Montag, den 3. Januar 1910. Mittag=Ausgabe. Nr. 1.— 37. Jahrgang. n Täglich 2 Ausgaben Echent dägsch weimat uin Auseahme der Sonriage und gesezlchen Feiertage Monatlicher Bezugsprets 70 Pig. burch die Post bezogen viertehsahrich 2.10 Mark. Anzeigenpreise: 15 Pfg. für die einbostige Zelle oder deren Raum(nach Radolf Mossee Normal=Zeilenmesser Kr.10 gemessen). Auswärtige Anzeigen 20 Psg., Rellamen 40 Pfg. die Zeile. Amtliches Kreisbtalt für den Stadtkreis Duisburg(Ruhrort und Meiderich)= Amtlicher Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Täglich 2 Ausgaben Fernsprecher: Redakion Nr. 193. Geschäftstelle und Expedaion Nr. 32. Haupt=Geschäftostelle, Redattion urcd Für Ausd ung um #pte, Ruhrorter Zeitung Gratisbeilagen: Illustriertes Sonntagsblatt und wöchentliches Unterhaltungsblatt. Chefredakteur: E. Beitlich, verantwortlicher Redakteur: H. Kloppert. Druck und Verlag: Joh. Brendow& Sohn, sämtlich in Duisburg=Ruhrort. Nr. a. und Rüchendingt eingesandter Maunnsowie für die Aufnahms vorgescheiebenen emn witch kins BerTagen und Playen ui mn Meidericher Zeitung bewnge. u. Anseigen-Hanchmestellen: Dulsburg-Ruhrort(baar): I. van den Berg, Jalsborg-Ruhrort(Berch): Wirt Rarl Schäle, Brachhassen: Helimsth Jecher, Koisrstr. 96, Oarzich: Prans Cggert, Naiserstr 275, hambera: Dik. Pransen, Drostngialk. 191, Duisburg-Geiderich: Al. bersteegen. Peter Schmits u. Johs. Graftmann, Dinsiaker: IV. Simmermaen, Romberg, Gssenberg u. Hechbeibe: Smil Hobtstein, Oeers: Bl. Schrocber, Alter Markt, Orser: B. Münsser. 7. Die Arbeitgebernachweise. Am 1. Januar 1910 trat im Ruhrbergbau der Zwangsarbeitsnachweis der Zechenverwaltungen in Tätigkeit. Die Einführung dieses Arbeitsnachweises hat die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Einrichtung der Arbeitgebernachweise überhaupt gelenkt, und es durfte daher von Interesse sein, das Resultat amtlicher Untersuchungen darüber, die soeben im„Reichsarbeitsblatt“ veröffentlicht worden sind, kennen zu lernen. Die Arbeitgebernachweise sind wie die Arbeitgeberverbände selbst erst eine neuere Erscheinung. Bahnbrechend war für ihre Entwickelung die Errichtung des Arbeitsnachweises des Verbandes der Eisenindustrie in Hamburg im Jahre 1889. Nach seinem Verbilde wurden zunächst auch von andern Mitgliedern d.s Gesamtverbandes deutscher Metallindustrieller Arbeitsnachweise errichtet und aus den Kreisen des Gesamtoerbandes beraus erfelgte auch die Einberufung einer Arbeitsnachweiskonserenz in Leipzig im Jahre 1892 Etwa gleichzeitig begann richtungenaerband deutscher Industrieller die ErFirworien Arbeiigebernachweisen zu beVom Jahre 1900 ab fanden dann alljährlich statt, die zunächst vom Gebeitgebervers. 2.. De Metallindustrieller und dem ArSabre taugg.. de Hamburg Altiona, später von dem im unter wesentlicher Beteiligung der genannten beiden Verbände gegründeten Vereine deutscher Arbeitgeberverbände ausgingen. Die erste dieser Konserenzen wurde zu Dresden im Jahre 1904, die neueste in München im Jahre 1908 abgehalten. Sowohl der Verein wie die gleichzeitig errichtete Hauptstelle deutscher Arbeitgeberverbände hatten sich satzungsgemäß das Ziel gesetzt, die Errichtung und Ausgestaltung von Arbeitsnachweisen der Arbeitgeber anzuregen und zu fördern, sowie die bestehenden Arbeitsnachweise miteinander in Verbindung zu bringen. Diesem Zwecke dienten auf der einen Seite die schon genannten Konserenzen, auf der andern Seite die entsprechenden Arbeitsnachweiskonserenzen der Hauptstelle, deren erste im Jahre 1905 und deren letzte im Jahre 1908 in Berlin siattsand. Im Jahre 1919 dat dann zum erstenmal eine gemeinsame Arbeitsnachweiskonserenz des Vereins und der Hauptstelle, und zwar in Hamburg stattgefunden. Die Bewegung für Errichtung von Arbeitgebernachweisen war in der Hauptsache im Schoße der Metallindustrie erwachsen. Nachst ihr war es wohl zuerst das Verkehrsgewerbe, insbesendere der Seestädte, in das der Gedanke Eingang sand. In den übrigen Industriegruppen stößt man auf Arbeiigebernachweise erst vereinzelt(aus der ganzen Tertilinkustrie sind z. B. heute funf bekannt); nur im Baugewerbe haben sie in letzter Zeit sich bemerkenswert ausgebreitet. Zeit ein paar Jahren hat man auch angesangen, Arbeitenachweise durch gemischte tbande(also für Landwirtschaft und Industries zu erlchten, doch dat sich dies Spstem meist nur für kleinere Orte empfoblen. Insgesamt sind dem Kaiserlichen Statistischen Amte bekannt geworden die Vermittlungsziffern des Jahres 1904 von 32 Nachweisen mit 246, 5: Vermittlungen und des Jahres 1Aß von 44 Nachweisen mit 425633 Vermit. lungen. Die Gesamtzahl der Arbeitgebernachweise ist jedoch sehr viel größer. Die meisten gehören wohl dem Kreise des Vereins deutscher Arbeitzeberverbande an. Das Ritgliederverzeichnis vom Jahre 1908 zahlt bereits 73, von denen einer doppelt angeführt, und 12(Hamburger) Innungsnachweise sind. Ohne diese sind es also 60. Zu den an die beiden Zentralen angesphlossenen eigentlichen Arbeitgebernachweisen kommen weiter noch eine Anzahl solcher von nicht angeschlossenen Verhäuden, über die aber Mitteilungen seblen. Jedenfalls umschließen die 44 Nachweise, auf die sich die mitgeteilte Vermittlungszifser für 19 bezieht, die wichtigsten und größten Arbeitgebernachweise. Man darf also ihre Vermittlungsziffer(126 633) immerbin in Vergleich stellen zu der Vermittlungszisser der deutschen öffentlichen Arbeitenack weise, die vom Verbande deutscher Arbeitsnachweise, doch ebenfalls nicht vollKändig, für das Jahr 1907 /8 bei 158 von insgesamt 389 Nachweisen mit 932 355 angegeben sind. Türkische Krisis. Die Entlassung des zurkischen Großwesirs Hilmi Pascha ist zwar noch nicht vollzogen, aber sicher. Als Staatsmann war Hilmi dem jungti rkischen Komitee scon lange unbequem, und wadrschei tlich wäre er schon früber von seinem Posten verdrängt worden, wenn nicht die junge Türkei über eine so geringe Anzahl geschäftskundiger, zur Staatsleitung geeigneter Kräfte verfügte. Den außeren Anlaß zu der gegenwärtigen Krisis lieferte die sogen. Lonchaffäre. d. h. die Uebertragung eines Schiffabrismonopols für den Tigris und Euphrat an eine Gesellschaft, in der die bisher nur mit einer Konrision ausgestattete Lampferkompagnie des Engländers Louch dominieren würde. Der Großwesir Himi ist viel zu klug, als daß ihm Die politischen und wirtschaftlichen Folgen eines dem Kamen nach ottomanischen, in Wahrbeit englischen Monopols für den Verkehr auf beiden Resopotamien einTließgnden Strömen entgangen wären. In der türki. hen Kammer wurde auch kein Hehl daraus gemacht, daß Sründe der auswärtigen Polttik das(ringeben auf den Vertrag mit der Lonchkompagnie wünschenswert oder notwendig machten. Die Vermutung liegt nahe, daß die englische Regierung mit Hochdruck für den Monopol vertrag eingetreten ist, und daß Hilmi eine griechenteundliche Wendung der englischen Poltik in der Kretasrage befürchten mußte, wenn er den Vertrag ablehnte. Zweiselbaft kann aber sein, ob Hilnt die Heftigkeit des Widerstandes vorausgesehen hat, den jetzt die Bevölkerung Mesopotamiens dem Vertrage entgegensetzt. In Bagdad ist es zu Unruhen gekomm en, und die Abgeordneten Mesopotamiens droben mit Riederlegung hrer Mandate. Formell erledigt ist übrigens die Louchstage noch nicht, da man noch nicht einig darüber geworden ist, ob die türtische Regierung eine Entschädigungspflicht für den Fall übernimmt, das infolge der neuen von dem englischen Ingenieur Willrot entworsenen Bewässerungsanlagen dem Euphrat und dem Tigris das für die Schiffahrt nötige Wasser entzogen werden sollte. Hilmi Pascha hat sich, wie es scheint, geweigert, auch diese Lasten noch der Türkei aufzuerlegen. Als unbedingter Anhänger des Vertrages gilt jedoch der Finanzminister Dschavid, dem türkische Blätter sogar nachsagen, daß er persönlich an dem Abschlusse beteiligt sei. Trotzdem ist von seinem Rücktritte bisher nicht die Rede gewesen. Er gilt nach wie vor als Vertrauensmann des jungtürkischen Komitees, das weiter trotz Sultan, Großwesir und Kammer von Saloniki aus die Drähte der Regierung zieht. Wenn Hilmi Pascha fällt, sällt er durch das jungtürkische Komitee, und sein Sturz zeigt nur aufs neue, wie unnatürlich und unsicher die innere Lage in der Türkei ist. In der Bevölkerung Kleinasiens hat das Komitee noch jetzt wenig Rückhalt, und es ist sehr fraglich, ob das echt orientalische Intrigenspiel bei der Beseitigung Hilmi Paschas den schlechten Eindruck, den die Lynchangelegenheit namentlich bei den garabischen Elementen Kleinasiens gemacht hat, beseitigen wird. * Die Annahme, daß die Lynch=Affäre Grund zum Rücktritt Hilmi Paschas gegeben, wird durch eine englische Pressemeldung bestätigt. Die Londoner„Dallo News“, die besonders gute Beziehungen zu den Jungtürken haben, erklären, die Absetzung Hilmi Paschas sei, wie seinerzeit auch die Kiamils, ausschließlich darauf zurückzuführen, daß beide Männer den Forderungen der englischen Botschaft in Konstantinopel allzuwillig Gehör schenkten und britische Interessen über türktsche stellten. Die Konzession an die Lpucht Gesellschaft für die Schiffahrt auf dem Euphrat u. Tigris war der Tropsen, der das obnehin volle Glas der Antmosttät zum Ueberlaufen brachte. * Wie„Jeni Gazetta“ meldet, ist Hilmi Pascha zum türkischen Botschafter in Paris ausersehen. * Die„Daily Mail“ urteilt über den Fall Hilmi Paschas:„Die britische Politik in der Türkei hat noch nicht vermocht, sich dem neuen Regime anzupassen. Unser Auswärtiges Amt scheint zu glauben, daß die türkische Revolution die Verdrängung des deutschen Einflusses durch den englischen bedeutet, aber die Traditionen, auf denen dieser Glaube berubt, sind längst fadenscheinig geworden. Unzweifelhaft hat unser Prestige schon durch unsere Assozlation mit Klamil Pascha fehr gelitten. Der Druck, den wir auf Hilmi Pascha ausgeübt haben, hat die Türkei jetzt eines ihrer besten Diener beraubt und viel böses Blut gemacht. Die Jungtürken durften es nicht wagen, England zu troven, indem sie die Louch Konzessionablehnten, aber sie protestieren, indem sie die verantwortlichen Minister stürzen. Dieser diplomatische Sieg ist zu teuer bezahlt, und wenn wir so sort machen, wirdes keinem englandfreundlichen Großwesir möglich sein, lange im Amt zu bleiben. Zu gleicher Zeit erregen wir Unfrieden in der Hauptstadt und im Lande. Auf diese Weise stärkt man weder britische Sympatdie in der Türkel, noch hüft man der Ration in ihrem Aufstreben.“ (::) Neujahr in Berlin. * Berlin, 1. Jan. Das leichte Frostwetter am heutigen Neujahrsmorgen hatte die Straßen Berlins nach den letzten Regentagen saubern helfen und so fand sich auch mit dem anbrechenden Tag, als die Kaiserstandarte, die Königsstandarte und die Kurbrandenburgische Flagge auf den Zinnen des kgl. Schlosses emporstiegen, eine gewaltige Menge Schaulustiger im Lustgarten und beim Kaiser=WilbelmDenkmal ein, die bis zum Beginn des großen Weckens aus etwa 12= bis 13000 Personen anschwoll. Die Neveille wurde von den Spielleuten der 2. Garde=Insanterie=Brigade und der Kapelle der Garde=Füsiliere ausgeführt, während die Trompeter der Garde=Kürassiere von der Galerie der Schloßkuppel bliesen. Um 8 Uhr 2 Minuten traf auf dem Anhalter Bahnhof Prinz Rupprecht von Bayern ein und fuhr zum Schloß. der Kaiser traf bald nach 9 Uhr im Automobil hier ein, die Kaiserin um 9 Uhr 22 Min, mit Sonderzug auf dem Potsdamer Bahnhof, von wo sie sich im Galawagen nach dem Schlosse begab. Die Majestäten wurden von dem Publikum lebhaft begrüßt, ebenso die Prinzen und Prinzessinnen. Während die Majestäten im Schlosse die Neujahrswünsche des königlichen Hauses und der Hofstaaten entgegennahmen, erfolgte die große Anfahrt der Fürstlichkeiten, der Generalität, der Staatswürdenträger und der Hoschargen. Die Schloßgarde=Kompagnie sormierte sich, die Galawachen der Gardes=du=Corps und die sog. Leibgarde der Kaiserin rückten an. Um 10 Uhr begann in der Schloßkapelle der feierliche Gottesdienst. Die Hoftrauer, war für heute abgelegt und so bot die hohe, marmorschimmernde Halle das bekannte glängende Büld. Es versammelten sich die Mitglieder des hoden Adels, der Reichskanzler und die Bevollmächtigten zum Bundesrat, die Generalität und Admitalität, die Ritter des Schwarzen Adler= ordens, die Kommandeure der Leibregimenter, die Staatsminister, Staatssekretäre, Wirklichen Geheimen Räte und die Räte erster Klasse, sowie die Präsidien des Reichstages und beider Häuser des Landtages. Die Hofgeistlichkeit stand am Altar. Der Domchor. geleitet von Prosessor Rüdel, stimmte a capella den 98. Pfalm an (Singet dem Herrn ein neues Lied), als der Hof unter Vorantritt der Pagen und der Herren des großen Vortritts seinen Einzug hielt. Der Kaiser in Gengralsuniform führte die Kaiserin. Den Majestäten folgten die Damen und Herren vom Dienst. Der Krouprinz führte die Prinzessin Eitel Friedrich, Prinz Rupprecht von Bavern die Kronprinzessin, Herzog Albrecht von Württemberg die Prinzessin Friedrich Leopold, Prinz Eitel Friedrich die Prinzessin August Wilhelm. Prinz August Wilbelm die Prinzessin Vittoria Luise, Prinz Oskar die Prinzessin Margarete. Die Majesiäten nahmen dem Altar gegenüber Platz, die genannten Fürstlichkeiten ihnen zur Seite. Nach Gemeindegesang und Liturgie, die der Bläserchor begleitete, sang der Domchor in vollendeter Schönheit:„Herr Gott, Du bist unsere Zuflucht für und für“. Oberhosprediger D. Dryander predigte über das vom Kaiser ausgesuchte Textwort Evang. Johannes 1, V. 4:„In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“ Der Gottesdienst schloß mit dem Niederländischen Dankgebet. Unter den Klängen des„Wilhelmus von Rassauen“ begab sich sodann der Hof in feierlichem Zuge nach dem Weißzen Saale, wo die Schloßgarde=Kompagnie unter Oberstleutnant von Friedeburg präsentierte. Hier begann bald nach 11 Uhr die Gratulations=Defiliercour bei Ihren Majestäten, während die Leib=Batterie des 1. GardeFeld=Artillerie=Regiments im Lustgarten Salut schoß. Der Kaiser und die Kaiserin traten vor die Stufen des Thrones. Geleitet vom Oberstkämmerer Fürsten Solms=Baruth und dem Oberhofmarschall Grafen Eulenburg defilierten die zur Cour befohlenen Herren nach den Klängen der Musik. Der Kaiser reichte dabei dem Reichskanzler von Bethmann Hollweg die Hand. An die Cour schloß sich der Empfang der Botschafter, die in ihren Staatskarossen inzwischen ins Schloß eingefahren waren, sowie der Staatsminister, der kommandierenden Generale und der Admirale. Später begaben sich der Kaiser und die Prinzen nach dem Zeughause hinüber, vom Publikum mit Hochrusen begleitet. Vor dem Zeughaus stand eine Ehrenkompagnie des AlexanderRegiments. Im Zeughaus fand die Nagelung und Weihe der neuen Fahnen der 3. Bataillone des 5. Hannoverschen Insanterie=Regiments Nr. 165 und des 2. Oberelsässischen Insanterie=Regiments Nr. 171 sowie des 2. Rassauischen Pionier=Bataillons Nr. 25 statt. Nach der Paroleausgabe(die Parole lautete„Königsberg— Berlin“) nahm der Kaiser militärische Meldungen und die Rapporte der Leibregimenter entgegen und nahm den Parademarsch der Ehrenkompagnie und der Salutdatterie ab. An der Frühstückstasel Ihrer Majestäten nahmen außer den im Schloß wohnenden PrinzenSöhnen und der Prinzessin Viktoria Luise Herzog Albrecht von Württemberg, Prinz Rupprecht von Bavern und das Gefolge vom Dienst teil. Nach dem Frühstück empfing der Kaiser das Direktorium der Kgl. VorzellanMannsaktur. Nachmittags fuhr der Kaiser bei den Botschaftern vor. Eine Klarstellung. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ schreibt: Die„Tägl. Rundschau“ veröffentlicht unter der Aberschrift„Civis Germanus sum?“ eine Darstellung des Falles des Pflanzers Rudolf Haß aus Venezuela, die beweisen soll, daß das Auswärtige Amtdeutsche Rechtsansprüche im Auslande schutzlos lasse. Der Artikel beginnt mit der Behauptung, die Firma Reuschhausen in Tanger habe ihre Geschäfte an Franzosen veräußert,„weil es sich für Deutsche nicht mehr lohnt, im Vertrauen auf den Schutz des Reiches zu arbeiten.