Montag den 11. Oktober 1909. Nr. 475.— 36. Jahrgang. Mittag=Ausgabe. E„ Täglich 2 Ausgaben äglich umeinal mit Ausnahme der Sonntage und gesegzichen Feiertage. Monatlicher Bezugspreis 70 Pfg., durch die Post bezogen vierteljährich 2.10 Mark. Anzeigenpreise: 15 Pfg. für die einwaltige Zeile oder deren Raum(nach Rudolf Mosses Normal=Zeilenmesser Nr. 10gemessen). Auswärtige Anzeigen 90 Pfg., Rellamen 40 Pfg. die Jeile. Ruhrorter Zeitung Amtriches Kreisbtatt für den Stadtkreis Duisburg(Ruhrort und Meiderich). Amtlicher Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Gratisbeilagen: Illustriertes Sonntagsblatt und wöchentliches Unterhaltungsblatt. Chefredakteur: E. Beitlich, verantwortlicher Redakteur: H. Kloppert. Druck und Verlag: Joh. Brendow& Sohn, sämtlich in Duisburg=Ruhrort. Täglich 2 Ausgaben Fernsprecher: Redakion Nr. 193, Geschäftsstelle und Expedktion Nr. 39. Haupt=Geschäftsstelle, Redaktion und Druckerei Hantelstraße Nr. 3. 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Prinz Eitel Friedrich wird die Taufrede halten, während die Prinzessin die Tause übernimmt. Die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an den sächsischen Staats= und Kriegsminister Generol der Insanterie Frhru. v. Hansen wird amtlich bekanntgegeben. Generaloberst v. d. Goltz wird in 2 Jahren, wo er die Altersgrenze zum Bezuge der Höchstpension erreicht hat, seinen Abschied nehmen, um alsdann wieder in türtische Dienste zu treten. Heute tritt im Ministerium des Innern der erste Ausschuß der Immediatkommission für die Verwaltungsreform zusammen. * — Ende November oder Anfang Dezember wird ein konservativer Parteitag abgehalten werden. — Die 2 Internationale Konferenz der Telegraphen= und Telephon=Ingenieur: wird, auf Einladung der Post= und Telegraphen=Verwaltung der französischen Republik, im Herbst 1910 in Paris abgehalten werden. Oesterreich=Ungarn. Der solzburgische Landtag nahm einstimug einen Dringlichkeitsantrag angenommen, worin er die Gedentfeier an den 30jährigen Bestand des deutschösterreichischen Bündnisses als Erinnerung an die deutsche Großtat Kaiser Franz Josefs und Kaiser Wilhelms I. und ihrer Staatsmänner ernst und freudig begrüßt und die Erwartung ausspricht, daß dieses Bündnis des Friedens und der Kraft für ewige Zeiten fortdauem werde. Frankreich. * Rautes, 10. Okt. Der Kongreß der radikalen und sozialistisch=radikalen Partei nahm heute vormittag eine Resolution an, die den Wunsch ausdrückt, daß zwischen dem Kapital und der Arbeit eine Harmonie eintreten möge, die es dem Arbeiter gestatte, apitalbesitzer zu werden. Die Resolution sordert weiter das Parlament auf, das Gesetz betreffend die Alteropensionen der Arbeiter und jenes betreffend die Einkommensteuer zu beschließen und endet mit den Worten: Schließen wir einen Block gegen die Vaterlandsfeinde und Kleritalen! Sodann wurde der Kongreß geschlossen. Rußland. Livadia, 9. Okt. Die türkische Sondergesandtschaft wurde heute vom Kaiser in Abschiedsaudienz empfangen. Risaat Pascha und Rezim Pascha wurde; auch von der Kaiserin Alerandraßeodocowpna empfangen, was die Nachrichten von dem ungünstigen Gesundheitszustand der Zarin Lügen straft. Türkei. * London, 9. Okt.„Daily Telegraph" verzeichnet das in Albanien umlausende Gerücht, daß Dschawid Laschas Expedition ein kompletter Mißerfolg sei. Die Albancsen, die gut mit Repetierflinten bewaffnet sind, lockten die Truppen in zahllose Hinterhalte, in denen sie schwere Verluste erlitten. Die sorte habe nur die Wahl, entweder eine große ErpeLition auszurüsten, oder den Albanesen nachzugeben, welche die Annahme der jungtürkischen Resormen verweigern. Amerika. * Newyork. 9. Ott. Großadmiral v. Köster gab den Vertretern des Deutschtums einen Empsang auf der Viktoria Luise. Bei der Absahrt des englischen Kreuzers„Inslerible“ signalisierte„Viktoria Luise":„Erfreut über das Zusammentrefsen, auf Wiedersehen.“ Die„Dresden; ist abgefahren. Keine neue Reichsanleihe. Berlin, 9. Okt. Von der gemeldeten Absicht, eine keichsanleihe für die Balancierung des nächsten Etats aufzunehmen, ist an den maßgebenden Stellen nichts bekannt. Es handelt sich augenscheinlich um eine Verwechselung mit den im S 2 des Finanzgesetzes vom 15. Juli 1919 genau bezeichneten Rückständen aus den letzten Jahren, welche in einem Nachtragsetat rein rechnerisch zusammenzustellen sind. Ueber die Begebung der Beträge sind Entschließungen noch nicht gesaßt. Herr v Schoen bleibt. Die„Tägl. Rundsch.“ behauptet, Herr von Schoen habe wiederholt zu versieben gegeben, daß er sich von Berlin wegsehne. Die repräsentative Stellung eines Botschafters bebagt seinem Naturell mehr, so drückt sich das Blatt höflich aus, als die oft beille Kleinarbeit, die dem Staatssekretär im Auswärtigen Amte zur Erledigung bleibt. Doch sei ein Wechsel im Staatssetretariat des Auswärtigen Amtes auf jeden Fall bis zu diesem Tage nicht akut, was zutressen durste. Die Enthüllung des Treitschke=Denkmals * in Berlin. Berlin, 9. Okt. In seiner Rede bei der heutigen feierlichen Enthüllung des Treitschke=Denkmals hob Gebeimrat Kahl, der Rektor der Berliner Universität, u. a. hervor:„Wir sind glücklich, unseren Heinrich v. Treitschke in charakteristischer Nachbildung des Lebens an der Stätte unserer Arbeit täglich vor Augen zu haben, der Vergangenheit zum Ruhm, jeder Gegenwart ein mahnendes Gewissen, aller Zukunft zum leuchtenden Vorbild. Freilich ist er nicht der unserige allein. Der große Meister der vaterländischen Geschichte, der Seher und an seinem Teil auch Mitschöpfer des neuen Reiches, ist Gemeinbesitz der Deutschen und unbegrenzt wird die Gemeinde derer sein, welche heute, mit uns in treuer Teilnahme verbunden, dem Gedächtnis des Unvergeßlichen huldigen. Länger als ein Drittel seines Lebens war er unser Kollege und Lehrer. Hier im Herzen des Preußenlandes und an der Universität Berlin hat seine Hoffnung Erfüllung gefunden. Hier hat er die reifsten Früchte seines arbeitereichen Lebens ausgegeben, hier hat er von hoher Warte und mit weittragender Stimme Abertausende von Jünglingen und Männern begeistert und mit unverlierbaren Schätzen für Geist und Gemüt erfüllt. Von hier soll er weiter reden. Heinrich v. Treitschke hat eine höhere Art der Vaterlandsliebe geatmet und gelebt. Sie bestand darin, daß er die ganze Persönlichkeit einordnete in das Leben des Staates, daß er alle Faktoren der Kultur, alle Tätigkeit des einzelnen, Großes und Kleines, Person, Leben, Wissenschaft, Lehre, Wort und Tat, alles in den Dienst des Vaterlandsgedankens zog, daß er nie den Glauben an die Zukunft seines geliebten deutschen Volkes verlor, daß er mit rücksichtslosem Wahrheitssinn dem gemeinen Besten diente, daß er nicht sterben wollte, ehe er nicht sein größtes vaterländisches Werk vollbracht. Und so kann denn diese Feier auch nicht anders schließen, als mit einer begeisiterten Huldigung für den, der die Verkorperung des vaterländischen Gedantens ist. Königstreue ist eine der Grundsäulen, auf denen unser akademisches Gemeinwesen beruht. Wir wollen unserm König allezeit dienen mit deutschem Wayrheitssinn, mit Pflichterfüllung bis zum Tod.„Richt Roß noch Reisige sichern die steile Höh, da Fürsten stehn. Liebe des Vaterlands, Liebe des freien Manns gründen den Herrscherthron wie Fels im Meer.“ Ein dreisach donnerndes Hoch dem Herrscher des Vaterlandes!“— Nachdem die Hymne vertlungen war, schritt die Versammlung in schweigendem Zug an dem Denkmal voruber. Bald bedeckte sich der Sockel mit Kränzen, die von der Universitat, dem Ostmarkenverein, dem Akademisch=historischen Verein in Wien, der philosophischen Fakultät der Universität Freiburg und den Burschenschaften niedergelegt wurden. Stinkbomben im Parlament! Wien, 9. Okt. Bei der heutigen Sitzung des Mährischen Landtags in Laibach kam es wegen der Annullierung zweier Abgeordnetenwahlen zu stürmischen Szeuen. Beim ersten Antrag verließen die Deutschen und die liberalen Slowenen ostentativ den Saal. Bei dem nächsten Antrag auf Uebergabe der Berichte an den Ausschuß kam es zu Sturmesszenen, Die Abgeordneten bliesen auf Trompeten, schlugen mit den Pultdeckeln und verursachten derartigen Lärm, daß der Landeshauptmann überschrien wurde und den Saal verlassen mußte. Jetzt warsen mehrere Abgeordnete Stinkbomben, so daß auch die noch im Sael verbliebenen Abgeordneten veranlaßt wurden, das Feld zu räumen. Die Lärmszenen setzten sich im Coulier fort. Nach der Wiederaufnahme der Sitzung wurden abermals Stinkbomben geworfen. Das zusammentelephonierte Abgeordnetenhaus. Wien, 9. Olt. Das ungarische Abgeordnetenhaus war heute nicht beschlußfahig. Da es infolge seiner Geschäftsordnung nicht auseinandergehen darf, ehe die Tagesordnung der nächsten Sitzung feststeht, wird von halber zu halber Stunde Beschlußunfähigkeit konstatiert, inzwischen aber nach allen Richtungen an die Abgeordneten telephoniert und telegraphiert, um hundert Mitglieder des Hauses zusammenzubringen. Schließlich um 7½ Uhr abends konnte die Beschlußfähigkeit konstatiert werden. Die Zarenreise. * Rom, 10. Okt. Die russische Botschaft erhielt gestern die telegraphische Nachricht, daß die Reise des Zaren nach Italien beschlossene Sache sei. Nach Wiener Meldungen wird der Zar dem österreichischen Boden demonstrativ ausweichen, trotzdem er über München=Gens einen Umweg von 1800 Kilometern machen muß. Die Begegnung mit dem König von Italien erfolgt auf hoher See. Maßregelung des französischen Redegenerals. Paris. 9. Okt. Ministerpräsident Briand hat heute den spanischen Botschafter empfangen. Der Kriegsminister hatte mit dem Ministerpräsidenten eine Unterredung über die Angelegenheit des Generals d Amada. Vorher war General d Amada vom Kriegsminister empsangen worden, um seine Erklärungen dort mündlich vervollstandigen zu können. Nach dieser Unterredung begab sich General d Amade in das Ministerium des Innern, wo er mit dem Ministerpräsidenten und dem Kriegsminister eine Unterredung hatte. Auf Grund dieser Unterredung entschloß sich der Kriegsminister, den General dAmade zur Disposition zu stellen. Im Lause dieser Unterredung erkannte General d Amade die Autbentizität des vom„Matin“ per össentlichten Interviews an, zu dem er, wie er sagte, durch patriotische Besorgnisse veranlaßt worden sei.— Lange wird die Zurdispositionstellung des populären Generals nicht dauern; die rasende See hat ihr Opfer und komnt Zeit, kommt Rat. * Paris, 10. Okt. General d' Amade erklärte einem Redakteur des„Matin“:„Es ist wahr, ich habe mich gegen die Disziplin vergangen, aber ich habe eine Entschuldigung. Ich dachte nur an das Interesse meines Landes. Ich glaubte ja selbst, der Sache des internationalen Friedens zu nützen. Ich dachte, daß ich da eine Pflicht zu erfüllen hätte, und diese Pflicht erschien mir stärker als die Pflicht des Schweigens. Ich werde meinen Fehler ohne Murren büßen. Ich werde stillschweigen und in ruhiger Stimmung die Stunde erwarten, wo ich Frankreich wieder dienen kann.