Nr. 144.— Ruhrort=Homberg=Moers. Lonnerstag. Aeeroereirzer . 27. November 1884. 11. Jahrg. Meiderich=Oberhausen. O Inserate werden nach Petitschrift berechnet und kostet die einspaltn S#tzelle 15 Pfg., für Geschäftsleute im Kreise Rülherm a. d. Rut und Duisburg 10 Pfg.— Reklamen 40 Pig. Verdunden mit der Bseitigen Gratisbellage 9 Illustrirtes Sonntagsblatt.“ Erschemnt Dienstag. Donnerstag und Abemsmendere e 1 30 A. burch des Brs 1 69 5 Nür bies Achartien srnautwortich: Otte Oreudew in Rah) urt. Druck und Verlag von Jod. Grendow u. Godn in Du jart. Algemeiner Anzeiger für die Amtsgerichtsbezirke Ruhrort, Mörs und Oberhausen. Abonnements= und Inseraten=Annahmestellen in Ruhrort in der Haupt Expediton dei Joh. Breudow u. Cohn; in Laar dei Buchbinder C. F. Troß; in Meiderich dei Th. Pascha; in Oderdausen bei Fr. H. 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Bisher wurden sie durch ihre geringe Zahl zu einer wesentlich pr'siven Haltung verurtheilt. Sie stellten wohl dann und wann auch einen Antrag, aber diese Anträge konnten sie nur mit Hülfe von Mitgliedenn anderer Parteien stellen und es durften dieselben schon aus diesem Grunde keine socialdemokratischen sein. Jetzt aber sind sie nicht nur in der Lage, sondern auch durch die ihren Wählern gegebenen Versprechungen gezwungen, Farbe zu bekennen, mit ihrem Programm und ihren Zielen hervorzutreten. Man kann allerdings nicht erwarten, daß sie nun Alles, was sie auf dem Herzen haben und erstreben, zum Besten geben werden. Nein, auch sie die Methode angenommen, immer nur die nächsten iele vorzustecken. Aber es durfte nicht schwer halten, aus den ersten schon die folgenden abzuleiten. Es wird sich jetzt thatsächlich zeigen, ob unsere Socialdemokraten practische, ausführbare, dem Gemeinwohle sorderliche Resormen anstreben, oder ob sie die unverbesserlichen Ideologen und Umstürzler sind, für die sie bis jetzt von so Vielen gehalten werden und auch gehalten werden müssen. Die Reichsregierung und der Reichstag scheinen bereit zu sein, socialdemokratische Anträge, so weit es ihnen möglich ist, zu berücksichtigen und zur Ausführung bringen zu helfen. Es wurde bereits berichtet, daß die socialdemokratische Fraction eine Reihe von desfallsigen Antragen vorbereitet hat, welche die Einfuhrung eines Normalarbeitstages, das Verbot der Frauen= und Kinder=Arbeit in den Fabriken, eine bessere Controle über die Fabriken im Interesse der Gesundheit der Arbeiter 2c. bezwecken. Man weiß auch bereits, daß sie den Antrag auf Aufhebung des Socialistengesetzes und einen solchen im Sinn des Rechts auf Arbeit stellen wird, welch Letzteres ja auch Fürst Bismarck anerkenot. Auf principiellen Widerstand dürften die Socialdemokraten in keinem dieser Punkte beim Reichskanzler stoßen. Der Normalarbeitstag kann natürlich nur auf Grund einer internationalen Verständigung eingeführt werden, da ohne eine solche die kürzere Arbeitszeit unsere Industrie bedeutend in's Hintertreffen bringen würde. Wenn wir recht gehort haben, wollen denn auch die Social= demokraten das Ersuchen an den Kanzler stellen, zum Zwecke der Einführung eines allgemeinen Normalarbeitstags eine europäische Conferenz zu berufen. Von besonders großem Interesse wird das Gegeneinanderhalten der Vorschläge betreffs Wahrmachung des Rechts auf Arbeit sein, welche von socialdemokratischer, von staatssocialistischer Seite und von Seiten der Reichsrezierung kommen werden. Von diesem Standpunkte aus ist es auch zu beklagen, daß es keinem unserer staatssocialistischen Professoren, namentlich dem Dr. Adolf Wagner, nicht vergönnt war, in diesen Reichstag zu gelangen. Besonders gespannt darf man auch darauf sein, wie die Antrag auf Aufhebung des Socialistengesetzes aufgenommen werden wird. Von dessen Ablehnung sind wir durchaus nicht überzeugt, da es sich gezeigt hat, daß gerade die Mäßigung, welche dasselbe den socialdemokratischen Agitatoren auferlegte, das Anwachsen der socialdemokratischen Wählerschaft hat herbeiführen helfen, daß ferner das Vorhandensein eines gegen diese einzelne Partei gerichieten Ausnahmegesetzes das Mißtrauen der Arbeiter gegen die Arbeiterfreundlichkeit der Rezierung erhält und stärkt und daß die Stellung der gouvernementalen Parteien zum Socialistengesetz bei den letzten Wahlen das Zusammengehen der Socialdemokraten mit denselben verhindert hat. Die Gegnerschaft der Deutschfreifinnigen gegen dieses Ausnahmegesetz kam dieser Partei namentlich bei den Stichwahlen zu Statten. Wenn letzteres durch gemeinrechtliche Reformen ersetzt und beseitigt würde, würde diese der Partei Eugen Richters günstige Lage wesentlich modificirt werden, wenn nicht etwa von Seiten der gemäßigten und conservativen Parteien eine neue Kluft zwischen sich und den Arbeitern geschaffen würde. Eine solche konnte z. B. herbeigefuhrt werden durch Befurwortung oder Beantragung Auf Irrwegen. Roman von E. Vely. (27. Fortsetzung.) Hortense zuckte die Achseln, als verstehe auch sie jetzt seine tungen nicht.... W2. E. R.u.#2 aiun im E.— „Dann“, fuhr er fort,„weil die Dame, deren Diener ich bin und welcher Sie Ihre Talente andoten, sich nach Frauenart wiederum lebhaft für Sie interessirte, machte ich vorhin drüben einen Besuch— von wo aus Sie an uns gewiesen waren. Dort vernahm ich Näheres, auch, daß man Ihnen die Adresse meiner Freundin, der Frau Professor von Kaven gegeben. Darf ich fragen, weshalb Sie sich nicht an die Dame wandten?“ Hortense hielt wiederum ohne jedes Zeichen von Erregung seinen Blick aus und erwiderte: „Ich fand inzwischen, was ich gewünscht.“ „In der That!“ sagte Jener lächelnd, und der Blick, welchen er auf das Nebenzimmer richtete, trieb jetzt doch Hortense das Blut in die goden— genan se wie vier, ganz genau sol, bestüigte Frau Fischer uoch dund. Der Fremde murmelte etwas von Wiederkommen, grüßte Hortense mit spöttischem Blick, aber tiesem Bückling, und sprang] die Stiegen hinab. Frau Fischer kam dieser Abschied üderraschend schnell, nach den Geduldsproben, welche der Herr vorhin ihr gegenüder abgelegt. Sie sagte dann:„Ich hätte ihm eigentlich einen Regenschirm anbieten sollen— od er wohl wiederkommt! Es schien ihm sehr zu gefallen! Od er wohl wiederkommt!“ „Ich fürchte, er kommt wieder!“ sprach die junge Frau in einem eigenen Tone, und dann ging sie in ihr Gemach. Die Wirthin stieg kopfschüttelnd die Treppe hinah: die Frau Müller hatte doch auch sonderdare Launen— sie blickte vom Fenster aus in den Regen und sagte vorwurfsvoll:„Ja, der Regenschirm, der Regenschum kann noch Alles verderden!“ Hortense ließ sich drinnen auf einen Stuhl sinken— jetzt war ihre Kraft zu Ende. Draußen hatte sie sich mit Aufbietung ihres vollen Willens zu halten gewußt, nun drach sie unter der Erkenniniß zusammen, daß dieser Mensch da im Besitz ihres Geheimnisses sei, daß er nicht ruhen würde, dis er es völlig ausgespurt, an die Oeffentlichkeit gebracht. Und dann!„„„„„f2* Wenn man eines Tages Leo Alles schonungslo# enchullte, ihm darlegte, wie sie, welche sein volles Vertrauen besaß, das seine gemißbraucht, einer Beschrankung der Allgemeinheit oder Gleiphei, des Wahlrechts, sie in letzter Zeit nationalliderale Blatter in Vorschlag gebracht haben. Soiche Bestrebungen sind Wasser auf die Muhle der socialdemokratischen Fuhrer, die man dekampfen will.— Alles in Allem: die begonnene Session wird einen ausgepragt socialpolitischen Charakter tragen.— Politische Nachrichten. * Berlin, 26. Nov. Der Kaiser wird die nächste Hofjagd in der Schorfhaide am 28. und 29. d. Mis. abhalten. Im Grunewald wird erst im Januar eine Hofjagd stattfinden. — Ueber den Empfang des Reichstagspräsidiums durch den Kaiser theilen wir noch Folgendes mit: Der Kaiser begluckwünschte Herrn von Wedell=Piesdorf zu seiner Wahl, indem er zugleich dem Bedauern Ausdruck gab, daß Herr von Levetzow nicht wiedergewählt sei. Die Wahlen, meinte der Kaiser, seien ebei underechenbar. Se. Majestät erkundigte sich sodann, ob heute eine Sizung stattgefunden habe. Als dies verneint und besonders durch den Umstand motivirt wurde, daß die zahlreichen neu eingetretenen Mitglieder des Reichstages sich erst orientiren und das Material studiren müßten, wies der hohe Herr darauf hin, daß er in derselben Lage sei, auch ihm gehe täglich viel neues Material und Aktenstücke zu, welche er aufmerksam durchlesen musse. Im Uebrigen verfolge er die Verhandlungen des Reichstages mit steiem Interesse. Auch in der Audienz, welche dem Präsidium vom kronprinzlichen Paare gewährt wurde, wurden politische Fragen nicht berührt. Der Kronprinz wies im Laufe des Gespräches auf die Erfahrungen hin, welche er im Staatsrathe gemacht habe. Er wisse sehr wohl, daß es keinetwegs leicht sei, eine Versammlung zu leiten. Auch die Kronprinzessin richtete wiederholt huldvolle Worte an die drei Herren und beruhrte ihre diesjährige Reise, und kam zu. A. auch auf die Kunstschätze des germanischen Museums in Nürnberg, sowie auf ihren Aufenthalt in Tirol zu sprechen. — Zur Vorgeschichte der Präsidentenwahl im Reichstage schreibt die„Koln. Volkszig.“: Verschiedene Blätter bezeichnen die Nachricht, das Centrum habe Herrn von Malzahn=Gültz als ersten Präsidenten refusirt, als unrichtig. Man hat natürlich nicht an eine formelle Zurückweisung zu denken; vielmehr wird sich die Sache so entwickelt haben, daß bei den vertraulichen Vorbesprechungen Herr von Maltzahn=Gultz vom Centrum minder genehm erklärt wurde und daraufhin die Conservativen Herrn von WedellPiesdorf desinitio vorgeschlagen haben. — Ueder den neuen Reichstagspräsidenten, Herrn von Wedell, schreibt ein parlamentarischer Correspondent der„Bresl. Zig.“: Seiner Richtung nach gehört Herr von Wedell namentlich in kirchlicher Beziehung zu den Ultras. Er ist der eigentliche Ucheber der sachsischen Sonntagsverordnung, die so viel döses Blut gemacht hat. Im Widerspruch mit den beiden anderen Regierungspräsidenten der Provinz, den Herren von Diest und von Kampt, hat er sie in Gemeinschaft mit dem Generalsuperintendenten dem Oderpräsidenten abgerungen.“ — Die Verhandlungen der Bundesrathsausschüsse über die Ausdehnung des Krankenkassen= und des Unfallversicherungsgesetzes sind noch nicht abgeschlossen. U. a. hört man, daß auf Antrag Preußens der§ 3, welcher von Reichs=, Staats= und Communalbeamten handelt, sowie von§ 7, welcher die directe Vertretung der Arbeiter und die Schiedsgerichte betrifft, gestrichen worden sind und zwar,— der„Nat. Ztg.