Nr. 345. Mittwoch den 26. Juli 1905. 32. Jahrgang. — 6 Säsien Nl. 19a. Men4l““ A# fages Kreisplatt für den Kreis Ruhrort. für die Kreise Kuhrort und Mvers Verantwortlicher Redaktenr: W. Feder, Natrort. Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Ruhrorter Zeitung. Fernsprecher: Expedition u. Geschäftestelle Nr. 30. über 9000). Druck und Verlag: Joh. Brendow& Cohn, Ruhrort. Meidericher Zeitung. Gensgsiche io Bluntg bunth bi. Ber eralshuicg 2.ie aul Su weimal erscheinende Zeitung. ae ae ae e e a, e ue, Mittag=Ausgabe. ** Das Zusammenhalten des Bürgertums. Man schreibt uns: Den Sozialdemokraten sind in den beiden letzten Jahren mehrere Mandate zum Reichstage abgenommen worden; außerdem ist in einer Reihe von ihnen sehr gefährdeten Wahlkreisen der Angriff erfolgreich abgewehrt worden, so daß sie bei den bisherigen Ersatzwahlen wohl 3 Mandate verloren, aber keins gewonnen haben. Von allen diesen Ersatzwahlen am erfreulichsten waren die Wahlen in Altenburg und in Erlangen=Fürth, wo das Bürgertum geschlossen zusammenging und infolgedessen der Sieg der bürgerlichen Partei im ersten Wahlgange ersochten wurde. Ein solcher Erfolg durch gemeinsames Vorgehen des Bürgertums ist zum ersten deshalb erfreulich, weil ein Sieg im ersten Wahlgange immer auf Freund und Feind einen viel stärkeren Eindruck macht, als wenn in der Stichwahl um die Siegespalme gerungen werden muß. Zum zweiten werden, venn mehrere bürgerliche Bewerber aufgestellt werden, cend der Wahlagitation Reibungen zwischen den bürgerliche Parteien sich nicht vermeiden lassen und diese Reibungen könn unter Umständen eine solche Verbitterung erzeugen, daß die in der Hauptwahl unterlegene bürgerliche Partei die Lust verliert, iyrer erfolgreichen Konkurrentin bei der Stichwahl in den Sattel zu helfen. Den Vorteil dieser gegenseitigen Erbitterung heimst dann natürlich die Sozialdemokratie ein. Wird hingegen nur ein bürgerlicher Kandidat aufgestellt, so entfallen die Reibungen und Eifersüchteleien während der dem Wahltage vorangehenden Zeit der Agitation. Endlich sind— und dies ist auch nicht zu verachten, da lichen Parteien nicht so gut gefüllt ist tische— die Wahlausgaben viel gering gerliche Partei mit 2 oder 3 Gegenpar Freilich wollen wir die Aufstellu bürgerlichen Kandidaten durchaus nicht für alle in denen auch die Sozialdemokratie ein Wort mitspricht, empfehlen. Diese Taktik sollte vielmehr nur in solchen Wahlkreisen angewendet werden, die entweder im sozialdemokratischen Besitze sind oder gewesen sind oder in denen die Sozialdemokratie bei den letzten allgemeinen Wahlen der absoluten Mehrheit sehr nahe gekommen ist. Als Wahlkreise der ersten Kategorie nennen wir beispielsweise Berlin II, III, V, als Wahlkreise der zweiten Kategorie Frankfurt a. O., Erlangen und Altenburg, als Wahlkreise der dritten Kategorie Schwerin, Holzminden, Bernburg. Diese Wahlkreise können dem Bürgertum zurückerobert bezw. von ihm dauernd behauptet werden, wenn nicht durch eine der Wahl vorangehende gegenseitige Besehdung Mißstimmung hervorgerufen wird. Säckel der bürgerwie der sozialdemokrager, als wenn jede bürrieien zu kämpfen hal. ung eines gemeinsamen cht für alle Wahlkreise. nseitige, Befehdung, Mißstimmung hervorgerufen wird. In solchen Wahlkreisen hingegen, wo die Sozialdemokratie zwar eine stattliche Stimmenzahl erhält, wo aber das Bürgertum ihr doch noch erheblich überlegen ist, beispielsweise in Torgau, Sangerhausen, Merseburg, Schleswig usw. schadet es nichts, wenn mehrere bürgerliche Kandidaten aufgestellt werden. Denn wenn auch hier die Sozialdemokraten in die Stichwahl kommen, so kann der bürgerliche Stichwahlbewerber doch noch immer auch dann siegen, wenn der eine oder andere bürgerliche Wähler durch den vorangegangenen Wahlkampf verschnupft ist und sich deshalb der Wahlurne fernhält. In solchen Wahlkreisen wird es auch gar nicht denkbar sein, die * Reine Novelle von Reinhold Ortmann. (13. Fortsetzung und Schluß.) Es beunruhigte ihn, daß er beim Verlassen des Wagens Lmtliche. Vorderfenster seiner Wohnung erhellt sah und trot seiner brechenden Knie eilte er mit äußerster Hast die Treppe empor. Die Korridortür war nur angelehnt, als ob jemand sie in der Aufregung zu schließen vergessen hätte; aus einem der Zimmer aber klangen gedämpfte Stimmen und lautes Weinen. Harmenings Herzschlag stockte, als er das kalte Metall der Klinke zwischen seinen Fingern fühlte. Es war ihm, als ob eine unsichtbare Gewalt ihn abhielte, zu öffnen, und es kostete Ihn fast übermenschliche Anstrengung, den kleinen Druck auf den Griff auszuüben. In dem Augenblick, da für die drinnen Befindlichen seine Gestalt im Türrahmen sichtbar wurde, flog die verzweiflungsvoll schluchzende Alice auf ihn zu und warf sich an seine Brust. „O, Papa— Papa— warum warst Du nirgends zu finden? Sein letztes Wort war eine Frage nach Dir.“—— Eine Minute später stand der Polizeidirektor am Totenbett seines Sohnes. Mit wenig Worten konnte der Arzt den starr und tränenlos dastehenden Mann über den Hergang der infolge eines Blutsturzes eingetretenen Katastrophe aufklären. Man hate Harmening im Präsidialgebäude wie an verschiedenen anderen Orten vergebens gesucht und so war es ihm versagt geblieben, das letzte Lebewohl seines sterbenden Sohnes zu empfangen und seine erkaltende Hand in der seinen zu halten. Er beugte sich über den Toten herab. um die schöne weiße Stirn und die bleichen Lippen zu küssen. Dann trat er wieder in das Nebengemach, wo er jetzt erst Liebenow gewahrte, der mit zärtlich warmen Worten bemüht war, die fassungslose Alice zu trösten. .„ Der Kommissar ging sofort auf Harmening zu und streckte ihm seine Hand entgegen. „Lassen Sie mich Ihnen meine innigste Teilnahme ausdrücken. Herr Direktor,“ sagte er halblaut mit bewegter Stimme.„Und verfügen Sie über mich! Es ist ja vielleicht überflüssig, es auszusprechen; aber ich möchte Ihnen doch noch einmal ausdrücklich sagen, daß der Vater meiner Braut auf mich zählen darf— jetzt und all=zeit.“ Harmening verstand ihn und behiell die dargebotene Hand mit festem Druck in der seinen. .„Ich danke Ihnen,“ erwiderte er einfach. Und dann, indem seine zusammengesunkene Gestalt sich höher aufzurecken schien, fügte er hinzu:„Eine unaufschiebbare Pflicht ruft mich sogleich wieder fort. Wollen Sie bis zu meiner Rückehr bei meinem armen Kinde dleiben!“ „Gewiß! Aber wenn es sich um etwas Dienstliches handelt, so kann ich vielleicht statt Ihrer—“ „—. Rein, nein! Was ich zu tun habe, kann kein anderer für mich verrichten. Und ich darf nicht länger zögern. Die Pflicht über alles— nicht wahr, Liebenow?“ dürgerlichen Parteien von vornherein unter einen Hut zu bringen, weil im Wahlkreise 2, manchmal auch 3 oder 4 annähernd gleich starke bürgerliche Parteien vorhanden sind, deren jede also zu der Hoffnung derechtigt ist, daß es ihr vielleicht gelingen könnte, ihren Bewerber in die Stichwahl zu bringen. Auch in solchen Wahlkreisen aber wird der Kampf zwischen den bürgerlichen Parteien so maßvoll zu führen lein, daß nicht etwa eine der Parteien mit einem Anscheine von Recht in der Stichwahl par dépit zu Hause bleibt. Für das Bürgertum sind also im Kampfe gegen die Sozialgsmokratie zwei Haupttategorien von Wahlkreisen zu unterscheiden: solche, in denen es heißen muß:„vereint marschieren, vereint schlagen“ und solche, in denen es heißen kann: „getrennt marschieren und vereint schlagen“. Hinsichtlich der zweiten Kategorie sind Besprechungen vor den nächsten allgemeinen Wahlen nicht erforderlich, wofern man sich nur im Prinzip darüber einig ist, sich in der Stichwahl gegenseitig gegenüber der Sozialdemokratie zu unterstützen. Was aber die erste Kategorie von Wahlkreisen anlangt, deren Zahl recht stattlich ist, so sollten sich die Leitungen der bürgerliche. Parteien je eher desto besser ins Einvernehmen setzen, um zu ver die einzelnen Wahlkreise in eine der Billigkelt und d. partei=geschichtlichen Entwickelung jedes Wahlkreises entsprechenden Weise untereinander aufzuteilen. Die Verhandungen darüber würden voraussichtlich ziemlich langwierig sein, da jede Partei, was ihr an sich nicht zu verübeln ist, möglichst günstig abzuschneiden versuchen würde. Gerade aber weil die Verhandlungen schwierig sein würden, ist es gan ausgeschlossen, die für diese Kategorie in den Wahlkreisen wünschenswerte Einigung kurz vor den nächsten allgemeine herbeizuführen. Wird in der von uns vorgeschlagenen Weise verfahren, so kann mit Leichtigkeit den Sozialdemokraten ein Drittel ihrer Wahlkreise abgenommen werden, vielleicht auch mehr. Denn daß im Falle der Einigleit des Bürgertums die Sozialdemokratie selbst solche Wahlkreise wieder verlieren kann, in denen sie bei den vorigen allgemeinen Wahlen im ersten Wahlcaize gesiegt hat, hat Altenburg dargetan. Der Versuch, den Sozialdemokraten eine so erhebliche Menge von Mandrten abzunehmen, aber ist gewiß des Schweißes der Edlen, d. h. der Parteivorstände wert. Potitische Nachrichten. Deutschland. * Berlin, 25. Juli. Der Kaisertoast des Prinzen Eitel Friedrich bei dem Festmahl aus Anlaß der Dentmalsenthüllung in Elbing hatte etwa folgenden Wortlaut: „Im Auftrage Sr. Majestät des Kaisers und Königs spreche ich der Stadt Elbing den Dank aus für das zum Andenken an Kaiser Wilhelm den Großen errichtete Denkmal, das ich soeben unter den Augen Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin meiner erlauchten Frau Mutter, enthüllt habe. Dieses Denkmal, errichtet im Osten der Monarchie, ist ein erneuter und beredter Beweis der Dankbarkeit und Treue der Stadt an das angestammte Herrscherhaus. Doch nicht nu: das Denkmal allein ist es. Aus den festlich geschmückten Straßen dieser Stadt, aus dem hellen Jubel der Bevölkerung und aus den leuchtenden Augen der Hunderte u aber Hunderte, die im festlichen Zuge an meiner erlauchten Frau Mutter vorüberzogen, glaube ich die Bekräftigung alles dessen ersehen zu haben, was uns hr diesem Augenblick ugendlick bewegt und dem wir Ausdruck geben in dem Rufe:„Seine Majestät, hurra, hurra, hurra!“ Das Staatsministerium trat heute zu einer Sitzung zusammen. ..7 In der„Nordd. Allg. Zig.“ werden die Angaben über Disziplinlosigkeiten an Bord des„Frauenlob“ als in den wesentlichsten Punkten frei erfunden bezeichnet. Richtig sei nur, daß in der Nacht zum 5. Juni kleinere Gegenstände des Schiffsinventars über Bord geworsen worden seien.— Im gleichen Sinne wird die„Neue Pol. Korresp.“ von maßgebender Stelle unterrichtet: Richtig ist nur, daß in der Nacht vom 4. zum 5. Juni einzelne kleinere Gegenstände des Schiffsinventars über Bord geworfen, andere beschädigt sind. Ein irgendwie erheblicher Schaden ist dadurch nicht entstanden. Sonstige Disziplinwidrigkeiten von Belang sind an Bord des Kreuzers nicht vorgekommen. Es liegt nach dem bisherigen Ergebnis der gerichtlichen Untersuchung der Verdacht vor, daß die erwähnte Ausschreitung auf Mannschaften des dritten Jahrganges zurückzuführen ist, die am Abend des 4. Juni Erlaubnis erhalten hatten, ein Faß Bier zu trinken und ärgerlich darüber waren, daß ihrer Jecherei vom machhabenden Offizier ein Erde gesetzt wurde, als das Fas5##zert, war. Um durch eine ruste Maßregelung der Wiederkehr solcher Vorkommnisse vorzubeugen, ist S. M. S. „Frauenlob“ während der Kieler Woche in die Neustädter Bucht gelegt worden. Die Maßnahme ist schon am 20. Juni verfügt: bei der Ankunft des Kaisers war das Schiff nicht mehr im Kieler Hafen. Es liegt kein Grund für die Annahme vor, daß der Kommandant Fregattenkapitän Caesar durch übermäßige Strenge die Ausschreitung verschuldet hat. Es ist cht richtig, daß er vorübergehend seines Kommandos enthoben gewesen ist. Seine Ernennung zum Kommandanten R S.=Pen, die ührigent erst am 1. Okt. d. J. in Kraft tritt, bis dahin führt er dasKommando S. M. S.,„Frauenlob“ weiter— steht nicht im Zusammenhang mit dem hier erörterten Vorgang, sondern war schon vor dem Vorfall auf dem Kreuzer für die alljährlich während der Kieler Woche bekannt gegebenen Herbstkommandierungen der Stabsoffiziere der Marine vorgesehen. In der Ernennung zum Kommannten eines unserer großen Artillerie=Schulschiffe kann überdies niemals eine Zurücksetzung oder Maßregelung gesunden werden. Sie beweist im Gegenteil das volle Vertrauen zu Leistungen und Fähigkeiten des Fregattenkapitäns CaeIosparun uu gesgigig fist dem hinzu, daß die viel kolportierte Geschichte mit dem schmutzigen Lappen, der als Antwort auf ein Signal des Kaisers auf der„Frauenlob“ (die gar nicht im Hafen war!) gehißt sein sollte, der lebhaften Phantasie des Kieler„Spezial=Korrespondenten“ eines französischen Blattes(Le Journal) ihre Existenz verdankt. — Ueber der geplanten Studienfahrt nach Westfrika schwebt scheint's ein Unstern. Es ist schon berichtei worden, daß der Abg. Lattmann von der Wirtschaftlichen Vereinigung aus Familienrücksichten von der Teilnahme Abstand genommen hat. Jetzt schreibt die„Fr. Deutsche Pr.“, die das Stichwort von der„Spritzfahrt“ zuerst ausgegeben hatte, höchst vergnügt:„Mit den Einladungen zur Spritzfahrt nach dem Kameruner Schutzgebiete und Togo scheinen die Kolonialmacher bei den Volksvertretern wenig Gegenliebe zu finden. Wie wir hören, haben bisher nur wwei bis drei Mitglieder des Reichstages sich bereit erklärt, an der Spritzfahrt teilzunohmen, obwohl an Stelle der ablehnenden andere Volksvertreter eingeladen sind. Die Fraktionen als solche haben sich mit der Sache nicht zu beschäftigen gehabt, da die Einladungen direkt an die auserwählten Adressaten gingen, so daß sich die Freifahrt als eine persönliche Vergünstigung für die Beteiligten darstellt.“— Auch die Abgeordnet:n Kalthof und Zehnter, die anfangs von der Zentrumspresse selbst als Teilnehmer genannt worden waren, haben jetzt, wie heute bekannt wird, die Einladung des Herzogs Johann Albrecht„ebenso abschlägig beantwortet wie die anderen deren Interesse für diese Studienfahrt der Herzog zu wecken suchte“.— Von den Konservativen nimmt der Abg. Frhr. v. Richthofen=Damsdorf teil. Freienwalde, 25. Juli. Amtliches Wahlergebnis. Bei der Reicstagsstichwahl für den Wahlkreis 5 Oberbarnim am 21. Juli wurden insgesamt 16.330 gültige Stimmen abgegeben. Hiervon entfielen auf Professor Paulk= Eberswalde(deutsche Reichspartei) 8 738, auf den StadtverPauli st sonit gepahi.(.1) 852 Stuttgart, 25. Juli. Die von der Eisenbahnverwaltung dem Beirate der Verkehrsanstalten vorgelegte und von diesem gutgeheißene Dentschrift über die Eiserbahniarifretorm stellt für die württembergischen Staatseisenbahnen folgende finanziellen Wirkungen der Reform fest: Die brichnet sich dei Zugrandes. Jahre 1908 und Ihne Verig.. di Versomnberkhes in use sägrlich: Ja, gggu4schigung einer Verlehrssteigerung auf jährlich 1 924000 Mark und bei Umwandlung von einem Drittel der zuschlagspflichtigen Schnellzüge in sssclasskreie Eizüge auf jährlich 2195000 Mark. Herbel ist, angenommen, daß von der Zahl der in der dritten Klasse eses ecelete eshen be Ho. Lur, Friten Wagentlasse ist mit 5 Prozent aller gesahrenen der Ermsaone e lasis angenommen worden in der Erwagung, daß bei der württembergischen Bahn die AbSsrgesi,sweiten in die drite Klasse sich teilweise Seagen et der deiten Klasse in de dm Sssatte with. 25. Juli. Wie der Landwirtschaftsminister misteisen wri Städten durch den Regierungspräsdenten ###t er von einer Aenderung der Einfube Psgand Lengmgen S epeinekontingents vriäntg die landwirtschaftliche Viehzenshichen ur waen. den Beckaurf an Schueinen in Oder. Belgien. s., 5. Lättich, 25. Juli. Heutze vormitig 10 Uhr kuet hier der zehnte internationale Presse=Kongres zusammen. Der Unterrichtsminister und Minister des Innern de Trooz und der Minister für Industrie und Arbett Francotte wollten der Eröffnungssitzung beiwohnen, mußten jedoch in Brüssel zurückbleiben, weil in der heutigen Kammersitzung Zwischenfälle befürchtet wurden. Der Vorsitzende des Longresses Singer gedachte in seiner Ansprache der herzlichen Worte des Königs Leopold und des 75. Gedenksahres der UnPöiggisteit. Belgiens, dieses glücklichen und freien Landel. üverneur der Provinz Lüttich hielt eine geistvelle Begrüßungsansprache, die in ein Hoch auf die Herrscher aller im vertretenen Nationen und auf die Weltherrscherin. Ze. Prese, guskang. Belde Reden ernteten lauten Beisall. Dann trat der Kongreß in die Prüfung der auf der Tagesortung stehzenden Fragen eia. ud der au der Tagt Oesterreich=Ungarn. Budapest, 25. Juli. Der Minister des Inneren Kristoffy hat den Beschluß des Pester Komitats, das die A bDie beiden Männer sahen einander fest in die Augen. Dann verbeugte sich Liebenow schweigend und trat zurück, während Harmening das Zimmer verließ. Draußen auf dem Korridor sah er sich zu seiner Ueberraschung dem Schutzmann Berkholtz gegenüber. Der Mann, der offenbar leine Ahnung hatte von dem, was hier geschehen war, schien sehr verlegen. Er nahm, sobald er seines Vorgesetzten ansichtig wurde, sofort die vorschriftsmäßige straffe Haltung an. „Herr Polizeidirektor wollen verzeihen— aber die hundert Mark, die Sie bei mir zurückgelassen haben und die eine Zuwendung aus dem Dispositionsfonds sein sollten, möchte ich doch lieber zurückgeben.“ Harmening unterbrach ihn mit einer abwehrenden Geste. „Nichts da, Verkholtz! Sie dürfen sie mit gutem Gewissen schalten. Ader kommen Sie einmal her und schauen Sie Da“— und er öffnete ein wenig die Tür des ners—„der, den Sie dort auf dem Totenbette liegen sehen, war mein einziger Sohn. Weil ich dem Todtranken das Schlimmste ersparen wollte, hatte ich Pflicht und ihre verraten und war gesonnen, auch Sie zum Schurken zu machen. Aber der Himmel meinte es mit ihm noch besser als ich und er bedarf meiner armseligen Kniffe nicht mehr. Nun din ich wieder frei, zu tun, was meines Amtes ist.“ Der von dem unermuteten Anblick und von den nur halb verstandenen Worten seines Vorgesetzten aufs äußerste bestürzte Schutzmann wußte nichts zu erwidern. vort rbezimt Aber bh nen mich säumt der Polizeidirektor ersparte ihm auch die Notwenner Antwort. Nachdem er die Tür sacht wieder ins drückt hatte, fuhr er in verändertem Tone fort:„Es eb, daß Sie gekommen sir d. Berkholt, denn Sie könbei einer dienstlichen Handlung unterstützen, die unvorgenommen werden muß. Ich denke wohl, daß es meine letzte sein wird, und da möchte ich keinen andern in meiner Seite haben als gerade Sie.“ Mit verblüfftem Gesicht hatte der Diener des Doktors Delmonte den beiden Besuchern geöffnet, die noch zu so später Stunde seinen Herrn zu sprechen verlangten. Aber als er bei schärferem Hinsehen in dem größeren von beiden den Kriminaldeamten von gestern erkannte, blieb ihm die beabfichtigte turze Zurückweisung in der Kehle stecken. Er fragte etwas beklommen, wen er zu melden habe; doch der Polizeidirektor schob ihn ohne viele Umstände beisette. „Wir sind Beamte der Kriminalpolizei und kommen in dienstlicher Angelegenheit. Es bedarf also keiner Anmeldung. Ist Herr Dottor Delmonte da drinnen!“ Der eingeschüchterte Diener bejahte.„Aber ich weiß doch fügte er, sich auf die ihm erteilte Weisung besinnens, birzu.„Der Herr Doktor win morgen in aller Frühe verreisen, und—“ „Wer ist das Mit wem reden Sie denn eigentlicht“ erklang in diesem Augenblick Delmontes scharfe Stimm= und in seiner ganzen stattlichen Größe stand er plötzlich auf der Schwelle der geöffneten Tür.„Was wünschen Sie von mie, meine Herren F“ „Ich habe mit Ihnen zu sprechen, Herr Doktor! Sie gestatten wohl, daß ich eintrete.“ Wenn schon der Umstand, daß der Polizeidirektor in Begleitung eines anderen Mannes gekommen war sein Mißtrauen geweckt hatte, so mußte der energische, geschäftsmäßig kalte Ton dieser Erwiderung Delmontes vollends stutzig machen. Mit einem Stirnrunzeln wich er zurück, um Harmening den Eintritt in das Zimmer freizugeben. Aber als auch Verkholtz seinem Vorgesetzten folgen wollte, erhob er abwehrend die Hand. „Erlauden Sie. mein Herr—! Soviel ich weiß, haben Sie hier nichts zu suchen. Mit wem habe ich denn eigentlich das Vergnügen?“ der Antwort des zögernden SchutzInnen hier im Vorzimmer bleiben, VerkHarmening kam holt, bis ich Sie rufe. stechende Bli dem einen zum ander schlossen ins Zimmer mening die Tür ins des Bankdirektors ging ungewiß von Dann aber wandte er sich kurz entrück und drückte hinter sich und Harns Schloß. Mit über der Brust verschrän ten Armen blieb er mitten in dem Gemache stehen, dessen Zu stand deutlich erkennen ließ, mit welcher Haft er hier noch soeben die Vorbereitungen für seine Abreise getroffen hatte. lale Toürk 3. ager Herr Polizeidirektor, was dieser formlose Besuch bedeutet und weshalb Sie es für angemessen sielten, sich einen Begleiter mitzubringen?