(Nro. 20f.. as Echo der Berge. Hüsseldorf, Dienstag den 2r. July 1812. Frankre: ch. Paris vom 14. Juli. * Am 20. Juni ist der Papst, in Gesellschaft des Erzbischofs von Edessa und mehrerer Beamten seines Hauses, zu Fontainebleau angekommen. Der Herzog von Cadore, Intendant der Krone, und Se. Exz. der Minister des Culius, der Erzbischof von Tours, die Bischöfe von Rantes und Trier, empfingen ihn bei seinem Eintritt in den Pallast. Tages darauf kam der Bischof von Evreux an. Die Kardinäle, welche zu Paris wohnen, waren einige Tage nachher bei Sr. Heiligkeit. Der heilige Vater bewohnt die nämligen Zimmer, welche er vor 7 Jahren bewohnte; er hat die Reise sehr gut ausgehalten. Lithauen. Wilna vom 4. Juli. Der Kaiser der Franzosen befindet sich noch immer in dieser Stadt. Se. Maj. genießt der besten Gesundheit. Grodno vom 3o. Juni. Se. Maj. der König von Westphalen ist heute um 1 Uhr an der Spitze der ganzen leichten Kavallerie des rechten Flügels und einer Division Infanterie hier eingerückt. Nach einigen leichten Angriffen der Kavallerie zogen die Russen sich übereilt schnell zurück, und verbrannten die Brücke über den Niemen; aber die Avantgarde Sr. Maj fuhr auf einigen Nachen über, und sogleich schlug man2 Brücken für den Uebergang der Armee. Zu Grodno hat man beträchtliche Armee=Vorräthe gesunden. Sp ani e n. Barzellona vom 12. Juni. Am 8. d. M. wurden die Rotten von Gallan und Sarraza, 1000 Mann an Kavallerie und Infanterie stark welche unter den Befehlen des Molina, von 20 Mann Infanterie und 60 Reitern von Lerida völlig geschlagen. Dieses Treffen fiel zu Aldaguesar und Alcuesar jenseits der Barbastro vor. 6 Reiter, der Befehlshaber der feindlichen KaI vallerie, Namens Victor, wurden gefangen, io Pferde genommen, 1o Mann getödtet, der Rest der feindlichen Reiterei niedergesäbelt, die Infanterie mit dem Bajonet geworfen, über roo Mann getödtet und sehr viele Mann verwundet. Hierauf folgten Unordnung und Verstreuung. Unserer Seits wurde nur ein Mann getödtet, und einer Verwundet. o l e n. .. Vom Niemen, 25. Juni. Die französische r Armee, welche sich gegenwärtig auf dem rechten Ufer des Niemen befindet, ist furchtbar; sie befindet sich ) i n d e m b e s t e n Z u s t a n d, i s t m i t A l l e m r e i c h l i c h v e r sehen und athmet nur nach Ruhm. Unbegreiflich ; i s t e s, d a ß d i e f r a n z ö s i s c h e T r u p p e n ü b e r d e n F l u ß I ohne das mindeste Hinderniß von Seite des Fein( des(ezten, der durch die Manöudres des Kaisers Napoleon getäuscht wurde. Dieser merkwürdige Uebergang begann um 1 Uhr Morgens in der Nacht ) v o m 2 2. a u f d e n 2 a. D i e A r m e e n a h m s o g l e i c h eine sehr schöne Stellung. Die Polen, welche einen Theil der großen Armee ausmachen und sehen, was der Kaiser für das Beste ihrer Nazion thun will, ( wetteifern mit den französischen Kriegern. Ihre un er einer fremden Herrschaft stehenden Landsleute rwarten sie mit Ungeduld. Warschau, vom 2. Juli. Folgendes sind die Beschlüsse, welche von dem Landtage dekretirt wurden: Art. I. Der Reichstag konstituirt sich zu einer General=Konföderation von Polen. 2. Die General=Konföderation von Polen, indem sie die Gesammtheit der Rechte ausübt, welche einer Generalversammlung der Nation zustehen, erklärt hiemit ausdrücklich, daß das Königreich Polen und der Gesammtkörper der polnischen Nation wieder hergestellt sey. 3. Alle einzelne Versammlungen in dem Grosber= zogthume sollen einberufen werden, und sich an die Konföderation anschließen. Sie sollen die Aktenstücke darüber dem Generalkonseil der Konföderation zusenden. 