Nr. 117.— Ruhrort=Homberg=Moers. Samstag. Houm? # 27. September 1884. 11. Jahra. Meiderich=Oberhausen. errung. Inserate werden nach Petttschrift berechnet und kostet die einspaltte Petitzelle 15 Pfg., für Geschäftsleute im Kreise Mülham a. d. Nauh und Duisburg 10 Pfg.— Reklamen 40 Pig. Verbunden mit der Lseitigen Geatisbeilage „Illustrirtes Sonntagsblatt.“ Erschemt Dienstog. Donnerstag und Samstaa. Alemmmnteu 9: 1 2c 30 S. burch ds bos 1#cp C9 3 serantwortlich: Otte Orenbei in Nahrert. Druc und Vatag von Jod. Grendow u. Codn in Dohruct. Allgemeiner Anzeiger für die Amtsgerichtsbezirke Ruhrort, Mörs und Oberhausen. Abonnements= und Inseraten=Annahmestellen: in Ruhrort in der Haupt Expediton bei Joh. Grendow u. Cohn; in Laar bei Buchbunder C. F. Troß; m Meiderich bei Th. Pascha; in Oberdausen ba Fr. H. Heimberg, Füchric= in Homberg dbei Buchdinder Gerhard Jansen, Mörserstraße: für Moers und Umgegend Gerbard Bannen in Moers. Tageskalender. 27. Sept. 1870. Räumung der Ostsee von franzosischen Kriegsschiffen.— 1877. Montenegriner schlagen die Türken bei Seiteka.— General Mansci schlägt die Tscherlessen. 28. Sept. 1870. Capitulation von Straßburg.— 1872. Grundsteinlegung der Neubefestigung von Straßburg. 29. Sept. 1880. Rückkehr des Prinzen Heinrich von Preußen von seiner Weltreise. Rolttsche WPochenchrouit. „Und jedes Heer mit Sing und Sang geschmückt mit grünen Reisern zog heim zu seinen Häusern!“ So kann's auch jetzt heißen, wo der Krieg im Frieden vorüber, die Manöverzeit ihren Abschluß gefunden hat. Bis Dienstag haben am Rhein die Kaisermanöver gewährt, denen Kaiser Wilhelm trotz der anstrengenden Reise nach Polen in unentwegter Frische beigewohnt hat, und die dem hohen Herrn die ganze Zuneigung der Bevölkerung des Rheinlandes und Westfalens gezeigt haben. Aber mit den militärischen Uebungen erreichten die Festtage noch nicht ihr Ende. Am Mittwoch wurde Münster besucht, am Donnerstag Köln, am Freitag Coblenz, überall derselbe begeisterte Empfang, und dann endlich kamen auch für den greisen Kaiser die Tage der Ruhe in Baden=Baden, wo am 30. September der Geburtstag der Kaiserin Augusta gefeiert werden wird. Die Rückkehr des Kaisers nach Berlin wird erst Ende October erfolgen und auch das kronprinzliche Paar unternimmt vorher noch eine Schweizerreise.— Ueber das Befinden der Prinzessin Wilhelm von Preußen brachte in der Vorwoche ein Bulletin nicht gerade gunstige Nachrichten; jetzt ist erfreulicherweise der Gesundheitszustand der hohen Frau wieder defriedigend. Fürst Bismarck hat an den Festtagen am Rhein nicht Theil genommen, sich vielmehr von Berlin zu mehrwöchentlichem Aufenthalte nach Friedrichsruhe begeben. Er hat nach dem Rhein hin mitgetheilt, daß er sich durch die polnische Reise doch etwas angegriffen fühle und daher von einem Besuch des Rheinlandes absehen müsse. Es wird aber auch behauptet, der Kanzler sei zu diesem Beschlusse bewogen, weil der westfälische Adel in Münster dem Kaiser eine Adresse überreichen wollte, die auf den Kirchenstreit mit Bezug nahm. Die Empfangnahme des Schriftstückes ist von dem Kaiser zwar abgelehnt, allein Furst Bismarck habe auch für seine Person die Erörterung der Culturkampffrage vermeiden wollen und sei deshalb ferngeblieben. Wahrscheinlicher als dieses Gerücht ist aber, daß der Reichskanzler durch die Vorgänge in Egypten von der Rheinreise abgehalten ist. In Skierniewicza soll bekanntlich die Wahrung des jetzigen Zustandes aller Staaten einer der Hauptpunkte gewesen sein, über die verhandelt worden ist. Gleich darauf hat aber England in Egypten eine Aenderung des bieherigen Zustandes herbeizuführen begonnen. Indem es das egyptische Ministcrium veranlaßte, die Tilgung der Staatsschuld vorläufig einzustellen, hat es zu verstehen gegeben, daß die europäischen Großmächte in egyptischen Finanzangelegenheiten überhaupt nichts mehr zu sagen haben sollen. So ohne Weiteres wird freilich dieser schöne Plan nicht gelingen, denn sämmtliche Großmächte, Frankreich an der Spitze, haben dagegen Protest erhoben. Durch kaiserliche Ordre ist nun auch der Termin für die Reichstagswahlen bekannt gegeben. Am Dienstag den 28. October, sollen sie stattfinden. Damit kommt nun die Wahlbewegung in immer breiteren Fluß. Zu Anfang der Woche hat auch die freiconservative Partei ihren Wahlaufruf veröffentlicht, so daß also jetzt damit nur noch die nationalliberale und freisinnige Partei im Rückstande sind. Von der ersteren wird bereits mitgetheilt, daß sie keinen besonderen Aufruf zu erlassen gedenke, da ihre Stellung zu allen wichtigen Tagesfragen bekannt sei und bei der letzteren scheint dasselbe zutreffen zu sollen. Gerade nicht ersreuliche Auswüchse zeitigt die Wahlagitation in Berlin. In einzelnen Versammlungen ist es zu derartigen Schlägereien gekommen, daß die Polizei mit blanker Waffe einschreiten mußte. Bemerkt wird es sehr, daß die„Nordd. Allg. Z.“, trotzdem, daß sie Bennigsen's Rede gegen die Conservativen tadelte, doch nach wie vor für kräftige Mittelparteien— Nationalliberale und Freiconservative— eintritt.— Eine große Versammlung des deutschen Colonial= vereins sand am Sonntag in Eisenach statt. Das Vorgehen der Reichsregierung in Westafrika wurde gebilligt und Dampfersubventionen nach wie vor für nothwendig erklärt. Eine dies aussprechende Resolution wurde angenommen und auch an den Reichskanzler eine bezügliche Adresse gesandt, auf welche sofort ein Dankschreiben einlief. Die Choleranachrichten aus Italien lauten von Tag zu Tag günstiger; die Epidemie nimmt, wenn auch langsam, so doch ständig ab, und die erschreckte Bevölkerung beginnt sich allmählich zu erholen. In Frankreich und Spanien kommen nur noch vereinzelte, wenig bedeutende Fälle vor. In Rom hat Papst Leo XIII. für den Fall, daß auch hier die Krankheit ausbrechen sollte, ein Cholerahospital errichtet und will dies eventuell zur Tröstung der Kranken selbst besuchen. Großer Streit herrscht in der englischen Hauptstadt. Ein Londoner Blatt hatte behauptet, die Franzosen seien auf dem besten Wege, die englische Kriegsflotte zu überflügeln, und das hat tiefen Eindruck gemacht, denn nichts ist dem Engländer ehrwürdiger, als seine Oderherrschaft zur See. Im nächsten Parlament wird es nun wohl diverse Millionen zur Flottenvermehrungskosten bewilligen. Auch eine angenehme Nachricht aber haben di: Engländer erhalten und zwar aus Egypten. General Gordon hat die Araber von Khartum zurückgeschlagen und die Belagerungslinie durchbrochen. Damit kann bei der von Kairo auszusendenden Expedition viel Geld gespart werden. Ledhafte Scandale gab es in Brüssel. Am Montag ist das von den Liberalen so hart angefeindete Schulgesetz amtlich publicirt worden und seitdem giebt es in der belgischen Hauptstadt Tag für Tag großen Lärm, auch Demonstrationen im rexublikanischen Sinne kommen zahreich vor. Die radikalen französischen Blätter jubiliren bereits: der Anfang zu einer belgischen Republik sei gemacht, aber so schnell wird das doch nicht von Statten gehen. Aehnlich sieht es unten, in Kroatien, aus. Die Regierung hat bei den Wahlen zwar gesiegt, aber die geschlagenen Radikalen rächen sich durch tumultuarische Scenen, die theilweise militärisches Einschreiten nothwendig machten. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich hat der Eröffnung der Arlbergbahn beigewohnt und ist am Bodensee mit großer Begeisterung enzfangen worden. Aus Frankreich liegt diesmal— eine Seltenheit— Neues von Belang nicht vor. In Paris wird sehr darüber raisonnirt, daß noch immer keine neuen Siegesnachrichten aus China kommen, und in der That dauert die Pause etwas lange schon. Es scheint aber, als ob Admiral Courbet in den nächsten Tagen wieder zum Angriff übergehen würde. Die Chinesen sind sehr zäh und zeigen noch immer keine Lust zu zahlen. Politische Nachrichten. * Berlin, 26. Sept. Der Toast des Kaisers auf die Provinz Westfalen, gehalten bei dem Ständediener in Münster lautet: Der Einladung der Provinz Westfalen folgend bin ich mit meinem Hause gekommen und erschienen in Ihrer Mitte. Sie haben in Ihren Worten erinnert an meinen letzten hiesigen Aufenthalt und an die 19 Jahre, welche zwischen diesem letzten Aufenthalt und jetzt verflossen sind. Es ist uns in dieser Zeit beschieden gewesen, die Vorsehung des Allmächtigen zu erkennen. Denjenigen, welche in dieser Zeit in den Kriegen gefallen sind, ist von dankbaren Herzen ein Denkmal auf dem Niederwald errichtet, um die Erinnerungen an diese Ereignisse auf die spätesten Nachkommen zu vererben. Die Gesinnungen, welche diese Zeit bezeichnen, konnten auch die Bewohner der Provinz Westfalen nur von Neuem bestätigen. Die Bewohner der rothen Erde haben gekämpft und gewetteifert mit allen anderen Provinzen des Staates. Sie haben in den glorreichen Kriegen mitgefochten, von denen Sie sprachen und das einige Deutschland ist ein Werk der Armee und der Gesinnungen des Volkes. Ich trinke auf das Wohl der Provinz Westfalen und Namens der Kaiserin und in meinem Namen fordere ich die Herren auf, auf das Wohl der Provinz Westfalen und ihrer Hauptstadt Münster zu trinken: Sie leben hoch. — Der Kaiser hat bei der großen Parade des 8. Armeccorps dem Prinzen Leopold von Bavern das 7. Dragoner=Regiment verliehen. — Der Gesandte von Schlözer traf Donnerstag in Rom ein. — Der Londoner„Standard“ bezeichnet die Ernennung des Grafen Herbert Bismarck, der erst vor Kurzem zum Gesandten im Haag ernannt ist, zum deutschen Botschafter am englischen Hofe als unmittelbar bevorstehend. In Hannover bleibt man dabei, daß Graf Münster, der jetzige Botschafter, selbst noch nichts von seinem eigenen Rücktritt wisse. — Nach Angabe des deutschen Consuls in Canton hat nunmehr die chinesische Regierung die von den deutschen Staatsangehörigen auf Schamien anläßlich der Unruhen vom September v. J. geltend gemachten Schadenersatzforderungen anerkannt und in Gesammthöhe von 57000 Dollars ausgezahlt. — Der„Köln. Ztg.“ meldet man aus Kiel: Die Vorlesungen an der Marineacademie in Kiel beginnen am 13. October. Prinz Heinrich von Preußen trifft zum Besuche derselben am 11. October wieder in Kiel ein. — Einem Telegramm der„Daily News“ vom Haag zu Folge, dürfte die Conferenz über den Verschleiß von Spirituosen in der Nordsee daselbst am 8. October eröffnet werden. Die Mehrzahl der Staaten, welche die Convention für den Schutz der Fischerei unterzeichneten, hat bereits ihre Delegirten ernannt; nur Deutschlands Antwort steht noch aus. — Zur Unterfuchungssache wider von Vollmar, Bebel und Genossen wegen Theilnahme am Kopenhagener Socialistencongreß wird aus Sachsen weiter geschrieben, daß noch die Herren Auer in Schwerin, Diez in Stuttgart und Viereck in Munchen als Beschuldiete vernommen sind. Herr von Vollmar, dessen Aufenthalt nicht bekannt ist, wird öffentlich vorgeladen. — Kürzlich wurde gemeldet, an maßgebender Stelle sei der Plan, die Reife für Prima als Berechtigung für den einjährig=freiwilligen Dienst zu fordern, noch nicht aufgegeben. Demgegenüber wird jetzt verschiedenen Blättern versichert, daß eine Verschärfung der Vorschriften über die Erlangung der Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienste nicht bevorstehe und daß es auch nicht in der Absicht liege, irgend eine Aenderung der Vorschriften der deutschen Wehrordnung eintreten zu lassen. — Die Bekämpfung des Beitler= und Vagabundenwesens und die passende Unterbringung oder Beschäftigung der arbeitslos herumwandernden Personen ist eine der wichtigsten und zugleich schwierigsten Aufgaben der deutschen Armenpflege. Bis jetzt fehlt es bezüglich der Zahl der Bettler und Vagabunden an dem guverlässigen, statistischen Material, ohne welches zweckmäßige Anordnungen sich gar nicht treffen lassen und erst in neuerer Zeit hat der Bundesrath Erhebungen über die Zahl der Bestrafungsfälle wegen Bettelns und Landstreichens angeordnet. Das Königreich Sachsen, in welchem die officielle Statistik in anerkennenswerther Weise sehr sorgfältige Arbeiten liefert, hat bereits die genauen Daten über die Zahl der bestraften Bettler und Bagabunden für die Jahre 188083 bringen können. Es wird hierdurch die wichtige Frage, ob das Stromerthum im Abnehmen oder im Zunehmen begriffen sei, für Sachsen im ersteren Sinne entschieden. Ia Jahre 1880 kamen 22337 Bestrafungsfälle, im Jahre 188i 19377, im Jahre 1882 18722, und im Jahre 1883 18077 vor. Die Zahl der bestraften Personen(manche Individuen wurden öfter, bis 17 Mal in einem Jahre bestraft) betrug in denselben Jahren 14066, 12435, 11727 und 11098. Wenn auch die etwas verbesserte Lage der Erwerbsverhältnisse zu dieser Verminderung der Bestrafungen beigetragen haben mag, so dürfte doch nach Ansicht der sächsischen Regierung auch die Wirksamkeit der in den letzten 4 Jahren besonders zahlreich entstandenen Antibettelvereine nicht zu unterschätzen sein. Zwar könne der Einfluß dieser Vereine auch ein schlechter sein: die Verabreichung von Geld(Ortsgeschenk) sei unter Umständen und überall da, wo diese Einrichtung in mehreren mehr aneinander gelegenen Ortschaften getroffen ist, geeignet, durch Sicherung eines im Voraus ziffermäßig zu berechnenden Tagesergebnisses das Stromerthum eher zu fördern, als zu erschweren. Der Grundsatz:„Arbeit statt Almosen“ sei jedenfalls vorzuziehen, stoße aber in der Praxis auf vielfache Schwierigkeiten und sei nur bei allgemeiner Anwendung von Werth. Denn jetzt vermeide der zur Arbeit zu faule Vagabund einfach den betroffenden Ort. Weitpreisende Erfolge der Antioettelvereine und eine dauernde Herabminderung der Stromer würden jedensfalls erst dann eintreten, wenn sich derartige Vereine und Einrichtungen über das gesammte Reichsgebiet gleichmäßig vertheilten und nach gleichmäßig rationellen Grundsätzen verwaltet würden. — Großes Aufsehen machten auf der Naturforscher=Versammlung in Magdeburg die Vorträge, welche die Bonner Professoren Finkler und Prior über den von ihnen gefundenen Kommabacillus der einheimischen Cholera(Cholera nostras) gehalten haben. Prosessor Finkler und Prior haben nunmehr auch im Reichsgesundheitsamt ihre Entdeckung demonstirt und Dr. Koch hat die Aehnlichkeit dieses Bacillus mit dem der asiatischen Cholera constatirt. Das endailtige Urtheil hat sich Geh.