausend Arbeiter aus dem Pflaster!(Lebh. Beifall.) Das ist die staatsbürgerliche Gleichberechtigung.(Sehr gut!) Noch nie hat der Machtkitzel der Unternehmer, der Terror solche Blüten gezeitigt wie gerade jetzt.(Sehr richtig!) Man hat neben diesem Parteitag einen süddeutschen Parteitag konstituiert, aber nur die Freunde der Budgetbewilligung eingeladen. (Hört, hört!) Auch wir wollen Klarheit und deshalb beantrage ich, daß der Parteitag die Zustimmung der sozialdemokratischen Landtagsfraktionen in Süddeutschland zum Budget ausdrücklich billigt. Unterstützen Sie bitte diesen Antrag, lehnen Sie ihn aber nachher mit großer Majorität ab.(Beifall und Unruhe.) Singer bittet im Interesse der 95 Redner die Zeit nicht durch Unterbrechungen zu verkürzen. Dr. Weill-Nürnberg: Der Grundton aller Reden gegen die Budgetbewilligung läßt sich in den Satz zusammenfassen, der auch in der Vorstandsresolution Ausdruck gefunden hat: Wir dürfen dem Klassenstaat kein Vertrauensvotum aussprechen. Die Budgetbewilligung braucht aber kein Vertrauensvotum zu sein, nicht einmal eine Demonstration, wie Beispiele von Berlin und Sachsen zeigen. Wie soll man einen Vergleichsmaßstab finden zwischen zwei Budgets. Die Resolution bedeutet die Proklamation des Grundsatzes, daß man in der Minderheit anders stimmen soll als in der Mehrheit. Die politische Ehrlichkeit dieses Grundsatzes will ich nicht erörtern. Er bedeutet aber die Diskreditierung unserer ganzen parlamentarischen Tätigkeit und Abgeordneten, denn es kann Ihnen mit der Resolution jederzeit nachgewiesen werden, daß sie nur, weil sie in der Minderheit sind, ablehnten. Der Fall wäre ja auch nicht unmöglich, daß die Gegner uns den Streich spielten, es mit der von uns in Wirklichkeit gar nicht ernst gemeinten Ablehnung Ernst zu machen.(Zuruf: Sehr gut! Widerspruch.) Unser Vorgehen war eine demokratische Demonstration gegen den preußischen Junkerstaat.(Beifall.) Frau Klara Zetkin=Stuttgart: Als ich gestern die Rechtfertigungsreden hörte, konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß es eine Neuauflage der Frankfurter Verhandlungen sei. Alle drei Redner sprachen von dem lieben, guten aber schlecht informierten Parteivorstand, der der Gefangene der Berliner ist, der durch Zwischenträger schlecht informiert werde. Ich protestiere gegen diese Auffassung, daß unser Parteivorstand ein einflußschwaches unfähiges Organ ist, daß er nicht selbständig und urteilsfähig ist.(Stürm. Beifall.) Wer sind die Zwischenträger? Heraus mit dem Flederwischgenossen!(St. Beifall.) Wenn ihr wißt, daß solche Zuträger eristieren, dann ist es eure Parteipflicht, sie zu nennen.(St. Beifall.) Aber kommt nicht mit so allgemeinen Verdächtigungen.(St. Beifall.) Ich protestiere, daß in der Partei verantwortliche und unverantwortliche Träger der Bewegung vorhanden sind. Ich protestiere dagegen, daß verantwortliche Träger lediglich in den Parteibeamten u. Abgeordneten zu suchen sind.(Wiederh. Beifall.) Ich bestreite, daß mit dem Mandat der Verstand wächst. (Heiterkeit und Beifall.) Diejenigen, welche immer nach einer Revision des Parteiprogramms und der Taktik rusen, bilden die historische Fortsetzung der Berliner Jugendbewegung, nur nach der andern Richtung, beide fußen auf der historisch falschen Einschätzung des Parlamentarismus. Früher überschätzte man die Kraft der Lungen, glaubte den Klassenstaat mit Posannentönen einstürzen zu können. (Heiterkeit.) Heute überschätzt man den Parlamentarismus, setzt wohl gar Hoffnungen auf das Entgegenkommen und Pohlwollen der bürgerlichen Klassen.(Sehr gut! Widerspruch.) Keiner ist unter uns, der nicht die parlamentarische Arbeit würdigt. Sozialpolitik ist gewiß wichtig, aber es ist eine falsche Auffassung, zu meinen, daß man durch Sozialpolitik allein zum Endziel kommen kann. Die Abstimmung zum Budget hat die Bedeutung eines Bekenntnisses, daß die Sozialdemokratie im Gegensatz zum Klassenstaat steht. Auch die taktischen Fragen müssen prinzipiell gelöst werden. (Zuruf Davids.) Was die Parteigenossen im ganzen Lande erregt hat, war die Empfindung, daß sie vor eine vollendete Tatsache gestellt werden sollten. Niemand wird den Genossen den guten Glauben absprechen, daß sie geglaubt haben, in Uebereinstimmung mit der Lübecker Resolution zu handeln. Aber alle Gründe. die sie für ihre Abstimmung anführen. bewegen sich im Widerspruch zur Lübecker Resolution.(Zuruf: Bock!) Ich bin nicht der Kommissar des Genossen Bock; überlassen Sie es ihm nur selbst.(Heiterkeit.) Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, klipp und klar Resolutionen zu fassen, die sich nicht wie Kautschuk dehnen lassen.(Stürm. Beifall.) Diesem Bedürfnis entspricht die Resolution des Vorstandes, in der auch nicht ein verletzendes Wort steht.(Widerspruch und Beifall.) Verwahrung müssen wir auch einlegen, daß dem Parteitag von den süddeutschen Genossen die Pistole auf die Brust gesetzt wird und ihm gesagt wird: Entweder— oder.(Stürm. Beifall und Widerspruch.) Auch den toten Auer sollten sie in Ruhe lassen. Diesen toten Eid können Sie nicht auf den dürren Klepper ihrer Argumente setzen.(Heiterkeit und Beifall.) Auer hat stets die Einheit der Partei über alles gestellt. Diese Einheit muß aber sußen auf dem sozialdemokratischen Programm und im Rahmen der Parteidisziplin.(Stürm. Beifall.) Singer verliest den Antrag Westermaier:„Der Parteitag billigt ausdrücklich die Zustimmung der Landtagsabgeordneten von Bayern, Baden und Württemberg zum Budget.“(Große Unruhe. Rufe: Skandal! Ruf Fischers: Machet doch den Parteitag nicht zum Ulk!) Der Antrag erhält ausreichende Unterstützung. Quark(Frankfurt a. M.): Die jüddeutschen Genoffen haben ihre Stellung dadurch erschwert, daß sie das Budget Ministern bewilligt haben, die sie in der Agitation außerhalb des Parlaments bekämpfen.(Sehr wahr!) Es ist aber nicht wahr, daß die Budgetfrage eine grundsätzliche ist. Im Klassenkampf kann auch die Budgetbewilligung unter Umständen als Wasse dienen. Damit fällt aber die Vorstandsresolution. Das zeigt das Beispiel von Gotha und Hessen. Diese praktischen Erfahrungen sollten auch die norddeutschen Genossen zu würdigen lernen. Die Resolution Frohme hat den Vorzug der Folgerichtigkeit und Klarhelt. Sie zeigt den Weg, in Zukunft Differenzen schon im Keime zu ersticken. Auch der Parteivorstand verdient Tadel. Er hätte sich auf die Eisenbahn setzen und nach Karlsruhe fahren sollen.(Zurufe). Das macht jede Gewerkschaft so. Die Resolution Frohme setzt derartige Verständigung voraus. Wir dürsen die Süddeutschen nicht schütteln und Bock und die anderen lausen lassen, auch den Parteivorstand nicht laufen lassen der auch seine Pflicht nicht getan hat.(Widerspruch und Beifall.) Dr. Lensch(Leipzig): Auch bei dieser prinzipiellen Debatte klingt das alte Lied des revisionistischen Leierkastens heraus: Wer das Lied nicht weiter kann, fängt auf die „Leipziger Volkszeitung“ zu schimpfen an.(Heiterkeit.) Die Entrüstung gegen die„Leipziger Volkszeitung“ ist in Süddeutschland systematisch organisiert worden.(Hört! hört! Widerspruch.) Man hat in den entlegensten Orten, wo man die Blätter nie zu Gesicht bekommen hatte, Entrüstungsresolutionen gegen„Vorwärts" und„Leipziger Volksztg.“ angenommen. Ruf: Schrecklich! Unruhe.) Auch Gen. Hildenbrandt hat in seinen Ausführungen über den Ausdruck, über den er sich entrüstete, bewiesen, daß er die„Leipziger Volkszeitung“ nicht gelesen hatte. Der Ausdruck lautet: „Den Kretinismus mit glühendem Eisen auszubrennen, muß Aufgabe des Parteitages sein.“ Genosse Hildenbrandt hat gesagt, die„Leipziger Volkszeitung“ spucke jeden anständigen Genossen an. Nun, den Genossen Hildenbrandt hat die„Leipziger Volkszeitung“ noch nicht angespuckt. Ich will es dem Genossen Hildenbrandt überlassen, ob er sich noch weiter zu den anständigen Genossen zählen will.(Heiterkeit und Unruhe.) Die„Leipziger Volksheitung“ hat den Ausdruck„bayerischer Hiesel“ gebraucht. Da hat man erst im Lexikon nachgesehen und gefunden, daß der bayerische Hiesel ein Mordbrenner war. Da hat man dann in den Volksversammlungen geschrieen: Seht, die„Leipziger Volkszeitung“ nennt die alten bewährten Parteigenossen Mordbrenner. Da kann man dann billig wie Brombeeren Entrüstungsresolutionen anbringen. Sie können sich denken, welchen Eindruck diese Sechsdreier=Entrüstung auf mich macht. Mir persönlich können Sie ja gar keine bessere Empfehlung nach Leipzig heimgeben, als dieses revisionistische Schimpfen auf die„Leipziger Volkszeitung“, ohne welches ichglauben würde, die Pflicht verletzt zuhaben. Sehr gut! Lachen.) Timm gebe ich recht: Dieser Parteikrakeel ist frivol heraufbeschworen— aber von den Süddeutschen. (Stürmischer Beifall, heftiger Widerspruch. Zuruf: Jawohl, ganz frivol heraufbeschworen!) Segitz hat ja gewarnt und die Auseinandersetzungen vorausgesehen.(Ruf: Den Krakeel!) Jawohl, den Parteikrakeel!) Sie haben ihn kommen sehen und nicht verhindert.(Dr. David: Und Ihr habt ihn gemacht!) Wenn die Süddeutschen hätten loyal handeln wollen, hätten sie für die Aufhebung der Lübecker Resolution wirken müssen.(Sehr wahr!! Hier soll der Parteitag terrorisiert werden durch die Drohung mit der Spaltung.(Widerspruch und Zustimmung.] Wenn wir jetzt hier nachgeben und die Resolution Frohme annehmen, beschwören wir erst den Parteihader herauf; wir stehen erst am Anfang.(Stürmischer Beifall und Widerspruch.) Weiß=Marktredwitz: Die Genossen in meinem Bezirk sind mit unseren Abgeordneten völlig solidarisch. Die Resolution Westmaier ist eine Verhöhnung der süddeutschen iche, geheime #e. was auf Prozent der Stenmandaten strages wird Widerspruch etreten. Am eer Volksverwaren 1000 i, dem Dr. ng auf eine r 1903 gegen bekämpfenden Auschluß an erein Dessar' ener Liste an # der TabakLug(Fürstener Dauer beßte das Koades Bürgerzu einem ersier zollte den während des ro die Arbeit auf neuer Bisher beein Vorwärts 30 Teilnehmer chten JugendOrganisation sossin GrünZimmig gene# der Mona## die Zusamm# wanglose## hirnen. 3 zuik ist üüber uu dem4 osen a.J gebrochen. Der senverwaltzug. und immerlaus der zahlungs's gemacht, und stehen in Auseine große Ank. Spargroschen. gen Leuten be#vermögen flsEinen— meit ugezogen. 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Als Vorsitzender muß ich aber unparteiisch sein und jedem Delegierten sein Recht lassen. Zustimmung.) Im übrigen kann ich mitteilen, daß der Antrag Westmaier zurückgezogen ist. Dr. David(zur Geschäftsordnung): Es wäre keine Verletzung der demokratischen Grundsätze, wenn ein Antrag, dem es an der Stirn geschrieben steht, daß er eine Verhöhnung bedeutet, vom Vorsitzenden zurückgewiesen wird. Singer: Ich lehne es ab, mich über den Parteitag und über die Geschäftsordnung zu stellen.(Zustimmung.) Zubeil: Die Behauptung Hildenbrandts, daß die Ber liner Stadtverordneten dem Etat zugestimmt haben, ist unwahr.(Zuruf: Ihr habt nicht dagegen gestimmt.) Vogtherr hat 1892 ausdrücklich die Erklärung abgegeben, daß die Fraktion gegen den Etat stimmt.(Zuruf: Seitdem aber nicht mehr!) Die Abstimmung ist nur positiv möglich, deshalb haben wir bei der Abstimmung selbst gar keine Möglichkeit, uns anders zu verhalten. Man hat sich über den Ton der Berliner beschwert. Die Süddeutschen mögen sich gratulieren, daß Timm nicht mehr in Berlin ist; er wäre ihr größter Henker. Frank mag sich gratulieren, daß er nicht von dem Berliner Timm gerichtet wurde, weil er am Leichenbegängnis des badischen Großberzogs teilgenommen hat.(Heiterkeit.) Er wäre von ihm gehenkt worden, wie die Genossen gehenkt worden sind, die den Oberbürgermeister Forckenbeck zu Grabe getragen haben.(Erneute Heiterkeit.) Wir Berliner stimmen geschlossen für die Vorstandsresolution. Der„Vorwärts“ mag scharfe Worte geschrieben haben, er hat aber die Norddeutschen auch mit den Aeußerungen der Süddeutschen bekannt gemacht. Das haben Sie in Süddeutschland nicht getan und nur deshalb haben Sie in den Parteiversammlungen Vertrauensvoten erhalten.(Widerspruch bei den Süddeutschen.] Sie haben uns gestern zugerufen: Die Vorstandsresolution sei für Sie unannehmbar. Nun gut, tragen Sie die Konsequen zen, wir gehen keinen Schritt zurück.(Lebhafter Beifall.) Engler=Freiburg: Geck ist zur Stuttgarter Konferenz eingeladen worden, aber er ist nicht hingegangen. Er macht das ja immer so. Erst geht er der Entscheidung aus dem Wege, dann kritisiert er. Er hat auch den Vorstand ganz falsch informiert. Er ist auch derjenige gewesen, der für den„Vorwärts“ und die„Leipziger Volkszeitung“ die irreführenden Berichte geschrieben hat. Darüber wird auf dem Landesparteitag noch ein ernstes Wort geredet werden. Die Vorstandsresolution wäre für mich auch unannehmbar, wenn wir das Budget nicht bewilligt hätten, denn wir müssen unseren Abgeordneten eine gewisse Freiheit lassen. Der Vorwurf, wir trieben bürgerliche Politik, ist eine Beleidigung, wir treiben nur reine Arbeiterpolitik. Nach Zuz beil brauchten die Parlamente nur positive Abstimmunt über das Gesamtbudget zulassen, dann könnte der Klaßfenstaat von uns durch Budgetverweigerung überhaupt nicht erschüttert werden Merkel=Nürnberg: Was über die Schreibweise des „Vorwärts" und der„Leipziger Volkszeitung“ gesagt ist, unterschreibe ich. Aber wenn die„Münchener Post“ in gleicher Weise geantwortet hat, so war das auch unrecht. In der Sache müssen wir einen Mittelweg finden. Gestern ist von den süddeutschen Fraktionsrednern zu unversöhnlich gesprochen worden. Wenn der zweite Teil unseres Programms erfüllt wäre, dann ließe sich über die Zustimmung zum Budget reden. Jetzt nicht. (Fortsetzung in der 2. Beilage.) Politische Ueberücht. Diplomaten=Kunststücke. Die Franzosen waren bekanntlich über den deutschen Vorschlag, schleunigst Mulay Hafid anzuerkennen, erbost, zumal derselbe zeitlich ziemlich zusammenfiel mit der Abreise Dr. Vassels nach Tanger. Deutscherseits wurde diese Reise Vassels als harmlos hingestellt, sie sollte nur der Untersuchung der Beschwerden deutscher Kaufleute dienen. Das glaubten natürlich nicht mal Deutsche, viel weniger noch Franzosen. Ein Spezialbericht der„Rh.=Westf. Ztg. läßt nun erkennen, wie sehr sich die deutschen Diplomaten in Marokko über dies„Einwickeln“ der Vertreter der anderen Mächte gefreut haben. Der Mann berichtet: „Bekanntlich wurde die Abreise des deutschen Konsuls ganz geheim gehalten. Am Sonntag morgen verließ er bereits Tanger. Am Mittag fiel es dem französischen Gesandten auf, daß Dr. Vassel nicht wie gewöhnlich zu Tisch in die Villa Valentia kam. Die Besitzer des Hotels schienen entsprechende Weisung von der deutschen Gesandtschaft zu haben; denn sie antworteten auf die Frage, wo Dr. Bassel sei, ganz harmlos, er sei diesen Mittag eingeladen und werde am Abend wieder wie gewöhnlich erscheinen. Am Nachmittag kam trotzdem der bekannte Kocrespondent der„Times“ ganz aufgeregt ins Hotel und fragte nach dem Verbleib Vassels. Er traute dem Braten nicht, ließsich aber noch einmal einwickeln. Am Montag ließ sich die Abreise nicht mehr geheim halten, es wurde deshalb die Losung ausgegeben, er sei zu einer Reklamation ins Innere. Am Dienstag kam es zu einem heftigen Zusammenstoß im Hotel Valentia zwischen dem französischen Gesandten und Freiherrn von Wangenheim, der ebenfalls während der Abwesenheit seiner Frau dort zu Tische geht. Regnault stellte ganz aufgeregt Wangenheim zur Rede. Es sei illoyal, daß die Abreise Vassels so im Geheimen betrieben worden sei. Wangenheim, der einen ganzen Kopf größer ist als Regnault, entgegnete mit überlegener Ruhe, wann denn die Franzosen die deutsche Gesandtschaft jemals vorher unterrichtet hätten, was sie zu tun gedächten. Deutschland sei ein souveräner Staat, es brauche niemanden vorher zu fragen. In würdigster und ruhigster Weise vertrat so der deutsche Gesandte die deutsche Ehre. Erzürnt rief Regnault zum Schluß:„Wenn Sie den Krieg haben wollen, wir sind beceit dazu. Wangenheim erwiderte, wir suchten den Krieg nicht, sind aber schon längst dazu bereit. Am Abend trennten die Franzosen sich ganz ostentativ von der übrigen Gesellschaft und setzten sich allein. Die Deutschen taten, als ob sie dies überhaupt nicht merkten, und ließen sich, wie gewöhnlich, Speise und Trank wohlschmecken. Wangenheim, der ein glänzender Plauderer ist, sprühte an diesem Abend förmlich von Witz und Geist. Man konnte es ihm ordentlich anmerken, wie er sich gehoben fühlte, daß er endlich einmal den Franzosen für all die Demütigungen, die er oft zähneknirschend hatte hinnehmen müssen, hatte heimleuchten können. Ueberhaupt war die Ueberraschung der Franzosen, und ihre Wut, daß sie düpiert worden waren, grenzenlos. Die Herren, die sonst so meisterhaft die gesellschaftlichen Formen wahrten, schienen vollständig ihre Fassung verloren zu haben. Sie fühlten, eine Wendung in der Marokkopolitik hatte begonnen, die nicht zu ihren Gunsten auslaufen dürfte. Der russische Gesandte äußerte in diesen Tagen in vertraulichem Gespräch zu einem anderen Diplomaten:„Das dümmste, was die Franzosen machen können, ist, es jetzt zum äußersten zu treiben. Wir sind gar nicht in der Lage, ihnen zu helfen. Unser Heer ist in zu großer Unordnung. Auf uns können sie nicht rechnen. Dazu kommt unsere trostlose Lage im Innern. Die Schilderung zeigt recht deutlich, wie gefährlich das Spiel der Diplomaten ist und wie wenig sie danach fragen, das Volk in einen Krieg zu hetzen, lediglich im Interesse des Kapitalismus. Der Kuhhandel beginnt. Zu einer Mitteilung über den Inhalt der Vorlagen zur Reichsfinanzreform hatte, wie die„Kreuzzeitung meldet, Staatssekretär Sydow Mitglieder der deutsch=konservativen Partei des Reichstags für den 14. d. Mts. in das Reichsschatzamt eingeladen. Es war jedoch nur dem Abgeordneten Freiherrn v. Richthofen=Damsdorf möglich gewesen, zu erscheinen. Einen Tag später hat Herr Sydow die Antisemiten Lattmann und Liebermann empfangen und es ist naheliegend, daß auch bereits Nationalliberale und Freisinnige über den Inhalt der Steuervorlagen informiert worden sind. Gegen diese Methode, erst mit den der Regierung ergebenen Parteien zu kuhhandeln, ehe man dem Volke Aufklärung gegeben hat, kann nicht scharf genug protestiert werden. Wenn im trauten Beisammensein, hinter den Kulissen, feste Abmachungen getroffen werden, dann drückt man die Verhandlungen des Reichstags zur Farce herab. Aber dafür haben ja die Blockbrüder kein Gefühl. Junkerfrechheit. Anknüpsend an die Verhandlungen des Parteitages in Nürnberg sagt die„Deutsche Tageszeitung“, das Organ Kunten=Oertels, daß es verwirrend wirken müsse, wenn Angehörige der Sozialdemokratie zugleich Beamte und Angestellte des Staates sein könnten. Das Blatt erklärt dann weiter:„Die Verschiedenheit der Haltung der deutschen Regierungen gegenüber der Sozialdemokratie wird auf die Dauer nicht aufrecht erhalten werden können. Sie ist mit dem Reichsgedanken und dem Reichszweck unvereinbar. Die verbündeten Regierungen werden die Frage ernstlich erwägen müssen, ob es nicht geboten und notwendig sei, sich über ein gemeinsames Vorgehen zu verständigen. Daß dieses Vorgehen nicht in der Richtlinie des von den süddeutschen Regierungen geübten Vorgehens liegen kann, ist für uns zweifellos.“— Dieser Erguß einer schönen Seele bedeutet nicht mehr, und nicht weniger, als daß die von den Junkern beherrschte preußische Regierung in die inneren Angelegenheiten anderer Bundesstaaten eingreifen soll. Dieses unverschämte Verlangen ist eine Junkerfrechheit, wie sie im Buche steht. Dieselben Junker= die diesen Wunsch äußern, haben durch den Junker v. Oldenburg=Jannschau erklären lassen, daß die nichtpreußischen Bundesstaaten kein Recht habost, sich in die Frage des preußischen Wahlrechts einzumenfen. Die süddeutschen Staaten werden sich der Knute des Junkertums hoffentlich zu erwehren wissen. Die Zollbelastung des deutschen Volkes. Die„Hilse“ bringt eine Zusammenstellung über die Vertellung der Zölle auf den Kopf der Bevölkerung und kommt Au folgendem Bilde: Es wurden im Jahre 1907 pro Kopf an Zoll gezahlt für Getreide und Hülsenfrüchte 4,27.4 Petroleum 1,23„ Kaffee 121„ Wein 0,37„ Holz 0,33„ Schmalz 022„ Südfrüchte 0,18„ Eisenwaren 0,14„ Butter und Margarine 0,13„ Baumwollengarn 0,12„ Pserde 0,12„ Rinder und Schafe 0,12„ In diesen Beträgen ist aber die Belastung noch nicht enthalten, dadurch entsteht, daß durch die Zölle auch die Preise der inländischen Erzeugnisse ganz wesentlich in die Höhe getrieben und von den Massen gezahlt werden müssen. Die preußische Einkommensteuer=Erhöhung. Die„Rheinisch=Westfälische Zeitung", das Organ der Zechenbarone, kommt darauf zu sprechen, daß die geplante Erhöhung der Steuer nur die Einkommen von mehr als 10000 Mk. treffen solle und fügt hinzu: Es ist zu erwarten, daß die Grenze, bis zu der Einkommen von der neuen Steuererhöhung betroffen werden, etwas weiter nach unten ausgedehnt werden wird. Es werden also noch geringere Einkommen als die von 10000 M. von der geplanten Einkommensteuer betroffen werden. Die unteren Steuerstufen sollen, wie von Anfang an beabsichtigt war, von der Steuererhöhung befreit bleiben. Freisinniger„Protest“ gegen das Klassenwahlrecht. Für die Landtagsersatzwahl in Tondern haben die Freisinnigen Wahlenthaltung beschlossen. Sie wollen nach der „Kieler Zeitung“ dadurch gegen das reaktionäre Landtagswahlrecht, das nicht einmal eine Neuwahl der Wahlmänner bei Ersatzwahlen anordnet, Protest erheben. Das ist wieder einmal echt freisinnig, denn auf diese Art wird den Nationalliberalen das Mandat ohne jeden Kampf überlassen. Auf wen will man denn mit einem solchen Protest Eindruck machen? Die Schweiz gegen das deutsche Vieheinfuhrverbot. Das Mitglied des schweizerischen Bundesrates, Deucher, teilte einer Abordnung aus Bern mit, der Bundesrat habe den Schweizer Gesandten in Berlin beauftragt, bei der deutschen Regierung nachdrücklich auf die Aufhebung des deutschen Vieheinfuhrverbotes hinzuwirken, da die ganze Schweiz mit Ausnahme kleiner Bezirke in den Kantonen Graubünden und Wallis seuchenfrei sei. Man darf wohl schon jetzt voraussagen, daß die Schweiz damit keinen Erfolg haben wird, denn die Reichsregierung fürchtet das Geschrei der Agrarier. Das Viehseuchengesetz, das ein Verbot der Vieheinfuhr zuläßt, hat nur scheinbar den Zweck, die Einschleppung von Viehseuchen zu verhüten, in Wirklichkeit dient es dazu, unter den fadenscheinigsten Gründen die Einfuhr von Vieh nach Deutschland zu unterbinden, damit das vielfach auch verseuchte deutsche Vieh zu recht hohen Preisen verkauft werden kann. Staatliche Krüppel=Fürsorge. Eine amtliche Erhebung hat ergeben, daß es allein in Preußen 51000 Krüppel unter 15 Jahren gibt. Die Provinzialbehörden sind angewiesen worden, den Ursachen und dem Umfang des Krüppelelends nachzuforschen, sowie in Verbindung mit den in der Krüppelfürsorge bereits tätigen Vereinen und Anstalten Maßregeln zur Heilung Unterweisung der jugendlichen Krüppel zu ergreifen. Ueber den Erfolg soll dann berichtet werden und vom Ausfall dieser Berichte hängt es dann ab, ob diesen Aermsten der Armen durch eine Ergänzung des Fürsorgegesetzes geholfen werden kann. Reform der Krankenversicherung. Ueber diese für die Arbeiterklasse so bedeutsame Materie wird, anscheinend offiziös, berichtet, daß zunächst eine umfassende Zentralisation beabsichtigt ist und zwar soll diese Zentralisation auf Zwang beruhen. Gemeindeversicherung und Baukrankenkassen sollen überhaupt in Wegfall kommen. Für die ländlichen Kreise sind Krankenkassen mit abgestuften Beiträgen nach Gefahrenklassen vorgesehen. Andererseits wird man die Knappschaftskassen ihrer Sonderstellung wegen und die Ortskrankenkassen, die heute die Hälfte aller Versicherten umschließen, unbedingt beibehalten. Daß ganze Zentralisation lediglich nach Zweckmäßigkeits=Ha# sichten und nicht nach historischen Erwägungen eingerig. werden soll, darf als feststehend gelten. 