Nro. 1. 1885. Freitag, 2. Jannar.(Odilo.) 1— Neußer Zeitung Pud pr. oarial ui Airngened) eiur bugz ue i(Amtliches Kreisblatt.) od, Derucd unk Verlag. A. Schwovn. Agenturen: G. L. Daube& Cie. in Frankfurt a. M.— Haasenstein S Einladung zum Abonnement auf das 1. Quartal 1885 der Zeitung. Die Neußer Zeitung, täglich mit Ausnahme der Sonn= und hohen Festage erscheinend, kostet pro Bierteljahr: 11 hier in der Stadt ins Haus gebracht mit illustrirtem Unterhaltungsblatt 2 Mark, ohne dasselbe 2) durch die Post bezogen mit illustrirtem unter: haltungsblatt 8 Mark, ohne dasselbe 1 Mark 75 Pfg., wenn Abonnent sie am Postbureau abholt; 3) durch die Post bezogen und täglich durch den Briefträger ins Haus gebracht mit illustrirtem Unterhaltungsblatt 2 Mark 40 Pfg., ohne dasselbe 2 Mark 15 Pfg. Als Gratis=Beilage erhalten unsere Abonnenten einen praktischen Wandkalender für das Jahr 1885, welcher neben den Monatsrubriken freien Raum zu Notizen, fernek die israelitischen Feste, Münz=Vergleichungen, Briefund Packe=Porto=Taxe, Depeschentarif 2c. 2c. enthält. Die Expedition. Anzeigen 15 Pfg. die Raum. Reclamen 50 2 oder deren Raum. Die Expedition Verantw. Redakteur: Fr. Schwann. ) J a h r e s s c h a n. Wieder ein Jahr ist im Strom der Zeit dahingerauscht. Der Zeitungsschreiber, der allwöchentlich in einer Rundschau u: politischen Ereignisse den Lesern vorführte, hat jetzt die Pflicht, einen Rückblick auf das scheidende Jahr zu werfen, im alles das kurz zusammenzufassen, was die Völker in dieser Zeit nachhaltig bewegte. An großen, welterschütternden Begebenheiten kann das #rflossene Jahr nichts aufweisen. Kein Krieg störte die enhige Entwicklung des europäischen Bölkerlebens. Wir #irsten mit dem Dichter fagen: „Nichts bessres weiß ich mir an Sonn= und Feiertagen, „Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei, „Wenn hinten, weit in der Türkei, „Die Bölker auf einander schlagen.“ Noch weit hinter der Türkei, in Aegypten und in Südostafien, war die Kriegsfackel das ganze Jahr entzündet: England und die aufrührerischen Sudanesen, Frankreich und China kämpften dort miteinander und sie haben ihren Zwist in das neue Jahr hineingetragen. Weit mehr als jener Kriegslärm beunruhigte Europa das Auftreten der asiatischen Cholera in Süd=Frankreich, Italien und Spanien. Es gelang der heimtückischen Seuche glücklicherweise nicht, sich über größere Gebiete auszudehnen und mit Eintritt des Winters war die Gefahr gänzlich beseitigt. Wenden wir uns von diesen Begebenheiten von allgemeinerer Bedeutung dem nationalen Leben der einzelnen Völker zu. Das deutsche Reichhat seine Machtstellung in Europa, dank der weisen auswärtigen Politik Bismarcks, aufs neue verstärkt. Selten sah Deutschland so viele Bundesgenossen um sich, als am Schluß dieses Jahres. Zu Oesterreich, dem alten Freunde, ist Rußland hinzugekommen. Mit der Zusammenkunft der drei Kaiser in dem polnischen Städtchen Skierniewice wurde das einige Jahre lang zerrissen gewesene DreiKaiser=Bündniß wieder geknüpft. Italien trat in freundschaftliche Beziehung zu den drei Reichen und selbst Frankreich vergaß seinen Groll soweit, daß es in der großen Politik gemeinsam mit dem Fürsten Bismarck ging. Die Schachzüge dieser Politik waren unverkennbar gegen das isolirte England gerichtet. Frankreichs und Deutschlands Zusammenhalten brachte die ägyptische Conferenz, welche England zur Lösung der ägyptischen Finanzkrise einberufen hatte, zum Scheitern. Im Einverständniß mit Frankreich und den übrigen Bundesgenossen führte Fürst Bismarck, trotz Englands Widerspruch, seine berühmte Kolonialpolitik in Afrika durch. Mit einem Schlage wurde Deutschland dadurch zur angesehenen Kolonialmacht, so daß ihm die Seemächte die Leitung der zur Zeit in Berlin tagenden Kongokonferenz anvertrauten. Das verflossene Jahr wird voraussichtlich zum Ausgangspunkt eines gewaltigen Aufschwungs deutschen Handels und deutscher Kolonisation werden. Aus dem innern Leben Deutschlands ist vielerlei zu melden. Zunächst darf constatirt werden, daß die wirthschaftlichen Verhältnisse in erfreulicher Besserung begriffen sind. Die Landwirthschaft und einige Industriezweige liegen allerdings auch jetzt noch darnieder, so daß sich die Volksvertretung mit der Berathung von Abhilfemaßregeln zu beschäftigen haben wird. Das Wohl der arbeitenden Bevölkerung ist wie im vorigen Jahre durch das Krankenkassengesetz, so in diesem Jahre durch das Unfallversicherungsgesetz vermehrt worden. Der Ausbau der deutschen Reichsgesetzgebung wurde leider durch den beständigen Zwiespalt zwischen der Regierung und der oppositionellen Reichstagsmehrheit schwer gehemmt. Die letzten Wochen brachten so ernste Konflikte, daß die Folgen noch gar nicht abzusehen sind. An sonstigen nationalen Ereignissen ist zu verzeichnen der Tod des Herzogs von Braunschweig, durch dessen Kinderlosigkeit Erbfolgeverwickelungen eintraten, welche auch jetzt noch nicht endgültig erledigt sind Oesterreich=Ungarns auswärtige Politik geht mit der Deutschlands Hand in Hand. Die leichte Trübung, welche in dem Verhältniß zu Italien eintrat, weil Kaiser Franz Joseph den Besuch König Humberts nicht erwiderte, ist im Laufe des Jahres noch nicht ganz gewichen. Aus der innern Politik ist eine Besserung der bisher so ungünstigen finanziellen Lage des Landes zu melden. Leider steht dieser erfreulichen Thatsache die äußerst betrübende gegenüber, daß der Nationalitätenstreit zugenommen hat und den Bestand des ganzen Reiches zu gefährden droht. Das durch seine Intelligenz zur Herrschaft berufene deutsche Element wird von Czechen und Slaven unterdrückt und die deutsche Sprache aus dem amtlichen Verkehr und den Schulen mehr und mehr entfernt. In den verschiedenen Provinzial=Landtagen spielte der Nationalitätenhaß eine große Rolle. Während dieser Vorgänge in Oesterreich kam es in Ungarn zum offenen Kampfe zwischen Magyaren und Kroaten. Letztere verlangten ihre gänzliche Lostrennung von Ungarn und ein eigenes Parlament, weil sie von den Magyaren mißachtet würden. Wenn auch die offne Empörung in Kroatien unterdrückt wurde, so ist die Erbitterung doch noch nicht verschwunden. Die socialen Verhältnisse der arbeitenden Bevölkerung sind ebenfalls sehr betrübende. Oesterreich ist neben der