“— Die meisten Blätter billigen rückhaltlos die Entscheidung der Regierung, welche im Interesse der Disziplin unabweislich gewesen sei, geben aber gleichzeitig der Erwartung Ausdruck, daß General d'Amade bald wieder in den aktiven Dienst zurückgerusen werde. Das reiche England in Finanznöten! * London, 9. Okt. Der Schatzkanzler Lloyd George sagte in einer Rede in New Casile: Das Budget sei weder ein Angriff auf die Industrie, noch auf das Eigentum. Es müsse hervorgehoben werden, daß der Handel sich günstig entwickelt habe. Die Grundsteuern würden wohl wachsen, und dies erkläre die Gegnerschaft der Grundbesitzer gegen die neuen Steuern, gegen die Reichsverteidigung und gegen das Alters=Pensionsgesetz. Der Minister erklärte weiter, die Regierung wolle alle im Budget vorgeschlagenen Steuern haben, oder keine. Daß dem Unterhaus allein die Kontrolle über die Finanzen obliege, sei ein Grundsatz der Versassung. Die Lordskönnten sich für die Revolutionentscheiden, aber wenn diese einmal begönne, werde das Volk sie leiten. Während der Rede lärmten einige Zuhörer. Diese, sowie auch mehrere Anhängerinnen des Frauenstimmrechts wurden aus der Versammlung verwiesen. Massendesertion im englischen Geschwader. * London, 9. Okt. Der Besuch des englischen Geschwaders zur Hudson=Fulion=Feier in Newyork hat unangenehme Ueberraschungen für die englische Marine gezeitigt. Wie schon bei ähnlichen Gelegenheiten, sind wieder zahlreiche Matrosen desertiert, allein von den Schissen„Inflerible“ und„Drake“ je 100. Auch an Bord der„Argill“ und der„Edinburah“ werden mebrere Dutzend Soldaten vermißt. Die Deserteure hatten sich Zivilkleider verschafft. Die Offiziere durchsuchen nun die Stadt nach den Flüchtigen, haben bisher aber nur wenige gefunden. Eine englische Liebenswürdigkeit. London, 9. Okt. Der Berichterstatter der„Times“, der nur ein paar Zeilen über die deutsch=englische Verbrüderungsszene gibt, fügt diesen hinzu, daß die Worte des britischen Admirals teilweise mit Beifall, aber auch teilweise mit Gelächter beglettei wurden. Mit dieser Behauptung steht der„Times“=Berichterstatter allein da Wahrscheinlich war er der Einzige bei der ganzen Taselrunde, der die Ungezogenheit besaß, zu lachen— Der „Kladderadatsch“ führt die samosen„Times“ mit folgender Satire ab: Man kommt beinah' auf die Idee, Es wäre gut in diesen Tagen, Trotz allem einmal loszuschlagen, Und Englands Pfötchen mal zu klopsen, Bloß um den„Times“ das M... au stopfen! Das Ende Bu Hamaras. London, 9. Okt. Ueber das Ende Bu Hamaras bringt die„Daily Mail“ angeblich genaue Angaben in einem Bericht aus Fez vom 1. Oktober. Danach hätte Sultan Muley Hasid in grimmigem Zorn über die Vorstellungen der Konsuln wegen der Behandlung seiner Gefangenen Bu Hamara vor sich bringen lassen und ihn befragt, wie er denn mit seinen Gesangenen verfahren sei. Bu Hamara habe geschwiegen, der Sultan jedoch eine Antwort von gesangenen Anhängern des Prätendenten erlangt, die an Scheußlichkeit nichts zu wunschen übrig ließ. Muley Hafid habe sich dann zu seinem Gefangenen gewendet und gesagt: „Bu Hamara, Du bist kein Mensch, sondern ein Tier, und so sollst Du auch behandelt werden.“ Dann seien die Füße Bu Hamaras gefesselt und er im Angesicht des Hoses in den Garten geführt worden, in dem 3 hungrige Löwen losgelassen wurden. Eine große Löwin sei zuerst auf ihn zugestürzt: Bu Hamara habe schreiend einen nahen Olivenbaum zu erkletten versucht, doch die Löwin habe ihn mit einem Satze erreicht, zu Boden geschlagen und seinen linken Arm abgebissen. Bu Hamara sei anscheinend bewußtlos gewesen. Man habe ein lebendes Schaf über die Mauer geworfen, um die Löwin abzulenken, dann seien zwei Männer herbeigeeilt und hätten mit einem Dutzend Messerstiche in die Brust dem Ohnmächtigen den Rest gegeben. Die Löwen hätte eine Weile mit der Leiche wie die Katze mit der Maus gespielt, aber schließlich sei der Körper, nachdem der Kopf abgeschiktten worden sei, begraben worden. Grausame Behandlung von Eingeborenen! London, 8. Okt. Eine belgische Kolonialgesellschaft im oberen Kongo hatte gegen zwei amerikanische Missionare, Morrison und Sheppar, wegen der Anschuldigung, die Gesellschaft verübe Eingeborenengreuel, geklagt. Beide Angeklagten, die gegen die grausame Behandlung der Eingeborenen durch die Gesellschaft protesiert hatten, sind freigesprochen worden. Die belgische Regierung wird sich nun mit den Greueltater der Gesellschaft beschäftigen müssen, da sie selbst Teilhaberin der Gesellschaft ist. Bombenattentat. * Stockholm, 9. Okt. Der Direktor des Schwedischen Exportvereins Jon Hammar erhielt heute vormittag ein Postpaket, in dem sich eine Bombe befand, die beim Oeffnen des Palets mit lautem Knall explodierte. Dem Empfänger wurden Daumen und Zeigesinger der rechten Hand abgerissen; ferner erlitt er noch einige andere leichtere Verletzungen. Mit dem Paket zugleich war ein„J. Asker“ unterzeichneter Brief eingetroffen, in dem mitgeteilt wurde, daß an den Direktor ein Paket mit sehr werivollem Inhalt abgesandt worden sei. Die Bombe war in eine Nummer des jungsozialistischen Blattes„Brand“ eingewickelt. Revolutionäre in Spanien? * Barcelona, 9. Okt. Vor dem Kriegsgericht begann heute im Beisein zahlreicher Zuhörer der Prozeß gegen den Direktor der Modernen Schulen Ferrer. Der Richter erklärte, daß bei Ferrer Dokumente gefunden worden seien, die sich auf den Plan bezogen, Spanien zu einer Republik zu machen, ferner Briese von Revolutionären, aus denen hervorgehe, daß Ferrer seit langem Beziehungen zu Revolutionären unterhielt. Im weiteren Verlaufe machten verschiedene Zeugen Aussagen, wonach Ferrer tätiger Anarchist sei und die aufrührerische Bewegung beschleunigt und unterstützt habe. Ferrer bestreitet seine Beteiligung an den Unruhen und erklärte, daß er politischen Parteien nichtangehöre Er beschäftige sich einzig und allein mit Unterricht. Die gegen ihn erhobene Anklage betrachte er als das Werk seiner Feinde, die sein Verlagshaus vernichten wollten, wie früher seine Schule. Weitere Zeugen bekunden, daß Ferrer den Alkolden von Premia von den Vorgängen in Barcelona unterrichtet und ihn aufgefordert habe, die Republik zu proklamie. ken. Nach Beendigung des Zeugenverhörs beantragte der Staatsanwalt gegen Ferrer die Todesstrafe, dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte und Einziehung des Vermägens des Angeklagten zur Schadloshaltung für die Opfer der Revolution. Der Verteidiger Ferrers führte dagegen aus, man könne diesen nicht wegen derselben Handlungen verurteilen, von denen er in einem anderen Prozeß schon freigesprochen worden sei. Schließlich erklärte Ferrer selbst, man möge ihn wegen der letzten Ereignisse richten, ohne jedoch seine frühere Tätigkeit als Politiker hineinzuziehen. Er habe sich setzt bloß mit Unterricht und Verbreitung allgemeiner Bildung besaßt. Die Spanier in Marokko. * Melilla, 10. Okt. In Nador hat=sich ein Parlamentär eingestellt als Ueberbringer eines Brieses der Führer der Kahplen von Rador und Barraka an General Marina. Der Parlamentär erklärte, die Lage der Stämme sei infolge Mangels an Lebensmitteln und der schrecklichen Verluste in den letzten Tagen unhaltbar. In dem Gesecht am 30. September hätten die Mauren sogar ihren eigenen Verwundeten den Gnadenstoß geben müssen, da sie sie nicht mehr in Sicherheit bringen konnten. Provinz und Nachbargebiete. Kaiserswerth, 9. Okt.[Leichenlandung.] Heute nachmittag wurde hier eine männliche Leiche gelandet. Die Person ist etwa 40—50 Jahre alt. Belleidung: Jackett mit schwarzer West= aus Cheviot, graugestreifte graue Strümpfe und ein blaugestreiftes leinenesHemd, schwarze Schnürschuhe. Die Person hat blondes Haupthaar und melierten Volldart, sowie rötlichen starken Schnurrbari. Düsseldorf, 11. Okt.[Eindreistes Spitbudenstückchen] wurde in der Siemensstraße am hellen Tage vor den Augen von zahlreichen Passanten ausgeführt. Die Spitzduben erschienen mit einer Anstreicherleiter, die sie anschenend gestohlen hatten, vor dem Hause eines daselbst wohnenden Schreinermeisters. Sie spielten sich als Handwerker auf, die beauftragt waren, ein Reklameschild am Hause anzubringen. Tabei stiegen sie in die Wohnung des Schreinermeisters ein, wo sie eine Kassette mit 700 Mark Inhalt entwendeten. Die lere Kassette wurde später auf einem Felde in Eller gefunden. * Kleve, 8. Okt.[Polizei und Rowdies.] Gestern abend kam es auf dem großen Markt in Kleve zu einem scharfen Zusammenstoß zwischen Polizeibeamten und den Gebrüdern Rauh aus Bönninghardt, ihres Zeichens Mattenmacher, Besenbinder und Scherenschleifer, welche Gewerbe sie im Umherziehen betreiben. Die Genannten waren mit einem Wirt wegen Einstallung ihres Pferdes in Streit geraten, der bald in eine Schlägerei ausartete. Als zwei Polizeibeamte einschritten, sielen die Raubs über diese ber, schlugen auf sie ein, entrissen einem Beamten den Säbel und zerbrachen diesen. Der Beamte wurde übel zugerichtet. Hierbei wurden die Raubs von dem hinzukommenden Mob kräftig unterstützt. Der am schwersten zugerichtete Beamte sank bald bewußtlos nieder und mußte in ein Nachbarhaus getragen werden. Die Verletzungen, die er erlitten hat, machen sihn auf lange Zeit dienkunsähig. Die Kerle wurden noch demselben Abend mit Hölfe des Polizeihundes in der Weberstraße, wo sie Unterschlupf gefunden hatten, fesigenommen. * Mainz, 8. Okt.[Im Mainzer KrematoQuartal 1909 83 Einäscherungen statt. Von diesen waren 34 aus Wiesbaden, 16 aus Mainz. 8 aus Köln, 3 aus Düsseldorf. je 2 aus Bonn, Elderseld und chießen, je eine aus Balthousen dei Vensheim, Bingerbrück, Darmstadt, Flamdorn, Franlenstein, Bodesberg, Herdecke, Horchbeim dei Kodlenz, Kirn, Kreuznach, Mülheim a. Rhein, Neuwied, Oderlar, Rödelheim, Saardrücken und Undenheim Unter den einzeäscherten Personen waren 51 männlichen um 32 weiblichen Geschlechts. Der Religion nach waren 55 evangelisch, 15 katholisch, 1 freichristlich, 7 isrgelitisch, 4 Dissiden! und 1 Atheist. 2219 Lokales. Quisburg=Ruhrort, 11. Oktober. % Statistische Monatsberichte der Stadt Duisburg. Der vom Statistischen Amte herausgegebene Monatsbericht läßt sich in einer Gesamtübersicht über den Monat August wie folgt aus(die eingeklammerten Zahlen sind die der gleichen Berichtszeit des Vorjahres): An Stelle des Bevölkerungszuwachses im Vormonat ist im Berichtsmonat ein Bevölterungsverlust von 56 zu verzeichnen; die Bevölkerungszahl sank von 214 263 auf 214 207. Der Wanderungsverlust betrug 525, d. h. um diese Zahl überstieg die Abwanderung die Zuwanderung. Die Zahl der Geburten mit 40,49 aufs Jahr und aufs Tausend der Einwohner berechnet, stand im Vergleich zum Vormonat mit 35,11 und zum Vor ahre mit 36.38 ziemlich hoch. Die Sterbeziffer stieg zwar von 13,08 im Vormonat auf 14,59 im Berichtsmonat, blieb aber gegen das Vorjahr mit 22,28 erheblich zurück. Die Krankheiten, die im Berichtsmonat mehr Opfer sor derten, als im Vormonat, waren: Tuberkulose mit 23 gegen 12 Fälle=+ 11, Lungenentzündung mit 20 gegen 5=+ 15, Magen= und Darmkatarrh bei Kindern mit 108 gegen 56=+ 52. Weniger Personen starben an Krämpfen(16 gegen 25), Krebs(6 gegen 13) und infolge Unglucksfalles(11 gegen 34). Es ergab sich ein Ueber schuß der Geborenen über die Gestorbenen von 469. Diesem günstigen Verhältnis zwischen der Geburten und der Sterbezisser ist es allein zu verdanken, daß kein größerer B.völkerungsverlust entstand. Ein günstiges Ergebnis hatten die städtischen Badeanstalten, vor allem das städtische Schwimmbad an der Heerstraße: die Zahl der Bäder stieg von 31913 im Vormonat auf 36 448, das ist um 4505, davon entfiel ein Mehr von 3007 auf Schwimmbäder. Gegenuber dem gleichen Monat des Vorjahres mit 22593 Bädern ergibt sich sogar ein Mehr von 13855 Bädern. Die Armenlasten blieben mit 34 285 M nach dem Wochendurchschnin in allgemeinen auf der Höhe des Vormonats. Gegenüber dem Vorjahre mit einer Aus. gabe von 29991 M stiegen sie jedoch um rund 4300 Die fortdauernd wirtschaftliche Notlage übt hier eine ungünstige Wirtung aus. Die Zahl der erteilten Rechts auslünfte war höher als im Vormonat; gegenüber dem Vorjahr betrug die Steigerung sogar 346 Fälle. Wesentlich zahlreicher sind die Fälle, in denen eine schriftliche Bearbeitung eintrat; es waren im August 91 Fälle gegen 84 im Vormonat und 15 im Vorjahre. Der Arbeitsmarkt zeigt noch kein freundlicheres Bild; die Zahl der Stellenangebote und der Vermitte lungen auf dem