444 Die Zweckmäßigkeits=Rücksichten bestehen natürlich daß den Versicherten die Selbstverwaltung beschniten wird. Auf die lange Bank geschoben? Bürgerlichen Blättern wird berichtet, daß seit einigg Zeit an kompetenter Stelle erwogen werde, ob man Reichstage nicht eine Aenderung des Artikels im neug Zolltarife vorlegen soll, der die Einführung der Witmer und Waisenversicherung für den 1. Januar 1910 nwie von manchen Seiten verbreitet wird. Für die Richtigkeit dieser Meldung spricht ziemlich viel Wenn es sich um ein agrarisches Gesetz handeln würd, dann hätte die Regierung ganz gewiß größere Eile. 2#, Wink der„Deutschen Tageszeitung“, die das Gesetz alz Ungeheuerlichkeit bezeichnet hat, ist im Reichsamt des Innern offenbar verstanden worden. Der Hecht im Karpfenteich. Recht unliebsam bemerkt wurde auf der Interpariamen, tarischen Konferenz eine Rede, die ein österreichischer ordneter namens Staudt hielt. Nach dem„BerlineTageblatt“ führte er aus: „Alle unsere Beschlüsse werden eine rein platonische Kundgebung bleiben, wenn es uns nicht gelingt, die große Masse des Volkes dafür zu interessieren Wir haben ja keine Möglichkeit, zwangsweise Kriege zu verhindern; wir können also immer nur durch den guten Willen und die große Masse der Bevölkerung wirken. Die Kriege sind heute meist Kriege um Absatzgebiete. Ich erinnere nur an Marokko. Die Ausdehnung der großen Industrie erfordert neue Absatzgebiete und bedeutet daher eine ständige Kriegsgefahr. Deshalb muß die Förderung der Landwirtschaft mit der Industrie gleichen Schritt halten. Wenn die Völker nicht mehr an kriegerische Eroberungen denken sollen, dann müssen sie im Innern gefördert werden durch Hebung der Arbeitslöhne und durch den Schutz des Mittelstandes.... Redner schließt mit dem Wunsch, daß die Konferenz die Bitte zur Einberufung einer dritten Haager Konferenz nicht an der Zaren, sondern an die russische Duma richten möge. Man dürfe nicht warten auf den Antimilitarismus der Angechisten, sondern müsse selbst durch ehrlichen Antimilitarismus Arbeit und Frieden fördern.“ Der Präsident der Konferenz, Prinz Schönaich=Carolath. unterbrach den unbequemen Redner mehrmals mit dem Ersuchen, zur Sache zu sprechen. Es ist begreiflich, daß die Höflinge, die in großer Zahl an der Konferenz teilnahmen, solche Ansichten nicht gerade gerne hörten. Nationaliberaler Makler. Nach Lattmann und Liebermann durften nun auch Bassermann und Hieber vor dem Schatzsekretär Sydow erscheinen, um von ihm die geheimnisvollen Steuerpläne zu erfahren. Jetzt endlich sind die Wiemer und Müller=Meiningen an der Reihe. Sydow pfeift, und hurtig kommt die ganze Blockgesellschaft gelaufen. Und das nennt sich— Volksvertreter! Der Internationale Kongreß für Seerecht. Londoner Blättern zufolge beabsichtigt die englische Regierung, den an den bevorstehenden Internationalen Kongreß für Seerecht teilnehmenden Mächten vorzuschlagen, die Eröffnung des Kongresses vom 1. Oktober auf den 1. Dezember ds. Is. zu verschieben. Der Kongreß wird wahrscheinlich im Londoner Auswärtigen Amt stattfinden. Tabaksteuer=Begeisterung. Aus Interessentenkreisen war mitgeteilt worden, daß jede Verteuerung des Tabaks durch eine höhere Steuer dazu führen müßte, daß die am stärksten— zu 85 Prozent— konsumierten Zigarren in der Preislage bis 5 und 6 Pfennig. nur noch unter erhöhter Verwendung inländischer Tabate hergestellt werden könnten. Das erfüllt die„Deutsche Tageszeitung“ mit hellem Entzücken. Sie schreibt: „Wenn durch eine Erhöhung der Tabaksteuer eine stärkere Zuhilfenahme des inländischen Tabaks für Herstellung der Massenverbrauchs=Zigarren notwendig werden soll. so müssen wir im Gegensatz zu den„Nationalzeitungs“= Freunden, das als ein sehr wirksames Argument„für“ nicht„wider“ eine solche Steuererhöhung ansehen.“ Natürlich, die Junker können sich nach wie vor echte, teure Importen leisten. Für den kleinen Mann aber ist die echtt „Uckermärker" oder eine„Pfälzer“ gerade gut genug Gegen die Lichtsteuer soll ein eigens zu diesem Zwecke einberufener außerordem licher Städtetag für Westfalen Stellung nehmen. O Schmerz, laß nach! Mit allen Zeichen des Entsetzens berichtet die hakatistischt Presse, daß bei den Kirchenwahlen der Liebfrauengemeine in Berlin die polnische Kandidatenliste gesiegt hat!— An kondolieren! Ausweisung polnischer Arbeiter. Den Braunkohlengruben im Kreise Neuhaldersleben eine behördliche Verfügung zugegangen, in der die soforns Ausweisung der ausländischen Arbeiter polnischer Natione lität mitgeteilt wird. Ein Grund für diese geradezu ume greifliche Maßnahme ist nicht angegeben worden. Dalles auch in Preußen. Mit der Vorlage der Beamtenbesoldungsgesetze soll den preußischen Landtage auch gleich eine Darstellung der sin ziellen Lage des Staates zugehen. Die„Berliner Volle“ Zeitung" betont, daß sich die Finanzlage erheblich verschte tert habe und fährt dann fort:„ „Es erscheint nahezu ausgeschlossen, daß in bez Jahre aus den ordentlichen Einnahmen Preußens ein hohe Summe für die geplanten Besoldungsverbesserund sich wird flüssig machen lassen, als durch den Staatsy haltsetat vorgesehen ist. Dadurch wird die Aufgave, die gesamten Mehrausgaben eine mit den solider Finanzwirtschaft zu vereinbarende dauer Deckung zu schaffen, erheblich erschwert." m 8 Es dürfte also stimmen, daß der Landtag auf ven t der Erhöhung der Einkommensteuer neue Mittel sn Staatskasse beschaffen muß. Die bürgerliche Friedensposse. Die internationale Schaustellung bürgerlicher tarier hat gestern im Reichstag ihren Anfang BetzisitätUm den fremden Gästen zu zeigen, daß sie in einem und staat sich befinden, waren auch Admiral v. Kriegsminister v. Einem erschienen. Fürst Bülow, interparlamentarischen Kongreß namens der Reichenne rung begrüßte, schien besonders guter Laune zu sein. leistete sich in seiner Rede den Witz, zu sagen:. 14 bis „Sie sind Abgeordnete, meine Herren, und Minister, ein Minister, der sich seit 11 Jahren in#a Saal oft an die Vertreter seines Landes gewend:## Wenn ich auch kein parlamentarischer Minister Reus ten. Daß die in eingerichte atürlich darin, o beschnitten seit einiger ob man dem s im neuen der Witwen1910 festgelegt Waisenversiche. t gedieben. ziemlich viel. ndeln würde, re Eile. Der Gesetz als eine im Reichsamt nterpariamenichischer Abgem„Berliner in platonische gelingt, die interessieren. eise Kriege zu irch den guten wirken. Die biete. Ich erig der großen bedeutet daher die Förderung in Schritt haleiegerische Erm Innern geseitslöhne ... Redner die Bitte zur z nicht an den zu möge. Man us der AnarAntimilitarisnaich-Carolath, s mit dem Eriflich, daß die iz teilnahmen. n auch Bassersow erscheinen. e zu erfahren. Meiningen an e ganze Blocksolksvertreter! erecht. englische Retionalen Konzuschlagen, die us den 1. Deß wird wahrfinden. en, daß jede Steuer dazu zent— kon 6 Pfennig, cher Tabate „Deutsche r eine stärHerstellung verden soll. Alzeitungs“ nent„für“ nsehen.“ echte, teure ist die echte gut genug. außerordentn. die hakatistische rauengemeinde t hat!— Wir u berze##e Kittel für 9 gartes vollster Bedeutung bin, so bin ich doch ein und ehrlicher konstitutioneller 5:568kanzler. Ich hoffe sehr, daß Ihre deutschen *“ zen mir nicht widersprechen werden.“ K9 gbrlich= konstitutionelle Kanzler, der Der Loh selbst zu erteilen für gut befand, hat erst im sich die'“ geurigen Jahres eine Probe seines konstitutioUssen Empfindens abgelegt, als er im preußischen Landtag n#ct. das Wahlrecht des Reiches zu Felde zog, dessen 9e9““ ist. Die Hoffnung, daß seiner burlesken BeKandt“:, nicht widersprochen werde, hat sich voll erfüllt, ## gürgerliche Abgeordnete, die den Mut haben, einem winister zu widersprechen, müssen aus anderem Holze geichnitzt sein, als die Eickhoff, Kämpf und Quidde es sind. Ein Dernburg=Dementi. Zernburg wehrt sich gegen die Darstellung, die seine herungen über das Wahlrecht als gegen das Reichstagsblrecht gerichtet ansieht. Er bestätigt aber nur, was von gemeldet wurde. Er sagte zu einem Mitarbeiter der ihm Freisinnigen Zeitung" u. a.: „Ich habe dabei auf Berlin und Hamburg verwiesen, welche durch eine ihre ideale und wirtschaftliche Basisz negierende Partei im Reichstag vertreten werden, die alles um diese Basis zu zerstören. Ich hätte aber ebenso auf das Kommunalwahlrecht in Berlin verweisen können, welches bekanntlich ebenfalls eine andere Grundlage hat. Von einem Angriff auf das Wahlrecht im Deutschen Reich ist somit nicht die Rede.“ Die Tatsache gibt Dernburg also selbst zu, daß er die auf Grund des Reichstagswahlrechts von der Sozialdemokratie langte Vertretung von Hamburg und Berlin bedauert. sonsequenz ist dann selbstredend Gegnerschaft gegen das Reichstagswahlrecht. Nachwahl zum Reichstag in Sicht? Der Reichstagsabgeordnete für den 8. bessischen Wahlkreis Alzen=Bingen, Gutsbesitzer Ph. Keller aus Stein=Bockenheim, ist, wie die„Nationalzeitung“ mitteilt, so schwer ertrankt, daß er sein Mandat auszuüben nicht mehr in die Lage kommen dürfte. Man beschäftigt sich in den maßgebenden Kreisen schon mit der Person eines Nachfolgers. Keller i wildliberal und hat im vorigen Jahre den Freisinnigen Abg. Schmidt=Elberfeld verdrängt. Weitere Wahlsiege in Oldenburg. Unsere Genossen errangen in Delmenhorst, Sande und Neuende die Mehrheit der Wahlmänner. Neuer Herrenhäusler. Der freikonservative Reichstagsabgeordnete v. Richthofen=Damsdorf ist in das Herrenhaus gebracht worden und zwar auf Lebenszeit. Der Adel in den Bezirken Schweidnitz und Jauer hatte ihn präsentiert. Der Wiederbeginn des Reichstags. Die bürgerliche Presse bringt einander widersprechende Nachrichten über den Termin, an dem der Reichstag seine Arbeiten wieder aufnimmt. Wir können nur erklären, daß bis zur Stunde überhaupt noch nichts bestimmt ist. Was die bürgerliche Presse mitteilt, sind müßige Kombinationen. Sonneberg, 18. Sept. Aus den in einigen thüringischen Staaten durch die Regierungen angestellten Erhebungen über die Höhe der Auflage und das Verbreitungsgebiet von Tages= und Fachzeitungen wird auf die Absicht, eine Inseratensteuer einzuführen, geschlossen. Ausland. Niederland. Ueber die zweite Note der holländischen Regierung an Castro wird folgendes bekannt: Die holländische Regierung gibt zu, daß Castro Grund hatte, wegen des holländischen Ministerresidenten de Reus beleidigt zu sein. Die Art der Ausweisung jedoch sei völkerrechtswidrig, da Venezuela Holland hätte ersuchen mussen, de Reus zurückzuberufen. Holland widerspricht der Behauptung, daß das Nichtsalutieren der venczolanischen Forts durch das holländische Schiff„Gelderland“ beleidigend gewesen sei. Holland bittet jedoch um Entschuldigung wegen der Beleidigung gegen den venezolanischen Konsul in Curacao, der aber selbst durch sein Verhalten das Volk provosiert habe. Durch nichts aber seien die Maßregeln Castros berechtfertigt, die den Handel in Curacao schädigen Sbolland verlangt die Zurückziehung dieser Maßregeln. Wann die Naßregeln nicht bis zum 1. November d. J. zurückgezogen sind, so betrachtet Holland sämtliche Verträge mit Venezuela als aufgehoben, so das Protokoll von 1884, das die Waffenausfuhr von Curacao verbietet. Venn Holland das Verbot der Waffenausfuhr aus Curaead aufhöbe, so würden hierdurch die venezolanischen Revolutionäre gestärkt, und die Lage Castros in seinem Lande selbst gefährdet werden. Belgien. Antwerpen, 18. Sept. Die Krise in der Diamantindunrie kann als beendet betrachtet werden. Das Syndikat der Arbeitgeber wird demnächst eine fünfprozentige Lohnechohung für gewisse Arbeiten eintreten lassen. Schweiz. Ein Aerztestreik in der Schweiz. on Bellinzona, der Hauptstadt des Kantons Tessin, rag i Aerzte die Arbeit eingestellt, weil ihnen der Stadtnicht ihre Forderungen bewilligte. In Bellinzona bescht nämlich die unentgeltliche ärztliche Behandlung des Stadt mit gund sind zu diesem Zweck die Aerzte von der Tt# mit Jahresgehältern von 2500 bis 5000 Fr. angestellt. Se verlangen nun die Reduktion der Gehälter auf den EinEeltssaß von 2500 Fr. für alle und zugleich die Erteilung der bis g%g“ von den Patienten eine„Provision“ von 50 Cts. fordern““ nach den Vermögensverhältnissen derselben, ren* zu dürfen. Zur Begründung dieser Forderung fühwig an, daß die unentgeltliche Behandlung zur mutElligen Inanspruchnahme der Aerzte geführt hätte. von der###ferenzen bei Heine in Arbon. Kaum, daß der Streie: arbeiterschaft mit so großen Opfern geführte stes g.'u Arvon zu Ende, und geradezu durch weitgehendge bnigegenkommen der organisierten Arbeiterschaft beibeit werden konnte, wurde am Mittwoch wieder die Aren nicht. da Heine die getroffenen VereinbarunLiffer, und durch weitere Preisdrückereien neue enzen heraufbeschworen hat. Lonnerst“ Das Urteil im Schriro=Prozeß. lung das vormittag wurde nach fünftägiger Verhandhaus, X; Urteil gefällt; Vogt erhielt 15 Monaten ZuchtLaoritz"lschkoff 60 Tagen Zuchthaus; Goldstein, sprochen. Petf und Anna Schwarz wurden freigeinfolge Terden noch auf diesen Prozeß zurückkommen, der tischer Ptbressungsversuche unreifer Elemente unter polizur ihren." die Wege geleitet wurde und die nicht ten Diensnenen Landleuten in der Schweiz einen schlechbeitsbest# erwiesen, sondern die Antivathie gegen FreiAslledungen provozierten. Frankreich. Die„Freiheit" der Gewerkschaften in der Bourgeois=Republik. Ein Urteil, das versucht, die Gewerkschaften resp. ihre Beamten für Streikfolgen verantwortlich zu machen, verursacht allgemeines Aufsehen. Nach den Arbeiterunruhen von Dravail veranstalteten die Pariser Elektrizitätsarbeiter eines Abends einen zweistündigen Ausstand. Der Ausstand war eine Sympathiekundgebung, sollte aber auch eine Warnung für die Unternehmer sein, von denen verschiedene Besserungen der Arbeitsbedingungen erwartet werden. Durch den Ausstand waren eine Reihe von Etablissements, darunter Theater und Varietés, zur Unterbrechung der Vorstellung genötigt. Der Komiker Mansuelle verlor seine Abendeinnahme. Er erhob Klage gegen den Gewerkschaftssekretär Patand, der den Ausstand angeordnet hatte, und zwei Kollegen in gleicher Lage schlossen sich ihm an. Von diesen Artisten bis zum Gewerkschaftssekretär ist ein weiter Weg. Er geht über den Direktor des Varietés zu der Elektrizitätsgesellschaft, welche das Licht liefert, von dieser zu den streikenden Arbeitern, die schließlich durch nichts genötigt waren, dem Ratschlag Patauds zu folgen. Der Friedensrichter entschlug sich dieser Zwischenglieder. Er sah in Pataud den moralischen Urheber des Schadens und verurteilte ihn. Dabei ging er außerdem von der Erwägung aus, der zweistündige Streik sei ein Mißbrauch der Koalitionsfreiheit. Da das Gesetz das Koalitionsrecht ohne jede Einschränkung garantiert, kann die letztere Erwägung kaum gelten. Da der Arbeitskontrakt in Frankreich bis jetzt keine stillschweigende Kündigungsfrist annimmt, liegt in plötzlicher Arbeitsniederlegung auch kein strafbarer Kontraktbruch. Der Friedensrichter hat sich gehütet, sein Urteil mit derartigen Gründen zu stützen. Er sand im Code Civil den Art. 1382, welcher lautet:„Jede Handlung eines Menschen, welche anderen Schaden zufügt, verpflichtet denjenigen, durch dessen Verschulden er entstanden ist, zur Entschädigung.“ Mit diesem Artikel kann man offenbar alles machen, was man will. Man braucht bloß einen Zusammenhang zwischen einer Handlung und einem Schaden herzustellen. Ob der Art. 1382 in Anwendung kommen kann, wird der Kassationshof entscheiden. Pataud wurde zu 8 Frs. Entschädigung an jeden der drei Kläger verurteilt. Das Maß ist gering. Aber wenn das Urteil rechtskräftig wird. führt es ein folgenschweres Prinzip in die Jurisprudenz ein und bleibt darum sehr beachtenswert. Um den Friedensrichter sofort bei seiner merkwürdigen Auffassung zu packen, hat Patand ihm gestern eine ähnliche Klage eingereicht. Er verlangt, da die Buchdrucker vor einigen Wochen streikten und er infolgedessen seine Zeitung zwei Tage lang nicht erhielt, zehn Centimes Schadenersatz auf sein bezahltes Abonnement. Die Klage richtet sich ganz analog seinem eigenen Falle gegen den Sskretär Sergent der Buchdruckergewerkschaft. Lille, 18. Sept. Der Präfekt des Norddepartements hat energische Vorsichtsmaßregeln gegen die Einschleppung der Cholera auf den Grenzbahnhöfen angeordnet. Das Gesundheitsamt in Lille läßt alle eintreffenden Personen, die in hiesigen Hotels absteigen, auf ihren Gesundheitszustand untersuchen. Spanien. Madrid. 18. Sept. Bei den Artillerieschießversuchen in der Höhe von Vicalvaro platzte ein Geschützrohr, wobei 15 Kanoniere verletzt wurden, darunter mehrere schwer. Marokko. Paris, 18. Sept. Als erste der Großmächte hat England den übrigen Mächten angezeigt, daß es der französisch=spanischen Note über Marokko zustimme.— Die Pariser Presse fährt fort, die Tätigkeit aller deutschen Organe in Marokko mit Mißtrauen zu verfolgen. England. London, 18. Sept. Der Schatzkanzler hat dem englischen Vertreter auf dem Interparlamentarischen Kongreß in Berlin telegraphisch mitgeteilt, daß die englische Regierung entschlossen ist, der Interparlamentarischen Union eine regelmäßige jährliche Unterstützung von 300 Pfd. Sterling zuzuwenden. Rußland. Aufhebung des Kriegszustandes in den Ostseeprovinzen. In den Gouvernements Livland, Esthland und Kurland ist der Kriegszustand, der dort seit Oktober 1905 bestand, aufgehoben und durch den sogenannten Zustand„verstärkten Schutzes“ ersetzt worden. Letzterer ist vorläufig auf ein Jahr, vom 15. September a. St. gerechnet, festgesetzt. Der Zustand verstärkten Schutzes, der seit 25 Jahren in fast allen Teilen Rußland besteht, ist anfangs nur„provisorisch“ eingeführt, dann aber immer wieder erneuert worden, so daß es sich in Wirklichkeit um eine dauernde Institution handelt. Dieser Zustand„verstärkten Schutzes“ gewährt den Generalgouverneuren und Gouverneuren, so weitgehende Vollmachten, daß auch unter ihm, wie unter dem Kriegszustande, die gewöhnlichen gesetzlichen Verhältnisse aufgehoben erscheinen. Balkanstaaten. Die türkische Revolution war eine Bourgeoisrevolution, darüber herrscht kein Zweifel. Sie war aber eine historische Notwendigkeit, die vielleicht rascher, als man bislang glaubte, die Vorbedingung für den proletarischen Kampf schafft. Infolge der liebenswürdigen Intervention des deutschen Botschafters zugunsten des durch den Eisenbahnerstreik bedrängten deutschen Kapitals haben sich die Eisenbahner am Mittwoch mit den zugestandenen Lohnerhöhungen zufrieden gegeben, und den Streik aufgehoben. Wie lange die Beruhigung dauert, bleibt abzuwarten. In welch schamloser Weise die Angestellten der Anatolischen Eisenbahn ausgebeutet und geradezu in den Streik hineingetrieben worden sind, geht aus einem Artikel eines in Konstantinopel erscheinenden bürgerlichen Blattes hervor, in dem es heißt: „Im Laufe der Zeit, namentlich seit die Bahn von der jetzigen Gesellschaft erworben wurde, hat sich ein System herausgebildet, das durch eine willkürliche Lohnpolitik gegenüber den Angestellten aus dem Unternehmen den größtmöglichen Gewinn herauszupressen suchte; daß dabei die Protektionswirtschaft in Blüte kam, ist selbstverständlich. Leute, deren Vorbildung märchenhaft dürftig war, würden an die besten und eintragreichsten Stellen gesetzt; natürlich sorgte man dafür, daß diesen immer ein tüchtiger Untergebener beigegeben wurde. Junge Leute aus der Heimat des Direktors, die den Dienst natürlich erst lernen müssen, wurden und werden noch immer mit 10 bis 12 türkischen Pfund angestellt, während andere pflichttreue Beamte, die schon 15 bis 16 Jahre im Dienste der Bahn stehen, es glücklich auf 8 und 9 Pfund gebracht haben. Noch schlechter erging es den Arbeitern, deren Löhne sogar herabgesetzt wurden. Am meisten hatte jedoch das Zugs= und Verkehrspersonal zu leiden; gibt es doch heute noch Angestellte des Verkehrsdienstes, die bei einem täglichen Lohn von sieben Piastern(1,19 Mk.) tagaus tagein 14 bis 16 Stunden Dienst machen müssen. Als Beispiel, in welchem Geiste das Beamtenheer regiert wird, möge folgender Direktionserlaß, der vor einigen Jahren herausgegeben wurde, möglichst wiedergegeben werden:„Da infolge der heurigen Mißernte die Getreidetransporte bedeutend geringer sein werden als in den vorhergehenden Jahren, wird hiermit allen Dienststellen der Auftrag gegeben, die größte Sparsamkeit walten zu lassen. So läßt sich zum Beispiel eine beträchtliche Ersparnis dadurch erzielen, daß die Löhne der Arbeiter(diese bezogen damals 6 bis 8 Piaster) reduziert werden. Diese Maßregel erscheint um so gerechtfertigter(!), als durch den Mangel an Feldarbeit genug Leute zu haben sein werden.