Nr. 9.— Ruhrort=Homberg=Moers. Samstag. D 5 19. Januar 1884. 11. Jahrg. Meiderich=Oberhausen. A Inserate werden nach Petitschrift berechnet und kostet die Pctitzelse 15 Bfg., für Geschäftsleute im Kreise Rulkenm a. d. Ruhr und Duisburg 10 Pfg.— Reklamen 40 Pig. „Illustr. Tonntagsblatt und„Efumoristische Hlatter. Verbunden mit den zwei werthvollen Sseitigen Beilagen 11. Dienstag. Donnerstag und Samstag. Abennemzmaprces: 1#4 51) J., durch die Bost 1## 60 5 Zür die Redaction veranlworticch: Otto Brendow in Ruhrort. Druck und Lerlag von Joh. Brendow u. Cohn ur Ruheort. Allgemeiner Anzeiger für die Amtsgerichtsbezirke Ruhrort, Mörs und Oberhausen. Abonnements= und Inseraten=Annahmestellen: in Ruhrort in der HaxptExpeduion bei Joh. Brendow u. Tohn; in Laar dei Buchemoer C. F. Trost; m Meiderich bei Th. Pascha; iu Oderhausen de Fr. H. Heimberg, in Homberg dei Buchdinder Gerhard Jansen, Morserstraße; fur Moers und Umgegend Gerhard Pannen in Moers. Page=stalender. 19. Jan. 1871. v. Goeben siegt bei St. Quentin über die franz. Nordarmee. 20. Jan. 1878. Einzug der Russen in Adrianopel. 21. Jan. 1871. Perouse bei Belfort gestürmt. Aufstand in Paris. litische Wochenchronik. Der große Kampf um die Steuervorlagen des Finanzministers von Scholz ist wirst grelle Streiflichter auch auf das Gebiet der Reichssteuern binuber, die sich in der Folge noch deutlicher gestalten werden, wenn erst die Debatte über die weiter angekündigten Gesetzentwürfe betr. die Communalsteuerreform und die Erhohung der Beamtengehälter in Preußen beginnt, deren Durch führung ohne neue Reichssteuern nicht moglich ist. Die jetzt in Rede stehende Resorm der Einkommensteuer, sowie die Einfuhrung der Kapitalrentensteuer sind sehr hartnäckig angegriffen worden, und selbst conseroativerseits ist zugestanden, daß eine lange und eingehende Discussion über die einzelnen Bestimmungen zur Herbeifuhrung wunschenswerther Abänderungen nothwendig sein wird. Die Berathung der Vorlagen in der Commission wird deshalb auch bedeutende Zeit in Anspruch nehmen, so daß es gar nicht abzuschen ist, wann der Landtag seine Arbeiten wird beendigen können, um so mehr, da der Zeitpunkt der Zusammenberufung des Reichstages in immer größere Nähe gerückt erscheint.— Außer den Steuervorlagen erledigte das Abgeordnetenhaus definitiv die Eisenbahnverstaatlichungsvorlage und den Etat des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten. Die Steuerdebatten haben die Berathung des schon zweimal vertagten kirchenpolitischen Antrages Reichensperger abermals hinausgeschoben, freilich nur auf einige Tage, und der Cultusminister von Goßler wird dann Aufklärungen über die gegenwärtige Haltung der preußischen Regierung in der Kirchenfrage zu geben haben. Inzwischen hat sich die Nachricht über die bevorstehende Begnadigung des Bischofs Dr. Brinkmann von Münster immer mehr befestigt, und wird auch wohl zutreffend sein. Es bleibt nur noch die officielle Verkundigung im Staats=Anzeiger abzuwarten. Am kaiserlichen Hofe in Berlin saison stattfindenden Festlichkeiten mit dem Kapitel des hohen Erdens vom Schwarzen Adler, das der Kaiser selbst abhalt, ihren Anfang genommen. Am Sonntag folgt das Ordenefest, dem sich dann die anderen Festlichkeiten in üblicher Reihenfolge anschließen. Zum Geburtstage der Kusers im Marz wird, wie es heißt, auch Prinz Heinrich von Preußen von seiner großen Weltreise zurückgekehrt sein. Lebhaftes Interesse hat die Nachricht von der Verhaftung des Urhebers der bekannten Dynamit=Explosion im Polizeiprasidialgebaude in Frankfurt a. M. niger Anarchist, denn er gehört zu den Anlangern Moste, der gerade so, wie die Fenier und Nihilisten, den Dynamitkampf predigt. Da der Attentäter, Nahlsdorf ist sein Name, sein Verbrechen bereits eingestanden, so ist ein weiterer trauriger Beweis für die Nothwendigkeit des Nihrtistengesetzes geliefert. Zum Zusammentritt des preußischen Volkswirthschaftsrathes, welcher in nachster Woche die Berathung der Grundzuge des neuen Unfallversicherungsgesetzes beginnen soll, sind die nothwendigen Vorkehrungen bereits getroffen. Die Eroffnung und Leitung der Berathungen wird wiederum durch den Minister von Botticher als Vertreter Furst Bismarcks, in des letzteren Eigenschaft als Handelsminister, stattfinden. Der kanzler personlich befindet sich in Friedrichsruhe äußerst wohl und bereitet sich auf eine rege Theilnahme an der kommenden Reichetagssession vor. Graf Herbert Bismarck, der zum Gesandtschaftsattaché in Peteroburg ernannt, hat dem Kaiser vor seiner Abreise dorthin die erfreulichsten Nachrichten über den Gesundheitezustand seines Vaters gebracht. Aus dem Auslande ist nicht viel von Bedeutung zu erwähnen. Als sicher darf es angenommen werden, daß in Petersburg im Verlaufe der December ein weitverzweigtes Complott entdeckt mordung des Czaren und des jungen Thronfolgers erstrebte. Die Verletzung, welche Alexander III. erhalten, rührt allerdings von einem Sturz aus dem Schlitten her, dessen Pserde scheu geworden waren, doch war die Ursache des Letzteren ein mißglucktes Attentat.— Die Morder des Chefs der geheimen Polizei, Sudeilin, sind entgegen allen darüber verbreiteten Nachrichten, noch immer nicht entdeckt.— Der Neujahrsempfang in Petersburg verlief sehr still. In Rom fand eine zweite, noch stärker besuchte Pilgerfahrt zum Grabe Vietor Emanuel's statt. Die ganze Feier verlief in derselben Weise, wie die der Vorwoche und ohne jedweden Zwischenfall. Die Räumung des Tudau von den egyptischen Truppen, welche die englische Regierung so kategorisch gefordert hatte, daß das Ministerium Cherif Pascha deshalb zurücktrat, scheint auch von dem neuen Minister Nudar noch nicht ganz fest beschlossen zu sein, und in London selbst überlegt man sich die Sache wohl noch einmal ganz genau. Allenthalben laufen Proteste gegen die geplante Maßregel ein, und namentlich ist es die Kaufmannschaft in Egypten, welche viele Besitzthumer in Khartum und den übrigen Ortschaften des Sudan hat, welche he tig dagegen protestirt. Die dereits angeordnet gewesenen Maßregeln zum Ruckzuge der Truppen find deshalb auch noch nicht zur Ausführung gelangt. Wahrend den Engländern die egyptische Angelegenheit mehr Sorge bereitet, als sie es sich merken lassen wollen, fahren die Franzosen fort, sich Tonkin zu unterwerfen. Die Schwarzflaggen und andere im Lande zerstreute Banden leisten noch immer Widerstand und es kommt daher fast täglich zu Gefechten. Der Hauptschlag gegen das von Chinesen besetzte Bacninh hat noch zu erfolgen. Bemerkenswerth ist, daß der chinesische Gesandte Tseng permanent in England verweilt, und die Rückkehr nach Paris vermeidet. 2 ie wiederholte Ablehnung der Mischehenvorlage durch das ungarische Oberhaus steht in Oesterreich= Ungarn obenan auf der politischen Tagesordnung. Ministerptäsident Tioza hat aber seine Drohung nicht wahr gemacht, und ist nicht zurückgetreten; er scheint vielmehr Neigung zu haben, das Gesetz der renitenten Kammer so oft vorzulegen, bis es endlich angenommen wird.— Die Kronprinzessin Stephanie war an Windpocken leicht erkrankt, ist aber jetzt als geneien zu betrachten.— Eine abenteuerliche Meldung wollte wissen, Kaiser Franz Josef habe dem er werde nie dem König Humbert und dem Papst zugleich in Rom einen Besuch abstatten. Natürlich ist das Ganze nichts weiter, als ein albernes Märchen. Recht interessante Debatten fanden in der spanischen Deputirtenkammer zu Madrid üder das Verhältniß zwischen Spanien und Deutschland statt. Es hat sich dabei herausgestellt, daß die spanischen Republikaner nichts gelernt und nichts vergessen. Sie neigen troß der bekannten Pariser Vorsälle mehr zu Frankreich, als zu Deutschland. Es scheint in der That, als ob König Alfonso seine Staatsmänner an politischer Reise weit überflugelt habe. Handbage=Verhandlungen. Abgeordnetenhaus C Berlin, 17. Januar. Präsident v. Köller theilt nach Eröffnung der Sitzung mit, daß der Abg. für Rotenburg i. H., Kropp, gestorben ist. Das Haus ehrt sein Andenken durch Erheben von den Sitzen. Darauf wird die erste Berathung der Steuervorlagen fortgesetzt. Abg. Kropatscheck(cons.) gndet es bemerkenswerth, daß die Gegner der Vorlagen im Hause nicht so heftige Opposition gemacht, wie die Parteipresse und hält dies für ein gutes Zeichen. Ein ideales Werk sei die Vorlage nicht und der Besserung bedürftig und fähig, aber Richters Haltung dazu sei rein unverständlich. Deklarationspflicht sei nothwendig, eidliche aber von Uedel. Die Regelung der ganzen Steuerfrage bis zur Vorlage eines Communal= steuergesetzes zu vertagen, sei nicht nöthig und wurde die Sache nur verschleppen. Fur das Wahlrecht seien gar keine Gefahren oder Schwierigkeiten zu befürchten. Redner erklärt sich zum Schluß energisch fur die Kapitalrentensteuer. Generalsteuerdirector Burghardt: Ueber die von verschiedenen Seiten gerügten Mängel werde am besten in der Commission zu urtheilen sein: was die allseitig erhobenen Einwände anbetreffe, so sei es eine bekannte Siche, daß keine Regierung für ihre Steuerpolitik auf Anerkennung rechnen könne. Die Aufrechterhaltun der 3. und 4. Steuerkiasse müsse nothwendig eine Verschicdenheit im Veranlagungsverfahren im Gefolge haben. Auch in der Vorlage sei fur das Einkommen von 1200 M. bereits eine Ermäßigung ins Auge gefaßt. Hieran müsse die Regierung festhalten, ebenso an der Doppelbesteuerung der Actiengesellschaften. Die Doppelbesteuerung der Actiengesellschaften konne man bedauern, dieselbe sei aber unvermeidlich und jedem Versuch, dieselbe zu entfernen, wurden sich unuberwindliche Schwierigkeiten in den Weg stellen. Ein fernerer Punkt, an dem die Regierung festhalten müsse, sei der Paragraph bezüglich der Lohndeklaration, die dereits in anderen Landern bestehe. Die Banquiersteuer gehöre in das Gesetz, weil es sich hier um die Besteuerung des Einkommens aus Kapital hansie. Die Deklaration sei auf die Kapitalrentensteuer beschränkt, weil eine allgemeine Deklaration zu vielen Processen führen werde, und andererseits eine VerDie Erbin des Herzens. (8. Fortsetzung.) Im Corridor stand die Dienerschaft zusammen und redete eifrig mit einander. „Haha“, lachte der Koch,„das war also die ganze Suppe! he, habe ich den Braten nicht gleich gerochen? Ich sage ja, mir macht man so leicht nichts vor! Was sagt Ihr nun, Alter? Worte, schöne Reden— davon habe ich aber nicht einmal das Salz zu einer Suppe!