städtischen Arbeitsnachweis ging sogar zurück. Der Berichtsmonat weist gegenüber dem Vormonat im allgemeinen niedrigere Verkehrszissern auf, sowohl auf der Eisenbahn, als auch im Hasen; die einzige Ausnahme macht der Versand auf der Eisenbahn, der bei einer Gütermenge von 612 474 To. gegen den Vormonat mit 542 123 To. ein Mehr von 70 350 To. erbrachte. Der Güterempfang auf der Eisenbahn mit 1 580 461 To. ging gegen den Vormonat um 80292 To. zurück. Die Kohlenanfuhr im Hafen betrug im Juli 1909 1318 476 To., im August dagegen nur 1143821 Tonnen (1134 490 To.), also 174 655 To. weniger als im Vormonat und 9331 To. mehr als im Vorjahre. Die Kohlenabfuhr mit 1229064 To. im Berichtsmonat blieb gegen den Vormonat mit 1311328 To. um 82 264 To. zurück. Gegen das Vorzahr mit nur 1 128594 To. ergab sich aber immer noch ein Mehr von 100 470 To. Die Zahl der ankommenden und al gehenden Dampfschiffe, die im Vormonat 2786(3915) betrug, ist im Berichtsmonat auf 2693, also um 93 gegen den Vormonat und gegen das Vorjahr um 1222 gesunken. Die Ladung mit 46346 To. hielt sich auf der Höhe des Vormonats, überstieg aber diejenige des Vorjahres um 13620 To. Die Zahl der Segelschiffe und Schleppkähne ging von 4837 im Juli auf 4766 im Berichtsmonat zurück, gegen das Vorjahr betrug der Rückgang sogar 250 Schleppkähne. Bei der Ladung ergab sich ein Rückgang von 1749780 To. im Vormonat auf 1583912 To., im Berichtsmonat also um 164 868 To., auch gegen das Vor jahr wurden 82 875 To. weniger befördert. Der Auftrieb aus dem Schlachthofe in AllDuisburg war um 497 größer als im Vormonat; er stieg von 3432 aus 3929. Die Höhe des Vorjahres mit 4343 Stück Vieh ist aber noch immer nicht erreicht. Aehn lich verhielt es sich mit den Schlachtungen; sie stiegen von 3939 auf 4618, d. t. um 679. Auch hier hatte das Vorjahr eine um 285 größere Zahl aufzuweisen. Der Schlachthof in D.=Meiderich schloß ebenfalls mit höheren Zahlen ab. Der Auftrieb stieg von 1393 auf 1740 um 347, die Zahl der Schlachtungen von 4762 auf 5440, d. i. um 478. Die Großhandelspreise für Hornvieh sind gegen den Vormonat durchweg um 1 A4 für 50 Kilogr. Schlachtgewicht gefallen. Bei den Kälbern war der Preisrückgang noch bedeutender. Während im Vormonat 50 Kilogr. Schlachtgewicht mittlerer Qualität noch 76 M notierten, wurden dafür im Berichtsmonat nur 72 MA gezahll. Gegen das Vorjahr siel der Preis sogar um 16 M für 50 Kilogr. Schlachtgewicht. Nur für Schweine wurden dieselben Preise bezahlt, wie im Vormonat. Die Kleinhandelspreise weisen keine nennenswerte Veränderung auf. In der Bautätigkeit ist insosern eine Stockung eingetreten, als die Zahl der nachgesuchten Bauerlaubnisse für Wohnhausbauten(mit 20) gegenüber dem Vormonat um 32 zurückblieb. Dagegen überstieg die Zahl der erteilten Bauerlaubnisse mit 57 die Zahl des Vor monats um 10. * Auf Wunsch teilen wir mit, daß das am Neu markt 17 befindliche Möbel=Ausstattungsgeschäft Wertheim(Inhaber Ostfeld) mit dem im Eingesandt der letzten Samstag Mittagausgabe unserer Zeitung angedeuteten Abzahlungsgeschäfte nicht identisch ist. Vier Spitzbuben, die am 8. d. Mts. bei einem hiesigen Althändler fast den ganzen Laden aus plünderten, wurden am Sonntag in Essen festge nommen.— Zur Anzeige gelangte eine Verkäuferin von hier, die aus einem Ladengeschäft Seidenstofse, und drei andere Personen, die Galanteriewaren entwendeten. = Festgenommen wurde in Bruckhausen der Lenker des Fuhrwerks, der in der vorigen Woche in der Bergstraße in Beeck ein fünf Jahre altes Kind mit seinem Gefährt überfuhr und so schwer verletzte, daß das Kind an den erlittenen Verletzungen starb. Der Fuhrmann wurde in dem Augenblicke verhaftet, als er in einem Hause Fleisch abliefern wollte. Schlägerei. In der Nähe des Bahnhofs entstand gestern morgen zwischen einer Anzahl von der Schicht kommenden Arbeitern eine Schlägerei. Da die Leute mit den scharfkantigen Emaille=Eßgeschirren auf einander losschlugen, gab es mehrere blutige Köpfe. Einer größeren Anzahl besonnerer Kollegen gelang es schließlich, die Hitzköpfe zu trennen.— Auf der Kaiserstraße an der Hanielschen Wiese geriet in der verflossenen Nacht eine Gesellschaft in Streit. Als dieser in Tätlichkeiten ausartete, stimmten die begleitenden Frauen ein fürchterliches Geschrei an, zwischendurch klatschten die Schläge, weithin hörbar. Als die Gegenpartei in der Richtung nach Laar die Flucht ergriff, war der Streit begade:. * Der neue Einschreibebrief=Automat, dessen Einführung die Reichspostverwaltung beabsichtigt, wird demnächst versuchsweise in Berlin in Betrieb ae nommen werden. Es ist, wie die„Fr. Zig“ meldet, ein unscheinbarer Apparat in Kastenform, der wie die Schließsächer in den Postschalter eingebaut wird. Das Publikum sieht daher nur eine Wandfläche des Automa ten, an der sich eine eiserne Tür und eine Kurbel befin den. Die Tür verdeckt den Brieseinwurf und ist, sobald der frankierte Einschreibebrief eingesteckt worden ist, zu schließen. Nach Einwurf des Brieses hat der Aufgeber nur die Kurbel zu drehen, und das jetzt so umständliche und zeitraubende Einschreibgeschäft ist erledigt. Mit der Kurbel setzt der Auflieferer nämlich den ganzen Apparat in Tätigkeit, der im Gehäuse befindliche Bries, dessen For mat beliebig gewählt werden kann, wird in die richtige Lage gebracht und eine Druckerwalze in Bewegung gesetzt, welche nicht allein den Brief abstempelt, sondern auch den Einlieferungsschein bedruckt, der dann abgeschnitten und aus dem Apparat befördert wird. Alles das dauert nur einen Augenblick, dann fällt der Brief hinter dem Schalter in einen besonderen Behälter, und auf der an deren Seite spaziert der Schein heraus. Brief und Schein tragen, wenn sie den Automaten verlassen, die Bezeich nung des Postamts, das Datum der Aufgabe und die gleiche Nummer. Nach dieser Prozedur kann die Tür wieder geöffnet und ein zweiter Bries ein zeworsen wer den, der wie der zugehörige Einlieferungsschein die sol gende Rummer erhält. * Dutsburg=Meiderich, 11. Okt. Probealarmierung. Am Sanstagnachmit tag zwischen 5 und 6 Uhr ertönten plötzlich die Alarmn signale der Rathaus= und der Zechensirene, sie riefen alle 3 Löschzüge der freiwilligen Bürgerseuerwehr auf den Plan. Es handelte sich aber nicht um einen Ernstfall, sondern um eine durch blinden Alarm angeordnete Probeübung, die am Steigerturm des 3.(Obermeidericher) Löschzuges neben der Schule an der Karlstraße abgehalten und vom Branddirektor geleitet wurde. Der 2. und 3. Löschzug rückte voin Depot aus mit den Löschgeräten dahin ab. Pferdemusterung. Am Samstagmorgen wurde auf der Kirchstraße die diesjährige Pferde vormusterung abgehalten, die von einem Roßarzt der Artillerie geleitet wurde. Kurz nach 11 Uhr waren bereits alle Pserde der hiesigen Pferdebsitzer vorgeführt: es wurden über 300 Tiere besichtigt. :- Von einem schweren Unsall wurde am Samstagnachmittag ein Reisender des 5 Uhr 25 Min. von Oberhausen nach hier fahrenden Arbeiterzuges befallen. An der Kurve, wo der Zug die dregen des Kanalbrückenbaues provisorisch verlegte Strecke verläßt, wurde er von der Plattform eines Wagenz der 4. Klasse, wo er sich unbefugter Weise aufhielt, auf den Bahnkörper geschleudert, wo er besinnungslos liegen blieb. Vom Bahnhof wurden sofort Hülfsmannschaftei herbeigeholt, die den am Kopf Verletzten im Tragkorbe zum Krankenhaus brachten. An der Unfallstelle konnte wegen Vernehmungsunfähigkeit weder der Name, noch Herkunft und Ziel, auch nicht die Schwere der Verletzungen festgestellt werden.— Amtlich wird uns gemieldet: Bei Posten 6 der Strecke Oberhausen—Duisburg Meiderich siel beim Personenzug 1372 ein Reisender von der Plattform eines 4. Klasse Wagens. Der Reisende erlitt Hautverletzungen am Kopfe, die anscheinend nicht lebensgesährlich sind. Er wurde nach Anlegung eines Notverbandet ins Kranken haus geschafft. X Jubiläum. Eine schöne Feier veranstalteten am Samstagabend die Meister und Arbetter der Block walze der Rheinischen Stahlwerke im Lokale des Wirtes Herrn Müller in Unter=Meiderich zu Ehren des Maschi nister Herrn Platz, der in diesen Tagen auf eine 2jäh rige Tätigkeit in obengenanntem Betriebe zurückblicken konnte. Als Geschenk wurde dem Jubilai seitens der Mitarbeiter nach einer Ansprache ein kunstvoll gearbeite tes Diplom mit einem Verzeichnis—enthultend die Na men der Meister und Arbeiter des Blockwalzenbetriebes — überreicht. Musikalische, humoristische und Gesangs Vorträge trugen zur Verschönerung des Alends bei. Das Werk hatte dem Jubilar schon vorher ein Ehrendiplom und 100 Mark überreichen lassen. Ein flotter Ball, der die Teilnehmer bis in die Morgenstunden zusammenhielt, bildete alsdann den Abschluß der Feier. 154 Straßen des hiesigen Stadtteils haben an dere Namen erhalten, bei der Namensänderung ist zum Teil aus historische Ortsbezeichnungen als Gart sträuche, Hagen, Dümpten, Kückendell, Lipt erheide. Müh lenseld, Vohwinkel, Wittfeld, Westende, zum Teil auf vorhandene Straßen, von denen die umbenannten Stra ßen Fortsetzungen bilden, Rücksicht genommen worden. Ein Teil der neuen Straßenamen erinnert an berühmte Männer, eine Zeppelinstraße gibt's aber hier noch nicht. Manche Straßennamen entsprechen jetzt mehr der Oert lichkeit oder ihrem Ausgangspunkt und Ziel, z. B. Am Debnenhof. Am Nordhasen, Bergmann=, Bruchseld=, Ka nal=, Knappen=, Pfarr=, Speldorser=, Tunnel=, Walz= und Westenderstraße. Der Name Sedanstraß:, der an die früher zur Feier des Sedantages von Schulen und Vereinen benutzte Sedanwiese(die allerdings Baugelände und zum Teil schon bebaut ist) erinnerte, ist in Siegfriedstraße umgeändert worden. Die Rekrutenabschiedsselern sind für dieses Jahr beendet, u. a. haben zu guter Letzt noch der Turnverein von 1880 und der Stenographenverein Stolze= Schrey eine solche in ihren Vereinslokalen veranstaltet. Der Turnverein verband da mit eine Generalversammlung und beschloß, sein dies jähriges Stiftungsfest Anfang November im In gerfurthschen Saale zu seiern. Die übrige Zeit wurde mit der Erstattung von Berichten usw. ausgefüllt. (.) Kleinseuer. In der Frühe des Sonntagmorgens gegen 3½ Uhr wurde die Feuerwehr der Rhei nischen Stahlwerke alarmiert, in der Formerei des Werkes war Feuer entstanden, das bald gelöscht wurde. —.= Diebstähle. Schon wieder ist von neuen Diebstählen zu berichten. So wurde ein Keller eines an der Südstraße gelegenen Hauses heimgesucht und Wein und Eßwaren mitgenommen; in die Trinkhalle am Ratingsee ist auch wieder einmal eingebrochen und der Eigentümer um Zigarren, Zigaretten usw ärmer gemacht worden. Außerdem wurde eine Herrschaft von ihrem Dienstmädchen bestohlen und ein steckbrieflich verfolgter fremder Bergarbeiter hier verhaftet. * Aus der Bürgermeisterei Hamborn ): Hamborn, 9. Okt. Polizeiliche Milch revision. Am 24. September 1909 wurde an der Kon trollstelle in Bruckhausen, Polizeigebäude, die Kuhmilch revidiert. Die in Gegenwart eines Chemikers des chemischen Untersuchungsamtes der Stadt Duisburg vor genommenen Untersuchungen hatten folgendes Ergebnis: 1. Beim Händler Heinrich Dappers zu Holten, der die Milch vom Landwirt Heinrich Scholten zu Fahrn bezieht, 1 Probe Morgenmilch, Fettgehalt 2.8 Prozent. 2. Beim Händler Karl Horst zu Hiesfeld, der die Kuhmilch bezieht: a) vom Landwirt Heinrich Ohlmann zu Wehoven, 1 Probe Abendmilch, Fettgehalt 3,1 Prozent; b) vom Landwirt Heinr. Knipping zu Hiesfeld, 1 Probe Mittagsmilch, Fettgehalt 4,55 Prozent. Beim Händler August Kienitz zu Holten, der die Milch bezieht: a) vom Landwirt Diedr. Heyne zu Bruckhausen bei Dinslaken, 1 Probe Morgenmilch, Fettgehalt 2,75 Prozent, 1 Probe Mittagsmilch, Fettgehalt 2,7 Prozent; b) vom Landwirt Diedr. Tittgen bei Bruckhausen, 1 Probe Morgenmilch, Fettgehalt 3,3 Prozent, 1 Prove Mittagsmilch, Fettgehalt 3,4 Prozent, 1 Probe Mittagsmilch. Fettgehalt 3,6 Prozent. 