“ Um diesen Zuständen abzuhelfen, gründete der größte Teil der Bahnbediensteten der bulgarischen Strecke ein Syndikat, dessen Satzungen. von der bulgarischen Regierung auch anerkannt wurden. Gegen dieses Syndikat kehrte sich aber alsbald die Direktion mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln. Sie entließ eine ganze Anzahl von Beamten, die demselben angehörten, und veranlaßte sogar die Ausweisung derjenigen unter ihner, die das Pech hatten, nicht bulgarische Staatsbürger zu sein.“ Diese Schilderung, und namentlich der angeführte„Erlaß“ der Direktion zeigt, in wie rücksichtsloser Weise das Kapital(und vornehmlich deutsches Kapital) die Notlage der Angestellten ausgenutzt hat, um einen möglichst hohen Gewinn aus ihnen herauszupressen. Um so unerhörter ist die Intervention des deutschen Batschafters. Wien, 15. Sept. Zu der Meldung eines türkischen Blattes, daß Bulgarien die Proklamierung seiner Unabhängigkeit und die Erhebung zum Königreich beabsichtige, erfährt die„Wiener Allg. Ztg., daß diese Nachricht absolut nicht den Tatsachen entspreche und nur ein Symptom für das Erstarken der bulgarenfeindlichen Stimmung in der Türkei sei. Fürst Ferdinand habe es bisher vermieden, seine Ausichten über die Umwälzung in Konstantinopel zu äußern, und es sei nicht anzunehmen, daß Bulgarien gerade jetzt ernste Verwicklungen hervorzurufen und die Türkei zu provozieren gesonnen sei. Konstantinovel, 18. Sept. Hilmi Pascha erhielt den Auftrag, die Kontrakte der auf Urlaub befindlichen Reformgendarmen nicht mehr zu erneuern.— Die Verhandlungen mit den Angestellten der Orientalbahn sind gescheitert. Der Generalstreik hat begonnen.— Den türkischen Truppen soll es gelungen sein, den Kurdenchef Ibrahim Pascha in der Festung Wiran einzuschließen. China. Hongkong, 18. Sept. Die Bonkottierung japanischer Waren ist im Wachsen begriffen. Die chinesischen Behörden befürchten, daß die Organisatoren der Bewegung irgend eine Unvorsichtigkeit begehen, die der japanischen Regierung den längst gesuchten Anlaß zu einer diplomatischen Intervention geben würde. Der japanische Konsul in Kanton hat bereits den Vizegouverneur dringend aufgefordert, Maßregeln zur Einstellung des Bonkotts zu treffen. Die Chinesen weigern sich jetzt sogar, Briefe durch japanische Postdampfer befördern zu lassen. Die japanfeindliche Stimmung nimmt ständig zu. Amerika. Newyork, 18. Sept. Der bekannte Hochofenbesitzer John Leonhardt ist in seinem Arbeitszimmer von seinem Privatsekretär Philipp getötet worden. Ph. behauptet, daß es sich um einen Unfall handle. Gewerkschaftliches. Ein Verein gelber Beamter. Montag abend hielten die in der Maschinenfabrik Augsburg beschäftigten kaufmännischen und technischen Angestellten, soweit sie aus ihren Organisationen ausgetreten sind, eine Versammlung ab, in welcher eine Resolution angenommen wurde, in der der Fabrikdirektion volles Vertrauen ausgesprochen wurde. Zugleich wurde das Vorgehen des Bundes technischer und industrieller Beamten scharf verurteilt und der Vorschlag gemacht, einen eigenen Verein zu gründen, der die guten Beziehungen zwischen Angestellten und Betriebsleitung zu wahren gesonnen ist. Damit hätten die Scharfmacher der Maschinenfabrik Augsburg, die zugleich die geistigen Leiter des Verbandes Bayerischer Metallindustriellen sind, ihren Zweck erreicht. Sie können nun ihre Beamten gegen einander ausspielen und der Kampf gegen die Mitglieder des Bundes technischindustrieller Beamten kann aufs neue beginnen. Letztere sind sämtlich gegenüber den Lockungen und Drohungen der Direktion standhaft geblieben, während die anderen Vereinen angehörigen Angestellten aus diesen austraten und sich die bereits gezahlten Beiträge von der Direktion ersetzen ließen. Die Versammlung war seitens der Direktion „angeregt“ worden. g Auch eine Folge der preußischen Polenpolitik. Die Verschmelzung der polnischen Berufsvereinigung(Sitz Bochum) mit dem Polnischen Verband(Sitz Posen) ist in einer dieser Tage in Bochum stattgefundenen gemeinsamen Besprechung der Vorstände beider Vereine endgültig vollzogen worden. Die neue Vereinigung führt den Namen „Zjednoczenie zawodowe volskie“(Polnische Berufsvereinigung). Der Sitz ist nach Bochum verlegt. Das Organ des Posener Verbandes„Sila“(die Kraft) erscheint vom 1. Januar ab unter gleichem Titel als Organ des neuen Verbandes. Derselbe beabsichtigt eine intensive Hausagitation in Szene zu setzen. Namentlich in Posen und Westpreußen. Nicht zum letzten soll die Agitation sich gegen die freien Gewerkschaften wenden, die von den nationalpolnischen Heißspornen in geradezu frivoler Weise der Polenfeindlichkeit bezichtigt werden. Und das, obwohl Generalkommission und freie Gewerkschaften nichts unversucht lassen, und keine Mittel gescheut haben, den polnisch sprechenden Berufsgenossen in jeder Weise entgegenzukommen. Die mit immer neuen Mitteln arbeitende Hakatistengesellschaft hat aber die polnischen Arbeiter in eine derartige Erbitterung gebracht, daß sie, mehr oder weniger gereizt, den unsinnigen Verdächtigungen die„preußischen" freien Gewerkschaften Gehör schenken. Der Vorstand der polnischen Berufsvereinigung erläßt in polnischen Blättern bereits einen Aufruf, in dem zum Anstritt aus den freien Gewerkschaften aufgefordert wird. Das wird die freien Gewerkschaften aber nicht hindern, sondern anspornen, den polnischen Arbeitern klar zu machen, daß ihre wahren Interessen nur innerhalb der klassenbewußten Arbeiterbewegung mit Erfolg vertreten werden können. g Düsseldorf, 18. Sept. Bei der Firma Wildschütz& Co., Feilenfabrik in Düsseldorf sind wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Abmachungen seitens der Firma die Maschinenbauer und Schleifer in den Ausstand getreten. Zuzug ist fernzuhalten! &am M.Gladbach, 18. Sept. Bei der Firma Achter& Ebbels, Weberei, sind Differenzen wegen Einführung des Zweistuhlinstems ausgebrochen. Verhandlungen verliefen resultatlos, die Firma will das Zweistublsystem zwangsweise einführen, eventuell durch Aussperrung und Entlassung der Organisierten. Zuzug an Textilarbeiern ist fernzuhalten! iche, geheime e, was auf Prozent der tenmandaten itrages wird Widerspruch etreten. Am er Volksverwaren 1000 1, dem Dr. ng auf eine r 1903 gegen ekämpfenden Auschluß an erein Dessau" ener Liste an der Tabaku 2 Fürstenap(FürstenEr Dauer be6 ie das Koades Bürgerzu einem erster zollte den während des rd die Arbeit auf neuer Bisher beein Vorwärts 0 Teilnehmer chten JugendOrganisation ossin Grünimmig gen der de Zusamm wanglose## iirnen, tit ist üüber Su dem ofen a. J. gebrochen. Deu senverwaltzug. ind immer der zahlungss gemacht, und stehen in Auseine große AnSpargroschen. gen Leuten bepvermögen flieinen— meist Augczogen. 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Bedwe An einem schneider i ges und fand wählte Schöne Brettschneider rade der Regi der Schönen er mit ihr ver Als er nun sa rat alsbald an Dieser erhob ihm der Stock gierungsrat R daß eine friek wurde er gezu Mai standen mit schußberei mal in die 2# beiden Seiten siecken blieb. reingewaschen. Ingenieur wehaft verurteilt Kriegsgericht: Ueber einen wacht“ aus B Strafmand bezahlte; sie beamten keine gens um 6 Uh nicht angezoger sofort eine Ha gab es eine? aber nicht tele legte der Frau ungenügend B reden der Nach ankleide. Sie ihr wurde noch präsidium erga Zahlung verge Der Schutzman drohte sogar gegen die Stac die Sache so ungebührliches natürlich über! Polizeiverwalt PFuing? err Krorikerzeitung Sozialdemokratisches Organ für den Stadt- und Landkreis Essen. Nr. 219. Essen, Samstag den 19. Seprember 1908. 2. Jahro. Polizeiliches— Gerichtliches. Ein Soldatenschinder. Der Sergeant Hugo Köhler von der 8. Kompagnie des Kußartillerie=Regiments Nr. 13 wurde von dem Kriegsgericht der 31. Division in Straßburg zu 18 Tagen mittseren Arrest verurteilt. In der Verhandlung wurde ewiesen, daß der Sergeant Soldaten mit Ausdrücken bezitelt, wie:„Dummes Polenschwein“,„Krummes Luder", daß er während des Dienstes Soldaten durch Treten auf die Füße, Kneifen in die Brustwarzen und stoßen körperlich mißhandelt hat. Weiter wurde in der Verhandlung festgestellt, daß der Obergefreite Geutebiehl ebenfalls Mannschaften gestoßen, geschlagen und schlecht behandelt hat. Er jagte die Leute nachts aus den Betten, ließ sie bei Dunkelheit Stiefel wichsen und einer mußte sogar a Gesäß aus dem Fenster der Kaserne halten. Weswegen Leute von„Ehre“ sich duellieren. An einem Maienabend saß der Ingenieur Karl Brettschneider in einem Breslauer Café zweiselhaften Ranaes und fand dort auch bald, was er suchte. Die auserwählte Schöne verließ schließlich zuerst das Lokal, während Brettschneider noch die Zeche bezahlte. Draußen kam gerade der Regierungsrat Schmeidler vorüber, der angesichts der Schönen ebenfalls sofort in Liebe erglühte. Während er mit ihr verhandelte, trat Brettschneider aus dem Lokal. Als er nun sah, was da vorging, packte er den Regierungsrat alsbald an der Schulter und schüttelte ihn recht unsanft. Lieser erhob seinen Spazierstock zum Schlage, doch wurde ihm der Stock durch den Ingenieur entrissen. Da der Regierungsrat Reserveossizier ist und der Fall„so schwer lag“, daß eine friedliche Verständigung nicht ratsam erschien. wurde er gezwungen, den Ingenieur zu fordern. Am 12. Nai standen sich die beiden in einem Gebüsch bei Breslau mit schußbereiten Pistolen gegenüber. Jeder knallte einmal in die Luft, während beim zweiten Kugelwechsel auf beiden Seiten der Schuß versagte und die Kugel im Laufe siecken blieb. Damit hatten sie gegenseitig ihre Ehre wieder reingewaschen. Die Breslauer Strafkammer hat jetzt den Ingenieur wegen Zweikampfes zu drei Monaten Festungshaft verurteilt, während gegen den Regierungsrat das Kriegsgericht verhandeln wird. Ueber einen polizeilichen„Mißgriff" berichtet die„Volkswacht“ aus Breslau: Danach war einer Frau ein Strafmandat über 3 Mk. zugestellt worden, das sie auch bezahlte; sie erhielt aber wegen Abwesenheit des Ressortbeamten keine Quittung. Bald danach erschien bei ihr morgens um 6 Uhr ein Schutzmann und forderte die noch gar nicht angezogene Frau auf, wegen Nichtzahlung der Strafe sofort eine Haft von einem Tage zu verbüßen. Natürlich gab es eine Auseinandersetzung: der Schutzmann wollte aber nicht telephonisch anfragen, ob die Strafe bezahlt sei, legte der Frau eine Kette als Fessel an und zog die ungenügend Bekleidete auf den Flur hinaus. Erst auf Zureden der Nachbarn gestattete er ihr, daß sie sich vollständig ankleide. Sie wurde dann durch die Straßen geführt, und ihr wurde noch Ungehorsam vorgeworfen. Auf dem Polizeipräsidium ergab sich dann, daß der Beamte die Buchung der Zahlung vergessen hatte, und die Frau konnte heimgehen. Der Schutzmann entschuldigte sich aber nicht etwa, sondern drohte sogar noch mit einer Anzeige wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt.— So die Darstellung. Wenn sich die Sache so verhält, läge hier wieder einmal eine höchst ungebührliches Verhalten vor; die Anzeigedrohung wäre natürlich überhaupt nicht ernst zu nehmen. Die Breslauer Lolizeiverwaltung wird sich zu dem Fall zu äußern haben. Lokales. Essen, den 19. September 1908. Auf die Mitglieder=Versammlungen des sozialdemokratiscen Vereins. Areis Essen, die am Sonntag für die ganze Stadt Essen bei Maas in Rüttenscheid, für die Gesamtbürgermeisterei Borbeck in. Borbeck bei Thiesbürger, für Kray, Steele, Frillendorf, Rotthausen in Lray bei Bönninghaus, für Altenessen, Caternberg, Carnap, Stoppenberg in Caternberg bei Brommel nattfinden, machen wir wegen der wichtigen Tagesordnung Stellungnahme zum Niederrheinischen Parteitag und Bahl der Delegierten— an dieser Stelle besonders aufgerksam. Wir verweisen auch auf das Inserat in heutiger Ausgabe. „ Der Zechen=Berichtigungsmühle scheint unsere letzte Kriu arg in die Knochen gefahren zu sein, der Mahlgang ist ascheinend gründlich geölt worden, und er klappert jetzt slotter als früher. So berichtigen die„Essener Steinkohlenbergwerte“ bereits heute auf eine Meldung von uns am 10. September, und die Verwaltung der Reidung 4 Schächte über die von uns übernommene am 13. der„Rh.=W. Ztg.“ von dem Schlepperstreik, die wir September brachten. Zu der ersten Berichtigung des derrn Direkt. Tengelmann— aus dessen Bureau uns die Freisprechung beendete Anklage wegen Beleidigung des Arbeiters Wüstefeld in„freundlichster“ Weise besorgt wurde sei nur bemerkt, daß die Bergleute diese von der Bergdoch fur eestttete Fahrgeschwindigkeit nichtsdestoweniger denheit“ 900 bemessen halten. Diese MeinungsverschieGenek gestatten sich die beteiligten Kameraden ohne die isomigung der Direktion und der Bergbehörde. Wenn verigens die Arbeiter die„bestehenden Bestimmunihnenin lo genau einhalten wollten, dann dürfte es manchmal verteufelt schlecht bekommen. Diese Aufmunge# Arbeiter von den„bestehenden Bestimbigt ßie#ist natürlich auch nicht amtlich beglauVerhältninann. hre Begründung in den tatsächlichen herrlichen g;“ der kapitalistischen Profitmacherei in unserer auf denschaftsordnung.— Nun zum Schlepperstreik richtigungsm Schächten. Da hat die überschlaue Bedes Streite u!““ entdeckt, daß eine Gärung vor Ausbruch lichz: nicht bestanden hat. Obman hier nichtendhusten Stelleentdeckt hat, wo man die Flöhe man jo g.“ 48 Gras wachsen hören kann? Wo Gärung gein das Vorhandensein einer vorherigen Gedankense##“ kann, da müssen zweifellos auserlesene manzich ihres schwierigen Amtes walten. Kann licherund den§ 11 des Preßgesetzes lächergen zwachen, als durch solche Berichtigunderg" l“ den Stempel der Lächerlichkeit an diese I#ntragen? Im übrigen wiederholen wir, daß angabe„.i0 dem Blatt der Kohlenkönige unter QuellenReldung.a wobei auch berichtet wurde, daß die erstatter den gemachten Versprechungen dem Berichtflüssig. Zechenbeamten bestätigt sei. Kommentar überDie Kurpfuscherei wird allen denen als Schreckensgespenst vor Augen geführt, die es bisher nicht der Mühe wert hielten, sich in gesunden Tagen um ihren eigenen Körper und die Funktionen seiner Organe zu kümmern und bei Erkrankungen bei sich oder in der Familie dann ratlos dastehen. Unter Kurpfuscher wird nun in fachwissenschaftlichen Kreisen nicht etwa der verstanden, der eine Kur verpfuscht, sondern derjenige, der ohne staatliche Aprobation sich erlaubt, Kranken zu helsen oder sie zu heilen. Um diese Kurpfuscherei zu beseitigen, wird seitens der organisierten Aerzte eine Beseitigung der Kurierfreiheit geplan. Die Kurierfreiheit, d. h. das Recht auf den eigenen Körper, sollte ein unantastbares Gut der Menschheit sein, darum muß jeder sich mit dem Gesetzentwurf, der in nächster Session den Reichstag beschäftigen soll, vertraut machen, ehe es zu spät ist. Die Kurierfreiheit beseitigen heißt, der Menschheit ein Stück persönliche Freiheit rauben. Dieses Gelingen würde aber nur durch die Lauheit vieler Mitbürger möglich sein und wird wohl niemand sich bereit finden, zu diesem Opfer die Hand zu bieten. Zur Aufklärung veranstaltet das Kartell der eine Heilresorm anstrebenden Vereine, Essen=Ruhr, am Montag. 21. Sept., abende 8 Uhr, im großen Stadtgartensaal einen össentlichen Vortrag für Damen und Herren bei freiem Eintritt, wozu Herr Dr. med. W. Winsch aus Halensee=Berlin gewonnen worden ist. Als Thema ist gewählt worden:„Die Naturheilmethode und die drohende Aufhebung der Kurierfreiheit.“ Es wird allen Interessenten freie Diskussion zugesichert. Jedermann ist dabei interessiert, ob hoch, ob niedrig; ob arm, ob reich! Niemand bleibe zu Hause. Wir verweisen noch auf das heutige Inserat. A. Gleich und gleich gesellt sich gern. Dieses Sprichwort bewahrheitete sich wieder einmal treffend am Donnerstag abend in der„Alfredihalle“. Unsere Frauen und Mädchen über 50 an der Zahl— hatten sich dort eingefunden, um die Gründung eines Damenchors zu vollziehen. Daß ein Bedürfnis hierfür vorhanden war, konnte schon gleich am Anfang bewiesen werden, da sich auch einige Frauen sofort angeschlossen haben, die bisher— des Gesanges wegen in einem Kreise sich besanden, wo unsere Angehörigen nichts zu suchen haben. Da der Verein dem Rheinischen Arbeiter=Sängerbund beitreten wird, ist hier die Gewähr vorhanden, welche Ronte derselbe einschlägt. Unsere Frauen, die zum Klassenbewußtsein erwacht sind, zeigen immer mehr ihre Selbständigkeit in der Zugehörigkeit zur modernen Arbeiterbewegung. Es ist durchaus einem bürgerlichen Zeitungsschinder nicht zu verargen, wenn er einmal seinem bedrängten Herzen Luft macht, gegen die Aufwärtsbestrebungen unserer Frauenbewegung. Wir haben zurzeit die schönste Gelegenheit, die besten Kraftausdrücke in den Berichten über die Frauenkonferenz in Nürnberg kennen zu lernen. So ein Philister steht nun machtlos da und begreift nicht, daß der Baum der Gesellschaftsordnung, der Tausende von Jahren so schön geblüht, nun verwelten muß: der Gedanke allein bringt diese Menschen zum Rasen. Unsere Genossen und Gewerkschaftler ersuchen wir, dem neugegründeten Verein ihr Interesse entgegenzubringen und ihn durch Zuführung seiner weiblichen Familienmitglieder unterstützen zu wollen. Die Gesangstunden finden regelmäßig jeden Donnerstag abend 8½ Uhr in der „Alfredihalle“, Alfredistraße 22, statt, zu welcher Zeit auch Neuaufnahmen stattfinden. Der Verein hat den Namen Damenchor„Einigkeit“ gewählt. Die Schrecken des Berühmtseins. Die Wonnen des Ruhmes tann jetzt kein Deutscher so reich genießen wie Graf Zeppelin. In allen Geschäftsläden, in allen Auslagefenstern prangt der Name des alten Herrn: ZeppelinZünder und Zeppelin=Pomade, Zeppelin=Bartwichse und Zeppelin=Schnäpse, Zeppelin=Heringe und ZeppelinMärsche, Zeppelin Zigarren und Zeppelin=Leibbinden. Jede geschmacklose Niedlichkeit wird im Namen Zeppelins in den Vordergrund gedrängt. Das Verdrießlichste auf dem Gebiet der Zeppelin=Geschmacklosigkeit leistet sich natürlich die Zehnpfennigliteratur, die sich des alten Luftschiffers mit einer Gier bemächtigt hat, als wäre Zeppelin ein anerkannter, berühmter Raub= oder Lustmörder. Eine solche gedruckte Zeppelin=Schmiererei betitelt sich:„10 300.“ Eine Kriminalnovelle. Dazu setzt nun der Verleger folgenden Vermerk:„Mit Genehmigung Sr. Erzellenz des Herrn Grafen Ferd. v. Zeppelin.“ Das Erträgnis des Schundbuches soll für die Nationalspende an Zeppelin verwendet werden... Hoffentlich steckt hinter der Kriminalnovelle zugunsten Zeppelins ein wirkliches Verbrechen, nämlich der Mißbrauch des guten Namens des Grafen. Sonst wäre es bedauernswert, daß die Schnurrbart=, Pomade= und Heringsberühmtheit den Grafen ganz unnötigerweise zur Akzeptierung schäbigster Hintertreppenromane verführt hat. „Essener Steinkohlenbergwerke". Berichtigung. „Es ist nicht wahr, daß auf Zeche„Herkules“, Schacht l, die Benzinlokomotive mit größerer Geschwindigkeit, als die Bergbehörde konzessioniert hat, fährt; die Maschine ist so konstruiert, daß eine Ueberschreitung der erlaubten Fahrgeschwindigkeit von 1.66 Mtr. in der Sekunde ausgeschlossen ist.— Der Unglücksfall des Schleppers L. ist nicht auf zu große Geschwindigkeit der Benzinlokomotive zurückzuführen. Die amtliche Untersuchung hat ergeben, daß der Verunglückte, entgegen den bestehenden Bestimmungen, entgegen dem Willen des Lokomotivführers und trotz des ihm kurz vorher gegebenen Verbotes auf die Maschine geklettert ist und somtt den Unglücksfall selbst verschuldet hat.“ Zum Schlepperstreik auf den„Bismarck"=Schächten. Berichtigung.„Es ist unwahr, daß auf Zeche„Graf Bismarck“ unter den Schleppern einige Zeit vor Ausbruch des Streiks eine Gärung bestanden hat, und daß diese Ende vorigen Monats durch Versprechungen beigelegt worden ist. Wahr ist, daß uns vor dem Streik irgendwelche Beschwerden nicht zu Ohren gekommen sind. Mithin sind den Leuten auch keine Versprechungen gemacht worden.“ Im Colosseum hat ein neues vorzügliches VarieteeProgramm den Kölner Humor abgelöst. Heute, Sonnabend, beginnt die Vorstellung um 8 Uhr. Für Sonntag ist auf 11 Uhr vormittags eine Matinee angesetzt; die Nachmittagsvorstellung beginnt um 4 Uhr bei kleinen Preisen. Die Abendvorstellung für Sonntag nimmt bereits um 7½ Uhr ihren Anfang. R Schwurgerichtsrolle. In der am Montag den 21. September unter dem Vorsitz des Herrn Landgerichtsrats Müller beginnenden achten diesjährigen Schwurgerichtsveriode werden nachstehende Strafsachen zur Aburteilung gelangen: Montag den 21. September gegen den Bergmann Albert Brenneke aus Gelsenkirchen wegen versuchter Notzucht, Verteidiger R.=A. Wichmann.— Dienstag den 22. September gegen die Schneiderin Emilie von Jablonowitz aus Resse bei Buer wegen Kindesmord. Vert. R.=A. Brand.— Mittwoch den 23. September gegen die Bergleute Franz Labenda und Wilhelm Sepan aus Rotthausen wegen Straßenraubes, Vert. R.=A. Holtermann.— Donnerstag den 24. September gegen den Bergmann Konrad Heinen aus Bottrop wegen Straßenraubes. Vert. R.=A. Hennecke.