Düsseldorf, Mittwoch den r6. Dezember 1812. Fr an kreich. Paris vom 1o. Dezember. 6 Der Hr. General Bigarré, Adjudant Sr. katb. Maj., ist diesen Abend um 9 Uhr zu Paris angekommen. Er überbringt Depeschen von Sr. Maj. an den Kaiser und an den Kriegsminister. Wir werden unverzüglich in dem Moniteur die Details über den Marsch der franz. Armeen liefern, welche in Spanien sind, von den Gränzen von Valenziau. Murzia, bis an die Tormes; aber wir eilen, beiliegendes Schreiben Sr. kath. Maj. an Sr. Exz. den Herzoz von Feltre, Kriegsminister, mitzutheilen. Schreiben Sr. Maj. des Königs von Spanie'n aus Salamanka vom 2osten November 1812. Herr Herzog, durch mein Schreiben von Arcvalo vom 9. habe ich Eure Exz. gebeiden, dem Kaiser die Wiedervereinigung der Armee von Portugall mit den Armeen des Südens und des Centrums zu melden.— Am ik. begab ich mich vor Alba, welches vom Feinde besezt war. Ich fuhr die Tormes bis nach Huerta hinab, um die Fuhr: ten zu bemerken, und die englische Armee zu rekognosziren. Sie hatte zwischen Alba und St. Christoval Position genommen, und erstreckte sich 1 - von dem einen Platze bis zum andern; der General Hill hatte den rechten, und Lord Wellingion den linken Flügel. Der Feind schien entschlossen, die Schlacht anzunehmen. Ich befahl alle Anordnungen zum Uebergange des Fküsses und ließ alle Vorkehrungen für den 14ten treffen. Dem Befehle des Hrn. Herzogs von Dalmatien fügte ich 2 Divisionen Infanterie und eine Division von der Armee des Cenrrums bei. Dem Hrn. Grafen=Erslon übergab ich den Befedl über die Armee von Portugall, und unter die Befehle des Hrn. Generals Merlin stellte ich meine Garde und die spanischen Truppen.— Die vom Feinde besezte Stellung war furchtbar; er hatte lange Zeit daran studiert, es war jene an den Arapilen. Anfangs wurde ich versucht, ihn in der Fronte anzugreifen: wäre ich in das Centrum eingedrungen, so hätte der Feind in zwei Theile getrennt werden, und die Hälfte seiner Arwee verlieren können. Aber ich stuzte bei den Bemerkungen der Generäle, welche das Land kannten, und entschloß mich, zu Galisancho über die Tormes zu gehen, und gegen den rechten Flügel des Feindes zu operiren. Die Armeen vom Süden und vom Centrum sollten den Uebergang am 14. Morgens ausführen; jene von Portugall Demonstrationen an den Fuhrten bei Alba machen, nachdem jene Stadt nach den Bewegungen des linken Flügels geraumt worden wäre, und nach dem Uebergange über die Alba sich mit den andern Armeen in Verbindung setzen. Im Falle, daß Alba nicht verlassen würde, sollte sie auf den nämlichen Punkten über den Fluß setzen, auf welchen die Armeen des Südens und des Cenerums über denselben gegangen waren.— Ueber die Tormes wurden die Brücken geschlogen; aber die Kampflust der Soldaten konnte die gänzliche Vollendung davon nicht abwarten, und der Uebergang wurde Morgens am laten glücklich ausgeführt. Die feindlichen Obserdationsposten wurden aufgehoben; die 8ooo Mann, welche Alba vertheidigten, verließen dasselbe. In der Nacht vom 14. auf den Is: waren die Armeenauf dem linken Ufer der Tormes, die Armee des Südens stand links bei Mosarbes. Abends am 14. marschirte die Reiterei der Armee vorwärts nach der erhabenen Fläche# von Neustra de Utiera. Eine Abtheilung feindlicher Infanterie, unterstüzt von etlichen Kanonen, mit welchen die Anhöhen besezt waren, zeigte sich. Anfangs schien sie die Anhöhe besetzen zu wollen;! aber wir sezten uns auf derselben fest. Es scheint, daß seine Bewegung keine andere Absicht hatte, als den Rückzug des Korps, welches Alba verlassen hatte, zu decken.— Indessen hatten mehrere Explosionen zu Salamanka Statt, und kündigten den Rückzug des Feindes an. Die Reiterei rückte nach der Komunikation von Ciudad=Rodrigo. Die feindliche Armee war auf völligem Rückzuge. Die Reiterei folgte Tages darauf am 16. Einige Tausend Gefangene, von denen viele Offiziere sind, unter welchen sich der General Paget, Befehlshaber der ersten Division der englischen Armee befindet, viele Bagage, viele Wägen sind in die Gewalt der Kavallerie der Armee des Südens und des Centrums gefallen.