täglich aur an vie. 60 Pfg., durch Bestellgeld 2 Mr. Aerrnnnt Inserate 15 Pfg. die 7 gespaltene Petitzeile oder derer Raum,— für Geschäfts inserate innerhalb der Kreis Ruhrort und Moers die Petitzeile 10 Pfg., Reclamer die Borgiszelle 40 Pfg. Verantwortl. Nr. 190 Amtliches Kreisblatt für den Kreis Ruhrort. „Illustrirtes Sonntagsblatt.“ Redacteur: In Berir: C. Röder, Ruhrort. Verbunden mit der 8seit. Gratisbeilage„I Bestellungen nebgnen an alle Abostankalten die Landbriesträger und Zeitungsboten, sowie unserr Verlag: Joh. Brendow u. Sohn. Ruhrert und Lettungsboten, somie umnsere E=peditionen in Laar bei F. C Troost. in Hamborn bei Herm. Thum, in Reiderich bei Joh. Meerkamp, in Sterkrade dei W Scharrer, in Dinslaken bei K. Müller, in Hochbeide bei J Senden. in Homberg bei Peter Schmitz, in Mörs dei J. R. Lechner, in Orsoy bei H. Münster. Laptchpebmnen; Ruhrort, Schusratz. Aanahme Stelen für Iuserate: die Annonernesrreditionen Rodoif Rosse m Völs, Haasenstein u. Hogler in Wöln, G. E. Daube u. Co. u Fraakfurt a. M. Montag, den 20. August 1888. 15. Jahrgang. Abonnements=Bestellungen auf die „Ruhrorter Zeitung“ amtliches Kreisblatt für den Kreis Ruhrort Meidericher Zeitung— werden fortwährend entgegengenommen. Die Expedition. Geschichts=Kalender. 20. August 861. Gründung der Stadt Braunschweig durch Herzog Bruno von Sachsen. 1400. Absetzung des deutschen Kaisers Wenzel durch die Kurfürsten. 1639. Martin Opitz, der Vater der deutschen Dichtkunst, gestorben 1759. Ziethen schlägt die Oesterreicher bei Sorau(7jähr. Krieg). 1807. Die Frauzosen erodern Stralsund. 1870. Mac Mahon läßk das Lager von Chalons anzünden. Die Turemburger Frage, deren provisorische Lösung unseren Staatsmännern schon wiederholt arge Sorgen bereitet hat, dürfte in nicht allzuferner Zukunft wieder actuell werden. Bekanntlich ist der König von Holland schon seit längerer Zeit leidend und es ist in Anbetracht seines hohen Alters der Eintritt einer Katastrophe zu erwarten. König Wilhelm III empfängt keine Besuche mehr, seine nächsten Verwandten ebensowenig wir Fremde. Selbst wenn der König im Palaste im Haag residirt, werden zumeist die Minister und Gesandten von der Königin Emma empfangen. Wenn aber das Hoflager sich einmal auf dem Sommersitz Loo befindet, dann ist der König für Niemanden sichtbar, wie denn auch der gegenwärtig im Seebad Scheweningen weilende Prinz Aldrecht von Preußen, Regent von Braunschweig, bisher nur die Königin, niemals aber Wilhelm III sehzen konnte. Diesen Eigenthümlichkeiten gegenüber ist es höchst auffällig, daß der nächste legitime Erbe der luxemburgischen Krone, Herzog Adolf von Nassau, und sein Sohn, Erdprinz Wilhelm(der Schwager unseres Erbgroßherzogs), bei ihrem jüngsten Besuche die sonst hermetisch verschlossenen Thore des Schlosses von Loo offen fanden. Man weiß, daß die 9jährige Prinzessin Wilhelmine jetzt verfassungsgemäß zur Thronerbin nach König Wilhelm III erklärt ist, während das Großherzogthum Luxemburg dem Herzog Adolf von Nassau zufallen wird. Trotz dieser anscheinend endgültigen Regelung der Erbfolgefrage in beiden Ländern empfinden weder die Holländec, noch die Luxemburger ein sonderliches Gefühl der Sicherheit in Rücksicht auf die Zukunft ihres Staates. Die Holländer fürchten die verschiedenen Bewerbungen um die Hand der Prinzessin Wilhelmine, welche mit ihrem Herzen eine Krone zu vergeben hat. Die Luxemburger dagegen fürchten, daß sie, von Holland getrennt, über Kurz oder Lang die Beute Frankreichs oder Belgiens werden könnten. Alle diese Befürchtungen nun wären, wie dem„Pester Lloyd“ aus dem Haag geschrieben wud, behoben, wenn Prinz Wilhelm von Nassau, der künftige Großherzog von Luxemburg, in einigen Jahren die Kronprinzessin Wilhelmine der Niederlande heirathet. Dadurch würde die hollandische Krone vom oranischen auf den nassauischen Zweig des Hauses Nassau=Oranien übergehen und das Großherzogthum Luxemburg bliebe mit Holland vereinigt. Mit diesem Projecte bringt man den Besuch des nassauischen Prinzen im Schlosse Loo in Verbindung. Uns will das ganze Project sehr als„Zukunftsmusikerscheinen. Roitiche Nacheichten. Deutschland. * Berlin, 19. Aug. Die Rede Kaiser Wilhelms lI in Frankfurst a. d. Oder zur Feier der Enthüllung des Prinz Friedrich=Karl=Denkmales ist bisher entstellt veröffentlicht. Der„Deutsche Reichsanzeiger“ publicirt nunmehr die authentische Fassung: „Mein Herr Oberbürgermeister! Ich spreche Ihnen Meinen herzlichsten Dank aus für die Worte, die Ich soeben vernommen, und bitte Sie, zugleich der Uebermittler Meines wärmsten Dankes für den so herzlichen Empfang an die Stadt zu sein. Ich weiß sehr wohl, daß, wie Sie eben erwähnten, die Bande inniger Des Hauses Ehre. Roman von Friedrich Friedrich. (45. Fortsetzung.) Woltmann geleitete seinen früheren Chef in Cäsar's Zimmer, dann beeilte er sich, die Kasse zu öffnen. Bleich, fast sprachlos stürzte er kaum eine Minute später wieder in das Zimmer. ist geschehen!“ fragte Ruben. „Die Kasse ist leer, das Geld ist daraus genommen, die Deckung für die Wechsel ist fort!“ rief Woltmann und sank überwältigt auf einen Stuhl. Ruben war nicht im Stande, zu antworten— es dunkelte vor seinen Augen. „Mich— mich wird man nun der That beschuldigen!“ klagte der alte Kassirer verzweiflungsvoll. Ruben suchte sich zu fassen. „Nein, nein, nicht Sie!" entgegnete er. Er konnte nicht weiter sprechen, denn wenn der Alte unschuldig war, so gab es nur noch einen Menschen, der die That begangen haben konnte, und das war sein eigener Sohn! Er barg das Gesicht in den Händen. Er beschuldigte sich in diesem Augenblicke, daß er gegen Cäsar zu schwach gewesen sei, er hatte freilich nicht für möglich gehalten, daß es je dahin kommen könne. Es war nicht Zeit zu nutzlosen Anschuldigungen, die Ehre seines Hauses und Namens stand auf dem Spiele— sie mußte gerettet werden. „Sie sagen, die Deckung für die Wechsel sei fort?“ fragte er, sich zusammenroffend. „Die Kasse ist leer, es ist Alles— Alles fort!“ stöhnte der alte Kassirer. „Und Sie sind nicht im Stande, Geld zu schaffen?“ „Nein.“ Ein tieser, schwerer Seufzer rang sich aus der Brust Ruben's; daß er diesen Tag noch erleben mußte! „Geben Sie mir das Hauptbuch,“ sprach er. Woltmann schloß den in dem Zimmer stehenden eisernen Schrank auf und legte das schwere Buch vor den alten Herrn auf den Tisch. Ruben schlug es auf, aber die Buchstaben und Zahlen tanzten vor seinen Augen. „Helfen Sie mir— ich kann nicht lesen,“ bat er. Der Alte trat zu ihm. Die beiden greisen Männer durchforschten das Buch, keiner von ihnen sprach ein Wort, aber sie athmeten schwer und laut. Woltmann's Hand zuterte so heftig, daß er kaum im Stande war, die Blätter umzuwenden. „Es ist Alles— Alles verloren!“ rief Ruben endlich und ließ den Kopf auf das Buch niedersinken— er weinte laut. Woltmann stand bestürzt, bleich neben ihm; auch er hatte keine Hoffnung mehr und doch suchte er den so schwer geprüften Greis zu beruhigen. Ruben hörte ihn nicht, es war ihm, als ob er das Todesurtheil empfangen habe. „Weshalb ist mir dies— dies noch vorbehalten gewesen!“ stöhnte er. „Weshalb hat der Tod nicht Erbarmen gehabt und mich vorher erlöst!“ Woltmann schwieg— was wellte er sagen? Endlich richtete sich Ruben empor, seine alten Wangen waren noch von Thränen feucht und er fuhr mit der Hand über sie hin, um sie zu trocknen. treuer Ergebenheit Frankfurt seit Jahrhunderten mit meinem Hause verbunden haben. Mein Herr Großvater wußte dies wohl und er wählte deshalb die Stadt zum Ort des Standbildes. Sein Wille übertrug dem hochseligen Prinzen has Commando des dritten Armeecorps. Der eiserne, gewaltige Charakter, der mächtige Wille und das strategische Genie des Prinzen befähigten ihn besonders, an der Spitze des Armeecorps zu stehen und Brandenburg's Söhne in harter, schwerer Schule heranzubilden, wie sie sich später in den Schlachten bei Vionville gezeigt haben. Es ist eine ernste Zeit, in der wir stehen. Die großen Heerführer, die unsere Armee zum Siege geleitet haben, die beiden großen Vettern, der Kronprinz und der Prinz Friedrich Karl, sind dahin. So lange die Geschichte bestehen wied, so lange werden Mein Vater als der deutsche Kronprinz und Mein Oheim als der deutsche Feldmarschall par ellence als die Hauptvorkämpfer und Stifter des Reiches gefeiert werden Wie das brandenburger Volk mit eiserner Energie und unermüdlicher Thätigkeit dem sandigen Boden seinen Erwerb abringt, so rang das dritte Armeecorps heute vor achtzehn Jahren dem Feinde den Sieg ab. Die Leistungen aber, welche das Armeecorps vollbracht, hat es dem Prinzen und seiner Schule zu verdanken. Ich trinke auf das Wohl der Stadt Frankfurt und trinke auf das Wohl des dritten Armeecorps! Doch Eines will ich noch hinzufügen, meine Herren, im Hinblick auf den großen Tag, den wir feiern: es giebt Leute, die sich nicht entblöden, zu behaupten, daß Mein Vater das, was er mit dem seligen Prinzen gemeinsam mit dem Schwerte erkämpfte, wieder heraus geben wollte. Wir Alle haben ihn zu gut gekannt, als daß wir einer solchen Beschimpfung seines Andenkens nur einen Augendlick ruhig zusehen könnten. Er hatte denselben Gedanken, als wir, daß nichts von den Errungenschaften der großen Zeit aufgegeben werden kann. Ich glaube, daß wir sowohl im dritten Armeecorps, wie in der gesammten Armee, wissen, daß darüber nur Eine Stimme sein kann, daß wir lieber unsere gesammten achrzehn Armeecorps und zweiundvierzig Millionen Einwohner auf der Wahlstatt liegen lassen, als daß wir einen einzigen Stein von dem, was mein Vater und der Prinz Friedrich Karl errungen haben, abtreten. In diesem Sinne erhebe ich mein Glas und trinke auf das Wohl meiner braven Brandenburger, der Stadt Frankfurt und des dritten Armeecorps! * Weshalb