Nr. 563.— 32. Jahrgang. Mittag=Ausgabe. Freitag, den 1. Dezember 1905. „ Tägnich 2 Ausgaben wochentäglich gpchnal. Monall. Vepegegebahr 70 Psennig, Post otriecfähzrich: Amtliches Kreisblatt Apitgengebähren: 15 Vierneig ir fllr den Stabtkreis Duisburg(Kuhrort) und fül den Kreis Kührott. Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Rellamen 40 Pl. dis Jella. Normal=Zellenmesser(Rudol] Mosse) Nr. 10. Ruhrorter Zeitung Bezage- und ünzscgen-Annchmestelles: Datsburg-Kuhrert etssurn eberch. A. Herttggen. Heir dchphe 7 Eine Mahnung an die kleinen Valanstaten. GratisLeilage: Illustriertes Sonntagsblatt. Chefredakteur: E. Beitlich, verantwortlicher Redakteur: M. Feder, Druck und Verlag: Joh. Brendow& Sohn, sämtlich in Duisburg=Ruhroct. Täglich 2 Ausgaben Alschur eren und Erpedkten 9d. 20 Hanpt=Geschäftestelle, Redaktton und Deuckua Hantestraße Nü. a. Für Ausdewahrung und Rüchendung anvertangt eingesandter Mannstriote, sowte für die Aufnahmvon Unzigen an vorgeschriebenen Tagen und Plähen wird keine Veruaung tbrnssruen. Krribreicher=geulng uin den dere. mann. Sterkeade: nburg Jahrre: Ed Peizer, Pinslaken: Aou don Schie, dundern: Aunn Schand, Grrchhunnen; deine, dammel, kaherin en, Gauriacd: Fronn eogert, Aatrrte IV. Simmermann, Homberg, essenbere n B-chheibe: cmil Habtstein(leers: B. Schrecber. Alie Marh Orsov: 5 Mönster. Seit der Alier bold auf vor einigen Jahren zwischen Rußland und irn erfolgten Verständigung über die orientadiese beiden Reiche zu Hütern des Friedens halbinsel geworden. Ihrem tatkräftigen Eingreifen ist es zu danken, daß die kleinen Balkanstagten in aison gehalten, daß namentlich die ab und zu in Mazedonien ausgebrochenen Unruhen lokalisiert werden konnten. Diesen Zweck verfolgt auch die am Mittwoch in Sofia, Belgrad und Athen überreichte russisch=österreichische Note, in der erklärt wird, daß alle Bestrebungen auf Veränderung des Status quo am Balkan keine Aussicht auf Erfolg haben würden. Dies ist nicht das erstemal, daß eine solche Warnung ergecht und besonders gegenüber Bulgarien bedurfte es mehrsach recht ernstlicher Vorstellungen, sich nicht zu Uebereilungen hinreißen zu lassen. Wir erinnern an die russische Note vom Dezember 1902, worin neben Serbien auch Bulgarien dringend davor gewarnt wurde, Wirren und Aufstände in der Türkei zu nähren und zu begünstigen. Man hatte die Sofiger Regierung nicht ohne Grund im Verdacht, daß sie den mazedonischen Insurgenten Vorschub leiste und daß sie einen Konflikt mit der Türkei zu provozieren suche. Die Note blieb nicht ohne Wirkung; die Beziehungen zwischen Bulgarien und der Türkei wurden freilich nicht besser, aber man hütete sich in Sofig vor unüderlegten Schritten. Im Frühjahr 1904 schloß der Sultan mit seinem„Basallen“, dem Fürsten Ferdinand, sogar eine Konvention ab, worin Bulgarien die Verpflichtung übernahm, die Bildung revolutionärer Banden sowie aller gegen den Sultan gerichteten seindlichen Handlungen bulgarische Untertanen nach Möglichkeit zu verhindern. Der Erfolg die ser Verständigung ist jedoch ausgeblieben und seit einiger Zeit gärt es wieder in Bulgarien ganz bedentlich. Man rassell in Sosia neuerdings mit dem Säbel und als im Spätsommer im Reiche des Fürsten Ferdinand die Reserve eingezagen und eine Neihe von Truppenzusammenziehungen vorgenommen wurden, da traf auch der Sultan seine Maßregeln. Zurzeit liegt wohl die größte Gefahr für die Aufrechterhaltung des Friedens auf der Balkanhalbinsel in Bulgarien, und eine kriegerische Verwickelung kann niemals als ausgesiossen gelten, so lange nicht die Sofiger Regierung im E.; der trotz der vorjädrigen Konvention immer mehr um den Organisation des Bandenwesens entgegentritt. den die bulgarischen Machthaber, als ihnen vor einigen Jonren vorgeworfen wurde, den mazedonischen Komites Vorschus zu leisten, im Brustion vollster Entrüstung jeden derartigen Veroacht von sich gewiesen, aber niemand ließ sich dadurch täuschen. Rußland und Oesterreich halten es an der Zeit, ihre warnende Stimme vernehmen zu lassen; man scheint wieder einmal Bulgarien Torheiten zuzutrauen und es ist gar nicht ausgeschlossen, daß man in Sosig glaubt, den jetzgen Konflit der Pforte mit den Mächten benuten zu können. um im trüben zu fischen. Das ist aber ein Irrtum; die Großmächte wollen keineswegs die Komödie vor Mytilene zum 2 Ssetse elscs cesecel e sce hiec manischen Reiches gesichert zu sehen und darum haben di: Mandanten des europäischen Konzerts es übernommen, den Unruhestiftern auf die Finger zu klopsen, damit sie Frieden halten. 315 gewonnene Urteil vertreten, aber nur an sch bekümmere mich nicht un resse, 3ch gebe auf ihre Anzapfungen nicht ein aber jederzeit bereit, dem Reichslage als Bemächtigier zum Bundesret Rede und ortzusehen! Der Presseniemals!“ Der dann im einzelnen die Darlezungen des führt er aus, zu der Schaffung der Grundschrift seien außer den landwirtschaftlichen Regierungen und die Städte herangezogen vohl die Anzahl des Rindviehs und der dlachtgewicht gestügen. Schuld an sicherlich nur vorübergehender Nutur Hiels Am Bundesratstische: Gra erhandlungen. 9 Berlin, 30. November. raf Posadowsky und v. Pol lung Das Haus erledigt zunächst die Anträge auf die Einstelug des Strafverfahrens gegen Gerisch(Soz.) und Krosell (wirtschaftl. Baz.). Hierauf folgt die Interpellation üder die Fleischnot. Staatssekretär Posadowsky erklärt, der Reichskanzler sei zu einer sofortigen Leantwortung bereit. scheidemann(Soz.) begründet die Interpellation und führt aus: Unter vernunftigen Leuten bedürse es keiner Diskussion mehr über das tatsächliche Bestehen der Fleischnot. Redner verweist zum Beweise auf das Ergebn.s der Anfrage des deutschen Fleischerverbandes bei 40 der größten Schlachthausverwaltungen. Im Jahre 1904 seien in Verlin 79 642, 1905 75.980, in Hanburg 26210 bezw. 23013, in Breslau 12.935 bezw. 12 297 Schweine geschlochtet. Die vom preußischen Landwirtschaftsministerium verössentlichte Denksei eine glänzende Darstellung im agrarischen Sinne: estehende Fleischnot habe drei Gründe: 1. Die deutsche schrift Bie zucht sei nicht in der Lage, den Bedarf an Schlachtvieh zu decken. 2. fei der Grund die Absperrung gegen die Einfuhr Lurch das deutsche Fleischbesckaugesetz und 3 gegen die Einfuhr von zubereitetem Fleisch durch das deutsche Fleischbeschaugeset„Die Art und Weise des Landwirtschaftsministers in dieser Frage rufe im ganzen Deutschen Reiche die größte Entrüstung hervor. In einem wirklich konstitutionellen Lande, wo das Parlament mehr Recht und Rückgrat habe, würde Podbielsti nicht mehr 24 Stunden auf seinem Posten dleiben dürsen.(Lärm rechts.) Redner wendet sich dann gegen die einzelnen Feststellungen der Dentschrift bezüglich der sanitären und Seuchenverhältnisse im Aus= und Inlande und kommt dann auf die Einführungsmöglichkeiten, besonders aus Dänemark, und den internationalen Preisstand zu sprechen. Staatssekretär Graf Posadowsky verliest eine ErKärung des Reichskanzlers, daß die Fragen, welche gemeinsam zur Beseitigung der Fleischteuerung zu ergreisen seien, seitens der einzelnen Bundesstaaten einer ernsten Prüfung unterzogen worden seien, aber sowohl die dayerische als auch die sächsische Regierung hielten sich nicht für berechtigt, eine peitergehende Oeffnung der Grenze zu befürworten. Der Reichskanzler verweist im übrigen auf die Denkschrift des LL- Pi., Seieisce mmisertand. Bister waobe er uich nicht veranlaßt gesehen, von dem ihm zustehenden Ueberwachungsrecht Gedrauch zu machen und eine Aenderung der Lestehenden. Bestimmungen eintierten zu lossen. „ Lönbischer Landvl#tschaftsninister d. Podbielsli verwahrt sich mit aller Entschiedenheit ergen jede Verunglimpfung seiner Person, was seinerseits keine Erwiderung finde und gegen die infamen Verdächtigungen. in Preg., hn, eim, gepiße Prisse mit Schmutz bemerse. Jede Auffassung uns Anschauung müsse geachtet werden. Der Abg. Scheidemann habe sich zum Sprachrohr alles Gewäsches gaact. das iu. der Oessemlichteit bezäglich des Hern von Bodbelsti kurfiere; er wolle lediglich das von Gerisant 1 lagen für die Der Behörden auch di# Seit 1900 ist sowohl Schweine wie das Schla der Teuerung, die sei, habe in der Hauptsache die schlechte Kartoffel= und Futtererate des Jahres 1904. Unter allen Umständen muß eine Verseuchung des deutschen Biehbestandes verhindert werden, denn in den Betrieben unter 100 Hektar, also kleinen Betrieben, werden 88 Prozent alles Rindviehs und 93.5 Prozent aller Schweine ptoduziert. Zur Viedzucht kann man sich keiner bildung der Märkte. Der Minister erzählt ein persönliches Erlebnis mit drei erstklassigen Schweinen, die er mit einem Kälbertransport nach Berlin zum Markt habe bringen lassen, Kennzeichnung, daß sie de hörten. Auf der Abrechnung des Viebkommissionärs der sie bier zum Verkauf brachte und die der Minister zur Ansicht und Verfügung stelt, figurieren Posten wie 1.50 M für Standgeld vom Aberd bis zum nächsten Morgen. 3.30 M. für Futtergeld, 6 30 M. für Kassiergeld, 3 M für Versicherung usw., im ganzen für die drei Schweine Kosten von 23.10 M Höhe. Der Verkaufspreis habe dann 56 M. detragen. Der Minister verlangt zum Schluß eine größere Durchsichtigkeit der Marktnotierungen, besonders in Berlin. Präsident Graf Ballestrem: Der Herr Minister von Poddielski hat gegenüber dem Abg Scheidemann den Ausdruck gebraucht, daß sich dieser zum Sprachrohr alles der Gewäsches gemacht hätte, das über seine Person in der Presse verbreitet worden sei. Eine solche Aeußerung eines Mitgliedes des Bundesrats gegenüber einem Mitgliede des Hauses entspricht nicht der Ordnung des Hauses. Abg. Singer(Soz) verlangt die Lesprechung der Interpellation. Abg. von Oldenburg(kons.) glaubt, die Viehpreise würden hoch getrieben durch den Zwischenhandel Redner dankt dem Reichskanzler für seine Haltung gegenüber dem Geschrei der Presse, und v. Podbielski für sein mannhaftes Eintreten für die Landwirtschaft. Abg. Pohl(freis. Bp) erklärt, seine Partei habe der Landwirtschaft niemals die Schuld an der bestehenden Fleischteuerung beigemessen. Wenn jemand die Saufd habe, so sei es die Regierurg, die in der Sache parteisch Stellung genommen habe. Redner rezt die unmittelbare Oeffnung der um dem verhängnisvollen Minderkonsum an inde zu bereiten. Abg. Herold(Zentrum) dankt den Sozialdemokraten für die Einbringung der Intervellation, die eine Klarstellung der Frage ermögliche. Der Begründer der Interpellation habe allerdings zur Klarstellung nichts beigetragen, sonden nur die Unzufriedenheit zu erregen gesucht. Das in auch die einzige Tendenz der sozialdemokratischen Partei. Reoner ist gegen die Aufhebung der Jölle und auch gegen die Aufbebung der Grenzsperre. Das Zentrum habe der Grenzsperre nicht zugestimmt, um das Fleisch zu verteuern, sondern um unsern Biesstand vor Verseuchung zu bewahren. Es desteht gegenwärtig eine internationale Hochkonjunktur in den Fleischpreisen. Abg. Herold schließt, der Konsum von Fleisch pro Kopf der Bevölkerung sei tatsächlich nicht zurückzegangen Hierauf wird die Weiterberatung auf Freitag 1 Uhr vertagt Schluß 5¾ Uhr. Aexten, drangen in das Innere, mißhandelten drei Gendarnen und den Gefangenausseher und zerteümmerten seine Einrichtungsgegenstände. Der Bezirksrichter holte telephonisch die Erlaubnis ein zur Freilassung der Verhafteten, die von der Menge dann im Triumph nech dem Hauptplatz getragen wurden. Da der Besitzer der Fabrik, deren Nichtfreizabe die Autschreitungen veranloßt hatte, ein Jude ist, wurden abends aus dem Haupiplatz sämtlichen Juden die Fenster eingeschlagen. Auch ein Gosthaus wurde zerstört und mehrere Läden geplündert. Erst das herbeigerufene Militär konnte die Ruhe wiederherstellen. Flottendemonstration. * Konstantinopel. 30 Nov. Der gestrige Ministerrat is zu keinem Beschlusse gelangt. Der heutige außerordentliche Ministerrat soll die Entscheidung bringen. Seit vorgestern ist Italien bemüht, eine vermittelnde Rolle zu spielen. Die Krisis in Spanien hat eine sehr ernste Wendung genommen; man scheint große Ausschreitungen zu befürchten. Der Donnerstag verlies in Madrid in äußerster Spannung. Vor dem Cortesgebäude war ein stortes Polizelaufgebot versammelt, Gendarmerie und Wachen waren verdoppelt. Die Huissiers erhielten Besehl. die Türen zu verrammeln, sobald sich eine verdächtige Gruppe zeigen sollte. Die königliche Familie verließ den Palast nicht Der Generalkapitän desuchte die Kasernen, um die Gemüter zu deruhigen. Eine Offizieradordnung beschloß, der Regierung den Antrag zu unterbreiten, die Katalonisten als Aufrührer zu behandeln. Auch der Senat genehmigte das Gesetz über Aufhebung der Verfassungsdürgschaften in Barcelona. Die regionalistische Liga verwahrt sich in einem Aufruf dagegen. Die Zensur hält die Telegramme lange zurück.