Nr. 16.— Nuhrort=Homberg=Moers. Dienstag, „ * Februar 1884. 11. Jahrg. Meiderich=Oberhausen. W Inserate werden nach Petitschrift berechnet und kostet die einspaltige Petttzeile 15 Pfg., für Geschäftsleute im Kreise Mülbeim a. d. Nuhr und Duisburg 10 Pfg.— Reklamen 40 Pig Verbunden mit den zwei wertdvollen Lseitigen Beilagen „Illustr. Sonntagsblatt“ und„Humoristische Blätter.“ Erschemt Dienstag, Donnerstag und Samstag. emranturt. 1#m 50 d. uurch de Bod 1###o# er dee Achacion veraapperüich: Otte Grendem in Buhrurt. Druck und Latag von Jod. Grendow u. Gohn u. Aabroct. Allgemeiner Anzeiger für die Amtsgerichtsbezirke Ruhrort, Mörs und Oberhausen. Abonnements= und Inseraten=Annahmestellen: in Ruhrort in der Haxpt Expedinon dei Joh. Breudow u. Cohn; in Laar dei Buchbinder C. F. Trost: m Meiderich dei Th. Pascha; in Oderbausen dei Fr. H. Heimberg, in Homberg bei Buhbinder Gerbard Jansen, Norserstraße; für Moers und Umgegend Gerdard Bannen m Moers. Für die Mlonate Fehruar und Rlärz kostet ein Abonnement auf die Ruhrorter Meidericher Zeitung Oberhausener nebst den zwei Gratisbeilagen „Iu. Untertaltungsslat“= u.„Humorst. Blätter“ Eine Mark. Die Expedition. Tageskalender. 5. Febr. 1831. Die Russen gehen über die polgische Grenze. 6. Fedr. 1864. Gefecht bei Leversee und Idstedt. Rlächsälge Versrecher. Die vor einigen Wochen erwähnte Reichskriminalstatik weist unter der Zahl der Verbrecher und wegen Vergehen bestraften Personen eine enorm hohe Ziffer solcher Verurtheilten auf, welche schon mehrfach vorbestraft sind, die also recht eigentlich den Stamm der Verbrecher in Deutschland bilden. Es ist das eine Thatsache, die schon in früheren Jahren mit besonderem Nachdruck von verschiedenen Seiten hervorgehoben ist, ohne daß aber bisher wirklich umfafsende und ernste Bemühungen sichtbar geworden wären, diesem sch erwiegenden Uebel entgegenzutreten und für seine Einschränkung Sorge zu tragen. Und doch ist gerade dieses Gebiet eins von denen, welche die reichsten und dankbarsten Fruchte zu tragen geeignet sind, wenn sie einsichtsvoll und unermüdlich gepflegt und behütet werden. Es läßt sich nicht verkennen, daß eine Riesenkraft dazu gehört, um hier dahnbrechend aufzutreten. Kein Kampf ist schwerer als der mit dem menschlichen Vorurtheil, nichts ist schwerer zu überwinden, als Bedenken, welche hierin ihren Grund haben. Es ist ferner erklärlich, daß Leuten gegenuber, welche aus dem Gefängniß kommen, nicht nur Vorsicht, sondern auch das eben erwähnte Vorurtheil in vielen Fällen gerechtfertigt sein mag, aber ebenso erklärlich ist es auch, wenn Bestrafte, die nur ein geringes Vergehen verschuldet, durch dies Vorurtheil des großen Publikums immer weiter und weiter gedrängt, und schließlich aus einem anfänglich leichtsinnigen jungen Burschen zum abgestumpften suhllosen Verbrecher werden. Der Weg dis zu diesem Ziele scheint ziemlich lang zu sein, und doch wird er oft in kurzester Frist zurückgelegt; wer aus dem Gefangniß kommt, findet oft nirgendswo sonst Aufnahme als dei Verbrechern! Es ist also kein großes Wunder mehr nöthig. bis er selbst zu einem erklarten Feind der Menschheit wird! Verbrecher wird es stets geben; was sie gefährlich macht, ist ihre große Zahl, welche ihnen einen förmlichen Krieg gegen Gesellschaft und Familie, Staat und alle Oednung zu fuhren gestattet! Die letzten Wochen haben eine solche Reihe von schauderhaften Thaten aufzuweisen, daß sich immer mehr die zwingende Nothwendigkeit herausstellt, in dem Kampf gegen den gräßlichen Gegner die Staatsmacht nicht allein stehen zu lassen. Die Staatsgewalt straft und zuchtigt, dem Verbrecherthum seine Rekruten zu entziehen, ist Aufgabe aller Staatsbürger, denn hier konnen diese weit mehr wirken, als der Staat. Gute Erziehung in Schule und Familie ist die erste und Hauptgrundbedingung, um das heranwachsende Geschlecht auf dem Wege der Ordnung und des Rechtes zu erhalten, und wo diese vermißt wird, wo gewissenlose Eltern ihre Kinder geradezu dem Verbrechen zufuhren, da ist es Zeit einzugreifen und die Kinder öffentlichen Anstalten oder rechtlichen Leuten zu überweisen, sie mit Liede, aber Strenge zur Arbeit und zum Fleiß anzuhalten. Fast ebenso wichtig ist aber die Frage der Wiederaufnahme der rückfälligen Verbrecher in die menschliche Gesellschaft. Wir haben schon oden gesagt, ost ist es Leichtsinn und jugendlicher Uebermuth, der ins Gefängniß führt! Und mancher muß an den Folgen einer einzigen schwachen Stunde sein ganzes Leben hindurch leiden, wird zum fuhllosen Unmenschen! Es ist ein Vorurtheil, welches nicht allein Viele, nein, die große Mehrzahl aller Die Erbin des Herzens. (15. Fortsetzung.) Er maß die Erstaunte mit einem langen, spöttischen Blicke. „Schade, mein Fraulein, schade!— Auch die Freifrau wird ungern dergleichen Gesinnungen bei Ihnen entdecken, ebenso der Herr Pfarrer, der ein Recht, eine Pflicht hat, sich über Ihren religiosen Standpunkt aufzuklären!“ „Ein Recht!“ fragte Hertha stolz,„mein Herr, ich gestehe das Niemandem zu!“ „Nicht— o, das klingt recht bestimmt, man nimmt es sich aber. Wir haben dergleichen auch erlebt. Da war hier in der Nähe auf einem Gut eine junge Dame, sehr sein und sehr klug— aber so rucksichtslos gegen die Kirche, daß sie an einem Palmsonntag in einem Liebhabertheater mitwirkte. Wir waren emport, der Pastor und ich— und von der Kanzel herab donnerte der Pastor gegen ein so sundiges Treiben und überdies erhielt die Familie, in der jene leichtfertige Person war, eine Verwarnung. Wir haden die Freude gehabt, jene Dame bald die Gegend verlassen zu sehen!— Wenn ich Ihnen rathen soll,“ damit trat er so nahe, daß sein Athem das junge Mädchen fast streifte und es angstlich zurückweichen machte,„als Freund rathen soll, so werfen Sie die Irrthumer bei Zeiten ab, sonst durfte Ihres Bleidens hier nicht zu lange sein— oder Sie setzen sich Zufällen aus, die wenig Angenehmes fur Sie haben konnten!" Stolz und gebietend wie eine Konigin, trotz ihrer zierlichen Gestalt, richtete sich Hertha jetzt auf. „Verlassen Sie mich, mein Herr, augenblicklich, und wagen Sie es niemals wieder, ein Wort an mich zu richten, hören Sie, niemals wieder!“ Fluchtig war nicht so leicht zu erschrecken, ja, er vertrat dem jungen Mädchen den Weg, indem er, hohnisch grinsend, erwiderte: „Oho, glaubt man etwa, so mit mir reden zu dürfen? Wollen wir die Stolze spielen? Eo ware das hochst unklug, mein Fräulein, hochst unklug und Sie thaten besser, dergleichen Versuche zu unterlassen!“ Er zögerte eine Sekunde, als erwarte er irgend einen Einwurf, doch Hertha's Augen blieden mut demselden verachtenden Ausdruck auf ihn gerichtet wie zuvor. „Sie haben keine Antwort!“ fuhr er dann fort und sein Lächeln wurde noch widerwärtiger,„auch gut! Ich tröste mich, aber Sie werden bereuen, tief und bitter, und die stolze Weise, in welcher Sie mir begegnen, dußen — früher oder spater— ader gewiß!“ Dann trat er zurück. Wie ein gescheuchtes Reh eilte das junge Mädchen dem Hause zu und die Treppen hinauf, welche nach dem Erkerstudchen fuhrten, das sie bewohnte. Bleich und zutternd sank sie dort auf einen Stuhl. In dem Gemach wurde es dunkel, die Linde draußen, deren Zweige sich fast in das offene Fenster hineindogen, rauschte leise, ganz ferne klang das Platschern des Bergstromes, zuweilen war der leichte Flugelschlag eines Nachtvogels hörbar— das junge Mädchen achtete all' dessen nicht.— Endlich erhod sie sich, dem Fenster zuschreitend, sie beugte den Kopf hinaus, um die heiße Stirn zu kühlen. Ein tiefer Seufzer entfloh ihrer Brust. „Das also ist die Welt!“ fragte sie halblaut,„wie häßlich, wie abschreckend! Das sind die Menschen, die das Edenbild Gottes sein sollen! Eines gerechten, eines edlen Gottes, der sie Alle mit Vaterarmen umschließt! Wie sinde ich mich aus dieser Frage! wo ist ihre Losung! Richt in Unbescholtenen abhält, einem solchen Unglücklichen, der oft kniefallig darum bettelt, die rettende Hand entgegenzustrecken; man stoßt ihn von sich und er ist verloren! Wir haben es schon gesagt, enorm schwierig ist es, das Vorurtheil zu besiegen, welches hier obwaltet, und das in manchen Fällen durch einzelne Unwurdige verstarkt werden mag, aber reich ist der Segen, welcher aus einem kraftvollen, männlichen Entschluß entsoringen muß! Schwer ist die Arbeit zum Beginn, aber finden sich in jedem Orte nur einige wackere Manner, die auch in dem Gefallenen noch ihren Mutmenschen sehen, so wird das gute Werk sich bald Bahn brechen, aus dem die ganze Menschheit Nutzen zieht! Ritische Nachrachten. Berlin, 4. Febr. Der Kaiser hat dem Chef der Admiralität, General von Caprivi, den Stern zum rothen Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaud verliehen.