1 Mr. 80 60 Wn. Inserate 15 Pfg. die 7 gespaltene Petitzeile oder deren Raum,— für Geschäftsinserate innerhalb der Kreise Ruhrort und Moers die Petitzeile 10 Pfg., Reclamen Mr. Amtliches Kreisblatt für den Kreis Ruhrort. Oren Ruhrort. Verbunden mit der 8seit. Gratisbeilage„Illustrirtes Sonntagsblatt.“ Druck u. Verlag: Joh. Orendow u. Sohn, Rußrort, pedmem an ade Lokonsalten dir Landkrtektritger und Hotungt sut Hochheide He, F. Lenden in Homberg bei Beter Schmig, in Möre bei J. M. Lechner, in Orsioy dei 9. ion, Purrort, Soygeotze, Aunatue Stelen für Zuserate, de kmonemen. Hagsentzein u. Hogler in Köln, 6. 5. Daute u. Co. a Pranfsurt a. M. Nr. 109 Geschichts=Kalender. I, der Große, deutscher König, gestorben. Sickingen gestorben. des Hamburger Dampfers Schiller“. 312 Passagiere Abgeordnetenhaus. V Berlin, 5. Mai. Auf der Tagesordnung steht dritte Berathung des Antrages Berling(freis.) auf Aufbebung der Wittwen= und Waisenkassenbeiträge für Elementarlehrer. Korsch(cons.) erklärt Namens seiner Freunde, daß sie diesem Antrage nicht zustimmen könnten. Der ganze Entwurf sei nichts weiter als eine Resolution. Redner bittet die Regierung, heute noch in entschiedenerer Weise als neulich zu dem Antrage Stellung zu nehmen. Geh. Rath Germar giebt die Erklärung ab, daß die Stellung der Regierung zu diesem Antrage sich völlig mit der der conservativen Abg. Eberty(feis.) bedauert, daß die Regierung heute mit den Conservativen zusammengehe, während sie in der Commission erklärte, noch viel mehr für die Lehrer thun zu wollen. Dei Einwand, daß kein Matrial zu einem bestimmten Beschluß vorliege, sei hinfällig. Das Einzige, was sehle, sei der gute Wille. 8 Geh. Rath Germar erklärt nochmals, daß die Regierung im Prinzip dem Antrage nicht abgeneigt sei. Die Frage sei aber nicht dringlich genug erschienen, um deshalb andere gesetzgeberische Arbeiten von größerer Wichtigkeit zurückzustellen. Abg. Kropatschek(cons.) hätte gewünscht, daß er die Freisinnigen bei seinem Antrage auf Gleichstellung der Lehrer an höheren nichtstaatlichen Lehranstalten mit denen an staatlichen Anstalten auf seiner Seite gehabt hätte. Hier liege kein Grund vor, in so übereilter Weise ein Gesetz zu Abg. v. Eynern(natlib.) bittet den Antrag anzunehmen, da ja die Regierung im Princip mit demselben einverstanden sei. Abg. v. Minniger ode(cons.) erwidert, daß die Conservativen schon in der ersten Lesung den Antrag als bedenklich bezeichnet hätten. Die finanzielle Tragweite der gestellten Forderung lasse sich noch gar nicht übersehen, es sei daher zwecklos, der Regierung in dieser Sache vorzugreifen. Die Abgg. Althaus(cons.) und Genossen beantragen Uebergang zur Nachdem noch Abg. Brüel(Welse) gegen den Aatrag, die Abg. Rämisch (natlib.) und v. Zedlitz=Neukirch(freicons.) für denselben gesprochen, wird die Debate geschlessen.. E, Su Em Ttesuchun u Der Antrag Berling wird gegen die Stimmen der Conservativen und einiger Mitglieder der Centrumspartei angenommen. Es folgt erste Berathung des Gesetzes betr. die Verleihung von Corporationsrechten an Niederlassungen geistlicher Orden und ordensähnlicher Congregationen der katholischen Kuche. 2 smn. Abg. Prinz von Arenberg(Centr.) dankt dem Cultusminister für die Erklärung, welche er bei Berathung des Gesetzes im Herrenhause abgegeben habe. Zur Empfehlung der Vorlage seien weitere Worte überflüssig. Abg. Magdzinski(Pole) erklärt sich für die Vorlage, bedauert aber, daß die Ursulinerinnen in Posen von der Wohlthat des Gesetzes ausgeDarauf wird der Gesetzentwurf ohne weitere Discussion in erster und zweiter Lesung angenommen... 8ue ue Sezssten Cur 2. Es folgt erste Berathung des Antrages Berling und Genossen betr. den Schutz der Landwirthschaft gegen Hochwild. Abg. Drawe(freis.) befürwortet Ueberweisung des Antrages an eine Commission von 14 Mitgliedern. Abg. Hartmann(cons.) schließt sich dem Antrage auf Commissions= berathung an. Die conservative Partei stehe dem Antrage Berling sympathisch gegenüber, doch erforderten die Einzelheiten commissarische Berathung. Abg. Conrad(Centr.) befürwortet den Antrag Berlings als nothwendige Erganzung der Jagdordnung. Nachdem noch die Abgg. Francke(natlib.) und Meyer=Breslau(freis.) sich für den Antrag Berling ausgesprochen, wird derselbe einer Commission von 21 Mitgliedern überwiesen. Montag, den 7. Mai 1888. Eine Reihe lokaler Petitionen wird debattelos erledigt. Nächste Sitzung: Montag 11 Uhr.(Regulirung der Oder und Spree.) Herrenhaus.„ A„#. W Berlin, 5. Mai. Die vom Abgeordnetenhause abgeänderte Kreis= und Provinzialordnung für Schleswig=Holstein wurde zum zweiten Male berathen und unverändert nach den Beschlüssen der zweiten Kammer angenommen. Hingegen wurde der vom Abgeordnetenhause genehmigte Antrag Kropatschek betr. das Diensteinkommen und die Pension der Lehrer an den öffentlichen nichtstaatlichen höheren Lehranstalten nach kurzer Debatte abgelehnt. Der Antrag ist damit gefallen. Nächste Sitzung unbestimmt, wahrscheinlich am 16. Mai. Masitische Nachrichten. Deutschland. * Berlin, 7. Mai. Aus Schloß Charlottenburg wird gemeldet: Die beiden letzten Tage der vorigen Woche hat der Kaiser fieberfrei und in recht erfteulichem Wohldefinden außerhalb des Bettes verbracht und hat an beiden Tagen im Kreise seiner Familie das Mittagessen eingenommen. Der Appetit war recht befriedigend. Od freilich das Fieder vollständig und dauernd schwinden wird, bleibt abzuwarten, da die Steigerung der Körperwärme nicht allein von der Entzündung im Wundkanal abhängt, die jetzt sast ganz gehoben ist. Abgesehen davon, daß der Kaiser in Folge der Zunahme seiner Kräfte selbst das Bedürfniß hat, sich zu bewegen, sind die Veränderungen der Lage und des Aufenthaltes von den Aerzten schon deshalb gewünscht und angeordnet worden, um die Wirksamkeit verschiedener Organe, welche durch die lange Bettruhe träge geworden waren, wieder anzuregen und zu beleden. Der Kaiser hat deshalb am Sonnabend nicht nur die Get= und Stehversuche, die er am Freitag im kleinen Maßstabe begann, fortgesetzt, sondern fühlte sich auch so gekräftigt, daß er die ganze Flucht seiner Zimmer allein ohne Stütze zu durchschreiten vermochte. Sonst verbrachte der Kaiser die Stunden, die er außer dem Bett verweilte, zum größten Theil im Lehnstuhl zu, in welchem er auch um 3 Uhr Nachmittags den Vortrag des Reichskanzlers hörte. Am Vormittag hatte der Kaiser dem General von Albedyll Audienz ertheilt und die Besuche der Kaiserin Augusta und des Kronprinzen empfangen. Die Lust am Arbeiten wächst von Tag zu Tag und die Aerzte haben dagegen anzukämpfen, daß der Monarch sich geistig nicht überanstrengt. Der Kaiser beschränkt seinen Verkehr mit der Umgebung nicht mehr ausschließlich auf schriftliche Aufzeichnungen, sondern unterstützt seine Mittheilungen auch durch geflüsterte Worte. Beim Ausathmen tritt nämlich der größere Theil der Luft durch die Canülenöffnung heraus, während ein kleinerer Theil durch den Mund geht. Dadurch erhalten die Lippenbewegungen einen Flüsterhauch, der naturgemäz sehr schwach ist, einige Worte aber für Nahestehende immerhin verständlich macht. Wirklich sprechen thut der Kaiser also nicht und dies bleibt auch streng verboten. Am Abend fühlt sich der Kaiser stets etwas angegriffen, auch leichte Fieberschauer stellen sich ein. Trotzdem liebt er es aber, sich auch nach der Abendconsultation noch mit den Aerzten zu unterhalten. Die Eiterentleerung ist ziemlich stark, man nimmt aber immer noch an, daß sie von den Luftrohrenadscessen herrühren. Im Kehlkopfleiden ist keine Verschlimmerung wahrzunehmen, aber ebensowenig eine Besserung. Die Arbeit, welche auf dem Kaiser lastet, ist übrigens immer noch recht groß. Jede Poststunde bringt durchschnittlich siebzig Schriftstücke und mit den Postboten concurriren in gleichem Umfange die Depeschenboten. Dazu kommen die von reitenden Boten des Hofmarschallamtes und des Auswärtigen Ministeriums herbeigebrachten eiligen Sachen. Am Sonnabend wurde ein eigenartig construirtes Zelt nach Charlottenburg gebracht, welches dort im Schloßpark aufgestellt wird und zum Aufenthalt des Kaisers bei gutem Wetter benutzt werden soll. Vom Sonntag wird gemeldet: Es ist abermals eine Schwankung im Befinden des Kaisers eingetreten. Der Sonnabend verlief sehr gut, die Nacht zum Sonntag nicht ganz befriedigend. Das Fieder betrug schon Sonnabend Spatabend 39 Grad, Husten und Eiterung störten den Schlaf sehr. Der Kaiser fühlte sich matt und wurde erst durch späteren Schlummer gekräftigt. Sonntag Vormittag war die Stimmung gehobener, aber das Schwächegefühl immer noch vorhanden und der Kaiser stand erst Mittags auf. Fiederstand 37,9. Vielleicht rührt der Wechsel von den Gehversuchen der letzten Tage her, die den Kaiser doch mehr angestrengt zu haben d. Schtttent scheinen, als es erst schien. Der Appetit war geringer. Möglich ist es auch wenngleich nicht bestimmt, daß das Halsleiden störend auftritt. Die kronprinzlichen Herrschaften statteten den Majestäten Besuche ab, auch andere Familienglieder fanden sich ein, sowie am Nachmittage der Oberceremonien= meister Graf Eulenburg. Nachmittags war der Kaiser auch wieder wohler und ziemlich munter. Es wird aber für die Folge außerordentliche Vorsicht beobachtet werden müssen. Die Kaiserin Victoria und die Prinzessinnen fuhren im geschlossenen Wagen nach Berlin, um den kleinen Prinzen Wilhelm zum Geburtstage zu beglückwünschen. Der Wagen war vollgefüllt von prachtvollen Rosen= und Maiglöckchenbouquets, welche Großmutter und Tanten dem kleinen Prinzen überreichen wollten. Für eine Uebersiedelung des Kaisers nach Potsdam sind die Salonwagen völlig hergestellt. Wann die Reise erfolgt, ist noch nicht festee„„ Vom Abend: Entschieden besser! Die Aerzte wünschen aber, der Kaiser möge die Thätigkeit auf's Aeußerste beschränken, damit die Kräfte sich ungestört entwickeln könnten. Zu Besorgnissen liegt heute ebensowenig wie in voriger Woche