Schweiz zum Mittelpunkt der anarchistischen Propaganda geworden. Die zahlreichen Raubmorde in Wien und anderen Städten fallen den Anarchisten zur Last. Frankreich's Verhältniß zu Deutschland hat sich, wie bereits oben angedeutet, im letzten Jahre sehr gebessert. Ministerpräsident Ferry hat einsehen gelernt, daß Frankreich mit Deutschland weiter kommt, als ohne Deutschland, und handelt dementsprechend. Populärer ist er dadurch nicht geworden, denn das Volk läßt sich noch zu sehr von den chauvinistischen Revanchepredigern beherrschen. Aber er weiß sich doch auf seinem Ministersessel zu halten und das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft. Frankreichs Kolonialpolitik war keine glück liche. Der Conflict mit China sieht jetzt bedenklicher aus als zu Anfang des Jahres. Damals hatten die Franzosen Sontay und Bakninh eingenommen und es hatte wirklich eine Zeit lang den Anschein, als ob die Chinesen klein beigeben würden. Bald brach jedoch der Kampf aufs neue aus, und obgleich Frankreich noch mehrere Erfolge errang, so zeigten sich die Chinesen doch nicht entmuthigt. Dieser Krieg ohne Kriegserklärung wird voraussichtlich im nächsten Jahr erst recht zum Ausbruch kommen. Auch in Madagaskar sind die französischen Erfolge zweifelhaft. Handel und Industrie lagen in Frankreich sehr darnieder. Fortwährende Arbeiterunruhen waren die Folge. In den Bergwerken von Anzin, in Paris und in Lyon kam es nacheinander zu Böse Worte. Navelle von Z. von Reinshofen. (Fortsetzung.) Am Abend kam ein Billet von ihm an Toni, ein zweites an ihre Eltern, in welchen er klar und deutlich sagte, daß e seine Beziehungen zu der Familie Heilborn als völlig abebrochen betrachte, da er niemals ein Mädchen heirathen werde, das ihn einer niedrigen, erbärmlichen Handlungsweise für fähig halte. Toni war vollständig gebrochen, aber der Versuch sich Reinhard wieder zu nähern, erwies sich als ein vollständig vergeblicher. Er sandte ein von Toni an ihn gerichtetes Schreiben unerbrochen zurück. Nun war's vorbei. In wenigen Tagen wußten alle Basen und Gevatterinnen der Stadt, daß ihre Bemühungen vom Erfolg gekrönt gewesen— die Verlobung des Architekten Ehrenberg mit Toni Heilborn war aufgehoben, und der erstere hatte bereits die Stadt verlassen. Toni hoffte ein ganzes Jahr hindurch, daß er zu ihr zurückkehren werde— er kam nicht. Sie brachte nicht einmal in Erfahrung, wohin er seine Schritte gelenkt. Und wieder schlichen ein paar Jahre träge dahin. Toni war vergebenst bemüht gewesen, den Geliebten zu vergessen, sein Bild stand nach wie vor, in ungetrübter Reinheit vor ihrer Seele. Andere Bewerber um ihre Hand hatten sich gemeldet, hochachtbare Männer, sie waren abgewiesen worden. Soowurde Toni einundzwanzig Jahre alt, und gerade an ihrem9 Geburtstage brachte sie in Erfahrung, daß nun Alles vorbei sei. Unter den Familien=Nachrichten einer großen Tageszeitung fand sie die Heiraths=Anzeige von Reinhard Ehrenberg mit Louise Borstel. Wer war die Letztere? Tonis eifrigen Bemühungen gelang es alsbald in Erfahrung zu bringen, daß Reinhard sich mit der Tochter eines armen Schullehrers verheirathet habe. Er war inzwischen als Baumeister angestellt, nachdem er bei einem Konkurrenzausschreiben den ersten Preis siegreich davon getragen, und hatte sich eine Existenz gegründet, die ihn, bei bescheidenen Ansprüchen, jedes Vermögen von Seiten seiner Frau entbehrlich machte. Nun erst fühlte Toni, daß sie noch immer von seiner Rückkehr zu ihr geträumt habe. In Folge der gewaltigen Erschütterung ihres Nervensystems war sie erkrankt und schwebte in äußerster Gefahr, aber Jugend und Körperkraft hatten endlich den Sieg davon getragen und führten sie der Genesungzentgegen. Ihre Mutter begleitete sie dann auf eine Reise durch Frankreich und Italien und gegen Weihnachten kehrte das junge Mädchen scheinbar vollständig genesen in das Elternhaus zurück. Aber Weihnachten, das lieblichste aller Feste, war niemals freudloser in dem Hause des Herrn Heilborn verlebt worden. Der strahlende Lichterglanz des Tannenbaumes spiegelte sich in Tonis thränengefüllte Augen und die reichen Geschenke erweckten in sihr doppelt schmerzliche Erinnerungen. Wäre sie arm und mittellos wie jene Schullehrers=Tochter gewesen, sie würde die glückliche Gattin des Geliebten geworden sein. Dieser Reichthum, welcher sie umgab, diese Pracht, sie gerade waren Zerstörer iares Glückes. Und wieder gingen ein paar Jahre dahin. Vater und Mutter wünschten dringend, daß Toni sich unter den zahlreichen Bewerbern um ihre Hand einen Gatten erwähle— sie blieb allein, obgleich sie jetzt vierundzwanzig Jahre alt war. In ihrem Herzen hatte nur das Bild eines Mannes Raum und es konnte nicht durch das eines Anderen verdrängt werden. Sie lebte still und ruhig dahin, ohne sich den Vergnügungen und der Geselligkeit abhold zu zeigen, aber auch ohne Freude daran, und als dann rasch hintereinander ihre Eltern gestorben waren, da wurde sie ganz allein und einsam, ohne indessen ganz unglücklich zu sein. Toni Heilborn war den Armen und Elenden eine Hülfe und Stütze, sie gestaltete ihr Leben zu einem nutz= und segenbringenden uno man liebte und schätzte sie unendlich hoch. Nach und nach hatte sie sich auch in das Unabänderliche finden gelernt. Die Erinnerung peinigte sie selten und immer seltener und nur bisweilen noch fühlte sie sich von dem heißen, leidenschaftlichen Schmerz ergriffen. Aber wenn Weihnachten kam, wenn vom Marktthurm herüber die Melodie „Allein Gott in der Höh' sei Ehr“ ihr Ohr erreichte und sich mit den Klängen der Domglocken vermischte, dann kam das ganze Bewußtsein ihres Verlassenseins über sie und sie wollte schier zusammenbrechen unter der Last ihres Verhängnisses. So einsam! So verlassen— um eines bösen Wortes willen! 