=Rath Koch vorbehalten. — Der erste Kongreß deutscher Taubstummenlehrer ist am Donnerstag in Berlin eröffnet. 200 Theilnehmer etwa waren anwesend. — Der vielbesprochene Verein zur Wahrung der wirthschaftlichen Interessen von Handel und Gewerbe wird am 1. October in Berlin seine constituirende Generalversammlung abhalten. — Wahlbewegung. In Schwerin ist dem Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, dem Bruder des regierenden Großherzogs, als liberaler Candidat Bürgermeister Haupt in Wismar gegenübergestellt. Ueber die politische Stellung des Herzogs ist nichts Näheres bekannt.— Der bisherige Vertreter Crefeld's im Reichstage, Dr. August Reichensperger, wird daselbst, wie schon kurz erwähnt, nicht wieder candidiren. Der Grund ist aber Krankheit nicht, die Crefelder Wähler lassen ihren bisberigen Abgeordneten vielmehr fallen, weil er für das Socialistengesetz stimmte.— Allem Anschein nach wird keine der beiden liberalen Parteien einen Wahlaufruf veröffentlichen. Bezüglich der nationalliberalen hat dies das officielle Organ der Partei schon angedeutet, und bezüglich der freisinnigen Partei schreibt die „Danz. Ztg.“— das Organ Rickert's:„Mit Rücksicht darauf, daß nunmehr der Wahltermin bekannt ist, bringen wir den Wahlaufruf der deutschfreisinnigen Partei nochmals in Erinnerung!“ Die freisinnige Partei hat aber keinen anderen Aufruf letzthin erlassen, als einen solchen um Spendung Kleine Mittheilungen — Ein eigenthümliches Mißgeschick traf in voriger Woche bei der Ruckkehr der Truppen das in Breslau garnisonirende 1. Bataillon des Infanterie=Regiments Nr. 51; demselben war nämlich der Fahnenträger mit der Fahne abhanden gekommen. Während drei Compagnien sofort nach dem Ausladen in ihre Kaserne abrückten, stand die Fahnencompagnie auf dem Berliner Platz und harrte auf ihren Fahnenträger mit der Fahne vergeblich; denn alle nach demselben abgesandten Ordonnanzen kamen mit der Meldung zurück, daß weder dieser noch die Fahne zu finden sei. Es blieb schließlich nichts anderes übrig, als nach etwa halbstündigem Warten ohne Fahne abzurücken. Die sofort angestellten Recherchen und telegraphischen Rücksragen ergiben nun, daß der Fahnenträger schon in Schweidnitz in den für das Jäger=Bataillon Nr. 6 bestimmten Zugtheil eingestiegen und mit diesem sofort nach Ankunft in Breslau nach Schmiedefeld und Mochbern weiterbesordert war. Erst in Mochbern gelang es dem unglücklichen Fahnenhüter, den Zug zu verlassen und mit der seiner Obhut anvertrauten Fahne schleunigst nach Breslau und zu seinem Bataillone zurückzukehren. Der Fahnenträger hat sich, wie die„N. P. Ztg.“ mittheilt, in Folge der schlechten Scheize, die man über die Fahrt machte, später das Leben genommen. — Ein eigenthümlicher Verkauf wurde dieser Tage in Mainz perfect. Eine früher in besseren Verhältnissen lebende Frau verkaufte den Grabstein ihres verstorbenen Gatten, ein Prachtstück aus Marmor, welches s. Z. für 3000 Mk. verfertigt wurde. Mit dem erlösten Gelde ist die Frau nach Amerika abgereist. — Bei den Manövern in Württemberg lagen die Truppen mehrmals im Bivouak. Der Küchenzettel war ziemlich einfach, zum amerikanischen Büchsenfleisch kochte man Berliner Erbswurst. Die Mahlzeit bot also keine große Auswahl, aber einen Vorzug, der unter Umständen von größtem Werth ist. In wenigen Minuten ist eine wohlschmeckende, nahrhafte Mahlzeit fertig, die eben so schnell verzehrt werden kann. Mit der größten Vorsicht waren die Brunnen in den betr. Ortschaften untersucht und unter die Abtheilungen vertheilt worden, die einen wurden den Mannschaften, die anderen den Pferden zugewiesen. Die Pferde waren von den Trögen kaum wegzubringen. — Nie wurde einem Sterblichen ein kostbareres und zugleich kostspieligeres Geschenk zu Theil, als Goethe, als er zu seinem 74. Geburtstage von der freien Stadt Bremen 12 Flaschen Rosenwein erhielt. Der Rosenwein ist der beste in dem berühmten Rathskeller. Heine preist ihn als die Rose der Rosen, lieblicher noch duftend, als die von Hafis besungene Nachtigallenbraut von Schira“. Daneben lagern die„zwölf Apostel“, die sich der„Rose“ würdig anreihen, aber merkwürdigerweise ist es diesmal der döse Judas Ischarioth, der die andern an Güte übertrifft. Der Rosenwein ist im Jahre 1624 gewachsen, von dem die Weinchronik sagt, daß die Lese zwar keine reichliche, aber einen guten Herbst ergeben habe. Der Rosenwein kostete damals 60 Reichsthaler das Orhoft. Rechnet man nun Zins auf Zins, so kamen jene 12 Flaschen im Jahre 1823(Irrthum vorbehalten) auf 1 Milliarde Mark, die Flasche also auf stark 90 Millionen zu stehen. — Ein Dienstmädchen in Wickensee bei Eschershausen sollte ihrer Herrschaft etwas Band aus der Stadt mitbringen und vergaß diesen Auftrag. Daraufhin erkannte ihr die„gnädige“ Frau drei Mark Abzug von ihrem Lohne zu. Das Mädchen ftagte: Warum denn nicht lieber sechs Mark? Die Frau klagt diese naseweise Anlwort ihrem Mann und was thut dieser Herr? Er peitscht das Mädchen derart, daß die Bedauernswerthe für mehrere Tage arbeitsunfähig ist! Hoffentlich sieht sich der Staatsanwalt diesen seinen Herrn etwas näher an. — Die Actien=Brauereigesellschaft für Bayrisch=Bier in Berlin geht wie ein neuer frommer Daniel mitten in die Löwengrube hinein, nämlich zum Octoberfest in Munchen. Da will sie den Kampf mit den besten Munchener Braus aufnehmen. — Seit einiger Zeit kommen wieder Vergiftungen durch Schwämme vor. Also lieber keine Schwämme essen, wenn man nicht ganz sicher ist, daß sie nicht giftig sind. — Für die Kartoffelaufnahmezeit mag folgender Wink dienen: Damit die Kartoffeln nach dem Einbringen in die Keller nicht faulen, oder schwarz werden, wird empfohlen, die Kellerräume zuvor mittelst schwefeliger Säure zu desinficiren. Man hat zu diesem Zwecke nur nöthig, in dem Keller, nachdem dessen Fenster und sonstige Oeffnungen vollständig verstopft worden sind, auf einem flachen Steine eine Stange Schwefel zu verdrennen oder in größeren Räumen auch an anderen Stellen Schwefel in Brand zu bringen, worauf man sich alsbald aus dem Keller entfernt. Die gasformige schwefelige Säure(das Verbrennungsproduct) wird dann die ganze Luft des Raumes durchdringen und die Keime der Fäulnißerreger vernichten. Alle dumpfigen Keller, in denen sich immer Schimmel= und Moderpilze vorfinden, sollten auf diese Art gereinigt werden. — Der Eigensinn. Woher kommt der Eigensinn der Kinder?— Antwort: Von der Verwöhnung. Wie so! Erwacht das Kind am Morgen, so wird es gefragt: Willst du aufstehen oder noch liegen bleiden? Willst du dein Kleidchen noch nicht anziehen! Willst du zuerst essen oder soll ich dich zuvor waschen! Willst du den Zucker selbst in deinen Kaffee thun! Willst du noch mehr Milch oder noch ein Brodchen! So ähnlich geht es den ganzen Tag und die ganze Woche und das ganze Jahr hindurch. Immer heißt es, willst du, und weil der Wille der Kinder ersullt wird, werden sie eigenwillig oder eigensinnig. Die Folge davon ist die vielfach anzutreffende Verkehrtheit in der Welt, bei der es heißt: Und sie waren ihm unterthan, und er nahm zu, wie an Alter so an Herrschsucht und Eigensinn. So war es bei meiner seligen Mutter nicht, denn sie hat es verstanden zu befehlen, und wir(7 Buden und 2 Mädchen) lernten gehorchen und danken ihr noch dafür unser ganzes Leben lang. — Riechen aus dem Munde. Das beste Mittel, den üblen Geruch aus dem Munde zu beseitigen, besteht darin, daß man denselben öfter mit einer Lösung von mangansaurem Kali ausspült; man nehme von letzterem ungefähr ½ Koffeelöffel voll, löse dasselbe in einem Glasse Wasser oder in einer 1/8 Quart Wasser enthaltenden zu verkorkenden Flasche und setze von dieser violeten Losung dem Glase Wasser, mit welchem man sich den Mund ausspült, jedesmal 1 bis 3 Kaffeeloffel zu. Ferner nehme man als Zahnpulver gepulverte Austernschalen oder kohlensaure Magnesia, weil diese Substanzen das Sauerwerden von Speiseresten, welche im Munde zurückdleiben, verhindern. Ein sehr gutes und fäulnißwidriges Zahnpulver ist auch fein gepulverte Holzkohle(gewöhnlich unter dem Namen„Lindenkohle“ in der Apotheke verlangt), doch muß man insofern etwas vorsichtig damit sein, weil man von der gepulverten Holzkohle sagt, daß sie leicht den Schmelz der Zähne wegschleife. — Stolz lieb ich den Spanier. Furst:„Ihr seht sehr herabgekommen aus und dauert mich. Nehmt hier diese Karte und geht zu meinem Oberforster, er soll Euch im Wald Arbeit geben!“ Fechtbruder: „Durchlaucht...“ Furst:„Nun, seid Ihr nicht zufrieden?" Fechtbruder (nach schwerem Kampf):„Ich kann nicht Furstendiener sein!“ — Mit Damen ist schlecht Karten spielen; denn sie nehmen sich stets mehr als was ihnen zukommt, trumpfen ihre Gegner immer ab, bekennen nie Farbe, schauen häufig in fremde Karten, mischen Alles durcheinander, sind eitel, wenn sie Zwanzig haben, melden nie ihre Vierzig und erzählen es der ganzen Welt, wenn sie einen Buben bekommen. — Die Vorstellung. Im Theater wird ein neues Stück gegeben. Ein sehr großer Herr hat das Gluck, einen Platz ganz vorn im Steh=Parterre inne zu haben. Hinter ihm stebt ein unmotivirt kleiner Mann, der in Folge dessen gar nichts sehen kann. Den Großen dauert dies, und er will dem Kleinen gern seinen Platz einräumen. Er dreht sich also um und sagt freundlich:„Bitte, mein Herr, stellen Sie sich doch vor!“—„Mein Name ist Meyer!“ erwidert der Kleine bescheiden. — Im Künstleratelier. Bildhauer: Also, meine Herren, Sie beide melden sich als Modell für die Reptunstatue. Da ich aber nur einen Herrn gebrauchen kann, so nehme ich den, der schon gesessen hat.— Modellsteher: Ich habe schon sechs Monate in Plozensee gesessen. — Gute Ausrede. Ein Knade ist dabei, in einem Obstgarten einen schonen Birnendaum zu plundern, indem er mit Steinen nach den schönen Fruchten wirst und diese letzteren dann in seine Tasche steckt. Plotzlich kommt der Besitzer des Gurtens herbei und ruft von Weitem:„Heda! Du kleiner Unnut! Was treidst Du de für Unsug. Womit wirss Du da! —„Ich,“ antwortete der Scheim,„nichts; hier war eine Birne herabgefallen und die versuche ich nun wieder auf den Baum hinaufzuwerfen.“ — Aus der Schule. Lehrer: Wieviel bleidt, wenn Du von hundert zwanzig fortnimmst!“— Schuler(schweigt.)— Lehrer: Nun, Dei: Vater ist Eierhandler. Wenn er hundert Eier hat und davon werden ihm zwanzig faul, wieviel kann er dann noch verkaufen!— Schüler: Dana verkauft er sie alle. —(Allerneueßtes Scherzräihsel.) Was kann man unmöglich mit Worten ausdrücken! unp n 519 v on Beiträgen für den Wahlfond. Es bleibt freilich abzuwarten, ob die e hieber die soeben bendeten goßen Panzer manöver brugt die „Voss. Zig.“ einen längeren Artikel. Derselbe gipfelt in der Ausführung, daß die Untersuchungen, ob unsere Küste gegen feindliche Angriffe vollig sei, noch nicht als vollständig abgeschlossen anges hen werven konnten, doch befriedigten die vorliegenden Resultate. — Der„Reichsanz.“ veröffentlicht die Verordnungen der preu ßischen Regierung wegen Verlängerung des kleinen Belagerungszustandes über Berlin, Potsdam und Umgebung und Altona, Harburg und Umgebung bis 30. September 1885. — Der Polizeipräsident von Beilin, Herr von Mavai, beging am Freitag sein 50jähriges Amtsjubilaum. Von allen Zeitungen, ohne nahme der Partei, waren dem Jubilar herzI,, Sgaegeuizie Aurriget geridmet. Von den Polizeimannschaften war das Prasivialgevauee am Motkenmarkt festlich geschmückt und ein Standchen des Musikcorps der Feuerwehr weckten den Jubilar. Von allen Seiten gingen briefliche und telegraphische Glückwunsche ein. Vom Kaiser erhielt Herr von Madai den Stern zum Rothen Adler=Orden zweiter Klasse, und außerdem eine Cabinetsordre, in welcher Se. Majestät mit den gnädigsten und anerkennendsten Worten ihm zugleich für seine aufrichtige Hingabe an seine Person den wärmsten Dank ausspricht. Stunden hindurch kam eine Deputation nach der anderen, um Adressen zu überreichen. Personlich gratulirte der Minister von Puttkamer. Schweiz. Der Bundesrath hat 6 dem Handwerkerstande angehörende Personen wegen anarchistischer Umtriebe aus der Schweiz ausgewiesen. Belgien. Bei dem Director und den Redacteuren des Journals „National“ in Brussel, welches in den letzteren Tagen mehrere Artikel gebracht hatte, die sich für eine Umwandlung Belgiens in eine Republik aussprachen, sind Haussuchungen gehalten. In dem Lokal der republikanischen Liga sind sämmtliche Documente und Namensverzeichnisse mit Beschlug belegt worden. Es hat sich also doch wohl um eine regelrechte Agitation für die Republik gehandelt. In Brüssel selbst blieb es Mittwoch Abend verhältnißmäßig ruhiger, als an den vorhergehenden Abenden. Eine aus einer nur geringen Anzahl von Personen bestehende Bande zog durch das Centrum der Stadt, zerstreute sich aber bald. In der Umgebung des königlichen Palais und der Ministerien ereignete sich nichts BemerkensFrankreich. Spuller, gegenwärtiger Vicepräsident der Deputirtenkammer und ehemaliger Intimus Gambettas, hat in Grenoble eige phrafenreiche Revancherede gehalten. Er meint, der große Jahrestag der Revolution von 1789 werde nicht vorübergehen,„ohne daß Frankreich wieder vor der verzückten Welt in der ganzen Schonheit seines Genies, in dem ganzen Strahlenkranz seines Ruhmes erscheinen wird.“ Es ist schon möglich, daß diese schönen Worte in Erfüllung gehen; wenn aber der Ruhm bei uns geholt werden soll, könnte aus dem„Strahlenkranz“ leicht eine ordentliche Tracht Prügel— neue Auflage von anno 70— werden. Rußland. Das russische Kaiserpaar reist Sonnabend oder Sonntag Großbritannien. In der Kapstadt fand ein großes Meting statt, welches gegen das Vorgehen der Boern im Butschuanaland protestirte. Die Stimmung ist sehr kriegerisch. In Mandalay(Ostindien) hat eine große Sträflingsrevolte stattgefunden. Biehrere hundert Strafgesangene solen geiödtet sein. Provinzielle Nachrichten. X Duisburg, 27. Sept.[Schwurgericht.] So weit uns bekannt geworden, sind bis jetzt folgende Schwurgerichtstermine anberaumt: Am 13. October gegen den Fuhrknecht Johann Heger von Mulheim a. d. Ruhr wegen Körperverletzung mit Todeserfolg; am 14. October gege Schuhmachergesellen Hugo Krombach von Duisburg wegen Landfriedensbruchs; am 15. October gegen den Eisenbahnstationsgehütfen Johann Möncken von Duisburg wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung; am 16. October gegen den Tagelöhner Adolf Reckmann von Wesel wegen schweren Verbrechens gegen die Sittlichkeit. Gelsenkirchen, 23. Sept.