sprach Kaiser Wilhelm in Frankfurt? Die kernfesten und kräftigen Worte unseres Kaisers in Frankfurt, daß eher das ganze deutsche Volk auf der Walstatt liegen würde, bevor ein Schritt breit Bodens abgetreten werde, haben im ganzen Deutschen Reiche einen begeisterten Widerhall gefunden. Alle deutschen Stämme bauen auf den Kaiser, der Kaiser kann auf sie dauen! Eher wird Deutschland in Stücke gehen, ehe es sich zu einem unwürdigen Frieden entschließt. Der Kaiser hat keinen Krieg ankündigen wollen, aber eine Warnung von ungeheurer Wucht hat er Denen ertheilt, denen ein Friedensbruch immer noch im Sinne liegt. Denn, wenn man zwischen den Worten des Kaisers zu lesen versteht, so erkennt man den deutlichen Sinn: Deutschland wird den Frieden nicht brechen, wird, wenn es angegriffen wird, bis zum letzten Mann für sein Recht kämpfen, aber es wird auch den Friedensbrecher die furchtbaren Opfer des nächsten Riesenkrieges mitleidlos entgelten lassen. Die Niederlage wird die Vernichtung der Selbstständigkeit des betreffenden Staates bedeuten. Der Kaiser hat laut und vernehmber aller Welt gesprochen. Aber aus welchem Grunde fielen die hochernsten Worte! Nur, um Kaiser Friedrichs lichtes Bild gegen gehässige Angriffe zu vertheidigen! Der Grund lag wohl tiefer, denn in Wahrheit hat wohl kein Mensch geglaubt, daß Kaiser Wilhelms! Sohn fortgeben könnte, was er selber errungen geholfen. Es ist noch nicht einen Monat her, daß Kaiser Wilhelm II von seiner Ostseefahrt heimgekeort ist. Damals war nur von den klarsten Friedensaussichten die Rede, kein Wöllchen trübte den politischen Hortzont. Und jetzt bereits spricht der Kaiser solche ernsten Mahnworte. Sind die Friedensaussichten schon wieder geschwunden! Davon kann keine Rede sein, aber leise Wolkchen haben sich zweifellos wieder gezeigt, und sie zu vertreiben, sprach Kaiser Wilhelm II seine ehernen Worte. Was speciell vorgefallen, entzieht sich der Oeffentlichkeit, ober wir können es vermuthen. Die panslawistische Partei in Petersburg, die dem Kaiserbesuche aus Deutschland feindlich gegenüberstand und nur mit Mühe während der eigentlichen Festtage zur Ruhe gebracht werden konnte, hat ihr verhängnißvolles Intriguenspiel, den Ciaren abermals gegen Deutschland einzunehmen, von Neuem begonnen. Darauf deutete auch die Preßattacke der letzten Tage as e ast eutan i. euden Se hut us dn Katose mnan Hauses an,“ sprach er. Seine Stimme zitterte so heftig, daß er karm im Stande war, die Worte hervorzubringen. Woltmann fuhr bei diesen Worten unwillkürlich erschreckt zurück. „Es ist vielleicht noch Rettung möglich, sie besitzen viele Freunde!“ rief er. „Soll ich sie mit in den Fall meines Hauses hineinziehen? Nimmermehr! Jetzt würde ich unehrlich handeln, wenn ich auch nur noch hundert Thaler annehmen würde, denn ich din nicht im Stande, sie zurückzuzahlen. Woltmann— Woltmann, dies hätte ich nie für möglich gehalten! Sie haben mir immer treu gedient— ich habe Sie als meinen Freund angesehen, nun erweisen Sie mir den letzten Liebesdienst und sagen Sie den Leuten, daß nicht durch meine Schuld—“ Er vermochte nicht weiter zu sprechen, seine Kraft war erschöpft. Wenn der Kassirer ihn in Schutz nahm, mußte er dann nicht alle Schuld auf seinen Sohn werfen? Das Schlimmste glaubte er erlebt zu haben, als er den Tod seiner Frau und Leo's erfahren hatte, dieser Schlag traf ihn fast noch härter. Für Leo's That fand sein Herz noch hundert Entschuldigungsgründe, derselbe hatte unter der Macht einer dämonischen Leidenschaft gestanden, als er die unglückselige That volldracht, und er hatte sich dann selbst den Tod gegeben, um der Schmach der Strafe zu entgehen. Was konnte das Herz zur Entschuldigung Cäsars sagen? Nichts— nichts! In wahnsinniger Verschwendung hatte er das Vermögen vergeudet, durch seinen Hochmuth und Eigensinn das alte Haus herabgebracht; er hatte den Stand desselben genau gewußt, da er das Hauptduch geführt, und dennoch sich nicht die geringste Beschränkung in seinem Leben auferlegt. Und als er endlich den nahen Sturz erkannt, besaß er nicht den Muth, alle seine Kräfte einzusetzen, um demselben entgegenzuwirken— in feiger, ehrloser Weise hatte er sich dem selbstverschuldeten Falle durch die Flucht entzogen und sogar noch die Hand nach Geldern ausgestreckt, die nicht mehr sein Eigenthum waren, sondern den Gläudigern gehörten. Dies war das Ende seines so stolzen und hochmüthigen Wesens! Schande hatte er auf den Namen Ruben gehauft und er war nicht im Stande, dieselbe je wieder abzuwaschen. Hätte er wenigstens seinem Leben ein Ende gemacht, so würde er dadurch bewiesen haben, daß in seiner Brust noch das Gefühl der Ehre wohnte— aber er war in seiger Weise entflohen! Und bei all' den Schmerzen, welche die Brust des alten Mannes durchwühlten, züngelte immer der Selbstvorwurf an ihm empor:„Dich trifft ein Theil der Schuld, weil Du ihm die Leitung des Geschäftes selbstständig überlassen und von ihm nicht Rechenschaft über den Stand Deines Hauses verlangt hast!“ Er war zu schwach, um in sein Zimmer zurückzukehren, mehrere der Buchhalter trugen ihn in seine Wohnung. Woltmann wollte bei ihm bleiben, er lehnte es ab. „Nicht mir, sondern meinem Hause widmen Sie Ihre Kraft,“ sprach er.„Lassen Sie uns unseren Gegnern wenigstens das Geständniß ablocken, daß wir, sobald wir den Stand des Geschäftes erkannt, ehrlich und offen gehandelt haben. Ein Lieblingsgedanke, den ich seit Jahren gehegt habe, ist mir nun vernichtet. Ich wollte in meinem Testamente Derer, die mir so lange Jahre beigestanden und an der Bluthe meines Hauses mitgearbeitet haben, in Dankbarkeit gedenken— jetzt habe ich nichts mehr zu vermachen. hin. Daß dies Ziel erreicht ist, ist natürlich nicht anzunehmen, aber Kaiser Wilhelm hat es für angemessen erachtet, die verschlungenen Fäden kräftig zu zerreißen; es ist wieder klar, und die Minirarbeit der Deutschfeinde wird schwerer immer schwerer werden. Was die Panslawisten wollen, wissen wir ja recht wohl: Frankreich zum Krieg mit Deutschland zu bringen, und dann einzugreifen. Nun, das wird keine Noth haben, rechts und links weiß man, wie Deutschland seinen Mann stehen wird. Wenn wir aber sagen sollen, daß solche Warnungsworte erfreulich sind, müßten wir lügen. Die arge Thatsache, daß in Petersburg der Czar denkt, aber die Panslawisten lenken, bedeutet für Europa eine ebenso große Friedensgefahr, wie die Wuthausbrüche der Revanchepartei in Paris. In Petersburg, wie in Paris ist es die Unsicherheit bezüglich eines Kriegsausganges, was vom Kriege abhält, weiter nichts. Wir bezweifelten schon Angesichts der Zweikaiserbegegnung, daß sie practische Folgen haben werde, und es zeigt sich jetzt, daß diese Anschauung die richtige war. Bezüglich der bulgarischen Frage kann sich nach dem Besuche Kaiser Wilhelm's II in Wien und Rom doch vielleicht noch etwas ergeben, hingegen ist in wirthschaftlicher Beziehung, wie die letzte Preßfehde lehrte, rein gar nichts zu erwarten. Das ist nicht erfreulich, aber Thatsache. Jedenfalls brauchen wir uns also keinen Illusionen für die Zukunft hinzugeben und müssen uns fester als je an das alte Wort anschließen: Selbst ist der Mann! — Unser Kaiser besichtigte am Sonnabend Vormittag in Gegenwart zahlreicher hoher Officiere auf dem Bornstedter Felde zu Potsdam das erste Garderegiment zu Fuß. Nach Schluß der glänzend verlaufenen Uebung setzte sich der Kaiser an die Spitze des Regimentes, dessen Uniform er trug und ritt unter den Klängen der Nationalhymne mit demselben durch die Straßen nach dem Regimentshause, wo die Leibcompagnie defilirte. Der Kaiser nahm darauf mit den Officieren das Frühstück ein. Auf den Toast des Regimentscommandeurs antwortete der Kaiser mit einem Trinkspruch auf das Regiment, in welchem er der verstorbenen Kaiser gedachte und unter Bezugnahme auf seine eigene Ausbildung in diesem Regiment die Verdienste desselben um die Pflege der altpreußischen Tradition hervorhob. Nachmittags 4 Uhr fand im Potsdamer Stadtschlosse großes Galadiner aus Anlaß des Geburtstages des Kaisers Franz Joseph von Oesterreich statt. Der Kaiser Wilhelm trank dabei auf die Gesundheit seines hohen Verbündeten. Dem Mahle folgte eine Dampferfahrt auf der Havel, zu welcher alle Theilnehmer an der Tafel geladen waren. Heute Montag findet im Katharinenholz bei Potsdam das übliche Adlerschießen des Officierscorps des ersten Garderegimentes im Beisein des Kaisers statt. — Aus Potsdam. Unser Kaiser arbeitete am Sonntag Vormittag längere Zeit allein und nahm später Vorträge entgegen. Am Nachmittage stattete die Kaiserin Augusta den Majestäten einen Besuch ab. Heute Montag begiebt sich der Kaiser zur Militärbesichtigung nach Spandau. — Bei dem am Sonnabend aus Anlaß des Geburtstages des Kaisers von Oesterreich stattgehabten Galadiner, wie bei der folgenden Wasserfahrt trug Kaiser Wilhelm österreichische Uniform. Auf dem Hauptmast des Schiffes wehte die österreichische Kaiserstondarte. — Am 23. d. M. reist der Kaiser zum Ritterschlage des JohanniterOedens nach Sonnenburg. Ankunft in Cüstrin um 9 Uhr, in Sonnenburg um 10 Uhr Vormittags. Von 11 bis 1 Uhr ist die Ordensfeier, darauf Diner im Schlosse und sodann Rückreise nach Potsdam. — In der ersten Oktoberwoche reist der Kaiser nach München und von da nach Wien. — Kaiser Wilhelm II und Graf Moltke. Generalfeldmarschall Graf Moltke war nach Berlin gekommen, um dem Kaiser seinen Dank für die Ernennung zum Präses der Landesvertheidigungscommission auszusprechen und die Uebernahme seiner neuen Stellung zu melden. Als der Kaiser, der zur Besichtigung der Berliner Garnison in der Hauptstadt eingetroffen war, die Ankunft des greisen Feldherrn erfuhr, wartete er die Meldung desselben nicht ab, sondern überraschte ihn am Freitag Nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr in seiner Dienstwohnung und blieb eine halbe Stunde bei dem alten Herrn. Graf Moltke soll tief gerührt und ergriffen gewesen sein ob dieser einzig dastehenden Auszeichnung, da es niemals dagewesen, daß ein Monarch einer persönlichen Meldung zuvorgekommen ist; er soll die Bitte ausgesprochen haben, der Kaiser möge ihm Gelegenheit zur Bethätigung seiner Dankbarkeit geben. Der Act ehrt den Grafen Moltke ebenso, wie den Kaiser. — Der Kaiser hat der Berliner Garnison bei seiner letzten Anwesenheit ankündigen lassen, er werde demnächst den Befehl zu einer Nachtallarmirung geben. In den Kasernen herrscht deshalb jetzt die größte Aufmerksamkeit, Alles ist für den Allarm vorbereitet. Sas e a aue e a ae e oshte e eie mir meine Freunde nur einen geringen Theil der Anhänglichkeit bewahren, dann werde ich Alles aufbieten, um Ihnen durch sie eine gute Stellung wieder zu verschaffen.