— Im Reichsamt für die Marine wird inzwischen mit großem Eifer an den Vorlagen gearbeitet, die dem Reichstage in seiner nächsten Session zugehen sollen, und die binnen Kurzem schon an den Bundesrath gelangen werden. Den Gesetzentwürfen wird eine von Herrn von Caprivi verfaßte Denkschrift beigefugt sein, die zum Theil zur Motivirung dient. Es wird darin eine Vermehrung des Flottenmaterials, wie auch des Personals gefordert. Die Vermehrung des ersteren bezieht sich hauptsachlich auf die Beschaffung von Torpedodooten, doch soll auch das Panzermaterial vergroßert werden. Die Vermehrung des Personals soll sich auf das Torpedocorps und das Matrosencorps erstrecken. Zur Durchfuhrung dieses Planes sind 140 Millionen nöthig. — Der Regierungspräsident v. Wurmb in Wiesbaden ist der„Post“ zu Folge zum Domherrn in Merseburg ernannt. — In den letzten Tagen ist der Staatsvertrag zwischen Preußen und Hessen betreffend die Correction des Rheines zwischen M inz und Bingen abgeschlossen. Die diesbezügliche Vorlage wird jedenfalls binnen Kurzem an das preußische Abgeordnetenhaus gelangen. — Aller Wahrscheinlichkeit nach wird in etwa 4 Wochen die Einberufung des Reichstages erfolgen, aber bisher ist noch keine einzige Vorlage für den Reichstag auch nur in der Vorbereitung abgeschlossen. Noch nie zuvor hat der Bundesrath eine so stille Session als die jezige gehabt, welche im Herbst ihren Anfang nahm. Zur Vorlage an den Reichstag sind dekanntlich in Aussicht genommen das Unfallversicherungsgesetz, die Reform des Actienwesens, die beiden unerledigten Pensionsgesetze, Verlängerung des Socialistengesetzes und diverse Nachtragsetats. Soll also der Reichstag sofort bei seinem Zusammentritt Arbeit vorfinden, so wird der Bundesrath eine recht umfangreiche Thätigkeit in diesem Monat entwickeln müssen. — Die Unterrichtscommission des preußischen Abgeordnetenhauses beschäftigte sich in ihrer Sonnabend=Adendsitzung auf Grund einer Petition mit der Frage der Vertheilung der Schullasten zwischen dem Guteherrn und der bäuerlichen Gemeinde und faßte den Beschluß, dem Abgeordnetenhause vorzuschlagen, 1) die Petition der Regierung zur Berücksichtigung bei der in Aussicht genommenen gesetzlichen Regelung der Schulunterhaltungslast zu überweisen und 2) die Regierung aufzufordern, dahin zu wirken, daß dis zum Erlaß des vorgedachten Gesetzes bei der Heranziehung der Gutsherin zu den Schullasten besondere Härten vermieden werden. — Nachdem nun auch der Bischof von Münster in den nächsten Tagen wieder nach seiner Residenz zurückkehren wird und zwar, seinem Wunsche gemäß, ohne äußeres Gepränge, wie er vor fast neun Jahren still sich aus der Diocese zurückgezogen, bleiden nur die Bischofssitze von Posen und Koln unbesetzt. Von den zwölf Bischöfen Preußen's sind im Ganzen sechs abgesetzt worden; der erste war der Bischof von Posen(1874), der letzte der Bischof von Limburg(1877). Zwei von ihnen starben im Exil: der Bischof von Paderborn(1879) und der Fürstbischof von Breslau(1881.) Von den sechs nicht abgesetzten Bischöfen starben während des Culzu kampfes die Bischöfe von Fuloa(1873), Trier(1876), und Osnabrück(1878), so daß also nur 3 Biethümer noch besetzt waren: Culm, Ermland, Hildesheim. Neue Bischose erhieiten: Trier und Fulda 1881, Osnabruck, Breslau, Paderborn 1882. — Der zehnte Provinziallandtag der Provinz Brandenburg ist zum 2. März nach Berlin zusammenberufen. — Nach dem Muster der anarch istischen Drohbriefe, die jetzt in Wien an der Tagesordnung sind, hat ein socialistisches Executiocomitee in Dresden seinem Herzen Luf: gemacht und anonyme Briefe versendet. Seltsamermir? Nein, denn mein Herz zittert und zagt und verzagt. Das ist die Welt und das ist der Kampf in der Freiheit, der Kampf mit der Pflicht! flusterte sie vor sich hin,„o, wie schwer, wie viel schwerer ist derselbe, als ich ihn geglaubt! Seltsam, was sagte die Sibylle doch dort draußen im Walde von dem Sonnenschein?“ Sie blieb auf's Neue in Gedanken versunken stehen; nach einer Weile tönte ein Pochen an der Thur, es ward zum dritten Male wiederholt, als Hertha es erst bemerkte. „Das Fräulein ist ohne Licht!“ fragte das Kummermädchen der Freifrau verwundert, in echt westfalischem Dialect,„soll ich es anzunden!“ „Ja“, antwortete Hertha mechanisch,„ich bemerkte nicht einmal, daß es dunkel war.“ Das Mädchen sah mit erstaunter Miene nach ihr hin und schuttelte dann den flachsblonden Kopf. Wie war es nur moglich, das Dunkelwerden nicht zu bemerken, wenn anders man nicht schlief, und darnach sah das Fraulein mit den glanzenden Augen und den erregten Zugen nicht aus. Sie stellte das Licht auf den Tisch, schritt der Thure zu und sagte dort angelangt, plotzlich, indem sie erschreckt die Hand hob: „O, Herr! ich vergaß fast— die gnadige Frau lassen das Fräulein bitten; nein, Maria und Joseph! ich hatt's fast nicht bestellt!“ „Es ist gut!“ winkte Heriha.„Ja, es ist gut! Wozu langer thörichten Gedanken nachhängen!“ Sie trat zum Spiegel, fuhr glättend über die schweren Flechten, zupfte an der schwarzen Kreppkrause, welche ihren weißen Hais umschloß, und verließ das Hertha war eine excentrische Natur, so oft sich ihrer eine Stimmung demächtigte, gab sie sich ihr voll und leidenschaftlich hin, um sich spater edenso plotzlich wieder von einer andern deherrschen zu lassen. Als sie jetzt die Treppe hinunter schritt, war ihr Gesicht wieder heiter, ein Zug von Trotz lag um den hubschen Mund— Trotz, den sie dieser dosen Welt dieten wollte. So trat sie in das Theezimmer, wo die Freifrau im Sopha lehnte, Nora mit einer Puppe in einer Ecke Conversation machte und Herr Fluchtig seitwäcts nur auf der äußersten Kante des Studles saß, den dlenden, dünnbehaarten Kopf gesenkt, die Augen niedergeschlagen. Die Theetasse, welche ihm die schone Hand der Frau von Wirning selber gereicht hatte, stand noch underührt vor ihm. Die Freifrau schien in besonders gnädiger Laune, sie lächelte sogar wohlwollend, als sie den Lehrer vorstellte. Er machte, ohne die Augen aufzuschlagen, eine sehr schuchterne und linkische Verdeugung, kein verrieth, daß er das junge Madchen dereuts gesehen und gesprochen. „Sie meinen also bemerkt zu haben“, wandte sich die schone Hausfrau, ein unterbrochenes Gesprach wieder aufnehmend, an Herrn Flüchtig,„daß in unserer Gemeinde die Wohlthaten schlecht angedracht, mit Undank entgegen genommen sind! Wenn Sie dafur genugende Beweise liefern konnten, so mußte und wurde ich mich entschließen, die Leute einmal fuhlen zu lassen, wie unrecht sie thun... und die für die Melldorfer Armen bestimmte Summe Anderen zuwenden. Seien Sie also offen.“ Der Ledrer zuckte die Achseln und lispelte mit leiser, gegen vorhin ganz veränderter Stimme: „Gnadige strafen mich mit Ihrer Güte... ich kann, ich muß... Namen zu nennen, Gnadige, soll mir mein christliches Mutgefuhl verduten. weise sind die ersten Opfer dieser unschadlichen Attentate gerade die Abag. Bedel und Liebknecht gewesen. In den curiosen Schriftstucken, weiche sie erhalten, heißt es, daß eine neue Cdarlotte Corday bis zum zdm 18. Febt. den Spruch der heimlichen Jury vollstreckt haben werde. Auch der„dicke Kayser“, der socialistische Adgeordnete, olle nicht geschont werden. — Ueberfullung in der Justizcarriere. Nachstehendes Zahlenmaterial, welches wir dem„Jahrduch der deutschen Gerichtsverfassung" entnehmen, giedt ein Beweis für die Ueberfullung, die augendlicklich in der Juristencarriere herrscht. Am 1. Juli 1883 waren vorhanden an Rechtskundigen, welche die erste Prüfung bestanden haben(Referendaren, Rechtspraktikanten, Justizreferendaxen II. Kl. und Accessisten), in ganz Deutschland 5332, an solchen, welche d s zweite Examen bestanden haben(Assessoren, gepruften Rechtspraktikanten, Justizreferendaren I. Kl. und Accesfisten) 1265. Diesen 6597 vorhandenen Candidaten stehen außer den Stellen bei den odersten Justiz=Verwaltungsbebörden 7022 Richterstellen und 533 Staatsanwaltsstellen, ioesiten eungen aun haie chierheln eun elsienteheler stellen vorhanden sind. Von diesen etatsmäßigen 4200 Stellen sind in dem Jahre vom 1. Juli 1882 bis 1. Juli 1883 nur 152 oder 3,64 pSt. zur Erledigung gekommen. Bleibt dieses Verhältniß, wie zu erwarten steht, bis auf nicht absehbare Zeit dasselbe, dann würden die jezt vorhandenen Referendare und Assessoren auf Jahrzehnte hinaus den Bedarf an Richtern und Staatsanwälten zu decken im Stande sein. Nun geht allerdings ein bedeutender Theil zur Regierung u. s. w. über und ein noch größerer Theil wählt die Rechtsanwaltschaft zum Beruf. Ganz zu hoch darf man diesen Abgang aber auch nicht rechnen, denn es sind zur Zeit 4342 Rechtsanwälte im deutschen Reiche vorhanden, die den Bedarf zum größten Theil decken und von denen jährlich nur eine geringe Zahl ersetzt zu werden braucht. Bayern zeigt verhaltnißmäßig viel bessere Chancen als Preußen, denn dort sind nur 446 geprüfte Rechtskundige und 1213 Richter= und Staatsanwaltsstellen vorhanden, edenso steben in Württemberg den 110 Anwärtern 294 Stellen, in den thüringischen Staaten den 134 Anwärtern 258 Stellen und in Braunschweig den 38 Anwärtern 91 Stellen bei ihrer Erledigung offen. Auch in den anderen Staaten bleibt die Zahl der im Justizdienst befindlichen Anwärter hinter der Zahl der ständigen Stellen bedeutend zurück, nur Hessen mit 171 Anwätern und 176 Stellen und Sachsen mit 498 Anwärtern und 428 Stellen zeigen ein dem preuzischen Staate analoges Verhältniß. Das Johrbuch enthält auch interessante Tabellen über das Ergebniß der juristischen Prüfungen in den drei Jahken 4520 Candidaten gelangt, von denen 3700 bestanden, 820(18 pCt.) nicht bestanden haben; davon entfallen auf Preußen 3185 Candidaten, von denen 618 (19,6 pCt.) durchfielen. Die zweite Staatsprüfung wurde 2467 Candidaten abgenommen, von denen 338 nicht bestanden, d. s. 13,7 pCt. Preußen hatte unter 1717 Candidaten 298 oder 17,3 pCt. Nichtbestandene. Jn Payern und Wurttemberg scheint besonders das zweite Eramen keine großen Schwierigkeiten zu machen; in Bayern fiel von 228 Candidaten nur 1 durch und in Württemberg von 61 gar keiner. Die Hauptergebnisse der Viehzählung vom 10. Januar 1883. Bekanntlich hat diese Zahlung genau am gleichen Tage zehn Jahre nach der ersten Aufnahme des Viebstandes(10. Januar 1873) stattgefunden. Die Mittheilungen der Ergednisse an das statistische Amt waren aus den einzelnen Staaten bis zum 31. December 1883 zu machen; es ist daher seldstverständlich unmoglich, schon jetzt eine genaue Beardeitung derselden vorzulegen. Um aber einstweilen wenigstens die Hauptsummen bekannt zu geben, hat das statistische Amt vorläufig einen Auszug aus jenen Mittheilungen zusammengestellt. Es wurden darnach am 10. Januar 1883 im deutschen Reichsgebiete gezählt 3522316 Pferde(gegen 3352231 im Jahre 1873), darunter über 3 Jahre alt 2962921(gegen 2903829), 1009 Maulthiere und Maulesel(gegen 1626), 8786 Esel(gegen 11 689), 15785322 Stück Rindvieh(gegen 15776702), darunter 1 445204 Ochsen und Stiere, ausschließlich Zuchtthiere, uber 2 Jahre alt(gegen 1 564731) und 9086 906 Kuhe über 2 Jahre alt(gegen 8 961 222), 9 205791 Schweine(gegen 7 124088), 19 185362 Schafe(gegen 24999406), 2639994 Ziegen(gegen 2 320002), und 1911748 Bienenstocke(gegen 2333484). Zugenommen hatte alse die Zahl der Pferde, des Rindviehs überhaupt und der Kuhe insbesondere, der Ziegen und in sehr erhedlichem Maße die Zahl der Schweine; abgenommen dagegen die Zahl der Maulthiere, Maulesel, der Esel, der Ochsen und Stiere, der Bienenstocke und vor a em der Schafe. Auf Preußen kamen bei der letzten Zahlung 2417138 Pferde, darunter 2016 775 über Ich bin ungern ein Angeber, wir Alle sind sundliche, irrende Menschen Ader die Welt und die Menschen werden mit jedem Tage schlechter!