(Unglücksfall.: Die Famisise, de# Bäckermeisters Rippelmeier von hier ist von einem schweren Ungli heimgesucht worden. Am 20. cr. fuhr der Vater mit seinem Backerwagen nach Röhlinghausen, um dort geschäftliche Angelegenheiten zu erledigen, und nahm zu der Tour seine vier Kinder mit. Eins derselben saß auf dem Verdeck des Gefahrs, während die drei anderen neben dem Vater auf dem Bock Platz genommen hatten. Zwei der Letzteren neckten einander, in Folge dessen sie beide auf der Bochumer Straße vom Bock herunterfielen. Das eine wurde von dem Vater noch rechtzeitig ergriffen, dem anderen gingen beide Seitenräder über den Leib. Der sofort herbeigerufene Arzt vermochte zwar keine äußeren Verletzungen von Bedeutung wahrzunehmen; trotzdem un 22 Septe Kustelung Dr„Mest Neter., aa, Durch Vermittlung der hiesigen Handelskammer werden wir von Ende September bis Mitte October durch eine eigenartige Ausstellung im KramerAmthause erfreut werden. Der deutsche Consul in Canton hat große Sammlung von Mustern fremder Importe für den chinesischen Markt nach Berlin gesandt, welche für gewerbliche Kreise von großem Interesse sein werden, so daß der Handelsminister angeordnet hat, daß sie in mehreren Provinzialstädten eine Zeit lang ausgestellt werden. Münster, 25. Sept. Heute machten die zum Kaiserfeste hierhergekommenen Damen des katholischen Adels der Provinz Besuch deim Dr. Brinkmann, dem dieselben bei der Gelegenheit eine k sl. are Mitra Munster, 25. Sept. Es wird Ihre Leser interessiren, welche Gerichte auf der Speisekarte bei dem gestrigen zu Ehren des Kaisers in der Academie gegebenen Festdiner sigurirten. Die Speisekarte lautete:„Türkische Suppe Fleischbrühe, Gemischtes Vorgericht, Lachsforellen, Steindutt, Rinderfilet, Westfälischen Schinken, Salmi von Redhuhnern, Hummer, Rehbraten, Gebrat. ne Poularden, Salat, Compots, Stangenspargel, Grune Bohnen, Tausendblätterkuchen, Neapolitanisches Bisquit, Obst“. An Weinen wurden zu den betreffenden Gängen servirt:„Sherry, Moussirender Rheinwein, 1880 Erdner Treppchen, 1822 Hochheimer, 1875 Chateau Giscours, Cham& Chandon,(frand crément impérial, 1874 Geisenheimer Rothenberg, 1868 Chateau Lafite, 1868 Chateau Iquem, Tokayer.“ Kuche und Keller sollen, wie wir erfahren, nichts zu wünschen übrig gelassen haben. Der Herr Oberbürgermeister erlaßt folgende Bekanntmachung:„Ich gebe hiermit den Bewohnern von Münster die freudige Nachricht, daß Seine Majestät der Kaiser und König mir den, die Stadt auf das hochste ehrenden Auftrag ertheilt hat, der Einwohnerschaft von Münster Allerhochst Ihren wärmsten Dank für den ausgezeichneten patriotischen Empfang auszusprechen, welcher Ihre Maiestäten auf das wohlthuendste erfreut hat.“ Neuß, 24. Sept.(„Blinder Eifer schadet nur!"! Vorgestern sah auf der Neußerwiese ein Ackerer einen großen Bussard aus der Luft auf die Erde niederschießen, aber nicht mehr auffliegen. Neugierig ging er nach der Stelle hin und fand den Raubvogel fest imt Sande stecken, so daß er ihn mit Leichtigkeit greifen konnte. Es war ein schönes Exemplar. Bei Zons ist diese Nacht das Schiff„Gothe“ der Kölner Gesellschaft auf eine Kribbe gefahren und gesunken. B.45 u Köln, 25. Sept.[Regierungspräsiden:.] Zum Nachfolger des Regierungspräsidenten Herrn von Bernuth soll der Geheime Finanzrath von Bonin vom Finan ministerium ausersehen sein. * Köln, 26. Sept.[Der Einzug des Kaiserpaares,] welcher unter dem Geläute sämmtlicher Glocken am Donnerstag Mittag erfolgte, gestaltete sich zu einem so glänzenden Fest, wie es Koln noch nicht gesehen. Der Kaiser wurde am Bahnhof von dem kommandirenden General, dem Oberpräsidenten und dem Oberbürgermeister empfangen. Die Fahrt durch die Stadt, welche im offenen Wagen und langsamsten Schritt stattfand, ging zuerst um den ganzen Domplatz herum und wandte sich dann der eigentlichen Feststraße zu, welche prachtvoll geschmückt war. Der Jubel der Bevölkerung überall, wo die Majestäten erschienen, war unbeschreiblich, der Kaiser und die Kaiserin grüßten nach allen Seiten auf das huldvollste. Die Feststraße durch die Neustadt eroffnete eine große Ehrenpforte. Ueber Straßen, an denen bisher noch keine Gebäude errichtet worden sind, ging es zur großen Ehrenpforte am Ende des„Sachsenring“ genannten östlichen der prächtigen neuen Ringstraße; dann weiter am großen öffentlichen Kinderspielplatz vorüber durch mit Bannermasten und Fichtenguirlanden geschmückten Straßen nach dem Hohenstaufenring, und von da nach dem Hohenzollernring, und Wilhelmsring. Am Kaiser=Wilhelmsplatze war eine große Tribüne aufgeschlagen, auf der 101 Jungfrauen Platz genommen hatten. 5 überreichten dem Kaiserpaare, dem Kronprinzenpaare und der Prinzessin Victoria Bouquets. Am ¾1 Uhr erfolgte die Ankunft im Regierungsgebäude, wo ein Dejeuner eingenommen wurde. Die Kaiserin reiste um ½2 Uhr nach Coblenz, der Kaiser folgte nach Besichtigung der Umwallung der Stadt um 4 Uhr nach.— Die Kronprinzessin und die Prinzessin Victoria reisen Freitag Mittag nach Neuwied.— Die Ordnung wurde trotz des furchtbaren Andranges nirgends gestört, das Wetter war echtes Kaiserwetter, das Ganze ein echtes Kaiserfest! Coblenz, 26. Sept.[Anwesenheit des Kaisers.] Coblenz ist nicht minder festlich geschmückt zur Feier der Anwesenheit des Kaiserpaares, als Münster und Köln. Gestern Abend fand eine prachtvolle Illumination statt, welche die malerischsten Effecte gewährte. Heute Vormittag 11 Uhr fand die Enthüllung des Denkmals des im Jahre 1880 verstorbenen Generals von Goeben. des Siegers in der Schlacht von St. Quentin, statt. Das Standbild, welches sich auf dem kleinen Paradeplatze erhebt, war umgeben von dem Kaiserzelte und zwei Tribünen für geladene Gäste. Der Platz selbst war prächtig geschmückt. Zwischen den Tribünen hatten die Schulen, Turner und Sanger Aufstellung genommen. Der Kaiser und die Kaiserin, sowie die übrigen hohen Herrschaften trafen vom Schlosse um 11 Uhr im Kaiserzelte ein. Auf dem Wege bis dorthin hatten Kriegervereine Spalier gebildet. Ein Gesang leitete die Feier ein. Hierauf hielt Oberbürgermeister Lottner die Festrede, nach deren Beendigung die Hulle des Denkmals unter den Klängen der Nationalhymne siel. In der Festrede hob der Oberbürgermeister hervor, nachdem er ein Bilo der Heldenlauf ahn und der militärischen, sowie bürgerlichen Tugenden des Generals von Goeben gegeben, wie der Verewigte sich gerade im Rheinland, dessen Söhne er von Sieg zu Sieg geführt, besondere Sympathie und Werthschätzung erworben habe und wie dies Veranlassung geworden sei, daß ihm von den Bürgern ein dauerndes mal errichtet wurde. Der Kaiser dankte dem Redner sichtlich bewegt. Als die Hülle vom Denkmal fiel, sprach der Kaiser seine besondere Freude aus, daß der große Feldherr auch in bürgerlichen Kreisen solche Anerkennung gefunden habe und hier an der Stätte seines langjährigen Wirkens so geehrt werde. Nach einem Rundgang um das von Professor Schaper ausgeführte Denkmal, über welches sich der Kaiser sehr zufrieden ausgesprochen, unterhielt er sich noch mit den Comitemitgliedern, worauf unter erneuerten Hochrufen die Rückfahrt zum Schlosse angetreten wurde. Das kronprinzliche Paar verbleidt dis Sonnadend in Codlenz, der Kuiser und die Kaiserin reisten dereits heute Nachmittag nach Baden=Baden a5, wo am Abend die Ankunft erfolgte. Unterwegs fand ein Besuch des Niederwalddenkmals statt. okales. X Ruhrort, 26. Sept. Wie wir hören, wird am 14. October vor der Kgl. Strafkammer zu Dutsburg, in der in diesem Sommer entdeckten Fruchtdiebstahlsangelegenheit verhandelt werden und zwar sind unter Anklage gestellt: 1. der Fruchtardeiter Johann Qu., 2. der Commis Paul B., beide des Diebstahls beschuldigt: 3. der Kaufm. Heinr. G., 4. der Müller Gerh. B., beide der Hehlerei deschuldigt.— Auch soll, dem Vernehmen nach, die Untersuchung gegen den Commis Louis M. hier wegen der auf„Phöaa“ begangenen Untershlagungen nunmehr soweit gediehen sein, daß die Verhandlung der der Strafkammer in nächster Zeit zu erwarten steht. + Ruhrort, 26. Sept. Es war ursprunglich in Aussicht genommen, die große Verloosung zum Besten des Wilhelm=Augusta=Stiftes zu Gandersheim(Feierabendhaus für deutsche Lehrerinnen) am 24. und 25. September in Witten abzuhalten. Der Termin hat jedoch verschoben werden müssen, da noch etwa 10000 Loose zu verkaufen sind. Es ist daher beschlossen worden, die Verloosung am 15. October zu veranstalten. + Ruhrort, 27. Sept. Die Mitglieder des Gartendauvereins für Ruhr und Rhein“ gestatten wir uns auch an dieser Stelle darauf aufmerksam zu machen, daß die ursprüngliche Adsicht, die Herbstverloosung, wie üblich und wie bereits angekündigt war, im Casino zu Duisburg abzuhalten, eingetretener Hindernisse halder hat aufgegeben werden müssen. Es wird die Generalversammlung daher im Saale des Herrn Gastwirth Wiese zu Ruhrort stattfinden. Was die damit verbundene Ausstellung von Blumen, Früchten und Pflinzen betrifft, so stehen schöne Collectionen in Aussicht, worauf wir die Mitglieder ganz besonders aufmerksam machen; wir fügen noch hinzu, daß die Besichtigung derselben auch Nichtmitgliedern gerne gestattet ist. + Ruhrort, 27. Sept. Nach Beschluß des Vorstandes des„Vereins für volkswirthschaftliche Interessen“ wird die erste Sitzung des Wintersemesters am Montag, den 6. October im Saale des Herrn Wiese hierselbst stattfinden. m Ruhrort, 27. Sept. Wie aus der Bekanntmachung des Bürgermeisters hervorgeht, liegen die Wähler=Listen für die bevorstehende Reichstagswahl vom 30. Sept. bis einschließlich 7. Oct. d. J. auf dem Bürgermeisteramte zu Jedermanns Einsicht offen. Wir machen auch an dieser Stelle auf die betreffende Bekanntmachung aufmerksam und rathen jedem Wahlderechtigten, sich durch Einsicht der betr. Listen zu überzeugen, ob sein Name darin enthalten, und wenn nicht, dies nachträglich besorgen zu lassen. Wahlderechtigt ist jeder Deutsche, welcher bis zum letzten Tage der Offenlegung, also bis zum 7. Oct. d. J. das 25. Lebensjahr zurückgelegt hat und bie zu diesem Tage hierselbst polizeilich angemeldet ist. Rugrort, 25. Sept. Wer heute zu einer Tasse Kaffee sein Milchbrod ißt und zufrieden ausschaut, daß er nicht mehr, wie unsere Großeltern, die allmorgendliche Mehlsuppe auszulöffeln bruucht, denkt wohl schwerlich daran, daß das harmlose Gebäcksel in seiner Hand auch eine, und zwar ziemlich umfangreiche Geschichte hat. Man höre: Die Bereitung des Milchbrodes erfand im Jahre 1608 eine Kammerfrau der französischen Königin Maria von Medici. Das neue Gebäck erhielt den Namen„Brod der Königin" und erlangte bald große Berühmtheit, aber die Art seiner Zubereitung wurde ängstlich geheim gehalten. Die Wetigen, welche sie kannten, erwarben ein bedeutendes Vermögen. Selbstverständlich fehlten der neuen Erfindung Neider und Feinde nicht. Da es Mode geworden war, den Namen seiner Geliebten auf ein noch warmes, eben erst aus dem Ofen gekommenes Milchbrödchen zu schreiben(weil der Aberglaube einem solchen, wenn es von der Geliebten verspeist wurde, die Kraft zuschrieb, Gegenliebe zu erwecken), so begann die Geistlichkeit bald von den Kanzeln gegen die neue Speise zu eifern. Die Milchbrödchen sollten eine dem Leide und der Seele schädliche Speise sein, unreine Gedanken und sündlichen Appetit erwecken. Auch Aerite schlossen sich den Reihen der Milchbrodfeinde an, wodurch die ärztliche Welt in einen äußerst unerquicklichen Streit gerieth. Die Einen beriefen sich auf das Zeugniß des Hippekrates, der alle Gährung als dem menschlichen Korper schädlich erklärte; Andere hingegen citirten den Plinius, der die Hefe gelobt habe. Es kam so weit, daß das franzosische Parlament einschreiten mußte. Eine von ihm angeordnete Untersuchung der Milchbrödchen eegab für diese ein ungünstiges Resultat und ihre Zubereitung wurde verboten. Das Verbot vermochte aber die bereits beliebt gewordene Backwaare nicht zu unterdrücken; sie hat ihre Sturm= und Drangperiode glücklich überstanden und sich bis auf den heutigen Tag den Ehrenplatz auf jedem Kaffeetische zu wahren gewußt! Man sollt's in der That dem kleinen runden Dinge nicht ansehen, was ihm schon Alles passirt ist! Beeck, 19. Sept. In einer heute hier stattgehabten Zusammenkunft mehrerer Bürger der Gemeinde Beeck wurden zu Vertrauensmännern der nationalliberalen Partei die Herren Horlohs in Laar und Scherrer in Alsum, zu deren Stellvertretern die Herren Spannagel in Laar und Jäger in Beeck gewählt. 8 Homberg, 26. Sept. Heute Morgen ereignete sich hier ein bedauerlicher Unglucksfall, indem der Führer eines Milchfuhrwerkes, welche: aus der Umzegend von Moers kommend, regelmäßig nach Ruhrort fährt, beim Herabsteigen von demselben mit dem Fuße in dem Trittbrett hängen Auf Irrwegen. Roman von E. Vely. (Fortsetzung aus der Beilage.) Das ernste Mädchen athmete erleichtert auf, Roland setzte sich ihr gegenüber. „Zu denken,“ sagte er,„daß morgen wieder ein Tag ist! „Und daß alle Anforderungen des Lebens genau so wie sonst herantreten,“ fuhr Suse fort,„genau so— nichts ändert sich in dem Getriebe ringsum— und das ist gut, Roland!“ Er wiegte den Kopf. „Gute, kluge Suse, Sie versuchte zu lächeln.„In dem Muß! All' die Leidenden, welche vorgestern nach Ihnen riefen, heben auch morgen bittend die Hände auf, und all' die Schüler, welche bisher zu ihren Füßen saßen, rufen: Lehr' uns tüchtig werden und unseren Beruf erfüllen, wie Du!“ „Der Beruf!“ wiederholte er. „Ja!“ setzte sie hinzu,„der und das Leben selber spenden Trost, bringen Vergessen.“ 24 Er schüttelte den Kopf.„An jedem Sterbedett, wohin man mich holt, wird sich mir die Erinnerung erneuen, werde ich denken, daß ich einen Sonnenstrahl sing und ihn nicht zu halten wußte, daß meine Kunst zu sering wvor—.. 4 Jeinen B.m Nicht so Relerd—“ Sie legte die schlanke Hand auf seinen urm.„Ruche so, Roland—“ Er sah sie erstaunt an— sie hatte in dem Tone einer Mutter gesprochen, die ein unwilliges Kind straft. 6. 8— P 7.