“ zu Folge,— der erstgedachte Paragraph hauptsächlich deshalb, weil nach der Erklarung des preußischen Bevollmächtigten demnächst ein neuer Gesetzentwurf betr. die Regelung der Pensionen der Reichsbeamten und ihrer Wittwen und Waisen vorgelegt werden soll. Die nächste Sitzung des Bundesrathes, in der über die Vorlage beschlossen werden soll, wird wohl erst Freitag stattfinden.— Das Postsparkassengesetz hat ebenfalls eine sehr umfangreiche Debatte in den Ausschussen hervorgerufen. Die süddeutschen Staaten und das Königreich Sachsen bereiteten große Schwierigkeiten und der letztgenannte Staat beantragte Ablehnung des Gesetzes. Gleichwohl eine solche nicht zu erwarten, sondern die Annahme, wenn auch vielleicht mit erheblichen Aenderungen, sicher vorauszusehen. — Die Reichsregierung beabsichtigt, eine Reform der Fabrikgesetzgebung im Anschluß an die sociale Gesetzgebung vorzunehmen. Zunachst sind namhafte Fabrikbesitzer aufgefordert worden, sich nach dieser Richtung hin eingehend zu äußern. — In Abgeordnetenkreisen hält man es nicht für möglich, Reichshaushaltsetat bis zu den Weihnachtsferien— also bis zum 20. December etwa— auch nur in zweiter Berathung zu erledigen. Ein Antrag, den gesammten Etat zur Vorberathung an die Budgetcommission zu verweisen, wird zwar vorbereitet, hat jedoch keine Aussicht auf Annahme. Man wird vielmehr, wie in früheren Jahren, eine Reihe von Etatsgruppen durch Plenarberathung erledigen und die wichtigsten Theile durch die Commission vorberathen lassen. — Die„Voss. Ztg.“ macht darauf aufmerksam, daß von den 28 Mitgliedern der freisinnigen Partei, welche für das Socialistengesetz im letzten Sommer stimmten, nur 10 wiedergewählt sind. 18 sind durchgefallen oder haben schon vor dem Wahlkampfe der Bewerdung entsagt. — der destälde dandigg un en Aatnnd oun daidenere Person eröffnet werden. — Die„Nordd. Allg. Zig.“ erklärt abermals in sehr kategorischem Tone, daß eine Erdnachfolge des Herzogs von Cumberland in Braunschweig absolut unmoglich sei und verdinder damit einen heftigen Angriff gegen die Centrumspartei und Windthorst. — Der schwer erkrankte, hochbetagte Bischof von Limburg ist schon vor einigen Tagen mit den Sterbesacramenten versehen worden. Der Bischof kehrte bekanntlich erst im Vorjahre in seine Diocese zurück. — Der fruhere preußische Landtagsabgeordnete und Präsident der Elderfelder Handelskammer, Strücker, ist gestorden. Herr A. Woermann aus Hamburg, der zur Theilnahme an der afrikanischen Conferenz in Berlin weilt, war für Montag Abend vom Reichskanzler zur Tafel geladen. Die„Weser=Zig." berichtet: Drahtnachrichten aus Kavstadt melden, daß einer der Herren von der Expedition Höpfner mit neuen Kaufcontracten über Gebiete nordlich von Angra Pequena angekommen ist und sich in diesen Tagen nach Bremen begeden wird. — Ueber die an der Ost= und Westgrenze stattgehabten militärischen Aenderungen schreidt Eugen Richter auf Grund des Militäretats der„Pos. Zig.“: Durch die Verschiebung zahlreicher Truppen nach dem Osten werden auf Reichsrechnung für 14 Millionen Mk. Neudauten von Kasernen, Magszinen und Lazarethen erforderlich. Erspart werden dadurch Kasernendauten im Innern Deutschlands nur für 5—6 Bataillone und 14 Escadrons. Die Festung Thorn ist im laufenden Jahre mit Fleischpräserven und Vickualien für 394350 Mk. approvisionirt; der Bau eines domdensicheren Proviantmagazins für eine Million Mark ist daselbst eingeleitet. Wus die Truppentheile selbst im Osten anbelangt, so sind die Batterien der Feldartillerie. Abtheilungen in Konigsberg und Bromberg für 6 statt 4 Geschötze bespannt worden. Der Stad für eine Cavallerie=Division wird im kommenden Jahre in Königsberg ausnahmsweise schon im Frieden formirt. Die sons undekannte Einrichtung von Landwehr=Inspectionen soll für das 1. und 2. Armeecorps eingefuhrt werden. Für die Festungen Königsberg und Thorn werden besondere Generalstadsoffieiere a gestellt. Die Commandauten von eee Bhate beie Pe Ve cee die beiden Feldartillerie=Abtheilungen in Mez und Straßburg sind edenfalls zu 6 Geschutzen bespannt. In beiden Festungen werden Kasernen für neue Verstärkungen gebaut. Neue Befestigungen(mit einem Kostenaufwand von 1¾ Millionen Mk.) haben bereits begonnen. Nothwendig erklätt wird noch die Anlage von Grenzforts für 10—12 Millionen. Außerdem aber handelt es sich noch um beträchtliche Aufwendungen zur Verstärkung des Artillerie= und Waffenwesens im Allgemeinen.— Durch den ganzen Militäretat werden die Beiträge der einzelnen Bundesstaaten für das Reich nur um 5 Millionen erhöht, während 34 Millionen Mark für militärische Zwecke aus Anleihen flüssig gemacht werden sollen. — An der königlichen landwirthschaftlichen Hochschule in Berlin sollen im Laufe des jetzigen Winter=Semesters Unterrichtskurse für practische Landwirthe stattfinden. Der Veranstaltung liegt die Ueberzeugung zu Grunde, daß kaum ein gewerblicher Beruf zu finden sein dürfte, der es in gleichem Maße, wie, der landwirthschaftliche erschwert, sich bezüglich des practischen Wissens in einer umfassenden Unternehmung auf der Höhe der Zeit zu halten und zu diesem Lweck mit den einschlägigen theoretischen Kenntnissen fortdauernd vertraut zu bleiben. Und doch liegt in der Schwierigkeit und Complicirtheit des Betriebes der Wirthschaft des Landwirthes die dringendste Aufforderung, ducch gediegenes Wissen und Können die sich der Rentabil tat des Landbaues heute mehr denn je entgegenstellenden Hemmnisse zu überwinden. — Es ist schon und rühmlich, daß neuerdings deutsche Volksschullehrer fur hohe Besoldung nach Sudafrika und Südamerika gesucht werden. Aber vorsehen müssen sie sich doch; denn der Lebensunterhalt und die Lebensweise in jenen Ländern sind ungemein kostspielig. — Am 1. Oetober 1878 ist das Geset über die Zwangserziehung verwahrloster Kinder in Kraft getreten. Auf Grund desselben sind vom 1. October 1878 bis 31. März 1884 7714 Kinder in Zwangserziehung gegeden und zwar: Ostpreußen 273, Westpreußen 250, Berlin 322, Brandenburg 621, Pommern 627, Posen 448, Schlesien 1264, Sachsen 672, Schleswig=Holstein=Lauenburg 361, Hannover 587, Westfalen 473, Hessen=Nassau 832, Rheinpr.vinz 959, Hohenzollern=Sigmaringen 5. — Das Urtheil des Bremer Seeamtes in der Angelegenheit des Zusammenstoßes des„Hohenstaufen“ mit der„Sophie“ wird am 9. Decemder verkündet werden. — Wie die„N. A. Z.“ erfährt, sind die auf die bekannte Beraubung der deut chen Kutter„Diedrich“ und„Anna“ bezüglichen Dokumente Seitens des Londoner Auswärtigen Amtes dem öffentlichen Ankläger übergeben worden, damit gegen die enalischen Shiffer, welche an jener Beraubung theilgenommen hatten, das Strafverfahren sofort eingeleiter werden kann. — Das in Bordeaux erscheinende Journal„Gironde" meldet, in Pauillac seien vier angeblich deutsche Matrosen des italienischen Schiffes schmachbedeckt, daß ihr Gepissen schuldbelastet— denn, wenn auch ihr unglucklicher Gatte der Ausfuhrende einer ehrlosen Handlung gewesen, sie selder war der moralische Urheber— Wenn Leo sie dann verachtete, er, dessen Gemüth so kindlich, dessen Leben so rein war— sie würde es nicht ertragen. „Nein, niemals!“ rief sie verzweiflungsvoll aus,„nie, niewals.“ Sie wanderte sinnend, überlegend auf und ab. Was sollte sie thun! — gleuch sezt entfiehen! Und wohin!. Sstesi 9 Und wenn sie blied, lebte sie dann nicht unter dem beständigen Drucke, daß eine Stunde kommen musse, welche ihm ihr Geheimniß schonungslos enthüllen würde! Jener Mann ruhte nicht, war nicht zu erbitten— das hätte sie auch nicht gewollt— Wohin fliehen?— Sie schreckte zurück, sollte sie ein zweites Mal den Kampf aufnehmen mit der Ungewißheit! Jetzt, gerade jetzt fliehen, wo er vielleicht den ersten Triumph gefeiert, wo er sich nach einem Herzen sehnte, das ihn verstand, nach einer Seele, die seine erste freudige Regung mit fühlte— nein, das wäre so seige wie erbarmungslos gewesen. Noch mußte sie ausharren— wenn er ganz, ganz hinauf geflogen in die Wollen— dann— Sie hatte die Commode geöffnet und ihre schlanken Hände spielten mit der Waffe, welche sie neulich aus seinem Zimmer genommen. In jenem Augenblick, in welchem er darnach gegriffen, wäre sie ihm verhangnißvoll geworden, hätte er eine einzige kleine Kugel gehabt, welche in ihren gepaßt. Sie hatte ihn das rusen horen— Wie kalt der Lauf war— sie schauderte— eine ebensolche Waffe hatte auch ihr Gatte auf sich gerichtet.— „Nein, nein,“ stammelte sie und sank, noch immer die Pistole fest umklammernd, zu Boden. Eine Weile war es still um sie dier; auch aus ihrer Brust kam kein Laut, sie verschloß alles Weh tief, tief innen. Da— Schritte— ja, diesmal täuschte sie sich nicht— und wieder gslitt sie bis zur Thüre— Diesmal wandten sie sich nicht ab, kamen sie direct, hastig. „Leo!“ rief sie. Er Kand vor ihr und streckte ihr beide Hände entgegen.„Gesiegt, Schwester Hortense, gesiegt!“ Es war gut, daß er sie in diesem Augenblicke Schwester genannt— sie gewann durch dies eine Wort alle Fassungskraft wieder. „Ich wußte est“ sagte sie und der Ton klang wie der einer Matter Dann zog sie ihn nach dem Fenster und wies auf seinen gewöhnlichen Sitz. „Werden wir nun Alles, Alles erzählen!“ Und während ihr leise gerothetes Antlitz ihm lächelnd zugeneigt war, berichtete er von seinem Erfolg, von Susens Güte, von der prinzlichen Huld, von Prinzeß Maxa's Protection. „Ich wußte es!“ sprach sie vor sich hin,— sie meinte damit, daß es so hätte kommen müssen, daß er ihr eines Tages aus den Händen flattern würde, wie ein Vöglein, dem es zu eng im Neste geworden. „Und“, setzte er hinzu,„mn fehlte nur eins, ein liedes Gesicht, ein Herz, daß ich dakeim wußte, sich sorgend, an mich denkend— und als sie mir Alle Gutes, Hoffnungsvolles gesagt, da schlich ich mich in einen der dunklen Gänge des Schloßgartens und sprach leise vor mich hin: „Hortense“. O. der innige Klang, mit dem er diesen Namen genannt. „Bruder Leo!“ erwiderte sie leise,„Sie verwöhnen die blasse Schwester — mag nie eine Stunde kommen— nein,“ sie konnte nicht weiter sprechen. Er nahm ihre Hände und drückte sie fest gegen sein Herz. „Hortense, noch darf ich nicht sagen, nicht fragen—“ Rasch hatte sie ihm die bedenden Finger entzogen. Nur das nicht, das nicht! ächzte ihr Herz— aussprechen nicht— es mußte in seiner Brust verborgen bleiden, daß, wenn er einmal jählings erwachte, das nur geträumt zu haben meinte. Sie lachelte.