“ „Harmening hatte sich so straff aufgerichtet, daß seine zierliche Gestalt plötzlich gewachsen schien.„Ich stehe hier im Namen des Geseßes, Herr Doktor Delmonie, denn ich gekommen, um Sie zu verhaften. Es liegt in Ihrem eigenen Interesse, so wenig Aufsehen wie möglich zu machen. Unten vor der Tür erwartet uns eine Droschke, die wir zur Fahrt nach dem Polizeipräsidium denühen werden.“ andere ließ die Arme herabsinken und trat einen Schritt näher auf den Beamten zu.„Was soll diese abgeschmackte Komödiel“ fragte er, seine Stimme so weit dämpfend, daß die Worte in zischenden Lauten über seine Lippen kamen.„Sie können nicht erwarten, daß ich Ihre Reden ernst nehme; denn Sie müßten je geradezu von Sinnen sein, um etwas derartiges zu wagen. Haben Sie denn vergessen, daß ich Sie ganz und gar in meinen Händen halte— und Ihren sauberen Herrn Sohn?“ „Die Dinge, auf die Sie sich da beziehen, kommen jetzt nicht in Frage. Ich din hier nicht als Privatmann, sondern als Beamter. Und ich ersuche Sie nochmals, mir die Ausübung meines Amtes nicht unnötig zu erschweren.“ „Es wäre also wirklich Ernst? Sie wollten mich verhaften und ins Gefängnis bringen lassen?“ ist neine Pflicht, Herr Delmonte!“ „# Sere Rslicht“.„Daß ich nicht lache! So war es wohl auch Ihre Pflicht, mir jenen famosen Brief zu schreiben, den ich glücklicherweise nicht vernichtet habe? Der Untersuchungsrichter, dem Sie mich ausliefern wollen, dürfte einigermaßen überrascht sein, dies interessante Schriftstück tennen zu lernen.“ kann Ihnen nicht verwehren, es ihm vorzulegen. Aber ich wiederhole, daß meine Grivatangelegenbetten sett Pechig in Rach ant gtid K ote fordern, sich undrzüglich ferüg zu machen. Narten, der ihn schonen wiecdest u üir den grohutigen st an diesen Abend gesiarsen: n ucht wechr. E: Wie ein grell aufzuckender Blitzstrahl hatte dies Wort den Bankdirektor die bis dahin noch immer nicht in ganzen, furchtbaren Ernst begriffene Situation erhellt. Sein Gesicht wurde plötzlich aschfahl, aber in seinen Augen entzündete sich ein unheilverkündendes Feuer. treuich“ a aso des Rätsels Lösung! Run vrstehe 14 gibt sonach keinen anderen Ausweg mehr für michs Ich muß Ihnen, folgenf“ „Ja, Herr Doktor Delmonte, Sie müssen.“ ein erfahrener und umsichtiger Kriminalist. Er wußte, wessen man sich bei solcher Gelegenheit von einem in die Enge getriebenen Verbrecher zu versehen hat und deshalb hatte er vom Augenblick seines Eintritt an mit scharfen Blicken jede Bewegung des Bankdirektors verfolgt. Die blitzschnelle Wendung, mit welcher Delmonte jetzt ötlich hinter sich in den offen auf einem Stuhle liegenden Handkoffer griff, entging denn auch seiner Aufmerksamkeit icht. Aber er kam trotz aller Unerschrockenheit und Gewandtheit zu spät, um dem andern die Waffe zu entwinden, deren winzige, schwarze Mündung er in dem Augenblick, da seine Arme gegen Delmonte ausstreckte, auf sein eigenes Antlitz gerichtet sah. „Das für Deinen Verrat, Du Schurke!“ hörte er noch ganz deutlich die Stimme des Bankdirektors, dann fuhr es ihm siedend heiß wie eine Feuergarbe durch das Gehirn— und dann hörte und fühlte er nichts mehr. Der Schutzmann Verkholtz aber stürmte durch die hastig aufgestoßene Tür in das Zimmer, gerade als der kurze, scharfe Knall des zweiten Schuffes erdröhnte. Für die Dauer einiger Sekunden gab es ein furchtbares Ringen und Poltern und Krachen und Stürzen, untermischt mit den gellenden Hülferufen des zum Tode erschrockenen Dieners. Dann wurde es still. Und als zugleich mit den übrigen durch den wilden Tumult alarmierten Hausbewohnern auch der im oberen Stockmerk wohnhafte Arzt auf dem Schauplatz erschien, gad es für seine Kunst nur wenig mehr zu tun. Harmening, der mitten durch die Stirn geschossen war, mußte fast auf der Stelle tot gewesen sein und der Bankdirettor„Delmonte, den man auf einen der Seidendiwans des fürstlich ausgestatteten Gemaches gebettet hatte, verhauchte unter den Händen des Arztes seinen letzten Atem. Er war dem irdischen Richter entgangen und er konnte hier auf Erden nicht mehr zum Ankläger werden für den unglücklichen Vater, der im furchtbaren Zwiespalt zwischen Pflicht und Liebe unterlegen war, wie im gleichen Kampfe schon so viele vor ihm unterlegen sind und nach ihm unterliegen werden,— arme Beklagenswerte, die unser Mitleid verdienen, mit wie hartem Namen auch immer das Strafgesetz ihre Verfehlung benennen mag. 1603 lieferung freiwillig gezahlter Steuern die Mitwirtung bei freiwilliger Stellung zum komitatfür ungültig erklärt werden. Graßeritannten. Lendon, 25. Juli. Oberhaus. In Beantwo# einer Anfrage, betreffend den Verkauf der Whitwo Kohlenfelder wiederholt der Mi quis of Lansdowue die bereits gegebene Auskunft Hil be Die Teefahrt des Kaisers. * Wiedy, 25. Juli. Die„Hobenzollern“ mit dem entichen Kaifer an Bord ist mit den Begkeitschiffen heute nachmittag hier eingetroffen. Der deutsche Konsul begab an Vord. Die Erhebung der Herero. Berlin, 25. Juli. Ein Telegramm aus Windhoek Gefreiter Gottlieb Pietschist an Thohus gestorden. quis of Lansdowne die bereits gegebene Ar ninzufugen, daß die Regierung in Erfahrn daß die in Bhitworthgeförderte Kohl verwertig sei. Durch den Ankauf ausreichende Versorgung scher Kohle nicht berührt. Unterhaus. Bei Eröffnung der Sitzung ist das Haus wieder volldesetzt. Es herrscht auf allen Seiten groß Prregung. Als das Haus die Diskussion über das irische Budget wieder aufnimmt, stellt Winston Churchill sofort den Antrag, sie zu vertagen, und erklo: rungen des Widerspruchs von den Minineriellen, sein Antrag sei angesichts der außergewöhnlichen Lage, in die das Haus gebracht sei und angesichts der Tatsache gerechtfertigt, daß noch kein Vertrauensvotum für die Regierung angenommen Während Churchill spricht machen sich mehrere Ministeriel über seine stotternde Sprechweise lustig. Sofort erhebt sich ein Sturm der Entrüstung auf den Bänken der Opposinon, deren Mitglieder rufen: Schämt euch! Werft diLumpe hinaus! Schließlich wird die Ordnung wiederhergestellt. Der Vizesprecher lehnt es ab, den Antrag chU zur Abstimmung zu bringen, weil er der Geschäftsordnung widerspräche. Darauf wird das Budget weiterberaten. Dänemark. Rönne(Bornholm), 25. Juli. Der deutsche Kron prinz und die Kronprinzessin, die gestern abend an B„Iduna“ hier eingetroffen sind, befuchtern, Aue Bülner, Hommern und die demorbe=A vrer e# Peute nochmiteg woch bopn umeig Hantsche, derrüßten dus die zahlreichen Sommergäste, konprinzliche Paar überall mit herzlicher Begeisterung. Schweden. 9 Stockholm, 25. Juli. Der Spezialausschuß baiß der Reperumgentwuf nicht se, wie ar den vorgelegt worden sei, angenommen werden könne. Ferner solle der Reichstag erklären, daß er nichts dagegen einzuwenden habe, die Verhandlungen über die Auflösung der Union aufzunehmen, wenn ein neugewühltes Storthing den Antrag auf Aufhebung der Reichsakte und Auflösung der Union stelle. oder wenn ein solches Verlangen von seiten Norwegens eingehe, nachdem sich das norwegische Volk durch Volksabstimmung für die Auflösung der Union ausgesprochen habe. Der Ausschuß schlägt folgende besonderen Forderungen bei einer etwaigen Aufösung der Unton vor: 1. uu gezie, fe ggeziahe die Besehigungen grschuft egieze leieg Maidagerchigelt für Kerutene der shrar, gr. 2e Pcharge undillige Erschwerungen gesichert; 4. die Rechtsstellung Schwedens gegenüber den fremden klargestellt werden, so daß namentlich die vollständige Freiheit Schwedens von einer Verantwortlichkeit für Norwegen gegenüber anderen Staaten unzweifelhaft wird. Der ausschuß ein Schiedigerichtsablommen mit Vorn=guszZun, der schenswert, aber hinsichtlich der Frage der Austhfung Union nicht für notwendig. Der Ausschuß schlagt vor, das Reichsschuldenkontor zu ermächtigen, durch eines Kredits oder Aufnahme einer Anleihe 100 Millionen Kronen aufzubringen, welche durch Reichstagsbeschluß für Veranstaltungen verfügbar gemacht werden können, die durch bernstung bes au bero bsch mit Beug auf die eiwaigen Ver Sescehe ul Kaschga.: Müir Ael muß hierbei alles, was die Rücksicht auf die Wohlfahrt und Würde Schwedens fordert, als Bedingung für die Aufhebung der Reichsakte durch Schweden und für die Anerkennung NorDuer Grich dit Sondarauschase wure Kutz us Crit. esiangte. De. Her g,Agung tubig aufgenommen. große Volksmassen angeKundgebungen statt. Die Unruhen in Rußland. r. Petersburg, 25. Juli. Aus Nowotscherkast wird berichtet: In sechs Donschen Kosakepregimen= tern deren Modilisierung sochen deendet ist, herrscht großer Anfruhr. Sie weigern sich. Polizeidienste im Innern zu leisten, was sie als eine des Soldaten unwürdige Schmach hinstellen. Cines jener Regimenter, das in voller Kriegsrüstung und in vollem Bestand zufammengetreten war, sandte dem Kosaken=Attamann ein Telegramm, worin Offiziere wie Mannschaften den Dienst im Innern des Reiches ablehnen, dagegen sich bereit erklären, ihr Leben im Kriege im fernen Osten jederzeit in die Schanze zu schlagen. Das Telegramm wurde sofort dem Kriegsminister übersandt. der den Befehl erteilte. Die Ruhe im Regiment unverzüglich wieder herzustellen. r. Nach einer Meldung aus Lodz wurde in einem Hause an der Kamiennastraße eine Bombenfabrik enteckt. Außer rohem Material zur Herstellung von Bomben fand man in vier Kisten Aufrufe an die Lodzer Truppen und eine Liste von einigen zwanzig Führern der Lodzer Sozialisten. Die Inhaber der Wohnung, sowie die auf der Liste verzeichneten Personen wurden verhaftet. Gestern wurden gleichzeitig in Warschau ein Geheimagent, in Loszyze ein Schutzmann, in Kalisch ein P#o## lizist und in Soknowice mordet (Telegramme.) ein Datektlv erMoskau, 26. Juli. Die Regierung beabsic die Feinde der Bulyginschen Reformvorschläge damit zu belämpfen, daß sie ein Volksabstimmung über das Projekt abzuhalten gedenkt. Der Zweck ist, die Landbevölkerung durch Versprechungen und Landverteilungen für das Projekt zu gewinnen. * Warschau, 26. Juli. In der Grochowskastraße überfiele zwanzig streikende Bäckergesellen in der Werkstatt den Bäckermeister Kleinschmid und dessen Famille. Vier Personen wurden durch Messerstiche verletzt, ein Bäckergeselle erdolcht. Streikende Arbeiter feuerten Schreckschüffe auf die Fabriken ab. den wird. Es handelt sich um eine Privatbekioigungsklage des Vizeprästdenten des kiopischen Landunges, nas früheren sommerziennats Led#recht Hoffmann, des bekannten Großndustriellen, gegen den Redakteur der„Lippeschen Landetzeitung", Emil Neumann aus Detmold. Der Prozeß, der einen sehr intressanten Verlauf nehmen wird, hat eine ebense tteressant Vorgeschichte. Ende Septemder vorigen Jahres stard bekanntlch der Bater des jetzigen Grafregenten Auf dessen Anzeige von seiner Uebernahrur der Regierungsgeschäfte antwortete der Kaiser in folgmdem Privattelegrammt „Speche Ihnen mein Beileid zum Ableden Iores Hern# Baurs aus. Du die Rechtslage in Kiner Weise geklärt Amn ich eine Regentschaftsüdernahme Ihrerseits nicht anerkennen und lusse auch das Militär nicht vereidigen.“ Diesem #### ferlichen Telegramm folgte am 8. Oktoder eine Erklärung des Fürhen Bülom an den jetzigen Privatkläger Hoffmann, n der der Reichskanzler erklärte,„der Boden des Rechts werde it hatte der Bundesrat zu föllen, bei dem dus lipvische 11sministerium jedoch nicht die nötige Odjektivitöt vorsetzte. Es beantragte deshalb die Muwirkung des ReichsIn diese Zeit fällt nun die bekannte K.=Bepesche, ie an den Fabrikanten Hoffmann in Salzufien gerichtet war und folgenden Wortlaut hutte:„Als besondere Gefahe wird dusseits angesehen, wenn Ersuchen an den Bundesrat beschlossen wird, höchstes Gericht durch Reichsgesetz mit der Entscheidung zu betrauen. Dieser Weg würde bedeuten, daß Reichstag mitzureden hat. Reichstag könnte dann beschließen, desinftziert, können vort nicht Myriaden von Flugen entstehrn. Auch die Natten nehmen im Schachtloch wieder aufsollg wi p Ruhrort, 26. Juli. Einem Duisburger Unternehmer waren seit Mai nacheinander drei Karren abhanden gekommen, ohne daß man den Died erwischen konnte. Jezt endlich man die eine Korre in Krefeld wiedergefunden. Der jetzige Inhaber behauptet, sir von einem Beecker Fuhrmann gekauft zu haben. Dieser und sein Knecht sind deshalb im Verdacht uus Diebstahls und der Hehlerei festgenommer worcden * Ruhrort, 26. Juli. Nach dem Polizeibreicht wurde in Betrundner zu seiner eigenen Sicherhent festgenommen und ein Phatograph von der Schütenwiese, der einen anderen verprügelt hatte, waigen Börperverletzung angezeigt. Außerdem irden 5 Uebertretungen angezeigt. V Meiderich, 26. Juli. Für die Lehrlinge der Mitglieder der Schreiner= und Zimmerer=Zwangsinnung wird im August eine Gesellenprüfung abgehalten, wozu die Anmeldungen von dem Obermeister der Innung, Herra Kempken, jetzt entgegengenommen werden. Der Anmeldung ist der Lebenslauf des Prüflings und das Fortbildungsschul=Entlassungszeugnis beizufügen. Die Lehrlinge müssen eine dreijährige Lehrzeit durchgemacht haben. Die Prüfung wird in der Werkstatt deo detreffenden Meisters, wohin sich die Prüfungskommission begibt, abgehalten. Im Mai d. J., wo die erste Gesellenprüfung stattfand, bestanden sie 5 Lehrlinge.„„„ — Meiderich, 26. Juli. In der Dislichstraße ganzer Streit sei bereits durch Schiedsgericht endgültig erwurde in der Nähe der Bahn, wo die Straße noch nicht die ledigt, und dieses Reichsgesetz daher unnötig. Außerdem lög## gehörige Breite aufzuweisen hat, eine auf dem Bürgersteit in diesem Beschluß eine Nichtachtung gegen den Bundesrat, de ende Straßenlaterne von einem Fuhrwert umgefahren, so dieser sich für zuständig erklärt hat, also auch ohne Reichsdaß sie durch eine neue ersetzt werden mußte. Die Erbreiterung gesetz und ohne Reichstag ein höchstes Gericht gewählt werden ließe sich dort sehr gut durchfuhren, da tein anderes Hindernis könne. K.“ Die Depesche war in Berlin aufgegeben und als eine außerhalb der Fluchtlinie stehende Mauer zu be= wurde in der„Lipp. Landeszig.“ veröffentlich igen ist. lfügte, daß ihr Absender der Fürstlich=Schaumburg=Lippische § Marxloy, 25. Juli. Die evangel. Gemeinde Marxloh Kammerherr Dr. Stephan Kekulé von Stradonitz, sat heute einen Festtag begangen, der der jegigen Generation wohnhaft in Groß=Lichterfelde bei Berlin, sei. Das veranergeßlich bleiven wirv. Das neue Gotteshaus ist mit dem laßte die Detmolder Staatsanwaltschaft, gegen den verantwoinlichen Redakteur der„Lipp. Landeszig. Max Stärke. heutigen Tage seinem ernsten Zwecke übergeben worden, nicht wortlichen Der russisch=japanische Krieg. r. Berlin, 25. Juli. Der Pariser Korrespondent des„V. T.“ kann aufs bestimmteste versichern, daß Witte deauftragt ist, bei Beginn der Friedensverhandlungen zu erklären, Rußland werde keine Kriegsentschädigung und kein einer Kriegsentschädigung ähnliches Arrangement bewilligen. Es ist das der Puntt, über den, wie Witte selbst befürchtet, die Verhandlungen gleich zu Bescheitern können. Witte, der auch mehrere Mitglieder des Hauses Rothschild gesehen hat, hat die Versicherung ....# ch dem Friedertschlus Frankreich zu einer sang= und klanglos: Weithin erschallten gegen 3 Uhr di mächtigen Aktorde der neuen Glocken. Hunverte strömten hin zur Andachtsstätte, der Kapelle, wo sich die hohe geistliche Behörde mit ihrem Herrn Generalsuperintenventen D. Umbeck, Vertreter der Provinzial= und Kreissynodalbehörde, die Geistlichen der Nachbargemeinden, die Ortsgeistlichen mit der Kirchenvertretung und viele Gemeindeinteressenten eingefunden hatten, um Abschied zu nehmen von den trauten Räumen. Ir feierlichem Zuge, voran das Presbyterium mit den mahlsgeräten und der von der Kaiserin gestifteten neuen bibel ging es zur neuen Kirche, wa am Eingang Herr Bauführer Behrens dem Herrn Generalsuperintenventen die Schlüffel zu den beiven Eingangstüren feierlich übergab. Bieser überreichte sie dem Ortsgeistlichen Herrn Stumm mit den Worten des Herrn:„Ich bin die Tür, durch welche du ein und aus gehen sollst. Uater Bezugnahme der über dem Eingange schön hervortretenden Worte: Eins aber ist not“ über der linken Tür und„Suchet in der Schrift" über der rechten öffnete Herr Pfarrer Stumm nacheinanver beide Türen mit # diese Türen für dich und mich“ Zeugniszwangsverfahren einzuleiten, um zu ermitteln, wir die„Landeszig.“ in den Besitz der Depesche gekommen sei. Die ltschaft nahm den Vertrauensbruch eines PostDie„Lipp Landeszig.“ erhob in der Folge auf Grund der K.=Depesche gegen Hoffmann den Vorwurf. er mit dem schlimmsten Gegner der Staatsregierung sein indes konspiriere, von diesem Instruktionen für das Verten im Thronstreit entgegengenommen habe, so daß sein #end= Verhalten geradezu an Hochverrat grenze.“ Weiter beschuldigte Altar=sie den Vizepräsiventen der antilippischen Gesinnung". Er den Vorten:„Deffnen sol ig bese Türen für Bch urd wich“,uu.., wigen Gelacbigung gestealt. che. uin dur Pieckent. pein lichem Gedränge strömten die Festteilnehmer in das antrag wegen Wleidigung gesteut. Er will den Nachweis schmucke Gotteshaus, durch das die Orgelklänge ertönten undren, daß er mit Dr. Rekulé von Stradonitz niemals kon#er den feierlichen Weiheakt vorbereiteten. Nach dem Vortrage eines Gesangs der Schulkinder über Pf. 36, 6 und dem gemeinschaftlichen Liede„Sei Lob und Ehr“ vollzog der Herr erhalten, dag nas dem Frievensschlug Frunkreich zu einer Generalsuverintendent die Einweihung unter ZugrundeAnleihe bereit sei max ührigens seit langem feststand. legung des Schriftworts Ps. 93, 5. Vorab übergab er die neuen Antrigr vereit sei, was übrigens seit langem feststand. 9 Paris, 25. Juli. Ministerpräsident Rouvier empfing heute den russischen Friedensbevollmächtigten Witte und hatte mit ihm eine längere Unterredung. Der„Temps“ hebt gegenüber anders lautenden Meldungen hervor, daß Witte während seines hiesigen Aufenthalts weder politische noch finanzielle Verhandlungen geführt habe, sondern sich bei seinen Zusammenkünften mit zahlreichen politischen und finanziellen Persönlichkeiten lediglich auf Gespräche beschränkt habe.— Witte reist morgen in Begleitung des hiesigen Agenten des russischen Finanzministers Raffalowitsch nach Eherbourg, wo er sich nach Nordamerika einschiffen wird.„„„ * Newyort, 25. Juni. waron Komura mit Gefolge ist heute vormittag in Jersey City angekommen und durch eine Aborbnung japanischer Kaufleute nach Newyort seleitct worden. sR ien Wggufenen Sesinnung“. gleiche dem Spitzbuben, der bei seiner Ergreifung laut schreiet „Haltet den Dieb“.„Was hätte min wohl im Königreich Preußen mit einem Abgeordneten angefangen, der dem Königsise den Eid der Treue geleistet und mit einem auswärtigen dookaten Pläne zum Schaben dieses Königshauses geschmievon diesem Instruktionen empfangen und danach gehaudeit hütte? Nun, der König von Preußen hätte es diesen Abgeordneten eingetränkt, er hatte wohl Mittel und Wege gesunden, ihn unschädlich zu machen.“ Hoffmann hat gegen den Redakteur der„Lipp. Landesztg.“, Emil Neumann, StrafEr win den Nachweis füher un. Wi. Reiuté von Stradonitz wiemals konferiest und die an ihn gesandte Depesche nicht veranlaßt habe. Ebense will er beweisen, daß er sich in keiner Weise unwürdig oder intorrekt benommen habe. Den Vorsitz in der heutigen Verhandlung wird der älteste lippische Richter, Geh Justizrat Nieländer, führen. Verteidiger des Angeklagten ist Rechtsanwas# er die länder, führen. Verteidiger des Angeklagten ist Recht die die Wanach aus Essen, Vertreter des Privattlägers Rechtsanwalt von der Kaiserin gesiftete prachtrolle Altorbibel, in die die Wallach aus essen, Vertreter des Prspattlägers Rechzanwalt Stifterin selbst das Vibelwort Col. 3. 17 eingetragen hatte. Klasing aus Detmold. Als Zeugen sino u. a. der Kammerzu bewegen. Ein herr Kekulé von Stradonitz und der lippische Staatsminister Vertreter der Provinzialsonode begrüfte die Vergeinde Voise Leosot geladen, dem dekanntlich die Erlaudnis zur loh mit den Worten des Pfalmisten Pf. 134. Er wecsenten ertenn worden ist, soweit sie nicht die Intere).