“ „Denken Sie nicht an uns,“ fiel Woltmann ein. „Doch— doch,“ fuhr der alte Herr fort.„An mich brauche ich nicht mehr zu denken, denn meine Tage sind gezählt!“—Der Fall des alten Hauses Ruben kam Manchen nicht ganz unerwartet und doch waren Alle darüber besturzt. Es kam die ehrlose Flucht Cäsar's hinzu, um den Sturz noch auffallender zu machen. Jetzt erst zeigte sich, wie wenig Freunde Cäsar gehabt hatte, wie viele durch seinen Hochmuth verletzt wurden. Es gab kaum einen Menschen in der Stadt, der mit ihm Mitleid empfand, während der alte Commerzienrath allgemein bedauert wurde. Es kamen zu diesem mehrere seiner Freunde und boten ihm ihre Unterstützung an, er lehnte dieselbe jedoch ab, weil er selbst nicht mehr die Kraft besaß, sein Haus zu retten. Er war so hinfällig, daß er das Bett nicht mehr verlassen konnte. Kurt war sehr viel bei ihm und theilte das Geschehene auf Ruben's Wunsch auch seinem Bruder mit, ehe derselbe die Nachlicht vielleicht durch eine Zeitung erfuhr. Ruben hatte das Verlangen, daß Renate und Arthur kommen möchten, nicht geäußert, allein er sprach sehr viel von seiner Tochter, denn sie war jetzt sein einziges Kind.— Es war ungefähr acht Tage später gegen Abend. Kurt saß bei dem alten Herrn, um ihm Gesellschaft zu leisten, denn es lag in der ergebenen Ruhe, mit welcher der Greis sein schweres Geschick ertrug, etwas Rührendes, als plötzlich die Thüre aufgerissen wurde und Renate und Arthur in das Zimmer traten. Renate stürzte auf ihren Vater zu, warf sich vor seinem Bette nieder, umschlang seinen Hals mit beiden Armen und weinte laut. Es war ein erschütterndes Wiedersehen. Keines von Beiden sprach ein Wort, denn Worte wären doch nicht im Stande gewesen, das auszudrücken, was sie empfanden. Auch in Rubens Augen glänzten Thränen. Er hatte Renatens Kopf an seine Brust gepreßt und fuhr halb liebkosend und halb beruhigend mit der Hand über ihr Haar hin. „Es ist gut, daß Du hier bist,“ sprach er endlich. „Ich fand keine Ruhe mehr,“ entgegnete Renate,„ich würde an demselben Tage, an dem Arthur die Nachricht erhielt, abgereist sein, wenn Arthur mich sofort hätte begleiten können.“ Sie sprang auf, ergriff die Hand ihres Gatten und zog ihn an das Bett ihres Vaters. und zog „Vater, wirst Du Arthur als Deinen Sohn aufnehmen!“ fragte sie. Der Alte streckte ihm die Hand entgegen, über sein Gesicht glitt ein schmerzliches Lächeln. „Ich werde Sie gern meinen Sohn nennen,“ sprach er,„es fragt sich nur, od Sie einen armen, gestürzten, schwer gebeugten Mann, wie ich es din, auf dessen Namen in den letzten Tagen seines Ledens Schande gehäuft ist, Vater nennen mögen.“ Arthur beugte sich auf die Hand, die er erfaßt hatte, nieder und preßte sie an seine Lippen. „Ihr Bruder kann Ihnen sagen, daß ich Ihnen längst verziehen hatte und Sie mit Freuden als meinen Sohn ansab, als ich mich noch rein und mein Haus in voller Blüthe wähnte,“ fuhr Ruben fort.„Ich habe jetz. — Bezüglich der Pläne der Kaiserin Friedrich für die nächste Zeit sind eine Reihe von Gerüchten in Umlauf gesitzt worden, wonach die Kaiserin idren Aufenthalt nach Thüringen zu verlegen gedenke u. s. w. Auf gut unterrichteter Seite hält man daran fest, daß die Kaiserin jedenfalle Berlin als Hauptwohnsitz beibehalten wird. — Die Grundsteinlegung der Gradcapelle für Kaiser Friedrich in der Friedenskirche wird am 18. October staatfinden. — Die Königin Elisabeth von Rumänien ist zum Besuch ihrer Mutter, der Fürstin von Wied, auf Schloß Wied angekommen. — Die Kaiserin=Großmutter=Augusta empfing in Schloß Babelsberg bei Potsdam die Besuche der Kaiserin Friedrich und der Erdgroßherzogin von Weimar. Die Kaiserin stattete im Marmorpalats der Kaiserin Viktoria einen Besuch ab und begrüßte dabei ihren jüngsten Urenkel. — Wie der„Preuß. Staatsanzeiger“ mittheilt, ist der Staatsminister von Bötticher zum Vicepräsidenten des preußischen Staatsministeriums ernannt worden. Damit ist die Vertretung des Reichskanzlers in Preußen sowohl wie im Reiche, auf Herrn von Bötticher übergegangen, eine Thatsache, die wohl allgemeine Zustimmung finden wird. Bekanntlich fungirte Herr v. Bötticher auch im preußischen Handelsministerium als Vertreter des Fürsten Bismarck. Od in dem Geschäftskreise des Ministers eine weitere Veränderung deabsichtigt ist, muß dahingestellt bleiden. — General=Feldmarschall Graf Blumenthal ist zur Inspection der süddeutschen Truppen in München eingetroffen und vom Prinzregenten Luitpold empfangen worden. Heute Montag findet die Besichtigung der Garnison von München statt. — König Oskar von Schweden wird nach officieller Anmeldung am 30. August in Berlin eintreffen und Tags darauf der Taufe des jüngsten Prinzen beiwohnen. Am 1. September wird er der großen Parade des Gardecorps in Berlin beiwohnen und am 2. September die Rückreise antreten. — Der Reichskanzler Fürst Bismarck wird, wie der„Kruztg.“ aus Friedrichsruhe mitgetheilt wird, vorläufig nicht nach Beilin kommen. Das Innere des Reichskanzlerpalais wird augenblicklich einer theilweisen Erneuerung unterzogen, so daß schon aus diesem Grunde an eine Uebersiedlung des Fürsten in der nächsten Zeit nicht gedacht werden kann, sondern erst im Spätherbst stattfinden dürfte. Ob der Fürst einen Aufenthalt in Kissingen nehmen wird, darüber verlautet noch nichts. — Wie aus Rom gemeldet wird, wird der Ministerpräsident Crispi in den nächsten Tagen seine Reise nach Friedrichsruh zum Besuche des Fürsten Bismark antreten. Von Friedrichsruh begiedt sich Herr Crispi nach Karlsbad, wo seine Gemahlin zum Kurgebrauch weilt. Aus Pest kündigt man an, daß Graf Kalnoky im Laufe der nächsten Wochen eine Begegnung mit dem Fürsten Bismark in Friedrichsruhe haben werde. Darüder, ob Crispi und Kalnoky zu gleicher Zeit in Friedrichsruh eintreffen werden verlautet nichts Authentisches. — Fürst Bismarck besuchte von Friedrichsruh aus am Montag ohne Begleitung sein in Schwarzendeck belegenes Gut. Nachdem er auf dem Hofe Alles in Augenschein genommen, ließ er sich nach den Ländereien fahren, wo die Leute mit den Erntearbeiten beschäftigt waren. Hier wurde wie man der„Magd. Ztg.“ schreibt, der Reichskanzler„gebunden", d. h. die Stärke eines aus Getreidehalmen gewundenen Strickes an ihm erprobt. Unter Vortragung des üblichen Reimes verrichtete eine dralle Arbeiterin das Werk, der Reichskanzler=Gutsherr hielt ruhig still. Der„Binderin" wurde die übliche klingende Anerkennung für ihre Arbeit zu — Auf dem Marktplatze in Leipzig fand am Sonnabend Vormittag die feierliche Enthüllung des großartigen Siegesdenkmales, dessen Schöpfer Professor Siemering in Berlin ist, statt. Der König Albert, die Königin Carola, die Prinzen Georg und Friedrich August, Generalfeldmarschall Graf Moltke, alle Minister und Behörden wohnten der Feier bei, welche sich zu einem erhebenden Nationalfest gestaltete. Die hohen Herrschaften wurden in den festlich geschmückten Straßen enthusiastisch begrüßt. Auch dem Grafen Moltke wurde der herzlichste Empfang zu Theil. Der greise Marschall äußerte sich hocherfreut über die ihm zu Theil gewordene Begrüßung und übergab dem Oberbürgermeister Georgi 1000 Mk. für die Armen der Stadt. Das Denkmal ist ein Meisterwerk. Auf einem mächtigen Unterbau erhebt sich das Postament, welches die Germania krönt. Am Fuße des Postamentes, und zwar an den vier Ecken, ist je eine Reitergestalt in Lebensgröße aufgestellt. Es sind dies die Gestalten des Königs von Sachsen, des deutschen Kronprinzen, späteren Kaiser Friedrichs, Bismarcks und Moltke's. König Albert ist vom Hermelinmantel umwallt, im Helm und Federdusch, den Feldmarschallstab auf den Schenkeln haltend, dargestellt. Kaiser Friedrich und Fürst Bismarck erscheinen in ihrer Cürassier=Uniform, Molike im schlichten Generalsrock. Um diese Reiterfiguren gruppiren sich acht Fahnenträger verschiedener Truppentheile der Armee, von denen je zwei eine Figur umgeben. An der Front des Postamentes ist eine Nische angebracht. In dieser sehen wir die ehrwürdige Heldengestalt Wilhelms 1, auf dem Kaiserstuhl sitzend. Sein Haupt ist mit dem Lorbeer bekranzt, seine Rechte erfaßt das auf seinem Schooße liegende Schwert, seine Linke den Reichsapfel. Von den Schultern fällt der Hermelinmantel. Die das Ganze krönende Germania ist fast vier Meter hoch. Von einem weiten, lang herabwallenden Brockatmantel umhüllt, welcher am Halse von einer Kettenspange zuzusammengehalten, trägt die Figur auf dem Haupte einen Flügelhelm. Ihre linke Hand stützt sich auf den Adlerschild, ihre Rechte halt quer über der Schulter das in der Scheide steckende Schwert, eine Symbolik deutscher Friedensliebe. Die Seiten des Postamentes tragen folgende Inschrift: „Unserer Väter heißes Sehnen, Deutschlands Einheit ist erstritten.“„Unsere Bruder haben freudig für das Reich den Tod erlitten.