“ Der Kammerdiener schuttelte wehmuthig den Kopf. „Ja, ja,— und für mich ist's am schlimmsten, ich hatte auf eine kleine, sichere Pension gerechnet, din doch auch nun in den Jahren— und ein neuer Herr“... „Bringt seinen Kammerdiener mit, das will ich verwetten, so hoch Ihr Alle wollt!“ rief die Kammerjungfer und nickte dem Johann bedeutungsvoll zu,„ja, für Euch hat's aufgehört, die alte Garde muß ausrucken, das ist immer so!“ „Oho“, rief Johann,„ich habe die Pferde eingefahren und halte die Zügel fest, denke ich! Ja, Lisettchen, das thun wir!“ „Wir!“ sagte Brigitte höhnisch,„so weit ist man denn doch noch nicht. Man weiß gar nicht, ob die Gnädige gesonnen ist, gewisse Leute im Dienste zu behalten, Leute, welche die Grenzen der Sittlichkeit überschreiten, daß man Kußhände am hellen Tage umherfliegen sieht"... sie jedete nach ihrer Gewohnheit nicht aus und wandte sich erröthend ab. Das Kammerkatzchen hob das Stumpfnaschen noch hoher als zuvor. „Das Fräulein? ach Brigitte, Sie sind drollig— die muß ja selder fort und so arm wie eine Bettelmaus, haben Sie denn Ihre— Ohren“— das sollte eine Anspielung auf die ungewöhnlich großen Hororgane der Verwalterin sein—„geschlossen gehabt! Bei der Comtesse ist meines Bleidens nicht mehr, mir ist der eine Monat überhaupt schon zur Ewigkeit geworden vor Langeweile.“ „Adgerechnet die Minuten, in welchen Sie mich sahen, Lisette!" setzte Johann hinzu. „Sie sind eingebildet, Jean,— was denken Sie denn?“ „Daß Sie die netteste kleine Kommerjungfer sind, welche ich jemals gesehen— und daß Sie sich als Frau“... „Wilhelm“, hauchte Brigitte,„mir wird schwach!“ und sie ging mit langsamen Schritten bis an die ersten Stufen der Haupttreppe, hier aber mußte sie sich anlehnen,„denn“, sagte sie zu ihrem Verehrer, welcher nach wenigen Sekunden nedeu ihr stand,„Wilhelm, dergleichen anzuhoren, hieße die Grenzen der Sittlichkeit"... „Ach, Brigitte, hätten Sie nur das gehört, mas noch folgte! „Nein, nein, Wilhelm, schonen Sie mich— das ging gewiß über die Grenzen, erzählen Sie es lieder nicht.“ „Sie müssen es aber hören, Brigitte! Das kecke Ding lachte Ihnen nach.„Der wird das Schlusselbund auch zu schwer, eine junge Herrschaft hut #beidies nicht gein alte Gesichter um sich— ich witt mich um ihre Stelle bewerden und dann,...„heirathen wir, setzte Johann, der naseweise junge Bursche, hinzu.“ Nauaur dchgner daste do donmadan sich daer achung der da gutes Zeichen an und tratt näher. „Wissen Sie, was ich mir denke, Brigitte? Lassen wir uns Beide nicht fortschicken, kündigen wir noch heute selber, thun unsere Ersparnisse zusammen und“... „Ach, Wilhelm, Sie wollen doch wohl nicht auch sagen“... „Heirathen wir uns, gewiß!“ rief er kühner,„sehen Sie, Mamsell Brigitte, ich habe schon so lange auf Sie gewartet“...“ „Das ist wahr, Wilhelm, aber seien Sie nicht so ftürmisch, man soll sich nicht übereilen, gönnen Sie mir Zeit“... „Ach was, Brigitte— ich meine, zu viel Zeit haben wir Beide nicht mehr übrig— darum— abgemacht, ja!“ und er umfaßte mit beiden Händen die umfangreiche Taille der Erwählten und schwenkte sie mit einiger Austrengung herum.„Und nun wird endlich Hochzeit gemacht!“ Brigitte sah sehr verschämt aus, sie löste die Riesenschleife an ihrer Schürze und knüpfte sie auf's Neue. „Keine laute Freude im Hause der Trauer, das wäre gegen die Grenzen“... lispelte sie, setzte dann aber resoluter hinzu:„Das nasewei Ding wird sich doch ärgern, unbedingt ärgern, meinen Sie nicht auch, Wilhelm!“ „Besonders wenn sie keine Einladung zur Hochzeit erhält.“ schmunzelte der, seiner Braut vertraulich zunickend. „So weit sind wir noch nicht!“ lachelte die ältliche Jungfrau mit einem Versuch, neckisch sein zu wollen, duldete es aber doch, daß der Kammerdiener ihre fleischige Hand gegen sein Herz drückte, dann schritt sie mit zufriedener Miene die Treppe hinunter. Der alte Wilhelm schwenkte seine Mutze durch die Luft, sagte nochmalt sehr erleichtert„endlich!“ und blieb eine Weile, ein Liedchen pfeisend, in fröhlichen Gedanken stehen. Dieselben concenteirten sich meistens auf das ihm vorschwebende Bild einer gemuthlichen Stube, die im Winter eine warme Ofenecke bot und in der sich ein weicher Lehnstuhl befand, welcher umfangreich genug war, seine corpulente Gestalt in sich aufzunehmen. In der Thur erschien Frau Brigitte, den dampfenden Kaffeciopf in der Hand — Kaffee konnte er zu jeder Tageszeit mit gleichem Behazen schiurfen— oder eine Liedlingsspeise auftragend— es war ein hübsches Bild!„Ja, ja, so setzen wir uns zur Ruhe," drummte er gemüthlich vor sich hin,„man hat sich lange genug Anderer Launen gefugt— sie hat manchen Srarpfennig bei Seite gelegt—'s wird schot genügen zu einem angenehmen Ledensabend— sa, sa!“ In dem kleinen Thurmzimmer um ersten Stock, das in möglichst getreuer Weise das Gemach eines Burgfrauleins aus dem Mutelatter darstellte, lehnte Hertha am Feuster und schaute hinunter in das grune Thal. Sie schten in tiefe Gedanken versunken und gewahrte es nicht, daß der Kastellan nach mehrsachem Pochen eintrat. Hinter ihm urden zwei Diener sichtdar, welche das lebeksgroße Bild aus dem Arbeuts immer des Grafen trugen, es auf einen Wenk Dietrich's an die Rück vend einer mit beälbem Helz geiafelten Niiche lehnten uud bann geidheschlos des Zunmer wedrt verließen. Man haue den narurichen pheurahmen, dessen Wurtein sich in einer An Holzoase bargen, aufe Bezutsamste geschont und uur mehrung des Beamtenpersonals im Gefoige haben müsse. Redner bittet schließlich, das Gesetz undefangen zu prufen, das keineswegs destimmt sei, die fiskalischen Interessen ungeduhrlich wahrzunehmen. Abg. Bachem fuhrt aus, daß die Aufhebung der 3. und 4. Steuerstufe zwar den Verhaltnissen im Rheinlande entspreche, aber bedenklich sei wegen der communalen Zuschläge. Abg. Cremer begrußt den Gedanken, das mobile Kapital zu fassen, mit Genugeznung, und konmt dann auf seine frühere Behauptung zurück, die fortschrutlichen Einschätzungs=Commissionen in Berlin verführen nach Parteirücksichten. Abg. Rickert weist diese Behauptung mit Entschiedenheit zurück. Gegenüber den Bemerkungen des Abg. Wugner über die im Schlepptau der Börse befindliche Presse macht Redner auf die frühere Mitardeiterschaft des genannten Abgeordneten an notorischen Börsendlättern aufmerksam. Redner bestreitet, daß die Lideralen die Landwitthe zu neuen Steuern heranziehen wollten; sie wellten sie im Gegentheil vor neuen Lasten schüten und verwurfen deshalb die Kapitalrentensteuer und forderten, daß auch die Erträge von Haus= und Grundbesitz besteuert wurden. Die Deklarationspflicht sei heute durch die Ausführung des Herrn Burghardt selbst verurtheilt. Die Hauptsache sei aber die Ablehnung der Aufhebung der 3. und 4. Klassensteuerstufe, weil dann die Regierung auf die Weiterberathung verzichten würde. Redner recapitulirt nochmals alle von fruheren Rednern geger die Gesetze vorgebrachten Bedenken und erklärt sich entschieden dagegen. Mimister v. Scholz bemerkt zunachst, daß bei den Beschuldigungen, die in allgemeiner Form gegen Beamie gemacht würden, er keine Ursache einzuschreiten habe. Uebrigens seien von der Linken die Landrätbe eben so schwer verdächtigt, wie von der Rechten die Berliner Einschätzungscommissare. Gegen den eigen mit Ramen dezeichneten Beamten(Reg, Rath v. Meizen, Vorsitzender der Berliner Einschatzungscommission) werde das Nähere veranlaßt werden und dieser sich beffentlich zu rechtfertigen wissen. Redner spricht dann nochmals fur die Vortage und betont, der Regierung könne es nur lieb sein, das Wahlrecht nicht einzuschranken in der 3. Klasse, sondern zu erweitern; sie wurde selbst davon Vortheil haben. Abg. von Eynern(nat.