Veranlassung vor, indessen kann jeder Tag das Bild der Krankheit ändern. Hoffen wir das Beste für die nächsten Wochen! Am Sonntag wurde in Berlin und Charlottenburg der Geburtstag des Prinzen Wilhelm, des ältesten Sohnes des Kronprinzen Wilhelm, gefeiert. Der junge Prinz vollendete an diesem Tage sein sechstes Lebensjahr und unwillkürlich blickt man zurück auf den Tag seiner Geburt im Jahre 1882. Heller Jubel erfüllte die Reichshauptstadt, als der Donner der Kanonen den Bewohnern derselben am 6. Mai 1882 die Geburt eines Prinzen, des ersten Urenkels des Kaisers verkündete, und der begeisterte Jubel pflanzte sich alsbald im gesammten Deutschen Reiche fort. War doch durch die Geburt des Prinzen nun die preußische Königs= und deutsche Kaiserkrone vier Generationen des ruhmgekrönten Hohenzollernhauses gesichert. Welche Freude des greisen, nun in Gott ruhenden Kaiser Wilhelms Herz damals über dieses freudige Familienereigniß durchzog, beweist das Glückwunschtelegramm, welches derselbe gleich nach Empsang der frohen Botschaft an den Prinzen Wilhelm, den glücklichen Vater des Neugeborenen, richtete, welches nur die drei Worte enthielt:„Hurrah! Vier Könige!". Die Taufe des neugeborenen Prinzen fand am Hochzeitstage der Kaiserlichen Urgroßeltern, am 11. Juni 1882, statt, in welcher der junge Hohenzollernsproß die Namen Friedrich Wilhelm Victor August Ernst erhielt. Zu seinen Pathen gehörte Kronprinz Rudolph von Oesterreich. Es war das der erste Fall, daß ein zur Thronfolge berufenes Mitglied des habsburger Kaiserhauses einer protestantischen Taufe als officieller Zeuge beiwohnte. — Kronprinz Wilhelm hat Herrn Karl Schurz in besonderer Audienz empfangen, vom Reichskanzler wurde Schurz zur Tafel geladen. — Fürst Bismarck ritt am Sonnabend Abend wieder im Thiergarten spazieren und wurde lebhaft begrüßt. — Im Auftrage der Kaiserin Victoria veröffentlicht der Oberpräsident von Hannover, Herr von Leipziger, in dortigen Blättern folgende Bekanntmachung:„Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben Allergnädigst geruht, mich zu beauftragen, der Stadt Lüneburg und Kreisen Dannenberg und Bleckede den Dank Ihrer Mojestät für den Allerhöchstderselben bereiteten festlichen Empfang und für die herzlichen und freudigen Kundgebungen, mit welchen Ihre Majestät bei Bereisung des Ueberschwemmungsgebietes innerhalb der Provinz Hannover begrüßt worden sind, .. Zur Frage der Militärreformen schzeibt die„Post“: Wie uns aus ortentirten militärischen Kreisen mitgetheilt wird, entbehrt die unter anderen angeblichen Uniformirungs=Veränderungen untergebrachte Nachricht, daß den „schweren“ Cavallerie=Regimentern der„lange“ Karabiner wieder entzogen werden würde, der Klarheit und Richtigkeit. Die schwere Cavallerie, die Kürassir=Regimenter, bleiben bezüglich ihrer Bewaffnung unverändert. Die Ulanen zählen nicht zu den schweren Reiter=Regimentern, nehmen vielmehr eine Mittelstellung zwischen den Kürassiren als schweren und den Dragonerund Husaren=Regimentern als leichten Regimentern ein. Die europäische Cavallerie, ja selbst einschließlich der russischen Kosaken=Regimenter, hat sich mehr und mehr weittragenden Schußwaffen, als einem Theil ihrer Bewaffnung zugewendet; in Deutschland ist der neue Karabiner als unabweisbare Waffe auch bei den Ulanen eingeführt worden. Bei der leichten Cavallerie, vorerst bei den Husaren, wird aber vielleicht außer Sädel und Karabiner auch noch die Lanze(ohne Fähnchen) eingeführt. Die Versuche hiermit, insonderheit die Eewäzungen, der wie vielte Theil nur einer jeden Die Schloßfrau. Roman von Friedrich Friedrich. (36. Fortsetzung.) „Das Leben eines Ochsen oder eines Schöpses! Diese beiden Thiere sind schon durch ihre Dummheit dazu bestimmt, geschlachtet zu werden.“ „Sie meinen also, daß die Dummheit keine Berechtigung zum Teben bot“. ,I, Mip16 1 unfett, Klkrs SAmm „Wenigstens nur eine sehr geringe,“ versetzte Eckenberg scherzend. „Ich stimme vollständig mit Ihnen überein“, fuhr Velten fort.„Die dummen Thiere werden geschlachtet, und die dummen Menschen werden die Beute der Klügeren. Die Klugheit trägt immer den Sieg davon!“ Seine Augen leuchteten, dann entfernte er sich schnell, indem er Ermüdung durch die Jagd vorschützte. Eckenberg blieb allein. Er sann über Velten nach. Dieser Mann erschien ihm immer räthselhafter, je öfter er mit ihm zusammentraf, und er war nicht im Stande, den Gedanken, daß eine abenteuerliche Vergangenheit hinter ihm liege, zu verscheuchen. Hoffte er die Freifrau zu beerben? Hatte seine Anwesenheit auf der Haideburg diesen Zweck? Auf einen Aufenthalt in stiller Gegend durch den Brief des Barons vorbereitet, hatte er mehrere Bücher zur Unterhaltung mitgebracht, und er nahm eins derselben zur Hand. Auf dem Sopha ausgestreckt, las er und der Gegenstand fesselte ihn. So waren Stunden vergangen, als er endlich aufsprang. Es war bereits ziemlich spät am Abende, dennoch hatte er nicht Lust, sich zur Ruhe zu legen, da er keine Müdigkeit empfand. Was sollte er beginnen? In der Residenz würde er noch irgend eine Restauration aufgesucht haben, wo er Bekannte traf, hier lag die Einsamkeit schwer auf ihm. Er trat an das Fenster. Der Vollmond stand an dem wolkenlosen Himmel und verbreitete fast Tageshelle in dem Parke. Nur die traten stärker hervor, halb geheimnißvoll erschienen sie wie dunkle Gestalten. Ihn verlangte noch einmal den Park zu durcheilen, vielleicht brachte die Abendluft ihm Mudigkeit, und ohne zu zögern, führte er sein Verlangen aus. Um Niemand zu storen, verließ er leise das Zimmer und Haus, dessen Er hatte nur ein Plaid über die Schulter geworfen, so eilte er durch den Park hin, weiter und weiter. Der herrliche Abend regte ihn wunderbar an. Die Stille ringsum hatte etwas Feierliches für ihn. Kein Laut, außer dem fernen Bellen eines Fuchses. Wie wunderbare Lichter die Mondscheinstrahlen warfen! Seit Jahren hatte er keine Landschaft mehr gemalt, jetzt hätte er heim eilen mögen, um ein Motiv flüchtig mit dem Stifte auf das Papier zu bannen. Langsam schritt er weiter. An einer dichten Tannengruppe machte der Weg eine Biegung, er glaubte einen leisen, leichten Schritt zu vernehmen. Wer sollte in so später Stunde noch in dem Parke gehen? Ueberzeugt, daß sein Ohr ihn täusche, schritt er weiter; da stand plötzlich eine Frauengestalt dicht vor ihm. Unter dem Tuche hervor, welches sie leicht über den Kopf geworsen hatte, blickte ihn ein junges, frisches Gesicht und ein paar große, dunkle, leuchtende Augen entgegen. Der Mond warf sein volles Licht auf das Gesicht des Mädchens. Regungsles blieb er stehen. Täuschte ihn seine Phantasie? Träumte er? Auch die ihm Begegnende schien auf das Höchste überrascht zu sein. Mehr neugierig als surchtsam blickte sie ihn an, dann eilte sie leicht wie ein Reh davon, und ehe er den Gedanken faßte, ihr zu folgen, war sie auf einem Seitenwege verschwunden,. S Aee ae Wiher. Noch immer stand der Maler regungslos da. Wer war das Mädchen mit den dunklen, großen Augen? Gehörte sie zu den Bewohnern der Haideburg? Er wußte von dem Baron, daß nur der alte frühere Kutscher und dessen Frau noch in dem weiten, düsteren Gebäude wohnten. Er versuchte der Davongeeilten zu folgen, allein, so schnell er auch schritt, so erblickte er doch nicht einmal ihre Gestalt mehr. Unwillig über diesen mißlungenen Versuch, über seine Befangenheit, die ihn verhindert, das Mädchen anzureden, kehrte er auf sein Zimmer zurück. Er bemühte sich zu schlafen, allein des Mädchens dunkle Augen hielten ihn noch lange Zeit wach und wichen selbst nicht von ihm, als der Schlaf sich endlich seiner annahm. Er war am folgenden Morgen bereits längere Zeit auf, als Georg ihm den Kaffee brachte. Mit kurzem Gruß wollte der alte Diener sich wieder e.„ rief Eckenberg, um ihn zurückzuhalten.„Hat der Verwalter der Haideburg eine Tochter?“ Der Diener blickte den Maler fragend an. Es war nicht seine Gewohnheit, viel zu sprechen; allein Eckenberg hatte ihm am Tage zuvor eine Hand voll Cigarren geschenkt und diese hatten sein altes Herz erweicht. Das Rauchen war fast seine einzige Leidenschaft und seit seinem letzten Herrn, der ein verschuldeter Major gewesen war, hatte er so gute Cigarren nicht wieder geraucht. „Nein“, entgegnete er,„der Verwalter ist gar nicht verheirathet.“ „Wer besitzt denn hier eine Tochter von ungefähr sechszehn Jahren, mit großen, dunklen Augen?“ „Niemand!“ Der Maler stand ungeduldig auf. „Wer wohnt denn hier in diesem alten Gebäude?“ fragte er. „Außer der gnädigen Frau, Ihnen und dem Herrn Baron noch der frühere Kutscher Boll und seine Frau, ich und unsere alte Wirthschafterin Christine, und dann die Eule.“ „Die Eule?“ wiederholte Eckenberg.„Wer ist dies?“ Der Alte zögerte mit der Antwort, sie schien ihm schwer zu werden. „Ein junges, unheimliches Ding“, rief er endlich.„Eines Abends spät ist sie von ihrem Vater hierher gebracht und seitdem hiergeblieben. Was sie hier soll, weiß ich nicht, und was sie treibt, weiß ich auch nicht, denn in ihrem Zimmer bin ich noch nicht gewesen. Wir nenner sie die Eule, weil ihre Augen denen einer Eule gleichen und weil sie die Leute oft des Abends erschreckt.“ „Wie heißt sie?“ „Und sie wohnt hier in der Haideburg!“ „Natürlich. Ihr Zimmer ist neben dem der gnädigen Frau, aber die Thür zwischen beiden Gemächern ist fest verschlossen. Ich glaube, die Freifrau fürchtet sich auch vor dem scheuen, unheimlichen Dinge.“ Auf Eckenberg's Drängen erzahlte Georg Alles, was er über Ruth wußte. Es ging deutlich aus seinen Worten hervor, daß er Ruth nicht liebte. Er schätzte sie geringer als sich und sie stellte sich über ihn, indem sie jeden Verkehr mit ihm vermied. Er hatte seinen Bedientenstolz, in dem er durch seine alte, abgetragene Livree noch bestärkt wurde. „Sie ist nichts, und hat nichts,“ beschloß er seine Erzählung.