4. Alle Polen sind eingeladen und autborisirt sich zu konföderiren, entweder haufenweise oder auch einzeln, sie haben in der kürzest möglichen Zeit ihr Adhäsionsgesuch dem Generalkonseil zukommen zu lassen. s. Alle Bestandtheile des polnischen Territoriums werden diemit aufgefordert, sich in dem Maaße zu konföderiren, als sie dieses in einer gewissen Entfernung von dem Feinde„zu bewerkstelligen im Stande sind. Sie sind hiemit eingeladen, sogleich Versammlungen zu bilden, welche an das Generalkonseil ihre Adhäsionsurkunde einzusenden haben. Die mit diesen Urkunden beauftragten Iadividuen, werden als Mitglieder des Reichstages betrachtet ,welcher sich dermalen in eine Generalkonsöderation umgewandelt hat. 6. Alle Offiziere, Soldaten, Civil=und Militairbeamten, welche geborne Polen sind, und auf polnischem Gebiete wohnen, welches von Rußland ungerechter Weise vorenthalten wird, werden hiemit aufgefordert, die Dienste dieser Macht zu verlassen. 7. Alle Militairpersonen werden unter den polnischen Fahnen angestellt, die übrigen Beamten aber werden in den verschiedenen polnischen Administrationen Plätze erhalten. 8. Alle geistlichen, Civil=und Militair=Autboritäten werden, in so weit es eine jede derselben betrifft, die Nachrichten von der Existenz, dem Geisie und dem Zweck der Konföderation verbreiten. Die Bischöfe werden hierüber Hirtenbriefe ergehen lassen, die Präfekten, Unterpräfekten und Mairs aber werden ihren Untergebenen alle Aktenstücke der Konföderation mittheilen, welche dazu geeignet sind, in denen ihrer Sorgfalt anvertrauten Gegenden, einen guten Geist zu erwecken und zu unterhalten. " Alle Kommandanten und Armeekorpschefs, haben in Beziehung auf ihre Untergeordneten ein Gleiches zu beobachten. Alle Mitglieder des konföderirten Reichstages, welche nicht zugleich Mitglieder des obenerwähnten Generalkonseils sind, können sich nach ihrer Heimath solange zurückbegeben, bis man sie aufs Neue einberufen wird, und die Konföderation erwartet von dem Eifer und Patriotismus, von welchen sie bisher Proben abgelegt haben, daß sie diese Zwischenzeit dazu anwenden werden, jeder in seiner Gegend dem patriotischen Geiste ihrer Mitbürger Ausbreitung zu verschaffen. Io. Während ihrer Unterbrechung überträgt die Konföderation alle ihre Gewalt dem Generalkonseil, welches aus ihrer Mitte gewählt worden ist, und seinen Siz zu Warschau hat. rr. Zu einer Berathschlagung müssen's Mitglieder versammelt seyn. 12. Der Generalsekretair hat ein Votum konsultativum. 13. Alle Administrations=Militair=und Gerichtsbehörden fahren fort ihre Funktionen zu verrichten. S. u. den König von Sachsen Herzog von Warschau, wird eine Deputation abgeschickt, um ihn zu bitten, der Generalkonföderation von Polen beizutreten. 15. Eine andere Deputation begiebt sich zu S. M. dem Kaiser Napoleon, Könige von Italien, um ihm die Konföderationsakte vorzulegen, und ihn zu bitten, mit seinem mächtigen Schutze die Wiege des wiederaufflebenden Polens zu umgeben 16. Die Konföderation nimmt im Angesichte des Himmels und der Erde die feierliche Verbindlichkeit auf sich, das große Werk, welches sie mit dem heutigen Tage beginnt, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln bis an das Ende fortzusetzen. 17. Die Konföderation erklärt, daß sie bei einer Lage, in welcher alle ihre Arbeiten nur auf die 4hebung des Vaterlandes und die Vereinigung aller Partheien gerichtet sind, denjenigen nicht für einen ächten Polen und guten Bürger betrachten kann, welcher aus der Vergangenheit Stoff zu Trennungen oder Anklagen herbeiziehen wollte, mit einem Wort, wer sich nur den geringsten Schritt erlaubt, den Saamen der Zwietracht in den Busen einer Familie zu streuen, deren höchstes Kleinod die Eintracht ist. 18 Die Minister sind beauftragt, ein jeder in seinem Fache, durch die öffentlichen Blätter, oder auf sonst eine Weise die Akten der Konsöderation bekannt zu machen, nebst denjenigen, welche in Zukunft an dieselbe gerichtet werden. Vom 7. Juli.