“ Die Freifrau zuckte ungeduldig die Achseln. „Was trug sich denn also zu, es ist nothwendig, daß ich's erfahre!“ Herr Fluchtigs Miene war jetzt die eines armen Sünders. „Gnädige haben vergangene Weihnachten eigenhändig genäht, um die Durfuigen zu kleiden, und wenn die räudigen Schafe unter unserer Heerde das nicht anerkennen... ach, die räudigen sind leider in der Mehrzahl... und wenn die vertheilte Geldsumme mit Spott als ein geringes Almosen aufgenommen wurde,— zürnen Gnädige mir nur nicht daruber!“ Es sah fast ruhrend aus, mit welch zerknirschtem Gesicht Herr Flachtig die Hände faltete und zu der Hausfrau hinblickte. Eine kleine Falte zog sich auf Ottliens Stirn zusammen. „Wie könnte ich Sie verantwortlich machen wollen, lieber Herr Fluchtig, ich weiß ja, was ich von Ihrer christlichen Gesinnung zu halten hade“, sagte sie und setzte dann scharfer hinzu:„Ich brauche keine anderen Beweise, denn ich glaube Ihren Worten; ich will auch keine Namen wissen, aber die Undankbaren sollen doch meinen Unwillen empfinden!“ „Gnädige haben Recht, Gnadige finden in Ihrem reinen Herzen steis das Richtige!“ entgegnete die sußliche Stimme des Dorfschullehrers. „Sie sprachen vorhin“, fuhr die Freifrau fort,„von den Missionaren, welche im Begriff sind, nach Afrika zu gehen und Liebesgaden sammeln. Wie ware es,— Sie wissen, ich liede es nicht, vor Aller Augen zu geden!“ „Nein, die Gnadige defolgen immer den Bidelspruch, die Linke nicht wissen zu lassen, was die Rechte thut, der Herr segnet dieses Wohlthun doppelt.“ „Wie wäre es“, die Einwurse des Lehrers wurden stets scheinbar nicht brachtet,„wenn ich die Summe, welche ich zur Vertheilung fur Melldorf bestimmte, dießmal den Rissionaren zu ihrem christlichen Liedeswerk gade?“ Die zu bekehrenden Christen im fernen Afrika werden die milde Hand segnen, die sie fuhren half!“ „Ader ganz in er Stille, ganz in der Stille!" wiederholte die schöne Wohlthaterin,„Sie wissen das und ging dabei auf einen Seiteatisch zu, von welchem sie ein versiegeltes Pucket nahm. Die Augen des Lehrers funlgten, aber sie waren bereits wieder demurhig gesenkt, als die Freifrau zu ihm herantrat und das kleine Packet in seine Hand legte. „Der, der auch die Heiden als seine Kinder heranruft, segne Sie“, sagte er, mit einem Versuch, seine schmalen Lippen auf die Hand zu pressen, aber dieselbe wurde schleunigst zuruckgezogen. Die Portiere der gegenuder liegenden Thür offnete sich und Elfriede trat ein. Sie sah ernst und fast kummervoll aus, odwohl sie den schönen Kopf stolz und hochaufgerichtet wie immer trug. Ein leichtes Sommerkleid nur dort, wo sich der derzsormige Ausschnitt des Kleides schloß, war eine srische Rose befestigt. Ale sie Herrn Fluchtig, der der ihrem Erscheinen eine Anzahl Diener machte, gewahrte, flog ein Zug des Mißzbedagens uder ihr Gesicht, wie wenn sie D's Seite nieter und fragte in ihrer herzlichen Weise nach dem Ergehen des jungen Mädchens. „Herr Fluchtig,“ wundte sie sich dann plotlich au den jetzs schweigsem gwerdenen Bohrer, so daß er erschreckt seine Theetasse, in weicher er sorden 2 Jahre alt, 592 Maulthiere und Maulesel, 6446 Esel, 8737199 Stück Rindvieh, darunter 747136 Ochsen und Stiere über 2 Jahre alt und 5132839 Kühe über 2 Jahre alt, 14747975 Schafe, 5818732 Schweine, 1679686 Ziegen und 1237991 Bienenstocke. — Am Montag Abend fand bei dem Kaiser und der Kaiserin im Schlosse eine Ballfestlichkeit statt, zu welcher 1650 Einladungen ergangen waren. — Der„Voss. Ztg.“ zu Folge darf es als sicher angesehen werden, daß dem preußischen Landtage in seiner gegenwärtigen Session kein neues kirchenpolitisches Gesetz zugeht; nicht einmal die Verlängerung des Gesetzes von 1882, soweit es mit dem 31. März dieses Jahres außer Kraft tritt, ist in Aussicht genommen. Oesterreich=Ungarn. In Wien ist es still geworden, gen still! Seidem der am Donnerstag begonnene Ausnahmezustand die ganze Stadt und Alles, was darin ist, der Polizei zu Fußen legt, wird jedes Wort doppelt bedacht, bevor es ausgesprochen wird. Die Zeitungen sind deshalb sehr zuruckhaltend geworden, denn dem Damoklesschwert der Suspendirung unterliegen Alle! Das Parlament hat über die kaiserliche Ver ordnung am Dienstag noch zu beschließen, es ist jedoch kein Zweifel, daß es seine Zustimmung ertheilt. Die Ausweisung und Verha tung verdachtiger Personen geht in großem Maßstabe vor sich. In Wien ist die Druckerei des Buchdruckers Jacobi polizeilich geschlossen. In derselben wurde die„Zukunft", das Organ der radikalen socialistischen Partei, hergestellt. Sämmtliche auf Grund des Ausnahmezustandes zu treffenden Maßregeln werden Nachts ergriffen. Nachrichten aus Wien zu Folge ist der Morder Bloch's ein Arbeiter, welcher früher bei der Bahn in Wien beschäftigt war. Er selbst hat dies aber noch nicht eingestanden. Die Sparchendebatten haben am Freitag ihr definitives Ende erreicht! Die Polen und Czechen konnen mit ihren Erfolgen zufrieden sein, welche sie über die Deutschen errungen, und zu denen ihnen die Mitglieder des Ministeriums Taaffe behilflich gewesen sind. Auch auf diesem Gediet wird aber einst der Tag der Abrechnung kommen. Frankreich. Aus Tonkin liegt noch nichts Neues weiter vor! Es steht fest, daß der Angriff auf Bacninh erst Anfang März und zwar mit 10000 Mann erfolgen wird. Großbritannien. Das neue Buch der Königin von England, welches in 14 Tagen erscheinen wird, ist reich an Betrachtungen über die wichtigsten offentlichen Ereignisse der letzten 20 Jahre, sowie an Urtheilen über die verschiedenen Staatsmänner ihrer Regierungszeit. John Brown(der verstorbene Kammerdiener der Königin) nimmt viele Seiten des königlichen Tagebuches in Anspruch. Eine zweite Person, welche das Tagebuch ausführlich schildern wird, ist der verstorbene Norman Mac Leod. Die Königin erzählt ihre erste Unterredung mit dem schottischen Caplan in Balmoral nach dem Tode des Prinzen Albert. Dr. Mac Leod hatte, wie es scheint, einen Mangel an Resignation auf Seiten der Königin, anläßlich des Ver lustes, welchen sie erlitten, bemerkt. In einer Predigt, die er vor der königl. Familie bei dieser Gelegenheit hielt, richtete er eine Art von Appell an die Monarchin. Nach dem Gottesdienst ließ die Königin den Caplan zu sich bescheiden„Sie würde“, so lauteten ihre eigenen Worte,„niemals vor ihren Pflichten zurückschrecken, aber sie könnte nicht versprechen, daß für eine geraume Zeit Alles, was sie thäte, nicht mechanisch gethan werden würde.“ Viele Seiten des Buches zollen den unschätzbaren Eigenschaften der Lady Ely einen personlichen Tribut. Viele andere enthalten Skizzen über Abende in Balmoral, an denen, während die Königin am Spinnrade saß, Dr. Mac Leod und Andere ihr Gedichte von Burns vorlasen. Sehr ausführlich verbreitet sich das Buch über alle Umstände, welche den Sturz des zweiten Kaiserreiches in Frankreich begleiteten und in sehr klaren, selbst schneidigen Sätzen giebt die Monarchin ihr Urtheil über den Character Napoleon's III. ab. Die Episode der schweren Krankheit des Prinzen von Wales fehlt in dem Buche natürlich nicht, sonst aber kommt der Name des Thronerben nicht so oft vor, als erwartet werden durfte. Dynamitcomplotte werden neuerdings auch in dem sonst so loyalen Schottland geschmiedet. Wie aus Oban gemeldet wird, sind auf der Insel Null 6 Männer verhaftet, welche einem Dynamitbund angehörten. Spanien. Seit dem Bestehen des Ministeriums Canovas del Castillo ist jenseits der Pyrenden Alles eitel Freude und Sonnenschein. Nach den Madrider Berichten sieht es gerade so aus, als ob die Ruhe des Landes nunmehr ständig gesichert wäre. Zu wünschen wäre es ja gewiß, daß dem so ist, und alle vernünftigen Spanier, bis auf die Tellköpfe von Republikanern, sind gewiß zufrieden damit. Mit besonderem Nachdruck meldet der Telegraph, daß der König sich als permanentes Mitglied des Literarischen Athenäums in Madrid hat einzeichnen lassen, nachdem er am Freitag der Einweihung des neuen Hauses der Gesellschaft beigewohnt. Dieser Umstand verdient nämlich besonders deshalb Beachtung, weil das Athenäum 1868 der Mittelpunkt der revolutionären Agitation war, und jetzt das Institut durchaus monarchisch gesinnt ist. Der Ausbruch eines neuen militärischen Aufstandes in Spanien wird erwartet. Rußland. Der Chef des Hofstaates des Czaren, General=Adjutant von Richter hat sich in der Nacht zum 30. Januar in Folge eines Falles aus seinem Schlitten eine Verletzung zugezogen, welche ihn an das Bett fesselt! Die„Schlittenmalheure“ scheinen epidemisch zu werden. Landtags=Verhandlungen. Abgeordnetenhaus. □ Berlin, 4. Fedr. Die Berathung des Cultusetats wird bei dem Capitel„Universitäten“ fortgesetzt. gerührt hattte, niederstellte,„Sie haben wohl eine sehr fügsame und geduldige Schuljugend in Melldorf?“ „Fügsam, geduldig!“ stotterte der hagere Mann,„wie meinen Gnädige? Die Kinder machen mir viel zu schaffen, es ist kein guter Geist unter ihnen und trotz aller christlichen Zucht wenig zu erreichen!“ „Allerdings, mir scheint es auch, daß kein guter Geist unter ihnen herrscht,“ sagte Elfriede spöttisch,„denken Sie doch, ich fand heute Morgen einen Knaben im Walde, der absichtlich die Schule versäumte.“ „Wie? Erinnern sich Gnädigste wohl, wie er aussah!“ fragte der Schulmeister hastig,„es ist, weil die Eltern oft Kranksein der Kinder vorschutzen und sie absichtlich dem Unterricht fern halten— da käme ich je ganz hübsch hinter die Wahrheit! Darf ich bitten?“ „O ja, der Knabe ist nicht zu verkennen, denn er war gezeichnet. Er trug nämlich eine fingerbreite Schmarre über der rechten Wange, und als ich ihn nach der Ursache fragte, gestand er mir weinend, daß ihn der Lehrer für ein kleines Versehen so gestraft,— der protestantische Lehrer in Melldorf. Und weil er Furcht habe, in's Elternhaus und in die Schule zurückzukehren, so habe er sich im Walde versteckt. Nicht wahr, es giebt nur einen protestantischen Lehrer in Melldorf!“ Herr Flüchtig war todtenbleich geworden. „Glauben Gnädige nur solchen lügenhaften Jungen nicht!“... brachte er mühsam hervor. „Ich überzeugte mich auch erst, eh' ich glaubte,“ sagte die schöne Frau ernst und fast drohend.„Ich brachte den Knaben in sein Dorf zurück und erfuhr dort, daß er nicht log.