Erscheint wöchentlich 7 mal. Bezugspreis vierteljährlich in Neuß 1,50 Mk., durch die Post bezogen 1.65 Mk., mit illustriertem Unterhaltungsblatt 1,80 Mt., durch die Post bezogen 1.95 mk. Für Aufnahme von Anzeigen an bestimmten Tagen und Stellen wird keine Gewähr geleistet. Geschäftsstelle: Neuß, Neustraße 1. Fernsprecher 57. Jeder Abonnent und seine Frau ist im Falle eines tötlichen Unfalles mit 200 Mark versichert. Amtliches Verantwortlich für die Schriftleitung J. V.: Rud. van Haag, Neuß. II„„„„„„„„„„„„— mf###4 mit täglicher Gratisbeilage„Bunke Blätter“ und wöchentlicher landwirtschaftlicher Beilage„Am Pflug“. Kreisblatt Rotations-Druck und Verlag von Rudolf van Haag, Neuß. Alleiniges Anschlagerecht für die hiesigen Plakatsäulen. Nr. 385. Donnerstag, den 24. Dezember 1914.(Adam und Eva+. 89. Jahrg. Zurückgeschlagene Angriffe im Westen.- Neue Schlacht auf der ganzen Front im Osten. Oesterreichische Erfolge zur See. Die amtlichen Tagesberichte. WTB. Großes Hauptquaitier. 23. Dez.(vorm.) (Amtlich.) Anariffe in den Dünen bei Lombartzyde und südlich Bixschoote wiesen unsere Truppen leicht ab. Bei Richebourg-I'Avoué wurden die Engländer gestern wieder aus ihren Stellungen geworfen. Trotz verzweifelter Gegenangriffe wurden alle Stellungen, die zwischen Richebourg und dem Kanal d'Aire à la Bassée den Engländern entrissen waren, gehalten und befestigt. Seit dem 20. Dezember fielen 750 Farbige und Engländer als Gefangene in unsere Hände. 5 Maschinengewehre und 4 Minenwerfer wurden erbeutet. In der Umgebung des Lagers von Chalons entwickelte der Feind eine rege Tätigkeit. Angriff nördlich Sillery, südöstlich Reims, bei Sonain und Perthes wurden von uns zum Teil unter schweren Verlusten für die Franzosen abgeschlagen. In West- und Ostvreußen blieb die Lage unverändert. Die Kämpfe um den Bzura=Nawka=Abschnitt dauern fort. Auf dem rechten Pilica= Ufer ist die Lage unverändert. Oberste Heeresleitung. WTB. Wien, 23. Dez. Amtlich wird verlautbart: Unsere Operationen in den Karpathen nehmen günstigen Verlauf. Im Latorcza=Gebiet wurde ein russischer Angriffsversuch auf Volooz(Volovez) abgewiesen. Im oberen Uugkal machten unsere Truppen gestern bei Fenyvesveelgy 300 Gefangene und drangen weiler vor. Auch nordöstlich des Lubkower Nasses in der Richtung gegen Lisko gewannen unsere Angriffe Raum. Die heftigen Kämpfe bei Krosno= Jaslo= Tuchew und am Dunajec halten an. An diesem Fluß erneuerten die Russen auch in der vergangenen Nacht ihre vergeblichen verlustreichen Angriffe. An der Nida steht vorerst der Kampf. Nächst der Mündung dieses Flusses wurde eine Brücke des Feindes über die Weichsel in Brand geschossen. Südlich Toniasow wurde von unseren Truppen ein Nachtangriff kaukasischer Regimenker abgeschlagen. Die Kämpfe unseres Verbündeten um den Nawka= Bzura= Abschnitt dauert fort. An der ganzen Front ist somit eine neue Schlacht im Gange. Erfolge der Osterreicher zur See. WTB. Wien. 25. Dez. Amtlich wird verlautbart: Das französische Unterseebool Curie wurde, ohne zu einem Angriff gekommen zu sein, auf unserer Küste von Strandbatterien und Wachtfahrzeugen beschossen und zum Sinken gebracht. Die Besatzung wurde gefangen genommen. Unser Unterseebook 12 griff am 21. in der Straße von Otranto die französische Flokte, bestehend aus 16 großen Schiffen, an. torpedierte das Flaggschift vom Typ Coubert zweimal und Amtmanns Käthe. Roman von H. Courths Mahler Zugleich bemerkte sie auch, daß die Dame Georg sehr interessiert sixierte. Sie war sehr schön, aber stark gepudert und mit auffallender Eleganz kostümiert. Von ihr ging auch der eigentümlich scharfe Duft aus, der Käthe direkt Kopfweh verursachte. Mit Absicht setzte sich diese Dame so, daß sie Georg ihr Gesicht zuwandte, und antschieden versuchte sie, mit ihm zu bokettieren Georgs Wesen machte sich eine auffallende Unruhe bemerkbat. Er warf Käthe einen unsicheren Blick zu und sah, daß sie den kleinen Zwischenfall bemerkt hatte. Mit einer brüsken Bewegung drehte er seinen Stuhl herum, so daß er der Dame den Rücken zukehrte. Und seine Stirn zog sich sinster zusammen. „Wie im Schmerz," dachte Käthe, und sie grübelte darüber nach, weshalb Georg beim Anblick deser Dame erschrocken war. „Wenn es dr riecht ist, gehen wir jetzt,“ sagte Georg nach einer Weile. „Ja,“ sagte sie leise,„es ist mir recht. Dies starke Parfüm verursacht mir Unwohlsein.“ Er nickte und rief den Kellner herbei, um zu zahlen. Augenscheinlich war er sehr nervös und aufgeregt. Käthe mußte wider Willen wieder in das schöne, gepuderte Frauengesicht hinübersehen. Und es wollte ihr scheinen, als fähe sie es heute nicht zum erstenmal. Aber sie konnte sich nicht erinnern, wo es ihr schon begegnet sein konnte. Jedenfalls bemerkte sie, daß die Dame ihrem Begleiter etwas über Georg orsagt haben mußte, denn dieser wandte sich verstohlen um und sah zu Georg herüber, dreht aber dann das Gesicht so, das Georg ihn nicht ansehen konnte. Anscheinend wollte er auch nicht, daß seinr Dame herübersah, denn er machte sie auf irgend etwas draußen auf dem Meere aufmerksam, um sie abzulenten. traf beide Male. Die darauf in der feindlichen Flokte entstandene Verwirrung, die gefährliche Nähe einzelner Schiffe und der hohe Seegang bei unsichtigem Wetter verhinderten das Unterseeboot, über das weitere Schicksal des betreffenden Schiffes Gewißheit zu erlangen. Oesterreichisch=Angarn und Serbien. WIB. Wien, 24. Dez. Eine amtliche Bekanntmachung tritt den infolge der Zurücknahme der österreichisch- ungarischen Truppen in Serbien entstandenen, teilweise ganz unbegründeten Gerüchten entgegen, und teilt als Ergebnis der durch eine hohe militärische Vertrauensperson auf auf allerhöchsten Befehl angestellten Untersuchung folgendes mit: Nach den erkämpften Erfolgen hatte das Oberkommando der Balkanstreitkräfte die völlige Niederwerfung des Gegners ins Auge gefaßt, dabei aber den zu überwindenden Schwierigkeiten nicht genügend Rechnung getragen. Infolge der Ungunst der Witterung waren die wenigen, durch unwirtliches Terrain führenden Nachschublinien in solchen Zustand geraten, daß es unmöglich wurde, der Armee die notwendige Verpflegung und Munition zuzuführen. Da gleichzeitig der Feind neue Kräfte gesammelt hatte und zum Angriff überging, mußte die Offensive abgebrochen werden. Es war ein Gebot der Klugheit, die Armee nicht unter ungünstigen Verhältnissen zum entscheidenden Kampf zu stellen. Unsere in Serbien eingedrungenen Streitkräfte sind den widrigen Verhältnissen nachgebend zurückgegangen, sie sind aber nicht geschlagen. Daß wir, bei diesem Rückzuge empfindliche Verluste an Mann und Material hatten, war unvermeidlich. Die über das Maß unserer Verluste verbreiteten Nachrichten gehen weit über die Tatsachen hinaus. Der amtliche Bericht schließt mit der Mitteilung, daß der Kaiser den bisherigen Oberkommandanten auf seine aus Gesundheitsrücksichten gestellte Bitte vom Kommando enthoben und den General der Kavallerie Erzherzog Eugen an seiner Stelle ernannt habe. WTB. Ofen, 25. Dez. Feldmarschall Erzherzog Friedrich äußerte sich beim Kriegsberichterstatter des Az Est, dem Dramatiker Franz Malnär wie folgt: Es sei kein Grund zu Besorgnis wegen Serbien vorhanden. Alles werde eintreffen, was das Vertrauen in die Armee rechtfertige. In nicht langer Zeit werde Ungarn vollständig gesäubert sein. Alles müsse aber vorsichtig geschehen, da die Gesundheit der Soldaten geschont werden müsse. Die gemeinsame Tätigkeit mit den deutschen Bundesgenossen lege ihm die Pflicht auf, ständig im Hauptquartier zu bleiben und an den gemeinsamen Besprechungen teilzunehmen. Der Kaiser befände sich in voller Kraft und Gesundheit, er nähme mit unerschütterlicher Zuversicht jede Nachricht vom Kriegsschauplatz auf Die Kammertagung in Frankreich. WTB. Paris, 