4. Beim Händler Heinrich Töller zu Feldmark Holten, der die Milch bezieht: a) vom Landwirt Herm. Tenter zu Wehoven, 1 Probe Morgenmilch, Fattgehalt 3.15 Prozent. 2 Proben Mittagsmilch. Fettgehalt=se 3.4 Prozent, 1 Probe Abendmilch, Fettgehalt 3.3 Prozent, 1 Probe Abendmilch, Fettgehalt 4.3 Proz.; d) von der Milchzentrale Mehrhoog, 1 Probe, Fettgehalt 3,1 Prozent; c) vom Landwirt Joh. Tofahrn zu Wehoven, 1 Probe, Fettgehalt 3,2 Prozent. 5. Beim Händler Adols Proetsch zu Hamborn, Emscherstraße 62, der die Milch bezieht: a) vom Landwirt Heinrich Lenzen zu Vinn, 1 Probe Abendmilch, Fettgehalt 2,85 Prozent; d) vom Landwirt Bernh. Bruckhaus zu Moers, 1 Probe Abendmilch, Fettgehalt 3,1 Prozent; c) vom Landwirt Josef Adams zu Capellen, 1 Probe Mittagsmilch, Feit gehalt 4,25 Prozent, 1 Probe Mittagsmilch, Fettgehalt 4,4 Prozent, 1 Probe Abendmilch, Feitgehalt 33 Proz., 1 Probe Abendmilch, Fettgehalt 3,7 Prozent, 1 Probe Abendmilch, Fettgehalt 4,1 Prozent. 6. Beim Händler Johann Jestremski zu Alsum, der die Milch bezieht: a) vom Landwirt Wilh. Mollmann zu Walsum, 1 Probe Mittagsmilch, Fettgehalt 2,7 Prozent, 1 Probe Abendmilch, Fettgehalt 2,9 Prozent; d) von der Milchzentrale Birten, 1 Probe, Fettgehalt 3,1 Prozent, 1 Probe, Fettgehalt 3.15 Prozent. 7. Beim Händler Arnold Tenter zu Holten, der die Milch bezieht: a) von der Milchzentrale Issum, 1 Probe, Fettgehalt 3,1 Proz; b) vom Landwirt Heinrich Sprünken zu Straelen, 1 Probe Morgenmilch, Fettgehalt 3,3 Prozent, 1 Probe Mittagsmilch, Fettgehalt 3,75 Prozent, 1 Probe Mittagsmilch, Fettgehalt 4,35 Prozent, 1 Probe Abendmilch, Fettgehalt 4,0 Prozent. 8. Beim Händler Gerh. Jakobs zu Alsum, der die Milch bezieht vom Landwirt H. Hegemann zu Holten, 1 Probe Morgenmilch, Fettgehalt 3,05 Prozent. 9. Beim Händler Joh. Wiorek zu Eversael, der die Milch bezieht: a) vom Landwirt Ohl mann zu Eversael, 1 Probe Abendmilch, Fettgehalt 2.9 Prozent, 1 Probe Abendmilch, Fettgehalt 3.25 Prozent; d) vom Landwirt Wilh. Schürmann zu Eversael, 1 Probe Morgenmilch, Fettgehalt 3.2 Prozent; e) von der Wwe. Füten zu Eversael, 1 Prode Abendmilch, Fettge halt 3.9 Prozent.— Der Durchschnittsfettgehalt der untersuchten Milch beträgt 3,4 Prozent. Hamborn, 11. Okt. Totgefahren. Gestern abend gegen 7 Uhr wurde der Anstreicher Hermann Vogel in der Nähe der Wirtschaft Heckmann von einem Wagen der Dinslaken—Meidericher Straßenbahn erfaßt und überfahren. Vogel war sofort tot; nach Zeugenaussagen trifft den Wagenführer keine Schuld an dem beklagenswerten Unfall. Bruckhausen, 11. Okt. Schwere Bluttat. Gestern abend um 10 Uhr wurde der Bergmann Franz Witka, Augustastraße 30 wohnhaft, in der Nähe seiner Wohnung von 3 Personen, anscheinend Oesterreicher, angefallen und durch Messerstiche schwer verletzt. Witta wurde ein Auge ausgestochen, ferner erhielt er Stiche in den Unterleib, so daß die Eingeweide hervortraten. Der Schwerverletzte wurde ins Hamborner Krankenhaus transportiert. Die Verletzungen sind lebensgefährlich. Leider sind die Täter unerkannt entkommen. Witka ist 22 Jahre alt. Schmidthorst, 11. Okt.=Vorsicht. In die Wirtschaft K. mietete sich ein Reisender ein und verschwand, nachdem er mehrere Tage dort logiert hatte, ehne zu bezahlen und nahm dem Wirt noch eine Hose mit. Dann nahm er in verschiedenen Häusern Bestellun gen auf Schuhe für eine Firma in Barmen entgegen, ließ sich eine Anzahlung machen und ließ dann nichts mehr von sich hören.— Der Bergmann Josef K. versuchte abends gegen 10 Uhr, nachdem er wegen Sachbeschädigung aus dem hiesigen Krankenhause hinausgewiesen worden war, wieder in das Haus einzudringen, indem er über das verschlossene Tor kletterte. Ein hinzugerusener Polizeibeamter belehrte ihn aber eines Besseren und gab ihm Unterkunft im Polizeigewahrsam. keit ausgeübt habe. Er habe eingesehen, daß der wahre Zwechk der„Freiheit" gewesen sei, ein Kesseltreiben gegen den Fürsten zu veranstalten, und seine weiteren Bemühungen, die durch die Verhandlungen Bekhs mit dem Grafen Hermsberg eingeleitet worden seien, hätten den Zweck gehabt, den Justizrat Lobe für die„Freiheit" zu interessieren, mit dessen Hülfe sollte Ahlwardt beseitigt werden. Wenn Ahlwardt beseitigt worden wäre, würden auch die Angriffe auf den Fürsten ganz von selbst aufgehört haben. Frau Schuwardt bestreitet gleichfalls, erpresserische Adsichten verfolgt zu haben. Im Gegensatz zu Dahsel glaubt sie jedoch, daß sie zu ihrem Besuch bei Justizrat Lobe durch Dahsel angeregt worden sei. Justizrat Lode bekundet, er habe die feste Ueberzeugung, daß Frau Schuwardt nicht aus lauteren Motiven veranlaßt worden sei, zu ihm zu kommen. Auf viele Fragen vom Richter= und Verteidigertische erklärt Justizrat Lobe, er habe die„Freiheit" für ein ausgesprochenes Revolverblatt gehalten, gegründet zu dem Zweck, dem Fürsten Unannehmlichkeiten zu bereiten. Zeuge erklärt, er würde schließlich das Geld nicht gezahlt haben, wenn nicht Graf Hermsberg sich schon engagiert gehabt hätte. Die Bekundungen der Zeugen Graf Hermsberg und Beth sind ohne besondere Tragweite. Auf die sämtlichen übrigen Zeugen wird verzichtet. Die Verhandlung wird sodann auf Montag vertagt. Sportnachrichten. Höln, 10. Okt. Großer Preis für Europa 100 Kilometer=Rennen in zwei Läufen über 40 und 60 Kilo meter mit Motorschrittmachern. 1. Lauf: 1. Nat Butler 32 Min., 14,3 Sek.; 2. Ryser 350 Meter zurück; 3. Guignard 2440 Meter zurück; 4. Maus 5500 Meter zurück. 2. Lauf: 1. Ryser 50 Min. 12,1 Sek., 2. Guignard 150 Meter zurück; 3. Nat Butler 2050 Meter zurück; 4. Maus 6550 Meter zurück. Gesemtergebnis: Ryser 99.650 Meter, Nat Butler 97 950 Meter, Gurgnard 97410 Meter, Maus 87.950 Meter. Die Frankfurter Flugwoche. * Frankfurt a. M., 9. Okt. Die Windstärke betrug heute nachmittag 4 Meter. Bleriot flog um den GansFabrice=Preis um 4,14 Uhr 11 Runden in 17 Minuten 23 Sekunden, Boron de Caters um 4,30 Uhr 8 Runden in 12 Minuten 14 Sekunden; Bleriot um 5 Uhr 5 Runden in 6 Minuten 55 Sekunden, um 5.15 Uhr 10 Runden in 17 Minuten 22 Sekunden, de Caters um den Preis der Stadt Frankfurt um 5,30 Uhr 7 Runden in 9 Minuten 15 Sek., Bleriot um den Gans=Fabrice=Preis nochmals um 5,44 Uhr 3½ Runden in 5 Minuten 35 Sekunden, de Caters um den Preis der Stadt Frankfurt um 5.53 Uhr 5 Runden in 6 Minuten 5 Sekunden. Den ersten Schnelligkeitspreis gewann Bleriot, der eine Runde in 1 Minute 17 Sekunden zurücklegte. Den zweiten Preis erhielt de Caters, der 1 Minute 18 1/8 Sekunden brauchte. Den ersten Distanzpreis erhielt wiederum Bleriot, der in 17 Minuten 23 Sekunden 11 Runden gleich etwa 18 Kilometer zurücklegte. Den zweiten Preis erhielt de Caters, der in 12 Minuten 14 Sekunden 9 Runden gleich 14 Kilometer zurücklegte.— Die Flugwoche ist bis zum Montag verlängert worden. Morgen und am Montag wird sich auch der italienische Leutnant Calderara an den Flügen beteiligen. * Frankfurt a. M., 10. Okt. Auf dem Flugplatze der „Ila“ stieg heute de Caters um 3.20 Uhr auf. Er legte zwei Runden in 3 Minuten zurück. Um 3,43 Uhr machte er einen erneuten Flugversuch. Wenige Minuten später stieg Nervo auf. Er machte eine halbe Runde. Ihm folgte um 3.47 Uhr Bleriot, der in 72 Minuten 60 Runden machte. Während seines Fluges führte er verschiedene Manöver aus, indem er einem Vogel gleich dicht vor der Tribüne auf= und niederging. Das äußerst zahlreiche Publitum brachte Bleriot ledhafte Ovationen dar. Aus dem Kreise Dinslaken. * Dinslaken, 11. Okt. Der Herr Ober=Präsident hat den praktischen Arzt Herrn Dr. med. Paul Schlichthaar in Voerde für eine sechsjährige Amtsdauer zum Beigeordneten der Landbürgermeisterei Götterswickerhamm im Kreise Dinslaken ernannt. * Aus dem Kreise Moers. Homberg, 11. Okt. * Ein Totschlagsprozeß. Eine blutige Schlägerei spielte sich am 8. August ds. Is. in dem Speisesaal einer Arbeiter=Baracke in Homberg ab, bei der das Messer wieder mal eine große Rolle spielte und die leider den Tod eines der Beteiligten zur Folge hatte. Der Arbeiter Jakobus Braak wurde ferner durch einen Messerstich schwer verletzt und andere Personen ander weitig auf die roheste Weise mißhandelt. Als Beteiligte an dieser verhängnisvollen Schlägerei hatten die Fabrik arbeiter Wilhelm H. und Antonius S., ein paar Hollän der, auf der Anklagebank der Klever Strafkammer Platz genommen und zwar soll der erste Angeklagte die schwere Verletzung dem Braat beigebracht haben. Den zweiten Angeklagten bezichligt die Anklage außer der Teilnahme an der Keilerei der Bedrohung seines Gegners mit der Begehung eines Verbrechens. Der StaatsanwaltschaftsAntrag lautete gegen H. auf 10 Monate, gegen S. auf 6 Monate Gesängnis. Das Urteil fiel gegen den ersten Angeklagten noch schärfer aus. H. erhielt nämlich 1 Jahr und S. 6 Monate Gesängnis. Beiden Angeklagten wurde die erlittene Untersuchungshaft mit 6 Wochen auf die Strafe angerechnet. * Moers, 11. Okt. Drei neue Fälle von Kinderlähmung. Wie mitgeteilt wird, sind drei neue Fälle von Kinderlahmung festgestellt worden. Wie der sind es Kinder in den ersten Lebensjahren, aus Ut fort, Budberg und Eversael, die von der gefähr lichen Krankheit ergriffen und in das Krankenhaus Bethanien gebracht wurden.— In dem Befinden des eben falls an Kinderlähmung erkrankten vierzehnjährigen Knaben aus Vluyn, der auch in Bethanien untergebracht worden war, soll eine leichte Besserung festgestellt wor den sein. Aus dem Gerichtssaale. Die Erpresseraffäre Dahsel vor Gericht. Berlin, 9. Okt. Es folgt die Verhandlung über den letzten Punkt der Anklage. In der Ahlwarditschen Zeitschrift„Die Freiheit" erschien 1907 ein Roman, der sich in abfälliger Weise mit den Gründungen des Herzogs von Ujest beschäftigte. Am 7. Juni fuhr im Auftrage Dahsels, der Redakteur bei der „Freiheit" war, Frau Schuwardt zu dem Sachwalter des Fürsten, Justizrat Lobe, und erzählte ihm, daß Ahlwardt in der„Freiheit" Dinge aus dem Privatleben des Fürsten zu veröffentlichen gedenke, und dieser das doch im Interesse des Fürsten verhindern müßte. Justizrat Lobe scheint sofort den Eindruck gehabt zu haben, daß es sich um Erpressungen handeln soll, und lehnte jede Intervention ab, erhielt aber am anderen Tag einen Brief von Frau Schuwardt, in welchem sie schrieb, sie wolle nur eine Bloßstellung des Fürsten verhindern, dessen Vater ihren Eltern einmal g gewesen sei. Man scheine die Tragweite des Falles völlig zu unterschätzen und sie habe sich an den Fürsten persönlich wenden müssen. Justizrat Lobe verbat sich jede weitere Belästigung. Daraufhin, als Lobe im Juli verreist war, wandten sich Dahsel und der ehemalige österreichische Oberleutnant Bekh, der als Miteigentümer der„Freiheit“ figurierte, an den Bruder des Fürsten, den Grafen Hermsberg. Dieser erlangte durch Verhandlungen die Aushändigung des gesamten Aktenmaterials und ließ dafür dem Bekh 1000 Mark zahlen. Dieser Summe folgten im Ottober 1907 weitere 6000 Mark. Justizrat Lobe teilte dem Fürsten darüber mit:„Ich habe den Erpressern 6000 Mark bewilligt und die Teilung des Raubes untereinander den Erpressern überlassen.