“ Ferner wird gesagt, der Gesandte v. Pilgrim sei auf einen toten Winkel abgeschoben und habe Caracas mit Cetinse vertauschen müssen, weil er sich in der Verteidigung deutscher Interessen zu straff gezeigt habe. In Wirtlichkeit hat Herr v. Pilgrim, der damals interimistischer Geschäftsträger in Venezuela war, Caracas zugleich mit dem englischen Vertreier infolge des vorübergehenden Abbruchs der diplomatischen Beziehungen verlassen und sodann unter erheblichem Abancement den neuerrichteten Posten eines Ministerresidenten in Cetinse erhalten. Der die Firma Nenschhausen betrefsenden Behauptung stellen wir die Tatsache gegenüber daß hier an amtlicher Stelle ein Telegramm eingegangen ist, in dem Herr Renschhausen durch Vermittelung des kaiserlichen Gesandten in Tanger dem Auswärtigen Amte seinen Dank für die äußersttatkräftige und wertvolle Unterstützung bei seinen Unternehmungen in Marokko ausspricht. Was den Fall Haß anbelangt, so trifft es zu, daß dieser unglückliche Mann auf Grund ärztlicher Gutachten vor kurzem zur Beobachtung seines Geisteszustandes in eine Irrenanstalt übergeführt worden ist. Die ärztlichen Gutachten kommen zu dem Ergebnis, daß Haß an typischem Querulaatenwahnsinn leidet. Damit stimmt die Ansicht der ihm zunächst stehenden Personen überein, die ihn nach seinem ganzen Verhalten bei Verfolgung seiner Rechtsansprüche vor den venezolanischen wie vor den deutschen Behörden für geisteskrank halten. Die Krise ohne Ende. * Budapest, 31. Dez. Der Finanzminister hat mit Rücksicht auf das Fehlen eines versassungsmäßigen Staatshaushaltsgesetzes angeordnet, daß die direkten Steuern nicht eingetrieben und im Falle der Richtbezahlung dieser Steuern für die Dauer des Exlexzustandes Verzugszinsen nicht angerechnet werden sollen. Hingegen werden de notwendigsten Ausgaben, Beamtengehälter und Zinsen der Staatsschulden weiterhin geleistet werden. Die Suspendierung der Zahlungspflicht direkter Steuern schließt die freiwillige Zahlung nicht aus. Die direkten Steuern bilden einen verhältntsmäßig geringen Teil der Staatseinnahmen. Die Furcht vor den Deutschen. * London, 31. Dez. Carl Cawdor, der unter der unionistischen Regierung Erster Lord der Admiralität war, wiederholte gestern die Erklärung, daß es unter der Homerule, die Premierminister Asquith befürwortete, nichts geben würde, das Belsast davor sichern würde, eine Operationsbasis für Deutschland zu werden. — Der Erste Lord der Admiralität, Mesenna, sagte in einer Rede, die er in North=Monmouthshire hielt: „Ich weiß nicht, welche Wirkung die von Blatchsord veröffentlichten Artikel auf die große uns befreundete auswärtige Macht haben werden, deren Absichten er sich phantasiereich vorstellt. Jedoch bin ich sicher, daß sie auf die Denkungsart der Bevölkerung Englauos sohe wenig Eindruck gemacht haben. Es ist mir noch weniger zweiselhaft, daß sie keinen Einfluß auf die Stimme eines einzigen Wählers hatten. Weshalb sollten sie ihn auch baben. Wenn all dies drohende Unheil in Wirklichkeit bestände, was durchaus nicht der Fall ist, würden die Leute sich vor Augen halten, daß die der Krone zur Verfügung stehenden Desensivstreitkräfte nach dem allgemeinen Urteil heutzutage mächtiger und wirksamer sind, als jemals im Lause der Geschichte. Politische Nachrichten. Deutschland. Berlin, 2. Jan. —(Hof= und Personalnachrichten.) Nach den Morgenblättern hat sich der dritte Sohn des verstorbenen Prinzen Albrecht von Preußen, Prinz Friedrich Wilhelm, mit der ältesten Tochter des Herzogs Vittor von Ratibor, Prinzessin Agatde, verlobt. Der Kaiser gab die Verlobung bei dem Familiendiner am Neujahrstage bekannt. Im Hotel Adlon sand gestern das alljährliche Neujahrsessen der kommandierenden Geuerale statt, an dem 42 Personen teilnahmen. Generalseldmarschall Graf von Haeseler brachte das Kaiserhoch aus. Die chinesische Sondergesandtschaft, die morgen nachmittag in Berlin eintressen joll, wird zu den Hoffeftlichkeiten am 18. und 27. Januar zugezogen werden. Die Sondergesandtschaft besteht aus 14 Mitgliedern und wird von dem in Europa noch unbekannten Prinzen Tsat=Hun geleitet, der sich studienhalber in Deutschland aufhalten wird. Der Reichskanzler v. Betdmann Hollweg tuaf Freitog vormittag, von seinem Gut Hohenfinaw kommerd, in Berlin ein. Ee fand daraus eine Sitzung des Staattministeriums sutt. Nach der Sitzung fohr Herr a. Beihmann Hollveg zum Kaiser, um ihm Vortrag zu halten. * Wie verlautet, findet die Konferenz der Oberpräsidenten im Ministerium des Innern, die sich jahelich wiederhoft, am 5. Januar auf Einladung des Ministers des Innern statt. Ob zu dem vom Minister geplanten Mahle, das die Teilnehmer der Konferenz vereint, auch in diesen Jahre der Kaiser erscheinen wird, ist noch nicht bestimmt. — Begnadigungen haben, wie dem„Fränk. Kur.“ aus Berlin geschrieden wird, anläßlich des Weihnachtsfestes nicht weniger als neun deutsche Bundesfürsten ausgesprochen. Von Köniz Friedrich August von Sachsen wird mitgeteilt, daß er die am heiligen Abend von ihm ausgesprochenen 34 Begnadigungen aus eigenem Antriche ohne vorherigen Bericht des Justizministerkums verfügt habe. Jo Preußen sind Begnadigungen zum Weihnachssfeste nicht verfügt worden. — Vor einigen Togen ging durch einen Teil der Presse die Nachricht, daß einem Zugsührer der Staatseisenbahnverwaltung bei seiner Pensionierung nach fast 41jähriger Dienstzeit, das Allgeneine Ehrenzeichen verlieben worden sei, der Beamte indes mit Rücksicht auf die ihm verliehenen Kriegsorden die Annahme dieses Ehrenzeichens obgelehnt und in einer Eingabe an Seine Majestät den Kaiser und König unter Angade des Grundes der Ablichnung um eine höhere Auszeichnung gebeten habe. Auf diese Eingabe sei ihm im Auftrage des Ministers der Oeffentlichen Arbeiten durch die Königliche Eisenbahndircktion Berlin eröffnet worden, daß seinem Antroge nicht entsprochen werden könne. Diese Nachricht ist, wie die Nordd. Allg. Ztg.“ ersährt, insofern unzutreffend, als dem gedachten Beamten nicht dus Allgemeine Ehrenzeichen, welches bestimmungsgemäß für diese Beamtenklasse in Betracht kommt, sondern im Hinblick auf seine Kriegsauszeichnungen ausnahmsweise das Kreug des Allgemeinen Ehrenzeichens verlieden worden ist. ** Außer den bereits bekannten Vorlogen für die bevorstehende Seffion des preußischen Landtogs siehen noch einig: Gesetzentwürfe betreffend Erweiterung von Stadtkreisen, sowie eine Gesetzesvorlage betreffend die Kosten der freiwilligen Gerichtsbarkeit in Aussicht. Soweit dabei zum Ausgleich für den Staatsaufwand eine Erhöhung der Kostensätze in Aussicht genommen ist, beschränten sich die Maßnahmen auf solche Handlungen der freiwilligen Gerichtsbarteit, die in der Hauptsache nur die wohlbendere Minderheit der Bevölkerung berühren. Die Kosten für die Vormundschaftssachen erleiden deshalb keinerlei Erhöhung. Frankreich. Pario, 1. Jan. Präsident Fallières empfing heute hmittag das diplomatische Kords. Der spanische Botschafter, der als Doyen eine Ansprache hielt, und der Präsident beglückwünschten sich gegenseitig zur Aufrechterhaltung des Friedens, was auf die ständigen Bemühungen der Diplomatie zurückzuführen sei. Später empfing der Prästdent Mitglieder der marokkanischen Sondergesandtschaft. Rußland. Petersburg, 31. Dez. Die Reichsduma ist aus Anlaß des Weihnachtsfestes durch Erlaß des Kaisers bis zum 2. Fedrnar 1910 vertagt worden. Sewastopol, 31. Dez. Der Kaiser und die Kaiserin sind heute, nachdem das Geschwader mit der Leiche des Großfürsten Michoel Nikolajewitsch hier eingetroffen is, mit ihren Kindern nach Zarskose Sselo abgereist. Türkei.. 54 Konstantinopel, 31. Dez. Wie verlautet, hat Bei auch ein allgemeine Amnestie für die kriagsgerichtlich Verurteillen angerezt, eine Maßnahme, die die Rückiehr der Würdenträger des alten Regimes erwöglichen könnte. Die junatso#ich Partei geährt ion 9 Von Hatli Bei ist heute ein Telegramm eingetroffen, in welchem er sich grundsätzlich mit der Antwort der jungtürkischen Parri auf die von ihm zestellten Beingungen einverstanden erklärt und seine Adreise von Rom für den 4. Januar ankündigt. Nach der Erklärung eines türkischen Diplomaten wird die Pforte die Leistung des Treueids der kretensischen Regierung für einen anderen Souverän als den Sultan nicht dulden und auf Entsernung der neuen kretischen Regierung dringen. Griechenland. Athen, 31. Dez. Die Abgeordne auf Wiedereinstellung von Offizieren einge bracht habe mit, daß es sich um zwei Offiziere handle, die im Jahre 1909 ihren Abschied genommen hatten. De lei andere Bedeutung Spanien. Madrid, 1. Jan. Ein gester beschäftigte sich mit der f Landes. Es wurde festgestellt, daß der Staatsschatz nach A zug aller Ausgaben einschließlich der für Melilla am 31. De. zemd t einen Ueberschuß von 77 Millionen ausweist. gemeldet, gestern fruh seine Frau, seinen 15jährigen Sohn und sich selbst erschoß, werden jetzt noch Einzelheiten bekannt, welche die Tat in einem ganz anderen Lichte erscheinen lassen. Schmitz stand bei seiner Firma in An sehen. Er bezog ein Gehalt von 8000 Mark, konnte aber damit nicht auskommen, da er ein leidenschaftlicher Spiler war und sich auch sonst noch Unternehmungen gestatteie, die ihm viel Geld kosteten. In seiner Wohnung sand man in bar 3 Mark und verschiedene Pfandscheine auf Schmucksachen. Die Särge der drei Toten wurden heute nach dem Friedhose gebracht. M.=Gladbach, 31. Dez.[Tödlicher Sturz.] Im benachbarten Schiefbahn stürzte der 34 Jahre alte unver heiratete Landwirt Fraußen bei einem Spazierritt so unglücklich vom Pferde gegen einen Baum, daß er einen Schädelbruch erlitt, der den Tod zur Folge hatte. Die Leiche wurde erst mehrere Stunden später gefunden. Lokales. Die größeren Unglücksfälle von 1909. 10. Januar. Einsturz einer Kirche in Nax, Kanton Wallis: 33 Tote und 60 Verletzte. 12. Januar. Grubenunglück in einem Kohlenberg. werk Westvirginiens; über 200 Tote 14. Januar. Grubenunglück in einem Kohlenberg werk bei Veßprim in Ungarn: 85 Tote, viele Verletzte. 16. Januar. Eisenbahn=Zusammenstoß bei Denver(Colorado); 21 Tote, 40 Verletzte. 90. Januar. Braud in einem Tunnel am Nichigansee; 60 Arbeiter getötet. 21. Januar. Bergrutsch infolge Erdbebens im Gebiete der Remaras in Marokko; mehrere hun dert Personen getötet und verletzt. 22. Januar. Ueberschwemmung in Witwaters Rand(Südafrika); 160 Personen ertrunken. 23. Januar. Erdbeben im nördlichen Persien; 60 Ortschaften verschüttet, über 5000 Menschen um gekommen. 81. Januar. Boots=Unglück aus dem Comer See; 18 Madchen ertrunten. 4. bis 8. Februar. Große Ueberschwemmungen in vielen Teilen Deutschlands, so in Rhein= und Main Gebiet, im Harz, in Thüringen und im Erzgebirge; ungeheurer Materialschaden; auch etwa 20 Menschen ertrunken. 12. Februar. Untergang des Dampfer:„Peuquin“ in der Cookstraße; 75 Passagiere und Mann schaften ertrunken. 15. Februar. Theater=Brand in Acapulco(Meriko); über 300 Menschen verbrannt. 16. Februar. Grubenungluck in einem Bergwerk bei Durham(England); 150 Bergleute getötet. 19. Februar. Brand und Untergang des Hamburg=Südamerikanischen Dampfert„Presidente Noca“ an der Küste von Argentinien: über 100 Menschen ums Leben gekommen. 8. März. Wirbelsturm in Bruckley(Arkansas); 30 Menschen getötet. 18. März. Zusammenstoß des norwegischen Schifses„Mascot“ mit dem deutschen Segler„Mai garethe“ an der holländischen Küfte; 20 Men schen ertrunken. 23. April. Erdbeben in Portugal; mehrere Ortschaften zerstört und gegen 100 Menschen getötct. 29. April bis 1. Mai. Wirbelsturme in Georgia (Nordamerika); 200 Menschen getotet, 400 verletzt; mehrere Millionen Sachschaden. 26. Mai. Sturm im Gols von Biscaya; viele Fischer boote untergegangen und gegen hundert Menschen ertrunken. 4. Juni. Erdbeben in Padang(Sumatca); 250 Men. schen getötet und viele verletzt. 11. Juni. Erdbeben in Südfrankreich; gegen 100 Tote und viele Verletzte. 23. Juni. Schlagende Wetter in einer Kohlen grube in Pennsylvanien; 65 Berg eute getötet. 1. Juli. Dammbruch bei Niewport(Wales); 40 Ar beiter getötet. 4. Juli. Bei dem Feuerwerk zu Edren des Unabhäu gigkeitssestes wurden in den Vereinigten Staaten insgesamt 45 Menschen getotet und 1575 verletzt. 12. Juli. Wolkenbruch bei Orijaba in Mexiko; über hundert Menschen umgekommen. 15. Juli. Erdbeben in der griechischen Provinz Elis; 30 Tote und über 100 Verletzte. 21. Juli. Wirbelsturm in Texas; 50 Tote, 1 Million Dollars Schaden. 80. Juli. Erdbeben in Mexiko; die Städte Acapulco und Chilpancingo zerstört; viele hundert Meuschen umgekommen. 80. Juli. Ueberschwemmungen in der Man dschuret: Tausende umgekommen. 81. Juli. Feuersbrunst in Osaka(Japan); 13.000 Häuser zerstört; viele Menschen umgekommen. 19. August. Unglücksfall aus dem Main bei Offenbach: 6 Mädchen ertrunken. 29. August. Explosion der Gasanstalt in Genf; 13 Tote, viele Verletzte. 29. Aug. bis 5. Sept. Ueberschwenmungen in Mexiko; die Stadt Monterey fast ganz zerstört, 2500 Menschen umgekommen. 80. Aug. Ueberschwemmung auf Java; 500 Men schen umgekommen. 20. Sept. Flutwelle an der Küste von Louisiana; 400 Menschen ertrunken und ungeheurer Material schaden. 23. Sept. Ueberschwemmung im südlichen Teil Syriens: 500 Häuser zerstört, über 100 Menschen ertrunken. 5. Okt. Schlagende Wetter in einer Grube bei Van couver; 30 Bergleute getötet. 11. Okt. Orkan im Golf von Mexike; 700 Menschen getötet. 24. Okt. Schisss=Zusammenstoß an der Donau Mündung; 20 Menschen ertrunken. 11. Nov. Großer Orkan in Westindien; viele Menschen umgekommen, Sachschaden von vielen Millionen. 13. Nov. Gruben=Explosion zu St. Paul in Illinois; 380 Arbeiter getötet. 14. Nov. Untergang des Postdampfers„La Seyne“ im Hasen von Singapore infolge eines Zusam menstoßes: 105 Menschen ertrunken. V. Dez. Explosion des Gaswerkes in Hamburg; 20 Tote, viele Verletzte. 14. Bez. Verunglückung eines Essenbahnzuges in Nord=Carolina(Ver. Staaten); 20 Tote, 35 Ver letzte. 23 und 21. Dez. Große Stürme und Ueberschwem mungen in Spanien und in Portugal; viele Ortschaften verwüstet, Saaten vernichtet, Häu ser zerstört. Schisse untergegangen, Menschen ertrunken usw. 25. Dez. Eisenbahn=Zusammenstoß bei Par dubitz in Böhmen; 13 Tote und 32 Verletzte. Duisburg=Ruhrort, 3. Jan. Neujahr! Der Jahreswechsel ging diesmal noch etwas ruhiger vorbei, wie im vergangenen Jahre. Zwar derb waren die Freudenäußerungen über das Ende des Alten und den Beginn des Neuen, aber nichts von groben Ausschreitungen, nichts von einem allge meinen Jubel war zu spüren, der in dieser Nacht gewöhn lich ausgelöst wird, die Straßen mit Lärm und Gejohle und die Polizeigefängnisse mit Häftlingen füllt. Im all gemeinen blieb der ganze Straßenlärm in den erlaubten Grenzen— das heißt in den Grenzen, die für diese Nacht gezogen sind, und die Polizei hatte wenig Gelegenheit, einschreiten zu müssen. Ein paar Schreihälse abgerechnet ging's so ruhig her, daß man meinen sollte, es wäre kein Geld mehr unter den Leuten und die Freude am Feiern allen vergangen. Desto lauter aber war's im Hasen und auf dem Rhein. Kaum hatte die Glocke die bekannten zwölf Schläge beendet, so hub ein Konzert an, von einer Größe und einem Umsang, daß einem die Ohren gellen mußten. Viele Hunderte von Schiffsglocken ließen ihre ehernen Stimmen ertönen, Dampfsirenen heul ten— in langgezogenen tiesen Noten die einen, die an deren in schrillem Diskant— und den Baß lieferten die Böller. Bei unsern Schiffern sitzt ja allezeit das Pulver lose, wenn's Gelegenhei: zum Schießen gibt, und diesmal machten sie recht ausgiebig Anwendung vom alten Brauch. Sonst war's, wie bemerkt, still, in Alt=Nuhr ort wie in Laar, wie auch in Beeck. Geschossen wurde natürlich an allen Ecken und aus allen möglichen Schießeisen, die liebe Jugend hatte ihre Spargroschen an aller hand Feuerwerkskörpern verschwendet, aber sonst gab's nicht viel X Evangelische Gemeinde Ruhrort. Im verflossenen Jahre wurden in der hiesigen evangelischen Gemeinde 125 Kinder getaust und 54 Paare getraut. Die Zahl der Sterbefälle betrug 71. * Das Dezernat über das hiesige Realaumnastum ist nach dem Tode des Herrn Direktors v. Ledmann dem Provinzialschulrat Herrn Dr. Weyer übertragen worden. (*) Einer auerkennenswerten Eigen tüm lichkeit, die wohl allen hier auf Besuch weilenden Soldaten ausgefallen ist, und welche man selbst in Groß städten nicht kennt, befleißigt sich die Kreis Ruhror ter Straßenbahn. Es werden nämlich alle Per sonen des Soldatenstandes vom Feldwebel abwärts bei der Zu= und Abreise für die Hälfte des gewöhnlichen Fahrpreises befördert. Eine Einbrechergesellschaft ist der Kriminalpolizei in die Hände gesallen. Sie besteht aus den Brüdern Hermann und Emil P., aus dem Heinr. M. und seiner Schwester, dem Geschwisterpaar Jakob und Elisabeth L. Diese Gesellschaft, deren ehrenwerte Mitglieder zum Teil schon mehrsach vorbestraft sind, wollte Neujahr recht grundlich seiern, weshalb sie in der Nacht zum 1. Januar in den Keller der Gesellschaft„Erholung“ einbrach und von dort 29 Flaschen Wein(nicht die schlechtesten Marken) stahl. Sie hatten übrigene recht leichte Arbeit: einen Schlussel, der zum Weinkeller paßte, wuß ten sie schnell zu finden— sie stahlen ihn von der Keller tür der Restauration P. in Laar. Als man die saubere Gesellschaft festnahm, hatte sie bereits eine Anzahl der Flaschen geleert. Wie ermittelt, sind die Langfinger schon zweimal in den erwähnten Weinkeller eingebrochen, viel leicht kannten sie die gute Quelle, aus der ihnen edles Naß recht billig floß, schon längere Zeit. Allzu schwere Arbeit hatten sie dort nicht, denn der Keller ist direkt von der Straße aus zu erreichen ?! Er wollte Geburtstag seiern, deshalb beurlaubte sich ein Pionter von Köln selbst, dampfte nach Alt-Ruhrort und feierte zunächst Neujahr. Aus dem Geburtstagsseste, aber wurde nichts, denn sein Bataillon hatte schon die hiesige Polizei benachrichtigt und die nahm den Selbsturlauber fest. Jetzt gibt's Kasten im Mini mum von zehn Tagen. Einböser Streich kann vier Personen recht teuer werden. Sie benutzten einen unbewachten Augen blick und stahlen aus dem Thekenraum einer Laarer Wirtschaft Zigarren im Werte von 50 Mt. Die Polizei ermittelte recht bald den Tatbestand und nun werden sich die Vier wegen Diebstahls zu verantworten haben. Wie dem Polizeibericht weiter zu entnehmen ist, wurde ein Bergmann wegen Pfandverschleppung angezeigt. (*) Der störrische Gaul. Auf der Neumühler straße(Laar) ging am Freitagnachmittag ein Pferd mit dem Fuhrwerk durch. Mehrsache Versuche, Pdas stark aufgeregte Tier aufzuhalten, mißlangen, doch glückte es schließlich einem Fuhrmann, die Zügel zu erfassen. Hier bei wurde er aber durch einen Hustritt so verletzt, daß ärztliche Behandlung notwendig wurde. * In Beeck mußte die Polizei in der Neujahrsnacht gegen einen Mann einschreiten, der seine Frau mißhandelte und Skandal machte. Die Nachttaxgebühr in den Apotheken, die bis jetzt von 10 Uhr abends an erhoben wurde, tritt nach der neuen deutschen Reichsarzneitaxe für 1910 vom 1. Januar an schon um 9 Uhr abends in Kraft. Es ist also bereits eine Stunde früher als jetzt bei jeder In anspruchnahme der Apotheke durch die Nachtglocke eine Bebühr von 50 Pfennigen zu zahlen. * Die Lösung der Jahreskarten für aufgestellte Automaten und Musikwerke muß im Monat Januar 1910 bewirkt werden. (t) Marxloh, 3. Jan. Einenttäuschies Gesicht machte die Frau eines hiesigen Wirtes, die sich zu einem Balle schmücken wollte und bei dieser Gelegenheit die gerade nicht angenehme Ueberraschung machte, daß ein mit den örtlichen Verhältnissen vertrauter Spitzbube ihr die Schmucksachen im Werte von etwa 1000 Mt. gesohlen hatte. Auch ein Zehn= und ein Zwanzigmarkstück mit dem Bildnis weiland Kaiser Friedrichs hatte der Dieb mitgenommen. Von dem frechen Burschen sehlt bisher jede Spur. Marxloh, 3. Jan. Uebersall und Kor perverletzung. Der Bergmann Hermann G. aus der Friedrichstraße wurde auf der Provinzialstraße abends um ½12 Uhr von 4 Personen überfallen und von einem der Täter mit einem Messer in die Unke Seite gestochen, so daß er ins Krankenbaus mußte. Leider ist es den Rowdies gelungen, zu entkommen. Der Polizei ist Anzeige erstattet.— Der Maurer K. aus der Henrietten straße geriet mit einem seiner Arbeitskollegen in Streit, wobei er von seinem Gegner mit einer Wasserwage mehrmals auf den Kopf geschlagen wurde, so daß er mehrere Verletzungen davontrug und zum Arzt mußte.