=lib.) beantragt nur Vertagung, da von den Conservativen 5, vem Centrum 4, vom Mimistertisch 3, von den Lideralen aber im Ganzen nur 3 Reden gehalten seien. Conservative und Centrum beschließen jedoch Schluß der Debatte.— Nach einer langen Reihe personlicher Bemerkungen wird die Vorlage an eine Commission von 28 Mitgliedern verwiesen. Einige kleine Gesetze werden ohne Debatte genehmigt und dann die Sitzung auf Freitag 11 Uhr vertagt.(T.=O. Antrag Reichensperger.) lische Nachrichten. Berlin, 18. Jan. In der Trennungsfrage, welche zwischen einem Mitgliede des preußischen Königshauses und seiner Gemahlin schwebt, wird, wie wir hören, eine Verstandigung herbeizuführen gesucht, um eine formelle Eescheidung zu vermeiden. Dem Ausheine nach durften diese Bemühungen nicht erfolglos bleiben. Sämmtliche Admirale der kasserlichen Kriegsmarine, welche nach Berlin derufen sind, um in einer dreitägigen Sitzung unter Vorsiz des Chefs der Admiralität; Generallientenant von Caprioz, zu tagen, fanden sich am Mittwoch Vormittag in großer Parade=Uniform in der Admiralität in Berlin ein. Die, Sitzungen sinden im glaßen Suule derselben statt. Anwesend sind die Contre=Admirale Gas von Monts, v. Wickede, Frhr. v. Schleinitz, v. Blanc und Kühne. Contreadmiral Graf von der Golz befindet sich zur Zeit auf der Rückreise von der ostasiatischen Station nach Europa. — Der„Reichsanzeiger“ schreibt: Der General der Infanterie von Thile, commandirender General des 8. Corps, ist in Genehmigung seines Abschiedsgesuches zur Disposition und à lu suite des 3. Garde egiments zu F. gestelli.— Zum Nachfolger als Colpscommandeur ist Generillieutenant v. L.s, bisher Commandeur der 5. Division ernannt.— Die Rangliste pro 1884 ist jetzt erschienen. — Wahrend die Deutschenfresser in Paris alles Mögliche thun, um die Feindschaft zwischen beiden Nationen zu vermehren, wird dies Böse mit Gutem von deutscher Seite vergelten. Man wird nämlich nicht sehl gehen, wenn man die für Frankreich günstige Erledigung zweier internationaler Streitfragen auf den deutschen Einfluß in der europäischen Polittk zurückfuhrt. Der französische Botschafter in Rom soll auch bestätigend dereits nach Paris berichtet haben, daß das endliche Nuchgeben Italiens in der Frage der tunesischen Konsulargerichtebarkeit im Anschluß an die vom Fürsten Bismarck befurwortete Haltung geschehen ist. Auch die für Frankreich schonende Art, hier und dort hatten sich einige Ranken gelöst, welche die Finger des Alten wieder zurechtbog n. Mancher Seufzer kam während dieser Arbeit von seinen Lippen, und unter seinen duschigen Brauen hervor flogen warme Bücke nach der schwarzen Gestalt am Fenster. Es sah oft aus, als wolle er fprechen und als stocke ihm das Wort immer wieder auf der Zunge. „Ich danke Dir, Dietrich,“ sagte da plötzlich die weiche Stimme des Mädchens neben ihm,„daß Du es dierher brachtest, das verbaunte Bild, hier wird es Niemand suchen und wird es Nuemanden storen— ich danke Dir! Wie seltsam es in dem suillen Thurmgemach aussieht, das Bild meiner schönen, armen Mutter! Es ist fast zu hell, der Controst thut wehe!“ Auf einer Stuhllehne hing der schwarze Schleier, welchen sie gestern getragen, sie griff hastig darnach und trat auf einen niedern H lzscheriel, um das dunkle Gewebe über dem Bilde zu desestigen. „So ist's besser, nicht war, Dietrichk und wenn der Epheu eingetreäknet sein wird“... „Den pflegen wir sorgsam, wie es der Graf"... Die Stimme des Alten brach und er schritt hinüber zum Fenster, um den Schmerz in seinen Zugen zu verbergen. Hertha folgte ihm, faßte nach seiner runzeligen Hand und legte die weiche Wange darauf; so standen sie lange schweigend neben einander. Plotzlich zuckte das junge Madchen zusammen, unten am Schloßportal vurde es lebendig. Die Dienerschaft trug grüne Zweige und Fähnchen Euphemia gab in der leurseligsten Weise hier und dort Winke zur Ausschmuckung des Thores. Hertha deutete hinunter und führte den Arm des treuen Dieners an, damit er aus seiner Versunkenheit erwache. „Sieh dort, Dietrich— wie geschäftig sie sind, den neuen Heren zu begrußen— und doch trug man gest rn erst den Vater durch dasselbe Thor!“... Sie schüttelie den Kopf und zwung sich gewaltsam zur Festigkent. „Sage mir, Dietrich, die dort unten sind so eilig— wann kommt er? — Wann kommt er, Dienich!“ wiederholte sie, als der Greis nicht sofort antwortete,„ich muß, ich will es wissen!“ Der energische Ton ihrer Frage zwanz ihn, zu reden. „Vor Sonnenuntergang, Hertha!“ „Es ist gut— vor Sonnenuntergang! Als sie gestern sank, die Sonne, läuteten die Trauerglocken, heute wird man Böllerschusse lösen, denn der neue Herr zieht ein— und Cowtesse Euphemia wird sich diese Genugthuung voll und ganz gonnen. Mag es sein!— Uad jene Leute! Wer kann sie tadein? Sie denken mit Groll des unten im Thale Schlummernden, der ihrer nicht gedachte,“ flusterte sie bitter— und setzte dann hinzu, Dietrich anst andlickend:„Sei klug, Dietrich, auch für Dich kommt eine neue Zeit — und jetzt laß mich allein, damit ich Abschied nehme!“ „Adschied! Hertha— Kind, Abschiedf“ rief der Alte erschrecht— sie war in dieim Atgenbich su, ens went dus gusiose Rus, Um hr m oft die Haus gereicht dei instiun Ste#efrgen durch den Wald und dus er Mau ches Ma: auf seitenl u mu ger Szet hille, weon die un.uhillu Fipchen endtich muse gtwöchen wd vn.(Hortsetzung sotpt) 3 3 wie die spanische Regierung die Affaire des franzosischen Botschafters in Madrid, Baron des Aichela, welcher bekanntlich mit Bahn= und Grenzbeamten in Irun durch seine eigene Schuld in einen harten Conflict gerathen war, in ihren Folgen unterdruckt hat, wird mit der deutscherseits in Madrid vertretenen Auffassung der Sachlage in Verbindung gebracht. — Es ist bekannt, zu wie heftigen Kampfen im Jahre 1881 die Wahlen zum deutschen Reichstage fuhrten. Tauscht nicht Alles, so wird es im kommenden Herbst nicht besser, sondern schlimmer, da jede Partei nach Kräften darauf sehen muß, die Zahl ihrer Anhänger im Parlament zu vermehren. Der große Kampf ist bei Weitem noch nicht im Reichstage ausgekämpft, er nimmt vielmehr von Jahr zu Jahr großere Bedeutung an. Zu besonders eifriger Wahlagitation rusten sich die Socialisten. In ihrem Parteiorgan, dem Züricher„Socialdemokrat“ geben sie bezuglich der bevorstehenden Wahlen folgende Erklärung ab:„Der Kovenhagener Congreß habe sich entschieden dagegen ausgesprochen, daß ein und derselbe Candidat in mehreren Bezirken aufgestellt werde, denn jede Doppelwahl hätte den Socialdemokraten einen Wahlkreis gekostet und in Folge dessen seien ihnen Altona, Mainz, Glauchau=Meerane verloren gegangen, Liebknecht hoffe in Offenbach wiedergewählt zu werden.“ Recht rege werden besonders in Berlin die Socialdemokraten sich bemuhen, ihre früher innegehabten Sitze wieder zu erlangen. Candidaten werden in allen 6 Kreisen aufgestellt, bekannt sind Bebel und Apotheker Vogel=Dresden. — Zwischen Korea und dem deutschen Reiche ist ein neuer Handelsvertrag abgeschlossen. — Der Urheber der Frankfurter Dynamitexplesion ist von Hamburg nach Frankfurt a. M. geschafft. Sein Name ist Reinsdorf(nicht Rahlsdorf); er ist Schriftsetzer aus Leipzig. Er simulirte anfanglich Irrsinn, kam aber bald davon ab. Verschiedene Sachen sind beschlagnahmt. — Der Abg. Windthorst feierte am Donnerstag seinen 73. Geburtstag. Er empfing zahlreiche Gratulationsschreiben und Telegramme und wurde im Abgeordnetenhause von Mitgliedern aller Parteien begluckwünscht. Sein Platz war mit mehreren großeren Rosen und Veilchenbouquets, und mit einem großen Blumenkorb geziert. — Die bayrische Abgeordnetenkammer hat am Mittwoch den Antrag des Abg. Gabler, den Postschalterdienst an Sonn= und Festtagen von 8 auf 4 Stunden zu beschranken, angenommen. Im Reichspostgebiet beträgt der Schalterdienst bekanntlich ebenfalls nur 4 Stunden im Winter. — Im königlichen Schloß in Berlin fand am Freitag Mittag 1 Uhr unter Theilnahme des Kaisers, der Prinzen, der Ritter des hohen Ordens vom Schwarzen Adler unter dem üblichen Ceremoniell der Investitur des Prinzen Leopold von Preußen und darauf ein Ordenskapitel statt. Der Unterredung, welche der Kaiser am Donnerstag mit dem Statthalter v. Manteuffel hatte, wird große Bedeutung beigemessen. Dieselbe dauerte 1½ Stunden. Wie es heißt, ist als Coadjutor für die Diozesse Posen jetzt Propst Aßmann in Berlin, und für Koln Domdechant Dr. Baudri designirt. Italien. Der Generalabt des Benedictinerklosters in Rom, Cesare, ist ermordet und seine Wohnung ausgeraubt. 