„Enkel mögen kraftvoll walten, schwer Errungenes zu erhalten.“ Die Kosten des Denkmales betragen eine halbe Million Mark. — In parlamentarischen Kreisen verlautet, die Wahlen zum preußischen Abgeordnetenhause würden bereits in der ersten Octoberhälfte stattfinden, und dann nach Beendigung derselben sofort der Reichstag zusammentreten. Das Letztere wäre ein wahrer Segen. — Von militärischer Seite wird bestätigt, daß der Kaiser nur nach langem Widerstreben das Rücktrittsgesuch des Grafen Moltke genehmigt hat. Ferner wird bestätigt, daß der Kaiser noch mit umfassenden Verabschiedungen und Zurdispositionsstellungen umgeht und ein förmlicher Verjüngungsproceß im Officiercorps in nächster Zeit sich vollziehen werde. Oesterreich=Ungarn. In Oesterreich=Ungarn ist am Sonntag unter allgemeiner großer Theilnahme der Geburtstag des Kaisers Franz Joseph begangen worden. Das Kaiserpaar selbst verlebte den Tag in stiller Zurückgezogenheit in Ischl. Die Blätter besprechen den Trinkspruch Kaiser Wilhelms in Frankfurt und legen demselben keineswegs eine herausfordernde Bedeutung bei. Die „Neue Freie Presse“ sagt, aus des Kaisers Rede sei nicht herauszulesen, der Monarch beabsichtige den Feinden Deutschlands durch einen schicksalsschweren Entschluß zuvorzukommen; dagegen spreche vor Allem die ganze deutsche Politik. Die„Deutsche Zig.“ meint, die Worte des Kaisers bekunden nur, daß die Höflichkeit, welche durch den Besuch in Peterhof geübt wurde, den Czaren von seiner anspruchsvollen Balkanpolitik nicht abzubringen vermochte. Italien. Ministerpräsident Crispi ist zum König Humbert gereist, um mit ihm über die neue italienische Niederlage bei Massauah zu conferiren, deren Schuld dem Leichtsinn des Commandanten Generals Baldissera zuzumessen ist. Baldissera schickte die viel zu schwache Colonne hundert Kilometer weit ins Land hinein, ohne ihr auch nur ein Geschütz mitzugeben. Es war das eine unverantwortliche Leichtfertigkeit. Alle italienischen Officiere der Colonne sind gefallen. Frankreich. — Nachdem der Pariser Erdarbeiterstrike wegen Mangels jeglicher Unterstützung nunmehr definitiv beendigt ist, machen Boulanger und seine Wahlreisen allein noch von sich reden. Aushalten kann der General in der That eine ganze Portion, denn in jedem Ort, welchen er besucht, gerathen in seiner Gegenwart seine Anhänger und Gegner einander in die Haare, bis die Polizei zu guter Letzt mit dem Säbel dazwischen schlägt. Im Corbie(Departement Somme) schoß ein Boulangist mit dem Revolver zwei nur noch ein Kind, und daß dieses sich durch Sie glücklich fühlt, das ist die einzige Freude und der einzige Trost, der mich in diesen schweren Tagen aufrecht erhalten hat. Ich hatte den Wunsch, daß Sie kommen möchten, allein ich wagte nicht, ihn auszusprechen, denn ich hatte kein Recht, Sie aus einer Stellung zu reißen, da ich Ihnen hier nichts— nichts bieten kann.“ „Vater, Arthur wird sich auch hier eine geachtete Stellung erringen!“ rief Renate. „Ich hoffe und wünsche es,“ gab der alte Herr zur Antwort.„Kinder, das Glück hängt nicht vom Reichthum ab. Ich war reich, ich war stolz darauf und hielt es für unmöglich, daß mein Reichthum je erschüttert werden könnte; von meinem Glücke ist mir nur ein geringer Rest und von meinem Vermögen nichts— nichts geblieben. Mir gehört dies Bett nicht mehr, in dem ich liege, nur das Mitleid meiner Glaudiger hat es mir gelassen, ihre Gute fristet mein Leben.“ „Sprich nicht so,“ fiel Renate ein.„Was wir haben, gehört auch Dir — ich werde Alles aufbieten, Dir das Leben leicht zu machen, und ich weiß, daß auch Arthur kein freudigeres Streben kennt.“ (Fortsetzung folgt.) Male auf den Friedensrichter. Der Patron wurde sofort verhaftet und ihm der Prozeß gemacht. In Morcuel vertheilten zwei Edelleute Geld an die Soldaten, damit sie auf Boulangers Gesundheit trir'en sollten. Auch diese Beiden wurden unverzüglich festgenommen. — In Toulon sind die Magazine der dortigen Kriegs= und Marineverwaltung niedergebrannt. Der Schaden ist sehr groß. Großbritannien. Die Rede des deutschen Kaisers in Frankfurt beschäftigt fortwährend alle politischen Kreise. Die„Morningpost“ glaubt, die Rede habe eine größere Tragweite, als auf den ersten Blick ersichtlich sei. Der Kaiser habe schwerlich blos eine Warnung an Frankreich richten wollen. Es scheine vielmehr beabsichtigt worden zu sein, einen zeitigen Fingerzeig zu geben, daß Intriguen gegen die Integrität des deutschen Reiches von keiner Seite her geduldet werden würden. Standard meint, er würde es lieber gesehen haben, wenn der Kaiser seine inhaltsschmere Ecklärung bis zuw Vorabend eines neuen Krieges mit Frankreich aufgespart hätte; gleichwohl werde die Rede eine gute, und dem Frieden heilsame Wirkung ausüben. Im letzteren Sinne äußern sich alle Blatter. Orient. Wie aus Konstantinopel berichtet wird, hat der Sultan die Bedingungen, unter welchen die deutschen Generale von Hobe, Kamphövener und Ristow weitere drei Jahre im türkischen Dienste bleiben wollen, bisher nicht genehmigt. Erfolgt keine Aenderung dieses Entschlusses, werden die drei Herren also nach Deutschland zurückkehren. Der deutsche Afrikareisende Lieutenant Wißmann ist auf der Reise nach Zanzibar in Kairo angekommen. In Zanzibar will er weitere Nachrichten üder Stanley und Emin Pascha abwarten. Der„Weiße Pascha,“ von dessen Anwesenheit im Bahr= el= Ghasal in den neuesten in Suakin am Rothen Meere eingetroffenen Berichten die Rede ist, wird als Abn Digu, d. h.„Vater der Bärte" bezeichnet. Seine Streitmacht soll eine enorme sein. Eine große Anzahl von fast unbekleideten Kriegern ist bei ihm. Aus Khartum sind dem weißen Pascha 5000 Mann Fußvolk und 200 Reiter entgegengesandt. Provinzielle Nachrichten. Oberhausen, 17. Aug.[Die Errichtung einer katholischen Pfarrgemeinde Oderhausen ist nunmehr laut Urkunde der erzbischöflichen Behörde genehmigt und von der Regierung bestätigt worden. Buer, 16. August.[Zum Eindruchdiebstahl.] 1800 Mark, nicht, wie von anderer Seite mitgetheilt wird, 32.000 Mark, sind aus dem Kassenlocale der Zeche„Nordstern“ gestohlen worden. Die Diebe drangen durch das Fenster ein, nachdem sie die dasselde schützenden schweren Eisenstangen losgebrochen hatten. Das Geld befand sich in einem starken eisernen Schranke, der aber ebenfalls auseinander gesprengt war. Eine größere Summe in Werthpapieren, die ohne Gefahr nicht hatte veräußert werden können, blieb unberührt. Der freche Embruch kann nur von geübten Verdrechern begangen worden sein. Hagen, 17. Aug.[Eine anerkennenswerthe Einrich= tung] ist in neuester Zeit auf dem hiesigen Bahnhofsperron getroffen worden. Auf dem langen Perron sind nämlich eine Anzahl Bänke mit Rücklehnen für die Reisenden aufgestellt, die die Züge erwarten. Namentlich für Reisende, die von einem Zug in den andern übergehen und diesen abwarten müssen, ist die Einrichtung werthvoll, da die Betreffenden nun nicht mehr durch den Tunnel zu den Wartesalen emporzusteigen drauchen. Burgsteinfurt, 16. Aug.[Das 300jährige Judiläum des Gymnasiums Arnoldinum] verlief beim schonsten Wetter in glänzender Weise. Die Festpredigt hieit Generalsuperintendent Dr. Nebe, beim Schulaktus sprachen der Regierungspräsident von Liebermann, Schulrath Dr. Rothsuchs, Director Dr. Bouterwek u. A. Der Director und der Prorector erhielten den Rothen Adlerorden; zw.i Oberlehrer den Professorentitel und ein Gymnasiallehrer den Oderlehrertitel. Bei dem Festessen brachte der Ehrenpatron der Anstalt Fürst Ludwig zu Bentheim, den Toast auf den Kaiser aus. Minden, 17. Aug. Im diesseitigen Bezirk ist dieser Tage der gewiß seltene Fall vorgekommen, daß ein in den Ruhestand getretener Beamter die ihm beim Scheiden aus langjährigem Dienst verliehene Anerkennung unmittelbar nach erfolgter Aushändigung der zuständigen Behörde zurücksandte mit dem Bemerken, daß er auf diese Auszeichnung dankend verzichte. Diese Eitelkeit hat an verschiedenen Stellen sehr peinlich berührt und ist auch jedenfalls unpassend, da die Auszeichnung ja zu nichts verpflichtet.(K. Z.) Düsseldorf, 17. Aug.[Zechpreller.] In verschiedenen rheinischen und suddeutschen Stadten hat ein Paar in Gasthöfen logirt und ist dann verschwunden, ohne die Zeche zu bezahlen. Zuletzt war dieses Paar in einem Gasthofe zu Coblenz unter dem Namen Weder mit Frau aus Freiburg. In andern Stadten hieß das Paar Horn und Schwester, Eheleute Burkhard 2c. Der Mann ist 35 bis 40 Jahre alt, mittelgroß, hat kleine Nase, trägt einen grauen Anzug und hat einen scharfen Blick. Die Begleiterin ist 25 bis 30 Jahre alt, hat bräunliche Gesichtsfarbe und trägt ein röthliches Kleid. Vor dem Paar sei hiermit gewarnt. Mülheim a. Rh., 18. Aug.[Masern.] Seit Beginn dieses Monats treten in hiesiger Stadt die Masern in ungewohnlich starkem Maße auf. Neuwied, 17. Aug.[Die Königin von Rumänien] wird, laut der„N. Ztg.“, vom Seebad Westerland auf Sylt kommend, am Sonntag hier eintreffen und sich nach Schloß Segenhaus begeben, um daselbst eine Woche zu verweilen. Vom Westerwald, 16. Aug.[Die Kornernte] fällt besser, wie erwartet wurde, aus. Auch die übrigen Feldftüchte berechtigen zu der Hoffuung auf eine gute Ernte. Die Bauersleute sind bis jetzt recht zufrieden, davon hat sich Einsender dieses in verschiedenen Gegenden uberzeugt. Wenn die Witterung einigermaßen günstig bleibt, und die Kartoffeln gut ausfallen, wird der Westerwald mit dem Jahre 1888 zufrieden sein.(Limd. Anz.) Linz, 16. Aug.[Reblausheerd.] Amtlich wird gemeldet: In der Gemarkung Linzhausen im Kreise Neuwied ist nach dem Ausspruch der Sachverständigen ein neuer Reblausheerd entdeckt worden. Kreuznach, 17. Aug.