23. Dez. Präsidenk Deschanel eröffnete die Kammersitzung und erklärte in seiner Ansprache: Die Vertreter Frankreichs müßten der Helden gedenken, welche seit fünf Monaten für ihr Vaterland kämpften. Frankreich sei niemals größer gewesen und niemals habe man herrlichere Tugenden gesehen. Deschanel gedachte der verstorbenen Deputierten, namentlich der auf dem Schlachtfelde gefallenen Parlamentarier. Im Senat eröfnete Dubost die Sitzung mit einer Ehrung für das Andenken der verstorbenen Senatoren, insbesondere des Senators Reymond(Departement Loire), welcher bei einem Erkundungsflug in der Nähe von Toul vor dem Feinde gefallen sei. Er drückte dann namens des Senates seine Bewunderung für die Armee, ihre Führer und das Land aus. In der Kammer verlas sodann Ministerpräsident Vivrani die Erklärung der Regierung. Von den ersten Sätzen an wurde er durch Beifallsrufe unterbrochen. Die Deputierten hörten stehend die Erklärung an und brachen in Beifall aus, als Viviani erklärte, Frankreich werde bis zur endgültigen Befreiung Europas kämpfen. Als er von den Sympathiebezeugungen des Auslandes und dem Willen Frankreichs sprach, das heldenmütige Belgien wiederherzustellen und den preußischen Militarismus zu zerbrechen übertönten Beifallsrufe und Rufe: Es lebe Belgien! die Stimme Vivianis, welcher lange seine Rede unterbrechen mußte. Die Sätze über die Gewißheit des Erfolges, über den Generalissimus der Armee, die gefallenen Soldaten, die Festigkeit der Kredite und über die günstige Finanzlage fanden lebhaften Beifall. Am Schluß der Rede erhob sich ein Beifallssturm. Eine Anzahl von Gesetzesvorlagen wurden von dem Bureau der Kammer niedergelegt und soll morgen erörtert werden. Die Tribünen waren dicht besetzt. Sämtliche Botschafter und Gesandten der verbündeten und neutralen Mächte waren anwesend, darunter Bertie und Tittoni. Alle Deputierten wohnten der Sitzung bei. Das Haus vertagte sich um 3.30 Uhr auf morgen. Paris, 23. Dez. Die Erklärung der Regierung, welche Viviani in der Kammer verlesen hat, lautet: „In der jetzigen Stunde ist nur eine Politik möglich: Kampf ohne Gnade bis zu einer endgültigen, durch einen völligen siegreichen Frieden gesicherten Befreiung Europas. Dies ist der einmütige Schrei des Parlaments, des Landes und der Armee. Angesichts des ihm unerwarteten Erscheinens dieses Nationalempfindens ist Deutschland aus dem Taumel des Siegesrausches aufgescheucht worden. In den ersten Tagen des Konflikts verleugnete es das Recht und rief die Gewalt an. Er verachtete die Geschichte und schützte ein einziges Gesetz vor, das des Interesses, um Belgien zu verletzen und in Frankreich einzufallen. Seither hat die deutsche Regierung eingesehen, daß man mit der Meinung der Welt rechnen muß, und sie versuchte, die Verantwortung des Krieges auf die Verbündeten abzuwälzen, jedoch vergeblich. Alle von den beteiligten Nationen veröffentlichten Dokumente und auch die in Rom gehaltene aufsehenerregende Rede eines der bedeutendsten Vertreter des edlen Italiens bezeugen den seit langem feststehenden Willen unserer Feinde, einen Gewaltstreich zu versuchen.“ Die Erklärung bringt weiter in Erinnerung, daß Frankreich und Rußland am 31. Juli dem englischen Vorschlag zugestimmt hätten, die militärischen Vorbereitungen einzustellen und in Verhandlungen in London einzutreten. „Hätte Deutschland zugestimmt, hätte der Friede noch in dieser letzten Stunde erhalten werden können. Indem aber Deutschland die Lage brüskierte, machte es den Krieg unvermeidlich. Wenn es so in diplomatischer Hinsicht den Frieden im Keim erstickte, geschah es, weil es seit vierzig Jahren unablässig das Ziel verfolgte, Frankreich zu erdrücken, um zur Knechtung der Welt zu gelangen. Alle Aufklärungen sind vor jenes Tribunal der Geschichte gebracht worden, wo für Bestechlichkeit kein Platz ist, Die Dame warf aber immer wieder ihre aufdringlichen Blicke zu Georg herüber. Dieser hatte bezahlt und erhob sich. „Komm, Käthe!“ Sie gehorchte sofort. Als sie mit Georg an dem Paar am Nebentisch vorüberging, hatte sich der Herr sicher absichtlich abgewanot. Aber daß die Tame Georg zulächelte und ihn mit den Augen grüßte, entging Käthe nicht. Wie er diesen vertraulichen Gruß aufgenommen hatte, konnte sie nicht sehen, da er hinter ihr ging. Aber in ihrem Herzen regte sich ein seltsam peinliches Gefühl. Als sie ins Freie traten, atmete sie die klare, würzige Seeluft ein. Dieses abscheuliche Parfüm schien sich in ihre Kleider gehängt zu haben und sie meinte, sie würde diesen Geruch nie wieder los. Georg ging still und sichtlich verstifrmt neben ihr Sie sah von der Seite verstohlen zu ihm auf. Seine Augen blickten zusammengezogen. Erst nach einer ganzen Weile fragte er unsicher: „Willst du noch irgend wohin gehen, Käthe?“ Sie schrak aus ihren Grübeleien empor. „Nein, Georg.“ „Das ist mir lieb— ich habe leider ein scheußliches Kopfweh. Wenn es dir recht ist, gehen wir ins Hotel zurück und begeben uns zur Ruhe.“ „Es ist mir recht,“ sagte sie leise. Aber sie konnte an diesem Abend lange nicht einschlafen. Immer mußte sie grübeln, wo sie die schöne Frau vom Nebentische schon gesehen hatte und was zwischen ihr und und Georg vorgegangen wan. Noch aus dem Schlafe schreckte sie empor, weil sie meinte, den starken, schwülen Duft wieder zu spürm. Sie wußte, diesen Geruch würde sie nie wieder vergessen.——— Am anderen Morgen hatte Georg, schon ehe sie erwachte, das Hotel verlassen, und man meldete ihr, daß er um neun Uhr zum Frühstück zurück sein wollte. Käthe sah nach der Uhr. Es fehlte bis dahin noch Dreiviertelstunde. Da die Sonne verlockend schien, wollte sie diese Zeit zu einer kleinen Strandpromenade benutzen. Als sie etwa zehn Minuten auf der breiten Promenade gegangen war, sah sie plötzlich zu ihrem Schrecken nicht weit von sich entfernt Georg mit der Dame von gestern abend auf einer Bank sitzen. Sie sah ganz deutlich, daß sie miteinander sprachen. Wie gelähmt blieb sie stehen und dann wollte sie sich instinktiv zur Flucht wenden. Aber da hatte sie Georg auch schon entdeckt. Er erhob sich sofort, zog flüchtig grüßend den Hut vor der Tame und kam schnell auf Käthe zu. Sein Gesicht war blaß und düster. „Käthe— wenn es dür recht ist, reisen wir schon heute ab.“ sagte er hastig, ohne jede Einleitung. Sie blickte ihm mit einem bangen Gefühl in die Augen. „Wie du wünschest, Georg.“ Er nahm den Hut ab und wischte sich über die Stirn. „Und du fragst garnicht, warum ich einen Tag früher abreisen will?" „Du wirst deine Gründe haben.“ sagte sie kurz. Er sah sie von der Seite an. Ihr Gesicht schien ganz unbewegt. Nur die Farbe kam und ging darauf und dieses Zeichen innerer Erregung kannte er nun schon zur Genüge an ihr. Er atmete vief auf. „Käthe— hast du gesehn, daß ich mit der Dame sprach, die sich zu mir auf die Bank setzte?“ „Ja,“ sagte sie scheinbar ganz ruhig. „Nun— und ist dir dabei nichts aufgefallen?“ Sie blickte jetzt zu ihm auf. In seinem Gesicht zuckte er erregt. Unwillkürlich blieb sie stehen. „Sie erinnepte mich an jemand, den ich gekannt habe— aber ich weiß nicht, an wen.“ Er biß die Zähne zusammen und starrte finster vor sich hin. Und dann stieß er rauh hervor: „Es war meine geschiedene Frau, Käthe.“ Käthe zuckte zusammen. Nun wußte sie mit einem Male, wo sie dies schöne Gesicht schon gesehen hatte. Mrt großen Augen blickte sie zu ihm empor. Er starrte mit finster zusammengezogener Stirn auf das Meer hinaus. „Wie schmerzlich bewegt er ist,“ dachte sie bitter, und ein heißes Gefühl der Eisersucht überkam sie mit peinvoller Schärfe und da Frankreich und seine Verbündeten trotz ihrer Anhänglichkeit an den Frieden den Krieg auf sich nehmen mußten, werden sie ihn bis zum Ende durchführen. Getreu seiner Unterschrift im Vertrage vom 4. September, wo es seine Ehre und somit auch sein Leben eingesetzt hat, wird Frankreich die Waffen erst niederlegen, wenn es das verletzte Recht gerächt und die gewaltsam geraubten Provinzen für immer an das französische Vakerland geschmiedet, das heldenmütige Belgien in der Gesamtheit seines materiellen Ledens und seiner politischen Unabhängigkeit wiederhergestellt und den preußischen Milikarismus zerbrochen haben wird, um auf der Grundlage der Gerechtigkeit endlich ein neugehorenes Europa aufbauen zu können.