— Gesangvorträge des gemischten Chors mit Liedern der schulkinder und der Gemeinde. Nach der Liturgie, geleitet von dem Synodal=Afsessor Pastor Koenemann bestieg Herr Pfarrer Stumm zum ersten Male die neue schnitzte Kanzel, um von hier aus seine Gemeinde zu begrüßen. Herzliche Worte waren es über das Bibelwort 1. Samnuel 7, 12. Herr D. Umbeck hielt sodann die Schlußurgie mit Gebet und Segen. Unter Glockengeläute und rgelklang erschallte dann mit freudiger Stimme das Rinkartsche Lied„Nun danket alle Gott". Unter dem den wurden von der Bevölkerung darin, daß man, wie verlautet, unter der Hand erfahren hat, Norwegen sei bereit, auf die Volksabstimmung einzugehen, nicht aber auf Neuwahlen zum Storthing. Die Volksabstimmung kann innerhalb 14 Tagen vor sich gehen. Man glaubt, daß die Norweger auch auf die Forderung der Schleifung der kleinern Festungsanlagen an der Grenze und au die Errichtung einer neutralen Zone eingehen werden. Land",„Nya Dagligt Ablehande" und„Aftonbladet“ äußern sich zurückhaltend, aber hoffnung woll. Wie verlautet. sucht man den König zu bewegen, ein„starkes“ Ministerium zu wählen. Das konservative Blatt„Vort Land“ erklärt: Lieber ein Mini sterium der Linken als ein Koalitionsministerium. Das Ministerium hat seine Entlassung eingereicht. Norwegen. Ehristiania, 25. Juli. Sämtliche Blätter erklären, daß ste weitere Erläuterungen während der Beratunger die Anträge des schwedischen Sonderausschusses im Reichstage abwarten wollen, bevor sie sich auf weitere E rungen der gestellten Bedingungen einlassen. Die meisten Blätter heben jedoch bereits jetzt hervor, daß die gestellten Bedingungen sehr schwer annehmbar seien und teilweise einen Eingriff in die innere Verwaltung Norwegen scheinen.„Aftenposten" betont, daß durch den Rücktritt des schwedischen Kabinetts ein neuer und vorläufig durchaus unberechenbarer Faktor in den Gang der Ereignisse hineingebracht sei. Das Blatt hofft, daß die Angelegenheit ohne unnötige Verzögerung durch gegenseitige Rücksichtnahme und beiderseitiges aufrichtiges Bemuhen wetter nach einem für beide Länder glücklichen und ehrenvollen Ergebnisse hin fortschreit: werde. u. Nachbargebiete. Mülheim(Ruhr), 25. Juli.[Ueberfahren.] Auf dem Bahnhof Mülheim=Speldorf wurde gestern ein Hülfszur Aussage ssen anderer Bundesstaaten gefährdet. SII. Guben, 25. Juli. Die„Deutschen Siegeslümmel“. Ueder das Sedanfest wird heute vor der prachtvoll! Strafkammer des hiesigen Landgerichts verhandelt werden. Angeklagt ist der Redakteur der sozialdemokratischen„Märkischen Volksstimme“, Richard Perner, wegen Beleidigung einer groken Anzahl Mitglieder der Kreiskriegerverbände Liegnitz und Frankfurt a. O. Der unklage, die die Sorauer Staatsanwalts alte schaft im öffentlichen Interesse erhoben hatte, liegt ein Artitel Segen der„Märk. Volksstimme“, die in Forst erscheint, zugrunde, in des Herrn verließ die Gemeinde die Kirche und viele gingen dem gesagt wurde, die Japaner nähmen die Siege über die saus, wo beim Kaffeetrinken noch recht viele An- Russen sehr ruhig auf und jubelten nicht laut darüber. schlich erfreuliche Erscheinung, und die„gelben weichensteller von einer Maschine erfaßt und in Stücke gerissen Hammmn, 25. Juli.[Verschiedenes.] Auf der hiesigen Station wurde gestern nachmittag der Schaffner Nachtkamp vom Zuge überfahren und getötet.— Auf einem Gute in Hövel erkrankte die Familie und das Gesinde, weil das Dienstmädchen in Unkenntnis zur Bereitung des Mittagmahles eine giftige Pflanze statt der ähnlichen Petkrstlie verwendete. Mehrere der Erkrankten mußten dem Krankenhaus überwiesen werder.„„„ 9* r. Köln, 26. Juli.[Gegnadigt.] Der am 17. ds Is. vom Kölner Schwurgericht wegen Ermordung seiner Braut zum Tode verurteilte Präger Jean N. von hier ist vom König zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt Paderborn, 25. Juli.(Gestorden.] Von den beim Altenbekener Eisenbahnunglück verletzten 17 Personen ist der Zugführer Förster aus Münster gestorben; ein Werkmeisteraspirant liegt im Landeshospital in Paderborn auf den Tod darnieder(Beinbruch und Verletzung des Beckens). Emden, 25. Juli.[Aus dem Zuge gestürzt. In Stielthausen wollte die Frau eines Malermeisters in Aurich den Eisenbahnzug verlassen, vermochte aber die Wagentür nicht eher zu öffnen, als bis sich der Zug bereits wieder in Bewegung gesetzt hatte. Dabei stürzte die Frau ab, geriet unter die Räder und wurde zermalmt. sprachen gehalten wurden, alle bezugnehmend auf den eßlichen Festtag für die evangelische Gemeinde Marxloh. Aus dem Kreise Moers. Mocro, 25. Juli. Am 20. und 21. d. M. hat die gesetzlich vorgeschriebene Anhörung der Gemeinde lieder der Gemeinden Asberg,. Hochstraß, Schwas. seim und Vinu wegen der zum 1. April n. J. beschlossenen Vereinigung b., Fäntliche um n Moers stattgefunden. Samttliche Anwefende, mit eines Bürgers von Asberg, haben einstimmig die Vereinigu: zutzeheißen. — Der Kaiser und der Zar. r Berlin, 25. Juli. Zur Zweikaiserbegeg Ausstreuungen können wir auf Grund zuverlässigster Informationen feststellen, daß Kaiser Wilhelm an der Annahme der amerikanischen Friedensvermittelung durch den Zaren einen größeren Anteil hat als bisher bekamt #eworden ist und daß der Kaiser gegenüber der russischen keformfrage lediglich die Stellung einnimmt, die bestimmt wird durch Deutschlands Interesse, im östlichen Nachbarstaate bauernd geordnete Verhältnisse aufrechterhalten zu sehen. Ueber die„Bedeutung der Entrevue" läßt sich der L.=A.“ also vernehmen:„Wenn auch über den Inhalt Unterredungen zwischen dem Zaren und Kaiser Wilhelm amtlich nichts bekanntgegeben wird, so darf doch versichert werden, daß zwischen den beiden Herrschern sehr wichtige politische Angelegenheiten erörtert wurden, und daß beide Monarchen von dem Ergednis ihrer Begegnung durchaus befriedigt sind und diesem Gefühle auch Ausdruck gegeben haben." Wir möchten gegenüber diesem Kommentar und anderen, noch tieffinnigeren Deutungsversuchen uns die trefflichen Anmerkungen zu eigen machen, mit denen kühl und ruhig die „Kreuzzeitung" die Zusammenkunft begleitet. Das konserdative Hauptorgan, das es vielleicht wissen dürfte, meint: Die Entrevue set längst beabsichtigt gewesen und von langer Hand vorbereitet. Im übrigen saßt die„Kreuzztg.“ ihr Urteil wie folgt zusammen:„Unsere Phantasie bescheidet sich diesen Leisungen gegenüber und alles, was wir ganz bestimmt wissen, ), daß heute außer den Nächstbeteiligten miemand etwas limmtes weih.“ Aus dem Kreise Ruhrort. Ruhrort, 26. Juli. Keine Eisenbahnbrück Walsum=Orsoy! Im Jahresbericht der Krefelde Handelskammer wird über die früher geplante Eisenbahnbrücke Walsum=Orsoy geschrieben:„Leider lauten die uns neuerdings aus dem Eisenbahnministerium zugegangenen Nachrichten dahin, daß der Plan des Baues iner Eisenbahnbrücke bei Orsoy vorläufi auf gegeben sei und somit die Herstellung einer neue: Verbindung zwischen Krefeld und Moers auch nicht in Betracht kommen könne. Wir werden aber die Angelegenheit im Auge behalten, um auf sie wieder zurückzukommen.“ * Ruhrort, 26. Juli. Auf der Schützenwies gab es gestern die übliche Kaffeevisite, die Kinverbelustigunge: die am Tage vorher ausfallen mußten, noch einmal großes Gedränge zwischen den Buden und abends das Tanzkränzchen, dus das Schützenfest zu beschließen pflegt. Das Wetter war nicht mehr so schlecht wie an den ersten beiden Tagen, aber trübe genug sah es noch aus und auch geregnet hat es noch einmal. Erst heute morgen, wo alles vorüber ist, lacht wieder die Sonne vom Himmel, früh genug, um all die hellen Kleider trocknen zu helfen, aus denen jetzt fleißiger Waschfrauen Hände die überreichlichen Schützenwiesenspuren entfernen müssen. Denn damit sah's diesmal böse aus. ): Ruhrort, 26. Juli. Eine außerordentliche Versammlung der stenotachygraphischen Bereinigung„Neu Ruhrort“ beschloß, im August das erste Stiftungsfest feiern. Mit den erforderlichen Arbeiten wurde eine aus vier Mitgliedern bestehende Kommission betraut. * Ruhrort, 26. Juli. Eine gründlichere Desiufijetung der Kehrichtmassen im Schachtloch ist heidnischen Affen" hätten tieferes, echt menschliches Empfinden als nach Sedan die deutschen Siegeslümmel, deren„christEmpfinden" noch alljährlich in einer Weise sich maniere, die ein schneidender Hohn auf die Menschlichkeit sei. Durch diesen Artikel fühlten sich, wie gesagt, Teilnehmer des Krieges 1870/71 beleidigt und stellten Strafantrag. Die Sorauer Strufkammer beschloß jedoch die Einstellung des beser eii sande, mit Ausnahme(Verfahrens, weil sie die Strofantragsteller nicht für berechtig Versammlung.] Zum besgloeten Beigeort Assessor Etzlach=Mctührin—..—, mit 15 gegen gewahlt. Duisburg ha. nunmehr vier besoldete Beigent##n fane, un— Die Vorlage über die Einfriedigung des Friedhofes mit einer Hindernis## Mauer(Kostenpunkt 80000 M.) wird der Baukommissionn sich überwiesen. Für die Befestigung eines Teiles des Prome= tonne. Das nadenweges durch den Wald in der Nähe des Curtiusschen Forsthauses werden 10000 M. bewilligt; für die Reinigung des Kaiser=Wilhelm=Denkmals 300 M. Der Brückentarif für die neue Ruhrbrücke wird dahin abgeändert, daß für jede einzelne Person 3 Pfg. und für Kinderwagen nebst Handkarren #mschl. 1 Person 5 Pfg. erhoben wird. Mit der Versicherung der städt. Kaffenbestände gegen Einbruchsdiebstahl erklärte sich die Versammlung einverstanden. Nach einer Verfügung des Regierungspräsidenten müssen die Neubauten jetzt häufiger als bisher während der Ausführung besichtigt werden. Die Baukommission hält diese Verfügung im Interesse der Sicherheit der Arbeiter für zweckmäßig und jede Baustelle soll innerhalb drei Tagen mindestens einmal besichtigt werden, was aber mit dem hier vorhandenen Personal nicht ausführbar ist. Es wird daher die Anstellung eines besonderen Bau=Aufsichtsbeamten gachnigt heelt, einen Ausdruck, durch den die Allgemeinheit der Sedaufeiernden getroffen wurde, zum Gegenstand einer Beleidigungskiage zu machen. Gegen dieses Erkenninis legte der Staatsan walt Revision ein und das Reichsgericht erkannte die Revision für begründet an, indem es entschied, die Strafantragsteller seien zur Anstrengung der Klage berechtigt, denn sie Aus der Gemeinde=Verwaltung. Duisburg, 25. Juli.(Stadtverordneten=„gasteller seien zur Anstrengung der ung.] Zum oesoldeten Beigeordneten wurde gehörten zweiseuos zu dem Kreise der Sedanfeiernden. Der eim an der Ruhr mit 15 gegen 1 Stimme Umstand, daß dieser Kreit groß sei und sogar Personen umkordrete, saße, die gar nicht im Deutschen Reiche wohnen, bilde lein daß jedet einzelne aus dem Kreise der Sedanfeierndurch den Siegeskümmel=Artikel beieioigt fühlen ichsgericht verwies die Sache an das Landgericht zur erneuten Verhandlung, wo heute der Termin det. Die Berteidigung führt der bekannte sozialdemokratische Reichktagkadgeordnete Rechtsanwalt Wolfgang Heine aus Berlin. Vermischtes. dem Gerichtssaale. r. Koln, 25. Juli. Beim Streik der Fuhrleute drohte ein Streitposten stehender Fuhrmann, Arbeitswilligen die„Knochen auseinander zu schlagen“. Der Angeklagte wurde zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. * Nachen, 25. Juli. Wegen bestialischer Tierquälerei hatte sich hier der Fabrikarbeiter Hastenrath aus Gerderath, der früher als Pferdeknecht in Ratheim diente, vor der Strafkammer zu verantworten. Er hatte die seiner Pflege unterstellten Pferde in der rohesten Weise gequält. Einem Pferde hatte er ein drennendes Streichbol; vor das Auge gehalten; ein andermat stellte er sich auf das Tier und ließ sich dann mit der ganzen Schwere des Körpers auf Rückgrat des Tieres fallen. Schließlich steckte er dem das den dringend zu wünschen; in der Nähe dieses vielverrufenen Platzes, namentlich auf den angrenzenden Straßen, ist es je nach der Windrichtung vor Gestank kaum auszuhalten. Man könnte mit der Verwendung von Kalkmilch etwas weniger sam sein. Eine große Gefahr bilden die im Schachtloch entwickeinden Fliegenschwärme; wir können über einige von Blutvergiftung durch Friegenstiche berichten, die Rühe dus Schachtleches vorkamen. Würde ausreichend Pferde einen über 1 Meter langen spipen Pfahl Schlund, so daß das Tier elend zugrunde ging. Das Gericht verurteilte den rohen Patron zu einem Jahre GefängKobleuz, 25. Juli. Die Strafkammer verurteilte den Kutscher Finck, der mit vem Raubmörder Hudde Eindrüche in der Umgebung von Linz verübte, zu 6 Jahren Zuchtbaus, 5 Jahren Eheverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. * Bückeburg, 25. Juli. Die Entschädigungsansprüche des Kellners Meyer sind, nach der „Voss. Zig.“, vom Landgericht abgelehnt worden, weil weder die Unschuld Meyers durch die Verhandlung erwiesen, noch dargetan worden sei, daß ein begründeter Verdacht der Verletzung der Eidespflicht nicht vorliege. StI. Lage, 24. Juli. Die„Diesseits"=Depesche vor Gericht. Die kippischen Thronstreitsintrigen bilden den Gegenstand einer zweitägigen Verhandlung, die heute und morgen diefigen Schöffengericht um Austra= gebracht wer, vor dem ole SiSras Zus munumn gruuct wer— Riachta. 25. Juli. Vorgestern um 10 Uhr vormite sat hier und in der Umgegend ein von unterirdischem Rollen begleitetes wellenförmiges Erdbeben stattgefunden, das 3 Minuten darerte. - P o # Miechel worde zu 1000 Dollar Geldstrafe und sechs ongten Gefäuf nis verurteilt, weil er seine Steiung als Scr##tor kazu mißbraucht hatte, die Geschäfte seiner olatur zu Sctern.. Kiel, 28. Juli. Der Aufklärungskreuzer„Amazone“ hat infolge Maschinenhavarie die aktive Schlachtflotte verlassen und zur Reparatur das Trockendock der Reichswerft aufgesucht. r. Bamberg, 26. Juli. Gestern wurde hier auf teleische Requisition ein Automobil sistiert, das erwegs jemand überfahren hatte. In dem Automobil sich Fürst Ferdinand von Bulgarien. * G# zwitz, 26. Juli. Auf dem hiesigen Hauptbahnatzung des„Kufäs emkin" in Begleitung eines Agenten ein, der als Reiseziel Hamburg angab, wo die Matrosen für verschiedene Handelsschiffe geheuert sein sollen. * S c h e i d e g g, 2 6. J u l i. G e s t e r n w u r d e d i e n e u e r b a u t e Strecke Eigerwand=Eismeer der Jungfraubahn in Betrieb genommen. Unter Beteiligung von Touristen alles Länder wurde der erste Zug nach der 3160 Meter hoch liegenden Station Eismeer abgelassen. Alles verlief vorzüglich. In dem Wetterbau der Jungfraubahn tritt vorläufig eine turze Pamte an * Rotterdam, 25. Juli. Die hiesige Polizei kam einer ternationalen Bande von Gemäldedieden auf die Spur. Ein Belgier wurde bereits verhaftet. * Poris, 29. Juli. In hiesigen Kolonialkreisen vorlautet, daß die französische Kongo= Sangbaaes 1604 Gesellschaft, deren Eingeborenen Milizwache vor mehreren Monaten an der Grenze von Kamerun und zösisch=Konge bei einem zusammenstoß mit einer deutschen Truppenabteilung 5 Mann verlor, Entschädigungsansprüche gegen Deutschland geltend machen und die Frage dem Haager Schiedsgericht unter breiten wolle. Arbeiterbewegung. * Essen, renz zur Beilegung der Streitigkeiten Baugewerbe in gliedern der Essener„sozialen“ Kommission sowie je drei Vertretern der gegnerischen Parieien zusammengesetzt war, erklärte sich nach langer Dedatte damit einverstanden, daß morgen nachmittag unter Vorsitz des städtischen Beigeordneten Dr. Wiedfeldt eine Kommission zusammentritt, die die Verhandlungen einleiten soll; es wurden je sechs Vertreter Die Ergebnisse, die morgen erzielt werden, sollen für beide Teile und für ganz Rheinland und Westfalen als hindend anerlannt werden. Es ist begründete Aussicht vorhanden, daß die Streitigkeiten hiermit ein Ende finden. Belgrad, 25. Juli. Trotzdem die ausständigen Arbeiter die Eingange zur Zentrale des E ks besetzt halten, gelang es der Direk Aus dem Jahresbericht der Handelskammer. (Fortsetzung.) Der langjährige Streit um den Mittellandkanal (st vorläufig beendet. Das diplomatische Geschick des Ministers der öffentlichen Arbeiten hat früher hefrige Femde des Kanals in Freunde vermandelt, freilich unter großen Konzessionen, welche für einen Teil der ehemaligen Verteidiger des Kanalgedankens den Wert des schließlich gesicherten Kanals herabsetzen müssen. Der Kanal bleibt ein Bruchstück; anstatt in die Elbe zu münden und so wirklich Osten und Westen zu verbinden, endigt er schon in Haunover. Der privaten Untera e e eunr ga eun Suma uice dei. natürlichen Wasserstraßen werden Abgaben er ##edes Maßregeln, weiche nach der Meinung der Matorität im preußischen Abgeordnetenhause dazu dienen sollen, den bisherigen billigen Wasserstraßenverkehr einerseits durch Heraufsetzung der Schlepptarise, anderseits durch Vermehrung der Betriebskosten zu verteuern. Mit der Einführung des staatlichen Schlepp monopols auf dem Khein=Hannover=Kanal wird man sich abfinden müssen, odwohl dasselbe nach den bisherigen Leistun gen der Privatschiffahrt, vor allem auch auf dem Dortmundms=Kanal, in keiner Weise notwendig erscheint. Die gegen leiligen Erfahrungen auf den kleineren Wasserstraßen des Ostens können nicht auf den in größeren Abmessungen gelanten Rhein=Hannover=Kanal übertragen werden. Die Ein etnes Schleppzwanges hätte hier durchaus genügt, eine wichelung des Verkehrs zu gewährleisten. Unter den Verhältnissen kommt es nur noch darauf an, daß kens din Schiffen mit eigener motortscher Kraft der r auf dem Kanal stets ungehindert freistcht und daß aus dem Schleppmonopo: sich niemals ein Betriebsmonopot eroniche Ueder die Frage der Einführung von SchiffahrtsAdgaden ist jedoch noch nicht das letzte Wort gesproche Von der Regierung wurde bekanntlich früher jeder Zusammenhang zwtschen der Kanalvorlage und den Schiffahrtsabgaben bestritten. Die Schiffahrtsabgaben, so sagte man, wurden selbst dann kommen wenn die Kanalvorlage abgelehnt werden sollz. Der wirkliche Grund, welcher die Regierung die Abgabenerhebung so energisch betreiben lasse, liege in der heutigen Pisparttät zwtschen Osten und Westen— wobei man die weime, Glge und den Königsberger Seckanal dem Rhein, der Elbe und Woser als verzleichbare Größen gegenüberstellte— ferner in der Unmöglichkeit, von dem jetzigen preutztschen Abgeordnetenhause ohne Schiffahrtsabgaben d fü#r den wetteren Ausbau der natürlichen Wasserstraßen zu erhalten. Wie dem aber auch sei, heute besteht zwischen Kanal und Schiffahrtsabgaben ein sichtbarer Zusammenhang vermöge des§ 91 des Kanalgesetzes, wonach die Regierung verpflichtet ist, Schtffahrtsabgaben auf den freien Strömen ei zuführen Die gange Angelegenheit spitzt sich somit wieder auf die Frage zu, die schon früher im rein akademischen Stadium des Streites so heftig erörtert wurde: Wer hat über die Einführung von Schiffahrtsabgaben zu entscheiden, der einzelne Bundesstaat oder das Reich, der einzelne vertragschließende Staat oder die Gesamtheit der in den verschiedenen Flußschiffahrtsakten vereinigten Staaten? Prei stalten im verfafsungsrechtlichen Sinne anzusehen seien. Natürlich dürften die Abgaben die zur Unterhaltung und gewöhnlichen Herstellung der Anstalt erforderlichen Kosten nicht überschreiten. Wolle man darüber hinaus, die natürlichen Wasserstraßen als wirkliche, Ueberschüsse liefernd Steuerquellen benutzen, so bedürfe man allerdings der Genehmigung des Reiches. In diesem Sinne seien auch die Theinschiffahrttaltz, z##rrsehen, dun die vergirghe.