2 Bediente sind verhaftet. Frankreich. Das Schicksal des Kaiserthums Annam ist mit der An erkennung des Vertrages mit Frankreich durch den jungen Kaiser besiegelt. Eine der Bestimmungen räumt den Franzosen das Recht ein, die Citadelle der Hauptstadt Hue zu besetzen, und sie zogern jetzt auch nicht, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Damit ist es mit Selbstständigkeit des Kaiserthums vorbei und seine Abhängigkeit von der Republik eine feststehende Thatsache. Die Revanche für das von den Engländern genommene Egypten ist damit genommen. In Folge einer Aufforderung Cassagnac's hat Prinz Victor Napoleon es abermals abgelehnt, sich an die Spitze der Bonapartisten zu stellen. Er erklärt, er habe keine politische Rolle zu spielen für den Augenblick. In Folge der großen Noth der Arbeiter in Paris ist in der Kammer ein Credit von 3 Mill. beantragt zur Einlösung der nothwendigsten Leihhauspfänder von Arbeitern. Spanien. Auf Cuba ist ein neuer Aufstand gegen Spanien ausgebrochen. Die Krisis wird=nun ein schnelles, aber nur vorlaufiges Ende finden. Die Duputirtenkammer hat am Donnerstag den Adreßentwurf in der von der Regierung nicht gebilligten Fassung mit 221 gegen 126 Stimmen angenommen. Gegen das Ministerium Posada stimmten außer Conservativen auch die Republikaner, um den Sturz des Kabinets herbeizufuhren und dann selbst im Trüben fischen zu können. Die desinitive Entscheidung erfolgt am Freitag; doch wird voraussichtlich das Gesammt=Ministerium seine Demission geben. Sache des Königs ist es dann, die schwere Wahl eines geeigneten Nachfolgers zu treffen. Aus allen Provinzen Spanien's laufen übrigens Mittheilungen ein, daß Alfonso trotz aller Angriffe der Republikaner immer mehr an Popularität gewinnt. Weiteren Meldungen aus Madrid zu Folge wollen die Minister dem Könige zunachst die Auflösung der Cortes anrathen und erst, wenn dies abgelehnt würde, zurücktreten. Rußland. Eine große Menge revolutionärer Schriften und Zeitungen wird diesen Winter in Petersburg verbreitet, gedruckt, geschrieben und lithograhirt, auch hectographirt. Namentlich bemerkbar macht sich in dieser Beziehung der Bund der Jugend des Volkswillens. Die von diesem erlassenen Aufrufe richten sich an junge Manner von social= revolutionärer Gesinnung, welche in den eigentlichen Geheimbund der Partei des Volkswillens, der Schreckenspartei, nicht eintreten wollen, um nicht die Verbindlichkeiten, welche diese fanatische Secte auflegt, zu übernehmen. Die Terroristen sind nämlich wie die Jesuiten blinde Werkzeuge in der Hand der Oberen und zu unverbrüchlichem Gehorsam verpflichtet; dagegen soll es den Mitgliedern des Jugendbundes freistehen, auf eigene Hand revolutionäre Agitation zu treiben und nach Gefallen zu handeln. Wie die Aufrufe sich ausdrücken, soll die neue Verbindung die Rückendeckung der Terroristen bilden. Offenbar will man sich ein Rekrutirungsfeld für die Gewinnung neuer Mitglieder in den eigentlichen Geheimbund schaffen, den Uebergang in das nihilistische Lager erleichtern. Die Aufrufe werden bei der abenteuerlichen und zur Geheimbündelei geneigten Natur der russischen Jugend sicher nicht ohne traurige Folgen bleiben und zahlreiche jugendliche Existenzen in Kerker und Verbannung bringen. Großbritannien. Die Durchbohrung des Mersey=Tunnels zum Zweck der Verbindung Liverpool's mit Birkenhead ist am Donnerstag glücklich vollzogen. Landtags=Verhandlungen. Abgeordnetenhaus. □ Berlin, 18. Jan. Am Ministertische v. Goßler, v. Puttkamer und Commissarien. Die Tribunen sind überfüllt. Das Haus tritt in die erste und zweite Berathung des Antrags Reichensperger=Olpe auf Wiederherstellung der Verfassungs=Artikel 15, 16 und 18 der Verfassungsurkunde vom 31. Januar 1850 ein. Abg. Reichenspergeer(Centrum) begründet seinen Antrag mit dem Hinweis, daß eigentlich nähere Ausführungen hieruber nicht nothwendig wären, wenn in dem Hause derselbe freie Geist wie früher obwaltete; allein heute walte ein Geist der Opportunitätsrücksichten. Der Antrag betreffe nicht die katholische Kirche allein, sondern alle Kirchengemeinschaften in Preußen. Wir erkennen den Staat als ine von Gott verordnete Einrichtung an, verlangen aber auch Freiheit für die Kirche. Von diesem Gedanken geleitet, haben wir den Antrag eingebracht. Unsere Kirche leidet schwer, unsere Priester sind hochbetagt ins Gefängniß gewandert, die Stellung der Geistlichen ist heute eine vogelfreie. Die Volksvertretung kann diesen Dingen nicht unthätig zusehen und etwa abwarten wollen, wie sich die Dinge entwickeln werden. Sie muß vielmehr selbst die Initiative ergreisen, wenn die Regierung zogert. Der alte wahre Liberalismus habe von je die Freiheit der Kirche gefordert, der Pseudoliberalismus bekämpfe diese, um eine Allmacht des Staates herbeizuführen. Schwer sei gegen den Katholicismus gefehlt; wolle man das begangene Unrecht wieder gut machen, so müsse man die Verfassungsartikel wieder herstellen. 15 Redner melden sich gegen, 7 für die Vorlage zum Wort. Abg. v. Hammerstein(cons.) freut sich, constatiren zu können, daß heute Niemand mehr an eine einfache Ablehnung eines solchen Antrages hier im Hause denke; aber man möge bedenken, daß theoretische Grundrechte für die „uche doch keinen so hohen Werth haben. Er würde heut die Aufhebung der Verfassungsartikel nicht bewilligen, aber es sei zweierlei, wenn man heut die Wiedereinfuhrung verlange. Er glaube auch nicht, daß der Antrag ernst gemeint sei, denn dazu sei er zu unbestimmt. Die Verfassungsartike! allein beseitigen die Streitfrage nicht, denn man konne damit nicht über die dem Cultusminister zustehenden Rechte hinwegkommen. Es wurde also eine große Rechtsunsicherheit entstehen. Einer organischen Revision der Maigesetze sei er nicht abgeneigt, wolle dieselbe aber nicht vom Willen des Papstes abhängig machen. Darum empfehle sich der Weg der Specialgesetzgebung. Redner befürwortet schließlich die von den Conservativen eingebrachte Resolution: „Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: In Erwägung, daß die Wiederherstellung der Art. 15, 16, 18 der Verfassungsurkunde als ein geeigneter Weg nicht angesehen werden kann, den Frieden auf kirchenpolitischem Lehishonscherbei. ea#unsicherheit herbeigeführt werden würde, in Erwägung ferner, daß die zu erstrebende Selbststandigkeit der evangelischen und katholischen Kirche und die Versöhnung der kirchenvolitischen Gegensätze auf dem bereits berretenen Wege der Spezialgesetzgebung erreicht werden kann,— über den Antrag Reichensperger zur Tagesordnung überzugehen.“ Abg. v. Schorlemer=Alst hält den Conservativen entgegen, daß sie, wenn es die Regierung verlangte, zweifellos für die Wiederderstellung der Verfassungsartikel stimmen wurden. Sie konnten darum auch jegt den Antrag annehmen. Was den Katholiken an Erleichterungen gewährt sei, hatten diese mit Freuden acceptirt, der wirklichen Noth sei aber noch nicht abgeholfen. Mit dem religiosen Haß sei der sociale Haß gewachsen und wenn nicht das Volk gläudig erhalten werde, so sei Gefahr auf Ausbruch eines socialen Krieges vorhanden. Dies zu verhuten, bezwecke der Antrag Reichensperger, den er dringend anzunehmen bitte. Abg. Richter=Hagen plädirt für Ueberweisung des Antrages an eine Commission zur besseren Prufung. Unverstandlich sei es für ihn, wie man einen Bischof zurückrufen konne, den anderen nicht, auf diese Weise gewinne die Maßregel einen gehässigen Charakter. Mit dem System der discretionären Vollmachten hebe man die Selbststandigkeit der Katholiken ganz auf. Abg. v. Stablewski(Pole) tritt für den Antrag ein. Minister v. Goßler bittet, den Antrag nicht anzunehmen. Die Regierung würde ihn in keinem Falle zur Annahme empfehlen können. Es liege diese ablehnende Haltung nicht sowohl in dem Wortlaut des Antrages, als in der Anwendung und Auslegung, welche die katholische Kirche zur Zeit der Geltung den drei Artikeln gegeben und welche die Antragsteller denselben gäben. Die Begnadigungen der Bischöfe seien in allen concreten Fällen, ebenso wie die Aufhebung der Sperre, von den obwaltenden Umständen abhängig gewesen. Für die Bischöfe von Köln und Posen seien keine Begnadigungsgesuche eingegangen; sie könnten auch, wenn sie noch eingehen sollten, nicht berücksichtigt werden. Was die Regierung gewähren könne, wolle sie gern gewähren, aber bedrängen lasse sie sich nicht. Die Regierung sei nicht so eitel, Alles erledigen zu wollen; sie könne der folgenden Regierung sehr wohl die ganze Last zu tragen überlassen. Abg. Sack(cons.) ist gegen den Antrag. Abg. Windthorst glaubt aus der Rede des Kultusminister schließen zu sollen, wir stehen vor einer neuen Kampfaera. Theoretisch stehe der Minister auf dem Boden Falks. Der Antrag sei sehr ernst gemeint und seine Partei werde nicht ruhen, bis sie den fruheren Zustand wieder hergestellt. Der Minister sage: diese Regierung bewillige ihre Forderungen nicht. Er antwortete: Wir werden ja sehen. Was hindere denn den Minister in Munster, Koln und Posen den früheren Zustand wiederherzustellen? Die ganze Welt wurde das dankend anerkennen. Die Debatte wird geschlossen. Ein Antrag auf Commissionsberathung wird abgelehnt und sofort in die zweite Lesung eingetreten. Abg. Stöcker: Von der Centrumspartei sei die Hulfe der Conservativen heut angerufen; aber die ultramontane Presse, sowie maßgebende Persönlichkeiten bekämpften jede Gemeinschaft der katholischen mit der evangelischen Kirche Seine Partei erhoffe von einer weisen Staatskunst Beseitigung aller Uebel des Kulturkampfes. Die liberale Kirchengesetzgebung enthalte Fehler, aber daß der Antrag Reichensperger der evangelischen Kirche nützen werde, müsse er bestreiten. Die Berathung wird darauf auf Sonnabend 11 Uhr vertagt. rovinzielle Nachrichten. Orsoy, 17. Jan.