— 4i, „Nicht sich selbst verleumden, Roland, nicht Ihren hohen, heiligen, Da vor ihm auf dem Kamin blickte aus einem schwarzen Lavarahmen Eises Kindergesicht, 4 t.4#. Ma# En g. i. „Der Beruf eines Arztes in voch ein entsetzlicher,“ hatte sie in der letzten Zeit oft gesagt,„man zittert bei jeder Freude und fragt sich nur, wann die Klingel ertont, welche Alles stört.“ „Arme, kleine Else,“ murmelte er, dann wischte er über die Augen und saßte nach Suses Hand.„ „Wenn Sie mein treuer Kamerad sein wollen, Suse— es ist aber kein leichtes Amt, bei meiner jezigen Stimmung!“— „Ihr treuer Kamerad!“ wiederholte sie. Sie hatte nie zu viele Worte geliebt. Dann nahm sie mit einem kosenden Laut das Kind, um es aus Als sie zurückkehrte, stand der Professor über ein Briefblatt geneigt. „Sonderbar,“ sagte er, zu Suse sich wendend,„höchst sonderbar— in diesem Romen:“... 1.2 Men 22 kes 2 ir Semiti. Es war ein wappengeschmücktes steifes Blatt, welches er ihr varreichte, und die Schriftzüge auf demselben erschienen männlich kühn. Erstaunt o be: Ga K. dperr Professor!. J16 Nl. Sch Ich erinnere mich plötzlich, nachdem ich jahrelang üder Festen und 52 * daß die Zeit weggeht, daß ich jetzt bald eine alte Jungser vin. Damit könnte ein sogenanntes leeres Leben vor mir liegen, wenn ich mich nicht energisch emporraffe. Me voilz! Ich will nützlich werden— und Sie, verehrter Professor, sollen mir dazu helfen. Daß es einer armen Prinzessin nicht so leicht gemacht wird nützlich zu sein, wie anderen bevorzugten Menschenkindern, wissen Sie als Mann von Ledenserfahrung. Ich habe überdies gar kein Talent irgend einer Art— nur rühmt man zuweilen eine gewisse Geduld an mir und auf diese baue ich meinen Plan. In unserem kriegfuhrenden Jahrzehnt wird es bald wieder Wunden zu heilen, Kranke zu pflegen geden— ich will mich diesem Berufe widmen. Und Sie werden mir helfen, nicht wahr? Sie wollen mir allwochentlich eiwas von Ihrer Zeit schenken, um mich in einer Privatvorlesung Wenn Sie die Stirne runzeln, so beruse ich mich auf die Seminaristinnen des Friedrichsstiftes,— Sie verschmähen es nicht, die angehenden Lehrerinnen, eigentlich kleine Mädchen noch, in die Gesundheitslehre einzuführen— halten Sie mich meinetwegen für eine Seminaristin— aber Maxa, Prinzeß v. N.“ Suse blickte Roland an, aber sie begegnete seinen Augen nicht, denn er hatte sich eben gebückt und rückte mit der Feuerzange die Holzstücke Womme.4 a „Nun?“ sagte er dann während dieser Beschäftigung. Das schöne Mädchen legte den Brief auf den Marmorvorsprung des Kamins und sagte:„Sie kennen—“ denn stockte sie und verbesserte:„Die Prinzessin Maximiliane kennt Sie?“. Ihm fiel das nicht auf; er erwiderte „Ich sah sie einmal an der Seite unserer Majestut im Lazareth; groß, rothhaarig, so viel ich mich erinnere.“ Else nannte sie einen Tizian— aber man hatte ihr wohl den Vergleich in den Mund gelegt, dachte Suse bei sich. Laut ergänzte sie: „Prinzeß Maximiliane und ihr Bruder, Prinz Magnus, gelten als hochgebildet, er hat fast den Beinamen eines Sonderlings, sie— nun, daß sie eine geistreiche Frau ist, geht aus ihrem Briefe herg#r: It glaube, Roland, Sie können den Wunsch der Prinzessin nicht avschlagen.“ „Kann ich nicht!“ Das klang beinahe spottisch. „O“, fiel Suse ein,„nicht in dem Sinne, aber— es wäre jetzt gut, gerade jetzt!“ Seltsam, diese beiden Menschen, welche so formell mit einander verkehrten, verstanden gegenseitig die geringsten Andeutungen. „Ja“, gab Roland zurück,„ich werde manche freie Stunde mehr erübrigen, denn es ist keine helle Stimme mehr da, welche mich warnt und bittet, nicht zu lange zu arbeiten.“ Er seuftze, dann setzte er hinzu:„Wir wollen's überlegen.“ Darauf verabschiedete er sich mit einem Neigen seines hübschen Kopfes... M8 g I. g. Wsumaer Sohles Suse saß wiederum allein und startte in die verglimmenven Kohlen; es fror sie plötzlich und sie warf hastig noch einige Scheite auf den Rost. Wie sehr er sie geliebt hat— nein, Reine's häßliche Prophezeihung würde sich nie erfüllt haben— nie. Sie nickte Else's Bild zu. Ja Sonnenstrahl— und nun erloschen. Der Diener brachte ihr eine Karte. 8 „Frau Rosa von Scherding, geb. Gräfin Kornitzky, Hofdame ihrer Durchlaucht der Prinzessin Maximiliane von N.“ Sie las den langen Titel, als sei er für sie unverständlich, dann aber gab sie plötzlich ein bejahendes Zeichen, und ehe sie selber sich der Thüre genähert, trat eine kleine grauhaarige Dame über die Schwelle. „Tausend Entschuldigungen für diese unpassende Besuchsstunde— aber es war der dringendste Wunsch der Prinzessin!" und aus den Sophalissen heraus nochmals die Appellation:„Sie verzeihen doch, ma chäre Vraiment? Meine suße Durchlaucht war ganz bestüirzt, ganz hors de soiMauaich danr be ost uch don. was mich betrifft,“ sie spielte mit dem Zobelmuff,„ich billige die Idee nicht ganz. Meine gute Prinzeß Maxa ist von jeher un pen romanesque! Von jeher! Welche Ideen wir schon gehabt haben! Wir sangen, wir lernten Harfe, begannen Violinspiel, haben gesponnen, wie eine altdeutsche Königetochter, modellirten, malten, jagten, trieben Griechisch und Latein— und erkannten in Allem unseren Beruf nicht. Sie hat die besten, die brillantesten Mariagen ausgeschlagen, sie will keine politische Heirath— aus Liebe, oder nie. Und die Prinzen unserer Zeit heirathen nicht mehr aus Liebe— nest-ce pas? Die Dame hatte sich erhoben, die grauen Löckchen tanzten an ihren Wangen auf und nieder, so lebhaft war sie geworden. „Also, Sie können den Professor wissen lassen, de ma part, daß wir nicht untröstlich sein werden, wenn all“ seine Zeit besetzt ist.“ „Gnädige Frau, mein Schwager ist so sehr gewöhnt, nach eigenem Ermessen zu entscheiden—“ Eh dien!“ Frau von Scherbing machte doch ein wenig erstaunte Augen —„in jedem Falle— ich bitte, ihm meine Kondolationen zu überbringen, natürlich nach denen Ihrer Durchlaucht!" Gegenseitige Verbeugung, die kleine Dame ging mit viel mehr Haltung als sie gekommen— empört über den Schein von Widerspruch, welchen man gegen sie zu erheben gewagt. „Ein sonderdarer Beileidsbesuch,“ sagte sich Suse;„sie benutzt ihn, um mich mit der Lebensgeschichte ihrer Prinzessin bekannt zu machen— solche hingebende Bewunderung und Selbstvergessenheit kann doch nur das Hofleben ausbilden. Für diese gute Frau von Scherbing giebt es nur einen Brennund Mittelpunkt— ihre Prinzessin. Mir erscheint dieselbe ebenso kapriziös als geistvoll und ich din neugierig, welchen Entschluß Roland fassen wird!" (Fortsetzung folgt.) Balen und bundert Amssements und Verstreuungen veszer hz: 9geupt, keine Ahnung— eben, gerade eben hörte sie davon. Veinah wäir sie selber ich mußte sie fast mit Gewalt zurückhalten. Nest-ce pas, der Geseser—.—.— de ect. Blofessor wird aus meinem Munde die Entschuldigung annehmen— die „Mein Schwager, gnädige Frau, fühlt sich durch den Wunsch der Prinzessin sehr geehrt und— das häusliche Unglück— der Tod meiner Frau von Scherbing drückte theilnehmend die Hand der jungen Dame. „Ihre Schwester? 0, mon dien! Glich sie Ihnen! Naturgtcenzent, wie gesagt, meine Durchlaucht läßt dem Professor ihre innige ausdrücken. Sie hat ein so gutes Herz, un coeur d'ange, ich versichere Sie. Wer sich für die langen Winterabende eine unterhaltende Lectüre verschaffen will, der abonnire auf die „Ruhrorter Zeitung“ (Meidericher und Oberhausener Zeitung) in deren Feuilleton ein überaus spannender und fesselnder Roman der bekannten Schriftstellerin E. Bely unter dem Titel: Auf Irrwegen begonnen hat. Auch das der Samstags=Nummer beiliegende beliebte Sseitige „Illustrirte Sonntagsblatt“ bringt im neuen Quartal wiederum eine Fulle unterhaltenden und belehrenden Stoffes, aus welchem wir u. A. die anmuthige Erzählung von K. Labacher: „Die Aboptivtochter“ ferner eine ergreifende Episode aus dem Gauner= und Gauklerleben: „In den Krallen des Tigershervorheben.— Der Abonnementpreis der Zeitung mit„Illustr. Sonntagsblatt" beträgt vierteljährlich nur M. 1. 30.— Neueintretenden Abonnenten liefern wir die bereits erschienenen Nummern der Erzählungen nach. Unsere Zeitungs=Expeditionen und Boten nehmen Bestellungen entgegen. Ruhrort, im September 1884. Die Expedition der„Ruhrorter Zeitung", „Meidericher Zeitung" und„Oberhausener Zeitung". blieb und mit dem einen Oberarm unter das Rad gerieth. Die Verletzung soll ziemlich erheblich sein und jedenfalls längere Zeit zur Heilung erfordern. Moers, 26. Sept. Gestern Abend gegen 9 Uhr ertonten Brandsignale in den Straßen unseres Städtchens. Es brannte in Hulsdonk beim Wirthe und Kleinhändler Vutz. Unsere brave Feuerwehr war bald zur Stelle und suchte nach Möglichkeit zu retten. Wohnhaus und Stallung, sowie größtentheils das Mobilar wurden ein Raub der Flammen. Die Scheune blieb erhalten, auch ist das Vieh gerettet. Vermischtes. — Die Cholera. Mittwoch starben in Italien in Summa 224, erkrankten 425 Personen. ". Donnerstag starben in Italien 220 Personen, erkrankten 455; davon Genua 30 Kranke, 20 Todte, Neapel 201 Kranke, 95 Todte. Nach vervollständigten amtlichen Angaben starben bis zum 19. d. Mts. in Neepel an der Cholera 5022 Personen. Die Cholera ist unter 200 Todesfalle und 400 Erkrankungen in Italien heruntergegangen, doch kommt aus Genua die schlimme Botschaft, daß dort am Donnerstag 60 Personen— die amtliche Meldung sagte nur von 9— erkrankt seien. Hoffentlich spinnt sich hier nicht noch eine solche gräßliche Epidemie, wie in Neapel an! Aus Frankreich und Spanien nichts Neues. — In St. Quen bei Paris ist eine furchtbare Typhusepidemie ausgebrochen. Täglich sterben etwa 30 Personen. Man hofft aber, daß keine weitere Verbreitung stattfinden werde. Zur Characteristik der türkischen Postbeamten wird der „Pol. Corr.“ aus Konstantinopel geschrieben: In den letzten Tagen ist bei der turkischen Post und zwar bei dem Centralbureau in Stambul, ein Gelddiebstahl vorgekommen, als dessen Thäter sich der Vorstand der Abtheilung für die ankommenden Geldsendungen, Nazmi Effendi, herausstellte. Derselbe wurde sofort verhaftet, legte vor dem Untersuchungsrichter ein vollständiges Geständniß ab und machte gleichzeitig alle seine Mitschuldigen namhaft. Darunter befand sich auch der Vorsteher der Abtheilung für abgehende Geldsendungen, Ali Riza Effendi, und auch dort fand sich ein großes Deficit. Der Verbrecher fand jedoch Gelegenheit, zu entwischen und sich zu erschießen. — Ob Brombeeren ooch Beene haben? Einem ergötzlichen Zwiegespräch konnte man jüngst in einem öffentlichen Garten zu Berlin zwischen einem Vater und seinem Sohnchen beiwohnen. Der Vater, der eifrig die Zeitung las, wurde von dem baumelbeinigen Bürschchen plötzlich in der Lectüre untersrochen:„Vata“— der eingeborene Berliner saugt mit der Muttermilch den Haß gegen die Endsilbe„er“ ein, die er in anderen Fällen auch wohl als„eer“ ausspricht—„Vata, haben Brombeeren ooch Beene!"„Was fragst Du, Junge! Störe mich nicht fortwährend!“ „Ob Brombeeren ooch Beene haben!" wiederholt der wißbegierige Kleine. „Dumme Frage. Gott bewahre, Brombeeren haben keine Beine,“ erwidert der Vater kurz und liest weiter. Der kleine Moritz„haumelt" nach wie vor mit seinen Beinchen und schaut nachdenklich vor sich hin. Endlich wagt er des Vaters Verbot zu übertreten und sogt leise:„Vata!“„Was willst Du schon wieder, Bengel!“ unterbricht der Vater ägerlich seine Lectüre, und Moritz fährt fort:„Vata, Brombeeren haben doch Beene!"„Unsinn, Brombeeren haben keine Beine!“ versetzt der Vater barsch. Da aber macht Moritzchen ein höchst nachdenkliches Gesicht und stammelt verlegen die Worte hervor:„Vata, denn habe ick eden eenen Mistkeeber gegessen!“ Schiffsfrachten nach Amsterdam für Schiffe von 100—120 Karren fl. 3.30—35 „ Schiedam„„„„„„„ 2.40—45 „ Rotterdam„„„„„„„ 2.30( „ Antwerpen für große Schiffe von 100—120 Karr.„ 3.50— „„„ kleine„„ 3.60—65(E „ Mainz=Mannheim für Schleppkähne Mk. 4.— " Holzschiffe„ 3.25 12 „ Coblenz„ 250 1 Ruhrort, den 27. Sept. 1884. Wasserstandsnachrichten. Mannheim, 26. Sept. Rheinhöhe 12 Uhr Mittags 3,38m, gefl. 0, 00m. Mainz, 26. Sept. Rheinhohe 12 Uhr Mittags 0,80m, gefl. 0,01m. Trier, 26. Sept. Moselhohe 12 Uhr Mittags 0,14m, gefl. 0,02m. Coblenz, 26. Sept., 6 Uhr Morgens. Rheinhöhe 1,92m, gefl. 0,03m. Koln, 26. Sept. Rheinhöhe 11 Uhr Vorm. 1,742, gefl. 0,05m. Ruhrort, 27. Sept. Rheinhohe 1,01m, gefl. 0,05m. Wetterbericht. Die Wetterwarte der„Köln. Zig.“ meldet für den 27. Sept.: Fortgesetzt veränderlich und stellenweise Regen. Hierzu eine Beilage und das„Illustr. Sonntagsblatt" Nr. 39. Ausstellung der Gewinne Großer Breslauer Lotterie. Ueber die dieser Tage in Breslau eröffnete Ausstellung der Gewinne der Greßen Breslauer Lotterie, deren Ziehung bestimmt in den Tagen vom 8.