[Selbstmord.] Heute in der Frühe verbreitete sich in der Stadt das Gerücht von einem Selbstmord, das leider bald Bestätigung fand. Eine 60jährige Dame von hier hatte sich in die Nahe gestürzt und darin den Tod gesunden. Die Leiche landete unterhalb der Nahebrücke und wurde sofort eingesargt. Die Beweggründe zu der traurigen That sucht man im Lebensüberdruß der Dame. Dieselbe war unverheirathet. Frankfurt a. M., 18 Aug. Heute ist der neue Hauptpersonenbahnhof in Frankfurt a. M. dem Verkehr übergeben. Von nun an kann Frankfurt bis auf Weiteres den größten Bahnhof Europas und wahrscheinlich auch der Welt sein eigen nennen. Er bedeckt einen Flächenraum von 31248 Quadratmetern, was den bisher größten Bahnhof, den Centralbahn= hof in München um 10200, den Schlesischen Bahnhof in Berlin um 12 100 und den Bahnhof St. Pancras=Station in London um 15 500 Quadratmeter übertrifft. Von der Größe des Werkes kann man sich einen annähernden Begriff machen, wenn man erfährt, daß das Frantfurter Opernhaus nicht ganz den dritten Theil des Vestibüls einnimmt, daß man in eben dieses Vestibül die Mainzer Stadthalle hineinstellen könnte und daß in jeder der drei Einsteighallen der Kölner Dom, von den Thürmen abgesehen, bequem Platz hätte. Aber der Bahnhof mit seiner prachtigen Architektur und seinen elegant und luftig construirten Eisenhallen, ist nicht blos eine Sehenswürdigkeit von Außen, sondern auch ein Muster bequemer und practischer Einrichtung im Innern, eine Stätte großartiger maschineller Anlagen und Betriebseinrichtungen. Hier ist alt Bewährtes und ganz Neues zu einer wirkungsvollen Gesammtleistung verbunden. Was die moderne Technik an Bewegungs= und Beleuchtungskraft aufbringen kann, ist hier verwendet und organisirt und zwar in einer Ausdehnung und Intensivität, die nicht blos das Staunen des Publikums, sondern auch die Bewunderung aller Fachmänner erregt. Der neue Bahnhof ist der Hauptsache nach ein Werk der Staatsbahn. Haben auch militärische Gründe bei der Anregung des Planes eine große Rolle gespielt, so ist doch bei der Ausführung für alle Verkehrs=Interessen in ausreichendem Maße Sorge getragen worden. Das Werk ist daher, wie die„Fekf. Zig.“ ganz besonders heroorhebt, in seinem Wesen eine Schöpfung der staatlichen Verkehrspolitik. Lokales. Aus dem Kreise Ruhrort. + Ruhrort, 19. Aug. Gemäß Verfügung der Düsseldorfer Regierung ist mit dem Schluß des Sommeisemesters an den hiesigen Elementarschulen die Feier des Sedantages begangen worden. Am Tage vorher hatten die Kinder die Schulzimmer festlich geschmückt. Die Feier bestand aus Psalmlektion, patriotischer Geschichtserzählung, Gesängen und Deklamationen. Nach Beendigung derselben wurden die Kinder in die Ferien entlassen. Von einer am 2. Sept. zu veranstaltenden Kinder=Sedaufeier wird daher Abstand zu nehmen sein, zumal die meisten Lehrer ihre Ferienreise angetreten haben. )( Ruhrort, 20. August. Am Sonntag Morgen um 6 Uhr fand nach längerer Pause wieder eine Feuerwehrübung am Steigerthurm statt. Das Chor war in ziemlicher Stärke vertreten und verlief die Uebung unter der Leitung des 1. Chefs, Herrn Julius Sanderus, in gewohnter exakter Weise. Ruhrort, 20. Aug. Mit Anfang des nächsten Monats beginnt die Jagd, leicht erklarlich, daß die Jagdpachter schon jetzt hinausgehen, um sich zu überzeugen, wie sich das Ergebniß voraussichtlich wohl gestalten werde. Und da haben einzelne Jagdberechtigte gefunden, daß der Hühnerbest and theilweise ein sehr guter ist. Man sieht vielfach umfangreiche Ketten stark entwickelter Hühnervolker, welche zu der Annahme berechtigen, daß das zu erwartende Resultat ein gutes sein wird. Ueber den Hasenbestand, auf den die Jagd erst am 15. September eröffnet werden wird, läßt sich Zuverlässiges nicht bestimmen. Für die Jäger ist hiermit das Signal zur Instandsetzung der zur Ausübung der Jagd erforderlichen Utensilien gegeben. * Ruhrort, 20. Auz. Das Oderlandes gericht zu Homm macht im Amtsblatt der Kgl. Regierung zu Düsseldorf be kannt, daß der Gerichtsvollzieher Grope zu Ruhrort in Folge rechtskräftigen Disciplinar=Erkenntnisses aus dem Justizdienst entlassen ist. 8 Meiderich, 18. Aug. Gestern Nachmittag gelang es einem hiesigen Polizeisergeanten, mehrere erwachsene Fabrikarbeiter in den Emscher= weiden beim Entwenden des unreisen Obstes abzufassen und zur Anzeige zu bringen. Wenn unerwachsene Burschen dies thun, dann wäre es noch zu entschuldigen, aber verheirathete Leute können unsere Ansicht nach nicht streng genug bestraft werden. Meiderich, 18. Aug. Daß das Velocipedfahren nicht Jedermanns Sache ist, erfuhr zu ihrem Nachtheil die Frau eines hiesigen Wirthes, welche gestern Morgen das vor ihrem Geschäftslokale stehende Dreirad eines Reisenden bestiegen hatte und auf demselben die Straße entlang fuhr. Anfangs ging die Fahrt ganz gut bis sie an eine abschüssige Stelle gelangte und mit dem Vorderrade so heftig gegen eine Mauer rannte, daß das Tricykle vollständig verbogen und unbrauchbar wurde. Die Frau kam zwar ohne Verletzungen davon, jedoch wird sie wohl die nicht unbedeutenden Reparaturkosten zahlen müssen und dadurch von ihrer Leidenschaft des Velocipedfahrens curirt werden. Sterkrade, 16. August. Das ca. 10jährige Kind der Wittwe Sch. hierselbst ist heute Mittag im Forsterbruck von einem verthierten Menschen angefallen worden, der, um das Kind am Schreien zu verhindern, ihm den Mund mit Gras vollgestopft hatte. Zwei von Oberhausen zurückkehrende Frauen(dieselben hatten ihren Männern Essen gebracht) kamen glücklicherweise noch zur rechten Zeit, um das Scheusal zu verjagen, welches in das sogenannte Neiferbüschchen entfloh und leider nicht mehr erwischt werden konnte. Hoffentlich wird der bestialische Patron dennoch seiner gerechten Strafe nicht entgehen!(N. O. 8.) ? Voerde, 19. August. Der Herr Minister für Landwirthschaft, Domainen und Forsten hat zur Belehrung der die Landwirthschaft betreibenden Bevölkerung Tafeln herstellen lassen, welche den Zweck haben, einen Einblick in das Wisen und die Schädlichkeit der Blutlaus(schizoneura lanigera), dieses schlimmsten Feindes der Obstbäume, zu gewähren. Im Kreise Ruhrort sind diese Tafeln jetzt zur Vertheilung gelangt und ist die für die Bürgermeisterei Götterswickerhamm bestimmte in dem Vorzimmer zum Bürgermeisterei=Amts=Lokal ausgehängt worden. Es kann den hiesigen Einwohnern nur empfohlen werden, solche dort zu studiren. Aus dem Kreise Moers. ) Homberg, 18. Aug. Gegenwärtig herrscht hier unter den Schweinen eine ansteckende Krankheit, das segenannte„Feuer“. In den letzten Tagen gingen mehrere theils schon fette Schweine an dieser tückischen Krankheit zu Grunde. Um sich wo möglich vor allzu großem Schaden zu schützen, werden die Schweine, die verdächtige Zeichen an sich haben, so z. B. Steifheit in der Fortbewegung zeigen, sofort abgeschlachtet. In der Angs: wählt man eben von zwei Uebeln das Kleinste. ) Homberg, 18. Aug. Unsere zur Zeit gebrachte Meldung von der wahrschemlichen Gründung einer Fabrik für feuerfeste Steine am hiesigen Platze, kann heute noch dahin ergänzt werden, daß das Unternehmen in der That zu Stande kommt. Die Vorarbeiten sind bereits im Gange. Vermischtes. — Hamburg, 18. Auz. König Malietoa passirte vorgestern an Bord des Hamburgischen Dampfers„Ella Woermann“ Mideira. Er wird in Havre an Land gehen. — Stockholm, 15. Aug. Die sogenannte Weltconserenz christlicher Vereine für junge Männer wurde hier heute in Gegenwart von 2000 Theilnehmern eröffnet. Aus Deutschland sind 56 Abgeordnete erschienen. — Christiania, 16. Aug. Das Wirtsschaftsgebäude des Vergnügungslokales Tivoli ist in letzter Nacht abgebrannt. — Lahr i. B., 16. Aug. Ein in Madrid verstorbener Schwarzwälder Namens Ganter=Langenbacher, der als armer Uhrmacher in# Weite gezogen war und sich mit der Zeit zum vermögenden und angesehenen Manne emporgearbeitet hatte, vermachte dem„Frankfurter Journal“ zu Folge durch Testamentsverfügung dem Lahrer Reichswaisenhaus=Fonds den Betrag von 24000 Mk,(30000 Pesetas). Dos Lahrer Reichswaisenhaus ist für 100 Waisenknaben eingerichtet und zur Zeit mit 80 Kindern besetzt. — Offenbach, 14. August. Eine Frau, welche einen Ausgang zu machen hatte, aber ihr zweijähriges Kind nicht mitnehmen wollte, gab ihm als Spielzeug einen Stiefelknöpfer und entfernte sich. Kurze Zeit darauf vernahm man ein klägliches Gewimmer, und die hinzugeeilten Nachbarsleute fanden das Kind mit heraushängendem Auge. Dasselbe hatte sich den Knöpfer in's Auge gestoßen und sich auf diese Weise mit dem Haken das Auge herausgerissen. — Leipzig, 12. Aug. Vom hiesigen Landgericht wurde vor einigen Tagen der Büffetier eines größeren Restaurants, der wiederholt gutes Bier mit Resten und Spuhlwasser verschnitten hatte, wegen Bierpantscherei, und zwar auf Grund des Nahrungsmittelgesetzes zu sechs Wochen Gefängniß verurtheilt. — Im sogen.„Dome“ der Weckelsdorfer Felsen im Riesengebirge ist in letzter Zeit ein Naturspiel von besonderer Schönheit entdeckt worden. Die Formationen des bisher unbeachtet gebliebenen Felsstückes weisen in frappanter Aehnlichkeit das Bildniß des entschlafenen Kaisers Friedrich auf. Die Besucher der Felsgrotten werden auf dieses eigenartige Denkmal des verewigten Kaisers von den Führern aufmerksam gemacht. — Die Raubmorde in Serbien. Privaten Berichten zu Folge sind die Raubmorde in Seibien in erschreckender Zunahme begriffen. In Kursumje und Prasia wurden Beamte ermordet. Gerüchtweise verlautet, es seien dies politische Morde. In Belgrad wurden zwei Räuber eingefangen, in der Stadt herrscht Panik. Reiter= und Infanteric=Patrouillen in verstärkter Anzahl umschwärmen Belgrad und Umgebung. — Lützen, 17. Aug. Bei dem benachbarten Orte Lösau wurde gestern Abend ein Hondwerksbursche mit zertrümmerter Hirnschale in seinem Blute liegend aufgefunden. Trotz der entsetzlichen Verletzung, die anscheinend mittelst eines Steines ausgeführt worden, lebte der Unglückliche noch und wurde in das Krankenhaus zu Weißensels gebracht. Der That verdächtig ist ein anderer Handwerksbursche, der mit dem Ueberfallenen gereist war. Ohne Zweifel liegt der That ein Straßenraub zu Grunde. — Posen, 16. Aug. Wie die„P. Ztg.