“ Dahsel schrieb dann im November noch einmal an Justizrat Lobe und bat um weiteres Geld. In der Beweisaufnahme bestritt Dahsel, daß er in der ganzen Affäre irgendwelche erpresserische TättaLuftschiffahrt. Frankfurt a. M., 11. Okt. Der Parsevalballon ist gestern morgen 8½ Uhr zu einer Fernfahrt nach Gießen aufgestiegen. In der Gondel befanden sich 7 Personen. Mittags 12 Uhr trat der Ballon von Gießen, wo die Stadt auf dem Landungsplatze der Besatzung ein Frübstück gegeben hatte, die Rückfahrt nach Frankfurt an. wo um 1 Uhr 50 Min. die Landung dicht vor der Halle erfolgte. Aldershot, 9. Okt. Oberst Cody, der beadsichtigte, heute von London nach Manchester zu fliegen, nahm nach zwei kurzen Probeflügen von der Ausführung seines Vorhabens Abstand. Als Grund wurde angegeben, daß der Motor nicht zur Zufriedenheit gearbeitet habe. (Telegramme.) * Juvisy, 10. Okt. Das offizielle Ergebnis der Wettflüge auf dem Platze Port d'Aviation ist solgendes: Den Scheurer=Kaestnerpreis für die beste Runde erhielt Graf Lambert, der die Zweikilometerrunde in 2 Min. 19 Sek. zurücklegte. Den Neuflizepreis für die zwei besten Runden gewann ebenfalls Lambert in 4 Min. 8 3/8 Sek., ebenso den Preis des Munizipalrats für die beste Runde in einer Höhe von 40 Metern, die Lombert in 2 Min. 27 Sek. zurücklegte. Bei dem Preis des Generaltats wurde Lambert erster, der die vorgeschriebenen fünf Runden in 10 Min. 52 Sek. fuhr. Zweiter wurde Paulhan mit 13 Min. 37 Sek. Den Flügen wohnten etwa 200000 Menschen bei. Die Veranstalter der Flugwoche planen daher den Platz zu vergrößern und für nächsten Sonntag um die Bereitstellung von 500 Soldaten zu ersuchen. Bei der Rückfahrt der Menge kam es zu Ausschreitungen, weil die Rückfahrt zu langsam von statten ging. Die Menge drang in die Amtsräume des Bahnhofsvorstehers und der onderen Beamten und kehrte dort das unterste zu oberst. Viele Fensterschreiben wurden zertrümmert. Im Gedränge wurden viele Personen niedergetreten, doch ereigneten sich keine besonderen Unfälle. Vork, 10. Okt. Der Aviatiker Ingenieur Grade hat heute nachmittag auf dem Flugfelde Mars am Bahnhof Bork den ersten größeren Flug wieder ausgeführt. Er flog 6½ Runden, ca. 13 Kilometer, und war 11 Minuten 12 Sek. in der Luft, das ist die vierfache Entfernung des Lanzpreises. Da der Berliner Verein für Luftschefohrt dem Wunsch Grades den Lanzpreis in Bork bestreiten zu dürsen, nicht nachkommen will, sondern den Flugplatz in Johannisthal vorgeschrieben hat, wird Grade nächsten Sonntag in Bork vor Unparteiischen den vom Lanzpreis vorgeschriebenen Weg fliegen und nach Johannisthal wahrscheinlich erst dann gehen, wenn er den Weg dorthin, ca. 50 Kilometer, durch die Luft zu nehmen wagen kann. Vermischtes. Berlin, 11. Okt. Als der Rentier Mannheimer Haus Kaiser Wilhelmstraße 3 betreten hatte, wurden der Treppe von einem etwa 20jährigen Manne, der t an ihn herandrängte, aus der Manteltasche drei Tauadmarkscheine entwendet. Mannheimer bekte den Verlust erst später. — Berlin, 10. Okt. Im Berlin—Magdeburger D. ge wurde vorgestern während des Aufenthalts in Potsdam 1 Kunsthändler Duchateau eine Brieftasche gestohin der sich 1000 Francs und 6 Hundertmarkscheine sowie chsel über beträchtliche Summen befanden. Der Dieb ist h Berlin entflohen, — München, 9. Okt. Zum Fall des dayerischen puzinerpaters Benno Auracher erklärt der ayrische Courier“, daß nach vorliegenden Briesen an fall des Paters vom Orden kaum mehr zu hrend von einem Austritt aus der Kirche vorläufig nic bekannt sei. 22.0 Whe — München, 9. Okk. Zu der Nachricht, der Kapuziner Benno Auracher sei aus dem Orden und der katholischen Oröinaria Nuntiatur sei hiervon nichts #„Tagegen wird dem Blatte im hiesigen Kapuzinernoster bestangt, daß Pater Auracher in seiner Eigenschaft als Hurngen, die bei dese Stelle aus Rom eingeangen sind, hat Pater Auracher eine längere Reise ins Ausland angetreten, doch soll es sich hierbei, wie versichert wird, um eine Diensteise handeln. Die Nachricht, daß Pater Auracher das Ordenskleid ausgezogen habe und aus der Kirche aus getreten sei, findet bei seinen Klostergenossen keinen Glauben. München, 9. Olt. Eine Schreinersfrau versucht: eines ehelichen Zwistes sich und ihre drei K mit Kohlengas zu vergiften. Alle vier Personen wurden bereits schwer betäubt vorgefunden, konnten jedoch gerettei werden. „.— Bei einem ehelichen Zwist erschoß der Bahnmeister reßler in Kirchenlaibach in Oderfranken nachts seine Frau und seine beiden Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren. Nach der Tat erhängte sich Preßler. #.Poxis, 10. Ott. Eine bei einem Eisenbahnunglück z0 Schuern gesommene Frau, der durch Urteilsspruch Schaden ersatz zuerkannt worden war, und ihr Geld nicht erhalte seur hen i#orgestern durch einen Gerichtsvollziehe . em Duhnhof gennes den einlaufenden Parise Schnellzug beschlagnahmen. Nach erregter Au einandersetzung mit dem Bahnhofsvorsteher gab der Gericht: vollzieher den Zug frei und begnügte sich mit der eines auf einem Nebengl — Rom, 10. Okt. Der Papst hat heute 200 Pil ger aus Köln empfangen. Der Führer der Pilgerschaft, Marchand, verlas eine Ergebenheitsadresse. Der Bischof von Straßburg und mehrere Prälaten wohnten dem Empfange bei. — London, 11. Okt. Erst gestern wurde bekannt, daß der Torpedojäger„Lee“ am Mittwoch auf Grund geraten ist. Das Fahrzeug hat, obwohl es ganz entlastet wurde, bis jetzt nicht abgebracht werden können. Das Schiff ist anscheinend gänzlich verloren. ###Sechannesdurg. 9. Ott. Von dem Brande . emagens Kapstadt—Johannesburg ist auch die deutsche post mitbetroffen worden. Neueste Drahtnachrichten. * Berlin, 11. Okt. Aus Anlaß ihres 25jährigen Jubiläums hat die Berliner Liedertasel den Beschluß gesaßt, alljährlich ein gänzlich freies Konzert für die Berliner Bevölkerung zu veranstalten, das für die 3 nächsten Jahre bereits finanziell gesichert ist. * Berlin, 11. Okt. Die Verlobung des Großherzogs wilhelm Ernst von Sachsen=Weimar mit der Prinzessin Fedore von Sachsen=Reiningen erfolgte gestern au Schloß aitenstein. * Bromberg, 11. Okt. Die hiesige Strafkammer verurteilte den 30jährigen Lehrer Wilhelm Fritsch wegen Verbrechen gegen die Sittlichkeit in 15 Fällen, begangen an Schulmädchen, zu 3 Jahren und 3 Monaten Gefängnis. Breslau, 11. Okt. Nahe der Station Kattern bei Breslau wurde das Fuhrwerk des Besitzers Persitzky aus Sambowitz von dem Breslauer Schnellzuge überfahren. Von den in dem Wagen defindlichen 5 Kindern des Besitzers im Alter von 9 bis 18 Juhren wurde des 1rjährige Mädchen gelött, zwei Kinder erlitten lebensgefährliche, die andern leichtere Verletzungen. * Dresden, 11. Okt. Der 14½jährige Lehrling Paul Hoch war von seinem Meister, dem Schlächter Schumann aus Lentewitz, mit Fleisch über Land geschickt worden und hatte etwa 60 Mark einkassiert. Auf dem Rückwege ist er in der Dunkelheit meuchlings überfallen und ihm der Kopf mit einem Beil gespalten worden. Das Geld wurde geraudt. Ein stellenloser Knecht, der in der Mühle den Lehrling auffällig deobachtete, ist als der Tat verdächtig verhaftet worden. * Mailand, 11. Okt. In dem Dorse Concorrezzo ei Mon za starben 12 Personen nach dem Genuß aiftiger Vilze. * Perigneux, 10. Okt. Ministerpräsident Briand hielt heute die angekündigte Rede, die mit großem Beisall aufgenommen wurde, und in der er erklärte, er wolle in er gegenwärtigen Periode der Ruhe die Republik hoch über die Parteien erheben. Der Ministerpräsident führte weiter aus, daß unmittelbar notwendig das Gesetz betressend die Altersversicherung der Arbeiter und Bauern sei. Die republikanische Partei müsse sich von örtlichen Interessen freimachen, damit das Herz von ganz Frankich in ihr schlage. Die Regierung werde die Macht nicht behalten, wenn sie nicht imstande sein werde, der republikanischen Partei ein neues Leben zu geben. Im weiteren Verlause seiner Rede berührte Briand die soziale Frage und erklärte, er werde die Organisation der Arbeiter fördern und für ihren Anteil an den Vorteilen der Industrie wirken. Alle aufrichtigen Republikaner könnten sich um ihre Regierung scharen, um die Resormen durchzuführen. Die Angriffe der extremen Parteien von der Rechten und Linken könnten ihn nicht verwirren. Wenn aber der Versuch gemacht werden sollte, diesen Angrifsen Taten folgen zu lassen, werde er da sein, um ihnen den Weg zu verrammeln. Der begeisterte Empsang, den die Bevöllerung den Truppen bei den großen Manövern bereitet habe, sei die beste Antwort an diejenigen, welche behaupten, daß das Land, wenn es einmal angegrissen würde, von manchen seiner Kinder im Stiche gelassen würde. Die Armee sei in der Lage, allen Schwierigkeiten zu trotzen, und ihre Aufgaben zu erfüllen. Der Ministerpräsident schloß: Das Land bewahrt seine Kraft und will leben und gedeihen. Es wird niemals zulassen, daß sein Ruhm oder sein Leben angetastet wird; wenn unglücklicherweise etwas Derartiges vorkommen sollte, so würden alle Franzosen erscheinen, um das geliebte Vaterland zu verteidigen. Der Rede des Ministerpräsidenten folgte ein lebhafter Beisall und die Ruse: Es lebe Briand, es lebe die Republik! * Petersburg, 10. Okt. Die türkische Sondergesandtschaft hat Jalta verlassen, um nach Konstantinopel zurückzukehren. Der türkische Minister des Aeußern und General Nazim Pascha haben sich durch den gnädigen Empfang, den sie beim Kaiser gefunden haben, von den Gefühlen des Kaisers für den Sulian und seine aufrichtigen Wünsche für das Wohlergehen der Türkei überzeugen können. Im Laufe der Unterredung zwischen Risaat Pascha und Is wolski ist festgestellt worden, daß die beiden Reiase in gleicher Weise an der Aufrechterhaltung und Förderung von Beziehungen der Freundschaft, des Vertrauens und guter Nachbarschaft interessiert sind. Das gilt nicht nur für ihre polkitischen Beziehungen, sondern auch für die bedeutenden wirtschaftlichen Interessen, die ihnen gemeinsam sind. Erreicht werden kann das nur unter der Bedingung, daß der Friede aufrechterhalten wird, und nur in diesem Sinne müssen sich die beiden Regierungen bemühen, wie es in der Vergangenheit geschehen ist. So hat die courtoisievolle Mission Rifaat Paschas und Nazim Paschas den beiden Regierungen Gelegenheit geboten, noch einmal die Gefühle guten Willens zu bekräftigen, von denen sie gegenwärtig beseelt sind. * Warschau, 10. Okt. Als heute der Gehülse des Generalgouverneurs Uthoff in seinem Automobil eine Ausfahrt machte, explodierte der Benzinbehälter. Uthoff wurde leicht, sein Begleiter und der Chauffeur erheblicher verletzt. Außerdem wurde ein Passant getötet und sechs Personen verwundet. Das Automobil ist verbrannt. Melilla, 10. Okt. Die Häuptlinge der Stämme von Nador kamen hierher mit der Erklärung, daß es ihre Ab sicht sei, sich ohne jede Bedingung zu unterwerfen. * Newyork, 11. Okt. Wilbur Wright hat gestern mit seinem Aeroplan einen Flug unternommen, bei dem er den Weltrekond für Schrelligkeitsflug geschlagen hat. Der Aviatiker erzielte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 46 englischen Meilen in der Stunde. Industrie, Handel und Verkehr. * Essen, 9. Okt. Wie die„Rhein.=Westf. Zig.“ erfährt, haben sich die Werke des Stahlwerksverbandes heute erneut zu einer Sitzung zusammengefunden, um den früheren Hösch'schen Vorschlag zur Stabeisen=Syndizierung in abgeanderter Form wieder zur Beratung zu bringen. Es besteht die Absicht, eine lose Vereinigung, wie sie seinerzeit von Hösch aus gearbeitet wurde, unter gemeinsamer Kontrollstelle in Düsseldorf zusammenzubringen. Man hat bereits gestern und heute nach dieser Richtung beraten. Ueber das Ergednis war bis abends nichts in Erfahrung zu bringen. * Westfälische Stahlwerke Akt.=Ges. in Bochum. Einem Auszuge aus dem Geschäftsbericht für 1908/09 zufolge ergab der Abschluß einen Betriebsgewinn von 1 568 893 Mk.(i. V. 1 776048 Mt.), wozu ein Vortrag von 685 786 Mk.(680 814 Mt) tritt. Anderseits erforderten die Unkosten 795 084 Mk.