— Ich glaube, es voreilig nicht zu übertreiben, wenn ich sage, daß seit der Wiedervereinigung der Armee des Südens und des Centrums, wodurch der Feind gezwungen wurde, seine Entwürfe gegen den Norden aufzugeben, seine Armee zu Chinchilla, bei dem Uebergange des Tago, zu Burgos, zu Cabezon, an der Tormes, zu Mantilla u. s. w. mehr als 12,000 Mann verloren hat. Unterzeichnet, Joseph. Für beglaubigte Abschrift Fririon Mainz, vom 1r. Oezember. Der Hr. Präfekt hat an den Hen. Maire unserer Stadt folgendes Schreiben erlassen: Mainz, 7. Dez. Ich habe die Ehre Sie, mein Herr, zu benachrichtigen, daß Se. Exz. der Hr. Minister der Ma nufakturen und des Handels in Erfahrung gebracht hat, daß das Brandweinbrennen aus Erdäpfel, zu Nachtheilen und Mißbräuchen Veronlassung gibt, deren vorzüglichste darin bestehen: 1. daß die Brandweinbrenner die Kartoffeln auf dem Lande und auf den Märkten um jeden Preis einkaufen und zu idrem Gewerbe aufspeichern, wodurch die ärmere Klasse der Einwobner eines Nahrungsmittels beraubt wird, auf welches sie gerechnet bette, um dadurch die noch immer in einem hohen Preise stehenden Früchte zu ersetzen; und 2. daß der größte Theil von Brardweinbrennern bei ihren Operationen den ihnen dazn verwilligten gosten Theil von Korn zur Beförderung der Gäbrung überschreiten, und dadurch veranlaßten, daß durch eine Entscheidung vom 30. Nov. dieses Jahrs das Brandweinbrennen aus Kartoffeln verboten worden ist, und die Employes der Administration der vereinten Abgaben beauftragt worden sind, an die dießfallsigen Geräthschaften der Brandweinbrenner die Siegel wieder anzulegen, und sich von dem Stoffe genau zu überzeugen, dessen man sich zum Brandweinbrennen bedient, sie haben zugleich in Gemäßheit des 8. Art. des Dekrets vom I. Febr. in Betreff des Kornbrandweins den Brandweinbrennern die nöthige Frist zu dessen Vollendung festzusetzen, nach deren Verlauf, das Verfertigen von allen Gattungen von Fruchtbrandwein ausdrücklich verboten bleibt. Ich lade Sie ein, mein Herr, Ihre Untergebenen von dieser Verordnung zu benachrichtigen. Ich habe die Ehre. Baron v. St. Andre. o l e n. Auszug der Nachrichten aus Willna, vom I. December. Das Kaiserl. Hauptquartier war am 28sten November zu Zodin oder Zembin. Die große Armee setzt ihre Bewegungen fort. Das Corps des Generals Sacken ist nach Vollhynien zurückgeworfen worden. General Regnier verfolgt dasselbe und befand sich am 26sten zu Brzese. Dieses russische Corps hat 7824 Mann, die zu Gefangnen gemacht worden, und eine große Anzahl verwundeter, getödteter und in die Waldungen zerstreuter Mannschaft verlohren. Oe streich. Wien vom s. Oezember. In der vorigen Woche wurde durch die hiesige Polizei eine geheime Gesellschaft, welche ihre Zusammenkünfte in einem Saale ausserhalb der Linien Wiens zu halten pflegte, endeckt, in demselben befanden sich auch einige Staatsbeamte. Da diese durch ihren Diensteid bekräftigen müssen, weder Mitglieder einer geheimen Gesellschaft zu seyn, noch werden zu wollen, so sind die dabei betretenen ihres Dienstes für verlustig erklärt, den Fremden aber ist der fernere Aufenthalt in dieser Stadt untersagt worden. T Krke i. In Konstantinopel erzählt man, der spanische Minister in Petersburg habe mit dem dortigen Hofe eine Allianz im Namen Ferdinands VII. geschlessen.— Ein Schreiben aus Triest berichtet sehr viel von neuen kriegerischen Zurüstungen der Türken gegen die Rossen. Deutschland Aschaffenburg, vom 8. Dez.