— In einem unter Vorsitz des Königs abgehaltenen Ministerrate stellte Ministerpräsident Montero Rios dem König die Vertrauensfrage. Der König erklärte, daß er dem Ministerium in allen Punkten zustimme. izen an sch ein Der Universitätskonflikt in Jena. Jena, 30. Nov. Die Nachricht, die Universitätsdehörde habe das von den rusischen Studenten beantragte Vorgehen gezen die dekannten Maßregeln des Vereins deutscher Siudenten abgelehnt, beruht auf Erfindung. Die Angelegenheit kommt erst am Sonnabend im Senat zur Verhandlung. Die Afrikanische Kompagnie des Großen Kurfürsten soll wieder aufleben. Wie die kurbrandenburgische Kompagnie des 17. Jahrhunderts soll sie ihren Sitz in Emden haben, das insbesondere seit der Eröffnung des Ruhr=Ems=Kanals in neuem Aufschwung begriffen ist. Der Plan rührt von dem Oberbürgermeister Fürbringer in Emden her. Kabinettswechsel in England. r Das britische Kabinett wird nach den Ankündigungen der„Times“ in allernächster Zeit zurückrten. Wahlrechtskrawalle in Oesterreich. * Wien, 30. Noo. Ueber die sozialdemokratischen und tschechtschen Ausschreitungen in Austerlit und Beskowis am 28. November werden weitere Einzelheiten gemeldet. In Austerlitz drang die Menge, als der Tod zweier Arbeiter infolge der Salve der Gendarmen dekannt wurde, in die Wohnung des Wachtmeisters, schlug dort alles turz und klein und wurde nur durch den Ortspfarrer derhindert, sich auch an des Wachtmeisters Frau zu vergreisen. In BosFratesbeng anr. uigin ur ud Beiilgrit un due Freilaffung der Verhafteten zu verlangen. Da ihrem Verangen aicht Folge geleistet wurde, schlugen sie die Fenster ein, rissen die Feusterradmen deraus, zerschlogen ein Tor mit Erhetung der Herero. * Windhoek, 30. Nov. Sergeant Hermann Behn im Patrouillengesecht südlich Otuani gefallen. Reiter Georg Beckmann durch Unvorsichtigkeit in Ramansdrift schwer verwundet; Brustschuß rechts. Eine neue Gefahr in Deutsch=Südwest=Afrika droht unseren Truppen, so daß eine Verzögerung der Operationen und damit natürlich eine längere Dauer des Aufstandes befürchtet wird: * Berlin, 30. Nov. Durch die aus Kapstadt eingeführten Ochsen ist auf der Baiweg Lüderitzbucht—Kubu5— Keetmanshoop die Rinderpest eingeschleppt worden. Es ist daher die Tötung sämtlichen im Seuchengebiet befindlichen Großpiehs, etwa 700 Stück, angeordnet. Bezüglich des privaten Viehs sind gleiche Maßnahmen eingeleitet. Eine mehrwöchentliche Qugrantäne ist erforderlich. Es muß nunmehr auf der Strecke Lüderitzbucht—Kuibis der Betrieb mit Maultieren durchgeführt werden. Von Kuibis aus landeinwärts wird der Ochsenbetried vorläufig noch aufrechterhalten. Trotz aller aufgewandten Mittel ist der Verkehe auf dem Bai veg auf etwa ½ der Leistungen des Monats Oktober zurütgegangen. Dadurch wird die Verpflegung der Truppenernstlich gefährdet und der Gang der Operationen wesentlich beeinträchtigt. Politische Nachrichten. Deutschland. * Berlin. 30. Nov. r Der Berliner„Standard"=Korrespondent telegraphiert seinem Blatte, er könne mitteilen, daß der deutsche Kaiser bei der Zusammenkunft mit dem Zeren in Björtoe gegen Ende Juli diesem den Rat gab, dem Reiche eine Verfassung zu geben. Damit seien alle Gerüchte über den angeblichen reaktionären Einfluß des deutschen Kuisers auf den Zaren endgültig erledigt. — Der Seuiorenkonvent des Reichstages trat heute nachmittag zum erstenmal in der neuen Tagung unter dem Vorsitz des Präsidenten zusammen, um zur Bedandlung des Eiats in erster Lesung Stellung zu nehmen. Der Präsident machte den Vorschlag, den Etat, die Flottengesetznovelle und die Reichsfinanzreform einer gemeinsamen Generaldiskussion zu unterziehen. Der Plan stieß auf der Linken auf Widerspruch. Da eine Einigung nicht erzielt wurde, so wird das Plenum in einer Geschäftsordnungsdedatte darüber die Entscheidung zu trefsen haben. Der Seniorenkonvent traf soigende Dispositionen: Heute und mergen Fleischnot=Interpellation, Sonnabend Bahnvorlage nach Kubub, Montag und Dienstag bleiben frei, Mittwoch den 6. Dezember: Beginn der Eiatsberatungen und der übrigen Vorlagen, die damit zusammenhängen. Als ossene Frage wurde es detrachtet, wie es mit der Ueberweilung der Vorlagen an die Kommissionen gehalten werden solle. Die Weihnachtsferien sollen vom 15. oder 16. Dezemder bis zum 9. Januar dauern. — Die„Korddeutsche kligeneine Zeitune“ debt hervor, daß der Vorschlag einzelner Zeitungen, den ersten im Etat für 1906 geforderten großen Kreuzer zu bewilligen, aber die gesetzliche Festlegung zur Verstärkung unserer Mezine um sechs große Kreuzer abzulehnen und sich nur daranf zu beschränken, der allgemeinen Sympathie für diese Forderung Ausdruck zu geben, einer glatten Ablehnung der Flottennovelle durch den Reichstog gkeichkomme. Dem Gedanken, die geforderte Vermehrung um sechs große Kreuzer nicht gesetzlich festzulegen, fehle jede sachliche Berechtigung. * Zum Schulgesetz schreibt die„Köln. Bzig.“: „Dem Vernehmen nach hat gestern zwischen den Vertreiern der Kompromißparteien eine Beratung in Sachen des Volksschulgesetzes stattgefunden, welche zu einer Einigung über die geführi sot. Es scheint, daß die artei vorher mit maßgebenden froktion Röcsprache genommen erklärt haben.“— Die„Natlib Korr.“ bemerkt dazu:„Sowelt wir unterrichtet sind, ist diese Mitteilung der„Köln Volkszig.“ in allen Teien unzutreffend. Wenn eine Aussprache über die Auslegung des Kompromißanttages zwschen Vertreiern der Erteiligten Parleien stattgefunden hai, so kann dieselbe nur einen unverdindlichen Charalter gehabt deben. Für ganz unrichtig dalten wir den Zusatz, daß die Vertreier der konseroativen Partei vorher mit maßgebenden Persöniichkeiten des Zentrums Rücksprache genommen und deren Anüber die Annehmdarteit der vorgeschlagenen Form eingeholt hätten. Ein derartig kaurn als loyal zu bezeichnendes Verfahren halten wir bei den Vertretern der konseroativen Partei für völlig ausgeschlossen“. * In Sachen des Schulunterheltungsgesetzes hat, wie die„Tägl. Rundsch.“ mitteilt, auf Auregung des Kuliusministeriums eine Besprechung zwischen den Parieien und der Regierung stattgesunden. Es besteht Grund zu der Annahme, daß es zu einer Einigung hinsichtlich der am meisten umstrittenen Punkte gekommen ist. — Der Deutsche Landwirtschaftsret be# dem Reichstage eine Denlschrift über die Fleischversorgung der deutschen Bevöllerung mit der Bitte überreicht, der Reichslag wolle dafür eintreten, daß in den Maßnahmen, gegen die Einschleppuns von Biebseuchen auch künftig keine Aenderugg eintreten woerde. Das Ergednis dieser Denkschrift, deckt sich im wesentlichen mit demjenigen der gestern erwähnten Denkschrift des preußischen Landwirtschaftsministeriums. — Von zuständiger Seite wird mitgeleilt, daß die von einem hiesigen Blatte heute gebrachte Meldung über ein von Rußzland nachgesuchtes Moratorium jeder tatsächlichen Grundlageentbehrt. Kiel, 30. Nov. Das Linienschiff„Braunschweig mit dem Prinzen Heinrich an Bord ist heute nachmittag, von Christiania kommend, wieder im hiesigen Hasen eingetroffen. * München, 30. Nov. Die Kammer der Abgeordneten nahm heute die dritte Lesung der Wahlgesetzauträge vor. Die Liberalen brochten wieder einen Antrag aus Einführung der absoluten Mehrheit ein. Der Antrag wurde jedoch vom Zentrum gegen die Stimmen der übrigen Parteien abgelehnt. Schließlich wurde das ganze Cesetz einstimmig angenommen. konfessionellen Bestimmungen ge Vertreter der konserdativen Partei vorher mit maß Persönlichkeiten der Zentrumsfraktion Rücksprache genommen und daß letztere die vorpeschlagene Form für annehmber erProvinz und Nachbargebiete. Alstaden, 30. Nov.[Bahnhefswünsche.] Neuerdings wird wird wieder der Wunsch laut, daß die Bahn in Alstaben eine Haltestelle einrichten mochte. Von allen Seiten wiro die Gemeinde von Bahnsträngen durchschnitten. Die Köln=Mindener Strecke zerlegt die Gemeinde in zwei Teile. Die Styrum=Ruhrorter Strecke durchschneidet den südlichen Teil der Gemeinde, die Sthrum=Oberhausener Streue den östlichen Teil; die Strecke Styrum=Duisdurg streift den südlichen Teil und die Strecke Oderhausen=Nuhr= ort den nördlichen Teil. Das sind nicht weniger als süsf Strecken und nicht eine Haliestelle. Es wird nun eine Massenpetition angeregt. Düsseldorf, 30. Nov.[Die Westdeutsche Verkehrs=Kommission] des Verdandes reisender Kaufleute Deutschlands hielt am Samstag hier ihre Herost=Versammlung as. Eine Anzahl von Anträgen auf Fahrplanverbesserungen im bergischen und rheinisch=westsältischen Industrie= bezirk wurde nach eingehender Beiatung einsimmig angenemmen und an die zustandigen Könizi. Eisenbahn=Direktionen weitergegeben. Des weiteren wurde der Beschluß gefaßt, von den schon früher bei den Königl. Eisenbahn=Direktionen wiederholt eingebrachten, leider aber abgelehnten oder zurückgestellten Anträgen, nunmehr die wichtigsien dem Minister der offentlichen Arbeiten zu unterbreiten. Die nächste Frühjahrsversammlung wird in Essen stattfinden. * Tolingen, 30. Nov.(Aus der Stahlwarenindustri:] Nach langer Pause ist unsere Industrie nochmals mit einem neunenswerten Auftrage in preußischen Säbelklingen bedacht worden, an dem besonders eine der sliesten und größten Pasfenfabriken lebhaft besthäftigt is und dielsach mit Ueberschichten arbeiten läßt. Auch das diesjährige ciszeschöft hat Aufträge gebracht, wie seit Jahren nicht; in der Taschen= und Federmesser=, sowie Rasiermesserdranche wird mit der größten Anspannung gearbeitet, aber auch das Scherengeschäft ist ein gutes und in der Tafelmesserbranche sind alle Firmen oollauf beschäftigt. Zum Teil kann man diesen ledhaften Geschäftsgang auf das Konto„Zellpolitik“ zurückführen, da sich das Ausland bestrcht, möglichs noch viele Ware vor der Wirkung des neuen Zollgesetzes in seine Hände zu belemmen. Später dürfte dann auch ein Rücschlag zu gewärtigen sein.— Abgesehen von dem Streit bei der Firma Goitlieb Hammesfahr, der nunmehe nahezu 6 Monate dauert und an dem aus den hiesigen Gewerkschaften etwa 250 Arbeiter beteiligt sird, sowie von der Aussperrung u. dem Streik in der Metallarbeiterbranche, durch die eine gewisse Beunruhigung in Industriekreisen herrscht, lößt den Geschäftsuang nichts mehr zu wünschen Ubrig. Weeze, 30. Nov.[Erfroren.] Hier wurde ein aus Linden in Wesisalen sammender Arbeiter, der ohne Steltung und Mittel war und die Nacht über im Freien geschlafes hatte, gegen Morgen erstarrt aufgesunden. Zwar gelang es den Bemühungen des Arztes, ihn zum Leben zurückzurusen; doch starb der Mann schon nach wenigen Stunden. Werne(Bezick Münster), 30. Nov.[Geubendrand] Seit Montag voriger Woche brennen auf der Zeche„Werne“ einige Flöze, drei Reviere sind in Mitleidenschaft gezogen, aus denen vorläufig nicht mehr gefördert werden kann. Die Verwaltung sucht durch Absperrung der Strecken den Brand zu dämpfen, rechnet aber anscheinend mit einer längeren Störung in den Revieren und ist dazu übergegangen, saß die Hälfie ihrer 1400 Mann kettagenden Belegschaft abzukehren. Die Verwaltung hat sich für die Leute bei denachbarten Zechen verwandt, die auch bereit sind, den größten Teil der außer Arbeit Gelommenen einzustellen. 9 Bielefeld, 30. Nou.[Milchpreise.] Eine Versammlung von Milchproduzenten bes tloß eine Erhöhung des Milchpreises auf 13 J pro Liter ab Stall. Die Auwesenden verpflichteten sich durch Vertrag, nicht billiger zu verkaufen. Jede Juwiderhandlung wird zait einer Konventionalstrafe geahrdet. Aus dem Mänsterlande, 30. Noo.[Einbrüche in Geldwarengeschäfte] Ein auswärtiger Einsrecher de: ir der letten Togen mehrmals in verschiedeneo 2655 Ortu des Münsterlandes Eindrüche in Goldwarengeschäfte verübt. Nachdem er vor einiger Zeit bereits in Ahaus einen vergeblichen Eindruchsversuch unternommen, gelang es ihm dieser Tage, bei dem dortigen Goldwarenhändeer Worstmann reiche Beute zu machen; er drückte nachts die Schaufensterscheide ein und stahl für mehrere tausend Mark Waren.— In der Nacht zum Sonntag brach er beim Goldwarenhändie: Heming in Coesfeld ein; er dohrte 15 Löcher in die Schaufensterumrahmung, um die Rolladen zu lockern, wurde aber dabet überrascht. Es gelang ihm, zu entkommen; er fuhr in der Richtung Oberhausen= Düsseldorf davon. 9 Uronberg, 30. Nov.[Ein Ungenaunter] hat der Gemeinde Eppenheim 30000 Mark zur Erbauung einer Kirche überwiesen. 9 Mainz, 30. Nov.[Ueberfahren.] Gestern abend ging der Schreiner Schaab in einem Personenzug ehe der Zug stillstand auf die Plattsorm hinaus. Als die Bremse angezogen wurde, erhielt der Wagen einen Ruck und Schaab stürzte auf das Gleise. Er wurde überfahren und war sofort tot. * Wiesbaden, 30. Nov.[Denkmal.] Wie ver lontet, beabsichtigt ein aus allen Kreisen Nassaus gebildetes Komitee die Errichtung eines Denkmals für den Großherzog von Luxemburg. Saargemünd, 30. Nov.