— Freitag den 25. September gegen den Schreiner Georg Gros aus Essen wegen Brandstiftung Vert. R.=A. Herz.— Samstag den 26. September gegen die Ehefrau des Bergmanns Hornung aus Buer wegen Meineids. Vert. R.=A. Dr. Levy.— Montag den 28. September a) gegen den Tagesarbeiter Christoph Sagorny aus Gelsenkirchen wegen Meineids. Vert. R.=A. Eckardt.— b) gegen den Bergmann Leopold Julius Gawin aus Stoppenberg wegen Meineids. Vert. R.=A. Stöcker.— Dienstag den 29. September a) gegen den Reisenden Jakob Schachanowsky aus Stoppenberg wegen Meineids. Vert. R.=A. Dr. Bell.— b) gegen die Ehefrau des Schlossers Julins Güttke aus Essen wegen Meineids. Vert. R.=A. Dr. Bell.— Mittwoch den 30. September gegen den Handlanger Hermann Bockel, den Handlanger Georg Striegeler und gegen den Bergmann Heinrich Wenke, sämtlich aus Borbeck. wegen Straßenraubes. Vert. Rechtsanwälte Hennecke, Jörgens und Meumann.— Donnerstag den 1. und Freitag den 2. Oktober gegen die Eheleute Hermann Hemsing, z. It. in Strafhaft in Bochum, sowie gegen den Bergmann Fritz Redlich, z. Zt. in Strafhaft in Münster, wegen Meineids bezw. Körververletzung mit Todeserfolg. Vert. Rechtsanwälte Meumann, Holtermann und Hinsenkamp.— Samstag den 3. Oktober gegen den Bergmann Albert Schenk aus Gladbeck und den Bergmann Wilhelm Brauer aus Recklinghausen wegen Straßenraubes. Vert. Rechtsanwälte Kempkes und Buchholz. Stadtverordneten=Sitzung. * N a c h l ä n g e r e r F e r i e n z e i t t r a t e n d i e S t a d t v ä t e r a m Freitag nachmittag wieder zu einer Beratung zusammen. Oberbürgermeister Holle stellte, den Herren den neuen Beigeordneten Herrn Rath aus Dortmund vor. Ferner wurde unter„GeschäftlichenMitteilungen“ bekannt gegeben, daß der Stadtverordnete der dritten Abteilung, Büllersbach aus Essen, sein Amt niedergelegt habe, und aus diesem Grunde im Dezember eine Ersatzwahl stattfinden müsse.— Frau Direttor Groß hat dem städtischen Museum eine Anzahl chinesischer Möbel geschenkt.— Die vorgenommenen Kassenrevisionen haben alles in bester Ordnung besunden. Der Stadtverordnete Hudde fragte an, wie weit die Arbeiten mit der Errichtung einer städtischen Badeanstalt in Essen=West gediehen seien. Der Oberbürgermeister erwiderte darauf, daß die Stadt von der Errichtung einer Badeanstalt Abstand genommen habe, nachdem die Firma Krupp sich zur Erbauung einer öffentlichen Badeanstalt bereit erklärt hätte. Stadtverordneter Kloft hält die Erbauung einer Brausebadeanstalt doch für notwendig. Die Frage soll eingehend geprüft werden. Herr Heinemann wunscht dringend, daß mit der Erbauung einer Badeanstalt für Rüttenscheid begonnen werde, die doch nach dem Eingemeindungsvertrag schon längst fertig sein sollte.— Herr Oberembt brachte die schlechtgelieferten Schreinerarbeiten einer auswärtigen Firma am Feuerwehr= depot zur Sprache. Diese Vergevung der Arbeiten habe in weitesten Kreisen der Bürgerschaft Aufregung hervorgerufen. Herr Oberembt wollte die umlaufenden Gerüchte und Behauptungen klargestellt wissen. Der Beigeordnete Guckuck führte hierzu folgendes aus: Im Verlause des August sind die Tischlerarbeiten angeliefert worden. Ich bemerke aber, daß die betreffende Firma schon Tischlerarbeiten geliefert hat, an Schulen usw., bei denen sich nichts zu beanstanden vorfand. An den Ausschreibungen haben sich nur zwei Essener Firmen beteiligt, so daß wir auf auswärtige Firmen angewiesen waren. Die Verwaltung erkundigt sich in jedem einzelnen Falle, ob die in Frage kommenden Firmen auch leistungsfähig sind. Nach der Anlieferung wurden die Sachen gleich beanstandet. Nachher schrieben die Zeitungen nochmals zu der Sache, daß es unerklärlich sei, daß diese Firma noch Arbeiten am Rüttenscheider Gymnasium erhalten habe. Diese Arbeiten waren jedoch schon lange vorher vergeben. Wir werden in allen Fällen bemüht sein, ordentliche Arbeiten zu erhalten. Herr Schmiedehaus stellte die Anfrage, weshalb die hiesigen Schreiner sich an städtischen Ausschreibungen so wenig beteiligten. Das Submissionswesen bedürfe dringend einer Aenderung. Sachverständige Meister müßten zu den Ausschreibungen hinzugezogen werden. Der Unterschied zwischen der Essener Firma und der auswärtigen, die die schlechte Arbeit geliefert hat, betrug nur 600 Mark. Herr Oberembt wies nach, daß in den Submissionsbestimmungen Schärfen enthalten selen, von denen selbst die städtischen Beamten sagten, daß sie auf deren Einhaltung gar keinen Wert legten. Wenn die Unternehmer allerdings mal nicht artig sind, dann sassen wir diese Bestimmungen auf, so hätten sich Beamte geäußert. Eine Anzahl Stadtverordnete sprachen noch zu dieser Frage; alle verurteilten die stetige Vergebung der städtischen Arbeiten an auswärtige Firmen. Herr Kloft kam mit dem Oberbürgermeister scharf aneinander, als er auf die in der Stadt umgehenden Gerüchte hinwies, daß die Verwaltung jetzt versuche, auf die hiesigen Unternehmer einen Druck auszuüben. Er selbst glaube an solches Vorgehen der Vermaltung nicht. Der Herr Oberbürgermeister wandte sich scharf gegen Klost, er führte aus, daß er derartige Manipulationen unterlassen möge, dieses solle sich der Vorredner merken.(Für die Verwaltung wäre es doch viel besser, wenn sie mal die Gerüchte, die über diese Vorfälle in der Stadt umlausen, anhören wollte.) Ein Antrag, eine Kommission zu wählen, die sich mit der Neuregelung des Submissionswesens beschäftigen soll, wurde angenommen. In diese Kommission wurden die Herren Oberembt, Bissels, Kempkes, Schreiber, Schnettker und Schmiedehaus gewählt.— Als Vertreter der Stadt zum Preußischen Städtetag wurden die Herren Bell, Hein und Holle gewählt.— Für die so notwendige Errichtung einer Bedürfnisanstalt in Essen=Rüttenscheid wurden 5000 Mk. bewilligt. Sehr notwendig ist ferner die Errichtung einer Bedürfnisanstalt auf der Strecke vom Hauptbahnhof bis zum Rüttenscheider Rathaus.— Beim Etat des städtischen Fuhrparks war eine Nachbewilligung von 4006 Mark erforderlich. Die Versammlung genehmigte die Nachforderung.— Die Aufstellung von Ruhebänken auf dem Ehrenzeller Platz wurde bewilligt. Ueber die Beschlußfassung der Einsprüche gegen die Wählerliste wird eine weitere Stadtverordnetensitzung stattsinden. Wir werden auch noch auf diese Angelegenheit zurückkommen.— Eine Reihe von Grundstücksregulierungen, die von nebensächlicher Bedeutung sind, wurden ohne Debatte angenommen.— Die Anlieger der Schützenbahn werden zu den Kosten der Regulierung der Straße herangezogen werden. Gegen den Beschluß der Stadtverordnetensitzung erhoben dieselben Protest. In der Stadtverordnetensitzung # was auf Prozent der temmandaten ntrages wirh Widerspruch etreten. Am #er Volksverwaren 1000 ., dem Dr. ng auf eine r 1903 gegen bekämpfenden Auschluß an erein Dessau' enes Liste an # der Tabakup Fürsten#er Dauer beßte das Koades Bürgerzu einem ersier zollte den während des ro die Arbeit auf neuer Bisher beein Vorwärts Teilnehmer Ichten JugendOrganisation ossin Grünimmig der de Zusamm# Monazwanglose Urnen, Atit it 7 hüiber Dn dem# osen a. gebrochen, senverwalttu#. und immer#an der zahlungss gemacht, und stehen in Auseine große Ark Spargroicen. gen Leuten Hrermögen fibEinen— weit ugezogen. 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Eine Prüfung der erhobenen Einsprüche hat ergeben, daß der Beitrag mit Rücksicht auf die Vorteile der Anlieger und die sonst in an deren Straßen erhobenen Beiträge etwas zu hoch berechnet ist. Die Angelegenheit ist mit einer die Anlieger der Straße vertretenden Kommission mehrfach verhandelt und der Bau deputation und der Finanzkommission vorgetragen. Auf Vorschlag der Finanzdeputation ist den Anliegern das Angebot gemacht worden, daß der Beitrag zu den Pflasterkosten auf 30 Mk. pro Meter herabgesetzt und Beiträge zu den Bürgersteigkosten überyaupt nicht erhoben werden sollen, wenn die Anlieger sich hiermit einverstanden erklären und weitere Einwendungen nicht mehr erheben, andernfalls solle das Verfahren unter Festsetzung eines höheren Betrages fortgesetzt werden. Die Anlieger haben diesem Vorschlag zugestimmt, so daß es möglich ist, einen, wenn auch geringeren, Beitrag zu erhalten, wobei die Unannehmlichkeiten vermie den werden, die mit einer etwa erst durch ein Verwal tungsstreitverfahren zu regelnden Beitragsfestsevung ver bunden find. Der Zahlungstermin soll derart verlängert werden, daß der Beitrag in 6 halbjährlichen Raten gezahlt wird. Die Versammlung erklärte sich hiermit einverstanden.— Am städtischen Schlacht und Viehhof sind eine Reihe Neuarbeiten, sowie Unterhaltungsarbeiten vorzunehmen: Befestigung eines Verbindungsweges zwischen Kleinvieh=Markthalle und der früheren Faselschweinhalle 1500 Mk., Befestigung des Platzes zwischen Großvieh=Markthalle und der Verladebuchten 4200 Mk., Errichtung von vier eisernen Buchten an der Schweinemarkthalle 900 Mk., Beschaffung von Schränken für die Metzgergarderobe 1200 Mt., Beschaffung einer Lebendgewicht=Viehwage 2500 Mk., ander weite Unterbettung des Anschlußgleises zum Senchenhof 800 Mt., Beschaffung von Tischen und Stühlen für die neue Gesellenrestauration 600 Mk., Errichtung einer Ausladerampe 1200 Mk.. und sonstige kleine Ausgaben, in Summa 1572 Mt. Die Unterhaltungsarbeiten erfordern einen Kostenaufwand von 19850 Mk. Die Forderungen wurden als notwendig bewilligt.— Am Rathaus Essen=West sind notwendige Umban=Arbeiten vorzunehmen. Die Kodren in Höhe von 3043 Mk. bewilligte das Kollegium.— Bei einigen Etats wurden kleinere Ueberschreitungen nachbewülligt.— Der Etat der Krupp=Stiftung für 1900 wurd; in seiner Festsevung in Einnahme und Ausgabe gleichlautend auf 35000 Mk. angenommen.— Der Etat der Alfred= Krupp Stiftung wurde in Einnahme und Arsgabe auf 46000 Mt. lautend, ebenfalls angenom men.— Der Etat der Turnhallen bedarf einen Zuschuß aus der Stadtkasse von 1000 Mk. An Mieten für die Benutzung kammen 1400 Ml. ein, 100 Mk. weniger als im Jahre 1907, weil ein Verein die Halle nicht mehr benntzt. Sonst schließt der Etat mit 6000 Ml. ab. Wir fragen bei der Verwaltung an, warum der Arbeiter-Turnverein die städtische Tuenhalle nicht erhält? In der letzten Stadtverordneten=Sitzung, als von vollberechtigten Bürgern bei einer anderen Gelegenheit die Rede war, meinte der Herr Oberbürgermeister, das wären wir alle. Behaupten kann wan so etwas, man soll es aber auch von seiten der Verwaltung durch die Tat beweisen.— Der Etat des Eich amts wirft einen Ueberschuß von 2000 Mk. ab. Beide Etats wurden angenommen.— Den Mitgliedern de. Altersund Aussteuer=Sparkasse wurde ein Prämienzuschuß von drei Prozent gewährt. Mit der städtischen Spar kasse ist eine Alters=Sparkasse und eine Aussteuer=Sparkaise verbunden, deren Zweck ist, durch Gewähren von Zuschüssen zu den ersparten Zinsen: a) den Einlegern bei der Alterssparkasse, wenn sie alt und erwerbs. uinfähig sind, einen möglichst hohen Zuschuß zu ihrem Ein tommen zu sichern, bl den Teilnehmern an der Aussteuer= sparkasse im Falle der Verheiratung. Geschäftsgründung, des Militärdienstes, der Großjährigkeit oder der Vollendung des 24. Lebensjahres eine bestimmte Sparsumme zu verschaffen. Mitglied der Alterssparkasse kann derjenige sein, der: a) in der Stadt Essen seinen Wohnsitz hat, b) das 18. Lebensjahr vollendet hat und e) Handwerksgehilfe, Bergmann, Fabrikarbeiter, Tagelöhner, Dienstbote ist oder sonst der minderbemittelten Bevölkerung angehört. Mitglied der Aussteuersparkasse kann derjenige sein, welcher a) in der Stadt Essen seinen Wohnsitz hat, b) das 18. Lebensjahr noch nicht überschritten hat, und e) Handwerksgehilfe, Bergmann, Fabrikarbeiter, Tagelöhner, Dienstbote ist oder sonst zu den Minderbemittelten gehört. Die Beiträge auf den Konten der Alterssparkasse sind bei Lebzeiten des Inhabers nicht vor vollendetem 55. Lebensjahr und auf den Konten der Aussteuersparkasse nicht vor der Zeit der Verheiratung, der Geschäftsgründung, des Militärdienstes, der Großjährigkeit oder vor vollendetem 24. Lebensjahr kündbar und rückzahl bar. Dritte Personen 1z. B. Arbeitgeber, Dienstherrschaften usw.) können auch auf die Konten der Mitglieder der Altersund Aussteuersparkasse Einlagen machen mit der Bedingung, daß auch diese Einlagen nur unter den vorangegebenen Voraussetzungen zurückgefordert werden können. Sowohl die Alterssparkasse wie auch die Aussteuersparkasse haben im letzten Geschäftsjahre einen Zuwachs an Mitgliedern zu verzeichnen, ein Zeichen, daß das Interesse der beteiligten Kreise an diesen gemeinnützigen Einrichtungen im Wachsen ist. Die Mitgliederzahl der Aussteuersparkasse beträgt 250, welche 31397 Mark eingelegt haben. In der Alterssparkasse sind 27 Mitglieder vorhanden, welche 1755 Mark angelegt haben. Von 1901 bis 1906 ist den Mitgliedern ein Prämienzuschuß in Höhe der wirklich verdienten Zinsen bewilligt, so daß die Einlagen mit 7 Prozent verzinst worden sind. Sparkassenvorstand und Finanzdeputation haben beschlossen, der Stadtverordnetenversammlung zu empfehlen, den Mitgliedern der Alters= und der Aussteuersparkasse für das Jahr 1907 einen Prämienzuschuß von je 3 Prozent der Einlagen zu gewähren. In der Diskussion sprach der Stadtverordnete Quensell sein Bedauern aus, daß diese Einrichtung so wenig benutzt würde. Für die sächlichen Kosten der Königlichen Bau gewerksschule wurden die erforderlichen Mittel bewilligt. Es wuß doch Befremden erregen, daß die preußische Regierung sich auf Kosten der so schon verschuldeten Städte dringend notwendige Schulen erbauen läßt. So entledigt sich der preußische Staat dringender Kulturaufgaben, indem er sie dem schwächeren Teil aufladet. Gegen dieses System sollten sich die Stadtverwaltungen wehren. Es kommt dann zur Beratung die Bewilligung von Mitteln für verschiedene Aenderungen im Stadttheater und verschiedene Neuanschaffungen für dasselbe. Im Betriebe des Stadttheaters hat sich während der letzten Spielzeit die Notwendigkeit zu einigen baulichen Aenderungen der Geschäftsräume sowie zur Ausstattung derselben und zur Beschaffung einiger Dekorationsstücke ergeben. Im einzelnen handelt es sich um folgende Arbeiten und Lieferungen: 1. Bauliche Aenderungen der Geschäftsräume, veranschlagt zu 420 Mark, 2. Beschaffung von Möbeln für Regie=, KonversationsOberregisseur= und Pförtnerzimmer, sowie verschiedener Schränke 915 Mk., 3. Anlage zweier Flurabschlüsse in den Korridoren des Erdgeschosses neben der Bühne 270 Mark, 4. für die Anlage eines Kustelephons im Theater= und Kulissenhause 600 Mark. 5. für das Vorbauen eines äußeren Windfanges am Seiteneingang zur Bühne 550 Mark, 6. für die Anlage eines Metronoms auf der Bühne(elektrischer Taktanzeiger), welches dazu dient, hinter der Szene gesungene Chöre mit dem Orchester in Einklang zu bringen, 850 Mark, 7. für verschiedene kleine Arbeiten und Lieserungen, wie Herstellung von Ventilationen in den Garderobe- und Geschäftszimmer, Verdichtungen aller Fenster und Türen gegen Zug, Verbesserungen der Ankleideräume für Statisten, Anbringung schließbarer Türen an den Zugängen zu den Gallerien 395 Mark, 8. für die Erweiterung der Heizungsanlage im Orchesterzimmer 428 Mark, 9. für die Beschaffung von zwei weiteren wasserdichten Plänen zum Schutz der neuen Bühnenorgel und des Schaltraumes der elektrischen Lichtanlage zu den Feuerlöschproben(Ausprobieren der Regenvorrichtung) 230 Mark, 10. Beschaffung einer neuen Walddekoration(für Lohengrin) 2163 Mark, 11. Beschaffung neuer Kulissen usw. für ein Rokokozimmer 1366 Mk., 12. Beschaffung von Zimmerplafons, die bisher völlig fehlten, etwa 500 Mark; Summa 8687 Mark. Das Kollegium genehmigte die Forderungen. Hierbei erwähnte der Oberbürgermeister das Gerücht von der Erbauung eines Volkstheaters. Dieser Plan sei privater Natur und noch nicht verwirklicht. Der Saalbau wurde dem Evangelischen Jugendverein zur Abhaltung eines Verbandssestes am 4. Ottober unentgeltlich überlassen. Nur der modernen Arbeiterschaft steht dieser Bau nicht zur Verfügung.— Bewilligt wurden die Baumpflanzungen für die Mathilden=, Gutenberg=, Bernhard=, Clementinen=, Irmgard= und Gärtnerstraße.— Ebenfalls soll der Gerlingsplatz mit Bäumen berflanzt werden.— Pflasterung des westlichen Teiles der Klarastraße. Der früher ungepflasterte westliche Teil der Klarastraße nahe der Rüttenscheider Straße befand sich in einem sehr schlechten Zustande, wozu hauptsächlich die lange nasse Witterung Anfangs ds. Is. beitrug, so daß die Straßenbahngleise allmählich fast frei zu liegen kamen. Hierdurch entstand Gefahr sowohl für Fußganger als auch für Fuhrwerke. Es mußte infolgedessen, um gründliche Abhilfe zu schaffen, zur sofortigen Pflasterung des beregten Teiles gedachter Straße geschritten werden. Die Mittel dazu waren im Extraordinarium für 1907 noch vorhanden, und es wurde deshalb schleunigst das Ein Mahnwort. Mit verstärktem Eifer bemüht sich jetzt die bürgerliche Presse, neue Abonnenten zu gewinnen. Es ist vor allem die„parteilose“ Presse, die sich in aufdringlicher Weise an die arbeitende Bevölkerung herandrängt, um sie durch allerlei Lockmittel zu ködern. Da ist vor allem der niedrige Abonnementspreis, der verlockend wirken soll. Und leider gibt es auch noch genügend Arbeiter, die sich hierdurch betören lassen. Besonders in Zeiten wirtschaftlichen Niederganges ist dieses der Fall. Der geringe Verdienst, der dann erzielt wird, verleitet manchen Arbeiter zum Abonnement auf das„billige“ bürgerliche Blatt. Dabei wird nicht gedacht der schweren geistigen und sittlichen Schäden, die aus der regelmäßigen Lettüre der parteilosen oder richtiger der Sensationspresse dem Leser erwachsen. Statt also das eigene Organ, die Arbeiterpresse, zu unterstützen, wird die Macht des gefährlichen Gegners gestärkt. Stellt man dann die betreffenden Arbeiter zur Rede, dann wird immer auf den teureren Abonnementspreis des Arbeiterblattes verwiesen, der ihnen das Abonnement unmöglich mache. In der Regel sind dies nur Verlegenheitsausreden. Solchen Arbeitern fehlt leider noch das Klassenbewußtsein, ihnen fehlt das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit ihren Klassengenossen. Und hieraus resultiert auch die Interessenlosigkeit gegenüber dem politischen Leben, gegenüber den Angelegenheiten der eigenen Klasse. Die regelmäßige Lektüre der bürgerlichen Sensationspresse muß selbstverständlich diese Interessenlosigkeit noch steigern. Tag für Tag werden da den Lesern wahre Schauergeschichten über den gewaltigen Klassenkampf des Proletariats aufgetischt. Die eigenen Klassengenossen werden so den Arbeiterlesern als der Inbegriff alles Schlechten und Gemeinen vor Augen geführt. Was da in Entstellung der Tatsachen geleistet wird, das kann freilich nur der ermessen, dem die Möglichkeit geboten ist, diese Schwindelnotizen auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Und eine solche Kost lassen sich Arbeiter vorsetzen, ohne hiergegen zu protestieren. Sie empfinden nicht die Schmach der Besudelung ihrer eigenen Klasse. Vielleicht auch urteilen sie in ihrem Innern nicht anders. Wollten doch jene Arbeiter endlich erkennen, was für eine traurige Rolle sie in der heutigen Zeit spielen, in einer Gesellschaft, wo das Proletariat von allen Seiten bedrängt wird. Jene Arbeiter befinden sich in der Rolle der Verräter, die die eigene Macht schwächen, um die Position des Gegners zu stärken. Es ist deshalb Pflicht aller klassenbewußten Arbeiter, solche im Feindeslager stehende Arbeiter über ihr verwerfliches Tun aufzuklären. Jede sich nur bietende Gelegenheit muß zur Agitation für die Arbeiterpresse benutzt werden, denn das ist heute mehr denn je notwendig. Für den Stadt= und Landkreis Essen kann nur die„Arbeiterzeitung“ als einziges Organ in Betracht kommen, das die Interessen der Arbeiterklasse vertritt. In rücksichtsloser und kraftvoller Weise deckt sie die Schäden der heutigen Gesellschaft, die Schäden der kapitalistischen Produktionsweise auf, unter denen die Arbeiterklasse so schwer zu leiden hat. Angesichts ideser Tatsache sollte kein Arbeiter mehr Abonnent der bürgerlichen Presse sein. Hinaus damit aus dem Hause und herein ins Haus mit dem treuesten Bundesgenossen: Die Arbeiterpresse. Weitere veranlaßt und zwar unter Aufwendung eines Kostenbetrages von 12000 Mark. Das Kollegium gab zu diesen Arbeiten##ne Innimmung.— Die einteilung de: Stadt in folgende Beerdigungsbezirke fand einstimmige Annahme: Bezirk I, begrenzt durch Frohnhauser Straße, Limbecker Platz, Grabenstraße, Viehofer Platz, Rheinische Eisenbahn bis zur Abzweigung des Gleises nach der Zeche„Ernestine“, dann dieses Gleise bis zur Grenze, Gemeindegrenze Stoppenberg und Altenessen und Grenze des früheren Gemeindebezirks Altendorf(Sälzerbach). Beerdigungsplatz: Segerothfriedhöfe. Bezirk II, begrenzt durch FrohnhauserStraße, Limbecker Platz, Grabenstraße, Viehofer Platz, Rhein. Eisenbahn bis zur Abzweigung des Gleises nach der Zeche „Ernestine“, dann dieses Gleis bis zur Grenze, Gemeindegrenze Stoppenberg und Frillendorf, Grenze der früheren Gemeinde Huttrop und Rüttenscheid und Grenze der früheren Bürgermeisterei Altendorf. Beerdigungsplatz: Ostfriedhof. Bezirk III. Gebiet der früheren Bürgermeisterei Altendorf ausschließlich städtisches Krankenhaus. Beerdigungsplatz: Westfriedhof(Gervinusstraße) soweit die Beerdigung hier in Essen=W. nicht auf den den Kirchengemeinden gehörenden Friedhöfen erfolgt. Bezirk IV, Gebiet der früheren Gemeinde Rüttenscheid und städtisches Krankenhaus. Beerdigungsplatz: Südfriedhof(Lührmannstraße). Bezirk V Gebiet der früheren Gemeinde Huttrop. Beerdigungsplatz: Friedhof in Huttrop.— Für die im Dezember stattfindenden Stadtverordnetenwahlen im Bezirk Rüttenscheid scheiden folgende Herren aus: 1. Abteilung Preutenvorbeck(Zentrum), 2. Abteilung Heinemann(liberal), 3. Abteilung Dr. Neunhäuser(Zentrum), sowie Veltum(Zentrum), in der 3. Abteilung(für den Ersatzwahl stattfindet). Für die Abgebrannten in Donaueschingen wurden 1000 Mark bewilligt.