— Der Hr. Präfekt hat, in Betreff der Naturalisirung der im Auslande sich aufhaltenden Franzosen, Folgendes bekannt machen lassen, damit diejenigen Einwohner des Departements Aschaffenburg, welche sich in den hier bemerkten Fällen befinden, von diesen Erläuterungen Gelegenheit nehmen, und die erforderlichen Schritte thun werden: „ Mit hoher Genehmigung Sr. Exz. des Hrn. Ministers der Justiz, der Polizei und des Innern, bringe ich folgende offizielle Erläuterungen des kaiserlichen franz. Dekrets, vom 26. August 1811, über die Naturalisirung der im Auslande befindlichen Franzosen,„welche Se. Exz. der kaiserl. franz. Hr. Justizminister, Herzog v. Massa, an den Hrn. Präfekten des Departements Donnersberg erlassen hat, zur allgemeinen Kenntniß: I. Welches ist die gesezliche Epoche der Vereinigung der 4 überrheinischen Departemente mit dem franz. Reiche?„ Antwort: Dies4 Departements vom linken Rheinufer sind zuerst von dem Tage an, wo das Gesez vom 18. Ventos 9(9. März 1801) publie zirt wurde, mit Frankreich vereinigt gewesen, indem sie ern von dieser Zeit an Bestandtheile des franz. Gebiets geworden sind. 2. Welche Bedingungen werden erfordert, damit ein Franzose als naturalisirt im Auslande angesehen werden könn.? Antwort: Wer aus den 4 Depatements des linken Rheinufers geboren ist, wird als ein vor deren Vereinigung mit Frankreich naturalisirter Ausländer angesehen, wenn er einen in gesezlicher Form ausgefertigten, vor dieser Vereinigung datiren Naturalisationsbrief beibringt, oder beweist, daß er nach den Gesetzen des Landes durch langen Aufenthalt daselbst, oder irgend eine andere Weise schon damals zur Zeit der Vereinigung naturalisirt war. z. Wie sollen die in den Departements des linken Rheinufers grbornen, und vor der Vereinigung im Auslande naturalisirten Individuen behandelt werden, wenn sie in ihr Vaterland zurückkehren, um ihre Besitzungen zu besuchen, oder ihren Geschäften nachzugeben? Antwort: Die vor der Vereinigung ihres Geburtsorts mit dem franz. Gebiete im Auslande naturalisirten Personen, müssen, wenn sie nach Frankreich kommen, wie die andern Unterthanen fremder Mächte behandelt werden, indem aus einem Staatsrathungsgutachten vom 21. Januar d. J. (Antwort auf die hte Frage) hervorgeht, daß sie in dem Dekrete vom 26. August 1811 nicht begriffen sind. Diese Personen bleiben jedoch den Dekreten über die Franzosen, welche die Waffen gegen ihr Vaterland tragen, fortwährend unterworfen. 4. Ob das Dekret vom 26. August 181I auf diejenigen jungen Leute anwendbar ist, welche gegenwärtig minderjährig und elternlos sind, und seit der Vereinigung der 4 Departements des linken Rheinufers ihren Wohnsiz auf das rechte Rheinufer verlegt haben, während sie noch Güter in ihrem ursprünglichen Vaterlande besitzen? Antwort: Es ist kein Zweifel, daß das Dekret vom 26. August 1811 nicht wirklich auf alle gegenwärtig minderjährige und elternlose jungen Leute, die nach der Vereinigung ihres Geburtsortes mit Frankreich ihren Wohnsiz auf das rechte Rheinufer verlegt haben, anwendbar sey; indem sie durch diese Vereinigung franz. Unterthanen geworden sind. Großherzogthum Berg. Düsseldorf, den i3. Dezember 1812= Der General=Administrator der Zölle, und der Regie des Tabaks, Salzes, der Barrieren und Oktrois, benacheichtigt den Handesstand, daß Se. Exz. der Herr Finanzminister in der Absicht die Entrichtung der Lollgehälte zu erleichtern, verfügt hat, daß die Obereinnehmer fortfahren sollen, hinlänglich verbürgte Schuld Scheine anzunehmen, deren Verfallzeit, wie folgt, bestimmt wird: Von 1000 Fr. bis zooe Fr. auf 3 Monate — 3000 Fr.— 6000 Fr.— 6—— über 6000 Fr.———— 9—— Unter 1000 Fr. wird kein Credit gestattet. David. AVERTISSEMENTS. Dienstag den 22. dieses Nachmittags zwei Uhr wird Unterzeichneter in der Behausung des Wirthen Müngersdorf zu Golsheim am Hippert ein bei Kaiserswerth nicht weit vom Leuchtenberg in der Auen gelegenes zwei Morgen 40 Ruthen großes Stück. Graßgewachs aus feier Hand an den Meistbietenden zum Verkauf parzellenweis oder auch im Ganzen ausstellen. anau J. Müller, Notar. Mittwoch am drei und zwanzigsten dieses Nachmittags 2 Uhr wird Uaterzeichneter in der Behausung des Wirthen Adolph Eickler im Dorfe) Hamm Mairie Düsseldorf, nachstedende im Hämmer: Jelde gelegen Ackergründe, auch Grasgewächse aus freier Hand dem Meistbietenden zum Verkaufe ausstellen.