2. Reinhard Ehrenberg wandte, bald nachdem er sich von dem geliebten Mädchen losgesagt, der Stadt den Rücken, um sich eine andere Heimath zu suchen. Er hatte seinem Stolz ein großes Opfer gebracht, aber er brachte es ohne Schmerz mit dem Bewußtsein, das Rechte gethan zu haben. Er liebte Toni— wie sehr! Er würde sie immer lieben, nie, konnte er sie vergessen, obschon sie ihm durch ihr Mintrauen kaltblütig den Dolch ins Herz gestoßen. Und wenn Toni bettelarm gewesen wäre, er würde sie an sich gezogen und für sie gekämpft haben, um ihr eine sorgenfreie Existenz zu gründen. Es hatte nicht sein sollen. Wie endlos schwer war es ihm geworden, sich ganz von ior loszureißen. Ganz? War ihm dies wirklich gelungen? Er hatte es geglaubt, lange, lange Zeit aber dann—— Er schauderte fröstelnd zusammen, wenn er sich des Moments erinnerte, wo es ihm klar geworden war, daß er ein anderes Mädchen mit unlösbaren Banden an sich gefesselt und doch nie eine andere lieben könne als Toni Heilborn. Sie hatte ihn tödtlich verwundet und der Zorn, der Stolz machten ihn unempfindlich gegen den Schmerz, den er um ihren Verlust fühlte. Er war hinausgewandert in die Welt, um in der Arbeit Zerstreuung und Vergessenheit zu finden — es war ihm nicht gelungen. Und doch sehnte er sich nach Ruhe. Ihm war's, als wenn es ihn zurücktriebe zu der Geliebten, aber er wollte nicht zu ihr, denn sie hatte niedrig und erbärmlich von ihm denken können, er wollte nicht zu ihr, um nicht einen unwürdigen Verdacht in ihren Augen zu lesen. Reinhard Ehrenberg hatte eine rasche und unerwartet glänzende Carriere gemacht. Aus dem aussichtslosen Architekten war im Laufe einiger Jahre ein angesehener Baumeister geworden, welcher ein Mädchen aus vornehmer Familie zu seiner Frau hätte machen können. Er mochte es nicht. Warum nicht? Er legte sich vielleicht selber diese Frage vor und wenn er die Antwort, die er sich darauf gegeben, einer sorgfältigen Prüfung unterzogen hätte, so würde er ntemals daran gedacht haben, einem anderen Mädchen den Platz ein Jievolten. Die republikanische Staatsform befestigte sich trotzdem zusehends. Sowohl die bonapartistische als orleanistische Partei verloren an Ansehen im Volke. Das russische Reich wird noch immer von seinem selbstherrlichen Czaren ohne jegliche Verfassung regiert. Mit dem Regierungsantritt Alexanders des Dritten hatte es den Anschein, als ob die morsche Staatsmaschinerie reformiert werden sollte, aber jetzt sind solche Gedanken längst von der Tagesordnung abgesetzt. Der Czar hat sich mit dem Adel versöhnt und die gerechten Beschwerden des Volkes über Beamtenmißwirthschaft und vieles Andere finden kein Gehör. Daß dies der rechte Weg ist, um den noch immer im Finstern einherschleichenden Nihilismus zu vernichten, dürfte zu bezweifeln sein. *„ England schließt seine politische Jahresrechnung mit einem großen Defizit ab. Die Russen sind in's Turkmenenland eingedrungen, haben Merw besetzt und damit einen weiteren Vorstoß gegen Britisch=Indien gemacht. Die Deutschen haben sich an der westafrikanischen Küste und in der Südsee Ländereien angeeignet, auf welche England bereits ein Recht zu haben glaubte. Der Aufstand des Mahdi im Sudan hat Egypten, die zukünftige englische Kolonie, zum finanziellen Ruin gebracht. Zwischen der Transvaalrepublik und dem Kapland ist ein bedenklicher Konflikt ausgebrochen und schließlich hat die Kongokonferenz die englische Herrschaft über das Kongogebiet beseitigt. Ob dies alles Symptome sind von der abnehmenden Kolonialmacht Englands, oder Folgen der schwächlichen Politik Gladstone's, darüber wird das nächste Jahr mehr Licht bringen. Das Königreich Italien schloß sich mit seiner Politik dem mitteleuropäischen Bündniß an. Erfahrene Leute wollen eine vorübergehende Störung dieses Verhältnisses und ein Hinneigen Italiens zu England bemerkt haben. Auf der pyrenäischen Halbinsel war es das ganze Jahr über sehr ruhig. In Spanien hatte die Reise des Deutschen Kronprinzen, Weihnachten 1883, die Folge, daß ein deutsch=freundliches Ministerium unter Canovas de Castillos ans Ruder kam. In Holland starb der Kronprinz. Das Erbfolgerecht ging damit auf ein vierjähriges Mädchen, das einzige noch lebende Kind des Königs über. Belgien litt unter dem erbitterten Streit der klerikalen und liberalen Parteien. Unter dem jetzigen vermittelnden Ministerium beginnt die Ruhe wiederzukehren. In Norwegen stand ein Verfassungskonflikt auf der Tagesordnung. Das Parlament setzte mehrere Minister wegen Verletzung der Volksrechte in Anklagezustand und nöthigte den König, das auf Schuldig lautende Urtheil anzuerkennen. Die Türkei ist mehr denn je der„kranke Mann“. Sie hat sich ihrer Hoheitsrechte über Aegypten gänzlich begeben und kümmert sich weder um den Mahdi, noch um den Khedive, noch um die Engländer. Die kleinen Balkanfürstenthümer. lebten in ruhiger Entwicklung. Ein serbisch=bulgarischer Grenzkonflikt wurde schnell beigelegt. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika fand die Präsidentenwahl statt. Cleveland, der Kandidat der demokratischen Partei, siegte über den Republikaner Blaine. Afrika gleicht jetzt einem Kuchen, in den die europäischen Seemächte von allen Seiten einbeißen. Es gibt kaum noch einen Küstenstrich, der nicht bereits annektiert wäre, oder doch baldige Aussicht dazu hätte. Afrika wird nicht mit Unrecht der Kontinent der Zukunft genannt. Doch wird für die Menschheit vielleicht eine neue Blüthezeit anbrechen, wenn das gealterte Europa seine Herrscherrolle ausgespielt hat. Politische Nachrichten Reutschland. Berlin, 1. Jan. Der Reichskanzler hat dem Bundesrath unterm 23. December v. J. sechs weitere Eingaben landwirthschaftlicher Vereine u. s. w.„betreffend die Einführung und Erhöhung von Eingangszöllen für landwirthschaftliche Producte“ mit dem Anheimstellen der Kenntnißnahme übersandt. Die Eingaben gehen aus vom landwirthschaftlichen Provincialverein für Westfalen und Lippe(vom 28. November), vom landwirthschaftlichen Provincialverein für Posen(vom 4. December), vom landwirthschaftlichen Verein Höckendorf und Glauchau in Sachsen(vom 14. December), vom landwirthschaftlichen Centralverein für Schlesien(von demselben Datum), vom landwirthschaftlichen Verein der Kreise Krotoschin und Adelnau(vom 18. December) und vom landwirth= schaftlichen Verein zu Wongrowitz(vom 8. December.) Sämmtliche Eingaben stützen sich auf Schilderungen der schwer bedrückten Lage der Landwirthschaft und verlangen meist Erhöhung der Getreidezölle, der Viehzölle, der Zölle für thierische Producte; einige versuchen auch einen Ansturm auf die Goldwährung. — Der„Nationalzeitung“ zufolge wäre in der dem Landtage angeblich zugedachten Kanalbauvorlage eine Erweiterung der Linie in der Richtung nach dem Rhein über Dortmund hinaus bis zur Emsmündung sowie die Ausführung einiger Nebenanlagen, ingleichen die Verbesserung der Wasserstraße nach Schlesien in's Auge gefaßt. Der Kostenaufwand betrage gegen 75 Millionen. Frankreich. Paris, 31. Dec. Heute, als am Todestage Gambettas, wurde eine große Pilgerfahrt nach dem Sterbehause in Ville d'Avray veranstaltet. Fest sämmtliche namhafte Opportunisten erschienen um 10 Uhr morgens vor Gambettas Sterbebett, das mit Blumen bedeckt war. Zu Häupten des Bettes war ein Medaillon angebracht, welches das verstümmelte Frankreich mit folgender Inschrift darstellte:„Das Kaiserthum hat dich zerbrochen, ich werde dich wieder herstellen.