„Wissen Sie, Bruder Leo, daß Sie mir stolzer, männlicher in Wesen und Haltung erscheinen— das macht der Abglanz fürslicher Guode. „Lassen Sie mich einen offentlichen Erfolg genießen, wie der gestrige es privatim war, dann— dann“— „Dann—“ wiederholte sie leise und wandte die Blicke ab. Er gewahrte plöglich die am Boden liegende Wasfe und deutete darauf. „Was soll das!“ Hortense hob sie empor. „Ich nahm sie Ihnen, Leo, an dem Tage, an welchem Sie erkrankten.“„„——— „Sie hat eine traurige Bedeutung für mich— meine Mutter entriß sie den Händen eines Mannes, welchen sie liebte und dem sie entsagen mußte.“——=i5es SchickNoch tiefer beugte sich der schöne Frauenkopf— wunderliches sal— auch im Leden des Sohues mußzte jenes Werkzeug eine Rolle elen. G Berna unter der Anschuldigung verhaftet worden, in Santander eine Mordversuch auf ihren Kapitän begangen zu haben. Die Angeklagten sind in Vordeaux gefangen gesetzt und dem italienischen Consul zur Verfügung gestellt werden. — Dem evangelischen Arbeiterverein in Langendreer hat Fürst Bismarck auf eine Begrüßungsadresse folgende Antwort gegeben:„Ihre telegrapische Begrüßung ist mir ein erfreuliches Zeichen, daß die Bestrebungen der verbündeten Regierungen zur Verbesserung des Looses der Arbeiter in Ihrem Verein einem richtigen Verständniß begegnen. Ich vertraue darauf, daß die fiegreiche Kraft der Wahrheit in immer weitere Kreise die Ueberzeugung verbreiten werde, daß eine Reform der socialen Zustände nur durch monarchische Gewalt erfolgen kann, weil sie allein über den wechselnden und streitenden Parteien der Gegenwart steht!“ — Dem Reichskanzler Fürsten Bismarck ist von den angesehensten, in Montevideo ansässigen Deutschen eine Adresse zugegangen, in welcher der Colonialpolitik und der Dampfervorlage die vollste Billigung ausgesprochen wird. — Zu der schon erwähnten Mittheilung, daß Deutschland das Protectorat über das Gebiet des Sultans von Zanzibar übernommen habe, oder doch übernehmen wolle, bemerkt die„Hamb. Börsenhalle“, welche in der Regel über überseeische Fragen ausgezeichnet unterrichtet ist: Nach unseren an einer hiesigen Stelle, welche in erster Reihe über ostafrikanische Verhältnisse i formirt sein kann, eingezogenen Erkundigungen ist von dem oben erwähnten Ereignisse hier nicht das Mindeste bekannt.“— Wir bezweifelten die Richtigkeit der Nachricht auch sofort. — Die nächste Sitzung der afrikanischen Conferenz finder thatsächlich Donnerstag 2 Uhr statt. — Der Cultusminister von Goßler hat in Bezug auf die Ordnung der Arbeit bei den hoheren Schulen eine neue Verfügung erlassen, in welcher betreffs der Erholungspausen die bereits überwiegend bestehende Sitte im Wesentlichen als zweckmäßig anerkannt und nochmals im Einzelnen genau festgestellt wird. In ganz bestimmter Weise wird außerdem angeordnet, darauf zu achten, daß die Schüler nicht durch häusliche Arbeiten überbürdet werden. — Die„Nordd. Allg. Ztg,“ bringt zur Affaire Schwenninger folgende, besonders hervorgehobene Zeilen: Einige Blätter brachten vor Kurzem die Mittheilung, daß die Berliner medicinische Facultät kraft einhelligen Beschlusses in einem Schreiben an den außerordentlichen Professor Dr. Schwenninger sich dessen gesellschaftlichen Umgang verbeten, oder, was in der Sache auf dasselbe hinauslauft, keinen anderen als den dienstlich und gesetzlich vorgeschiebenen Verkehr mit ihm unterhalten zu wollen erklärt habe. Wir befinden uns in der Lage, die Richtigkeit dieser Angabe mit dem Hinzufugen zu bestätigen, daß dieses Vorgehen der Fakultät inzwischen die erforderliche Remedur erhalten hat. — Die Villa des Herzogs von Braunschweig in Hietzing bei Wien ist jetzt unter sichere Bewachung gestellt. Man fand noch für ca. 500000 Gulden Werthpapiere dort. — Nach der„Nordd. Allg. Zig“ ist das hinterlassene Baarvermögen des Herzogs von Braunschweig nur etwa 10 Millionen Mark groß. Davon würde aber bei Antritt der Erbschaft noch eine Steuer von eiwa 500000 Mark in Abzug zu bringen sein. — In der Ehescheidungsangelegenheit des Großherzogs von Hessen ist beim Reichsgericht Termin auf den 12. December angesetzt. — In Berlin hat sich ein demok ratischer Verein gebildet, der es sich zur Aufgabe macht, für Verbreitung demokratischer Grundsatze und Reig an eu entsprechenden Sinne zu wirten. Eine öfentliche Versammlung — Die Deutscheenservativen haben im Reichstage ein Börsensteuergesetz eingebracht, welches in der Hauptsache dem im Vorjahre von der Commission umgearbeiteten, aber nicht erledigten Regierungsentwurf entspricht. — Der verstorbene Director des Berliner zoologischen Gartens, Dr. Bodinus, ist Mittwoch unter großer Theilnahme bestattet. — Gerüchtweise hieß es, Graf Wilhelm Bismarck habe sich mit der Tochter eines Theilhabers von der Firma Brüning, Meister und Lucius in Frankfurt und Nichte des preußischen Ministers Dr. Lucius verlobt. Bestätigt ist diese Nachricht bisher nicht. .„Oesterreich=Ungarn. In Wien hat am Mittwoch ein Proceß gegen 20 Anarchisten begonnen, welche namentlich revolutionäre Flugschriften herstellten und verbreiteten. Belgien. In unmittelbarer Nähe des Königs Leopold Spaziergang im Park von Läken wurde ein Schuß abgefeuert. Des Thäters hat man nicht habhaft werden konnen. Spanien. Trotz der herausfordernden Bemühungen radikaler Zeitungen. lche die Studentenunruhen für ihre Agitation benutzen wollen, bleibt die Madrider Bevolkerung durchaus gleichgiltig. An der Universität ist die Ordnung völlig wiederhergestellt.— König Alfonso kehrt am 27. nach Madrid zurück, am 28., seinem Geburtstage, ist Gala=Empfang. Italien. Der Bischof Dr. Korum von Trier stattete am Montag in Rom dem Cardinal=Staatssecretär Jacobini einen Besuch ab. Orient. Zu den alten Klagen über die rücksichtslose Behandlung, unter der das türkische Militär zu leiden hat, bietet das Folgende einen neuen Beitrag: In Konstantinopel traf der französische Dampfer„Tibet“ von Salonicht ein, an dessen Bord sich etwa 1000 Ausgediente befanden. Sie waren so ziemlih alle in Lumpen gekleidet und verwundert fragte man sich, wie diese Leute in solchem Zustande eine mehrtagige Reise auf dem Verdeck des Dampfers in der kalten Jahreszeit hatten aushalten en. Schon 36 Stunden, nachdem der Dampfer Salonichi verlassen, hatten die Leute ihre spärlichen Vorräthe aufgezehrt und konnten sich vor Hunger und Kälte kaum aufrecht erhalten. Mu Gewalt erzwangen sie jegt von der Dampferbesatzung Lebensmittel und eine beschleunigte Fahrt. Man kann schwer begreifen, wie eine Regierung ihre Leute ohne Nahrung und ohne Geld in der erbarmlichsten Verfassung auf eine mehrtägige Seereise schicken kann. Egypten. Der Proceß der Staatsschuldenkasse in Kairo gegen die egyptische Regierung ist abermals vertagt worden. Reichstags=Verhandlungen. ∆ Berlin, 26. Nov. eröffnet die Sitzung nach 12 Uhr. Am Bundesrathstische: Furst Bismarck, Staatssecretär v. Botticher. Ver Eintritt in die Tagesordnung wird ein Schreiben des Reichskanzler zur Verlesung gebracht, in welcher eine Neubildung der Reichktags=Baucommission angeregt wird. Der Präsident behält sich Weiteres vor. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. .. Der Antrag wegen Einstellung des gegen den Abg. Heine(Soc.) schwebenden Strafverfahrens während der Dauer der Session geht sofort an die Geschäftsordnungs=Commission. Den Antrag der freisinnigen Partei auf Gewährung von Diäten an die Reichstagsmitglieder begründet Abg. v. Stauffenberg (freis.) Die Furcht vor einem Anwachsen der Socialdemokratie habe s. J. dazu geführt, von der Gewährung von Diaten abzusehen, doch habe dies keineswegs das Erstarken der Socialisten verhindert, da die Arbeiter sehr opferwillig seien. Die Diätenlosigkeit führe dazu, daß viele Abgeordnete der Kesten wegen die Wiederübernahme eines Mandates ablehnten und daraus entstehe ein nicht vortheilhafter Mangel an Stetigkeit. Die Diätenlosigkeit verhindere aber auch die Wahl Handwerker, des Kleingrundbesitzers 2c. Diäten sellten nur so hoch sein, daß sie eine Entschädigung, keine Einnahmequelle bildeten. Redner kommt dann auf die Freifahrtskarten=Angelegenheit zu sprechen und bedauert, daß in dieser Weise verfahren sei. Dadurch werde das Ansehen des Reichstages geschwächt.(Beifall links.) Abg. Graf Stolberg=Wernigerode(cons.) wundert sich, daß di#s freisinnige Partei jetzt mit einem solchen Antrag komme und nicht schon ia. bäuen dichzen großen Wahlsiege. Was die Freifahrtskarten anlange, so hätten die Abgeordneten weder ein Recht darauf, noch vermehrten sie das Ansehen des Reichstages. Der Diätenantrag sei nicht zeitgemäß, da wir uns in eigerz, Defiezt befänden. Die Ersahrungen, die mit der Diätenlosigreit gemacht seien, sprächen dafür. Jede Partei sei bisher angemessen ver56 2, Lag;. Die Conservativen seien daher gegen den Antrag.(Beig„Abg. v. Benda(nateilb.) Seine Partei beträchte die Frage als eine offene, wenn auch ein Theil seiner Freunde für den Antrag stimmen werde. Die Freifahrtskartenangelegenheit werde beim Etat zu discutiren sein. .. Abg. Auer(Soc.) befürwortet den Antrag, der ja auch mit den socialen Plänen des Reichtkanzlers übereinstimme, die minder Begüterten zu unterstützen. Wolle man practische Leute im Reichstag haben, solle man sie auch bezahlen. Hier sei keine Gelegenheit zu sparen. Reichskanzler Fürst Bismarck: Der Wurde des Reichstages solle nicht zu nahe getreten werden. Es stehe fest, daß Mißbrauch mit den Freifahrtkarten getrieben wurde. Mancher Abgeordneter hale damit 10 000 km. verfahren. Was den Diätenantrag anbetreffe, so sei es auffällig, daß vieser allein von 24 Berliner Mitgliedern des Reichstages unterschrieben sei. Wenn wardeg, daß die Verliner Abgeordneten:.