“ „Ich kann die Baronesse versichern, daß ohne die strengste Zucht mit dem Dorfgesindel nichts zu erreichen ist,“ erwiderte der Lehrer, welcher jetzt seine Fassung wiedergewonnen hatte:„daß der christliche Eifer zuweilen einmal zu weit geht, wer kann darüber urtheilen wollen! Wir sind alle irrende Sünder und schwache Menschen, Baronesse, Alle, Alle!“ Es entstand eine peinliche Pause, welche die Hausfrau unterbrach, in dem sie sagte: „Gewohnt sich der neue Pastor an den Aufenthalt in unserer Gegend? Und wie spricht man im Dorf über ihn!“ Herr Flüchtig zuckte die Achseln. „Er ist ein sanfter Mann, vielleicht etwas zu sanft, unser Landvolk erheischt eine strenge christliche Zucht! Aber nun werden die Gnadigste mir verzeihen, daß ich mich auf den Heimweg mache. Es ist ein weiter und finsterer Weg Er suchte nach Hut und Stock und kam dabei in Hertha's Nähe, welche sich zu Nora und ihrer Puppenfamilie gebeugt hatte. Indem er that, als bewundere er die letztere, flüsterte er leise dem jungen Mädchen zu: „Sie sehen, wie ich bei der Freifrau stehe——— lassen Sie sich nochmals warnen!“ Eh' sie aufblicken konnte, stand er schon drüben vor Ottilie und machte seine devotesten Bücklinge. Der Abschiedsgruß für Elfriede war weniger respectvoll, ja, ein hohnisches Grinsen flog dabei uber sein Gesicht. „O,“ rief die Baronin von Siedenegg, als sich die Thüre hinter ihm geschlossen,„es ist mir jedesmal unheimlich, wenn ich den Menschen sehe!" „Du thust ihm Unrecht," lächelte Ottilie,„er ist ein frommer, einfacher Mensch— und Deine Erzählung that mir leid um seinetwillen; mein Gott, es ist doch kein welterschutterndes Ereigniß, wenn ein Bauerndube einmal Saestraft wird. Ich denke, Du hast gestahlte Nerven!“ 7 U Elfriede erwiderte nichts, sie trat durch die Glasthüre hinaus auf die Terrasse und sah sinnend hinauf zu dem gestirnten Himmel. Hertha erzählte Nora halblaut eine Puppengeschichte und die Hausfrau warf sich gähnend in die Sophaccke.(Fortsetzung folgt.) Abg. Huossen klagt über den schlechten Zustand des mineralogischen Instituts der Universität Halle und wünscht Promenadenanlagen für die Studenten. Regierungsseitig werden die beregten Mängel anerkannt und wird Abhilfe versprochen. Abg. Schreiber=Mardurg wünscht Ersetzung des Curatoriums über die Universität Marburg durch einen Curator, wogegen sich Abgg. Dr. Enneccerus, Schmidi= Stettin und Windthorst aussprechen. Abg. v. Furth bedauert, daß an der Universität Bonn altkatholische Professoren angestellt seien.— Minister v. Goßler entgegnet, daß sich der Curator der Universität Bonn während des ganzen Culturkam fes der Parteilichkeit enthalten habe. Abg. Dr. Windthorst beschwert sich daruber, daß der berr. Herr keinen Schritt gethan habe, um seine Professoren von der Agitation abzu halten.— Abgg. v. Cuny und Virchow erwidern, daß der Curator dazu gar kein Recht gehabt hatte. Windthorst's Vorschläge gingen darauf hinaus, für die Professoren Conduitenlisten einzufuhren, wie früher für die Volksschullehrer. Abgg. Windthorst und Bachem bleiben dabei, daß der Bonner Curator eine einseitige Agitation hätte verhindern müssen.— Minister v. Goßler erklärt, er konne unmöglich die Curatoren zu politischen Aufsichtsbeamten machen.— Abg. Windthorst führt aus, die Wissenschaft sei nicht frei, sonst mußte man den Katholiken erlauben, eigene Universitaten zu errichten, wo eine andere Wissenschaft gelehrt werde, als die Virchow'sche. Er und Abg. Mosler beschweren sich dann darüber, daß Professor Dr. Spieker an der Akademie zu Munster eine Philosophie lehre, die mit den Heilswahrheiten des Christenthums in Widerspruch stehe. Der Staat durfe eine Bekämpfung des Christenthums nicht mit seiner Autorität decken, das wäre gerade so, als wenn man gestatten wollte, daß in einer Militarschule ein Professor die Republik für die deste Staatsform erklare. Minister v. Goßler erwidert, daß die Unterrichtsverwaltung wegen der wissenschaftlichen Lehre des Professors Dr. Spieker nicht einschreiten könne. Wegen Anstellung eines Professors für katholische Philosophie an der Akademie zu Munster seien Verhandlungen im Gange, es sei aber schwer einen solchen zu gewinnen, denn die Herren gingen nicht gern hin. Abg. Virchow hält einen katholischen Philosophie=Professor an sich für einen Widerspruch. Ein katholischer Professor konne bei weiterem Nachdenken leicht in ketzerische Bahnen einlenken. Mosler habe über das Ziel hinausgeschossen. Die Consequenz seiner Ausfuhrungen wurde gewesen sein, die Beseitigung aller Philosophie=Professoren zu fordern. Spiecker gehe in seiner Philosophie übrigens noch nicht einmal so weit, als Leibniz. Abg. v. Schorlemer: Der Minister wolle Professoren wie Spieker nicht zurechtweisen, wenn aber ein Professor für Socialdemo kratie und Republik eintreten wurde, ließe gewiß die Ruge nicht auf sich warten. Früher habe es in Munster nicht an katholischen Professoren gefehlt, aber man suche die Anstalt zu protestantisiren und das erwecke Mißtrauen. Abg. Windthorst ist erstaunt, daß der Minister den Lehrern des Unglaubens Schutz gewähre, und daß die conservative Partei dazu schweige. Für die evangelische Kirche sei die Sache ebenso wichtig, wie für die katholische. Abg. Dr. Enneccerus bestreitet den rein katholischen Character der Academie von Munster und weist auf die protestantische Universität Marburg hin, wo katholische Professoren in aller Eintracht neben ihren protestantischen Collegen wirkten. Die Etats der Universitäten werden darauf angenommen und in die Berathung des Etats der höheren Lehranstalten eingetreten, wobei sich Abg. Kantak über die Zurücksetzung und Unterdrückung der polnischen Sprache beklagt. Dann wird die Weiterberathung auf Dienstag vertagt.— Der Prasident giebt zum Schluß eine Uebersicht über die Geschäfte und stellt Abendsitzungen in Aussicht. Provinzielle Nachrichten. * Duisburg, 5. Febr.[Abgefaßter Kirchendieb.] Gestern Nachmittag um 1 Uhr wurde in der St. Josephskirche ein Individuum abgefaßt, welches im Begriffe stand, den Opferstock seines Inhalts zu entledigen. Nach seiner Angabe ist der Kirchendieb der Handelsmann Bernh. R. aus Münster. Einstweilen wurde er hinter Schloß und Riegel gesetzt. Berge=Borbeck, 1. Febr.[Unglücksfall.] Der etwa 5jährige Sohn eines hier wohnenden Gärtners wollte heute Abend das Anschlußgeleise der Eisenhütte Phönix überschreiten, um zu der elterlichen Wohnung zu gelangen. Hier gerieth der Kleine zwischen zwei leere Wagen und wurde ihm der Kopf von den Pussern zusammengedrückt, so daß der Tod augenblicklich erfolgte. Man fand die Leiche bald nachher auf dem Geleise, unweit derselben lag eine Düte, die der Knabe hatte nach Hause bringen wollen. Der Schmerz der so hart betroffenen Eltern ist unbeschreiblich. Elberfeld, 2. Febr.[Todesurtheil und Freisprechung.] Die Schwurgerichtsverhandlung wider Albert Ziethen und August Wilhelm, beide angeklagt,„im October 1883 zu Elberfeld gemeinschaftlich die Ehefrau Albert Ziethen geborene Maria Härtel vorsätzlich getodtet und diese Tödtung mit Ueberlegung ausgeführt zu haben(Verbrechen gemäß§§ 211 u. 47 des St.=G.= B.), ging nach sechstägiger Dauer heute Abend um 8 Uhr 30 M. zu Ende. Der Wahrspruch der Geschworenen erklärte den Angeklagten Albert Ziethen für schuldig: im October 1883 zu Elberfeld seine Ehefrau Maria geb. Härtel vorsätzlich getödtet und diese That mit Ueberlegung ausgeführt zu haben. Es sei aber nicht erwiesen, daß diese That gemeinschaftlich mit einer anderen Person ausgeführt worden, und den Angeklagten August Wilhelm der ihm zur Last gelegten Verbrechen und Vergehen für nichtschuldig. Auf Grund dieses Wahrspruches erkannte das Gericht gegen Albert Ziethen nach§ 911 des Str.=G.=B. auf Todesstrafe, und sprach den August Wilhelm von Strafe und Kosten frei.(E. 3.) Am letzten Sonntag, den 27. v. Mts., verließ gegen 9 Uhr Abends der am Bahnhofe Kleinenbroich postirte Bahnwärter seine Wohnung, um in einem benachbarten Wirthshause ein Glas Bier zu trinken. Etwa eine Viertelstunde später klopfte es an die Thür seiner Wohnung; die allein zurückgebliebene Ehefrau des Bahnwärters öffnete dieselbe und war nicht wenig erschrocken, als zwei Männer mit geschwärzten Gesichtern eintraten. Der eine derselben faßte sie am Halse, setzte ihr ein Pistol auf die Brust und verlangte, daß sie ihr Gelo herausgebe, während der andere an der Frau vorbeiging, die auf dem Tische des Wohnzimmers stehende Lampe nahm und sich damit in ein Nebenzimmer begab, in welchem der Bahn wärter in einem Kasten einen 50=Markschein aufbewahrte. Letzteren hatte er von seinem Vierteljahrsgehalt, das er gelegentlich des letzten Zahltermins erhalten, nachdem er verschiedene Zahlungen davon gemacht, erübrigt und wollte davon die laufenden Ausgaben der nächsten Zeit bestreiten. Die Räuber hatten vielleicht noch einen großeren Rest des besagten Gehaltes im Hause vermuthet. Nachdem sie den 50=Markschein an sich genommen, verließen sie das Haus. In Bezug auf die Thäterschaft ist, wie wir vernehmen, bis zur Stunde noch nichts bekannt.(N. Solingen, 29. Jan.[Glucklicher Fall.] Zu Wiodert, Burgermeisterei Hohscheid, hatte sich am Sonntag ein Mann einen derartigen Rausch angetrunken, daß ihn Bekannte nach Hause transportiren mußten. Bald nachher fanden ihn jedoch Vorübergehende wieder auf der Straße liegen. Er hatte ein Fenster seiner im ersten Stock belegenen Wohnung für die Thür angesehen und war auf diesem ungewöhnlichen Wege wieder in's Freie gelungt, ohne erhebliche Verletzungen davonzutragen. Crefeld, 31. Jan.[Diebstahl.] Gestern miethete sich ein ziemlich starker Mann mit dunkelblondem Schnurrbart und Haar in einem hiesigen Gasthof unter dem Vorgeben ein, bei der Bahnpost angestellt zu sein. Als er Abends nach Hause kam, sprach er den Wunsch aus, am andern Morgen nicht geweckt zu werden, da er mude sei. Heute früh war der Mensch, als man, da er sich trotz der vorgeruckten Stunde nicht sehen ließ, in seinem Zimmer nach ihm sehen wollte, mit sammt dem Bettzeug verschwunden. Köln, 1. Fedr.