— Am 4. Juli früh gegen 3 Uhr starb in Warschau Se. Erz. der Minister des Innern Laszazeweski. Tagsbefehl Sr. Durchl. des Oberanführers des s. Korps der großen Armee, Fürsten Poniatowski, an die unter seinem Kommando stehenden Polen. Hauptquartier Roygrod, den 6. Juli. Soldaten! Indem ich euch die Proklamation S. M. des Kaisers der Franzosen, nach welcher er den Krieg gegen Rußland erklärt, bekannt mache, bin ich zugleich von dem Gefühle überzeugt, mit weichem ihr seiner Stimme folgen, so wie daß ihr erfahren werdet, daß sich ein neues Feld, auf welchem ihr Ruhm erwerben könnt, für euch eröffnet. Schon in zweien Kämpfen konntet ihr eurem Wiederhersteller euch erkenntlich bezeigen, und den Ruhm der polnischen Armee begründen; ich zweisle nicht, da ihr in gegenwärtigem Kriege ein Korps der großen Armee ausmachet, welches er selbst Polen nennt, und welches über das Loos einiger Millionen Volen, unserer Mitbürger, entscheiden soll, daß ihr euch unserer Mitstreiter, der Franzosen würdig zeigen werdet, so wie auch würdig der schon so lange herbeigewünschten Aussichten,„welche nunmehr anfangen werden, für uns in Erfüllung zu gehen. Verdoppeln wir daher unsere Anstrengungen. Keine Beschwerlichkeiten, kein Mangel vermöge den von unsern Vorfahren ererbten kriegerischen Geist zu schwächen; wir werden noch einmal vor dem Angesichte der ganzen Welt beweisen, daß der heilige Name des Vaterlandes dessen wahre Söhne unüberwindlich macht. Vom Niemen, den 3o. Juni. Ein großes Magazin bey Willna, welches die Pussen auf dem Rückzuge in Brand gesteckthatten, ward durch die unerwartet schnelle Ankunft der Franzosen nach größtentheils gerettet. Der Niemen ist ungefahr 20 Deutsche Meilen von der Düna entfernt. re innigst geliebte Mutter und Großmutter Wittwe Roersch geborne Sibilla Schmitz nach einem fünftägigen Krankenlager mit den heiligen Sakramenten der Sterbenden versehen im acht und achtzigsten Jahre ihres musterhaften Lebens zu sich in die ewige Seeligkeit abzuberucken. Tief gebeügt über den schmerzlichen Verlust dieser uns so theuren, ewig unvergeßlichen Mutter zollen wir dem Allmächtigen den schuldigsten Dank für die lange Erhaltung derselben in ihrem bis an ihr seeliges End äußerst thätigen und kraftvollen Leben. Indem wir unsere Verwandte und Freunde unter Verbittung alles Beileidsschreibens von diesem traurigen Vorfall benachrichtigen, zeigen wir zugleich die Fortdauer unserer bisher geführten Wirthschaft an, und empfehlen uns ihrem geneigten Wohlwollen bestens. Düsseldorf den 20. Juli 1812. Der Verstorbenen Kinder und Enkel. AVERTISSEMENTS. Todes=Anzeige. Dem Allerdöchsten gefiel es am 19. dieses unseHenri Genella au caffé Italien sur la grande place, vis-à- vis le grand corps de garde; à Phonneur de prevenir MM. les habitans et Etrangers, que l’on trouve chez lui des déjeunés de toutes espece depuis cing heures du matin, savoir: chocolat, caffé à la creme, thé, bavaroise sabayon, lait de poulle, saucisson de Boulogne anchoix de Marseille, fromage de Parme, de Gruyére, vins blanc et rouge àh sols la chopine, liqueurs et rafraichissement de toute espéce. II vend aussi en gros comme en détail de vins de Moselle de Rhin, Bourgogne de trois qualités, de Bordeaux, muscat de Lunelle, Malaga, Madera, Alicante, il tient assortiment de liqueurs superfine d’ltalie et de France à 6 fr ro sols la bouteille, cuiranau d’Hollande, extrait d’absinte de Suisse, Kirschenwasser de 1a forêt noir à 4 fr. fosols la bouteille, eaudevie coignac trés vieilles, eau de Danzig, huile de Provence superfine à 3 fr. 10 la bouteille, Macarony de Naple, toute sorte de Sirop concernant son etat, orgeat, groseiile, framboise, guimauve, des fruits à l’eau de- vie, péches, abricots, prunes de reine claude et mirabelle, essence de punch. II tient le Moniteur, gazette de Fempire, les gazettes allemande les plusaccrédittés: les Sociétés qui le desireront