„Mir ist nur das eine räthselhaft, daß die Freifrau das unheimliche Mädchen Eckenberg hatte diese Worte überhört, ihn beschäftigte nur der Gedanke, daß das Mädchen, dessen Augen er nicht vergessen konnte, unter einem Dache mit ihm wohnte. Es war ihm lieb, daß Georg ihn verließ, denn nun konnte er ungestört an die seltsame Erscheinung denken. Freilich nur kurze Leit, denn der Baron kam bald zu ihm und theilte ihm mit, daß die Freifrau ihn bitten lasse, ihr Bild zu beginnen. „In ihrem Alter wähnt man keine Zeit mehr übrig zu haben,“ fügte er wie zur Entschuldigung hinzu.„„ 96e bisen eum. „Glauben Sie, daß die alte Dame bald sterben wird!" fragte Eckenberg. „Behüte!“ rief Velten mit heiterem Tone.„Ich bin sogar der Ueberzeugung, daß sie noch zwanzig Jahre leben wird, und ich wünschte Der Maler ließ einen schnellen Blick üder Velten's Gesicht hingleiten. Der Baron sing denselben auf. „Sie zweifeln an der Aufrichtigkeit meines Wunsches!“ bemerkte er. „Ja,“ gab Eckenberg offen zur Antwort. „Ich begreife Ihren Zweifel vollkommen,“ fuhr Velten lächelnd fort. „Sie vermögen nicht zu fassen, daß man einer reichen Tante ein langes Leben wünscht; ich thue es dennoch, weil ich in der glücklichen Lage bin, nicht auf den Reichthum Anderer hoffen zu brauchen. Ich werde der alten Dame Ihre Bereitwilligkeit mittheilen.“ Eckenberg hatte am Tage zuvor eine Staffelei zusammen gezimmert und Leinwand auf einen Rahmen gespannt. Mit dem Malkasten unter dem Arme, die Palette in der Hand, trat er in das Zimmer der Freifrau und ein Lächeln glitt über sein Gesicht hin, als er bemerkte, wie gewissenhaft seine am Tage zuvor ausgesprochenen Wünsche befolgt waren. Die Vorhänge waren von dem einen Fenster fortgenommen, auf dem Haupte der Freifrau fehlte die turbanartige Haube und das Haar war in eine erträgliche Form gebracht. „Vortrefflich! Vortrefflich!“ rief er. „Genügt es so?“ fragte Thekla von Esche lächelnd. „Vollkommen!“ versicherte Eckenberg.„Sie erscheinen um zehn Jahre ver jüngt, gnädige Frau.“ Thekla schüttelte ablehnend mit dem Kopfe. „Ich bin es aber nicht,“ entgegnete sie,„und wollte ich dem Scheine glauden, so würde ich mich selbst belügen.“ Der Maler rüstete sich, das Werk zu beginnen. „Ich darf doch hier bleiben?“ fragte Velten, dies als etwas Selbstverstäntliches voraussetzend, denn er mochte Eckenberg nicht mit der alten Dane alen losseg,... 9,.. Mis keansener Ofenbeit. „Nein, Herr Baron,“ erwiderte Eckenberg mit undefangener Offenheit. „Nein!“ wiederholte Velten erstaunt.„Ich werde mich sehr halten, Sie sollen mich gar nicht sehen, ich will nur aus die ersten Anfänge des Bildes kennen lernen, es interessirt mich dies ganz ungemein. (Fortsetzung folgt. 459 Schwadron mit diesem Kampfmittel zu versehen wäre, sind aber noch zu uen nn ngrc bet be Aüerbschte sad ose, zie Laterstatseretare Lucanus und Maicare, Dar Grnaz, Aihor von Gretztrnannen, Hrueg ver, Cgaratz, Bruder der Kaisenin Victoria, ist durch Cadinetsordte vom 1. zul Edef des Brandenburgischen Husarenregimentes(Zietensche Husaren) Nr. 3, bei weilchen er bisber 4 la gmite geführt wurde, ernannt. i, misgeiheil — Der Reichskanzler Fürst Bismarc empguegggligteten des wird, dieser Tage den Besuch zweier hervorragender Auslandes und sprach sich dabei mit großer Offenheit über dge., posztische Lage aus. Er befurchte keinerlei Friedensstörung in nächster J.#. die Absichten des Czaren bei er vollständig derubigt. Es sez,glgechgtitg, welche Stellung emnzelnen Panslavistenfahrern im essetengenr gafag geräumt worden seit. Der Czar gesehe biesen Pogrgentgzschen Aagelegenauf die auswärtige Politik zu. In Bezug auf die origz.ge zig Sgerreichtbeiten glaubte gürst Bismarck sicher zu sein, tug.#.—4.6 Reibarkeit zeigen K##ben, B„— schen Staatsmanner keine nervose..—...,. Lommen sollte falls irgend etwas im Balkan aus dem gewöhnlichen Geleise man werde immer England bei der Besetzung von Konstantinopel den B tritt lassen.“ Die doulangistische Bewegung überging Fürst Bismark mi der ironischen Bemerkung, für Deutschland habe dieselbe keine Bedeutung. — Auf höhere Weisung haben kürzlich die Regierungsbehörden in einer Verfügung sämmtliche Magistrate von Städten des Regierungsbezirks mit Fortbildungsschulen darauf aufmerksam gemacht, daß Reichsgewerdeordnung die Arbeitgeber verpflichtet sind, ihren 18 Jahren die zum Besuche des Fortbildungsunterrichts erforderliche Zeit zu gewähren. Dringende Arbeit ist nach der Bestimmung der königlichen Regierung als eine hinreichende Entschuldigung für die Versäumniß des Folbildungsunterrichts der Regel nach nicht zu erachten, darf vielmehr als Entschuldigungsgrund nur unter ganz besonders gewichtigen Umständen geltei Oesterreich=Ungarn. Herzogin Clementine von Coburg ist von Wien nach Schloß Edenthal gereist, wo ein vierzehntägiger Aufenthalt geplant ist. Nach dieser Zeit will sie zu ihrem Sohne nach Sosia zurückkehren.„ Gen wesen geing Der antisemitische Abg. v. Schönerer ist am Sonnabens wegen feinen Ueberfalles der Redaction des„Neuen Wiener Tageblattes" zu vier Monaten schweren Kerkers, verschärft durch zwei Fasttage im Monat, und zum Verlust des Adelsprädikates verurtheilt worden. Schönerer schloß seine Vertheidigungsrede mit den Worten:„Der Kaiser möge das Volk vom Judenjoch befreien.“ Auf der Straße sanden nach Bekanntwerden des Urtheils lärmende Demonstrationen statt, Wagen wurden ausgespannt, stürmische Hochrufe auf Schönerer ertönten und ein Massenchorus sang die Wacht am Rhein. Vier Verhaftungen wurden vorgenommen. Frankreich. Der König von Schweden ist in Algerien angekommen und trotz seines Incognitos von den französischen Behörden mit ausnehmender Zuvorkommenheit begrüßt worden. Nach einer Pariser Meldung der„Pol. Corr.“ ist der französische Botschafter in London, Herr Waddington, angewiesen worden, die größten Anstrengungen zu machen, um die von dem englischen Parlamente beschlossene Zollerhöhung der Flaschenweine rückgängig zu machen. Sollte das nicht gelingen, so dürfte das Pariser Cabinet mit scharfen Gegenmaßregeln vorgehen. Frankreich könnte eigentlich an dem einen Zollkrieg mit Italien genna boben. Das Kriegsgericht in Marseille hat den Lieutenant Chatelain, welcher den Regierungen von Deutschland und Italien eins der neuen Lebelgewehre nebst der dazu gehörigen Munition offerirt hatte, ohne daß eine der beiden Regierungen darauf eingegangen wäre, zur Einschließung in einem befestigten Platz, zur Degradation und zum Verlust des Rechtes, die Militärmedaille zu tragen, verurtheilt. Boulanger macht für sich Reclame! Er hat in Brüssel in einer Auflage von 2½ Millionen ein Buch drucken lassen, betitelt„Die deutsche Invasion“, welches gratis vertheilt werden soll. Er sagt darin, es sei unrecht und unwahr, wenn man ihn als Kriegsapostel hinstelle, er sei nur von Interesse für Frankreich geleitet in Allem, was er thue. Sein lebhafter Wunsch sei es, Frankreich den Krieg zu ersparen, aber es sei nothwendig, die nationale Vertheidigung zu organisiren, denn es könnten gar nicht vorherzusehende Ereignisse eintreten. Deshalb habe er in ruhiger, unparteiischer Weise die Ereignisse von 1870 geschildert, er hoffe, seine Landsleute würden daraus eine Lehre ziehen. Nächsten Sonnabend wird Boulanger in Lille eine große Rede halten.„ 16 Erke Der Meliatel. Die Patriotenliga hat Boulanger feierlich als Fuhker der nationalen Partei proclamirt und seine Pläne völlig gebilligt. Wie heißt es doch? „Wenn du des Narren Lob erhältst 2c.!“ Daran muß man unwillkurlich denken. Großbritannien. Nach Meldungen mehrerer Blätter ist in London wieder ein Complott zur Ausführung von Dynamitverbrechen entdeckt worden. Man traf Sicherheitsmaßregeln zum Schutze des Prinzen von Wales und des Parlamentes. Die amerikanischen Dampfer werden streng beobachtet, ferner ist die besondere Ueberwachung verschiedener verdächtiger Personen angeordnet wüdes.„ Sechzig katholisch=irische Partamentartel erfachten den Tordmayor von Dublin, eine Parteiversammlung in Dublin einzuberufen, damit derselben eine Resolution in Betreff der Einmischung des Papstes in die irischen Angelegenheiten vorgelegt werden kann. In dieser Resolution wird ausgeführt, daß das irische Volk die geistliche Leitung des Papstes anerkenne, ihm aber nachdrücklich das Recht, sich in politische Angelegenheiten einzumischen, abspreche. Parnell als Protestant nimmt nicht Theil an der Versammlung. Rußland. Das mit dem russischen Ministerium des Auswärtigen in Verbindung „Nord" hetzt wieder. Es bespricht in seiner neuesten lauser eines Ministerums Garaschanin, der völig im, Isterreichischen Fahrwasser schwimme. König Milan habe seit Jahren„„##en zum BasallenDauer nicht ertragen, daß es von Wien oder Pest, Ratt von Belgradregiert neuesten Truppenverschiebungen in Polen bemerkt dasselbe Blatt: Der „Russische Inoalide“ habe diese Verschiebungen einzelner Truppenkörper bereits im December angekündigt, weshalb alle daran geknüpften Befürchtungen Zur seterlichen Cröffung der erntralestatschen Esanbohn TigneSin. markand sind auch einige französische Gäste eingeladen worden. befand sich auch Lesseps, der aber momentan von Pucid nicht abkomme kann, da er die Reclame für seine Panama=Loose schüren muß. Provinzielle Nachrichten. Hagen, 3. Mai.[Unglücks fall.] Heute Vormittag gegen 11 Uhr siel die Dienstmagd Lina Sch. beim Fensterputzen aus der zweiten Etage ei Hauses der Eiberfelderstraße auf das Trottoi und blied:-gpezugg#. Tragkorb schaffie man sie in das städtische Krankenhaus, azgen Hag. Zig.“ zu Folge alsbald festgestellt wurde, daß nur, Spe. 126##son der rechten Hüstgegend vorliege. Innere Verletzungen ind bis jetzt nicht constatirt. Das Mädchen hat in der That Gluck gehabt und wird, wie man dört, in einigen Tagen das Krankenhaus wieder verlassen. Barmen, 5. Mai.[Das drei Centner] schweie Gewicht der Turmuhr an der Christuskirche loste sich vorgestern Abend von dem Triebwerk, durchschlug den Boden des Glockenhauses und fiel dann oberbalb der Orge auf einen eisernen Träger, wo das Gewicht liegen blieb. Es in als ein Glück zu bezeichnen, daß das Gewicht auf den Träger und nicht auf das dünne Gewölbe gefallen ist, das sonst unbedingt durchschlagen worden wäre, wobei die Orgel bösen Schaden genommen hätte. Rheydt, 2. Mai.