“ mittheilt, ist in unserer Provinz schon wieder eine Vergiftung durch den Genuß giftiger Pilze vorgekommen. Bei dem Wirth Napierala in Chraplewo=Ausbau wurden Pilze zubereitet, und, obwohl dieselben von einem Nachbar als giftig erkannt wurden, doch von Napierala, seiner Frau und seinen drei Kindern verzehrt. Nach dem Genuß der Pilze stellten sich bei den Leuten qualvolle Schmerzen ein. Trotz ärztlicher Hülfe sind der Wirth und die drei Kinder bereits gestorben; die Frau liegt hoffnungslos darnieder. — Leipzig, 15. Aug.„Ich bitte Sie, mich in Zukunft Epitheton ornans„Wohlgeboren“ verschonen zu wollen. Mein Fassungsaermögen reicht nicht hin, um einzusehen, wie gebildete Menschen überhaupt die colossale Taktlosigkeit begehen können, Jemanden Wohlgeboren zu tituliren, dem das Prädikat„Hochwohlgeboren“ zusteht, wie mir, dessen Name mit einem in der althanseatischen Geschichte berühmten Geschlechte unauslöschlich verbunden ist. Ich bin allerdings aufgeklärt und zopflos genug, um keinen Werth auf solche Dinge zu legen, aber heute, da jeder unreife Lieutenant von Amtswegen„Hochwohlgeboren“ genannt wird, wird dieses Prädikat ein Reserendar wohl selbstverständlich zu verlangen haben.“ So ungefähr schrieb ein Dr. jur. und Referendar a. D., der sich in einem Vororte Leipzigs niedergelassen hat, an die königl. preuß. Regierung zu Schleswig, welche seiner Meinung nach die colossale Taktlosigkeit begangen hatte, ihn, den Hrn. Referendar, auf einer Briefadresse nur Wohlgeboren zu tituliren, statt Hochwohlgeboren. Die preuß. Regierung fühlte jedoch durchaus nicht den Beruf in sich, von einem Referendar sich in dieser Weise hofmeistern zu lassen, und stellte gegen den Herrn Hochwohlgeboren den Strafantrag wegen Beleidigung. Jüngst spielte sich nun dieser Proceß zur Erheiterung des anwesenden Publikums vor dem Leipziger Schöffengerichte ab. Der Hochwohlgeborene Herr Referendar zierte die Anklagebank. Zu seinem Brieswechsel mit der Regierung in Schleswig theilte er mit, er habe s. Z. einmal nach der Schweiz auswandern wollen und dazu seines Heimathsscheines bedurft. Sehr ergötzlich waren die Erörterungen über des Herrn Reserendar Wohlgedorenheit.— Das Gericht verurtheilte den Angeklagten wegen Beleidigung der preußischen Regierung in Schleswig zu 120 M. Geldstrafe event. zu 12 Tagen Haft. Das incriminirte Schreiben— besonders der Vorwurf der colossalen Taktlosigkeit— sei nach Form und Inhalt beleidigend. An dem Seitens der Regierung gebrauchten„Wohlgedoren“ sei garnichts zu tadeln. Der Angeklagte würde am besten thun, sich den Anspruch auf Hochwohlgeboren abzugewohnen. — Der Erbgroßherzog von Oldenburg, der zur Kur auf Helgoland weilt, hat dort einem Seemann das Leben gerettet. Bei dem großen Sturm am Sonntag vor acht Tagen hatte sich eine dänische Fischerbarke vom Anker gerissen und trieb dem Uferbollwerk zu, wo durch den Anprall großer Schaden angerichtet wäre. Es traten also eine Anzahl von Leuten in das Wasser, um den treidenden Kutter abzusangen und ihn womöglich vom Bouwerk abzuhalten. Bei dieser Arbeit schlug der Mast des Kutters der Bord und traf einen von der Mannschaft, der blutend von den Wellen erfaßt und hinweggetrieden wurde. Da stürzte sich einer der Zuschauer in die Wellen und erreichte den Wegtreidenden noch und es gelang ihm, ven Verwundeten zu halten, dis Hülfe herbeikam und derselbe gelandet ausgrtoer. Es war der Eidgroßherzog von Oldenburg, der diese That wen Lu, Nache der Rihilisten. Die Moskauer reiche Hausbesitzerin Rathner Ausenfeld, welche mit den Nihelisten häufig zu verkehren und neselden sogar in ihrem Hause in der Soldatskajagasse zu beherbergen pflegte, so daß sie in Folge dessen bestraft wurde und unter polizetlicher Aufsicht sand, wurde am 11. d. M. in ihrem Keller, auf einem Hausen Eis liegend, ermordet aufgefunden. Da die Ermordete in der letzten Zeit der Moskauer Freunde verrathen hatte, vermuthet man mit echt, daß der Mord von den Nihilisten aus Rache verübt wurde. Aus der Wohnung der Ermordeten waren ihre Privatcorrespodenzen und 30000 Rubel in daarem Gelde verschwunden. — Luxemdurg, 15. Aug. Ein ungewöhnliches Aufsehen erregt die Verhaftung des im Großberzogthum Luxemburg allgemein bekannten Bürgermeisters Weiß und des Gemeinde=Secretäts Krebs von Großdous. Beide stehen unter der Anklage, den Bürgermeister Eisen im Octoder 1887 angeblich in Verfolg eines bei hohem Spiel entstandenen getödtet zu haben. Die Leiche Eisen's wurde s. Z. auf der Lundstruge gesunden. Der vom Bürgermeister Weiß ausgegangene Bericht ließ einen naturlichen Tod in Folge Schlaganfalls vermuthen. Eine scheinbar nicht erhedliche Kopfwunde führte man auf den Sturz über einen Stein getzigen Ermuttlungen zu Folge soll die Leiche nach der That auf die Landstraße geschafft worden sein. in fester Form. Einen, russischen Chemiker ist es gelungen, Petroleum für Heiziwecke in feste Form zu bringen. Das dabei zu beobachtende Verfahren ist, nach einem Berichte des Patent= und Techvon Paul Hartert in Görlitz, sehr einfach. Das flüssige Erdol wird zunuchs vin zu einer bestimmten Temperatur erhitzt und dann bis 3% Seife zugesetzt. Die Seife löst sich und bewirkt beim Erkalten des Gemisches eine Erstatrung dis zur Consistenz von Talg. Das fertige Produkt gleicht dem Ansehen nach gemauertem Cement und zeigt bei Weitem nicht die Leichtendzündlichkeit des flüssigen Petroleums. Deshald ist für Aufbewahrung und Transport ebensowenig als für Steinkohle eine Verpackung erforderlich. Einmal entzundet liefert dieses Brennmaterial eine ruhige Flamme ohne Rauch und hinterläßt 2 pCt. schwarze Rückstände. Diese Eigenschaften machen das erstairte Petroleum als Heizmaterial für Schiffskessel besonders werthvoll. Der Preis stellt sich, gegenuber einer Kohlenmenge von der gleichen Heizkraft, niedriger, da ungereinigtes Erdöl zur Veiwendung kommt. — Ein schottisches Journal bringt die nachstehende Annonce, die jedenfalls einzig in ihrer Art ist:„Ein Standort für Bettler, der 30 Schill. per Woche einbringt und in einer guten, wohlthätig gesinnten Nachbarschaft delegen ist, ist zu verpachten.“ Vacante Lehrer= und Lehrerinnenstellen. Lehrerinstelle an der evangel schen Mädchenschule in Mettmann. Anfangsgehalt 900 Mark nebst freier Wohnung. Meldungen an Pfarrer Krebs sofort. Lehrerstelle an der katholischen Volksschule in Schiesbahn. Das Einkommen besteht in freier Dienstwohnung und 1050 Mark Gehalt. Bewerbungen an Bürgermeister Voß. Meldung 5./9. Beiefkasten der Redaction. Wir machen darauf aufmerksam, daß während der Abwesenheit des Redacteurs Herrn Otto Brendow die für die Zeitung bestimmten Briefe an die Redaction resp. Expedition der„Ruhrorter Zeitung“ zu adressiren sind. Vom Niederrhein, 17. Aug. Der Buttermarkt war im Laufe dieser Woche ziemlich gut besucht: die Kauflust trat aber nicht besonders rege auf. Die Preise hielten sich auf M. 1,00 bis 1,05 für das Pfd. bester Bauernbutter, gewöhnliche auf 0,90 bis 0,95. In hiesigen Huhner=Eiern bleibt das Angedot gering; die Preise behaupteten sich auf Mk. 1,60 bis 1,70 das Viertel und 6 bis 7 Pfg. das Stuck. Fremde Eier M. 1,30 bis 1,50 das Viertel und 5 bis 6 Pfg. das Stuck. Enteneier das Viertel M. 1,80, das Stück 8 Pfg. Auf den Viehmärkten ist das Angebot stark, die Nachfrage dagegen sehr still, so daß die Preise beveutend zuruckgingen. Beste Waare kostet die 50 Kil. Mk. 51 bis 54, Mittelwaare 45 bis 48 u. minderwerthige 36 bis 39. Im Stallhandel besteht gute Nachfrage; Fertvieh die 50 Kilo Mk. 51 bis 54, fette Ochsen 60 bis 63, Magerviey Mk. 57 bis 63 in den Kreisen Kempen und Geldern. In fetten Schweinen bleibt der Handel bedeutend, während nicht viel Vorrath vorhanden ist; bei einer Schwere von 100 Kil. und mehr und bei 20 pCt. Ravatt kosten die 50 Kil. Ledendgewicht Mk. 50, bei Mindergewicht 48. Käse in gutem Begehr; die 50 Kil. Mk. 42. In den der niederländischen Grenze zu gelegenen Districten war das Kasegeschaft noch ziemlich lebhaft; die Preise sind seit letztem Bericht wieder um 1 bis 2 Mk. gestiegen; man bezahlte Mk. 45 bis 46 für beste Waare der Ctr. Bestes Rubenkraut kostet das Pfd. mit Faß 13 Pfg., ohne Faß 12 Pfg., bei Abnahme im Großen von Faß und Stangen. Im Bereiche des„Rheinisch= Westfalischen Vereins zur Hebung der Ruben= und Obstkraut=Fabrikation", Velanntmachung betreffend Ergänzung und Abänderung des§ 48 des Betriebsreglements für die Eisenbahnen Deutschlands, sowie der Anlage 1 zu diesem Paragraphen. (Centralblatt für das Deutsche Reich 1888 S. 481.) Auf Grund des Artikels 45 der Reichsverfassung hat der Bundesrath in seiner Sitzung vom 5. d. Mis. nachstehende Ergänzungen und Abanderungen des§ 48 des Betriebsreglements für die Eisenbahnen Deutschlands, sowie der Anlage D zu diesem Paragraphen beschlossen. I. Die Bestimmung im§ 48 A 3 d. erhält folgende Fassung: „Knallquecksilber, Knallsilber und Knallgold, sowie die damit dargestellten Praparate(wegen Zündungen, Zunohutchen, Knalldonbons und Knallerbsen vergl. Anlage D I, III, lIlb und IIIc)"; II. 1. In I der Anlage D ist am Schlusse des dritten Absatzes hinter den Werten„ausgeschlossen sind“ einzuschalten: (wegen Feuerwerksloiper aus Mehlpulver siehe IIId und wegen bengalischer Schellackpraparate IVa); 2. Hinter IIIc ist unter IIld folgende Bestimmung einzuschalten: IIId, Feuerwerkskorper, welche aus gepreßtem Mehlpulver und ähnlichen Gemischen bestehen, werden unter folgenden Bedingungen befördert: 1. Dieselben dürfen keine Mischungen von chlorsauren Salzen mit Schwefel und salpetersauren Salzen, ferner von chlorsaurem Kali und Blutlaugensalz, sowie kein Quecksilbersublimat, keine Ammonsalze jeder Art, keinen Zinkstaub und kein Magnesiumpulver, überhaupt keine Stoffe enthalten, welche durch Reidung, Druck oder Schlag leicht zur Entzundung gebracht werden können. Sie sollen vielmehr nur aus gepreßten Mehlpulvern oder aus ähnlichen, wesentlich aus Salpeter, Schwefel und Kohle bestehenden Mischungen, ebenfalls in gepreßtem Zustande, hergestellt sein. Gekorntes Pulver darf der einzelne Feuerwerkskörper nur höhstens 30 g enthalten. 