“ Reden wurden nicht gehalten. — Der„Temps“ bestätigt, daß von französischen Schifffahrts=Gesellschaften mehrere Transportdampfer gemiethet sind, welche sich bereit halten sollen, in der ersten Woche des Januar zwei in Algier stehende Regimenter nach dem Orient einzuschiffen. Großbritannien. London, 30. Dec. In der heutigen Sitzung des Geheimen Rathes machte Osborne Mittheilung von der Zustimmung der Königin zur Verlobung der Prinzessin Beatrice mit dem Prinzen Heinrich von Battenberg. Die Königin verlange aber, daß das Ehepaar in E gland wohne. Italien. Rom, 30. Dec. Hr. v. Echlözer brachte heute dem Papst seine Neujahrs=Glückwünsche dar.— Der Senat tritt am 10 Imuar zur Berathurg des Gesetz=Entwurfs betreffend den Umbau Neapels zusammen. Spanien. Madrid, 31. Dec. Die Stadt Albuquerque hat durch das Erdbeben großen Schaden gelitten. In der Stadt Alhama sind 192 Leichen aufgefunden. Gestern fanden neue Erostöße statt. Zu Gunsten der durch die Erdbeben Verunglückten ist eine allgemeine Sammlung eröffnet worden. Rußland. Vetersbura, 30. Dec. Das Militärbezirksgericht verurtheilte den frühern Beamten der Haupt=Mili. tär= Medicinverwaltung, wirklichen Staatsrath Karitzky, wegen Bestechlichkeit bei Aemterbesetzung im MilitärMedicinalressort zur Verbannung in eine entfernte Gegend Sibiriens. Ein der Mitwirkung hierbei angeklagter Beamter des Militär=Medicinalwesens, Karl Fero, wurde freigesprochen. * Amerika. 29. Dec. Die Zeitungen veröffentlichen ein Schreiben des Gouverneurs Cleveland an die nationale Liga zur Reform des Staatsdienstes, worin der zukünftige Präsident erklärt, er betrachte sich als verpflichtet, eine Reform des Staatsdienstes durchzuführen, da er dem Volke versprochen, die betreffende Congreßacte in Kraft zu setzen. Tüchtigkeit, Tauglichkeit und hingebender Diensteifer sind, fährt das Schreiben fort, die Bedingungen für den Verbleib im Staatsdienst. Obwohl die kommende Verwaltung demokratisch sein würde, werde gehörige Rücksicht auf das Interesse des Volkes nicht erlauben, daß treue Parteidienste stets durch Aemterverleihungen belohnt werden. Während Demokraten jede gehörige Rücksicht erwarten dürfen, würden Ernennungen für Aemter eher auf hinreichende Erkundigung betreffs der Tauglichkeit der Candidaten, als auf beharrliche Zudringlichkit oder beigebrachte Enpfehlungen basirt werden. — Locales und Vermischtes. * Neuß, 1. Jan. Das Einzählungsgeschäft der Kuechtsteder Verloosung ist gestern und heute bedeutend gefördert worden. 88,000 von den 120,000 Loosen sind aufgezählt, revidirt und in das Glücksrad gebracht und darin versiegelt worden. Der Rest von 32,000 Stück soll morgen Freitag eingezählt werden, so daß am Samstag Vormittag 9 Uhr bestimmt die eigentliche Ziehung von Statten gehen kann. Die Ziehung ist öffentlich, jeder Besitzer eines Looses hat Zutritt zu derselben. * Neuß, 31. Dec. Ein oft bestrafter Tagelöhter von hier hatte gestern wieder einmal des Guten, oder sollen wir nicht lieber sagen, des Schlechten, zu viel genossen, und hatte in seinem vollen Kopfe auf offener Capitelstraße sein Nachtlager aufgeschlagen. Die Polizei fand ihn dort und ließ ihn per Fuhre nach dem Arresthause bringen. — Bei den im verflossenen Quartale vorgenommenen polizeilichen Revisionen der Maaße und Gewichte wurden diesmal nur 8 Uebertretungen constatirt; dabei wurden confiscirt wegen Mangels des vorgeschriebenen Stempels: 2 Gewichte und 1 Waagebalken, 2 zu leichte Gewichte und wegen sonstiger Unrichtigkeiten: 2 Gewichte und 2 Waagebalken. * Neuß, 1. Jan. Die Jagd in der Gemeinde Rosellen scheint nicht sehr einträglich zu sein; denn bei einem daselbst am Dienstag abgehaltenen Treibjagen, woran 14 Jäger mit 30 Treibern Theil nahmen, wurden nur 45 Hasen zur Strecke gebracht, gewiß kein glänzindes Resultat. Auf einer andern kürzlich in der Umgegend abgehaltenen Treibjagd wurde statt eines Hasen ein Mensch angeschossen. Glücklicher Weise sind die Verletzungen keine gefährliche. — Vor dem Rheinthore wurden gestern Nachmittag von dem betreffenden Feldhüter auf der sog. Laach 2 Burschen von den Seitzhöfen beim Vogelfange abgefaßt. Eine Parthie Leimruthen wurde ihnen abgenommen. Neuß, 1. Jan. Die vorigjährigen Carnevalsvereine„Narren=Club“,„Schwamm drüber" und„Stäckelpäd“ haben sich in diesem Jahre vereinigt, unter dem Namen„Großer Narren=Club“. Es steht somit zu erwarten, daß dieser Verein etwas Tüchtiges bieten wird.(Eingesand Düsseldorf, 30. Dec.(Strafkammer.) Im Novemt. 1880 spukte in den Zeitungen ein Inserat umher, durch welches für eine Dame mit 900,000 M. Vermögen eine passende Partie gesucht wurde. Bewerber sollten ihre Briefe post lagernd Düsseldorf senden. Ein Photograph Eichelberger aus Bern sandte ebenfalls eine Offerte und erhielt nun von einer Frau Amtmann Holzen ein Antwortschreiben, welches ihn aufforderte, gelegentlich nach hier zu kommen, um alles andere mündlich zu besprechen. Der Kandidat kam auch räumen zu wollen, welchen eines Tages Toni Heilborn in seinem Herzen eingenommen. Aber er prüfte die Antwort nicht. Als er sich eine Existenz gegründet, war er entschlossen, dieselbe mit einer Frau zu theilen. Dadurch hoffte Reinhard mit einem Male die Vergangenheit in ein Nichts zurück zu stoßen; an der Seite einer Gattin wollte er Derjenigen nicht mehr gedenken, die er zu vergessen seither vergebens bemüht gewesen war. Eines Abends, als er in seine Behausung zurückkehren wollte, führet ihn der Weg über die Rathhausbrücke. Seitwärts von derselben hatte sich eine Anzahl Menschen um einen scheinbar leblos daliegenden alten Mann gedrängt. Man hatte denselben soeben aus dem Wasser gezogen. Das Haar hing in nassen Strähnen um ein todtbleiches, schmerzund gramverzerrtes Gesicht, welches dem hinzutretenden Reinhard Ehrenberg nicht unbekannt war. Ohne nach einem „Wie" und„Warum“ zu fragen, befahl Reinhard, den Leblosen in seine Wohnung zu bringen. Der Verunglückte— die Welt behauptete sogleich, der alte Lehrer Borstel sei nicht verunglückt, sondern habe freiwillig seinem Leben ein Ende gemacht und die einzige, eigene Tochter des alten Mannes sei vielleicht nicht ohne Schuld an dem traurigen Fall;— der Verunglückte war Reinhard befreundet. Er hatte ihn gelegentlich im Clublocal getroffen und sich oft mit dem liebenswürdigen Mann unterhalten. Von den persönlichen Verhältnissen desselben wußte er absolut nichts, nur daß Herr Borstel bisweilen von seiner Tochter gesprochen hatte.