[Ein 9jähriges Bürschlein] schrieb dem Prinzen Ferdinand in Bulgarten am 13. April einen Brief, in welchem es denselben, da es„noch keine Briefmarken von Bulgarien" besaß, um einige gestempelte Marken bat. Aus dem Cabinet des Fürsten traf vom 20. April datirt, eine freundliche Antwort ein, der von jeder Sorte(in allen möglichen Farben) bulgarische Briefmarken je 3 Stück frisch und ungestempelt M. Gladbach, 3. Mai.(Ein Verein zum Wohl der arbeitenden Klassen] ist hier in einer am 1. d. M. stattgefundenen Versammlung, in welcher auch der Regierungspräsident Freiherr v. Berlepsch zu Düsseldorf erschtenen war, gegründet worden. Der neue Verein wird vor allen Dinge dafür Sorge tragen müssen, daß den Tausenden fleißigen Handwerkern, welche durch die Einführung der Maschinenweberei arbeitslos geworden sind, lohnende Düsseldorf, 5. Mai.(Für die Ueberschwemmten.] Bei der hiesigen Regierungs=Hauptkasse sind bis heute im Ganzen 129186 Mark für die Ueberschwemmten in den Ostprovinzen eingegangen. Düsseldorf, 1. Mai. Ihre Leser errinnern sich noch wohl der Veröffentlichung eines angeblich aus Düsseldorf stammenden Briefes in englischen Blättern, in welchem ein hiesiger Fabrikant Stahlstanzen anbot, die deutscher Herkunft mit schwedischen Stempeln versehen auf einer Täuschung des kaufenden Publikums berechnet waren und englischen Firmen angeboten sein sollten. Begreiflicher Weise erregte diese Veröffentlichung großes Aufsehen und war geeignet bei ihrer Verbreitung, die sie auch jenseits des Oceans fand, den deutschen Welthandel auf das Schwerste zu schädiger. In Folge dessen beschloß die Redaktion der Zeitschrift des Vereins deutscher Eisenhüttenleute„Stahl und Eisen“, die Angelegenheit weiter zu verfolgen. Ein Versuch, die englischen Blätter„Engineer“ und„Engineering“ zur Nennung des Namens der Firma, an welche der angebliche Brief geri# sein sollte, zu veranlassen, blieb vergeblich. Man erfuhr aber doch auf privatem Wege den Namen jener Firma und zwar als M. D. Stevenst u. Cie. in Glasgow, und forderte nun die letztere durch den deutschen Konsul Heirn I. O. Lietke in Glasgow auf, den Namen des Briefschreibers zu nennen. Dies verweigerte die genannte Firma und zeigte dem Konsul den betreffenden Brief, auf welchem aber Kopf und Unterschrift mit Papierstreifen überklebt war. Das kam einer völligen Weigerung, den Namen zu nennen, natürlich gleich. Nun hielt die Düsseldorfer Handelskammer eine Sitzung ab, in welcher sämmtliche 32 Firmen, welche bei einer Stahl betreffenden Angelegenheit überhaupt in Frage kommen konnten, auf Ehrenwort erklärten, jenen Brief nicht geschrieben zu haben. Die Redaktion von„Stahl und Eisen“ hat in Folge dessen heute eine Erklärung veröffentlicht, in welcher sie die Firma M. D. Stevenson u. Cie. so lange als Verbreiterin unwahrer Thatsachen an den Pranger stellt, bis diese den Namen des angedlichen Brieschreibets preisgiebt. Köln, 5. Mai.[Der Sommerfahrplan der Kolnischen und Düsseldorfer Dampfschifffahrts=Gesellschaft] tritt am 15. d. M. in Kraft. Nach demselben fahren täglich neun Boote rheinaufwärts, nämlich Morgens 5½ Uhr(Schnellfahrt durch die Salon=Dampfer„Humboldt“ und„Friede“), 6½ Uhr(durch die Salon=Dampser„Rhein" und„Drachensels“, 8¾ Uhr)(Schnellfahrt der Salon=Dampfer„Deutscher Kaiser" und „Wilhelm“,„Kaiser und König"), 10 und 12 Uhr, Nachmittags um 1 Uhr, 3½, 8 und 9¾ Uhr. Zwei Boote fahren täglich von hier zu Thal, nämlich um 4 und 8 Uhr. Lokales. Aus dem Kreise Ruhrort. *s“ Ruhrort, 7. Mai. In der Schalterhalle des hiesigen Kuserlichen Post=Amtes ist am 31. März d. J. ein Geldstück gefunden worden, welches von dem sich legitimirenden Eigenthümer auf dem hiesigen Bürgermeisteramte in Empfang genommen werden kann. Ruhrort, 7. Mai. Mit Bezug auf mehrere Anfragen an ven Brieskasten der„Ruhrorter Zeitung", wie viele Schiffe im Ruhrorter Hasen überwintern können, möge eine im Verein für volkswirthschaftliche Interessen gegebene Antwort auf diese Frage hier Platz finden: Bei Gelegenheit der Düsseldorfer Gewerbeausstellung ist in einer Beschreibung des Ruhrorter Hasens, welche wahrscheinlich den verstorbenen Bauinspector Genth zum Verfasser hatte, die Anzahl der Schiffe bei einem Wasserstande von 2,5 Mtr. Ruhrorter Pegel auf rund 1600 angegeben. Das scheint aber entschieden zu hoch gegriffen. Der Gesammthafen hat einen Flächeninhalt von 345000 Quadratmeter; rechnet man die Länge eines mittleren Rheinschiffes zu 40 Mtr. und seine Breite zu 7,5 Mir., so können, falls man in der Mitte des Hafens eine genügende Fahrstraße offen lasse, etwa 1153 Schiffe dort untergebracht werden. Der Homberger Hasen faßt bei einer Fläche von 16000 Quadratmeter 53, der Duisburger bei einer Ausdehnung von 160290 Quadratmeter 534 und der Hochselder 22 Schiffe. Es würden demnach falls man die Gesammtzahl faller Rheinschiffe auf 5000 annimmt, über ½ derselben bei Eisgang, Hohwasser oder bei einer seindlichen Invasion in den hiesigen Häfen Platz finden können. * Ruhrort, 7. Mai. Wir machen darauf aufmerksam, daß vom 1. Juni 1888 ab im Deutschen Reich keinerlei fremde Scheidemünzen weder in Zahlung gegeben noch genommen werden dürfen. Beides ist unter Strafe gestellt. Man beabsichtigt, mittelst solcher Maßregel die verschiedenen fremden Scheidemünzen, die durch den Fremdenverkehr bisher das Jahr über nach Deutschland importirt wurden und hier als Geld in Umlauf gelangten, wieder außer Kurs zu setzen und ähnliches für die Folge unmöglich zu machen. Nur an Grenzorten sollen Ausnahmen von dieser Maßregel gestattet sein. *: Ruhrort, 5. Mai. Als Ergänzung der Mittheilung vom 30. April über die Sammlung von 492 Mark von den Arbeitern der Hütte„Phönix“. geht uns noch Nachstehendes zur Veröffentlichung zu: Diese Sammlung verdankt ihr Entstehen einem Beschlusse des hiesigen Werkmeister=Bezirks=Vereins. Derselbe beschloß in einer am 15. April stattgehabten Vereinssitzung eine Sammlung für die Ueberschwemmten unter den Arbeitern der hiesigen Werke Von den Arbeitern der Hütte„Phönix“ ist obiger Betrag einanzuregen. Ton den Unt„„ gegangen, von den Arbeitern der Bernsau'schen Mühl sind 13,75 Mk. eingegangen. Es steht zu hoffen, daß ähnliche Erträge von den„Rhein. Stahlwerken“, von der Schiffswerft,„Emscherhütte“, Tauerei 2c. eingehen. Jedenfalls ist zu wünschen, daß Seitens der Vorstände dieser Gesellschaften für die Sammlungen eingetreten wird. Bedenkt man, daß viele Arbeiter sich schon an den allgemeinen Gemeinde=Sammlungen betheiligt haben und daß absolut kein Zwang ausgeübt wurde, so ist das oben erwähnte Ergebniß ein sprechender Beweis für den opferwilligen Sinn unserer Arbeiterbevölkerung; hierbei sei nicht unerwähnt zu lassen, daß in der am 15. April stattgehabten Sitzung des Werkmeister=Bezirksvereins dieser aus seiner Kasse 28 Mark bewilligte, welche an die Vereinshauptkasse nach Düsseldorf abgeführt wurden.„ 85446 P gn. a. = Ruhrort, 7. Mai. Der hochw. Herr Bischof von Munster hat angeordnet, daß in allen Kirchen seiner Diöcese eine Collecte für die Ueberschwemmten in den östl. Provinzen abgehalten werden soll. In der hiesigen kath. Kirche findet die Sammlung am Christi Himmelfahrtsfeste, nächsten Donnerstag, statt und steht es wohl außer allem Zweifel, daß jedes Gemeindemitglied nach Kräften sein Scherflein zur Steuerung der großen Noth unserer schwer heimgesuchten Landsleute beitragen wird. =] Ruhrort, 7. Mai. In der gestrigen Monats=Versammlung des „Ruhrorter Vaterländischen Kriegervereins“ wurde beschlossen, mit Rücksicht auf die schwere Erkrankung unseres geliebten Kaisers Friedrich das diesjährige Stiftungsfest ausfallen zu lassen. + Ruhrort, 5. Mai. Vorgestern Nachmittag sank im Rheingau bei Budenheim das im Schlepptau des Remorqueurs„Mülheim a. d. Ruhr Noo. II“ fahrende hölzerne Schiff„Cärl der Große" des Schiffers Nalbach. Das Schiff wurde in der Nähe von Oestrich von dem im gleichen Schleppzuge fahrenden eisernen Schiffe„Amalie,“ Schiffer Kirdorf backbordseits angerannt und erhielt in Folge dessen derartige Beschädigung, daß es der Besatzmannschaft trotz aller Anstrengung nicht mehr gelingen wollte, das Schiff flott zu halten. Um eine Sperrung des Fahrwassers zu verhindern, ließ man dasselde aus Land laufen, wo es nach kurzer Zeit sank. Die Ladung des Schiffes, welche aus ca. 5000 Ctr. Ruhrkohlen bestand, war für eine Mainzer Firma bestimmt. Falls es sich übrigens bewahrheiten möchte, daß das Schiff nicht versichert ist, so wäre dies für den armen Schiffer ein großer Schaden, gleichzeitig aber für andere wiederum eine dringende Mahnung, die Versicherung ihrer Fahrzeuge doch immer rechtzeitig zu bewirken.— Gestern lief ein neuer eiserner Schleppkahn in den hiesigen Hafen ein. Derselbe wurde auf der Werst von E. Berninghaus in Duisburg für Rechnung der Firma F. Haniel u. Cie. erbaut und soll ca. 1200 Tonnen Tragfähigkeit besitzen. § Meiderich, 3. Mai. Dieser Tage wurde dem Einsender dieses eine Pergamentrolle aus dem Jahre 1680 zugestellt. Das hohe Alter, die eigenthümliche Ortographie und die umständliche Ausdrucksweise der Urkunde, sowie die damaligen geographischen Verhältnisse unserer Gemeinde Meiderich, die sich daraus ergeben, veranlassen uns, den Inhalt der Urkunde in wörtlicher Abschrift zur Kenntgiß unserer Leser zu bringen. Sie lautet: Von Wegen des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Friederich Wilhelmen Marggrafen zu Brandenburg des Heiligen Römischen Reichs Erzkämmerer und Churfürsten, In Preußen, Zu Magdeburg, Cleve, Gülich, Berge, Stättin, Pommern, der Cassuben und Wenden, auch in Schlesien zu Crößen und Jägerndorf, Hertzogen, Burggräfen zu Nürnberg, Fürsten zu Halberstadt, Minden und Camin, Grafen zu der Marck und Ravensberg, Herren zu Rabenstein und der Landen Lauenburg und Bütow. Meines Mit sich selbst im Gericht. Roman von W. Höffer. (23. Fortsetzung.) Er lächelte nur; dann traten Andere zwischen ihn und sie, und es kam während des ganzen Abends keine Gelegenheit zum Alleinsein wieder. Noch immer lag die erschreckliche Blässe auf Elisabeths Zügen, noch immer war sie so still und ernst. Die kranke Frau sah forschend, beinahe unruhig in ihr Gesicht. „Verbirgst Du mir etwas, Lisa?