[Krügers Büste.] Dem ungen Bildhauer Ald. Comes von hier ist die Ausführung einer überledensgroßen Porträtdüste des verstordenen Präsi denten Paul Krüger für dessen Graddenkmal in Pretoria Vbertragen worken. Lokales. kr. Duisburg=Ruhrort, 1. Dez. Recht gut haben sich am Mittwoch abend die Werningschen Kriegsfestspiele, die schon nachmittags über 1000 Schüler begeisterten, beim hiesigen Publikum eingeführt. Meist recht hübsche und, dank der Fülle der Uniformen, farbenfrohe Bilder ziehen da an einem vorüber, ein vorher gesprochenes Geleitwort in Reimen erläutert die einzelnen Szenen und die Musik spielt bekannte Weisen, wie sie gerade zu dem Bilde passen. Da fieht man erregte Gruppen die politische Lage erortern, die Kriegserklärung erfolgt und die Begeisterung ist groß. Die Reserve wird einberufen und stellt sich vor der„Kompaniemutter“ auf, die heute gar nicht so poltert wie sonst. Bewegt nimmt man schließlich von seinen Lieben Abschied. Auch das Rote Kreuz macht mobil und entfaltet bald seine Liedestätigkeit auf den Schlachtfeldern. Und nun folgt manche Szene von dort, heiter und ernst. Mit sichtlicher Begeisterung verfolgt das Publikum Bild um Bild und wenn sich der alte Kaiser Wilhelm zeigt, den es gleich im Anfang in seinem Emser Zusammentressen mit Benedetti lebhaft begrüßt hatte, oder wenn Kronprinz Friedrich erscheint, Unser Fritz, oder Bismarck oder auch Moltke, dann bricht sich die Begeisterung in lautem Beifall Bahn. Mancher kann dann wohl die Lust nicht zügeln, das Lied, das gerade gespielt wird, mitzusingen; hier wird eine Stimme laut, dort ein Stimmchen; denn die Jugend besonders ist Feuer u. Flamme u. möchte am liebsten den Franzosen dort oben zu Leibe. Wenn aber einer von denen oder gar so ein schleichender Turko recht geschüttelt wird von der Faust, die ihm im Nacken sitzt, dann bricht heller Jubel los, dann ist d': Jugend außer sich vor Wonne. Unter solchen Umständen schwindet bei den Darstellern rasch alle Befangenheit und die Bilder verlieren das Steife, das ihnen sonst so leicht anhaftet; selbst die Allegorien wirken dann lebendig. Das lebhafte Interesse, das unser Publikum gleich am ersten Abend zu erkennen gab, wird sich auch weiter in vollen Häusern kundgeben. * Duisburg=Ruhrort, 1. Dez. Undurchdringlicher Nedel lag gestern während des ganzen Tages über unsere Gegend. Die Straßenbahnen konnten ihre Signallaternen nicht einen Augenblick ausgehen lassen und mußten ein Schneckentempo einschlagen, das eilige Insassen zur Raserei bringen konnte. Trotzdem waren Unfälle unvermeidlich und aus Duisburg werden uns mehrfache Zusammenstöße mit Fuhrwerken gemeldet, die jedoch harmlos verliefen, bis auf einen, den wir schon gestern mittag verzeichneten. Die Fährverbindung zwischen Ruhrort und Homberg ruhte völlig und wer auf die Landleute von drüben, die ihn mit Milch und dergleichen versorgen sollten, wartete, kam schön in Verlegenheit. Arge Verwirrung herrschte auf den Bahnhöfen weil der Nebel jede Verständigung durch Lichtsignale ausschloß und der Dienst sich mit endlosem Rufen und Schreien abwickelte. Auf der Meidericher Station fuhr der Zug 1.44 Uhr Ruhrort=Mülheim durch den Bahnhof durch, weil man nichts sehen konnte; erst an der Zeche West mde merkte man, daß er zuweit gefahren war und mußte zurückfahren. Auf derselben Station wurde wenig später nur mit knapper Not ein Zusammenstoß verhütet. Der Zug 3.14 Uhr von Oberhausen fuhr auf einen entgegenkommenden los und konnte noch eben vor der Weiche zum Stehen gebracht werden; das Signal war von der Maschine aus nicht sichtbar. Im Ruhrorter Bahnhof fuhr ein Zug über die Drehscheibe der Lokomotiven hinweg bis an die Bordsteine und zeigte große Lust, eine Spazierfahrt über den Bahnsteig zu machen. Die Verspätungen, die unter solchen Umständen alle Züge hatten, kann man sich denken. Auch an ernsten Unglücksfällen hat es nicht gefehlt. In Duisburg kam gegen ½7 Uhr abends ein Radfahrer durch die Schifferstraße nach der Hasenstraße. An der Brücke versehlte er im Nebel den Weg. fuhr über die Böschung, stürzke in den Hasen und ertrank. Erst nach einstündigem Suchen fand man die Leiche, eine Wunde an der Stirne. Der Name des etwa 21jährigen Toten ist nicht bekannt. An der Stelle kann sich Aebnliches noch oft wiederholen, wenn kein Geländer angebracht wird.— Nachträglich erfahren wir, daß der Verunglückte ein Lehrling der Firma Albert Maaßen war. Duisburg=Ruhrort, 1. Dez. Zur heutigen Volkszählung hat das königl. Konsistorium zu Koblenz eine Verfügung an die evangelischen Geistlichen erlassen, in der es heißt:„Einer Anweisung des Evangelischen Oder=Kirchen= rats folgend, machen wir darauf aufmerksam, daß die in der Anleitung zur Ausfüllung der Zählkarten A und B zu 7 (Religionsbekenntais) gegebene Weisung irreführend wirken könnte. Die Mitglieder unserer Landeskirche sollen sich hiernach nicht als„evangelisch“, sondern als„evangelisch=unier!“ bezeichnen. Diese Bezeichnung ist unsern Gemeindegliedern wenig oder gar nicht geläufig. Sie sind daher in geeignet erscheinender Weise darauf hinzuweisen, daß die Angade des Religionsbekenntnisses entweder als„edangelisch“ oder als „evangelisch“ mit dem Zusatze„lutherisch“ oder„reformier!" oder auch schlechthin als„lutherisch" oder„reformiert“ erfolgt In weitaus den meisten Fällen trifft hierzulande die einfache Bezeichnung„evangelisch“ zu. V Duisburg=Ruhrort, 1. Dez. Einen Spisbuben hat gestern die hiesige Polizei festgenommen. Der Mann war als obdachlos untergebracht worden und sollte, weil sich dabei herausstellte, daß er keine Papiere hatte, wegen Landstreicherei verwarnt werden. Da kam er denn mit der Sprache heraus, er hätte am Dienstag auf dem Gute Berkenhof bei Soest einem Kameraden 90 Mark gestohlen und wäre damit durchgebrannt, wobei die Papiere zurückblieben.— Der Polizeidericht meldet weiter: Angezeigt 1 Person wegen gefährlicher Körperverletzung, zugelaufen ein brauner Jagdhund. — Dutsburg=Meiderich, 1. Dez. Die nächste Versammlung des nationalliberalen Jugendvereins, auf die wir schon hingewiesen haben, soll am 4. Dezember im Saale des Herrn W. Köppen stattfinden. Herr Oberlehrer Dr. Boß aus Duisdurg wird den Vortrag über „Ultramonionismus und deutsches Geistesleben“ halten. V Quisburg=Meiderich, 1. Dez. Während es trotz eifriger Recherchen noch immer nicht gelungen ist, die Diede die in der Jägerstraße ein geschlachtetes Schwein entwendeten, ausfindig zu machen, ist man der Ziegendiebe habhaft geworden. Es sind zwei Personen eingelocht, die die gestohlene Ziege in ihrer eigenen Behausung abgeschlachtet hatten. Aus dem Kreise Ruhrort. )•( Marxloh, 29. Nov. Der Evang. Arbeiter verein Marxloh=Bruckhausen hat beschlossen, das Weih nachtsfest in der üblichen Weise zu feiern und eine Bescherung für die Kinder damit zu verknüpfen. Es ist vorgesehen, die Kinder mit einem guten Buche zu beschenken. Die Kosten sollen durch freiwillige Spenden gedeckt werden. Schon in der letzten Versammlung wurde ein schöner Fonds gesammelt. In sehr ansprechender Weise gedenkt der Verein auch seine bedürftigen Mitglieder zu beschenken. Es wird eine Kommission gewählt, die über die Bedürftigkeit Erhedungen anstellt und auch in der Stille beschert, so daß außer ihr niemand etwas von der Gabe erfährt.— Auch für das Kaisergeburtstagsfest ist ein schönes Programm vorgesehen. Es ist angeregt worden, ein größeres Festspiel aufzuführen. Die Verdandssterbekaffe hat niedrigere Eintrittsgelder, Beiträge und höhere Beihülfen vorgesehen; durch gute und günstige Geschäftsführung ist das ermöglicht worden. (:) Gahlen, 30. Nod. Bei der Gemeinderatswahl wurden folgende Herren gewählt: In der I. Abteilung: Fabrikant Kornelius Heckermann u. Direktor Hermann Müller; in der II. Abteilung: Händler Wilhelm Schürmann(neugewählt) und Landwirt Gustav Kühn; in der III. Abteilung: Landwirt Wilhelm Pannenbecker und Ackerer Friedrich Overbeck. (:) Bruckhausen bei Dinslaken, 30. Nod. Heute feierten die Eheleute Wilhelm Schürmann und Agnes georene Bruckmann hier ihre goldene Hochzeit. Manche Ueberraschungen von Freunden, Nachbarn und Letannten wurden dem Jubelpaare zuteil. Die größte Freude wird es ihm aber gewesen sein, daß der Kaiser ein Ehrengeschen! von 50 Mark hatte überweisen lassen, das Herr Bürgermeister Wetzlar mit warmen Worten überreichte. )1 Sterkrade, 1. Dez. In der vorgestrigen dringlichen Sitzung des Bürgermeistereirates wurde beschlossen, für Herrn Dr. Lohmeier aus Oberhausen heute eine Ersatzwahl für den I. Kandidaten der Bürgermeisterstelle vorstuchmen. Aus dem Kreise Mocrs. * Homberg, 1. Dez. Heute abend 3½ Uhr wird, wie wir schon früher angekündigt haben, Herr Missionsarzt Dr. Raynolds in unserer Kirche einen Vortrag über die Zustände in der dunkelsten Türkei halten. Herr Dr. Raynolds is seit mehr als 30 Jahren in Wan in Armenien tätig und war in der Zeit der letzten Metzeleien der Leiter eines großen Unterstützungs= und Liedeswerks. Vielen wird die Gelegenheit. einen gründlichen Kenner der orientalischen Zustände über diese zu hören, willkommen sein. A Hochheide, 1. Dez. Die Wiederwahl des Herrn Direktors Siedenberg zum Gemeindevorsteher von Hochheide auf die gesetzliche Amtsdauer von 6 Jahren, ist bestätigt worden, ebenso die Wahl des Herrn Heinrich Busch zum stellvertretenden Gemeindevorsteher. der Gemeindeverwaltung. Mülhausen(Elsaß), 29. Nov. Im Gemeinderat kam es gestern, als die Jahresrechnung für 1904 genehmigt werden sollte, zu heftigen Auftritten. Die Rechnung wurde nur zum Teil genehmigt. Von sozialdemotratischer Seite wurden namentlich die ungeheuren Kreditüberschreitungen— es handelt sich um rund 387000 Mark— ge rügt und schließlich eine Resolution angenommen, die gegen diese Ueberschreitungen protestiert und gleichzeitig erklärt, daß künftig solche Ueberschreitungen nicht mehr genehmigt werden würden. Weiter kam es zwischen den beiden großen Par teien des Gemeinderats zu heftigen persönlichen Zusammenstößen, da die Sozialdemokraten mehreren Mitgliedern der demokratischen Fraktion vorhielten, sie benutzten ihr Amt als Stadtrat zu ihrem persönlichen Vorteil bei Abschlüssen mit der Stadt. Aus dem Gerichtssaale. . Duisburg, 30. Nov. Heute standen vor der Strafkammer zwei brutale Burschen aus Wesel in der Person der beiden Ziegler Johann Sch. und Michael B. Bei einem Streit mit dem Arbeiter P. fiel Sch. wie ein Wilder über diesen her und brachte ihm 20 Messerstiche in den Kopf bei, so daß der Verletzte in Lebensgefahr schwebte. B. hielt den Mißhandelten dabei fest. Sch. wurde zu 1 Jahr 6 Monaten Gesängnis und sofortiger Verhaftung. B. zu 8 Monaten Gefäng is verurteilt. r Köln, 29. Nov. Die Strafkammer beschäftigte sich mit dem Gerüsteinsturz auf der städtischen Gasanstalt in Köln=Ehrenfeld, wobei am 22. Oktober v. J ein Arbeiter zu Tode kam und mehrere andere Verletzungen erlitten. Ein Monteur aus Kempen und ein aus Warschau gebürtiger Hülfsmonteur, die mit der Ausführung des Gerüstes betraut waren, hatten sich wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu verantworten. DerMonteur, den nach Ansicht des Gerichts das größere Verschulden trifft, wurde zu einem Monat Gesängnis verurteilt, der andere kam mit einer Woche Gefängnis davon. Vermischtes. — Berlin, 30. Nov. Heute wurde die 37jährige Ehefrau Elisabeth Howritscheff mit ihrem 7jährigen Sohne Meleti und ihrer 6jährigen Tochter Ekaterina in ihrer Wohnung mit Lysol vergiftet ausgefunden. Die Tochter ist dereits gestorden. Der Beweggrund der Tat ist Eisersucht. — Eberswalde, 30. Nov. Im Alter von 103 Jahren ist heute hier der Ehrendürger der Stadt Eberswalde, Rentner Gottlieb Schreiber, gestorden. Er wur der älteste Stadtverordnete in Deutschland. — Leipzig. 30. Nov. Die hiesigen Droschtenkutscher beschlossen, gemeinschaftlich in Leipzig den Aulomodildroschken betried einzuführen. — Dresden, 30. Nod. Bei den Ersazwahlen für die Stadtverordneten=Versammlung wurden insgesamt 22 Mitglieder der bürgerlichen Parteien und 6 Sozialdemokraten wahlt. Damit treten zum ersten Male Sozialdemokraten in die Stadtverordneten. Bersammlung ein. — Zürich, 30. Nov. Die Bundesbahnen wurden am Montag um 100000 Francs bestohlen. Der Betrag befend sich in einem amtlichen Wertdrief, der von St. Gallen nach Bern ging. Zur Lage in Rußland. Petersburg, 30. Nov. Wie aus Moskau, wo der Telegraphendienst durch Soldaten und pensionierte Telegraphisten besorgt wird, telegraphisch gemeldet wird, hat sich der Aus. stand auf alle Postbureaus Rußlands ausgedehnt. Fast jeder Tag bringt Streiks in irgendeinem Gewerde. Die wohlhabenden Einwohner verlassen die Stadt.— Nach den Beratungen im Ministerrat und darauffolgender Konserenz in Zarskoje=Sselo erließ der russische Marineminister, Vizeadmiral Birilew, den Befehl, die Matrosen der Jahrgänge 1898, 1899 und 1900 sofort zu entlassen. Darüber herrscht eine große Freude in Kronstadt und Petersburg. Infolge dieser Verfügung sind seit dem 27. d. M. 532 Matrosen der Petersburger Flottenequipagen entlassen worden. Sämtlichen Reservisten, sofern sie nicht in Petersburg ansässig sind, wurde der Aufenthalt dortselbst untersagt; sie erhalten 16 Kopeten pro Tag und müssen sich in ihre Heimat begeden. Die Störung im Telegraphendetried mit Rußland dauert an; daher gelingt es der russischen Regierung. die aus Sebastopol in Petersdurg eintreffenden Meldungen geheim zu halten. Die gestrige Depesche(siehe AbendAusgabe) über das Bombardement, den Untergang z weier Kreuzer und die Unterwerfung der Meuterer wird aber bestätigt.— In Moskau verjagten die Telegraphen= und Postbeamten, die den Streik begannen, die noch arbeitenden Kollegen durch Ausgießen stinkender Flüssigkeiten in den Arbeitsraumen. Im Telegraphenamt wird der Dienst unter großen Schwierigkeiten fortgesetzt — In Warschau wurde das Telegraphenamt gesperrt. Hunderte von Telegraphisten verteilten sich sofort in die Umgebung der Stadt, um die Leitungen zu beschädigen.— Im Truppenlager bei Jadlonna mentert ein Bataillon Sappeure, weil ihnen die Bezahlung für die während des Streiks der Eisenbahner geleisteten Dienste rsagt wird.— In Skierntewice lehnten die zum Militär einberufenen Retruten die Eidesleistung für den Joren ab.