pourront zvoir des appartements separes, il envoye en sille aux personnes qui lui font Thoneur de le demander. II prévient le public que dimanche prochain 16 du courant, et le lundi, et mardi suivant, son Caffé sera ouvert toute la nuit pour toutes sortes de rafraichissement. Dusseldorf ler7 juillet 1812. Freytag den 24. July, um 4 Uhr Nachmittags, wird durch Hrn. Notar Haager, allhier in seinem Hause auf'm Hundsrücken zum öffentlichen Verkaufe, gegen gleich baare Zahlung, einer Parthie alter Bordeaux=Weine, welche alle in Kisten im Lagerhauß dieser Stadt niedergelegt und direkte von Bordeaux Addresse Herrn Friedrich Burmann angekommen sind geschritten werden. Nämlich: 3o Kisten Chateau=Margot, enthaltend zo Bouteillen von 1802. 12 Kisten Muskat=Rivesalte, enthaltend 3o Bouteillen von 1800. 6 Kisten Hermitage, weisser enthaltend zo Bouteillen von 1800. Diese Weine sind vom ersten Wachsthum, und laßen wegen ihrer Güte den Liebhabern nichts zu wünschen übrig. Derr Faures, Handelsmann von Bordeaux, Eigenthümer von Weingärten und besagter Weine, wird sich beim Verkaufe einfinden, um denselben zu dirigiren, und die Weine gleich vor dem Verkaufe prüfen zu laßen. Er wird auch Proben von einer Parthie MedocWeinen v. J. 1 807, bestehend aus koo Fässern, welche in der Maynzer Niederlage liegen, erhalten, und diese Weine um billige Preisen verkaufen. Zur Aufnahme des Wassers aus dem Hofgartenhause soll am Eingange des Gartens ein Senkbrunnen verfertigt, und die Ausführung desselben dem Wenigstfordernden übertragen werden. Der Termin zu dieser Vergantung wird auf Donnerstag den 23. July, Nachmittags um 3 Uhr in meinem Büreau bestimmt. Die Bedingungen und der Kostenanschlag können vorher bey mir eingeseden werden. Düsseldorf den 17. July 1812. Schaller. Diejenige welche an dem nun in Manheim als Rhein=Zoll=Beseher angestellten Herrn Heinrich Evers aus Düsseldorf eine Forderung haben, wollen sich des Endes mittels Einreichung der Beweisstücke wenden an den Unterzeichneten. M. J. Saorn, Rotar in Düffeldorf. Notar Müller giebt Anweisung wo ein starkes Gut zwischen Uerdingen, Krefeld und Mörs, I ) S t ü n d c h e n v o m R h e i n z u p a c h t e n i s t, a u c h w o d a s ganz abgesonderte Herrnhaus, 2 stöckig, mit schönen Kellern, Pomp, Garten, Baumgarten, Weiern, und was sonsten dazu verlangt werde, in einer anmüthigen Gegend, an eine Herrschaft besonders zum angenehmen Sommer=Aufenthalt überlassen werden kann. Auf der Mühlenstraße im blauen Ritter Nro. ht. mer nach der Straße mit oder ohne Meublen an ledige Herren oder an eine stille Haushaltung zu vermiethen, und können gleich bezogen werden. Ein Capital von 1200 Rthlr. und eines von 1200 Francs liegen bereit um auf unbeschwerte Gründe lehnbar ausgeliehen zu, werden. Das Räk here bey Notar Schorn. Auf dem Hundsrücken, der Hofkirche gegenüber, in Nro. 333 ist auf dem zweiten Srock ein nach ) d e r S t r a ß e g e h e n d e s, m i t A l k o v e v e r s e h e n e s u n d niedlich möblirtes Zimmer an einen ledigen Herrn ; z u v e r m i e t h e n u n d g l e i c h z u b e z i e h e n. Einladung zur Rather Kirmes. Diese Kirmes nimmt ihren Anfang am 26. dieses, bei der ich Unterzeichneter in meiner Zelt drei Tage hindurch Tanzmusik halten werde. Mittags=Essen, welches jeden Tag um r Uhr anfängt, wird an der ersten Tafel in der neuen Zelt für 30 Stbr. u. an der zweiten Tafel für 18 Stbr. gegeben. Vorzügliche gute Weine und sonstige Erfrischungen in prompter Bedienung und den billigsten Preisen, werden auch dieses Jahr meine beste Empfehlu## gen seyn. Auch ist bequem Platz für Pferde und Chaise zu stellen eingerichtet. Klapdor. Auf der Casernenstreß Rro. roIs neben Herrn Gasthalter Breitenbach sind im zweiten Stock vier durcheinanderlaufende Zimmer zu vermierben, und ( Ende dieses Monats zu beziehen.