—11. October stattfindet, schreibt der Kunstkritiker Dr. Ballach in der „Breslauer Morgen=Zeitung“ u. A. folgendes: u De hellen, sechs verschiedene Vieren unfasenden Räume sind trotz ihret und dach een, den anserordentlich richen Material volstindig gefalt, Aufgabe, diese Fülle von Gegenständen der geurechend Art möglichs darmonisch, den Gesetzen der Aestherk entkundigen Hand des Arrangeurs vollkommen. De # Verlgefung eim rühmlicher is und die nöglichs errigste Unter: und da ferner der Compler der ausgestellten Gegenstände nicht Wen des Auge angenehm dernhck, sondern auch in mancher Bezehung lehrreich Gewptune, weiche T.mugag hosg, ulet Hrde. Du Priüchtiskten und kostbarsten Swinue, Wiche Forlanas befonberen Gunstlingen zufallen, sind zumeist in dem Hosgeschele. Die daden Bgennemen möcht, Dn beiden risten Hauptgewinne, eine Goldsäule im Wertde ven 30.000 Mark und eine Silbersäule im Werthe von 20,000 17,000 Mark repräsentiren, sind durch entsprechende Modelle veranefechene d deie Haupigewinn, in einer besonderen Vitrime übersichtlich uufgeneus, bulbet eine vollständige Silderausstattung für eine Tafel von 48 Personen in gediegener kunstvoller Arbeit mit Aufsaten, Candeladern, Bestrus 2c. und repräsentirt einen Werth von 10000 Mk. Der vierte Hauptgewinn im Werthe von 5000 Mark umfaßt einen prächtigen reich decorirten, silberverzierten Pokal im Stile der Renaissance in elegantem Erni, ein schweres silbernes Tadlet, zwei reich ornamentirte Weinflaschen, Tafelbestecks von Silder für 18 Personen 2c. Der fünfte Hauptgewinn, 3000 M. wertb, besteht aus einem vollständigen Thee= und Kaffeeservice mit zwei stilvollen Girandolen und Besteck) für 12 Personen, alles in gediegenem Silder von compacter Arbeit. Der sechste Hauptgewinn im Werthe von 2000 Mark wird besonders den Beifall der Damen finden, er besteht in einem eleganten Brillantschmuck, Collier mit Anhang, Armband und Ohrringe umfassend; der siebente Gewinn ist ein reich ausgestatteter Silberkasten, der achte eine silderne Bowle mit sildernen Bestecks für 12 Personen. Hieran reihen sich die folgenden Gewinne: Pretiosen, Schmuckgegenstände von Gold und Edelsteinen, goldene und silberne Taschenuhren, Luxusartikel von gediegenem Kunstwerk in Metall, Glas, Porzellan, kostdare Pendulen, Regulatoren, Musikwerken, Statuetten, ferner aus Erzeugnissen des Kunstgewerdes, Jagdartikel, Reiseartikel aller Art u. s. w. Die überaus reichen Collectionen g statten keine speciellere Detailirung; es sei nur hervorgehoben, daß jeder Geschmacksrichtung, jedem Bedarf bei der Auswahl Rechnung getragen ist. Der Einkauf der Gewinngegenstände geschah unter Mitwirkung von Sachverständigen aller Branchen direct bei den hervorragendsten industriellen Etablissements Deutschlands, wodurch die möglichst vortheilhaftesten Preisbedingungen erzielt wurden— ein Umstand, der zu Gunsten der Gewinner in die Waagschaale fällt. Dem Gebieter über Leben und Tod hat es gefallen, unseren lieben, unvergeßlichen Gatten, Bluder und Schwager, den Bauunternehmer Johann Bistich nach zehntägiger Krankheit im Alter von 43 Johren, heute früh 6½ Uhr abzurufen. Tiefgebeugt widmen diese Anzeige den Verwandten und zahlreichen Freunden des Heimgegangenen, mit der Bitte um stille Theilnahme die Hinterbliebenen. Meiderich, den 25. Sept. 1884. Die Beeidigung findet Sonntag Nachmittag 1 Uhr vom Sterbehause, Sect. II Nr. 108 aus, statt. Meidericher Krieger=Unterstützungs=Verein. Todes=Anzeige. Am 25 Septbr, Morgens 6½ Uhr verschied nach kurzem Krankenlager unser lieber Kamerad und Vorstandsmitglied Johann Bislich. Da zur Zeit auch die Frau des Verstorbenen schwer krank niederliegt, muß ven einer allgemeinen üblichen Theilnahme am Leichenbegängniß Abstand genommen werden. Die Leichenfeier findet am Sonntag den 28. d. M., Nachmittags 2 Uhr statt; alle Kameraden werden daher Seitens der Hinterbliebenen zur stillen Theilnahme hiermit eingeladen. Der Vorstand. Vekanntmachung. Die Vergütungsgelder für die am 26. und 27. v. Mts. hier einquartiert gewesenen Soldaten, einschließlich der Zuschuß=Beträge für die durch Vermittlung der Commission ausgelegten Mannschaften, können gegen Rückgabe der Einquartierungs=Billete auf der Stadtkasse hierselbst in Empfang genommen werden. Ruhrort, den 23. September 1884. Der Bürgermeister: Weinhagen. Bekanntmachung. Die auf Grund des Gesetzes vom 31. Mai 1869 und des dazu ergangenen Reglements vom 28. Mai 1870 aufgestellten Wählerlisten hiesiger Stadt für die am 28. October d. Is. statt findende Reichstagswahl liegen vom 30. d. Mts. ab während 8 Tagen im Gemeinde=Büreau zur Einsicht offen. Berechtigt zur Wahl ist jeder Deutsche, welcher das 25. Lebens jahr zurückgelegt und hier seinen Wohnsitz hat mit Ausnahme der jenigen, die a, unter Vormundschaft oder Kuratel stehen; b, über deren Vermögen der Konkurs oder Fallitzustand gerichtlich eröffnet worden ist; e, die eine öffentliche Armen=Unterstützung beziehen oder im letzten Jahre bezogen haben und 4, sich nicht im Vollgenuß der bürgerlichen Ehrenrechte befinden. Nach§ 3 des Reglements kann derjenige, welcher die Listen für unrichtig oder unvollständig hält, dieses innerhalb 8 Tagen nach Beginn der Auslegung bei dem unterzeichneten Bürgermeister schriftlich einreichen oder zu Protokoll geben und muß die Beweismittel für seine Behauptungen, falls dieselben nicht auf Notorität beruhen, beibringen. Nur diejenigen sind zur Theilnahme an der Wahl berechtigt, welche in die Listen aufgenommen sind. Ruhrort, den 24. September 1884. Der Bürgermeister: Weinhagen. Bekanntmachung. Die Polizei=Vorschriften vom 15. und 28. Juli d. Is., wonach die Aborte der Schulen, der gewerblichen Etadlissements, der Bahnhöfe, der Gast= und Schankwirthschaften täglich, die sonstigen Aborte, Dünger= und Senkgruben von 10 zu 10 Tagen und die Abfallgruben der Metzger nach jedesmaligem Schlachten desinficirt werden sollen, d, die Höfe 3 mal wöchentlich an den Kehrtagen gereinigt werden müssen, c, Abfälle jeder Art, besonders faulige Substanzen, Blut und Blutwasser in die Straßen=Rinne nicht gebracht werden dürfen, werden hierdurch in Erinnerung gebracht. Nuhrort, den 25. September 1884. Der Bürgermeister: Weinhagen. Zur Bischofsseier empfiehlt Fackeln in allen Größen sowie beugal. Flammen in allen Farben und Salon Feuerwerk. billigst Adolph Kyll in Ruhrort. Sessentliche Versteigerung. Am Montag den 29. Sephr. 1884, Vorm. 10 Uhr werde ich m Pfandlokale bei in der Beek hierselbst: Tische, Kommoden, 1 Pctieleumkocher, 1 Marktbude, 1 Waage, 1 vierrädr. Wagen, 1 Kiste mit Spielsachen u. s. w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigern. Oberhausen, d. 26. Sept. 1884. Arnold, Gerichtsvollzieher. Rohrzucker echter Amsteidamer, Marke HIR. Hutzucker, Candis, ferner Gouda-Käse alte Waare, schönen frischen Holländer, hoben saftigen alten Schweizerkäse(keine bayrische Waare), schönen Limburger, Edamer und Mainzer empfiehlt zur gefl. Abnahme Emil Tummes, Ruhrort, Hafenstraße. Frische Muscheln, geräucherten Aal, Apfelsinen und Citronen empfiehlt Fr. H. Goertz, Ruhrort Herbst=Fettbücklinge, Sardellen, Salz= u. marinirte Vellhäringe, gew. u. ungew. Stockfische und Labberdan, sowie alten holl. und Limburger Rahmkäse, Schlüsselkantert, Mainzer- und Harzer=Kümmel= und Glarner Kräuterkäse empfiehlt in feinster Qualität Wtw. W. Droste, Ruhrort,(Altstadt. Waschächte Zeichen=Tinte (Kragen n. Manschetten d. glatte Flächen bieten, kann man mit jeder Stahlfeder beschreiben, ohne Vorbereitungen oder besendere Versicht. Die Schrift ist ganz unverwüstlich) vorräthig bei Joh. Brendow, Ruhrort. A.& G. Dreyer, Hannover, Dreyerstraße. Hof=Schöufärberei und chemische Wäscherei von Herren= und Damengarderobe jeder Art, Möbelstoffen, Sammet und Seide, Spitzen, Gardinen, Federn, Handschuhen u. s. w. halten ihr Etablissement als das größte und leistungsfähigste dieser Branche in Nord=WestDeutschland besteus empfohlen. Annahmestelle: Frlu. Wilh. Hannesen in Ruhrort. Gartenbauverein für Ruhr u. Rhein. General=Versammlung am Sonntag den 23. Sept., Nachmittags 3 Uhr, im Saale des Herrn Gastwirth Wiese zu Ruhrort (nicht im„Casino“ zu Duisburg). Tages=Ordnung: Größere Herbst=Verloosung. Es wird gebeten, bei dieser Gelegenheit, schöne Exemplare von Früchten, abgeschnittenen Blumen und Pflanzen aller Art zur Ansicht auszustellen. Meiderich. Während der Kirmeß am 28. und 29. d. Mts. UROsszs Cendbi! der ganzen Sängergesellschaft Fritz Roßbach (in Nationaltracht). Sonntag Morgen Matine.= Für hochseines Dortmunder Union= und Braun=Bier ist bestens gesorgt. Hochachtungsvoll Wilhelm Meerkamp. Meiderich. Großes Concert u. Theatral. Vorstellungen am 28. und 29. d. Mts. = von der Künstler=Gesellschaft Amieitia, bestehend aus 4 Herren und 4 Damen, sowie des so sehr beliebten Sängers und Komikers Herrn W. Herhold. Programm: Die sidelen Schusterjungen. Die Juden von Tarnow. Die drei nette Jungens. Pauline, das Judenschicksel. Adam u. Eva. Vetter Antons Brautreise und Ein Stündchen in der Kaserne. Die Militär=Musik. Große Radau=Scene. Es ladet freundlichst ein A. Himmelberg. Gewerbeschule u. Peus. v. Frau E. v. Hobbe. # Eine Turn e. v und HandarbeitsLehrerinnenBildungs= u. eine Erziehungs S. 262 18 8 Anstalt für Mäd. 9331% chen nachden Schul jahren in weibl. Handfertigkeiten. Am 1. Oktober beginnt das neue Schulsemester und werden Anmeldungen für 2=, 1= und 2jährige Ausbildungen bis zum 15. Oktober spätestens erbeten. Die Aufnahmen von Aspirantinnen zur Vorbereitung für das Handarbeits=Lehrerinnen=Examen finden bis 1. November statt. Schülerinnen, welche einzelne Kurse durcharbeiten wollen, können am 1. und 15. einet jeden Monats eintreten. Nähere Auskunft u. Prospekte ertheilen die Anstalten. Anmeldungen werden von mir personlich entgegengenommen zu Duisburg, Niederstraße 30, an jedem Mittwoch Vormittag von 10—1 Uhr; zu Oberhausen Berliner Hof, an jedem Mittwoch Nachmittag von 2—5 Uhr; schriftlich täglich in Düsseldorf, Steinstraße 135. Frau Elise von Sodbe. Einquartierung in Meiderich. Die Vergütung für die am 20. und 27. vorigen Monats stattgehabten Einquartierungen kann am Donnerstag, den 2. und Freitag, den 3. künftigen Mis. in der Zeit von Vormittags 9 bis 12 und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr auf der Gemeindekasse hierselbst gegen Quittung und Vorzeigung der Quartierbillete in Empfang genommen werden. Wird die fragliche Vergütung in der vorhergenannten Zeit nicht in Empfang genommen, so wird angenommen, daß die Empfangsberechtigten dieselbe auf die diesjährige Communalsteuer gutgeschrieben zu haben wünschen. Meiderich, den 25. September 1884. Der Bürgermeister: Pütz. Bekanntmachung. Die Anträge auf Ertheilung von Wander=Gewerbe=Scheinen und Legitimationskarten für das Jahr 1885 sind auf dem hiesigen Polizei=Büreau bis zum 15. October cr. anzubringen. Die diesjährigen Scheine resp. Karten sind mit zur stelle zu bringen. Meiderich, den 17. September 1884. Der Bürgermeister: Stenographie. Der„Nuhrorter Stenographen Verein“(System Gabelsberger) eröffnet im Anfange des nächsten Monats einen neuen Unterrichtskursus in der Stenographie und ladet zur Theilnahme an demselben ein. Meldungen nehmen die Herren Kleinholz und Oberlehrer Hersmann entgegen. Honorar 6 M. Zum Stimmen, Repariren u. Poliren von Klavieren, Harmoniums 2c. empfiehlt sich August Missing, Klavierstimmer u. Reparateur, Ruhrort, Carlstr. 45. Frauen u. Töchter! Vom 1. Octbr. ab beabsichtige ich neben meiner Handarbeitsschule einen Cursus des Morgens in Handarbeit und Kunsthandarbeit zuerrichten. Ferner erth. Unterricht im Kleidermachen, Maschinennähen und Wäsche. zuschneiden. Hechachtungsvoll Pauline Schmidt (gepr. Handarbeitslehrerin) Ruhrort, Hafenstraße 57 Tanz= und Anstandsunterricht. Beginnt Anfangs October. Anmeldungen nimmt Herr A. Frorath entgegen. Hochachtungsvoll H. Uhlmann, Ruhrort. Eine schöne Wohnung von 4—5 Räumen in Oberhausen per 1. Novbr. zu miethen gesucht. Offert. unter## 100 bes. d. Exp. d. Eine Wohnung pr. 1. Novbr. er. zu vermiethen, 6 Räume,(4 parterre und 2 Mansarden) in schönster Lage. Sect. IV Nr. 111. Meiderich. H. Korthäuer. Ein möbl. Zimmer mit Frühstück in Ruhreit zu vermiethen. Wo, sagt d. Ztz. d. Zig. Ein Aadbt mit guten Schulkenntnissen in die Lehre gesucht. Buchdruckerei Joh. Brendow& Sohn, Ruhrort. kräftiger, stadtkundiger Laufbursche in Ruhrort gesucht. 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Ein kräftiger junger Mann von 16—17 Jahren als Hausknecht gesucht. Carl Klockenberg, Ruhrort, Oestillerie. Ein Hausmädchen auf sofort gesucht. C. Logemann, Ein Mädchen von auswärts gesucht. Hotel=Restaurant Frorath, Ruhrort. Die Verläumdungen gegen den Schneidermeister Joh. Meusert nehmen wir hiermit als unwahr zurück. Frau Bender, Frau Gitzen, Oberhausen. Dr. med. R. Lenzmann, pract. Arzt. trüher Assistenzarzt des Profensors Obernier in Bonn. Duisburg, Königstr. 28, Speeialbehandlung(Galvanocaustik der Nasen-, Hals- und Obrenkrankheiten. Haut=, Hals= u. Geschlechte. leiden, Dr. Schreide Auzustastraße Nr 2 Artistische Anstalt für Zahnkrankheiten von P. Niefer, uhrort, Fabrikstr. 12 Dr. med. Ad. Witzel. Zand-Arzt, Essen a. d. Ruhr, Hochstrasse Nr. 15. Bekanntmachung. Diejenigen Personen, welche für das Jahr 1885 einen Wandergewerbeschein oder eine Legitimationskarte zum Handel im Umherziehen zu erhalten wünschen, werden hierdurch aufgefordert, sich b's zum 10. October ds. Is. auf dem Bürgermeister=Amte zu melden. Ruhrort, den 23. Sept. 1884. Der Bürgermeister: Weinhagen. Lasast: Tras. Tagl.-Neu. 1ar Span: Bechsen: Bchbaschr sf# depe Bechf seint Handens### wrrasp is des versch Spraches#### Gurer Him tbruren Ehass Ju. Abgekürzter u. SeparatCursus nach Uebereinkunft. Wums-Wheat (Trumpf-Weizen) eine neue canadische Züchtung, die alle bisher bekannten Arten übertrift. Bei gleichzeitigen zweijahrigen Versuchen in England mit „Enobied White u. red. Hardcastle u. Climaz“, u. in Frankreich mit „Dattel, Lamed u. hybride Aleph“ hat Trumpf-Weizen diese so gerühmten neuen Züchtungen im Ertrage wie in der Güte weit übertroffen. Das Korn, in der Farbe deutschem Weizen gleich, ist schwer, mehl- und starke reich, die Aehre lang und wohlgefüllt, das Stroh lang und rein. Er lagert sich nie und ist seit seiner Züchtung(1880 nicht von Rost und Brand befallen. Aussaat nicht über 20 Kilo p. 25 Ar, da er sich enorm bestockt. Um Jedem einen Versuch zu ermögliehen, versenden ½ Kilo Proben nach Einsendung von 1 M 20 Pfg.(auch in in- oder ausländ. Briefmarken) frei nach allen Postorten Deutschlands und Oesterr.Ungarns. Nach dem Auslande 1 M. 50 Pfg. Originalsack= 100 Kilo ab Hamburg 70 M. 50 Kilo ab hier 40 M., 5 Kilo 7 M. Berger& Co., Kötzschenbroda— Dresden. Billig! Billig! Gekochter Schinken, Rollschinken Prima Knackwürstchen, Braunschweiger Leberwurst, Mettwurst Schmalz, Speck. Sämmtliches Fleisch u. Fleisch waaren sind auf Trichiten untersucht. H. Stachelhaus Ruhrort. Brust= u. Lungen: Leidende und solche Personen, welche an Husten, Katarrh, Heiserkeit, Ver schleimung amp;. leiden, seien hiermit wiederholt auf die seit 18 Jahren bewährte Vorzüglichkeit des ächten rheinischen Trauben Brust Honig als das reinste, edelste und natürlichste, für Erwachsene wie Kinder gleich angenehmste und zuträglichste Mittel, welches überhaupt geboten werden kann. aufmerksam gemacht. Zu haben in 3 Flaschenfüllungen mit neb. 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Knaben giebt es nichtBesseres. Jeder Kragen, der nn wenige Pfennige kostet, kann ei ganze Woche getragen werden. und Auoiph-Kyu vom Versand-Ge ft Mey& Edlich, Plagvitz-Leipzig, weiche auf Verlangrn Gefellscheft Erholung zu Rudrort. Gußerordentliche Generalversammlung Dienstag den 7 October Abends 8 Uhr. Tagesordnung: Balletage. Die Direction. Ruhrort. Liege mit einer Schiffeladung bester oberl. weißer und rother Kartoffeln, sa Hafen beim Wirthe Carl Spoll am Damm. Kirchesch. Bischofs-Feier!! Sämmtliche Gemeindemitglieder ron Laar. Mühlenfeld, Beeckerwertd, Beeck und Stockum welde keinm Vereine angehören und sich an dem Vachenugt zu Eoren des dochw. Heern Bischofs am Sonntag den 5. October er., Abends 7 Uhr betdeiligen wollen, werden dringerd ersucht, sich dis Montag Mittag 12 Uhr bei dn Wrtden Herren Ant. Länemann oder Edrist. Pink woselbst die Listen zur Einzeichnung offen liegen, zu weiden. Laar. Das Comite. von Bergmann u. Co. in Köln a. 