2. Das Gesammtgewicht des Satzgemenges der Feuerwerkskörper, welche zu einem Frachtstück verpackt sind, darf 20 Kg, das gekörnte Pulver, welches sie enthalten, 2,5 Kg nicht übersteigen. 3. Die einzelnen Feuerwerkskörper mussen jeder für sich in mit festem Papier umhullte Kartons, oder in Pappe oder starkes Packpapier verpackt und die Zündst Uen jedes einzelnen Körpers mit Papier oder Kattun überkiebt sein. Die zur Verpackung dienenden Kisten mussen vollständig ausgefüllt und etwaige Lucken mit Stroh, Heu, Werg, Papierspahnen oder dergleichen so ausgestopft sein, daß eine Bewegung der Packete auch bei Erschutterungen ausgeschlossen ist. 4. Die Kisten sind im Innern mit zahem Papier vollständig auszu. kleben und mussen aus mindestens 22 mm starken Brettern gefertigt sein. Der Fassungsraum einer Kiste darf 1,2 chm, das Bruttogewicht 75 Kg nicht übersteigen Aeußerlich sind die Kisten mit der deutlichen Aufschrift„Feuerwerkskorper aus Mehlpulver“ und den Namen des Absenders zu versehen. 5. Jede Sendung muß eine vom Fabrikanten und einem vereideten Chemiker ausgestellte Bescheinigung über die Beachtung der oben unter 1 bis 4 getroffenen Vorschriften beigegeben werden, Eine gleiche Bescheinigung ist von dem Absender auf dem Frachtbriefe unter amtlicher Beglaudigung der Unterschrift auszustellen.6 3. Hinter IV der Anlage D ist unter IVa nachstehende Bestimmung einwschalten.— IVa. Bengalische Schellackpräparate ohne Zünder dessen Vorstand seinen Sitz in Wesel hat, ist das Krautgeschäft noch immer ruhig; der Preis hält sich auf Mk. 12—1250 die 50 Kil. Apfelkraut, ußes, das Pfd. 42, säuerliches 38 Pfg. Kartoffeln sind in Folge der herrschende Fäule ungemein wenig angedoten, was auf die Preise von stark treidendem Einfluß war; die 50 Kil. kostete M. 3 bis 5, der Becher stieg bis zu 40 Pfg.(Köln. Vztg.) ruchtpreise zu Neuß am 18. August 1888. Weizen, 1. Qu. Mk. 18,80 Hafer, à 100 Kilo Mk. 13,80 à 100 Kilo 2.„„ 18,10 Aveel(Rübsen)„„ 22.— Landroggen, alter 1.„„ 14,80 Raps„„ 23,5) dito neuer 1.„„ 13.30 Kartosseln„„ 5.50 à 100 Kilo 2.„„ 11,80 Heu à 500 Kilo„ 45.— Winter=Gerste à 100 Kilo„—.— Stroh„„ 24.— Sommer=„„„—.— Buchweizen„"— Am heutigen Getreidemarkte blieben Preise sämmtlicher Fruchtgattungen unverändert. Ml. 56,50 " 58.— Rüböl per 100 Kilo in Partien von 100 Ctr. Rüdöl per 100 Kilo saßweise Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 Mark höher als Rüböl. Preßkuchen per 1000 Kilo Weizen=Vorschuß 00 à 100 Kilo Kleien à 50 Kilo Rüböl und Kuchen unverändert. Fruchtpreise zu Geldern am 16. August 1888. 124,00 190 10b Kdlogt. 50„ 600„ * per Dutzend 5 Kilogr. 97r. 14,50 3.40 35,00 1.05 0.65 0.82 Getreidemarkt war heute namentlich an der Frühdorse sehr fest, und auch zu Anfang der officiellen Börsenstunden stellten sich die Notirungen noch etwas höher als gestern. Später mangelte es an Kauflust, und durch Realisirungen wurde die Haltung etwas schwächer und schwankend. Weizen düßte den anfänglichen Aufschlag von 1 Mk. wieder ein. Roggen bei ziemlich delebtem Geschäft Anfangs ¼ Mk. besser, notirte später ¼ Mk. unter gestrigem Schlußwerth. Hafer nach festerem Einsatz etwas schwächer. Roggenmehl stiller und etwas schwächer. Rübol bei deledtem Geschäft im Werth anziehend. In Spiritus war das Geschäft ganz leblos, doch sind die Notirungen nominell wenig verändert. Coursbericht. preußische und deutsche Staatspapiere, Psand= und Reutenbriefe .„ Berlis, 18. Ang.(Schlaupprein.) Gercheferkiärung: Die dem Preise nachstehender Papiere angehängten Ziffers bedenten: 0 ba., 1 Br., 2 Geld, 8 ba. u. Br., 4 bs. u. Geld. 5 Abschluss auf Zeit 000.00.0 97.30.2 100.50.2 107.90.2 106.750 108.402 103.004 99.00 4 000,00 0 102.50.2 102.60 2 128.80 0 102.50 000.00 0 108.25.2 103.40.2 113.00.2 112.10.0 103.40.0 100,60.0 000.000 108.304 99.50 103.80.0 103.202 99, 0.2 112.25.2 103.10 2 105,60 108.00 4 Deutsche Reichs-Anl. 4% Reichs-Anl. 8 1% Preuss. Cons. Anl. 4% „„„ 3 1% Pr. St.-Anl. 1868 4% do. 1850, 52, 53, 62 4% Staats-Sch. 3½% Niederschl. Mk. E.-B. Stargard-Posener E.-B. Berl. Stadt-Schldv. 4% „„„ 8%% Rheinprov.-Sch. Ostpr. Pfandbr. 3 ½% Westf. Pfandbr. 4% *„ 3½% Rh.-Westf. Rentbr. 4% Neue Hmb. St.-A. 3½ Mecklenb. R.-Sch.-V. 3½ Sächs. St.-Rente 3% Preuss. L.-Anl. 3½ Hess. P.-Sch. à 40 Th. Bad. Los-Anl. 4% Bair. Los-Anleihe 4% Braunschw. 20-Th.-L. Köln-Mind. Lose 3½ Dess St.-Los.-Anl. 3½ Hamb. 50-Thlr.-Loose Lübeck. Los-Anl. Meininger 7-fl.-Loose Oldenb. 40-Thlr.-Loos. 3% Br.-Hn. Pfdb. 4% 108.50 0 103.80.2 107.404 104.40 103.602 102.75 4 101,80.0 108.201 106.00 2 106.102 102.75 2 102.50 2 101.70.1 104.30.2 000.00.0 106.502 101 90.4 101,75 2 93.80 2 153,50 0 320.00.2 140.60 0 140.60.3 100,00.1 137,00 130,00.1 140,10.1 133.50 2 25.40.0 137.90.1 102.10.4 Dus. Hyp.-Pfdbr. 4% „„ 9 1/% D. G.-Cd. rab. 110 8½ do. Los-Pfdbr. I. 3½ do. Los-Pfdbr. II. 8½ D. Hp. Pf. Berl. 4% Hamb. Hp.-Pf. 4% „„ 3 ½% Mekl. reks. 125 4½ " 4% Meining. Hyp. 4% " H.-Pr.-Pfdbr. 4% Ndd. Gr. Cr. Pfdbr. 4% Pre. B.-C.-B. I., U. 6 "" M I. 5% „„ 4% Pr. Otr.-B. rs. 110 5% **" 4½ * 4% ** 3½ Pr. Hyp. A. 5% ra. 110 " versch. Reih. 4% „ rcksb. 100 8 1% Pr. Hp. V.-A.-G.-Sch. * 4% „„ 9 1/% Schl. B. ra. 110 4 1/% " rr. 100 4% St. Nat.-H.-Od. 4 1/% " ra. 110 4% (Flammenbücher, Salonkerzen, Fackeln, Belustigungshölzchen, Leuchtstangen, bengalische Streichhölzer und dergleichen) werden zu den vorstehend unter IV vorgeschriebenen Bedingungen besördert. III 1. Der erste Absatz der Bestimmung unter XVI der Anlage D ist wie folgt zu fassen: „Flussige Mineralsäuren aller Art, insbesondere Schwefelsäure, Vitriolöl und Salzsäure— mit Ausnahme von gewöhnlicher Salpetersäure und Scheidewasser(wegen dieser vergleiche XVIa) und von rother, rauchender Salpetersäure (wegen dieser vergleiche XVIII)— unterliegen den nachstehenden Vorschriften:"— 2. Hinter XVI ist unter XVIa folgende Bestimmung einzuschalten: XVIa. Für den Transport von gewöhnlicher Salpetersäure und Scheidewasser gelten die vorstehend unter XVI gegebenen Vorschriften. Außerdem finden, sofern diese Artikel in Glasballons, Glasflaschen oder Kruken zur Auflieferung gelangen, noch folgende Bestimmungen Anwendung: 1. Die zur Umhüllung der Ballons, Flaschen oder Kruken in den Gefäßen oder geflochtenen Körden verwendeten Materialien, als Stroh, Heu und dergleichen, müssen so stark mit Chlorcalcium= lösung getränkt sein, daß sie durch directe Flammenberührung nicht entzündet werden. Stait der Chlorcalciumlösung kann auch eine Lösung von schwefelsaurem Natrium, von Chlornatrium, von Chlormagnesium, von schwefelsaurem Magnesium oder von Eisenchlorür als Tränkungsmaterial verwendet werden. 2. Bei der Ver= und Entladung dürfen die Gesäße oder Körbe nicht auf Karren gefahren, noch auf der Schulter oder dem Rücken, sondern nur an den daran angebrachten Handhaben getragen werden. 3. Die Gefaße oder Körbe sind an den Wänden des Eisenbahnwaggons, sowie unter einander durch Strike zu befestigen. Die Verladung darf nicht übereinander, sondern nur in einer einfachen Schicht neben einander erfolgen. IV. Die Bestimmung unter XXVII der Anlage D erhält solgende Fassung: „Hefe, sowohl flüssige als feste, ist in Gefäßen, welche nicht luftdicht geschlossen sind, zur Beförderung aufzugeben. Falls die Eisenbahnverwaltung die Aufgabe in anderen Gefäßen gestattet, ist dieselbe berechtigt, von dem Absender zu verlangen, daß er sich verpflichtet, 1. keinerlei Ansprüche zu erheben, falls derartige Sendungen von den Anschlußbahnen zurückgewiesen werden, 2. für allen Schaden aufzukommen, der anderen Gütern oder dem Material in Folge dieser Transportart erwächst, und zwar gegen Vorlage einer einfachen Kostenrechnung, deren Richtigkeit in jeder Beziehung ein= für allemal zum voraus anerkannt wird, 3. keinerlei Ansprüche wegen der in Folge der fraglichen Transportart an den Gesätzen oder an deren Inhalt entstehenden Beschädigungen oder Abgange zu erheben.“ V. Hinter XXIX der Anlage D ist unter XXIXa folgende Bestimmung einzuschalten: XXIXa. Gefettete Eisen= und Stahlspähne(Dreh=, Bohr= und dergleichen Spähne) und Rückstände von der Reduction des Nitrobenzol aus Anilinfabriken werden, sofern sie nicht in luftdicht verschlossene Behälter aus starkem Eisendlech verpackt zur Aufgabe gelangen, nur in eisernen Wagen mit Deckeln oder unter Deckenverschluß befördert. Verkehr und §“ Ruhrort, 20. Auz. Eine der wichtigsten Fragen, welche den in wenigen Tagen unter dem Schutze des deutschen Kaisers in Frankfurt a. M. zusammentretenden 3. Internationalen Binnenschifffahrts=Congreß bensgen.