—e getzelten enmuus verossen Geier sechäisse heben, nas ihan zu einem Autzlach der kamm Kotes ee ece er er erhe Baune, ase 5h denr d. P.elich uitz um Badektuah iupenam; r hachden ar bas uien aus er Reighuugtangerht ast recht zict inzennen, nachdem er sich ven ganz Europa nicht habe imponiren lassen. setze sich denn die Mavorität zusammen! Aus 98 Demokraten, die ich Chonneur als Republikaner bezeichnen will, etwa 40 Fremdla und endlich dem Centrum. Mir imponut die Maiorität Alle aus verschiedenen Gründen für den Antrag sind. Der Bundesrath Raich miengaden, uicht auchgaesten..d ir Hanschast umn Bauser mid Behauptung und nin in liageren Rede dem Neachekanser Der Kanzler habe bei den lezten Wahlen Nationalliderale gesät ood Schdeasheun grns.— 86— Abg. Langwerth v. Simmern(Welse) verwahrt seine Partei degegen, zu den Ausländern zu gehören. Abg. Rickert(freis.): Seine Partei besitze genau ebensoviel Patriotismus, wie der Reichskanzler, dessen Verdienste in diesem Hruse vollauf Seerdienche. Furst Biümarck dulde aber in der inneren Polüik keinen arck: Die Freisinnigen existirten nur noch durch die Hulfe anderer Parteien. In ihrem Programm werde deutlich eine parlamentarische Regierung verlangt. Demokraten sei ihr wahrer Name. ichen Feainene Zasen: Wir seien jet im Hohrwaser dest asolat, stelle sich über Kaiser und Reich und das Conservativen und den größeren Nächste Sitzung: Donnerstag 12 Uhr. Provugete Rachröäten. Essen, 22. Nov.[Erschossen.] Am Donnerstag Abend hat sich hier ein trauriger Unglücksfall ereignet. Der achtjährige Sohn einer auf der Viehhoferstraße wohnenden Wittwe hatte kürzlich von seinem Onkel eine sse geschenkt erhalten. An dem betreffenden Abend machte er die ersten Schießversuche, wobei er seinem kleineren Bruder eine Kugel in Kopf jagte. Dieselbe ist durch die Stirn ins Gehirn gedrungen. Das Kind ese se ce chraice Pecheistenescte sitzungen wurde der sonst gut belcumundete Bergmann Julius Schöneberg Secherschen unch Verschen gegen das Gesecz, beitreffand den vergemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen zu 2 Jahren Zuchthaus und Siellung unter Polizeiaussicht verurtheilt. Der Angeklagte #.— orn über einen Streit mit seiner Frau eine aus der Tasche gegewerseg, die Purane Zunschnu in den Garien weiteren Schaden vernrsache Kuak eplodirt, hut aber keinen " Joest, 22. Nov.[Ermordetl wurde heute Nachmittag etwa 4 Uhr der Metzgerlehrling N., dei seinem Oakel hierselbst, dem Metzgermeister N. wohnend und beschäftigt. Die näheren Thatsachen sind folgende: Schon zu wiederholten Malen und so auch heute war zwischen dem Gesellen des Nisärsiernschen rasten Meuschen(verselbe halte sich während seiner vergriffen und wurde deshalb Winig# greteg teme ernelen. Edenso liege die u.L4us epistanden ge besun heste verunthelh und den Lehrling zn WontSache ver den Fresazrntarten. Den Soeialbsemoltaten gönne er auch goch wegiet enznangen, vermutzich badurch, daß der Lehrling ale der Resse dest vermuthuch dadurch, daß der Lehrling als der Reffe des grpef 4geinagge genauez a,#siagriute Dutenz, ader auch dang pheten sie schwrlich vosige, Vor= wodurch sich dieser geltänt und verlctze fesgugiide der eiche, Miäditer nichk aufgeste. wiede a Iuterese, das arheishe, daz die Lehrling mit Has erst mude Gag fe, des tad beer denr Die Diaten bekämpfe er, weil er keine Lonnen. „Lassen Sie sie mir, Leo „Alles, was ich besitze, Hortense, wenn Sie darum fragen!“ Wieder diese Wendung! Wahler nicht aufgeklärt würden. Die Diaten bekUngleichheit wolle, denn für die Berliner Abgeordneten würden sie nur Taschengeld sein. Ein Abgeordneter, der von seiner Partei Diäten anMöndateg verluge ein=Insicht nach— von der Wahlcommision seines Mandates verlustig erklart werden. Man solle sich doch bedenken, durch e. dsr Zusezseseaustzu ene Versehugtäiaderung vrzuchnen Wie weng ver einem1 Beichgtagng steit schade, beweise die gegenwartige Zusammensetzung des Sle#oges„Man überschäße den Antrag und solle doch einmal sehen ob deshalb im Abgeordnetenhause andere Personen vorhanden wären. Gehen Sie nicht ohne Bedürfniß vor, rütteln Sie nicht an der Verfassung, das wird von anderer Seite nicht ausbleiben.(Beifall.) Abs. von Schorlemer giebt Namens seiner Partei die Ecklärung das Centrum für den Antrag stimmen werde. Die Discussion wird geschlossen. Es folgt zweite Lesung. Abg. Hänel(freis.): Die Verfassung sei von dem Reichskanzler als uoli me tungere hingestellt. Das sei sie nur, so lange Abänderungsanträge von freisinniger Seite ausgingen. Die 24 Berliner Abgeordneten hätten durch Einbringung des Diatenantrages sehr edelmuthig gehandelt. Gerade sie verdankten der Diätenlosigkeit zum Theil ihre Mandate. Fast in allen ertischrinangrte Diaten gezachlt. Der Diatenfonds der auf den der Reichskanzler angespielt, sei von ihnen stets nur als Aushilfsmittel betrachtet und zu seiner Beseitigung sei ja gerade der Antrag eingebracht. Der Reichstag wolle keine beliedige Vergünstigung von Seiten des Reichskanzlers oder des Bundesraths; sie wollten durch Haß ersullt wurde. Doch fand sich weder in der Wohnung noch im hiesigen städtischen Schlachthause eine passende Ge20 Said komr.— Die s=den; chiesien Lauti m lassen. Diese solle aber nur das Sclachten des Dieden.. Tehrling, waren, nachden sie für den morgigen Sonntag vollendet, vom Meister beauftragt worden, mehrere Thierhäute auf den Boden zu ziehen. Kaum waren sie hier zusammen vereinigt, als auch schon der Geselle auf den Lehrling losgesprungen kam und demselben einen Stich in den Hals beibrachte, doch mußte dieser Stich vohl noch nicht so gefährlich sein, denn der Lehrling hatte noch so viel Kraft gehabt, daß er zum Bodenfenster laufen und Hülfe rusen konnte. Hierdurch mußte dieser Unmensch aber mehr grhittert worden sein, oder er hatte erwartet, sein Stich würde sofort tootliche Folzen haben, denn er hat den Lebrling zurückgerissen und ihm dann vollends den Hals abgeschnitten. Der Meister, welcher auf den Hülferuf nach oben eilte, konnte nur die vollendete That erblicken. die rasch herbeigeeilte Polizei wurde der Mörder sofort verhaftet und der Thatbestand aufgenommen. Die Aufregung in der Bürgerschaft Ir. anse Pkarr; gumal seit Menschengedenken ein solcher Fall sich hier nicht Langendreer, 24. Nov.[Tödtung durch Dynamit.] Gestern e ein aus dem Stalle des Mitbürgers B. von hier kommender fürchterlicher Knall vernommen. Als man hinzueilte, fand man in dem betreffenden Raume eine furchtbar verstümmelte menschliche Leiche, welche als diejenige des vor vier Tagen in den Ehestand getretenen Bergmanns M. S. erkannt wurde. Od ein Unglück oder ein Selbstmord vorliegt, konnte bis jetzt noch nicht festgestellt werden. Allem Anscheine ist nach em„Mark. Spr. der Unglückliche durch Dynamit um's Leden gekommen. Borbeck, 22. Nov.[Stellenbewerbung.] Um die vacante Hausvaterstelle am hiesigen Armenhause, welche mit 1000 Mark und freier Station dotirt ist, haben sich 180 Personen beworben. Unter den Bewerbern sind alle Stände vertreten. Iserlohn, 23. Nov.[Masern.] Augenblicklich grassiren die Masern in unserer Stadt in besorgnißerregender Weise. In voriger Wochen wurden 59 und in dieser Woche mehr ren 60 Masernerkrankungen angemeldet. Detmold, 22. Nov.(Bankerott und Entweichung.] Großes Aussehen macht im ganzen lippeschen Lande und weit über dessen Grenzen hinaus der Bankerott und die Entweichung des Rittmeister a. D. Kaufmann zu Schönhagen. Derselbe kaufte vor etwa 20 Jahren das ganze aus 6 Gehöften und einigen Kleinstätten bestehende Dorf an und vereinigte sämmtGute, in dessen Mittelpunkt er ein prachtvolles, schloßähnliches Wohnhaus erbaute. Seine ganze Lebensweise wie sein Auftreten im gesellschaftlichen Verkehr war die eines Hocharistokraten. für unergründlich reich und deshalb erfreute er sich auch eines unbeschränkten Credits. Was viele Leute aber schon vor mehreren Jahren mißtrauisch gegen den Mann machte, war das, daß er die kostbarsten Versuhe auf seinem Gute machte, ohne daß er davon je irgend einen materiellen Loitzeit erzielte. Nug bgz sg Herrlichleu ein jähes Ende erreicht; denn der Herr Rittmeister ist ploßlich verschwunden und über sein Vermögen ist Seitens des Amtsgerichts Alverdissen der Concurs erklärt worden. Was er vorher von seinem Gute noch hat versilbern können, das hat er gethan und aus dem Erlös Dienstboten, Handwerker und Tagelöhner bezahlt und den Rest als Reisegeld zu sich gesteckt. Sehr lange Gesichter machen aber, wie man hört, einige Banquiers und Großhändler, die mit verhältnißmäßig großen Summen bei dem Conaurs beiherligt sind.dndps Kray, 25. Nov.[Mord.] Gestern Morgen wurde der Knecht eines hiesigen Oeconomen in aller Frühe von mehreren Bergleuten der Zeche „Ver. Bonifacius“ an einem Uebergung der Rheinischen Eisenbahn ermordet aufgefunden. Derselbe wurde am Sonntag Abend von mehreren Strolchen durch eine Anzahl Messerstiche am Kopf und im Gesicht lebensgefährlich verletzt und hierauf eine Strecke fortgeschleppt, dann quer auf das Schienengeleise der Rheinischen Eisenbahn gelegt, um den Anschein zu geben, er sei überfahren. Trotz der gräßlichsten Schmerzen hatte der Unglückliche noch die Geistesgegenwart, sich neben das Schienengeleise zu wälzen und fanden denselben in bewußtlosem Zustande mehrere Bergleute, welche ihn etwas weiter seitwärts an einer nicht gefährlichen Stelle hinlegten, denselben nach seiner Wohnung und Ursache des Unglücks fragten und dann sofort die Ortspolizei davon in Kenntniß setzten. Am selbigen Morgen bemerkte die Frau eines hiesigen Einwohners an den Kleidern ihres Kostgängers mehrere Blutflecken, worauf dieselbe eiligst der Polizei Kenntniß gab. Auf Befragen gestand der ruchlose Mensch die That auch sofort ein und machte derselbe seine Mitschuldigen gleich namhaft. Gestern Nachmittag wurden fünf solcher Strolche durch hiesige Gendarmen geschlossen nach Essen transportirt und wird das Weitere die folgende Untersuchung ergeben. Leider ist der Verletzte schon seinen Leiden erlegen. Möge solchen Mordbrüdern das gefährliche Messerhandwerk auf längere Zeit gelegt werden.(Nh.=W. Z.) Nov.(Wildschwein] Unterhalb der Stadt bemerkten gestern Morgen hiesige Fischer ein Wildschwein. Dasselbe durchschwamm, als es sich beobachtet sah, den Rhein. Auf dem jenseitigen Ufer verscheuchten es dort zufällig anwesende Jäger, worauf es sofort den nämlichen Weg zurücklegte, doch so weit unterhalb der Stadt, daß es nicht weiter verfolgt werden konnte. In Esserden und auf der Empeler Chaussee ist es später gesehen worden, doch verschwand der verirrte Flüchtling in dem Friedrichsbusch. Düffeldorf, 26. Nov.