“ Neue Bundesrats-Verordnungen. Berlin, 22. Dez. Die Schulden des käglichen Ledens verjähren nach den Vorschriften des B. G. B. in zwei oder vier Jahren. Diese Fristen laufen regelmäßig mit dem Jahresschluß ab. Für die Gläudiger ergidt sich daraus vielfach die Notwendigkeit, die Verjährung durch gerichtliche Geltendmachung des Anspruches zu unterbrechen. Um in der gegenwärkigen Zeit daraus entstehenden Schäden vorzubeugen, hat der Bundesrat heute eine Verordnung erlassen, wonach die im§ 196 und 197 des B. G. B. bezeichneten Ansprüche, die zur Zeit noch nicht verjährt sind, nicht vor Ende 1915 verjähren. Eine weitere Verordnung betrifft die Bewilligung von Jahlungsfristen bei Hypotheken- und Grundschulden. Für die Ansprüche auf Rückzahlung des Kapitals von Hypotheken usw. war die am 7. August ermöglichte dreimonatige Fristerstreckung nicht ausreichend. Deshalb wird jetzt das Prozeßgericht ermächtigt, die Zahlungsfrist für Hypotheken und brundschuldenkapitalien auf eine Jeit bis zu sechs Monaten zu bemessen. Eine dritte Bundesratsverordnung ergänzt den§ 234 des V. G. B. über die Sicherheitsleistung mit Wertpavieren. Da zurzeit ein Kurswerk nicht notiert wird, und sich Zweifel ergeben könnten, hat der Bundesrat die Inlässigkeit der Sicherheitsleistung mit mündelsicheren Wertpapieren, die vor Ausbruch des Krieges einen Kurswerk hatten, ausdrücklich ausgesprochen und zwar soll die Sicherheitsleistung in Höhe von drei Viertel des Kurses vom 25. Juli zulässig sein. Mit den Kriegsanleihen des Reiches soll die Sicherheik in Höhe von drei Vierkel des Ausgabepreises geleistet werden können.(Dieser Preis war bei der bisher erschienenen ersten Kriegsanleihe bebanntlich 97,5 Prozent.) Der Papst über die Behandlung der Kriegsgefangenen. WTB. Rom, 23. Dez. Der Kardinal= Staatssekrekär übermittelte das bereits veröffentlichte päpstliche Dekret den Kardinälen und Erzbischöfen in den kriegführenden Ländern mit einem Briefe, in dem er hervorhebt, daß der Papst bei der Ausführung des Dekrekes keinen Unkerschied nach Religion, Staatsangehörigkeit oder Muttersprache zwischen den Gefangenen gemacht wissen wolle. Der französische Kriegsfretwillige Dr. Weill. Berlin, 23. Dez. Im heutigen Vorwärks steht an der Spitze folgende Erklärung: Von dem Abgeordneten unserer Partei Dr. Georg Weill haben wir seik Schluß der letzten Reichstagssession keine Nachricht erhalten. Auch unsere Nachforschungen blieben ohne jeden Erfolg. Bestätigen sich die durch die Dresse gebrachten Mitteilungen, daß er in die französtsche Armee eingetreten ist, so hat er sich durch diese auf das schärfste zu verurkeilende Handlung selbstverständlich außerhalb der Sozialdemokratischen Parkei Deutschlands und der Reichstagsfraktion gestellt. Weitere Schritte werden der Partei vorbehalten. Berlin, den 22. Dezember 1914. Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Der Vorstand der Sozialdemokratischen Reichstagsfraktion. Eine Korpsbrauerei. Berlin, 23. Dez. Ein Brauereibesitzer aus Kaufbeuren beelchtet nach dem Berliner Lokal- Anzeiger in einem Feldpostbrief, daß er Inspektor der Korpsbrauerei geworden ist. Vom Generalkommando des 1. bayerischen Armeekorps wurden drei Brauereien mit Mälzereien in Betrieb genommen. Alle beschäftigten Leute, bayerische Soldaken, sind gelernte Brauer und Küfer. Drei„Weihenstephaner“ sind Braumeister, ein Kempkener Brauereidirektor ist Leiter des ganzen Betriebes. Es wird ganz nach bayerischer Art gesotten, und zwar oberjährig, Die verehrten Abonnenten werden ersucht, das Abonnement für das erste Quartal 1915 rechtzeitig erneuern zu wollen, damit in der Weiterlieferung keine Störung eintritt. Geschästsstelle der Neußer Zeitung. Teleson 57. weil keine Kühlanlagen vorhanden sind. Das täglich gebrauchte Verkaufsbier wird an die Division des 1. Armeekorps abgegeben. Kokale Hachrichten. Neuß, 24. Dezember. O Das Eiserne Kreuz wurde dem Leutnant der Reserve Karl Groß von hier(Reserve- Infanterie- Regiment Nr. 25), verliehen. Dieselbe Auszeichnung erhielt der zum Unteroffizier beförderte Fritz Rennefeld(Reserve- Infankerie- Regiment Nr. 98). * Weihnachtslieder=Vortrag auf dem Markt. Wie schon bekannt gegeben wurde, wird der große Kinderchor in einer Stärke von 600 Knaben und Mädchen unter Leitung des errn Rektor Huppertz, am morgigen ersten Feierkage auf dem Markt mehrere dreistimmige Weihnachtslieder zum Vortrag bringen und am Schluß das deutsche Weihelied. Der Worklaut der vier Lieder ist an anderer Stelle zum Abdruck elangt. Die Veranstaltung beginnt kurz nach 12 Uhr und ie gleichzeitig zum Besten bedürftiger Hinterbliebener gefallener Neußer Krieger stattfindende Büchsensammlung wird hiermit allen, die sich morgen am Gesang der Kinder und an den alten schönen Weihnachtsliedern erfreuen werden, nochmals recht angelegentlich empfohlen. Sollte es, was aber hoffentlich nicht der Fall sein wird, gegen 12 Uhr regnen, dann wird die Veranstaltung auf den 2. Feiertag verschoben. X Das 3. Kriegskonzerl in der Bürger=Gesellschaft beginnt am Sonntag- Abend punkt 8 Uhr. Ein Karten-Verkauf findet, wie schon bekannt gegeben wurde, nicht mehr statt, da alle Karten schon seit einigen Tagen ausverkauft sind. Kinder unter 8 Jahren können nicht zugelassen werden. = Der Cäcilienchor von St. Marien wird an den Weihnachtstagen zur Aufführung bringen; in der Mette: Missa solemnis für 6stimm. gem. Chor von P. H. Thielen. Zum Offertorium: Laetentur coeli 4stimm. gem. Chor von M. Haller. In den nachfolgenden Messen: Lieder von Thielen, Plag, Trier und Hartmann. Im feierlichen Hochamte um 10 Uhr: Missa: O crux ave für 6stimm. gem. Chor von Fr. Nekes. Am 2. Feiertage: Missa festiva für 4stimm. Männerchor mit Orgelbegleitung von J. Plag. Zum Offertorium: Hodie Christus natus est für 4stimm. Männerchor von M. Haller. !!!! Die Städtische Lese= und Bücherhalle bleibt heute und an den beiden Weihnachtsfesttagen geschlossen. )!? Für Weihnachtsreisende. Der starke allgemeine Verkehr wird diesmal, so bemerkt die Frkf. Itg., am 24. Dezember nachmittags mit der Abbeförderung einer großen Anzahl von Milikärurlaubern zusammentreffen, auch am 27. Dezember und 31. Dezember, nachmittags, wird der Verkehr außergewöhnlich anschwellen. Wegen Hergabe eines großen Teils der Betriebsmittel zu Heereszwecken können Vor=, Nach- und Sonderzüge nicht in dem gleichen Umfang gebildet werden, wie es früher geschehen ist. Es werden also am 24., 27. und 31. Dezember, nachmittags alle Züge sehr stark benutzt sein, leicht Verspätung erhalten, und unter Umständen Anschlüsse versäumen; vereinzelt werden den Personenzügen auch mit Bänken ausgerüsteke Güterwagen beigestellt werden müssen. Deshalb empfiehlt es sich, wenn alle, die über ihre Reisezeit frei verfügen können, sich mit ihrer Reise so einrichten, daß sie zu der angegebenen Zeit die Eisenbahn möglichst nicht benützen. + Eine schöne Weihnachtsbescherung wurde dieser Tage über 200 unterstützungsbedürftigen Familien, deren Ernährer im Felde stehen, verwundet oder tot sind, geboten. Wie wir zu Beginn des Krieges schon berichteten, hat die Stammtischgesellschaft „Alles nette Leut" im Hotel Sandweg auf ihrem Stammtisch ein Eisernes Kreuz aufgezeichnet, und dieses wird benagelt. Jeder Nagel kostet 0,50 Pfg. und der Tisch hat bis heute Mk. 1500,— eingebracht. Seitens der Gesellschaft sind nun den unterstützungsbedürftigen Familien 2 Jentner Kohlen und 1 Zentner Kartoffeln verabfolgt worden. Wie die Leute sich gerade über diese Gaben, welche am allernötigsten sind, freuen, beweisen die rührenden, an die Gesellschaft gerichteten Dankschreiben. Hervorzuheben ist, daß hier grade die verschämten Armen, welche sonst keine Unterstützung bekommen, und sich auch nichts fragen, bedacht worden sind. Wie wir hören, wird dieser Tage auf dem Stammtisch, da Kreuz und Rand bereits fertig genagelt, ein Eichenlaubkranz, welcher sich um das Kreuz legt, aufgezeichnet werden, und soll dieser, da er mit ganz kleinen Stiften genagelt wird, mehr einbringen, als Kreuz und Rand zusammen.