“ Diese Tochter sah Reinhard zum ersten Male, in Thränen der Reue aufgelöst an der Leiche ihres Vaters knieend. Für ihn waren diese Thränen nur dem herben Schmerz um den Tod eines geliebten und treusorgenden Vaters entsprungen, in Wirklichkeit erpreßte sie diesen schönen Augen das Gewissen. Louisens Eitelkeit und Hochmuth, ihre Abneigung gegen jede Arbeit, ihre grenzenlose Koketterie brachten den alten, braven Mann zur Verzweiflung, sie führten ihn endlich dazu, seinem Leben, in einer Stunde qualvoller Angst, ein freiwilliges Ende zu bereiten. Louise Borstel war schön, von zierlichem aber doch kräftigem und zugleich tadellosem Bau des Körpers. Ihr Gesicht war fein, schmal, die Züge regelmäßig und von einem selten reinen Oval mit einem Augenpaar, welches eine bestrickende Wirkung auszuüben vermochte, wenn es in Louisens Absicht lag. Trotz ihrer achtzehn Jahre hatte sie bereits mehr als einmal Gelegenheit gefunden, sich zu verheirathen, aber obwohl ihr alter Vater lebhaft wünschte, sie der Obhut eines Mannes anvertraut zu sehen, so war es ihm doch nicht gelungen, sie zu einem Ehebund zu bestimmen— sie hoffte noch eines Tages eine Partie zu machen, die ihren Träumen von Reichthum und Glanz Rechnung tragen würde. Nun war das vorbei. An der Leiche ihres Vaters fühlte sie mit einem Male ihre vollständige Hülflosigkeit, ihr Verlassensein. Sie war mittellos. Die geringen Einkünfte des Vaters reichten ja nicht einmal aus, ihre, nach ihrer Meinung kläglichen Ansprüche auf Toilette, zu befriedigen, und sie wußte für den Augenblick nicht einmal, wie sie dem Todten ein anständiges Begräbniß bereiten könne. Was sollte nun werden? Sie warf sich mit einem Aufschrei der Verzweiflung über den Todten, als könne sie von ihm noch Beistand und Hülfe erwarten. „Vater! Vater!“ kam es gellend von ihren blutlosen Lippen.„Du kannst nicht todt sein. Du kannst mich nicht in diesem grenzenlosen Elend, in dieser Hülflosigkeit zurück gelassen haben. Es wäre zu grausam, zu lieblos von Dir!" Der Todte lag still, ob auch die Thränen des Kindes, das er einst nur zu sehr geliebt, über sein Gesicht strömten. Louise schaute ihn mit brennenden Augen an— es konnte ja nicht sein. Aber seine Augen öffneten sich nicht mehr, keine Wimper zuckte, kein warmer Hauch des Lebens kam mehr über diese Lippen. Die Verzweiflung ergriff sie vollends. Was sollte nun aus ihr werden? Sie würde arbeiten müssen, sich anderen, fremden Menschen unterordnen, die keine Spur von Liebe und Nachsicht für sie in ihren Herzen hattw. Mit einem Aufschrei brach sie in die Kniee nieder. Reinhard Ehrenberg war Zeuge dieses Schmerzeo## er sah den wilden Ausbruch desselben, aber die Motive kannte er nicht. Er fühlte sich von innigem Mitleid zu dem schönen Mädchen ergriffen und hatte in diesem Augenblick kein anderes Verlangen, als die heißen Thräuen desselben zu trockenen. Dennoch wagte er Louise nicht zu stören. Doch nun erhob sie sich. Es lag ein seltsamer Ausdruck finsterer Entschlossenheit in dem feinen, bleichen Gesicht, die heißen Thränen waren versiegt, die rosigen Lippen fest aufeinander gepreßt, als sie sich zum Gehen wandte, nach dem sie ihr feines Battisttuch über das Antlitz des Todten gebreitet.::(Fortsetzung folgt.) hierher; sein Ideal konnte er jedoch nicht sehen, denn dasselbe besand sich auf einer Reise in Italien, dagegen wünschte die Pseuds=Amtmännin einen Vorschuß von 60 M. Herr E. zahlte denselben nicht, sondern denunzirte die Schwindlerin der Polizei. Darauf ergriff sie die Flucht und erst im Sommer d. J. wurde sie in Bremen dingfest gemacht, wo sie wegen ähnlicher Vergehen noch gegenwärtig eine Strafe verbüßt. Heute wurde die schon oft bestrafte Ehefrau Ludwig Holzen von Posen zusätzlich zu einer 3monatlichen Gefängnißstrafe verurtheilt. Erkelenz, 29. Dec. Der Landrath des Kreises Daun, Herr Dr. Gehle, ist provisorisch mit der Verwaltung unseres Kreises betraut worden. Köln, 1. Jan. In unserer Vorstadt Nippes wurde allem Anschein nach gestern ein wichtiger Fang gemacht. Aus Belgien traf eine Kiste ein, deren Inhalt als alte Kleidungsstücke bezeichnet war. Die Kiste, welche ein recht unansehnliches Aeußeres hatte, wurde dann auch einem Güterbestätter übergeben, damit er sie in die Wohnung des Adressaten schaffe, eines Arbeiters, der sich bis zum Spätsommer dieses Jahres in der Fremde aufgehalten hatte. Auf dem Wege zur Wohnung des Betreffenden rieselte etwas schwarzes, feinkörniges aus einer Fuge der Kiste heraus; der Fuhrmann hielt seine brennende Cigarre daran und es entzündete sich. Nachdem die Kiste in der Wohnung des Arbeiters abgeliefert war, erfolgte Anzeige bei der Polizei. Diese begab sich sofort an Ort und Stelle und nahm die Kiste in Beschlag. Dieselbe enthielt Sprengpulver, Schießpulver, Dynamit und Zündschnur. Der Arbeiter wurde verhaftet. Frankfurt a. O., 29. Dec.