[Als Illustration zu den jetzigen Zeitverhältnissen] wird dem„Düsseldorfer Anzeiger“ mitgetheilt, daß sich zu einer am hiesigen Platze ausgeschriebenen Schreiberstelle an einem Tage 8 5 "* „Viel Vertrauen, Herr Leo,“ scherzte sie,„in der That—„und eigentlich kennen Sie mich so erschreckend wenig!“ „„Sie sind da, Hortense, was brauche ich zu fragen, woher Sie kommen!“ „Leichtsinniger— das schließt aber auch die Frage aus, wohin ich gehen werde!“ sie wurde dann plötzlich ernst und sagte mit verändertem Ton: „Würden Sie unter allen Verhältnissen an mich glauben, Leo! Niemals die Schwester Hortense verleugnen?“ Er sah sie nur an— Dann,“ sagte sie, wie vorhin er,„dann—!“ Da zeigte sich Frau Fischers rundes Gesicht in der Thür— und mit ihrem Eintritt wurde die Unterhaltung auf ein minder gefährliches Gebiet gelenkt. ortsetung felgt.) Unter der Ueberschrift: Bald kommt der Winter seinen Freuden und vielen Leiden, bringt die in Chicago erscheinende„Illinois Staats=Zeitung“ den folgenden, namentlich für deutsche Auswanderer beherzigenswerthen Artikel: „Auch der Winter hat seine Freuden,“ sagt ein altes Sprüchwort. Nun ja; Viele finden ein Schneegestober, wenn es durch die Fenster eines behaglichen, hübsch erwärmten Zimmers betrachtet werden kann,„wunderbar schön“; die an den Baumästen hängenden, im Sonnen= oder Mondlicht wie Diamanten funkelnden Eiszapfen reizend; das Gelaute der Schlittenschellen musikalisch; die Eisblumen an den Fensterscheiben prachtvoll. Für den Schlittschuhläufer bildet eine glatte Eisfläche, auch wenn der Wind noch so eisig darüber streicht, einen unwiderstehlichen Magnet und mit innigem Vergnügen fröhnt er diesem Sport. Fällt der erste Schnce und tänzeln die Flocken auf ihrem Wege zur Erde wie muthwillige, neckische Wesen durcheinander, dann„kriegen's unsere Dichter mit der Inspiration,“ wie Onkel Bräsig sagen würde.„0 the snow, the beautikul snon,“ frohlocken sie in gereimten und ungereimten Versen. —. Ja wohl, schon ist der Schnee, schön das Eis und schön die mit dem Winterkleide geschmückten Felder und Walder— in den Augen der nicht von Nahrungssorgen gequälten, nicht mit Noth und Elend kämpfenden Für Denjenigen, für den der Einzug des strengen Wintermannes Arbeitzlosig###t, Kummer und Sorgen bedeutet, hat die winterliche Landschaft keine Reize, er findet sie trostlos, wie seine Existenz; so kalt wie die ärmlichen Räume seiner Wohnung dünkten ihm die Herzen seiner von Dame Fortuna bevorzugten Mitmenschen. Für diese hat der Winter„seine Freuden,“ für ihn Hunger und Elend. Wenn auch zur Zeit nichts weniger, als an winterlichen Frost erinnernde Tage an uns vorüber ziehen, nähern wir uns doch mit Riesenschritten dem Zeitpunkt, mit welchem laue Lüfte, warmer Sonnenschein Abschied von uns nehmen und die Natur in ihren Winterschlaf verfällt. Wir beschäftigen uns jetzt mit Dem, was der Winter für gewöhnlich mit sich im Gefolge führt, weil sich die Anzeichen für einen„harten“ Winter, einen Winter voller Entbehrungen, voller harter Kämpfe um's Dasein, zur gegenwärtigen Zeit weit deutlicher bemerkdar machen, als selten zuvor. Der Wahlkampf hat nicht verfehlt, auf das geschäftliche Leben des genzen Landes einen verderdlichen Einfluß auszuüben. Schon jetzt, wo die rung der Arbeit im Freien noch immer sehr günstig ist, wird die Zahl der Arbeitslosen in hiesiger Stadt auf 25 000—30000 geschätzt. Nur wenige Tage noch, und die zum Theil schon eingestellte Schifffahrt wird ganz am Schluß ihrer Saison angelangt sein und dadurch der Armee der Arbeitslosen neue Truppen zugefuhrt werden. Weicht die herbstliche Witterung dem Schnee und Frost des Winters, gefrie#t der Mortel, den der fleißige Handlanger dem Maurer zuträgt, dann ist es aus mit dem Familten sich gläctich schazen beitern, deren Bahuser pruutug seatzen können, wenn während der Sommermonate ein Nothpfennig bei Seite gelegt worden ist. .— Richt alle Arbeiter konnten von gleichem Glück sagen, wie die im Bauhandwerk beschäftigten, denen es in der hinter uns liegenden Saison nur wenig an Arbeit mangelte. Die Schiffsverlader z. B. mußten gar manchen Tag müssig gehen, denn sowohl Bauholz wie Eisenerz, Kohlen, Salz und Getreide langten im hiesigen Hafen in— gegen früher— bedeutend verringerten Quantitäten an. sowohl wie auch die Seeleute finden im Winter zum Theil Beschäftigung in den Schlachthäusern, zum Theil in den Tannenwaldungen Michigan's und Wisconsin's, wo sie zum Holzfällen verwendet werden. Aber nicht Alle finden Erwerd, und nicht unbedeutend ist die Zahl derjenigen, die zu der Schaar der Erwerbslosen stoßen werden. Selbstverständlich werden im Winter ebensowenig Straßen gepflastert, wie Backsteine gelegt, Abzugscauäle gebaut, oder Ackerland bewirthschaftet. Mit dem Schluß der Schiffahrts=Saison fällt das Ende der diesjährigen Dienstzeit von unfahr 5000 Schiffsleuten zusammen. Wohl haben sich nicht wenige von ihnen einen Zehrpfennig zurückgelegt, doch die Erfahrung hat gelehrt, daß das Ersparte stets viel früher„alle“ war als der Zu dieser Armee von Beschäftigungslosen, deren Erwerbsquellen mit hochantgge hinie Juhresseit versiezen, konmen, sobald die Weiz. hinter, uns liegen, noch die große Schaar von Frauen und Mädchen, die in Verkaufsladen beschäftigt und nach dem Weihnachtsgeschäft üdsrslalßs geworden sind, sowie zahlreiche Clerks und andere HandelsAllerdings wiederholt sich dies von Jahr zu Jahr und die Thatlache, daß jeden Winter Tausende außer Arbeit gerathen, enthält nichts Aber wohl noch nie sind die Aussichten für den kommenden Winter so trübe gewesen, wie sie es heuer sind, weil die Zahl der Beschaftigungslosen noch selten zuvor mitten im Herbst schon eine so besorgnißerregende große gegesen ist und die Geschäfte zui aleden in ausgedehntem Maße Der Cpuntyagent, der auf dem Felde der Armenpflege wohl bewandert ist, sieht dem Winter mit Angst entgegen. Er prophezeit, daß die Noth unter der armen Klasse auf eine bedenkliche Höhe gelangen werde. Gse, sos; die Polizei zu diesen Aussichten! Ein Beamter der Centralstation gab seine Ansicht wie folgt kund: „ierer Sr. aro de. AnzgPiare Fäihtigunggteier longt jet aus dem Lande in Ginten Stadt an und iyrr gagt wird sich noch vergroßern, sodald kalte Witterung eintritt. Noch nie sind zu der der jetzigen entsprechenden Jahreszeit so viele müßige Leute in Chicago beisammen gewesen. Es ist bekannt, daß gar Mancher lieber stiehlt als bettelt oder seine Familie zum Bettelstab greifen läßt; die Entgegennahme von Unterstützung, die ihnen von Behörden gewährt werden, stellen sie mit der Bettelei auf einer Stufe. Wenn sich die Lage der Armen nicht bessert— und ich wüßte nicht, wie das geschehen sollte— so steht eine besorgnißerregende Zunahme von Verbrechen zu erwarten. Einbruche und Straßenraub werden dann auf der Tagesordnung stehen. Männer, die keinen Verdienst zu finden vermögen, werden nicht zugeben, daß ihre Frauen und Kinder hungern und mancher bisher unbescholtene Mann wird zum Died werden.“ Hoffen mr, daß diese Prophezeiungen zu schwarz find und daß sich das dunkle Bild, welches uns jetzt bei einem Blick in die nahe Zukunft eutgegegtrit, it der Zeut wenigstens noch in etwas auftlüren und freundlichere, hellere Farden annehmen möge. zwischen 60 und 70 Personen meldeten, wovon gut“ dem Kaufmannsstande angehörten. Hierunter befanden sich Bewerder mit ausgezeichneter Schulbildung und Zeugnissen sowie Berechtigung zum Einjährig=Freiwilligen Dienst. Coblenz, 24. Nov.[Kanonenboote.] Die beiden seit vielen Jahren im Moselhafen liegenden Kanonenboote werden, der„Cobl. Ztg.“ zu Folge, zum Wegbringen fertig gemacht. Wie min sagt, werden die Schiffe, deren Verwendbarkeit in Strecken mit starker Stromung von Anfang an starken Zweifeln unterlag, gestrichen werden. Lokales. 2 Ruhrort, 26. Nov. In der öffentl. Sitzung des hiesigen kgl. Schoffeagerichts vom 21. cr. kamen folgende Sachen zur Verhandlung: 1. der Bergmann Constantin W., fruher zu Hamborn, jetzt zu Eisleben, hatte am 27. Sept. 1882 den Steiger Ad. B. auf Zeche„Deutscher Kaiser", weil dieser ihm keinen Vorschuß anweisen wollte, mit Todtschlagen bedroht und wurde er dieserhalb mit 14 Tag. Gef. be raft; 2. erhielt die Dienstmagd Elise B. zu Meiderich wegen Entwendung verschiedener Geldbettäge bei ihrer Dienstherrschaft, Wirth und Winkelier Ed. W. zu Meiderich, 3. wurde der gegen die amtsr. Strafbefehle in Sachen der Eheleute Joh. Jos. R. und Helene geb. D. wegen Hausfriedensbruch erhobene Widerspruch verworfen und die s. Z. festgesetzte Strafe bestätigt; 4. wurde der 12 Jahre alte Knabe Herm. K. zu Beeck wegen Diebstahls mit 3 T. G. bestraft; 5. erhielt der Tagel. H. te W. von hier, dessen Kinder auf Kosten der Armen=Verwaltung unterstützt werden müssen, wegen Uebertretung der§s 361.5 und 8 R.=Str.=G.=B. 3 Wochen Haft und wurde derselbe an die LandesPolizeibehorde überwiesen; 6. der Tagel. Aug. H. aus Breyel wegen Uebertretung des§ 8 R.=Str.=G.=B. 3 Tage Haft; 7. der Wirth Joh. L. von hier zog den erhobenen Widerspruch gegen den gegen ihn erlassenen amtsrichterl. Strafbesehl von Mk. 30 event. 6 Tage Haft in heutiger Sitzung zurück; ebenso zogen 8. die Wirthe Herm. R., Joh. N. und Joh. Th. von Holten den erhobenen Widerspruch gegen ein polizeil. Strafmandat von 3 Mt. event. 1 Tag Haft, weil sie wahrend des Hauptgottesdienstes Gäste in ihren resp. Lokalen geduldet und diesen Getränke verabreicht hatten, zurück; 2 Sachen wurden vertagt. Die nächste Schoffengerichtssitzung findet Freitag den 28. d. M. statt. Ruhrort, 26 Nachmittag in der Bahnhofsrestauration befand, gesellte sich ein anderer Reisender hinzu, welcher den Ersteren so angenehm zu unterhalten wußte, daß dieser ihn zu einem Glase Bier einlud. Aus dem einen Glase wurden aber mehrere, so daß schließlich dem nich Sterkrade Fahrenden die Augen lider schwer wurden, worauf er den Kopf auf den Tisch legte und einschlief. Als er deim Signalläuten erwachte, befand sich sein Gast nicht mehr an seiner Seite, er griff unwillkürlich in die Tasch= und da entdeckte er denn zu seinem Schrecken, daß der liebenswürdige Gesellschafter mit seinem Portemonnaie mit über 20 Mark Inhalt das Weite gesucht hatte. An eine Ver folgung des Taschendiebes war nicht zu denken, da die Dunkelheit bereits eingetreten war. Wie kann man auch so vertrauensduselig sein, den ersten besten fremden Menschen zu Gaste zu laden und ihn überdies seine Baarschaft zu zeigen. Durch den Schaden wird der Bestohlene jetzt wohl gewitzigt worden sein. * Ruhrort, 27. Nov. Am 10. December d. J. werden für den Verkehr zwischen den Stationen der Berg.