“ „Ich?“ Sie fuhr auf. „Mutter, liebe Mutter, wie gut, wie zärtlich Du bist!“ „Habt Ihr irgend einen Zwist gehabt, Du und Julius? Es ist auf Deiner Stirn eine Wolke, mein Liebling!“ Sie küßte leidenschaftlich die Hände der Kranken. „Nichts, Mama! Nichts! Gott segne Dich tausend Mal.“ Julius trat, nachdem er die letzten Gäste verabschiedet, zu den beiden. Er sprach wenig, aber seine Augen baten desto beredter um Frieden. „Gieb mir einen Kuß, Lisa, ist es recht von Dir, gerade diesen Abend durch Eifersüchteleien zu stören?“ Und da warf sie sich plötzlich, alle Berechnung vergessend, ungestüm an seine Brust, schluchzend, keines Wortes mächtig. Einen Augenblick später hatte sie das Zimmer verlassen, ohne anders als mit einem einzigen leidenschaftlichen Kusse geantwortet zu haben. Julius wandte sich zu seiner Mutter, offenbar mehr verstimmt als er estehen mochte.„„ 4— „So war sie in letzter Zeit immer, Mama,“ fagle er seufzend.„Begreifst Du das?— Ich bin außer Stande, mir diese Reizbarkeit zu erklären.“ Die kranke Frau tröstete ihn, ohne jedoch selbst ruhig zu sein. „Das ist die Aufregung des Augenblicks, mein Sohn. Sie fühlt es vielleicht als eine Burde, Alles, bis zum Geringsten herab, geschenkt zu bekommen und mit leerer Hand ein neues Heim zu betreten. Sei recht freundlich, recht nachsichtig gegen das arme Kind.“ Julius drückte gerührt ihre Hand. „Hoffen wir, daß es weiter Nichts sei, Mutter,“ sagte er. gebe es!“ Und nach dem zärtlichen Abschied von ihr suchte er sein Zimmer, vergeblich hoffend, daß Elisabeth noch auf einen Augendlick herunterkommen werde, wie so oft schon, wenn er und sie keine Gelegenheit gefunden hatten, sich gegeneinander auszusprechen. Länger als sonst wartete er an der gewohnten Stelle neben der Treppe, sie erschien nicht. Ein leises, verabredetes Zeichen, sie horte es und der Ton zerriß ihr Herz, blieb unbeachtet. Julius schloß im höchsten Maße verstimmt hinter sich die Thür seines Zimmers, während Elisabeth verlangend, in Einsamkeit und Dunkel schluchzend vor Schmerz die Arme nach ihm ausstreckte. Eine lange schlaflose Nacht folgte dem Tage voll Aufregung, Elisabeth war fest entschlossen, nicht nachzugeben, der Verhaßten nie und nimmer gutwillig das Feld zu räumen. Sie wollte kämpfen bis aufs Messer, aber dennoch vermochte sie vor innerem Grauen kein Auge zu schließen. 460 Sott Morgen, morgen schon würde das Verhängniß hereinbrechen! Wenn der Prediger die Lippen öffnete, um den Segen zu sprechen, dann erklang jene Stimme, welche Halt rief, dann war Alles verloren. Aber Julius! Sie liebte ihn so grenzenlos, so innig, und doch war gerade sie es, die Schmach und Jammer auf sein Haupt häusen mußte. Ihm zu Füßen hätte die Bedauernswerthe um Verzeihung bitten mögen und doch mußte sie kleinliche unwürdige Eifersucht heucheln, mußte ihn täuschen und hintergehen in jedem einzelnen Augenblick. Schrecklich, schrecklich, so verkauft zu sein an die feige Lüge, gesesselt mit tausend unzerreißbaren Banden an Truz und Schuld! Erst gegen Morgen vertauschte Elisabeth das weiße Kleid mit dem gewohnten Anzuge und nahm die Rosen aus dem Haar. Niemand durfte ahnen, daß sie kein Auge geschlossen hatte. Die Trauung sollte um 11 Uhr stattfinden, um Mittag wollten dann die Neuvermählten abreisen. Heute waren fremde Personen im Hause thätig, um für das Gabelfrühstück Alles herzurichten. Es gab nur ganz flüchtige Begrüßungen und nur wenige Minuten war sie mit Julius Sie lehnte den Kopf an seine Schulter, sie antwortete auf seine leise Frage:„Hast Du mich lieb, Schatz!“— ein kaum hörbares:„Du bist meine Welt, all' mein Glück und mein Leid!“— Dann verließ sie ihn, um nicht, von Verzweiflung erfaßt, laut herauszuschreien. Es galt ja jetzt, alle Kräfte zu sammeln für den entscheidenden Moment. Julius lächelte. Er hatte den kleinen Aerger von gestern schon vergessen. Wenn Elisabeth als seine Frau in dies Haus zurückkehrte, dann würde sich unter Einfluß der gesicherten berechtigten Stellung auch das erschütterte Gleichgewicht ihrer Seele schon wiederfinden. Sie liebte ihn und Gegen 10 Uhr kamen die Wagen für das Brautpaar und die Zeugen. Walter erschien als junger Ehemann in Galauniform, um den Freund zum Standesamt zu begleiten, und unter Tante Josephinens und Mamas heißesten Segenswünschen wurde der Weg zur Tiauung eingeschlagen, während der Segen des Priesters erst später zu Hause und im Kreise der Familie die sungen Leute erwartet.... Doh. Hartmann! 90. Und doch— jetzt hieß sie Frau Dolkor Gartmann!— Walter verfehlte nicht, es bei jeder Gelegenheit zu wiederholen und Julius lachte behaglich dazu. Was hier eben geschehen, konnte keine Einmischung dritter Personen wieder ungültig machen. Das hatte vor dem Gesetz in alle Ewigkeit Bestand und bindende Kraft. 8666 Ihr Herz schlug höher, als sie das Document unterschried. Etisabelg — In diesem Augenblick haßte sie den Namen, hatte sie ihn von dem Platz neben dem des geliebten Mannes verdrängen und verwischen mögen. Es war ihr, als werde ihr Herz von kalter Faust gepackt, als habe sie selbst das Bündniß jener Andern mit dem, den sie liebte, besiegelt und Kaum ganz bewußt dessen, was um sie herum vorging, ließ sich die junge Frau wieder zum Wagen führen. Was mochte inzwischen zu Hause geschehen sein? Vielleicht harrte ihrer schon jetzt die Nemesis mit ausgeWahrend der kurzen Fahrt durch die Straßen wurde wenig gesprochen; nur Walter fragte, wohin denn das junge Paar gehen werde, und Julius antwortete lächelnd: „Das mögen die Götter wissen! Wir steigen in irgend ein Coupee— weiter enthält das Programm noch keine Einzelheiten.“ Elisabeth fühlte, wie ein inniges, grenzenloses Sehnen ihre Brust durchglühte. Während dieser Reise ins Blaue, allen Nachforschungen entrückt, war sie absolut sicher, während dieser sonnigen, seligen acht Tage gehörte ihr das Leben, das Glück. „O, ihr ewigen Mächte, schenkt als Preis für alle Zukunft, für den langen, öden Weg zum Grab noch diese kurze, wonnige Frist!“ flehte sie. Ihr Blick streifte scheu und unruhig die Fensterreihe. den stand Tante Josephine und wiakte und grüßte schon von Weitem. Das Haus voll Jubel und froher Gäste empfing die Heimkehrenden; neben Mamas Ruhebett war ein zierlicher Altar hergerichtet worden, und Kranz und Schleier lagen bereit. Tante Josephine befestigte selbst das Gewinde aus grünen Myrthen in ihres Lieblings Haar. „Sieh' in den Spiegel, mein Herz!“ sagte sie voll stolzer Freude.„Ist die Frisur gelungen?“ Elisabeth's Augen streiften das symbolische Grün, und ein plötzlicher Purpur flog über ihr schönes, verwurtes Gesicht. Sie küßte stumm die Hand der Alten. Mittlerweile hatte sich der Geistliche eingefunden, ein langjähriger Freund des Hauses, der alle früheren Beziehungen und auch Elisabeth's Geschichte kannte. Er reichte voll Rührung seine beiden Hände den eintretenden Damen. „Die aber mit Thränen säen, werden mit Freuden ernten!“ sagte er leise und herzlich. Das Taschentuch der alten Dame glitt über ihre Augen, aber sie lächelte boch; aus ihrer Hand empsing Julius die seiner bräutlichen Frau, und dann begann die Feier, zu welcher vom Thurme herab das Glockenspiel grüßend seine leisen Klänge bis in das festlich geschmückte Zimmer sandte. Der Geistliche verflocht in die Trauerrede das Wort der Offenbarung Johannes: „Und Gott wird abwischen alle Thränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Schmerzen.“ Er sprach in erschütternden Worten von der heilenden, versöhnenden Macht der Neue, und von der Ewigkeit erbarmender, segnender Liebe, von jener göttlichen Reue, die aus dem fernen Australien das junge Mädchen unversehrt hiehergelangen ließ, um in der Generation der Gegenwart die Schmerzen der Väter zu tilgen und in das Halleluja des neugefestigten Gluckes, des heißen, überquellenden Dankes zu verwandeln. Lautlose Stille herrschte in dem kleinen Raum; nur Elisabeth glaubte die Schläge ihres eigenen Herzens zu hören, sie war halb von Sinnen. Wenn jetzt die Schmach der Entdeckung hereinbrach, würde sie es überleben? Worauf wartete ihre Feindin?— Jede Minute, jede Sekunde konnte den Schlag in ihrem Schooße bergen. Der Geistliche legte zum Segen seine Hände auf die Köpfe der Knienden. Als er dann mit unsicherer, halblauter Stimme den Geist des Verstorbenen anrief und seiner Fürbitte das Glück dieser Beiden empfahl, da lehnte Elisabeth überwältigt die Stirn gegen den Arm ihres Verlobten und weinte laut. Sie hätte in diesem herzerschütternden Augenblick Alles gestehen können, nur um die surchtbare Qual ihres Innern zu stillen; sie hätte wie eine Art Erlosung das Bekenntniß aussprechen und fliehen— ach Gott! fliehen mögen bis in den fernsten Winkel der Erde!(Fortsetzung folgt.) gnädigsten Curfürsten und Herrn Thue I6h Johann Ludewich von Nachen, Rentmeister des Lundes Dinslaken und Richter des Hofs und Herrlich, Lakum im Kirchspiel Mevderich gelegen, hirmit bekennen und in Kraft dioffenen driefs fur mich und alle mir nachkommende Renthmeister attestire, Oarktberichte.! Verkehr und „ktspreise vom 4. Mai. 2c Ruhrort, 5. Mai.(Nachdruck oerboten) Teotdem die Verladungen Peaodrorter Wochenmarttepreise... gg im huesigen Hafen seit 4 Wohen in Folge bes günsigen Wasserstandes von Stroß der Gr. 2.40 M., Kartosseln Mäuse der Str. 5.00 2u., 1 Lurchweg 10.