— Ein sehr düsteres Bild der russischen Zustände entwirft der Korrespondent der Boss. Ztg. er telegraphiert: Das Vertrauen zum Rabinet: Witte scwindet in poktischen und tommergeßen Kreisen, da immer mehr offendar wird, daß Witte nicht die notwendigen Vollmachten besitzt. Diese Kreise behaupten, daß die Macht Iguatiews wachse. Fürst Tscherdatow soll im Begriff sein, eine kaisertreue Miliz zu organisieren; Ignatiem und Durnowo sind indes bestrebt, die Berhältnisseenf das äußerste zuzuspitzen, um im gegebener Moment mit den von den Reaktionaren zur Verfügung stehenden Geldmitteln organisierten Volksteilen ü ber die liberale Reglerung herzufallen. Die Sozialisten hoffen einen neuen allgemeinen Ausstand bis zum 17. Dezember u. St., oder nach anderer Lesart bis spätestens 22. Dezember, über ganz Rußland, mit Ausnahme Polens verhängen zu können. Sämtlicher technischer Truppen halten sie sich versichert; von den anderen Truppenteilen trauen sie der ersten Gardedivision noch nicht, odwohl von ihr bereits zwei Hauptleute wegen politischer Umtriebe verhaftet worden sind. Das Straßenbild ist ruhig; abends kommen allerdings vielfach Ueberfälle ver, so kürzlich auf einen Attaché der amerikanischen Botft. Die Demoralisation im Heere wächst inzwischen stetig. Die Rechnung werden nach der Ansicht des Korrespon denten das Kaiserhaus und das Bürgertum zu bezahlen haben.— Nach einer Londoner Meldung desselben Blattes soll im Londoner Gastend sehr große Rot unter den zablreichen, dort aus Rußland eingetroffenen jüdischen Flüchtlingen herrschen. Die Leute verlangen, nach Rußland zurückgeschickt zu werden Sebastopol, 30. Nov. Die Kasernen, wo sich die Meuterer verbarrikadiert hatten, sind von treugebliebenen Truppen besetzt worden. 2000 Menterer mit Mitrailleusen sind in das Landesinnere gezogen. Der Kreuzer„Otschakow“ ist ausgebrannt, aber noch flott. Entgegen den heute in Petersdurg verdreiteten Gerüchten wird behauptet, daß die Stadt Sebastopol keinen Schaden erlitten habe Heute ist hier alles ruhig. Sebastopol, 30. Nov. Die russische Zeitung„Slowe“ meldet folgendes von hier: Nachdem die Zeit für die Erfüllung der Forderungen der Matrosen bezüglich der konstituierenden Versammlung sowie einer besseren Behandlung der Matrosen abgelaufen war, eröffnete der Leutnant Schmitt, Führer der Meuterer, um 3 Uhr nachmittags von zwei Schiffen aus das Feuer auf Sebastopol. Ein südliches Fort, ein Teil des Geschwaders sowie ein Teil der Küstenartillerie erwiderten das Feuer des Leutnants Schmitt sowie das Feuer der nördlichen Forts, die ebenfalls Sebastopol bombardierten. Inzwischen begaben sich die Matrosen aus den Kasernen auf die Straßen und eröffneten das Feuer auf die Infanterie und die Maximkompanie. Der Kreuzer„Otschakow“ geriet in Brand, der Kreuzer„Dnjepr“ und ein anderes Schiff sowie Torpedodocte wurden versenkt. Das Schlachtschiff„Potemkin", jetzt „Panteleimon“ genannt, erhielt verschiedene Löcher. Um 5.30 Uhr wurde Leutnant Schmitt verwundet und das Geschwader sowie die Matrosen ergaben sich dann. Die nördlichen Forts wurden von den Regimentern Brest und Bialystok mit dem Bajonett genommen. Die halde Stadt ist zerstört. Es wurde angekündigt, daß Leutnant Schmitt tödlich verwundet sei. (Telegramme.) 9 Petersburg, 30. Noo.(3½ Uhr nachmittags.) Einem in der Stadt allgemein verbreiteten Gerücht zufolge fand gestern in der Nitolaus=Generalstabs=Akademie mit Genehrnigung des Akademiedirektors eine Offiziersversammlung statt, worin die Versammelten ihre Sympathie mit der großen, ganz Rußland bewegenden, freiheitlichen Bewegung kundgaben.— Heute sind im 2. Garde=Sappeur=Bataillon Unruhen ausgebrochen. Die Mannschaften verlangen Freigade eines gestern in Arrest abgeführten Kameraden. Die Telegraphisten haben eben den Ausstand degounkn. * Warschau, 1. Dez. Unter den Soldaten des Litauischen Garde=Infanterie=Regiments ist eine Meuterei ausgebrochen. Das Artillerielager Rembertow meutert. Die Soldaten fordern Soldzulage.— Der Streik der Telegraphenbeamten hier und in Lodz greift um sich. Auf der Wiener Bahn sind Ausstandsgelüste bemerkbar.— Die Nachrichten aus Sebastovol riefen auf der Börse eine Panik hervor. * Riga, 1. Dez. In Roidenpois forderte ein Offizier die Auflösung einer Volksversammlung. Auf die eine drohende Haltung annehmende Menge wurden 102 Schüsse abgegeben. 4 Personen wurden getötet, 8 schwer verwundet. Im Werdenschen Kreise gerieten 18 Kosaken in einen Hinterhalt, gelegt von einer hundertköpfigen Bande. 2 Kosaken wurden getötet, 2 verwundet. Die An greifer hatten starke Verluste. Die Hineinziehung fremder Staaten in die russischen Wirren ist nicht zu vermeiden, da nicht uu das Eigentum, sondern auch das Leben der in Rußland leben den Angehörigen anderer Staaten in Frage kommt. Neuerdings haben die russischen Meuterer in Baiun einen österreichischen Lloyddampfer mit Be schlag belegt und verlangen Lösegeld. Das österreichische Ministerium des Aeußern leitete bei der russischen Regierung Schritte ein. Neueste Drahtnachrichten. r Berlin, 1. Dez. Die neue, auf Grund des Kompromisses entworfene Schulvorlage ist nach der„Tägl. Rundschau“ fertig gestellt und wird in allernächster Zeit der Oeffentlichkeit bekannt gegeben. r Berlin, 1. Dez. Die Konservativen, die Reichs partei, die polnische Fraktion und das Zeutrum bringen einen Antrag im Reichstage ein auf baldige Vorlegung eines Gesetzentwurfes, durch den die Verfrachtungsabgaben auf Zucker, sobald der Ertrag die Summe von 210 M. aus den Kopf der Bevölkerung übersteigt, entsprechend herabgemindert werden soll. * Wunsiedel, 1. Dez. Die Farbenfabrik Buchow ist nichergebrannt. * Paris, 1. Dez. Gestern abend veranstaltete Loubet zu Ehren des Königs von Griechenland ein Diner und brachte während desselben folgenden Trinkspruch aus:„Die Beweise der Sympathie, die Sie unserem Lande gaben, sind uns wertvoll und setzen uns nicht in Erstaunen, da sie von dem Herrscher eines uns befreundeten Volkes herrühren, mit dem uns so viele Erinnerungen verknüpfen. Ihre Durchreise gibt uns Veranlassung. Ihnen erneut die Wünsche auszudrücken, die wir für Griechenland, dessen König und der königlichen Familie, das Glück Ihres erhabenen Vaters, des Doyens der Könige und für die ganze königliche Familie Dänemarkdegen.— Der König erwiderte:„Ihre Worte werden warme Aufnahme bei dem hellenischen Volke finden, dessen Gefühle der Dankbarkeit und Zuneigung für Frankreich Ihnen bekannt sind. Ich trinke auf das Gedeihen und die Größe Frankreichs und die Gesundheit des Präsidenten und seiner Gemahlin. Ich werde Ihr Dolmetsch sein bei meinem Vater, der tief gerührt sein wird von Ihren Wünschen.“— Die Mußk spielte die Nationalhomne. 9 Paris, 1. Dezember. Ausständige Erdarbetter dar Untergrundbahn hatten nach Schluß einer gestern abgehaltenen Versammlung einen Zusammenstoß mit Arbeits: villigen, in den die Polizei eingriff. 12 Polizeibenmie wurden dabei verwundet. Erwa 20 Personen wurden verhaftet. * Madrid, 30. Noo. In politischen Kreisen verlautet, Ministerpräsident Montero Rios destehe derazi den Abschied zu nehmen. Die Kadinettskrise würde demnach in der Schwebe bleiben. * Tanger, 1. Dez. Der Sultan setzte den Termin der Marokko=Konferenz auf den 21. Dez. er. fest. Die Opfer des Meeres. Cuxhaven, 30. Nov. Wie nunmehr festgestellt, sind der Fischerflotte der Unterelde füns Hochseelutten mit 15 Mann und ein Heringslogger mit 20 Mang in See verschollen.— Mit dem Aufhören des Unwetters in der Nordsee tressen jetzt die Hiodsposten von hoder See ein. In der Gegend von Juist treiden Teile von Schifftladungen und Wrackteile auf der Ser, die auf den Untergang des schwedischen Schiffes„Oskar II.“ schließen lassen. Newyork, 30. Noo. Während der letzten Stürme gingen elf Schiffe auf den großen Seen unter. Sin undbreißig Personen ertranken. Ein Ausstand der Eisenbahner. Kiel, 30. Noo. Die Direktion der Straßenbahn hat an die Streitenden ein Schreiben gerichtet, in welchem erklärt wird, daß sämtliche Angestellten, die bis heute abend 6 Uhr die Arbeit nicht wieder ausgenommea hätten, ais entlassen zu betrachten seien. Die Kommission der Angestellten hat beschlossen, im Ausstand zu verharren, dis die Direktion sämtliche Forderungen erfüllt habe. Arbeiterbewegung. Auls Dr. En Hafer: burg, 1. Kreit ist gestern dier ausgebrochen. Von den Goschottertern der Getreide=Importfirmen streiken die der Firma Heinr. Sträter sämtlich, die der Firma Lehnkering, der Lagerhausund der Speditionsgesellschaft zum größten Teile. Jusgesamt sind etma 200 Akkordarbeiter ausständig. Die Arbeiter hatten Lohnerhöhungen gefordert und eine Kommission untes der Führung eines Hamdurger Vertrauensmannes beauftragt. mit den Arbeitgebern zu verhandeln. Diese jedoch erkannten die Kommission nicht an und waren nur zu direkten Verhandlungen mit ihren Arbeitern dereit. Die Antwort war, diese die Arbeit niederlegten. Industrie, Handel und Verkehr. Köln, 30. Nov. Vom Stahlwerksverdand, Die„Köln. Zig. meldet, daß der Stahlwertsverdand deadsichtige, die in Aussicht genommene Erhöhung der Beteiligungszifser für Produtte A um 5 Proz. jetzt zur Ausführung zu bringen. * Königsberg, 30. Nov. Der Aufsichtsrat des im Juli ds. Is. in Berlin unter dem Kamen„Ostpreußische Landgesellschaft“ mit dem Sitz in Konigsderg gegründeten Unternehmens, das sich zur Aufgade gestellt hat, durch Aufteilung von Gütern die Bauern= und Arbeiterstellen in der Provinz Ostpreußen zu vermehren und durch Regelung der Schuldverhältnisse der däuerlichen Güter die Befestigung des vorhandenen Bauernbesitzes anzustreben, hielt am 27. ds. Mts. seine erste Sitzung ab, in der vorwiegend Organisationsfragen erörtert wurden. Schiffahrts=Angelegenheiten. Ruhrort, 1. Dee Schiffsbewegung im Rudrorter Hafen am 30. Nov. Angemeldet 39 Schiffe leer, 4 Schiije beladen mit 442 k andern Gütern. Abgemeldet 29 Schine leer, 57 Schisse beladen mit 11624 4 Steinkohlen. 4 Schiffe beladen mit 1658 4 Eisen u. Gisenwaren! Schisf deladen mit 70 andern Gütern. Insgesamt 124 Schisse. Arn 20. Ner. poseierten auf ihrer Fehst rheinautwürte feigende Schille Khein=Wasserstände am 1. Dezember 190.55. 8 Uhr morgene. Stütze der Hausfrau nmmm. wuu# so fleißig mithilft bei der Arbeit, weil sie der Hausfrau die Wascharbeit ganz wesentlich erleichtert— diese überall bekannte Luhns Salm.=Terp.=Kernseife. Eine bessere, ausgiedigere Waschlauge als eine solche von„Luhns“ gidt es nicht. Deshalb auch wird von allen erfahrenen Hausfrauen seit Jahren nur noch echte Luhrs„mit rotem Kreuzdand“ gebraucht. In jedem besseren Geschäft vorrätig. Vorsicht beim Einkauft Geidons-Sumen u. Marran- Uhren kaufen Sie Hoiton äußerst vorteilhaft Mitheim Eutet. Aukrort, Fabrikstr. 9##. Erkasis Auswall Stung rrells Euraats. 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Ruhrorter Zeitung Antliches Kreisbtatt für den Stadtkreis Duisburg(Ruhrort) und für den Kreis Ruhrort. Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Gratisbeilage: Illustriertes Sonntagsblatt. Chefredakteur: E. Beitlich, verantwortlicher Redakteur: M. Feder, Druck und Verlag: Joh. Brendow& Sohn, sämtlich in Duisburg=Ruhrort. Täglich? Ausgaben Fernsprecher: Redakton Nr. 193. Geschäftsstelle und Expedition Nr. 39. Haupt=Geschäftsstelle, Redaktion und Druckerei Hanielstraße Nr. 2. Für Aufbewahrung und Rücksendung unverlangt eingesandter Mannstripte, sowie für die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriedenen Tagen und Blätzen wird keine Verentpertung übernommen Beungg= und Bnuege hmestellen: Juistn Keintrichtr= Trining Sh. PeizBühre düer 91: zer. Oinslaken: Zur Flottenvorlage. 9 Berlin, 30 Nov. vorlage schreibt, wie schon kur Zig.“ heute abend an leiten „In einzelnen Zeitungen Mit Rari Schlle, hambern: Rasp. Tchaub, Brachhausen: heiar hammel, Kanserntr. es. Garzich: Frans Cogert, Kosterir 2ra. wV. Iimmermenn. Hombrg, Cegenperg, gschheide: Cmi hadtstein, Oeerz: 6. Schroeder. Aüer Mark. Orzon: h. Mönster. die und u. Sads gseiete. achen Kreste de Prishe ear 1. setzliche Festlegung einer Verstärkung unserer Marine um 6 große Kreuzer abzulehnen und sich nur darauf zu beschränken, einer allgemeinen Sympathie für diese Forderung Ausdruck zu geben.— Diejenigen, welche solche Gedanken vertreten, werden sich nicht verhehlen dürfen, daß ein derartiges Vorgehen einer glatten Ablehnung der dem Reichstage vorliegenden Flottennovelle gleichkommen. Daran würde auch die Bewilligung des im Etat 1906 geforderten und der Ausdruck allgemeiner Sympathien für die geforderte Gesamtvermehrung der Flotte nichts andern.