## Theinschiffahrtsalte zu verstehen, denn n der Agetnschtffahrtsakte und der####—#der sung ständen im unmittelbaren Zusammenhange. Diese Meig wird bisher nur von der preußischen Regierung und enigen Parteien vertreten, welche ven wirtschaftlichen Aufschwung der an den großen Wasserstraßen liegenden Landstriche zum mindesten verlangsamen möchten die übrigen beteiligten Bundesstaaten verhalten sich ablehnend; in der Wissenschaft ha. sie keinen Boden gefunden und von den Interessenten wird sie aufs heftigste bestritten. Wir wollen den ganzen Streit der Meinungen hier nicht nochmals entwickeln. Darübe ist vom Standpunkt der Schiffahrts=Ineressenten in einer vom Arbeitsausschuß der vereinigten Handelskammern, Stadtverwaltungen und wirtschaftlichen eine am Phein herausgegebenen Denkscheift das Nönige gllegt. Als Praktiker wird der preußische Eisenbahnminister gar nicht daran denken, in Preußen allein mit der Erhebung von Abgaben vorzugehen, denn eine solche Maßnahme würde weder mit den bundesstaatlichen Beziehungen zu den deutschen Staaten noch mit den Rücksichten auf die an den Flußschiffahrtsakten beteiligten auswartigen Länder vereinbar sein. Im wesentlichen wird es auch heute noch nach Inkrafttreten des Kanalgesetzes auf das Reich ankommen und die beteiligten Kreise haben dafür zu sorgen, daß niemals in n der Oeffentlichkeit das Bewußtsein verloren gehe, daß die Erhebung von Schiffahrtsabgaben auf natürlichen Wasserstraßen durchaus der Zuständigkeit des einzelnen Bundesstaats entzogen ist und dem Reiche unterliegt. Ohne Zweifel wird im Reichstag und Bundesrat die Sachlage ruhiger aufgefaßt nd die Rechtsfrage eingehender geprüft. Man darf annehnen, daß das Reich zur Erhebung von Schiffahrtsabgaben in dem von Preußen gewollten Umfange eine Verfassungsänderung für nötig hält. Aber man muß sich vergegenwartigen, daß über die Frage, ob Preußen Schiffahrtsabgaben erheben darf, oder ob das Reich darüber zu entscheiden hat, im Bundesrat mit einfacher Majorität beschlossen wird. Der Schutz des§ 78 der Reichsverfassung, wonach Verfassungsänderungen bei einer Minorität von 14 Stimmen als abgelehnt gelten, ist demnach nicht so stark, wie man vielfach annimmt. In der Frage der Mosel= und Saarkanalisie. rung hat das letzte Jahr die schon länger vorhandenen gensätze zwischen der rheinisch=westfälischen und der lothringtschen Eisenindustrie offen zutage gebracht. Bei der Beurteilung der Streitfrage hat man davon auszugehen, daß die Saar= und Moselindustrie unter den heutigen Verhältnissen vegen der Nähe der Erzgruben wesentlich billiger arbeitet als die rheinisch=westfälische, daß nach Eröffnung des Kanals der bisherige Frachtenvor prung der rheinisch=westfälischen Jadustrie zu den Rheinseehäfen in der Hauptsache als beseitigt anzusehen ist und daß der letztere Vorteil der in den letzten Jahren schnell aufblühenden französischen Eisenindustrie ebenso zugute kommen würde wie der lothringischen. Aus diesen Gründen befürchtet die rheinisch=westsälische Industrie eine Verschiebung ihrer bisherigen Daseinsbedingungen, insofern ihr dadurch auf dem überseeischen Markte zwei Konkurrenten erwachsen denen sie infolge ihrer höheren Provuktionskosten auf die Dauer nicht gewachsen zu sein glaudt. Von der Saarund Moselindustrie wird nun darauf hingewiesen, daß die Selbstkosten der beiden Eisenbezirke nicht so sehr differierten und daß der rheinisch=westfcklischen Eisenindustrie durch den Rhein=Hannoder=Kanal ein Vorteil zufalle, der einen Ausgleich durch die Ausführung der Mosel= und Saarkanalisierung nötig mache. In einer dem Abgeordnetenhause überreichten Denkschrift werden die Selbstkosten für die Tonne Roheisen an der Saar auf 48/88 Ml., an der Mosel auf 44,58 Mk, und in Rheinland und Westfalen auf 50,70 Mk. angegeben und eine durchschnittliche Frachtenverbilligung für die rheinischwestfälische Industrie durch den Rhein Hannover=Kanal von 2 Mark für die Tonne angenommen. Tatsächlich stellten sich die Durchschnittsselbftkosten in Rheinland und Westfalen auf 52—53 Mk., während die Selbstkosten an der Mosel im Durchschnitt 40 Mk. und an der Saar 46 Mk. nicht überschreiten. Der Dortmund=Rheinkanal wird anderseits für die rheinisch westfälische Eisenindustrie nicht die vorausgesetzte Bedeutung erlangen: Der niederrheinische Bezirk, welcher mit der Gwerkschaft„Deutscher Kaiser“, der Gutehoffnungshütte, den Rheintschen Stahlwerken, dem Phönix, der Friedrich=Alfreo Hütte, der Meidericher Hochofengesellschaft, der Hochofenaulage des Schalker Gruben= und Hüttenvereins in Hochfeld und der niederrheinischen Hütte, den Schwerpunkt der rhein schen Eisenindustrie darstellt, hat kaum ein Interesse am Kanal. Auch die Werke des Dortmunder Bezirks(Hörder Verein, Hösch, Dortmunder Union), die in steigendem Maße den Dort. mund=Ems=Kanal für den Erzbezug nutzbar machen, werden durch die Eröffnung des Rhein=Hannover=Kanals nicht so be. rührt, wie von der Mosel= und Saarindustrie befürchtet wiro. Die Ausführungen der Denkschrift könnten höchstens gegenüber dem Bochumer Verein, den Hochosen des Schalker=Gruben= und Hüttenvereins in Gelsenkirchen und einigen kleineren Werken zutreffend sein. Daraus ergibt sich dann, daß von einer allgemeinen Verbesserung der Daseinsbedingungen der rheinisch=westfälischen Etsenindustrie durch ven DortmundRhein=Kanal nicht die Rede sein kann und daß damit auch Arenpanl der beiden Sdat. und Moselindustrie in den Selbstkosten wird hinsichtlich des Weltmarktes für die rheinisch=westfälische Industrie durch die höheren Bahnfrachten der ersteren gegenüber dem billigeren Wassertransport der letzteren ausgeglichen. Der Beu des Mosel= und Saar=Kanals würde nun im wesentlichen den bisherigen Frachtenvorteil der rheintsch=westfälischen Eisenindustrie beseitigen und damit die gefürchtete Verschiebung in der. beiderseitigen Daseinsbedingungen zuungunsen der rhernisch=westfälischen Eisenindustrie derbeiführen. Die Produktie nsbedingungen an der Saar und vornehmlich an der Mosel sind schon unter den heutigen Verkehr oderdältnissen ganz außer orventlich günstige, so daß alle in dieser Bezudung dorge brachten Klagen als berechtigt nicht anerkannt werden ldanen. Dafür mag als Beweis dienen die doppelre Tatsache, daß belgische eisenindustrielle Unternehmungen sich an im Moselbezirk delegenen Werken deteiligen und daß die Roheisen. produktion an der Mosel und Saar im Jahre 1904 mit 4.020,645 To. diejenige Rheinlands und Westfalens schon übertrifft. Auch technische Fortschritte haben in ganz besonderer Weise zugunsten der Saar= und Moselindustrie wie z. B. der Ersatz von Dampfmaschinen durch Gasmaschinen wodurch der Bezug der an der Mosel teureren Koble gemindert werden konnte. Die Mosel= und Saarindustrie beoarf daher in der Tat keiner Unterstützung, um gegenüber der rheinischwestfälischen Eisenindustrie wettbewersfahig zu bleiben. Der Kanal wird keine Parität, sondern eine Disparität zwischen den beiden Eisenbezirken schaffen insofern nämlich der einzige Nutzen, den die rheinisch=westfälische Eisenindustrie vom Kanal haben könnte, dadurch beseitigt wird, daß sich die lothringischen Erzgruben bis auf wenige Ausnahmen im Besitz der dortigen Hüttenwerke befinden, welche natürlich nicht das geringste In teresse daran haben, ihren Konkurrenten am Niederrhein dil liges Erz zu liefern. Schließlich darf doch eins nicht über sehen werden: Die Saar= und Moselin du strie wird immer eine Grenzindustrie bleiben. Es widerspricht dem Gebote der Selbsterhaltung, eine Grenzindustrie auf Kosten einer in der Mitte des Reichs belegenen zu fördern. Niemand kann bestreiten, daß im Falle eines Krieges die Möglichkeit einer schnellen Zerstörung oder Besetzung der Eisenwerke gerade dann besteht, wenn wir sie für die Herstellung von Eisenbahnmarerial usw. am nötigsten haben. Weiter, wie gedenkt man in einer überwiegend romanischen Gegend die verschiedenen Nationalitäten, welche in einem solchen Industriegebiet zusammenströmen, zu einer gleichartigen Bevölkerung zusammenzuschließen und zu germanisieren. Bis jetzt hat man in dieser Beziehung auch noch nicht das geringste erreicht. Gerade die Erfahrungen, welche man in dem kerndeutschen Rheinland und Westfalen mit den Arbeitern fremder Nationalität macht, soll. ten davon abhalten, dasselbe Experiment an der Mosel unter ungleich schwierigeren Verhältnissen zu wiederholen. (Fortsetzung folgt.) Rhein=Kanai nicht die Rede sein kann und daß damit e alle Ausgleichsansprüche hinfällig werden. Den Kernpunkt ganzen Frage bildet im übrigen das Verhältnis der—. Eisenbezirke zu den Rheinseehäfen. Der Vorsprung der Sa Industrie, Handel u. Verkehr. zw. Duisburg, 25. Juli. Gegen die von der Firma E. Matthes u. Weber in Duisburg geplante Erbauung einer Schwefelsäurefabrik auf ihrem Werk 1 tte eine große Zahl der Bewohner der anliegenden Straßen ne Petition bei der Regierung eingereicht. Dieselbe hatte jedoch nicht den gewünschten Erfolg, da der genannten Firma heute vom Bezirks=Ausschuß in Düsseldorf die Erlaubnis zur Errichtung der Schwefelsäurefabrik erteilt worden ist. Der Firma Akt.=Ges. Metallhütte wurde jedoch die Erlaubnis zur Erbauung einer Zinkhütte versagt. Berlin 25. Juli. Reichsbank.. Die Besserung des Status resultiert in der 3. Juliwoche mehr aus der Verminderung der Notenzirkulation, als aus der Erhöhung des Metallbestandes, dem in dieser Woche M. 31 315000 zuflossen (gegen eine Zunahme von M. 46641 000 und 38 183 000 in den beiden Vorjahren). Der Betrag der vom Zentralinstitut ausgegebenen Roten dat sich um M. 50 811 000 vermindert (minus M. 40 654000 und minus M. 59969.000). Der Status hat eine wesentliche Besserung, nämlich um Mark 88 124000(plus M. 96331000 und plus M. 99428000) aufzuweisen, so daß die steuerfreie Notenreserve die sich in der Vorwoche auf Mark 148 405 000 belief. auf M. 236 529.000 (plus 238 541 000 und plus M. 290 793000) angewachsen ist. Die Anlagen in Wechseln zeigen eine Verminderung um Mark 39 744000(minus 29.610000 und minus M. 39 114000), jene in Lombards um M. 899.000(minus M. 12 507000 und minus M. 19 415 000). Auf der Passivseite stiegen die täglich fälligen Verbindlichketten um Mark 43985000, gegen M. 33834 000 im Vorjahre und M. 34708000 im Jahre 1903. In der Sitzung des Zentralausschusses bemerkte im Anschluß an die neueste Wochenübersicht der Vorsitzende Präsident Dr. Koch, daß nach der großen, mehr als lichen Anfpannung am Schluffe des Vierteljahres nunI. Bonn, 24. Juli. Auszug aus dem Protokoll der Sitzung des Verstandes der Landwirtschaftskammer für die Rbeinprovinz am 11. Juli 1905. Die Kammer beschließt, mit Rücksicht auf den größeren Arbeitsbedarf im laufenden Jahre an die Generalkommandos des 7. und 8. Armeckorp## die Bitte zu richten, rechtzeitig die Regimenter namdaft machen zu wollen, welche Soldaten zu Erntearbeiten beurauden können und zugleich den mutmaßlichen Zeitpunkt auzugeben, bis zu welchem Ernte=Urlaub erteilt werden kann. Auf Antrag mchrerer landwirtschaftlicher Kafinos beschließt der Vorstand, die Frage der Reform der Unfallversicherung Ausschuß für Volkswirtschaft zur Beratung zu überveisen. Der Vorstand keschließt, eine Molkerei=Lehr= und Versuchsanstalt für Butterei und Käserei, in Verbindung mit der Grietdausener Molkerei, e. G. m. d. H. zu Grietheusen bei Klede, ins Leben zu rusen, wogegen die Tätigkeit der zur16 stalt am 30. März 1906 ein Ende finden wird. Der Vorstand spricht sich auf eine Anfrage des Herrn Oberprästdenten dahin aus, daß nach Inkrafttreten der von der Berufsgenose senschaft erlassenen Unfallverdütungsvorschriften die in der Rbeinprovinz destehenden Regierungs=Polizei=Verordnungen er landwirtschaftliche Maschinen aufgehoben werden mochten. Die 4. Remontierungskommission deabsichtigt wieder, im Laufe dieses Herdstes Remonten in der Provinz anzulausen. Die Kammer hat in Uebereinstimmung mit dem Herrn Gestütsdirektor und der Vieh=Ein= und Verkaufsgenose senschaft zu Köln als Marktorte Geilenkirchen und Trier vorgeschlagen. Der Ausschuß für Pferdezucht hat an Stelle des verstordenen Herrn Freiherrn von Brachel zum Vorsthenden den bisherigen stellvertretenden Vorsttzenden Herrn Jakob Destrée zu Efferen und zum stellvertretenden Vorsitzenden Herrn vom Rath zu Mehlem gewählt. Der Vorstand beschließt, zur Förderung der rheinischen Kaltdlutzucht in diesem Jahre wieder 15 bis 20 belgische Zuchtstuten im Alter von 1½ bis 4 Jahren einzuführen und elegentlich der im September d. J. zu Mülheim am Rhein stattfindenden Gau=Ausstellung zur Versteigerung zu beingen. Auf Antrag des Ausschusses für Biehzucht beschließt der Vorstand die Errichtung einer Aufzuchtstation für Glan= und Lahnvieh auf der Domäne Kaffroth und die Errichtung einer Aufzuchtstation für Westerwälder Vieh auf der Arbetterkolonie Eltenroth. Auf Antrag des Ausschusses für Forstwirtschaft beschließt der Vorstand, an die Landesbank der Rheinprovinz die Bitte zu richten, bei der Beleihung von Waldboden auch den Aufwuchs in den Fällen zu berücksichtigen, o ein geregelter Betriebsplan vorliegt und der Wald gegen Brandschaden durch Versicherung gedeckt ist. Der Vorstand beschließt den Anschluß der Kammer an die in Berlin gebildete Feldarbeiterzentrale. icher sich zeige, indes sei die Anlag * M 989000 000 noch immer hoch und um M. 89000000 bezw. M. 117000 000 und M. 175,000000 größer als in den letzten drei Vorjahren, auch seien darunter wesentlich mehr Wechsel und auch mehr Schatzanweisungen des Reichs. Dagegen sei der Metallvorrat mit M. 1.005 000000 um Mar 46 000000 bezw. M. 44000000 größer als 1904 bezw. 1903 und das Gold um M. 66.000000 und M. 77,000000; im Jahre 1902 habe die Reichsbank allerdings M. 55,000000 mehr Metall und M. 21000000 mehr Gold besessen. DiDie Notenreserve sei um M. 3000000 bezw. M. 5500 und M. 126000 000 kleiner als in den letzten drei Vorjahren, die Notendeckung durch Metall aber wenigstens gegen das Vor jahr um 1 Prozent besser. Die fremden Wechselkurse seien zwar etwas gestiegen, jedoch nicht besonders hoch, der Privatdiskont in Berlin sei, obschon noch höher als in London und Paris, allmählich auf 21/8 Prozent gefallen. Eine Dis kontveränderung werde zurzeit nicht deabsichtigt Zum Schluß wurden einige Gattungen von Schuldverschrei bungen zur Beleihung im Lombardverkehr zugelassen. Landwirtschaftliches. Schiffahrts=Augelegenheiten. Ruhrort, 26. Juli. Schiffsbewegung im Ruhrorter Hafen am 25. Juli. Angemeldet 70 Schiffe leer, 8 Schiffe beladen mit 3142 k Eisenerz, 1 Schiff beladen mit 149 t Gereide. 7 Schiffe beladen mit 457 t andern Gütern. Abgerzeldet 17 Schiffe leer, 81 Schiffe beladen mit 24905 k Steinkohlen, 2 Schiffe beladen mit 450 k Eisen u. Eisomwaren, 5 Schiffe beladen mit 752 k andern Gütern. Insgesamt 188 Schisse. * Ruhrort, 25. Juli. Die Rheinschiffahrttreibenden werden darauf aufmerksan gemacht, daß, nachdem das gegenüber Bingen im Rhein bei den Kreisaufelsen verankerte Windeschiff per Tauerei Köln entfernt worden ist, die Bezeichnung des Kreisaufelsens, entsprechend der in der Rheingaustrecke üblichen Ausbakung, erfolgt ist und zwar Auslegen je einer Trennungstonne(rot and schwarz rhalb und unterhalb des Kreisaue durch geringelte Faßtonne) od. M unitrgurselsens zur Bezeichnung der Fahrwassertrennung und durch Auslegen von Schwimmstangen usw.— Die früher auf dem Windeschiff angebrachten Taseln zur Bekanntgabe des Wafe serstandes sind an der Binger Seite aufgestellt. Städtische Schwimm= u. Bade=Anstalt. Am 25. Juli: Wasserwärme Luftwärme: Varonieter: mittags 1 2Uhr 22·Cmittags 12 Uhr 22 C.hmittags 1215hr 768 abends 8„ 22'C abends 8„ 19•Cabends 9„ 769 Am 28. Juli: morgens 7 lhr 22 12 Ctche Rhein=Wasserstände am 26. Juli 1905, 8 Uhr morgens. 70 Eart Vrotrlschen Helene Brökelschen geb. Schlegel Vermählte. Halle a. d. Saale Ruhrort 26. Juli 1905. Lobends-Kafe zu haben bei Wilh. Quindean, Ruhrort, Kreuzstraße. Ein gut erhaltenes ehr billig zu verkaufen. Zu erfragen in der Exp. d. Zig Eue aute Teckelhündun mit sechs en. sechs Wochen alten Jungen zu verkaufen. Photograph Hallensleben, Ruhrort=Laar, Kaiserstraße. Ordentticher Schweinemetzger=Gehülfe auf sofort oder später gesucht. Nur solche, welche solide und sich mit einer sauberen Arbeit befreunden können, wollen sich melden. Heiur. Herker, Ruhrort=Beeck Veu= und Aovrlschreiket gefach. oon Loh. Blum, R.=Beeck, Friedrichstraße 20. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unersorschlichen Ratschlusse gefallen, infolge eines Unglücksfalles meinen lieben Mann, unsern guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Onkel u. Schwager Ermr Wonte im 54. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hin Ruhrort, den 24. Juli 1905. Die Beerdigung findet Donnerslag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause Vinckeweg 10 aus statt. Die feierlichen Exequien finden Freitag morgen 7¼ Uhr in der Pfarrkirche zu Ruhrort statt. Sollte jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, so möge man diese als solche betrachten. Zwalgsversteigerung. Donnerstag den 27. Juli 1905, nachm. 3 Uhr, werde beim Wirt Ocimann in Schmidthorst 1 Kleiderschrank, 1 Nähmaschine, 1 Sosa öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigern. Rojahn, Gerichtsvollzieher in Ruhrort. Joh. Gerh. Bocker, Friedhofsgärtner, Essenberg. Kaiserstraße empfiehlt sich zur Ausführung gärt nerischer Arbeiten, sowie zur Vufertigung u. Lieferung von Binde. reien wie Kränze, Girlanden 2c. ich Kleines mit Stallung und Garten zu verkaufen. Scherpenberg, Sandstr. 201 a. durchaus erfahrungstüchtig und energisch, sowie 1 Vorarbeiter von großem Bandwalzwerk gegen hohen Lohn per sofort gesucht. Angedote anter S 2107 an die Gri k. Bee. 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Fahrgang. „ E„ 0 Redaktion Nr. 193. Amtliches Kreisblatt für den Kreis Ruhrort.— Fernsprecher: Expedition u. Geschästestelle Nr. 30. Amtliches Kreisblatt für den Kreis Ruhrort. General=Anzeiger für die Kreise Ruhrort und Moers(Auflage über 9000). Verantwortsicher Redakten: M. Feder, Nahront. Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Joh. Grandov& Cohn. Kuhrort. Ruhrorter Zeitung. Meidericher Zeitung. Wonesiche Betasetiste ma giaute. bua 9. Täglich zweimal erscheinende Zeitung. Nonatliche Bezugsgebühr 70 Pfennig, durch die Post vierteljährlich 2,10 Mark.— Anzeigengebühron: 15 Pfennig für die einspaltige Petitzeile, oder deren Raum. Auswärtige Anzeigen 20 Pfg. Reklamen 40 Pfennig die Zeile. Auad-eimucdin Sophot Bote Nr. 10. K Abend=Ausgabe. % Nachklänge zur Entrevue vor Bjoerkoe. Die gesamte öffentliche Meinung steht fortgesetzt unter dem Eindrucke der Zweikaiserbegegnung und es ist sehr bemerlenswert, daß von keiner Seite der Versuch gemacht wird, die Bedeutung des Ereignisses abzuleugnen oder auch nur abzuschwächen. Vielmehr herrscht die einstimmige Ueberzeugung vor, daß die paar Stunden, während welcher die beiden Monarchen in der Kronstädter Bucht Zwiesprache hielten, die tächste politische Zukunft in entscheidende: Weise beeinflussen perden. Darin ist gerade der Aurger, den man in Paris und London nicht verbergen kann, begründet, daß man sich in einem Lugenblicke, wo die ganze Welt mit höchster Spaünung der Lösung wichtigster Fragen harrt, von der Mitwirkung ausgeschaltet glaubt. Wie namentlich die Pariser Presse bei der Behauptung bleiben kann, daß die Begegnung vom Kaiser Wihelm in Anregung gebracht worden sei, ist unerfindlich und es mag nochmals ausbrücklich betont sein, daß weder der Kaiser noch Graf Bülow die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses ins Auge gefaßt hatten. Was nun die Frage des Ergebnisses der Monarchenzuder Teitt“, Hresße. Ir. a.; Jiel her sict nsh ein Jg ßer Teil der Presse weit über das Ziel yinaus. Es kann sich nicht um feste Abmachungen handeln, die etwo für Staat und Regierung bindend sind, es ist nicht der Zweck der Besprechung gewesen, Deutschland in den Dienst des russischen Reichs zu stellen, damit ersteres den in den Sumpf steckenden russischen Staatskarren wieder auf festen Boden bringen helfe. Wenn ein ausländisches Sozialistenblatt behauptet, der Kaiser habe dem Zaren seine Unterstützung zugesagt, die aufsässigen Polen zur Raison zu bringen, so ist das Unsinn und wenn von einem erneuten Zusammengehen Deutschlands, Frankreichs und Rußlands die Rede ist, um, ähnlich wie vor zehn Jahren, Japan die Früchte des Sieges zu versümmern, so kann man das sehr voreilig nennen. Die beiden bem Zarenreiche nahe stehenden Mächte werden es sich sicher angelegen sein lassen, das Interisse des Besiegten nach Möglichteit zu fördern, zu eimm förmlichen Zusammengehen dürfte es aber kaum kommen. Unseres Prachtens hat der Zar lediglich die Ansichten Kaiser Wilhelms über die innere und äußere Lage Rußzlands einholen wollen und der befreundete Monarch wird nicht hinter dem Berge gehalten haben mit seiner Kritik der Situation und mit wohlwollenden Ratschlägen über das, was zunächst zu tun sei. Man darf ohne weiteres annehmen, daß Kaiser Wilhelm im Interesse der Herstellung des Friedens eine Lanze eingelegt und daß er hinsichtlich der Beseitigung der inneren Schwierigleiten Rußlands aus seiner Meinung, daß der Weg der brutelen Gewalt zum Abgrunde führe, kein Hehl gemacht hat. Folgt der Zar den erhaltenen Winken, dann erst erhält die Monarchen=Entrevue die ihr zugeschriebene immense Bedeutung und es ist anzunehmen, daß der Selbstherrscher die empfangenen Eindrücke nicht in den Wind schlagen wird. Hat er den befreundeten Monarchen in schwerer Zeit ins Verkrauen gezogen, so ist es selbstverständlich, daß er dieses Vertrauen weiter betätigt und dem Rate des Kaisers Folge gibt. Politische Nachrichten. Deutschland. * Berlin, 25. Juli. — Du Kaiser hat dem Großherzos von Mecklendurg=Strelit die Insignien des Johanniterordens für Souveräne verliehen. Durch diese Verleihung ist der Großherzog Ehrenmtglud des Johanntterordens geworden. — Ueber die Zeugenvereidigung vor der Ausfage schreibt die„Rbin. Zig.“:„Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, daß der Voreid in der deutschen Strafprozeßordnung durch den Nacheid ersetzt werden muß, so würde er durch den Bückeburger Schwusgerichtsprozeß erbracht worden sein. Gs darf behauptet werden, doß das ganze Meineidverfahren mit allen seinen Folgen gütte vermieden werden können und vermieden worden würe, wenn die Strafprozeßordnung die nach der Aussage erfolgende Beeidigung als Regel betrachten würde, während sie jetzt noch die dorher erfolgende als Normalfall ansieht. Das Material, das übkr diese Frage in den letzten Jahren zusammengetragen worden ist, muß als derartig umfangreich und unmittelbar beweiskräftig bezeichnet werden, daß auch ein großer Teil der eifrigsten Anhänger des Voreides nachgerade zu der Ueberzeugung gekommen ist, det in dieser Hinsicht ein bölligerBruch mit dem System des gellenden Nechtes erfolgen muß. Im Hinblick auf die Beschlüsse der Kommission zu der Ausarbeitung eines Entwurfs der neuen Strafprozehordaung darf auch mit Sicherheit angenommen werden, daß in das neue Gesetz die gegenwärtige Regelung nicht wieder aufgenommen werden wird. Es ist nur höchst bedauerlich, daß bis dohin immer die Beeidigung in Form des Voreides vorgenommen werden muß und es liagt nahe, die Frage aufzuwersen, ob es nicht möglich märe, durch eine Art von Rotgesetz den Voreid durch den Nacheld schon jetzt zu ersetzen. Gs ist doch eigentlich kein erfreulicher Zustand, daß sahraus, jahrein, oder sagen wir lieber, wie die Kenner der Verhältnisse unumwunden zugestehen müssen, Tag für Tag Meinelde geleistet werden, die sich leicht verhüten ließen und am letzten Ende auf eine fehlerhafte Behandlung der Eidfrage durch die Gesetzgebung zurückzuführen sind. In juristischen Kreisen würde ein dahin gerichteter Vorschlag wärmste Unterstützung finden.