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October c., Nachmittags 3 Uhr in der Wohnung des Wirthes Carl Logemann zu Homberg früher Wwe. Hadtstein die nachbeschriebenen zur obigen Konkursmasse gehörigen Liegenschaften öffentlich an den Meistbietenden zur Versteigerung ausstellen und bei errlichter Taxe sofort zuschlagen das zu Homberg, Gemeinde und Bürgermeisterei gleichen Namens, Kreis Moers, an der Moeiserstraße neben Heinrich Platzen und Johann Willemsen gelegene mit Nummer 13 Scction XVII bezeichnete Wohnhaus mit Stallung, Nebengebäude, Hofraum und Garten, eingetragen im Kataster unter Artikel 564 Flur 2 Nummero 2716/248, Flurabtheilung „Rheinfeld“ mit einer Flächengröße von 7 Ar 30 Metern, tarirt zu 3000 Mark. Die Bedingungen und sonstigen Vorakten liegen in der Amtsstube des Unterzeichneten zu Jedermanns Einsicht offen. Moers, den 6. August 1884. 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Am Vorabend Ankündigung des Festes durch Böllerschüsse. 8½ Uhr Großer Zapfenstreich. Am Sonntag Morgen 6 Uhr Reveille. Von 11—1 Uhr Frühconcert. Nachmittags von 2—3 Uhr Empfang der eingeladenen Vereine. Nachmittags 4 Uhr Festzug, unddn Concerg und beents Waalt. Montag den 29. d. Mis. Nachseier.= Die Musik wird von der Ruhrorter Kapelle unter persönlicher Leitung des Heern Imhorst ausgeführt. Entree zum Nachmittagsconcert 25 Pfg. zum Ball 1 Mark, zum Conceit und Ball 1 Mark. Das Fest-Comite. Nu= und Verkaus!. Getragene und neue Kleidungsstücke, gebrauchte und neue Möbel, Betten, Koffer, Uhren und Gelosachen, überhaupt alle vorkommende Artikel, sowic sämmtliche Arbeiterkleider stets billig vorräthig. Mache besonders auf neue, gut gearbeitete zweischl. Bettstellen mit u. ehne Matratzen und Keilkissen, sowie sämmtliche andere Mödel zu ebenfalls sehr billigen Preisen aufmerksam. Jacob Cohen, Ruhrort, Harmoniestraße 44. Verloosung zu Gunsten der Liebfrauenkirche zu Trier. Ziehung am 31. 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Der Comersee in Ober=Italien mit dem Städtchen Belaggio. Das Eisenbahnunglück zu Steglitz bei Berlin den 2. September 1883. Das Erdbeben auf der Jusel Ischia am 26. Juli 1883. Eine Winterlandschaft in Schweden, interessant für Kunstkenner. Die Entdüllungsfeier des Nationaldenkmals auf dem Niederwalde und die Urberschwemmung am Rhein. Extra=Tableaux: Krönungsfeier Kaiser Alexander III. von Rußland. Eintrittspreise: Erwachsene 20, Kinder 10 Pfg. Zu zahlreichem Besuche ladet ergebenst ein###d. Rauscher. Die Bude ist erkenntlich durch die Jebensgroße mechanisch=bewegliche Figur an der Kasse, sowie durch die beweglichn Figuren der Orgel. Gesellschaft„Casino“, Meiderich Sonntag den 28. Septbr. 1884, Abends 6 Uhr Tesellschaftssam. Einführungen sind gestattet. Der Vorstand. Während der Meidericher Kirmeß(28. u. 29. d. M.) im Lokale des Herrn D. Stapelmann am Köln Mindener Bahnhof der Gesellschaft Victoria(4 Damen u. 3 Herren) unter Leitung des berühmten Volkssänzers Herrn Illing aus München. Auftreten der Damen Frl. Contrelly, Frl. Mühlberg, Frl. Borgstaedt und Frl Linden, sowie der belicbten Kemiker Herren Bock und Gerhard. Vormittags: Großes Frühconcert.— An beiden Kirmeßtagen findet in meinem Lokale BAEL statt, wozu ich freundlichst einlade. Die Bedienung besorgt ein Gallas=Neger. Meiderich. J. N. Feuchthofen. An beiden Kirmeßtagen findet in meinem Lokale BAEZ satt wozu fteundlichst einladet Peter Ingerfurth, Meiderich am Markt Conntag den 28. und Montag den 29. d. Mis. findet in meinem Saale BKUU Wohnung von 3 Räumen unter den Ulmen, Meiderich, sof. od. später zu vermietben. 2 kleine Zimmer zum 1. Nevember in Rubiort (Neustadt) zu miethen gesucht. Offerten unter S S 116 an Von wem, s. d. E. k. Zig. d. Exp. d. Zig galt, wozn freundlichst einladet Meiderich. Joh. Theens. Fruchtpreise zu Neuß am 26. September. 2 3 1. Qu. neuer 2.„„ Hafer, neuer. 100 Kilo Rübsen(Aveel 100 Kile ** 1.... Kartossein„„ Heu à 50 Kilo Stroh v. Schock à 600 Kilo Beiger 4 100 Kilo 3. Landroggen... 100 Kuo**—— Gerste Winter= 15 100 Kilo 4 Sommer:—— 100 K. 1. Qu.—— Rübdl per 100 Kilo in Partien von 100 Ctr. 100 Alo 3 Nack dößer als Pretzkuchen per 1000 Kilo Wetzen=Vorschuß 00 per 100 gu. 125— zu Nr. 117 der Ruhrorter Zeitung. Samstag, den 27. Septbr. 1334. Auf Irrwegen. Roman von E. Vely. (1. Fortsetzung.) Zweites Kavitel. „Allein!“ fragte im Vorzimmer in 1 mselben Augenblicke eine etwas scharfe Frauenstimme, und dann wurde die Portiere mit einer raschen Bewegung auseinander geschlagen. Eine kleine, zierliche Gestalt stand Suse gegenüber, gleichfalls schwarz gekleidet, aber nicht in der anspruchslosen Manier, wie die Trauer es verlangt. Es blitzte und schimmerte von Schmelz und Federn auf dem Hütchen, dem engen Paletot, dem Rand des Gewandes, das kokett geschurzt elegante Stiefelchen freiließ. „Arme Suse, man hat Dich allein gelassen in der Stunde?“— und damit hob sie sich auf den Zehen empor, um beide Wangen der Angeredeten mit einem flüchtigen Kufse zu berühren. „Wer hätte bei mir sein sollen, Reine? Else's Freundinnen sind mir fremd geworden in der Trauerzeit—“ „Und ich,“ rief Jene, der Suse den schmeichelnden französischen Namen gegeben,„ich hatte so sehr das Verlangen, mit hinaus zu fahren, ich bin Euch als Cousine doch eigentlich die Nächste. Ich habe ihr einen Kamelienkranz gebracht, das Schönste, was ich jemals sah. Arme, kleine Frau! Und sie lebten noch so glücklich!“ „Noch!“ wiederholte Suse in einem beinahe unwilligen Ton. „Nun—“ die Andere erstickte das Lachen, das sich ihr bereits auf die Lippen drängte, rechtzeitig—„Du hast doch nicht gedacht, daß dies Turteltaudenleben immer währen wurde? Verzeihe, liebe Suse, aber von dem ehelichen Leben hast Du Begriffe, wie ein Blindgeberener von der Farbe. Ich kann Dir an den Fingern herzählen, wie es geworden wäre.“ „Ach nein,“ sagte das ernste Mädchen, wie bittend. Aber die Andere hörte nicht oder wollte nicht gehört haben. Sie warf den Paletot in der Nähe des Fensters auf einen Stuhl— dort, beim letzten Tageslicht zeigte es sich, daß die gewisse Jugendlichkeit, die sie umgab, nur in ihrer Gestalt lag. Ihr Gesicht ließ trotz künstlicher Nachhülfe erkennen, daß sie hart am Ende der dreißiger Jahre stand. Sie sank an Suse's Seite in einen Sessel, kreuzte die Füße übereinander, faltete die schwarzbekleideten Finger und sagte:„Sie waren gerade an der Grenze angelangt; es konnte nicht so fort gehen, daß er als gehorsamer Diener seine Frau zu all den Vergnügungen begleitete, nach welchen ihr etwas caprizioser Sinn stand. Nun war auch das Kind da— das dünkt die Männer oft Alles. Hat die Frau eine solche Puppe auf dem Schooß, so denken sie sie versorgt für alle Zeit. Sie haben da zwei Schlagwörter: Mutterliebe und Pflicht! Daß in unseren Köpfen aber doch noch für einige Gedanken Raum bleibt, wird ganz vergessen.“ Suse wandte langsam das schöne Haupt. „Damit sprichst Du doch nicht—“ „Aus Erfahrung, willst Du sagen— nein, denn mich hat der Himmel mit solchem Danaergeschenk, das nur zitternde Freude bringt, nicht bedacht aber dennoch aus Erfahrung, weil ich all dergleichen in hundert Ehen miterlebte. Also: für den Mann der Beruf, für die Frau das Kind! Aber die Gedanken sind Contrebande. Man braucht nur ein wenig hübsch, ein Bischen pikant zu sein— und man wird bald überzeugt, daß man Andern noch gefällt, längst, wenn der eigentliche Gebieter nichts mehr als ein Hausmöbel in uns sieht. Genau so wäre es hier geworden.“ „Reine, Du vergißt—“ Suse rief es schmerzlich bittend, aber um den Mund der eleganten Frau spielte ein zu boshaftes Lächeln, als daß sie jetzt schon hätte abbrechen mögen. „Genau so! Dafür bürgte mir Else's Sinn und ihre Gefallsucht. Viel Fond— wie Ihr„gelehrten Frauen“ es zu bezeichnen liebt, hatte sie nicht, auch keinerlei Talent, als das gefährliche„zu gefallen“. Roland würde seinem Berufe nachgegangen sein, die kleine Professorin hätte mehr und mehr Freiheit gehabt und endlich hätte sie sich zum Zeitvertreib den Hof machen lassen—“ „Reine!“ „Wer steht Dir dafür, daß es nicht geschehen wäre— und was ist denn dabei, frage ich? trotzdem man uns das so sehr übel zu nehmen liebt — was ist dabei, meine Liebe?“ Suse's Antlitz hatte sich geröthet, jetzt war es wieder blaß, nur ihre Lippen bebten vor Zorn. „Reine, urtheile nicht nach—“ Nein, sie bezwang sich und vollendete nicht, sie griff nach der Klingel und befahl halblaut, daß man das Kind hinaustrage. Sie hatte in stiller Ergebenheit Wache halten wollen hier bei dem kostbaren Gut, das Else dem Gatten— und ihr zurückgelassen, und wenn Roland heimkehrte, so wollte sie es ihm entgegentragen, wortlos vielleicht— aber er würde sie doch verstanden haben. Jetzt fürchtete sie sich vor seiner Wiederkehr und es war ihr, als müsse sie das Kind retten aus Hör= und Sehweite der herzlosen Frau. Reine wußte, daß sie erreicht, was sie gewollt, sie hatte Suse, diese tugendstolze Suse, verwundet zu einer Stunde, wo sie selber wehrlos war. Sie gab sich eine bequemere Lage in dem Sessel, seufzte leicht und sagte: „Welch ein doppelt interessanter Mann Roland Segnitz nun sein wird Er sah wunderschön aus an dem offenen Grabe, bleich und doch fest, wie von Eisen. Ich bin natürlich früher fortgefahren— ich fühlte, daß meine Fassung zu Ende war und liebe es nicht, vor den Augen des Pudlikums zu weinen.“ Das schlanke Mädchen beugte sich vor— rollte dort nicht ein Wagen? Ihr Herz klopfte; war es Roland, der zurückkehrte in sein ödes Heim? „Und denke Dir meinen Schrecken, als ich Oswald mir gegenüber sehe mit einer dunkelblauen Kravatte— bei einem Begräbniß! Ich habe etwas empfunden, als wanke der Boden unter meinen Füßen. Wenn es noch eines andern Beweises bedarf, daß der Mann kindisch ist—“ „Reine, die steten neuen Erfindungen Deines Gatten auf dem Gebiete der Chemie—“ Suse unterbrach sich selber, ja, das war sein Schritt draußen im Corridor, so sehr die Matten ihn dämpften, sie kannte ihn doch. Wohin würde er sich zuerst wenden? Zu seinem Studirzimmer— nein, da trat er ins Vorgemach. Sie erhob sich, aber sie mußte sich doch an der Lehne des Sessels halten— auch Frau von Kaven sprang empor, sie gelangte schneller als Suse zur Thür. „Mein armer, armer Vetter!“ Ja, er schien wirklich aus Eisen, dieser Mann, und fest war auch seine Stimme— ihre ausgestreckte Hand übersah er ganz— indem er sagte: „Ich danke Ihnen, gnädige Frau!“ Sie blieb überrascht auf der gleichen Stelle stehen und sah jetzt, wie der Professor auf das bleiche Mädchen zuschritt. „Schwester Suse, Sie werden viel, viel Geduld mit mir haben müssen — aber Sie wollen es auch— um Else's willen.“ „O Roland!“ erwiderte sie und streckte die Hand aus und das war wie das Gelubde eines Mannes. Frau von Kaven glitt unbemerkt aus der Thür; Suse sank wieder in den Sessel, Roland lehnte am Kamin. Ein Diener brachte zwei hohe Broncelampen und stellte sie auf den runden Tisch. Ihr Schein fiel voll auf die schlanke, ebenmäßige Gestalt des Professors. „Sieghaft“ hatte vorhin Suse seine Schönheit in ihren Erinnerungen genannt und sie war es in der That. Blondes, starkes Haar war aus der offenen, hochgewölbten Stirn gestrichen und hob sich nun in natürlichen Locken über derselben toupetartig empor, die Augen klug und forschend, hatten eine tiefe Bläue, die gerade Nase zeigte an den Flügeln vidrirende Bewegungen, Mund und Kinn waren energisch, ein blonder Schnurrbart lag über den Lippen— man hätte aber der ganzen Erscheinung nach eher einen bildenden Künstler als eine„Säule der Wissenschaft“ in dem Professor gesucht. Noch immer herrschte das tiefste Schweigen zwischen den beiden Menschen, die in diesem Augenblick meinten, sie hätten für immer Licht und Freude in den dunklen Schooß der Erde gebettet. Drüben die Portiere bewegte sich auf's Neue— um, Suse blickte erschreckt empor, Reine von Kaven mit dem Kinde auf dem Arme durchzulassen. Sie hatte ein wahres Madonnenlächeln auf dem gepuderten Antlitz und schlug die Augen zum Plafond des Zimmers empor. „Mein armer Vetter, hier ist der einzige Trost für Sie!“ Unwillkürlich streckte Suse die Arme aus, der Anblick that ihr weh und es war ihr, als müsse sie das hülflose Wesen dort schutzen vor der Frau, deren Mund vorhin so unweibliche Worte geredet. Ader schon hatte Roland das kleine Spitzenbündel ergriffen, einen Augenblick sah er liebevoll darauf nieder, dann legte er es in Suse's Hände. „Du warst ihr Mutter— sei es auch nun an ihrer Statt!“ „Ich danke Dir, Roland!“ sagte sie mit ihrer tiefen Stimme, wie vorhin. Frau Reine von Kaven kniff die Lippen zusammen, sie hatte einen anderen Effekt erwartet. Von Roland zur Thür geleitet, verabschiedete sie sich fluchtig, diesmal war sie es, welche weder die ausgestreckte Hand Susens, noch die des Professors bemerkte. (Fortsetzung folgt.) Prostundelte Nacheöchten. Duisburg, 23. Sept.[Aufgefundene Leiche.!] Der 12jährige Sohn eines hiesigen Arbeiters wurde heute im Canal an der Nothbrücke todt aufgefunden. Derselbe wurde bereits seit Donnerstag vermißt. Elberfeld, 23. Sept.[Bodenloser Leichtsinn.]# Vorgestern Abend gegen 10 Uhr fand ein Polizeibeamter auf der Bachstraße einen betrunkenen Menschen schlafend auf der Erde liegen. Der Beamte hob mit Hülfe einiger Bürger den Menschen auf und schaffte ihn sammt einem neden ihm liegenden bunten Taschentuch, in welches etwas eingewickelt war, zur Polizeiwachtstube. Dort aber wurde das Tuch untersucht und es ergab sich, daß in demselben— fünfzig Dynamitvatronen eingewickelt waren. Der Mann wurde die Nacht über eingesperrt und gestern früh bei seiner Vernehmung ergab sich, daß der Mann Steinbrecher in Barmen ist und die Patronen für seinen dort wohnenden Dienstherra besorgt hatte.“ Und dabei dieser Leichtsinn.(Elb. Coblenz, 22. Sept.