(Eingesandt.) (!) Ueber das Flaggen in den nationalen Farben hat das Erzbischöfl. Generalvikariat in Köln am 24. September einen Erlaß veröffentlicht, den wir schon früher erwähnten. Wir werden gebeten, ihn nochmals in Erinnerung zu bringen: „In katholischen Gegenden findet sehr häufig Beflaggung der Häuser aus Anlaß religiöser Feste, namentlich bei Prozessionen statt— und da bewirken Fahnen in den hellen Farben: GelbRot, Gelb-Blau, Rot-Weiß, Blau=Weiß, Gelb-Weiß, besonders, wenn sie in reichem Wechsel gebraucht werden, ein sehr freundliches, farbenprächtiges Bild. Es ist daher begreiflich, daß diese Farben bei religiösen Feierlichkeiten freudiger Art mit Vorliebe zum Flaggen verwandt werden, ganz abgesehen davon, daß GelbWeiß die päpstlichen Farben sind. Bei pakriotischen Festen aber will es, namentlich heute bei der allgemeinen, nationalen Erhebung, angemessen, ja geboten erscheinen, daß vor allem in den vaterländischen Farben, sei es Schwarz-Weiß oder Schwarz-Weiß-Rot, geflaggt werde. Das sind ja die Farben, die unsern tapferen Soldaten im Kampfe für die Freiheit und Sicherheit unseres teuren Vaterlandes glorreich voranleuchten, denen sie begeistert folgen in Sieg und Tod. Se. Eminenz unser hochwürdigster Herr Kardinal und Erzbischof ist überzeugt, daß die patriotisch gesinnte Bevölkerung der Erzdiözese einer Anregung der Geistlichkeit in dieser Richtung gern Folge geben wird.“ „!“ Die Höchstpreise für Karkoffeln. Der soeben veröffentlichte Erlaß des Herrn Handelsministers vom 2. Dezember zur Ausführung der Bundesratsverordnung über die Höchstpreise für Kartoffeln ist vor allem wegen der Bestimmungen über die Durchführung des Verkaufszwangs bemerkenswert. Der Produzent von Speisekartoffeln ist nach dem Gesetz vom 4. August verpflichtet, diese der zuständigen Behörde auf Aufforderung zu überlassen. Die Ueberlassung darf nur auf Antrag verfügt werden und zwar, wenn ein öffentliches Interesse vorliegt, insbesondere, wenn die Versorgung der Bevölkerung mit Speisekartoffeln durch eine unberechtigte Zurückhaltung des Produzenten gefährdet ist. Der Antrag darf nur von Gemeinden oder Gemeindeverbänden gestellt werden. Diese haben sich dabei zu verpflichten, die ihnen überlassenen Speisekartoffeln in einer den Verhältnissen der bedürftigen Bevölkerungskreise entsprechenden Weise in den Verkehr zu bringen. Zuständig zur Prüfung des Antrages ist die Kommunalaussichtsbehörde. Gegen die Festsetzung des Uebernahmepreises ist nur die Beschwerde an den Regierungspräsidenten gegeben, der entgültig entscheidet. !*! Fahrkausweisgesuche von Frauen.— Karneval. Von Seilen des stellvertretenden Generalkommandos 7. Armeekorps geht uns folgendes zu: 1. Fortwährend müssen vom Generalkommando AusweisGesuche von Frauen abgelehnt werden, die ihre im Felde stehenden Männer besuchen wollen. Die Ausstellung von Fahrtausweisen an weibliche Angehörige der im Operations- oder Etappengebiet stehenden Militärpersonen und Beamten ist allgemein untersagt. Ausnahmen dürfen nur im Falle schwerer Verwundung und schwerer Erkrankung gemacht und müssen in jedem Einzelfalle vom General- Quartiermeister, Armee=Oberkommando oder von der Etappen- Inspektion genehmigt werden. Ohne solche Erlaubnis, die auch drahtlich erteilt werden kann, dürfen die heimatlichen Behörden Fahrtausweise für weibliche Personen nach dem Kriegsschauplatze nicht ausstellen. Für das General= Gouvernement Belgien kann die Genehmigung im allgemeinen durch die Gouverneure und Militärgouverneure, bei Lebensgefahr durch die Chefärzte der Lazarette an nahe weibliche Verwandte von Kranken und Verwundeten erteilt werden, sofern und solange diese in Lazaretten untergebracht sind. 2. Es nähert sich die Zeit, wo an vielen Orten karnevalistische Vorträge, Versammlungen und sonstige Veranstaltungen stattzufinden pflegen. Wenn auch an sich gegen diese volkstümlichen und althergebrachten Belustigungen nichts zu erinnern ist, Eduards unselige Erben. Die Kriegsheter. X Großfürst Nikolai Nikolojewitsch. Ueber den Oberkommandierenden der russischen Armee ist seit dem Kriegsausbruch in Deutschland viel geschrieben und geredet worden, und nicht alles von dem, was man ihm nachgesagt bet, war richtig. Zunächst ist die Annahme, daß er ein Onkel des Jaren sei,— man kann das immer wieder lesen— irrig. Nikolai Nikolajewitsch, was nichts anderes heißt, als Nikolaus, des Nikolaus Sohn(gelegentlich findet man ihn einfach als„Nikolajewitsch" bezeichnet, als ob das ein Familienname wäre) ist ein Enkel des Zaren Nikolaus l. und ein Sohn von dessen Sohn Aikolaus, der dementsprechend gleichfalls Nikolai Nikolajewitsch hieß und der Bruder des Zaren Alexanders II. war. Dieser war also der Onkel, Alexander III. war der Vetter des gegenwärtigen Oberkommandierenden aller russischen Streitkräfte. Somit ist Nikolat Nikolajewitsch kein Onkel, sondern ein Großvetter des jetzt regierenden Zaren. In der Schar der Großfürsten und in deren Verwandschaftsverhältnissen sich auszukennen, ist bei der großen Zahl dieser ehrenwerten Herren freilich auch nicht ganz einfach. Nicht unwichtig ist es aber doch, noch einiges mehr aus den Familienverhältnissen des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch zu wissen; denn diese Kenntnis erläutert gewisse bedeutsame politische Vorgänge mehr, als lange Auseinandersetzungen es vermögen. Der Oberkommandierende, der in jungen Jahren eine unebenbürtige Heirat einzugehen beabsichtigte, daran aber von Kaiser Alexander III. gehindert wurde, ist seit etwa sieben Jahren mit der Prinzessin Anastasta, einer Tochter Nikitas von Montenegro verheiratet. Diese Anastasia war, als sie noch jung und schön war, mit dem Herzog Georg von Leuchtenberg vermählt, ließ sich aber von diesem scheiden, um ihre gegenwärtige Ehe eingehen zu können. Eine Schwester dieser Anastasia war die Prinzessin Jorka von Montenegro, die Peter Karageorgievitsch, seit 1903 König von Serbien, im Jahre 1883 geheiratet hatte. Die Prinzessin Jorka erlebte den Aufstieg ihres Gatten nicht mehr; sie stard schon im Jahre 1890. Die Familienbeziehungen zwischen Aikite, Peter I. von Serdien und Nikolai Nikolajewitsch sind aber rege bis auf den heutigen Tag. Man versteht, warum Rutzland sich für Serbien so ins Zeug gelegt hat; und wenn Familienbeziehungen heutzutage in der Politik auch nicht mehr ausschlaggebend sind— man denke nur an Deutschland und England— so war es doch für die weltgeschichtliche Entwicklung In unseren Tagen nicht bedeutungslos, daß König Peter ein Schwager des Großfürsten Nikolai ist. Und Großfürst Nikolat Alkolajewitsch gilt gegenwärtig als der mächtigste Mann in Rußland. Auch darüber ist viel geredet und geschrieben worden: man hat behauptet, der Zar stehe völlig unter dem Einfluß seines Großvetkers, und der habe von Nikolaus II. mit dem Revolver in der Hand die Unterzeichnung der russischen Mobilmachung erpreßt. Man muß sich diese Szene vorstellen, um sich darüber klar zu werden, daß jene Erzählung nicht gerade sehr