— Die Anstreicher B. und P. aus der Gabelsbergerstraße wurden nachts gegen 12 Uhr auf der Provinzialstraße von mehreren Personen angerempelt, mit Stöcken geschlagen und mit Steinen geworfen. Der Anstreicher Franz P. erhielt hierbei schwere Kopsverletzungen, auch warsen die Täter an einem Hause in der Wolfstraße Fensterscheiben ent zwei. Einer der Raufbolde, ein Bergmann S., ist erkannt ind angezeigt worden. Schmidthorst, 3. Jan. Schwindler. Ein Reisender nahm bei einer Anzahl Bergleuten Bestellungen auf Ansertigung von Anzügen entgegen, ließ sich Stoff und eine Anzahlung geben und dann nichts mehr von sich horen. Anscheinend handelt es sich um einen Betrug. Der Verdächtige wurde festgenommen. Es stellte sich dann auch noch deraus, daß der Täter aus seinem früheren Kosthaus mit einer Kostschuld von 70 A durchgebrannt ist. Provinz und Nachbargebiete. Düßseldorf, 31. Dez.[Bluttat.] Der arbeitslose ti Ilübeim det dat bente nachm ttgg seine E): ..= ermordet und sich selbst sowie sein zwei jahriges Söhnchen zu töten tersucht. Beide sind schwer verletzt. Der Grund ist in Nahrungssorgen zu suchen. Köln, 31. Dez.[Zum Selbst und Doppel den Prokuristen Schmin, der, wie bereits dem Kreise Moers. Homberg, 3. Jan. Braud. Gestern abend gegen 10 Uhr wurde dir Feuerwehr alarmiert. Im Hinterbau eines Hauses an der Schillerstraße war Feuer ausgebrochen, das sich troy aller Anstrengungen der herbeigceilten Wehr bald ani das einstöckige Vorderhaus erstreckte und dort den Dach stuhl vernichtete. Heute morgen 4 Uhr mußte die Feuer. wehr noch einmal eingreisen, da an der gleichen Stelle die Flammen wieder emporschlugen. Der Schaden, durch Feuer und Wasser verursacht, ist ziemlich erheblich. * Baerl, 3. Jan. Der König hat genehmigt, daß die Landgemeinden Repelen und Baerl zu einer Land gemeinde mit dem Namen„Repelen=Baerl“ vereinigt werden. Diese Vereinigung tritt am 1. Jannar 1910 in Kraft. Theater. E. Tuisburg, 2. Januar. Stadttheater. „Flachsmann als Erzieher“, Komödie von Otto Ernst. Die Ausgaben, mit welchen die gestern auf dem Theaterzettel genannten Kräfte unseres Schauspiel. personals betraut waren, sind von dem Verfasser des Flachsmann“ so gut vorgezeichnet, daß ein Vergreisen vollig ausgeschlossen ist. Trotzdem ersordern sie darstelle rische Tüchtigkeit, vor allem naturliche Bewegung, damit die Figuren des Stückes, die Otto Ernst ohnehin mit possenhaft übertriebenen Zügen ausgestattet hat, nicht ganz als Karikaturen erscheinen. Von der gestrigen Aufführung empfing der Zuschauer erstreulicherweise den Ein druck eines wirtlich sich abspielenden Vorganges, in dem die Gestalten echt waren. Die Titelrolle wurde durch Herrn Schmidt mit großer Gewandtheit verkörpert. In Ton und Gebärde traf er den Ausdruck gleißnerischer greundlichkeit und gelassener, bureaukratisch hochmütiger Härte vorzüglich, dabei ließ Flachsmanns ganzes Wesen doch eine gewisse Scheu, die in seiner pädagogischen Unsähigkeit und im letzten Grunde in der Amts erschleichung ihre Quelle hat, durchblicken. Den Zusammenbruch der kläglichen Scheinexistenz gestaltete der Künstler so, wie man ihn sich nach dem Voraufgegan genen denken muß. Ein Verbrecher endet ein auf Lug, Trug und Frechheit aufgebautes Dasein in der Regel mit dieser zynischen Resignation, die Schmidts„Flachomann“ beim Verlassen seines langjährigen Wirtungskreises zur Schau trug. Den für sein Amt begeisterten Flemming vertrat Herr Scharwenka recht wirkungsvoll. Aus seinen Worten uber die Würde des Lehrerverufes klang warmes Empflnden heraus, sein Auftreten war freimütig, aber nicht überhebend, und man gewann die über zeugung, daß Flemming für die Leitung der Schule alles besaß, was zum Heile der Anstalt ersorderlich war. Nur die Körperhaltung des Darstellers bedürfte einer Kor rektion; sie war nicht gerade ein Bild der kraftvollen Seele des Helden. Der muntere, humorvolle Lehrer Vogelsang des Herrn Busch entsprach gleichsalls der vom Autor des Stückes entworsenen Zeichnung, ebenso war Herr Schetter ganz der großsprecherische, schuftige Dircks, Herr Weberg der duckmäuserische, in geist tötendem Mechanismus erstarrte Weidenbuum, Herr Herz der Typus des verbauerten Schulmeisters und Herr Köllner der mit Feuer und Sturm seinem Beruf sich widmende Römer. Die derbzügige Lehrerin Sturhahn der Frau L. Wendt und die junge, heiratslustige Lehrerin Holm des Frl. F. Wendt haben schon mehrsach Anerkennung gefunden. In der poetisch empfundenen Liebesszene des zweiten Aufzuges war letztgenannte Darstellerin besonders anziehend. Herr Hedeberg verlieh der Figur des Schulinspektors Brösecke das vom Verfasser vorgeschriebene Wesen von Wohlleben, Behag lichkeit und Bonhommie. Den Schulrat Prell gab Herr Heine mit vollendeter Ausprägung der in der Rollen charakteristik verzeichneten Züge, beweglich und geschäftig, mit scharf artikulierter Sprache und schnauzendem Ton, aber auch wohlwollendem Herzen. Aus der Rolle des Schuldieners Regendank schuf Herr Wirth ein Kabinettstück und Herr de Paula brachte die kleine Rolle des Schuldieners Luth zu Ehren. Lobend zu erwähnen sind noch Frau Sieg für ihre gut gegebene Frau Dör mann und Frl. Bally für ihre Frau Biesendahl, deren Bemühen, die Vornehme zu spielen, von der Darstellerin ergötzlich charakterisiert wurde. Die Spiellettung, für welche Herr Hedeberg verantwortlich war, funktio nierte tadellos. Das sehr zahlreiche Publikum nahm die abgerundete Aufführung mit starkem Beisall auf. Duisburg=Meiderich, 3. Jan. Schlägerei. In der Nacht zum Neujahrstage kam es in der Horststraße zwischen Angetrunkenen zu einer allgemeinen Keilerei, so daß einige Polizeibeamte einschreiten mußten. Dort durchzog auch ein Trupp jun ger Leute, eine Drehorgel spielend und einen Riesenskan dal machend, die Straße. Als Polizeibeamte auf der Bildfläche erschienen, nahmen die Rubestörer, die Orgel zurücklassend, Reißaus. * Aus der Bürgermeisterei Hamborn. - Hamborn, 3. Jan. Erwischt. Der Schieß meister J. aus Oberhausen wurde nachts auf der Beecker straße in der Nähe der Wirtschaft Renner von 3 Berg leuten überfallen und mit Gummtschläuchen(Totschlä gern) mißhandelt. Der Mißhandelte hat die Täter aber erkannt und angezeigt. Bruckhausen, 3. Jan. Diebstahl. In der Kaiserstraße wurde abends eine Baubude aufgebrochen und daraus dem Schmied Jakob H. ein Portemonnaie mit 39 MA gestohlen.— Dem Fabrikarbeiter Michael St. brach nachts ein Dieb in die Wohnung in der Albrechtstraße ein und stahl aus der Küche eine Remontoir-Ta schenuhr mit breitgegliederter Doubleubrkette. Vermischtes. — Berlin, 31. Dez. Die 55jährige Malers frau Noack wurde gestern von ihrem, dem Trunke ergebenen Sohne mit einem Messer derart verletzt, daß sie gestorben ist. — Potsdam, 2. Jan. Die Frau eines Steinsetzers, die gestern ihre beiden jüngsten Kinder in Alt=Geltow erhängt hat, ist gestern abend auf dem Bahnkörper der Strecke Potsdam=Werder tot aufgefunden worden. Elbing, 31. Dez. Schwarze Pocken. In dem Vorort Sandhof bei Marienburg(Westpr.) sind die schwarzen Pocken ausgebrochen. Die Krankheit ist an zwei Arbeiterfrauen festgestellt worden. Ein Kind der einen Erkrankten, das vor Monatsfrist starb, soll edenfalls die Pocken gehabt haben. Man hat die umfassendsten Vorsichtsmaßregeln gegen Weiterverschleppung der Krankheit getroffen. — Cuxhaven, 3. Jan. Gestern nachmittag stieß bei dichtem Nebel der Dampfer„Patrizia“ mit dem 5. Feuerschiff zusammen. Das Feuerschiff ist ge sunken, die Mannschaft gerettet und hier gelandet. — Beuthen, 1. Jan. Hier wurde der Polizeisergeant Gradatzek nachts von mehreren jungen Leuten, die er zur Ruhe ermahnte, tätlich beleidig:. In der Notwehr feuerte er mehrere Schüsse od, die den 20jährigen Schlossergesellen Trajok trafen und töteten. — Linden, II. Dez. Heute vormittag erschoß sich in einem hiesigen Hotel der 20 Jahre alte Techniter Otto Fischer aus Kyritz in Pommern und die 18 Jahre alte Anno Fürstenau aus Berlin. Aus hinterlassenen Brie sen geht derver, daß beide freiwillig in den Too gegungen find, weil ihre Heirat für sie nicht zu erreichen war. — Tegennsee, 31. Dez. Der Münchener Student Haus Magnussen aus Berlin, der sich während der Feiertage in Tegernser eingemietet hatte, ist dort dom Beikon und war sofort tot. Wan glaudt, daß der junge Mann beim isbeugen auf den Balkon aus dem zweiten Stockwert das Gleichgewicht verlor. - Wien, 31. Dez. Auf der Stucke Budweis=Wien sind in der Nähe der Station Neudorf bei Budweis fünf eere Waggons eines Lastzuges beim Passieren der Brücke entgleist. Die Waggons stürzten von der Brücke. Brussel, 3. Jon. Am Neujabrsabend wurden dem Prinzen de Légne Juwelen im Werte von 5000 Mark gestohlen. Der Verdacht sällt auf den kammerdiener Schäffer, der verschwunden ist — Paris, 31. Dez. Noch Dereschen aus Neufundland sind während der letzten Stüme 12 Schiffe gescheitert. Mehrere von ihnen fino vollständig zerstört. 60 Matrosen sind ertrunken. — Paris, 31. Dez. Der„Gonlois“ erzählt eine rührende Geschichte, nach der ein im Jahre 1892 nach Deutsch nd desertierter französischer Soldet der sich im Elsaß ansiedelte, und dort sich verheiratete, mit seinen Sohnen noch Frankreich zurückgetehrt sei und sich der Gendarmerie von Luneville als Gefangener gestellt hade. Seine Söhne hade er mitgedracht, damit sie nicht in Deutschland Militärdienste leisten sollten. Dafür hade er alles in Deutsch land zurückgelassen, was er dort erworden. Paris, 31. Dez. An der Brücke von Coise wurden Leichen eines 86jährigen Mannes und einer alten Frau aufgefunden. Wahrscheinlich sind sie Opfer eines Raudmordes geworden. - Paris, 31. Dez. In der Verhandlung gegen den Staatsanwalt von Montarais Daniel Durand vor dem Appellgericht von Orleans, die gestern nochmittag unter Vorsitz des Gerichtsprasidenten Fachot degann, ist eine Unterdrechung eingetreten. Durand ist betanntlich des Erpresungsversuchs, degangen gegen einen Herrn Beivin. angetlagt. Während der gestrigen Verhandlung warf der Vorsitzende dem Angeklagten unter anderem auch vor, einen ganz ähnlichen Versuch schen vor acht Jahren gegen den Richtei Mage unternommen zu haden, den Durand nittlicher Ber fehlungen deschuldigt datte, um auf diese Weise 2000 Franten von ihm zu erpresten. Es wird eine genaue Enquette angestellt, nach derers Berndigung das Urteil gesprochen werden wird. — St. EIKune, 31. Dez. Die beiden Knaden, die unter dem Verdachte standen, ihre Mutter gelötet zu baden, sind nach dreitägiger Abwesenheit halbverhungert in die elterliche Wohnung zurückgekehrt. Wädrend des Verhors, gestag##### mit einem Gewehr gespzelt zu daberl, Mutter ihnen aus den Händen wehmen wollte, wobel der Schuß losging und die Mutter ntete. - Leitd, 3. Jan. Zweis Matrosen des Schoners„Heinrich“ aus Geestemünde dertrante solge Kenterns des Bootes. wisch — London, 3. Jan. Auf hoher England und Irland, stieten gestern früh die beiden engtischen Dampfer„Ayrshire" u.„Areadian“ zusammen.„Areadian“ sank. Drei Personen sind dabei ertrunken. — Petersburg, 31. Dez. Die Frau des russischen Polizeispitzels Asew, die unter dem Ramen Rirtin zu Paris levic, hat sich vergiftet. Sie war eine gluvende Revolutionärin und hatte keine Ahnung von der Doppelrolle ihres Mannes, der seine häusigen Reisen mitt Aufträgen der Kampforganisation ertlürte. Nach seiner Entlarvung versiel die Frau in eine Nervenkrankheit, die jetzt zum Selbstmord fuhrte. — Jekaterinoslaw, 31. Dez. Die Gräfin Kapnis, Vorsteherin des hiesigen Roten Kreuzes, ist zu vier Wochen Arrest wenen schwerer Mißhendlung darmherziger Schwestern verurteilt worden. Auf Besehl der Gräfin mußte amn Tschertesse die darmherzigen Schwestern auspeitschen. — Sosia, 3. Jan. Aus Südbulgarten werden große Ueberschwemmungen gemeldet. Bei der Station Katunitza, ößtlich von Philippopel, sturzte gestern eine Bahnbrucke ein, nachdem turz vorder der Orientexpreßzug aus Konstantinopel daruber gefahren war. Der Verkehr auf der Hauptstrecke Sosia=Konstantinopel ist unterbrochen und dürfte bis heute abend durch Umsteigen wieder ausgenommen werden. — Madrid, 3. Jan. Aus zuverlässigen Meldungen geht hervor, daß König Alsons in Wirklichkeit nietn ungefährlich erkrankt sein Zustand disher geheimgehalten worden ist. König Alsons leidet dekanntlich seit seinem 10. Ledensjahre an einem Nasenleiden, einem Polypen, der jedoch von dösartiger Natur ist und ihm dedeutende Atem beschwerden verursacht. Bisher bestand das Leiden derin, daß der König nicht imstande war, durch die Nase zu atmen; man sieht ja auch aus allen Porträts, wie er den Mund leicht geöffnet zu halten pflegt. Vor zwei Monaten wurde eine Operation vorgenommen, und zwar vom Madrider Professor Cannias unter Assistenz des Leidarztes. Der König verließ dereits nach 10 Tagen das Bett und ging seiner gewohnten Beschäftigung nach. Er ließ die Warnungen der Aerzte außer acht und nahm bald darauf an größeren Jagden teil, ein Wogemut, der nicht ohne Folgen dlied. Es zeigt sich, daß die Operation ihren Zweck nicht erreicht hatte, denn die Wucherungen in der Nase traten von neuem in heftigerer Form auf. Der König wurde odermals dettlägerig, und diesmal wandte man sich an einen Pariser Arzt, Projessor Bardoulle. Der selde erklärte, daß undedingt neuerlich ein operativer Eingrif von nöten sei, da sonst geradezu für das Leden des Königs gefürchtet werden müßte. Die Operation kann allerdings nicht sogleich vorgenommen werden, wir jedoch in der nächsten Zeit erfolgen. Gegenwärtig liegt der König im Madrider Schlosse. — Alerandria, 3. Jan. Samstag nachmittag wurde durch Feuer an den Tabakvorraten des Zoll speichers ein Schaden von ungefähr 300000 Pfund Sterling verursacht. — New Orleans, 31. Dez. Gestern drach in Galveston in Texas ein bedeutendes Schadenfeuer aus, das die Lagerhäuser der Gulf Fisheries Company und die großen Baumwollwarenhäuser am Kai zum Tei! vernichtet hat. Das Feuer entstand in einem Raum des Packhauses der Fisheries Company und wurde durch einen ziemlich starken Wind schnell verdreitet. Die aus Holz gebauten Piers der Hasenanlagen wurden von den Flammen ergriffen und nebst den umliegenden Lagerhäusern zerstört. Eine große Anzahl weiterer Mogazine konnte nur dadurch gerettet werden, daß man die umliegenden Gedäude mit Dynamit sprengte so daß die Flammen sie nicht erreichen konnten. Gegen 3000 Ballen Baumwolle sollen ein Opfer der Flammen geworden sein. Der Schaden wird auf eine Million Mark deziffert. — Trenton(Missouri), 31. Dez. Der Californien=Expreßzug ist in der Nähe der hiesigen Station entgleist und umgestürzt. Dabei verbrannten sünf Personen; neun andere erlitten schwere Verletzungen. Der Zusommenstoß forderte nach anderer Meldung noch mehr Menschenleden. Es wurden 20 Personen getötet, 8 schwer und viele leicht verletzt. Sportnachrichten. 9 Berlin, 3. Jan. Das 2 Berliner Sechstage=Rennen in den Ausstellungshallen des Zoologischen Gartens hat mit dem gestrigen Tage seinen Adschluß erreicht. 1. Sieger wurde Rütt=Clark mit 37.53 Kilometer und 150 Meter, 2. Stol=Walthour mit 37.53 Kilometer, 3. Berthet=Brocco mit 37,53 Kilometer, 4 Stade=Vawke mit 37.52 Kilometer und 700 Meter, 5. Root=Fogler mit 37.52 Kilometer und 250 Meter und wurde Stellbrink=Contenet mit 37.51 Kilometer und 350 Meter. Irgendeinen sportlichen Wert haben solche Dauerrennen nicht. Luftschiffahrt. 9 Berlin, 31. Dez. Das Militärluftschif „Groß III“ hat heute vormittag vori Tegeler Schießplatz aus seinen ersten Aufstieg unternommen. Das Luftschiff manövrierte über dem Schießplatz 1½ Stunden worauf es glatt landete. Das neue Luftschiffübertrifftalleseine Vorgängerai Größe und Auftriebskraft. Es ist 86 Meter lang und faßt 8000 Kubikmeter Gas. Die Gondel ist 9 Meter lang und in ihr sind vier Motore eingebaut, die vier Propeller treiben. * Friedrichshafen, 31. Dez. Wenngleich nach außen hin seit der Ueberführung des„Z, III“ nach der Zelthalle am Riedlepark und der früheren schwimmenden Reichhalle von Manzell nach Ludwigshasen hier große Ruhe eingetreten ist, wird dennoch im stillen auf der Zeppelinschen Werst rustig gearbeitet, sogar mehr als tzährend des Som mers, da die viel kommentierten(Hardenschen)„Renom= mierfahrten“ einen großen Teil der Arbeitskräfte absor bierten. Der„Z. IV“ ist nahezu vollendet und wird ab 1. April zu Passagierfahrten benutzt werden, und zwar sind an günstigen Tagen 2—3 Fahrten von Fried. richshasen nach Schaffhausen zum Rhein. sall und zurück geplant, für die der Fahrpreis etwa 200 Mk. betragen wird. Ob und von welchem Zeit punkt ab die im Prinzip geplanten Luftfahrten Friedrichs hafen—Baden=Baden im nächsten Somner ausgenommen werden, hängt zum großen Teil davon ab, ob der„Z III“ vom Reich abgenommen wird oder nicht. Man hofft auf die Verwertung dieses Schisses als Luftkreuzer, sollte er aber wider Erwarten nicht in den Besitz der Militärverwaltung übergehen, wird er wohl nach einem kleinen Um bau des Laufganges auf der erwähnten Linie für Rech. nung der„Luftschiffahrts=Gesellschaft“ Verwendung finden. Im anderen Falle tritt dann„Z. V“ an seine Stelle, dessen Bau ebenfalls rüstig sortschreitet. * Reval, 1. Jan. Das am 30. v. 1K. von Nagoe aus gelschtete Lustschiff war nicht, wie zuerst gemneldet, senkbar, sondern ein Freiballon, der sich in nordöstlicher Richtung bewegte. Man will die deutschen Farben erkannt und in der Gondel zwei Personen bemerkt haben Das Wetter ist ruhig, aber neblig. Die zur Hulseleistung entsandten Dampfer haben den Ballen nicht auffinden können und sind in den Hasen zurückgekehrt. Fall Hofrichter. Aus Wien wird geschr#fven: Die österreichische Staatsanwaltschaftsbehörde## in ihren Bemühungen, eine Schuld des verhafte# Oberleutnants Hofrichter Ert#u#tellen, wie schon ge# ldet, den Beschluß gesaßt, die Böhmen„"ikbesitzer) Hofrichter aus Reichenau in sem Falle ein z.“..