—11 Fuß mit aller sorcg betrieben worden sind, haben dieselben im jeden verbeiben wud, an drvoutie ihdel des gubs Hasseris Hoftadt genandt, gelegen in dem Kirspiel Meyderich und gehörig Unter dem Hof und der Herrlichkeit Lakum altermaßen seldige Hofstadt sampt allen darunter gedörigen ländereven in langde und dreite, in torf und herrig zwischen seine Vohrgenessen von Alters hero gelegen ist, und voringe dehandeln dieselbe Zeutledene gebraucht haben nunmehro ihrer beider Jebenlang, und ferners nicht, zu ihrem desten nutzen und vortheil besitzen und gebrauchen sollen und mögen, dergestalt, daß Sie Ihrer Churfürstlichen Durchlauchtigkeit darob jährlichs und alle jahr geben und dezihlen sollen und wollen den alten gewohnlichen Zinß vermöge Ihrer Causfürstliche Durchlauchtigkeit, und sollen ferners vorgenannte dehandelte gedachte Hofstadt wohl beieinander verwahren und in gutem Eße halten, nicht davon veisetzen, verkaufen, versplittern, verdeuten, noch einiges sinnes veräußern ohne vorwißen Ihrer Churfürstliche Durchlauchtigkeit dero Renthmeister oder hofs Richter, dey verlust ihrer daran habender Gerechtigkeit, Vorbehaltlich ihrer Churfürstl. Durchlauchtigkeit und sonsten einen jeder seines guten Vorrechten alles ohne gefehrde und arge list, in Uhrkundt und Zeugnuß der Barheit habe Ich Johann Ludewich von Achen Renthmeister und Hofs Richter vorgenandte meinen angedohrnen Siegel und wir hofsgeschwohrenen Unser Siegel wissendtlich an dießen gewinsbrief gehungen, der gegeden ist im Jahr Sechszehn hundert achizig.— Die Schrift ist ziemlich leserlich und verräth eine im Streben geubte und hchere. Hop).. en Teug, hiell vos bielige lans (:) Sterkrade, 3. Mai. Am gestrigen Tage hielt das hienge landwirthschaftliche Casino seine monatliche Sitzung ab. Nachdem der Vorsitzende, Herr Morschhauser, dieselde eröffnet, verlas der Schriftführer, Herr Caplan Topp, das Protocoll der vorigen Sitzung. Nachdem noch zwei Fragen des Fragekastens beantwortet waren, er Neumann aus Hiesfeld zu seinem hatte auf Wunsch des Casinos das Thema„Von Mai bis Herost im Garten bearbeitet, und führte derselde dieses in der Weise vor, daß er die auszuführenden Arbeiten während der einzelnen Monate besprach. Dabei berucksichtigte er nicht nur die Arbeit an und für sich, sondern er ging auch auf die Cultur der wichtigsten Gewächse ein. Die Verarbeitung des Beerenobstes zu Wein, Saft und Gelee, sowie die Behandlung der Formbäume während dieser Zeit brachte der Vertragende zur Sprache und erntete derselbe für seine interessante Arbeit den reichen Beifall der zahlreich erschienenen Zuhorer. Nachdem noch der Vorsitzende dem Herrn Neumann den Dank Casinos ausgesprochen, stellte derselbe die Tagesordnung für die nächste Sitzung fest. Dieselde wird am 6. Juni stattfinden. Vermischtes. — Die im Gange befindlichen umfassenden Ermittelungen in Betreff des Münchener Einbruchdiebstahls bei Juwelier Thomas haben bis jetzt ergeben, daß die Verbrecher englischer Nationalität und nicht von niederm Stande sein müssen. Vermuthlich sind die Diebe zur Kenntniß der Localitäten durch einen in Frauenkleidung arbeitenden Mitschuldigen gelangt. Es ist nämlich eine Frauensperson, welche sich im Hanse und in dessen Mbshe den seai s sie. Aste m öhei Fe daoce, rstae lschen. atesues eiesene 1. Qual. 25 Pfg., do. 2. Qual. 10 Pfs., Eitronen,„das St. 5. Bso, slott ausgeführt. Im Kaiser= und Nordhafen hatten sämmtliche Dampfvo, vo, glahe Aanatepselsinen 10 Pg., Spiaat die Potton ot autgeluhr.„shzunt fansz von Groleden von Esenbehumsterasten ie Opd. 55 Pfg., Rindsleisch das Pfd. 45 bis 50 Pig, Kalbsteisch. 30. Pfg. Hammelfleisch 60 Pfg., Schweinefleisch 50 bis 55 Pfg., Salm im Schnitt das Pfd. 2.50 Mi., Salm im Stuck 20) Mi., Maifsge, 1Prißz, Hoehtz Pfg., Bresem 30 Pfg, Bückinge das Dtzd. 20 Pfg., süße Bratbückinge das Dyd. 35—40 Pfg., fette Hühner das Stuck 1,80—2,25. Vom Niederrhein, 4. Mai. Fruchtmarkt. Die Witterung ist ärmer Keseun esier tase aes els elsiclsishe hechelchgt ohne Einfluß blieb und die bereits auf Mk. 2,50 zurück zegangene Fracht auf den vorangegebenen Satz von Mk. 2,75 zurückführte. Berücksichtigt man, daß die ganze Rheinflotte jetzt in directer Fahrt durchweg voll ausgenutzt wird, so ist dies der beste Beweis für die große Lebhaftigkeit des gegenwärtigen Rheintrankportgeschäfts.— Die Schiffsmiethen nach Holland und Belgien wärmer geworden, so daß die guten Folgen sich wohl bald an der Feiz; sind dagegen wieder etwas zurückzegangen, das Angebot in Schiffsraum für diese frucht zeigen werden. Bis jetzt ist in Folge der kalten Tage, besonder Fahrt ist momentan größer als die Nachfrage, wiewohl im großen Ganzen die ader der häusig eingetretenen Nachtfröste, das Aussehen der Felder noch un Verladungen auch thalwarts ziemlich belanzreich sind. Es wird z. Z. bewill befriedigend. Der Roggen ist noch so klein, daß an ein Hervortreten der Aehren nicht zu denken ist. Der Weizen beginnt ein besseres Aussehen zu gewinnen. Hafer ist eben am Auskommen. Die Kartoffeln sind größtentheils gesetzt. Wiesen, Weiden und Kleefelder gewinnen einen guten Stand. Die ledhafte Bewegung im Getreidehandel hat angehalten. findet in beiden Qualuaten zu um 50 Pfg. höhern Preisen hiete feste Haltung bestehen geblieben; höhere Forderungen wurden nicht erzielt. Der Verkehr in Hafer ist recht animirt; hin und wieder werden etwas höhere Preise angelegt. Für Buchweizen haben sich die seitherrgen, Werizverhältnisse nicht geändert; der Absatz ist schleppend. Grütze gleich aus ohne Werthveränderung; desgl. Buchweizenmehl. In Mais ist die Nachfrage schwach; jedoch ist kein Rückgang in den Preisen zu verzeichnen. In Weizen=Vorschuß hat das Geschäft ansehnlichen Umfang. Erbsen sind gut gefragt und preishaltend; Bohnen etwas billiger abgegeben. Für Wicken findet sich wenig Verwendung. Bollmehl dagegen ist sehr stark gefragt. Vom Niederrhein, 4. Mai. Auf noch nicht gehoben, so daß die reichlich ganz verkauft wurde. Von bester Landbutter stellte, sich das bis 1,05, geringere auf 80 bis 90 Pfg. In hiesigen Huhner=Eiern bleibt der Vorrath, der Jahreszeit entsprechend, groß, die Preise wie in der Vorwoche; das Viertel hiesiger Hühner=Eier Mi. 1,30-—1.40, das Stig, 5 b#g., Pfg. Fremde Eier das Viertel 1,05 bis 1,15, das Stuck 5 Pfg. den Viehmärk'en war der Auftrieb defriedigend, die Nachfrage ziemlich lebhaft, und wurde Alles verkauft. Die Preise hielten sich für alle Qualitäten auf letzter Höhe. Beste Waare die 50 Kil. Mk. 52 bis 54, zweite Sorte Der Stallhandel ist wenig belebt, so daß auch diesVerladungen auch thutwurts giemlich belangreich sind. Es wird z. Z. bewilligt für Schiffe mittlerer Größe und pro Karre nach Rotterdam bis fl. 1.50, Schiedam bis fl. 1,60, Amsterdam, Leiden und Haarlem dis fl. 2,30, Antwerpen bis fl. 2,25, Brüssel, Löwen, Mecheln und Gent bis fl. 2,75.— Durch das Einlausen einer größeren Anzahl Dampfer vorwiegend mit Getreide und Eisenerz entwickelte sich auch in Rotterdam in vergangener Woche reges Verladegeschäft; Schiffsraum wurde in Folge dessen sehr gefragt; Ruhrhäfen mehrere leere Kähne eintrafen, so konnte der wesentliche Steigerung der Sch ffsmiethe gedeckt werden; fur Getreideladungen wurden bis fl. 2,75 und für Beurtgutladungen bis fl. 3 nach Mannheim=Ludwigshafen pro Last für eiserne Kähne gezahlt. An Schlepplohn für größere Kähne nach der Ruhr wurden durchweg 40 bis 45 Cts. pro Last angelegt; für die Strecke Rotterdam=Ruhr= häfen ist bei günstigem Wasserstande eben Schleppkraft übergenug vorhanden. 4 Vom Rhein wird uns geschrieben: Unter den Schiffern in den Häfen von Ruhrort, Duisburg und Hochfeld bestehen häufig Mißverständnisse bezüglich der Theilung und Oeffnung der Wese'er Doppelschiffbrücke, bekanntlich der wichtigsten des Rheins. Wir halten es daher für angebracht, Nähe herumtreb, verschiedenen Leuten aufgefallen. Zwei Tage vor dem 4—, Preisen keine Aenderung eingetreten is; Feiwieh die 50 Kl. Fahrzeuge, b. von Sonnenunterga bezeichneten Debsichl war es der hiesigen Volzeibehörde gelungen, mehrere Mf. 42 bis 50, ferte Ochsen 51 bis 57, Magervieh 51 bis 60 in den Kreisen Dampfer und für bergfahrende Ep von Autwantz sonaltsitre, Vebreher zur Haft zu brungen. Einer derselber, Kempen und Geldern. Im Handel mit seten Schweinen war die Nachfrage mugen zur oire nugt vien. Virrrame auch in dieser Woche stark, während das Angedot klein bleibt. Trotzdem setzte sich der Preisrückgang um 2 Mark fort. Die 50 Kil. Lebendgewicht kosten bei einer Schwere von 100 Kil. und mehr und bei 20 pCt. Rabatt Mk. 40, bei Mindergewicht 38. Im Käsehandel ist in den Kreisen Kempen und Geldern die Nachfrage ziemlich gut; beste Waare kostet die 50 Ki. Mk. 43, geringere 40. In den der niederländischen Grenze zu gelegenen Distrieten ist um Käsehandel keine Aenderung eingetreten; von Autwärts signalisirte Verbrecher zur Ha der sich den Titel eines Grasen Fugger beilegte, hat, erst am 28. März d. aus dem Zuchthause enlassen, in der kurzen Zeit bis zu seiner Verhaftung nicht weniger als neunzegn Einbruchdiebstähle verübt, deren er sämmtlich überführt ist. — Authentisches über die bayerische Königskatastrophe. Der frühere Assistenzarzt des unglücklichen Gudden, Dr. Müller, veröffentlicht in einem soeben erschienenen Schrifichen eine authentische Darstellung der Eceignisse von Schloß Neu=Schwanstein, denen er selbst beigewohnt. Wir entnehmen daraus Folgendes:„Gegen 12 Uhr Nuchts kamen wir in 1## gi, 50 Slilg besleben Schwanstein an. Kaum aber waren vir ausgestegen, da Kürzte uns der ohne Faß 10 Pf., bei Abnahme im Großen von Faß und Stangen. Kammerdener Meier, eimn langiähzriger treuer Diener des Köngs, entgegen Vereiche des„Rheinisch=Westfalischen Vereins zur Hebung der Räben= und nur beschwor uns, wir solten sofort in die Gemücher des Königs gehen. Hzstraut=Fabrlaton“, dessen Vorstand seinen Sitz in Wesel hat, biell Pegel, b für Dampfer mit oder ohne Anhang bei Wasserständen bis zu 6m am Weseler Pegel; 2. die Brücke im Altrhein: a. für Segelschiffe und Dampfer ohne Anhang bei allen fahrbaren Wasserständen, b. für Dampfer mit Anhang bei Wasserständen über 6m W. P. Die Sperre der Canal= brücke wird am Kopf der Büdericher Insel signalisirt mit einem Signalkorb(über 4,5m W. P.), mit zwei Signalkörben für Dampfer (bei über 6m Wasserstand.) Zum Durchlassen der Schiffe wird die Brücke geöffnet: a. von Sonnenaufgang bis Untergang für alle Sonnenuntergang bis Aufgang nur für einzelne agrenge Schleppzüge, Bergfahrende Schleppzuge müssen für die Nacht dem Brückenmeister vor Sornenuntergang angemeldet sein. Kann eine der Brücken wegen Havarie, Sturm 2c. längere Zeit nicht geöffnet werden, so wird auf dem Kopf der rechtseitigen Landbrücke bei Tag eine blau und weiße Flagge, bei Nacht ein Signal von grünem Licht in zwei übereinanderhängenden Laternen aufgezogen. Ist von der oberen Mündung des Bübericher Canals die Schiffbrücke daselbst, oder von der Lippemündung aus die Brücke über den alten Rhein wegen Nebels nicht ..