wahrscheinlich klingt. Und sie wird auch nicht glaubwürdiger durch den Umstand, daß ste sich auf angebliche Berichte stützt, die an einem mitkeldeutschen Fürstenhof angelangt sein sollen, an einen Fürstenhof, der gleichfalls— durch die Ehe des Großfürsten Kyrill— in nahen verwandtschaftlichen Beziehungen zum Zarenhofe steht. Man macht sich wohl überhaupt bei uns falsche Vorstellungen vom russischen Kaiserhof und von dem Einfluß und dem Wirken der Großfürsten. Die Annahme, daß man im Hause Romanow —Holstein—Gottorp seiner größeren oder geringeren verwandtschaftlichen Zuneigung mit Revolver und Gift Ausdruck verleihe, was allen Ernstes so oft behauptet wird, ist durchaus von der Hand zu weisen. Die Zeiten Peters III. und Pauls I. sind längst vorüber, und man hak die Anwendung solcher Radikalmittel am russischen Hofe, wo es durchaus gesittet zugeht, längst den Nihilisten überlassen. Mit dem anderslautenden Märchen muß endlich aufgeräumt werden; das erfordert die Gerechtigkeit. Und Deutschland würde sehr unklug handele, wenn es sich fortwährend einreden würde, daß am Hofe des Zaren gewissermaßen Zustände wie am Hofe halbzivilisierter asiatischer Despoten herrschen. Man ist im Gegenteil äußerlich sogar ungewöhnlich kultiviert; man hat sein strenges Jeremoniell und man benimmt sich bei Hofe durchaus nicht anders als am Hofe von Berlin, Wien oder London. Das familiäre Zusammengehörigkeitsgefühl ist in Pekersburg sogar sehr stark entwickelt; die Umtriebe der sogen. Großfürsten- Partei sind denn auch ganz anderer Ark. Daß sie sich nicht gegen die Person des Jaren richten, geht schon daraus hervor, daß an der Spitze dieser Großfürsten- Partei die Zarin-Mutter Maria Feodorowna steht, die gewiß nichts gegen ihren Sohn unternehmen wird. Die Bestrebungen der Großfürsten- Partei waren zunächst polikischer Art. In ihnen kam in erster Linie der russische Deutschenhaß zum Ausdruck; augenblicklich dürfte übrigens der politische Ehrgeiz dieser höfischen Partei vollauf befriedigt sein; hat sie doch den Krieg gegen Deutschland, ihr wichtigstes Ziel, durchgesetzt. Nikolai Nikolajewitsch, der in seinem Leben nicht anders als Soldat, in seiner frühen Jugend allerdings ein großer Taugenichts war, und der deshalb von Alexander II. nach Taschkent verbannt worden war, befehligk augenblicklich die größte Armee der Welt, und damit wird seinem Ehrgeiz vermutlich Genüge geschehen sein. Es wird behauptet, der Großfürst strebe nach noch Höherem, nach der Krone des weißen Jaren, und er hoffe, dereinst als Zar Nikolaus III. den Thron zu besteigen. Begründet wird diese Annahme mit dem Umstand, daß der einzige Sohn des Zaren kränklich ist, und daß es nicht ganz sicher erscheint, ob er jemals Kaiser werden wird. Dann wäre aber der nächste Thronanwärter der Bruder des Jaren, der Großfürst Michael Alexandrowitsch. Diesen ohne Weiteres auszuschalten, würde wohl kaum angehen, und es liegt dazu auch irgendein sichtbarer Anlaß nicht vor. Ganz außerhalb des Bereichs der Möglichkeit wäre natürlich die Thronfolge Nikolais nicht; er müßte aber dann sowohl den Zarensohn wie den Bruder des Kuisers überleben, und Nikolai Nikolajewitsch ist bereits 58 Jahre alt. Seine Gesundheit ist aber robust, u. d der Großfürst ist trotz seiner weißen Haare noch außerordentlich rüstig. Ueberdies ist er von einer geradezu unwahrscheinlichen Körpergröße, und er verfügt auch über gewaltige Kräfte. Davon sollen die Leute zu erzählen wissen, die mit ihm näher zu tun hetten. Mit diesen Körperkräften paart sich Brutalität, wie das ja nicht selten der Fall ist, und der Großfürst besitzt noch dazu maßlosen Ehrgeiz. Er ist also, wie man sieht, in jeder Hinsicht ein angenehmer Herr, und dementsprechend ist auch die Beliebtheit, die er im Heere genießt. Seine Offiziere wissen, daß mit ihm nicht gut Kirschen essen ist, und seine Ernennung zum Höchstkommandierenden wird in der russischen Armee kaum freudig begrüßt worden sein. Es kommt noch hinzu, daß dieser Großfürst insofern aus der Art geschlagen ist, als er von jeher für die üblichen Großfürstenamusements nicht viel übrig hatte. Er gehörte nicht zu denjenigen, die sich mit besonderer Vorliebe in Paris und an der Reviera vergnügten; seine Liebe galt stets dem Militär. Nur in Bezug auf seinen Geldbedarf steht er den anderen Großfürsten nicht nach. Er hatte deswegen schon mit seinem Vetter Alexander III. Zerwürfnisse; er hat diese Eigenschaft übrigens von seinem Vater geerbt, der wegen völliger Vermögenszerrüttung nach einem an Skandalen reichen Leben schließlich unter Kuratel gestellt werden mußte und im Irrsinn starb. Dieser Vater gleichen Namens kommandierte im Türkenkriege von 1877 das russische Heer, zeigte sich jedoch so unfähig, daß die Sache ein böses Ende genommen hätte, wenn nicht schließlich Karol I. von Rumänien den Oberbefehl in die Hand genommen und die Russen herausgerissen hätte. Niemand vermag zu sagen, bis zu welcher Höhe sich der Ehrgeiz des russischen Oberkommandierenden verstiegen hätte, wenn es ihm gelungen wäre, die russischen Truppen siegreich nach Berlin und Wien zu führen. Dieser Stockrusse haßte Deutschland wohl hauptsächlich deshalb, weil er, dem es an Intelligenz wahrlich nicht fehlt, die geistige und kommerzielle Ueberlegenheit des westlichen Nachbarn in seinem eigenen Lande verspürte. Und durch seine Familienbeziehungen war er zu einem wirksamen Werkzeug der großserbischen Propaganda geworden. Sollte das russische Heer, wie wir zuversichtlich erwarten dürfen, unter seinem Oberbefehl endgüllig geschlagen werden, so wird es auch mit seinem Einfluß am russischen Hofe endgültig aus sein. Es liegt deshalb auch durchaus kein Grund vor, sich den Kopf darüber zu zerdrechen, ob Nikolai Nikolajewitschs Ehrgeiz tatsächlich nach der Zarenkrone strebt. Warten wirs ruhig ab, und überlassen wir das Uebrige getrost unserem Hindenburg und dem General Konrad von Hoetzendorf. so passen sie doch nicht zu dem Ernste der gegenwärtigen Kriegszeit. Von einem förmlichen Verbote soll vorerst abgesehen werden; jedoch wird die dringende Erwartung ausgesprochen, daß auf etwa geplante Veranstaltungen karnevalistischer Art diesma allgemein verzichtet wird. — Standesamt. An beiden Weihnachtstagen ist das Standesamt von 10—11 Uhr geöffnet. — Die Apotheken sind den ganzen Tag geöffnet wie folgt: Am 25. Dez. Adlerapotheke, 26. Löwenapotheke, 27. Einhornapotheke. *. Vem Wetter. Höchste Temveratur am gestrigen Tage 5 Grad Celsius über Null, niedrigste in vergangener Nacht 3 Grad über Null. Heute Morgen 4 Grad über Null. Barometer 7 mm gestiegen. Wind südlich. ist zu erwarten: 24. Dez.: Wenig verändert, Niederschläge. 25.Dez., Trübe, Niederschläge, windig, Frost. 26. Dez.: Feucht, trübe, lebhafte Winde, kalt. Aus dem Landkreise Neuß. !—! Holzheim, 23. Dez. Am dritten Weihnachtstage, um 4 Uhr beginnend, findet hier im Saale des Herrn Christ. Brücken ein patriotischer Abend statt. Deklamationen, mehrstimmige Gesänge, eine Festrede, ein Theaterstückchen und kleine Bescherung der anwesenden verwundeten Krieger bilden das Programm des Abends. Den deklamatorischen, gesanglichen und theatralischen Teil hat die Schule übernommen unter freundlicher Mitwirkung des Pfarr- Cäcilien- Vereins. Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Abgesehen davon, daß die Darbietungen der Schule wieder erhebend sein werden, wie man seit einer Reihe von Jahren gewohnt ist, so ist es auch die nationale Pflicht eines jeden Bürgers, diesem Abend beizuwohnen. Da die verwundeten Holzheimer Krieger, die in Neußer Krankenhäusern untergebracht sind, an der Feier teilnehmen, aber zeitig wieder nach Neuß zurück müssen, so war es notwendig, dieselbe so früh zu legen. Von Hah und Fern. * Berlin. 