[Herr Dr. Jul. Nünninghoff) hat laut einer Publication im„Stäatsanz.“ das Fähigkeitszeugniß zur Verwaltung einer Physicatsstelle erhalten. Rheinberg, 16. Jan.[Urtheilsrevision.] Wie das„Kreisblatt“ aus sicherer Quelle erfährt, ist die Seitens des Jacob Wefels gegen das Urtheil des Königlichen Assisenhofes zu Cleve vom 15. December 1883, wodurch derselbe wegen Mordes und Nothzucht zur Todesstrafe und 10jährigem Zuchthaus verurtheilt worden, eingelegte Revision vom Reichsgerichte als begründet angenommen, das Urtheil aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Verhandlung vor das Schwurgericht zu Cleve zurückverwiesen worden. Wesel, 18. Jan.[Floßverkehr auf dem Rhein.] Die k. Rheinschiffbrucke zu Wesel passirten im Jahre 1883: 105 Floße mit zusammen 13826,15 t Gewicht(1882: 88 Floße mit 12481,15 t; somit 1883 mehr: 17 Flöße mit 1345 t). Auf die einzelnen Monate des Jahres 1883 kommen: Januar—; Feb:. 3 Flöße m. 398,19 t; März 7 m. 931,82 t; April 11 m. 1312,16 t; Mai 16 m. 1968,25 t; Juni 11 m. 1569,80 k; Juli 14 m. 1756,63 t; Aug. 13 m. 2054,22 t: Sept. 12 m. 1811,84 t; Octdr. 12 m. 1621,54 t; Nov. 6 m. 401,70 t: Dec.—. Dortmund, 17. Jan.[Verurtheilungen.] Das Schwurgericht verurtheilte gestern die Gebrüder Friedr. und Heinr. Hodde aus Pöopinghausen bei Kastrop wegen Ermordung des Jagdaufsehers Hubert Wilmsmann aus Pöppinghausen, Ersteren zum Tode, 15 Jahren Zuchthaus und Ehrverlust auf 10 Jahre, den Letzteren zu 15 Jahren Zuchthaus und Ehroc=lust auf die Dauer von 10 Jahren. Auch in der heutigen Sitzung wurde eine schreckliche Schandthat gesühnt durch die Verurtheilung des Arbeiters Frese aus Dortmund wurde wegen Ermordung des Arbeiters Heinr. Brunnemann zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Witten, 17. Jan. Ein Wagennotirer der hiesigen Bahn hatte gestern Abend seine Unvorsichtigkeit schwer zu büßen, indem er unter den Zug gerathend überfahren wurde. Ein Arm wurde ihm vom Körper getrennt; außerdem erlitt er einen Beinbruch. Er liegt schwerkrank im evang. Krankenhause darnieder. Schalke, 16. Jan.[Schwerer Schicksalsschlag.] Einem zu Wanne stationirten Lokomotivführer starben in vergangener Woche in der Zeit von 24 Stunden 6 Kinder an acuten fieberhaften Krankheiten. Gewiß ein harter Schicksalsschlag für die Familie! Siegen, 16. Jan.[Hauptgewinn der Kölner DombauLotterie.] Zum wiederholten Mal ist Fortuna unserer Stadt hold gewesen: wie vor läng rn Jahren den Hauptgewinn der Kolner Flora=Lotterie mit 25000 Thlr., so hat sie gestern den gleichen Betrag mit 75000 Mark, als Haupttreffer der Kölner Dombau=Lotterie, einer Anzahl hiesiger Spieler aus ihrem Füllhorn gespendet. Das Glucksloos, Nr. 2639, fiel in die Collecte des Friseurs Louis Schmidt hierselbst, welchem gestern Abend bereits ein Telegramm die erfreuliche Kunde brachte. Die„K. Z.“ erfährt daruber noch folgendes Nähere: 24 Personen, zumeist in Vorstadt Sieghütte wohnend und auch zumeist Bedienstete der Eisenbahn, hatten sich zusammengethan, um 14 Loose in Gemeinschaft zu spielen; 7 derselben wurden der Collecte des genannten Herrn Schmidt, die andern 7 der des Herrn Martin Luck hierselbst entnommen. Drei dieser 24 versäumten die Zahlung und wurden „ußgebotzt“, während die übrigen 21 in Hoffnung der Ziehungstage herrten. Der erste Tag schon hat ihr Hoffen erfüllt, jeder Mitspieler erhält etwa 3500 M., immerhin ein hübsches Summchen in den Handen draver, fleißiger Arbeiter, wie es die Glücklichen sämmtlich sind. Der Flora=Gewinn, der seinerzeit auf zwei Personen fiel, ist den Gewinnern ein rechter Segen gewesen; moge der Dombau=Gewinn es für die zahlreich Betheiligten nicht minder sein! Gütersloh, 13. Jan.[Selbstmord.] Ein junger Mann, Namens Rudolf Grah aus Solingen, hatte laut dem Wächter mit einer jungen Dame hier schon seit längerer Zeit ein Liedesverhaltniß, welches die Verwandten derselben nicht billigten. Sie wurde veranlaßt, ihm abzuschreiben. Als Grah am Neujahrstage den Absagebrief erhalten hatte, erschien er in dem Hause der Dame mit einem Revolver in der Hand, um sie noch einmal zu sprechen. Später fand man ihn mit durchschossener Brust todt in der Gartenlaube. Crefeld, 16. Jan.[Tragisches Schicksal.] Am Montag Abend zwischen 8 und 10 Uhr hat sich der ehemalige Rangirer Lorenz Eicker hinter der Oelmuhle auf dem daselbst defindlichen Geleise der Rheinischen Bahn von einem Zuge überfahren lassen; sein Tod erfolgte sofort. Ueber die Veranlassung des Selbstmordes berichtet die„Cref. Ztg.“ Folgendes: Eicker hatte vor ca. 2 Jahren das Unglück, in Ausübung seines Dienstes überfahren und so schwer am rechten Fuß verletzt zu werden, daß derselbe abgenommen werden mußte. Die Folge war ein langes und schweres Kranken lager, während dessen große Noth in die Familie Eickers, der als ein braver, rechtlicher Mann geschildert wird, einkehrte. Eicker gerieth später in immer tieferes Elend, da ihm seitens der Bahn eine Pension verweigert und er dieserhalb einen zweijährigen, für ihn ungunstig verlaufenden Proceß gefuhrt haben soll. Er soll kurz vor Seinem Tode geäußert haben, daß die Bahn, bei welcher er solches Unglück gehabt, ihn auch todtfahren solle. An seinem Grabe trauert eine Wittwe mit 5 unerzogenen Kindern. Hoffentlich finden sich edle Menschen, welche den schwergeprüften Hinterlassenen hülfreich zur Seite stehen. Köln, 16. Jan.[Verhaftung des Tillmann Haus.] Nach soeben hier eingegangenen telegraphischen Mittheilungen ist Tillmann Hans, welcher von der hiesigen Gerichtsbehorde als des Mordes an dem Uhrmacher Stockhausen und seiner Mutter verdächtig bezeichnet und zu dessen Verhaftung deshalb aufgefordert wurde, in Luttich ergriffen und festgenommen worden. Wie es heißt, hätte Tillmann Hans an dem Tage, wo die unselige That vollführt wurde, einem Bekannten mitgetheilt, daß er hier etwas voll führen wolle, wozu er einen tüchtigen Helfer gebrauche, ihn, den Bekannten, halte er aber nicht für geeignet dazu, auch habe er einen Bruder, der nicht schweigen könne. Was die Vermittelung des Mülheimer Polizei Commissars in der Angelegenheit detrifft, so hat dieser vor einigen Tagen einen Vertrauten nach Lüttich geschickt, der dort Verbindungen anknupfte, in Folge deren es gelang, den Hans festnehmen zu lassen. Zugleich mit Haus wurden dessen Zuhöl erin, die Therese Stein, Edefrau Cahn, und zwei andere Personen verhaftet, welche ebenfallt von den Behörden gesucht worden sind. Aus verdürgter Quelle kann die„K. Ztg.“ zur Beruhigung der mit Recht aufgeschreckten Gemuther der Kolner Burgerschaft mittheilen, daß in den Personen des Tilmann Hans, Blatzheim und deren weiblichen Genossen, welche in Luttich verhaftet worden sind, aller Wahrscheinlichkeit nach die oder der Morder der Familie Stockhausen dingfest gemacht worden. Nach einem der hiesigen Staatsanwaltschaft von Luttich aus zugegangenen Telegramm hat man bei den Verhafteten blutdefleckte Kleider, Mordwaffen und Diebeswerkzeuge und was besonders wichtig erscheint, in dem Portemonnaie des Hans einen Ausschnitt aus derjenigen Nummer der Kolnischen Zeitung gefunden, welche den ersten Bericht über die an Stockhausen verudte Mordthat enthielt. Opladen, 17. Jan.[Vierfacher Mord.] Ja Neuenkamp, einem zu der denachbarten Burgermeisterei Neukirchen gehörigen Hofe, ist heute Mittag ein vierfacher Mord, darunter ein Seldstmord, verübt worden. Ein Mann, Namens Fuchs todiete ein junges Madchen und dessen Mutter und Vater theils durch Schnitte in den Hals, theils durch Schusse, und als er den eiligst von Opladen herbeigeholten Gendarm erdlickte, tödtete er sich selbst durch einen Schnitt in den Hals. Lokales. §s Ruhrort, 19. Jan. Wie es heigt, wird von namhaften Bürgern der Stadt eine Petition an den Bürgermeister vorbereitet, welche die Abschaffung des monstrosen Eisenbahnwagens auf der Strecke Ruhrort=Mulheim, der sich bein: Pudlikum wegen der vielen Mängel keiner besonderen Beliedtheit erfreut, bezweckt. ss Ruhrort, 19. Jan. Am Donnerstag Abend gegen 7 Uhr trug sich auf dem hiesigen Bahnhof ein schrecklicher Unglucksfall zu: Ein von der Arbeit kommender, auf dem Walzwerk„Phonix" beschäftigter Arbeiter schlug seinen Heimweg nach Meiderich in gewohnter Weise quer über das Schienengeleise der Bahn ein. Gestern Abend nun versperrte ihm ein in einem Geleise stehender Zug den Weg und um nicht zu warten, schwang er sich auf den Puffer eines der angekoppelten Wagen. In dem Augenblick jedoch, als der Mann den Fuß auf die Verbindungskette setzen wollte, setzte sich der Zug in Bewegung und der Ungluckliche stürzte von seinem Standpunkt unter die Rader des Wagens, welche ihn förmlich mitten entzwei schnitten. Selbstverständlich trat der Tod sofort ein. Eine Schuld Dritter an diesem Unglücksfall muß als ausgeschlossen betrachtet werden. Wie wir hören, hinterläßt der Verunglückte eine Frau und sechs Kinder. Ruhrort, 19. Jan. Die alljahrliche Hauvtversammlung des Ruhrorter Turnvereins fand am v. Mittwoch statt und berichten wir mit Nachstehendem über deren Verlauf. Der Vorsitzende Herr Dr. Hindorf begrüßte zu Anfang Namens des Vorstandes die zahlreich