— Danach fand geheime Sitzung statt. Strafkammer. R. Sitzung vom 18. Sept. Als Fahrradmarder gerierte sich am 23. Juli d. J. der Kesselschmied Edmund Czischinger aus Gelsenkirchen. Er soh vor dem Gebäude der dortigen Kriminalpolizei ein ungesichertes Fahrrad stehen, schwang sich hinauf und fuhr davon. Beim Verkauf des Rades wurde er von dem gerade im Laden des betrefsenden Althändlers anwesenden Bestohlenen angehalten, entsprang jedoch unter Zurücklassung des Rades. Spzt, mittelt und in Haft genommen, wurde heute der Anges# der übrigens wegen Diebstahls wiederholt vorbestraßnt zu einem Jahre Gefängnis verurteilt.— NahStraßenraub grenzt die Handlung, deswegen sich Arbeiter Franz Engels von hier heute zu verantwa..“ hat. Er war am Abend des 8. Juni d. J. mit dem##en zer Bernh. B. zusammengetroffen und hatte diesen in 3 hiesigen Bachstraße nach der Tageszeit gefragt. B. zog; Taschenuhr heraus und war eben im Begriff, dem Engese Auskunft zu geben, als dieser ihm mit einem Ruck die ue. von der Kette riß und davonlief. Als er nach einigen F. gen verhaftet wurde, hatte er die Uhr bereits für 10 an den Mann gebracht. Er wurde wegen Diebstahl“ strafschärfenden Rückfall mit 18 Monaten Gesängnis und Verlust der Ehrenrechte auf die Dauer von drei „.straft.— Einalter Dieb, der bereits mit Zuchthaund Gefängnis vorbestraft ist, stand heute in der Person der Echlenergerrtrn. Ih. Czychon von hier wiederum m be AnO des Schlossergesellen Joh. den Schranken des Gerichts. Er war am 13. August d'3 in die verschlossene Wohnung des Erpeditionsgehilsen W. hier eingedrungen, hatte sich einen Anzug zugeeig und ihn stehenden Fußes in einem hiesigen Pfandhausversetzt. Hier wurde er durch den Bestohlenen entdeckt und gegen Zahlung des Pfanddarlehens eingelöst, gleichzeitig aber auch festgestellt, daß der Angeklagte der Pfandgeber war. Dieser wurde alsbald ermittelt und gefänglich ein gezogen, wobei sich herausstellte, daß er noch eine weitere Straftat begangen hatte, indem er einen Anzug unterschlug, den er von der Firma Friedheim hier auf Abschlagzahlung unter Eigentumsvorbehalt gekauft hatte. Der Angeklagte wurde wegen Diebstahls und Unterschlagung mit Rücksicht auf seine Vorstrafen zu zwei Jahren einem Nonat Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Aus dem Kreite. Borbeck. Die Geburtstagsseier in der Backstraße in Bedingrade, die als Schlußdrama die Tötung unseres Genossen Hagenbeck durch einen Polizisten im Gefolge hatte, war am Freitag Gegenstand einer Verhandlung vor den hiesigen Schöffengericht. Weil sie bei dieser Geburtstagsseier bis spät abends gebrüllt und gejohlt haben sollten, erhielten eine Anzahl der Teilnehmer der Feier und andere Anwohner ein Strafmandat in Höhe von je 15 Mk. Die hiergegen von zwei Bestraften beautragte richterliche Entscheidung nahm für die Polizisten Ringe und Schmitz einen unangenehmen Verlauf. Schmitz beschwor, daß die Geburtstagseiernden einen solchen Spektakel verursacht hätten, daß man es schon aus weiter Eutfernung hätte vernehmen können. Deshalb wäre er mit seinem Kollegen dort hingegangen, um„Ruhe" zu stiften. Hierbei habe sich einer der Feiernden widersetzt, weshalb man zur Verhaftung geschritten sei. Bei der Vernehmung der Zeugen, es waren deren acht, bekundeten alle, daß von einem Lärm, der zum Einschreiten genötigt habe, keine Rede sein konnte, sondern daß die Geburtstagsseier in Ruhe verlaufen sei. Erst als die Polizisten erschienen, sei die Ruhe gestört worden. Die Verhaftung des Mitfeiernden sei deshalb erfolgt, weil dieser nach der Aufforderung, den Hof zu verlassen(diese Aufforderung erfolgte zu uurecht), in das verkehrte Haus gegangen sei. Als er nun wieder heraustrat, um nach seiner Frau zu sehen, erfolgte die Verhaftung ohne jeden Grund. Aus dieser Zeugenaussage kann man ermessen, wie übereifrig manchmal Polizisten bemüht sind.„Ruhe und Ordnung" aufrecht zu erhalten. Der Amtsanwalt. Polizeiinspektor Mecke, beantragte natürlich Aufrechterhaltung der erlassenen Strafmandate. Es erfolgte jedoch kostenlose Freisprechung. S. Borbeck. Eine Zentrumsversammlung fand am Donnerstag abend 8 Uhr in der„Tonhalle“ statt, welche sich mit den Zurücksetzungen der kathol. Beamten in Staats= und Gemeindeverwaltungen befaßte. Hervorgerufen wurde dieselbe durch die evangelische Versammlung, die gegen die Anstellung eines katholischen Gemeinde=Landmessers protestierte. Als Referent war Herr Hankamer von der„Essener Volkszeitung“ erschienen. Am Vorstandstische saßen außer Rechtsanwalt Winneken vier Geistliche. Herr Hankams führte im Anfang seines Referats den Anwesenden die Bedeutung und den Verlauf des Düsseldorfer Katholikentages vor Augen. Zum eigentlichen Thema übergehend, stellte der Referent fest, daß in der Schlacht bei Sedan die meisten Krieger katholisch gewesen seien. Hiervon ausgehend, bedauerte der Redner, daß augenblicklich von den 13 Ministerstellen nicht eine einzige von einem Katholiken besetzt sei. Hert Hankamer verlas dann die Namen der katholischen Minister, welche bis jetzt einen Ministerposten innehatten. Es waren deren nur wenige, und diese wenige taugten nicht, weil sie teils in Mischehen lebten und ihre Kinder protestantisch erziehen ließen. In Borbeck selbst seien in der Gemeindeverwaltung neben 80 Katholiken 38 Protestanten als Beamte angestellt, im Verhältnis zu der großen katholischen Ein wohnerzahl sei die Anzahl der evang. Beamten zu groß. Auch mit der Verwaltung des Knappschaftsvereins besaßte sich der Redner, weil auch dieser nach Anstellung protestantscher Beamten strebe. So sei kürzlich in Schönebeck die Wahl eines Knappschaftsarztes notwendig geworden. Da in dem Bezirk ein katholischer Arzt wohnte, sei die Knappschaft trotdem dazu übergegangen und habe einen protestantischen alsl dort angestellt und hiermit die Existenz des katholischen Arztes in Frage gestellt. Diese traurigen Verhältnisse wutden recht bald von den Herren Giesberts oder Imbusch i Parlament zur Sprache gebracht werden. Zum Schluß machte Redner noch bekannt, daß in Borbeck vier Richter seien und nur einer von diesen sei katholisch. Herr Hankamer ermahnte die Anwesenden, bei Gemeinderatswahlen auf dem Posten zu sein, die Wahlen dürften nur vom Jentrum ausgehen. In Köln habe man es zu einer Zentrums macht gebracht, welche in bezug auf Kommunalpolitit mustergültig dastehe. Nachdem Herr Hankamer für sein Referat ein Hoch geerntet hatte, erfolgte Schluß der Versammlung.— Soweit der Bericht. Wir meinen, wer Glashause sitzt, soll nicht mit Steinen werfen; das gilt wohl für Katholiken wie für Protestanten. Ist blühender Unsinn, die Beamten nach ihrem von den Elten ererbten Religionsbekenntnis, statt nach ihren Fähigtene anzustellen? In ihren Domänen, wo sie im Besitze der voin tischen Macht sich befinden, können sich die Herren vom ev#r gelischen Bund und auch die von der Zentrumsricht immer noch nicht in die Tatsache finden, daß die Zenn uhr für Religionskriege abgelaufen ist. Beide sind in dieset Beziehung komplett gleichwertig, deshalb ist diese Zentrum versammlung der kürzlich stattgefundenen evangelischen sammung gleich zu achten. Die organisierten Arbeiter habt nur ein mitleidiges Lächeln für diese Religionseiferer, del es ja doch mehr auf die Parteirichtung als auf die vo# Betätigung wirklich religiöser Grundsätze ankomml. organisierten Arbeiter wissen nur zu gut, daß sie von! katholischen Ausbeutern in gleicher Weise mitgenon werden, wie von den evangelischen, daher auch ihre vo#hige mene Indifferenz gegen solche Konfessionsschmerd o/ge#n blauen und schwarzen Volksbeglücker. Doch eins dem? Hantamer ins Stammbuch: Paßte es etwa nicht in seitzzmte, zept, zu erwähnen, daß der erste Essener Gerichtsbe#unz Herr Landgerichtsdirektor Laarmann ein guter Kathol anerkannter Zentrumsmann ist? Man soll dosy, sithrigen etwas ehrlich bleiben, wenn es auch schwer fällt. I haben wir in Preußen und Deutschland schon soviel se zion, daß uns nach Zentrumsministern ebensowenig Astznen kann, wie nach Ministern, die mit dem Evangelischen Bund komform gehen. gettwig. Am Donnerstag morgen gegen 9 Uhr fanden geiter der Kammgarnspinnerei den Maschinisten Karl wintrov leblos im Wasser=Bassin liegen. Derselbe mußte der Bedienung der kleinen Maschine auch noch die Lissing von drei Bassins mit lauwarmem Sodawasser, für die Wäscherei und Färberei verwendet wird, Giargen. Als der Unglückliche längere Zeit vermißt wurde und das Rohr zum Füllen der Bassins mit frischem Wasser sartmährend lief und die Bassins überliefen, schöpfte man uiort Verdacht und nach Durchsuchung dieser Bassins, die iades vier Meter tief sind, fand man den Mintrop leblos Boden liegen, aus Mund und Nase blutend. Sofort auigenommene Rettungsversuche waren erfolglos, Vermutsich wird das Unglück darauf zurückgeführt, daß der verunglückte beim Umlegen des Rohres von einem Bassin ins andere ausgeglitten und in der lauwarmen Sodabrühe ertrunken ist. Hellwig. Unverantwortlich benahm sich am Kittwoch ein Radfahrer. Ohne Klingelzeichen zu geben, raste er über die Straße, überfuhr ein zirka 4jähriges und fuhr weiter, ohne sich um das Kind, das einen zeinbruch erlitten hatte, zu kümmern. Andere Radjahrer juhren ihm nach und stellten seinen Namen fest, so daß dem rucksichtslosen Fahrer wohl eine exemplarische Strafe blühen dürfte. Aus Kheinland und Weltkalen. Löln. Zusammengewachsene Zwillinge wurden hier am Mittwoch geboren. Die Zwillinge sind, wie wir dem„Stadtanzeiger“ entnehmen, männlichen Geschlechts und derart zusammengewachsen, daß der Kopf des einen Kindes in der Magengegend des andern liegt. Magen und Darm sind gemeinsam. Eine dünne Haut verdeckt den Lopf des Angewachsenen. Die Gliedmaßen sind vollkommen ausgebildet. Die Mutter, die Frau eines Schlossers, und die Neugeborenen befinden sich den Umständen nach wohl. Düsseldorf. In einem Autommbil des Fabrikanten Ehrhardt explodierte die Maschinerie. Die 6jährige Tochter eines Schutzmannes wurde am Kopf getroffen, gegen eine Anzeigensäule geschleudert und sofort getötet. Duisburg. Der echemalige Polizeitommissar Reinh. Weichel aus Duisburg, welcher nach Ausscheiden aus dem Polizeidienste den Gasthof zum „Prinzen Adalbert“ übernahm und jetzt als Agent tätig ist, war wegen Unterschlagung von 3000 Mark angetlagt. Als er mit dem Gasthof in Zahlungsschwierigkeiten geraten war, der Bottroper Sparkasse, welche die erste Hupothek in Höhe von 30000 Mk. auf dem Hause hatte, 2400 Mk. Zinsen schuldete, und die Viktoria=Brauerei in Bochum, welche auf dem Hause auch eine Sicherheitshypothek von 25000 Mk. hatte, gegen ihn eine vollstreckbare Forderung von 4152 Mt. hatte, verpachtete er den Gasthof an einen gewissen Böcking für 4000 Mk. pro Jahr, welcher Betrag von Jahr zu Jahr steigen sollte. Böcking stellte 3000 Mark Kaution, die er bei ordnungsmäßiger Lösung des Vertrages zurückerhalten sollte. Weichel verwendete das Geld zur Zahlung der rückständigen Hypothekenzinsen nach Bottrop und anderer Schulden. Der Pächter Böcking verlor dadurch seine Kaution in Höhe von 3000 Mark. Das Gericht verurteilte Weichel zu einem Monat Gefängnis, weil er die Kaution nicht angreifen durfte. Oberhausen. Im Zeichen der Krise. Dem hiesigen „G.=A.“ zufolge soll auf der Eisenhütte annähernd hundert Arbeitern gekündigt sein. Anfang Oktober sollen noch weitere Kündigungen folgen. Iserlohn. Ein kuragiertes Mädchen. Fräulein Thea Herbes, Tochter des verstorbenen Kommerzienrats Herbes, Bellevue, hat sich, nach dem„Kreisanzeiger“, mit dem bekannten Afrikaner Dr. Karl Peters verlobt. Mit dem hübschen Mädchen bringen dem Dr. Peters diese Liebessesseln auch noch eine ganz beträchtliche Summe Geld ein. Gewinn an der Zeppelin=Stiftung zu verzichten. In diesem Sinne ist auch jene Bestimmung geändert worden, die ihm einen Teil an dem Erträgnis des bei der Luftschiffbaugesellschaft„Zeppelin“ angelegten Kapitals sichern sollte. Weder der Graf, noch einer seiner Angehörigen werden pekuniären Vorteil aus der Spende ziehen. n Wien, 18. Sept. In den letzten Tagen bot ein Oberleutnant a. D., Ritter von Korwin, der Kriegsverwaltung ein von ihm erbautes sogenanntes Gleitboot an, das mit enormer Geschwindigkeit über das Wasser hinzugleiten imstande sein sollte. Korwin machte sich erbötig, in nur drei Stunden auf der Donau die Strecke Wien=Budapest zurückzulegen. Gestern abend wurde dieses Wunderboot gerichtlich beschlagnahmt, da verschiedene Gläubiger Korwins, darunter sein Schneider, die Beschlagnahme erwirkt hatten. n Budapest, 18. Sept. Die Nachricht von der Abreise des Kriminalkommissars Nasse nach Berlin wurde nur im Interesse der Untersuchung verbreitet. Nasse befindet sich in Budapest und hat die Untersuchung gegen den angeblichen Studenten Kragujevics wieder ausgenommen. K. ist es bisher nicht gelungen, sein Alibi wegen des Berliner Mordes nachzuweisen. Es werden nunmehr auch verschiedene Personen vernommen werden, die mit K. intime freundschaftliche Verhältnisse unterhielten. n London, 18. Sept. Der mit Kohlen von Penarth nach Cranville gehende Dampfer„Roselk“ von 750 Tons ging gestern beim Corbiere=Leuchtturm bei Jersey unter. Von den 17 Mann der Besatzung wurden nur der Kapitän und vier Mann von dem Lotsenschiff gerettet und nach St. Helier gebracht. n Newyork, 17. Sept.„Evening Sun“ meldet aus Manila, daß dort gestern 13 neue Pestfälle verzeichnet worden seien. Von Dak und Fern. n Hamburg, 18. Sept. Am 2. Juli ist bei Wellington(Island) das Hamburger Vollschiff„Palmyra“ gestrandet. Von einem Boot wurden 16 Passagiere an Bord genommen. Am August sandte die Reederei S. Lacisz, der das Sciff PPalmyra“ gehört, einen Dampfer aus, um das Boot auszusuchen. Der Dampfer ist gestern zurückgekehrt, ohne von dem Boot eine Spur gefunden zu haben. , n Treuenbrietzen, 18. Sept. Hier sind gestern vier Personen an Pilzvergiftung gestorben. Helsingfors, 18. Sept. Der englische Dampfer -saron, von Brighton kommend, ist gestern mit choleraverdächtigen Matrosen an Bord in Säkkyjörwi angekom men. Im Laufe der Nacht starb der Steuermann und swar, wie festgestellt wurde, an Cholera. Das Schiff gehr gute in Quarantäne und zur Desinfizierung. Diese Nachricht erregt in Schweden ernste Besorgnis. Im Lholerahospital Björiko starb gestern ein finnischer Seenann ebensalls unter choleraverdächtigen Symptomen. n Friedrichshafen, 18. Sept. Entgegen den Wünschen seiner Berater hat sich Graf Zeppelin entschlossen, auf jeden K Restaurant Hugo Becker Neueste Nachrichten. Die Entscheidung. Nürnberg, 18. Sept. Nach einem Schlußwort Eberts, in dem er erklärte, daß der Parteivorstand auf seiner Resolution beharren müsse, folgte gestern morgen zunächst die Abstimmung über den Antrag Frohme. Nachdem dieser in namentlicher Abstimmung mit 217 gegen 160 Stimmen abgelehnt worden war. wurde(ebenfalls in namentlicher Abstimmung) die Resolution des Parteivorstandes mit 258 gegen 119 Stimmen angenommen. Nach der Verkündung des Resultats erklärte der Abg. Segitz im Namen von 66 süddeutschen Delegierten:„Wir erkennen dem Parteitag als Vertretung der Gesamtpartei die oberste Entscheidung zu in allen prinziviellen und den taktischen Angelegenheiten, die das ganze Reich berühren; aber in allen speziellen Angelegenheiten der Landespolitik ist die Landesorganisation die geeignete zuständige Instanz, die auf dem Boden des gemeinsamen Programms den Gang der Landespolitik nach den besonderen Verhältnissen selbständig zu bestimmen hat. Die jeweilige Entscheidung über die Budactabstimmung muß dem pflichtgemäßen Ermessen der den Landesorganisationen verantwortlichen Landtagsfraktionen vorbebalten bleiben.“ Ob der Parteitag heute noch besonders zu dieser aller Parteidisziplin hohnsprechenden Erklärung Stellung nehmen wird, bleibt abzuwarten. * In Oberstein, Großherzogtum Oldenburg, haben unsere Parteigenossen bei der Landtagswahl mit 270 gegen 187 Stimmen gesiegt. * Stettin, 19. Sept. Der Magistratsgehilfe Fouquet und der Generalagent Krüger, die den Grenadier Pappensuß im Sinne des§ 175 Str.=G.=B. verführt haben, wurden vom Landgericht zu je fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Gegen Pappenfuß wurde auf eine Gefängnisstrafe von zwei Monaten erkannt. * Breslan, 19. Sept. Eduard Bernstein dementiert in dem Breslauer Parteiorgan die von einigen Blättern gebrachte Meldung von seiner bevorstehenden Uebersiedelung nach England. * Wien, 19. Sept. Der gestern von hier abgelassene Orientexpreßzug nach Konstantinopel muß an der türkischen Grenze die Weiterfahrt einstellen, weil die Bahnbeamten in der Türkei streiken. Man glaubt, daß die Reisenden auf der Nebenlinie nach Konstanza und von dort per Schiff nach Konstantinopel reisen werden. * Paris, 19. Sept. Wie aus Tanger berichtet wird, wurde in der Nacht auf Montag von 5000 Riffleuten das Lager des Roghi umzingelt. Die Zahl der Toten und Verwundeten soll angeblich 300 betragen. Die Franzosen in Udjda und Umacbung verhalten sich dieser neuen hafidisch gesinnten Macht gegenüber abwartend. * London, 19. Sept. Seit der Niederlage der Royalisten am letzten Freitag ist in Täbris Ruhe eingetreten. Die Nationalisten sind damit beschäftigt, das kleine Stadtviertei zu zerstören, das sich auf die Seite der Royalisten gestellt hatte. Es liegen keine Anzeichen vor, daß die britisch=russische Note an den Schah irgend welche Wirkung in Teheran gehabt Petersburg, 19. Sept. Von vorgestern bis gestern abend sind 392 Personen an Cholera erkrankt. Die Gesamtzahl der Erkrankten beträgt zurzeit 1061. Seit dem Beginn der Epidemie in Petersburg sind 1669 Personen erkrankt und 488 gestorben. Die städtischen Schulen sind über 1½ Monate geschlossen. Zahlreiche Fremde verlassen die Stadt. Auch in Smolensk wurde ein tödlich verlaufener Cholerafall festgestellt. Auch unter den Truppen hat sich die Cholera stark verbreitet. Eingelandt. Bildungsbestrebungen. Innerhalb der modernen Arbeiterorganisationen macht sich in den letzten Jahren stetig steigendes Interesse nach Aufklärung bemerkbar. Dies trifft ganz besonders auf die Parteigenossen zu. Sie alle haben bei den Blockwahlen gesehen, wohin man eine unwissende Masse führen kann. Wollen wir nun in alle Schichten ein= und durchdringen, so muß jeder einzelne wohl geschult sein. Jeder muß Agitator und Lehrer zugleich sein. Um das alles zu können, muß man das weite Gebiet des Sozialismus beherrschen. Man möchte sich auch auf andern Gebieten bilden, um ein Urteil fällen zu können, und den Gegner zu parieren. Es ist doch auch ein Akt der Notwendigkeit, daß wir unsere Ideen immer mehr ausbreiten und anderen unser Wissen vermitteln. Innerhalb einer sozialistischen Gesellschaftsordnung muß die Masse mit der Lehre und den Ideen wohl vertraut sein, sonst ist eine Durchführung dieser Ideen nicht möglich. Es muß anerkannt werden, daß man hier in letzter Zeit die Bestrebungen nach Bildung gefördert hat, sowohl für die Massen wie auch für die schon Vorgeschrittenen. Dies gilt ganz besonders für die Partei und einigen größeren Gewerkschaften. Nun bin ich aber der Meinung, das alles Entgegenkommen nichts hilft, wenn es nicht richtig in Anwendung kommt. Dies ist hier meines Erachtens der Fall. Ich will damit nicht gesagt haben, daß meine Vorschläge die besten sind, nein, eine Anregung soll dies alles nur sein. Ich bin der Auffassung, daß wir unsere Veranstaltungen bildender Art mehr zentralisieren müssen. Wir müssen den Bildungsausschuß wieder neu beleben, ihm die Regelung dieser Veranstaltungen übertragen; die Kosten müssen dann gemeinsam getragen werden, dafür können dann aber auch die Mitglieder aller Organisationen an dem Gebotenen teilnehmen. Auf diese Weise wird unsere Ausbildung vervollkommnet, und für die einzelnen Organisationen doch wieder verbilligt. Nach den heutigen Verhältnissen können viele kleine Gewertschaftsgruppen auf diesem Gebiet überhaupt nichts leisten. Größere Gewerkschaften, z. B. die Metallarbeiter, haben in den letzten Jahren große Aufwendungen in dieser Hinsicht gemacht. Ob sich das in gewissem Sinne immer rentiert hat, möchte ich anzweifeln. Ein Beispiel: Die Unkosten für eine Versammlung sind 30 Mk. Anwesend sind 300 Personen. Also pro Kopf 0,10 Mk. Unkosten. Wenn die Versammlung aber von einer Zentrale für diesen Zweck veranstaltet wird, so sind Organisierte aller Branchen zum Besuch berechtigt. Vielleicht sind 600 Anwesende dort. Die Unkosten sind die gleichen wie oben. Es entfallen dann aber pro Kopf nur 0,05 Mk. Es kommt für uns aber doch darauf an, für unsere mühsam zusammengebrachten Mittel möglichst viel zu erreichen. Wir müssen bestrebt sein, auch mit bescheidenen Mitteln Gutes zu leisten. Dies scheint ein Kunststück; wenn aber alle, welche Interesse daran haben, ihr ganzes Können für die gute Sache einsetzen, wird auch das Unmögliche möglich werden. Die auf diese Weise ersparten Gelder können wir für die Zentralbibliothek verwenden. So wäre uns auch nach dieser Seite geholsen. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! J. Z., Essen=West. Briefkanen der Redaktion. Jakob S. Die Kosten dieses bei einem Notar zu vollziehenden rechtsgiltigen Aktes richten sich nach der Höhe des Objektes. Für proletarische Verhältnisse macht es etwa 20 bis 30 Mark aus. Für die Redaktion verantwortlich: Wilhelm Ostkamp; für den Inseratenteil: Franz Blümer. Druck und Verlag: Franz Gemoll& Co.; sämtlich in Essen=Ruhr. „" JETZ ist die Cigarette der Zukunft, diese werden Sie immer rauchen. —. Bitte probieren Sie!— — Das Stück 2 bis 6 Pfennige.— Ueberall käuflich! = assen-Rüttenscheid.