[Freigesprochen.] Unsere Leser werden sich noch erinnern, daß vor mehreren Monaten auf einem einsam gelegenen Hofgut in der Nähe von Sinzig a. Rh. durch einen Zufall die Leiche der hochbetagten Mutter des Gutsbesitzers S. aufgefunden wurde, ohne daß vorher von deren Tod irgend Jemand Kenntniß gehabt hatte. Die Leiche befand sich, in einem Sarge aufgebahrt und zu einer Mumie eingetrocknet, in dem Zimmer, welches die alte Frau regelmäßig bewohnt hatte, und ihre Beschaffenheit ergab, daß der Tod bereits vor mehreren Monaten eingetreten sein mußte. Der seltsame Vorfall erregte weithin das größte Aufsehen, um so mehr, als von Seiten der Staatsanwaltschaft sofort die Verhastung des Gutsbesitzers herbeigeführt und eine Untersuchung wegen Mordes gegen denselben eingeleitet wurde. Die angestellten Ermittelungen ergaben indessen schon bald, daß die alte Frau eines natürlichen Todes gestorben war. Der Sohn war sehr stark verschuldet und wiederholt gepfändet worden, hatte jedoch bis dahin alle Versuche dr Gläubiger, zu ihrer Vefriedigung zu gelangen, illusorisch gemacht, indem er als General=Bevollmochtigter seiner alten Mutter, welche noch nominelle Eigenthümerin des ganzen Hofgutes nebst Zubehör war, Einspruch erhob. Dieses bequemen Mittels, seine Gläubizer sich vom Halse zu halten, sah sich der Sohn plötzlich beraubt, als die Mutter starb, und nunmehr alles vorhandene Vermögen eigenthümlich auf ihn überging. In dieser übeln Lage faßte der Mann den abenteuerlichen Plan, seine Mutter fortwährend als noch lebend auszugeben. Der Sterbefall wurde deshalb in der Familie streng geheim gehalten, selbstverständlich nicht beim Standesamt angemeldet, und allen Fragen wurde mit der Antwort begegnet, die Mutter liege krank zu Bett und könne Niemand empfangen. Als nach einiger Zeit wieder ein Gläubiger es mit einer Pfändung versuchte, erhob der Sohn den alten Einspruch. So lag die Sache, als zufällig ein anderer Gläubiger, welcher die alte Frau selbst sprechen wollte und gerade Niemand auf dem Hofe anwesend fand, die Entdeckung machte, daß dieselbe längst nicht mehr unter den Lebenden weile. S. wurde selbstverständlich wegen der Beschuldigung det Mordes sofort außer Verfolgung gesetzt; dagegen fand die Staatsanwaltschaft darin, daß er unter Verschweigung des Todes seiner Mutter in deren Namen und als ihr angeblicher General=Bevollmächtigter jene Einspruchsklage erhoben und bereits die vorläufige Einstellung der eingeleiteten Zwangsvollstreckung erwirkt hatte, den Thatbestand eines Betrugsversuchs und erhob dieserhalb die Anklage. In der gestrigen Sitzung der hiesigen Str fkammer sprach, wie die„K. V.= Z.“ berichtet, das Gericht den Angeklagten auch von dieser Beschuldigung frei und legte die sämmtlichen Kosten der Staatskasse zur Last.— Die anfänglich so stark aufgebauschte Geschichte ist also nunmehr vollständig im Sande verlaufen. Lokales. 2 Ruhrort, 21. Sept. In der öffentl. Sitzung des Kgl. Schöffengerichts hiers. vom 19. Sept., an welcher unter dem Vorsitze des Hrn. Amtsrichters Carp die Herren Möbelhändler Johann Becker und MaterialienVerwalter Becker hiers. als Schöffen fungirten, wurde verhandelt und erkannt gegen: 1. die Wwe. Aug. Z. zu Laar wegen Unterschlagung eines Frauenhemdes auf 30 Mk. Geldstr. ev. 6 T. Gef.; 2. die Ehefr. des Fabrikarbeiters Wilh. F., Elisabeth geb. D. zu Sterkrade, welche des Widerstandes gegen einen Eisenbahnbeamten und der Uebertretung des§ 18 des Feldund Forstpolizeigesetzes beschuldigt war, wurde von der Anklage des Widerstandes kostenlos freigesprochen, dagegen wegen Uebertretung des§ 18 des Feld= und Forstpolizeigesetzes auf 3 Mk. Geldstr. ev. 1 T. Haft erkannt; 3. den Tagel. Wilh. M. zu Meiderich, welchen die Anklage beschuldigte, im Monat Mai d. J. 50 Pfund Hafer zum Nachtheile des Steinhauermeisters F. hiers. unterschlagen zu haben, auf 14 T. Gef.; 4. den Tagel. Heinr. te W. zu Ruhrort, welcher der Uebertretung des§ 361.5 und 8 des Strafgesetzbuches beschuldigt war, auf 2 T. Haft, und wurden aus dem Grunde mildernde Umstände angenommen, weil er sich inzwischen feste Arbeit und Unterkommen verschafft hatte, auch versprach, zu den Unterhaltungskosten seiner auf Kosten der Armen=Verwaltung untergebrachten Kinder in Zukunft nach Kräften beizutragen; 5. gegen die Bergleute Johann A. zu Bordeck, Joseph A. zu Meiderich und Johann T. zu Hamborn, welche des gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs und der Sachbeschädigung beschuldigt waren, wegen Hausfriedensbruchs auf je 1 W. Gef. und wegen Sachbeschädigung auf je 10 Mk. Geldstr. ev. 2 T. Gef.; 6. gegen die unverehelichte Mathilde M. zu Meiderich wegen Vergehens gegen§ 183 des R.=St.=Gesb. unter Ausschluß der Oeffentlichkeit auf 14 T. Gef.; 7. den Fuhrknecht Bernh. G. zu Laar, welcher durch amtsrichterl. Strafbefehl wegen Uebertretung des§ 360.13 des R.=Straf=Gesetzb. mit 20 Mk. Geldstr. event. 4 Tage Haft bestraft war, hiergegen Einspruch erhoden hatte, auf kostenlose Freisprechung; 8. den Fabrikarb. Johann H. jun. zu Meiderich, welcher durch polizeiliches Strafmandat d. d. Meiderich vom 15./7. 1884 auf Grund des§ 360.11 des R.=Str.=Gesetzb. mit 15 Mk. Geldstr. event. 3 T. Haft bestraft war, weil er in der Nacht vom 8. zum 9. Mai cr. groben Unfug verübt, hiergegen Widerspruch erhoben hatte, auf 3 Mk. event. 1 T. Haft; 9. den Tagel. Christian M. zu Ruhrort, welcher der Uebertretung des§ 361.5 und 8 des R.=Str.=Gesetzb. beschuldigt war, indem er seinen 12 Jahre alten Sohn August hülft= und obdachlos hatte umherlaufen lassen, in Folge dessen derselbe auf Kosten der Armenkasse gekleidet und untergebracht werden mußte, sich selbst auch während der ihm von der Polizei=Behörde gestellten Frist feste Arbeit und Unterkommen zu verschaffen, dieses nicht verschafft zu haben, auf 3 Wochen Haft unter Anrechnung einer Woche der erlittenen Untersuchungshaft und Ueberweisung an die Landespolizei=Behörde; 10. den Schlosser Peter B. aus Schwarzrheindorf gebürtig, welcher des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, der Bedrohung und des Bettelns beschuldigt war, wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt auf 14 T. Gef. unter Anrechnung einer Woche auf die erlittene Untersuchungshaft, dagegen von der ferneren Anschuldigung der Bedrohung und des Bettelns auf kostenlose Freisprechung. Wegen Beleidigung der Zeugen im öffentlichen Verhandlungs=Termine wurde gegen B. zugleich auf 1 T. Haft erkannt. Die nächste öffentliche Schöffengerichts=Sitzung findet am Freitag den 26. September cr. statt. à Oberhausen, 25. Sept. In der heutigen Schöffengerichtssitzung wurde erkannt: A in Strafsachen: 1. die Dienstmagd Elise A. von hier wurde wegen unterlassener Anmeldung zu 3 Mk. Geldstr. ev. 1 T. Haft verurtheilt; 2. von der Anschuldigung der Erregung ruhestörenden Larms wurde der Rangicer Heinrich W. von hier freigesprochen; 3. der Fabrikarb. Alb. R. aus Lubiewo erhielt wegen Unterschlagung von 3 Pfd. messing. Drahtnägeln eine Geldstr. von 20 Mk. event. 4 T. Gef.; der Knabe Heinrich L. von hier wegen Diebstahls von 3 Gewichtstücken einen Verweis, der Knabe Peter K., der geschaftslose Peter V. und die Eheleute Peter L., sämmtlich von hier, wegen Hehlerei, Ersterer einen Verweis, Peter V. 1 Woche und die Eheleute L. je 2 Wochen Gef.; 4. der Fabrikard. Peter V. zu Cludenbach wurde wegen Meldepolizei=Contravention zu 1 Mk. Geldstr. event. 1 T. Haft verurtheilt; 5. die Dienstmagd Gertrud Th. zu Essen entwendete ihrem früheren Dienstherrn K. einige Stucke Spitzen und ca. 20 Mark daares Geld. Der Gerichtshof bestrafte sie wegen Diebstahls mit 2 Wochen Gefängniß; 6. von der Anschuldigung, ruhestörenden Lärm verursacht zu haben, wurde der Tagelohner Wilhelm B. von hier freigesprochen; 7. der Handelsmann A. aus Hannover verkaufte hierselbst Uhrketten, ohne im Besitze eines Wandergewerbescheines zum Handel mit Uhrketten zu besitzen und wurde dieserhalb mit 48 Mk. Geldstrafe event. 8 Tagen Haft bestraft; 8. der Wirth Johann H. von hier zog seinen Widerspruch gegen ein polizeiliches Strafmandat, Inhalts dessen er wegen Uebertretung der Straßenpolizei=Ordnung bestraft war, zurück. B. in Privatklagesachen: Die Privatklagesache der Ehefrau Tagelohners E. gegen die Ehefrau Bergmanns E. von hier wegen Beleidigung endete mit Verurtheilung der letzteren zu 20 Mk. Geldstrafe event. 4 Tagen Gefängniß. Vermischtes. Vom Landgericht in Hirschberg ist der bisherige Brauereibesitzer Heinrich Hoffmann aus Voigtsdorf wegen Betrug(Bierfälschung) zu 3 Monaten Gefängnitz, wegen Zuckerstoff=Beimischungen zum Bier in 100 Fällen mu 3000 M. Geldstrafe event, ferneren 3 Monaten Gefängniß und wegen Defraudation in zwei Fällen zu je 50 M. event. 10 Tagen Hast verurdeil!. — In Apolde ist am Donnerstag früh der dortige Bahnhof vollständig niedergebrannt. Der Güterschuppen blieb unversehrt. — In Nürnberg wurden Wasserleitungs=Rohre gelegt und dabei dlieb ein Handwerkszeug liegen. Ein Arbeiter kroch tief hinein und blied stecken, daß er nicht vorwärts und rückwärts konnte. Es blieb nichts übrig als 6 bis 8 Rohre zu zerschlagen, um ihn zu befreien. — Bei den daverischen Manövern kamen zum ersten Male Kaffeepatronen(Conserven) zur Anwendung und bewährten sich. — Der in Halle erscheinenden„Saale=Ztg.“ wird aus Torgau geschrieben:„Die dem„Berliner Tageblatt" aus Greiz berichtete Nachricht, daß zwei der Landwehrleute, welche sich kürzlich bei der Landwehr=Uebung weigerten, in einem Viehwagen zu fahren, und deshalb sich an den Kaiser telegraphisch wendeten, zu je acht Jahren Zuchthaus verurtheilt seien, ist lediglich Erfindung eines müßigen Reporters. Den im hiesigen Militärgefängniß derinirten Leuten ist das Urtheil noch gar nicht publicirt.“ Im Gegensatz zu dieser Meldung schreibt die„Altenburger Landeszeitung“ aber, wie folgt:„Wie sich herausgestellt hat, sind die drei Landwehrleute, welche sich telegraphisch beim Kaiser gegen die Beförderung im Viehwagen beschwerten, nicht Zwickauer, sondern Altenburger. Zwei von ihnen sind zu je acht Jahren Zuchthaus verurtheilt. Es erregt diese Verurtheilung in Altenburg großes Aufsehen. Das Urtheil über den dritten ist noch nicht gefällt. Die Frau des einen, Mutter von drei oder vier Kindern, hat bereits ein Gnadengesuch beim Kaiser eingereicht." Diesen einander widersprechenden Meldungen gegenüber erscheint eine Mittheilung von berufener Seite sehr erwünscht. — Eine grauenvolle Geschichte wird von dem„Köslin. General= anz“ mitgetheilt. Sievert, der frühere Besitzer des Kruges zu Turzig bei Rummelsburg, ist vor Jahr und Tag nach Amerika ausgewandert. Der gegenwärtige Besitzer des Kruges fand in diesen Tagen im Keller unter dem Sande sechs menschliche Gerippe. Odenauf lag der seit 1881 vermißte und vielfach gesuchte Handelsmann B. Fürstenberg jun. aus Zanow. Der Vater desselben sicherte seiner Zeit Demjenigen eine Belohnung von 100 Mk. zu, der im Stande wäre, über den Verschwundenen oder dessen Waaren etwas mitzutheilen. Die Vermuthung, Fürstenberg sei erschlagen und beraubt worden, galt damals schon als hochst wahrscheinlich. Zwei Persönlichkeiten, von denen man sich der That versehen konnte, wurden von der Oberstaatsanwaltschaft steckdrieflich verfolgt und von dem Gendarm Sebastian dingfest gemacht. Es waren dies der Zimmergeselle Hermann Scheffler aus Stoip, 38 Jahre alt, welcher zuletzt mit Fürstenberg in der Gegend von Turzig gesehen worden war, und der Tischler Johann Donke aus Alt=Warschau. Derselbe hat 11 Monate in Untersuchungshaft sitzen müssen, weil der Verdacht vorlag, daß er Waaren verkaufte, die von Fürstenberg herrührten. Er wollte dieselben von einer Frau erhalten haben. Die übrigen fünf Gerippe im Keller des Kruges zu Turzig waren jedenfalls arglose Geschäftsleute gewesen, welche von dem damaligen Wirth Sievert getödtet, beraubt und verscharrt worden sind. — Aus Altendurg wird berichtet: In voriger Woche erwartete auf hiesigem Bahnhofe ein Ehepaar aus einem Dorfe in der Nähe unserer Stadt den seit sieben Jahren von der Heimath abwesenden Sohn, der in dieser Zeit in Amerika gelebt hatte. Er kam und die Freude des Wiedersehens war groß. Munter wurde des Sohnes Koffer auf das mitgebrachte Wäglein geladen, das Vater und Mutter fröhlich durch die Stadt zogen. Der Sohn, der, nach dem Aeußeren zu urtheilen, ein seiner Herr war, ging gemessenen Schrittes an der Seite. Im ersten Dorfe, das man durchzog, wurde gerastet, denn man hatte immer noch geraume Zeit zu wandern, ehe man die Spitze des heimathlichen Kirchthurms sehen konnte. Das glückliche Trifolium that sich im Wirthshaus bei Speise und Trank gütlich und der der Sohn sorgte für gute Unterhaltung. Plötzlich entstand zwischen dem alten Vater und dem Sohn eine Meinungsverschiedenheit; die Worte flogen hin und her und wurden immer giftiger, bis der Sohn, der sich wahrscheinlich als Amerikaner fühlte, vom bösen Wort zur bösen That griff und einen Schlag nach seinem Vater führte, der eine Prügelei zur Folge hatte. Die weinend zwischen die Kämpfenden tretende Mutter wurde selber mit hinein verwickelt. Der Vater machte endlich der Rauferei dadurch ein Ende, daß er den Koffer seines Sohnes vom Wäglein herab auf die Straße warf und mit Wäglein und Mütterlein, aber ohne Koffer und Sohn, der Heimath zueilte. Der Sohn nahm seinen Koffer, kehrte wieder um, löste sich in Altenburg ein Fahrbillet und fuhr wieder von dannen, ohne die Heimath gesehen zu haben. — Hamburg, 22. Sept. Der Tischler Voß stieß gestern Abend, angeblich aus Eifersucht, dem Hauswirth Heimford ein Messer ins Herz. Der Tod erfolgte augenblicklich. Voß, welcher verhaftet wurde, erklärt, aufs Aeußerste gereizt worden zu sein. — In Berlin beginnen die billigen Getreidepreise auf den Preis des Brodes zu wirken. Mehrere Bäcker haben Circulare an ihre Kunden versendet, in denen sie mittheilen, daß sie 6 Pfund weißes und reines Roggenbrod von jetzt an für 50 Pf. verkaufen. Bisher bekam man für diesen Preis 4½, höchstens 5 Pfund ausgebackenes Brod. — Die berühmte Villa Fritz Reuters in Eisenach hat der berühmte Sänger Niemann für 75000 M. gekauft; der Eine hat sie sich erschrieden, der Andere ersungen. — Ein Berliner Kunstjünger ist in der Nähe von Kufstein von einem Felsen gestürzt und hat den Tod gefunden,— der dritte Fall seit einigen Wochen. — Eine wichtige Frage wird jetzt in den Londoner Zeitungen discutirt, ohne daß man aber bisher eine Antwort gefunden hätte: Wie kommt es, daß bei den beiden Geschlechtern eine verschiedene Methode des Zuknöpfens der Kleider existirt und die Männer an ihren Röcken die linke Seite über die rechte zuknöpfen, während beim schönen Geschlecht, sofern sie sich dieser Schließungsmittel bedienen, die umgekehrte Methode gebräuchlich ist! Daß der Zufall an dieser curiosen Verschiedenheit die Schuld trägt, geben nur Wenige zu; um so auffallender erscheint sie, wenn man erfährt, daß sie bei den Muselmännern und Hindus ebenfalls existirt. — Unvorsichtige Prophezeihung. Johannes Schoner, ein eifriger Astrolog des 16. Jahrhunderts, kehrte einst auf der Reise bei einem Freunde ein; da sah er das etwa sechs Monate alte Kind desselben in der Wiege liegen. Rasch setzte er sich an des Freundes Schreibtisch und stellte dem Kinde das Horoskop, in welchem er voraussagte, daß dasselbe zu hohem Rang und Würden kommen und ein tapferer Krieger werden würde. Da rief der Vater lachend:„Ader Johannes, es ist ja ein Mädchen!