erschienenen Genossen und warf in eingehender Weise einen erfreulichen Rückblick auf die im verflossenen Jahre entwickelte Vereinsthätigkeit. Freilich, der glänzende Aufschwung, den der Verein auch im vergangenen Jahr genommen, erheischt wohl mehr denn wenige Worte; indeß sind hieruber die außerhalb des Vereins stehenden Mitburger sowohl durch erstattete Zeitungsberichte als auch durch die Theilnahme an wohlgelungenen Vereinsfesten hinreichend unterrichtet, während die Mitglieder— dem Vereine ihres Geistes und Leides Kraft freudig entbietend— nach treuer Arbeit ihren längst gehegten Wunsch erfüllt sehen: ihren Verein den besten seines Gleichen in den benachbarten Gauen ebenbürtig zur Seite zu stehen. Nachdem dieser erfolgreichen Thatigkeit die verdiente Anerkennung gezollt, erstattete der Kassenwart seinen Bericht, der einen Umschlag von über tausend Mark zeigt und wurde ihm nach Prufung der Rechnungsablage Decharge ertheilt. Alsdann war die Neuwahl des Vorstandes zu erledigen. Gewählt bezw. wiedergewahlt wurden Herr Dr. H. Hindoxf zum I. Vorsitzenden, Herr C. F. Dresen zum II. Vorsitzenden, Herr L. an der Heiden als I. Turnwart, Herr H. Wenzel als II. Turnwart, Herr Franz Rumschöttel als Kassenwart, Herr Aug. Kleinholz als Schriftwart, Herr Max Heitzer als Zeugwart und die Herren A. Weder und Friedr. Schmitz als Beisitzer. Der letzte Punkt der Tagesordnung betraf verschiedene Vereinsangelegenheiten, die prompt zur Erledigung gebracht wurden. Zum Schlusse sei noch erwähnt, daß morgen die Theater=Abtheilung eines benachbarten Vereins in uneigennutziger und anerkennender Weise im Vereinslokale bei der Frau Wwe. Wiegand zwei Theaterstucke zur Auffuhrung bringt: Zutritt haben die Mitglieder und deren Angehorige. Hieran wird sich ein kleines Tanzkränzchen schließen. Man sieht, allen Verhaltnissen wird die nöthige Rechnung getragen und begleiten wir fernere Bestrebungen dieses wackeren Vereins mit einem aufrichtigen„Gut Heil!“ Meiderich, 17. Jan. Auf Anordnung des Herrn Kreisschulinspectors Dr. Riemenschneider wird an der Ober=Meidericher Schule der Unterricht in der 1. Klasse von einigen hiesigen Lehrern in den Hauptfächern in wochentlich 16 Stunden ertheilt, so daß auf diese Weise eine Unterbrechung nicht stattgefunden hat. 8 Meiderich, 18. Jan. Die Uhr, welche in Folge Beschlusses der letzten Gemeinderaths=Versammlung für das hiesige Rathhaus beschafft werden soll:e ist bereits von dem Uhrmacher Herrn Krieger im Vorsaale des Rathhauses aufgestellt worden. 0 Meiderich, 18. Jan. Wie uns mitgetheilt wird, ist der Unterricht an der Fortbildungsschule, die mit Beginn des nächsten Monats in der Marktschule eröffnet wird, 3 Lehrkraften, 2 hiesigen Lehrern und dem Communal= baumeister a. D. Herrn Ihne übertragen worden. Letzterer hat den Zeichenunterricht übernommen. Wie verlautet, haben sich bis jetzt etwa 40 Schuler angemeldet. Die vor einigen Jahren hierselbst gegrundete Fortbildungsschule begann, wenn wir nicht irren, mit der doppelten Anzahl von Schulern den Unterricht, mochte es dieser vergonnt sein, zum Segen junger strebsamer Leute dauernd zu bestehen und der nicht zu verkennende Nutzen solcher Anstalten immer mehr Anerkennung finden. □ Meiderich, 19. Jan. Die abnorme Witterung des heurigen Winters macht bereits ihre Folgen fuhldar. Es sind nämlich Viele, Kinder und Erwachsene an Husten, Katarrhen und anderen Erkältungen erkrankt. Glücklicherweise hört man von der Diphterins, diesem Feind der Kinder, noch nichts. Oberhausen, 16. Jan. Zwei Knechte des Hauderers W. saßen am Sonntag Abend beim Abenddrod, als ihnen aus ihrer Schlafstube die besten Kleidungsstucke, welche einen Werth von ca. 150 Mark repräsentiren sollen, gestohlen wurden. Oberhausen, 18. Jan. In der gestrigen Sitzung der Handelskammer zu Mulheim wurde an Stelle des Herrn C. Lueg von hier Herr G. Hanau von Mulheim zum ersten Vorsitzenden gewählt. Zum Stellvertreter wurde Herr H. Becker wiedergewahlt. Oberhausen, 18. Jan. Ein 18jahriger Dachdecker=Lehrling aus Hochfeld mußte hier am verflossenen Mittwoch Nachmittag in trauriger Weise sein junges Leben verlieren. Derselbe war auf dem Dache der EisenbahnWerkstatte am C.=M. Bahnhofe beschäftigt, fiel durch das Dach auf eine unten stehende Drehscheibe und blied sogleich todt. Nach dem Befund des Arztes hatte der Verungluckte durch den Fall das Genick gebrochen. Bei dem Umbau der genannten Werkstatte sind nun schon zwei Unglucksfalle vorgekommen. 1 Oberhausen, 18. Jan. Unter dem Vorsitz; der Herren KreisSchulinspectoren Plagge aus Essen und Dr. Riemenschneider aus Mulheim tagte hier heute Nachmittag im„Deutschen Hofe“ eine Generalversammlung sämmtlicher Lehrer und Lehrerinnen der evangel. und kathol. Volksschulen des Kreises Mulheim; es sollen uber 300 Lehrpersonen zugegen gewesen sein. Der Hauptzweck der Versammlung betraf die Ergänzung und endgültige Feststellung des Statuts der Sterbekasse für die Lehrer und Lehrerinnen des Kreises und wurde dieselbe gethatigt, worauf die meisten Anwesenden durch Namensunterschrift ihren Beitritt zur gedachten Kasse bekundeten. In den Vorstand der Sterdekasse wurde aus jeder Burgermeisterei des Kreiser je ein Mitglied gewahlt. Oberhausen, 18. Jan. Dem Milchverkäufer der Molkerei zu Moers, welche hier seit einigen Monaten eine Filiale unterhält, wurde in der vorigen Woche ein loser Streich gespielt. Als der Wagen in dem Revier der Herrenhäuser seine Rundfahrt hielt, schlich ein Bude unbemerkt an den Wagen und öffnete einen der angebrachten Milchkrahnen, so daß ein trächtliches Quantum Milch die schwarze Erde färdte, bevor der Bubenstreich entdeckt wurde. Die Molkerei findet hier übrigens viel Zuspruc; in der vorigen Woche wurden an Milch beinahe 5000 Liter verkauft. 1 Oberhausen, 18. Jan. Der Strolch, welcher am letzten Sonntage zur Abendzeit auf offenem Wege einen Handwerker überfiel, zu Boden schlug und beraubte, ist glücklicher Weise schon erwischt und hier im Kammerlein neben dem Amtsgerichte untergebracht, wo er seiner Aburtheilung harret. Gleichzeitig soll der Attentäter, ein Hollander, sich wegen Vergehen gegen die Sittlichkeit zu verantworten haben. Sterkrade, 14. Jan. Im benachbarten Biefang wurde am Samstag Morgen ein Bürschlein im Alter von 9 Jahren aufgegriffen, das die Nacht in der Scheune eines Biefanger Oeconomen zugebracht hatte und halb erfroren erschien. Auf Befragen erklärte der arme Schelm, er komme aus Hamborn, habe weder Vater noch Mutter mehr und sei von den Leuten, bei welchen er bisher untergebracht gevesen, einfach fortgeschickt worden. Man hatte unter den vowaltenden Umständen nichts Besseres zu thun, als den halb verhungerten und durchfrorenen Gast sich ordentlich wärmen und sättigen zu lassen und ihn dann wieder zunächst nach Hamborn zurück zu spediren. A. Homberg, 18. Jan.(Deutscher Verein.) Am verwichenen Sonntag hielt der hiesige deutsche Verein eine Generalversammlung ad. In derselben wurde zerst von dem Geschaftsführer Rechnung gelegt. Die Kasse wier einen Ueberschuß von 11,62 Ml. nach. Die Zahl der Mitglieder deziffert sich auf 48.— In der nun folgenden Besprechung betreffend„Vereine angelegenheiten“ sprachen sich die Vereinsmitglieder dahin aus, daß es zweckdienlich sei, wenn der Geschäftsbezirk Homberg in einen selbststandigen Lokalverein mit freier Concumenz umger vorab noch kein Beschluß herbeigeführt. versammlung, welche am Sonntag, den Lokale des Herrn Peter Köhnen stattsin glieder durch Circular eingeladen werder werden. Bei der Wichtigkeit des Vereinsmitgliel werde. wurde darüber nderen General= 18 Uhr im die Vereinsmitültig beschlossen Schwurgerichts Auf der Anklagebank erschien aus Haelden. Derselbe befindet sich und ist des qualif. Jagdvergehens so unter Drohung und des Angriffs auf Amtes begriffenen Forstschutzdeamten Anklage bewegte sich am 30. Sept. Jagdreviere des Fürsten Salm=S. Uhr der Forstgehulfe Hebink in P strauche zum Einfangen von Wi näherem Zusehen machte er die Wahrnehmut umgelegt waren. Vermuthend, daß der Au am Platze bemerkbar machen würde, um d wungg 1144 Verhandlungen. ∆ Duisburg, 18. Januar. ute der Ackerknecht hann Giesen October v. J. in Untersuchungshaft der gewaltsamen Widerstandsleistung nen in rechtmäßiger Ausubung seines schuleigt. Nach Inhalt der verlesenen v. J. in dem zu Vehlingen belegenen m zu Anholt des Morgens kurz nach 5 iffen, als er in einem Ginster d ausgelegte Schlingen entdeckte. Bei daß die Schlingen jedoch eger der Schlingen sich bald in wieder in O erk in Versteck, um rdnung zu den event. K auf frischer That abzufassen, zumal es ruchder auch sofort en Ort und Stelle geführt, benanntem Jagdreviere um jene Zeit überhaupt auf dem„ 50 8. gm Wilddieb womöglich geworden, daß in benanntem Jagdreviere um jene Zeit überhan viel gewilddiebt wurde. Er hatte auch noch nicht lange gestunden, als eine ihm unbekannte Person sich vorsichtig dem Ginsterstrauche näherte und die für Hasenfang bestimmte Schlingen wieder fanggerecht machte. Hedink trat jetzt aus seinem Versteck hervor und ergriff den Frevler am Rockkragen und Nacken. Die