— Runa- u. Almastraßen-Scke, nahe d. Rüttenscheiderstr. Eilprente 306 Empfehle Gutgepflegtes Dortmunder Bier(Thier& Co.) fl. kalte Speisen. Verkehrslokal der freien Gewerkschaften u. Partelgenossen Vereinslohal des Arbeiter-Gesangvereins Essen-Süd.: tszimmer für kleine Vereine. Kestaurant Mathas Lieser Steeler Chaussee 72 Essen Steeler Chaussee 72. Lokal nebst schönem Saal den freien Iertischaften und Parteimitgliedern zur gefl. Benutzung. — ff. Biere.— Sufmerksame Bedienung. Franz. Billard. 1321 Pür Kekrateh! 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September 1908. 2. Jahrg. Parteitag der sozialdemokratischen Partel Deulschlanas. Nauch(Hannover): Ich habe für die 11 Delegierten unseres Agitationsbezirkes eine Erklärung abzugeben: Aus den Darlegungen der Genossen Frank, Timm und Hildenbrandt haben wir die Ueberzeugung gewonnen, daß ihre Abstimmung im Bewußtsein erfolgt ist, im Sinne der Lübecker Resolution zu handeln.(Bravo!) Wir sind überzeugt, daß ein Disziplinbruch nicht erfolgt ist. Deshalb sehnen wir die Vorstandsresolution glatt ab.(Beifall und Zuruse.) Wir lehnen sie aber auch ab, weil sie einen Tadel enthält und weil ihre Annahme eine Spaltung befürchten läßt(Heftiger Widerspruch), die unheilvolle Folgen für die Arbeiterbewegung haben würden. Wir wollen das mühevoll Errungene nicht gefährden und den Genossen draußen nicht die Lust an der Mitarbeit verekeln.(Beifall.) Ebenso sehnen wir die Resolution Schöpflin und jede Verschärfung der Lübecker Resolution ab. Die Art der Polemik, wie sie von einigen norddeutschen Blättern geführt worden ist, verurteilen wir auf das allerentschiedenste.(Große Unruhe. Ruse: Und die süddeutschen?) Persönlich stehe ich auf dem Standpunkt, daß die von den Genossen vorgebrachten Gründe genau der Lübecker Resolution entsprechen. Bisher ist noch niemand genannt worden, der bereit wäre, dem Klassenstaat Konzessionen zu machen. Die Resolution empfiehlt eine Politik der Unaufrichtigkeit.(Beifall.) Es müsse auch ohne Resolutionen gehen. Man müsse den Genossen doch die Fähigkeit zutrauen, nach eigenem Ermessen und bester Fähigkeit zu handeln. Wenn Fehler begangen werden, kann man sie auch ohne Resolution durch Aussprache ausgleichen. Eine Dummheit macht jeder mal. Ruse: Sehr richtig! Sie sollen es aber eingestehen!! Die Resolution hemmt die Aktionsfähigkeit. Es ist außerordentlich leicht, eine von Radikalismus triefende Rede zu halten(Große Unruhe),— aber, entschuldigen Sie den Ausdruck— es ist nicht jeder gewissenlos genug dazu. Großer Lärm. Glocke des Vorsitzenden.) Singer: Wenn diese Worte auf eine hier gehaltene Rede gemünzt sind, muß ich den Redner zur Ordnung rufen.(Erregte Rufe: Jetzt kneift er! Unruhe.) Rauch(fortfahrend): In bezug auf die Rede Westermaiers muß ich sagen, daß es leicht ist, radikal zu sein, aber ich habe ein Flugblatt gesehen, in dem nicht ein Wort vom Parteiprogramm enthalten war.(Erneute Unruhe.) Singer: Entweder nehmen Sie den Ausdruck zurück, oder, wenn Sie den Genossen Westermaier gemeint haben sollten, weise ich ihn zurück.(Beifall.) Rauch(fortfahrend): Es besteht der Verdacht, daß einzelne Genossen darauf ausgehen, den der Mehrheit nicht genehmen Genossen den Stuhl vor die Türe zu setzen. Widerspruch.) Hinter den Süddeutschen stehen auch sehr viele Norddeutsche.(Beifall.) Den Beschlüssen werde ich mich fügen eingedenk der Worte Bebels: Die Dinge marschieren nicht nach unseren Wünschen. Auch Resolutionen halten die Entwickelung nicht auf.(Beifall und Unruhe.) Rosa Luxemburg: Seit Jahren haben wir auf unseren Parteitagen lebhafte Auseinandersetzungen über die Grundsätze unserer Bewegung mit den sogenannten Revisionisten. Aber noch nie hat sich mit solcher Schärfe und Deutlichkeit gezeigt, wohin die Partei steuert, wenn sie dieser Richtung nachgeben würde. Denn heute handelt es sich nicht mehr um theoretische Fragen, sondern um eine Frage des politischen Handelns, um eine wesentlich wichtige Frage unserer Praxis. Man sagt entweder, man solle auf dem Boden der bestehenden Gesellschaftsordnung arbeiten, oder die Konsequenzen ziehen und zu den Anarhisten gehen. Daß es eine Politik gibt, die ebenso weit entfernt ist von einer bürgerlichen Reformpolitik wie vom Anarchismus, daß es eine sozialdemokratische Klassenpolitik gibt, scheinen die süddeutschen Parlamentarier vergessen zu haben.(Sehr gut!) Diese Klassenpolitik hat die Aufgabe, durch regelmäßige Ablehnung des Budgets ihre Feindschaft zum bestehenden Staat zum Ausdruck zu bringen. (Beifall.) Worauf laufen Timms und Franks Ausführungen hinaus? Auf eine Glorifizierung der Taten des Zentrums und der fortschrittlichen Gesinnung badischer Minister.(Sehr gut!) Die beiden Reden werden wir im nächsten Wahlkampf in den Kreisblättern und den Flugblättern der Gegner wiederfinden.(Sehr wahr!) Weil den badischen Arbeitern ein Teil dessen, was ihnen der Hungertarif nimmt, zurückerstattet wird, weil auf den Bahnhöfen unsere Parteiblätter verkauft werden, deshalb soll Baden auf dem Wege zur fortschrittlichen Gleichheit sein. (Sehr gut!) Die Politik der Diplomatie und staatsmännischen Klugheit ist von jeher die Schule der Bescheidenheit gewesen.(Sehr gut!) Den Anfang dieser Bescheidenheit sehen wir jetzt in Süddeutschland, das Ende als Blockpolitik im Reich.(Großer Beifall.) Frank hat den großen Schatten Lassalles heraufbeschworen. Nun, Lassalle hat das Wort von der verdammten Bedürfnislosigkeit der Masse geprägt. Richt das sollten wir den Massen erzählen, was sie bekommen haben, sondern ihnen das vorhalten, um was sie betrogen werden.(Stürmischer Beifall.) Wir müssen den Massen sagen, daß das, was sie bekommen, nur eine erbörmliche Abschlagszahlung, ein erbärmliches Trinkgeld ist. (Großer Beifall.) Nicht durch kleinliche Konzessionen erreichen wir etwas, sondern nur durch rücksichtslosen Kampf. (Beifall.) Die Einigkeit der Partei darf keine Aeußerlichkeit sein, sie muß im Innern, im Handeln gewahrt sein. (Sehr wahr!) Deshalb haben wir heute allen Anlaß, jener den politischen und organisatorischen Ruin der Partei bringenden Richtung zuzurufen: Bis hierher und nicht weiter!(Stürmischer Beifall. Unruhe.) ue=Bochum: Ich bitte Sie, den Antrag des Vorstandes abzulehnen und den Antrag unseres alten Frohme anzunehmen. Die deutsche Arbeiterschaft wird einst den Schleswig=Holsteinern danken, daß sie sich in dieser kritischen Situation den kühlen Kopf bewahrt haben.(Beifall.) Vor zwei Jahren versuchte man die Gewertschaftsführer den Massen zu entfremden, heute die Parlamentarier. (Unruhe.) Die Frage der Budgetbewilligung ist schon deshalb keine Prinzivienfrage für uns, weil auch eine bürgerliche Partei in Deutschland, die Polen, wegen ihrer Behandlung das Budget verweigert. Sie ist aber auch deswegen keine Prinzipienfrage, weil Singer und Bebel wiederholt erklärt haben, bei einer anderen Art der Aufbringung der Mittel würden wir mit uns reden lassen. Wir hätten eine ganz andere Grundlage für unsere Debatte, wenn die Auseinandersetzungen in der Presse so ruhig und sachlich gewesen wären, wie die Rede Bebels.(Sehr richtig!) Ich stehe im Kampf mit der Schwerindustrie, mit den gewaltigen Industrieherren. Wie sollte ich da besonders geneigt sein, der bürgerlichen Gesellschaft Konzessionen zu machen! Wenn es irgendwo eine glänzende Rechtfertigung der Marrschen Lehre von der Konzentration des Kapitals aibt, dann in der deutschen Eisen= und Hüttenindustrie. Die Partei, die am rücksichtslofesten den Kampf gegen diese Industrie führt, ist die sozialdemokratische Partei, und deshalb bin ich als Gewerkschaftler Sozialdemokrat. Als solcher aber habe ich das größte Interesse daran, daß die organisatorische Einheit der Partei nicht zerstört wird. Man gehe hinaus, man besuche nur einmal die Nürnberger Herberge zur Heimat, sehe sich das Massenelend und die große Arbeitslosigkeit an, dann wird man zu der Ueberzeugung kommen, daß wir hier Besseres hätten tun können, als die kostbare Zeit des Parteitages mit diesem Parteistreit zu vertrödeln.(Großer Beifall.) Es wäre besser gewesen, man hätte Molkenbuhr das Wort zu seinem Vortrag über die Sozialpolitik erteilt.(Sehr wahr!] Wir sollten schnell, so schnell wie möglich handeln, um das wachsende Elend der breiten Massen zu mildern. Die Genossen von der Theorie möchte ich wirklich bitten, die Theorie nicht zu überschätzen, die Praxis ist allemal anders. (Sehr wahr!) 5000 unserer Kameraden im Ruhrrevier sind jetzt auf die Schwarzen Listen gesetzt worden. Also befreien wir uns von diesen Streitigkeiten und arbeiten wir praktisch und schnell für die Arbeiterschaft.(Beifall.) Bock=Gotha: Wenn wir Gothaer, was die Süddeutschen mehrfach verlangt haben, in die Resolution des Vorstandes aufgenommen werden sollten, so haben wir nichts dagegen. Es ist richtig: Wir haben dem Etat einmal zugestimmt. (Zuruf: Na also!) Aber bei uns liegen die Verhältnisse wesentlich anders als in Süddeutschland. Bei uns handelte es sich um eine Frage, die für unser kleines Herzogtum von größter Wichtigkeit war, um einen Domänenankauf vom Hof=Fideikommiß, der unserem Lande einen Vorteil von 20 Millionen Mark bringen sollte. Bei den Verhandlungen über diesen Ankauf erklärte unser Minister Hentig, daß 80 Prozent der Bauern keinen Nutzen von den Getreidezöllen hätten.(Hört! hört!) Deshalb wollten die Agrarier diesen Minister stürzen. Da nun mit dem Minister auch der Domänenankauf gefallen wäre, an dem uns so viel lag, haben wir den Minister gestützt, beileibe nicht seiner Person wegen. Unsere Abstimmung unterscheidet sich aber auch aus anderen Gründen von den Abstimmungen der Süddeutschen. Keiner von uns hat je daran gedacht, die Partei zu frondieren.(Zuruf: Wir auch nicht!) Als nach der badischen auch die bayerische Fraktion demonstrativ für das Budget stimmte, hatten wir den Eindruck, als ob ihr es auf eine Brüskierung der Partei abgesehen hättet.(Sehr wahr!) Für 22 thüringische Landtagsabgeordnete kann ich erklären, daß wir auf dem Boden der Vorstandsresolution stehen.(Beifall.] Im übrigen: wenn der Parteitag etwas beschließt, dann haben sich die Parteigenossen zu fügen.(Beifall.) Wir dürfen den Gegnern nicht die Freude der Spaltung machen. Schon verdientere Genossen als die Süddeutschen haben sich Parteitagsbeschlüssen gefügt. Wenn die Parteigenossen im Süden so stolz auf ihre Errungenschaften sind und von„wertvollen“ Errungenschaften glauben sprechen zu können, dann müßten wir in Gotha dem Ministerium einen Fackelzug bringen.(Heiterkeit. Zuruf: Kommt noch!) Denn wir haben noch mehr erreicht. Arbeiterlöhne, Beamtengehälter sind erhöht worden, der staatliche Arbeitersekretär ist Sozialdemokrat usw. Aber sind das große Taten? Uns hindert die Lübecker Resolution in keiner Weise an der Arbeit für die Besserung der Lage der Arbeiterschaft. Die süddeutschen Genossen bitte ich, sich dem Beschluß des Parteitages unterzuordnen. (Beifall.) Dr. David=Mainz: Der Genosse Bock ist uns den Beweis dafür schuldig geblieben, daß die Budgetabstimmung in Gotha etwas anderes ist als die Abstimmung in Süddeutschland. Schon aus Gerechtigkeitsgefühl müßte er die Aufnahme Gothas in die Vorstandsresolution beantragen. Bock sagte, wir müßten uns fügen. 1895 auf dem Breslauer Parteitag aber hat Bock bei der Beratung des Agrarprogramms ebenfalls mit Mandatsniederlegung gedroht, falls ihm verboten werden sollte, die Mietel für die Landeskultur zu bewilligen.(Hört! hört!) Zuxuf: Aber er hat sich gefügt!] Nein, er hat Jahr für Jahr gegen den Breslauer Beschluß verstoßen.(Hört! hört!) Auch die Sachsen hätten so ehrlich sein und ihre Aufnahme in die Vorstandsresolution beantragen sollen. Und von dem, was wir über das Verhalten unserer Berliner Stadtverordneten gesagt haben, ist nichts widerlegt worden. Wenn so unsere Ankläger aussehen, dann muß es um ihre Sache schlecht stehen, und hier werden in Wahrheit die Ankläger zu Angeklagten.(Lebh. Zustimmung.— Unruhe.) Die Stuttgarter Konferenz soll ein geheimes Komplott gewesen sein. Nun, der Genosse Geck war zu ihr eingeladen. Halten Sie uns wirklich für so dumm, daß wir in Gegenwart des Genossen Müllerliebe. 63 Roman von George Sand. Deutsch von Heinrich Hesse. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) „Das wäre das größte Glück, das ihr geschehen könnte. Ihr seht ja, sie ist auf Erden allzusehr zu beklagen. Aber venn sie schließlich auch nicht geheilt wird, so wird man euch doch den Kummer abnehmen, sie zu sehen und zu pfleMan wird sie hindern, euch Böses zu tun. Wenn Ihr kein acht darauf gebt, wird sie am Ende noch jemand töten oder sich selbst das Leben nehmen vor euren Augen. Und das wäre schrecklich!“ „Aber was wollt Ihr denn? Hundertmal habe ich es ihrer Mutter schon gesagt, aber ihre Mutter will sich nicht von ihr trennen. Im Grunde liebt sie sie noch, glaubt mir fur. Und das ist ganz begreiflich. Wie es scheint, verläßt ein gewisses Gefühl für ihre Kinder die Mütter nie.“ könnt sicher sein, sie hat es dort besser als Heutzutage werden die Irren sehr gut gepflegt. Es Aot schöne Anstalten, wo es ihnen an nichts fehlt. Man sauber, läßt sie arbeiten und beschäftigt sie, ja es Russe Hären an mache ihnen Bergnügen und lasse sie wortete Feier Falle sind sie glücklicher als zu Hause!“ antvor sich gr Brikolin. Doch nachdem er einen Augenblick koßtet gs ingeträumt, fügte er hinzu:„Und all dies— tostet es viel Geld?" gegen 3 Uhr morgens schien die Schwere des Anies den erschöpften Körper der Irren zu überwältigen. Nlief auf der Erde ein, und es gelang, sie ins Bett zu schon“ hne daß sie es bemerkte. Ohne Zweifel hatte sie grub sich en keinen Augenblick geschlasen, denn sie vertief in den Kissen, und alle konnten sich zur Ruhe Eile dier ogar Rosa, der die Frau von Blanchemont in aller „#tese Nachricht überbrachte. Marcella unter solchen widerwärtigen Umständen die arme Nas?it gefunden hatte, ihre Ergebenheit für danken ven“ zeigen, so würde sie den unglücklichen Geglück s.Fflucht haben, der sie in dieses vom Geiz und Unein ohnte Haus geführt. Sie würde sich beeilt haben, Poesie, 7g“ Nachtlager zu suchen als dieses, so ohne alle der Rüchtzurzlich in dem Reichtum und so schaurig in wärtigtez und Oede. Aber welch neuen Widerschloß sich auch noch ausgesetzt sein könnte— sie entfährtin gasrs##nge hier zu bleiben, bis sie ihrer jungen GeMorgen dilfe bringen können. Zum Glück war der noch, als Alle erhoben sich sehr spät, und Rosa schlief Baris gug*““ von Blanchemont, selbst kaum wach, von sie drei“ die folgende Antwort auf den Brief erhielt, den Lage vorher an ihre Schwiegermutter geschrieben. „Innigst geliebte Tochter! Möge die Vorsehung, die Dir alle diesen Mut sendet, ihn Dir auch bewahren! Er setzt mich bei Dir nicht in Erstaunen, obgleich er groß ist. Den meinigen lobe nicht— in meinem Alter hat man nicht lange mehr zu leiden! In Deinen jungen Tagen aber... da macht man sich zum Glück keinen klaren Begriff von der Länge und der Schwierigkeit des Daseins. Meine Tochter, Deine Pläne sind lobenswert, ausgezeichnet und um so weiser, als sie notwendig sind— noch weit notwendiger als Du denkst. Auch wir, teure Marcella, sind ruiniert! Und wir können unserm vielgeliebten Enkel vielleicht nichts als Erbschaft hinterlassen. Die Schulden meines unglücklichen Sohnes übersteigen alles, was Du davon weißt, alles, was man voraussehen konnte. Wir werden unsere Gläubiger noch hinhalten. Allein, wir übernehmen die Verantwortlichkeit, indem wir Eduards Zukunft des ehrbaren Vermögens berauben, nach dem er sich nach unserem Hinscheiden sehnen wird. Erziehe ihn daher in größter Einfachheit. Lehre ihn, sich durch seine Talente selbst Hilfsquellen zu erschließen und seine Unabhängigkeit mit der Würde zu behaupten, mit der er das Unglück zu tragen wissen wird. Wenn er das Mannesalter erreicht, werden wir nicht mehr auf der Welt sein. Möge er das Gedächtnis alter Verwandten achten, die die Ehre eines Edelmannes seinen Vergnügungen vorgezogen haben und ihm als Erbschaft nur einen reinen und untadelhaften Namen hinterlassen werden. Der Sohn eines Bankrottiers würde im Leben nur verdammenswerte Genüsse gehabt haben. Der Sohn eines schuldigen Vaters aber wird denen Dank wissen, die seinen Namen vor der öffentlichen Schande zu schützen gewußt. Nähere Einzelheiten schreibe ich Dir morgen. Heute stehe ich noch ganz unter der Einwirkung der Entdeckung eines neuen Abgrundes. Ich teile es Dir in kurzen Worten mit. Ich weiß, Du kannst alles verstehen und alles ertragen. So lebe denn wohl, teure Tochter, bewundert und geliebt von Deiner Mutter.“ „Eduard...“ flüsterte Marcella, indem sie ihr schlafendes Söhnchen mit Küssen bedeckte,„es stand also in dem Buche des Schicksals geschrieben— du wirst den Ruhm und vielleicht das Glück haben, nicht ein Nachfolger des Reichtums zu sein und in dem Range deiner Väter zu stehen! So stürzen die großen Vermögen, das Werk von Jahrhunderten, an einem einzigen Tage ins Verderben. Von dem Verhängnis noch mehr hingerissen als von ihren Leidenschaften, erfüllen die Herren der Welt, die die Herrschaft lange besessen, selbst die Beschlüsse des Schicksals, das unmerklich daran arbeitet, die Kräfte aller Menschen zu nipellieren. Möchtest du eines Tages begreisen, o, mein Kind, wie sehr dieses Gesetz der Vorsehung dich begünstigt, weil es dich in die Herde der Schafe treibt, die ihren Platz zur Rechten Christi hat und dich scheidet von den Böcken zu seiner Linken. O, möchte ich die nötige Kraft und Weisheit haben, um aus diesem Kinde einen Mann zu machen! Denn einen Patrizier aus ihm zu machen, brauchte ich nur die Arme zu kreuzen und den Reichtum handeln zu lassen. Jetzt brauche ich Einsicht und glückliche Gedanken. Mein Gott, du hast mir diese Aufgabe gestellt— du wirst mich nicht verlassen!“ „Heinrich,“ schrieb sie einen Augenblick später an Lemor, „mein Sohn ist ruiniert, und auch seine Verwandten. Mein Sohn ist arm. Vielleicht wäre er ein unwürdiger und verachtenswerter Reicher geworden. Jetzt handelt es sich darum, einen mutigen und edlen Armen aus ihm zu machen. Und diese Mission war dir vorbehalten. Wirst du jetzt je davon sprechen, mich zu verlassen? Dieses Kind, das ein Hindernis zwischen uns war— ist es nicht ein teures und heiliges Band? Sofern du mich noch in einem Jahre liebst, Heinrich— was kann sich heute unserem Glücke widersetzen? Fasse Mut, Freund, und reise ab. In einem Jahre wirst du mich wiederfinden in einer strohbedeckten Hütte des Schwarzen Tales, nicht weit von der Mühle von Angibault....“ Marcella schrieb diese wenigen Zeilen in leidenschaftlicher Begeisterung. Nur als die Worte„Sofern du mich noch in einem Jahre liebst“ ihr aus der Feder flossen, gab ein unmerkliches Lächeln ihren Zügen einen unaussprechlichen Ausdruck. Sie legte diesem Briefchen das Schreiben ihrer Mutter als Erklärung bei, verschloß es und steckte es in die Tasche— in der Erwartung, den Müller bald wiederzusehen und vielleicht auch Lemor selbst unter dem Bauernkleid, das ihm so gut stand. Die Irre schlief den ganzen Tag. Sie hatte Fieber. Aber seit zwölf Jahren hatte es sie nicht einen Tag verlassen, und diese Entkräftung, in der man sie nie gesehen, ließ an eine günstige Krise glauben. Der Arzt, den man aus der Stadt herbeigeholt und der daran gewöhnt war, sie zu sehen, fand sie im Verhältnis zu ihrem gewöhnlichen Zustande nicht krank. Rosa war ganz beruhigt in den süßen Gefühlen der Jugend— mit großer Kotetierie kleidete sie sich langsam an. Sie wollte einfach sein, um ihren Freund nicht zu erschrecken, indem sie ihren Reichtum vor ihm ausbreitete. Und sie wollte hübsch sein, um ihm zu gefallen. Sie suchte also die sinnreichsten Zusammenstellungen, und es gelang ihr, bescheiden zu sein wie ein Kind des Landes und schön wie ein paradiesischer Engel. Ohne sich in ihrem großen Schmerze Rechenschaft darüber zu geben, hatte sie ein wenig gezittert bei dem Gedanken, diesen so freudigen Tag verlieren zu müssen. Mit achtzehn Jahren verzichtet man nicht ohne Bedauern darauf. einen ganzen Tag den Mann zu berauschen, den man liebt. Und diese Furcht war ohne ihr Wissen über sie gekommen und hatte sich mit dem aufrichtigen und tiefen Schmerze vermischt, den sie für ihre Schwester empfunden. Als sie im Hochamt erschien, lauerte Ludwig schon lange auf ihr Eintreten. Er hatte sich so gestellt, daß er sie nicht einen Augenblick aus den Augen verlor. Wie durch Zufall sah er sie neben der großen Marie, und in tiefer Rührung bemerkte er, wie sie der Müllerin ihr hübsches Kopftuch unter die Knie legte— trotz des Widerspruches der euten Frau. iche, geheime se. was auf Prozent der tenmandaten itrages wird Widerspruch etreten. Am er Volksverwaren 1000 ., dem Dr. ng auf eine r 1903 gegen bekämpfenden Auschluß an erein Dessau" ener Liste an # der Tabakkug(Fürsten#er Dauer beßte das Koades Bürgerzu einem erster zollte den während des ro die Arbeit auf neuer Bisher beein Vorwärts 0 Teilnehmer schten JugendOrganisation ossin GrünZimmig gene## der M De Zulamet wanglose hrnen, stik ist7 süber Zuu dem osen a. gebrochen. Der senverwaltzug. und immerlaus der zahlungss gemacht, und stehen in Auseine große AnSpargroschen. gen Leuten bepvermögen flöEinen— meist Augezogen. Der sches. der. sih der Sprechoßen Meineider begen die LeiGeschinke Varrn tangt ##Vater ihn aurausend: M mit Gelächter ich schon Junge rteld wor in. 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Parteitagsbeschlüsse sind keine Evangelien, wie Singer sagte, und wir wollen keinen Si. Paulus, der uns Evangelien predigt.(Beifall.) Eine Abstimmung über diese Frage bedeutet bei der Zusammensetzung des Parteitages eine Vergewaltigung. Die Frage ist durch Abstimmung nicht zu lösen, man überlasse sie daher den einzelnen Landesorganisationen.(Beifall.) Lehmann=Mannheim: Frank hat die Zustände in Baden geradezu in rosigem Licht geschildert. Nun, auch ber uns werden die meisten Einnahmen durch indirekte Steuern aufgebracht. Wir haben neben der Akkise noch eine Fleischsteuer(Hört, hört!) und die von uns beim Beamtengesetz gestellten Anträge auf Beseitigung der Mög lichkeit, die Zulagen für politische Zwecke zu mißbrauchen, haben alle bürgerlichen Parteien abgelehnt.