“ Die Berliner Handelskammer hat sich in einer Eingabe an den preußischen Finanzminister gegen die Besteuerung der Gesellschaften mit bescheänkter Haftpflicht ausgesprochen. Sie hält es nicht für angängig, bei der Besteuerung der Genossenschaften von der Besteuerung der Aktiengesellschaften auszugehen. Bei den Aktiengesellschaften werde das Einkommen bei der Gesellschaft sowohl wie bei den Aktionören, also doppelt, herangezogen, die Genossenschaft aber stehe der Handelsgesellschaft näher als der Aktiengesellschaft. Die Genossenschaft soll insbesondere Familiengründungen diener und wenn diese Famillengründungen auch nicht zahlreich erfolgt sind, so ist doch ein kleiner Kreis von Teilnehmern und ein individueller Betrieb im allgemeinen erhalten geblieben. Nach weitern sachlichen Darlegungen schließt die Eingabe mit der Bitte:„Hiernach bitten wir Eure Exzellenz, von dem Plane der Besteuerung der Gesellschaften mit beschränkter Haftung, welche, ohne einen irirgendwie erheblichen finanptellen Ertrag in Aussicht zu stellen, die Interessen des Handels und der Industrie schwer schädigen würde, geneigtest Abstand nchmen zu wollen.“ — Ueber Aufstellung und Betrieb von beweglichen Kraftmaschinen hoben die Minister für Handel und Gewerbe und für Landwirtschaft eine Anweisung erlassen, der ein Normalentwurf für eine entsprechende Polizeiverordnung beigefügt ist. Die Oberpräsidenten werden ersucht, sich über den Entwurf nach Anhörung der Regierungsprästdenten und der Vorstände der Landwirtschaftskammer gutachtlich zu äußern. Belaten. * Antwerpen, 26. Juli. Anläßlich der Feier der 75jährigen Unabhängigkeit Belgiens gab die deutsche Kolonie gestern abend ein Festmahl, woran 500 Personen teilnahmen. Anwesend waren u. a. der deutsche Gesandte Graf Wallwitz, der Generalkonsul Tritsch, der belgische Ministerpräsident, die Präsidenten des Senats und des Abgeordnetenhauses, die Zivil= und Milttärbehörden sowie das Offizierkorp des Panzers„Kaiser Karl der Große“. Graf Wallwitz brachte einen Trinkspruch auf König Leopold aus, worin er beionte, Deutschland wünsche ein starkes Belgien sowohl in politischer wie auch in kommerzieller Hinsicht. Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Scholloert, dankte dem Gesandten und trank auf ein langes. glückliches Leden sowie eine glorreiche Regierung Kaiser Wilhelms, den er als Bürgen für die belgische Neutralität begrüße und der, von seiner schweren Verantwortlichkeit durchdrungen, sich ganz der Wohlfahrt seines Landes widme. Der Redner schloß: Laßt uns die Ehre würdigen, die der Kaiser Belgien erwies, indem er durch ein mächtiges Panzerschiff seinen Gruß überbringen ließ. Ich bitte die hier anwesenden Vertreter, dem Kaifer unsere Anerkennung zu übermitteln. Unter seiner energischen, geschickten Leitung hat Deutschland sich in bewundernswertem Maße auf dem Gebiete des Handels und der Industrie entwickelt und vergrößert. Seine Marine zählt zu den mächtigsten der Erde. Außerdem ist der Kaiser bestrebt, den Frieden aufrechtzuerhalten und das wird ihm ewig den Anspruch auf die Dankbarkeit der Menschheit geben.— Weiter sprachen noch der italtenische Generalkonsul, der Ministerpräsident und der Bürgermeister von Antwerpen. Proßzbritannten. * London, 26. Juli. Unterhaus. Die Beratung des irischen Bi gets dauerte dis Mitternacht. Ein Autrag auf Heradsetzung des Budgets, der als Protest gegen das System der Verwaltung Irlands gestellt war, wurde mit 260 gegen 200 Stimmen abgelehnt. Die Ministeriellen waren auf dringenden Aufruf wieder in großer Anzahl erschienen und das Ergebnis der Abstimmung wurde von den Oppositionellen mit höhnischem Beifall begrüßt. Das Haus ging dann zur Beratung des Berichts über die Resolution über, die die Ausgabe von 5 835 000 Lstr. für verschiedene Zwecke der Marine genehmigt. Dem Bericht wurde mit 219 gegen 159 Stimmen zugestimmt. Um 3 Uhr früh wurde die Sitzung geschlossen. Orient. Konstantinopel, 25. Juli. Die Patriarchen und die * Menscheuhaare als Eine zeitgemäße Betrachtung von Dr. Rudolf Curtius. (Nachdruck verboten.) Der wunderliche Zickzackgang der Damenmode, die in Grunde genommen nichts Neues mehr zu erfinden vermag und nach einigen Jahrzehnten immer wieder zu längst dagewesenen Dingen zurückkehrt, die nach geringen Abändegungen als dernière nouveauté angepriesen werden, hat seit Zrigen, Jahren bei den Vertreterinnen des„schöneren“ Geschlechts wieder einmal zu Haartrachten geführt, zu deren gewagten Konstruktionen bei den meisten das natürliche, festIngewachsene Haar nicht ausreicht. Den Frauen der Gegenwart soll hieraus kein Vorwurf gemacht werden. Zur RömerZit und in den Tagen, da Ludwig XIV. und da die spanische Grandentochter Eugenie als Kaiserin der Franzosen sich auf Lm Gipfelpunkte ihrer Ruhmeseitelkeit sonnten, waren die Haartrachten noch viel exzentrischer als heute. Gegenüber der schlichten Tuntenfrisur einfacher Bauernmädchen, die ihre Haarsträhne engangepreßt um den Kopf legen, damit sie fest Jusammengehalten bleiben und beim Arbeiten sich nicht aufbsen, bedeuten die heutigen Haarmoden doch einen kecken Saltomortale. Wer die Gabe besäße, durch die Wände der Häuser zu schauen, würde mit Staunen gewahr werden, wie sich am Abend vor dem Toilettenspiegel die Verwandlung so manches von blonder Löwenmähne umwallten Walkürenhauptes in ein glattgebügeltes Seehundsköpfchen vollzieht und wie am Morzen aus manchem schlichthaarigen Mögdelein ein sonnengleiches Chrysanthemumwesen wird, dessen in venettanischem Blond erglänzende Haare das seiner siegreichen Schönheit bewußte Antlitz umrahmen, wie die goldigen Kronenblätter Japans heilige Blume. Daß unter diesen Umständen der Handel mit Menschenhaaren wieder einmal blühi, wie es schon seit Jahrzehnten nscht mehr der Fall war, ist leicht einzusehen. Wenig bekannt aber ist es, woher der unzweifelhaft sehr bedeutende Bedarf an Haaren gedeckt wird. Gelegentliche Erwerbungen, die von setten der Friseure und Perückenmacher von Fall zu Fall borgenommen werden, fallen gegenüber dem Gesamtbedurf nicht in die Wagschale. Der Weltmarkt betrachtet vielmehr Menschenhaare nicht anders als jede andere Ware und hat eine Märkte und Stapelplätze, von denen aus die Verteilung nach den Orten des Bedarfs erfolgt. Vor etlichen Monaten schien es, als ob ein plötzliches, Aberreiches Angebot eine vollständige Deroute des Haarmarktes herbeiführen sollte. Tse=hsi, die vielgenagnte Kalserin=Witwe von China, eine Dame, die in der Ausführung ihrer Entschließungen immer energisch ist, gleichviel ob es um ihre im allgemeinen reaktionäre Politik oder um einen ab und zu dabei unterlaufenden fortschrittlichen Gedanken handelt, verordnete nämlich, daß im Heere der Jopf in Wegfall kommen und es auch den übrigen Chinesen freistehen solle, sich des ihnen von der Mandschu=Dynastie erst im 17. Jahrhundert aufgezwungenen Anbängsels zu entäußern. Man kaltulierte, daß die erwerbssüchtige gelbe Rasse sich die Gelegenbeit nicht nehmen lassen werde, aus dem Zopfabschneiden einen guten Gewinn zu schlagen und ihre entbehrlich gewordenen Haare den europäischen Märkten zuzuführen. Die gehegten Befürchtungen erwiesen sich aber als grundlos und zwar aus folgenden Gründen. Erstlich kommt nämlich schon heute außerordentlich viel chinesisches Haar in den Handel. Es ist aber ordinärste und billigsie Mare dieser Art, weil der keinestregs täglich seinen Zapf kämmt, sondern erst nach Wochen oder Monaten wieder einmal daran geht, seinen verwurzelten und verfilzten Haarzopf aufs neue zu frisieren. Was hierbei ausgekämmt wird, bildet das gewöhnliche Chinesenhaar des Handels und iß begreiflicherweise von höchst minderwertiger Qualität, so daß die Nachfrage danach ohnehin schon gering ist. Wenn nun auch die als Ganzes abgeschnitjenen Zöpfe eine bessere Beschassenheit aufweisen, so sind sie doch von schwarzer Farde und da die Mode heute blondes, rotes und daneben weißes Haar verlangt, müssen diese Chinesenzöpse erst einem umständlichen Bleichprozesse mit äter Substanzen unterworfen werden, der keine billig ist und die Textur des mit Gewalt hell gemachten Haares sehr zu seinem Nachteil verändert. Am umfangreichsten is der Handel mit Menschenhaaren in Frankreich, wo die Damen im allgemeinen gar nicht in Abrede stellen, daß die reiche Haarfülle ihres Hauptes nur in den seltensten Fällen echt ist, während in Deutschland das G ständnis des Tragens falscher Haare, eines Toupets, eines falschen Scheitels wohl nur von älteren Damen gemacht wird, die vernünftigerweise den Mut haben, einzugestehen, daß sie gezwungen sind, den Kopf gegen Erkältung zu schützen oder die deim Anblick eines Frauenkopfes ungewohnte Kahlheit der Kopfhaut diskret zu maskieren. Stapelplatz des französischen Hendels ist natürlich Paris, wo alljährlich nach einer trollierbaren Angabe 16 bis 17 Millionen Francs in Menschenhaaren umgesetzt werden, während nach anderen Angaben das dort verkaufte Menschenhaar ein Gewicht von 400000 Kilogramm haben soll, was einer noch viel höheren Summe entsprechen würde, da man ein Kilo Menschenhaar von mittlerer Qualität augenblicklich auf etwa 60—80 Francs bewertet. Ein großer Teil dieser Haare kommt aus Frankreich selber und zwar vielfach aus den Klöstern. An dem Tage, wo die junge Nonne nach Ablegung der Novizenzeit sich für das ganze Leben dem Himmel angelobt, fällt auch ihr Haupthaar unweigerlich der undarmherzigen Schere zum Opfer und ebenso gehört es zu den alltäglichen Vorkommnissen, daß außerhalb des Klosters stehende Mädchen und Frauen sich von den frommen Schwesters bereden lassen, sich ihren reichen Hoarschmuck zugunsten des Klosters abschneiden zu lassen. Ohne diese Opferwilligkeit der französischen Landboblterung wäre es gar nicht möglich, daß viele Klöster, wie es vor Jahresfrist in der Deputiertenkammer glaubhaft berichtet wurde. Haare im Werte von 20.000 bis 30000 Francs auf einmal auf den Markt wersen könnten. Abgesehen von den Klöstern gibt es aber auch allbekannte, öffentliche Märkte, auf denen die Bauernmädchen ihr Haar zum Kause anbieten. In den stellenweise von einer sehr armen Beoölkerung bewohnngen unterworfer worden. Der Sulian hat den Hinterbliebenen der Opfer des Attentats Unterstützungen zukommen lassen und ihnen eine Versorgung zugesagt. Aus allen Teilen des Inund Auslandes treffen Glückwunschdepeschen ein. Amerika. Washington, 25. Juli. Der deutsche Geschäftsträger Botschaftsrat Frhr. v. d. Bussche=Haddenhausen übetmittelte im Auftrage des deutschen Kaisers durch das Staatsdepartemen: dem Negerarbeiter Georges Ellis, der am 15. Januar einen Dynamitanschlag gegen die Statue Friedrichs des Großen vereitelte, eine silberne Uhr mit Kette. ten Gebieten der Bretagne, der Normandie. in der Bearne und Guyenne ist es üblich, daß unbemittelte Eltern schon ihren acht= bis zehnjährigen Töchtern, um ihnen eine kleire Ausstattung zu sichern, zum ersten Male die Haare abschneiden lassen. Da die Prozedur bei dem schnellen Haareswachstum dieserRassen bis zum 20.Jahre zweimal, zuweilen sogar dreimal wiederholt werden kann, sind die jungen Mädchen bis zu der ziemlich spät erfolgenden Verehelichung imstande, aus ihrem Kopfhaar eine zur Beschaffung einer einfachen Einrichtung gerade reichendes Sümmchen zu schlagen. Wichtige Haarmärkte befinden sich, um Beispiele anzuführen, in Oloron südlich von Pau im Vorgebirgslande der Pyrenden und in Quimper und Dinant in der Bretogne. Hierhin wandern allwöchentlich zahlreiche Mädchen aus der Umgebung, um ihre Haare zu verkaufen und im Anschluß an diese Wochenmärkte hat sich auch eine rege Industrie entwickelt, die namentlich in dem obengenannten Pyrendenneste einem großen Teile der Bevolkerung, die die Haare putzt, bleicht, färbt und sonstwie getrauchssertig macht, Beschäftigung gibt. Wenn in Deutschland der Handel mit Menschenhaaren zwar auch nicht so umfangreich ist wie in Frankreich, so gibt es doch auch bei uns Gegenden, die sehr viel von dieser Ware liefern. Namentlich ist dies dort der Fall, wo die Landmädchen die Gewohnheit behalten haden, Kopftücher zu tragen. Die Mädchen sind, weil man das Fehlen der Haare nicht sofort merkt, lichter zum Abschneiden des Zopfes bereit, den ein gerissener, mit schönen Seidentüchern und Schmuckgegenständen als Tauschgegenstände ausgerüsteter Händler da oft sehr billig an sich bringen kann. Mehr noch als das deutsche Haar wird dasienige der Schwedinnen und Norwegerinnen wegen ihres zarten Blonds geschätzt. Es errricht, wenn es die Nuance des Aschblonds hat, den höchsten Preis, weil gerade dieser Farbenton von der Kunst des Bleichens und Färbens nicht nechgeahmt werder kann. Am allerhöchsten im Preise aber stedt das natürliche silberweiße Haar, weil die Trägerinnen eines solchen begreiflicherweise nicht besonders zahlreich und auch wenig geneigt sind, sich ihrer ehrwürdigen Zier zu entäußern. Im allgemeinen kann man sagen, daß in Europa der Wert des Frauenhaares von Süden gegen Norden zunimmt und zwar nicht nur deshalb, weil im Süden die brünetten, im Norden aber die blonden Rassen wohnen, sondern auch deshalb, weil die Haare der Nordländerinnen(vermutlich weil dei ihnen der Genuß von Fleisch und Fett ein starker ist) einen Glanz besitzt, den das Haar der Italienerinnen und Spanierinnen nicht erreicht. Es möge bei dieser Gelegenheit auch noch erwähnt sein, daß steigende Mengen von Menschenhaar auch aus dem europäischer Osten und Südosten, aus Rußland un9 Galizien und aus ziszeinen Komitaten Ungarns kommen. Hier huldigen nämlich die jungen jüdischen Mädchen streng orthodoxer Kichtung noch heute dem alten Brauche, daß sie vom Angenblick der Verheiratung an einen künstlichen Scheitel tragen, der so weit reicht, wie der Wurzelboden des eigenen Haares. Da letzteres nunmche sozusagen überftüssig ist, fällt es häufig unter der Schere und wird zum Verkauf zebracht. Hlerzu kommen aber woch die Haurs der vielfach rat stellt sich demgegenüber auf den# Duschführugg der vorgesetenen Einrichtn maßregeln Schäden unmöglich gemacht spetor hat drschiedene, Bedenlen daulit Provinz u. Nachbargebiete. Düsseldorf, 26. Juli.(Bom Bezirksausschut.] In der heutigen Sitzung fand außer der in der Mittagausgabe erwähnen Verhandlung über die Errichtung einer Schweselsäurefabrik der Firma Matthes& Weder in Duisburg noch eine Sache ähnlicher Art ihre Erledigung. Es handelt sich dabei un die Errichtung eine Zinthätte ohm Zinkrösterei durch die Aktiengesellschaft Metallhätte zu Duisburg. Diese soll errichtet werden an der Mündung des Angerbaches, in der Gegend von Angerhausen. Der Plaz ist Eigentum der Gemeinde Duisburg, ist aber rings umgeben vom Landkreis Düsseldorf. Gegen die ausgedehnte Anlage sind Proteste in großer Zahl eingegangen, insgesamt etwa 600. Darunter befinden sich solche vom Landratsamt Düsseldorf, vom Gemeinderat in Huckingen, vom Verband der Milchproduzenten in Hucingen, vom Grasen Spe auf Heltorf. Aus Huckingen, Mündelheim und Angermund sind Massenpetittonen gegen das Projekt eingekommen, die alle die erhedlichen Schäden, die zu defürchten sind, dervorbeben. Der Gewerderat stellt sich demgegenüber auf den Standpunkt, 2ed, nach srung der vorgesehenen Einrichtungen und Vorsichtszemacht werden. Der Bauinjedene Bedenten daulicher Art geltend gemacht, dagegen hat der Kreisarzt Einwendungen gegen die Errichtung des Werkes aus sanitären Gründen nicht erhoben. Gegen das Protekt äußerten sich unter Hervorhebung der alleitigen Schäden der Anlage der Landesrat des Landkreises Düsseldorf, Herr v. Beckerath im Interesse der Grundstücksbesitzer, der Bürgermeißer von Huckingen, der Rentmeister des abwesenden Grafen v. Spee, ein Arbeiter im Namen der Arbeiterschaft. Hervorgehoben wurde bei der rechtlichen Stellungnahme zu der Angelegenheit, daß die Stadt Duisburg durch Ueberlassung des Platzes auf iheem Gebiet an der Peripherte der Stadt sich die Vorteile der Anlage gesichert, deren Nachteile aber dem Landkreise Düsseldorf überlassen habe. Nach mehrstündiger Verhandlung lautete das Urtell des Bezirks=Ausschusses auf Bersegung der Geneta im Eag dmr Burhih iu Brstung, n. 9 bei dem Orte der Exrichtung um eine rein landwirtschaftGegend handelt, die durch den ausströmenden Zinkstaus in ihren landwirtschaftlichen Kulturen schweren Schaden erleiden würde. Wenn jetzi die Zinthütte genehmigt würde, so könnte später die Konzessionierung der noch gefährlicheren Zinkrösterei nicht gut versagt werden. Aus diesen Grürcden kam, das Kollegium zur Versagung der Konzession. Diese Entscheidung wurde, laut„Düsseld. G=A.“, von den bielen anwesenden Opponenten mit lebhafter Befriedigung entgegengenommen. Elberfeld, 25. Juli.[Totaufgefunden] wurde heute vormittag in der Küche seiner Mutter der Soldat Vormann vom 39. Infanterieregiment in Düsseldorf. Er hattsich Sonntag ohne Urlaud aus seiner Garnison entfernt und war in der bergangenen Nacht angstrunken nach Hause getommen Der Tod ist durch Ausströmen des Gases aus dem geöffneten Kamin herbeigeführt worden. Barmen, 25. Juli.(Berdandstag] Gestern und vorgestern fand hier der Verbandstag des Zentralverbandes deutscher Schuhwarenhändler statt, mit dem eine Ausstellung verbunden war. In der gestrigen Hauptversammlung wuroe zu dem Vortrage des Verbands=Syudikus Rechtsanwalts Hoffmann=Erfurt über Hausierhandel mit Schuhwaren eine. Resolution angenommen, in der es dem Vorstande anheimgegeben wird, höheren Orts zu dessen Einschräntung die nötigen Schritte zu tun. Der Antrag des Vorstandes, ihn zu erblonden Nordslawinnen, die wegen der zunehmenden Armut dieser Bevölkerung willig dem Händler überliefert werden. Nicht ganz selten stammen die Haare von Individuen, die sie keinetwegs freiwillig im Wege des Verkaufes hergaben. Von Haarräubern, die einem ahnungslos auf einer Promenadenbank sitzenden Mädchen gewaltsam den Zopf abschnitten, derichten die Zeitungen immer wieder in kurzen Zwischenräumen. Werden solche Menschen dann festgenommen, so pflegen sie ihre Handlungsweise mit einem mit sadistischen Neigungen verwandten Fetischismus zu entschuldigen. Der so ungemein leichtgläubige und von seinen Nervenkranten und solchen, die es zu sein vorgaben, so oft hinters Licht geführte KrafftEbing hat ihnen dies auch geglaubt und deshalb in seiner famosen Paychopathis sexualis eine eigene Klasse geistig anormaler Jopfabschneider statuiert. In den meisten Fällen handelt es sich aber nur um eine besondere Spezialität frechster Räuberei, die nicht vor die Beurteilung durch den Pspchiater, sondern vor das Forum eines strengen Gerichts gehört. Ein recht unheimliches, hier aber nicht zu übergehendes Kapitel gebührt dem Leichenhaar. Man behauptet zwar, daß solches im Handel nicht vorkomme und gibt als Grund dafür an, daß nur von lebenden Menschen stammende Haare die erforderliche Festigkeit und Elastizität besäßen, während Leichenhaare brüchig und spröde seien, weil in ihnen kein Leden mehr gewesen sei in dem Momente, wo sie abgeschnitten wurden. Diese Erklärung is sehr gut gemeint im Intresse derer, die sich bei jeder Gelegenheit angraulen lassen. Sie ist aber berer Unsinn. Haare von Leichen, die lange im Grabe gelegen haben, nimmt man natürlich nicht, weil ihre Farbe grauenhaft verändert ist. Ebenso unbrauchbar ist das Haar solcher Personen, die an lange währenden, auszehrenden Krankheiten gestorben sind. Sie sind in der Tat brüchig und unansehnlich, weil der Ernährungszustand des Körpers im engsten Zusammenhange mit demjenigen der Haare steht und im letzteren sein Spiegelbid findet. Dos bald nach dem Tode abgeschnittene Haar eines Verunglückten oder durch eine schnell verlaufende, akute Krankheit zugrunde Gegangenen unterscheidet sich aber in nichts von demjenigen, das vom Lebenden genommen wurde. Es ist deshalb auch kein Wunder, daß man in England, wo Mißbräuche an Leichen an der Tagesordnurg sind, vor einigen Jahren einem Konsortium von Dirnen in einem großen Spital den Prozeß machte, weil sie sich ein glänzendes Nebeneinkommen dadurch zu verschaffen gewußt hatten, daß sie den Leichen jüngerer Personen weiblichen Geschlechts gewerdsmäßig das Haur abschnitten und an einen Unterhändler verkauften. Auch aus Ungarn und Galizien kommt Leichenhaar. Die Gewinnsucht, die nicht einmal vor dem Toten Halt macht, findet hier noch eine Unterstützung in dem finsteren Vampyrglauken, demzufolge diejenigen Verstordenen, denen man das Haar abschmitt, nachts um dir zwölfte Stunde nicht als Gespenster wiederkommen Lönnen. 