— Was in den letzten acht Jahren in der Entwickelung der Marine erreicht worden ist, ist nur dadurch zu erreichen möglich gewesen, daß die Marine mit einem gesetzlich feststehenden Programm rechnen konnte Die gesetzliche Festlegung des Sollbestandes der Schiffe ist der wichtigste Faktor für eine weitere gesunde Entwickelung unserer Marine. Bei der fundamentalen Bedeutung und Wichtigkeit dieser Frage können die Vertreter gegenteiliger Ansichten nicht glauben, daß die verbündeten Regierungen sich damit einverstanden erklären würden, von der gesetzlichen Festlegung der beantragten Vermehrung Abstand zu nehmen und in eine Abbröckelung dieses grundlegenden Prinzips einzuwilligen. In der Presse wird eine Reihe von Gründen angeführt, um zu beweisen, daß die Auslandsschiffe ihrem ganzen Charakter nach, im besonderen wegen des schwankenden Bedarfs an solchen Schiffen, sich zu einer gesetzlichen Festlegung nicht eignen. Zunächst ist diese Frage ja bereits vom Reichstag bei zwei Flottengesetzen mit großer Majorität grundsätzlich entschieden worden. In zwei Flottengesetzen ist auch die Zahl der Auslandsschiffe gesetzlich festgelegt worden. Falls der Reichstag sich jetzt die Abiehnung der gesetzlichen Festlegung der geforderten großen Kreuzer zu eigen machen würde, woran ja wohl kaum zu denken ist, würde er sich mit seinen eigenen früheren Entscheidungen in einen ausgesprochenen Widerspruch setzen. Dem Zweifel, ob es richtig ist, die geforderte Vermehrung der großen Kreuzer gesetzlich festzulegen, könnte ein Schimmer von Berechtigung nur dann zugestanden werden, wenn die Gesamtzahl der im Flottengesetz vorgesehenen großen Kreuzer dadurch zu hoch würde, d. h. wenn es grundsätzlich für unrichtig gehalten würde, in unserer Marine neben 38 Linienschiffen einen Gesamtbestand von 20 großen Kreuzern zu haben. Nun lassen sich mancherlei Gründe dafür anführen, daß diese Gesamtzahl noch eine zu niedrige ist, es läßt sich aber kein einziger Grund dafür anführen und ist auch bisher in der Presse kein einziger Grund dafür angeführt worden, daf diese Zahl zu hoch sei. Unter diesen Umständen fehlt dem Gedanken, die geforderte Vermehrung um 6 große Kreuzer nicht gesetzlich festzulegen, jede sachliche Berechtigung.“ überstand und nun mit Saat geworden ist, die troatischen Landtag veran lition lebhafte antimonar und erklärten, sie seien bere 9135 chisch die Anhänger der Demonstrationen und erklärten, sie seien bereit, fort gegen Wien die Wafsen zu ergreifen, um dem Monstrum der jetzigen Monarchie ein Ende zu bereiten.— Das ist Hochverrat in bester Form! Bandenmorde in der Türkei werden fortgesetzt. In Uesküd wurde der serbische Priester Minowitsch durch Bulgarenermordet. Ein Attentat auf den Zaren wird heute von einer Seite gemeldet, die sich zwar durch Fixigkeit, weniger durch Richtigkeit auszeichnet. Danach erregt ein in Petersburg verbreitetes Gerücht die Gemüter in hohem Maße. Es heißt, ein Großfürst habe auf den Zaren geschossen und den Monarchen an der rechten Hand verwundet. Eine Bestätigung dieses Gerüchtes ist bisher nicht erfolgt.— Es wäre zwar nicht das erstemal, daß ein Zar seiner nächsten Umgebung zum Opfer fällt, wir haben aber alle Ursache, der Sensationsmeldung nicht zu glauben. Der Pariser Anarchisteuprozeß. * Paris, 1. Dez. In dem Prozeß gegen Malato und Genossen wegen des in der Rue Rohan gegen den König von Spanien und Loubet verübten Anschlages wurden alle Angeklagten freigesprochen und sofort in Freiheit gesetzt. Das Publikum, welches den Gerichtssaal bis auf den letzten Platz füllte, nahm den Freispruch mit stürmischem Beifall auf. in japanisches Urteil über England und Deutschland, das im„Standard“ veröffentlicht wurde, wird den Engländern wenig Freude machen. Graf Hirosawe glaudt, im Charakter, in den Gewohnheiten und Handlungen, des englischen Volkes eine bestimmte und beklagenswerte Verschlechterung zu bemerken. Der untere Mittelstand und die Arbeiterklasse lernten nicht, daß sie dem Staate gegenüder Pflichten haben. Religion und Patriotismus seien in England im NiedergangZwar gebe es hier den Jingo=Patriotismus der Musikhallen, von dem wolle der Graf nicht reden, aber den sich selbst verleugnenden Patriotismus, wie man ihn in Japan und in Deutschland kenne, den besäßen in England nur wenige. Ein Kultus des Materiellen habe Platz gegeiffen, teils infolge amerikanischen Einflusses, teils durch den internat#onalen Kapitalismus, dessen Jdeal der Reichtum sei, aber nicht die Pflicht. Der Burenkrieg und Englands Unfähigkeit, eine entsprechende Truppenmacht zu organisieren, hätten in Japi peinliche Eindrücke hervorgerufen Englands Allian; mit Japan sei ein Anzeichen für seinen Ni:dergang. Die Idee, daß Japans Truppen zu Hülfe geholt werden könnten, um die Grenze Indiens zu verteidigen. könne nur in einer Nation entstehen, die wisse, daß die Periode ihres Niederganges eingetreten sei. Auch das plötzliche Auflodern der Freude über das englisch=französische Einvernehmen und über die englisch=französischen Flottenfeste sei, ebenso wie die Allianz mit Japan, ein Zeichen des Niederganges. Was aus England innerhalb der nächsten zehn, zwanzig oder fünfundzwanzig Jahre werde, das hänge von Deutschland ab. Der deutsche Kaiser sei der einz g: Mann in Europa, welcher einsehe, welche wirkliche Gefahr den Nationen des Westens aus der japanischen Renaissance erwachse. Es sei ganz gut möglich, daß in zehn Jahren Japan imstande sein werde, eine chinesische Flotte zu bauen Gegenwärtig sei Japan noch nicht fähig, Schlachtschifse zu bauen, aber wenn der hundertste Jahrestag der Schlacht be: Waterloo heranrücke, dann könne Japan wohl begonnen haben, hundert Schlachtschiffe für sich selbst und China zu bauen Die Engländer hörten auf, ein seefahrendes Volk zu sein Als Matrosen und als Loisen beschäftige England Ausländer, und zwar in so großen Zahlen, daß England im Falle eines Krieges- mit einer großen Seemacht völlig gehemmt sein würde. Während England seine Eigenschaften als seefahrende Nation aufgebe, mache Deutschland in wachsendem Maße die allergrößten Anstrengungen, überseeischen Handel und eine starke Flotte zu bekommen. In Europa sei Deutschland die einzige aufsteigende Macht, mit allen anderen Mächten ginge es abwärts. Doch könnten die gewaltigen Volksmassen Rußlands, wenn sie durch deutschen Verstand und nach deutschen wissenschaftlichen Methoden organisiert würden, ebenso gefährlich werden wie die Millionen Chinas, wenn sie durch Japan organisiert werden. Der Kampf um die Märkte Ostasiens würde Deutschland nicht so schaden wie England. Die deutschen Geschäftsmethoden seien gründlich und die Deutschen arbeiteten härter ais die Engländer. Die geschäftliche Konkurrenz zwischen Japan und Großbritannien werde sehr scharf sein und Großbritannien würde dabei leiden. Sydney, 30. Nov. Der australische Premierminister Dealin hat der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die britische Regierung die Franzosen auffordern werde. die anglo=australischen Interessen aus den Neuen Hebriden nicht zu vergessen. Die Presse weist die Möglichkeit eines Verzichtes Australiens auf die nseln zurück und greift dabei teilweise Frankreich und Deutschland erbittert an. Der„Herald“ verlangt, daß Deatin, die Lotherrschaft Australiens im Stillen Ozean betonend, dem englischen Kolonialminister Lyttleton mitteilen soll, daß ein weiteres Eindringen fremder Staaten als eine feindliche Handlung von Australien werde aufgefaßt werden; das Blatt erklärt, daß alle Inseln im Stillen Ozean einst Australten werden gehören müssen. teresse sollten die Deutschen nicht versuchen, diese Bewegung zu demmen, weil dieselde sonst über sie hinweggehen würde. Politische Nachrichten. Deutschland. * Berlin, 20. Nov. Der dem Reichstage zugegangene Gesetzentwurf betrefsend die Aenderung des Gesetzes über den Unterstützungswohnsitz setzt die Altersgrenze für den Erwerb eines neuen Unterstatzungswohnsitzes vom vollend.ten 18. auf das vollendete 16. Lebensjahr herab. Zugleich mit der Heravsetzung der Altersgrenze wird auch die Frist, deren Ablauf den Verlust des bisherigen Unterstützungswohnsitzes bedingt, von zwei Jahren auf ein Jahr abgekürzt. Herrenhaus hält seine erste Sitzung am Dienstag nachmittag 3 Uhr ab und schreitet darin sofort zur Wahl des Bureaus. * Arbeiterinteresse am Schiffsbau. Wie stark das Interesse der arbeitenden Klassen, welche ihre Vertretung in der Sozialdemokratie zu finden glauben, am Bau deutscher Schiffe ist, wird im„Vorwärts“ mit keiner Siide erwähnt. Deshalb ist es nicht nur nötig, festzustellen, daß nach dem Krankenversicherungsgesetz die Stationen der Nordund Ostsee, sowie die bei der Werst in Danzig eingerichteten Betriebskrankenkassen dereits Anfang dieses Jahrhunderts einen Durchschnittsstand von nahezu 20,000 Mitgliedern halien, sondern daß am deutschen Schiffsbau schon zu jener Zeit 50000 Arbeiter mit ihrem Lebensunterhalt interessiert waren Dazu kommt die Zahl von 10000 Hafenarbeitern. Wenn man aber den gewaltigen Anteil rechnet, den Handel und Vertehrsgewerde am Seeverkehr haben, darf die Behauptung nicht übertrieben gelten, daß fast die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands in ihrer Arbeitsgelegenheit von einer ungehinderten Ein= und Ausfuhr auf dem Seewege abhängig ist. Nach dem zuletzt angenommenen Flottengesetz wurde die Zahl der direkt am Kriegsschiffdau auf den Werften, den Eisen werken, Geschützgießereien, Bergwerken beteiligten Arbeiter auf mindestens hunderttausend angenommen. Sie ist inzwischen bedeutend gestiegen. Im Jahresdurchschnitt werden für die mit Seeverkehr zusammenhängenden Löhne mindestens achtzig bis hundert Millionen bezahlt. München, 30. Nov. Kammer der Abgeordneten. Das Haus beriet in der Nachmittags=Sitzung die Novelle zum Hundesteuergesetz, durch die eine Erhöhung der bestehenden Hundesteuer vorgesehen ist und die teilweise den Gemeinden zugute kommen soll. Nachdem Redner aller Parteien außer den Liberalen Bedenken gegen die Vorlage geäußert hatten, wurde der Artikel 1 mit großer Mehrheit abgelehnt. Finanzminister v. Pfaff zog darauf die ganzNovelle zurück. Oesterreich= Ungarn. Wien, 30. Nov.(Abgeordnetenhaus.) Abgeordneter Stedl tritt im Namen der deutschen Fortschrittspartei für das allgemeine gleiche Wahlrecht unter den in der Rede des Ministerpräsidenten vorgesehenen Maß. nahmen zur Wahrung der nationalen und kutturellen Inleressen ein. Abgeordneter Adler(Sozialdemokrat) bezeichne: die Ausführung des Ministerpräsidenten als energisch und vernünftig und appelliert an das Haus, daß dieses der Wahlresorm kein Hindernis dereiten möge. Adler bestreitet, daß das allgemeine Wahlrecht eine Gefahr für die Nationen, namentlich die Deutschen sei, und erklärt, die Deutschen fürchteten nicht so sehr für ihre Nationalität, als dafür, daß die gegenwärtige Vertretung des deutschen Bürgertums durch dessen wahre Vertretung ersetzt werden solle. Im eigensten InProvinz und Nachbargebiete. * Essen, 30. Nov.[Unglücksfall] Am Dienstag abend wurde in einer Schmiede der Kruppschen Fabril der Schmied Heinrich Richter dadurch schwer verlegt, oaß ihm deim Schmieden am Fallhammer ein wegfliegender glühender Span durch den Oberschenkel eines Beines drang und ihn schwer verietzte. * Altenessen, 30. Nov.[Eisenbahnunfall.) Zwischen Altenenen und Bergedordeck stießen vorgestern zwei Jüge zusammen. Menschen wurden nicht verletzt. Der Materialschaden dagegen ist, da mehrere Wagen entgleisten, ziemlich bedeutend. * Dortmund, 30. Noo.[Das kommunale Elektrizitätswer!] für den rheinisch=westsatischen Industriebezirk wird, wie die„Dortm. Zig.“ aus zuverlassiger Quelle hört, in dem bisher geplanten größeren Umsange nicht zustande kommen, dagegen ist an seiner Verwirklichung für inen schon fesigelegten kleineren Bezirk nicht zu zweiseln. Der Regierungspräsident ladet zu einer neuen Sitzung die Interessenten auf Freitag den 1. Dezember nach Dortmurd ein. * Dortmund, 30 Nov.[Tödlicher Unglücksfall.] Auf dem Bahnhofe Dortmund=Süd wurde heute gegen Mittag der Hülfsbremser C. Bathe von dem aus Speldorf einlaufenden Güterzuge totgefahren. Lütgendortmund, 30. Rov.[Unfall.] Gestern hatte sich auf der Zeche„Neu=Iserlohn 1“ der Bergmann Verkewitz einen Fingernagel abgerissen und sollte infolgedessen zu Tage gefördert werden. Auf der Fahrt wurde der Verletzte schlig und stürzte aus dem Förderkord in den Schacht. Der Anschläger wollte den Fallenden noch halten, aber er behielt nur Uhr und Kette in der Hand. Der Verunglückte wurde fürchierlich verstümmelt aus dem Schachtsumpf gezogen * Solingen, 30. Nov:[Das hiesige amerikanische Konsulat] ist ausgehoben und mit dem in Düsseldorf vereinigt worden. * Remscheid, 30. Nov.[Lebensmiltellenerung] Die hiesige Bäcker Innung hat im September beschlossen, die Preise für Brot zu erhöhen, falls nicht eine Verbilligung der Getreide=oder Mehlpreise eintreten sollte. Diese Hoffnung hat sich nun nicht erfüllt, weshalb mit dem morgigen Tage eine Erhöhung des Preises für die Einheit Schwarzbrot(3½ Kilogramm) um 4 Pfg. eintritt, so daß es statt mit 70 fortan mit 74 Pfg. bezahlt werden muß. r. Mayen, 30. Nov.[Zug= Attentat.] Der Personen zug 11,38 Uhr von Polch nach hier stieß nachts in der Nähe eines Ueberganges auf ein Hindernis. In verbrecherischer Weise war eine Schwelle quer über die Schienen gelegt worden. Der Zug konnte zum Stehen gebracht werden. Es sand sich später auch, daß die Laterne der Stenalstange zertrümmert worden war. r. Köln, 30. Nov.[Aus dem Gefengnis entlassen.] Ein 22jähriger junger Mann, der vorgestern nach Verbüßung einer zweijährigen Gefängnisstrafe entlassen worden war, wurde, wie wir schon meldeten, erschossen aufgefunden. Er hat sich das Leben genommen, weil er sich den ganzen Tag vergeblich um Arbeit bemüht hatte. * Eschweiler, 30. Nov.