=Märk. Bahn und linkstheinischen Stationen über Duisburg=Hochfeld, Personenzug=, Schnellzugund Retour=Billets eingeführt, welche auch zur Fahrt über Ruhrort berechtigen. X Ruhrort, 26. Nov. Wir werden ersucht, auch an dieser Stelle darauf aufmerksam zu machen, daß die auf morgen Abend angesetzte musikalische Abendunterhaltung des Quartett=Vereins wegen Verhinderung des 2. Geigers nicht stattfinden kann. Dieselbe ist daher auf Donnerstag den 4. December verlegt worden und findet an diesem Tage in den Räumen der Gesellschaft„Concordia“ statt. Freunden der Musik wird an diesem Abende ein seltener Genuß geboten sein. Ruhrort, 27. Nov. Eine neue Zählung ist für das ganze deutsche Reich zum nächsten Jahre in Aussicht genommen. Man wünscht eine eingehende Armenstatistik zu haben. Die Erhebung soll Seitens der Ortsund Landarmen=Verbände in der Weise geschehen, daß zunächst für diejenigen Personen, welche bereits im Jahre 1884 eine öffentliche Unterstützung erhalten haben und dieselbe im Jahre 1885 weiterbeziehen, und sodann für alle im Jahre 1885 neuhinzutretenden Unterstützten Zählkarten auszufüllen sind, welche die nähere Bezeichnung der Person nach Familienstand und Beruf, die Ursache der Unterstützungsbedürftigkeit(nicht nur Armuth, Obdachlosigkeit, sondern die Ursache der Armuth, Obdachlosigkeit), die Art der Unterstützung(Unterbringung in einer Anstalt u. s. w.) enthalten. Ruhrort, 27. Nov. Bei Frostwetter sei davor gewarnt, Wasser über die Trottoirs zu gießen oder dieselben sogar mit Wasser zu reinigen. Der Frost verwandelt das stehen bleibende Wasser alsbald in Eis und macht die Trottoirs so für die Passanten überaus gefährlich. Nach mehrern Entscheidungen des Reichsgerichts ist der Hauseigenthümer resp. Miether Demjenigen, welcher auf einem solch' glatten Trottoir zu Schaden kommt, ersatzpflichtig. §“ Die Verjährungs=Bestimmung des Preuß. Landrechts, nach welchem die Rechte, welche dem Uebernehmer einer Sache wegen natürlicher, die Sache selbst betreffender Fehler zukommen, bei städtischen Grundstucken innerhalb eines Jahres nach dem Empfang der Sache ausgeübt werden müssen— bezieht sich nach einem Urtheil des Reichsgerichts auch auf die Ansprüche aus dem Versprechen, daß das Haus von Schwamm frei sei. Nur in dem Falle, daß wegen Hausschwamms eine Betrugsklage gegen den Verkäufer, welcher beim Verkauf des Hauses vom Vorhandensein des Schwammes Kenntniß hatte, erhoben wird, kann der Einwand der Verjährung nicht entgegengesetzt werden. k. Meiderich, 26. Nov. Ein auf der Zeche Westende beschäftigter Bergmann kam dadurch zu Schaden, daß ihm, wohl aus Unvorsichtigkeit, die zum Sprengen bestimmten Patronen durch Berühren mit dem Grubenlichte explodirten. In Folge der Brandwunden, die der Unglückliche durch den sich über ihn ergießenden glühenden Sprengstoff erhielt, ist derselbe zu Anfang dieser Woche im Krankenhause zu Hamborn gestorben, eine ziemlich zahlreiche Familie hinterlassend. + Oberhausen, 26. Nov. Fur die vielen Leser dieser Ztg. dürfte es von Interesse sein, die Namen der in die Klassensteuer=Einschätzungs=Commission bei der letzten Stadtraths=Sitzung gewählten Herren zu erfahren. Es sind folgende: Th. Bonmann, F. Schweitzer, Fr. Scheulen, W. Rotthaus, E. Hilsmann, Fr. Scholl, W. Böse, Th. Zibertz, Ch. Jansen, Obersteiger Müller und Obersteiger Lehmkuhl. Oberhausen, 26. Nov. Wiederum ist hier ein Unglücksfall in Folge unvorsichtigen Umgehens mit Petroleum vorgekommen. Eine Hausfrau verließ auf kurze Zeit ihre Wohnung, zwei Kinder in Alter von 6 und 3 Jahren ohne Aufsicht zurücklassend. Das ältere der Kinder, ein Mädchen, hatte schon häufiger bemerkt, wie die Mutter Petroleum ins Feuer gegossen. Da das Feuer nicht gut brennen wollte, benutzte das Mädchen ebenfalls den Petroleumkrug, und begoß die brennenden Kohlen mit der gefährlichen Flüssigkeit. Sefort schlug die Flamme empor und verbrannte dem Kinde Hände und Gesicht. Moers, 24. Nov. Bei der heute vorgenommenen Erneuerungswahl der Stadtverordneten hiesiger Stadtbürgermeisterei wurden sämmtliche ausscheidende Mitglieder wiedergewählt. In der 3. Abtheilung waren 263 stimmberechtigte Wähler vorhanden. Hiervon betheiligten sich 140 an der Wahl. Es erhielten Stimmen: die Herren Hermann Steinbrings 130, Mathias Luy 120, Adolf Pieper 23, Jacob Grotfeld 3, Dr. Zahn 1, Theodor Schmitz 1, August Schulte 1, Wilhelm Bergmann 1. In der 2. Klasse waren 76 stimmberechtigte Wahler vorhanden. Hiervon betheiligten sich 42 an der Wahl. Es erhielten Stimmen: die Herren Jacob Pannen 37, Herm Zimmermann 34, Arnold Winters 3, Carl Fabricius jr. 3, Heinrich Spaarmann 3, Adolf Pieper 2, Peter Averdunk 2. In der 1. Abtheilung waren 34 stimmberechtigte Wähler vorhanden. Hiervon betheiligten sich 22 an der Wahl. Es erhielten Stimmen: die Herren Dr. Fabricius 21, Dr. Zahn 20, Professor Fischer 2, Carl Fabricins jr. 1. Bei der letzten Stadtrathswahl im Jahre 1882 wurden Stimmen abgegeben: In der 3. Abtheilung von 256 104, in der 2. Abtheilung von 74 40 und bei der Nachwahl 47, in der 1. Abtheilung von 34 27. c Moers, 25. Nov. Gestern Abend feierte der hiesige Kirchengesangrerein„Cäcilia“ sein sünfzehntes Stiftungsfest. Am Morgen wurde eine Feier in der Kirche abgehalten, Abends gegen 7 Uhr versammelten sich die activen und passiven Mitglieder, sowie die Herren vom Kirchenvorstand im Saale des Herrn Leisten zu einer gemüthlichen Feier. c Moers, 26. Nov. Herr Pastor Bergfried von hier ist von der Königl. Regierung zum Localschulinspector über die hiesigen evangelischen Volksschulen ernannt worden. Vermischtes. — Stettin, 24. Nov. Gestern Morgen gegen 3 Uhr wurde unsere Stadt durch einen großen Brand aus ihrer Ruhe aufgeschreckt. Aus noch undekannter Ursache war im Speisesaal des„Thalia=Theaters“ Feuer ausgebrochen, welches in einem Augenblick die dicht an demselben liegende Buhne sowie die Garderobe und die Wohnungsräume der Schauspieler ergriff. In einer Viertelstunde war das ganze Theater ein Feuermeer, aus welchen sich die Schauspieler mit Lebensgefahr und nur in leichter Nachtkleidung zu retten im Stande waren und in Nachbarhäusern Aufnahme fanden. Der Schaden ist für den Director Otto Reez sehr bedeutend. Noch härter sind die von Herrn R. angestellten Künstler getroffen, deren sämmtliche Garderobe und Requisiten, theilweise von bedeutendem Werth, verbrannt sind. Nur das kleine Wohngebäude längs der Birkenallee ist stehen geblieben. — Seligenstadt(Hessen), 17. Nov. In dem benachbarten Zellhausen sollte gestern die dochbetagte Gattin des Bauaufsehers Weiß beerdigt werden. Als man den Sarg in die Wohnung brachte, stürzte der 90jährige Ehegatte der Verblichenen todt zusammen. — Die Vereinsbank in Teltow bei Berlin steht vor einem Defieit von 4,0000 Mark. Diese Summe jetzt eingeklagt, muß Seitens der 210 Genossenschafter bezahlt werden. Schon haden, der„Voss. Ztg.“ zu Folge, die Pfändungen begonnen und ein kaum zu schilderndes Elend in viele Familien getragen. Die Genossenschafter sind meistens kleine Beamte, Handwerker, Gutsbesitzer. — Dienstag fruh ist das große Werkstätten=Gebäude der bekannten Wohlert'schen Maschinenbauanstalt und Eisengießerei in der Chausseestraße zu Berlin total niedergebrannt. Der Schaden wird auf 250000 Mk. geschätzt, ist aber gedeckt. — Ja Riga brannte Dienstag Morgen das Hauptgebäude der dortigen Fabrik des„Westfälischen Draht=Industrie=Vereins“ nieder. Der Schade beträgt ca. 150000 Rubel und ist durch Assecurranzen gesichert. — Staatssecretär Dr. Stephan hat in den drei Tagen, in denen er in der Nähe von Leipzig jagte, 102 Hasen geschossen. — Ein Theaterzettel aus Braunschweig vom Jahre 1734 enthält die vorsichtige Warnung:„Das Lachen ist verbothen, weil's ein Drauerspiel ißt. — Das braunschweigische Hoftheater wurde nach erfolgtem Schluß der Landestrauer mit„Don Carlos“ wieder eröffnet. Die ersten Worte waren somit:„Die schönen Tage von Aranjuez sind nun vorüber,“ welcher Satz eine ungeheure Heiterkeit im Publikum wachrief. — Die Cholera ist in Paris fast gänzlich erloschen und werden keine Berichte mehr ausgegeben.— In Spanien starden 9, in Oran 11 Personen. Dem bekannten„Gedankenleser“ Cumberland, der z. Z. in Petersburg weilt, ist dort durch einen Mr. Bishop eine starke Concurrenz erwachsen. Bishop agirt viel ruhiger und sicherer, als sein Nebenbuhler. Der Glanzpunkt der Leistungen Bishop's, so schreibt man der„Voss. Ztg.“, besteht darin, daß er ein Wort, woran einer der Anwesenden denkt, auf eine große Tafel schreibt. Zum Erstaunen der Anwesenden malte er in einem Falle das Wort„Kijew“ in russischen Schriftzeichen hin und fragte dann, was es dedeute. Bishop versteht nämlich kein Wort russisch und kennt nicht einmal die russische Schrift. Dieses Vorkommniß gewährt einen recht hübschen Einblick in das Geheimniß der ganzen Production. Nicht der Gedankenleser, sondern das Medium, welches sich das Wort denken muß und dessen Hand der Gedankenleser beim Schreiben hält, führt thatsächlich, wenn auch unwillkürlich, den Kreidestift. — Schubkarrenwetten finden in den Vereinigten Staaten von Nord=Amerika nach jeder Präsidentenwahl statt. So sind auch heuer wieder mehrere zum Austrag gekommen. Der Verlierende verpflichtet sihz, den Gewinner auf einem Schubkarren eine gewisse Zeit durch die Straßen der Stadt zu fahren. Ein Correspondent der„A. C.