1607 mächtigen, daß er bei den maßgebenden Körperschaften, um eine Aenderung, oder Erweiterung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb einkommt, fand in der Weise Erledigur daß eine Kommission gewählt und mit der Ausarbeitung der Petition betraut wurde. Lütgendortmund, 24. Juli.[Die Bergungs arbeiten] auf der Zeche„Borufsia" haben wegen der Schlagwettergefahr noch nicht wieder ausgenommen werden können. Es ist auch keine Aussicht dafür vorhanden, daß dies in den nöchsten Tagen geschieht. * Hamm i. W., 24. Juli.[Ueberfahren.] Heute nachmittag wurde ein im Anfang der dreißiger Jahre stehender Bremser, als er während der Fahrt eines Sonder=Güterzuges nach Minden von seinem Bremssitz nach einem anderen, mehr gegen den Wind geschützten Sitz zu gelangen suchte, überfahren und zu einer unkenntlichen Masse zermalmt. Er hinterläßt seine Frau und ein Kind. r Köln, 25. Juli.[Einhartnäckiger Selbst mordkandidat] machte sich gestern abend auf dem Ley stapel am Rhein bemerkbar. Er sprang in den Strom, wurde aber von mehreren Männern noch rechtzeitig aus dem Wasser gezogen. Die Leute nahmen ihn dann mit in die Stadt. Unterwegs riß er sich aber wieder los und eilte mit Riesenschritten wieder dem Rhein zu und machte abermals einen Selbstmord versuch, woran er ebenfalls gehindert wurde. * Köln, 25. Juli.[Raub.] Heute nacht wurde auf dem Felde bei Köln=Nippes ein Kaufmann aus Rheydt von vier Burschen überfallen und seiner ganzen Barschaft sowie einer goldenen Uhr beraubt. Heute morgen gelang es der Kriminalpolizei, zwei der Täter zu verhaften, bei denen ein Teil des Raubes vorgefunden wurde. Bonn, 26. Juli.[Einen tragischen Tod) fand gestern morgen ein neunjähriges Mädchen auf dem Wege zu. Schule. Ein Windstoß nahm ihr den Hut vom Kopfe. Als sie sich danach bückte, rutschte ihr die Schultasche über den Kopf, so daß sie stürzte und unglücklicherweise unter einen heranfahrenden Straßenbahnwagen geriet, der ihr über Kop und Brust ging. Die Unglückliche war sofort tot. r Stoßzdorf, 25 Juli.[Ein trauriges Er eignis] traf gestern abend eine Familie von hier. Be dem Anspannen eines Pferdes in einem mit einem Jauchesaß beladenen Karren, auf welchem der 14jährige Sohn saß, schlug der Karren nach hinten auf. Das Faß traf den Jungen so heftig ins Genick, daß der Tod sofort eintrat. r Delldrück, 25. Juli.[Durch das eigene Pferdgetötet.] Ein Landmann aus Hagedorn kam hier vor seinem Fuhrwerk zu Fall und erhielt von dem Pferd einen Huftritt, daß dem Mann die Schadeldeche zertrümmert wurde. Der Tod trot sofort ein. St Johann, 25. Juli.[Auf der Grube„Fried richsthal“] stürzte heute morgen ein Bergmann aus Bild stock in einen tiesen Schacht. Er konnte nur als verstümmelte Leiche zutage gesöndert werden. Marburg, 25. Juli.[Seldstmord.] Der E jährig=Freiwillige Jäger Bunck: hat sich erschossen. Lokales. Aus dem Kreise Ruhrort. * Ruhrort, 26. Juli. Der allgemeine Gesundheitszustand hat unter der Hipe der letzten Wochen ziem lich stark gelitten; die Sommer=Ertrankungen sind recht um Hus un urin Bati(daur) wrdhn entze alle von Typhus gemeldet; unter den Kindern treten die usernerkrankungen in auffällig großer Jahl auf, doch neh men sie meist einen gutartigen Verlauf * Ruyrort, 26. Juli. Die neuen Müllwagen die seit einiger Zeit hier verwendet werden haben sich gu: bewährt. Die lästige und in gesundheitsschadlicher Bezie hung auch gefährliche Staubentwicklung der alten, offenen Wagen fällt bei ihnen fort, die Bedienung ist einfacher und kann von der Seite des Wagens aus erfolgen. Ein Handgriff genügt, um den Deckel des verschlossenen Wagenkasten.: zu öffnen, ebenso einfach ist die Entleerung. Soweit möglich, tst Eisen beim Bau dieser recht zweckmäßigen Wagen verwendet. Zu wünschen ist, daß die Hausbesitzer für passende, nicht zu große Asche= und Müllkasten sorgen, da es bei großen Behaltern nicht ausgeschlossen ist, daß ein Teil des Inhalts auf die Straße fällt und dadurch die alte Staub= und Schmutzdelästigung aufs neue erzeugt wird. * Ruhrort, 26. Juli. Beim Baden im Rhein an einer der letzten Kridben vor Haus Knipp ertrank heute kurz vor Mittag der Gürtler Camillo Seix, ein Angestellter oder Unternehmer von der Kirmes. Die Leiche ist noch nicht gefunden. Die Kleider wurden zur Polizei gebracht. Meiderich, 26. Juli. Der Kirchplatz der evang. Gemeinde in Untermeiderich ist sowohl nach der Meyer= als auch der Wörthstraße durch eine Mauer mit Eisenstaket eingefriedigt worden. An der Metzerstraße sind zwei Torein= gänge vorhanden und auch an der Wörthstraße befindet sich eine Haupteinfahrt, die jetzt noch dazu benutzt wird, zum Bauplatz der kath. Berchumer Schule zu gelangen. Da ein Teil des alten Schulgebäudes bereits niedergerissen worden lst. kann der Bauplatz zetzt von der Bergstraße aus mit Fuhe werken erreicht werden. " Meiderich, 26. Juli. Wie uns aus Obermeiderich mitgeteilt wird, ist die Wirtschaft Kempken an der Loostraße, wo sich eine Posthülfsstelle und eine öffentliche Fernsprech stelle befinden, durch Kauf in anderen Besitz— vordehaltlich der Konzessionsübertragung— übergegangen. — Meiderich, 26. Juli. Die oberirdischen Telegraphen leitungen an den Eisenbahnanlagen Meiderich=Ruhrort sind beseitigt worden, da dafür Kabel angelegt worden sind. Nur die Leitung für die elektrische Beleuchtung der Strecke ist noch oberirdisch. Auch die Einzäunung des Bahnkörpers durc dichte Latten= und Eiseneinfriedigungen ist allenthalben durchgeführt. „““ Meiderich, 26. Juli. Die Straßenbahn läßt wie der mehrere morsch gewordene hölzerne Masten durch eiserne ersetzen. V Meiderich, 26. Juli. Am Bahnhofsgebäude ist ein neuer Briefkasten angebracht worden und zwar an der Styrumer Seite. Er kann aber nur vom Bahnsteig aus benutzt werden. )) B r u c k h a u s e n, 2 6. J u l i. A u f d e m K a s i n o w e g t r i e b e n einige Kinder Pferdchenspiel. Einem Kinde wurde dabei eine Schlinge um den Hals gelegt; diese zog sich zu und das Kind wurde besinnungslos. Die anderen Kinder liefen, als sie das sahen, weg. Eine Frau fand das Kind auf der Straße. Nach schneller Hülfeleistung kam es wieder zu sich. (( Marxloh, 26. Juli. Gestern verunglückten im Schweiger=Bruch zwei Personen dadurch, daß sich eine hinten auf den Aufstieg des Fahrrads stellte. Unglücklicherweise stieß der Führer des Rades mit der Lenkstange gegen einen Baumstamm. Das Rad schlug um und beide stürzten. Der hinten aufstehende Knabe brach den Arm. Der Führer des Rades verstauchte sich schwer die Hand. 9 Sterkrade, 25. Juli. Die freiwillige Feuerwehr wurde gestern abend alarmiert. In dem Hause Ecke Friedhofund Holtenstraße war Feuer ausgebrochen. Das Treppenhaus ist zum Teil ausgebrannt, im Dach ist nur eine kleine Fläch: beschädigt. Das Feuer soll in der Küche entstanden sein. An Mobilien ist nur ein ganz geringer Teil beschädigt. Aus dem Kreise Moers. Homberg, 25. Juli. Ein Radfahrer überfuhr heute mittag um 12 Uhr ein dreijähriges Mädchen auf der Augustastraße. Das Kind trug eine Wunde am Kopfe davon. Auf der Moerser Straße fuhr ein Radfahrer einem Schüler ins Rad und beschädigte es ihm sehr. Hierauf stieg er ab und verabreichte ihm noch eine Tracht Prügel. Die un vorsichtigen Fahrer sind angezeigt. l Essenberg, 25. Juli. Der Männergesangverein „Einigkei!" degeht am 30 und 31. Juli in einem Tanzzelt sein Stiftungsfest und die Fahnenweibe. Hochbeide, 25. Juli. Ein Bergmann skandelierte heute mittag gegen 1 Uhr in einer Wirtschaft, schlug um sich und belästigte die Gäste. Den wiederholten Aufforderungen des Wirts, das Lokal zu verlassen, kam er nicht nach; schließlich mußte er gewaltsam entfernt werden. Nach kurzer Zeit drang er jedoch abermals in das Lokal ein, wo er zum zweiten Male entfernt wurde. Auf der Straße machte er einen derartigen Skandal, daß sich eine große Menschenmenge ansammelte. Er wurde in Polizeigewahrsam genommen. X Bacrl, 24. Juli. Am Samstag abend gegen 7 Uhr ging über unsere Gemeinde ein schwerer Hagelschauer nieder. Wohl 20 Minuten lang prasselte der Hogel, bei dem Stückin Größe eines Knickers waren, nieder. Namenklich in den Gärten sind denn auch die Früchte sehr beschädigt worden. X Meerdeck, 24. Juli. Der Bergmann Franz Fischer von hier erlitt bei einem Unfalle einen Bruch des Rückenwirbels. Er ist ins St. Johannisstift in Hom berg gebracht worden. Aus der Gemeinde=Verwaltung. Baerl, 28. Juli. Am Dienstag den 1. August, rachmittags 4 Uhr, finret im Sitzungslokale bei Herrn Heinrich Krüzberg eine Gemeinderatssitzung statt mit folgender Tagesordnung: 1. Einführung und Verpflichtung des zum Beigeordneten ernaunten Herrn Wilhelm Steinschen; 2. Verpachtung des Viehsteges; 3. Erhödung der Ausgabe bei Titel I., Position 9 des Etats für 1905 um 223,61 Mark; 4. Vermehrung der Hebetermine in Baerl, Bewilligung der für das Rechnungsjahr 1905 benötigten Mehrkosten mit 30 Mark als Etatsüberschreitung; 5. Wahl eines Schiedsmannes und eines Stellvertreters an Stelle der ausscheidenden Herren Johannes Paschmann und Wilhelm Steinschen; 6. Antrag des Verordneten Johann Himken auf Gewährung einer Bethülfe in Höhe von 20 Mark als Prämie für Ziegenbockhalter; 7. Wahl einer Kommission zur Prüfung des von der Lehrerschaft gestellten Antrages auf Gehaltserhöhung; 8. Genehmigung eines außeretatsmäßigen Beirages für Anschaffung von Akten= und Bücherschränken für die Gemeindeverwaltung; 9. Genehmigung eines hoheren Betrages für Wegebau und Wegeunterhaltungszwecke als im Eiat für 1905 vorgesehen; 10. Anlegung einer Wasserversorgung für die Kolonie Meerdeck durch die Zeche„Rheinpreußen": 11. Straßen= und Fluchtlinienplan der Zeche„Rheinpreußen" betreffs der Kolonie Meerbeck; 12. Fluchtlinienplan des Metzgers Karl Heidtmann in Meerbeck; 13. Festsetzung des Straßen= und planes für den Bezirk der Bürgermeisterei Baerl; 14. Mitteilungen. * Tolingen. 25. Juli. In der heutigen Sitzung der Stadtverordneten ist der Stadtbaurat Jöhrens in Homburg vor der Höhe einstimmig zum besoldeten technischen Beigeordneten der Stadt Solingen gewählt worden. Aus dem Gerichtssaale. w. Duisburg, 25. Juli. Eine für alle Vermieter interessante Verhandlung vor der Ferienstrafkammer des Landgerichts richtete sich gegen die Witwe Bütigen in Duisdurg und ihre drei Töchter wegen gemeinschaftlichen Hausfriedensdruches und Nötigungsversuchs. Die Frau hatte an den Hafeuarbeiter Lorsche abvermietet. Als dieser keine Miete zahl:: antwortete er auf die Aufforderung auszuziehen keck, daß er das tun würde wenn es ihm beliebe.— Eine durch eingechriebenen Brief erfolgte Kundigung ließ er zurückgehen.—Se wohnlen die Leute vier Monate ohne Miete zu zahlen und agitierten auch noch dafür, daß andere Mitbewohner der Angeklagten es ebenso machen sollten.— Nach dem scheiftlichen Mietvertrage war die Miete an jedem 1. des Monats bei Vermeidung sofortiger Räumung zahlbar.— Die Angeklagten machten sich schließlich daran und hoben dem lästigen Mieter eine Tür und Feuster aus, was die Anklage zur Folge hatte. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft ließ die Anklage wegen Hausfriedensbruchs fallen, da die Mieter zu Unrecht in dem Hause wohnten, hielt aber doch die wegen Nötigungsversuches aufrecht, weil bei Mietsangelegenheiten das Hausrecht gegen undefugtes Verweilen im Hause nicht selbst ausgeübt werden darf und beantragte nach Lage der Sache eine Geldstrafe. Das Gericht sprach die Angeklagten jedoch frei, da sie mit dem Nötigungsversuch zwar objektiv unrecht handelten, aber subjektiv sich für berechtigt erachten konnten, die zu Unrecht im Hause verweilten Leute zum Verlassen der Wohnung zu bewegen.— Nur die Angeklagte Auguste Büttgen erhielt wegen schwerer Körperverletzung 20 Mark Gelostrafe, weil das Gericht nach den Aussagen des Mieterehepaares, das vereidigt werden mußte, nach dem Gesetz annahm, daß sie d##e Frau Lorsche, ohne von dieser zuerst angegriffen zu sein, mit einem Eimer geworfen hat.— Die 4 Angeklagten erklärten, daß sie es auch beschwören könnten, daß die Zeugin die Angeklagte Auguste Büttgen zuerst angegriffen hat.— Dieser Eid war natürlich wegen der Verwandtschaft nicht angängig. 1) Gesangwettstreite. Von einem Kenner der Gesangwettstreite wird uns im Anschluß an einige frühere Artitel über diese Sache aus Ruhrort geschrieben: Unsere Zeit steht im Zeichen der Gesangwettstreite. Jedem Gesangverein wird es bequem gemacht, aus einem Wettstreite sein Glück zu versuchen; denn in der Nähe jedes Vereins, er mag existieren, wo er will, finden in jedem Jahre mehrere Wettstreite statt. Einladungen erhält jeder Gesangverein, der Wettstreite besuchte, wohl alle Monate. Meist finden diese Gesangfeste in kleinen entlegenen Dörschen statt, deren Namen man kaum je zuvor gehört hat. Feiert ein Verein sein 25. Stiftungsfest, so ist es ein triftiger Grund, einen Weitstreit zu veranstalten; denn es kommt„etwas" dabei heraus— natürlich in erster Linie für den festgedenden Verein. Er seiert ein großes und schönes Fest, zu dem die Sängerscharen von allen Seiten herbeiströmen; das ganze Dorf verschwindet gleichsam unter Ehrenbogen und Girlanden und die Kosten der Herrlichkeit— werden von den erschienenen Sängern getragen. Meldet sich ein Verein zum Wettstreit, so schickt er sein Mitgliederverzeichnis ein und so viele Mark, als der Verein Sänger hat. In der Regel wird in 2 Lokalen gesungen, da die in 4 Klassen eingeteilten Sänger nicht alle in einem Saale singen können. Wer den Saal betritt, zahlt 1 Mark Ein trittsgeld.„Ja“, wird mancher sagen,„aber die Sänger muß man doch ohne Bezahlung einlassen; denn sie müssen doch singen!“ Auch kein Sänger kann ohne Bezahlung den Saal betreten. Die Bühne ist mit besonderem Eingang und Ausgang versehen. Die Sänger werden von außen auf die Bühne geführt und befinden sich nach dem Singen sofort wieder im Freien. Besieht man sich die Preise, die an irgendeiner belebten Straßenecke in einem Laden zur Schau gestellt sind, so kann man sich oft eines Lächelns nicht enthalten. Wie kommen die Preise zusammen? In den meisten Fällen sind es Stiftungen anderer Vereine oder Geschenke einzelner Personen. Hat jemand ordentlich in den Beutel gegriffen, so wird er wohl gar Ehrenmitglied des festgebenden Vereins. Wer sind nun die Preisrichter?„Das sind Königl. Musitdirektoren oder anerkannte Komponisten“, wird sich der Laie sagen. Das Preisrichter=Kollegium ist in vielen Fällen nicht einwandfrei. Königl. Musikdirektoren oder derartige Musikkenner werden sehr oft nicht genommen, weil die Kosten zu groß sein würden. Man begnügt sich mit anderen Größen. In diesem Falle müßte Größe eigentlich klein geschrieben wer den. Es soll Musikdirektoren geben, denen man als Leistung nur nachsagen kann, daß sie blühende Vereine zu Tode dirigiert haben. Der Titel Musikdirektor ist ja an keine besondere Prüfung gebunden. Ernennt ein Gesangverein seinen Diri genten zu seinem Mufikdirektor, so ist er es eben. Daß die Kenntnisse mancher Preisrichter sehr minimal sind, ist auch den Sängern nicht unbekannt. Darum wurde auf einer der letzten Vorversammlungen zu einem Wettstreit verlangt, daß die Preisrichter so placiert werden, daß sie sich gegenseitig nicht verständigen können. Jeder Preisrichter sollte das Urteil abgeben, ohne mit den andern Richtern in Verbindung treten zu können. Nach meiner Ueberzeugung würden die Urteile dann so verschieden ausfallen, daß sich die Wettstreite dadurch allein selbst richteten, vielmehr hinrichteten. Der Antrag obiger Versammlung kam nicht zur Ausführung. Weshalb nicht? An den Sängern lag es jedenfalls nicht. Es ist wohl als sicher anzunehmen, daß kein Preisrichter=Kollegium zu finden war, das sich den gewünschten Bedingungen unterwarf. Wie beteiligen sich nun die einzelnen Vereine an dem Wettsingen? Die Bedingungen fordern in den meisten Fillen, daß nur die Sänger mitsingen dürfen, die mindestens 6 Mo nate Mitglied des Vereins sind. Diese Bestimmung ist aufgenommen, um es den Vereinen unmöglich zu machen, mit remden Sängern zur Parade zu gehen. Wer aber nun glaubt, daß nicht gemogelt würde, kennt die Wettstreite nicht. Mancher Dirigent leitet drei und mehr Gesangvereine. Geht nun ein Verein zum Wettstreit, so treten dem Vereine die besten Sänger aus den anderen Vereinen und sonstige gute Freunde bei. Sie werden in der Mitgliederliste die vorgeschriebene Zeit geführt und kein Mensch konn ihnen wehren, mi: zum Wettstreite zu ziehen. Damit die Jahl nicht zu sehr anschwillt, treten schiet tere Sänger des Vereins der„guten Sache“ wegen für einige Zeit zurück, wenigstens gehen sie nicht mit zum Streite. Die neuen Mitglieder zahlen keine Beiträge, erhalten aber in vielen Fällen bare Münze für ihre treue Hülfe in der Not. Vor gar nicht langer Zeit soll es vorgekommen sein, daß ein Ber eig mit ca. 24 Sängern auftrat u. unter diesen waren 16 sogen. fremde Sänger. Oft hört mon einen belannten Verein auf einem Wettstreite singen und ist höchst ersannt über die Fülle. Schönheit und Sicherheit der Stimmen. Es entfalten sich wanderbare Tenöre und Bässe. Betrachtet man die Sänger genauer, so weiß man, daß der Verein aus allen möglichen Vereinen zusammengesetzt ist. Gewiß wird mancher sagen: „Dus kann doch nur bei kleinen Wettstreiten passieren; auf den großen Kaiser=Gesanz=Wettstreiten kann das nicht vor kommen!“ Fehlgeschossen! Auch vor den Frankfurter Tagen schwollen die Vereine stark an, um nach den Kaisertagen ebenso stark wieder abzunehmen. Gute Sänger, auch auswärtige, er hielten Reisekosten, freie Verpflegung und wer weiß, was sonft noch. Es soll keineswegs behauptet werden, daß alle Vereine mit Sängern zum Feste ziehen, die ich zu„fremden“ Sängern rechne. Meist bezahlen aber diese Vereine ihre Ehrlichkeit da mit, daß sie ohne Preis nach Hause ziehen. Hört man Vereine, die mit den ersten Preisen vom singen heimkehrten, nach einigen Wochen auf dem Stiftungs feste eines anderen Vereins singen, so kann man sie oft nur an der Fahne, dem Dirigenten und einigen Herren des Vor standes wieder erkennen, aber nicht an Stimmenfülle und Klangfarbe. Nun wollen wir kurz noch einiges über die Preisverteilung sagen. Wir nehmen an, daß der letzte Preis einem Vereine mit 64 Punkten zugefallen ist. Der nachste Verein hat 63½ Punkte und geht leer aus. Wer will es gerecht bis auf Punkt abmessen können! Irgendeine Scheidewand muß allerdings gezogen werden. Oft dauert es recht lange, bis sich die Preisrichter geeinigt haben. Vom musikaltschen Standpunkt aus müßte das„Einigen“ überhaupt unmöglich sein; denn wenn die Richter nach bestem Wissen und Gewissen gepunktel haben, ist später für den einzelnen Preisrichter nichts mehr zu verbessern; denn die verklungenen Töne lassen sich nicht mehr rekapitulieren. Eine Einigung ist in gewissem Sinne immerhin erforderlich; damit die Welt nicht erfährt, wie verschieden die Urteile waren. kiuf manchen Gesangwett streiten wird die Schwierigkeit der Chöre besonders gewertet. Das verleitet dieVereine, Chöre zu wühlen, die viel zu schwierig sind. An einem soichen schwierigen Chor quält sich Dirigent und Sänger nun 4 bis 6 Monate ab. Soll das die Freudisleit am Gesange erhöhen können! Rein, nie und nimmer mehr. Welchen Zweck haben die Gesangvereine! Sie sollen eine Stätte sein, in der guter Volksgesang gepflegt wird, eine tätte auch, an der der Mann an einem Abend der Woche gute Erholung im gesellschaftlichen Kreise findet. Von dieser natürlichen Bestimmung entfernen sich die meisten Vereine mehr und mehr. Auf den Gesangwettstreiten hören wir in der Hauptsache Kunstgesang und nicht Volksgesang. „Ja“, höre ich erwidern,„es ist doch nur zu loben, wenn die Vereine ihr Können auf eine so hohe Stufe schrauben, daß er Kunstgesang genannt werden kann.“ Kunstgesang ist nicht Sache aller Vereine und der errungene Erfolg entspricht der aufgewandten Mühe nicht. In den letzten Wochen vor den Wettstreiten müssen Proden eingelegt werden. Die Vereinsmitglieder werden in der Woche an 2 oder gar 3 Abenden von ihren Familien ferngehalten. Keiner will hinter dem anderen zurückbleiben und mancher Famikienvater verzehrt viel mehr und legt sich viel mehr Kosten auf, als er in Rücksicht auf seine Famikie darf. Das sind soziale Schäden, die durch die Wett streite hervorgerufen werden. Nun besehe man sich einmal das Treiben am Ende eines Wettstreites. Die eine Gruppe kneipt aus Aerger, die andere aus Freude. Nicht selten werden Verwünschungen laut gegen die Preisrichter. So hörte ich unlängst auf einem Wettstreite ausrufen:„Hätten wir auch einen blauen Lappen geopfert, so hätten wir auch einen Preis bekommen!