[Stiftung.] Der in Godesberg verstorbene frühere Direktor des Gymnasiums in Eschweiler, Liesen, vermachte dieser Stadt zur Ergänzung der Liesen=Stiftung 24000 Mark. Die Schüler der beim Gymnasium neu errichteten Realschule sollen bei der Verteilung der Stipendien gleichberechtigt sein. * Call(Eifel), 30. Nov.[Ueberfahren.] Gestern abend wurde in der Nähe der Station Call ein Klempner aus Mechernich von dem Abendschnellzuge Köln=Saarbrücken erfaßt und getötet. * Trier, 30. Nov.[Automobilunfall.] Auf der Straße nach Ruwer ist ein Automobil mit einem Fuhrwerk zusammengestoßen. Die Insassen des Aulomobils wurden schwer verletzt. r. Wiesbaden, 30. Nor.[Berschi dencs en eines unheilbaren Leidens hat sich ei 71 Jahre alter siger Einnobner m seiner Wohnung erschossen— Ein 3 ½/= briges Kind, das von seiner Mutter allein zu Hause gefassen worden war, ist infolg: Rauchvergiftung, die durt; die dree dei Herdes und die in der Nähe besindlichen Lampen entstand, gestorden. * Holdene Schganten. Roman von M. Diers. (18. Fortsetzung.) Noch nie war er in so rasender Eile nach Hohen=Süllach geritten. Sein Brauner war schweißbedeckt und ihm selbe: klebten die Haare an den Schläfen. Die Baronin empfing ihn, Erna war auf einem Spaziergange. Um diese Zeit erwartete ihn hier niemand. Und das, was sie besonders erstaunte, war, daß er unaufgefordert kam, in letzter Zeit hatte er sogar Einladungen ausgeschlagen. Nun kam seine sichtliche Aufregung dazu und sein dringendes Fragen nach Erna. Kein Zweifel, er kam als Freier. Endlich! Zu sehr hatte dieser drückende Wartezustand auf dem Hause gelagert, zu umrträglich war unter seiner Einwirkung Ernas steigende Gere## heit geworden, als daß die Mutter nicht jedes Anzeichen einer endlichen Werbung mit Freuden begrüßen sollte. Sie setzte voraus, daß in diesem Moment ihre Gegenwart nur lästig sein würde. Und dann: Ernas Zimmer selbst mußte auf ihn wirken, ihn in eine günstige Stimmung bringen. Sie geleitete ihn dort hinein, entschuldigte sich mit eiligen Briefen und sank draußen förmlich ermattet in einen Sessel. Gott sei Dank, daß es nun endlich so weit war. Zwar im Grunde ihres Herzens wünschte sie ihrer Tochter eigentlich einen andern als diesen jungen Trotzkopf, der die Guade ihrer Einwilligung nicht einmal schätzen würde Ader Erna in der zähen Leidenschaft ihrer reiferen Jahre hatte ihren Sinn so rettungslos auf ihn gesetzt, daß jeder Einwand daran scheiterte. Hans war in Ernas Zimmer getreten. Er kannte es, denn sie hatte ihn oft hier empfangen. Aber, entgegen der zahme der Mutter war dies kein günstiger Ort für ihn. Die Einrichtung war elegant und auch nicht ohne Geschmack. Trotz der Ueberladung an kostbaren Stossen, an Bildern und Teppichen deherrschte doch ein Verständnis für Farbenentwickelung und Schönheitslinien merkbar die ganze Anordnung. Ein sehr seines Parfum durchzog das Zimmer Wäre er fremd hier eingetreten, so würde das Ganze ihn nicht abstoßend berührt haben. Aber nun verwob sich ihre ganze Persönlichkeit mit dem Gepräge dieses Raumes. Er stellte sich ans Fenster und starrte in das üppige Grün des Parkes. Was er ihr sagen wollte, wie überhaupt alles werden sollte, davon hatte er unter dem Sturm seiner Gefühle noch gar keine Ahnung. Da trat Erna rasch herein. Ihr Gesicht trug einen gespannten Ausdruck, aber in ihren Augen lag schon das Lächeln befriedigten Triumphes. Geblendet von dem hellen Sonnenschein draußen, konnte ihr Auge das halbdunkle Zimmer nicht gleich deherrschen. Hans Reuthner hatte sich umgewandt, sein Gesicht lag im Schatten, daher entging ihr sein Ausdruck. „Sie hier, Hans?“ fragte sie in gezwungen leichtem Tone, aber in ihrer Stimme war ein leises nervöses Beden.„Zu so ungewöhnlicher Stunde?" Er antwortete nicht, hatte sie nicht einmal gegrüßt. Ader noch ehe sie Zeit sand, sich darüber zu verwundern, trat er auf sie zu und reichte ihr den Brief.„Sagen Sie mir, was das bedeutet!“ forderte er, seine Stimme war heiser. Erschreckt schlug sie ihn auseinander. Dann verfärdte sie sich und ein jähes Erstarren breitete sich über ihr eben noch so lächelndes Gesicht.„Woher?“ Kammelte sie in der ersten, fassungslosen Bestürzung. „Ich weiß nicht!“ sagte Hans Reuthner. Eine sonderdare Kälte hatte ihn erfaßt. Ihm kam sogar ein flüchtiges Lächeln, daß sie sich so schnell verriet. „Aber das ist ja Unsinn! Unsinn!“ schrie sie auf. Ihr Gesicht bedeckte sich mit plötzlicher Glut.“„Das ist ja eine insame Lüge—“ Ihre Rähne schlugen aufeinander wie im Fieder, mit einem einzigen Ruck zerriß sie das Papier, daß die Fetzen umherflogen. „Die Sprache war deutlich!“ sagte Haus. Aber im nächsten Augenblick wich die starre Kälte und ein sinnloser Zorn befiel ihn.„Also da stehen Sie!“ schrie er sie an.„Auf solchem Standpunkt treffe ich Sie! Und so wurde ich detrogen— die ganzen Verhältnisse wurden mir verzerrt.—“ Er war auf sie zugetreten. Sie sah die Erregung aus seinen Augen sprühen und ein Gefühl, das der Ohnmacht ähnlich war, übermannte sie. Ja, sie hatte sogar den Wunsch, jetzt ohnmächtig zu werden, dem Entsetzlichen, was nun kommen mußte, zu en.rinnen. Dem Zorn zu entrinnen, dem sie gegenüberstand— sein Mitleid vielleicht zu erwecken. Aber das Schwächegefühl verging. Keine barmherzige Ohnmacht erlöste sie von dem Gericht, das nun über sie hereinbrach. Doch in der Gewohnheit jahrelangen Lügens wich der erste fassungslose Schreck dem raschen Bestreben, hier doch noch — vielleicht gutzumachen, übertünchen, übertölpeln zu können. „Was meinen Sie?“ fragte sie.„Warum schreien Sie so auf mich ein?“ Mit übermenschlicher Kraft erzwang sie eine ruhige Haltung.„Ja, der gute Vater! Es regt Sie auf, Haus, ich glaube es. Er war geistig manchmal völlig umnachtet. Und ich, die ich mich aus warmer Teilnahme seiner annahm, weiß es allein, welche Leiden er mir, allerdings unwissentlich, zu kosten gab. Er hielt mich wohl für seine Braut, die auch Erna geheißen hat. O, es war qualvoll, es zu erdulden, und doch fand ich nicht die Hartherzigkeit, meine Pflege, die ihm wohltat, ihm zu entziehen. Denn der Aermste, körperlich und geistig verwüstet wie er war, hatte ja niemanden— niemanden, der ihn lieb hatte und für ihn sorgte.“ Eine Pause trat ein. Sie sah Hans nicht ins Auge, aber vorgebeugt, mit angespannten Sinnen lauschte sie— wartete auf sein erstes Wort. Er war ja so leicht zu betrügen, wie ein Kind war er zu übertölpein. Und beute sollte es nicht geDa gad es kein Fragen und Zweifeln. Alle ihre Künste, ihre ganze Geschicklichkeit mußte sie aufbieten, dam es geschah! Doch er schwieg. Da sprach sie weiter. Nur Worte, Worte, Worte her, um dies grauenhafte Schweigen zu brechen. „Nie, nie hätte ich geglaubt, daß aus dem, was das schwerste Martyrium meines Lebens war, mir ein solch machvoller, beleidigender Verdacht gedreht werden würde! Ader diese Niedrigkeit fällt auf Sie zurück, Hans! O, hätte ich doch meiner Vernunft gefolgt, die mir sagte, ich müsse Ihnen den Zustand Ihres armen Vaters mitteilen. dürse Ihre sorglose Jugend nicht schonen. Aber warum tat ich es nicht? Weil ich nicht vermochte, auch nur den leisesten Schatten auf Ihren Weg zu werfen. Ja! Nun ist es heraus, wogegen mein Stolz sich bis zuletzt sträuden wollte. Um wen litt ich alles dies, all diese namenlosen Qualen, die nur ein Frauenherz verstehen und erdulden kann? Um Ihretwillen, Haus. Für Sie pflegte ich den sterdenden, hald irrsinnigen Mann, für Sie trug ich alles im tiefsten Schweigen—“ „Mein Stiefvater war nicht irrsinnig“, sagte Hans. Es klang kalt. Sein glühender Zorn war verraucht. Er empfand nichts als Verachtung diesem Wesen gegenüber, das seine häßliche Schuld mit einem Gewebe solch kecker Lügen umspann. sig fuhr er fort:„Er war auch nicht vorübergehend gestört. So siech sein Körper war, so defekt sein Charakter— sein Geist war bis zuletzt völlig klar. Ich erkenne jetzt auc sein Heiratsprojekt im rechten Lichte. Es war ein Zug seiner schwächlichen Gutmütigkeit, die er manchmal zeigte. Er wollte seine— seine Pflegerin versorgt wissen, und dazu war der Sohn gerade gut. Ich glaube nicht, daß er es mit mie schlimm im Sinn hatte, er sah damals meine Gefühle, und das andere konnte ihn, von seinem Standpunkt aus, nicht sehr beirren.“ (Fortsetzung folgt.) Lokales. * Duisburg=Ruhrort, 1. Dez. Der Frauen Missions= und der Gustav=Adolf=Verein der wang. Gemeinde Ruhrort feiern am Sonntag nachmittag in oderen Saale des evang. Gemeindehauses ihr Jahresfest. Als Festredner sind die Herren Pastoren Liz. Heise=Meiderich, Arnold=Barmen und Hausvater Kühler=Godesheim vorgemerkt. V Duisburg=Meiderich, 1. Dez. Die zwischen der Kuhr und den Hafenanlagen gelegene sogenannte Wintgens=Weide, zirka 20 Morgen groß, ist von der Gutehoffnungshütte zur Vergrößerung ihres dortigen Brunnengeländes zum Preise von 6000 Mark pro Morgen angekauft worden. Man glaubt, daß alles Gelände dort bis zur Ruhr einmal in den Besitz des Hafenfiskus übergehen und eine Verlegung des Wasserwerks stattfinden werde. — Duisburg=Meiderich, 1. Dez. Der Evang. Männer= und Jünglingsverein beabsichtigt die Gründung einer Soldatensektion zur Förderung der Soldatenmission und ladet ehemalige Soldaten zur Besprechung dieser Angelegenheit zu einer am Sonntag im evang. Gemeindehause an der Kirchstraße stattfindende Versammlung ein. 1 Duisburg=Meiderich, 1. Dez. Man schreibt uns: Durch die geplante Verlegung der Straßenbahngleise auf der Hafenstraße mehr nach der Mitte des Fahrdammes wird die Notwendigkeit der Erbreiterung der Straße durch Errichtung des Bürgersteiges wenigstens an der Südseite noch fühldarer werden. Durch weitere Zuschüttung der großen Niederung zwischen Straße und Eisenbahn, womit in der Nähe der früheren Ruhrorter Grenze der Anfang gemacht wäre das leicht zu machen. Duisburg=Meiderich, 1. Dez. Durch das die Herkenbergerstraße kreuzende Eisenbahngleise sind in jüngster Zeit mehrfach Unfälle verursacht worden, die den Fuhrunternehmern zu lebhaften Klagen Anlaß gegeben haben. Es sind dort Doppelschienen gelegt, die eine so breite Rinne aufweisen, daß darin die Pferde mit ihren Huseisen leicht stecken bleiben können. Einem Pferde des Besitzers St. wurden dabei die Sehnen zerrissen, so daß es seit der Zeit lahmt und arbeitsunfähig ist und womöglich dem Pferde=Versicherungsverein anheimfällt; bei einem anderen Pferde wurde das Huseisen abgerissen und nur dadurch das Tier vor größerem Schaden bewahrt, andere kamen zu Fall. Eine Aenderung ist dringend erforderlich. Aus dem Kreise Moers. 0 Hochstraß=Scherpenberg, 1. Dez. Am Dienstag den 5. Dezember findet im Saale des Herrn Vierbaum eine größere Versammlung des Evang. Bundes statt. Herr Pfarrer Liz. Weber=M.=Gladbach, der Vorsitzende des Verbandes deutsch=evangelischer Arbeitervereine, wird einen Vortrag halten über das Thema:„Die evangelische Kirche und die Arbeiterwelt“. 0 Scherpenberg, 1. Dez. Der hiesige Arbeiterverein beschloß in seiner letzten Sitzung, die Weihnachtsseier am Sonntag den 24. Dezember zu halten. Alle Kinder von 2 bis 14 Jahren sollen beschenkt werden. X Orsoy, 30. Nov. Am Sonntag vormittag 11 Uhr findet eine allgemeine Protestversammlung der hiesigen Bürger im Fischerschen Saale statt, um Stellung zu nehmen zu der neuen Tabaksteuer vorlage. Die geplante Erhöhung der Tabaksteuer würde, so schreibt man uns dazu, den mittleren und kleineren Betrieben die weitere Fabrikation unmöglich machen und durch ihre Einstellung würde das Erperbs= und Geschaftsleber unserer Stadt schwer geschädigt. scheidende angßregein ergreisen. Von den Menirern die gefangenen Offiziere an Bord des„Otschakow“ gebracht, in der Hoffnung, daß man gegen so viele Offiziere nicht feuern würde. Schmitt erklärte den gefangenen Offizieren, daß sobald von den Truppen Feindseligkeiten unternommen würden, er die Offiziere hängen lassen würde. Um 3½ Uhr wurde aus den Feldgeschützen gegen die Schiffe, die in der Südbucht sich befanden und die rote Flagge gehißt hatten und gegen die übrigen Fahrzeuge der Meuterer das Feuer erösfnet. Die roten Flaggen wurden alsbald niedergeholt. Schmitt signalisierte:„Habe zahlreiche gefangene Offiziere" Nachdem ein Fahrzeug von den Meuterern zum Sinken gebracht war, fing der„Otschakow“ an zu fenern. Das Feuer wurde von den Batterien der Nordseite und den Schiffen des Geschwaders sofort erwidert. Der Torpedodootszerstöre:„Swirepih“ wurde vom Kreuzer Panjat=Mrokuria“, dem Panzerschiff„Rostißlaw" und Torpedobootszerstörer„Kapitän Sacken" lebhaft unter Feuer genommen und kampfunfähig gemacht. Auch zwei Torpedoboote wurden außer Gefecht gesetzt, eins davon sank. Der„Otschakow“ gab kaum 6 Schuß ab, als er die weiße Flagge hißte, worauf das Geschwader das Feuer gegen ihn einstellte. An Bord des„Otschakow“ war Feuer ausgebrochen; man sandte deshalb Boote ab, um die Mannschaft zu retten. Schmitt, als Motrose verkleidet, suchte zu entkommen, wurde aber festgenommen. Ein Minenschiff mit 300 Sperrminen an Bord, das in der Südbucht lag, wurde von der eigenen Besatzung gleich bei Beginn des Feuers zum Sinken gebrach weil sie eine Explosion der Minen fürchtete. Admiral Tchuchmin meldet in dem Bericht noch, daß während des Geschützfeuers gegen den„Otschakow“ von den Feldbatterien auch auf die Marinekasernen geschossen und das Feue von diesen Kasernen aus erwidert wurde.