(Ein Ueberfall auf dem Friedhof.) Ein schreckliches Verbrechen hält seit gestern unsere Stadt in größter Aufregung. Als gestern, Sonntag Nachmittag, ein Fräulein v. W. das Grab ihrer Eltern auf dem alten Kirchhof besuchte und eben die Thür zum Erbbegräbnisse öffnete, wurde sie hinterrücks überfallen und mit einem stumpfen Gegenstande, der sich später als ein Feldstein herausstellte, so lange geschlagen, bis die Aermste, aus 27 Wunden blutend, ohnmächtig zu Boden sank. Der Angreifer ließ hierauf von seinem Opfer ab und wusch sich die blutigen Hände im Schnee. Sodann verließ er unbehelligt den Kirchhof durch eine Seitenpforte, im Schnee seine Fußspuren zurücklassend. Das Opfer der unerhörten Brutalität schleppte sich nach wiedererlangtem Bewußtsein blutend bis “ z u r W o h n u n g d e s K i r c h h o f s= I n s p e c t o r s, w e l c h e r s o f o r t n a c h 9 dem Lazareth schickte und eine Tragbahre, sowie Verbandzeug requirirte, worauf die Dame nach ihrer Wohnung gebracht wurde, nachdem ihr der zufällig auf dem Kirchhof erschienene Dr. Karpinsky den ersten Verband angelegt hatte. Ueber die Beweggründe zu dem abscheulichen Verbrechen fehlt jeder Anhalt. Auf eine Beraubung kann es nicht abgesehen gewesen sein, da man die Uhr und sonstige Werthsachen bei der Dame noch vorgefunden hat. Die Verwundete schwebt in Lebensgefahr. Der Thäter, welcher noch nicht entdeckt ist, hat, wie die Fußabdrücke im Schnee beweisen, nach seiner Entfernung zuerst einen Rundgang um den Kirchhof gemacht, doch ist nicht festzustellen, nach welcher Richtung er sich alsdann gewandt hat. Die Polizei entfaltet eine lebhafte Thätigkeit, um des Verbrechers habhaft zu werden. —(Ein hoffnungsvoller Schüler.) Der 14jährige Realschüler Paul Rocke aus Delitzsch hatte an verschiedene Einwohner seiner Vaterstadt sogenannte Brandbriefe geschrieben. Er drohte darin den Betreffenden, wenn sie nicht bis zu einer bestimmten Zeit an einem näher bezeichneten Orte eine Summe Geld niederlegten, ihnen den rothen Hahn auf das Dach zu setzen. Einem der Empfänger drohte er sogar, sein Kind rauben zu wollen. Es wurde Anzeige bei der Polizeibehörde erstattet und der jugendliche Räuber auch bald ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hielt die Anklage aufrecht und beantragte, ihn wegen Erpressung mit 4 Monaten Gefängniß zu bestrafen. Der Gerichtshof sah die Sache milder an, er hielt die Sache für einen Dummenjungenstreich und sprach ihn von der Anklage frei. Wien, 29. Dec.(Eine blutige Richterwahl.) Im Dorfe Nagyoroszi unweit Gran in Ungarn fand gestern eine Richterwahl statt, wobei sechs Menschen erschlagen wurden; es wurde Militär dorthin entsendet. — Die Wettlust der Söhne Englands zeitigen oft gar seltsame und komische Wunder. Aus Liverpool schreibt man: Mr. Miles Farr, einer der reichsten jungen Männer unserer Stadt, hat am Neujahrstage 1883 mit einem Freunde gewettet, daß er ein Jahr lang alle Nächte im Freien zubringen werde. Der Preis war zehntausend Pfund Sterling. Der junge Mann, welcher sich, um zu gewinnen, eigene Nachttoiletten für alle Jahreszeiten, Regentoiletten rc. herstellen ließ, hat durch einen Zwischenfall, kurze Zeit vor der Entscheidung, seine Wette verloren, indem er am Christabend, an welchem er sich für die kühle Lagerstatt durch warme Getränke gestärkt, von einem Constabler wegen Trunkenheit in Arrest gebracht wurde. Der Fall erregt große Heiterkeit; man spottet über den Armen, der ein elendes Strohlager mit einer riesigen Geldsumme bezahlen mußte. —(Mordanschlag auf einen Offizier.) In Mantua wurde vor einigen Tagen ein Aufsehen erregendes Attentat verübt. Der Kapitän eines Infanterie=Regiments begab sich nach der Kaserne, um seine Dienstgeschäfte zu besorgen. In dem Bureau des Fouriers setzte er sich an den Tisch mit dem Rücken zur Thür und ließ sich die dienstlichen Schriftstücke zur Unterschrift vorlegen. Der Fourier verschloß, ohne daß der Offizier es merkte, die Thür, nahm zwei sechsläufige Revolver, schoß von hinten auf den Kapitän und traf auch. Der Verwundete sprang auf, um sich auf den Angreifer zu stürzen, aber dieser streckte ihn durch einen zweiten Schuß zu Boden. Alsdann richtete er den Revolver gegen sich selbst, fehlte jedoch. Der Kapitän hatte sich inzwischen aufgerafft und jetzt feuerte der Fourier noch drei Schüsse auf den Offizier ab, die diesen sämmtlich streiften. Nunmehr begann ein fürchterliches Ringen, während dessen der Mörder noch mehrmals den Kapitän und sich selbst zu treffen suchte. Die Schüsse hatten inzwischen Soldaten herangezogen, welche die Thür sprengten und die Ringenden trennten. Der Kapitän wurde in das Lazareth geschafft, und es ist Hoffnung vorhanden, ihn am Leben zu erhalten. Neueste Nachrichten. Berlin, 1. Jan. Der Kaiser empfing hevte Vormittag die Generalität und das Staatsministerium, an dessen Spitze Fürst Bismarck. Die Staatsminister und der Präsident des Evangelischen Oberkirchenraths wurden sodann auch von der Kaiserin in deren Gemächern empfangen. Den Glückwunsch der landsässigen Fürsten und Fürstinnen nahmen der Kaiser und die Kaiserin in den Gemächern der letztern entgegen. Schließlich empfing Se. Majestät die Botschafter Italiens, Oesterreichs, Frankreichs, Englands und der Türkei, welche in großer Gala erschienen waren. Der russische Botschafter ist noch auf Urlaub abwesend. Bei Empfang der Generäle, Minister und Botschafter richtete Se. Majestät an jeden einzelnen huldvolle Worte. Sowohl der Kaiser wie der Kronprinz wurde bei der Rückkehr vom Gottesdienst im Dome von den unter den Linden versammelten Menschenmassen mit begeisterten Hurrahrufen empfangen; auch der Reichskanzler wurde bei der Auf= und Rückfahrt mit Hurrah begrüßt. — Die Austragung der ägyptischen Angelegenheit durch eine neue Conferenz gilt für gewiß, sie soll angeblich in Paris abgehalten werden. Man wird die Bestätigung abzuwarten haben. 1. Jan. Bei dem heutigen Empfang einer glückwünschenden Abordnung der liberalen Partei betonte der Ministerpräsident Tisza, daß die gegenwärtige liberale Partei an denselben Grundsätzen wie die frühere festhalte und die Kräftigung des ungarischen Staatswesens, die Erhebung desselben auf die höhere Stufe, auf welcher sich die anderen europäischen Culturstaaten befänden, sowie die Fortentwickelung der liberalen Richtung als ihre Aufgabe betrachte. Das Ergebniß der jüngst stattgehabten Wahlen mache es zur Pflicht, unbedingt jene Fahne hochzuhalten, unter welcher die verschiedenen Classen der Bevölkerung zu einer Nation geworden seien und nicht zu gestatten, daß die einheitliche Nation in verschiedene Kasten zerfalle; zum Schluß erklärte der Ministerpräsident noch, daß er an der Grundlage der Oberhausreform unbedingt festhalte. Paris, 1. Jan. Die Empfangsfeierlichkeiten im Elysee erfolgten heute programmmäßig und ohne bemerkenswerthe Einzelheiten. Wie üblich, sprach der päpstliche Nuntius die Neujahrswünsche im Namen des diplomatischen Corps für Frankreich aus, das ihm Gastlichkeit biete, wofür es tief erkenntlich sei. Präsident Grévy dankte dem diplomatischen Corps für die Wünsche, die es für Frankreich kundgegeben, und setzte hinzu, er freue sich, die gute Freundschaft bezeugen zu können, die Frankreich mit allen andern Völkern vereinige; dieselbe sei zum großen Theile das Werk der Botschafter. Handels=Nachrichten. Amtliche Fruchtpreise zu Neuß am 2. Januar. Weigen à 100 Kilo Landroggen à 100 Kilo Gerste 4 100 Kilo 1.Qu. neuer 1 2. 