[Folgenreicher Irrthum.] Der Mann, welcher die offentlichen Gaslaternen Florastraße, Mulheimerstraße und Rheinprome nade zu bedienen hat, stand vorgestern Nacht gegen 12 Uhr vom Ausloschen der Laternen zurückkehrend am Sommertheater an der Flora im Gestrauch und zundete sich seine Pfeife an. Als er auf die Straße zurücktrat, gingen zufällig zwei Personen über die Florastraße auf Nippes zu. Einer der beiden, in dem Laternenanzunder einen Rauber vermuthend, zieht seinen Revolver, schießt und trifft den Mann in die Brust. Derjenige, welcher den Schuß abfeuerte, war ein Anstreicher von hier, in seiner Begleitung defand sich der Sohn des Getroffenen, welcher seinem Vater deim Ausloschen der Laternen auf einer andern Wegestrecke behülflich gewesen war. Der Irrthum klärte sich sofort auf. Der Verwundete war zwar noch im Stande, nach Nippes zu gehen, liegt nun aber lebensgefährlich darnieder. (3 Köln, 30. Jan.[[Unschuldig verurtheilt.] Im Jahre 1876 wurde hier ein Fuhrmann aus Kessenich auf die Aussage seines Schwagers hin wegen Todtungsversuchs durch Spruch des Schwurgerichts zu achtjähriger Zuchthausstrafe verurtheit. Vor 14 Tagen stard der Schwager. Auf dem Sterbedette dekannte er, daß er damals einen Meineid geschworen habe, und nachdem er 7 Jahre 4 Monate im Zuchthaus verbracht, ist der Verurthei te wieder in Freiheit gesetzt worden. In seinem Heimathsorte fand er sein Haus vermiethet. Seine Frau ist, dekümmert um sein Schicksal, vor mehreren Jahren gestorben. Lokales. Ruhrort. Fedr. Im Verein für volksw. Interessen kamen gestern Adend außer einem kurzen Referat des Herrn C. Noeder über das unter dem Namen„Lichtdruck“ dekannte pdotographische Vervielfältigungsverfahren die Fragen altern und neuern Datums zur Beantwortung, welche zu recht ledhafter Discussion Veranlassung gaden. Die in der vorigen Sitzung zur Aufnahme an die Tafel notirten Herren wurden als aufgenommen gemeldet und weitere 2 Neuanmeldungen verzeichnet. Die Sizung war von 25 Personen desucht. Ruhrort, 5. Fedr. Auf der Hafenstraße trieden gestern Nachmittag einige angebeiterte Schiffer allerlei Spaße, die schließlich in Thatlichkeiten ausarteten, wobei einer dem anderen mit der Faust einige sichtdare Tätowirungen auf dem Gesicht zeichnete und dieser jenem zum Danke dafur die halde Maus von der Hand biß. Auf das Polizeiamt gefuhrt, erklärten die beiden Freunde, nur Scher; gemacht zu haden. Die Polizei sah den„Scherz“ aber als groben Unfug an und mußten die Beiden eine klingende Sühne für die Armen hinterlegen. Ruhrort. 3. Fedr. Auf dem hiesigen Bürgermeister=Amte wurden der Zeit von 23. Dec. dis 26. Jan. im Ganzen 37 Gedurten angemeldet und zwar 20 Knaden und 17 Madaen. Es starden dagegen 21 Personen und zwar 10 mannlichen und 11 weiblichen Geschlechts. Das Mehr beträgt demnach 16. In derselden Zeit fanden 4 Trauungen statt. Ruhrort, 5. Fedr. Darau, daß am letzten Sonnadend Marich Lichtmeß war, hatte man fast nicht glauben sollen, wenn's nicht eben wirklich der Fall gewesen. Manchmal sah's um diese Zeit schon wenig winterlich aber so frühlingsmäßig, wie in diesem Jahre, doch selten! Mit den Köpfen ist auch genug daruder geschuttelt! Ein recht angenehmer Tag und eine Quelle stiller Freude ist der zweite Februar ubrigens für die Hausfrauen! Zwar trifft nicht genau zu, was ein alter Reim sagt:„Lichtmessen können die Herren zu Tage essen“, aber es macht sich doch schon mit den Tagen, und der Oelverbrauch hat sich ganz bedeutend gemindert. Von jetzt ab gehts mit Schneckenschritt und in on Lichtmeß übrigens: , ist der Fruhling nicht mehr weit; ist es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell.“— „Wenn es im Februar nicht tuchtig wintert, so kommt die Kälte um Ostern!" „Sonnt sich der Dachs in der Lichtmeßwoch', eilt auf vier Wochen er wieder in's Loch!“ Ruhrort. 4. Fedr. Für die geschlossenen Gesellschaften dürfte er von Interesse sein, zu erfahren, daß nach den für den Umfang des Regierungsbezirks Dusseldorf gultigen Bestimmungen eine von einer solchen Gesellschaft veranstaltete Tanzlustbarkeit nur dann zu den nicht offentlichen gehort, wenn lediglich die Mitglieder der Gesellschaft, die Angehörigen dieser Mitglieder und auf Grund personlicher Bekanntschaft eingeführte einzelne Fremde daran Theil nehmen, daß sie dagegen zu einer offentlichen wird, wenn dem Publikum im weiteren Umfange, als vorstehend angegeben, der Zutritt gestattet wird, mag letzterer gegen Entgelt oder unentgeltlich stattfinden. Beispielsweise muß eine Tanzlustbarkeit, hinsichtlich welcher die veranstaltende Gesellschaft, wie Solches ofters vorkommt, ganzen Vereinen die Theilnahme verstattet, als eine öffentliche angesehen werden. Ruhrort, 4. Fedr. Nach einer in einem Specialfalle ergangenen Entscheidung des Herrn Ober=Präsidenten der Rheinprovinz vom 14. d. M. sind die Polizeisergeanten in den Städten zur selbstständigen Vornahme von Beschlagnahmen— also auch bei den Maaß= und Gewichts=Revisionen— nicht befugt; vielmehr steht diese Befugniß nach den gesetzlichen Bestimmungen nur den Burgermeistern oder den an deren Stelle mit der Führung der Polizeiverwaltung oder mit den Functionen eines Hülfsbeamten der Staatsanwaltschaft beauftragten Magistratspersonen, den Polizei=Inspectoren und den Polizei=Commissarien zu. Die Verfugung des Reichspostamtes betreffend Verkürzung des Postschalterdienstes an Sonntagen tritt vom 3, Februar ab in Kraft. Beeck, 4. Fedr. In der am Samstag abgehaltenen zahlreich besuchten Versammlung des landwirthschaftlichen Casinos hielt Herr Director Friesleben einen, wie gewöhnlich, ausgezeichneten, sehr belehrenden Vortrag über die Aufstellung eines Futteretats. Herr Arnold Maas jun. referirte über die in Lanten abgehaltene Versammlung in Bezug auf die Anlage einer Zuckerfabrik. Herr Director Friesleben wird am 9. Februar in Meiderich über denselben Gegenstand einen Vortrag halten. An Herrn Abgeordneten Dr. Hammacher war von hier aus eine Petition gegen das Jagdgesetz eingereicht worden. Die darauf eingegangene Antwort erklärt, daß die ganze nationalliberale Partei im Sinne der Petition handeln werde. Die Bestellungen auf Sämereien sind bis zum 16. beim Herrn Vorsitzenden abzugeben. Kleesamen wird erst auf die Keimfähigkeit prodirt werden. Nachdem noch einzelne Angelegenheiten besprochen und zwei Personen aufgenommen waren, wurde die Sitzung geschlossen. Hamborn, 2. Febr. In der Zeit vom 16. Dec. bis 20. Januar wurden in den Gemeinden Hamborn und Beeck im Ganzen 64 Kinder geboren und zwar 32 Knaben und 32 Mädchen. Es starben dagegen 48 Personen und zwar 27 männlichen und 21 weiblichen Geschlechts. Das Mehr beträgt demnach 16. In derselben Zeit fanden 9 Trauungen statt. Hamborn, 3. Febr. Gestern Abend 8 Uhr tagte bei dem Wirthe Herrn Herm. Schäter die Generalversammlung des Gesangvereins„Liederkranz". Leider waren nur wenige Mitglieder erschienen, weshalb auf Donnerstag Abend, den 7. Febr., eine neue Versammlung anberaumt wurde. Mogen die Mitglieder dann alle vertreten sein, damit der Verein die edle Sangeskunst wieder pflegen kann wie früher. Hamborn, 4. Febr. Am 1. ds. Mts. des Abends gegen 8 Uhr kehrten 8 Arbeiter der hiesigen Zinkhutte bei dem Wirthe E. ein und machten einen solchen Scandal, daß derselbe sich veranlaßt sah, ihnen sein Lokal zu verbieten. Da die Excedenten, seiner Aufforderung ungeachtet, in dem Wirthshause verblieben, sah der Wirth sich genothigt, den in der Nachbarschaft wohnenden Polizeisergeanten G. in Anspruch zu nehmen. Derselbe erschien, jedoch wurde ihm bei seinem Eintritt sofort Widerstand entgegengesetzt und war er gezwungen von seiner Waffe Gebrauch zu machen. Die Scandalmacher, von denen Einige verwundet sein sollen, sind zur Anzeige gebracht und werden ihrer Strafe nicht entgehen. 0 Meiderich, 3. Fedr. Am 31. v. Mts. des Nachmittags gegen ½/4 Uhr bemerkte eine durch die Lacumerstraße gehende Frau aus dem Dache des Schreinermeisters ven der Laden Rauch aufsteigen, und theilte ihre Wahrnehmung den nichtsahnenden Hausbewohnern mit. Es stellte sich heraus, daß das auf dem Boden lagernde Heu, auf bis jetzt unaufgeklärte Art Feuer gefangen hatte, welches jedoch mit Hulfe der Nachbaren und der heimkehrenden Bergleute in kurzer Zeit gedämpft wurde, sodaß die Untermeidericher Spritze nach ihrem Eintreffen nicht mehr in Thätigkeit gesetzt werden brauchte. Herr von der Laden hat bei der Provinzial FeuerSocietät versichert und hat einen Schaden von 150 Mark ungefähr erlitten. J Meiderich, 4. Fed. In Folge des zu Ende des vorigen Jahres in hiesiger Gemeinde seuchenhaft auftretenden Rothlaufes unter den Schweinen sind im Ganzen 256 Thiere krepirt. Jetzt ist die Seuche vollständig erloschen. Der Pferde= und Rindviehbestand ergab bei der amtlichen Aufnahme 229 Pferde und 778 Stuck Rindvieh. Meiderich, 4. Feb. Wie bereits an dieser Stelle mitgetheilt wurde, entwich aus dem hiesigen Polizeigefängnisse zu Ende v. J. ein verhafteter Bettler, indem es ihm gelang, durch die zu weiten Oeffnungen der FensterVergitterung durchkriechend seine Freiheit zu erlangen. Derselde wurde aber in Folge diesseitiger Requisition in Geldern wieder ergriffen. Um weitere Fluchtversuche in dieser Art zu verhindern, sind die Gitter der Zellen durch Anbringung neuer Querstabe verstarkt worden. J Meiderich, 4. Fed. Mit dem Anfahren von Ziegelsteinen zum Bauplatz der katholischen Kirche hat man wieder begonnen. □ Sterkrade, 4. Fedr. In der vorigen Woche wurde zur Nacht das Haus des Herrn R. hierselbst in niedertrachtiger und nicht zu beschreibender Weise mit Koth besudelt. Der Hausbesitzer sichert demjenigen, der die Thater anzugeben vermag, 20 Mark Belohnung zu. Wir mohten herzlich wunschen, daß die Buben, die solcher Streiche fähig sind, ermittelt und exemplarisch zur Strafe gezogen wurden. Oberhausen, 4. Fedr. Im Monat Januar er. kamen auf dem hiesigen Standesamte 93 Geburten und 38 Sterbefalle zur Anmeldung; es sind daher 55 Kinder mehr geboren wie Personen gestorden. Ehen wurden nur 4 geschlossen, dahingegen 21 hiesige u. auswärtige Aufgebote beantragt resp. veranlaßt. 1 Oberhausen, 4. Fedr. Vor einigen Tagen ist zur Adendzeit ein Maurer, der auf der Zeche Levin den Tag über gearbeitet hatte, auf Wege dem von genannter Zeche bis zur Zeche Prosper von zwei Strolchen überfallen, geschlagen und seiner Baarschaft im Betrage von 30 Mark beraubt worden. Der Ueberfallene soll uber die Attentäter keine bestimmte Auskunft geben können, doch ist begrundete Hoffnung vorhanden, daß es der Polizei gelingen wird, derselben habhaft zu werden. 