— Nach einem Telegramm des Chefs des Admiralstabs ergaben sich wäh rend der Nacht ungefähr 1500 Mann mil zeh Maschinen gewehren vom Regiment Brest. Die Kasernen wurden von Truppen besetzt.— General Kaulbars meldet, daß nach einem späteren Telegramm Tchuchnins die Kasernen, worin sich die Meuterer befanden, am 29. November von den Truppen besetzt wurden. Die Gesamtzahl de Meuterer, die sich ergaben oder an Bord des„Otschakow“ gesangen genommen wurden, beträgt 2000 Mann. Die meisten davon waren in den Kasernen zusammengezogen, weil sie zur Reserve entlassen werden sollten. Das Torpedoboot, von dem man glaubte, daß es gesunken sei während des Kampfes, ist gestrandet am Ufer aufgefunden worden. Der „Otschakow“ ist flott geblieben, nur das Innere des Schiffes ist ausgebrannt.— In Sebastopol herrscht Ruhe.— Fre gattenkapitän Slawotschinsky, der während des Kampfes verwundet wurde, ist seinen Wunden erlegen. als sich die Stadtbewohner träumen lassen. Empfange von Deputationen. Eine Oeffnung der Grenzen halte ich für undurchführdar und unwirksam, da gegebenenfalls vom Auslande sofort Gegenmaßnahmen, wie Ausfuhrverbote, erlassen werden würden. Das jetzige bessere Futterzahr wird selder Abhülfe Abg. Skarzynski(Pole) schließt sich den gestrig Ausführungen des Abg. Herold an. Abg. Molken buhr(Soz.) wendet sich gegen die Darlegungen Reventlows über die Stellung der Linken zu der vorliegenden Frage. Sadt Hosen baut 1322—; Pa, Kusia; Bussa un 1900 Sclffahrtsaktien anziehend, WarBei Adgang des Berichts warcn Russenbank 130.—, der Lokalmark liches Geld 4 Prozent. Kurs-B eriont. Berlin, I. Desember 1905. Loaber der Neueste Drahtnachrichten. Im Nebel. Ueder Unfälle und Verkehrsstorungen in dem gestrigen Nedel kommen immer neue Meldungen: Neumühl, 1. Dez. Ein Bäcker aus Marxlob gertet mit seinem Gefährt während des dichten Nebels gestern abend in den Straßengraden der Holtener Straße. Die Deichsel des Wagens wurde zertrümmert und der Kutscher brach das rechte Handgelenk. Moers, 30. Nov. Der Abendzug Homberg— Moers karambolierte kurz vor der Station Moers mit z wei Möbelwagen. Die Wagen fuhren auf Moers zu und wichen einem von dort kommenden Automobil aus. Hierbei kamen sie dem Gleise zu nahe. Der letzte Wagen wurde von der Lokomotive hinten erfaßt und quer über die Strecke geschoben. Hierdurch blieb das Pferd unverletzt. Der vordere Wagen wurde von der Seite erfaßt und umgeworfen. Das Pferd wurde unter dem Wagen begraben. Auch der Begleiter dieses Wagens scheint Verletzungen davongetragen zu haben, da er über Brust= und Kopfschmerzen klagte. Ein Arzt wurde aus der Stadt geholt. Die beiden Wagen, die beladen waren, kamen von Oberhausen. Die Fuhrleute waren auf der Chaussee nicht bekannt und haben in dem dichten Nebel den herannahenden Zug nicht bemerkt. Stertrade, 1. Dez. Eine Karambolage zwischen einem Fuhrwerk und der elektrischen Straßenbahn sand gestern morgen auf der Oderhausener Chaussee in der Nähe der Wirtschaft Buschmann statt. Das Fuhrwerk erlitt schwere Beschädigungen, das Pferd wurde verletzt, bei dem Motorwagen ging eine Scheibe in Trümmer. Neukirchen, 30. Nov. Der heute abend um 7 Uhr fällige Omnibus Vluyn=Neukirchen=Moers blieb aus. Infolge des dichten Nebels war er kurz hinter Bluyn in den Straßengraben geraten. Die Pferde und Passagiere blieben unverletzt, doch erlitt der Wagen selbst einen Deichselbruch. Oberhausen, 1. Dez. Infolge des gestrigen starten Nebels stieß in der Nähe des Bahnhofes ein Straßenbahnwagen derart auf ein Mehlfuhrwerk einer Duisburger Firma, daß dieses bis zur Unbrauchbarkeit zertrümmert wurde. Ueber das Bombardement von Sebastopol liegt jetzt ein Admiralitätsbericht vor, der zwar manches verschweigt, den Umfang der Katastrophe aber doch besser erkennen läßt, wie die gestern abend veröffentliche Depesche. Von der Beteiligung des Nordforts sagt der Bericht kein Wort; er läßt die Meuterer nur von der Marinekaserne u. von den Schiffen aus schießen, auch von der Beschießung der Stadt weiß er nichts zu melden. Die ganze Flotte hätte sich nach ihm nicht an der Meuterei beteiligt, auch sind angeblich außer dem ausgebrannten„Otschakow“ nur ein Torpedobootszerstörer, zwei Torpedodoote und einige abgerüstete Schiffe verloren. Die ganze Depesche macht den Eindruck, als sei viel zu verschweigen; sie bestätigt aber das Niederkämpfen der Meuterei, ohne die Verluste ganz aufzuzählene * Petersburg, 1. Dez.(P. T.=A.) Der Marinestab veröffentlicht folgendes Telegramm, das der Kriegsminister am 30. November vom Kommandanten des Militärbezirks Odessa, Vizeadmiral Tchuchnin, erhielt, der vom 29. November, vormittags, folgendes meldet: Am 28. November stand eine kampflose Erledigung der Meuterei in Sebastopol in Aussicht. Wir umstellten die meuternde Abteilung mit Truppen und stellten ihnen eine letzte Frist, sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben. Die Meuterer eröffneten jedoch den Angriff, indem sie sich des Torpedobootszerstörers„Swirepiy“ und drei anderer Torpedoboote bemächtigten, die sich dem„Otschakow“ näherten. Alle dies Schiffe und der„Otschakow“ hißten die rote Flagge. Darauf hißte der„Otschakow“ das Signal:„Schmitt besehligt die Flotte“. Hierauf ging Schmitt an Bord des„Swirepiy“ und fuhr unter Hurrarufen vor der Froni des Geschwaders entlang, ohne jedoch vom Geschwader eine Antwort zu erhalten. Dann nahm Schmitt die Fahrtrichtung nach dem Hasen und ließ die durch ihn verhafteten Personen wieder frei. Am Vormittag bemächtigten sich bewaffnete Abteilungen der Meuterei der kleinen Fahrzeuge im Hafen. Später wurde der Panzer „Panteleimon“(früher„Potemkin"), der abgerüstet war, von bewaffneten Abteilungen in Booten des Kreuzers„Otschakow“ in Besitz genommen. Die Offiziere wurden gesangen genom men und an Bord des„Otschakow“ gebracht. Man konnte gegen dieses Vorgehen der Meuterer nichts machen, da die Flotte auf Besehl des Kommandierenden des 7. Korps abgerüstet war. Am Nachmittag fanden weitere Vorstöße der Meuterer statt. Die Lage wurde noch ernster. Die Schifse, die in der Südbucht vertaut lagen, wurden genommen und auf ihnen die rote Flagge gehißt. Man mußte nun den ersten Aktionsplan fallen lassen und ent* Stendal, 1. Dez. Heute nacht wurde im Dorfe Kläden ein Aufseher mit seiner Familie im Schlafe überfallen. Der Täter erschlug mit einem Beile die Frau und verletzte den Mann und seine 5 Kinder lebensgefährlich. Es scheint ein Raubmordversuch vorzuliegen. * Birkenfeld(Oberdayern), 1. Dez. Gestern abend stieß bei der Station Birkenfeld ein Güterzug mit dem Schnellzuge München=Lindau zusammen. Vom Schnellzug sind die Lokomotive und der Packwagen ent gleist, vom Güterzuge die Maschine und zwölf Wagen. Bier Leute vom Personal wurden leicht verletzt, ein Zugführer etwas erheblicher. * Paris, 1. Dez. Der Untersuchungsrichter hat Ja luzot wegen Vertrauensbruchs und Vergehens gegen das Sparkassengesetz vor das Zuchtpolizeigericht verwiesen. Die Verhandlungen wurden auf den 28. Dezember anberaumt. * Paris, 1. Dez. Der am 10. November von Marseille nach dem Schwarzen Meere abgegangene Dampfer„Boieldien“ ist am Eingang des Bosporus gescheitert. Man befürchtet, daß die zweiundzwanzig Köpfe zählende Mannschaft ertrunken ist. * Kopenhagen, 1. Dez. Das hiesige See= und Handelsgericht sprach heute das Urteil in der Angelegenheit des Unterganges des Kadettenschulschiffs„Georg Stage“. Der Kapitän des englischen Dampfers„Ancona“ wurde freigesprochen. Die Kosten des Prozesses fallen der Staatskasse zur Last. * Moskau, 1. Dez. Heute wurde der Vorsitzende des Verbandes der Caféhaus=Bediensteten, Pudowsky, welcher die Ausstandsbewegung unter seinen Kollegen leitet, verhaf tet. Der Präfekt erklärte, er werde alle Mitglieder des Streikkomitees in Moskau festnehmen und ausweisen lassen. — Das neugegründete Blatt„Bperod“(Vorwärts), welches die Interessen des Proletariats vertritt, erhielt die Erlaubnis zum Erscheinen. Keine Verhandlungen mit dem Zentrum! * Breslau, 1. Dez. Von zuständiger Seite ist die „Schles. Volksztg.“ zu der Erklärung ermächtigt worden, daß einerlei Verhandlungen irgendwelcher Art von Vertretern der konservativen, freikonservativen und nationalliberalen Fraktionen mit maßgebenden Persönlichkeiten des Zentrums über eine für das Zentrum annehmbare Form des Schulunterhaltungsgesetzes gepflogen worden sind. Das„englisch=deutsche VersöhnungsKomitee.“ wird heute(Freitag) in der Caxton Hall in Westminster seine erste Versammlung abhalten, bei welcher Lord Avebury den Vorsitz führen wird. Zu den Rednern des Abends gehören der Bischof von Southwark, Lord Stanmore, ferner mehrere Mitglieder des Unterhauses, wie Sir John Kannaway, Sir Herdert Maxwell, Sir Michael Foster und Sir Ernest Tritton sowie einige Geistliche. Die„Freundschaftsadresse" des Komitees wird u. a. von den folgenden Herren unterzeichnet werden: von dem Herzog von Argyll, Lord Brassey, Lord Kinnaird, Lord Stanmore.(ir James Bryce, Mr. Herdert Gladstone; ferner werden mehrere katholische und protestan tische Bischöfe das Schriftstück unterzeichnen, unter ihnen auch der Erzbischof von Westminster, endlich General Booth und andere mehr. Keichslags=Verhändlungen. Telegramn 9 Berlin, 1. Dezember. Am Bundesratstische: Graf Posadowsky u. v. Podbielski. Präsident Graf Ballestrem eröffnet die Sitzung 1,20 Uhr. Das Haus ist mäßig besetzt. Nach Erledigung eines Antrages auf Einstellung des Strafverfahrens gegen den Abg. Schmidt=Frankfurt wird die Besprechung der Fleischnot=Interpellation fortgesetzt. Abg. Dove(Fr. Vgg.) meint, zu dem agrarischen Verständnis des Landwirtschatfsminister v. Podbielski habe er dis größte Vertrauen, um so mehr wundere er sich, daß dieses in der Frage der Fleischnot zu einem Fehlschuß gekommen sei. Die Tenlschrift des Landwirtschaftsministeriums zeige ja zu deutlich das Motiv:„Quod erat demonstrandum“. Man dürfe vor allem den Standpunkt der Konsumenten nicht vergessen und auch die staatsrechtliche und politische Seite nicht außer acht lassen. Die Ausschaltung des Zwischenhandels werde keineswegs zur Verbilligung des Fleisches führen. Abg. Stubden dorff(Reichsp.) bemerkt, die Fleischteuerung sei nicht nur in Deutschland, sondern auch in Oesterreich Ungarn hervorgetreten. Abg. Paasche(natl.): Meine Partei wird auch in Zukunft der Landwirtschaft, namentlich den viehzüchtenden Kleinbauern, ihren intensivsten Schutz angedeihen lassen. Ein großer Teil meiner Freunde ist darüber erstaunt, daß diese Frage vom Landwirtschaftsminister nicht mit dem nötigen Ernst behandelt worden ist. Die hohen Fleischpreise sind eine vorübergehende Erscheinung, die Landwirtschaft wird in Bälde den Bedarf vollauf decken können. Auch in anderen Branchen tritt zeitweilig eine Unterproduktion ein, die dann eine Preissteigerung im Gefolge hat. Einer Oeffnung der Grenzen steht in diesem Folle die Seuchengefahr entgegen, die viel größer ist, Musikalisches. * Duisburg, 1. Dez. Das Sonntag abend 6 Uhr in sädtischen Tonhalle stattfindende 3. Konzert des uisburger Gesangvereins ist, wie schon erwähnt, ausschließlich der Instrumentalmusik gewidmet. Neben dem für hiesige Verhältnisse außergewöhnlich großen Musikkörper von 75 mitwirkenden Künstlern dürfte als Hauptanziehungspunkt für den Abend in Betracht kommen, daß als Solist einer der bedeutendsten Violin=Virtuosen von heute, Herr Eugene Dsaye aus Brüssel, auftreten wird. Herr Dsaye, den man Meister Joachim als ebenbürtig an die Seite stellt, hat überall, besonders auch in unserem Vaterlande, wo er Gelegenheit hatte, Proben seiner bewundernswerten Meisterschaft abzulegen, die denkbar größten Erfolge aufzuweisen gehabt. So herrschte z. B. in Berlin gelegentlich eines Beethoven=Konzertes, das Ysaye im Verein mit dem Klavierkünstler Pugno veranstaltete, eine derartige Begeisterung, daß n dem fortwährenden Applaudieren und Hervorrufen nur dadurch Einhalt getan werden konnte, daß das elektrische Licht abgedreht wurde. Die Berichte in der gesamten Presse sind des Lobes voll über sein Spiel, über die Abgeklärtheit seines Tones, die Pocsie seines Vortrages, die Größe seiner Aufkahsung, ebenso wie über seine eminente Techutt. Im„Verl. Borf.=sbur. lesen wir u. a.:„In Wahrheit läßt sich von ihm Zoll ein vornehmer Künstler; da ist nichts von Effekthascherei, kein in den Vordergrunddrängen der eigenen Persönlichkeit. Ganz stellt er seine reise Künstlerschaft in den Dienst des vorzuführenden Kunstwerkes, in dem er aufgeht, das er voll auszuschöpfen versteht. Die Wiedergabe der Tonstücke war voll Schwung und Feuer und strahlend im Glanz einer unfehlbaren Technik.“ Die„Musik= und Theaterwelt" äußert sich folgendermaßen:„Man müßte die Technik des Lobes ausschöpfen, um dem belgischen Meistergeiger Eugene Ysaye völlige Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Der Klarheit seines Tones steht nur die Innigkeit seines Empfindens gleich, und die Eleganz seiner Technik wird nur von seiner unermeßlichen Individualität übertroffen, die alles mit wärmstem Künstlertum durchtränkt. Ysaye spielte Stücke von Mozart, Saint=Saöns, Wagner, Wilhelmi und Guirand undIImobnrg 950 90 Kongolis### hatte für jedes hinreißendes Feuer und herrliche Poesie zur Harpener 216.