“ hatte kürzlich Gelegenheit, dem Verlaufe einer solchen Wette beizuwohnen. Voran schritt ein Detachement Polizisten, dann folgte eine Musikbande in groteskem Aufputz, dieser folgte der neu angestrichene Schubkarren, auf welchem munter jauchzend der frohliche Gewinner von dem sich mühsam plagenden Verlierer gefahren, thronte und den Schluß des seltsamen Zuges bildeten ungefähr 500 Demokraten mit neuen Besen und Clevelandfahnen. — Aus einigen sehr abgelegenen Districten im südwestlichen Virginien und in Kentucky wird der Ausbruch einer gefährlichen Epidemie gemeldet. Da die gewöhnlichen Brunnen in Folge anhaltender Dürre ausgetrocknet waren, tranken die Einwohner das Wasser einiger Mineralquellen, welche eine eigenthümliche Krankheit erzeugten. Mehrere Familien sind durch die Krankheit, deren Wirkung eine sehr plötzliche ist, gänzlich ausgestorben. Die Zahl der Todesfälle wird verschieden auf 400—800 geschätzt. Nur wenige der Erkrankten genesen. Die vom todlichen Ausgange begleiteten Fälle des laufen sich auf 60 bis 80 pCt. Im ganzen District herrscht große Niedergeschlagenheit. — Verbesserung des Petroleums. Namentlich auf dem Lande bereitet der nicht seltene Uebelstand, daß das Petroleum in den Lampen nicht ordentlich brennen will, der Hausfrau manchen Verdruß. Diesem kann man jedoch leicht abhelfen. Man filtrire das Petroleum, ehe man es zur Verwendung gelangen läßt, durch ein dünnes Läppchen Zeug, das man am einfachsten in einen, auf eine gereinigte Flasche gestellten Blechtrichter legt und man wird sich wundern müssen, welche Menge Schmutz sich von Petroleum der gewöhnlichen Sorte an dem Zeuge absetzt. Weiter zieht ein starker Wollenfaden, in das Bassin der Lampen gelegt, vielen Schmutz aus dem Petroleum an sich. — Enttäuschung.„Mein Fräulein, gestatten Sie mir, Ihnen die Versicherung geben zu dürfen, daß der Genuß Ihrer Gesellschaft mir unvergeßlich sein wird.“—„Sehr schmeichelhaft.“—„Und nun ruhen Sie suß, träumen Sie von mir, ich muß, leider Gottes! in zwei Stunden schon wieder Rekruten drillen.“—„Da ist doch nichts dabei, Herr Lieutenant, ich muß um 5 Uhr schon vier Paar Schuhe geputzt haben!“ Auszug aus dem Protokollbuche der Sta dtverordneten=Versammlung zu Oberhausen vom 27. Oct. 1884. Gegenwärtig: 1. Der Beigeordnete Bellingrodt als Vorsitzender. 2. Die Stadtverordneten: Bonmann, Born, Dickmann, Grillo, Kayser, Legrand, Lohmann, Reinhard, Schafer, Stiepel, Stöckmann, Sproedt, Wilms, Winterberg, Witzler, Weber, Ziegler. Mit Entschuldigung abwesend die Stadtverordneten: Dr. Aenstoots, Lueg, Schmitz, Welter. Tages=Ordnung. 1. Vorlage und Prüfung der noch nicht dechargirten Jahresrechnungen. 2. Feststellung des Tarifs für das Schornsteinsegen. Geheime Sitzung. 3. Antrag des Verordneten Legrand und Genossen: Haftbarmachung des Vorsitzenden für die aus dem ohne Autorisation geführten Proceß wider Berg entstandenen Kosten und Folgen. In der öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten, zu der die Zusammenberufung sämmtlicher stimmberechtigten Mitglieder nach Vorschrift der §§ 37 und 38 der Städteordnung und des§ 1 der Geschäftsordnung gehörig erfolgt war, wurde nach Verlesung und Genehmigung des Protokolls der vorigen Sitzung die Tagesordnung wie folgt erledigt: ad 1 wird die Notaten= Beantwortung zur Rechnung pro 1881 82 und 1882/83 vorgelegt und der Finanz=Commission überwiesen. Collegium erwartet eine beschleunigtere Erledigung der Rechnungen und zwar in der Weise, daß die Dechargirung derselben spätestens mit Ablauf des dem betr. Rechnungsjahre folgenden Jahre statthaben könne. ad 2 verliest der Vorsitzende ein bezügliches Referat des Herrn Bürgermeisters und fügt hinzu, daß bei Erlaß der Polizeiverordnung über die Einrichtung des Schornsteinseger=Wesens den gesetzlichen Bestimmungen gemäß verfahren worden sei, da der§ 5 des Gesetzes über die Polizei=Verwaltung vom 11. März 185 wie auch der§ 77 der Gewerbeordnung, lediglich eine Berathung mit der Gemeindedehorde vorschreibe. Collegium erklart, daß es eine Vorberathung dieser Angelegenheit in der Bau=Commission gewünscht hätte und spricht sein Bedauern darüber aus, daß das in diesem Falle nicht geschehen sei. al 3 wird auf Antrag des Verordneten Legrand mit 10 gegen 8 Stimmen Verhandlung in offentlicher Sitzung beschlossen. Nach Verlesung eines dem Vorsitzenden Seitens des Heern Bürgermeisters zugegangenen Referats, erklärt Collegium, nach gepflogener Dedatte, daß es das Verfahren des Herrn Bürgermeisters, ohne Genehmigung der Stadtverordneten=Versammlung in den Proceß Berg c. Stadt Oderhausen sich eingelassen zu haben, als nicht vorschriftsmäßig erachte, den Ausfuhrungen des Herrn Bürgermeisters in Bezug auf Dechargirung der in Sache Berg c. Stadt Oderhausen entstandenen Kosten, sich nicht anschließen könne, daraus, daß gelegentlich geschäftlicher Mittheilungen in der Sitzung vom 19. Juli 1880, bei der Anzeige, daß der Proceß Berg c. Stadt Oderhausen in die 2. Instanz gegangen sei, ein Widerspruch nicht erhoden wurde, die Genehmigung nicht hergeleitet werden könne, deshalb den Herrn Bürgermeister für die entstandenen Kosten verantwortlich erachte. Hierauf wird die Sitzung geschlossen. Vom Büchertisch. „Aus Kaiser Wilhelm's Jugendzeit.“ Von M. h. Gärtner. Verlag von Greßner& Schramm in Leipzig.— Von diesem jüngst empfohlenen Werke liegen uns heute wieder mehrere Lieferungen vor und dürften, gleich den fruheren, auf allgemeine Sympathien rechnen können. Je älter unser Kaiser wird, je weiter die Zeit rückt, die einst Schmach über unser theures Vaterland gebracht hat, desto häufiger werden die Erscheinungen in der Literatur, welche diese Zeit behandeln, in der unser Kaiser seine Kindheit verlebt hat.„Aus Kaiser Wilhelms Jugendzeit“, ein Werk, das guten Text mit ansprechend ausgeführten Zeichnungen und getroffenen Portraits verbindet, wird gern von jedem Patrioten gekauft werden. Von besonderem Interesse sind in den neuesten Lieferungen die vielen Facsimiles gleichzeitiger Gemälde, Kupferstiche, Zeichnungen 2c.„ nach Amsterdam für Schiffe von 100—120 Karren fl. 4.25 2 „ Schiedam„„„„„„ " Rotterdam„„„„„ " Antwerpen für große Schiffe von 100—120 Korr. „„„ kleine„„ 425 5 " Azinz=Mannheim für Schleppkähne Mr.— " Codlenz"— Ruhrort, den 27. Nov. 1884. Wasserstandsnachrichten. Mannheim, 26. Nov. Rheinhöhe 12 Uhr Mittags 2,01m, gefl. 0,06m. Der Reckar hat Treibeis. Mainz, 26. Nov. Rheinhöhe 12 Uhr Mittags 0,10m, gefl. 0,02m. Coblenz, 26. Nov., 6 Uhr Morgens. Rheindöhe 1,37m, gefl. 0,029. Die Mosel treibt etwas, der Rhein noch kein Eis. Trier, 26. Nov. Moselhöhe 12 Uhr Mittags 0/34m, gest. 0.96m. Köln, 26. Nov. Rheinhöhe 11 Uhr Vorm. 1,032, gefl. 0,02m. Ruhrort, 27. Nov. Rheinhöhe 0,26n, gefl. 9,02m. Die Wetterwarte der„Köln. Ztg.“ meldet für den 27. Nov.: Zunächst noch keine gunstigere Gestaltung der Wetterlage. Wir können nicht umhin an dieser Stelle auf ein paar in gewisser Beziehung medicinische Toilettenseifen, welchen in neuerer Zeit sowohl beim großen Publikum, als wie es scheint auch in höchsten Kreisen, wegen ihrer außerordentlichen Eigenschaften, eine großartige Aufnahme zu Theil geworden ist, besonders aufmerksam zu machen. Es sind dies eine Original=Theer= Schwefel=Seife und Baseline= Cold=Cream=Seife. Die Theer= Schwefel=Seife wird wegen ihrer außergewöhnlich günstigen Zusammenstellung sehr viel von Aerzten gegen die hartnäckigsten Hautausschläge und Hautunreinigkeiten mit Erfolg empfohlen, während die Baseline=ColdCream=Zeife durch eine ebenso verständnißvolle Zusammensetzung der ungemein heilsam wirkenden Baseline mit Cold=Cream=Fett eine überraschend schnelle Wirkung auf rauhe und spröde Haut ausudt und dadurch der Gesichtshaut eine jugenbliche Frische und Glätte verleiht.— Beide Fabrikate sind von Bergmann u. Co., Frankfurt a. Main und zu haben bei Joh. Brendow in Ruhrort. Gestern Abend 10¾ Uhr entschlief nach kurzem schweren Leiden unser einziges Kind— unser lieber, guter Arnold im Alter von 2 Jhren u. 8 Monaten. Coblenz, den 25. Nov. 1884. Liskow und Frau. Ein kräftiger Taufbürsche auf sofort in Ruhrort gesucht. Von wem, sagt d. E. d. Z. Ein Bäckerlehrling auf sofort gesucht von Ant. Müller, Oberhausen, Friedr.=Carlstraße. Ein evangelisches Madchen, welches waschen und putzen kann, gesucht. Ruhrort, Hafenstraße Nr. 40. Airidreich. Im Saale bei M. Dislich Grlung=K. Eontrtt= Voritag. Samstag den 29. d. M., Abds. von 8 bis 11 Uhr, Sonntag den 30. d. M., Abends von 5 bis 11 Uhr. Entree 1. Platz 50 Pfg., 2. Platz 30 Pfg. (Sane urme Uichne verter gestern von der Altstadt bis zur Kleinkinderschule ein Portemonnate mit M. 10.— Inhalt. Der redliche Finder wird gebeten, dasselbe in der Exp. d. Z. in Ruhrort abzugeben. Nehme hierdurch die Verläumdung, die ich gegen den Kesselschmied Erdmann Wiedemann hierselbst ausgesprochen habe, als unwahr zurück. Oberhausen, den 24 Nov. 1884. Robert Adolf. Krontarroerfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Communal= Empfängers Heinrich Klinge in Holten ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 18. December 1884, Nachmittags 4 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst, Zimmer Nr. 7 bestimmt. Ruhrort, den 24. November 1884. dem Communal=Empfänger Heinrich Klinze'schen Con#curse soll die Vertheilung der Masse erfolgen. Dazu sind 3382,71 Mark verfügbar. Nach dem, auf der Gerichts schreiberei I niedergelegten Verzeichnissen sind dabei 179,80 Mark bevorrechtigte und 26610,27 Mark nicht bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen. Nuhrort, den 24. Nevember 1884. Tampier, Concursverwalter. Oeffentliche Versteigcrung. Freitag den 28. d. Mis., Vorm. 10 Uhr werde ich in meinem Pfandlokale beim Wirthe G. Weiß hier: a, zwangsweise: 500 Pfund sehr gutes Apfelkraut und 1 Nähmaschine: b, freiwillig: 3 Regulatoren und 1 Koffer mit alten Kleidungsstücken gegen baare Zahlung öffentlich versteigern. Der Verkauf findet jedenfalls statt. Ruhrort, den 27. November 1884. Könnemann, Gerichtsvouzieher. Verkaufs=Anzeige. Morgen Freitag 10 Uhr anfangend, werde ich im Pfandlokele beim Wirth Unterberg, Ruhrort, Louisenstraße: circa 100 Stück Oeldilder(eingerahmte), circa 100 Stück Oelbilder(nicht eingerahmte), circa 1000 Rollen Tapeten in allen Farden von den feinsten bis zu den gewöhnlichsten Sorten, 1 Parthie Schulbücher, als Schreibhefte 2c., ferner 1 Tenne Häringe(dieselben werden dut endweise ausgesetzt), feiner 1 Küchenschrank, 1 Lehubank, 1 Sephatisch, ½ Dyo. Rohrstühle, 1 Kochheerd, 1 Decimalwaage, 1 Zeugmanzel, und diverse andere Sachen öffentlich meistdietend gegen Baar versteigern. Der Verkauf wird nicht inhibirt und werden auch keine Sachen eingezogen. Schumacher, vereid. Auctions=Commissar. GeschäftsEröffnung. Theile den geehrten Bewohnern Ruhrorts mit, daß ich am Samstag den 29. ds. in dem Hause Hasenstraße 17 ein Barbier-Cabinet eröffnen werde. Um geneigtes Wehlwellen bittet achtungsvell C. rostinett Haugt und I. Tosterie Großt. Kreishaustkadt Baden. Criginal=Loof Schluß= 3000 Gew. à 6 uu. 30 Pi Ziehung Sranmet gusrgemm###.