2 Overhausen, 4. Fedr. In einer hiesigen Wirthschaft geriethen einige Arbeiter mireinander in Streit, bei welcher Gelegenheit einer der Betheiligten seinem Gegner durch mehrere Messerstiche nicht unerhebliche Verwundungen beibrachte, so daß der Verletzte nach Hause getragen werden mußte. Die Sache ist, wie wir hören, zur Anzeige gebracht worden. Oberhausen, 4. Fedr. Am letzten Samstag Morgen wurde wiederluhendes Eisen an beiden Fußen verdrannt war, mit dem Wagen zum Krankenhause beforvert. Aldenrade, Leben sind mit dem Tod umfangen“ zeigt wieder folgender Fall Ein Butterhändler aus Menzeln sitzt auf seinem Wagen und well mohlgemuth zum Markt fahren. Da plotzlich fällt er so unglucklich aus daß die Rader uber die B.ust des Unglucklichen hinweg wurde der Beklagenswerthe in das nächste Wirthshaus zum gebracht, wo der eiligst herbeigerufene Hamborner Arn nur des Händlers constatiren konnte. Aller Wahrscheinlichkeit Mann einen Schlaganfall bekommen. Das Fest der diamantenen Hochzeit der Eheleute 2 Laar, 4. Februar 1884. „Wem hienieden Gottes Huld beschieden Der freue sich der Gnade, im allerhochsten Grade!“ Unsere Gemeinde feierte am verflossenen Sonntag vom schonsten Wetter begünstigt ein Fest höchst seltener Art. Es galt nämlich den Ehrentag der diamantenen Hochzeit der Eheleute Theodor Hups in gebührender Weise zu feiern. Der Laarer Kriegerverein, dessen Ehrenmitglied Theod. Hups ist, hatte sich die Aufgabe gestellt, Alles aufzubieten, um dieses Fest wurdig zu seiern und ist es ihm gelungen, durch die wirklich großartigen Vorbereitungen dem Veteranen, welcher die Freiheitskriege von 1813, 14 und 15 mitgemacht hat und unter Blücher die Franzosen an der Katzbach schlagen half, einen schonen Tag zu bereiten. Am Vorabende wurde das Fest durch ein von der Imhorst'schen Capelle dem Jubelpaare gebrachtes„Ständchen“ eingeleitet, welches auf die Gemüther des zahlreich anwesenden Publikums einen erhedenden Eindruck machte. Der Festmorgen wurde durch Bollerschusse angekundigt und alsbald zeigte sich ganz Laar in wetteiferndem Festgewande. Gegen 9 Uhr begaben sich eine Deputation und die Ehrenmitglieder des Laarer Kriegervereins zum Jubelpaare, um dasselbe zur Kirche zu begleiten. Zur Begleitung hatten sich 9 Wagen eingefunden, die theils von den hiesigen Werken und Eingesessenen in zuvorkommendster Weise, theils von der Familie selbst gestellt waren. Nachdem das Jubelpaar, begleitet von 4 weiß= und 2 schwarzgekleideten kleinen Mädchen, eingestiegen war, bewegte sich der Wagenzug unter Voranritt zweier Ordonnanzen zur Pfarrkirche in Hamborn, wo dasselbe am Eingange von dem Pfarrer Herrn Klosges in herzlichster Weise empfangen und zum Altar gefuhrt wurde. Nach Celebrirung der h. Messe hielt der Herr Pfarrer eine tiefergreifende, herzliche Ansprache und betonte darin, daß es das erste Mal während seiner langjährigen Thatigkeit als Priester sei, daß er eine diamantene Trauung vornehme. Wohl habe er schon verschiedenen silbernen und auch goldenen Hochzeiten beigewohnt, aber noch keiner diamantenen und deshalb rechne er es sich zur besonderen Ehre, heute einen solchen Act ausführen zu können. Durch die zu Herzen gehenden Worte wurden alle Anwesenden tiefgerührt. Während das Jubelpaar ihr Ehebundniß erneuerte, intonirte der Organist mit voller Kraft das herrliche Lied„Großer Gott, wir loben Dich,“ in welches die ganze Gemeinde brausend und fortreißend mit einstimmte. Es war ein erhebender Augenblick, bei welchem sich manches Auge mit Thränen füllte. Nach Beendigung der kirchlichen Feier folgte das Jubelpaar der Einladung des Herrn Pfarrers ins Pastorat, um dort ein frugales Frühstück einzunehmen. Sodann wurden die Wagen bestiegen und in schnellem Trabe der Rückweg angetreten. Inzwischen hatte der Laarer Kriegerverein beim Bürgermeisteramte in Beeck Aufstellung genommen und nahm der Jubilar hierselbst die Parade, unter Zudrang einer zahlreichen Menschenmenge, ab. Jet gings im geschlossenen Zuge nach Laar zum Locale des Herrn A. Mismahl, wo die Familienfeier stattfand. Nach den Gratulationen der Familienmitglieder flgten diejenigen der Vereins=Mitglieder und der näheren Bekannten und Freunde und übergab hierbei der Kriegerverein dem Jubelpaare ein photographisches Gedenkblatt als Ehrengabe. Gegen 1½ Uhr wurden die Gefeierten nach Hause begleitet und fanden dieselben dort verschiedene Geschenke vor, die ihnen große Freude bereiteten. Nachdem Nachmittags der Mühlenfelder Gesangverein„Diana,“ der seine Mitwirkung bei der Feier bereitwilligst zugesagt, mit seinem Vereinsbanner ein getroffen war, wurde zum Festzuge Aufstellung genommen, welcher sich dann unter den Klängen der Musik nach dem Festlokal bewegte. Hier versammelte sich bald eine ungemein große Zahl Festgäste, welche Alle gekommen waren, dem theuren Jubelpaare ihre Huldigung darzubringen. Die Imhorst'sche Capelle eröffnete das Concert mit einem Festmarsch von Clemens Husgen, worauf dann der Gesangverein„Diana“ das ergreifende Lied„Das ist der Tag des Herrn“ in wohlgelungener Weise vortrug. Nachdem die erste Abtheilung des Programms sein Ende erreicht, betrat Herr Bürgermeister Klinge die Rednerbühne, und brachte in zündenden Worten den Toast auf Se. Majestät den Kaiser aus, den wir uns nicht versagen können, hier wörtlich wiederzugeben Kameraden und Festgenossen! Werthgeschätzte Festgenossen! Lassen Sie uns, meine werthen Festesgenossen, dem von dem Laarer Kriegerverein zu Ehren seines hochbetagten Ehrenmitgliedes, des Veteranen der Freiheitskriege, unseres ehrenwerthen Mitbürgers, des Herrn Theodor Hups, und seiner Ehegattin, am Tage der diamantenen Hochzeit bereiteten Jubelfeste die patriotische Weihe durch einen Toast auf Se. Majestät, unsern erhabenen Kaiser, König und Herrn geben. Eine unvergleichliche Geschichte hat unser Herrschergeschlecht mit dem preußischen und deutschen Volke zu gegenseitiger Achtung, Anerkennung, Anhänglichkeit, Liebe und Treue verbunden,— verbunden zu unauflöslicher Einigkeit von Fürst und Volk, zu herzerhebender Liebe des Volks zum Kaiser, König, Fürstengeschlecht und Vaterland— des Fürstengeschlechts zu Volk und Vaterland. Nicht auf Roß und Reisige, nein auf des freien Volkes treue Liebe und Anhänglichkeit, auf der gemeinsamen Liebe zum theuren schönen Vaterlande grunden die Hohenzollern ihren Thron. Sie haben, vereint mit dem Volke, in Freud und Leid, in harter Arbeit, den preußischen Staat gegründet, das große mächtige deutsche Reich in Kraft und Herrlichkeit, wie nie, errichtet.— Alles aber mit Gottes Hulfe, durch der Fursten Größe, des Volkes Liebe, Treue, Opfermuth und Aller Vaterlandsliebe. Und diese Liebe und Treue, sie glühe und verlösche nie. Heilige Flamme gluh, glüh und verlosche nie für Kaiser und Reich, König und Vaterland. Darum Se. Majestät der Kaiser er lebe hoch, hoch, hoch! Begeistert stimmte die Festversammlung in das Hoch ein. Die Musik intonirte die Nationalhymne, welche von allen Anwesenden aus tiefster Empfindung stehend mitgesungen wurde. Die 4 weißgekleideten Mädchen betraten sodann unter Führung des Herrn Lehrer Kosters die Empore, und sprachen je zu zweien in gebundener Rede das Hoch auf das Jubelpaar aus, welches eine so ergreifende Wirkung ausübte, daß manches Auge sich mit Thranen füllte und die Kinder verschiedene Male zum Wiederholen des schonen Gedichtes aufgefordert wurden. Das Jubelpaar war durch diesen schönen Beweis der Huldigung auf's Angenehmste überrascht und ein sinniger Zug innerer Herzensfreude spiegelte sich ab in den gefurchten Zügen der beiden Alten. Welch' erhebender Contrast: die blühende Jugend singt dem greisenden Alter ein Loblied! Abwechselnd folgten nunmehr die herrlichen Lieder der„Diana“ und die schönen Vorträge der Imhorst'schen Capelle. Die fröhliche, heitere Stimmung, die sich immer mehr steigerte, fand beredten Ausdruck durch die Worte des Präses des Vereins, Herrn Brögmann, indem er ausfuhrte, daß nur wenig Sterblichen ein solch hohes Gluck wie dem Judilar beschieden sei, der als junger Mensch von dem Erbfeind des Landes zwar erst gezwungen wurde, die Waffen gegen sein eigenes Vaterland zu führen, dann aber Gelegenheit hatte, als kecker Lanzenreiter den theuren deutschen Boden von dem verhaßten Erdfeinde säubern zu helfen, der die Ideale seiner Jugend so herrlich sich verwirklicht und an der Seite seiner theuren Lebensgefahrtin das deutsche Reich hat erstehen und erstarken gesehen und nun unter dessen Fittiche einen schonen und ruhigen Lebensabend im Kreise seiner Familie und vieler Freunde genieße, und daß es diesen Kreisen noch recht lange angehören möge, darauf bringe er dem Jubelpaare ein kräftiges Hoch. Mit lautem Judel fiel die Festversammlung in dieses Hoch ein und in ruhrender Anhänglichkeit wetteiferte Alles, dem hochbetagten Paare die Hochachtung zu bezeigen. Herr Plein toastiite noch auf die Familie des gefeierten Paares und ein Enkel trug ein seldstverfaßtes Gedicht, auf den Jubeltag Bezug nehmend, vor. Hierauf ergriff der Herr Burgermeister Klinge nochmals das Wort, um mit begeisterten Worten dem Kriegerverein zu danken, der es verstanden und kein Opfer gescheut habe, den Jubelgreis als seinem Ehrenmitgliede ein so glanzendes Fest zu bereiten.— Sein Hoch galt dem Laarer Kriegerverein.— Herr Barall brachte dem Herrn Burgermeister Klinge ein Hoch und zum Schluß dankte im Namen des Judelpaares ein Angehöriger der Familie für die selten schone Feier und die vielen sinnigen Beweise der Hochachtung und Liebe, welche dem Judelpaare in so reichem Maße gezoilt worden seien. Dem Concert folgte noch ein äußerst zahlreich desuchter Ball, bei welchem die Polonaise von dem Jubelpaare eröffnet. wurde. Die Heiterkeit und der Frohsinn, welche das noch sehr rustige Paar zeigte, übte eine electrisirende Wirkung auf alle Theilnehmer aus und so konnte es nicht fehlen, daß die Stunden ungetrübter Freude für Alle nur zu rasch verflogen.— Indem wir dem festgedenden Kriegerverein für das schone Arrangement, dem Gesangverein„Diana“ für die herrlichen Liedervorträge, der Imhorst'schen Cavelle für den schonen musikskalischen Genuß den Dank abstatten, wünschen wir dem greisen Jubelpaar, daß es sich dieses seltenen und schonen Tages noch recht lange erfreuen möge!