—. Verfügung. Es stand ein ganzer, gesunder Künstler vor uns Dynamit Thut Akt. 179.—. mit den feinsten und tiefsten Intentionen, ein Künstler ohne!— nervöse Komödie, ohne die sogenannten abscheulichen Privilegien des Genies. Es war ein großer Abend; die Kunst hatte die Schminke zu Hause gelassen.“ Zur Charakterisierung des in der musikalischen Welt zur Genüge bekannten Meisters dürfte das Mitgeteilte genügen. Der Besuch des bevorstehenden Konzertes kann jedermann aufs wärmste empfohlen werden. Niemand sollte die sich dietende Gelegenheit unbewußt vorüdergehen lassen, Ysayze kennen zu lernen und sich einen auserlesenen künstlerischen Genuß zu verschaffen. Destsche kant Beleus Len hm bstärt Jatal lein kr. b#opr Taiest s 7.1. Ed EL Soch dah ie lest amt enterde kgn. hh sanh. Juin lam i 1I4 Mest Vegrrhis ### late: bui de bechbörse wortes snbert Bochune Ssomail —. Deutsch-Luzemburger 270.—. Dortmunder Union 100.50. Eeheue 250.90. Konnanmson—.—. Geisenkirchen 224.80. —. Norddeutscher Loyd 125.50. Tendans: beruhigt. Meleblöldgische Bebbachtungen Das lenkbare Luftschiff. Friedrichshafen, 30. Nov. Heute vormittag unternahm Graf Zeppelin mit 11 Personen einen Aufstieg in dem von ihm konstruierten lenkbaren Luftschiff. Die Fahrt ging in einer Höhe von 50 Metern nach dem Romanshornturm und zurück. Auf der ganzen Fahrt wurde das Luftschiff von dem Dampfer„Buchhorn" begreitet. Kurz nach dem Aufstieg blieb das Schlepptau am Motorboot hängen und beschadigte dadurch die Steuerung. Infolgedessen wurde das Luftschiff wieder zurückbugsiert. Höchste Temperatur von gestern+ 2° C. Niedrigste Temperatur von deute+ 8° C. Ab, ab, ab, der Winter der ist da! Arbeiterbewegung. Bekanntmachung. der Verhaftung ihrs geme am 2., 24., 27., W. und 29. d. N. geitigten durch die Fabrikpkeife das Zeischen zumPeuwahten fnd gewählt worden: Zwickau, 30. Nov. Die Grubenbesitzer des Zwickauer, Lugauer und Oelsnitzer Reviers lehnten die Lohnforderungen der Bergleute ab, gestanden, nach dem Zwickauer Tageblatt“ aber eine Teuerungszulage von 48 bis 80 Mark im Jahr bis auf weiteres zu. Dies bedeutet für die Bergwerksbesitzer eine jährliche Mehrausgabe von 700 000 Mark. Die Antwort der Bergarbeiter steht noch aus. 9 Zavierce, 30. Nov. Inse Delegierten gaben die Arbeiter der Huld Werke gestern abend dr.# ei Jurinpfelfe eus Feichen gun Streit, das von allen Werken sofort ausgenommen wurde. Die Kirchenglocken läuteten, die elektrische Beleuchtung verlöschte. Kofaken wollten die sich zusammenrottende Arbeitermenge auseinanter treiben. Sie töteten vier Arbeiter und verwundeten viele. Auch drei Kosaken und ein Offizier wurden verletzt. * Toulon, 1. Dez. Der Verbandsausschuß der Hafenarbeiter legte gegen die den Mitgliedern des gelben Syndikats während des jüngsten Ausstandes bewilligten Forderungen Protest ein. Man befürchtet, daß dieser Protest einen neuen Streit hervorrufen könnte. So singen die Kinder und wer nicht aus dem Kalender wüßte, daß sie recht haben, der müßte an der Unmenge der Erkältungen, der Katarrhe und Husten merken, daß des Jahres schlimmste Zeit gekommen ist. Da soll denn daran erinnert werden, daß in dieser Jahreszeit Fays echte Sodener Mineral=Pastillen der beste Freund der Menschheit sind, = da sie Erkältungserscheinungen wirksam bekämpfen = und als Vorbeugungsmittel millionenfach erprobt sind. Man kauft sie für 85 Pfg. die Schachtel in allen Apotheken, Drogen= und Mineralwasserhandlungen. Schiffahrts=Angelegenheiten. * Duisburg=Ruhrort, 1. Dez. Schifferbörse u Ruhrort. Amtliche Feststellung der Frachtsätze und schlepplöhne. Die Sätze verstehen sich, soweit nicht anderweitig angegeben, in Mark für die Tonne(1000 Klg.) Talfrachten für Kohlenladungen. Holland. Tiel, kleine Schiffe, niedrigster Satz 2,40 Mark, mittlerSchifse, niedrigster Satz 2,20 Mark, Schiedam, große Schiffe, niedrigster 1,75 Mark, höchster Satz 1,80 Mark. eh. Hamburg, 29. Nov. In dem jetzt zwischen Bremen und Hamburg entbrannten Schiffsreederkampf dürfte die Nachricht von Interesse sein, daß die Hamburg Amerika=Linie die Schnelldampfer, die sie ährend des russisch=japanischen Krieges it erheblichem Nutzen an Rußland verkauft hat, jetzt nach dem Friedensschluß wieer zurückgekauft hat. Eine aus 250 Offizieren und 99 Mannschaften bestehende Besatzung befindet sich auf der Virgo" bereits nach Kronstadt unterwegs, um die verkauften Schnelldampfer zurückzuholen. 60 Industrie, Handel und Verkehr. Berlin, 30. Nov. Dei Zulassung brieflicher Miteilungen auf der Vorderseite von Ansichtsarten erfährt abermals eine Erweiterung. Es sind nunmehr solche Ansichtskarten auch im Verkehr mit Großritanien und Irland bei gewöhnlicher Postkartenire zulässig. * Berlin, 1. Dez.(Telegr.) Von der Börse. Die gestrigen Berichte aus Rußland über die andauernde revolutionäre Strömung wirkten heute bei Eröffnung in intensiver Weise nach. Durch die auswärtigen Verkaufsaufträge den marktgängigen Spekulationswerten des Montanaktien= marktes zeigte dieser in Hüttenaktien einen Rückgang bis zu zirka 2 Prozent, in Gelsenkirchenern 1¼ und in Harpenern zirka ¾ Prozent. Da der Russenmarkt auf erste Abgaben in Russenanleihe von 1902 um 1¼ Prozent niedriger einsetzte und Russenbank bei 132.75 um 4 Prozent niedriger waren gaben hierauf heimische Banken bis zu ¾ Prozent nach. Dreiprozentige Reichsanleihe 0,10 Prozent desser, Spanier ¼ Proz niedriger, Japaner 0.10 Prozent niedriger. Bahnen im allgemeinen schwächer, Lüdeck=Büchener fest, Schiffahrtsaktien abgeschwächt. Im weiteren Verlaufe waren Hüttenaktien etwas anziehend, Bauten unverändert. Zu Beginn der zweiten Börsenstunde waren Montanwerte ermattet, Banken abgeI. In der Gemeinde Gartcop=Bühl: Landwirt Heinrich Barthfr., gewählt von der 3. Klasse, Landwirt Wilhelm Endemann, gewählt von der 3. Klasse(gewählt auf 3 Jahre für den verstorbenen Gemeindeverordneten Wilhelm Großfengels). Landwirt Wilhelm Steinkamp, gewählt von der 2. Klasse, Landwirt Heinrich Großfengels, gewählt von der 1. Klasse. II. In der Gemeinde Bruckhausen: Landwirt Gerhard Heßelmann, gewählt von der 3. Klasse, Landwirt Gerhard Tittgen, gewählt von der 2. Klasse, Landwirt Dietrich Benninghoff, gewählt von der 1. Klasse. III. In der Gemeinde Bucholtwelmen: Wirt Wilhelm Krechter, gewählt von der 3. Klasse, Rentner Dietrich Platt, gewählt von der 2. Klasse, Landwirt Dietrich te Heesen, gewählt von der 1. Klasse. IV. In der Gemeinde Hünxe: Landwirt Heinrich Rühl gen. Kemper, gewählt von der 3. Klasse, Landwirt Albert Beckmann, gewählt von der 5. Klasse, Landwirt Hermann Wefelnberg, gewählt von der 2. Klasse, Landwirt Wilhelm Scholt, gewählt von der 2. Klasse, Landwirt Cornelius Beckmann, gewählt von der 1. Klasse, Mühlenbesitzer Heinrich Berger, gewählt von der 1. Klasse. V. In der Gemeinde Gahlen. Landwirt Wilhelm Pannenbecker, gewählt von der 3. Klasse, Zunzlide Friedr. Oderbeck, ge dänoier Wilhelm Schürmann Klasse, Landwirt Gustav Kühn, gewäh. Fabrikant Cornclius Heckerma 1. Klasse, Fabrikant Hermann Müller, Klasse. Indem ich vorstehendes Wahlergel lichen Kenntnis bringe, wird bemerkt, daß Einsprüche gegen die Gültigkeit der Wahlen nach§ 27 des Zuständigkeitsgesetzen innerhald zwei Wochen nach Bekanntmachung des Wahlergebnisses bei dem Unterzeichneten anzubringen sind. Hünxe, den 30. November 1905. Der k. Bürgermeister: Wetzlar. Bekanntmachung. Die Gartenstraße in der Gemeinde Homberg, zwischen der Schul= und der Vittoriastraße, wird bis auf weiteres für durchgehendes Fuhrwerk gesperrt. Homberg, den 29. November 1905. Die Wegepolizeibehörde: Der Bürgermeiser: Wendet. ahlt von der 3. Klasse, gewählt von der 2. von der 2. Klasse, un, gewählt von der gewählt von der 1. 3 hierdurch zur öffent 153 25.3 8 StL. Nichts scheuert u. reinigt gründlicher, leichteru besser. M Ruhrort: F. W. Richen, Alt- wehrstrasse 17. Ruhrort-Beech: stadt. Heinr. Däcke, Altstadt, H. W. Flaskamp. RuhrortH. W. Fleskamp. Landwehrstr. 14. Lear: August Holfmann, DeichReichenbachs Drogerie, Land- strasse 33. Hauptniederlage: Johs. Scheak, Duisburg. Meiderich, Teleph. 132. Nach Nr. 48 des Tariss zum Stempelsteuer=Gesetz vom 31. Juli 1895 sind Pacht= und Aiterpachtverträge, Miet= und Asteimietverträge, sowie antichretische Verträge(Psandnutzungsvert äge über unbewegliche Sachen, sofern der verabredete, nach der Daner eines Jahres zu berchnende Pachtzius(Mieizins, antichretuchNutzung) mehr als 800 Mark beträgt, mit 1/16 vom Hundert des Pachtzinses(Mictzinses u.) zu versteuern. Der Verpächter und Atterpächter(Vermieter, Aftervermieter Berpfänder) hat die vorbezeichneten, während der Dauer des Kalender jahres in Geltung gewesenen Verträge dis zum Ablause des Janwar des darauffolgenden Jahres in ein Verzeichnis(Pacht=, Miet=, Antihreie=Verzeichnis), welchem die für die Versteuerung in Betrach kommenden Bestimmungen in Form von Bemerkungen vorangesellt sind, einzutragen und dasselbe spätestens innerhalb der vorerwähnten Frist bei demjenigen Hauptamte oder Steueramte dezw Nebenzollamte, in dessen Geschäftsdezirke die betreffenden Grundstücke belegen sind, oder bei einem benachdarten Stempelverteile pur Versieuerung vorzulegen. Der Eintragung in das Verzeichnis unterliegen rein mündliche Verträge nicht, sondern nur solche, welche in Geltung gewesen #ind auf Grund: a. eines förmlichen schriftlichen Vertrages oder d. eines durch Briefwechsel zustande gekommenen Vertrages oder e. einer in einem Pacht=, Miet= usw. Vertrage enthaltenen Bestimmung, daß des Pacht=, Asterpacht=, Miet= usw Verhältnis unter gewissen Voraussetzungen(z B. im Falle einer innerhalb einer bestimmten Frist nicht erfolgten Kündigung) als verlängert gelten soll. Das vorbezeichnete Verzeichnis kann von allen Haupt=Aemtern Zoll= und Steuer=Aemtern unentgeltlich bezogen werden Zuriderhandlungen gegen die Vorschriften, betreffend die Versteuerung der denannten Berzeichnisse ziehen eine Geldstrafe nach sich, welche dem 10sachen Betrage des hinterzogenen Stempels gleichkommt mindestene aber 30 Mark beträgt; evil. tritt eine Ordnungsstrafe dis zu 300 Mark ein. Bemerkt wird noch, daß durch eine etwaige zwischenzeitliche Vernichtung der über das Pacht, — Inw. Verhältnis lantenden Schriftflücke an der Stempelpflichtigkeit derselben bezw. an der Verpflichtung zur Eintragung in das vorgeschriebene Ver zeichnis nichts geändert wird. Duisburg, den 1. Dezember 1905. Rothe. Glaubitz. Paul. Engelbrecht. Aufgevot. Der Mogazinarbeiter Gottlieb Kümmerer in Duieburg= kaar, hat das Aufgebot des angeblich abhanden gekommenen, auf seinen Namen ausgestellten Sparkassenduches Nr. 26536 der slädt. Sparkasse zu Ruhrort über 1272 Mark beantragt. Der Inhaber des Buches wird aufgesordert, spätestens in dem an dem 1. März 1906, vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 8, anberaumten Aufgeboißiermine seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigensalls dessen Krastlocerklärung erfolgen wird. Duisburg=Ruhrort, den 25. Oktober 1905. Königliches Amtsgericht. ** Zum Erweiterungsbau der katholischen Mädchenschule in Dutsdurg=Rudrort Florastraße sollen die Schreinerarbeiten öffentlich unter Zugrundelegung der für die unmittelbare Staatsverwaltung maßgebenden Vorschriften über das Verdingungswesen beigeben werden. Zeichnungen und Vertragsbedingungen können während der Dienststunden im alten Rathause(Bureau für städtische Neue bauten) eingesehen, Angebotsformulare gegen Erstattung der Herstellungskosten(im einzelnen Mk. 1.00) vom Stadtdauamte begegen werden. Veischlossene mit entsprechender Aufschrift versehene Offerten sind dem Stadtbauamte portofrei bis spätestens 6. Dezember, vorm. 10½ Uhr einzusenden, um welche Zeit die Eröffnung derselben im Sitzungssaal des Rathauses in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter stattfindet. Zuschlagsfiist 4 Wochen. Tuisburg=Ruhrort, den 25. November 1905. Der Stadtbaurat: Jording. Möbel-Fabrik Prieur. Thomas Meiderich, Unter den Ulmen 9, empfichlt als praktische Weihnachtsgeschenke: Smac# Etageren, Klaviersessel, Spieltische, Bauerntische, Schreibsessel, Blumen- und Büstenständer, Buflettritte, Pancelbretter sowie alle anderen Kleinmobel; ferner: komplette Eichen-Schlafzimmer von 850, 450, 600 Mk usw., moderne Eichenbuffet. von 175, 225, 265 Mk. an. Neuheiten in Teppichen, Tischdecken und Gardinen. APilnerte-Verein Ruhrort ierk am Connabend den 2. Dez. d. J. im Saale des Bahn hofs=Hotels(Bes. Alfr. Wiedner) sein Barsard-Pest in der bisherigen Weise. Musik: Feld=Artillerie=Reg. 43. Eingang: Bahnstr. Das Fest=Komite. Haltestelle Scherpenberg. Karra! Die lange Dora ist da: 6 Jahte alt, Tes cm gross. E.zU T Ie. Schwei. Theod. Gisberts. nnnnn er habsche kestgeschenke kaufen will, beachte setzt schon meine wöchentlich wechseinde Schaufenster-Dckorationen. a C. H. zcke, D.-Ruhrort Ss Ludwigstr. 12—14. Gonao 10s. T aun, Duisburg, Musfeldstr. 29. Fernsprecher 935. Bauzeichnungen, Kostenauschläge, Bauleitung. Abrechnungen, Revisionen, Gutachten. Vilaunmachung. In unser Hande Sregister ist heute die Firma Hafen=Drogerie Frau Elisabeih Krefting in Duisburg=Ruhrort und als deren Jahaber die Ehefrou des Kausmanns August Kresting, Elisaberd ged Hillesheim in Duiedurg= Ruhrort eingetragen. 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