“ sie annimmtt, daß auch in die leutnants a vorliegt. Der Vater des Ober Jahre währ ist nämlich ganz plötzlich im vorigen brunn gest## eines Kuraufenthaltes in Bad Warm dabei nen ben. Die Staatsanwaltschaft findet aber #bächtige Umstände, wie sie ja auch bei dem Tode —er Braut des Oberleutnants Hofrichter, die bekanntlich an einem Herzschlage starb, auch ein Verbrechen vermutet hat, und nicht nur vermutet hat, sondern ein Verbrechen bereits als feststehend verkündet hat. Die weiteren Nach sorschungen haben ergeben, daß es sich um einen natür lichen Tod durch Herzschlag handelte, und die Untersuchung in diesem Falle wurde eingestellt. Bei dem Tode des Vaters des gesangenen Hofrichter wird nun vermutet, daß ein Gistmord vorliegt, an dem der Sohn vielleicht nicht unbeteiligt ist. Diese Beflissenheit der Staatsanwaltschaft, Schuldbeweise zu kon struieren, wird allerdings nicht stets glücklich enden. Es in vor ablen Dingen nur noch eine trampshafte Bemühung, den einmal ausgesprochenen Verdacht vor der Welt zu rechtfertigen. Die Polizeibehörde hat sich bekanntlich aufs Energischste gesträubt, Hofrichter zu verhaften, da sie das Belastungsmaterial nicht für ausrei chend hielt. Interessant ist übrigens noch ein Zug, der von den Freunden Hofrichters als Beweis dafür angesehen wird, daß der Angeschuldigtetatsächlichschuldlos sei. Die Adressen der Giftbriefe waren nämlich nicht inallen Fällenrich tig, oder sie bezeichneten Wohnungen der Offiziere, die verzogen waren. Da aber Hofrichter die Adressen seiner Kameraden genau kannte, so wird das als ein sehr entlastender Umstand angesehen. In Bezug auf das Verhaltnis Hofrichters zu seinem Vater erfährt man, daß die Beiden stets in dem besten Einvernehmen gelebt haben, so daß ein Giftmord aus dieser Ursache, den die Behörde annimmt, als ausgeschlossen gelten kann. Neueste Drahtnachrichten. * Berlin, 3. Jan. Bei einer Geburtstagsseier ant Peujahrstage versuchte in der Koppenstraße ein 54jähri ger Mann, der bereits einmal in der Irrenanstalt war, seine Frau zuerschießen. Er verletzte sie durch 2 Schüsse leicht und tötete sich selbst durch einen dritten Schuß.— Am Elisabethufer wollte ein dem Trunke ergebener früherer Autscher seine Frau tätlich angreisen. Darauf griff der älteste Sohn zum Revolver und schoß seinem Vater eine Kugel in den Kopf. Dann jagte er sich selbst eine Kugel in die rechte Schläse. Der Sohn ist schwer verletzt, der Vater leichter. * Berlin, 3. Jan. Für die Beisetzung des Großfürsten Michael sind außerordentliche Maßnahmen getrossen worden. Die Straßen, durch die der Zug vom Rilolai=Bahnhof nach der Peter=Paulssestung geht, werden von 7 Uhr früh gänzlich gesperrt. Den Ladenbesitzern wurde verboten, Fremde in ihre Geschäfte einzulassen. Dem Publikum wird nur gestattet, auf den Bürgersteigen des Newski=Prospektes zu stehen, aber auf das strengste untersagt, dem Leichenzug zu folgen. * Berlin, 3. Jan. In der Neujahrsnacht wurden 139 Personen, darunter 90 wegen Verübung groben Unfugs und 8 wegen Körperverletzung sistiert. * Frankfurt a. M., 3. Jan. Ein Berliner Telegramm der Frankfurter Zeitung vom 31. Dezember besagt öber„Deutschland und die Bagdadbahn“: An den Besuch Sir Ernest Cassels in Berlin haben sich Legenden geknüpft, die das Bild der tatsächlichen Vor gänge zu verdunkeln drohen. Zunächst ist hervorzuheben daß die von dem genannten Finauimann in Berlin geführten Unterhandlungen ausschließlich finanzielle Dinge betrossen haben. An manchen Stellen ist der Inhalt der von Cassel in Berlin geführten Gespräche so dargestellt worden, als ob von deutscher Seite eine Aufteilung der Bagdadbahn in Interessensphären angeregt worden sei Das ist nicht der Fall. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, hat sich der Inhalt der Unterhandlungen, welch Sir Ernest Cassel mit hiesigen Finanzleuten geführt hat auf die Erörterung der Frage beschränkt, ob und unter welchen Bedingungen sich die deutschen Interessenten mit gewissen von englischer Seite seit Jahr und Tag formu lierten Wünschen einverstanden erklären könnten. Auch die Anregung zu diesen Unterhandlungen ist nicht von deutscher Seite ausgegangen, vielmehr haben maßgebende türkische Persönlichkeiten zu verstehen gegeben, daß eine Verständigung zwischen England und Deutschland über die Bagdadbahn im türkischen Interesse liege. Die in Berlin geführten Konferenzen sind denn auch innerhall der Grenzen geführt worden, die von türkischer Seite als zulässig bezeichnet worden sind. Ausgangspunkt und Ende aller deutscherseits geführten Verhandlungen war die Betonung der Unerläßlichkeit des vorherigen türkischen Einverstandnisses mit jeder zu treffenden Abmachung. Man hat sich auf deutscher Seite nie die Schwierigkeiten verhehlt, welche die allerseits befriedigende Regelung einer Streitfrage haben müsse, in der so große Meinungsverschiedenheiten und anscheinende Interessengegensätze bestehen. Deutschland hat in dem Unternehmen, das es seit vielen Jahren vorbereitet und ins Leben gerufen hat, den Inspruch auf die führende Rolle. Ein Verzicht auf diesen Anspruch kann nicht in Frage kommen, im übrigen ist man sich auf deutscher Seite bewußt, daß die Verständigung für die deutschen Interessen in keiner Weise eilg ist, denn allein der jetzt in Angriff genommene und gesicherte Bau der Eisenbahn über den Taurus, Amanus und den Euphrat in das Tigrisgebiet wird eine Bauzeit von 5—6 Jahren erfordern. * Prag, 3. Jan. Auf dem Flugfelde auf der Kuchelbader Rennbahn wollte vor mehr als 60000 Zuschauern der Aviatiker Gaubert mit einer Wrightschen Maschine auffliegen. In einer Höhe von 15 Metern versagte plötzlich der Motor. Der Apparat glitt fast senkrecht zu Boden, doch erlitt Gaubert keine Verletzungen. * Budapest, 2. Jan. In Erwiderung der von den Mitgliedern der Kossuthpartei zum Jahreswechsel dargebrachten Glückwünsche erklärte Handelsminister Kossuth, daß der Gründung einer selbständ. digen Bank derzeit ein unüberwindliches Hindernis im Wege stehe. Die Krone hege Mißtrauen gegen die Bestrebungen der Unabhängigkeitspartei und habe sie daher nach dem Verfall der Koalition nicht mit der Führung der Regierungsgeschäfte betraut. Die zwei wichtigen Vor bedingungen einer selbständigen Bank, nämlich ein von Oesterreich unabhängiger Geldmarkt und die Aufnahme der Barzahlung seien beinahe gesichert gewesen, da mit frauzöstschen Geldkräften bereits Vereinbarungen getroffen worden waren, und die Aussicht bestanden habe, die Zusicherung der Krone zur Aufnahme der Barzahlung zu gewinnen. Die Spaltung in der Unabhängigkeitspartei habe dies jedoch vereitelt. In der Opposition werde die Unabhängigkeitspartei nicht danach trachten, zu zerstören, sondern das Recht der Nation zu verteidigen. * Rom, 3. Jan. Der Historiker Professor Berto lini in Bologna erlitt gestern einen Schlaganfall und starb kurz darauf. * Venedig, 3. Jan. Der Riesenprozeß gegen die Gräsin Tarnowska wegen Mordes an dem Grafen Komarowski wird am 4. März vor dem Schwur gericht in Venedig seinen Anfang nehmen und voraussichtlich 3 Monate dauern. Die Prozeßakten umsassen 46 Bände. Gegen 200 Zeugen sind geladen worden. * Paris, 3. Jan. Während der gestrigen Vorstellung im Stadttheater zu Lille streikten die Maschinisten und forderten eine Lohnerhöhung. Als ihnen nach der ersten Verhandlung die Erfüllung des Wunsches zugesagt wurde, nahmen sie die Arbeit wieder auf und die Vorstellung nahm ihren Fortgang. * Sofia, 2. Jan. Das Hochwasser in Süd bulgarten ist noch im Steigen begriffen. Mehrere Ortschaften stehen bereits unter Wasser. Der Bahnver kehr auf der Hauptstrecke Sofia—Konstantinopel ist noch unterbrochen. * Madrid, 3. Jan. Generalkapitän Weyler wird in Barcelona zurückerwartet, weil die Anarchisten einen Generalausstand planen sollen. 9 Algier, 3. Jan. Auf den Hochebenen von Constantini und Satif fiel starker Schnee. Industrie, Handel und Verkehr. Köln, 31. Dez.„Die Grobblechwalzwerke erhöhten, wie die Zeitungen melden, den Grundpreis um 5 Mk. pro Tonne für das 1. Quartal 1910. —* Beim Kalisyndikat traf von den Newyorker Delegierten die Meldung ein, daß die Amerikaner weiterhin in einigen Punkten den Syndikatsvorschlägen nachgegeben haben, so daß eine grundsätzliche Einigung zwischen dem Kalisyndtkat und den amerikanischen Korvorationen als aussichtsvoll gelten kann. Dagegen bleiben noch einige Spezialforderungen der amerikanischen Korvorationen offen. Die Amerikaner verlangen eine prozentuale Erhöhung in bezug auf Preisvorteile sowie die Gewährung von Vergsitungen. Die Sondikats Kommission wird daher über diese Restforderungen Beschluß sassen. * Die Lage des Ruhrkohlenmarktes ist unverändert. Die Versendungen haben, so wird der„D. Ztg.“ geschrieben, in den letzten Tagen gegen die Vorwoche zwar erheblich nachgelassen, was indessen nicht auf eine Verschlechterung der Absatzverhältnisse, sondern ausschließlich auf die übliche Abschwächung der Förderung und teilweise auch der Abrufe in der Woche zwischen dem Weihnachts- und Neujahrsfeste zurückzuführen ist. Die Ruhrzechen förderten in der Berichtszeit arbeitstäglich durchschnittlich nur 22.375 Doppellagen an, gegen 24 495 und 23719 in den Vorwochen. Die Versendungen auf der Wasserstraße nach Holland und Belgien hielten sich in engen Grenzen, und auch nach dem Oberrhein werden die Verladungen trotz des günstigen Wasserstandes möglichst eingeschränkt, da man dort nicht mehr weiß, wohin mit den Kohlen. In Süddeutschland ist die Tendenz des Kohlenmarktes unverändert flau. Nicht nur ist die Nachfrage nach Hausbrandkohlen infolge der abnorm warmen Temperatur auf ein für diese Jahreszeit unerhört geringes Maß zusammengeschrumpft, sondern auch das Koksgeschäft hat wieder viel von seiner Lebhaftigkeit eingebüßt. Die Industrie hält ihre Bezüge im Rahmen der bisherigen Bestellungen und die Ankünfte von der Ruhr reichen vollkommen zur Deckung des Bedarfs aus, so daß die großen Lagervorräte nicht angegriffen zu werden brauchen. Wenn nicht bald strenger Frost mit dem dadurch verbundenen Schiffahrtsschluß eintritt, sind die Aussichten für das oberrheinische Kohlengeschäft im Frühjahr kaum erfreulich. Der„Ironmonger“ meldet vom amerikanischen Eisenmarkt: Die Märkte verkehren in ruhiger Haltung. Die Roheisenproduzenten würden wahrscheinlich mit verbundenen Schiffahrtsschluß eintritt, sind die kommende Quartal genügend versehen. Die Lage für Fertigfabrikate ist befriedigend. Schiffahrtsangelegenheiten. D.=Ruhrors, 3. Jan Schiffsbewegung im Rudrortes Hasen am 31. Dez. Angemeldet 70 Schisse leer, 4 Schiffe beladen mit 5880 k Eisenerz, 2 Schisse beladen mit 561! Getreide, 4 Schisse beladen mit 2079½ k andern Gütern. Abgemeldet 20 Schisse leer, 45 Schiffe deladen mit 16844½ t Steinkohlen, 5 Schisse beladen mit 2320½ k Eisen u. Eisenwaren, 3 Schiffe beladen mit 61 k andern Gütern. Jusgesamt 153 Schisse. * Lobith, 2. Jan. Im Jahre 1909 passierten hier 31 164 Schisse zu Berg und 39381 Schisse zu Tal. Rhein=Wasseritände Todes-Anzeige. ne Hände und fül Heute morgen 4¼ Uhr entschlief sanft und gottergeben nach langem, schwerem, mit grosser Geduld ertragenem Leiden mein lieber Mann, unser guter treusorgender Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder, Schwager und Onkel Koinrich-Meslerne Im 51. Lebensjahre. O.- Meiderich, Homberg, D.-Beeck, Hiesfeld, den 1. Januar 1910. Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung fin nachmittags ½3 Uhr v aus und die Nachfeier Ritternernase iet am Dienstag, den 4. Januar, m Sterbehause Kaiserstrasse 95 m erang. Vereinzhause an der Sollte jemand aus Verse erhalten, möge er diese als: udere Anzeige ( Statt Karten! Hulda Bonn August Brauer Verlobte Essen(Ruhr) Obg-Ruhrort Neujahr 1910. Statt Karten! Agnes Verhufen Johann Rosenbleck verlobte Obg.-Hochfeld Obg.-Ruhrort Kurz vor Jahresschluss entschlief sanft nach langem Leiden im 75. Lebensjahre unsere gute, liebe Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Urgrossmutter, Schwägerin und Tante Awine-Prensdern geb. Lisner. Die trauernden Hinterbliebenen: Auguste Peters, geb. Frensdorff. Wwe. Johanna de Gruyter, geb. Frensdortf. Bertha jung, geb. Frensdorff. Emilie Frensdorff. Ernat Frensdorff. Aurelle Frensdorff. Alwine Frensdorff. Carl Peters. Johs. Fl. jung. Eise Frensdorff, geb. Averdunk nebst Enkein und Urenkein. Wiesbaden, Frankfurt a. Main, Mannheim, Rüdesheim a. Rh., Kempten b. Bingen, Duisburg-Ruhrort, den 1. Januar 1910. Die Beerdigung findet statt Dienstag, den 4. Januar 1910, nachmittags 2½ Uhr, vom Bahnhof Ruhrert. # Krankheiten aller unf saufe Männer- und Frauenleiden behandelte naturgemäß und mit bestem Ertolg AUG. LAUTERBACH Hellpraktiker in D.-RURRORT, Harmonlesr. 38 Bangjährige Praxis- Telephon 466- Große Hellerfoige Parge betunsten: Tüglich verm. von 9-1 u. nachm. von 4-7 Uhr Op scuslanben. Samsters und Sonatans verm. von 9.12 Uhn in Hochheide, Mörserstrasse 255: Donnerstags und Freitags von 1½- 3½ Uhr. 0000 5 Nachtragsliste.% O—(2 9 Zum neuen Jahre C # entbieten ihren Verwandten, Freunden und Bekannten Wegzugsbalder ein Pignipg (nußd.) billig zu ver- Olanine kaufen. F. Gurtschie, Meiderich, Elisenstraße 3. Guterdaltene emailliette Badewaune billig zu verkaufen. Zu erfr. in der Exped. d. Zig zu bald ins Haus gesucht. Wo? sagt die Expd. d. Zig. Für 1. oder 15. Januar lächliges Rudchin, auch zum Waschen, für vormittags gesucht. Rudrort, Friedr.=Wild.=Str. 95 1. Guter Mittags= u. Abendtisch zu haben. Ruhrort. Dr. HammacherV'#. 31, I. 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Druckre Hantestroße N. 2. Des Builteusitenn und wdrt. von Harign an ungeschrichruen Tagen und Plägen wiurh kims VirsSisud berssmem Hi-Trirzes Stt9 aengr e Keunigen Knaetmenesen; usturg, Kouron(lung; L us den derg, Slsedur, Kadeuens Kauah; Iusn den Sahle, Prelhiaunn: Helaus Krser S Ssisburg-Meiderich: fl. Versteegen, Peter Schmitz u. Johs. Graffmann, Dinslaken: W. Zimmermann, homberg, Gesenderg u. hochheide: Zur Gewerbeordnungsnovelle. Über die Beschlüsse, die in der vorigen Tagung die Reichstagskommission zur Gewerbeoronungsnovelle gesaßzt hat, urteilt die Handelskammer Essen in ihrem soeben erschienenen Jahresbericht folgendermaßen:„Die Fassung, die der von der Regierung dem Reichstage unterbreitete Gewerveordnungsgesetzentwurf in dieser Kommission erhalten hatte, mußte in den weitesten Kreisen unserer Gewerbetätigkeit die schwerste Beunruhigung hervorrusen. Bei einer Reihe von Beschlüssen kann man nur annehmen, daß die dem praktisch.u Geschäftsleben fernstehenden Mitglieder der Kommission sich über die Tragweite völlig im unklaren gewesen sind. Wir heben hervor die Beschlüsse über die Konlurtenztlausel, die erweiterien Eingriffe in die Sreiheit des privaten Arbeitsvertrags, den Peschluß auf Elnführung obligatorischer Arbeiterausschüsse, die nach dem Willen der Kommission schon bei Betrieben mit 20 Arbeitern eingeführt werden sollen. Diese und andere Beschlüsse haben in unserer Erwerbstätigleit die stärksten Widersprüche ausgelöst. Mit vesonoerem Nachdruck wendete man sich gegen den Beschluß der obligatorischen Einführung ständiger Arbeiterausschusse und die Besugnisse, die diesen Ausschüssen beim Erlaß von Ausnahmevorschriften zur Regelung der Arbeitszeit und der Sonntagsruhe zu rkannt werden sollen. Für jeden, der mit der Praxis vertraut ist, liegt ja auch auf der Hand, daß es mit einer einheitlichen und zielbewußten Leitung eines Unternehmens völlig unvereinbar erscheint, die Arbeiterschaft derartig in den Betrieb und die Betriebsdispositionen hineinreden zu lassen, wie dies nach den Kommissions Beschlüssen der Fall sein soute. Ein Arbeiterausschuß ist zudem doch auch gar nicht in der Lage, zu beurteilen, inwie weit überarbeit, Sonntagsarbeit und dergl. unbedingt ersorverlich ist oder nicht. Alle derartigen Einwendungen der Praris, die von ungezählten Seiten lamen, gingen indes an der Kommission spurlos vorüber. Das prosisorale Schlagwort von der„ionstitutionellen Fabrik“ hatte die mit dem praktischen Geschäftsleven nicht vertrauten Männer völlig eingenommen. Richt einmal der Hinweis, daß für Fabriken von nicht mehr als 29 Arbeitern ein Arbeiterausschuß schon deswegen überflüssig sei, weil in derattigen Unternehmungen jeder Arbeiter in der Lage ist, mit der Leitung direlt zu vertehien und umgekehrt, fruchtete mehr. Mit Recht ist von unserer Nachbarkammer Bochum ausgesprochen worden, das die Beschlüsse der Kommission ein ungerechtsertigtes Eulgegenkommen gegen übertriebene und einseitige Wünsche radikal gerichteter Interessentengruppen bedeuten, deren Berücksichtigung außer der Schädigung der Industrie und des Gewerbes nur den einen Erfolg zeitigen wird, daß diese Interessentengruppen mit noch vermehrter Kraft ihre Besitrebungen sortsetzen. Mit der genannten Handelslammer sind wir der Ansicht, daß es Pflicht der verbündeten Regierungen ist, dem immer mehr au Krast gewinnenden Ansturm der Vertreter einseitiger Arbeimehmerinteressen mit Rücksicht auf die Wohlsahrt des Staates Einhalt zu gebieten.“ Wir geben dieses Handelskammer=Gutachten wieder, weil es nicht nur bei den Arbeitnehmern, sondern auch bei einem Teil der politischen Parteien scharfen Widerspruch hervorrufen und zu längeren Auseinandersetzungen führen wird, die bis in das Parlament hinein reichen können. Auch daraus geht hervor, daß die erwähnte Novelle noch Gegenstund ernster Kämpfe sein wird, wenn sie vor das Plenum kommt. * Der Mühogtanger. (1 Fort#ehung.) Unbeirrt fuhr sie in ihrer Arbeit fort. Sie schien den Eindruck, den sie auf Ruthart hervorerusen hatte, gar nicht beaerli zu habin, auch brachteie sie nicht, daß Klaus noch eine Weile stehen blich, nachdem sich Hartenstein schon grüßend entfernt hatte. Klaus maß Gestalt, die mit gleich Als Rezina endlich mertte, daß er sich ui sie sich hoch auf und sah ihm ruhig fra Er zog unwillkürlich den Hut, # ernsten Mädchenaugen blickte und wandte Fritz hatte inzwischen schon mit lauter Stimme nach der Wir derbei. Lachnd über das gunze Gesicht, in den Oberstock des Häuschens und zei Auch ein Vorschlag. Der Reichstagsabgeordnete v. Oertzen veröffentlicht im„Reichsboten“ einen Vorschlag zur preuzischen Wahlrechtsfrage, in dem er erllärt, das gegenwärtige Wahlrecht entspräche kouservativen Idealen nicht. Die Frage, ob auf konservativer Seite schon ein ideales Wahlrecht besieht, muß leider verneint werden. Man hat gelegentlich eine Resolution gesaßt, daß alles beim alten bleiben soll, aber solche Proklamation des Stillstandes ist keine Staatskunst. Ein Wahlrecht, das so viele Mängel zeigt wie das preußische, bleibt ein Moment der Beunruhigung im öffentlichen Leben, bis man die Lösung des Proviems gesunden. Diese Lösung gilt es also suchen, damit nicht Unfrieden und Aufruhr folgen. oder wenigstens eine jener Zuspätperioden eintritt, wie wir sie eben wieder in Rußland erlebt haben. Das wäre ein Zustand, aus dem dann weder durch Vorwärts= noch durch Rückwärtsgleiten herauszukommen ist. Im poli tischen Leben muß man nicht nur das Rechte, sondern man nuß es auch zur rechten Zeit tun Man muß die Resormen von oben machen, so lange man die Macht hat, damit sie nicht später etwa von unten erzwungen werden. Es gebe ein Wahlrechtssystem, das einerseits allen modernen Anforderungen durchaus entspräche, anderseits doch so feste und sichere Garantien in sich trage, daß es eine zuverlässige Gewähr gegen politische Erschütterungen bietet. Gemeint ist die Wahl nach Berufsständen, die Konlingentierung der Stände im Parlament.