“ Viele bekannte Preisrichter stehen moraltsch so hoch, daß sie sicherlich einer Bestechung nicht zugänglich sind. Dennoch erhebt sich das rücht der Geschenkmacherei immer und immer wieder. Nicht selten verweigern die Vereine gar die Preise. So blieb vor einiger Zeit der Preis des Prinzen Heinrich unberührt stehen, weil der Verein, dem er zuerkannt war, sich weigerte, ihn anzunehmen. Die Wettstrette haben für die Vereine oft Aerger und Schaden im Gefolge und schon mancher Verein ist an ihnen zugrunde gegangen. Wie ließen sich nun alle Schäden ganz oder teilweise aufheben? Auf eine ganz einfache Art geht's. Man stifte zu den Wettstreiten, wie es Turnvereine machen, wertlose Eichenkränze, schaffe Geld= und Wertpreise ab und— das Wettsingen hat sich überlebt. Wie mancher Verein eilt zum Preissingen in der Hoffnung, seiner Kasse durch einen Geld preis aufzuhelfen. Geld= und Wertpreise und Medaillen sind die Dinge, die immer wieder hinziehen zum Wettsingen. Dennoch bedürfen die Gesangvereine eines Maßstabes. an dem sie erkennen können, ob sie in ihren Leistungen auf der Höhe sind und ob sie im Lause der Zeit auch wirklich Fortschritte gemacht haben. Für diesen Fall eignen sich das Stiftungsfest und vor allen Dingen patriotische Feste, die durch Liedervorträge mehrerer Gesangvereine verschönt werden. Große Gesangvereine mögen große Wettstreite besuchen, weil ihnen selten auf andere Weise Gelegenheit gegeben ist, Vereine mit gleicher Mitgliedschaft zu hören. Die kleinen Vereine aber, die 15—40 Sänger haben, sollten die Wettstreite meiden oder deren Besuch zur großen Ausnahme machen, da es sich wohl nicht leugnen läßt, daß die Vereine durch die Gesang=Wettsreite, wie sie heute an allen Ecken und Kanten abgehalten werden, mehr Schaden als Nutzen haben. Besuchen kleine Vereine keine Wettstreite, so nehmen sie auch ganz von selbst von zu schweren Chören Abstand, singen volkstümliche Weisen gut und schön und machen den Sängern die Gesangübungen zur Lust und Freude und nicht zur Last. ge Vermischtes. — Wilhelmshaven, 25. Juli. Bei einem Heizer der 2. Werftdivision ist heute Genickstarre festgestellt worden. — Schneidemühl, 25. Juli. Das Dienstmäd. chen Ovaniak, das seinerzeit m Kreutz den kleinen Sohn ihres Dienstherrn ermordete, wurde heute früh sechs Uhr, hingerichtet. — Leipzig. 25. Juli. Der Reichsgerichtsrat Frauz Schumann ist gestern gestorden. Er war seit 1892 Rechtsanwalt, seit 1899 Mitglied des Reichsgerichts. * SH. München 25 Juli. Der Deutsche Haus= und Grundbesitzertag beschäftigte sich zunächst mit dem Antrag des Allgemeinen Hausbesitzervereins Chemnitz in einer Eingabe an den Bundesrat und den Reichstag, dahin vorstellig zu werden, daß das Gesetz vom 24. März 1897 betr. die Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung von Grundstucken reformiert werde und zwar in dem Sinne, daß die nachverzeichneten Wünsche hierbei berück sichtigt werden: 1. Die in den Paragraphen 67 bis 70 enthaltenen Bestimmungen über Sicherheitsleistung sind dahin abzuändern, daß der Ersteher eines Grundstückes im Versteigerungstermine nur die Versteigerungskosten, den etwa ungedeckt gebliebenen Aufwand bei einer Zwangsverwaltung, die restierenden fälligen Steuern und Abgaben, die rückständigen Reallasten auf die letzten 2 Jahre, sowie die von durch das Höchstgebot gedeckten Hypothekenforderungen in den letzten 2 Jahren aufgelaufenen Zinsen und die dem Gläubiger erwachsenen Kosten zu bezahlen, Sicherheit aber nicht zu leisten hat. Ist der Bieter Gläubiger einer Hypothek, die sich im Rahmen der Grundstücksschäzungssumme bewegt, so istAdforderung der Sicherheitsleistung unzulässig. 2. Spätestens einen Monat vor Anberaumung des Versteige rungstermins hat der gerichtliche Sachverständige für Abschätzung von Grundstücken den Schätzungswert des zu versteigernden Grundstücks festzustellen und darüber ein begründetes Gutachten zu geben. Dieses Gutachten ist zur Einsicht für jedermann in der Gerichtsschreiberei der betr. Abteilung auszulegen und zwar mindestens drei Wochen vor dem Versteigerungstermine. Der Zuschlag ist im ersten Versteigerungstermine zu versagen, wenn das Meistgebot nicht min. destens 75 d. H. des Schätzungswertes erreicht. In einem solchen Falle ist der neue Versteigerungstermin von Amts wegen spätestens innerhalb 14 Tagen anzuberaumen. 3. Ju Paragraph 155(Verteilung der Erträgnisse aus der Zwangsverwaltung) ist der Saz:„auf die Ansprüche der 2, J. und 4. Klasse jedoch nur insoweit, als laufende Beträge wiederder Leistungen zu berichtigen sind“, in Wegfall zu brinen. 4. Bei Ansetzung des Versteigerungstermins ist gleichzeitig n T e r m i n( A n m e l d e t e r m i n) z u b e s t i m m e n, b i s z u w e i c h e m le Ansprüche, deren Zahlung aus dem Erlöse gefordert wird, anzumelden sind. Den im Anmeldetermine erscheinenden Beteiligten sind die Armeldungen bekannt zu geden. Ueder die angemeldeten Anspruche sind Verzeichnisse zu führen und allen Interessenten auf Verlangen vorzulegen. 5. Zwischen dem Versteigerungstermine und dem Verteilungstermine hat eine angemessene Frist, die nicht unter 8 Wochen betragen darf, zu liegen, falls nicht der Ersteher eine kürzere Frist deantragt. 6. Die Bestimmung, daß nach Ausführung Teilungsplanes usw.(§ 130) die erloschenen Rechte (Hypotheken) zu töschen und dafür Sicherungshopotheten einzutragen sind, wuß, weil viel zu kostspielig, umständlich und zwecklos, in Wegfall kommen. 7. Mietzins= Pfändungen, Adtretungen und Berpfändungen laufender Mietzinsen sowie Nießbrauchrechte müssen mit dem Tage der Anordnung der Zwangsverwaltung hinfällig werden. Um dies zu erreichen, st die Herbeiführung einer Abänderung der Paragraphen 573 und 1124 B.=G.=B. oder die Aufnahme einer Bestimmung in das kritisierte Gesetz notwendig, daß die Bestimmungen in den Paragraphen 573 und 1124 B.=G.=B. dann nicht in Frage kommen, wenn eine Zwangsverwaltung eingeleitet worden ist. 8. Im Konkursfalle muß den Hopothekengläubigern das Richt zustehen, die Erträgnisse des verpfändeten Grundstücks zu beschlagnahmen, vielleicht im Wege einstweiliger Verfügung, um sie dem Zugriffe des Konkursverwalters zu entziehen event. könnte auch dem Konkursverwalter die Verpflichtung auferlegt werden, die Hypothekenzinsen usw. zu zahlen, wie dies dem Zwangsverwalter auferlegt ist, falls ersterer die Erträgnisse an sich zieht. 9. In den Bestimmungen, daß zwar auf Grund eines Vollstreckungsbefehls wegen jedes Betrages die Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung betrieben werden darf. nicht aber die Eintragung einer Sicherheitshypothek, und die Eintragung einer solchen auf Grund eines anderen Schuldtitels nur dann stattfinden darf, wenn es sich um mehr als 300 Mark handelt, liegt ein Widerspruch, eine Ungerechtigkeit, die zu beseitigen ist dadurch, daß der Absatz 3— oder wenigstens der 2. Teil dieses Adsatzes— Paragraph 336 der Z.=P.=O. zu Falle gebracht wird. 10. Es ist anzustreben, daß Abs. 8 vom Paragraphen 59 des Zwangsversteigerungsgesetzes in Wegfall kommt oder die Aufnaome einer Bestimmung in das letztere Gesetz, daß dem Ersteher das Recht gegeben ist, den Darlehnsvertrag, unbeschadet gegenteiliger Bestimmungen, unter Einhaltung gesetzlicher(¼jähriger) Ankündigungsfrist zu kündigen. 11. Für fällig erklärte, nach dem Gesetz bestehen bleibende Hypotheken ist eine Zahlungsfrist festzustellen, die mindestens bis zum Teilungstermin reicht. 12. Die Bestimmungen hinsichtlich des geringsten Gedots müssen dain abgeändert werden, daß man in das Gebot die Summe der zu übernehmenden Hypotheken hineinrechnet.— Der Antrag wurde einer Kommission überwiesen.— Hierauf beschäftigte sich der Verbandstag mit einer großen Reihe von Anträgen, die sämtlich Statutenänderungen betrafen. Ferner nahm der Verbandstag einen Bericht des Verbandsdirektocs Hartwig entgegen über den Stand der Angelegenheiten in der Kommission für Hypothekenversicherungen und vertagte sodann die weiteren Beratungen auf Mittwoch vormittag. Nürnderg, 25. Juli. In den Stallungen der Nürnberg=Fürther Transportgesellschaft wurde ein Pferd von Tollwut ergriffen. Es riß sich aus seinem Stand los und verletzte die in dem Stalle defindlichen Pferde, der Kutscher mußte schleunigst flüchten. Ein später in den Stall tretender Wächter der Wach= und Schließgesellschaft wurde von dem Pferde gepackt, in dessen Stand getragen und zu Boden geworfen, worauf es sich auf den Mann legte und ihn, laut „Frls. Ztg., erdrückte, so daß der Tod eintrat. Das Tier mußte heute morgen erschossen werden. .— London, 25. Juli. Der Bizekönig von Indien #legraphiert: Der Monsun hat spat begonnen; doch ist neuerdings eingetretener Regen allgemein ausreichend und gut verteilt. Es besteht gegenwartig kein Grund zur Besorgnis. — Newyork, 25. Juli. Es verlautet, dreizehn Dampferlinien hätten vereinbart, daß der Zwischendeckpreis von Newyork nach einem Mittelmeerhafen mindestens 26 Dollar betragen soll. — Kew=Orleaus, 25. Juli. Seit dem Ausbruch des Gelben Fieders sind 50 Krankheitsfälle vorgekommen, von denen acht tödlich verliefen. Biele Erkrankte sind genesen; gegenwärtig befinden sich nur noch 15 in ärztlicher Behandlung. Sportnachrichten. n. Duisburg, 25. Juli. Die Ringkämpse im Zentralhof“. Durch das Austreten des Russen Romanow konnte der angekündigte Kampf zwischen Romanow und Mustapha nicht stattfinden. Statt dessen rangen Rud. Hattenker!(Duisburg) gegen Redieb Penga!(Türkei). Nach 3 Minuten legte Pengal den Duisburger auf beide Schultern. Nun betraten Siegfried und der Italiener Casarony die Bühne. Heftig wie gewöhnlich rang der Südländer und drängte den Deutschen mehrmals außerhalb des Teppichs. Siegfried behielt seine gewohnte Ruhe. In der 12. Minute, als Siegfried Untergriff bekam, stellte Casarony ihm ein Bein; er versuchte auch, den Deutschen zu strangulieren. Er wurde durch die Kampfrichter energisch verwarnt. Jedoch in der folgenden Minute ließ er sich schon wieder hinreißen und stellte Siegfried abermals ein Bein. Die Empörung im Publitum war sehr groß. Einer der Besucher ließ sich hinreißen, ein Bierglas auf die Bühne zu werfen. Es blieb den Kampfrichtern nichts weiter übrig, als den Italiener für diesen Kompf zu disqualisizieren und Siegfried als Sieger zu proklamieren. * Wassersport. Das große Motorbootrennen„Paris=Meer“, dessen erste Etappe am Sonngefahren wurde, endete mit einem völligen Fiasko. Nur eins der drei Boote, die am Start erschienen waren, legte die ganze Strecke zurück; die beiden anderen blieben unterwegs liegen. * London, 25. Juli. S. F. Edge, der bekannte englische Automobilist und Sieger im Gordon=Bennett=Rennen, ist nicht verunglückt. Die mehrfach verbreitete Meldung ist darauf zurückzuführen, daß der verunglückte Brown Gast der Brüder Edge war und deren 80 PS.=Napier= Wagen für eine Frühtour zur Verfügung gestellt erhielt. Im schärfsten Tempo fahrend, überschlug sich der Wagen beim Versuch, einem Fußgänger auszuweichen. Der Chauffeur Collins, der in Diensten von Edge stand, brach das Genick und war sofort tot; Brown erlitt doppelten Beinbruch und innere Verlezungen. Theater, Kunst und Haltern, 25. Juli. Laut„Köln. Vollsztg." bewilligte der Kaiser dem Altertumsverein Haltern i. W. zum Neubau eines Museums 10000 Ml. aus seinem Dispositionsfonds. Mannheim, 25. Juli. Im Bürgerausschuß wuirde heute die Hergabe von 600 000 Mark zum Zwecke der Errichtung eines dauernden Bildergaleriegebäudes für die 1907 hier stattfindende Internationale Kunstausstellung beschlossen. Ein edler Spender hat für den gleichen Zweck dereits 250000 Mark gestiftet. Arbeiterbewegung. * Mecrane, 28. Juli. Die sächsisch=thüringische Färbereikonvention machte gestern, nach dem „Meeraner Tagebl.“ durch Anschlag in den Betrieben bekannt, daß die für den 31. d.M. beschlossene Aussperrung bis zum 7. u. M. verschoben ist. Die Ausständigen beschlossen dagegen in zwei Versammlungen, den Kampf durchzuführen, bis sie Erfolg hätten. * Paris, 26. Juli. Die durch die Ausstandsbewegung im Becen von Longwy geschaffene Lage wird als recht bedenklich geschildert. Die Ausständigen, die mehrere Hochöfen auslöschen wollten, bedrohten in Hussigny das Haus des Fabrikdirektors und bewarfen die die Fabrik bewachenden Truppen mit Steinen. Es kam zu medreren Zusammenstößen, wobei 15 Aussändige er heblich verletzt wurden. Zwei Gendarmen wurden durch 1608 Redolverschüsse verwundet und zwei Hochösen wurde ausgelöscht. Der Bürge neister von Hussigny dankte ab nachdem er sich vergeblich bemüht hatte, die Rihe wieder herzustellen. Neueste Trabt= Rachtichten. 9 Paris, 26. Juli. Witte ist nach Cherbourg abgereist. * Kopenhagen, 26. Juli. Kaiser Wilhelm keilte heute dem dänischen Hose mit, daß er König Ostar demnächst einen Besuch abstatten würde.„Berlin",„Hohenzollern“ und die Begleitschiffe gehen heute abend von Wisby nach Pillau in See. * Wladitawkas, 26. Juli. Auf der Wladikawkasbahn ist der allgemeine Ausstand ausgebrochen. Der Verkehr ist eingestellt. * Soonowice, 28. Juli. Die Arbeiter dreier Fabriken stellten die Arbeit ein und erzwangen die Einstellung der Arbeit auf den Kohlengruden „Flor" und„Mortimer". Die Zahl der Ausständigen beträgt 8000 Mann. * Wilna, 26. Juli. Bei einem verhafteten jungen Mann wurden 22000 revolutionäre Broschüren sowie eine Waffenniederlage gefunden. * Konstantinopel, 25. Juli. Nach Angaben der Pforte tötete eine bulgarische Sarasowbande in Doiran(Vilajet Saloniki) 32 Mohammedaner; durch eine zweite Bande wurden am Sonnabend 7 Mohammedaner getötet. * Madrid, 26. Juli. In San Lucar=Arjes, Prov. Cadiz, stürmte die Arbeiterbevölkerung, die sich in großer Notlage befindet, die Bäckereien, um sich Brot zu verschaffen. * New=Orleaus, 26. Juli. Das Gesundheitsamt gibt bekannt, daß seit dem 13. d. M. hier 154 Fälle von zelbem Fieber vorgekommen sind. Die Zahl der Todes fälle beträgt 34. Der russisch=japanische Krieg. (Telegramme.) * Newyork, 28. Juli.(Reuter.) Das japanische Mitglied der Friedenskommission, Sato, äußerte sich namens Komuras bei einem Interview folgendermaßen: Ich glaube bestimmt, daß die Verhandlungen erfolgreich sein werden. Die japanischen Bevollmächtigten werden sich von dem Gedanken der Mäßigung leiten lassen unt werden keine über triebenen Forderungen stellen. Die Stimmung Japans und Rußlands ist dem Frieden günstig. Im Interesse der Menschlichkeit ist der Friedensschluß notwendig. Beide Parteien haben 570000 Mann verloren, wovon 370000 Mann auf Rußland entfallen. Der Krieg kostet Japan täglich 1 Mill. Dollars und es herrscht die Meinung, daß eine Kriegsentschädigung gezahlt werden müsse. Ferner erklärt Sato, daß der Abschluß eines Waffen stillstandes wahrscheinlich der erste Schritt der Friedensunterhändler sein wird. Die Japaner wünschten den Frieden, aber nicht den Frieden um jeden Preis. England und die Vereinigten Staaten seien die besten Freunde Japans. * Tokio, 26. Juli. Rostdjestwensky hat sich einer Operation unterzogen, die von gutem Erfolge degleitet war. Die Stirnwunde wurde geöffnet und ein Knochensplitter entfernt. Das Befinden ist zufriedenstellend. Aus dem Jahresvericht der Ruhrorter Handelskammer. (Fortsetzung.) Unser engerer Bezirk ist Zeuge außerordentlich wichtiger wirtschaftlicher Ereignisse gewesen. Die Gutehoffnungs hütte hat ihren Hasen in Walsum eröffnet, die Jeche „Rheinpreußen“ in Homberg mit dem Bau des ersten linterheinischen Kohlenhafens begonnen und in Rheinhausen ist das neue Kruppsche Stahl= und Walzwerk, die Friedrich=Alfredhütte, in Betrieb gesetzt. Schließlich sind die beiden wichtigsten Ruhrhäfen Ruhrort und Duisburg zu einer Interessen= und Betriebsgemeinsch der Ruhrschiffahrtsverwaltung zusammengefaßt, während sich die drei beteiligten Städte Duisdurg, Ruhrort und Meiderich unter dem Namen Duisburg zu einer Stadtgemeinde vereinigten. Die Ruhrhäfen befanden sich bisher in verschiedenen Händen. Der Ruhrorter Hasen gehörte der Nuhrschiffahrtsverwaltung, der Duisburger Hafen bis 1889 dem Rhein=RuhrKanal=Aktien=Verein und von da ab der Stadt Duisburg, der Hochfelder wurde von 1867 bis 1874 von der rheinischen Eisenbahngesellschaft gebaut und 1880 von der preußischen Eisenbahnverwaltung übernommen. Die Entwickelung der anfangs noch durch größere räumliche Entfernungen getrennten Häfen war eine durchaus selbständige. Jedoch war das Hinterland allen gemeinsam, woraus sich mit der steigenden verkehrspolitischen Entwickelung, welche keine getrennten Interessengebiete mehr zuließ, immer schwierige Wettbewerbsverhältnisse ergaben. Die Verstoatlichung der Eisendahnen und die Herrschaft eines Willens über die Gestaltung der An= und AbfuhrAlise führte sofort zu einer einheitlichen Behandlung der drei Häfen, wenigstens für die größte Masse des Kohlenverkehrs. pater, als sich Städte und Häsen zueinander ausdehnten, schneller und häufiger fahrende Verkehrsmittel, die Vervollkommnung der Fernsprecheinrichtungen, den Hasenfirmen die Möglichkeit boten, ohne große Schwierigkeiten in mehreren Häfen gleichzeitig einen Betrieb zu unterhalten und je nach dem besonderen Vorteile des einzelnen Hafens ihren Verkehr bald mehr über den einen, bald mehr über den anderen zu lenken, stellten die Hasenverwaltungen bezüglich der Erhebungen von Hasenabgaben einen gemeinsamen, kaum noch durch ortliche Verhältnisse differenzierten Tarif auf Diese beiden Maßnahmen haben jedoch im ganzen nicht dazu beigetragen, weitergehenden Vereinheitlichungsbestrebungen Vorschud zu leisten; sie haben vielmehr das Selbständigkeitsgefühl des Duisdurger und Hochfelder Hafens gegenüber dem Ruhrorter gestärkt. Von dem Hochfelder Hasen konnte man mit Recht sagen, er verdanke sein Dasein als Kohlenumschlagsplatz ausschließlich der Tatsache der eisenbahntarisarischen Gleichbehandlung mit Ruhrort und Duisdurg. Ruhrort hat an der Aufrechterhaltung jenes Tarifs das geringste Interesse; übte es an sich, als Platz der bedeutendsten Kohlenhandels= und Reedereifirmen schon eine erhebliche Anziehungskraft auf den Kohlenverkehr aus, so wurde auf der anderen Seite, je mehr der Kohlenbergbau nach Norden rückte und je mehr die eigenen Hasenanlagen ins Inland sich ausbreiteten, seine Lage zum Kohlenrevier gegenüber Duisburg eine immer günstigere. Der Einheitstarif für die Kohlenanfuhren würde jedoch stets dos Hindernis gewesen sein, diese Vorteile der Lage auszunutzen und Ruhrort verlangte deswegen für die Dauer des einheitlichen Kohlenanfuhrtarises einen Ausgleich auf dem Gediete der Getreideabfuhrfrachten. Hier hatten die Grundsätze der Tarifbildung und das Fehlen einer direkten Eisendahnverbindung zwischen Ruhrort und Duisburg dazu geführt, daß das rheinisch=westfälische Industrierevier zwar unter gleichen Bedingungen von beiden Häfen erreicht werden konnte, während für das südliche bergische Land Duisburg einen Entfernungs= und Tarifvorsprung genoß, welcher einen Wettbewerb Ruhrerts und Duisburgs unmoglich machte und jede Entwicke lung des Ruhrorter Getreidehandels und der Ruhrorter Spedition hintenan hielt. Auch für das ins bergische Land abgehende Getreide sollten gleiche Abfuhrtarife gelten. Solange die Häfen selbständig waren, ist jedoch in dieser Be ziehung nichts erreicht. Zwischen dem Ruhrorter und Duisburger Hasen entwickelte sich ein immer schärferes Wettbewerbsverhältnis: Es erreichte seinen Höhepunkt als ziemlich gleichzeitig Ruhrfiekus und Dulsburger Stadtverwaltung, welche sich von der Unzulänglichkeit ihrer bisherigen Hasenanlagen überzeugt hatten, rechts und links der Ruhr Erweiterungsbauten von einem Um sang in Angriff nahmen, welche alles Bisherige in den Schatten ellen sollten. Während der Ruhrfiskus schon die Ausfühung seiner Erweiterungsbauten erheblich gefördert und die Dulsburger Stadtverwattung wenigstens mit den Vorarbetten begonnen hatte, trat allmählich ein bedenklicher Umschriungd Stimmung ein. Man lam zu der Ueberzeugung, daß die berstehende Vermehrung von Hasenflächen das Maß des in ab arer Zeit Notwendigen überschreite. Die Ausbreitung der rheinisch=westsälischen Kohlen= und Eisenindustrie hat besonders seit 1895 den Ruhrhäfen die ungeheuren Verkedrszahlen gebracht. Nennenswerte Hasenerweiteungen woren in Ruhrort seil 1890, in Duisburg seit 1805 bis 1898 nicht mehr vergenommen. Kein Wunder, daß sich rem