“ H. Iehrzer ge daselbst aufschlagen und dürfennur am AukaAenderung eingetreten; die Nachrage hat sichtbar, so münsen aue gugrzeuge vaselbst aufschlagen und dürsennur am Anker sich sehr abgeschwächt, jedoch bleiden die bisherigen Preise von Nr., 40 bis durchsacken. 42 die 50 Kilo bestehen. Rübenkraut, bestes, das Pfd. mit Faß 11 Pfg., Venn wir nicht sofert hmnausgngen, dann wurde sich der Röntg, der in die Lcphafigkeit im Krautgzeschäft an; der Preis für bestes Rabenkraut hat Feuster dmnauskürzen, er wiss;, dop ergg egagg sich auf Mi. 12 gehalten. Apfelkraut, saßes, das Psd. 44 Pfg., säuerliches §s Ruhrort, 7. Mai.(Schiffsbewegung im Ruhrorter Hafen.) Am Im 4. Mai. Angemeldet: 47 Schiffe leer, 3 Schiffe beladen mit 1503 t Eisenerz, 1 Schiff beladen mit 200 t Roheisen, 4 Schiffe beladen mit 566 t Getreide, 1 Schiff beladen mit 27 t div. Gütern. Abgemeldet: 4 Schiffe leer, großer Aufregung seil zum Diash ane Nase ian Gerndoten uneg ui an eue Wadelepe, die n. ihrer Fortsetzung auf den ominösen Thurm führte. Etwa in der Mitte derselben schloß sich an sie ein Corridor an, der in die Zimmer des Königs mündete. Dort machten wir Halt. Ein Theil der Pfleger ging nach oben und schützte so den Zugang zum Thurme, die anderen Pfleger mit uns und einer Reihe von Gendarmen gingen wieder einige Stufen tückwärts. Dadurch wurde der Raum vor dem Cortidor frei und der König sah beim Verlassen seiner Zimmer resp. beim Verlassen des Corridors Niemand von uns. Darauf basirte der Plan. Der Kammerdiener Meier sollte zum König hereingehen und ihm den Thurmschlüssel geben. Kam dann der König heraus, dann wollte ihm Gudden erklären, daß er geisteskrank sei und daß die Behandlung sofort ihren Anfang nehme. Der Kammerdiener ging mit dem Schlüssel hinein zum König und für uns, die wir außen warteten, waren es Momente höchster Spannung und Erregung. Plötzlich hörten wir werden die 50 Kil. Feldmöhren 50 Kil. Mi. 2.00, Steckrüben 1.20, Zuckerrüben 1.20. Berlin, 5. Mai. Der Getreidemarkt war heute in Folge des schönen Wetters und auf Realisationen matt. Bei ziemlich belebten Umsätzen wurde Weizen um 3—2 Mk. je nach Termin und Roggen um 1 Mk. billiger gehandelt.— Hafer setzte wenig verändert ein, schwächte sich später aber auf Realisationen ab.— Roggenmehl still und etwas schwächer.— Rüböl unverändert.— Spiritus. Locozufuhr fehlte, der Bedarf mußte sich zu wenig veränderten Preisen vom Lager decken. Termine eröffneten unverändert, schwächten sich aber auf Realisationen ab, unversteuerter mit 50 Mk. Verbrauchsteuer notirt 50 Pfg. billiger, Exportwaare konnte sich dagegen unter Schwankungen ziemlich gut behaupten. Fruchtpreise am zu Wesel 5. Mai 1888. 52 Schiffe beladen mit 8985 t Steinkohlen, 1 Schiff beladen mit 450 t Eisen und Eisenwaaren, 1 Schiff beladen mit 30 t div. Gütern. Insgesammt 114 Schiffe. Schiffsfrachten. Amsterdam für Schiffe von 100—120 Karren Schiedam nach fl. Rotterdam Antwerpen Weizen Roggen 100 Kilogr. Mk. 19.— Hafer feste Tritte und ein Mann von imposanter Größe stand unter der Cocridor= Gerste thür und sprach in kurzen abgerissenen Sätzen mit einem in tiefster Ver Buchweizen beugung dastehenden Diener. Wir gingen gegen die Thür zu und schnitten Kartoffeln ihm den Rückweg ab. Schnell hatten die Pfleger den König an den Armen Eebsen untergesaßt, Guoden trat vor und sprach:„Majestät, es ist die traurigste Aufgabe meines Lebens, die ich überaommen habe; Majestät sind von vier Irrenärzten begutachtet worden und nach deren Ausspruch hat Prinz Luitpold die Regentschaft übernommen. Ich habe den Befehl, Majestät nach Schloß Berg zu begleiten, und zwar noch in dieser Nacht. Wenn Majestät besehlen, wird der Wagen um vier Uhr vorfahren.“ Der König stieß nur ein kurzes, schmerzliches„Ach!“ aus und sagte dann immer wieder:„Ja, was wollen Sie denn? Ju, was soll denn das?“ Die Pfleger führten ihn nun in das Schlafzimmer zurück, aus welchem der König gekommen war. Im Schlafzimmer des Königs begann nun eine Reihe von Verhandlungen. Gudden stellte uns einzeln vor. Dabei bemerkte Gudden, er hätte schon im Jahre 1874 die Gnade einer Audienz gehabt, worauf die Antwort kam:„Ja, ja, ich erinnere mich genau.“ Nachdem der König sich noch nach verschiedenen Einzelheiten in der Behandlung d.s Prinzen Otto erkundigt hatte, wobei man ihm anmerkte, wie er sich nur mühsam beherrschte, begann er plötzlich:„Wie können Sie mich für geisteskcant erklaren, Sie haben mich ja vorher gar nicht angesehen und untersucht?“—„Majestät, das war nicht nothwendig; das Actenmaterial ist sehe reichhaltig und vollkommen beweisend, es ist geradezu erdrückend.“—„Und wie lange wird die Cur wohl dauern?“—„Majestät, in der Verfassung steht:„Wenn der König länger als ein Jahr durch irgend einen Grund an der Ausubung der Regierung gehindert ist, dann tritt die Regentschaft ein; also wurde ein Jahr vorläufig der kürzeste Termin sein.“ 14.— 12,50 600 Heu Stroh Butter Eier Brod 100 Kilogr. 50„ 600„ „ per Dutzend 5 Kilogr. Mi. Weizen, neuer à 100 Kilo 2.„ Landroggen, neuer 1.„ à 100 Kilo 2.„ dito 3. z, Winter=Gerste à 100 Kilo Sommer=„„ Buchweizen Fruchtpreise zu Neuß am 5. Mai 1888. 1. Qu. Mk. 18,50 Hafer, à 100 Kilo 14.— 3.40 27.— 1,00 0.55 —.82 Mk. 13,60 große Schisse kleine Schiffe Mainz=Mannheim für Schleppkähne „ Holzschiffe Coblenz Aabtort, I. Ra. Rheantsike 85io, gst Gota. 2.25—2.35 1.50—0.00 „ 1.40—0.00 „ 1.50—200 „ 2.25—0.00 Mk. 2.75—0.00 „ 2.00—0.00 „ 1.75—0.00 17,80 Aveel(Rübsen) 13,40 Raps„ 12,60 Kartosseln„ Heu à 500 Kilo 12,5) Stroh 15.— 5 50 36.— 20.— wandte sich der König zu mir und fragte mich in ähnlicher Weise nach dem Zustande des Prinzen Otto aus. Nun kamen die Pfleger daran und berichteten auf Fragen über ihre Personalangelegenheiten. Nahezu regelmäßig schloß die Unterredung mit Jedem mit der Fraze:„Warum gehen Sie denn nicht aus dem Zimmer? Iy möchte allein sein, es ist doch zu unangenehm!“ Und ebenso regelmäßig erwiderten die Leute:„Der Herr Odermedicinalrath hat es so angeordnet.“ Darauf sprach der Kranke von seinem Aufenthalt in den Bergen, wo es doch schöner sei, als in der dumpfen Stadt. Die Luft sei rein, das Wasser so frisch. Man könne es doch Niemand verargen, wenn er gern in den Bergen lebte. Nun verließen wir Beide, Gudden und ich, das Schlafzimmer auf den Wunsch des Königs, die Pfleger aber blieben zuruck. Nach kurzer Zeit ging Gudden wieder in das Schlufzimmer des Konigs zurück; von der weitergeführten Unterhaltung verstand ich nur einzelne Satze, so lange ich an der Thüre stand. Diese Hin= und Herreden wurden gehalten, bis der auf vier Uhr Morgens bestellte Wagen vorgefahren war. Für die Rothleidenden in den Ueberschwemmungsgebieten gingen weiter bei uns ein von: Herrn Wilh. Wens in Ruhrort auf der Hochzeit bei Herrn H. G. Höfken gesammelt 6 M. 50 Pfg. bereits angezeigt 580„ 40„ im Ganzen 586 M. 90 PfgWeitere Gaben werden bereitwilligst entgegengenommen von der Expedition der Ruhrorter und Meidericher Zeitung. Am heutigen Getreidemarkte blieben Preise sämmtlicher Fruchtgattungen unverändert.„„ 300 g g9 E9 F Rüböl per 100 Kilo in Partien von 100 Ctr.... Mk. 50,50 Rüböl per 100 Kilo faßweise..„ 52,00 Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 Maik höher als Rüböl. Preßkuchen per 1000 Kilo„ 128,00 Weizen=Vorschuß 00 à 100 Kilo„—.— Kleien à 50 Kilo„ Rüböl und Kuchen unverändert. Coursbericht. Preußische und deutsche Staatspapiere, Pfand= und Reutenbriefe. Berlin, 5 Mai(Schlusspreise.) Zeichenerklärung: Die dem Preise nachstehender Papiere angehängten Zifferbedeuten: 0 bz., 1 Br., 2 Geld, 3 bz. u. Br, 4 bz. u. Geld, 5 Abschluss auf Zeit Dem Herrn Heinr. Weyers, Glashandlung in Ruhrort, haben wir für die Orte: Ruhrort, Moers, Homberg, Meiderich, Reumühl, Hamborn, Beeck, Laar, Holten und Sterkrade den Alleinverkauf unserer Fabrikaten übertragen und bitten, bei Bedarf sich gütigst an genannte Firma wenden zu wollen. Schalke i /Westf., im Mai 1887. und Spiegel-Manufactur: Dr. II. Knopf. NB. Auf obige Annonce höfl. Bezug nehmerd, halte ich mich bei Beaarf in belegtem und uubelegtem Spiegelglas(Schaufenster=Sihtelft.g Rohglas 2c. bestens empfohlen, mit dem 9.#51##e merken, daß ich das Einsetzen prompt und billigst mit übernehme. Deutsche Reichs-Anl. 3½% Reichs-Anl. Preuss. Cons. Anl. 4% „„„ 3% Pr. St.-Anl. 1868 4% do. 1850, 52, 53, 62 4% Staats-Sch. 3½% Niederschl. Mk. E.-B. Stargard-Posener E.-B. Berl. Stadt-Schldv. 4% " 3%% Rheinprov.-Sch. 3 1/% Ostpr. Pfandbr. 3½ Westf, Ptandbr. 4% „ 3½% Rh.-Westf. Rentbr. Neue Hmb. St.-A. 3½ Mecklenb. E.-Sch.-V. Sächs. 3% St.-Rente Preuss. Pram. 3½/% Hess. P.-Sch. 4 40 Th. Bd. Präm.-Anl. 1867 Bair. Präm.-Anleihe Braunschw. 20-Th.-L. Köln-Mind. Pr.-Sch. Dess St.-Präm-Anl. Hamb. 50-Thlr.-Loose Läbeck. Präm.-Aul. Meininger 7-d-Loose Oldenb. 40-Thlr.-Loose Br.-Ha. Pfdb. 4% 108.00 101.254 107.250 102.00 3 102.600 102600 100.40 102.20 3 104,90 104.894 100,90 2 101.10 99.40.0 000.000 000,00.0 000,000 100.504 100002 91 20.2 152.400 297.80.2 136,00.1 137.00 95.754 135.00 4 130.00 140.401 132.10 24.10.0 132.25.0 102.25.4 Duz. Hyp.