(Hört, hört!) Man sagt, wir in Baden bildeten das Zünglein an der Wage. Aber erst einmal lagen die politischen Verhältnisse so. Sonst gingen Zentrum und Nationalliberale immer zusammen. Ich könnte noch vieles erzählen, aber(Glockenzeichen) die Redezeit ist abgelaufen. Die Mittagspause tritt ein. Bierter Tag.— Nachmittagssitzung. CB. Nürnberg, 16. September. Die Debatte über die Budgetbewilligung wird fortgesetzt. Segitz=Nürnberg: Singer hat gestern die Verhandlungen zwischen uns und dem Parteivorstand gerade in dem Augenblick abgebrochen, als ich Vorschläge zur Verständigung machen wollte.(Hört, hört!) Er sagte, er habe nun die Konzessionen satt.(Hört, hört!) Und der Genosse Eichhorn, der mit dem Parteivorstand Fühlung hat, hat zu dem Redakteur eines süddeutschen Blattes gesagt, die Verhandlungen seien darauf angelegt, einige fliegen zu lassen. (Hört, hört! Widerspruch. Eichhorn meldet sich zum Wort. „Zurufe: Namen nennen!) Er hat es zum Redakteur der „Mannheimer Volksstimme“, gesagt.(Hört, hört!) Wenn geflogen wird, dann fliegen aber nicht einige, sondern dann gibt es einen großen Ausflug.(Großer Lärm. Gelächter. Zurufe: Zeppelin!) 95 Prozent der süddeutschen Genossen stehen hinter den Fraktionen. Man hat weiter dem Gen. Bebel vorgeworfen, daß er so sachlich und so ruhig gesprochen hat.(Lebh. Hört, hört!) Und die Folge ist, daß nicht Bebel das Schlußwort hat, sondern der Scharfmacher Ebert (Laute Unterbrechungen: Unsinn! Unwahrheit!— Hört, hört b. d. Süddeutschen.) Ich bin ein Gegner dieser endlosen Parteistreitereien. Ich habe eine 35jährige Parteierfahrung hinter mir und habe es satt, in unwürdiger Weise mich über Dinge zu streiten, über die zu streiten es sich nicht lohnt. Zubeil hat nicht widerlegen können, daß die Berliner Genossen für das Budget der Stadt Berlin gestimmt haben. Wir wissen es von einem Stadtverordneten selbst, daß unsere Genossen den Etat für die Berliner Kommune bewilligt haben; darunter besanden sich auch acht Millionen Mark für die Berliner Polizei, die unsere Wahlrechtskämpfer niedersäbelte.(Stürm. Unterbrechungen. Zurufe: Schwindel.— Lautes Hört, hört!— Neue Unterbrechungen: Schwindel. Vors. Singer: Ich bitte, die Unterbrechungen zu unterlassen. Segitz: Das sind unsere Ankläger, bilden Sie sich Ihr Urteil. Beifall und Händeklatschen bei den Süddeutschen und auf der Gallerie.— Zurufe bei der Mehrheit.) Vors. Singer: Wenn nicht Ruhe eintritt, ist es einfach unmöglich, weiter zu verhandeln. Ich kann von den Telegierten verlangen, daß sie ihre Erregung, so berechtigt sie sein mag, bemeistern. Zuruf: Auch die Zuhörer müssen ruhig sein!] Selbstverständlich müssen auch die Zuhörer ruhig sein. Ströbel=Berlin: Ich habe gestern dem Genossen Frank Insamse zugerufen. Das Wort ist mir im Augenblick Nach dem Gottesdienst nahm Rosa gewandt den Arm ihrer Großmutter, die ihre alte Freundin, die Müllerin, gewöhnlich nicht wieder verlassen konnte, wenn sie ihr einmal begegnet. Diese Freude wurde von Jahr zu Jahr seltener, je schwieriger es für die beiden Matronen wurde, die Entfernung von Blauchemont nach Angibault zurückzulegen. Die Mutter Brikolin plandert: gern. Fortwährend von ihrer Schwiegertochter angeschnanzt, wie sie sagte, hatte sie eine Flut von Worten für die Müllerin, die, weniger mitteilsam, aber aufrichtig au ihrer Jugendgefährtin hängend, sie geduldig anhörte und ihr vernünftig antwortete. So hoffte Rosa, den überwachenden Augen der Frau Brikolin den ganzen Tag über zu entgehen, und selbst der Gesellschaft der andern Verwandten, da die Großmutter die Gespräche der Bauern weit lieber hatte als die der Emporkömmlinge aus ihrer Familie. Unter den alten Bäumen des Hügels mit dem Ausblick auf eine reizende Landschaft drängte sich eine Menge hübscher Mädchen um die Spielleute, die dicht nebeneinander auf ihrer Bühne saßen und mit Armen und Lungen gewaltige Anstrengungen machten— sie gaben sich der eifersüchtigsten Konkurrenz hin und spielten jeder in seinem Tone und nach seinem Lohn, ohne sich um die entsetzliche Disharmonie zu kümmern, die ihre kreischenden Instrumente verursachten, indem sie mit der Melodie und dem Takte des Nachbars im Widerspruch standen. Inmitten dieses Musikchaos blieb jede Quadrille unbeweglich auf ihrem Posten— ohne jemals die von ihr bezahlte Musik zu verwechseln mit der, die zwei Schritt von ihr entfernt heulte, und nie mit dem Fuße falsch auftretend, um den Rhythmus zu begleiten — eine Musterleistung des Gehörs und der Gewohnheit. Die Lauben widerhallten nicht weniger von ungleichen Geräuschen— hier wurde mit aller Lungenkraft gesungen, dort sprach man leidenschaftlich von Geschäften; die einen tranken in bester Freundschaft, die andern drohten, sich die Krüge an den Kopf zu werfen. Zwei eingeborene Gendarmen, die mit väterlicher Miene hin und her gingen, hielten durch ihre Anwesenheit die Menge in Frieden, die übrigens selten handgreiflich wurde. Der undurchdringliche Kreis, der sich um die Tänzer gebildet, schloß sich noch enger, als die reizend schöne Rosa und der Müller den Tanz eröffneten. Es war das schönste Paar des ganzen Festes— ihr fester und doch leichter Schritt elektrisierte die andern. Die Müllerin konnte sich nicht enthalten, die Mutter Brikolin darauf aufmerksam zu machen, und sie fügte sogar hinzu, es sei doch eigentlich ein Unglück, daß zwei so schöne und gute Menschenkinder nicht für einander bestimmt seien. „Was mich anbetrifft,“ antwortete. die alte Pächterin ohne Zögern,„so würde ich sie weder zusammentreiben noch auseinanderhalten. Denn ich bin sicher, dein Junge würde meine Enkelin viel glücklicher machen, als sie es jemals mit einem andern werden wird. Ich weiß sehr wohl, daß Ludwig sie liebt. Man sieht es übrigens, obgleich er nichts davon sagt. Aber was willst du machen, arme Marie? Man denkt bei uns nur aus Geld. Ich habe die Torheit begander Empörung entfahren. Wenn aber Timm ganz allgemein über unseren schlechten Ton sich beklagt hat, so mag er sich gefälligst auch an seine engen Freunde wenden. Das Bochumer„Volksblatt“ schrieb, nun sei der fällige Partei skandal wieder da. Die„Leipziger Volkszeitung“ habe angefangen und der„Vorwärts“ habe danach getanzt.(Seyr richtig!) Das heißt, daß wir nicht aus ehrlicher Ueberzeugung handeln, sondern wetteifern um die Anzettelung von Parteiskandalen. Wenn das nicht der denkbar schlechteste Ton ist, dann weiß ich überhaupt nicht mehr, was schlechter Ton sein soll.(Sehr gut!) Man hat gewagt, der Mehrheit des Parteitages den Vorwurf des Parteikrakeels zu machen, und die„Fränkische Tagespost“ hat geschrieben, der ganze Streit sei ein Werk der Krakeelsucht einiger zanksüchtiger Genossen.(Hört, hört!) Wenn man anderen solch erbärmlichen Motive, solch niedrige Charaktereigenschaften zutraut, wie muß es um die eigene Moral bestellt sein!(Sehr gut!) Es handelt sich nicht um kleine Meinungsdifferenzen in einer Frage, sondern um grundsätzliche Verschiedenheiten in unserer Auffassung.(Sehr wahr!) Wenn die Gegenseite Recht hätte, dann wären wir entweder Komödianten oder Kindsköpfe, die nicht wissen, um was sie sich streiten. Sie verlangen, wir sollen uns fügen, trotzdem wir in der Mehrheit sind. In Baden hat man offen zugegeben, daß man das Budget bewilligt habe, um ein liberal=sozialistisches Bündnis vorzubereiten. Ist das noch kein Entgegenkommen gegen die herrschenden Klassen? Genosse Maurenbrecher, der Lehrer für Marxismus an der Nürnberger Parteischule (Heiterkeit), hat gar geschrieben, man müsse der bayerischen Regierung entgegenkommen, denn sie tue alles, was man von einer gerechten und vorurteilslosen Regierung verlangen könne.(Lautes Hört, hört!) Ist das noch nicht blockliberale oder nationalsoziale Auffassung?(Sehr gut!) Und wie haben wir den Blockliberalismus gehöhnt wegen seiner Politik.(Sehr wahr!) Sie drohen uns mit Parteizerreißung, weil Sie sich in Fragen eines angeblichen Zeremoniells der Mehrheit nicht fügen wollen. Aber die Mehrheit soll sich fügen, weil sie die Frage für eine prinzipielle und äußerst wichtige hält, weil sie die Parteizerrüttung fürchtet. Sie imponieren uns mit Ihren Drohungen nicht. Glauben Sie nicht, daß Ihnen allzuviel folgen werden. Ich glaube vielmehr, daß die Masse der Unverantwortlichen die Verantwortlichen zur Ordnung und Pflicht zurückrufen wird. (Lebh. Beifall. Zischen.) Schöpflin=Leipzig begründet einen Antrag, den letzten Absatz der Lübecker Resolution zu streichen. Man mag über diesen Absatz denken wie man will, er hat jedenfalls den Vorzug der Klarheit. Er läßt keine Ritze, durch die die Süddeutschen hindurchgehen können. Ich bin für Klärung um jeden Preis. Diese fortgesetzten Erörterungen verträgt die Partei auf die Dauer nicht, so gesund und robust ihr Körper auch ist. David hat gesagt, der Parteitag solle sich darauf beschränken, Ratschläge zu erteilen, er brauche keine Beschlüsse fassen. Das wäre gleichbedeutend mit der Aufhebung der Zentralisation. Disziplin erkennt auch David an, aber nur soweit es seine Ueberzeugung zulasse. Wohin kämen wir denn aber dann? Dann könnte jeder stimmen, wie er will, und das will mein Antrag verhindern.(Beifall.) Hoch=Hanau: Nachdem wir die Gründe gehört haben, muß der, welcher noch schwantend war, zur Zustimmung der Vorstandsresolution kommen.(Sehr richtig!! Schon die Disziplin mache die Annahme notwendig. Werden nicht jährlich die Gehälter der Beamten bewilligt? Lehnen Sie einmal im nächsten Jahre den Etat ab und der Minister wird Ihnen dann die Reden von Timm und Franck vorhalten. Die Konsequenz wird sein, daß Sie jedes Jahr das Budget werden annehmen müssen. Die Genossen haben erklärt, daß ihre Abstimmung mit der Lübecker Resolution vereinbar ist. Nun, wir sind entgegengesetzter Meinung, und haben doch wohl auch das gute Recht, es auszusprechen. Das ist doch noch lange keine Beschimpfung. Wie will man die Einigkeit aufrechterhalten, wenn man erklärt, daß man sich den Beschlüssen nicht fügen wolle.(Sehr gut!! Eine Einigkeit kann nur bestehen, wenn der Mehrheitsbeschluß respektiert wird.(Lebh. Zustimmung.) Ich würde es mit Bedauern sehen, wenn es zu einer Spaltung käme, aber deshalb, Genossen, dürfen wir uns unter keinen Umständen einschüchtern lassen.(Stürm. Beifall.) Wenn es aus solchen Gründen zur Spaltung kommt, wenn es schon so weit mit der Parteieinigkeit steht, dann sage ich: Nur zu mit der Spaltung.(Stürm. Beifall und heftiger Widerspruch.) Nun, weshalb drohen Sie denn mit der Spaltung? Was waren die Worte von Segitz anders als ein Kriegsrufe(Legg Zustimmung.) Wozu anders bringt er die persönlichen Klatschereien hier hinein, als zur Verhetzung tages?(Lebh. Beifall und Widerspruch.) Mag die Spalt, eintreten. Es wird kurze Zeit Verwirrung herrschen die Arbeiter brauchen Einigkeit und werden sich nicht auf lange Zeit abhalten lassen und auch nicht durch einen noch so großen Schauspieler.(Stürm. Beifall.) Die Arbeitgwerden schon Sorge tragen, daß die Geschlossenheit ze Partei wieder hergestellt wird.(Ruf: Sie stören sie ja!) Stolten=Hamburg ist nicht Gegner der Vorstands, resolution an sich. Aber die Resolution läßt nur die ein Möglichkeit zu, dem Budget zuzustimmen. Es schließt die Resolution nicht neue Streitigkeiten darüber aus, welches Budget günstiger für die Arbeiter ist. Die Interessen der Arbeiter lassen sich auch im Klassenstaat von diesem nicht ganz trennen. Die Sache liegt nicht so, wie Kautsko es darstellt, als ob der Klassenstaat eine Festung ist, die wir erobern wollen und in die wir keinen Proviant hineinlassen dürfen. Das wäre richtig, wenn wir draußen wären und nicht in der Festung selbst mit eingeschlossen wären. lange wir nicht in der Lage sind, den Staat umzugestalten und in ihm leben, sind wir auf ihn angewiesen und müssen uns mit ihm abfinden.(Stürm. Beifall.) Daher können auch Komplikationen kommen, welche es notwendig machen daß wir dem Budget zustimmen.(Sehr gut!) Neu war uns die Darstellung auf der Würzburger Konferenz. Wir hatten geglaubt, daß sich die Dinge in Süddeutschland heimlich abgespielt hätten. Mit Bedauern haben wir vernommen, daß mehrere Parteivorstandsmitglieder von der Würzburger Konferenz wußten und auch, daß eine Konferenz in Stuttgart stattfinden solle. Da war es ihre Pflicht, sich auch zu kümmern, was in Stuttgart vorgehe und zu sorgen, daß man dort keine Dummheiten mache.(Beifall.) Ebenso wie den Parteivorstand trifft auch die süddeutschen Minoritäten ein Vorwurf, weil sie nicht Lärm schlugen, ehe die Tat vonl zogen war. Suchen wir einen Weg, der es ermöglicht, daß derartige Vorkommnisse vermieden werden und daß die Einheitlichkeit in der Partei fortbestehen kann. Das ist möglich durch Annahme der Resolution Frohme. Beis. Henke=Bremen: Wenn die Dinge so liegen, muß ich auch dem Parteivorstand den Vorwurf machen, daß er nicht eingegriffen hat. Im übrigen aber komme ich zu anderen Schlüssen als Nolten. Ich bin der Meinung, daß die Difserenzen sich nicht bloß um die Budgetfrage drehen, sondern daß es sich um eine tiefgehende Differenz in der grundsätzlichen Anschaunng handelt. Daraus erklärt sich auch die tiefgehende Erregung in unseren Reihen. Und deshalb kann es nicht so weiter gehen, daß wie auf früheren Parteitagen in aller Gemütlichkeit versucht wird, die Sache beizulegen und daß wir uns durch eine Resolution eine Einheit vortäuschen lassen und daß wir dann einige Wochen später in den„Sozialistischen Monatsheften“ wieder lesen können, wie schroff die Gegensätze innerhalb der Partei sind.(Sehr gut!) Darum ist die Resolution Frohmes zwecklos. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß die letzten Kämpfe nicht im Parlament durch Hineinwachsen sich voll. ziehen werden, sondern daß sie sich draußen abspielen werden. Die Budgetfrage tritt daher in engste Beziehung zur Taktik und wird zu einer Programm- und Prinzivienfrage. Mit der Vorstandsresolution wehren wir eine Opportunitätspolitik ab.(Zuruf.) Die Politik, wie sie Genosse Eisner hier vertritt, muß zur Zersplitterung der Partei führen.(Eisner: Lesen Sie das Erfurter Programm!). Das Faktum, daß man nicht mehr offen ein republikanisches Programm aufzustellen wagt, beweist, welchen Illusionen man sich hingibt, auf welchem gemütlichem Wege man glaubt, zu einer Republik und zu einer anderen Gesellschaftsform gelangen zu können. Es kann keine Rede sein von einer Vergewaltigung der Süddeutschen durch die Vorstandsresolution. Noch immer gilt der demokratische Grundsatz, daß sich die Minderheit fügt. Klipp und klar muß ein solches opportunistisches Fortwursteln unterbunden werden.(Lebhafter Beifall.) Kolb=Karlsruhe stellt Geck in Aussicht, daß er sich wegen der persönlichen Angrifse mit ihm später auf dem badischen Parteitag auseinandersetzen werde.(Zuruf und Lachen.] Er habe auch keine Veranlassung, auf ein versönliches, journalistisches Mißgeschick einzugehen, das man aller Welt verkündet hat. Die Ironie des Schicksals will es ja, daß der„Vorwärts“ so bald nicht wieder solche Dummheiten machen wird, weil ihm gestern dasselbe geschehen ist. gen, meinem Sohn mein ganzes Vermögen zu übergeben, und von der Zeit an hört man nicht mehr auf mich, als wenn ich tot wäre. Hätte ich anders gehandelt, so würde ich heute das Recht haben, Rosa nach meinem Belieben zu verheiraten, indem ich ihr eine Mitgift geben könnte. Aber leider bleiben mir nur Gefühle, und das ist eine Münze, die bei uns keinen Wert hat.“ Trotz der Gewandtheit, mit der Rosa von einer Gruppe zur andern zu schleichen wußte, um ihre Mutter zu meiden und sich stets ihrem Freunde gegenüber oder zur Seite wiederzufinden, gelang es der Frau Brikolin, und ihrer Gesellschaft, sie aufzufangen und sich an ihre Fersen zu heften. Ihre Kusins ließen sie bis zur Erschöpfung tanzen, und Ludwig entfernte sich klug, denn er fühlte, daß sein Kopf bei dem geringsten Streit sich mehr erhitzen würde, als er eigentlich Ursache hatte. Wohl hatte man versucht, ihm mit verletzenden Spötteleien zu Leibe zu gehen. Doch der klare und kühne Blick seiner großen blauen Augen, seine verächtliche Ruhe und seine herkulische Gestalt hatten den Heldenmut der Brikolins sehr gemindert. Als er sich jedoch zurückgezogen, machte man sich nach Herzenslust über ihn lustig, und Rosa war sehr überrascht, als sie hören mußte, wie ihre Schwestern, Schwägerinnen und zahlreichen Kusinen den Müller heruntermachten— dieser lange Bursche sei ein Dummkopf, sein Tanzen sei zum Lachen, er sei aufgebläht vor Hochmut und Anmaßung und keine von ihnen würde mit ihm tanzen— um alles in der Welt nicht. Rosa war nicht ohne Eigenliebe. Man hatte allzu hartnäckig daran gearbeitet, diesen Fehler an ihr zu entwickeln, als daß sie ihm nicht zuweilen hätte unterliegen müssen. Man hatte alles getan, um diese gute und freie Natur zu erniedrigen und zu korrumpieren, und wenn man kaum Erfolg gehabt, so war es, weil es unbestechliche Seelen gibt, über die der Geist des Bösen keine Macht hat. Doch sie litt, als man ihren Geliebten so beharrlich und bissig anschwärzte. Sie wurde ärgerlich, wagte nicht mehr mit ihm zu tanzen und erklärte, sie habe Kopfschmerzen— sie kehrte auf den Gutshof zurück, nachdem sie Marcella vergeblich gesucht, deren Einfluß, das fühlte sie recht deutlich, ihr Mut und Ruhe wiedergegeben hätte. XXVII. Marcella hatte den Müller am Fuße des Hügels erwartet, wie er ihr ausdrücklich empfohlen. Punkt zwei Uhr sah sie ihn in ein recht schattiges Gehege eintreten— er winkte ihr, ihm zu folgen. Nachdem sie einen jener bäuerlichen Gärten durchschritten, die so wenig gepflegt werden und folglich so hübsch, so dicht und grün sind, glitt sie unter den Hecken hinweg und trat in den Hof einer jener armen Strohhütten des Schwarzen Tales ein. Der Hof war zwanzig mal sechs Fuß groß, auf der einen Seite von dem Häuschen abgeschlossen, auf der andern von dem Garten und an jedem Ende von einem Schutzdach aus Reisig, mit Stroh bedeckt, das einigen Hühnern, zwei Schafen und einer Ziege als Zuflucht diente— der ganze Reichtum des Mannes, der von der Hand in den Mund lebt und nichts besitzt, nicht einmal das gebrechliche Häuschen, das er bewohnt und das Fleckchen Erde, das er bearbeitet— er ist in Wahrheit der Proletarier auf dem Lande. Das Innere des Hauses war ebenso elend als der Eingang, und Marcella war tief gerührt, als sie sah, mit welch peinlichster Sauberreit der Mut der Frau mit dem Schrecken der Not und des Elends ankämpfte. Der unebene Boden war ohne ein Staubtorn, und die zwei oder drei armen Möbelstücke waren hell und glänzend wie lackiert. Das irdene Küchengeschirr an der Wand und auf dem Fußboden war sauber gewaschen und sorgfältig aufgestellt. Bei der Mehrzahl der Bauern des Schwarzen Tales verbirgt sich das wirklichste, vollständigste Elend in edler verschwiegener Weise unter jenen gewissenhaften Gewohnheiten der Ordnung und Sauberkeit. Darin ist die ländliche Armut rührend und ergreifend. Gern würde man bei diesen Aermsten der Armen wohnen. Nicht Abschen flößen sie ein, sondern Interesse und eine Art Ehrfurcht. Ach, wie wenig brauchen sie doch von dem Ueberfluß deReichtums, um die Bitterkeit und Herbheit ihres Lebene aufhören zu machen, die sich unter dem Schein woetischer Ruhe verbergen!.... Diese Gedanken machten Marcella im Herzen betroffen, als die Pauline ihr entgegenkam— mit einem Kinde am dem Arm und drei anderen, die sich an ihr Kleid hangten. Alle waren sie in frischen, sauberen Sonntagskleidern. Diese Pauline war noch jung und schön, obgleich verwein durch die Mutterschaft und die Entbehrung der dem Leoet notwendigsten Dinge. Nie ein Stückchen Fleisch, nie Gläschen Wein, nicht einmal ein wenig Gemüse für eiWeib, das arbeitet und einem Kinde die Brust reicht! Doch die Kinder hätten dem Kinde Marcellas noch ihrer Gesundheit abgeben können, und die Mutter ha#t ein gütiges, vertrauensvolles Lächeln auf den bleichen, wier ken Lippen... „Treten Sie ein und setzen Sie sich, Frau,“ sagte sie, dem sie ihr einen strohgeflochtenen Stuhl anbot, dessen s bedeckt war mit einer Serviette aus gut gewaschenem“ ben Hanflinnen.„Der Herr, der Sie erwartet, in gekommen, und da er Sie nicht vorgesunden, ist auf das Fest gegangen, aber er wird gleich zurückkehten Wenn ich Ihnen nur inzwischen etwas anbieten konn ... Hier ein paar frischgepflückte Pflaumen und Hast“ nüsse. Nun, Ludwig, du nimmst doch eine Frucht aus nem Garten— auch du? Ich möchte dir gar zu gern“ Glas Wein anbieten, aber wir ziehen keinen, wie weißt, und wenn du nicht wärst, würden wir nicht ein immer Brot haben.“ „Sie sind sehr arm?“ fragte Marcella, indem sie““ Goldstück in die Tasche des kleinen Mädchens gleiter gi# das mit Verwunderung ihr Kleid aus schwarzer streichelte.„Und Ludwig, der selbst nicht sehr reich in: Ihnen noch bei?“ (Fortsetzung folgt.) gsruf?(Lebh. die persönlichen die 2 Parteisich nicht der sich nicht davon cht durch einen Arbeiter hlossenheit der ren sie ja!) der Vorstandsgur die eine schließt die r aus, welches Interessen der on diesem nicht ie Kautsly es ng ist, die wir ant hineinlassen sen wären und n wären. So umzugestalten sen und müssen Daher können wendig machen, Neu war uns nz. Wir hatten nd heimlich abernommen, daß er Würzburger erenz in Stuttcht, sich auch zu su sorgen, daß l.) Ebenso wie en Minoritäten he die Tat vollermöglicht, daß und daß die kann. 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Ich bedauere, daß unsere Genossen in nick A#gicht die Mehrheit erhalten haben. Dann wäre soGolb9, Logik der Gegner in Scherben gegangen. Es hätte ##: zat, welche Utopie es ist, anzunehmen, daß die Sosich Einizeratie in dem Augenblick, wo sie in einem Einzelsinstag die Mehrheit erlangt hat, einen sozialistischen Etat könnte.