(772 507 Mt.). die Grundschuldzinsen 49 120 Mk. 51 940 Mt.) und die Abschreibungen 860 477 Mt. (834 087 Mt.), so daß sich ein Verlust von 135 788 Ml. (110 497 Mk. Gewinn) ergidt. Durch diesen wird der vor jährige Vortrag von 685 785 Mk. auf 549 997 Mk. vermindert. Das schlechte Ergebnis wird in der Hallptsache auf die Verhält nisse am Stabeisenmarkt und die Auflösung des RoheisenSyndikats zurückgeführt. Der Versuch, das Stabeisen zu syndizieren, sei ergebnislos verlausen, da einerseits die Gese# sätze der großen Werle des Stahlwerks=Verbandes in Stab eisen in schärfster Form hervortraten, anderseits gerade dies Werke sichtlich bestrebt waren, ihr letztes Absatzventil sich nich xrstopsen zu lassen. Das vollständige Durcheinander auf dem Stabeisen=Markte sei nicht ohne Einfluß auf die Verkaufs preise der übrigen Erzeugnisse geblieben und habe auch dort Preisunterbietungen bei geringerer Nachfrage gebracht. Die sellschaft hat noch 1,7 Millionen Mark Bankschulden. * Hasper Eisen= und Stahlwerk. In der 5 Prazgent esgeset wicg n bes meihzaenen b. 8 13cne; dei i dur Vestprut, Ronmerzienrat P. Klöc,. über die gegenwärtige Lage des mechen seit„ui de Ju den letzten . sei auf#er ganzen Ume eine Besserung eingetreten, von der voraussichtlich die gemischten Werke, zu denen auch profitieren können. Die anschließende außerSssientcopss die Erhöhung des ### nals von 5 Millionen auf 10 Millionen Mark. Die murn Autten sollen vom 1. Juli ab dividendenberechtigt sein und werden von einer Bankengruppe zum Kurse von 117½ Prozent übernommen. Die neuen Aktien werden den alten Allidnären zum Kurse von 122½ angeboten. * Berlin, 9. Ott. Nach einer der Firma Hardy u. Co. zugegangenen Depesche betrug die Goldausbeute der in tember 1909: 585 736 Unzen im Werte von 2488 050 Pfund Sterling gegen 590 924 Unzen im Werte von 2510086 Pfund StezichPptung 49 Unzen im Merie vos 8r 560 Pfund Sterling“ 613 Unzen im Werte von uisge teiemn inaien August 1909. Die Zahl der den zugelenten eingevorenen Arbeiter betrug 11 747, dagegen schieden aus 13 811, so daß per Saldo 144 857 beschäftigt Schiffahrts=Angelegenheiten. D.=Ruhrort, 11. Okt. Schiffsbewegung im Ruhrorter Hasen am 9. Okt. Angemeldet 86 Schiffe leer, 4 beladen mit 5266 t Eisenerz, 8 Schifse beladen mit 881“ t Roheisen, 2 Schiffe beladen mit 618 t Getreide, 8 Schiffe beladen mit 1052 k andera Gütern. Abgemeldet 24 Schiffe leer, 80 Schiffe beladen mit 30047½t Steinkohlen. 2 Schiffe beladen mit 770½ t Eisen u. Eisenwaren, 2 Schiffe beladen mit 66 t andern Gütern. Insgesamt 211 Schisse. Rhein=Wasserstände am 11. Oktober 1909. 8 Bekanntmachung. Die festgesetzten Rechnungen der Stadthauptlassen für das Rechnungsjahr 1907 liegen gemäß§ 63 der Städteordnung für die Rheinprovinz vom 15. Mai 1856 vom 7. Oktober ds. Is. ab während 14 Tagen im Nathause, Zimmer Nr. 79, zur Einsicht offen. Duisburg, den 2. Oktober 1909. Der Oberbürgermeister. J. V.: Heinrich. Einem Teil der heutigen Nummer liegt eine Beilage der Firma P. Haukamp in Homberg bei. Diese und nachste Woche lecben Bruder, Schwager und Onkel den— Buchdruckereibesitzer Perri Wilhenn Müher zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. chlporhersite.... Uhr nach langem schweren Leiden, der romisch-kat säachee uane mit den heiligen Sterbezaskramenten der rönnsen-nathönsenen Kirche im Alter von 54 Jahren. Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Duisburg-Beeck, Bad Oeynhausen, Köln, Duisburg-Ruhrort, Mieiderich, Essen und Hamborn, den 9. Oktober 1909. achmittags 3 Uhr vom Sterbehause Die Beerdigung findet Dienstag, den 12. Oktober 1909. Friedtichstrasse 29 aus statt. wird Dienstag morgen um 7¼ Uhr in der Pfarrkirche zu Duisburgbiche eun eemchon biten viür, dieze alFrankfurter 3 Mk. Lose Schon Donnerstag u. folg. Tage Ziehung! Rote*; Lose Ml. Nächste Woche Ziehung! D„S##gnge Vorrat verlende beide Lose für Mi. 660. nuchne Geld Lotterie findet erst Aufang Dezember stalt. 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Es geht doch nun aber auf keinen Fall an, mit recht vereinzelten Erfolgen die Rentabilität eines Unternehmens begründen zu wollen, das überhaupt noch nicht auf der Welt ist, geschweige denn schon seine Rentabilität dar getan hat. So lange dies aber nicht der Fall ist, können sich an einem derartigen Unternehmen nur solche Leute beteiligen, denen auch ein Verluft ihres Aulagekapitals nichts ausmacht, keineswegs aber solche sogenannten Kapitalisten, die auf die Verzinsung ihres Kapitals angewiesen sind. Und gerade weil sich die neue Gründung durch die Form, wie sie an die Oessentlichkeit tritt, an das breitere Publikum zu wenden scheint, ist es notwen dig, auf das Gefahrvolle einer Beteiligung hinzuweisen. Es wird doch in England wie in Deutschland genug kapitalktäftige Leute geben, die es nicht verschmähen, ihr Geld zu einer 125prozentigen Verzinsung herzugeben. Also irgend einen Halen muß die Geschichte schon ha ben. In erster Linie wird die Jurückhaltung der lapital kraftigsten Kreise wohl darin ihren Grund haben, daß die Rentabilität einer Rollschuhbahn im Westend von Berlin nicht so sicher ist, wie die Gründer anzunehmen scheinen. — Stuttgart Erfinder ist ein durch d zu verw. tausend Mark angesan hat dem Grafen Zeppe verliehen. — Elm, 10. Ott. in der Rhön ist der Eber T weilen über Hanau—Ast — Riga, 9. Okt. sind in Riga 262 Per gestorben und 106 genese zentsatz der Todesfäl Vermischtes. kt. Zur Unter höhung: Bier wird in 0.2 Litergläsern zu 10 Pfg., in ausgesprochenen Arbeiterwirtschaften in 0,35 Litergläsern zu 15 Pfg., in allen anderen Wirtschaften in 0,4 Litergläsern zu 20 Pfg., und am Schalter das Liter zu 35 Pfg. abgegeben. Die lbmachungen beziehen sich nur auf Bier erster Qualität. Arbeiterentlassungen infolge des Konsumrückganges finden nicht statt. Die Wirtschaftssäle werden allen Parteien und Gewerkschaften in gleichem Maße zur Verfügung gestellt. usorden nig von Sachsen er Rautentrone Erkrankungen zurückgegangen i Neuerkrankungen mehr festgeste sich noch 24 Personen in Beh Elm und Vollmerz berger Tunnel eingestürzt. — bezw. Berlin—Elm müssen einstaffenburg geleitet werden. Während der letzten drei Monate n an der Cholera erkrankt, 108 Im letzten Monat hat der Prowährend die Anzahl der Seit vier Tagen sind keine worden. Zurzeit befinden dlung. — Einen„Rekord in Vorstrafen“ hat der Tagelöhner Rodert Hirsch in Stutt schon 239 mal wegen aller möglichen Vergehen bestraft. Zurzeit ist er 1½ Monate wegen Schutzmannsbeleidigung eingesperrt. — Ein Jahr unter Eskimos. In St. Johns lief die Nachricht ein, daß in Indian=Harbour, Labrador, ein junger Schotte namens Rithie eintraf, der zu der Mannschaft des Walfischfängers„Snowdrop“ gehörte. Das Schiff ist über einem Jahr auf einen Eisberg aufgelaufen. Rithie derichtete nun, daß das Schiff untergegangen sei, die acht Mann der Mannschaft hätten tagelang in einem offenen Boote große Entbehrungen ausgehalten, endlich aber die Küste erreicht und wären auf eine Estimoniederlassung gestoßen, wo sie den Winter über geblieben wären. Im Frühling wurde er alz der kräftigste mit dem Versuch beauftragt, einen zivilisierten Ort wieder zu erreichen. Endlich gelang es ihm, den äußersten Punkt von Labrador, Kap Chidley, zu erreichen, wo sich eine mährische Mission befand. Von dort wurde er auf Dr. Grensells Dampfer„L gebracht. Einzel noch nicht eingetroffen, doch scheint es fraglos, daß sie derartige phosi wenige zwilisierte Menschen sie überleben. Der Streit um die Bierpreiserhöhung. * Mülheim(Ruhr), 9. Okt. Die heute hier versam melten Vertreter des Kartells der freien Gewerkschaften und der sozialdemokratischen Partei, des Wirtevereins und der Brauereien einigten sich in der BierpreiserIndustrie, Handel und Verkehr. * Essen, 9. Okt. Der Vorstand des RheinischWestfälischen Kohlen=Syndikats beruft auf n 21. Oktober eine Versammlung der Zechenbesitzer ein mit folgender Tagesordnung: 1. Rechtfertigung der für Oktober in Anspruch genommenen Beteiligungsanteile in Kohlen, Kots und Briketts; Festsetzung der Beteiligungsanteile für Novemder und für Dezember d. J. 2. Bericht des Vorstandes. 3. Geschäftliches. Dieser Versammlung voraus geht eine Sitzung des Beirats mit folgender Tagesordnung: 1. Festsetzung der Beteiligung für Kohlen, Koks und Briketts für das 4. Quartal 1909. 2. Geschäftliches. * Vom Ruhrkohlenmarkt schreibt die Bergund Hüttenmännische Zeitschrift„Glückauf“ in Essen: uf dem Ruhrkohlenmarkt haben sich im Berichtsmonat Anzeichen einer kleinen Belebung bemerkbar gemacht, die vor allem darin zum Ausdruck kam, daß die Industrie stellenweise etwas mehr abgerufen hat; in der gleichen Richtung wirkte auch die anhaltende Lebhaftigkeit des Hausbrandgeschäftes. Im ganzen erreichten jedoch bei gleicher Zahl der Arbeitstage Förderung und Absatz nicht das Ergebnis des Vormonats, was insbesondere auf den Absall der Versendungen über die Rheinstraße infolge der Behinderung der Schiffahrt zurückzuführen ist. Daraus ergaben sich Absatzschwierigkeiten, unter denen Feinkohlen und Nuß IV besonders zu leiden hatten. Die Einlegung von Feierschichten ließ sich daher nicht umgehen; obschon sie in annähernd demselben Umfang wie im Vormonat stattsand, mußten auch noch gewisse Mengen gelagert werden. In Fett= sowie in Gas- und Gasflammkohlen erreichten, wenngleich sich bei einzelnen Werken ein größerer Bedarf einstellte, die Versandziffern im Berichtmonat nicht die des August; die Hauptursache hierfür bildeten die geringeren Verladungen in den Rheinhäfen. In Eß=Nußkohlen und groden Anthrazit Rüssen war der Absatz befriedigend, in allen übrigen Sorten ließ er zu wünschen übrig. Die Abruse der Hochosenwerke beschränkten sich im Berichtmonat infolge der ab 1. Oktober ds. Is. eintretenden Preisermäßigung im allgemeinen auf die Mindestmengen des erbrauchs, wodurch gegenüber den Vormonaten ein Ausfall im Koksabsatz zu verzeichnen war. In den übrigen Sorten hielt sich dagegen der Versand auf der bisherigen Höhe. In Briketts waren Nachfrage und Abunverändert. * Die Berliner Eisenhändler haben nunmehr auch für Stabeisen ihre Notierungen um 50 Pfg. pro Doppelzentner erhöht. Erst vor kurzem war von ihnen dekanntlich eine Heraussetzung der Preise für Träger um 75 Pfg. pro Doppelzentner beschlossen worden. * Die Einberufung des Zentralausschufses der Reichsbank ist erfolgt und zwar zum Montag. Ob das Direktorium eine Erhöhung um ½ oder 1 Prozent vorschlagen wird, läßt sich mit Bestimmtheit nicht sagen, doch soll die Absicht des Bankpräsidenten auf 1 Prozent gerichtet sein. Eine Diskonterhöhung um nur ½ Prozent dürfte, wie man in Kreisen der Reichsbank meint, nicht als ausreichend angesehen werden, zumal die Effektenspekulation hierin einen neuen Anreiz zu Käufen erblicken könnte. Veranntmachung, betressend Ausführung des Reichs=Weingesetzes vom 7. April 1909(R.=G.=Bl. S. 393). Auf Grund von§ 25 Absatz 3 des Reichs=Weingesetzes vom 7. April 1909, R.=G.=Bl. S. 393, bestimmen wir zur Ausführung dieses Gesetzes und der dazu vom Bundesrat beschlossenen Ausführungsbestimmungen (Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 9. Juli dieses Jahres, R.=G.=Bl. S. 549), hinsichtlich der Zuständigkeit der nachgeordneten Behörden folgendes: 1. Der Gemeindevorstand ist zuständig zur Entgegennahme von Anzeigen a) der Absicht, Traubenmaische, Most oder Wein zu zuckern(§ 3 Absatz 4 des Gesetzes), d) der Herstellung von Haustrunk seitens solcher Personen, die Wein gewerbsmäßig in Verkehr bringen (§ 11 Absatz 3, Halbsatz 1 des Gesetzes). 