#ud, ist die der Verbesserung der Statistik des Schiffahrtsverkehrs, „ Grüse#### beiden vorangegangenen Congresse, den zu Wien und den zu Grafser beschäftigt hat. Für den jetzigen Congreß wurde Regierungsrath Arthur von Studnitz in Dresden als Referent über diese Frage bestimmt. ihm zu erstattende Bericht liegt bereits gedruck vor. Er weist zunächst dir Nothwendigkeit der angeregten Verbesserung nach und zeigt dies an dem gegenwärtigen Stande der in Deutschland zur Zeit für diese Stattstik gültigen gesetzlichen Bestimmungen. Daran schließen sich die von einer Commission des„Centralvereins für Hebung der deutschen Fluß= und Canalschifffahrt“, deren Referent gleichfalls Herr von Studnitz war, ausgearbeiteten auf die schwebende Frage bezüglichen Vorschläge, auf welche eins kritische, Nevue der in andern Ländern(England, Schweden, Oesterreich, Houund, Jkalien, V. Staaten von Nordamerika, Canada, Indien, Frankreich und Belgien) bestehenden bezüglichen Statistiken folgt. Als Länder, welche die zur Zeit unstreitig beste Binnenschifffahrts=Statistik besitzen, nennt Dr. von Studnitz Belgien und Frankreich. Die Schlußanträge des Herrn Referenten, welche dem internationalen Charakter des Congresses gemäß in deutscher, englischer und französischer Sprache abgefaßt wurden, lauten nach einer in der Wochenschrift„Das Schiff“, enthaltenen Mittheilung: 1. Eine brauchbare Statistik des Binnenschifffahrts=Verkehrs muß die wirklichen Leistungen der Wasserstraßen in Tonnen=Kilometern feststellen. 2. Die Statistik des Binnenschifffahrts=Verkehrs muß, außer über die GesammtLeistungen der Wasserstraßen, auch über den Verkehr der einzelnen Häfen geben. 3. Die gewonnenen Resultate müssen übersichtlich und möglichst schnell veröffentlicht werden. 4. Internationaler Vereinbarungen bedarf nur die statistische Erfassung desjenigen Verkehrs, welcher die Landesgrenze überschreitet. Cochem, 17. Aug.[Mosel=Canalisirung.] Hr. Regierungs=Baumeister Morant ist zur Vornahme der Vorarbeiten zur Mosel=Canalisirung im hiesigen Bezirke bestimmt worden und hat bereits sein Bureau von Winningen nach Cochem verlegt. Zunächst sollen, laut der Trier. Zig, in der Entfernung von 100 Meter genaue Querprofile der Mosel bei gewohnlichem sowohl als Hochwasserstande durch Peilungen festgestellt werden, und ist mit dieser Arbeit bereits begonnen. 9##s. Ruhrort, 20. Aug.(Schiffsbewegung im Ruhrorter Hafen.) Am Angemeldet: 42 Schiffe leer, 3 Schiffe beladen mit 603 t Eisenerz, 1 Schiff beladen mit 137 t Getreide, 5 Schiffe beladen mit 969 t dio. Gütern. Abgemeldet: 4 Schiffe leer, 60 Schiffe beladen mit 10609: Steinkohlen, 1 Schiff beladen mit 32 t div. Gütern. Insgesammt 116 Schiffe.— Nrx. 17. Aug. Angemeldet: 42 Schiffe leer, 1 Schiff beladen mit 241 t Eiener, 1 Schiff beladen mit 3 t div. Gütern. Abgemeldet: 4 Schiffe beladen mit 11164 t Steinkohlen, 2 Schiffe beladen mit 810 t div. Gütern. Insgesammt 106 Schiffe. Schiffsfrachten. nach Amsterdam für Schiffe von 100—120 Karren fl. 2.65—0.00 Schiedam„„„„„„„ 2.00—0.00 Rotterdam„„„„„„„ 1.90—0.00 Antwerpen„ große Schiffe„ 2.50—0.00 W. Wast äm mu. aLchse 265—000 Muinz=Munnhrim für Schleppkähne Mk. 3.25—0.00 „„ Holzschiffe„ 2.25—000 Oooten. 1.75—0.00 Wasserstandsnachrichten. Ruhrort, 20. Aug Rheinhöhe 3,120, gefl. 0,07m. Homberg=Moers=Ruhrorter Bade= und Schwimm=Anstalt. Wasserwärme am 20. August, 6 Uhr Morgens, 15½ Grad. Den echten Holl. Rauchtabak, dessen tausendf. Lob notariell beglaubigt ist, erhält man nur d. B. Becker i. Seesen. 10 Pfd. fco. 8 Mk. bekannter guter Ausführung und vorzüglichsten Qualitäten versendet das erste und größte An Eager □*7 ehnroth,Hamburg, zollfrei gegen Nachnahme(nicht unter 10 Pfund) neue Beitsedern für 60 Pfg. das Pfund, sehr gute Sorte 1 Mk. 25 Pf. prima Halbdaunen 1 Mk. 60 Pf. und 2 Mk. prima Halbdaunen hochsein 2 M. 35 Pfg. prima Ganzdaunen(Flaum) 2,50 u. 3 M. Bei Abnahme von 50 Pfd. 5% Rabatt. Umtausch gestattet. Aus dem Frachtbriefe muß ersichtlich sein, ob die Eisen= und Stahlspähne gefettet sind oder nicht, anderenfalls werden sie als gefettet behandelt. Der erste Absatz der Bestimmung unter XXXI der Anlage 0 erhält folgende Fassung: „Wolle, Haare, Kunstwolle, Baumwolle, Seide Flachs, Hauf, Jute, im rohen Zustande, in Form von Abfällen vom Verspinnen und Verweben, als Lumpen oder Putzlappen, ferner Seilerwaaren, Weber=, Harnischund Geschirrlitzen(wegen gebrauchter Putzwolle vergleiche abs. 3) werden, wenn sie gefettet sind, nur auf offenen Wazen unter Deckenverschluß befördert, sofern nicht der Versender sich mit der Eisenbahn über Versendung in bedeckt gebauten Wagen verständigt.“ VII. Die Bestimmungen unter XXXVIII der Anlage D erhalten folgende Fassung: XXXVIII. 1. Flüssige Kohlensäure und flüssiges Stickoxydul dürfen nur in Behältern aus Schweißeisen, Flußeisen oder Gußstahl, welche bei amtlicher Prüfung einen Druck von 250 Atmosphären ohne bleibende Veränderung der Form ausgehalten haben, zur Beförderung aufgeliefert werden. Ein amtlicher Vermerk auf den Behältern muß deutlich erkennen lassen, daß die Prüfung hierauf, und zwar innerhalb der drei letzten Jahre vor der Aufgabe stattgefunden hat. Zum Schutze der Ventile an den Behältern müssen Kappen aufgeschraubt sein. Auf dem oberen Theil der Kappen ist ein Kranz fest aufzuziehen, der nach Außen hin viereckig ist und über den Umsang der Behälter derart hervorragt, daß jedes Rollen der Behälter verhindert wird. Die Schutzkappen und Kränze müssen aus demselben Material wie die Behälter selbst gefertigt sein. 2. Gasförmige Kohlensäure und Grubengas werden zu Besörderung nur dann angenommen, wenn ihr Druck den von 20 Atmosphären nicht übersteigt, und wenn sie in Behältern aus Schweißeisen, Flußeisen oder Gußstahl aufgeliefert werden, welche bei einer innerhalb Jahresfrist vor der Aufgabe stattgehabten amtlichen Prüfung ohne bleibende Veränderung der Form min destens das Anderthalbfache desjenigen Drucks ausgehalten haben, unter welchem die Kohlensäure oder das Grubengas bei ihrer Auflieferung stehen. Jeder Behälter muß mit einer Oeffnung, welche die Besichtigung seiner Innenwandungen gestaltet, einem Sicherheitsventil, einem Wasserablaßhahn, einem Füll= beziehungsweise Ablaßventil, sowie mit einem Manometer versehen sein und muß alljährlich auf seine gute Beschaffenheit amtlich geprüft werden. Ein an leicht sichtbarer Stelle angebrachter amtlicher Vermerk auf dem Behälter muß deutlich erkennen lassen, wann und auf welchen Druck die Prüfung desselben stattgefunden hat. In dem Frachtbriefe ist anzugeben, daß der Druck der aufgelieferten Kohlensäure oder des Grubengases auch bei einer Temperatursteigerung dis zu 40 Grad Celsius den Druck von 20 Almosphären nicht übersteigen Versandtstation hat sich von der Beachtung vorstehender Vorschriften und insbesondere durch Vergleichung des Manometerstandes mit dem Prüfungsvermerk davon zu überzeugen, daß die Prufung der Behälter auf Druck in ausreichendem Maße stattgefunden hat. Vorstehende Bestimmungen treten am 1. August d. J. in Kraft. Berlin, den 22. Juli 1888. Der Stellvertreter des Reichskanzlers: (gez.) v. Boetticher. Bekanntmachung. Der Königlicke Kreisschulir specter Plagge zu Essin ist vom 26. dss. Mts bis zum 23. nächsten Mis. beurlaubt. Stellvertretung desselben für diese Zeit süv den zum Kreise Ruhrert gehörigen Theil seines Aufsichtebezirks, umfassend die katbolischen Schulen zu Sterkrade und Koenigsbardt ist der Unterzeichnete beauftragt worden. Rubrort, den 18. August 1888. Der Königliche Landrath: I. V. Der Kreis=Secretär: Bammel. I.=Nr. 4520 I. Straßenbeleuchtung. Vom 26 bis 31. dss. Mrs. werden sämmtliche Straßenlaternen von 8 bis 11 Uhr Abends brennen. Meiderich, den 16. August 1888. Die Polizeiverwaltung: Bürgermeister. Ankauf von Kreiskarten. Seitens des Königlichen Landrathsamtes sind hier eine Anzahl Kreiskarten zumVerkaufe niedergelegt worden, um den hiesigen Einwohnern den Ankauf derselben möglichst zu erleichtern. Von dieser Karte werden auch einzelne Sectionen abgegeben. Der Preis der ganzen Karte beträgt 10 Mark, derjenige einer einzelnen Section 2 Mark. Meiderich, den 14. Aug. 1888. Der Bürgermeister: I.=Nr. 1278I. Pütz. la SalizylläureElüg zum Einmachen vorzüglich bewährt à Liter Mark 0,30 empfiehlt die Adler=Apotheke Ruhrort. Tetfarden, strichfertig, Firnisse, Pinsel, Stockholmer Theer, Asphalt=Theer, Asphalt=Dachpappe 2c. empfiehlt C. Cloos, Laar. Kornbranntwein 60, 80 und 100 Pfg. per Liter empfiehlt L. 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Heute Morgen ½8 Uhr nahm der Herr unsere innigst geliebte Mutter, Sa wiegermutter, Großmutter und Schwester Frau Wittwe Johann Bekmann geb. Brüggemann im Alter von 57 Jahren zu sich heim. Um stille Theilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Homberg, Berzheim, Meiderich, den 17. Aug. 1888. Die Beerdigung findet am Montag 1 Uhr auf dem alten Kirchhefe statt. Terring. Zur Befestigung der Ruhrufer an der Mündung der Ruhr b.i Rubrort soll die Anlieferung von 2462 chm Senksteinen oder Schlackensteinen und 1293 ehm Bruchsteinen in zwei Loosen oder im Ganzen öffentlich vergeben werden. Verschlessene, mit entsprechender Aufschrift versehene Angebete hierauf sind bis zum 1. September d. J. Vormittags 11 Uhr an den Unterzeichneten einzureichen. Die Lieferungsbedingungen sind auf dem Amtszimmer des Unterzeichneten einzusehen, können auch von demselben gegen Einsendung von 1 Mark bezogen werden Zuschlagsfrist 4 Wochen. Ruhrort, den 18. August 1888. Der Königliche Wasser=Bauinspecter: I. V. A. Franke, Regierungs= Baumeister. PiVentur Kusverkauf von Chron und S Um vor Herbst mein großes Lager in etwa zu räumen, verkaufe sämmtliche vorräthige ehlra, Sold“, Titdil“, Eitfrniot und versilberte Waaren zu herabgesetzten Preisen. zum 15. September gewähre außerdem einen Rabatt von 10% bei Baarzahlung. Zum Besuche höfl. einladend Ruhrort, 10. August 1888. Keinr. Ktelmann. Uhren= u. Golwaaren=Versandtgeschäft. X aum ein anderes Nahrungs- und Genussmittel nat eine solche internationale Verbreitung durch die ganze Welt erlangt, wie die Chocoladen- und Cacao-Fabrikate von Gebr. Stollwerck, Köln. Wo immer die Cultur ihre Wege bahnt, sind sie als Nahrungs- und Labe-Mittel willkommen, um bald unentbehrlich zu werden. 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