21. Dez. Eine Schwindelbank wurde von der Kriminalpolizei aufgehoben, ihr Direktor A. Ludwia verhaftet. Dieser eröffnete, so berichtet der„Berl. Börs.-Courier“, anfangs November in der Schonenschenstraße 1 die„Deutsche Wechsel- und Kreditbank“, nach seinen Büchern mit einem Kapital von 100000 Mark, in Wirklichkeit jedoch mit baren 95 Mark, die er auch erst noch einem anderen abgeschwindelt hatte. Die„Bankräume“ bestanden aus drei Zimmern im ersten Stock, der Geschäftsstube, dem Privatkontor, in dem„Direktor A. Ludwig' zugleich auf dem Sofa schlief, und einem dritten Zimmer mit einigen alten Kleidern und sonstigen geringen Habseligkeiten des„Direktors“. Um so schöner war die„Aufmachung“ der Werbe- und Geschäftsbriefe: ein deutscher Adler, „Girokonto„bei der Reichsbank",„Telegrammadresse„Deutschbank".“ In zwei Provinzstädten sollten Generalagenturen der Bank bestehen. Die Geschäfte, die das neue Unternehmen betrieb, waren Wechselgeschäfte auf Gegenseitigkeit. Weil aber der„Herr Direktor“ davon nicht leben konnte, so nahm er viele„onkassobeamte“ an und knöpfte ihnen möglichst hohe Bürgschaften in barem Gelde und in Sparkassenbüchern ab. Einer der „Kassierer" schöpfte Verdacht, erkundigte sich bei hiesigen Banken und dann bei der Kriminalpolizei. Diese sah sich nun die Gründung und ihren Leiter genauer an und setzte ihn hinter Schloß und Riegel. Von den„sichergestellten" Bürgschaften war nichts mehr vorhanden. Beschlagnahmt wurden für 24000 Mark Wechsel. Wieviele sonst noch umlaufen, steht nicht fest. Ludwig wurde in Untersuchungshaft genommen. Aus Verlustliste Nr. 106, 107 und 108. 1. Garde= Regimenk, Potsdam. Leib-Komp.: Grenadier Wilhelm Robens, Schlich, vermißt. 2. Komp.: Gefreiter Peter Schmitz, Hochneukirch, verwundet. Grenadier Johann Hamacher, Neurath, verwundet. Kaiser Franz Garde- Grenadier= Regiment Nr. 2, Berlin. 10. Komp.: Reserv. Wilhelm Breuers, Büderich, tot. Infankerie- Regiment Nr. 29, Trier. Berichtigung früherer Angaben. 8. Komp.: Musk. Hubert Gröttsches, Wickrath, bisher vermißt, gestorben Lazarekt Odenkirchen 8. 10. 14. Füsilier- Regiment Nr. 39, Düsseldorf. 5. Komp.: Füsilier Bernh. Krahwinkel, Kleinenbroich, verwundet. Infanierie- Regiment Nr. 143, Straßburg i. E., Mußig. 5. Komp.: Unteroffizier Johann Wirtz, Neurath, verwundet. Infanterie- Regiment Nr. 144, Metz. 2. Komp.: Musketier Theodor Bien, Neuß, verwundet. Infankerie= Regiment Nr. 161. 11. Komp.: Unteroffizier-Asp. Matth. Schmitz, Stommeln, verwundet. Infanterie- Regiment Nr. 173. 7. Komp.: Res. Bernh Aeters, Wickrath, verwundet. Landwehr- Infahlerie- Regiment Nr. 19, Glogau=Liegnitz. 3. Komp.: Gefreiter Johann Joergens, Büderich, verwundet. Infanterie=Regiment Nr. 56, Wesel, Kreve. 8 Komp.: Gefr. d. R. Werner Börges, Hochneukirch, verw. Reserve-Inf.=Reg. Nr. 130, Metz. 6. Komp.: Wehrmann Peter Pohlen. Neuß, verwundet 7. Komp.: Wehrmann Wilhelm Bendt, Schiefbahn, verw 8. Komp.: Wehrmann Kaspar Schmitz I, Neuß, verw. 10. Komp.: Gefreiter Heinrich Holthausen, Neuß, verw. Wehrmann Johann Hammacher, Holzheim, verw. Res. Anton Schroers, Neuß. verw. 11. Komp.: Wehrmann Michael Derichs, Holzheim, verw. 5. Garde=Regiment, Spandau. 1. Komp.: Res. Johann Schlangen, Kaarst, tot. s Reserve=Inf.=Reg. Nr. 15, Minden, Bielefeld, Dortmund. 5. Komp.: Krgsfreiw. Josef Stenmanns, Kapellen, verm Reserve- Infanterie- Regiment Nr. 237, Trier. 1. Komp.: Wehrm. Martin Thönnessen, Neuß, verwundet. 3. Komp.: Wehrm. Heinrich Amrath, Glehn, verw. b. d. Tr. Kaiserliche Marine. Friedrich Stelter. Heerdt, verwundet. Handels-Zeitung. Neuß, 24. Dez. Am heutigen Getreidemarkte blieben Preise sämtlicher Fruchtgattungen unverändert. I Neuß, 23. Dez. Produktenmarkt. Weizen, Landware 1. Qual. 00,00, 2. Qual. 00,00, ausländ. 1. Qual. 00,00, 2. 00,00, Roggen, Landware 1. Qual. 00,00, 2.—,„ ausländ. 1. Qual. 00,00, 2. 00,00. Hafer, Landware 1. Qual. 00,00, 2. 00,00, ausländ. 1. Qual. 00,00, 2. 00,00, Futtergerste 1. Qual. 00.00, Mais, Mixed 00,00, runder 00.00, Cinquant 00,00, Weizenmehl 000 ohne Sack 00,00, Rog enmehl ohne Sack 00,00, Weizenkleie ohne Sack 00,00, Weizen=Brand ohne Sack 00,0)), Vollmehl ohne Sack 00.00 alles per 100 Kg., Baumwollsaatmehl 000,0, Leinkuchen 270,00, Palmkuchen 000,00, Soyabohnenkuchen 000,00, Rübk gen, große 192,00, kleine 196,00 Erdnußkuchen, Coromandel 000.—, Rufisque 000.—(Kuchenmehle M. 4.- Be 1000 Kilo inkl. Sack höher), Rüböl ohne Faß 148,00, Leinöl 94,00, Soyabohnenöl 00,00, Erduußöl 000,00, alles per 100 Kg.(frachtfrei Neuß). Köln, 23. Dez. Luzernerheu 8,50—9,00, Wiesenheu 7,40—7,80 Roggen=Breitdruschstroh 3.00—3,75, Krumm= und Preßstroh 2.60—3,00 die 100 Kil. Berlin, 23. Dez. Getreidebörse. Weizen, Roggen, Hafer und Mais geschäftslos, Weizenmehl 38,50—41,50, ruhig, Roggenmehl 31,50— 32,50 M. ruhig. Mit Rücksicht darauf, daß morgen die Abänderungen des Höchstpreisgesetzes in Kraft treten, war der Verkehr anch heute noch sehr gering. Es wurden wieder keine Preise notiert Hafer wurde im Kleinhandel abermals bis zu 23 M. über Höchstpreis bezahlt. Für Gerste zeigten sich die Abgeber angesichts des neuen Höchstpreises von 2•0 M. etwas nachgiebiger. Die Forderungen waren aber immer noch erheblich über dem neuen Höchstpreis. Im Mehlmarkt war das Geschäft bei festen Preisen gering. Chicago, 22. Dez. Weizen Dez. 126⅜8(21. Dez. 124½), Mai 128 7/8 (127⅛). Mais Dez. 65(0- e), Mai 71½(70¾). Hafer Mai 52⅞ (52⅝). New=York, 22. Dez. Weizen, roter Winter vorr 136(21. Dez. 134¼), Frühjahrs vorr. 137(136¼), Dez 134⅝(132½), Mai 137½(135¾). Mais vorr. neuer 74¼(73¾). Mehl spring wheat 5.35(5.3). Getreidefracht Liverpool 8(7½—8). Getreidefracht nach London 0(0). Viehmärkte. Düsseldorf, 23. Dez. Schlachtviehmarkt. Auftrieb 641 Kälber, 549 Schweine. Eingeführtes ausländisches Fleisch 00 Viertel Großvieh, 28 Kälber, 00 Schweine. Preise für 50 Kil. Schlachtgewicht: Kälber a. 118—128, b. 105—110, c. 9—102, d. 90—95, e. 00—00. Schweine bei 20% Tara nah Lebendgewicht: a. 60—00, b. 60—00, c. 56—58, d. 56—58, e. 52—54, t. 52—54 M. Teudenz: Kälber lebhaft, Schweine mittelmäßig. Köln, 23. Dez. Schlachtviehmarkt. Zugetrieben: 701 Kälber, a. Dovpellender feinster Mast 00—00, b. feinste Mast älber 62—67, c. mittlere Mast= und feinste Saugkälber 55—60, d. geringere Mast= und gute Saugkälber 50—54, e. geringere Saugkälber 00—00, k. Fresser(gering genährtes Jungvieh) 00—00 die 50 Kil. Lebendgewicht, Bautzen 00 00 die 50 Kil Schlachtgewicht. Markt lebhaft und geräumt. 150 Schafe. Stallmastschafe(ohne Wolle), a. Mastlämmer und jüngere Masthamme 00—60, b. altere Masthammel, geringere Mastlämmer und gut genährte junge Schafe 00—00, c. maßg genährte Hammel und Schafe (Merzschafe 00— 0, Sauglämmer 0—0. Weideschafe a. 96—100, b. 00— 00, Sauglämmer 000—0.0 die 50 Kil. Schlachtgewicht. Markt ruhig und geräumt. a. vollfleischige bis zu 2 Ztr. Lebendgewicht 70—72, b. vollfleisch ge über 2 Ztr. Lebendgewicht 70—73, c. vollfleischige über 2½ Ztr. Leb ndgewicht 70 73, d. gettschweine über 3 Ztr. Lebendgewicht 00—04, e. fleischige und gering entwickelte bis 1½ Ztr. Lebendgewicht 52— 67, 1. Sauen 55—00, g. eschnittene Eber 00—00 die 50 Kil. Schlachtgewicht. Markt ruhig und geräumt. Eingeführt wurden an frischem geschlahtetem Fleisch aus Holland 84 Viertel Grßvreh, 00 tälber, 00 Schafe, 00 Schweine, aus Dänemark 00 Viertel Großvieh, aus Schweden 00 Viertel Großvieh, 00 Kälber. Amliche Wechselzinssätze de: Noteubanken vom 23. Dezember. um erdam 5. Belg. Pläze 6. Deuts he Pläze 5. Kopenhagen 6. Lissabon 5½. London 5. Italien. Plätze 5½. Madrid 418. Paris 5. Leterburg 6. Schweiz. Plätze 5. Wien 5½. Der Reichsbankdiskont um 1 Prozent ermäßigt. Berlin, 23. Dez. Die Reichsbank hat heute den Diskont auf 5 Prozent. den Lombardzinsfuß auf 6 Prozent herabgesetzt. In der heutigen Sitzung des