2. Der Landrat, in Stadtkreisen die Ortspolizeibehörde ist zuständig a) für die Anordnung einer Beschränkung oder einer besonderen Beaussichtigung der Herstellung von Haustrunk seitens solcher Personen, die Wein gewerbsmäßig in Verkehr bringen(§ 11 Abs. 3, Halbsatz 2 des Gesetzes), b) für die Genehmigung der Veräußerung von Haustrunk bei Auflösung des Haushalts oder Aufgabe des Betriebes(§ 11 Absatz 4, Satz 2 des Gesetzes), c) für die Genehmigung der Verwendung von Getränken, die nach§ 13 des Gesetzes vom Verkehr ausgeschlossen sind(§ 15 Satz 2 des Gesetzes), d) für die Entscheidung, ob die Buchführung seitens der dazu vom Gesetz Verpflichteten in anderer Weise als nach den vom Bundesrat beschlossenen Mustern erfolgen darf(§ 19 Absatz 4 des Gesetzes und Ausführungsvorschriften des Bundesrats dazu, Absatz 9), e) für das Verbot der Verwahrung anderer Stoffe als Wein= oder Traubenmost in Räumen, in denen Wein zum Zwecke des Verkaufs hergestellt oder gelagert wird(§ 20 Absatz 3 des Gesetzes). 8. Der Regierungs=Präsident, im Landespolizei=Bezirk Berlin der Polizei=Präsident, ist zuständig a) für die Genehmigung von Versuchen, die bei der Kellerbehandlung des Weins mit anderen als den vom Bundesrat dafür gestatteten Stoffen angestellt werden sollen(§ 4 Absatz 2 des Gesetzes), d) für die Entscheidung über Beschwerden gegen die Zurückweisung von einzuführendem Wein usw. durch die Zollbehörden(§ 14 des Gesetzes, Ausführungsvorschriften des Bundesrats dazu, Abs. 6, Weinzollordnung vom 17. Juli dieses Jahres, Zentralblatt für das Deutsche Reich S. 333). Ferner bestimmen wir, daß für die Untersuchung von Wein, Traubenmost und Traubenmaische, die in das Zollinland eingeführt werden—§ 14 des Gesetzes, Ausführungsvorschriften des Bundesrats dazu Absatz 3, Weinzollordnung§ 2 Absatz 2— zuständig sind die mit der polizeilichen Nahrungsmitteluntersuchung betrauten staatlichen Anstalten und die als öffentlich im Sinne von § 17 des Gesetzes vom 14. Mai 1879, Reichsgesetzblatt Seite 145, anerkannten Untersuchungsanstalten für Nahrungsmittel usw. Berlin, den 31. August 1909. Der Finanzminister. I. V.: Michaelis. Fin.=Min. I 14360 III 13782. Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. J. A.: Küster. Min. f. Landwirtschaft 1. A. IIe. 5202. Der Minister des Innern. I. V.: Holtz. Min. d. Inn. e 2391. Der Minister für Handel und Gewerbe. I. A.: von den Hagen. Min. f. Handel u. Gewerbe. Ilb 8915. Der Minister der geistlichen, Unterrichts= und MedizinalAngelegenheiten. I. A.: Förster. M. d. g. U. u. M.=A. 7968 II. Lelanntmachung. In der Zeit vom 12. bis 15. Oktober ds. Is. gelangen im hiesigen Bezirke Formulare zur Aufnahme des Personenstandes(Hauslisten) behufs Veranlagung zur Einkommensteuer für das Jahr 1910 zur Verteilung. Die Einsammlung derselben erfolgt am 16. und 18. Oktober ds. Is. Die ausgefüllten Formulare müssen also vom 16. Oktober ds. Is. an zur Abhokung bereit liegen. Unter Hinweis auf die in den Personenstands=Aufnahmebogen enthaltenen Bestimmungen ersuche ich, das Formular sorgfältig auszufüllen und den mit der Abholung derselben beauftragten Beamten die zur Ergänzung etwa noch erforderlichen Angaben zu machen. Gleichzeitig mache ich besonders auf den§ 23 des Einkommensteuer=Gesetzes, der wie folgt lautet, aufmerksam: „Jeder Besitzer eines bewohnten Grundstückes oder dessen Vertreier ist verpflichtet, der mit der Aufnahme des Personenstandes betrauten Behörde die auf dem Grundstücke vorhandenen Personen mit Namen, Berufs= oder Erwerbsart, Geburtsort, Geburtstag und Religionsbekenntnis, für Arbeiter, Dienstboten und Gewerbegehülfen auch den Arbeitgeber und die Arbeitsstätte anzugeben. Die Haushaltungsvorstände haben den Hausbesitzern oder deren Vertretern die erforderliche Auskunft über die zu ihrem Hausstande gehörigen Personen einschließlich der Unter= und Schlafstellenmieter zu erteilen. Arbeiter, Dienst boten und Gewerbegehülfen haben den Haushaltungsvorständen oder deren Vertretern die erforderliche Auskunft über ihren Arbeitgeber und ihre Arbeitsstätte zu erteilen. Wer für die Zwecke seiner Haushaltung oder bei Ausübung seines Berufs oder Gewerbes andere Personen dauernd gegen Gehalt oder Lohn beschäftigt, ist verpflichtet, über das Einkommen, sofern es den Betrag von jährlich 3000 M. nicht übersteigt, dem Gemeinde(Guts=) Vorstande seiner gewerblichen Niederassung oder in Ermangelung einer solchen eines Wohnsitzes auf deren Verlangen binnen einer Frist von mindestens zwei Wochen Auskunft zu erteilen. Die Auskunftspflicht erstreckt sich auf folgende Angaben: a) Bezeichnung der zur Zeit der Anfrage beschäftigten Personen nach Namen, Wohnort und Wohnung; eine Verpflichtung zur Angabe von Wohnort und Wohnung besteht jedoch nur, soweit diese dem Arbeitgeber bekannt sind; b) das Einkommen, welches die zu a bezeichneten Personen seit dem 1. Januar des Auskunftsjahres oder seit dem späteren Beginn ihrer Beschäftigung bis zum 30. September desselben Jahres tatsächlich an barem Lohn(Gehalt) und Naturalien aus dem Arbeits= oder Dienstverhältnisse bezogen haben. Dem Arbeitgeber ist jedoch gestattet, statt bessen für diejenigen Personen, welche bei ihm schon in dem ganzee der Auskunftserteilung unmittelbar vorangegangenen Kalenderjahre beschäftigt waren, das in diesem Jahre tatsächlich bezogene Einkommen anzugeben. Naturalbezüge, insbesondere freie Wohnung oder freie Station, sind ohne Wertangabe namhaft zu machen. Diese Pflicht liegt auch den gesetzlichen Vertretern nicht physischer Personen ob.“ Homberg, den 1. Oktober 1909. Der Bürgermeister. I. V.: Dr. Saelmans, Beigeordneter. erschonen Sie mich bloss mit den Redensarten, daß Sie alles versucht haben und daß nichts Ihnen geholsen hat. Haben Sie etwa Fays ächte Sodener Mineral=Pastillen gebraucht? Nein, denn sonst wären Sie nicht so erbarmungswürdig erköltet. Ich brauche meine Leute aber im Geschäft und es geht nicht, daß jeder daheim bleibt, um seinen Katarrh auszuschwitzen. Kaufen Sie sich Fays ächte Sodener Mineral=Pastillen, und Sie werden den Katarrh los— Sie wissen nicht wie, und Ihre Arbeit können Sie auch tun. Die Schachtel kostet nur 85 Pfg. und billiger und bequemer können Sie einen Katarrh doch gar nicht los werden. In allen einschlägigen Geschäften erhältlich. Nachahmungen aber jedweder Art weise man entschieden zurück. tc! P TUGTUT leisten MAGGIS Suppen-Würfel der sparsamen Hausfrau vorzügliche Dienste. Nach wie vor kosten sie nur 10 Pfg.(ein Würfel für 3 Teller). Sie schmecken, nur mit Wasser wenige Minuten gekocht, ebenso kräftig wie die beste mit Fleischbrühe hergestellte Suppe. Man verlange ausdrücklich MIAGGIs Suppen.(Schutzmarke Kreuzstern.) Mehr als 30 Sorten. MAGGIs gufe, spersame Küche 2. Jiehung der 4. Klasse 221. Kgl. Preuß. Cotterie. (Bem 8. bis 9. Oktober 1109.) Nur die Gewirne über 192 Mk sind den detieffenden Nummern in Klammern beigeirgt.(Ohne Gewühr.) 9. Oktober 1909 vormittags. Nachdruck verboten. „ 62,81 3/1 914 10¾4 292, 609 779 94 811 929 2434 979 8041 813 435 5 2 8 501 6.3 44 879 930 79 5004 21 11 g 882 82.5535 b1 69 00 184 630 929 70191 auzen giggn S 65 is 163 95 Hald) 801 2o bic 52 534 612 741 89 805 41 956 21097 S12 67 447 98 600 S 4 30 961P 380 409 32 510 6i3 809 8012 711 68 44%5#n 48 63 600.474 577 910 214 556 90s 29091 76 149 292 427 7&a 67 g. 551 631 704 34143 220 97 586 82 735 97 937 62 835 SMpoi be ol ge.. 290 418 527 610 32 37100 18 400 702 943 3201 39 2 P#8#6 39 30 85 456(400 570 en-530516 o, 60 2 b Pi. 64 856 4a5.5 952 236 375 450 612 711 40] 851 56.26 805 57116 83 481 58418 612 32 68 593.5 435 45 76 503 S 67.755(1000) 992 95 926 60211 385 544 663 794 61064 113 96 208 10 337 480 797 817 62128 414 515 09 971 93 633 6 831(1000) 39 946 64 #att 426 314 610 62 858 9w0 05259 434 968 66122 31 993 T. 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Nachdruck verbonen. 80 777 933 1044 62 107 517 722 Bi0 225 99 7.3 3 290 911 35 Bu1 16 922 60 94 678 5155 330 38 98 489 634 6011 200 eun 300 7338 93 811 932 8022 137 47 275 308 47 764 688 10005 38(400) 164 99 392 430 32 606 35 824 48 941 11121 307 27 12228 560 642 856 97, 13134 269(500) 948 14989 547 3 B8 5 849 5 3 51 629 1106 116 450 28155'8 10 eri Jil 28 18102 14 213 438 74 881 900 21006 207 82 323 585 611(4001 60 2065 216 355 422 61 800 994 23166 96 219 246 414 35 84 633 42 482 9.: 21350 478 855 59 25/29 krs 809 26481 S8 r7 515 551 6 37 8 28190 62 7 88 39394 475 504 743 851 75 927 40 31032 445 539 642 57 6no a20 3 251 67 75 330 531 38247 406(500) 66 606 723 903 S30. 1000 138 309 564 66 980 36120 934 3816s 94 499 Bo15s 95 5. 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Klasse 211. Kal Vreuß Dozuerie begians 1990 SS 8 8 5 Inisrurg Kührokter= Feilung, Meidericher Feilung und Neur=Homberger Heilung. Montag den 11. Oktober 1909. 90 Sahr Nr. 475.— 3o. Jahrgang. KARBSUhen UPOTNONTPTAGT Auf unserer Einkaufsreise durch die Industriegebiete Sachsens haben wir grosse Posten Handschuhe und Strümpfe bester Qualitäten aussergewöhnlich billig erworben und bringen wir diese von Montag ab unvergleichlich preiswert zum Verkauf. Vorat HANDSCHUHE STRUMPFE Damen-Handschuhe mit 2 Druckknöplen, schöne Aufnahe........... Past Damen-Handschuhe haltbar, reine Wolle nur weiss, gestrickt und Waffeltrikot, sehr ......... Paur 90. Damen-Handschuhe Trikot, farbig und schwarz, mit imit. wrIA. lederfutter, unverwüstlich......... Paar Damen-Handschuhe Trikot, reine Wolle, Wildieder imit, mit Leder. Einlasung, fabig und achnaz...........“. Paur Damen Glscshandschuhe hruts un. Murhrg gzu. 95. Damen-Waschlederhandschuhe de Farben u. Für 1.95. 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Es ergab sich, daß die alten Leute die Auffassung hatten, sie seien befugt, an der Erziehung der Rekruten mitzuwirken. Das Gericht erkannte in Bestätigung des kriegsgerichtlichen Urteils auf Gefängnisstrafen von 2 bis 6 Monaten. * Bockum, 9. Okt. Die vielgenannte RadbodWitwe=Dora stand vor der münsierschen Strafkammer unter der Anklage des Falscheides, den sie am 30. März ds. Is. bei Ablegung des Offenbarungseides geleistet haben soll. Die Angellagte war zu diesem Termin ohne Ausstellung über ihr Vermögen erschienen, und darauf von dem amtierenden Richter turzerhand ausgesordert worden, dem Protokollführer sofort ein Vermögensverzeichnis in die Feder zu diktieren. Diesem Ansuchen ist die Angellagte auch nachgekommen, hat aber, wie sich später ergab, in der Ausstellung sünf Gegenstände, nämlich ein Fahrrad, eine Waschmaschine, einen Tisch, einen Spiegel und einen Ofen, wie ihr die Anklage vorwirst, verschwiegen. Auf Gruno dieser Fesitstellung war zuerst gegen sie ein Verfahren wegen Meineids eingeleitet worden, das dann aber, nachdem die Angeklagte 2 Monate in Untersuchungshaft gehalten war, nur zur Anklage wegen sahrlässigen Falscheides führte. Die Angeklagte beteuerte in der heutigen Verhandlung, daß sie vor dem Amtsgericht ihre Angaben über ihr Vermögen nach bestem Wissen und Gewissen gemacht habe. Das Urteil lautete aus 10 Wochen Gefängnis unter Anrechnung der vollen Untersuchungshaft. * Aachen, 8. Ott. Ein Geistlicher vor dem Kriegsgericht. Vor dem hiesigensriegsgericht hatte sich gestern der 40 Jahre alte katholische Geistliche Kaspar Grau von hier, Rektor des Klosiers„Zur heitigen Familie“, wegen Fahnenflucht zu verantworten. Der Angetlagte hatte sich seinerzeit, als er bereits zum Militär ausgchoben war, in das Ausland begeben, dort Theologi: studiert und war Geistlicher in Schottland geworden. Da dort erkrankte und einer Kur in Nauheim bedurfte Wan die Fich au Triegsministerium mit der Bitte, den Vescheizled nach Preuben zu gestaten Er ersiel den Bescheid, daß seiner Rückkehr nichts im Wege stände, die Erledigung der Angelegenheit aber dem Gericht der 15. Livision überlassen werden müsse. G. kehrte darauf tatsächlich in seine Heimat zurück, stellte sich der Oberersatzkommission in Neuß und wurde von dieser wegen # Herschlers für dauernd untauglich zum Militärdienst erklärt. G. machte nun seine Kur in Rauheim u. eittelt dann spähter eine Stelle als Geistlicher in Elberfeld und nach einem Jahr das Rektorat des Klosters seie Vor eiung gingin...