Person bat den Forstgehülfen zuerst, er möge ihn doch gehen lassen, es sei dies das erste Mal, daß er Schlingen lege und suchte durch sonstige Redensarten den Forstbeamten zu bewegen, ihn frei zu lassen. Dieser bestand jedoch zunachst auf Feststellung des Namens 2c. des von ihm Ertappten. Herzu wollte sich die Person jedoch nicht verstehen, zog ein Messer heraus und schnitt damit unter dem Ruf:„Laß los, Kerl, oder ich steche“ den Hedink über die rechte Hand. Hedink, welcher mit der linken Hand noch immer den Frevler im Nacken festhielt, versetzte demselben darauf Schlag mit der rechten Hand ins Gesicht. Nunmehr versegzte der Erne dem Beamten drei Messerstiche, wovon einer die Uniform am Kragen, ein anderer die Haut am Halse ritzte, der dritte Stich aber 6 Centimeter tief in den Nacken eindrang und eine weitklaffende Wunde, aus der das Blut in Stromen quoll, zurückließ. Darauf befreite sich der Uebelthater aus den Händen des Beamten und entfloh, unter Zurücklassung seiner Mutze, zelche der Forstgehülfe ergriff. Hebink schleppte sich mühsam nach dem Hause des nicht weit ab wohnenden Försters, woselbst er einstweilen Aufnahme fand. Die Beschreibung, welche er von der von ihm ertoppten Person hier machte, stimmte nach Auskunft des inzwischen benachrichtigten Polizeisergeanten Kabeth vollständig auf den Angeklagten Giesen und schloß der Polizeibeamte sofort, daß Giesen der Uebelthäter sei, welcher denn auch nach wenigen Stunden bei einem Oeconomen, bei dem er zur Zeit in stand, festgenommen wurde. Giesen wurde dann dem Forstbeamten vorgestellt und von diesem mit ziemlicher Bestimmtheit als diejenige Person wieder erkannt, welche ihn verletzt habe. Bei dem Giesen fand sich auch ein mit Blut beschmutztes Taschentuch vor, das er vermuthlich zum Stillen des Nasenblutens, welches bei ihm in Folge des von dem Forstgehülfen eraltenen Schlaaes in's Gesicht eingetreten war, benutzt hatte. Giesen wurde woselbst sich ergab, daß die von ihm bei der Flucht eingeschlagenen Wege vorfindlichen frischen gußspuren genau mit seinem Fuße übereinstimmend waren. Es wurde ferner festgestellt, daß Giesen im Besitze eines genau fast gleichen Anzuges sich defand, wie ihn nach der Beschreidung des Hedink die von ihm erwischte Person anhatte. Ueberhaupt entwickelte sich aus der heutigen Beweisaufnahme eine ganze Kette von Indizienbeweisen, wozu namentlich auch die bei der Verhaftung des Angeklagten vorgefundenen Fingereindrücke am Halse desselben, wo Hedink ihn gefaßt gehabt, ebenso die Mütze des Beschuldigten, gehorten, welche auf die Schuld des Angeklagten, der fortwährend die Begehung der That in Abrede stellt, hindeutete. Dennoch waren die Beweismomente nicht hinreichend und fehlte an der Vollendung der Beweitkette noch manches Glied, um die Geschworenen von der Schuld des Angeklagten zu überzeugen, weshalb denn auch das Nichtschuldig ausgesprochen wurde, welches die Freisprechung des Angeklagten zur Folge hatte. Briefkasten der Expedition. in Homberg. Auf die„Humoristische Blatter“ konnen Sie freilich abonniren, dann kostei Ihnen aber das Blatt vierteljährlich 1 Mark. Die „Ruhrorter Zeitung" kostet vierteljährlich 1 Mark 50 Pf., dazu erhalten Sie ein 8seitiges„Illustrirtes Unterhaltungsdlatt“ und die „Humoristische Blätter“ gratis geliefert. G. in Meiderich. Fur nächste Nummer. Wasserstandsnachrichten. Ruhrort, 19. Jan. Rheinhöhe 2,77m, gest. 0.08m. Wetterbericht. Die W tterwarte der„Köln. Ztg.“ meldet für den 19. Jan.: Im allgemeinen noch keine we,entliche Aenderung des Wetters. Temperatur vielfach etwas: KonrarVeetfahren! Handelsvon der In dem Konkursverfahren über das Vermögen der frau Wilhelm Strube in Ruhrort ist in Folge eine Gemeinschuldnerin gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichetermin auf den 7. Febuar 1884, Vormittags 10 vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst anberaumt. Ruhrort, den 15. Januir 1884. Bielefeld, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichte. Gemäß Beschlusses des G meinderatbes vom 11. ds. Mie. soll die hiesige gewerbliche Fortbildungsschule am Dienstag, den 22. dieses Monats wieder eröffnet werden. Die Aufnahme der Schüler erfelgt am Sonntag den 20. dfs. Mts., Vormittags 11 Uhr in den oberen Räumen der evangeltschen Mittelmeidericher Schule am Markte. Alle di jenigen, welche gesonnen sind, an dem Unterticht der Fortbildungsschule theilzunehmen, werden daher ersucht, in dem oben bezeichneten Termine zu erscheinen. Meiderich, Der Bürgermeister: Pütz. Oeffentlicher Verkauf. Auf Antrag des Concure=Veiwalters werde ich am Donnerstag den 24. Januar er., Molgens beginnend, in der Wehnung des Strumpfwirkers und Kleinhändlers Diedrich Kleinbongardt zu Homberg die zu Dantsagung. Durch die Munisicenz der Werke, sowie durch die Mildthätigkeit von Vereinen und Privaten war es mir zu meiner Freude vergönnt, zu den vergangenen Feiertagen mancher Noth abhelfen und manche Thräne trocknen zu können. Nachdem die Direction der Zinkhütte Vieille montagne mir 100 Brod= und 100 Kohlenscheine, wie dies erfreulicher Weise jährlich geschieht, für die bürgerlichen Armen geschenkt hatte, entsprachen auch die Gutehoffnungshutte und die Actien=Gesellschaft für Eisenindustrie meiner bezüglichen Bitte, wie auch im vorigen Jahre durch sofortige Uebersendung von 100 resp. 50 Mark in Baar, die Gesellschaft„Närrische Fraction“ spendete 60 Mark und eine Sammlung bei den Bürgern der Stadt ergab die reichliche Ernte von 168 Mark. Sämmtliche Arme konnten dadurch mit Schwarzbrod, Kohlen, sowie einem Festweißbrode beschenkt und durch Ankauf von 2000 Pfd. Stroh mit frischem Lagerstroh versorgt werden. Familien mit 7—8 Kindern, von denen die Halfte erkrankt war, konnten mit neuen warmen Decken und baaren Mitteln, arme kranke Wittwen nebenbei noch mit einer Portion Reis, Graupen, Kaffeebohnen 2c. beschenkt werden und noch weist die Abrechnung heute einen Bestand nach, welcher bei besonderen, zu meiner Kenntniß kommenden, Krankheitsfallen zur Verwendung kommen wird. Im Namen der bürgerlichen Armen sage ich daher den freundlichen Gebern dafür meinen besten Dank, daß sie durch ihre Privat=Wohlthätigkeit es mir ermöglichten, neben der Erfullung der pflichtgemäßen öffentlichen Armenhulfe durch die Armenpfleger den Bedurftigen und Kranken noch eine besondere Festfreude zu bereiten. Oberhausen, 10. Januar 1884. Der Bürgermeister: Schwartz. etwas sinkend. zu eine Beilage und das Reiderich. Samstag den 19 er., Abends 8 Uhr Grosses Wettkegeln, wozu sämmtliche Mitglieder freundlichst eingeloben waden. Der Vorstand. „Pohl Reide 4 dessen Cencuremasse gehörig meistbietend gegen Baarzahl Es kommen zum Verkauf 1 greße Parthie Saye hosen, Schweiß= und Shlipse, Hauben, Ban seide=Waaren, KurzKrahnen, Bürstenwa. in Waaren und Mob#lien öffentlich versteigern. Unterjacken, Litzen, Bau und Holzwaaren, als nen 2c. 2c., ferner 1 jedenen Farben, Unter1, Strümpf=, Tücher, ummollen= und HalbKübel Eimer, Ladentheke, 1 Gute Waare. Schreibpuli, Laden##stelle, Waagen, Schlä#ke und Hausmobilien, als: 1 Sorha, 1 Reeulatoruhr. Schildertien, Spiegel, Tische, Stüble, 1 eich ne Kleideikiste u s. w. Moers. Der Gerichtsvollzicher: Hübner. Die Fabrik von Seidel& Naumann in Dresden hat mir den Verkauf ihrer Wanmasenmen für Ruhrort und Umgegend übertragen. Bei Bedarf halte ich mich bestens enpfohlen. Ruhrort. Wilh. Jüres. Mit dem heutigen Tage eröffneten bier selbst 48 Fabrikstrasse 48 J. 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B 4#c r.2 Er W.1 Unterdeß war Herr Vollrath nach seiner Wohnung gegangen, um den dort sicher verwahrten Schlussel zu holen, mit dem er, wie Daniela in ihrer wachsenden Aufregung dachte, ungewöhnlich lange ausblieb. Endlich jedoch erschien er wieder, das kleine seltsam gearbeitete Kunstwerk in seiner Hand tragend; er wollte es ihr reichen, sie aber machte eine ausweichende Bewegung, und einen auffordernden Blick aus ihren dunklen, seltsam leuchtenden Augen verstehend, entgegnete er mit einem theilnehmenden Blick auf ihr ungewöhnlich bleiches Gesicht: 1 aniela,“ und sich zugleich zrt:„und öffne dann in llle jetzt mit der größten den Schlussel ein, drehte ter Verwunderung schauten erstorbene Gutsherrin ihre: enblick Alle und Alles um id begann mit gewandter Fach aus zuräumen, bei „Fast sollte man glauben, Daniela, Deine Mutter habe eine Vorahnung von dem Schurkensreich des Rechtsanwalts gehabt, der nun doch deutlich genug erwiesen is—— „Mama hat in ihrer Sorge um mich jeden moglichen Fall vorausgesetzt, lieber Onkel.“ entgegnete ausweichend Daniela, welche nicht verrathen durfte, was sie aus dem Munde der Frau Doctor Braun vernommen. „Dank sei ihr noch im Grabe fur diese Fürsorge, Fräulein Daniela,“ fiel der Inspector ein,„denn ohne diese hätten Sie doch mie Naheres über das eheliche Verhaltniß Ihrer Eltern erfahren, wenn Sie auch unbedingt in dem nur Ihnen bekannten geheimen Fach die Papiere, Ihren Vater betreffend, vorgefunden.