— Vermischtes. — Paris, 4. Fedr. Der New=York Herald meldet: Eine atmesphärische Storung überschreitet mit zunehmender Heftigkeit den Atlantischen Ocean unter dem 40. Breitengrabe; dieselbe wird die britischen Inseln, Norwegen, vielleicht auch die Kuste Frankreichs zwischen dem 5. und 7. erreichen und heftigen, von Süden nach Nordwesten drehenden Wind verursachen. Eine weitere Storung wird 48 Stunden später die mehr nördliche Kufte erreichen. Mehrere Tage wird das Wetter sehr unbeständig sein. Josephine Gallmeyer in Wien, welche schwer erkrankt war, ist gestorden. — Folgen der Trunksucht! Der Schuhmacher Strütz in Berlin, ein notorisch dem Trunke ergebener Mensch, wollte sich am Freitag Abend, obgleich er bereits im angetrunkenen Zustand nach Hause kam, durch seinen Sohn neuen Branntwein holen lassen. Als seine Frau dies verhindern wollte, gerieth der betrunkene Mensch derart in Wuth, daß er ein Schustermesser ergriff und der Frau so heftig in die Brust stieß, daß dieselbe blutüberstromt zusammensank. Der Mann wurde verhaftet. — Der zweite Hauptgewinn der diesjährigen und letzten Kolner Dombau=Lotterie im Betrage von 30000 M. fiel in die Collecte des Herrn J. A. Zimmermann in Andernach am Rhein. Das Glucksloos wurde nach Schlesien versandt. — Einen glücklichen Fall that ein beim Brückenbau über eine 300 Fuß tiefe Schlucht beschäftigter Italiener in Tyrol. Beim Sturz vom Gerüst durchschlug er zunächst zwei Bretter und verschwand dann in dem Schlunde. Seine Kameraden fanden ihn zwar noch lebend vor, der Arzt aber erklärte ihn für verloren. Im Arbeiterspital wurden ihm die Sterbesacramente gereicht und die Barmherzigen Schwestern hielten sich bereit, dem Armen die letzten Augenblicke mit ihrem Gebet zu trosten. Der Wälschtyroler schickte sich aber gar nicht zum Sterben an, sondern verlangte zu essen, da er Hunger verspüre; am dritten Tage machte er etliche Schritte durch das Zimmer, weil ihm die Knochen von dem dummen Liegen wie zerschlagen seien. Kurze Zeit nachher verließ er das Spital, gesund wie ein Fisch. — Wie sich die Arbeitercolonien bewähren, zeigt ein Bericht über die Colonie Kästorf bei Gifthorn(Hannover). In derselben befinden sich zur Zeit 131 Colonisten. Bis ult. December v. J. waren überhaupt 243 Colonisten seit der Eröffnung aufgenommen, 112 sind inzwischen entlassen und nur 5 haben sich eigenmächtig entfernt. Bei der Entlassung hat 75 Colonisten Arbeit nachgewiesen werden können und die Nachrichten über die Führung derselben in den ihnen angewiesenen Stellungen lauten im Allgemeinen günstig. Eingesandt. Oberhausen. Die sonntäglichen Festlichkeiten der„Närr. Fraction“ erfreuen sich einer stets größeren Theilnahme und glauben wir auch mit Bestimmtheit behaupten zu können, daß kein Besucher diese Feste unbefriedigt verläßt. Das Programm vom vergangenen Sonntag bot wiederum so viele Neuigkeiten, wie man sie in solcher Mannichfaltigkeit kaum anderswo findet. Theater, Kölner Hänneschen und humoristische Vorträge wechselten miteinander ab. Zum Schlusse findet regelmäßig ein Tanzkränzchen statt, woran sich Jung und Alt ergötzt. Der gute Zweck, welchen genannter Verein verfolgt, gebührt alle Anerkennung. Gutem Vernehmen nach wird FastnachtSonntag großer Preismaskenball stattfinden.(Der ganze Ueberschuß fließt der hiesigen Armenkasse zu.) Briefkasten. Musikalisches. Wegen Raummangel für nächste Nummer zurückgelegt. Sitzung der Stadt=Verordneten zu Ruhrort vom 1. Februar 1884. Anwesend waren unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermeisters Weinhagen die Herren Stadtverordneten Joh. Becker, Director Fettich, Geheimrath Haniel, August Haumann, Hermann Hannesen, Louis Horlohé, Philipp Isaac, Arnold Klockenberg, Julius Liebrecht, Dr. Markers, Dr. Philip und Louis Tübben. Die Verhandlungen begannen mit der Einführung und Verpflichtung des auf 6 Jahre gewählten Herrn Stadtverordneten Arnold Klockenberg. Auf Vorschlag der zuständigen Commission beschloß Versammlung, auch noch diejenigen Anschlüsse an die Wasserleitung, welche nach dem 1. Dec. v. J. angemeldet sind oder welche noch bis zum 1. März d. J. angemeldet werden, auf Kosten der Stadt ausführen zu lassen, und genehmigte die Fortsetzung der Rohrleitungen bis zur Pumpstation am Ausgange des Ent wasserungskanals eventl. auch bis zum Zollhofe. Nach der zur Mittheilung gelangten Darstellung des Herrn Ingenieurs Dellmann werden sich die Kosten der ganzen Anlage auf 95000 Mark belaufen. Die nach dem Turnus ausscheidenden Herren Mitglieder des Sparkassen-Verwaltungsraths Aug. Haumann und Herm. Hannesen wurden wiedergewählt, letzterer auch durch Wahl in den Vorstand des Krankenhauses berufen. Endlich verfügte Collegium über 565 Mark zur Remunerirung der Polizei=Sergeanten Bovers, Vandersce und Hörisch und des hier stationirten Koniglichen Gendarmen Kirchner. Marktbericht. # Mörs, 4. Fedr. Weizen la 18,65 Mk., IIa. 17 M., Roggen 15, Gerste—. Buchweizen 17 M., Hafer la 15,50 M., IIa 14 M., Kartoffeln weiße 4,50 M., rothe 5 M., Stroh 6,60 Mk., Heu 7,80 Mk.(Durchschnittspreis pr. 100 Kilo), Kleesamen 0,50, Butter 2 Kilo 1,05 Mk., Eier Dtd. 1,05 Mk. Wasserstandsnachrichten. unheim, 4. Febr. Rheinhöhe 12 Uhr Mittags 4,06m, gefl. 0,03m. inz, 4. Fedr. Rheinhohe 12 Uhr Mittags 2,02m, gest. 0,00m. Ma Ma Koln, 4. Fedr. Rheinhöhe 11 Uhr Morgens 4,39m, gefl. 0,00m. Ruhrort, 5. Fedr. Rheinhohe 4,16m, gefl. 0,08m. Wetterbericht. Die Wetterwarte der„Köln. Zeitung“ meldet für den 5. Februar: In der Richtung gegen die Nordseekuste hin vorwiegend woltig und windig, aber ziemlich mild für die Jahreszeit. In der südlichen Rheinprovinz und am Oberrhein kühl, theilweise nebelig mit schwachen bis mäßigen westlichen und sudwestlichen Winden. Im Allgemeinen aber keine oder nur geringe Niederschläge. Hierzu die„Humoristische Blätter“ Nr. 5. Zur Beachtung! Die ablehnende Haltung vieler unserer Abonnenten gegen die vom 1. Januar er. dieser Ztg. beigegebenen„Humoristische Blätter“, sowie die absprechenden Urtheile über den Werth und den Inhalt derselben, veranlassen uns, die Blätter unserer Zeitung nur noch bis Ende dieses Quartals beizugeben. Von diesem Zeitpunkte ab kostet die Zeitung wieder wie bisher Mt. 1,30. Ruhrort, im Februar 1884. Hochachtungsvoll Die Expedition der„Ruhrorter, Meidericher u. Oberhausener Zeitung.“ Viel Geld für Einen interessanten Brief des Herrn Brennerei= Verwalter Emanuel Schade in Nohebeck bei Seülnow Kre. Arnswalde dringen wir nachstehend zur Kenntniß der Leser:„Ich bestatige hiermit der Wahrheu gemaß, daß der Verdrauch von 3 Schachteln Apotheker R. Brandt's Sch###ervillen meine mir in den Feldzügen geholte Krankheit an Gelenkreißen, Rheumatismus, bei Appetitlosigkeit gehoben wurde und heute ganz gesund din. Alle seither angewendeten Mittel, Bader, Einreibungen 2c. haben mich hunderte von Thalern gekostet; das Leiden aber blied; aber Ihre 3 Schachteln Pillen,(fur zus. 3 M.), haden mich gesund gemacht, Gott sei Dank. Erhältlich= M. 1 in de bekannten Apotheken. Die Bestandtheile sind außen auf der Schachtel angegeben. Es dat Geit gefallen##stern Adend um 11 Udr unsere liede Gattin, Mutter, Großmutter, Schwester und Tante die Frau Theodor Voss, verw. B. Kruyer ged. Kleinnoll nach kurzer Krankdeit im Alter von 54 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen, was wir Freunden und Bekannten mit der Bitte um stille Theilnadme anzeigen. Die trauernden Hinterbliebenen. Ruhrort, 5. Fedruar 1884. Die Beerdigung findet Dounerstag um 3 Uhr Nachmittags statt. Jeber den Nachlaß des am 13. v. M. verstorbenen Herrn Wilhelm Sonderkamp! zu Meiderich wird auf Wunsch der Erben das gerichtliche Theilungsverfahren eröffnet werden. Die Ein leitung der hierzu er orderlichen Maßregeln, sowie die vorläufige Verwaltung des Nachlasses hat der Unterzeichnete gemäß Vollmacht des Nachlaßbesitzers, des Oeconomen Herrn Wilhelm Sonderkamp II zu Meiderich, übernommen. Daher werden alle Diejenigen, welche dem Nachlasse Gelder, insbesondere auch ferner verfallende Darlehns= und Hypothekenzinsen verschulden, hierdurch ersucht, baldgefälligst entweder an den Unterzeichneten, oder nach den Vorschriften der Hinterlegungsordnung bei dem K. Amtsgericht hierselbst Zahlung leisten zu wollen. Ruhrort, 2. Februar 1884. Bernau, Justizrath. Bekanntmachung. Es wird hierdurch zur Kenntniß gebracht, daß durch Beschluß der Herren Stadtverordneten vom 1. d. M. die Ausführung der Zuleitungen von der Wasserleitung zu den Gebäuden auf Kosten der Stadt auch für diejenigen Anschlüsse stattfindet, welche seit dem 1. December d. Is. bereits angemeldet sind oder welche noch vor dem 1. März d. Is. angemeldet werden, daß aber alle späteren Anmeldungen die Anschlüsse nur auf Kosten der Nachsucher zur Folge haben. Ruhrort, den 4. Februar 1884. Der Bürgermeister: Weinhagen. Käse alten Gouda= frischen Holländer Käse, Schlüssel=Kantert# 60 Pig. pr. Pfo., ächten Emmenthaler à Rm. 1.10 pr. Pfd. feinsten Limburger à 48 Pfg. pr. Pfr., Mainzer à 6 Pfa. pr. Stück, ächter Edamer Käse, auch in halben Köpfen, feinere Wurst=Sorten, Pickles- Sardinen, Rellmöpse, eingelegt Häringe u. s w. empfiehlt C. F. Dresen in Ruhiort. Wirthe genießen Vorzugspreise. Ein nachweielich lucratives Geschäft, welches mit nur einigen undert Thlru. übernommen und geführt werden kann, sofort zu kaufen. Nährtes durch Th. Pascha in Meid rich. Ein in Meiderich in der Nähe der Babnhöfe gelegenes 1½ stöckiges massives Haus mit 5 Räumen nebst Hofraum und Stallung, ist für den billigen aber festen Preis von 750 Thalern sofort von mir zu kaufen. Th. Pascha Caffee. Java= Caffte reinschmeckend à 85 Pfg. pr. Pfund, derselbe gebrannt à Rm. 1.10, mit Zucker gebrannt, sogenannter Bonner à Rm. 1.15 pr. Pfd. und böher empfiehlt C. F. Dresen in Ruhrott Vermiethe in dem Hause Ludwigstraße Nr. 40 eine freundliche Wobnung bis zu 6 Zimmern und verkaufe daselbst unter der Hand eine Partie guter Weine und abgelagerter Cigarren. Bieleseld Verwalter im G. Remberg'schen Concurse, Ruhrort. Tokayer, süßer Ruster, sowie reiner Rotdwein für Kranke empfiehlt C. F. Dresen in Rul Ein Moselwinzer sucht in Quedurg, Oberdausen oder Umgegend eine kleine Weinwirthschaft zu übernedmen oder ein passendes Lokal zu mietden. Gefl. Offerten unter G 10 an d. Erp. des General Modes. Lehrmädchen gesucht J. F. Spickermann Oderhausen. Ein Dienstmädchen sucht Frau Wieacker (Bauunternehmer), Laar. Cacao von Blocker in Amsterdam, van Houten in Weesp, Suchard in Neuchatel, Stollwerck in Pöln und Neugebauer& Lohmann in Emmerich empfiehlt zu den billigsten Preisen C. F. Dresen in Ruhrort. Banille-Block=Chocolade à Rm. 1.00 pr. Pfund Spilkkärten empfiehlt Joh. Brendow, Stadttheater Düsseldert. Mittwoch den 6. Febr. 1884. alda. Große Oper in 4 Akten v. Verdi (Mit neuen Decorationen u. Kostümen) Donnerstag den 7. Fedr. 1884. Emilia Galotti. Trauerspiel in 5 Akten v. Lessing. Samstag den 9. Fedr. Der neue Stiftsarzt. Lustspiel in 4 Akten v L. u. M. Günther. Eine frdl. v. 6—8 Zimmern od. ein u. Haus w. d. z. 1. Mai in Ruhrort z. mietden ges. Off. u. 2) 15 bittet man in d. Erp. o. Zig abzugeden. Eine Wohnung von 2 bis 3 Zimmern von einer kleinen Familie auf sogleich in Ruhrort zu mielden gesucht. Offerten unter K38. E. d Z. abzuzeben. Auf 1. Mai wird in Unter Meiderich eine Wohnung von 3—4 Zimmern zu mietden gesucht Zu erfr. in d. Erp 9 Ztg. in Rudnortoo. Meiderich Ein hübsch möblirtes Zimmer n bst Frühstück an einen einzelnen Herrn zu vermiethen. Rudrort, Landwebrstr. 