“ Jahre lang verwaltere. For etwa einem Jahre wurde er Rektor des hiesigen Klosters„Zur heiligen Familie“. Hier nun ereilte Lohnennschisge 5e2 Sr nach vseh, daß die Angelegenbeit baste uundn gerichtliche Erledigung gefunden so erfolgte im März ds. Is. seine Verhaftung. Nach sechstägiger Haft wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt, da ein Fluchtverdacht gegen ihn nicht vorlag, die kriegsgerichtliche Untersuchung nahm jedoch ihren bis zu dem gestern erfolgten Abschluß vor dem Friegsgericht. Dieses kam zu einer Freisprechung des Angeklagten wegen eingetretener Verjährung. * Hannover, 8. Okt. Das Landgericht verurteilte zwei Jahre alte Lehrlinge. Söhne achtbarer Eiterr, die zwei Erpressungs und Drohbriefe an eine hatten, um sich Geld zu verschaffen, zu vier ugen ssche ien Eefängnis, bischloß zugleich aber, die n n Uebeltäter zur bedingten Begnadigung vorzu8. Okt. Die Vorgänge in dem Lokal des Gastwirts Ernst Ziecow in Heiligensee beschäftigten in der Berufungsinstanz die 5. Strafkammer des Landgerichts 3. Angeklagt wegen wissentlichen Bergehens gegen das Gesetz betr. den Verkehr mit Nahrungs= und Genußmitteln waren der Gastwirt Ernst Zieckow und dessen Ehefrau. Die erste Verhandlung vor dem Schöffengericht erbrachte ein kaum slaubliches Bild von Schmutzerei und ekelhaftester Unsauberkeit, die, wie die damalige Beweisaufnahm: ergeben hat. in dem Lokal des Angeklagten an der Tagesordnung gewesen war. Das Schöffengericht verurteilte s. Zt. die Ehefrau Zieckow, die als Haupturh=berin dieser Schmutzereien angesehen wurde, zu drei Monaten Gefängnis und 500 Mark Geldstrafe, gegen den Ehemann Zieckow wurde auf einen Monat Gefängnis und ebenfalls 500 Mark Geldstrafe erkannt. In de: Berufungsinstanz wurde folgendes Urteil ge* Der Witwer. Novelle von Henriette von Meerheimb (Margarete Gräfin 2. Bünau). 13. Fortletzung.) Graf Holm, der bis jetzt abseits von ihnen mit seinem Taschenmesser an einem Gelüsch herumschnitzelte, trat zu ihnen. .„Sie reiten, doch auch die Schnitzeljagd mit, Her von Königstein? Ich habe mir ein famoses Jagdpferd gekauf: Eine Aktion hat der Gaul— ein Temperament. „Reiten Sie auch mit, Komteß?“ fragte Königstein. „Leider nein— Papa hat mein Pferd verkauft.“ „Ich konnte nicht so viele Pferde füttern,“ entschuldig:: sich Graf Holm. Königstein tat Karolas trauriges Gesichichen leid. Wenn Sie gern die Jagd mitreiten wollen, Komteß... Ich habe ein tadelles gerittenes Pferd. Soll ich Ste morgen mitta; abhelen, damit Sie es prodieren?“ Wie lange war es her, daß er nicht mehr mit einer Dame geritten war! Seit Gabrieles Tod nicht. Karolas glückstrahlendes Gesichichen delohnte ihn für sein Opfer. „Also mergen um ein Uhr bin ich hier,“ wies er den sehr wortreichen Den: Holms kurz ab und empfahl sich. stlanken, hochgewachsenen Gestalt nach, jegung des Weges verschwunden war. I. Srei, Helm musterte das halb abgrwandte Grsicht seiner Tochier aufmerksam. Er war sehr guter Laune und ihre Backen. „Der neue Kommandeur ist ja die Liebenswürdigkeit N: meinte er ke Kasonnieren der Leutnants zu halten ist. Num erlose drei Cefangenen aus ihrer Unsicerheit. Sie werden wohl nich: traurig sein, daß Königstein fort ist.“ „Ist die Luft wirklich rein)“ fragte Herr von Ahrensschild, der mit seinen Kameraden durch einen Gardinenspalt das Fortgeben Königsteins beobachtet hatte und sich nun erleichterten Herzens wieder im Garten einfand. lavert er uns nicht noch an einer Straßenecke auf.“ Karola errötete ärgerlich. fällt: Das Gericht nahm an, daß der Ehemann Zieckow sich als Mann wohl weniger um die Zustände in der Küche dekümmert habe; immerhin treffe ihn in verschiedenen Punkten der Anslage der Vorwurf, daß er diese Schmutzereien insbesondere die Verwendung jener verunreinigten Gefäße zu Kochzwecken gebuldet habe. Das Gericht habe ihn jedoch als weniger strafwürdig angesehen und gegen ihn nur auf eine Woche Gefängnis und 500 Mark Geldstrofe erkannt. Dagegen sei das Verhalten der Ehefrau Zieckow viel schärfer zu verurteilen, da sie die Urheberin der zur Sprache gekommenen, ganz unglaublichen und starken Elel erregenden Schmutzereien sei. Unter Aufh bung des ersten Urteils lautete das Urteil gegen sie auf fünf Gefängnis und 500 Mark Geldstrafe. * Hamburg, 7. Ott. Ein sensationeller Beleidigungsprozeß beschäftigte in fünsstündiger Sitzung das Schössengericht zu Altona. Generalmajo: von Gayl=Berlin klagte gegen den ehemaligen Vorstand des Altonaer Rennklubs, Gustav Haurwitz, der ihn in einem Schreiben an den Vorstand des Verbandes deutscher Radrennbahnen in Berlin Bruch des Ehrenwortes vorgeworfen hatte. Nach umsangreicher Zeugenvernehmung kam das Gericht zu dem Beschluß, die Beweisaufnahme habe ergeben, daß Generalmajor v. Gayl sahrlässig sein Ehrenwort gebrochen habe. Das Gericht stellte dem Beklagten den§ 193(Wahrung berechtigter Interbsheh K. 71s,„das wor sehe liebenswürdig von ihzm. Außerden pintigr mir sein Pferd zum Reiten. Das ist noch liebenswurdiger.— Ein andermal kommen die Herren wohl besser in Uniform zum Tennis... Ich helfe Ihnen nicht noch annat berag: ueus:. 56 haise Idun uiczt uch Mit einem leichten Nicken verabschiedete sie sich von ihren „getreuen Verehrern“ und ging ins Haus. Herr von Ahrensschild sah ihr mit einem nichts weniger als gestrichen Gesicht verdutt nach. Herr von Karlowitz lachte leise: „Weht der Wind plötzlich von der Seite! Dann aber Vorsicht— Vorsicht.“ „Blädsinn!“ herrschte ihn Ahrensschild an, der offenbar Gedanken lesen konnte. „Kein„Blödsinn', mein Besier. Königstein ist ganz der Mann, um ein sehr junges Mädchen sofort sterblich in sich verlicht zu machen. Halb Furcht, halb Liebe— prachtvolle „Dummes Zeug! sie hal ihn zweimal gesehen.“ „Das ist schon einmal zu oft.. kam— sah— siegte..“ „Blödsinnige Behauptung,“ ereiferte sich Herr von Ahrensschild von neuem. „Wer keine Gründe zum Widerlegen hat, schimpft bekanntlich immer,“ meinte Herr von Karlowitz ruhig.„Jetzt fort, sonst geht's uns doch noch schlecht. Diesmal kamen wir mit dem Schreck davon. Wer weiß, ob er nicht morgen Zächlgz unter euch treiten und fürchterliche Moterung hellen* Karola ritt die Jagd auf Herrn von Königsteins Pferd mit.„Et sigg wirlich tadlos unter ihrer leichten Führunz. Sie, ritten seitdem oft zusammen. Es mochte Königsein Frene 16h an den.— Ketolas Reiten zu korigieren. Er Grsdrg in Schue mit dem sie über hohe Hürden und sreitr. Gräben setzte: Angst kannte sie nicht. Sie sah seh: ben Söpfe dlat Tauf geiell Sit um den Kopf gesteatz, den niedrigen Zylinder sest in die Stirn gedrückt. Ihm fehlte wirklich etwas, wenn Ausduah gute er ustshgager de Kosten dem Kläger auferlegt. Kiel, 9. Okt Der Prozeß wegen der Riesenam 1 Pepeustet ga der laserlichen Berst degiunt gericht. Den Nore ühren, der guegit wird Sandgerichtsprsdent Andrd führen. Der Prozeß wird mehrere Wochen dauern. Rollschuhlaufen„auf Aktien“. Der„Düss. G.=A.“ schreibt: An den deutschen Börsen herrscht die schöne Sitte, daß die Aktien von neugegrüm deten oder einer einschneidenden finanziellen Umgestalunterworsen gewesenen Gesellschaften nicht sosor: das einegun Bosenbandel zugelassen werden, sondern aß eine gewisse Zeit erst vergehen muß, in der sich das Sehisen er die Loseatehenden eid dured oiber dei G5dsiben des Unternehmens bilden können. In der nonziers diese zun vie auzu grüntungslustigen Fi. Vorschrift zu unbequem gewesen. Vielleicht haben sie auch das Geld so nötig gebraucht, daß haben abwarten können. Eine solche Gründung lenkt gerade jetzt wieder die Aufmerksamikeit auf sich. Es handelt sich um nichts Aktuelleres als um eine Berliner Rollschuhbahn. Diese Bahn ist aber noch keineswegs fertig, sondern soll erst gebaul werden. Dafür sollen aber die Anteile an dieser ZuLubiskaur untergebrach saueler bei dem denischen is Gaesgnl de alcen Chenlaenien uacd. Die listenr bringung der Anteilscheit Kapitals mus natürlich unter der Land gescheben. Der bequemste Weg dazu ist die Zeitungsannonee. So sind don. Das Kaptak ist vertalnismnätig seühr gering, dar diese Ritte aus irgend einem Grund. einmal unterblieden. Graf Holm schloß sich ihnen marchmal an, aber oft war ihm die Stunde unbequem, vor allem das Tempo zu scharf. Er ersann dann gern einen Vorwand und blieb zu Hause. Natürlich regte sich ganz H... über diese Ritte auf. Man fand dies Tete=a=tete einfach unerhört. Die Hofdame Gräfin Vogelsang lag der Herzogin sogar in den Ohren, sie müsse Graf Holm auf das Unpassende dieser Ritte aufmerksam machen. Aber Ihre Hoheit ersann allerlei üchte. Auch der Herzog weigerte sich. Er hatte dreits die Erfahrung gemacht, daß mit dem neuen Kommandeur nich. gut Firschen essen sei“ und er sich jede Einmischung in dienstliche Angelegenheit fernzuhalten wußte; wieviel mehr mußte dies bei seinen Privatangelegenheiten der Fall sein! Außerdem würden möglicherweise diese Ritte mit einer Verlobung enden. Man hatte ja so dringend die Heirat des Kommandeurs gewünscht— warum ihm also jetzt Schwierigkeiten in den Weg legen? So ließ man den Dingen ihren Lauf, nicht ohne„die grenzenlose Torheit, ein so junges Mädchen zur Kommandeuse und Stiefmutter machen zu wollen,“ in allen Tees und Kaffees gründlich zu erörtern. Die beiden Vieldesprochenen waren indes sehr gute Freundbei ihren gemeinsamen Ritten geworden. Herr von Königstein gab meist den Zuhörer ab. Er ließ Karola plaudern. Er bte bald genug von Ihrer einsamen, liebeleren Kindheit, die eschce ne widerstenstigen Charatter seiner kleinen Gisela mitfühlendes Verständnis haben würde. Er hörte aber durch ihre Erzählungen auch vieles von seinen jungen Offizieren, das sehr wissenswert war und ihn üder manches, das er bisher schroff deurteilte, milder venken lehrte. So erfuhr er denn, daß Ahrensschild nie ein Elternhaus gekannt hatte, im Kadetenkorps aufgewachsen, während der Ferien bei Verwandten derumgestoßen worden war; daß Her veg Kartszwpit nach den Tode seinen Batri sch mit einen Male sehr einschränken müsse, um mit seiner schmalen Zulage auszulammen; daß Herr von Wense ein ganz armes Maohen liede, dem Rittmeister von Korder die Braut kurz vor der Hochzeit gestorden sei, und so weiter. ichane säauftee eine Osiziere seitgem mit andern Augen sen seih wer schge seii chchen shek. Nong Vesten edie Sscet zhane— Shunaster hut urechen drai * len Ahrenssch Temperammt die Tiese hrer Gefüthle zu durtezzu sondieren, blieb ihm nicht, denn Herrn mer dringendet. is ear Vnschrlich vor, mit einen der füingsen Leutgants seines Regiments in die Schranken treien zu sollen. iun ade wie in Mishe iudichen Ceumacheiz wür Da war es besser, die Sache sein: Densigerwalt erschienen. Kerola um dre Hand zu diten, ad. aui zu brczen und eläirungen anbeingen bonntz. 10 eiur 8ichs. Sechsche ie beritzun ide Seiderseitge Alensein dezt uxen, lieder wollte er im Hause ihres Vaters um sie Diesen zuerst von seinen Absichten in Kenntnis zu ies Sdertfredie ihen, dan i, hoie un onraich easher helte losen Charakter des alten Lebemannes sehr bald durchschaut. Er mißtraute seinem Takt und Zartgefühl gründlich. Er de jedenfalls in einer Karola verletzenden Weise den Antrag vorbringen. Die übermütige Weinlaune, in welcher der Gra sich auf einem kurz darauf n seinem Hause gegebenen Herrendiner befend, bestärte Königstein in seinen Empfindungen. Der Graf setzte sich schon in sehr animierter Stimmung zu Tisch. Die vielen schweren Weine, das vorzügliche Essen erhöhten seine Stimmung immer mehr. Karola als einzige Lame machte die Wirtin. Der alte General von Massow führte sie. Königstein saß an ihrer Seite. Er dawvunderte die ruhige Haltung, in der das noch so junge Mädchen am Tisch ihres Vaters die Honneurs machte(Forts. folgt.)