Umfange nach die Hafenanlagen als unzureichend eriesen, zumal auch die Umschlagseinrichtungen, vor allem in ubrert, technisch immer mehr hinter den Anforderungen der Jetztzeit zurüsblieben. Diejenige Hasenverwaltung, welche in beiden Beziehungen in großartigem Maßstabe die besserndHand anlegte, mußte gegenüber der anderen ganz außerordent sch im Vorteil geraten. So entstand auf beiden Seiten das Bedürfnis, im Hinblick auf den gegenseitigen Wettbewerb, die Vergrößerungen zu unternehmen. Man erlannte jedoch, daß die zukünftige Verkehrsentwickelung am Niederrhein nicht in dem Maße als bisher die beiden großen zentralen Hofenbetriebe begünstige. Es sind die Anlage eigener Häfen seitens der großen industriellen Betriebe, der beschlossene Bau des Dortmund=Rhein=Kanals, das Hinaufrücken des Kohlenberg= baues nach Norden und die bessere Nutzbarmachung des Dortmund=Ems=Kanals für die Eisen= und Stahlwerke des Dort. munder Bezirks, welche in dieser Beziehung von einschneiden der Bedeutung sind. Einige gut: Verkehrszubringer der Ruhrhäfen, die Gute hoffnungshütte, Rheinpreußen, die Gewerkschaft Deutscher Kaiser und Krupp gehen vollständig verloren, sei es durch Ausbau schon vorhandener eigener Hafenanlagen, sei es durch vollständigen Neubau derselben. Der Hörder Verein und das Eisen= und Stahlwerk Hösch bauen an den Dortmund=EmsKanal für die Erzanfuhren besondere Verbindungsbahnen Im Norden wird der Kanal den Ruhrhäfen nicht nur den Erzverkehr ins Dortmunder Nevier, sondern auch die Kohlen abfuhren der nördlichen Emscherzechen vermindern, eine Tatsache, die um so schlimmer ist, als der Schwerpunkt des Kohlenbergbaues von den Ruhrzechen dem eigentlichen alten Hinter lande der Ruhrhäfen, immer mehr nach Norden rückt. Die Verluste in Zahlen abzuschätzen ist schwer. Auch wird die tatsächliche Vertehrsentwickelung alles naturgemäß nicht so plötz lich in die Erscheinung treten lassen. Der Kanal wird frühe. stens 1912 in Betrieb gesetzt und auch dann wird es noch lange dauern, bis er seine vollen Wirkungen auf das rheinisch=westfälische Industrierevier ausübt. Es ist daher für die absehbare Zukunft weniger eine absolute Verkehrsabnahme, die man befürchtet, als vielmehr ein Zurückblerben der Verkehrszunahme hinter den beabsichtigten Hafenerweiterungen. Diese Befürchtung ebnete der Interessengemeinschaft den Weg. Man fand. die vom Ruhrfiskus ausgeführten Hafenanlagen würden dem Bedürfnis genügen und die geplanten Duisburger müßten nterbleiben. Natürlich konnte, solange das bisherige Wett bewerbsverhältnis zwischen den Häfen bestand, Duisburg niemals auf den Hafenneubau verzichten und sich auf seine alten Hafenanlagen beschränken, während Ruhrort sich modernisierte und ausdehnte. Ein Verzicht Duisburgs setzte voraus, daß er nach Maßgabe seines jetzigen Verkehrs auch in Zukunft wenigstens bis zur Tilgung seiner Hasenschulden an dem Ertrage des Gesamtverkehrs der Ruhrhäfen teilnahm, deren Zentrum in die neuen Ruhrorter Anlagen rückte. Diese unvermeidliche For derung Duisburgs ist dann durch die Interessengemeinschaft erfüllt, und der Wert dieses Vorganges liegt darin, daß die unwirtschaftliche Unlage von Hasenflächen vermieden bird Insoweit konnten die Ruhrorter Haseninteressenten mit dem Gang der Dinge zufrieden sein, denn sie hätten für die Verzinsung der nicht rentabel angelegten Kapitalien aufkommen müssen. Mit Recht machte man aber auf eine andere nögliche Folge der Interessengemeinschaft aufmerksam. Das Wettbewerbsverhältnis, d beiden Hafenverwaltungen hatte doch auch nicht gewisser Vorte entbehrt, es hatte in vielen Fällen ein größeres Entgegenkommen der Hafenverwaltungen gegenüber den Wünschen der Interesfenten gewährleistet. Man befürchtete, daß durch Vereinigung aller Häfen in einer Hand dieses Entgegenkommen, soweit es durch den Wettbewerb be dingt war, in Fortfall geraten würde. Die Interessengemein schaft zählte deswegen anfänglich in Ruhrort wenig Freunde Heute, wo es feststeht, daß der Hafenverwaltung ein von der Stadt Duisburg gewählter und unter dem Vorsitz des Bürgermeisters stehender Beirat mit sehr wertvollen Befugnissen zur Seite steht, wird man wohl mit Recht annehmen dürsen, daß bei der Verwaltung der Ruhrhäfen die fiskalischen Interessen nicht die des Verkehrs in den Hintergrund#. Durch die Veränderungen im Betrieb der Häsen sind die drei beteiligten Städte Duisdurg, Ruhrort und Meiderich aufs stärkste beeinflußt. Die Königliche Staatsregierung erklärte es im Interesse des jetzt vereinigten Hasens für unbedingt notwendig, daß nun die genannten drei Stadtgemeinden unter Führung von Duisburg sich ebenfalls vereinigten. Bei den vielfachen Beziehungen zwischen Stadt und Hafen mußte selbstverständlich das Verhandeln mit drei Stadtgemeinden die Ver hältniss äußerst erschweren, notwendige Maßnahmen verzögern oder gar unmöglich machen; eine geregelte Handhabung der Hafenpolizei hatte sich bisher im Ruhrorter Hafen, wo die Städte Ruhrort, Duisburg, Meiderich und der Hafenfiskus polizeiliche Rechte ausübten, nicht erreichen lassen, und schließlich, die eben begrabene Rivalität der Hafenverwaltungen würde in den verschiedenen Stadtverwaltungen vielleicht noch schärfer als vordem wieder aufgeledt sein, während das Bestreben der Staatsregierung im Gegenteil darauf gerichtet sein mußte, die wirtschaftliche Kraft eines großen, einheitlichen Gemeinwesens dem Hasen zu sichern. Es fragte sich jedoch, ob diese Gründe für die Stadtverwaltungen von Ruhrort und Meiderich dasselbe Gewicht haben würden wie für die Regierung. Das war nun anfänglich keineswegs der Fal' Ruhrort sowohl wie Meiderich sind Städte mit langer Vergangenheit, die nicht gesonnen waren, ohne Not ihre kommunale Selbständigkeit aufzugeben. Beide Städte haben dann in kurzer Zeit aus verschiedenen Gründen ihren ablehnenden Standpunkt gegenüber der Eingemeindung fallen lassen. Der größte Teil der Ruhrorter Hafenanlagen liegt auf Meidericher Gebiet. Der dadurch der Stadt entstehende Zuwachs an steuerlichem Einkommen war für die Zukunft eines finanziell sehr stark in Anspruch genommenen Gemeinwesens wie Meiderich von so großer Bedeutung, daß man den dauernden Ausfall dieser Einnahmen ohne schwere Erschütterung des Stadthaushaltes nicht zu ertragen können glaubte. Der gefürchtete Ausfall stand nun bevor, wenn Meiderich die Vereinigung mit Duisburg ablehnte, da die Regierung keinen Zweifel daruber beließ, daß alsdann von der Befugnis Gebrauch gemacht werden würde, aus Gründen des öffentlichen Interesses den auf Meidericher Stadtgebiet gelegenen Teil des Ruhrorter Hafens herauszuschneiden und Duisburg zuzuweisen. Fur Ruhrort war die drohende Ausgemeindung der zur Stadt gehörigen Hafenteile ebenfalls ein wichtiger Gesichts punkt, wenn auch kein durchschlagender für die Eingemeindung. Hier kam es vor allem darauf an, daß in Rücksicht auf die direkten Haseninteressenten und die auf die Schifferkundschaft angewiesenen offenen Verkaufsgeschäfte der Zusammenhang mit dem Hafen nicht gelöst wurde. Der Hafenverwaltung wurde ein Beirat beigeordnet, dessen Mitglieder die Stadt Duisburg als vertragschließender Teil der Interessengemeinschaft ernannte. Das selbständige Ruhrort bezw. seine Haseninteressenten sahen sich demnach nicht nur jedes legitimen Einflusses auf die Hasenangelegenheiten beraubt, sondern waren noch der Gefahr ausgesetzt, daß die Interessen ihrer Duisburger Konkurrenten auch in dem bisherigen Ruhrorter Hasen maßgebend wurden. Außerdem befürchtete man, daß DuisburgMeiderich im Verein mit der Hasenverwaltung alle Mittel in Bewegung setzen würde, um die Schifferbevolkerung an sich zu ziehen. Die dann mit Wirkung vom 1. Oktober 1905 zu vollziehende Vereinigung der drei Städte ist nun nicht so aufzufassen, als ob dieselbe Duisburg nur Opfer und Ruhrort=Meiderich nur Vorteile drächte. Um das Gegenteil zu beweisen, bedarf es nur eines Bliches auf das bisherige Verhältnis zwischen Duisburg und seinem Hafen, sowie auf die Bestimmungen det Vertrages zwischen Stadt und Ruhrfiskus. Jo Unlehnung an ähnliche Bestimmungen über die Verwendung der Einkünft der Ruhrscheffahrtsverwaltung war beim Uebergang des Hasens an die Stadt im Jahre 1889 bestimmt, daß die Stadt niemals Einkünfte aus dem Hafen beziehen solle, so daß die entstehenden Ueberschüsse jeweils wieder nur zur Verdesserung und Erweiterung der vorhandenen Hasenanlagen verausgabt wurden. Die Stadt hatte demnach kein direktes finanzielles Interesse an dem Hasen und der Entwickelung des Verkehrs, wenigstens solange der Hafen die Verzinsung der angeleoten Kapitalien aufbrachte. Anders var es jedoch, sobald diese Mindesthöhe in den Einnahmen nicht erreicht wurde, dann datte die Stadt einzuspringen, jedoch ohne die Aussicht, in guten Jahren sich wieder an den Ueberschüssen schadlos halten zu können. Wenn Duisburg trotzdem sich auf einen eigenen Hasendetrieb einließ, so kann es dazu nur durch Rücksichten kommunaler Natur bewogen sein, durch die Einsicht, welchen Vorteil es dem Gemeinwesen dringen müsse, wenn der Hafen nicht im Hindlick auf die Erzielung größtmögsicher Ueberchüsse, sondern so verwaltet werde, daß alle aufkommenden Einnahmen wieder im Hasenbetriebe Verwendung fänden Die Sicherheit hatte Duisburg oben nur, wenn es die Ber waltung selbst übernahm oder an den Ruhrfiskus abtrat, der den gleichen Grundsätzen huldigte, wobei letzteres den Vorteil brachte, jedes finanziellen Risikos überhoben zu sein. Aber diese Abtretung konnte doch nur unter einer Bedingung von Duisburg vollzogen werden. Es mußte die Gewähr vorhanden sein, daß die zukünftige Entwickelung der Ruhrhäfen wesentlich auf Duisburger Gediet stattfinde, der Gemeinde Duisburg zugute komme. Eine solche Gewähr war fast ausgeschlossen, ichdem der Ruhrsiskus im Anschluß an seine Ruhrorter Anlagen auf dem Gebiete der Stadt Meiderich Erweiterungsbauten in Angriff genommen hatte, die vermöge ihrer Aus dehnung und Einrichtung das Zentrum des zukünftigen Hafens werden mußten. Die somit auf Jahrzehnte hinaus fesigelegte Entwickelung der Ruhrhäfen ging an Duisburg vorbei. Deswegen hatte Duisburg, nachdem es eingesehen, daß er unter schweren Opfern den eigenen Hafenbetrieb aufrechtten konnte, das allergrößte Interesse an der Vereinigung Meiderich. Auch in dem Vertrage zwischen Duisburg und dem Ruhrfiskus kommt es zum Ausdruck, welchen Wert man auf die kommunale Zugehörigkeit der Hafenteile legt. Nach§ 24 sollen künftige Hafenerweiterungen jediglich auf dem Gebiet ausgeführt werden, welches zum Siadtbezirk gehört oder n Zukunft gehören wird. Dieser Sacklage entspricht es, wenn die Stadt Duisburg für die vorläufige Adtretung der Verwaltung und die spätere Uebergabe des Eigentums ihres Hafens an den Ruhrfiskus eine eigentliche Entschädigung überhaupt nicht erhält, sondern eine Teilung des Betriebsüberschusses unter die beiden Kontrahenten nur solange eintritt, bis die Hasenschulden der Stadt Duisburg getilgt sind, wobei lich auf den Anheimfall verzichtet. Die Verwendung der dann entstehenden Ueberschüsse erfolgt einfach nach den bisherigen Grundsätzen der Ruhrschiffahrtsverwaltung, ohne daß die Stadt Duisburg weiter ligt wäre. Die gemeinsame Verwaltung der„Duisburg=Ruhrorter Häfen" umfaßt vorläufig nur den Ruhrorker und den Duisurger Hasen, doch hat sich der Ruhrfiskus vertraglich das Recht vorbehalten, den Hochselder Hasen, den Ruhrorter Eisenbahnhafen und den Homberger Hafen nachträglich in das Gemeinschaftsverhältnis einzubringen. Wir hoffen, daß damit nun endlich die größten Hindernisse einer Neutarifierung der Ruhrhäfen beseitigt sind und wir haben nicht versäumt, sofort bei den zuständigen Stellen die nötigen Schritte zu tun. (Fortsetzung folgt.) Schiffahrts=Angelegenheiten. * Ruhrort, 26. Juli. Schiffer=Börse zu Ruhrort.(Amtlichze Festsetzung der Frachtsätze und Schlepplöhne.) Die Sätze verstehen sich, soweit nicht anderweitig angegeben, in Mark für die Tonne(1000 Kg.) Bergfahrt. Frachtsätze: nach Mainz=Gustavsburg 1,15 1,18 Mark; nach Mannheim 1,15—1,18 Mark; nach Karlsruhe 1,50—1,53 Mark; nach Lauterburg 1,50—1,53 Mark; nach Straßburg i. Els. 1,88—1,91 Mark. Talrachten für Kohlenladungen. Holland. Tiel(kleine Schiffe), niedrigster 1,35 Mark, höchster Satz 1,50 Mark; Leiden(kleine Schiffe), niedrigster Satz 1,85 Mark; Oude Maas(kleine Schiffe), niedrigster Satz 1,60 Mark; Breda(kleine Schiffe), niedrigster Satz 1,80 Mark; Zeeland(mittlere Schiffe), niedrigster Satz 1,45 Mark. am 26. Juli possienen auf ihrer Fahrt rbeinaufwürts folgende Schitfe Lobi h Industrie, Handel u. Verkehr. M.=Gladbach, 25. Juli. Eine von 400 Gläubigern und Spareinlegern der Dülkener Gewerbebank besuchte Versammlung verlief äußerst stürmisch. Der Liquidationsvorschlag der Bankleitung wurde in der vorliegenden Form nicht gutgeheißen, sondern eine Kommission gewählt welche mit der Bankleitung weiter verhandeln soll. * Berlin, 26. Juli.(Tel.) In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrats der Deutschen Eisenbahn=Betriebsgesellschaft wurde beschlossen, aus dem Reingewinn des Jahres 1904/05 von 146000 Mark(gegen rund 114000 Mark im Vorjahre) eine Dividende von 5½% wie im Vorjahre vorzuschlagen. Die Generalversammlung ist am 21. August. * Berlin, 26. Juli.(Telegr.) Das Uebernahmekonsertium der 4½ prozentigen japanischen(Tabak=) Anleihe, 2. Serie, hat heute den Prospekt bei der Zulassungsstelle eingereicht. 9 Berlin, 26. Juli.(Tel.) Die Börse war zu Beginn in kreundlicher Veranlagung auf bessere Anregung von Paris. doch waren die Umsätze in den weitaus meisten Märkten langreich, da die Börse mit der weiteren Schiebung zu Ultimo velfach defaßt war. Der Bankenmarkt sprach sich sest aus, in leitenden Banken fanden mehrsach Rückläufe statt; Deutsche Bank ½ Prozent höher, Diskonto=Kommandit ½# Prozent, desgleichen Dresdner Bank; Kredit auf Wien höher. Im Montanaktienmarkt war die Haltung anfangs nicht eindeitlich, erst in der zweiten Hälfte der ersten Börsenstunde waren Hütten= und Bergwerksaktien zu erhöhten Kursen gefragt. Die Steigerung der Deutsch=Luxemburger bis 270.— eine Aufwärtsbewegung im gesamten Montanaktienmarkte hervor. Für die Steigerung von über 7 Prozent wußte man auch heute keinen Grund anzugeben, es hieß nur, daß es sich um einen Konkurrenzkampf der Gruppen hinsichtlich der Majorität handele. Fonds waren ruhig. Russen von 1902 6.30 Prozent höher. Von Bahnen Anatolier und Kanada um 1 Prezent höher, später auch Meridionalbahnen auf Glattstellungen fester. Schiffahrtsaktien fest auf die Erhöhung der Zwischendeckpreise im Mittekländischen Meere. Zu Beginn der zweiten Börsenstunde waren Banken gut gehalten, Montanwerte fest, Deutsch=Luxemburger 268,50 auf Realisierungen der Tagesspekulation, alles Sonstige unverändert. Tägliches Geld 2 Prozent, Ultimo 8 Prozent. Bei Abgang des Berichts Gelsenkirchener fest bei 287,90 Dortmunder 103.60, Sonftiges unverändert, Kurse nominell. Kurs-Bericht. Bertis, 26. Juli 1905. R1 00—— Rche ium eihn ien Beguche Hühr ian 6. 29—.— ein im 20.45“—.— kas 81 35—.— n 85.15 85.15 #nschtlünten 81.85)— „Junt-be ulb Gechmsehe 1 ½% 101.30 101.80 P 90 30 9030 hhun Jeuch 1½, 101.3011 01.80 %% 90.80 90.80 #%re Lustiie Fhrs. 103.30 108.30 %% Bl. J. bsbml. ui 100.75 /100.73 4% futbebr. mst. 19 99 101. 20/101.20 Amnei aatrem 130.—s129.80 Brx.-Aist kast Setst 166.75/166.9 459 Sead! 190.—190 159.25159 40 142.10s142.— 168.75168.25 Datsche Bant Dateste Lem. Preteer Rast ieg Rahretn Aut Inser Neatrgus Inur Lrodhustet Framm Bed Aret Leint beisf Bben. bnnt I5. Schanft. R.# al. Aleschingfan 14####ent Aig dmtsche Eletz du mme dat a Istetet braherigter B#reper Naimet B#msmluch f. 1. KLI Bech(en 5t Boch. dasst Losterin kgu. Konselldat Schall Oerim. Cnies I 110 Iruuts Unairt Mait Hogahhrt Eberl Fertent 136.80 1 121.80 148.40 223.— 133.90 97.— 162.— 699.— 58.— 55.— 53.— 130.— 255.25 925.— 441.75 157.25 199. 121.90 148.25 222. 134.— 230.75 97.25 161.60 700.— 5775 55.25 53.— 190.— 255 40 33475 439. 104.90 103.77 211.75 211. 215.501550 484.25 27.-— Julij 25. 90. Ver Pec S— Bbninder Ler ##chu kare Gurst buih Laper Bugias nagr i a k etrrat Ug b#ren#g### ###### V. #### Braurd R4 Sicch ir### # ## Kisen a Ling In 18 "" a R Itugden k### loskate ein Tafles a a h Ekst. 5#4 Ter lggich Bexa Lamsr Bage Hud u. Schruts 8. R. lertcten Rent. Oberrch. In#s## Flus R I21 Schirat 1 J#it bi Il. Schelter Gein tenslunh e. Litkette Verwärte, Spien. Bicistett amrwert Gchent. Veit Drab-indastris " Ratiscte Eies Sauti! 296 70/237.80 108.76/103.75 106 90116.90 116.—1116.90 141. 141.25 93.25 96.75 134.40134.40 221.901 229. 75/230.50 76.25188.— 129 75128.79 2 170.—10 249 101247.21 21455 96.50 94.— 280 25 1.— 366. 867.50 168 25158.70 geid Appanl 2 40.90 40.— 116.50 117.70 87.90 89.— 120.25121 100.25 101.75 43 50306.5 131.40152.75 181.30180.— 11.75311.28 141 10142.— 112.—s1.— 119.76117.— 0 bobren 107 70120.— 170.—109.10 275—.75.90 67 50 68.90 (AOne? 90.75/190.75 28.10128.10 ne Auf der Nachbörse wurden untiert Bochumer Gussstahl 255.25, Deusch-Lunsembuurger 268.—. Dostmundes Unlon 108.—." Lansahütte 262.90. Konsclidation—.—. Geisenkischen 237.25. Harpener 222.10. Illberne—.—. Norddeutecher Lloyd 125.25. Dynamit Arst Akt 183.—. Tendens: fest. Vergnügungs=Anzeiger. Ruhrort, 26. Juli. Der Zirkus Marl auf der Schützenwiese wird noch nicht abgebrochen, sondern gibt noch zwei Tage lang Vorstellungen. Marktberichte. [) Dinslaken, 25. Juli. Amtlicher Marlibericht. Zum Zuchtiehmarkt am 25. ds. Mts. waren insgesamt 991 Stück Rindvieh, 2 Fohlen und 3 Kälber aufgetrieben. Die Preise stellten sich wie folgt: A. Kühe: 1. Qualität, sehr gesucht, 500—600 Mark, einzelne höher; 2. Qualität 390—500 Mark; 3. Qualität 300—390 Mark. Rinder wenig vertreten. B. Stiere: 200—380 Mark, einzelne höher. Geschäft im allgemeinen ziemlich lebhabt, Markt geräumt. Der Schweinemarkt am heutigen Tage war mit 333 Stück beschickt. Bei flottem Handel wurden f###gende Preise erzielt: Faselschweine 2,50—2,80 Mark pro Alterswoche; Saugschweine 3,00—3,50 Mark pro Alterswoche; fette Schweine 53,00—55,00 Mark pro Zentner Lebendgewicht. Der nächste Zuchtviehmarkt findet am 7., der Schweinemarkt am 8. August ds. Is. statt. Meteorologische Beobachtungen Uhrenhauses tleinr. Kleimann. Muhrort Baro.[Therm) Relaliwe(mand.-=4au—g Vutt meter 1 Self. Feuchtigkeit 20. 8 Uhr abendss 159 26. 8" vorm.] 759,5 26. 12„mittags! 760 hste Temperatur von gestern+ 22,5° C. Niedrigste Temperatur von heute+ 17° C. Feuerpolizei. Um in Brandfällen die freiwilligen Feuerwehren schleunigst zur Hülfeleistung herbeirufen zu können, ist seitens den Stadt eine Feuermelde= und Alarmanlage eingerichtet worden, die nunmehr dem öffentlichen Gebrauche##e#geben wird. Die Feuermelder sind in entsprechender Anzahl durch die Stadt verteilt, in eisernen Kästen mit rotem Anstrich und weißer Aufschrift es den Häusern angebracht und durch eine Telegraphen=Leitung mit roten Isolatoren mit der Polizeiwachen verbunden. Im Brandfalle ist der nächstgelegene Feuermelder, wie darauf angegeben, zu benutzen; der Meldende nuß so lange bei dem Feuermelder stehen bleiben, bis er dem bald darauf eintreffenden Polizeibeamten oder Feuerwehrmann die Brandstelle bezeichnet hat. Mißbrauch dieser Telegraphenanlage wird gemäß den §§ 317, 318 und 360 Ziffer 11 des Strafgesetzduches bestraft, wonach Geldstrafen bis zu 150 Mark oder bis zu 900 Mark, oder Haftstrafen oder Gefängniskrafe bis zu 1 Jahre von 1 Monat bis zu 3 Jahren angedroht sind. Meiderich, den 26. Juli 1905. Die Polizei=Verwaltung: Der Bürgermeister: P#tz. Kosten für Die Hebeliste über die Beiträge zu den Kosten der Ziegenbockhaltung liegt vom 27. Juli d. J. ak auf 14 Tage im Amtshause hierselbst, Zimmer Nr. 5, zur Einsicht offen. Gemäß§ 69 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 steht den Beitragspflichtigen gegen die Heranziehung der Einspruch zu, welcher dinnen einer mit dem ersten Tage nach Ablauf der Auslegungsfrist beginnenden Frist von 4 Wochen bei dem Unterzeichneten einzulegen ist. Sterkrade, den 24. Juli 1905. Die Polizei=Verweltung I. B.: Der Beigeordnete: Kaulen 1609 — Naumann, Briesdent General-Vertreter: Arnold Pollmann, Marxloh in ser Hühe ur Büllger nach wie vor Priechrich oche) Bahnhofftras= zu billigem Ziussa# zu beziehen durch sacke, Meiderich, straße 161. Keine Frunkedeut menr. Eine Probe von dem wunderbaren Cozapulver wird gratis geschickt. Kann in Kaffee, Tee, Essen oder Spirktuosen gegebes worden, ohns dess der Trieber en mn wiesen brascht. Corapulver ist mehr wert wis alle Reden der Welt über Enthaltsamkeit, denn es erzieit die wunder. bafé Whkung, dass die Spirituosen dem Trinker wictig vörkofffmen. 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