— Der„Reichsbote“ selbst bemerkt dazu, es scheine ihm doch fraglich, ob die Berufsorganisationen schon so konsolidiert sind, daß der Landtag mit seinen Wahlen darauf aufgebaut werden könne. Der Erzbischof von Paris. (Telegramm.) * Paris, 3. Jan. Der Erzbischof von Paris Monsgr. Amette empfing gestern den Verbandsausschuß der katholischen Arbeitervereinigungen Auf eine Ansprache des Präsidenten, Deputierten de Mun, erwiderte der Erzbischof, daß die Kirche steis für die Arbeiter eingetreten sei. Man habe seinen jüngsten Hirtenbrief zugunsten der Abschaffung der Nachtarbeit in den Bäckereien als eine von politischen und selbstsüchtigen Bestrebungen der Kirche beeinflußte Handlung bezeichnet. Das sei eine Verleumdung. Die Kirche hale seit Jahrbunderten siets die Verleidigung der Armen, Schwachen und Unterdrückten in die Hand genommen. Anarchisten. (Telegramm.) * Paris, 3. Jan. Aus Madrid wird gemeldet, Geveralkapitän Weyler werde heute nach Barcelona zurückkehren, well die dortigen Anarchisten vom Pariser Komiter den Befehl erhalten hätten, einen Generalausstand zu veranstalten, um die Amnestie der infolge der letzten Unruhen eingekerkerten Personen zu erzwingen. n mit prü ### jugendlich: schlanke igen vorwärts schritt. sicht entfernte, richtete gend ins Gesicht. als er in die schönen chte sich zum Gehen. Haus erreicht und rief lin. Sie kam geschäftig führte sie die Freund: seigte die schlichten, aber peinlich sauder gehaltenen Zimmer, die sogar gut gelüftet waren— eine Seltenheit auf dem Dorfe. Harlenstein inspizierte gewissenhaft und wandte sich fragend nach dem Freuicd um. Der stand am Fenster und sah auf die Wiese dinzd. „Kun, Klaus, wollen wir hier vor Anker gehen:“ „Je, wir wollen bleiden.“ Frau Wirtin wunden ld. nun sorgen Sie für unger und Durst.“ Gäste ganz fassungslose sachte sich gleich daran, zum ein trasti, Die vor Freue: Frau schoß eilig davon. u. seinen Rucksack auszupacken. „Nun, mein Sohn, was, Korrst Fen der dinaus?: „Hast Du Dir das Mädchen angesehen?“ „Weiches Mädche „Da unten auf der Wiese.“ *. Fritz trat verwundert neben ihn, verwundert über den Ton, in den Klaus dus sagte. „Meusch. Du willit Dich doch uns Himmels willen nicht aus lauter Legzeweise in ein Bauernmädel verlieden?“ „Unsgf, das ist kein Bauernmödchen. „Du##uist, weil sie leidlich Deutsch zu sprechen scheint. Tut unsere Hrove Wirtin auch. Klaus, Mensch, mache mir keine Dumssheilen, veranstalte nicht etos eine dortische Liebelei mit der Wirtin Tächterlein. Schon der Gedante veruelacht mit Achltzist“ ein hüs iches Glsücht ausehen Hiesen.“ Gi Sich bei nus die Augn gscha, die narn freilich 2ich:#del.“ Das Testament eines Gelehrten. (Telegramm.) * London, 3. Jan. Der kürzlich verstorbene Ch.= miker Ludwig Mond von der Brunner=Mond Compauy „Schön waren sie, sehr schön.“ „Auch gut. Du verstehst Dich ja auf so eiwas besser als ich. Ader nun sei so gut und schüttle den Reisestaub von den Füßen. Die Hände darfst Du Dir auch waschen, weitere Aunehmlichkeiten mußt Du Dir natürlich verkneisen.“ „Doch nicht, trotz Deiner Bewachung habe ich eine Flasch: Kölnisch=Wasser eingeschmuggelt,“ sogte Klaus lachend und holte das Fläschchen triumphierend hervor. „Das sei Dir gnävig verziehen. Komm, gieß mir mal en dem köstlichen Naß ein paar Tropsen in die Hand.“ Klaus tat, wie ihm geheißen. Fritz zerrich die Tropfen zwischen seinen Handflächen und sog dann den erfrischenden Duft ein. „Famos, so ein dißchen Kultur ist doch recht angenehm.“ Scherzend und lachend beendeten die beiden Herren ihr erk; dann gingen sie hinunter. Die Wirtin hatte unter der Linde einen zweiten Tisch für sie gedeckt. Daran ließen sie sich nieder und bestellten etwas zu trinken. Gleich darauf wurde ihnen auch ihre Mahlzeit aufgetrabestimmte einer Blättermeldung zufolge in seinem Testament, daß der Universität Heidelberg zum Zwecke naturwissenschaftlicher Forschung 20000 Pfund Sterling, der Akademie der Bildenden Künste in München 20.000 Pfo Sterling und der Stadt Kassel ebenfalls 20 000 Pfund Sterling aus seinem Nachlaß zugewiesen werden sollen. Ferner vermachte der Verstorbene der Nationalgalerie 56 Gemälde. Ein französisches Geschwader in Antivart. * Antivari, 1. Jan. Ein französisches Geschwader ist heute zu dreitägigem Aufenthalt hier vor Anfer gegangen. Der Kommandant Admiral Pivet stattete mit dem französischen Gesandten im Lause des Vormittags dem Fürsten Rikolaus im Palais Topolitza einen Besuch ab und wurde herzlich empfangen. Nachmittags erwiderte der Fürst mit dem Erdprinzen den Besuch an Bord des Admiralsschiffes. * Autivari. 2. Jan. Nach der Ankunft der französischen Schiffsdivision sandte Fürst Nikolaus an den Präsidenten Fallières ein Telegramm, in welchem er seiner Freude Ausdruck gab über das Erscheinen der französischen Schiffe in den montenegrinischen Gewässern, das den Montenegrinern Gelegenheit gebe, die aufrichtige Freundschaft zu bekunden, die alle Slawen mit der großen und edlen französischen Ration verbinde. Bei dem gestern im Palais zu Topolitza zu Ehren des französischen Geschwaders gegebenen Festmahl„brachte Fürst Rikolaus einen Trinkspruch aus, in dem er sagte: Angesichts der spontanen Kundgebung der Sympathie und der Freundschaft Frankreichs empfinde er ein tiefes Gefühl, in dem sich Liebe. Bewunderung und Dankbarkeit mische. Nichts habe seine Zuneigung zu Frankreich erschüttern können, das seine geistige Nährmutter gewesen.— Admiral Pivet erwiderte, er sei glücklich, die ersten Schiffe in die montenegrinischen Gewässer geführt zu haben. Er sei überzeugt, daß Schiffe anderer Nationen folgen würden, um Montenegro zu beweisen, wie hoch sie den Charakter und die Tapferkeit der Montenegriner und die politische Bedeutung der Personlichkeit des Fürsten Rikolaus schätzten. * Antivari, 3. Jan. Präsident Fallières erwiderte auf das Telegramm des Fürsten Rikolaus, der Regierung der Republik habe es ein großes Vergnügen bereitet, eine Schiffdivision in die montenegrinischen Gewässer zu entsenden. Der Präsident dankte für den den französischen Seeleuten bereiteten Empfang. Deutschland. Berlin, 2. Jan — Das„Richsgesetzblatt“ enthält in Nummer 65 das Gesetz betreffend die Fesistellung eines Nachtrags zum Reichshaushaltsetats fur das Rechnungsjahr 1909 vom 27. Dezember 1909, das Gesetz betr. die Festsitellung eines Nachtrags zum Haushaltsetat für die Schutzgebiete auf das Rechnungsjahr 1939 vom 27. Dezember 1909, die Bekanntmachung betrefsend die dem Internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfrachtenverkehr beigefügte Liste vom 18. Dezember 1909, und die Belanntmachung betr. den börsenmäßigen Zeithandel in Getreide an der Produktenbörse zu Danzig vom 24. Dezember 1900; in Nr. 65 die Vekanntmachung betr. die Geschäftsbedingungen der Produltenbörse zu Mannheim für den Zeithandel ir Getreide vom 27. Dezember 1909, und die Bekanntmachung beir. die Zulassung von Börsentermingeschäften in Anteilen von Bergwerks= und Fabrikanternehmungen vom 27. Dezember 1909. — Ein Gesetzentwurf über die Schulpflicht Taubstummer wird im preußischen Kultusministerium vorberettet. Die Schwierigkeit liegt in der Regelung der Frage, wer Träger der Schulpflicht lein soll und wer die Kosten zu tragen dat. Gegenwäriig ist die Beschulung der Taubstummen Sache der Provinzialbehörden, während das Kuliusministerium nur die technische Aufsicht ausübt. Wenn nun alle Taubstummen schulpflichtig werden, so muß an die Unterbringung der von Taubstummenanstalten entsernt wohnenden Kinder in Internate gedacht werden, zumal in jeder Provinz nur ca. 2 bis 3 Taubstummenanstalten gegenwärlig vorhanden sind. Im wesentlichen wird es also darauf ankommen, ob die durch das neue Gesetz entstehenden Kosten der Provinz, der Gemeinde oder dem Staate auserlegt wersollen, ob staatliche Zuschüsse in Betracht kommen usw. Bei der gesetzlichen Regelung ist auch zu bedenken, daß die Eltern bezw. Erzieher im großen und ganzen ihre taubstummen Kinder sicht gern in Internate abgeben. Im übrigen weist die neueste Statistik eine Abnahme der Taubstummen auf, was wohl auf die bessere Lebenshaltung in algemeinen zurückzuführen ist. — Das Reichsversicherungsamt hatte schon früher den Berufsgenossenschaften nahegelegt, etwaige Ersuchen um Rechtshülfe innlichst an diejenigen Steilen zu richten, die sie, ohne erst wieder die Mitwirkung anderer Behörden nachsuchen zu müssen, unmittelbar erledigen können. Auch sonst sind die Berussgenossenschaften in Einzelsällen wiederholt darauf aufmerksam gemacht worden, bei ihren Ersuchen immer auf die starke Vermehrung der Geschäftslast Rücksicht zu nehmen, die den ersuchten Behörden aus dem Vollzuge der Unfallversicherung ohnehin erwächst. Diese Hinweise scheinen nicht überals die nötige Beachtung gefunden 18.— haben. Es wird nämlich des öfteren, namentlich von den unteren Verwaltungsbehörden, darüber geklagt, daß sie häusig von den Berufsgenossenschaften auch mit solchen Geschäften in Anspruch genommen werden, die ihrer Natur nach durch andere Orgaue, wie Gemeindebehörden, Krankenkassen, Amtsärzte, Standesämter usw, erledigt werden können. Derartige Vorkommnisse können nicht ohne Rückwirkung auf die Beziehungen zwischen den Berufsgenossenschaften und den Verwaltungsbehörden bleiben und dadurch die Ziele der Arbetterversicherung gefährden. Sie erschweren zudem die auch auf dem hier in Betracht kommenden Gebiete wünschenswerte Vereinsachung des Geschäftsverfahrens und hindern die schleunige Erledigung der Sache selbst. Infolgedessen hat das Reichsversicherungsamt neuerdings„Grundsätze aufgestellt, nach denen bei Ausübung des Ersuchungsrechts künftig zu verfahren ist und diese den Genossenschaftsvorständen zur Beachtung mitgeteilt. * Düsseldorf, 2. Jan. Den Verwaltungsbehörden des Deutschen Werkmeisterverbandes, die am 1. Januar hier tagten, lag ein Antrag des Verbandsvorsitzenden Barthel=Kottbus auf Entlassung des Verbandssynditus Reichstagsabgeordneten Dr. Potthof vor. Der Aussichtsrat stimmte in seiner Mehrheit dafür, bei dem Zentralvorstande ergab zen. Da Essen war schn Regina Volkma nbereitet und mundete ihnen zwischen ihre Arbeit vollendet Klaus sah interessiert auf Rädochens, die unter dem Rockwer üderrascht, wie anmutig s Kopshaltung wur stolz uns und kam nun langsam herüder. die schmalen Füße des junzen Mi saum hervorfahen. Auch Fritz und grazios sie daherschritt. Do frei, das sah man trotz der Hülle. Klaus strengte sich an, ihr Gesicht zu seben, es gelang hm aber nicht. Er unterhielt sich mit Frit in französischer Sprache über die Näherkommende. Sie mußte dicht an ihnen vorbei und hörte einen Teil des Gesprochenen. Ein feines Rot stieg in ihr Gesicht bei den Worten, die sie nicht versiehen sollte. Als sie am Tisch vorüder kum, rief Klaus örzerlich: „Wenn sie doch nur diese greuliche Kopfhülle abnehmen vollie, ich din überzeugt, das Mädchen ist eine Schönheil.“ Das Rot in Reginas Gesicht vertiefte sich. Sie deeilte hre Schritte und verschwand imn Hause. Die beiden Herren schmausten nun ungestört weiler. Ataus jedoch fah immer wicder nuch dem Haus hinüber. Die Wirtin lam zurück und deckte den Tisch neben dem der Herren. Fritz wollte eben faugen, ed noch mehr SommerZäste anwesend seien, als ein Teidd Ausruf seines Freundes ihn aufmerlsam; macht. Er lah daß Klaus mit greßen, leuchtenden Augen auch der Tür strt, und als er sch verwundert umwandte, rückte auch er Aderrascht mit seinem Stubl aurüc. Es wor ein wizvolles Bidd, was sich ihnen bot. RoginSollmer hatte die entstellerbe Kopfhüßle ebseiet und kam nun mit der ruhigen Anmut, die ihr eigen wer, langsam herüder. Funkelnde Sonnenlichter fielen durch die Zweie der Linde auf das wunderschöne üppige Haar, welches das sein gerundet: Oval ihres Gesichts umgab und in schweren, glänzenden Flechien aufgesteckt war. Klaus meinte, nie so schönes Haar gejehen zu haben, vor allem nicht diesen entzückenden Hauransatz der der Stirn und an den Schläsen. Die herrlichen Augen tamen jetzt erst zur Geltung, da sie aus dem feinen, zartgeröteten Gesicht herausleuchteten. Dieselben Warmen, goldigen Lichter, welche die Sonne auf dem Lastanienbraunen Haar hervorzauderte, schienen auch aus den Augen zu blitzen. Regina vot ein Bild feiner, bezaubernder Anmut und Lieblichleit, trotz der etwas herben Adwehr, die sich im Ausdruck ihres Geichts kundgad. Sie ließ sich, ohne nach den Herren hinüderzuschauen, an dem Tisch nieder und antwortete freundlich auf sas muntere Geplauder der Wirtin, die sich, nachdem sie Rezing ihre Mahlzeit gebracht hatte, ins Haus zurückzog. Run hielt es Klaus an der Zeit, sich dei Regina zu enlWirtin.“ nuchdem Reschämt über n. edenfallden beiden chuldigen.„Wir hielten Sie für die Tochter der ogte er, den Hut in der Hand, sich ihr nähernd, na zina ihre Mohlzeit deendet hatte.„Wir sind desch unsere Ungeschicklichteit.“ fügte Fritz Hartenstein, serüberkommend, binzu. Sie sah ruhig, aber noch tiefer errötend Herren auf. „Bitte sehr, meine Herren. Die Beschäftigung, bei der Sie mich antrafen und das„greuliche Kopftuch“ konnte leicht den Irrium verschulden.“ Das„greuliche Kopftuch“ kam mit iner allerliebsten kleinen Bosheit beraus. Darauf gestatteten" die Herren sich vorzustellen:„Klaus Zuthart, Kaufmann“—„Friz Hartenstein, Architekt“, sie ohen bede dabei so einsach und darmlos aus, daß auch Rezing den Mut fand, sich zleich harmlos als„Rezina Volkmar, Sprachtehrerin an einem Töchterinstitut, zurzeit Sommergast in diesem idollischen Dörschen“ vorzustellen.„Das Heuwenden hobe ich heuts zum ersten Mal geübt,“ fügte sie 1achelnd hinzu. Von der Stunde an entspann sich ein vertrauensvoll=freundschaftliches Verhältnis zwischen den drei jungen Leuten. Sie machten zusammen Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung des Dörschens, sie erstiagen die sipfel der deraldeten Berge, und Klaus wurde so frisch und stählich bei diesen Wanderungen und dem unbesongenen Verichr mit der jungen Lebrerin, der in nichts leinen verschiedenen früheren aufregenden Verhältnissen zur Damenwelt glich, dat en dem Freunde doppelt danidor wor, der ihm zu dieser sonnigen Idylle verholfen. Von Rutharts Verhültnissen hatte Regina keine Ahnung. Ste beschäftigte sich ader sehe viel mit ihm, mehr, als für ihe kerlisches Gleichgwicht gut wan. Utwohl de Feitz gugenüber piel zutreulichek und undesangener war und Klaus mit einer leisen, tühlen Adwchr behandeltz, interesierte er se vichk mchr als Hartenstein. Nicht nur, weil er der kattlichere von beiden schdr ich uat dich dt u aahe eleganten Figur und dem kühn gezeichneten Rasselopf, was äußere Vorzüge anbelangte, den Freund sehr in den Schatten stellte. Hartenstein war viel kleiner, von untersetzter Gestalt, und sein Gesicht mit der wuchtigen Stirn und dem dreiten, energischen Kinn war lange nicht so hübsch wie das Rutharts. Aber das war es nicht, was Reging heimlich zu ihm zog, so schr sie sich dagegen wehrte. Envas in Rutharts Augen nahm sie gefangen. Sie sahen manchmal so schwermütig aus und ruhten oft mit so sehnendem Ausdruck auf ihren Zügen. War ir nicht glücklich? Ein leises, deimliches Mitleid regte sich für in, und wo ein Weid Mitleid empfindet, de ist die Liche nicht weit. Auch heute, als sie mit ihrem Buche im Wasde saß, dachte sie an Klaus Ruthart, und als er dann plötzlich vor ihr stand, sah sie mit heimlichem Schrec zu ihm auf. „Ich denke, Sie wollen Briefe schreiben!“ „Nein, ich nicht. Nur mein Freund. Störe ich Sie, oder darf ich mich hier im Moos niederlassen und ein wenig mit Idnen plaudern?“ „Sie stören nicht.“ „Ist es kein fesseindes Buch, in dessen Lesen ich Sie unterdreche?“ Sie lächelte und reichte ihm das Buch. Er schlug es auf „Jean Jacques Konsseaus„Emil“. Lieden Sie das Buch?“ „Es ist sehr lehrreich für Pädagogen.“ Er gad es zurück und lagerte sich zu ihren Fühen auf dem weichen Moosdoden. „Müssen Sie sich sogar in den Ferien mit solchen Saches slogen „Das ist keine Plage.“ „Sie sind gern Lebrerin?“ Sie sah sinnend vor sich hin. Dann sogte be: Aufrichtig gesagt, nein. Wenn ich unterrichten köanle, wie ich wollte, und jedes Kind noch seiner Erzenatt bieden söante, dann wäre es. schön, aber dar Schadloxenhafte in meinem Beruf ist mir guawvoll.“ „Das kann ich Ihnen nachfühlen. Aber uum komat stich noch eim unbescheidene Puftage: Wie luuge Sie noch dies zu dkeiden!“ mlit deir rad febsche Non: Dann reisen Siz so nach früßer et ald ui in schrochn. „Mein: Ferien kud dann zu Ende.“ (Fortsetzung Pr sich Stimmengleichheit. Darauf legte Dr. Potthoff. der„Rhein Wesef. Ztg.“ geschrieben wird, sein Amt * tigkeit des bisherigen Vervandssynditus für das Vor gehen gegen ihn bestimmend gewesen sein. * München, 1. Jan. Auf Grund des zwischen de baverischen Staatsregierung und dem fürstlichen Thurn und Taxis abgeschlossenen Vertrages verzichtet das fürstliche Haus ab 1. Januar 1910 auf alle Porto freiheiten, die den Mitgliedern, fürstlichen Beamten und Dienststellen aus den baverischen Posten vertra mäßig eingeräumt waren. Großbritannien. London, 1. Jan. Der Ausweis des Schar für die Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1909 zeigt Einnahme von 150692 250 Pfund Sterling gegen Ausgabe von 148 340 142 Pfund. Mithin verbleibt Bestand von 2 352 108 Pfund. * London, 3. Jan. Der Schatzkanzler Llono George verspottete in einer Rede, die er am Neu jahrstage in Reading hielt, die Furcht vor d Deutschen, und sagte, England solle Deutschland lie ber nachahmen in seiner Sorge für den Schutz der Ar beiter gegen Krankhett und Invalidität. Das Budact er mögliche einen solchen Schutz Rußland. 9 Petersvurg, 2. Jan. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland trafen heute nachmittag in Zarskose Sselo ein. * Petersburg, 2. Jau. Mit dem Abendzuge ist heut. Prinz Heinrich von Preußen in Zarskose Selo eingetrossen. Aus dem Bahnhose wurde er vom Kaise Ritolaus empfangen; nach der Begrußung schritt der Prinz die Front der als Ehrenwache mit Musik und Fahne aufgestellten Kompagnie des 1. Leibgarde Schut zeubataillons ab; alsdann fuhr er mit dem Kaiser in den Valast. Mit dem Abendzuge ist auch die verwitwet Großherzogin Anastasia von Medlenburg Schwerin in Petersburg eingetrossen. Schweden. * Stockholm, 1. Jan. Der Finanzminister teilte gestern im Staatsrate mit, er werde im Reichstag die 1Johung des Kasseczolles um sechs Oere, von 12 auf 18 Oere pro Kilogramm, beantragen. Die Zoller höhung soll vom 1. Januar 1910 ab in Kraft treten. Orient. * Sofia, 3. Jan. Der König hütet insolge einer starken Erkältung, die er sich bei dem Besuch der schwim menden Ausstellung in Burgas zugezogen hat, das Bett Die Absicht, zur Beisetzungsfeier des Großfürsten Michael nach Petersburg zu reisen, ist aufgegeben worden. Griechenland. ? Athen, 2. Jan. Die durch die Demission des Ministers des Innern Triantaphillikos am Sonn abend eingetretene Krise ist, wie hier versichert wird, bei gelegt. Der König bewog der Ministerpräsidenten Mavromichalis, der ursprünglich diese Demission nicht annehmen wollte, dazu, seine Einwilligung zu geben, da ein Rücktritt des gesamten Kabinetts ernste Schwierigkeiten nach sich gezogen hätte. Die Unterredung des Königs mit dem Ministerpräsidenten hatte drei Stunden gedauert. Die Kammer wird morgen ihre Arbeiten sortsetzen und bis zu Ende des Jahres(alten Stils) tagen. Portugal. * Lissavon, 2. Jan. Die Cortes wurden heute vom Könige seierlich eröffnet. Die Thronrede hebi die guten Beziehungen zu allen Mächten hervor und bespricht dann die Unterhandlungen betressend die Abgrenzung des Gebietes Macao sowie die Abschließung der neuen Han delsverträge. Weiter betont die Thronrede den herzlichen Empfang, den der König in Frankreich und in England gefunden habe, und der gezeigt hatte, wie sest und start die Bande des traditionellen Bundnisses seien. Gleich herzlich sei der Empfang in Madrid gewesen. Schließlich wurden verschiedene Maßregeln zur Wiederverstellung der Ord nung im Innern angekündigt, die die Regierung einbringen wil. China. 9 Peking, 2. Jan. Wie Reuters Bureau erfährt, hat die chinesische Regierung dem portugie sischen Gesandten eine Rote überreicht, in der es in aller Form abgelehnt wird, die Frage der Abarenzung Macaos einem Schiedsgericht zu unterbreiten. Diese Frage könne nur von China und Portugal entschieden werden. Tüffeldorf 31. Bez.[Anstedende Kranthei ten.] Nach der Nachweisung der in der Woche vom 19. is 25. ds. Mis. im Regierungsbezirk Düsseldors vorge kommenen austeckenden Krankheiten kame zur Anmeldung 78 Fälle an Scharlach und 85 an Dipb therie, außerdem 4 Erkrankungen und 3 Todesfälle an spinaler Kinderlähmung. Von den Scharlacherkrankun gen entfallen 10 auf Essen-Land und je 8 auf Düsseldorf Stadt und Essen=Stadt. Diphtherie kam vor in Essen Stadt(11), Düsseldorf=Stadt(9) und Duisburg Stadt (9). Erkrankungen an spinaler Kinderlähmung kamen vor in Barmen(2), Mettmann(1) und Neuß(1), die Todesfälle an spinaler Kinderlähmung Mettmann(2 und Moers(1). Dortmund, 31. Dez.[Eine nette Forde rung.] Zum Zwecke der würdigen Ausgestaltung des nen Bahnhofsvorplatzes muß die Stadt eine Anzahl rundstucke erwerben, darunter auch das Gebäude des Hauptzollamts. Es handelt sich um einen Bau aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Das Grundstück ist etwa 8 Ar groß. Die Verhandlungen mit der Oberzoll direktion gingen nicht vorwärts. Jetzt hat der Finan; minister folgenden Bescheid erteilt:„Die Stadt hat an einem neu zu schaffenden erstklassigen, am Bahnhofsvor platz beginnenden Verkehrsplatz ein 12 Ar großes Grund stück zur Verfügung zu stellen und auf demselben ein der Zollverwaltung nach jeder Richtung hin genehmes Zoll gebäude zu erbauen, das in wesentlich hoheren Abmessun gen als das alte Gebäude auszuführen Is.“ Die Stadt will sich aus die Forderungen des Ministers, deren Aus führung fast eine Million Mark Kosten verursachen würde, nicht einlassen. Köln, 31. Dez.[Ein geriebener Gauner.] Zu dem Dunnwalder Mord berichtet der„Lok.=Anz.“ weiter:„Nach der Verhaftung des Wirtes Daniel Blatz hat sich bei dessen Vater, der die Wirtschaft führt, ein Mann vorgestellt, der angab, er sein Kriminalbeamter aus Köln und vom Staatsanwalt beauftragt, in der Mord bezw. Wilddiebereisache Ermittelungen im Inter esse des Blatz anzustellen. Der angebliche Kriminalbe amte logierte sich bei Blatz mehrere Tage ein, ließ sic reichlich bewirten und legte vor seiner Abreise auch noch eine hohe Rechnung für seine„Ermittelungen im Inter esse des Blatz“ vor. Die Rechnung wurde auch bezahlt Durch Zufall gelangte die Sache zur Kenntnis der Po lizeibehörde, die den angeblichen Kriminalveamten als Schwindler bezeichnet und jetzt nach ihm fahndet. Köln, 1. Jan.[Einschwerer Straßenbahn unfall) ereignete sich gestern auf der Neußerstraße in Köln=Merheim, wo ein fünfjähriger Knabe unter einen Straßenbahnwagen geriet, so daß ihm beide Beine abge fahren wurden; außerdem erlitt der bedauernswerte rnabe noch einen Armbruch und sonstige Verletzungen, so daß an seinem Aufkommen gezweiselt werden muß. Köln, 2. Jan.[Mord und Selbstmord.] Im benachbarten Commern bei Brühl verfolgte ein 40jähriger Knecht eine 22 Jahre alte Magd mit Liebesanträgen, die jedoch verschmäht wurden. Heute morgen sand man das Mädchen in der Scheune desGutes, auf dem sie diente, in einer großen Blutlache tot vor. Der Hals war ihr durch schnitten. Der Verdacht lenkte sich sofort auf den Knecht. Nachdem man eine Zeitlang vergebens nach dem Mörder gesucht, sand man dessen Leiche. Er hatte sich selbst der Hals durchschnitten. Bonn, 2. Jan.[Eine schwere Bluttat] hat sich heute früh gegen 1 Uhr in der Kaserne des hiesigen Husaren Regiments ereignet. Der Husar Gromzik, ein geborener Gelsenkirchener, ging, als er vomUrlaub zurück kam, auf die Stube, in welcher der Husar Fritz aus Saar gemünd lag. Gromzik zog dem Fritz die Decke weg, der sich dies verbat. G. verließ die Stube, kam aber hald mit gezogenem Messer wieder. Da sprang Fritz aus dem Bett, lief zum Spind, holte sich ein Brotmesser und per setzte seinem Gegner, ohne daß es die anderen auf der Stube liegenden Soldaten verhindern konnten, einen Stich in die Brust, der in einigen Augenblicken den Tod des G. herbeiführte. Krankfurt a. M., 1. Jan.[Der Schatz im Schreibtisch.] Ein hiesiger Fabrikant kaufte vor eini gen Tagen auf einer Versteigerung einen Schreibtisch. Weil der Mechanismus nicht funktionierte, untersuchte er den Tisch genau und sand in einer Schublade Wert papiere im Betrage von 16000 Mark. Si. konnten dem ehemaligen Besitzer des Tisches als willkom menes Neujahrspräsent zugestellt werden. lgsseier stattfinden. Die einer Kommission übertragen. Louerbeiten wourden Lokales. Provinz und Nachbargebiete. Oberhausen, 31. Dez.[Kind verbrannt.] Hier verunglückte ein 1¾ Jahre altes Kind dadurch, daß es eine brennende Petroleumlampe, welche aus dem mit einer Tischdecke versehenen Küchentische stand, über sich. zog und dadurch total verbrannte. Die Mutter, welche auf kurze Zeit bei einer Wöchnerin in demselben Hause weilte, sand das Kind zwischen den Federn des brennen den Sosas als Leiche vor Mülheim(Ruhr), 31. Dez.[Hehler und Diebe in Haft.] Der hiesigen Kriminalpoltzei ist es gelungen, die Diebe, die in der letzten Zeit Kupserdraht von Fern sprech= und Telegraphenleitungen in erheblicher Menge stahlen, dingfest zu machen. Es sind dies zwei Personen aus Mülheim Styrum, Paschmann und Püttmann. Als Hehler kommt, soweit bis jetzt sestgestellt werden konnte, der Lumpenhändler Reuschenbach aus Alstaden in Betracht. Ebensalls gehören noch mehrere Personen dazu Von einem Händler sind, wie ermittelt worden ist, 158 Pfund Kupserdraht ausgekauft worden. Ein großer Teil des gestohlenen Drahtes konnte dem hiesigen Telegra phenamte wieder zurückgegeben werden. Mülheim(Ruhr), 2. Jan.[Ausschreitungen in der Neujahrsnacht.] In einem Hause in der Dammstraße hat in der Silvesternacht der Fabrikarbeiter Konstantin C. den Fabrikarbeiter Simon B. durch einen Messerstich in den rechten Arm schwer verletzt.— einer Wirtschaft an der Oberstraße gerieten einige Burschen nach einem kleinen Wortwechsel in Streit, so daß sich der Wirt genotigt sab, die Kampfbähne an die Lust zu befordern. Auf der Straße wurde die Rause#ei fortgesetzt, wobei auch das Messer eine große Rolle spielte. Bis es der Polizei möglich war, einzuschreiten, hatten bereits einige der Beteiligten derartige Stich wunden erlitten, daß sie schwer verletzt vom Kampf platze geschafft werden mußten.— Auch auf der Hing bergstraße gerieten einige Kampfbähne in Streit, wobei ebensalls eine Person einen Messerstich erhielt, so daß sie zusammenbrach. Mulheim(Ruhr), 3. Jan.[Leichenlandung.] Am Reujahrstage wurde aus dem Schleusenkanal in der Nähe des Schlachtdoses die Leiche der seit dem 2. Nov. 1909 vermißten gewerblosen Maria Krause von hier gelandet. Die Leiche war bereits in Verwesung über gegangen. Die Krause, die in letzter Zeit geistig nicht normal war, hatte den Tod gesucht.— Am Neujahrstage landete nachmittags in der Näbe des Restaurants Ruhr tal die Leiche eines etwa 5 Jahre alten Knaben. Dusseldorf, 3. Jan.[Schwere Ausschreitun gen in der Neujahrsnacht.] Die Neujahrsseier hat in verschiedenen Stadtteilen zu schweren Ausschreitun gen Meranlassung gegeden. Es entstanden mehrere Schlü#ereten, bei denen leider auch das Messer wieder viel Unheid angerichtet, ja in einem Falle den Tod eines " tzngen Mannes zur Folge gehabt hat. Vor einer Wirt chaft in der Martinstraße entstund gegen 3 Uhr morgens zwischen mehreren jungen Leuten eine Schlägerei, in deren Verlauf der Schlosser Karl Allard durch einen Messerstich Herz artötet i# Luisburg=Meiderich, 3. Jan. (*) Neujahrsseiern. Im Obermeideriche Betsaal an der Düsseldorfer Straße und im Vereinshause an der Wickrathstraße sanden von christlichen Vereinen veranstaltete Neujahrsseiern statt, die bei Ansprachen und Gesängen aufe schönste verliesen und zablreich besucht woaten. — Grundwasserschaden. Durch das außer gewöhnlich bochstedende Grundwasser in der Riede rung an der Dusseldorfer Straße und den starken Wellen schlag wurde die Boschung des für die Straßenbahn an geschutteten Banketts so abgespült, daß die beschädig ten Stellen sofort durch Neuanschüttung ausgebessert wer den mußten. Zwischen der Eisenbahn und der West enderstraße steht das Wasser auch sehr hoch (.) Diebstahl. Daß es nicht angebracht ist, Wäsche zur Nachtzeit zum Trocknen oder Bleichen draußen zu lassen, mußte eine Familie in Untermeiderich zu ihrem Leidwesen erfahren, indem ibr ein Teil der ausgelegten Wäsche vom Hose gestohlen wurde. ): Die Auszahlung der Knappschafts gelder, die bisher monatlich einmal im W. Köppenschen Lokale an der Bahnhofstraße stattsand, wird von diesem Monat ab in der Hermann Mismahlschen Wirtschaft an der Baustraße vorgenommen werden, welches Lokal mehr in der Mitte des Bezirks der betreffenden Sprengel liegt Die Obermeidericher Mitglieder der Knappschaftslasse gehören von heute ab zu dem neugebildeten Sprengel Oberhausen: die Zahlstelle desselben liegt gleichsalls gun giger Der Erweiterungsbau des jetzt 24stan digen ringförmigen Lokomotivschuppens auf dem Bahnhof Ruhrort Hasen neu ist in Benutzung genommen worden und werden darin die vom Bahnhof Ruhrort Hasen alt dahin übernommenen Lokomotiven untergebracht.— In dem Betriebs- und Absertigungs gebäude dortselbst befinden sich außer der Güterabserti gung und der Güterkasse das Koblenbureau und das Magazinverwalterbureau. (::) Das Hochwasser der Ruhr ist jetzt auch aus den Wiesen an der Obermeidericherstraße zurück getreten, so daß der Weg nach Alstaden wieder frei ist. Das Wiesen und Ackerland jenseits der Emscher ist noch übe: schwemmt. Um die gesunkene Gegend zu entwässern, wird das zu Tage tretende Grundwasser von der Zeche an der Meidericher Straße auf elektrischem Wege in die Emscher gepumpt. Duisburg, 3. Jan * Bluttat. Am Neujahrstage gerieten die Bre: der V. in Caßlerfeld nach reichlich genossenem Alkohol in Streit. Der ältere Bruder Adolf griff zum Messer und verletzte damit den jüngeren Bruder Friedrich lebens gefährlich am Unterleib. Der Täter wurde verhaftet. Der Verletzte liegt lebensgefährlich verletzt im Vinzenzhospitol darieder. * Aus dem Kreise Moers. Homberg, 3. Jan. (*) Luftballonaufstieg. Der dritte Auf stieg vom Gelände des Gaswerks aus ist heute vormittag erfolgt. Der Rat der Sechsundsechszig im Jahre 1909. Duisburg=Ruhrort, 3. Jan. Ein Nebeltag erster Ordnung war uns heute beschieden. Kaum graute der Morgen, so stiegen die Nebel auf, vom Rhein und von den Nebenflüssen her zogen sie in breiten Schwaden herüber, krochen durch die Straßen und über die Plätze und hüllten bald alles in ihr schmutzigfarbenes Grau. Dichter und dichter wurden sie an den Vormittagsstunden und wenn die Schisser anfangs auch noch halbwegs„sichtiges“ Wetter hatten, so war's jetzt bald vorbei: jedweder Schiffsverkehr wurde zur Unmöglichkeit. Es wollte auch gar nicht Tag wer den. Wer Schreibarbeiten verrichten mußte, war gezwungen, seine Zuslucht zu künstlichem Licht zu nehmen und bis spät in den Tag hinein brannten die Lampen. Kaum war der Mittag vorbei, so mußte wieder das„ver altete" Petroleum, dem noch immer nicht Gas und Elek trizität den Garaus machen konnten oder seine modernen Konkurrenten herhalten. Der Nebel draußen blieb und er wird auch bleiben bis in die Nacht hinein. 1 Der Rubrorter Gesangverein veran staltet morgen(Dienstag) seine erste Probe im neuen ahre. Es kommt zur Einstudierung die Bachsche Kan tate:„Schauet doch und sehet" für Soli, Chor, Orchester und Orgel. Das schöne Werk kommt zur Aufführung zi nächst am 23. Januar, an dem 4. Ab onnementskonzert des Duisburger Gesangvereins, späterhin noch einmal gelegentlich des fünften Deutschen Bach=Festes, das am 4., 5. und 6. Juni in Duisburg stattfindet und an dem der Ruhrorter Gesangverein seine Unterstützung evenfalls zu gesagt hat. : Kranken Sterbekasse des Schiffer vereins D.=Beeck. Im Lokale„Zur deutschen Flotte“ sand gestern eine sehr gut besuchte Generalver sammlung der Schiffer=Kranken=Sterbekasse D. Beeck statt, die vom 1. Vorsitzenden Herrn Möller gelettet wurde, der allen Mitgliedern zum Jadreswechsel die besten Glückwünsche entvot. Nachdem noch des Andenten der im verflossenen Jahre verstorbenen Mitglieder durch Er heben von den Sitzen geehrt worden war, ging man zur Erledigung der Tagesordnung über. Dem verlesenen Ge schaftsbericht ist zu entnehmen, daß der Ueberschuß 428,01 Mi beträgt, so daß das Gesamtvermögen der Kasse auf 5308.09 Mk. augewachsen ist. Die Mitgliederzahl be trägt augenblicklich 95. Da Einwendungen gegen den Bericht nicht gemacht wurden, erteilte man dem Vorstande Entlastung. Ueber den folgenden Punkt der Tagesord nung: Abänderung der Statuten entspann sich eine lebhafte Debatte. Auf Grund einer Verfügung 5 Herrn Regierungspräsidenten wurde die Teilung der Kasse in eine Krankenkassenabteilung und eine Sterbekassenabteilung beschlossen. In Zu kunft wird für die Krankenkasse ein monatlicher Beitrag von 30 Pig. und für die Sterbekasse ein solcher von 40 Pig erhoben. Das Sterbegeld ist auf 100 Mk. erböht worden. Wenn die Ehefrau eines Mitgliedes stirdt, wird ein Sterdeald von 60 Ml. gewährt. Die Genehmigung der neuen Bestimmungen soll baldmöglichst nachgesucht wer den. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt. Unter„Verschiedenes“ wurden einige in terne Vereinsangelegenheiten erledigt. Im Lause dieses Monats loll im Rereinslokale eine Ralsergeburts sch. Jan. Duisburg=Ruhrort, 3. II Am 9. März trat das Stadtverordnetenkollegium wieder zu einer wichtigen Sitzung zusammen. Es han delte sich da um Plane, die ganz bedeutende Kosten verursachen. Speziell um einen Plan, der schon seit Jahren schwebt und zur Zeit der Vereinigungsverhandlungen eine große Rolle spielte: um die direkte Verbin dung zwischen Alt=Ruhrort und Duisburg unter Zuschüttung eines Teils der alten Häfen. Dieses Straßenprojett stand noch nicht zur Beschluß sassung, es wurde nur als nahe bevorstebend angetundigt und die Kostensumme genannt— rund 3 Millionen Mk. Dafür wurde über einen anderen Plan abgestimmt, der mit ihm in enger Verbindung steht: über eine Verbesserung des einzigen Zuganges zu Alt Duisburg, der an der Einmundung der Verbin dungsstraße mit Ruhrort vorhanden ist. Dieser Zugang ist, wie bekannt, außerordentlich eng und für den heu tigen Verkehr nicht mehr zureichend. Fuhrwerk und traßenbahn haben da oft Schwierigkeiten, mehr denn einmal am Tage stockt der Verkehr und längst ist's als übelstand empfunden, daß die Straßenbahn an Wochen tagen dort nur ein Gleis statt der eingebauten zwei Gleise benutzen kann. Auch für die Fußgänger ergeben sich mancherlei Hindernisse und Gefahren, verschärft durch die geringe Breite der Trottoire. All das hat zur Vorlegung eines Planes geführt, der eine bessere Verbin dung, zugleich Alt Duisburg ein gutes Entree sichern wird: die Erbretterung der verlängerten Münzstraße und ihr Durchbruch nach der Ruhrorter Seite hin, was 450000 Mt. kosten soll. Aus dem späteren Verkaus von Grundstücken hofst man 260000 Mt. einzubringen. Er breiterung und Durchbruch wurden genehmigt und die Kosten hierfür bewilligt. Bei dieser Gelegenheit kam auch die notwendige Erbreiterung der Kuhstraße zur Sprache, diese Sache wurde aber vertagt. Einige Schulfragen hatte in der gleichen Sitzung Mei berich zur Erledigung gestellt. Da sollte zunächst ein Schulanbau an der Dislichstraße mit einem 7. Klassen raum, Zeichensaal, Rektor-, Konserenz= und Lehrmittel zimmer geschaffen werden. Die Schuldeputation empfahl Umbau der Lehrerwohnung und Beschaffung einer Schul baracke— Kosten 10000 Ml. Dem wurde zugestimmt. Ein Schulbad wollte man an der Horststraßenschule mit 5500 Mk. Kosten errichten; es wurde beschlossen, die Sache erst zu prüsen. Ein Betrag für Beschaffung neuen Klasseninventars und Gasbeleuchtung für die Berg straßenschule, verursacht durch die Zentralisierung der gewerblichen Fortbildungsschule, wurde bewilligt. Weiter beschloß man die Einrichtung einer Lehrkuche an der Nordstraßenschule in Beeck, Errichtung einer Kochschul in der Austraßenschule in Laar und Vergrößerung eines Schulraums für die Fortbildungsschule ebenfalls in Laar. Der Errichtung einer Milchküche zur B schaffung einwandfreier Säuglingsmilch stimmte das Kollegium im Prinzip zu.