(Sehr richtig!) Glauben Sie, daß wir in gcden im Falle der Mehrheit den Großherzog abschaffen Die Sache liegt nicht so, wie sie Kautsky von seikönnen zierstube darstellt. Auch über die Budgetfrage #er##wir in einigen Jahren hinweg sein.(Sehr wahr! Hzerspruch.) Wenn es so wäre, wie Bebel es darstellte, gat er und haben wir alle uns schon hundert Male dann zas Prinzip vergangen. Oder sollen wir Komödie und sollen wir der Regierung nur Mittel anbiesen, aber sie dann ablehnen? Dann dürften wir auch im senstagt keinem Gesetz zustimmen, weil kein Gesetz in wierem Sinne gehandhabt wird.(Sehr richtig!) Das ZenBaden ist als Mehrheit gefährlich. Wir bekämen eine Konsessionsschule, wir würden ein Verbrechen i der Partei begehen, wenn wir das nicht zu verhindern suchten.(Lebhafter Beifall.) Bebel erklärte, daß er solche Techtelmechtel nicht gern sehe. Nun, man liebt sie so lange nicht, als man nicht in der Lage ist, sie zu machen.(Widerspruch.) Die Berliner würden sie ja auch mitmachen, wenn se nur könnten.(Heiterkeit und Widerspruch.) In die tistorisch=ökonomische Mausefalle kriechen wir nicht hinein. Leshalb lehnen wir die Resolution, die unsere Aktionsjähigkeit lähmt, ab.(Zuruse.) Nun, Ihr Berliner wart ja schon zu Lassalles Zeiten das staatserhaltende Element in der Partei.(Heiterkeit.] Wenn Sie keinen Bruch wollen, einigen Sie sich auf die Resolution Frohme.(Beifall und Viderspruch.) Lautsky: Von den Budgets in Kommunen spreche ich nicht, denn davon steht in der Resolution nichts drin. Außerdem sind Staat und Gemeinde zwei zu verschiedene Organisationen. Ich beschäftige mich nur mit der Streitirage selbst. Bayern soll ein Musterland von Demokratie, Freiheit und Arbeiterfreundlichkeit sein. Bis vor kurzem tlang es noch anders. Wenn wir das Budget ablehnen, dann können wir frei und rücksichtslos Kritik üben. Wenn wir aber das Budget bewilligen, dann werden wir zu Nitschuldigen des Klassenstaates.(Beifall.) Um den Massen die Zustimmung zum Budget begreiflich zu machen, muß der Klassenstaat gelobt werden. Das ist eine verhäugnisvolle Folge der Budgetbewilligung, denn sie stellt unsere ganze Agitation auf eine andere Grundlage.(Sehr wahr!) Die Budgetbewilligung ist keine süddeutsche Frage, auch keine Frage der Führer, sondern sie ist eine Angelegenheit der gesamten Arbeiterschaft Deutschlands.(Beifall.) Eure zu den Süddeutschen) Siege sind gewiß auch unsere Siege, aber die Fehler, die Ihr macht, wirken auch auf uns in Norddeutschland zurück.(Sehr wahr!) Wir haben deshalb ein Recht, dreinzureden. Es gibt keine ausschließlich taktische Frage, sondern Taktik ist immer angewandtes Prinziv. In der Theorie können wir verschiedener Meinung sein, aber unser Handeln muß einheitlich sein.(Sehr wahr! Man kann ein guter Parteigenosse sein und braucht nicht an die materialistische Geschichtsauffassung zu glauben. Ran ist aber kein Parteigenosse, wenn man sich den Beschlüssen des Parteitages nicht fügt.(Beifall.) Wer sagt, jeder müsse frei entscheiden können, ist kein Sozialdemotrat, sondern ein Anarchist.(Lachen.) Der einzelne ist rechtlos. Er ist nur mächtig, wenn er sich mit Gleichgesinnten verbündet. Diese Unterordnung, dieses Opfer der Freiheit, das freiwillig gebracht wird, ist kein Kadavergehorsam. Ich verweise auf das Beispiel Jaurés, der obgleich Budgetbewilliger im Prinzip, jetzt mit der Mehrheit gegen das Budget stimmt.(Beifall.) Dadurch hat Jaurés an Achtung und Vertrauen nicht verloren, sondern gewonnen.(Erneuter Beifall.) Wenn der Parteitag nicht mehr das Recht haben soll, Beschlüsse zu fassen, dann können wir die Partei auch auflösen. Ich bitte Sie daher, sich machtvoll hinter die Resolution des Parteivorstandes zu stellen. Lebh. Beifall.) Valther=Nürnberg: Bebel sagte, auf die bürgerlichen Parteien sei kein Verlaß, und in Preußen werde niemals eine bürgerliche Partei das Reichstagswahlrecht einführen. Sehr richtig!) Das beweist nur, daß die Verhältnisse im Norden anders sind als im Süden. Bei uns denken die burgerlichen Parteien anders. Die Budgetabstimmung ist keine Frage des Klassen=, sondern des politischen Tageskampfes.(Zustimmung.) Wäre von Berlin nicht das Wort Disziplinbruch“ gebraucht worden, so hätte die ganze Ffrage nicht die heutige Bedeutung gewonnen.(Sehr wuhr! simon, der im bayerischen Landtag den Sachsengänger gesielt hat, hat im bayerischen Landtag einen Antrag auf Selennellung von Staatsmitteln gestellt, die die Gewerkhaften für die Arbeitslosenunterstützung erhalten sollen. er handelt also auch mit dem Klassenstaat. Man hat sogar Glagt, die Massen hielten nicht zu den Abgeordneten. Als reiter der größten Organisation Süddeutschlands erkläre daß wir, Männer und Frauen, zu unseren Abgeordreien stehen.(Beifall.) Die Resolution des Parteivorkandes will keinen Frieden, sondern den bestehenden Zustand verschärfen.(Beifall.) hurs# card Fischer=Berlin: Als ich gestern Bebel gewir hatte, glaubte ich, daß eine Verständigung sehr leicht „ wurde. Als ich heute aber Segitz hörte, kam ich zu uer anderen Ansicht. Da bekam ich Zweifel, ob auf allen Tehr der gute Wille zur Verständigung vorhanden wäre. zu(u. Segitz sprach, als ob es ihm um den Bruch Bruch. aber als ob er die Verantwortung für den anderen zuschieben wollte.(Sehr wahr!) Ebert soll nossen Bata sein und der Parteivorstand soll den Ge###be. wegen seiner versöhnlichen Haltung gerüffelt bel au Die Lönnt Ihr nur so etwas glauben! Wenn Beder da des Schlußwort verzichtet hat, so war ich der erste, „ib angeregt hat. Ich glaubte es nicht verantworten eennen, von Bebel bei seinem Gesundheitszustand ein zu verlangen. Ich bin der letzte, der Euch mein guten Willen absprechen will.“ Schlägt doch nicht H.“) für Euch in dieser Frage. Aber stellt doch bitte Polizeis ptungen auf wie die, daß die Berliner für die Sie haben"lionen Mark bewilligt hätten.(David ruft: mer darau der doch getan!) David, es kommt doch imstimmt m:!" ob jemand mit der Absicht für das Budget lage fur. Whr. Ich will aber alles tun, um die Grundder Reig Verständigung zu geben. Ich beantrage, in in dem ere“des Parteivorstandes den Satz zu streichen, in Bürtt....) daß die Zustimmung zu den Budgets der Lübecken.““ Baden und Bayern unvereinbar mit es Opfer: Resolution sei.(Widerspruch.) Ich will die Besen; im Interesse der Einigkeit bringen und an dem Schaden Resolution ändert die Streichung nichts. Der tei zuger. Ihr mit Eurer Budgetbewilligung der ParNutzen,#t habt, ist viel größer, als der agitatorische Schnsucht erwartet habt.(Sehr wahr!) Ihr habt Adler### nach Victor Adler geäußert. Aber selbst Victor nichts unte bei aller Freundschaft mit Euch Bayern Ihr geht, in tun, als Euch sagen: Kinder, der Weg, den wäre daraus alsch.(Hört! hört!) Segitz hat gesagt, es einige zur angelegt, daß einige fliegen. Ich habe auch sagen Zutung mit dem Parteivorstand und kann nur — Saran ist kein wahres Wort.(Hört! hört!) Ihr(zu den Bayern) begeht ein Verbrechen, wenn Ihr solche Behauptungen aufstellt. Ueberlegt es Euch genau, ehe Ihr um einer solchen Vaggtelle willen die Existenz der Partei aufs Spiel setzt.(Zurufe bei den Süddeutschen: Wir sagen ja auch, daß es eine Bagatelle ist!) Wem es ernst um den Frieden ist, der stimme meinem Antrag zu, der Euch mit keinerlei Kainszeichen versieht.(Lebhafter Beifall. Händeklatschen.) v. Elm=Hamburg: Die Rede Timms, die auf mich großen Eindruck gemacht hat, hat mir bestätigt, daß zwischen dem Norden und Süden Unterschiede bestehen. Um zu einer Verständigung zu kommen, haben wir SchleswigHolsteiner den Antrag Frohme eingebracht. Ich bitte die Süddeutschen dringend, sich die Abstimmung genau zu überlegen. Ich bitte aber auch den Parteivorstand, genau mit sich zu Rate zu gehen; und dann finden sie sich hoffentlich auf dem Boden unserer Resolution zusammen. Wir Holsteiner haben den dringenden Wunsch, gehässige Auseinandersetzungen, wie wir sie jetzt hier erlebt haben, für die Zukunft zu vermeiden. Ich bitte um die Einheit auch im Interesse der Gewerkschaftsbewegung. Denkt daran, wie die frühere Zersplitterung der Arbeiterbewegung lähmend auf die Gewerkschaftsbewegung wirkte. Gewiß: Demokratie ist Herrschaft der Mehrheit. Aber wahre Demokratie trägt auch der Ansicht einer großen Minderheit Rechnung. (Sehr richtig!) Gehen wir deshalb als eine einheitliche Partei von Nürnberg fort.(Beifall.) Pfannkuch: Genosse Frank nannte den Parteivorstand den Gefangenen der Berliner. Nichts falscher als das. Wir halten zwar Besprechungen mit den Berliner Genossen ab, holen uns bei ihnen Rat und geben ihnen Rat. Aber es besteht keinerlei Abhängigkeitsverhältnis.(Seyr richtig!) Genosse Frank meinte weiter, ich wäre mit auf der Konferenz in Würzburg gewesen und hätte von dem Stattfinden der Stuttgarter Tagung Kenntnis haben müssen. Natürlich habe ich das gewußt. Ich wußte aber den Termin nicht und konnte doch wirklich nicht alle 8 Tage an irgend einen Landesvorstand schreiben.(Lachen.) Als Genosse, der 8 Jahre in der Berliner Stadtverordnetenversammlung sitze, erkläre ich, daß wir niemals für das Budget gestimmt haben. Wir haben auch manches für die Arbeiter erreicht, wir prunken aber nicht damit, weil wir das für unsere einfache Pflicht und Schuldigkeit halten. Beifall.) Heymann=Stuttcurt: Nach dieser Rede Pfannkuchs haben wir höchstens einen Formfehler begangen, als wir Pfannkuch nicht benachrichtigten. Aber der Vorwurf der Geheimbündelei ist hinfällig. Warum hat man unsere Abstimmung nicht auf dem Essener Parteitag behandelt, trotzdem ein Redner es angeregt hat? Wir wollen nicht bloß in unseren Landesorganisationen eine Maschine zur Geldsammlung sein, sondern wir wollen den Organisationen politisches Leben bringen. Deshalb gehen Sie nicht über die Rechte unserer Landesorganisationen zur Tagesordnung über.(Beifall.) Sindermann=Dresden: Mit dem Unannehmbar des Genossen Hildenbrand. proklamieren Sie den Disziplinbruch. Ich warne vor einer Aenderung der Vorstandsresolution. Man glaube nicht, daß die Stimmung in Norddeutschland durch„Vorwärts" und„Leipziger Volkszeitung" hervorgerufen sei. Die Parteigenossen würden es nicht verstehen, wenn man den Disziplinbruch der Süddeutschen so hingehen ließe, und wenn der Parteitag so ausginge, wie das Hornberger Schießen.(Sehr richtig!) Man sagt fortwährend, die Sachsen hätten auch für das Budget gestimmt. Solange ein Parteitagsbeschluß besteht, ist es niemals geschehen.(Zuruf: Goldstein!) Genosse Goldstein erklärt, daß er es nur einmal aus Versehen getan habe.(Lachen.) Man hat doch keinen Anlaß, an seinem Wort zu zweifeln.(Sehr richtig!) Es hieße der Logik Gewalt antun, wollte man die Sachsen mit den Süddeutschen vergleichen, die die Bewilligung organisiert, die demonstrativ dem Klassenstaat die Mittel bewilligt haben. Es müssen Beschlüsse gefaßt werden, die Verstöße gegen die Parteitagsbeschlüsse unterbinden.(Zu den Süddeutschen): Wenn Ihr Frieden und Einigkeit in der Partei wollt, dann laßt das Wort„unannehmbar“ fallen und steckt Eure verdiente Rüge ein.(Beifall und Widerspruch.) Leinert=Hannover: Bei Eröffnung des Parteitages wurde gesagt, es müsse volle Klarheit geschaffen werden. Diese Klarheit haben die süddeutschen Genossen gegeben. und daß für sie zwingende Gründe vorliegen. Bei dem Streit handelt es sich um mehr als um das Budget. Man will wieder einmal den Revisionismus beseitigen, und da geht man diesmal konsequent vor.(Sehr richtig!) Wenn wir die Resolution konsequent durchführen wollen, müssen wir den Parlamentarismus ablehnen. Die Genossin Zetkin hat ja auch von den erbärmlichen Abschlagszahlungen gesprochen.(Sehr richtig!) Diese Abschlagszahlungen sind es aber, mit denen wir in der Agitation unsere Erfolge erzielen.(Beifall.) Verurteilen Sie die Süddeutschen, dann müssen auch die Gothaer in die„eiserne Jungfrau". (Heiterkeit.) Die Budgetabstimmung hat die Massen nicht berührt, wohl aber haben diese Debatten=Erregung verur sacht. Der Parteivorstand hat die Schuld daran und er sollte schleunigst diese Resolution, deren Annahme ein Un glück für die Partei wäre, zurückziehen.(Gelächter und Beifall.) Wurm=Berlin verliest eine Erklärung von 13 anwesenden Berliner Stadtverordneten, in der es als Unwahrheit bezeichnet wird, daß sie jemals für das städtische Budget gestimmt haben oder durch Beschluß die Abstimmung anheimgestellt hätten.(Hört! hört!) Jede entgegengesetzte Behauptung ist unwahr.(Lebhafter Beifall.) Demgegenüber wird wohl Genosse Segitz verstummen.(Rufe: Nein!) Der Berliner Kollege, der Segitz den Brief eschrieben hat, wird sich vor seinen Kollegen und der Berliner Arbeiterschaft zu verantworten haben. Glauben Sie, daß sich die Berliner Arbeiter hätten eine Budgetbewilligung gefallen lassen?(Beifall). Eisner: Ich halte es noch jetzt aufrecht.(Unruhe.) Wurm: Genosse Eisner ist lange am„Vorwärts“ gewesen, er sollte es doch wissen.(Beifall und Unruhe. Stadthagen: Das ist ein Zeichen seiner Intelligenz!) Eisner: Auch niemals dagegen gestimmt! Wurm: Es war nicht nötig, aufzustehen, da wir für alle Male unsere prinziviell ablehnenden Standpunkt erklärt hatten.(Ledebour: Im Reichstag ist es genau so.) In dieser Kampfesweise der falschen Darstellung liegt Methode. Auch Timm hat ganz falsch zitiert. Der Rechnungsträgerei muß ein Riegel vorgeschoben werden, dem Mutigen gehört die Welt.(Beifall.) Ich hoffe, daß die Süddeutschen die Brücke, die ihnen der Parteivorstand mit der Resolution schlägt(Gelächter), betreten werden. Diese Resolution ist das äußerste an Entgegenkommen.(Stürmi scher Beifall und Gelächter.) Maier=Mannheim: Wir führen in Süddeutschland den Klassenkampf genau so scharf wie Sie, und wir können auch unseren politisch organisierten Genossen eine Budgetverweigerung begreiflich machen. Aber die Massen draußen begreifen sie nicht, und auf diese Massen müssen wir Rücksicht nehmen.(Widerspruch.) In den Schädel eines hinterwäldlerischen Bauern geht's so leicht nicht rein. Ich kann bestätigen, daß der Genosse Eichhorn sich dahin ausgesprochen hat, es müßten einige fliegen.(Hört! hört!) Dazu kann ich nur sagen: Werfen Sie unsere Abgeordneten hinaus, dann werfen Sie uns Badenser mit, denn wir stehen zu unseren Abgeordneten.(Großer Beifall bei den üddeutschen.) Wir stehen vor den Landtagswahlen und müssen nächstens die Kandidaten nominieren. Noch niemals sind uns solche Knüppel zwischen die Beine geworfen worden als durch die heutigen Reden der Norddeutschen.(Sehr wahr! bei den Süddeutschen.) Wie sollen wir nach diesen Angriffen gegen uns den Kampf gegen die Reaktion führen? Hat man uns doch hier wie Schulbuben behandelt!(Große Unruhe.) Lehnen Sie die Vorstandsresolution ab, wenn er nicht so viel Verantwortlichkeitsgefühl besitzen sollte, sie zurückzuziehen.(Beifall. Unruhe.) Schmidt=Göppingen: Ich behaupte, daß nicht 10 Prozent der süddeutschen Genossen hinter den Abgeordneten stehen.(Lebhafter Widerspruch bei den Süddeutschen.) Der Parteitag vertagt die weitere Debatte auf Freitag. Es folgen persönliche Bemerkungen. Singer: Genosse Segitz hat gesagt, ich hätte die Besprechung mit den Süddeutschen in dem Moment geschlossen, als er einen Verständigungsvorschlag hätte machen wollen. Diese Behauptung ist in allen Teilen unwahr. Hört! hört!) Ich habe ausdrücklich gefragt, ob noch jemand das Wort wünscht. Parteigenossen, ich frage Euch, ist es eine Art und Weise, so gegen einen Genossen vorzugehen? (Zuruf: Gemeinheit! Pfuirufe.) Wenn es irgend etwas gibt, was geeignet wäre, einen die Arbeit für die Partei zu verleiden, so ist es diese Manier der Verdächtigungen und der Benutzung von Hintertreppengeschwätz.(Stürmischer Beifall bei der Mehrheit.)— Ich habe im Auftrage des Parteivorstandes noch folgende Erklärung abzugeben: Der Genosse Segitz hat behauptet, er hätte von einer Besprechung zwischen den Genossen Bebel und Ebert gehört. Bei dieser Gelegenheit hätte Ebert dem Genossen Bebel Vorhaltungen gemacht, daß er so schwach gesprochen und uns damit das Konzept verdorben hätte.(Bebel: Kein Wort wahr!) Segitz hat hinzugefügt, der Erfolg dieser Unterredung wäre gewesen, daß Bebel vom Schlußwort zurücktrat und Ebert das Schlußwort erhielt. Als Vorsitzender der Partei erkläre ich, daß bereits gestern abend auf ausdrücklichen Wunsch Bebels der Parteivorstand mit Rücksicht auf den augenblicklichen Gesundheitszustand Bebels beschlossen hat, das Schlußwort Ebert zu übertragen.(Hört! hört!] Parteigenossen, ich frage Euch, ist das eine Manier, angeblich berechtigte Gründe zu verteidigen, oder ist es nicht die Manier hinterlistiger Kampfesart?(Stürmischer Beifall.) Eichhorn: Was Segitz über eine Aeußerung von mir gehört hat, ist eine infame Lüge.(Hört! hört!) Ich habe kein Wort vom„Fliegen“ gesprochen. Am Biertisch habe ich lediglich die Hoffnung ausgesprochen, daß, wenn es zu einer Spaltung kommen sollte, jene Elemente möglichst bald abgewirtschaftet haben möchten.(Beifall.) Eisner=Nürnberg: Ich habe während meiner Anwesenheit in Berlin wiederholt mit Singer gesprochen und dabei auch gefragt, weshalb die radikalen Berliner eigentlich das Budget im Rathaus bewilligten. Daraushin hat Singer mir geantwortet, daß, wenn das Budget zu Fall gebracht würde, von der Regierung ein Zwangsbudget oktroviert werden würde. Sie hätten aber gar keine Gelegenheit, gegen das Budget zu stimmen. Ebert: Meine Unterredung mit Bebel fand oben im Postzimmer statt und nur der Genosse Thiele hat uns beobachtet.(Hört! hört!) Es ist erstunken und erlogen, daß ich Bebel Vorhaltungen gemacht hätte.(Hört! hört!) Dazu lag keine Veranlassung vor, denn der gesamte Vorstand ist bis zur Minute über die Frage derselben Meinung wie Bebel.(Beifall.) In Berlin werden unsere Genossen von Achtgroschenjungen bespitzelt. Hier aber, wo wir Genoffen und Kameraden sind, sollte es nicht so weit kommen, in so perfider Weise unangenehme Genossen zu verleumden. (Sehr wahr! Unruhe.) Bebel: Was Ebert gesagt hat, ist Wort für Wort wahr. Ich bin gegen den Willen meines Arztes hierher gekommen, der erklärte, die Verantwortung nicht übernehmen zu wollen. Ich hab's gewagt. Ich muß aber sagen, daß ich es nicht riskieren kann, nochmals zu sprechen. Deshalb habe ich für das Schlußwort Ebert vorgeschlagen. Ich verstehe nicht, wie man Ebert einen Scharfmacher nennen kann. Er ist das ruhigste und am objektirsten denkende Vorstandsmitglied. Segitz ist eben das Opfer einer Mystisikation geworden. Ich kann bestätigen, daß mein Gespräch mit Ebert nur vom Genossen Thiele gesehen worden ist.(Hört! hört! Thiele ruft: Ich weiß von der ganzen Sache nichts!] Um so besser dann für Sie. Segitz: Bebels Aufregung ist begreiflich. Aber Ebert hatte keine Veranlassung, sich so zu entrüsten, denn er kennt den Gewährsmann seit heute nachmittag. Es ist nicht der Genosse Thiele, sondern der Genosse Nimmerfall. Wenn ich den Genossen Ebert einen Scharfmacher genannt habe, so geschah das, weil Ebert bei den Verhandlungen mit uns sich so unversöhnlich gezeigt hat. Singer hat bestätigen müssen, daß er in dem Moment Schluß machte, als ich einen Vorschlag machen wollte.(Lebhafter Widerspruch. Daß er gefragt hat, ob ich das Wort wünsche, weiß ich nicht. (Lachen.) Eichhorn hat im wesentlichen zugeben müssen, was ich gesagt habe.(Zuruf: Unerhört!) Uebrigens berechtigt uns die ganze Situation, in der wir uns befinden, zu dem Mißtrauen, das ich ausgesprochen habe.(Pfuirufe. Unruhe und Zurufe: Unglaublich! Thiele spricht sein Befremden aus, daß Ebert seinen Namen in diese Sache hineingebracht habe, trondem er wußte, daß er, Thiele, unbeteiligt sei. Des sei eine unbegreifliche Leichtfertigkeit eines Parteivorstandsmitgliedes. (Sehr wahr! Lebh. Zustimmung.) Nimmerfall: Das Gespäch haben Bebel und Ebert auf der Straße gehabt.(Widerspruch.) Ebert hat gesagt: Die Geschichte ist so verworren geworden, weil Sie nicht mit genügender Schärfe für die Resolution des Parteivor standes eingetreten sind.(Bebel: Kein Wort ist davon wahr!) Parteigenossen, ich lasse mich nicht als Lügner vor der Partei hinstellen.(Gelächter. Rufe: Horcher! Zwischen träger! Gemeinheit! Bebel: Sie sind ein Lügner!) Genossen, wenn man so etwas auf der Stiege hört, ist es doch begreiflich, daß man es den Freunden mitteilt.(Widerspruch. Pfuirufe! Ledebour: Sie können sich doch auch irren, aber Bebel muß doch wissen, was er gesagt hat.) Bebel(den Singer mahnt, sich nicht zu erregen): Was ich über Thiele gesagt habe, nehme ich zurück.(Bravo!) Die Besprechung war im Postzimmer, nicht auf der Stiege. Natürlich mußten wir zum Postzimmer über die Stiege gehen.(Heiterkeit.) Ebert sagte mir, daß man glaube, es bestehe zwischen mir und Singer ein Gegensatz. Ich erwiderte, daß ich die Resolution doch ganz klar vertreten habe und daß zwischen mir und Paul kein Gegensatz bestehe. Nun mag der Herr Nimmersatt(Heiterkeit. Ruf: Nimmerfall!) wohl einige Worte aufgeschnappt und in sei nem Hirn sich zurechtgemacht haben. Sie haben nicht bewußt gelogen, aber Sie haben Aufgeschnapptes hintertragen. Wenn Sie dem Genossen Segitz das so gesagt haben, daß dieser es glauben mußte, so haben Sie sich als Parteigenosse in der elendsten und erbärmlichsten Weise benommen.(Stürm. Beifall.) Ebert erklärt, daß er den Namen Thieles nur genannt habe, um volle Klarheit zu schaffen.(Zurnf.) Jeden Verdacht gegen Thiele nehme er zurück. Es habe sich der Vorfall genau so zugetragen, wie es Bebel gesagt hat. Bedauerlicher als das Geschwätz von Nimmerfall ist es, daß ein Mann, wie Segitz, auf so fade Schwätzerei solche schweren Anschuldigungen vorbringe.(Stürm. Beifall und Pfuirufe.) Singer schließt darauf die Sitzung. 2. Jahrg. iche, geheime e. was auf Prozent der tenmandaten itrages wird Widerspruch etreten. 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