-Pfdbr. 4% 101,00 „ 3½% 95.10.2 D. G.-Cd. rab. 110 3½ 100.001 do. Pr.-Pfdbr. I. Abti. 107.304 do. Pr.-Pfdbr. II. A'r. 104,90 4 D. Ilp. Pf. Berl. 4% 102.40.2 Hamb. Hp.-Pf. 4½% 102.504 „*„ 4% 97,502 Mekl. 4% rcks. 125 117,752 4% 102.204 Meining. Hyp. 4% 102,00.4 " HPr.-Pfdbr. 4% 124.000 Ndd. Gr. Cr. Pfdbr. 4% 102.00.2 Prs. B.-C.-B. I., U. S 113.602 III. 5% 108.30.2 * 4% 10300 Pr. Ctr.-B. rs 110 5% 115.20.2 4½ 000.000 4% 103 30.4 3½ 98.60.0 Pr. Hyp. A. 5% rs. 110 111.90.2 versch. Reih. 4% 102.704 rckab. 100 3½% 9750.2 Pr. Ap. V.-A.-G.-Cert. 104.102 4% 102.60.2 3½% 97.60 2 Schl. B. rs. 110 4½% 111.90.1 " ra. 100 4% 102.75.2 R. Nat.-H.-Cd. 4½% 105.90 ra. 110 4% 102.90.1 die Versicherung von Spiegel=1 gegen Bruchschaden für feste und billige Prämien. Ruhrort, im Mai 1887. Hochachtungsvoll Heinr. Weyers, Glas= und Farbwaaren=Handlung, Fabrikstraße Nr. 8. Emser Pastillen aus den im Emser Wasser enthaltenen mineralischen Salzen, welche diesem seine Heilkraft geben, unter Leitung der Administration der König Wilhelms-Felsenquellen bereitet, von bewährter Wirkung gegen die Leiden der Respirations- und Verdauungs-Organe., Dieselben sind in plombirten Schachteln mit Controle-Streifen vorräthig in den meisten Apotheken und Mineralwasserhandlungen in ganz Deutschland. Ein starkes properes Mädchen wird gleich oder bis zum 15. Mai gegen hohen Lohn gesucht. Hotel Söntgen, Ruhrert. Dr. med. J. Meyer, seit 18 Jahren in Berlin, nur Leipzigerstr. 91 Special Arzt für Geschlechts, Hautund Frauen= Krankheiten sowie Schwähezustände. Sprechst.: 11—2 461 Statt jeder besonderen Unzeige Verlobte: Flora Espenschied Rudolf Stosberg Beigeordneter. Kreuznach, 4. Mai 1888. Bekanntmachung. Die Communalsteuer=Hebeder Gemeinden Sterkrade, Stadt und Feldmark Holten, Amt Holten und Buschbausen pro 1889 liegen vom 6. ds. Mis. ab 14 Tage lang auf dem Bürgermeisteramte dier: selbst zur Einsicht offen. Sterkrade, den 3. Mai 1888. Der Bürgermeister: von Trotha. I.=Nr. 2105. Bekanntmachung. Das Local der Gemeindekasse der Bürgermeisterei Gahlen befindet sich seit dem 2. d. M. in dem Hause Nr. 57 zu Hünre. Gartrop, d. 5. Mai 1888. Der c. Bürgermeister: Büscher, Seschäfts Erbfsnung. Den geehrten Bewohnern von Beeck und Umgegend zur gefl. Nachricht, daß ich das Geschäft des Herrn Paul Loslmannim Rothschild schen Haule übernommen habe. Durch beste Waaren, billigstmögliche Preise, streng reelle in jeder Hinsicht völlig befriedigende Bedienung hoffe ich mir Kundschaft zu erwerben und dauernd zu erhalten und bitte ich höfl. um allseitigen recht zahlreichen nachhaltigen Zuspruch. Hochachtungsvoll! K. W. Piaskamp. Ruhrort, Anfang Mai 1888. Neue Sendung Kammwaaren in allen Preislagen eingetroffen bei Joh. Brendow. Ruhrort. + Geschäfts-Empfehlung. Mit dem heutigen Tage eröffnete ich am Markt im Hause der Geschwister Lohmann in dem bisher## von Herrn Klotz innegehabten Lokal ein Woll- Weissund 4 Kurzwaaren-Geschäft 4 und empfehle ich mich den geehrten Bewohnern von 60, 80 und 100 Pfg. per Liter empfiehlt L. Lilienfeld, Duisburg, Beekstraße 64. Die erste, älteste und bedeutendste Bettwaarenhandlung von D. G. 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Diejenigen Mannschaften des Beurlaubtenstandes(der Reserve und Landwehr), deren Pässe noch nicht mit den neuen Bestimmungen versehen sind, sowie diejenigen Ersatz=Reservisten, welche noch nicht die neuen Ersatz=Reserve=Pässe gegen Abgabe ihrer alten Militair=Papiere erhalten haben, werden hierdurch aufgeso dert, bei Vermeidung der im§ 67 des Reichs=Militairgesetzes angedrehten Strafen ihre Papiere behufs Abänderung beziehungsweise Austausch an den zuständigen Bezirks=Feldwebel abzugeben beziehungsweise einzusenden. Wesel, 4. Mai 1888. Königliches Bezirks=Commando. Wichtig für Damen! Von meinen rühmlichst bekannten Wollschweißblättern ohne Unterlage, die nie Flecken in den Taillen der Kleider entstehen lassen, halten für Ruhrort u. Umgegend in bester Güte allein auf Lager: Fräulein Geschwister Pauen, Fabrikstraße 29. Preis per Paar 50 Pfg. 3 Paare 1 M. 40 Pf. Wiederverk. Rabatt. Frankfurt a/O., im Mai 1888. Robert v. Stephani. Wohlschmeckend, durchaus rein. 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Verzeichniß derjenigen Zuchtstiere in der Bürgermeisterei Gahlen, welche von den Schaucommissionen in den Terminen am 1. Mai 1888 zu Hünxe bezw. Gahlen angekört worden sind. Der Besitzer Nr. Namen Stand Wohnort 10 11 12 13 14 15 16 Haastert Todhr. Wefelnberg Diedr. te Heesen Diedr. derselbe Hesselmann Gerh. derselbe Haserkamp Heinrich Hemmert-Halswick Gottsr. Kühn Wild. Pannenbecker Joh. Wwe. Hemmert-Möllecken Diedr. Stuhldreyer Joh. Wwe. Bruch-Hemmert Joh. derselbe Bruch Bernh. Hemmert-Pottmann Wilh. Ackr. Buchhollwelmen Buchholtwelmen Buchholtwelmen Bruckhausen Gertnen Gahlen Besien Der Stiere Farbe Race 1 Gahlen 2 1 1 schwarz roth rothbunt roth mit weißen Flecken rothbunt toth * rothbunt roth mit weißen Flecken roth rothbunt roth mit weißen Flecken MAr! Das vorstehende Verzeichniß wird hierdurch mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß in der Bürgermeisterei Gahlen andere, als die bezeichneten Stiere, bis zum 31. März 1889 nicht zur Deckung fremden Viehes gegen Entgeld benutzt werden dürfen, und daß Zuwiderhandlungen gegen die diesbezügliche Vorschrift der Körordnung mit einer Geldstrase von 3 bis 15 Mark für jeden einzelnen Contraventionsfall belegt werden. Für das nächste Jahr ist eine Prämiirung etwaiger besonders guter und zur Zucht geeigneter Stiere in Aussicht genommen. Auf Wunsch der Besitzer von angekörten Stieren in der Gemeinde Gahlen bringe ich gleichzeitig zur Kenntniß der Betheiligten, daß die betreffenden Besitzer ein Deckgeld von 1 Mark untereinander vereinbart haben. Gartrop, den 1. Mai 1888. Der c. Bürgermeister: Büscher. 46•2 Armee-Conserven-Fabrik Ansbach. Suppen billig— vorzüglich— rasch bereitet. Gries=, Reisgries=, Erbsen=, BohnenLinsen=, Rumfordin Tafeln von 50 100 250 Gramm giebt 2 4 10 Portionen kostet 5 10 25 Pfennige Hafer= und Gerstenmehlvorzüglich für Kranke und Reconvalescenten = in 10 Minuten fertig in Tafeln von 50 100 250 Gramm giebt 2 4 10 Portionen kostet 10 20 45 Pfennige * Erbswurst= mit Speck* 250 500 Gramm giebt 2 4 Liter Gemüse „ostet 30 60 Pfennige. Gemuserafeln von 125 und 250 Gramm empfichlt C. F. Dresen in Ruhrort. Für die rege Theilnahme sagen wir allen Denjenigen, welche dem verstorbenen Ang. Martin die letzte Ehre erwiesen haben, unsern herzlichsten Dank. Meiderich, den 5. Mai 1888. Wittwe Martin, geb. Hoffmann u. Familie. Nuhrorter Capelle. Wargen, Dienstag Erreichprobe.— Imhorst. Verlegte meine Wohnung von Carlstr. 31 nach Schulstraße Nr. 8 gegenüber Herrn Joh. Brendow. Frau Auler, Nuhrort. Hebamme. * Hoher Verdienst. 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Landschl. gen. 127 1.24 1.25 1.28 1.23 1.24 1.28 1.24 1.26 1.19 1.22 1.16 1.28 1.20 1.20 7 1/5 1/7 1/3 1/7 Hôtel Stauch, Ruhrort Bahnhof. Stog K Nur kurze Zeit! Täglich geöffnet von Vormittags 11 Uhr bis Abends 10 Uhr. Majestät Kaiser Wilhelm I. Neu!(Nach der Natur.) Herkulanum und Pimpeji,(Ausgrabungen). Städte, welche vor 1800 Jahren von dem Vesuv verschüttet sind. Hochinteressant! Palastina: Jerusalem, Bethlehem, wo Christus seinem Volke das Vater unser lehrte.(24 Ansichten.) Der Mond zu und abnehmend. Die berühmte Reise Sr. Majestät Schiff„Bertha“. Berlin. Potsdam. Dresden und Umgebung Rheinland. Nürnberg und Umgebung. Oberbay rn und Tyrol. Hamburg und Umgebung. Bodensee und Umgebung. 21 interessante Ansichten von Kassel und Umgebung. Leipzig und Umgebung. Stettin und Umgebung. Kissingen: Standbild des Fürsten Bismarck. Die bayerischen Königeschlösser. Mexiko und Um gebung. Berühmte Pariser Prachtsäle. Italien u. Umgebung. Gruppen= u. Traumbilder. 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Herzliche Bitte um milde Gaben für die Heil=Anstalt für scrophulose Kinder zu Sassendorf bei Soest. L.ider reichen unsere Anstaltsräume bis jtzt noch nicht bin, allen Arforderungen gerecht zu werden; denn es konnten, trotzdem uns im Jahre 1887 ville Unterstützungen zu Theil wurden, shr viele Kinder wegen Mangel an Raum nicht aufgenommen werden, obgleich unsere Anstalt im Jahre 1887 in jeder 28tägigen Kur 80 Kinder aufgenommen hat. Jedoch zur Vornahme weiterer Bauten fehlt es an den nothwendigsten Mitteln und wenden wir uns deshalb mit Gottvertrauen nochmals an unsere Helfer und Gönner mit der dringenden Bitte, uns auch feiner die so sehr nothwendige Unterstützung nicht zu versagen und durch ein Scherflein das Elend, welches die Scrophulose in unserem Volke verbreitet hat, zu mildern. Allen freundlichen Gebern im Veraus Gottes Segen und unsern innigsten Dank. Der Vorstand der Kinderheilanstalt: I. A.: Der Vorsitzende: Fr. von Bockum=Dolffs, Ehren=Amtmann und Rittergutsbesitzer. NB. Die Collecte wird im Lause dieser Woche in Dinslaken und Umgegend abgehalten werden. Elegante Anzüge nach Maaß. Großes Stoflager. Billig. Preise. Fertige 1 Herren= u. Knaben=Anzüget in großer Auswahl. #Meiderich. Den geehrten Bewohnern von Meider'ch und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich das Geschäft für meines Bruders eigene Rechnung übernommen habe. Durch nur gute und preiswürdige Waare werde ich mir das Vertrauen meiner Gönner zu erwerben, resp. zu erhalten suchen. Als besonders preiswürdig empfehle schon gute Cylinder=Uhren von 10 Mk. an, unter mehrjähriger Garantie. Reichhaltige Auswahl in Regulateuren, Wand= und Wecker=Uhren zu ungemein billigen Preisen. Große Auswahl in goldenen, silbernen, Talmi=, Nickel= und Stahlketten. Haarketten mit Gold= u. Doubletbeschlag von 5 Mk. an; auch lasse ich Haarketten extra auf Bestellung anfertigen. Auswahl in goldenen Kreuzen, Brochen, Ohrringen, Ringen, Halsketten zu Fabrikpreisen. Brillen und Kneifer von 1 Mk. an. Hochachtungsvoll August Eulerich.