„ Morg. Ruth. große Partbie feine runde Brabender Hüthe nach der neuesten Jagon, wie auch schöne moderne gestikte Filzkappen nach dem neuesten Geschmack, erhalten habe. Leonard Hag.dorn, wohnhaft in der Grabenstraße Nr. 1070. X 85 78 Eine neue bequeme Calesche wird einem nach Paris Reisenden zum unentgeldlichen Gebrauche angeboten. Ein näheres vernimmt man beim General=Sekretariat des Finanzministeriums. Diejenigen, welche Fretten kaufen wollen, belieben sich bei der Expedition zu melden. 88 — 110 a) Ein Stück' am Holterweeg groß 1 b)r Stück unweit der Kreuzkapelle groß— e) Ein dito in der Bollack groß— d) Ein dito auf der Warth Graßund Holzgewachs e) Ein auf dem linken Rheinufer gelegenes Stück Kappesland f) Ein ebenfalls aufm linken Rbeinufer gelegegenes Stück Graß ein und ein Viertel Sodle. Die Bedingungen können vorläußig bei Unterzeichnetem eingesehen werden. Düsseldorf am 15. Dez. 1812. J. Müller: Notar. Darich den Unterricht; welchen ich seit 29 Jahren jungen Frauenzimmern in der französischen Sprache gegeben habe, seit einiger Zeit wegen andern Geschäften auf den Nachmittag beschrenken mußte, und nun wieder mehrere freie Stunden habe, so mache ich dem verehrungswürdigen. Publikum hier: durch bekannt, daß ich vom ersten Janner 1813 an, den Unterricht in dem Französischen, in dem Rechnen und in der Geographie das Morgens von 9 bis 12, und des Nachmittags von 2 bis 4 Uhr gebe, und daß ich zugleich Kinder von s bis 6 Jahren in den Ansangsgründen des Lesens und Schreibens unterrichten werde. Edefrau Friedrichs, auf der Reubrück Nro. 191. Gieburts=Anzeige. Die gestern Abend erfolgte glückliche Entbindung meiner Gattin von einem gesunden Töchterchen) mache ich meinen Verwaneten und Freunden hiermit ergebenst bekannt. Düsseldorf am 15 Dez. 1812. Wilbelm Cürten, Gastwirk##. Unterschriebener zeigt an, daß er wiederum eine Wittwe Caasm ann macht hiermit einem verehrlichen Publikum ergebenst bekannt, daß sie sich bei Hrn. Münzenberger, Nro. 333, etablirt hat, wo sie sich zum Schönwaschen, Nähen, Extraschön Bügeln 2c 2c. bestens empfiehlt; auch erbietet sie sich, Kindern Unterricht in dergleichen zu geben. Sie empfiehlt sich zu geneigtem Zusp Das dahler in Deutz von Herrn Kaufhändler Anton Zillechen bewohnte, dem Herrn Zöller in Deutz eigenthumlich zugehörige Haus, mit Speicher, Keller, Pumpe, Stallung, Garten, Waarenlagerhaus, und einem Ausgang auf die Bollwerksstraße zu einer Seiffensiederei eingerichtet, auf der Hauptstraße in der Freiheit gelegen, mit der Rumero 231 bezeichnet, zum großen Krebs genannt, und zu jedem Handelsgeschäft vorzüglich geeignet, soll durch unterschriebenen Notar in Franz Anton Breid seel. Wittib Behausung Dienstag den 22: k. Oez. um 2 Uhr Nachmittags öffentlich, und aus freier Hand, unter vortheilhaften Bedingnissen verkauft werden. Das Haus ist täglich zu besichtigen. Win deck, Notar in Deutz. Theater=Anzeige. Donnerstag den 17. Dezember 1812 wird zu unserem Benesiz aufgeführt: (zum erstenmal) Fau st. Trauerspiel ing Aufzügen von August Klingemang (Verfasser des Moses) Noch Manuscript. Der treffliche Dichter hat das alte deutsche Volksmärchen so erhaben schön für die Bühne benutzt, daß wir uns wahrhaft freuen, durch die Anschaffung dieses herrlichen Drama's dem verehrten Publikum unsere unbegränzte Hochachtung dartbun zu können. C. und H. Frühling. Ein Sch enthält fol „ Von angekomme großer Reg Maj. sich al und die Schwierigk hier wird den, und i Menge von fertigt in man eine tet, in wel verfertigt. gazine mit Verwaltung ten, einen fen; besond Oefen sind Peussen, Di man dort u um unsere Sie werden monte=Depo man alle ne ge des Kai Kr A Auszuge den Kr