3. I.„ 2.„ 3. Winter Sommer 15 14 13 20 20 1 Hafer 1. Qu. à 100 Kilo neuer 12.„„ 13 Rübsen(Aveel) 100 Kilo 24 Raps„„„ 26 Kartoffeln„„ 4 —— heu à 50 Kilo 3 14 80 Stroh p. Schock à 600 Kilo 22 70 50 60 Buchweizen à 100 Kilo Für die Richtigkeit 14 50 Der Bürgermeister: Wenders. Am heutigen Getreidemarkte blieben Preise sämmtlicher Fruchtgattungen unverändert. Neuß, 2. Januar. 22 Rüböl per 100 Kilo in Partien von 100 Ctr. 54 Rüböl per 100 Kilo faßweise......... 56 Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 Mark höher als Rübö. Preßkuchen per 1000 Kilo 123 Weizen=Vorschuß 00 à 100 Kilo— Kleien à 50 Kilo............. 5 Rüböl und Kuchen unverändert. 50 Crefeld, 31. Dec. Leinmehl per 50 Kg. 9,70. Le samen per 150 Kg. 36—37,50 M. Köln. 31. Dec.(Notirungen der Handelsmakler für Waar Weizen ohne Sack per 100 Kg. hies. effect. M. 15.50—1 B., fremder 15,50—16,50 B., Lieferungsqualität von 75 per 50 Liter per März—.— bez., 16.75 B., 16,70 G, per bez., 17.15 B., 17,10 G. Roggen o. S. per 100 Kg. hies. eff. M. 14,00—15,00 frd. 14—15 B., Lieferungsqual. per 50 Liter von 69 Pfd. 1405 p. 14 1k: 19.— v. 15.95 G., per Mat—.— (Pater, 9. Sack per 100 Kg. hies. eff. 12,50—14,— B., f. „Näböl per 50 Kg. mit Faß in Eisenband eft. in Partien 100 Ctr. N. 28.30 B., per Mai—.— bez, 28,10 B., 28.— Weizen still, Roggen und Rüböl matt. „Notirungen der hiesigen Oelmüller und Oelhändler: Ri M. 29,30, raff. 31,10. Zufuhr am Landmarkt etwa 150 Sack. Stimmung unveränd Weizen M. 14.25—15,25, Roggen M. 13—14, Gerste M. 15— Hafer M. 13,25—14,25 per 100 Kg. 30 Dec. Getreidb. Landweizen M. 153—1 Weißweizen—, glatter engl. Weizen 140—149, Rauhwe 135—142, Roggen 140—145, Chevaliergerste 158—180, L0 gerste 142—150, Hafer 130—144 per 1000 Kg. Resbeourg, 30., Der. Kartoffelspiritus behauptet, loco 42 —55.30, ab Speicher ohne Angebot, Jan. 44.70, Febr. 45, A4ru.46.—. Mai 46,50, Juni 47.—, Juli 47. Aug. 48,50, Sept. 49.— M. per 100 Liter zu 100 pCt. Rül spirttus flau, loco und Jan. M. 41.—, Termine geschäftslos. Perlin, 31. Dee. PProdukten=Börse.) Weizen per 2 157.—, April=Mai 163.—. Gel. 11000 Crr. Roggen per 2 141,50, April-Mai 140,75. Gek. 4000 Ctr. Hafer per Dec. 136.25 362„Jek. 5 00 Ck. Räbhl koo 51.90, Der 51,25, April=Mai 52,20. Gek.— Ctr. Spiritus loco M 42.50,—Jan. 43,25, April=Mai 44,50. Gek. 50000 Liter. Weizen, Roggen und Spiritus matter, Rüböl leblos, Hafer still. Posen, 31. Dec. Spiritus loco ohne Faß 40,70, per Dec. Jan. 40,70, Febr. 41,10, April=Mai 42,60 Mk. Gekünd. — Liter. Stimmung matt. Stettin, 31. Dec. Weizen still, per April=Mai 164.—. MaiJuni 166,50 Mk. Roggen still, per April=Mai 138.—, MaiJuni 139,— M. Rüböl ruhig, per Dec. 49,50, April=Mai 51,50 ir4t u 2, matt, loco 41,64, per Dec. 41.,70, April=Mai 4430,„ Juni Juli 45,50 I., Peeroleum matt, loco 8,20 M. Breslau, 31. Dec. Spiritus still, per Dec=Jan. 40,70, April20, Juli=Aug. 45.— D. Weizen ruhig, per Dee. „#ggeg still per Der. 134.—, April=Mai 136.—, 22,30—23,40, Sommerrübsen 22,10—23,20, Leindotter 18,50—21,50 pro 100 Kil. Kleesamen mehr zugeführt, behauptet, M. 32—40—46; weißer unverändert, 42—50— 63, gelber 14—15—16 pro 50 Kil., hochsein über Notiz. Hamburg, 31. Dec. Getreidemarkt. Weizen loco unverändert, Termine ruhig, per Dec 151,—, April=Mai 159,—. Roggen loco unverändert, Termine ruhig, per Dec. 121.—. AprilMai l2.8#. N#hzl still, loco—.— per Mai 53,50, Spiritus „ Der 3.50, Jn.=gedi. 34,50 Febr.=März 34,.50, AprilMai 34 50 Faisee fest, aber ruhig, Umsatz gering. Petroleum Mi ss e ra die lbeo 7.40. per Der 730, Jan=Närz 146, Bremen, 31. Dec. Petroleum fest, loco 7,20, Jan. 7,20, Fehr. 7.30, März 7,40, April 7,50. Amerik Schmalz, Marke Wilcox, loco Freihafen unverzollt 0,38½. per Jan.=Febr. 0,37 ¾. 30. Dec. Getreide. Weizen fest und ½—¼ Fis. höher, r. amerik. Winter-, neuer Frs. 18¾, alter 18, Odessa 19. Roggen matt und geschäftslos, Westera Frs. 16—16½, 15—10. Gerste matt, Preise unverändert. Hafer stark angeboten. Mais unverändert still, bunter amerik. Frs. 14½—14¾. 3½2e Pettoleum fest. Blank disponibe Fre. 10,50 bez., 18% B., Jan.—.— bez., 18,50 B., Febr.—.— bez., 18,50 B., Jan.=Mar=—.— bez., 18,50 V. Amer. Schmal; Marke Wilcox, per 100 Kil. 92 50.9 Paxis, 31. Dec. Rüböl fest, per Dec. 66,.50, Jan. 66,75, Jan.=April 67.50, März=Juni 68,25. Mehl 9 Marken matt, 44.29, Jan. 44,10, Jan.=April 44,75, März=Jumi 45.75. Spiritus per Dec. 43,75, Mai=Aug. 45,75 Frs. Livervool, 91. Dec. Baumwolle. Heutiger muthmaßlicher Umsatz 10000 B. Import 15000 B. Stimmung fest. Newyork, 31. Tec. Getreidemarkt. Weizenmehl 3,25 Mais, ordinair mired 0,56. Rother Winterweizen loco 0,86½ Zinerragi Is Jror. 0487/. März 0.900. Geteidestacht nach „###pen, 31. Dee. Schweinefleisch ruhig neues long 84, short 85—86, per Dec Jan. 79—80 Fr. Viehmärkte. gluren, 30. Dec. Die Zutrift zum heutigen Viehmarkt betrug 692 Kühe und Rinder, sowie 325 Schweine. Durch die Verlegung des Viehmarktes der Feiertage halber mangelte es an auswärtigen Käufern und blieb ein größeres Quantum tragendes und milchendes Vieh unverkauft. Preise stehend und fest. Am Schweinemarkt war das Geschäft ebenfalls flau. Man bezahlte für Saugschweine, 4—6 Wochen alt, per Woche M. 1,50—1,75 Faselschweine, 16—18 Wochen alt, pro Stück M. 21—27. Fette Qual M. 42 pro 50 Kil. Schlachtgewicht. Nächster Mark: Donnerstag den 15 Januar 1885 an W########er. Zutrift 654 Stück Schweine. Preis pro Kil. lebend Frs. 0,85—0,95. Bank=Disconto vom 31. Der. Amsterdam 3. Belgische Plätze 4. Deutsche Plätze 4. Kopenbagen 5.