Zentral=Ausschusses der Reichsbank führte Präsident Dr. Havenstein aus: Das deutsche Wirtschaftsleben ist in den letzten Monaten immer mehr wieder in normale Bahnen eingelenkt. Die wirtschaftliche Arbeit hat sich immer weiter organisiert und den veränderten Verhältnissen angepaßt, der Beschäftigungsgrad hat im ganzen wie auch in den meisten Berufsgruppen erheblich zugenommen und unterscheidet sich überwiegend kaum noch von den Friedenszeiten. Der Geldmarkt weist eine bereits seit längerer Zeit anhaltende Geldflüssigkeit auf. und die Depositen der Banken wie die Einlagen der Sparkassen sind trotz der ihnen für die große Kriegsanleihe entzogenen Betrage wieder in erfreulichem Wachstum begriffen. Das alles läßt im Verein mit den neuen Erfolgen unserer Heere, die die Sorge wegen der Möglichkeit eines vorübergehenden feindlichen Einbruchs in die deutschen Grenzlande hoffentlick endgültig gebannt haben, unsere Zuversicht auf einen glücklichen Ausgang des Weltkrieges und die Ueberzeugung des deutschen Volkes, daß wir auch finanziell und wirtschaftlich für jede Dauer des Krieges gerüstet sind, nur immer icherer und fester werden. Der Stand der Reichsbank ist durchaus befriedigend, ihre Aktionskraft dank dem in immer weitere Kreise dringenden Verständnis für ihre Bedeutung und ihre Auf gabe und dank der durch unser ganzes Volk gehenden Mitarbeit an der Stärkung ihres Goldbestandes von Woche zu Woche und ohne jede Unterbrechung gewachsen, und bei den großen Goldmengen. die noch in Privathänden sind, und da der wöchentliche Zustrom an Gold bisher noch nichts weniger als abgenommen hat,dürfen wir die Hoffnung hegen, daß diese Stärkung sich auch noch weiter fortsetzen wird. Die Inanspruchnahme der Reichsbank durch den Verkehr auf Wechsel= und Lombardkontr ist nicht höher und, wenn man die pmvaten fremden Gelder davon abrechnet, sogar niedriger, als wir sie in manchem der letzten zehn Jahre geschen haben. Diese ganze Gestaltung der Verhältnisse läßt zumal die Börse geichlossen ist. erwarten, daß auch die Ansprüche zum Altimo sich innerhalb erträglicher Grenzen halten werden. Wir glauben deshalb, trotz des ungewöhnlichen Zeitpunktes der deutschen Wirtschaftsarbeit nunmehr eine Erleichterung und eine neitere Hilfe für dre Ueberwindung der aus dem Kriege erwachsenden Schwierigkeiten bieten zu dürfen, vertrauen aber, da die Dauer des Kmeges nicht zu übersehn und eine besonnene und zielbewußte Schonung und Zusammenhaltung unserer Kräfte vielleicht noch lange notig sein wird, auch darauf, daß diesse Maßnahme nur in diesm Sinne verstanden und nicht zum Anlaß werden wird, irgendwie eine spekulative Ausnutzung der Mittel und des Kredits der Reichsbank zu versuchen. Für Geschäfte und Bestrebungen, die nicht der wirtschaftlichen Arbeit des deutschen Volkes und dem Ziele dienen, alle Kraft für die rückhaltlose Durchführung des Krieges zusammen zu fassen, ist heute und noch für lange Zeit kein Raum, und ihnen würde die Reichsbank sich unweigerlich versagen und mit allen Kräften entgegentreten. Aus diesen Erwägungen heraus hat das Reichsbankdirektorium beschlossen den Banksatz um 1Prozent auf 5 Prozent herabzusetzen. Der Zentralausschuß erklärte sich hiermit einstimmig einverstanden. achlete die Geschichte und schütze ein einziges Gesetz vor, das des Gottesdienst=Ordnung. Freitag, den 25. Dezember 1914. Hochheiliges Weihnachtsfest Ju der Münsterkirche. Hl. Messe: 4(1. Hochamt dan. 2 hl, Messen).— 6½(2. Hochamt).— 7¼.— 8.— 8½.— 9½(3. Hochamt).— 10½.— 11.— 11½ Andacht: 2½(Weihnachtsandacht).— 6(Andacht mit Festpredigt). In der St. Marienkirche. Hl. Messe: 4(1. Hochamt u. 2 hl. Messen, Kommunion des Beamtenvereins).—.Von 6—10 stille hl. Messen.— 10(Feierl. Tageshochamt.— 11(3 letzte hl. Messen). Andacht: 3(Weihnachtsandacht).— 5(Komplet mit Festpredigt) In der Dreikönigenkirche. Hl. Messe: 4(Metten, 2 stille hl. Messen).— 6½(3 hl. Messen).— 812 (hl. Messe).— 9(Feierl. Hochamt, daneben hl. Messe).— 10½ (hl. Messe).— 11(hl. Messe). 49 Andacht: 3(Weihnachts=Andacht).— 5(Komplet). Samstag, den 26. Dezember 1914. Fest des hl. Stephanus. In der Münsterkirche. Hl. Messe: 5½.— 6½.— 7½.— 8½.— 9½(Hochamt).— 11 (Predigt). Andacht: 2½(Weihnachts=Andacht).— 6(Komplet). In der St. Marienkirche. Hl. Messe: 6.— 7(Kommunion der Jüngl=Kangr.).— 8 Kommunion des Arbeiter=Vereins).— 9.— 10(Hochamt).— 11¼. Andacht: 3(Vesper).— 5(Weihnachtsandacht). In der Dreikönigenkirche Hl. Messe: 6½(Kommunion des Arbeiter=Vereins).— 7½.— 9(Hochamt).— 10½. Andacht: 8(Vesper). 5(Weihnachtsandacht. Sonntag, den 27. Dezember 1914: In der Münsterkirche. Hl. Messe: 5½.— 6½.— 7½.— 8½— 9½(Hochamt).— 11(Pred.). Andacht: 2½(Andacht).— 4(Jugend=Verein).— 6(Andacht). In der St. Marienkirche. Hl. Messe: 6.— 7.— 8(Predigt).— 9.— 10(Hochamt)— 11¼ Pred.) Andacht: 3(Weihnachts=Andacht).— 5(Andacht in allgem. Röten u. Anliegen mit Allerheiligen=Litanei) In der Dreikönigenkirche. Hl. Messe: 6½(Kommunion der Jungfrauen.— 7½(Kommunion der Knaben der 3., 4. und 5. Klasse).— 9(Hochamt), 10½. Andacht: 3(Weihnachtsandacht). 5(Andacht in allgem. Nöten und Anliegen für unsere Krieger Laufe der Moche. In der Münsterkirche. Hl. Messe: 6.— 7.— 7¾— 820,— 9. Jeden Abend 6 Uhr Andacht. In der Marienkirche. Hl. Messe: 6½.— 75— 8¼.— 9. An den Wochentagen Montag bis Mittwoch abends 7½ Rosenkranz mit Segen. Donnerstag 6(Sakraments=Andacht mit Dankandacht am Schlusse des Jahres). Samstag 6(Salve=Andacht). Der Herz=Jesu=Freitag wird Freitag, den 8. Januar, gehalten. In der Dreikönigenkirche. Hl. Messe: 6½.— 7.— 7¾.— 8½. Jeden Abend 6 Uhr Andacht. Donnerstag, 31. Dezember, abends 8(Andacht mit Predigt). Evangelische Gottesdienstordnung. 1. Weihnachtstag, Freitag, den 25. Dezember 1914. Vormittags 9¾ Uhr: Festgottesdienst(Kirchenchor). Im Anschluß daran Vorbereitung und Feier des hl. Abendmahls. 2 Weihnachstag Somstag, den 26. Dezember 1914. Vormittags 9¾ Uhr Gottesdienst, Pastor Meyer. Sonntag, den 27. Dezember 1914. Vormittags 9¾ Uhr: Gottesdienst. Nachmittags 2¾ Uhr: Kirchentaufen. Teil Landkreis z'um Schutze geuen die Maul= und Klauenseuche wird aus Anlaß der unter den Viehbeständen des Landwirts Jakob Schumacher in Büderich, Niederdonkerweg Nr. 75 und des Landwirts Hermann Hagen in Büderich, Crefelderstraße Nr. 109 festgestellten Seuchenfälle auf Grund der§§ 81 jf des Viehseuchengesetzes vom 26. Juni 1909(Reichsgesetzblatt S. 519) mit Ermächtigung des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten folgendes bestimmt Aus dem Gehöft des Schumacher Büderich, Niederdonkerweg Nr. 75 und den Gehöften Büderich, Crefelderstraße Nr. 107 und 109 wird je ein Sperrbczirk gebildet. Im übvigen finden die aus Anlaß der Seuchenfälle unter den Viehbeständen des Gutsbesitzers Cornelius Reinartz zu Derikumerhof und der Landwirts Schmitz zu Dirkes bei Grefrath getroffenen Sperrmaßnahmen Anwendung. Neuß, dcn 23. Dezember 1911. Der Königliche Landrat: Dr. von Brandt. Parterre u. I. Etage je 5 Räume, kompl. Badezimmer, Gas, elektr. Licht nebst Heizung per 1. April zu vermieten. Schorn, Salzstraße 19, II. Etg. Aelteres kinderloses Ehepaar sucht 3-4 Zimmer in ruhigem Hause zu April. Off u. M 27 an die Erp. Wir suchen Bolzen- und sowie Schlosser, Dreher und Fräser für Universalfräßmaschine zu sofortigem Eintritt. Off. unter P. F. 1012 an die Annoucen=Expedition Fr. Schatz, Duisburg. Tüchtige, durchaus erfahrene Werrzeugschlosser für Schnitte, Stanzen und Bohrfutter, bei hohem Lohn für dauernde Beschäftigung gesucht. Nur erstklassige Arbeiter wollen sich melden. Internat. Harvester Co. m. b. H. Neuß a. Rhein. Zahle die höchsten Preise ür getrag. Schuhe, Kleider, Leibwäsche usw Glockhammer 9. Donnerstag, den 24. Dez.: Geschlossen. Freitag, den 25. Dez.: 1. Weihnachtsfeiertag. Nachmittags 2½ Uhr, zu bedeut ermäßigten Preisen: Schneewittchen und die sieben Zwerge. Abends 7 Uhr: Serie 6: Tannhäuser Samstag, den 26. Dez. Außer Abonnement. Abends 7 Uhr: Tiefland Sonntag, den 27. Dez., nachmittags 2½ Uhr, zu bedeutend ermäß. 