„###.1 sind zu beziehen durch 10. bis 10. December d. J. 20000 Mk. 10 000 Ak runter Rauptgewinne i. W. 50,000 K. 200 3000 MA. Mk. Mk. w. u. s. erF. A. Schrader, Haupt= Collecteur. Hannover. Gr. Packdofstraße 28. Wohne Harmoniestr Nr. 52, Ruhrort. Wiepesch, Comissionar u. Auctio#ater. Tam-Unterricht in Ruhrort. Laufe der nächsten Woche werde ich im Saale dee Hotel Janssen, Clerischer H einen Cursus cröffnen. Anmeldungen nimmt Herr Janssen entgegen. J. Ochel, Tanzlehrer, Dutsburg. e Gegen Flechten besitze sch ein vorzügliches Hausmittel, für dessen sichern Erse ich garantire. R. Seifert, Buchhändler in Cottbus. Für Bäcker! Nicolaus- Pfeisen empfiehlt billigst Wtw. Pl. Klauer, Oberhausen. Feinste holländische Schellfische, süße Brat. Bückinge, gewässerte Tittlinge, Häringe pr. 4 Pfg. Tillm. Zeutzis, Ruhroit. Bekanntmachung. Die in er Bau-Inspection Düsseldorf I vorhandenen, zu Bahnzwecken nicht mehr brauchbaren, alten Schwellen sollen öffentlich verkauft werden und zwar:. 1200 8. Mittwoch den 10. December auf Bahnhof Mülheim a Rh. K.=M. circa 1 Donnerstag Freitag circa Langenfeld Küppersteg Benrath„ 1100„ Düsseldoif Verbindungebahn„ 850„ und 150 lsd. m Weichenschwellen, Düsseldorf K.=M. circa 900 Stück und 130 lfd. m Weichenschwellen, Calcum 1 circa 500 Stück und 36 lfo. m „ Großenbaum 1 Weichenschwellen, 19. Duisburg K.=M. circa 1200 Stück und 36 Isd. m Weichenschwellen, Duisburg B.=M. circa 1600 Stück und 490 Ifo. m Weichenschwellen, 2.„„„ Oberhausen circa 1800 Stück und 300 lsd. m Weichenschwellen. bezeichneten Tagen jedesmal um 10 Uhr Vormi gungen liegen bei den Bahnmeistern Heun in Mülheim a/ Rb. Kuhlmann Brendel in Benrath, Mengelbier und Aust in Düsseldorf, Krekel in Crlcum, Villau und Woerdehoff in Duieburg und Halm in Oberhausen, sowie auf dem hiesigen Büreau, Zimmer 19, zur Einsicht offen, auch können dieselben gegen Erstattung der Copialien von hier bezogen werden. Tüsseldorf, den 19. November 1884. Königliches Eisenbahn=Betriebsamt(rechtveg.) Ein starker #urbrauurr Doppelpony, 6 Jahre alt, steht in Ruhrort zu verkaufen. We, s. d. E. d. Z. Hänge- Wandund Tilchlampen, sowie Lampen=Cylinder und Dochte empfiehlt billigst J. H. Biesenbender in Beick. Ludw. Molzahn, Kunrort. Ateller feiner Buchbinderarbeiten— empfichlt sich zur Anfertigung von Festgaben aller Art aufs Beste. NB. Vermöge der guten Einrichtung meiner Weikstatt und gestützt auf mehrjährige Thätigkeit in den besten Werkstätten meiner Branche din ich im Stande mit den Leistungen jeder Großstadt zu corcurriren. Es mpfichlt sich wiederholt L. O. Ver Zu vermiethen ein geräumiges Ladenlokal nebst Lagertäumen und Wohnung in unserem Hause in Oberhausen, Friedr.=Carl= Straße Nr. 125, ferner eine Wohnung von 5 Räumen, erste Etage im Hause Nr. 125½ pr. 1. Februar. Essen, November 1884. Gebrüder Baedeker, Grabenstr. Sand weißen und grauen Streusand, sowie prima Scheuersand empfiehlt F. W. Ricken, Ruhrort, Altstadt. Ulmer Dombau-Loole Joh. Claesges, R SchaufensterSpiegelscheiben werden unter Garantie eingesetzt u. gegen Bruch versichert von Weyers, Rubrort. Durch billige Einkäufe habe sämmtliche Colonial- Waaren wieder bereutend im Preise herabgesetzt. J. H. Biesenbender in Berck. Reiner Sieb-Lonig angekommen bei Heinr. Schmitz, Homberg a Rh, Essenbergerweg Nr. 8, Sect XV. Prima Rindlleisch 50 Pfg. per Pfund, Schweinefleisch 55 Pfg. per Pfund, Halbe Schweine 50 Pfg per Pfund, sowie Rauchfleisch und verschiedene Wurstsorten äußeist billig in bester Qualit. empfiehlt Eduard Vergind Marktstr. gegenuber d. Apetbeke Bekanntmachung. Die Wahlen zur regelmäßigen Ergänzung der Stadtvererdneten=Versammlung finden am Sonnabend den 29. November er. im Rathhaus=Taale statt und zwar wählen die Wähler der III. Abtheilung in der Zeit von 9 Uhr bis 12 Uhr Vormittags für die ausscheirenden Verordneten Dickmann, Lucg, Stiepel, sowie einen Ersatzmann für den verstorbenen Verordneten Scholten und einen Ersatzmann für den von hier verzogenen Verordneten Thomas, mit der Maßgabe, daß zwei der zu wählenden Verordneten Hausbesitzer sein müssen; der II Ahtheilung in der Zeit von 3 Uhr bis 5 Uhr Nachmittags für die ausscheidenden Verordneten Dri Aenstoots, Stöckmann; der I. ab theilung in der Zeit von 6 Uhr bis 7 Uhr Abends für die ausscheidenden Verordneten Bellingredt, Born, Reinhard. Die Liste der Wahlberechtigten hat in Gemäßheit des§ 19 der Städteordnung vom 15. Mai 1856 auf dem BürzermeisterAmt vom 15. bis zum 30. Juli er. offen gelegen und sind Reclamationen gegen dieselbe nicht erhoben worden. Stadtverordnete können nicht sein: 1, die staatlichen Aussichtsbeamten; 2, die Gemeindebeamten mit Ausnahme der Beigcordneten; 3, die Geistlichen, Kirchendiener und Elementarlehrer: 4, die richterlichen Beamten; 5, die Polizeibeanten. Vater und Sohn, sowie Brüder, dürfen nicht zugleich Mitlieder der Stadtverordneten=Versammlung sein. Jeder Wähler muß dem Wahlvorstande mündlich und vernehmlich zu Protokoll erklären, wemer seine Stimme geben will. Er hat so viele Personen zu bezeichnen, als zu wählen sind. In der III. Abtheilung sind die beiden Ersatzmänner als solche besonders zu bezeichnen. Oberhausen, den 6. November 1884. Der Bürgermeister: Schwartz. Bei allen Buchhändlern und Buchbindern ist zu haben: Acchter Liebelkalender. Preis 30 Pfennig. Der Rheinländische Haustreund 1885 kann als Volksbuch in heivorrazendem Sinne des Wortes gelten. Originalarbeiten hervorragender Volkeschriftstiller zieren denselden, wie Anzengruber, Ressegger, Barack u. A. Der Inhalt ist: Leibgeding, ein böses Ding: Eine Geschichte von bosen Sprichwörtern von L. Anzengruder. Wie der Abelsberger Gesangverein preisgekront wurde: Wie sich der Gebirgsbauer sein Haus baut, beide von Rossegger. For die Zukunft weeß ich, was ich dhu: Ein improvisirtes Gastspiel: E Gebortsdagsiwerraschung von Barack. Die Haseler Höhle. Ein Opfer der Pflicht. Wie es den gelehrten Leuten gehen kann Ritter Ederle. August Stoder. Etwas von J. P. Hebel, dem Schulmeister. Der Handschuhhandler. Gustav von Stosser. Seminardirektor Dr. Berger. Weltschau. Städtebild aus dem Mittelalter. Marktverzeichnisse. Geschäfts-Eröffnung. Einem geebrten Publikum von Ruhrort und Umgegend die ergebene Mittheilung, daß ich mit dem hentigen Tage am Platze Harmoute straße 62, über dem Photegraphen Heirn###d. Schaber ein Kleider-, Betten- und Möbel-Geschäft errichtet habe. Vorzügliche reelle Bedienung zusichernd, bitte ich um geneigten Zuspruch. Hochacktungsvoll Reise-Spiel. Gesellschaftsspiel für die reifere Jugend und Erwachsene. 144 hüdsch ausgestattete Karten in sauberer, eleganter Schachtel mit Spiel=Erklärung. Preis 1 Mark 50 Pfg. Nach dem System der beliebten Dichter= und Componisten= Spiele eingerichtet, dietet das Rise=Spiel etwas ganz Neues und Orizinelles. Aeußerst amüsant in seinem Verlauf ist es geistig anregend und befestigt die geographischen Kenntnisse. In der Combination von bereits gemachten oder bevorstebenden Reisen und in der Mannigfaltigkeit der Spielchancen besteht eine Anziehungskraft, welche das Reise=Spiel“ zu einem der beliebtesten Unterhaltungsmittel gestaltet. Da dem Gedächtniß bei der Abwickelung des Spieles eine große Rolle zugewiesen ist, so steht das„Reise=Spiel" loch über dem Niveau der bald ermüdenden gewöhnlichen Glückespiele. Zu haben bei Joh. Brendew in Rutrort. Größtes Lager gold. u. silb. Taschenuhren 10 bis 300 Mark. Regulator-Uhren seinste polirte Kasten mit prima Werken 14—150 Mark. Wecker= u. Wanduhren 3—20 Mark. Gustav Cohen, Heinr. Kielmann, Ruhrort aßb. Ruhrort, den 24. November 1884. Wohnungs-Veränderung. Verlegte heute meine Wohnung von Friedrich=Cailstr. nach Hosenbendelstraße im früheren Feuneken'schen Hause. Oberhausen, den 15. November 1884. Herm. Heimbel g. Bezugnehmend auf obige Annence des Herrn H. Heimberg bemerken wir, daß die Expedition der Oberhausener Zeitung sich ebendaselbnt befindet und empfiehlt sich derselbe dem geehrten Publikum zur Vermittelung von Jaseraten und Abonnements für die Oberhausener Zeitung. Die Expedition. Deutscher Landeskalender mit lehrreichen Erzählungen und lustigen Schwänken Bildern. Preis 20 Big. und vielen behandelt mit Erfolg Spracharzt Gerdts, Bingen a/Rh. r to ce hce rth WA Wunn UMT KIE S Aeten Het u n g Deutsche Weingesellschaft Dohr& Co., Köln, Rheinberg 3& 5, „im alten Thurm“. MödtelarTokayel. 11 Flasche Flasche Flosche beziehen, auch bei Ratenzahlungen, durch Andreaé& Co. in Rudrort. P. L. 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Frosch, Kfm a Aachen. Baumann, Kfm a Fürth. Engelbrecht, Kfm a Lage. Nove, Kfm a Cöln. Gumbrecht, Kfm a Cöln. Ratzeburg, Kfm a Coln. Schiebeck, Kfm a Euskirchen. Lückhoff, Kfm a Elberfeld. Sabimmce, Kfm a Cöln. Nitdus, Kfm a Coln. Bach, Kfm a München. Peisquin, Dr. a Burbach. Schrader, Kfm v Coln. Binnohl, Kfm a Neheim. Roth u. Fam. a Amsterdam. Sternberg, Kfm a Aachen. Krieger, Kfm a Elberfeld. 2. Hotel W. Borgsmuller: v. d. Bergh, Kfm a Dortmund. Ziegebauer, Kfm a Barmen. Hengstenberg, Kfm a Herbede. Luchtenberg, Kfm a Remscheidt. Heger, Kfm a Münster. 3. Rheinischer Hof bei C. Kirberg: Persow, Kfm a Rostock. Engelhardt, Kfm a Munster. Henkel, Schachtmeister a Frintrop. Thichen, dio a Solingen. Zanders, dio a Barmen. Armann, dto a Elderfeld. Dunkel, dio a Wittenberg. Engeling, Kfm a Cassel. Baselich, Fabrikant a Zerbst. Runkel, Kfm a Osnabrück. Becker, Wwe a Cöln. Walter, Gouvernante a Cöln. Lumken, dto a Coln. Huttenmann, Kim a Altenessen. Derec, Kfm a Boppard. Weiß, Kfm a Engers. 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Senntag den 30 November Wilhelm Tell. Greße Oper mit Ballet in 4 Akten von Rossiai. Mathilde— Frl. Fritsch. Gemay— Frl. Tuscher. Tell— Herr Grev:. Walter Fürst.— Herr Arelfi. Fischer — Herr Grüning. Opern=Preise. Anfang 6½ Uhr. ——* Ende gegen 10 Uhr. eine Wohnung von 4—5 Räumen mit Wasserleitung. Offerten unter Sch. 1 an d. Exp. d. Ziz. Ein Mädchen auf halbe Tage(für Nachmittage) gesucht von Frau Johs. Schenk jr., Meiderich, Sect. III 57. Spezialarzt Dr. Kirchhosfer, Straßdurg, heilt Mannetschwäche, Bett nessen. S Zur Vermittelung von Abonnements und Insertionsaufträgen für die „Reidericher Zeitung" empfiehlt Joh. Meerkamp in Meiderich. R