— Im April gab's wieder zur Abwechslung zwei Sitzungen In der ersten, die von 5 Uhr bis abends 8½ dauerte, wurden die Sparkassen überschüsse verteilt und da sielen für Verschönerungs zwecke recht erhebliche Summen ab. Meiderich erhielt für seinen Stadtpark 9000 Ml., Ruhrort für die neue Rheiupromenade die gleiche Summe. Auch für Volksbildungszwecke wurde viel bewilligt: die Meidericher Bücherdalle dekam 20 000 Mk., die Lesehalle und Bücherei in Ruhrort 16090 Mk. für Neuanschaffun gen! Gewiß recht willkommene Gaben, für die man rechts der Ruhr dankend quittierte. Die Bebauung de Geländes unterhalb des Ruhrorter Rathauses und des Geländes am Vinckebassin überhaupt kam nochmals zur Sprache, ohne endgültige Erledigung zu finden. St# tanchte in der nächstfolgendeSttzung am 27. April noch einmal aus. Der Fiskus will das Gelände am Vincke dassin haben, räumt der Stadt eine Rückkaufsfrist ein. außerdem will er das Geviet im Zuge der verlängerten Dammstraße der Bebauung freigeden, was die Stadt verordneten wieder nicht wollen. Die wünschten im Gegenteil Freidaltung des Geländes. Vertiefung des Binckedassins und Schaffung einer Artegestelle fur Hersonen- und Güterdampser an der Rüblenweide. Das ist eine recht schwierige Geschichte, denn die großen Personendampfer können wegen Zeitmangels nur da anlegen, wo genugende Stromstärke vorhanden. eine Einfahrt ins Vinckedassin selbst verdietet sich schon aus diesem Grunde. Immerdin kann die Muhlenweide dafür in Frage kommen und noch deute hofft man— hoffentlich mit Erfolg— in Ruhrort auf die Schaffung einer olchen Anlegestelle. In der erwähnten Stadtverordnetensitzung wurde darüber nicht beschlossen, dagegen bestimmt, daß erst der Vertrag mit dem Fiskus vorgelegt werden soll, ehe man über die Dauer des Rückkaufsrechts beschließt: der Abtretung des Geländes am Vinckedassin wurde im Prinzip zugestimmt. In Meiderich sind durch Schutzmaßregeln gegen das Hochwasser vom 5. Februar 1800 Mk. Kosten entstonden, der Bettag vierfür wird bewilligt, edenso ein geringer Betrag für Verbesserung des Schienengleises auf der Strecke Duisdurg= Meiderich=Neumüdl. Wieder unterm Zeichen des Verkehrs stand die nächste Sitzung am 25. Mai. Es galt einer neuen Verbindungsstraße zwischen Meiderich und Beeck. Es sehlt bekanntlich an einer solchen, da zwischen Papiermühle und Laar kein Weg die beiden Ortsteile miteinander verbindet; die neue Straße soll von der Michelsstraße in Meiderich aue durch einen Teil des Gebiets der Rheiuischen Stahlwerke hindurch über die Emscher nach Stockum führen und dort in die Südstraße einmünden, wo bekanntlücb auch der neue Bahnhof errichtet wird. 141000 Mk. sollen dafür aufgewendet werden, wovon man jedoch 57000 Ml. von den Anliegern wiederzubekommen hofft. Es gab eine recht lange und stellenweise sehr bewegte Debatte darüber, bis der Antrag der Baukommission, die Fluchtlinie der neuen Straße in der vorgetragenen Weise festzusetzen, genehmigt wurde. Von Ruhrort war ein ganzes Bundel Wünsche schriftlich gekommen, die dahingingen, daß erstens die selbständige Verwaltung der einzelnen Stadtteile möglichst gewahrt werde, zweitens in Rubrort und Meiderich Auskunftsstellen auf den Rathäusern eingerichtet und drittens die städtischen Beamten in ihrem Amtsbezirk wohnen sollten. Diese Wünsche wurden dahin beantwortet, daß schon jeder Stadtteil seine eigene Kasse habe, die Auskunftssteürn bereits bestehen und daß den Beamten aufgegeben sei, dort zu wohnen, wo sie im Amt tätig sind. Die Ubernahme eines Licht= und Luftbades, das jetzt von einem Verein an der Lotharstraße betrieben wird, lehnte die Stadtverordnetenversammlung ab.— Wünsche der Hausbesivzer kamen am 28. Juni in der Stadtverordnetensitzung zur Celtung. Die Hausbesitzer waren von der Baupolizei aufgefordert worden, die Unterseite der Geschoßtreppen mit feuersicherem Verputz zu versehen und in Geschäftshäusern die Verbindung zwischen Verkaufsraum und Treppenhaus(auch Hausflur) zu vermauern. Das datte natürlich viel böses Blut erregt und zu zadlreichen Beschwerden geführt, da durch eine solche Verordnung den Einzelnen bedeutende Kosten erwachsen. In der Stadtverordnetensitzung war daraufhin vom Vorsitzenden zugesagt worden, daß den örtlichen Verhältnissen Rücksicht getragen werde. Die Bebauung des Geländes am Vinckebassin(Fortsetzung der Dammstraße) kan noch einmal zum Vorschein, um jetzt endgültig aus der Stadtverordnetensitzung zu verschwinden. Nach Mitteilung des Vorsitzenden sind alle dagegen angewendeten Mittel erschöpft, auch der Herr Regierungspräsident sei nicht in der Lage, die Bebauung zu verhindern. Billigeres Rutz= und Trinkwasser wollen die Laarer und Beecker haben. Sie beziehen ihr Wasser von der Hütte Phoenix und müssen dafür einen höheren Betrag bezahlen, wie die Wasserbezieher in Alt-Ruhrort. Eine Herabsetzung des Wasserzinses wurde von der Hütte, deren Lieserungsvertrag noch eine Reihe von Jahren läuft, abgelehnt, so daß vorläufig noch der böhere Betrag gezahlt werden muß. Ein Trost war den Beteiligten aber doch geblieben: es soll nochmals mit der Hütte verhandelt werden Zum besseren Verstandnis sei noch angeführt, daß für einen Kubitnieter Wasser in Alt=Ruhrort 10 S, in Laar 13 J und in Beeck 15 J gezahlt werden, daß jedoch von der Gesamtsumme des Wasserzinses aus Laar und Beeck 15 600 Mk. von der Wasserleitungskasse des„Phoenix“ an die Stadtgemeinde zurückgezahlt werden. Die Direktion der Phoenix war auch einer Herabsetzung des Wasserzinses nicht abgeneigt, wenn der Vertrag auf weitere 10 Jahe verlängert werde, worauf sich aber die Stadt nicht einlassen konnte, da man prinzipiell solche Verträge nicht verlängern will. Der Neubau des Beecker Psarr= hauses an der Kaiserstraße wurde beschlossen. Eine Angelegenheit von nicht zu unterschätzender Bedeutung wurde noch erledigt: für Etatsüberschreitungen bei der Armenverwaltung wurden 45.309 Mark bewilligt.(Fortsetzung folgt.) Sportnachrichten. Berlin, 3. Januar. Gestern, Sonntag abend mit dem tündigte ein Plstolenschuß das Ende der Raddauerfahrt, die sechs Tage und sechs Nachte in den Aussleuungshauen am Zoologischen Garten die neine, eigens dazu errichtete holzerne Rennbahn unnntoste. In hattem der die Kräfte und die werden der Teilnehmer auf eine fast Prode steute, dlieb, wie schon gemeidet, Paar fiegreich, das der Deutsche Rutt mit dem Austratier lart dudete. Bewoe hatten sich einander während der 144 Stunden abgelön und so 3133,150 Ktlomeler zurückgelegl. emn Vorsprung von einer Runde, also 150 Peeier ikchnte sie von dem zwelten und britten Paare. Diese beiven paake, StolWalthour und Berthei=Brocco, hatten dei Schluß des menlens die gleiche Posttion, sodaß ern ein Stichfähren zwischen Stol undvrocco mut dem überlegenen Sige Franzosen das zweite Geld raubte. Als erstes Nenischen puak üigten dann Stade=Pawie mit zwei Runden zurud, dann erst kamen die anderen, dereits in der Mittagbausgabe genaunna paan. Der Kronprinz woonte am Sonnevend dem Nennen auch die Elwartungen durch diesen ausgang des Nampfes erfüllt sind, ist dieses Sechstagerennen viel schuldig lieden. Sein Vertauf war, abgesehen von den ersten St#nden am letzten Tage, wo die Entscheidung fiel, von entsetzsicher Langeweile. So ist es auch nalutiah, 6 e# Pudluums zu wünschen übrig ließ. Die Fülli des ersten Tages wurde nicht mehr erreicht. Die Agien onll Lage sen immer gewaltige Lücken in der Zuschauermenge. Auch oorüder kann kein Zweizel sein, daß diese rennen kein Sport im edelnen Sinne des Wortes sind, daß sie auf alle Falle eine Ueberanstrengung. eine verurtetienswert Ueberspannung des Begrafs Sport b#beuten, ganz abgesehen von der prosestionellen Schaltenselle. aus drachte das Rennen alle wenig erfreulichen Bezleiterscheinungen, die mit dieser Art Sport unvermeidlich sind. Soute dieses Ergednis zur Folge#haven, daß von einer Witserholung dieser Rennen adgesehen wud, so soll dieses Sechslagerennen willkommen gewesen sein. Am vorletzten Tage war es zu einer wusten Szene gekommen. In dem Augendlick, in dem eine neue Placierung ausgezogen wurde, drach das Pudlitun Protestrufe aus, wohl mehr der Neujahrsstimmung, als der Gerechtigkeit Rechnung tragend. Der fahrer Berthet, dadurch ermuniert, erkletterte die Richtertridüne, riß seine Nummer herunter und wurde gegen den Richter tätlich. Das Publikum eilte Berthei zu Hülfe und dewarf die Richtertribüne mit dem verschiedensten Gegenständen. Vermischtes. — Budapest, 31. Dez. In Ujdecska ermordeten zwei Brüder ihren greisen Vater und verscharrten die Leiche im Neller. Da sie erfuhren, daß sie ins Verdacht ständen, gruben sie die Leiche wieder aus und verbrannten sie im Backosen. Das Verbrechen kam an den# Tag und beide wurden zu je 15 Jahren Zuchthaus verurbett. Budapest, 2. Jan. In der Nähe der Eisenbahnstation von Szamosojvar sanden zwei Bauern in der Nacht ein Paket, das Dynamitpatronen ent hielt. Das Paket explodierte und die beiden Finder wurden getotet. Man vermutet ein Attentat. — Newyork, 1. Jan. Das Verschwinden mehrerer weißer Mädchen in dem chinesischen Stadtteile erregt hier großes Aufsehen. Der Polizei wurde mitgeteilt, daß eine ganze Anzahl weißer Mädchen von Chinesen gesangen gehalten werde. 0 Vom genesenden Bsörnson weiß der „Gil Blas“ die erfreuliche Mitteilung zu machen, daß sich das Befinden des Dichters fortgesetzt bessert. Die ihn behandelnden Aerzte, Doktoren Hébert und Bobinski, glauben gegenwärtig gewiß sein zu dürfen, daß der jetzt 78jährige Patient dank seiner kräftigen Konstitution über den schweren Anfall, der ihn niederwarf, triumphieren wird. Björnson wohnt nach wie vor in dem von ihm bezogenen Hotel in der Rue de Rivoli und beginnt jetzt mit der Aufnahme reichlicherer und kräftigerer Nahrung. Sein Bewußtsein ist wieder vollig ungetrübt, sein Inter esse an allen Tagesbegebenheiten rege und er läßt sich schon wieder die Zeitungen vorlesen. Der Dichter hat, nach dem sich sein Bestnden leidlich gestattet hatte, darauf be standen, dem König Haakon von Norwegen ein paar Dankzeilen für die guten Wünsche zu schreiben, die der König für seine Genesung ausgesprochen hatte, und zugleich Norwegen ein gluckliches Jahr zu wünschen. Im übrigen aber halten die Rerzte streng dar auf, daß der Genesende die größte Ruhe genießt; vorläufig werden Besuche und Briefe noch durchaus von ihm fern gehalten und Frau Karoline sowie Frau Staatsminister Ibsen, seine Tochter, sorgen dafür, daß die Anordnung der Aerzte streng befolgt wird. Kunst und Wissenschaft. * München, 1. Jan. Der Prinzregent verlieh dem aus dem Staatsdienste scheidenden Akademieprofessor Franz v. Defregger die große goldene, um den Hals zu tragende Luitpoldmedaille. Der Regent übergab die Medaille gestern nachmittag während der Tasel persönlich dem Geladenen. * Himmelserscheinungen im Januar. Die Sonne stand am Mittag des ersten Tages des Jahres, d. h. bei seinem Beginn nach astronomischer Zählweise, gerade der Erde am nächsten. Diese Feststellung ist vielleicht nicht ganz überflüssig; denn hin und wieder wird doch noch die irrige Ansicht ausgesprochen, daß es im Sommer deswegen so warm sei, weil dann die Sonne der Erde am nächsten stehe, während der größere Abstand im Winter die größere Kälte hervorrufe. In Wirtlichkeit hängt jedoch die Erwärnung von dem Stande zum Himmelsäquator ab und ist groß, wenn das Tagesgestirn(für unsere Halbtugel) die Zeichen Zwillnge, Krebs und Löwe des Tierkreises durchwandert. Der Mond steht am 3. Januar im Letzten Viertel und wird am 11. Januar, an dem Neumond eintritt, unsichtbar. Wenn er dann am 18. Januar das Erste Viertel erreicht, so kommt er dabei auch demn Planeten Mars bis auf 9 seiner Durchmesser, 4½ Grad nahe. Am 25. Januar zeigt er uns dann wieder seine vollerleuchtete Scheibe. Die Beobachtung der Planeten ist im Januar recht reizend für den Freund der Himmelskunde; denn nicht weniger als vier von ihnen sind am Avendhimmel sichtbar. Zunächst Merkur, der am 10. Januar seine größte östliche Ausweichung von der Sonne erreicht. Er st Mitte des Monats etwa bis 5½ Uhr abends zu verfolgen, wird darauf aber bald unsichtbar. Viel gunstige sind die Bedingungen bei Venus, die ihren Lauf durch die Sternbilder Steinbock und Wassermann nimmt. An sangs ist sie bis 7¼ Uhr abends und gegen Ende des Monats noch bis 6¼ zu beobachten. Am 7. Januar erreicht sie ihren größten Glanz. Die Aenderung ihrer Helligkeit in den ersten Wochen des Januar ist jedoch so gering, daß sie für Beobachtungen mit freiem Auge über haupt nicht in Betracht kommt. Im Sternbilde des Wid ders leuchtet uns dann der rötliche Mars entgegen, der zu Anfang des Monats bis 12½, gegen Ende bis 121 Uhr verfolgt werden kann. Ganz in der Nähe des Mars steht am Anfang des Jahres auch Saturn, dessen blei graues, schwach gelbliches Licht deutlich von dem des benachbarten Planeten des Kriegsgottes absticht. An der gegenüberliegenden Stelle des Himmels, im Sternbilde der Jungfrau, steht der Riescuplanet Jupiter. Er wird zu Ansang des Monats erst sichtbar, wenn Mars untergegangen ist. Allmählich verfrüht er jedoch seinen Aufgang immer mehr, u. daher kann schon bald mit der Verfolgung seiner vier hellen Trabanten begonnen werden, welche für den Amateurastronomen großes Interesse hat. Wird dabei ein 3—4zölliges Fernrohr angewendet, wie es ja mancher Liebhaber sein Eigen neunen kann so wird unter Umständen sogar die Wissenschaft aus sol chen Beobachtungen Rutzen ziehen können. Aus der Welt der Kometen ist von einer Entdeckung zu melden, die am 6. Dezember dem bekannten Kometenjäger Daniel in Princeton gelang. Es handelt sich um einen schwachen Haarstern, doch dieser hat dadurch besonderes Interesse zu beanspruchen, daß er wahrscheinlich mit dem schon seit Jahren erwarteten Kometen 1867 dentisch ist, für den eine sehr gründliche Bahnbestimmung von Dr. Becker eine Umlaufszeit von 40 Jahren mit einer Unsicherheit von ein paar Jahren ergeben hatte. Mitte Dezember stand der Komet im Sternbilde des Fuhrman nes und hatte eine ziemlich schnelle, nach Norden gerich tete Bewegung. Seine Helligkeit ist bereits im langsamen Abnehmen begriffen. Unsere Beobachtungen des Firsternhimmels haben diesmal die schönsten Sternbilder, die derselbe über haupt aufzuweisen hat, zum Gegenstand. Nahe dem Ho rizonte strahlt als heüster Stern des Himmels Sirius im großen Hunde. Westlich neben diesem befindet sich das unscheindare Sternbild des Hasen. Ueber diesem erblicken wir die Riesengestalt des himmlischen Jägers Orion. Der helle Stern links unten hat den Namen Rigel, der rötlich: rechts oben Beteigenze. Besonders bekannt sind noch die drei Sterne, die zwischen den beiden genannten in einer geraden Linie stehen. Sie werden als„Gürtel des Orion" oder als„Jakobsstad" bezeichnet. Unterhalb des Gürte's gewahrt ein gutes Auge drei schwache Sterne deren mittelster von einem blassen Nebelschleier umgeben zu sein scheint. Schon ein Opernglas läßt dann dort genauer den berühmten Orionnebel erkennen,dessen gewal tige Ausdehnung uns erst die Himmelsphotographie gevom Orion tressen wir auf das Stern bild des Einhornes, durch das auch die Milchstraße ihren Zug nimmt. Wetter nördlich erstreckt sich diese dann durch die Keule des Orion, die Zwillinge und den Stier. Im Letztgenannten wollen wir noch eines sehr merkwür digen Nebels gedenken, der seiner sonderbaren Gestalt wegen den Namen„Krab=Nebel“ bekommen hat. In d.r Tat zeigt das Objekt im Fernrohr entfernte Aehnlichkeit mit einer Kradbe oder mit einem Badeschwamm. Weiter nach Norden zu kommen wir in das Sternbild des Fuhrmanns, in dem gegenwärtig der erwähnte Komet Daniel vort Is9 steht, wie er nach astronomischem Gebrauche bezeichnet wird. Im östlichen Telle des Sternbildes befin det sich ungefähr auf der Verbindungslinie CapellaCa stor ein hübscher Sternhausen, den man schon im Opern glase auffinden kann. Der Rest des betrachteten Himmels ausschnittes wird sast ausschließlich vom Sternbild der Straffe gebildet, das aber nur schwächere Sterne besitzt, von denen nicht besonders Interessantes zu berichten ist. Neueste Drahtnachrichten. * Berlin, 3. Jan. Wie man erfährt, erreichte am 31. Dezember 1909 die Copartnership Laden= burg. Thalmann u. Co., Newyork, woran die Bankhauser S. Bleichröder=Berlin und E. Ladenburg= Frankfurt a. M. kommanditartsch beteiligt sind, ihr vertragsmätziges Ende. Ernst Thalmann, Benjamin S. Guinnes, Walter T. Rosen und Eduard E. Thalmann führen die Firma als offene Handelsgesellschaft unter Uebernahme der Aktiven und Passiven unverändert fort. Königsberg, 3. Jan. Mehrere Unglücksfälle beim Schlittschuhlausen werden aus der Provinz nach hier berichtet. Auf dem Loewentie=See bei Löpen brachen 6 Personen ein, wovon 2 junge Kaufleute ertranken. Aus Rhein wird gemeldet, daß dort der 15jährige Schüler Pisanski aus dem Ublick=See und der 14jährige Schüler Passereck eingebrochen und ertrunken sind. Dasselbe Schicksal hatten bei Groß=Kleederg auf dem Klockenberger Tee die 18jährige Tochter des Guts besitzers Zielinski und ihr Bruder, ein Student, der sich bei ihnen zu Besuch aushielt. * Wien, 3. Jan. Der Direktor der Creditanstalt Blum gab seine Demission und wird Vize=Prasident des Verwaltungsrates. An seine Stelle wurde der bisherige Präsident der Riederösterreichischen Finanz=Landesdirettion Dr. Alexander Spitzmüller ernannt. * Wien, 3. Jan. Heute traten hier die Vertreter der mitteleuropäischen Wirtschaftsvereine Deutschlands und Oesterreich Ungarns zu einer Konserenz zwecks Vorberei ung eines Rechts=Hülssverbaudes zwischen Deutschland und Oesterreich=Ungarn zusammen. Deutscherseits wohnten bei Geheimrat Dunge vom Reichsjustizamt, die Professoren Wach=Leipzig, Hellwig Berlin und Jul. Wolss=Breslau. Abends findet eine zwanglose Begrüßung durch den hiesigen Verein statt, worauf morgen die meritorischen Beratungen beginnen werden. * L o n d o n, 3. J a n. I n N o r t h u m b e r l a n d legten infolge Streitigkeiten mit den Bergwerksbesitzern wegen des 8 Stundentages 10000 Bergarbeiter die Arbeit nieder.