—5%. Ernavon 5½. London 5. Ital Bankplätze#5: Madrid 5. Paris 3. Petersburg 5¾. Schweizer: Plätze 3 Wien 4. Einige Worte über Nachahmungen. Die zahlreichen Prozesse, welche alljährlich die Gerichte wegen Nachahmungen eingetragener Schutzmarken, oder wegen anderweitiger Täuschung des kaufenden Publikums beschäftigen. beweisen, wie vorsichtig man in vielen Fällen beim Ankauf einer bestimmten Waare sein muß. Von solchen Fälschern wird fast jede Branche heimgesucht und hat sich irgend ein Product durch besondere Eigenschaften die Gunst des Publikums erworben, so kann man sicher sein, daß über kurz oder lang eine Reihe von Nachahmungen auftreten, welche mit dem echten Producte häufig, aber nichts weiter, als den Namen resp. die„Bezeichnung“ gemein haben. Daß solche Nachahmungen billiger sein können, als das Original, wird jeder Einsichtige begreifen, nicht minder, daß das für einen nachgeahmten Gegenstand bezahlte Geld, und mag es noch so wenig sein, hinausgeworfen ist, wenn die Nachahmung, wie #egel der Fau, die Eigenschaften des echten Artikels nicht besitzt. Unter andern sind es auch die allerwärts bekannten und wegen ihrer vorzüglichen Eigenschaften sowohl bei den Autoritäten der Medicin, wie beim Publikum gegen Leibesverstopfung, verbunden mit Kopfschmerzen, Herzklopfen, Athemnoth, Schwindelanfälle, Appetitlosigkeit 2c. so sehr beliebten Apotheker Rich. Brandt'schen Schweizerpillen, welche mehrfach, selbst unter Usurpation seines Namens, nachzuahmen versucht einer Reihe von Prozessen, welche gegen die Fälscher bei den Gerichten anhängig gemacht wurden, sind obsiegende Erkenntnisse erzielt worden, allein selbst die Verurtheilung in, zum Theil recht empfindliche, Strafen vermochte doch nicht zu verhindern, daß wieder neue Fälscher und Nachahmer auftauchten.— Es kann daher das Publikum nicht dringend genug darauf aufmerksam gemacht werden, beim Ankaufe von ächten„Apotheker Rich. Brandt'schen Schweizerpillen“ ja darauf zu achten, daß dieselben in Metallschächtelchen verpackt sind, welche als Etiquette ein weißes Kreuz in rothem Grund und den Namenszug R. Brand“'s tragen müssen und nur zu M. I per Schachtel verkauft werden. Alle nicht genau so aussehende Schachteln sind nicht die ächten, daher zurückzuweisen und man wird jedem dankbar sein, welcher Nachahmer behufs gerichtlicher Verfolgung dem Fabrikanten der Schweizerpillen, Apotheker R. Brandt i# Zürich, zur Anzeize bringt. Die Bestandtheile sind auf auf jeder Schachtel angegeben. Inventur-Tusverkauf 1885 Hierdurch die ergebene Mittheilung, daß der „uPreneur zu vom 4. Januar bis zum 1. Februar er. statfindet. Preislisten werden der nächsten Nummer dieser Zeitung beigefügt, auf Wunsch jedoch schon jetzt franco zugesandt. S. Dannenbaum, vormals Ph. Preudenberg. Crefeld, Hochstraße 7880. in: lden-: Moue- und Manuracturvaar Specialität Damen=Confection, Tranerstoffen, Teppichen, Gardinen, Leinen, Weißwaaren, Aussteuer=Artikel 2c. 2c. * Heüte Morgen 2¾ Uhr verschied sanft nach kurzem Krankenlager unsere innigst geliebte Gattin, Mutter, Tochter, Schwester, Schwiegerin und Tante Cherese Rheins, geb. Eschbach, im Alter von 38 Jahren und im 17. unserer glücklichen Ehe. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Essen, Neuß, Köln, Aachen und Duisburg, den 1. Jan. 1885 Die Beerdigung findet Sonntag den 4. dss., Nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehause, Steeler=Chaussee 152, aus statt. veröffentlicht folgende Romane: Violette Fouquet von A Z. von Manteussel, 3 Bde. — Am Waldstrom von Terd. Sonnenburg, 3 Bde. — Des Amerikaners Wort von B. Freiin von Spätigen. 2 Bde.— Der Sohn der Chiotin von Betlef Stern, 3 Bde. Jede Nummer enthält einen Bogen Feuilleton mit Beiträgen Otto von Leinner's! Abonnement pro Quartal von 13 Heften(ca. 65 Bogen gr. 4.) für 3½ M. bei allen Buchhandlungen und Postanstalten. Das neue Quartal der Deutschen Roman-Zeitung, redigirt von Otto von Leixner, Verlag von 0TT0 JANKe in Berlin, Todes=Anzeige. Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, allen Verwandten, Freunden und Bekannten erbenst mitzutheilen, daß unser innigstgeliebter Gatte, Schwiegervater und Großvater, der Kaufmann Joh. B. Scheidt, Vorsitzender des RirchenVorstandes und Mitglied des Zemeinderaths zu Zons, gestärkt mit den Heilsmitteln der römisch=katholischen Kirche, im Alter von 67 Jahren, heute Morgen ½3 Uhr, sanft dem Herrn entschlafen ist. Die trauernden Hinterbliebenen. Zons, Roggendorf, Trier und Köln, den 31. Deebr. 1884. Dr. S. Apfel, Specialarzt für Frauenkrank1732] heiten, Düren, Bonnerstraße 10. Käselabe=Extract— Käse. farbe— Butterfarbe von Chr. Hausens in Kopenhagen sind zu haben außer beim Haupt=Depot von Heiur. Frangen a. Haus Dreven b. Uerdingen zu Neuß bei 373] A. G. Scharfs. Unterzeichneter hält sich hierdurch zur Abhaltung von Mo= und ImmobilarVerkäufen, sowie Verpachtungen, Betreibung von Subhastationen, Eintreibung von Forderungen auf gerichtlichem und außergerichtlichem Wege, Anfertigung von Cessionen, Kaufu. Miethverträgen, Reclamationen 2c. bestens empfohlen. Neuß. L. Ialzburg, Geschäftsmann und Auctionator, Niederstraße 54. Jandmandelkleie 4 Tücher Blaudruck ärztlich empfohlen und vorzüglich bewährt gegen alle Hautunrein= heiten. Büchse 1 Mark bei von Harenne& Co. in Neuß. Die Exequien für die verstorbene Frau Borothen Sandkaulen finden Samstag Morgen 9 Uhr in der hiesigen Münsterkirche statt, wozu freundlichst Em Schreinergeselle gesucht. Von wem, sagt die Exped. d. Z. Allein=Verkauf der so beliebten Frankfurter Toilette=Abf.=Seife, Pfd.(—6St.) 60 Pf. Glycerin=„„„(=6St.) 70Pf. bei von Harenne& Cie. in Neuss. Gut abgelagerte Java-Cigarren zu 24 Mk. und höher, stets vorräthig in der Fabrik von H. W. Muntenbruch in Zous a. Rhein. 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Nichtmitglieder, durch Mitglieder eingeführt, haben Zutritt. Der Vorstand. Heute Freitag Abend 9 Uhr im Vereinslokale Probe für den Gesammtchor und die Operette. Evangelischer Männer-Gesang-Verein. Samstag den 3. Januar, Abends 8½ Uhr: Probe. Der Vorstand. Dr. med. C.Keller, Köln, Specialarzt für Hals=, Nasenund Ohrenleiden, verlegte seine Wobnung von unter Goldschmied nach Breitestraße 9 nahe dem Museum. Die Kleinkinderbewahrschule im Waisenhause hat Lück. fangen. Bige. Knechtseder erst worgen, nogr,