21 Ein tüchtiger Hausknecht, der auch mit der Gartenarbeit vertraut ist, auf sofort gesucht von Vogels in Moers, Seminar=Oekonom. Zu Ostern ein Mädchen in einer kleinen Haushaltung in Ruhrort gesucht. Von wem, sagt d. Exp. k. Z. garrenspitze ist am Sonntag Abend verloren. Wiederbr. Belohnung in der Exx. d. Zig. in Ruhrort. Ach lieder G=meinderath Erbarm' du dich dech meiner Die in Meiderich. Sitzung der Stadtverordneten 87 Dienstag den 5 Febr. er. Abends 6 Uhr im Ratdhauesaale. Oberhausen, den 2. Febr. 1884. Der Bürgermeister Schwartz. Tagesordnung: 1. Bedingungen und Tarif des Wasserwerks. 2. Statut der Sparkasse. 3. Verkauf von Imobilien Seitens der Sparkasse an die Zeche Roland. 4 Untersuchung d. Leuchtgases. 5. Umbau der Feld=Schule 6. Neuwahl des Curatoriume des Realprozymnasiums. In der gerichtlichen Thelungssache der Kinder Dablem wird Dienstag 11. März 1884, Mittags 2 Uhr, dr zu Hörftgen in bestem Kulturzustande befindliche Bählemehey groß 60 Morgen besten Weizenboden mit massiven Gebäulichkeiten definitiv meistdietend versteigert. Moers. Hoffmann, Notar. Pfandlokal bei Unterberg, Rubrori, können unter der Hand verkauft werden, Bettstellen mit und ohne Matratzen, Tische, Kochheerde, Anrichte, Schränke, Wand= u. chenubren 2c. Gummibälle in allen Größen empfiehlt billigst Joh. Brendow, Rubrort icher u. schnell ist die Wirkung der aus der sehr beilsamen richpflanze bergestellten und überall bochgeschätzten gerich- Bonbons K * Ralwerter Gesang. K. Sonntag den 10. Februar er, Abende 6 Uhr, im grossen Saale der Gesellschaft„Erholung“ in Ruhrort: CUPNUENT unter Leitung des Vereinsdirigenten Herrn Julius Siegert und unter Mitwirkung von Fräulein Sophie Bosse aus Köln, Herrn F. Litzinger aus Düsseldorf, und" Jan Hoos ans Ruhrert. Programm: 1. Der Wasserneck, lyrische Cantate für Soli und Chor.. von R. Wüeret. 2. Cäcilien-Ode für Soli und Chor von C. F. Haendel. Eintrittskarten zum Preise von M. 1.50, sowie Schülerkarten zu M 0.75 sind vorher zu haben bei Herren Andreae& Co. und Joh. Brendow& Sohn in Ruhrort. bei Herren Schatz& ten Hompel in Duisburg, sowie durch den Vereinsboten Jäger. Cassenpreis M. 2. Der 5 Bekanntmachung. Mit Bezug auf die diesseitige Polizei=Verordnung vom 19. Januar 1877 werden die Eigenthümer bezw. Pächter und Nutznießer der in der Burgermeisterei Holten gelegenen Grundstucke hierdurch aufgefordert, bis Ende Februar c. die Baume, Hecken, Sträucher 2c. gehörig abzuraupen, die Raupennester und Gespinnste sorgfältig abzunehmen oder auszuschneiden und sofort zu ver brennen. Insbesondere mache ich dabei auf die Raupe des Kohlweißlings aufmerksam. Die Nichtbefolgung dieser Anordnung wird auf Grund der§ 368“ des Strafgesetzbuches mit einer Geldstrafe bis zu 60 M. ev. verhältnißmäßiger Haft belegt. Zugleich werden die Eigenthümer der sämmtlichen an Fuß= und Feldwege angrenzenden Grundstucke aufgefordert, bis zum 1. April c. die Wege längs ihres Eigenthumes bis zur Mitte derselben in guten Zustand zu setzen, namentlich alle Vertiefungen auszufüllen, Geleise zuzuhacken und die Wolbung herzustellen, ferner alle Hecken an solchen Wegen bis auf 1 Meter Höhe abzuhauen, zu scheeren und zu schlichten. Diejenigen, welche dieser Aufforderung nicht nachkommen, wer den auf Grund der Lokal=Polizei=Verordnung vom 26. Februar 1875 mit einer Geldbuße von 1—9 M. ev. mit entsprechender Haft bestraft und haben außerdem zu gewärtigen, daß die nothwendigen Arbeiten auf ihre Kosten aufgeführt und letztere durch die Communalkasse eingezogen werden. Die Eigenthümer von Bäumen, deren Aeste über den Rand eines Kommunalweges hinausragen, sind nach der Bezirks=PolizeiVerordnung vom 26. August 1873 verpflichtet, diese Aeste bis zur Höhe von 4 Meter abzuhauen, auch müssen die Hecken an Kommunalwegen alljährlich vor dem 1. April geschoren werden und dürfen nicht über 1,30 m hoch sein. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift werden mit Geldbuße bis zu 30 Mark ev. entsprechender Haft geahndet. Beeck, den 28. Januar 1884. Der Bürgermeister: Klinge. CUNUENT des Tehrer=Gesangvereins zu Taar am Sonntag den 10. Februar 1334, Nachmittaas 4 Uhr im Saale der Gesellschaft„Casino“ in Meiderich. Programm: I. Theil. 1 Marches militaires ve zu vier Händen 2. Herr. wer kann recht erheden 2c., Metette v. Klein. 3. Waldandacht von An 4. Was hab ich denn 2c Zigennerleben für Cder und So. II. Theil Allegro aus 7 Brinzessin Ilse. Cder mit Clavierdegleitun. III. Theil. Erlkönig 9. Rheinfahrt von Sterch. Die drei Röselein 11. Meuuett und Rondo Mozart 12 Blücher am Rhein von G. Reißiger. Euntree: im Vorveikauf M 0.75, an der Casse M. 1.00. Eintrittskarten sind zu haben bei den Herren Sonderkamp, Finkel, S. Thomas. W. Meerkamp in Mei. derich und bei Herrn Andreae in Ruhrort. SUNUEN! gemischten Chores zum Besten des evangel. Krankendauses zu Oberhausen am Sonntag den 10. Fedr., Nachmittags 4½ Uhr m Saale der Frau Wittwe Lauge am Altmarkt unter freundlicher Mitwirkung der Frau von Glasey aus Gelsenkirchen und des Herrn G. Schenk aus Dursdurg. Der Chor zählt cn. 120 Personen. Arte Programm: I. Theil. Homne für Chor von Arte für Sopran von „Ave verum.“ Chor von „So idr mich von gangem dergen fucher d. Elias“## Motette für Frauenchor von Gebet. Chor von Der 23. Psalm. Männerchor von „Die Himmel erzühlen die Ehre Gottes“ Terzett und Chor aus der Schopfung von II. Theil. Morgengesang. Chor von Mit Wurd' und Hoheit". Arie für Tenor a. d. Schopfung von Lobgesang für Frauenchor von .„Herr, der Du bist der Gott“. Chor a. d. Paulus Jerusalem!“ Arie für Sopran a. d. Paulus von „Preis und Anbetung". Männerchor von . Der 42. Psalm von Eine freundliche Wohnung von 6 bis 8 Zimmern, Keller, Speicher und Stallung, nebst einem schönen, über 1½ Morgen großen Garten und Obstbaumhof, mit den edelsten Obstsorten, an einer der Hauptstraßen in Meiderich, ist per Mai zu ver mielden. Näheres ist in der Exp. d. Zig. zu erfragen. 1. Etage bestehend aus 4 durcheinander gehenden Räumen mit Balkon und 2 Mansardenzimmer pro 1. Mai zu vermiethen. Zu defr. Ruhrort, Schnistr 1. Haut=, Hals= u. Geschlechts leiden, Dr. Schreiber, Bochum, Augustastraße Nr Zu vermiethen. Eine Wodnung von 5—6 Ränmen ist vom 1. Mai ab in Ruhrort zu vermiethen. Näderes Ruhrort, Harmoniestr. Nr. 45. „Einbranne Dachsbund mit weißgeft. Brust auf den Nameg„Ali“ börend, am 27. v. M. abbanden gekommen. Wiederbringer erbält sehr gute Belohnung bei Gerh. Pannen, Moers. Die Beleidigung, die ich gegen die Ebefrau in der Uebereilung ausgesprochen habe, nihme hiermit zurück. Ruhrost. Frau##; Gluck. Oerabint. Rogert Rendelssohn. Klein. Ner 5K. Panta. Gade. Haydn. Schnabel. Rendelssohn. Mendelssohn. Rink. Mendelssche. Numerirter Platz im Vorverkanf M. 1,50, an der Kasse M. 2. Nichtnumerirter„„„ 0,75,„„ Karten im Vorverkauf sind zu haben in der Cigarrenhandlung von M. Sassenhoff, Friedrich=Carlstr. und bei Frau Wittwe Lange am Altmarkt.— Der Vorverkauf wird bei Groffnung der Kasse um 3 Uhr Nachmittags geschlossen. Während des Concerts darf nicht geraucht werden. Textbücher zum Preise von 15 Pfg. sind an der Kasse zu haben. z. Aufnahmen f. ein Adreßbuch u. d. Vertried dess. ges. Froo Oss. H. Wiese, Köln. (Eine durchaus zuverl. SS m. d. Stadt= u. Lund kundsch Ruhrorts dek. u. m t. Referenz. vers. Persönlicht Fruchtpreise zu Neuß am 4. Fedruar. Hafer, neuer. à 100 Rile Rudsen(Abeei 100 Kile 19 ""— Kartosfeia„„ 4 Heu à 50 Rle 3 Strod v. Schock 4 600 Klle 34 1. Qu. neuer Weizen 1 100 Kilo. Landroggen l.„„ à 100 Alo"** o.„„ Gerste Winter 100 Kilo 4 Sommer=— Buchweizen 100 K. 1. Qu. Rüddl per 100 Kilo in Partien von 100 Cir. 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Frohleninagazi. im Rubreiter Hafen zu mietden gesucht. Offerten sub A B3 an d. Exp. d. Zig. Ein Ladenlokal mit 4 Zmmern ist pr. 1. April oder Mai zu vermiethen. Rahreit, Frbrikstraße 12. 284 636 665 578 196 257 400 792 639 99 31 (3000) 96 37 581 181 4 933 327 139(1500) 728 278 979 487 12 9.30(300) 666 462 71 1541 617 624 180 27 619 500 93 426(550) 770 131 827 961(300) 844 129(300) 307 507 533 265 894 2655 36(300) 239 178 988 175 212(1500) 748 874 512 S20 456 488 207 764(1500) 989 206 247(300) 821 727 3602 580 553 932 418 791 844 629 769(300) 427 693 357 406 320 980(1500) 692(300) 372(3000) 176 242 125 624 533 403 264 661 773 426 269 4 296 441 5312 483 662 791 966 907 173 27 203 977 300 414 310 107 452 876 488 300) 564 6429 191 291 957 302 271 489(1500) 103(1500) 692 378 173 744(1500) 676 665 981 460(300) 430(3000) 720 (3000) 998 7563 469 28 707 50 965 852 715 223 331 179 633 492 618 748(3000) 801 8199 640 317 628 519(300) 366 793 126 668 982 259 451 881 390 693 445 507 638(300) 28 331(300) 157 849 861(550) 102(300) 914(550) 670 173 212 592 9856 340 963 330 505 715 301 710(1500) 549 300) 403 305 691 467 16 775(1500) 860 669. 10820 121(300) 302 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