“ — Ueber einen merkwürdigen Ringwechsel berichtet das Sonneberger Tageblatt. Ein junger Mann, der sich kürzlich verlobt hatte, nahm seiner Braut den Verlobungsring ab und steckte ihn an den Golofinger der Mutter der Braut, seiner seitherigen Schwiegermutter. — In der Brauereiausstellung in Hannover haben erste Preise erhalten, erste Actienbrauerei in Culmbach, Actienbrauerei zum Löwendräu in München, Carl Niclas, Exportdierbrauerei in Erlangen Nürnberger Actienbrauerei, vormals H. Henninger; zweite Preise: Brauerei zum Münchener Kindl in München, H. Henninger in Erlangen. — Abwehr. Er(spät nach Hause kommend):„Warum dist Du noch wach, liebe Frau!“— Sie(ergrimmt):„O, über Dein langes Ausbleiben. Ich koche vor Wuth!“— Er:„O, geh weg! Du hast ja gar nicht kochen gelernt.“ Vom Büchertisch. Fürst und angeblich Nihilist. Unter den 247 Persönlichkeiten, welche vor Kurzem in Warschau als des Nihilismus verdächtig verhaftet wurden, befand sich auch der junge Fürst Wladimir Meschtschersky, dessen glänzend geschriebener Roman:„Die Realisten der großen Welt“ auch in Deutschland wohlverdientes Aufsehen macht; doch wurde der Fürst bald darauf nebst 31 Leidensgenossen wieder freigelassen. Es scheint also nicht, daß ihm eine Schuld hat nachgewiesen werden können. Seinen zahlreichen Ver* ehrern wird es interessant sein, zu hören, daß ein neuer großer Roman von Wladimir Fürst Meschtschersky:„Die Frauen der Petersburger Gesellschaft“ demnächst in der neuen illustrirten Wochenschrift„Der Berliner"(Verlag von S. Schottlaender in Berlin) erscheinen wird. Jedenfalls wird auch.. dieses Romanwerk von sensationellem Erfolge sein, da in demselben, dem Vernehmen nach, die schonen, galanten, frömmelnden, intriganten, allmäch=Stigen Frauen der Petersburger Welt mit der schneidigsten Wahrheit und den brennendsten Farben in spannendster Form geschildert werden. Druck und Verlag von Joh. Brendow u. Sohn in Ruhrort. Für die Redaction verantwortlich: Otto Brendow in Ruhrort. i e 50 * Die Buchdruckerei ess„—Joh. Brendow& Sohn Englische Bankfeder beste Bureau- und Comptoirfeder, äusserst dauerhaft, zu haben bei: Andrese& Co., Ruhrort. Jedes Hühnerauge, Hornhaut und Warze wird in kürzester Zeit durch bloßes Ueberpinseln mit dem rühmlichst bekannten, allein echten Radlauer'schen Specialmittel gegen Hühnerangen sicher und schmerzlos beseitigt. Carton mit Flasche und Pinsel= 60 Pf. Wegen ganz wirkungsloser Nach ahmungen verlange man aber ausdrücklich nur das allein echte Radlauer'sche Hühneraugenmittel aus der Rothen Avotheke in Posen. 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Lebensjahr zurückgelegt hat, ausgeschlossen sind Personen, welche unter Vormundschaft oder Curatel stehen, über deren Vermögen der Concursoder Fallitzustand gerichtlich eröffnet worden ist, die eine Armenunterstützung aus öffentlichen oder Gemeindemitteln beziehen oder im letzten Jahre bezogen haben, und die nicht im Vollbesitz der bürgerlichen Ehrenrechte sich befinden. Wer die Listen für unrichtig oder unvollständig hält, kann dies innerhalb 8 Tagen nach der Offenlegung, also bis zum 7. Octbr. cr. bei dem Bürgermeister schriftlich anzeigen oder zu Protokoll geben und muß die Beweismittel für seine Behauptungen, falls dieselben nicht auf Notorietät beruhen, beibringen. Später eingehende Reclamationen gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit der Wählerlisten bleiben unberücksichtigt. Zur Wahl werden nur diejenigen zugelassen, die in der Wähler liste eingetragen sind. Beeck, den 24. September 1884. Der Bürgermeister: Kling Bürgermeisterei Meiderich. Der Herr Minister des Innern hat durch Verfügung am 20. d. Mts. den Tag, an welchem die Auslegung der Wählerlisten zu den Reichtagswahlen zu beginnen hat, auf den 30. September Unter Finweisung auf den§ 3 des Reglements vom 28. Mai 1870 zur Ausführung des Wahlgesetzes für den deutschen Reichstag vom 31. Mai 1869 wird dies hierdurch bekannt gemacht mit dem Bemerken, daß die Wählerlisten für die hiesige Bürgermeisterei vom obigem Termin ab, acht Tage lang auf dem hiesigen Bürgermeister=Amte zu Jedermanns Einsicht Wer die Listen für unrichtig und unvollständig hält, kann dies innerhalb acht Tage nach dem Beginn der Auslegung derselben bei mir schriftlich anzeigen oder zu Protocoll geben und muß die Beweismittel für seine Behauptungen, falls dieselben nicht offen— E19=1=1=Sa Bekanntmachung. Berlin, den 20. September 1884. Nachdem durch Kaiserliche Verordnung vom 18. d. M. bestimmt worden ist, daß die allgemeinen Wahlen für den Reichttag en H. Korthäuer, Meiderich. Größtes Buckskin=Lager des Kreises. Billigste Preise. Anfertigung nach Maaß zu berabgesetzten Preisen. Fertige Herren= und Knaben=Anzüge. Vorzügliche Betiwaaren und Federn. Herar. Kiermann, Ruhrort. Größte Auswahl in echten Goldvaaren, stets das Neueste und Modernste in solider Waare. echt goldener Ketten, sowie auch in Silder, Talmi, Duble u Nickel, Silber-, Alfenide- und Christoffle-Waaren zu den Original=Fabrikpreisen. des Reglements vom 28. Mai 1870(Bundesgesetzblatt S. 275) den Tag, an welchem die Auslegung der Wählerlisten zu beginnen hat auf den 30. September d. J. serdurch fert Der Minister des Imnern gez. v. Puttkamer. Vorstehende Bekanntmachung wird hierdurch unter Hinweisung auf den§ 3 des Reglements vom 28. Mai 1870 des Weiteren mit dem Hinzufugen veröffentlicht, daß die Wählerlisten für die hiesige Bürgermeisterei vom 30. September bis incl. 8. October er. auf dem Verwaltungsbüreau zu Jedermanns Einsicht offen liegen. Wer die Listen für unrichtig oder unvollständig hält, kann dies innerhalb 8 Tagen nach dem Beginn der Auslegung bei mir schriftlich anzeigen oder zu Protokoll geben und muß die Beweismittel für seine Behauptungen, falls dieselben nicht auf Notorietit beruben, beibringen.. D 4g.: i6 ich Dewische mel. Wähler für den deutschen Reichstag in jeder Deutsche, welcher das fünfundzwanzigste Lebensjahr zurückgelegt hat, in dem Bundesstaate, wo er seinen[Wohnsitz hat. Für Personen des Soldatenstandes ruht die Berechtigung zum Wählen so lange, als dieselben sich bei der Fahne befinden. Von der Berechtigung zum Wählen sind ausgeschlossen: 1. Personen, welche unter Vormundschaft oder Kuratel stehen; 2. Personen, über deren Vermögen Konkurs= oder Fallitzustund glichtlich eröffnet worden ist und zwar während der Dauer dieses Konkurs= oder Fallit=Verfahrens; 3. Personen, welche eine Armenunterstützung aus öffentlichen oder Gemeinde=Mitteln beziehen, odersim letzten der Wahl vorhergegangenen Jahre bezogen haben; 4. Personen, denen in Folge rechtskräftigen Erkenntnisses der Vollgenuß der staatsbürgerlichen Rechte entzogen ist, für die Zeit der Entziehung, sofern sie nicht in diese Rechte wieder eingesetzt sind; Ist der Vollgenuß der staatsbürgerlichen Rechte wegen politischer Vergehen oder Verbrechen entzogen, so tritt die Berechtigung zum Wählen wieder ein, sobald die außerdem erkannte Strafe vollstreckt ist, oder durch Begnadigung erlassen ist. Wer das Wahlrecht in einem Wahlbezirke der hiesigen Bürgermeisterei ausüben will, muß hier zur Zeit der Wahl seinen Bohnst hoben.„gi, ut in Lu, Wadf GersAi: Nur diejenigen sind zur Theilnahme an der Wahl berechtigt, welche in die Listen ausgenommen sind. Oberhausen, den 23. September 1884. Der Bürgermeister: Schwartz. Möbel=Fabrik. Empfehle mein Lager in Möbeln zu billigen Preisen. Augase.!4 Ruhrort, Favrirstraße 42. Fur Pesanen deas Soldaenstandes mst die Barctzigung zum Wählen so lange, als dieselben sich bei der Fahne befinden. Von der Berechtigung zum Wählen sind ausgeschlossen, 1. Personen, welche unter Vormundschaft, oder Kuratel stehen, 2. Personen, über deren Vermögen Koncurs= oder Fallitzustand gerichtlich eröffnet worden ist, und zwar während der Dauer dieses Koncurs= oder Fallit=Verfahrens, 3. Personen, welche eine Armenunterstutzung aus öffentlichen oder Gemeinde=Mitteln beziehen, oder im letzten der Wahl vorhergegangenen Jahre bezogen haben, 4. Personen, denen in Folge rechtskräftigen Erkenntnisses der Vollgenuß der staatsbürgerlichen Rechte entzogen ist, für die Zeit der Entziehung, sofern sie nicht in diese Rechte wieder eingesetzt sind. Ag4 t. E,i, wistr vel. Ist der Vollgenuß der staatsburgerlichen Rechte wegen politischer Vergehen oder Verbrechen entzogen, so tritt die Berechtigung zum Wählen wieder ein, sobald die außerdem erkannte Strafe vollstreckt, oder durch Begnadigung erWer das Wahlrecht in einem Wahlbezirke der hiesigen Bürgermeisterei ausuben will, muß hier zur Zeit der Wahl seinen Wohnsitz haben. Redent, in 2. Spunde, 1“ De, Bargrmeihe: Preußische Lotterie=Loose— 1. Klasse 171. Lotterie(Ziebung 1. u. 2. Oct. 1884) v#rsendet gegen Baar: Originale pro 1. Classe: ½/3 à 91, ¼ à 45.50 Mark(Preis 4 Klassen: ½ à 151 Mark, ¼ 4 77 Mark), Antheile mit meiner unter Vorh.„(Hreis ja: alle 4 Klasfea. 1. 2“. 15% Weiß=, Woll= u. Kurzwaaren. Wittwe W. Mayberg, Ruhrort, Landwehrstraße 13. 31. meinem Besitz befindlichen Original= ½ 6, 1/18 3. 1/2 1,50 Man(peus far alle 4 Llaff-u. Carl Hahn, Lotterie=Geschäft, Berlin, 8. 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Die Neußer Zettung, täglich, mit Ausnahme der Sonn= und hohen Feiertage, in einer Auflage von über 6000 Exem. plaren erscheinend, kostet vierteljährlich mit wöchentlichem iün: strirtem Unterhaltungsblatt durch die Post bezogen 2 Mark, durch die Pest bezogen und täglich in's Haus gebracht 2 Maik 40 Pfg.— ohne Unterhaltungsblatt durch die Post bezogen 1 Mark 75 Pfg., durch die Post bezogen mit täglicher Zustellung durch den Briefträger 2 Mark 15 Pfg. Die Neußer Zeitung bringt täglich eine vollständige unparteiisch gehaltene politische Uebersicht, populäre Leitartikel, reichhaltige Locale, Vermischte 2c., Industrie= und Verkehrs=Nachrichten, in ihrer Sonntagsbeilage interessante Artikel belehrenden und unterhaltenden Inhalts. Die Neußer Zeitung, welche sofort nach Schluß des hiesigen Fruchtmarktes expedirt wird, enthält täglich die genaue Angabe der hiesigen amtlichen Frucht= und Oelpreise, zuverlässige Berichte über den Stand der hiesigen und der auswärtigen Frucht=, Oel=, Vich= 2c. Mörkte. Die Neußer Zeitung wird in ihrem täglichen Feuilleton, das sich allgemeiner Anerkennung erfreut, auch im neuen Quartale mehrere sehr interessante, spannende größere und kleinere Erzählungen bringen. Die Neußer Zeitung erscheint in einer Auflage von über 6000 Exemplaren, hat mehr Abonnenten als die andern in den Kreisen Neuß und Grevenbroich erscheinenden Zeitungen zusammengenommen, verschafft daher Anzeigen aller Art, sowohl für Neuß und Umgegend, wie für weitere Kreise berechnet, eine den besten Erfolg versprechende Verbreitung. Der Insertienspreis beträgt trotz der großen Auflage nur 15 Reichs=Pfg. pro Borais=Zeile oder deren Raum. Das illustrirte Unterhaltungsblatt der Neußer Zeitung, welches jeden Samstag 8 Seiten groß beigelegt wird, bringt außer interessanten Erzählungen eine reiche Fülle von Aufsätzen belehrenden und unterhaltenden Inhalts mit guten Illustrationen und hat sich rasch eine große Beliebtheit in unserem Abonnentenkreise erworben. Neuß im Sept. 1884. Erped. der Neußer Zeitung. Abonnements=Einladung auf die„Elberfelder Zeitun Chefredacteur Dr. Casus Möller.) Bei Gelegenheit d's bevorstehenden Quartalwechsels erlaube ich mir hiermit zum Abonnement auf die„Elberfelder Zeitung“ ergebenst einzuladen. Die„Elderfelder Zeitung" erscheint wöchentlich zwölfmal, ist ein politisches Blatt ersten Nanges, enthält den reichhaltigsten lokalen Theil aus Elberfeld=Barmen und ist das bestunterrichtete Provinzialblatt aus Rheinland=Westfalen und Hessen=Nassau bringt einen handelspolitischen Theil mit zahlreichen direkten Telegrammen von allen Hauptstädten des Verkehrs und die besten Originälmarktberichte. besitz: ein mit der größten Sorgfalt ausgewähltes Feuilleton mit zahlreichen Originalarbeiten berühmter Autoren, Berliner Briesen von Ludwig Pietsch, literarischen, historischen und künstlerischen Aufsätzen, regelmäßigen Besprechungen der Düffeldorfer und Kölner Ausstellungen. Die Redaction unterhält in literarischen und künstlerischen Kreisen die besten Verbindungen. Dabei ist auf Sittenreinheit und eine für die Hamilie geignete Lertüre geachlet.. Teuselgg u Vom 28. September ab erscheine im Femucten der charakteristische Beiliner Gesellschaftsreman „Das Auhenmittel von Hans Hopfen. = Die zum Quartalwechsel eintretenden Abonnenten erhalten den Roman nachgeliefert. = Die schnelle, übersichtliche und schlagfertige Grupvirung und Darstellung der Tagesereignisse hat der„Elberfelder Zeitung“ innerhalb der deutschen Publizistik eine eigenartige Stellung erworben.= Bei der bevorstehenden Reichstagswahl werden aus allen Theilen Deutschlauds die Ergebnisse sofort telegraphisch übermittelt. Diese Reichstagswahlen werken die Stellung des Blattes innerhalb der vin demselben vertretenen national=liberalen Partei überhaupt nur noch erweitern Der Abennementepreis beträgt: Für Elberfeld u. M. 6,75 incl. Bringerlohn. Fürdas übrige Deutschland M. 7,75. Der Verlag der„Elberselder Zeitung“.