— In Durham werden heute ebenfalls 10000 Bergarbeiter die Arbeit einstellen. * Petereburg, 3. Jan. Heute morgen traf die Leiche des Großfürsten Michael Ricolajewitsch am hiesigen Bahnhose ein und wurde vom Kaiserpaar, dem Prinzen Heinrich von Preußen, dem Prinzen Withelm von Schweden und den Mitgliedern der kaiserlichen Familie empfangen. Der Kaiser und die Großfürsten stellten den Sarg auf eine mit 6 Pserden bespannte Lafette, worauf der Trauerzug sich durch die trauergeschmückten Straßen nach der Peter=Paul=Kirche in Bewegung setzte. Der Kaiser und die anderen Fürst lichkeiten folgten dem Sarge zu Fuß, während die Kaierin, die Großherzogin Anastasia und die Großfürstinnen in Equipagen folgten. In der Peter=Paul Kirche, wo die Leiche aufgebahrt wurde, fand eine Totenmesse statt, der auch das diplomatische Korps beiwohnte. Die Beisetzung erfolgt am 5. Januar. Schnee in Algier. * Paris, 3. Jan. Aus Algier wird gemeldet: Auf den Hochebenen von Konstantine und Setif ist so starker chneesall eingetreten, daß dadurch der Eisenbahnverkehr erschwert ist. Marktberichte. * Moers, 3. Jan. Schweinemärkte. Nach dem ausgchelten Plan finden die Schweinemärkte hier selbst im Jahre 1910 wie folgt statt: am 7. und 20. Ja nuar, am 3. und 17. Februar, am 3. und 17. März, am und 21. April, am 6. und 19. Mai, am 2. und 16. Juni, am 7. und 21. Juli, am 4. und 18. August, am 1. und 15. September, am 6. und 20. Oktober, am 3. und 17. November, am 2. und 15. Dezember. Neusz, 3. Jan. Fruchtmarkt. Weizen 1. Quakität 22.—, 2. Qualität 21,— Mk. Roggen 1. Qualität 16.—. 2. Qualität 15.— Mk. Hafer 1. Quolität 15.50, 2. Qual. 14.50 Mk. Gerste 14.50 Mk. für 100 Kilogramm. Kar toffeln 2,70 bis 3.— Mk. Heu 4,50 dis 5.—, Luzerner Heu 50 bis 6,— Mk. für 50 Kilogr. Krummstroh 22,—, Breitdruschstroh 24.— Mk. für 500 Kilogramm. Kleie 6,20 Mk. für 50 Kilogramm. Rüdöl 57,50 Ml., faßweise 59,50 Ml., gereinigtes 60.50 Mk. für 100 Kilogramm. Rübkuchen große 106,—, kleine 110.— Mk. für 1000 Kilegramm waggonweise Industrie. Handel und Verkehr. * Dortmund, 31. Dez. Der Gesamtgüterum schlag im hiesigen Hasen stellte sich im Jahre 1909 913392 To.(935 713 To. im Vorjahre). Hiervon entfielen 692831 To.(739 799 To. im Vorjahre) auf die Einfuhr und 220561 To.(195 914 To.) aus die Ausfuhr. Der Minderumschlag dem Vorjahre gegenüber beträgt 22321 To., d. s. etwa 2,4 Prozent, und wird erklärt in erster Linie mit dem schwedischen Streik. Unter den eingebrachten Gütermengen befanden sich 499578 To.(573315 To.) Eisenerz, 86 981 To.(70 771) To. Sand und 16.827 To. (15 077 To.) Grubenholz. Ausgeführt wurden 147598 To. (149000 To.) Kohlen und 22481 To.(—) Eisenbahn: material für die Kolonien.— Im Monat Dezember stellte sich der Güterumschlag auf 59 129 To. gegen 61 508 To. im Vorjahre. * Berlin, 2. Jon. Der Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen hat ein mit hohen Preisen dotiertes Preisausschreiben erlassen, durch das er sich an die Ingenieure und Fachleute um Vorschläge zur weiteren Sicherung des Betrie desim Eisenbahnverlehr wendet. Diesem Ver ein gehören außer der preußischen alle anderen großen Eisenbahnverwaltungen an, so Sachsen, Bavern, Würt temberg usw. * Berlin, 3. Jan.(Telegr.) Von der Börse. Die Börse zeigte bei der ersten Börsenversammlung im neuen Jahre auf die günstigen Auslandsbörsen vom Freitag noch ein ziemlich festes Aussehen, doch war gleichwohl nicht zu verkennen, daß sowohl die Spekula tion, als auch das Privatpublikum größere Realisationen vornahmen, wodurch vornehmlich nach Festsetzung der ersten Kurse die Börse einen schwächeren Anstrich erhielt. Außer dem allgemeinen Ueberladungsgefühl verwies man dieserhalb auf die Warnungen von Großbanken in ihren Wochenberichten. Vorübergehend hinterließ zwar die Meldung von einem Bergarbeiterstreik in England einen günstigen Eindruck auf die Kursgestaltung am Montanmarkte, doch behielt im allgemeinen auch weiter hin die Realisationsneigung die Oberhand. Deu ausänglichen Kursbesserungen in oberschlesischen Hüttenaktien, vornehmlich in Laurahütte, standen erhebliche Abschwächungen in Dortmunder Union und Phönix gegenüber: Rombacher Hütte setzte die Aufwärtsbewegung mit einer Besserung von 1 Prozent fort. Einiges Interesse zeigte sich noch für Banken bei unbedeutenden Kursverschiebungen. Amerikaner setzten auf Newyork höher ein Warschau=Wiener sowie Elektrische Hochbahn erzielten Besserungen. Eine feste Haltung zeigten auch Schifffahrtsaktien. Der Rentenmarkt lag bei behaupteten Kursen still. Elektrizitätsaktien erfuhren ansangs leichte Besserungen, später wurde darin das Geschäft bei anziehenden Kursen lebhafter. Der Satz für tägliches Geld ermäßigte sich im Verlauf der Börse von 6 auf 5 Proz. Kurs-Bericht Bertin, 3. Januar 1910. Deuende AS Oes=mter Wuut Vuggrbin Eet#### Lebrein baxe bbeinheslgx. ###g I. E. A. Suer iggar tumt kaun ##n laye is. a. K. Hertrusd Ag. Siem bel. 3. Jabte! 1. Disce 5 r. 2. Lieg I#. 1. "" k. h Ar. leeiälle Seine 8. Nr. Lirtiche Nast Bege. Egic. kege. ur bege. Jest. s. Schute 8. Fr. densl. K.-44. ###s à UI. Shen. Sete Tafl beimire Lafr. Bbnt. Art. S#eb Imstt Ig. greistz Spus. Geienl. Seit b#ithlen. Bbiwrte Ullr Gamstalt 31./12. 3./1. 109— 48-Seb 1.0 203 30212.90 199.90197.— K. 127.—|126. 45.—s44 2126021250 168.25167. 282.75283.— 7.25269.50 75351. 2.25209. 01.90201.90 124— 182.— 302.— 97.—97.2 193.—193. 149 50 150.30 140.—5 218 25 190 80196.— 931.—92150 Aut der Tachbörse wuder notuer. Bochume: 253.—. Deutsch-Luseinbunger 220.75. Dortmunden Union 95.50 Lemahütte 20/2.—. Konsolidatios—.— Gelsenklichen 223. Marpener 213 25 Hibernis—.—. Norddeutscher Lloyd:03.90. Dynamit Trust Akt. 180.50. Phörix 222.50. Tendens: fester. ungen dis 1700 Kilomeler finden getrennt nach Stückt gütern(Eitgut, Allgemeine Stuckautklasse und Spezialtari für bestmmmte Stückgüter), Wevenladungen(Allgemeime Wogenladungsklasse A 1, B. Speztaltarife A2 I, II und III) und nach Ausnahmetarisen(Holz des Spezialtariss II. Rohstoffe, Kali, Düngekall und Wegedaustoffe). Heft E stellt die 27 Ausnahmetarise und die 48 Seehasenauf aahmetarise sowie die darüber getrofsenen Sondervorschriften zusammen. Das Wers liegt auf dem Burean der Handelskammer, Schifserdörse in D.=Ruhrort, zur Einsicht auf. Indessen empfiehlt sich für Fimmen, die einen größeren Empfang oder Versand habrn, die Anschaffung des Werkes, soweit es für Duisdurg ersorderlich ist. Die Kosten sind wie aus Nachstehendem hervergeht, gering. Es deträgt der Preis des Teils I Adteilung A Mk. 0.20 Anhang hierzu Ml. 0.30 des Teils I Abteiluna B Ml. 0.30 des Tiertarifs Mr. 0.10 des Teils II Heft A Ml. 0.75 des Teils 11 Heft B Bogen 24 01 0.05 des Teils II Heft C. Kilometerzeiger für Duisdurg, Teilheft 41, Moers, Homberg. Teilheft 45 1#k. 0.40 des Zeils II Hest D. Kilometertariftadelle Mk. 0.30 des Teils II Heft E(Aufnahmelarise usw.) Mt. 2.00 Schiffahrts=Angelegenheiten. * Quieburz=Ruhrort, 3. Jan. Schilferdörse zu Duisdurg=Ruhrort. Amtliche Feststellung der Frachtsätze und Schlepplöhne. Die Sötze verstehen sich, soweit nicht anderweitig angegeden. in Mark für die Te.(1000 Kg.). Bergfahrt. Schleyplöhne noch St. Soor 0.45 Mark, nach Mainz=Gustedsbur 0.60 Ml., nach Mannheim 0,70 Mk. Talfrachien für Kohlenladungen. Holland. Gouda, große Schiffe 1.35 M. Belgien. Antwerpen=Süd, große Schisse 1,10 Mk. Am 1. Jon. pesslerten euf ihrer Fehrt rbeinaufuhris beirende Schifle Lobin * Deutscher Eisenbahn=Gütertarif. Bisher war es schwer, durch die Meuge der Tarisoor schriften, Güterklassifikationen und Nedengedührentarise, durch die besonderen und gemeinsamen Bestimmungen usw. sich hin durchzuwinden. Bei der Menge der Vorschriften, der Nachträge und der eigentümlichen Einteilung des deutschen Ver kehrsgediets in einzelne Gruppen bedurfte es wahrhaft eines Studiums, um die Frachtsätze bestimmter Güter zwischen bestimmten Stationen genau berechnen zu können. Schon die Feststellung der kilometrischen Entfernung für Trausporte, die aus dem Geltungsbereich eines Gruppentariss, z. B. der nordwestlichen, in das Gediet eines anderen, z. B. des östlichen Gruppentarifs übergingen, erforderte ein mehrjaches Akbieren der Teitstrecken der einzelnen Verkehregruppen. All diese Schwierigkeiten sind durch eine Neuordnung des Deutschen Eisendayngütertarifs auf syftematischer Grundlage aus dem Wege geräumt oder doch wenig stens teilweise beseitigt. Das große Wert, das viele tausend Seiten umfaßt, zerfällt in einen I. und II.„Teil“, die beiden Teile wieder in einzelne„Hefte.“ Es enthält Teil I: Adteilung A(Nr. 1 des Tarifverzeichnisses) die allgemeinen Bestimmungen für den Güterverkehr: Eisenbahn verkehrsordn ung nebst allgemeinen Ausführungsbestim mungen. In einem Anhang hierzu findet sich ein alphabe tisches Verzeichnis der in der Anlage C zur EisenbahnVer kehrsordnung aufgeführten Güter. über deren Verpackung, Zusammenpackung, Versendung in destimmten Wagen(offen, gedeckt, Kesselwogen usw.) oder Beiladung zu anderen Gü tern besondere Bestimmungen getroffen sind. Abteilung B umsaßt die allgemeinen Tarifvorschriften (Eilgut oder Frachtgut) nebst Güterklassifitation und den Nedengedührentarif. Daraus ist in alphadetischer Folge ersicht lich, eb Güter als sperrig angesehen werden, unter die Spezialtarise für bestimmte Eilgüter, Stückgüter oder ob Güter unter oie Spezialtarise 1, II und III der Wagenlevungsgüter sollen. In einer desonderen Nr. 1500 werden die für den Transport von Tieren gültigen Bestimmungen(Deutscher Eisendahn Tiertarif) zusammengesaßt. Im Nedengebührentarif ist u. a. das Wägrgeld, die Zählgebühr, Krangeld geregelt. TeilII zersällt in die 5 Hofte A. B. C. D und E. Heft A stellt zusammen die besonderen Ausführungsbestimmungen zur Eisenbahn=Verkehrsordnung,(z. B. Bestimmungen über durchgehende Beförderung, den Frachtdrief, Frachtzahlung usw.), üder besondere Tarisvorschriften und zwar Ausnahmen für einzelne Güter in der Beförderung oder Frachtberechnung(so für Milch, Arzneimittel ufw.), Ausnahmetanse und Aus fuhrgüter. Es folgen die desonderen Bestimmungen zum Nedengedührentarif(über Wägegelo, Ladegedühren usw.) und örtliche Bestimmungen nebst einem alphabetischen Stations verzeichnis mit Angabe der Besonderheiten jeder Station. Hier sind unter Duisburg dies Stationen Duisdurg, D.=Ha sen, D.=Hochseld Nord, D.=Hochseld Süd. D.=Hochseld=Süd Hasen, D.= Meiderich. D.= Ruhrort und Duisdung West mit den desonderen örtlichen Bestimmungen wie Hasen frachten usw. ausgeführt. Es schließen sich an die Vorschriften über den Umdehandlungstarif im innerdeutschen Verkehr und m Verkehr mit dem Auslande sowie der Uebergangstarif für den Verkehr mit den Kleinbahnen. Heft B(auch Kilometertafel I genannt) ist eingetchlt in 100 Bogen und enthält sämtliche Stationen der Vereinigten Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Staats eisendahnen, Königlich Preußischen Mikitäreisendahn, Groß herzoglich Oldenburgischen Staatseisendahnen Cronberger, Farge=Begesacker, Hoyaer, Ilme=, Rerg##ch= und Kreis abetischer Zeihenfolge und de der einzelnen Station enweder einen Hinweis auf die Tafel II. den eigentlichen K#lometerzeiger, oder Kilometer von der settgedruckten Station nach benachdarten Stationen und für die Ermittlung der Entfernung nach den üdrigen Stationen Anstoßkilometer nach Knotenstationen. Heft C ist eingeteilt in 55 Teilhefte, die in einzelnen Gruppen von je 25 Stationen die Entfernungen dieser 25 Stationen mit allen übrigen Stationen und Knotenstationen im Staatsbahn=Güterverkehr angeden. Die sieben Stationen Oberhausen, Sterkrade. D.= Meiderich. D.= Ruhrort, Ruhrort Hafen alt und neu, Duisburg(einschließlich Hasen und Wes) und D.=Hochfeld Nord und Süd finden sich im Teilbeft 41 neden 18 anderen Stationen, deren Entfernung mit 6057 Stationen nachge wiesen wird. Die Stationen Homberg und Moers befinden sich in Heft 45. Is die für den Transport in Betracht kommende Entfernung ermittelt, so läßt sich im Heft D der Frachtsatz in für 100 Kilogromm(odur in Mark für 10 a) bis“ Wasserstands=Nachrichten. Konstanz, 3. Jan. Bodensee vorm. 3.26 m. Heilbroun, 3. Jan. Reckar 8 Uhr morg. 1.40 0.03 Meter. Frankfurt, 3. Jan. Städt. Peg. Morg. 2.50 m. Meteorologische Beobachtungen des Uhrenbaufes Oeiur. Nielmann. Ruhrort. Wono stdermi Aelatunr meter Gell.1 Feuchtigken Temperatur von gestern+ 7,5° C. Nieongete Lenveratur vor hente+ 25° C. Belanntmachung. Auf dem mit Eisendahnanschluß versehenen städtischen Schlachthofe im Stedtteile Duisourg=Meiderich wird im Jahre 1910 am Montag jeder Woche, und wenn dieser Tog auf einen Feiertag fällt, am folgenden Werktage regetmähig Für inländisches Schlachtvieh: 8½—11 Uhr vormittags. für ausländisches Schlachtvieh: 11 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags. Die Marktgebühr beträgt: Für 1 Stück Großvieh 0.80 Mk. Für 1 Schwein 0.30 Mk. Für 1 Stück Kleinvieh 0.20 Ml. Der dierjährige Fohlenmarkt, verbunden mit Ausstellung und Prämiierung. wird am Donnerstag, den 14. Juli 1910 auf dem Gelände„am Zuschlag“ adgehalten. Quisburg, den 29. Dezember 1909. Der Oberbürger meißter: J. B.: Edbach. Belanntmachung. Die Heberolle für das Jahr 1909 bezw. 1910, enthaltend die zu den Kosten der Rheinischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft zu leistenden Beiträge, liegt gemäß§ 111 des Unfall=Versicherungs=Gesetzes für die Land= und Forstwirtschaft in der Zeit vom 4. Januar 1910 bis einschließlich 7. Januar 1910 auf dem hiesigen Bürgermeisteramte, Zimmer Nr. 32, vormittags von 9—11, Uhr. zur Einsicht der Beteiligten offen. D4 Homberg, den 31. Dezember 1909. Der Bürgermeister: J. V.: Dr. Sgelmans, Beigeordneten ferauen neufe-Hoeh Preise. ünerreicht.—“ee. u. m. 100. Man verlange kostenlose Vorführung durch Gustav Vetter, Barmen. Fernsprecher 653. Statt jeder besonderen Anzeige. Heute morgen 4 Uhr verschied nach langen schweren Leiden meine innigst geliebte Gattin, meine liebe Mutter, Schwiegermutter und Grossmutter Nad Wilheim-Hoklau Bertha geb. Pfeifer im Alter von 52 Jahren. Hoerde, D.-Meiderich. Die trauernden Hinterbliebenen. Unsere Marke„Pfeilring allein garantiert die Echtheit unseres Lanolinund LanolinCream anserer Seife „Nachahmungen weise man zurück.“ Veieingie Chemische Werke Aktiengesellschalt bve u— Cetsestenburt, Sa auler 16. Heute Sonntag, den 2. Januar wurden wir durch die glückliche Geburt eines prächtigen Mädchens hocherfreut. O.-Meiderich, den 2. Januar 1910. Apotheker Hofius u. Frau. Vernnnrinachung. In das hiesige Handelsregister ist die Firma Josef Heine Bruckhausen und als deren Inhaber der Bauunternehmer Jose Heine in Bruckhausen eingetragen. Duisburg=Ruhrort, den 30. Dezember 1909. Königliches Amtsgericht. Terunntmächung. In das hiesige Handelsregister ist bei der Firma Bollig Müller& Korbmacher in Duisburg=Ruhrort(Beeck) eingetragen: Der Buchdrucker Wilhelm Müller ist aus der C schaft ausgeschieden. Duisburg=Ruhrort, den 28 Dezember 1909. Königliches Amtsgericht. Nach den Berichten verschiedener Zeitungen hat Herr Stadtbaurat Figge am 29 Dezember 09 in der öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten=Versammlung von Hagen meine nach Entscheidung des Picisgerichts erneute Bewerbuing um den Theaterbau daselbst in beleidigender Weise kritisiert Gegen Herrn Stadtbaurat Figge wird Privaik'age erhoben. Inzwischen dücfte eine kurze Darlegung des Sachverhalts von Interesse sein. Es waren mir solgende Tatsachen bekannt: 1. Es war noch keinerlei Auftrag erteilt, vielmehr bestanden Bedenfen gegen die in Frage kommenden Entwürfe. 2. Schon in der Ausschreibung war ausdrücklich dem orstand der Stadchillen=Attien=Gesellschaft völlig sieie Entschließung über die Vergebung des Baues vorbehalten worden. 3. Mein Projekt war lediglich wegen formaler Ueberschreitung der Bauto#ten bei dem Wettbewerb ausgeschieden, auf Grund einer formal richtigen Vorprüfung. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, daß der Einheitspreis von M. 15,00 pro chm. erst nechttäglich am 22. Oktober unter Abänderung der ursprünglichen Wettbewerbsbedingungen festgeietzt wurde. Diese ungewöhnliche Festietzung eines Einheuspreises in summarischer Art, bei der die große Verschiedenheit der einzelnen Bauteile eines Theaters ganz unberücksichtigt blieb, konnte um so weniger als ein Ausschlußgrund bei dem Wettbewerb argesehen werden, als in dessen Bedingungen, außer der Summe von Mk. 450000.00 für den sogenannten Rohbau, ohne jede Ausstattung, auch noch eine nicht zu überschreitende Summe von M. 750000,00 für das betriebsfertige Theater einschl. des Fundus angesetzt war Die letzte Summe war von mir eingehalten. Ueberdies war bei der Prüfung meines Ueberschlages ganz außer Acht gelassen, daß mein Projekt einen nicht gesorderten und nicht notwendigen Restaurationsanbau enthielt, dessen Baukosten füglich abgesetzt werden mußten. Es war ferner ganz unberücksichtigt geblieben, daß mein Projekt einen großräumigen Grundriß bei konstruktiv einsachem Aufbau aufwies, sodaß es unzweiselhaft zu einem billigeren Einheitspreise auszuführen ist, als Entwürse, die diesen wichtigen Gedanken weniger beobachten. Die Angabe des Herrn Baurats Figge über einen von mir offerierten Einheitspreis von M. 12,60 pio cbm. muß für jeden Nichteingeweihten ohne Kenninis des Vorstehenden völlig unverständlich sein. Ich habe die neue Offerte nach den Grundsätzen eines gewissenhaften Kaufmannes aufgestellt und abgegeben, auf Grund meiner großen Erfahrungen, die mir die Möglichkeit geben, umsangreiche Bauten solid und doch billig auszuführen. Der Vorwurf des Herrn Baurats Figge trifft mich um so weniger, als hochangesehene, in der Geschäftswelt stehende Mitglieder des Aussichtsrates gegen mein Vorgehen nicht nur keine Bedenken erhoben, sondern dasselbe unterstützt haben. Regierungsbaumeister Carl Moritz Köln. Gegen wiele Haulerden, wie fende Dermatosen, SchuppenPiechts Psoriasis), Seborrhoca des Kopfes und Gesichts, Hautjucken einsache urige u. entzündliche Aene(Geckel), Furunknlose, Ichtzyosis, Prurigo d. Kinder, chron. Fizeme(juck. Knötchen) usw. verordnet H. Dr. med. S., Spezialarzt ür Hautl, mit bestem Erfolg Zucker's Patent=Medizinal Seife. à Sick. 50 Pfg.(15% ig) u. 1.50 Mk.(35% ig bä iste Form), im Verein mit Zuckseb Creme 75 Pfg. u. 2 M. Bei in Ruhrort Gust. R ichenbich und Kaisendroge e. Beeck: Herm. Kottschlag, O. Nicwöhner, Drog. Ostacker, Laar: K. J. Vollmer, Marrloy: Fritz Ulme Nchfl. Neumühl: Willy Ewers, aul Arions u Central Drogerie, Homberg Hochheide: J. P. Ornnes Hans Jasper, Herm Meulenberg, Meiderich: Walter Büscher, Herm Kloppert. Bangelder wie ereririentatg. pcompt und zuverl. durch Victor Oberhausen, Industriestr. 147. Ferusprecher 275. 1. Etage, 4 bis 5 Zimmer, per 1. April zu vermieten. D.=Beeck, Weststr. 26. besorgt P. Schmir, Homberg=Niederrh. 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