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Schmiedemaschine vertraut, ferner mehrere Backen- und Werkzeugschlosser sowie Dreher möglichst aus der BrancheDonnerstag(Christabend) nachm. 3½ Uhr: Krippenspiel(zu kleinen Preisen). Abends geschlossen. Freitag, 1. Weihnachtstag nachm 3 Uhr, zu kl. Preisen Der gestiefelte Kater. Abds. 7 Uhr: Brand. Samstag, 2. Weihnachtstag. nachm. 3 Uhr, zu kl. Preisen: Die Journalisten. Abends 7 Uhr: Brandt. Sonntag, nachm. 3 Uhr, zum 99. Male: Schneider Wibbel. Abends 7 Uhr: Der gestiefelte Kater. Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute früh gegen 7 Uhr, nach langem, schwerem, mit grosser Geduld ertragenem Leiden, meinen innigstgeliebten Gatten, dem treusorgenden Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, den wohlachtbaren Herrn Heinrich Schwengers Mühlenbesitzer, gestärkt durch den öfteren Empfang der heilig. Sterbesakramente, im Alter von 57 Jahren, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Die trauernden Hinterbliebenen. Schiefbahn, Kriegsschauplatz(Frankreich), Kempen, Willich, Neersen, den 23. Dez. 1914. Die Beerdigung findet statt am Montag den 28. Dez. 1914, morgens 9½ Uhr, vom Trauerhause, Willicherstrasse 9 aus. Daran anschliessend die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche zu Schiefbahn. Sollte jemand aus Versehen eine besondere Einladung nicht zugehen, bitte wir, diese als solche zu betrachten. Statt jeder besonderen Anzeige. Den Heldentod fürs Vaterland starb im Lazarett Courtrai(Frankreich) am 18. Dezember nach andächtigem Empfang der hl Sterbesakramente der kath. Kirche unser innigst geliebter Sohn, unser unvergesslicher Bruder und Bräutigam der wohlachtbare Herr Peter Wolfen UntelTdzier der Reserve im 3. Garde-Regiment zu Fuss im blühenden Alter von 25 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Carl Wolfen. Neuss, Kriegsschauplatz, Cöln, Nippes, Duisburg, Barmen, den 23. Dezember 1914. Die feierlichen Exequien finden am Montag, den 28. Dezember, morgens 9 Uhr, in der Marienkirche statt Kino Novesia Für die Feiertage Allein- und Erst-Aufführungsrecht für den einzig dastehenden Film Die siegreichen Heere Deutschlands und Oesterreichs und die Heere unserer Feinde in 11 Russen Franzosen Turkos, Zuaven Kolonialtruppen Engländer Schottländer Belgier Oesterreicher Deutsche Maschinengewehre Die deutschen Seine Majestät Kaiser Franz Josef Ausserdem an den beiden Feiertagen ein grossartig. Pracht-Programm unter anderem Peter Makaroff Drama in 4 Akten. Akten Infanterie Kavallerie Artillerie Pioniere Kriegsschiffe Flugzeuge und Luftschiffe Die Staatsoberhäupter unserer Feinde. Bundesfürsten. Seine Majestät Der deutsche Kaiser Sonntag und Montag vollständ, neues Programm unter anderem Drama in 3 Akten. Grosse Spezialabteilung Trauer Stets vorrätig: Frauer-Lleider Frauer-Costume s Tbls:: s Schleier s Tandschube In- u. Armllore Grosse Auswahl. Gebr. Alsberg, Neuss. Holzverkauf zu Neußerfurth. Am Montag, den 23. Dezember 1914, nachmittags 2½2 Uhr. im Wirtslokal Johann Wolf, wird der Unterzeichnete auf Anstehen der Erben Witwe Hermann Josef Tillmann das nachbesagte Holz öffentlich auf Kredit gegen Bürgschaft nummerweise versteigern und zwar 8 Morgen Schlagholz im Tillmannsbusch am Geulen. Herr Hubert Knoch zeigt das Holz auf Verlangen an. Ueuß. Justizrat Tils, Rotar. Automobilunfall. Am 1. August, mittags 2 Uhr, ist ein 14jähriger Junge mit dem Rade auf der Crefelderstraße zwischen einem Automobil und einem Rollwagen so unglücklich zu Fall gekommen, daß ihm von dem Rollwagen eine Hand überfahren wurde.— Zeugen dieses Unfalls werden gebeten ihre Adresse unter M 16 bei der Geschäftsstelle der Neußer Zeitung abzugeben, III. Konzert für die Hinterbliebenen gefallener Neusser Krieger am Sonntag. den 27 Dezember in der Bürger-Gesellschaft. Mitwirkende: Frau Eva Bruhn aus Essen(Sopran), Frau Beigeordneter Klein(Klavier) Herr Universitätsmusikdirektor Dr. Kunsemüller aus Kiel(Lieder-Begleitung, die vereinigten Chöre und Orchester des Kgl. Gymnasiums und der Städt. Oberrealschule unter Leitung der Herren Oberlehrer Wansieben und Gesangiehrer Tillmanns. Konzertflügel: Rud. lbach Sohn aus der Düsseldorfer Niederlage. =armonium von der Firma Mauelshagen hierselbst. Anfang punkt 8 Uhr. Ausverkauft. Beigeordneter Klein. Biotophon-Theater Grosse Fest- und Kriegs-Programme. Donnerstag, den 24. u. Freitag, den 25. Dezemb. (1. Weihnachtsfeiertag). Ein medizinisches Rätsel Grosser Kriminal- und Detektiv-Schlager in Ill Akten. Erst. und Allein-Aufführungsrecht! Patriotisches Lebensbild aus unserer Zeit in Ill Akten. Das Vorstadthaus Ergreifende Tragödie in II Akten. Samstag, den 26.(2. Weihnachtsfeiertag, Sonntag, den 27. und Montag, den 28. Dezember 1914: Die Liebe der Zigeunerin Wild-West-Drama in III Akten. Erst. und Allein-Aufführungsrecht! Auf dem Felde der Ehre Ein Menschenschicksal aus dem grossen Kriegsjahre 1914 in III Akten, von Dr. Magnus Haase. Das Opter für die Mutter Lebendsbild in II Akten. Und das vollständig neue Pracht-Programm Grangl. Männer-Gesang-Verein u. Damenchor Neuss. Leitung: Musikdirektor Johannes Drügpott, Düsseldorf. Sonntag, den 27. Dezember 1914, abends 5 Uhr, in der Christuskirche: Grosses Wohltätigkeits-Konzert zum Besten der Hinierbliebenen gefallener Neusser Krieger. Solisten: Fräulein Tiny Debüser, Alt Herr F. C. Hempel, Orgel. Herr Karl Klein, Cello. Herr Rob. Josef, Harfe, sämtlich aus Düsseldorf. Programm. 1. Orgelchoralvorspiel„Es ist ein Ros’ entsprungen“.. 2 Gemischte Chöre a)„Es ist ein Reis entsprungen“. b) Altböhmisches Weihnachtslied 3. Andante cantabile für Cello und Orgel 4. Cantate„Schlage doch gewünschte Stunde“, für Altsolo, begleitet von Orgel und Glocken 5. Toccata, Adagio und Fuge, C-dur für Orger 6. Gemischte Chöre a)„Christkindleins Wiegenlied“ b)„Kinder bei der Krippe“... (2 Weihnachtslieder im alten Stil). 7. Soli für Cello, begleitet von Harfe und Orgel a) Litanei b) Preghiera Weihnachtsgesang für Altsolo, begleitet von Cello, Harfe und Orgel „Hoch tut euch auf“, Chor mit Orgelbegleitung Brahms Praetorius Riedel Tartini Spelzspreu Hochseine reine Ware, gleicher Nährwert wie Kleie, Mk. 5.— per Zentner ohne Sack, Fischmehl, Weizenkleie, Gerstenmehl, Maisschrot, Eierperle, Hundekuchen, bestes Kaisermehl und Bruchreis. Heinr. Reidhöfer. Gründliche Ausbildung zum Kraftfahrzeugführer erteilt Louis Dresen, Neuß, Fernsprecher 939. Niederstraße 16. Wichtig für Pferdezüchter! Auf jede beliebige Dauer(auch auf 6 Mon. und darüber ohne Prämienzuschlag) übernimmt zu billiger, fester Prämie die mit der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz, dem Landwirtschaftlichen Verein für Rheinpreußen und auch mit dem Rheinischen Bauern Verein im Vertragsverhältnis stehende Rheinische Pferde- und Vieh-VersicherungsGesellschaft a. G. zu Cöln am Rhein die Versicherung trächtiger Stuten mit u. ohne Einschluß des Fohlens gegen die Folgen der Trächtigkeit u. Geburt. Hlchädigungshöhe für Staten liets so% o. für Fohlen 75%. Versicherung ganzer Pferde= und Viehbestände bei hohen Leistungungen zu mäßigen Prämien Nähere kostenlose Auskunft durch die Direktion und ihre Vertreter Tätige Agenten, wo noch nicht vorhanden, gesucht. Am 2. Weihnachts-Feiertag bleiben unsere Geschäftshäuser geschlossen.— Gebr. Alsberg, Neuss, Oberstr. 120—24. Fensterrahmen, Schaufenster, Rolladen, Treppen, haustüren, Wandvertäfelung, Laden=Einrichtungen 2c. fertigtals Spezialität billigst Heinr. 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