“ (Schluß folgt.) Kölner Dombau=Lotterie. (Ohne Gewähr.) Ziehung vom 16. Januar, Nachmittags. „Ich füge mich Ihrem Willen, an den sich gebildeten Kreis wendend Gottes Namen diesen Schrank, auf Erwartung blicken," und mit sicherer H ihn um, öffnete die schwere Thur, und Jene dann auf den antiken Silberscha# Tochter hinterlassen. Daniela aber, für e sich her vergessend, war schnell niedergetn Hand, zum Staunen der Uneingemeihten, da welcher Arbeit ihr, wie schon einmal, die Inspectorin behülflich war, und bald lag die grüne Fläche fpei da. Stumm und aufmerksam folgten die Umstehenden jeder ihrer Bepeigungen und sahen, daß nach einem kräftigen Druck ihrer Hand auf eihe unsichtbare Feder jene in die Hohe sprang, und auf einer zweiten polirten Holzfläche ein breiter, beschriebener Papierstreifen angehrächt war. Hastig entfernte sie auch diesen, reichte ihn schweigend der noch neben ihr stehenden Inspectorin, welche ihn zur allgemeinenBesichtigung weiter gab, und auf dem die Worte zu lesen waren: „Nur von Hedwig Daniela Mansfeldt an ihrem 19. Geburtstag zu öffnen, für die allein der Inhalt bestimmt ist.“ Sie ließ dann nochmals eine verhorgene Feder spielen, und gleich darauf lag der Inhalt des geheimen Faches=bor ihr da. ( Einen Moment noch zögerte Daniela, denn was— was konnte und Wurde sie jetzt erfahren, dann aber nahm sie einen Brief aus demselben hervor, dessen Adresse an sie lautete, und von ihrer Mutter, doch mit unsicherer Hand geschrieben, war, und wollte zu lesen beginnen, als sie sich der Anwesenden erinnernd, sich umblickte, sich aber, und mit einem Gefuhl der Erleichterung, allein sah. Von gleichen Gedanken beseelt hatten Jene das Zimmer verlassen und die Thür angelehnt, überzeugt, daß Danieia den zwar für sie allein bestimmten Inhalt des Faches ihnen nicht vorenthalten werde. Diese aber, noch immer vor dem Schran inieend, las: „Mein geliebtes Kind— denn Du bist mein Kind, wie ich Deine Mutter bin— wenn Du dies liest, bin ich schon seit Monaten begraben, denn ich schreibe diese Zeilen im Vorgefuhl meines nahen Todes, furchtend den Morgen nicht mehr zu erleben. Aus diesem Grunde aber will ich Dir sagen, daß der Rechtsanwalt Braun ein Packet von mir empfängt, und falls ich morgen früh schon geendet, findet er es in meinem Arbeitszimmer vor, das umständlich die Geschichte meiner Jugendliebe und meiner kurzen Ehe enthalt, die ich für Dich niedergeschrieben und welches er Dir am Tage Deiner Mündigkeit oder fruher an Deinem Verlobungstage übergeben soll. Da aber unvorhergesehene Fälle eintreten können, das Packet auf irgend eine Weise für Dich verloren gehen mag, sage ich Dir hier, daß Du meine Tochter und die Tochter des einzigen Mannes bist, den ich je geliebt, des armen Junglings, den meine Eltern mir verweigert haben. Als nach ihrem Tode ich, um eine Zeit lang nur mir zu leben, mit allen Erinnerungen abzuschließen, allein nach der Schweiz reiste, fand ich in Montreux Ihn, den ich in einem fremden Erdtheil längst verstorden wähnte, woher er, aber allerdings krank zurückgekehrt. Wir sahen und sprachen uns wieder, und da unsere Herzen nie aufgehört für einander zu schlagen, wurde bald unsere Ehe von dem dortigen Geistlichen eingesegnet, denn ich glaubte und hoffte, meine Liebe und Sorge werde ihn dem Leben erhalten, und war glücklich schon in dem Gedanken, seine Leiden lindern zu können. Ein Jahr nach unserer Verbindung wurdest Du uns geboren, und nun kannte Dein Vater keinen sehnlicheren Wunsch, als für Dich zu leben und heranwachsen zu sehen. Du trägst seinen Namen, mein geliebtes Kind, und gleichst ihm auf eine Weise, die in späteren Jahren mich oft erschreckt und mit wehmüthiger Freude erfüllt hat. Nicht lange aber war mir das Gluck bestimmt, meinen so über Alles geliebten Gatten zu besitzen; sein Brustleiden, eine Folge angestrengter Arbeit und des heißen Klima's nahm schnell zu, und kaum warst Du so alt, den Vaternamen stammeln zu können, als ich ihn auf dem Kirchhof zu Montreux begraben lassen mußte. Mein Schmerz war so groß wie mein kurzes Glück gewesen, und nur Dein Anblick, meine Tochter, vermochte mich der Verzweiflung zu entreißen und nach und nach mir das Leben noch wünschenswerth zu machen.####. Mantr##i garm Den Grund, weshalb ich nach meiner Ruckrehr in die Heimath meine Ehe verschwieg, und Dich nur als meine Adoptivtochter gelten ließ, obgleich Angesichts des Todes ich mir sagen kann, daß ich Dir stets die zärtlichste, fürsorgendste Mutter gewesen, mußt Du in den früheren Verhältnissen suchen; es wäre mir nie möglich gewesen, mit einem fremden Mund die kurze glückliche, die glücklichste Zeit meines Lebens zu besprechen; mir sollte sie ein schöner Traum sein, und erst an Deinem Geburtstage wollte ich darüber das Schweigen brechen und Dir sagen, wem Du das Leben Bei diesem Briefe findest Du auch unsre Bilder, alle Papiere, die sich auf Deinen Vater beziehen, sowie auch die erforderlichen Documente, welche Dich berechtigen, am Tage Deiner Mundigkeit Dein vaterliches Vermogen, denn Dein Vater war nicht mittellos zurückgekehrt und Du bist seine einzige Erbin, an der Hauptbank von England in Empfang zu nehmen. Und nun lebe wohl, Daniela, mein geliebtes Kind, auf ewig lebe wohl, denn ich fühle immer mehr, wir haben schon vor wenigen Stunden Abschied für das Leben genommen; mögest Du also ungestort diese Nacht Dich eines ruhigen Schlafes freuen, der nach der Aufregung, in der wir schieden, so wünschenswerth für Dich ist. Leve wohl— lebe wohl! Wie namenlos schwer wird mir das Scheiden von Dir, die Du allein mir geblieben, die Du immer der Trost, die Freude meiner Tage gewesen! Deine Mutter Wilhelmine Mansfeldt.“ Die letzten Worte waren kaum leserlich geschrieben, und Daniela's im reichlichen Maße darauf niedergetraufelte Thränen begannen schon die unsicheren Buchstaben zu verloschen, was sie jedoch nicht gewahrte, sondern weinend flüsterte: „Mutter, meine Mutter, was magst Du in jener Nacht gelitten haben — in jener Nacht, wo der Tod auf immer Dich mir nahm!—“ und ihr Gesicht in den Handen bergend, sank sie auf einen Sessel nieder und uberließ sich einem leidenschaftlichen Schmerz, dessen Ausbruch man im nächsten Zimmer hörte, jedoch auf Doktor Donnenbergs erfahrenen Rath nicht unterbrochen wurde.„ Nach einer Weile erhob sie sich, nahm die Bilder ihrer Eltern aus dem Fach hervor, und im Begriff diese zu betrachten, fühlte sie sich von den Armen ihres Arthur's sanft umfaßt, der zugleich leise fragte: „Was— was hast Du erfahren, meine Daniela! Es brach mir fast das Herz Dich so schmerzlich weinen zu hören!“ „Lies diesen Brief meiner Mutter, Arthur, meiner theuren unvergeßlichen Mutter,“ und ihm diesen reichend, stossen ihre Thränen, wenn auch weniger heftig, an seiner Brust. Er kam ihrem Verlangen nach und las voll inniger Theilnahme diese letzten Worte einer sterbenden Mutter an ihr unaussprechlich geliebtes Kind, und Thranen fullten auch seine männlichen Augen, wenn er sich deren tiesen unsäglichen Schmerz bei ihrem Lebewohl fürs Leben an dieses dachte. Den Brief auf den Tisch legend, versuchte er dann Daniela durch liebevolle und zärtliche Worte zu trösten und zu beruhigen, veranlaßte sie über ihre Eltern zu sprechen, denn er wußte dereits, daß in Schmerz wie in Freude sie es liebte, sich mitzutheilen, und wollte sie eben auffordern, die Bilder zu betrachten, und das Fach weiter zu untersuchen, als die Thür geöffnet ward und Frau Vollrath eintrat. Bald auch folgten ihr Onkel und alle Anwesenden, deren Neugier und Theilnahme nachgerade den hochsten Grad Scch beüls. Ruhiger und gefaßter ging ihnen Daniela entgegen, theilte ihnen den 60 Nr. 56895 52174 57927 51627 52349 64542 67042 69730 63912 68102 66769 9818 63596 68793 62745 61316 74839 73697 73039 73041 71356 72335 77217 77540 86414 85440 81077 86309 80868 45649 85768 87850 89263 93338 94126 98100 98324 99127 99915 98839 92609 60 101020 107725 108153 1083032 107022 107733 60/10796 109734 102209 04106278 107616 109975 112094 11595 117838 501114403 60 115764 119090 3669 117112 601119613 60 113900 60 118307 60117239 116984 30 1226 300 60 60 60 60 60 60 60 N. Nr. 150/121957 60|127217 604122063 60 126537 60/12730 150127499 60127583 60/131209 60/137143 150137614 60 138705 6139944 300131545 60138131 30 133116 300 133829 6013954 60132726 1501132335 60137946 60140992 60144143 60146339 64149580 64 140536 60144134 60 11053 601144580 6 144972 44 145890 60/145491 9 140533 60149719 60/152104 N. Nr. 601186179 60/182487 60/183208 600|182747 50199604 150199919 150/193007 60/192967 15192466 6 195828 60119159 60195825 319992 60197953 347 6 N. Nr. 1501254244 60123033 129522 00 60//158554 60.153633 600152153 60153434 60/150015 60/153438 60/153327 aliegge 165 601163938 150 167523 300/164181 60,163393 60 16589 0/165298 163655 160133 161308 163808 171117 17154 174015 176358 178803 179044 176544 174858 179230 174081 183416 150/186822 180894 188108 188665 182916 60 60 150 600 60 07 300 60 MAN197585 192646 193529 197752 601206934 6/207284 6339 60209409 203644 40678 60 219296 371 60 20083 201053 60/202819 60/205883 60,209724 9 150/2122 600216764 617996 601901 6½216532 60/25766 60/220103 30029392 2584 6022860 206 622714 60235 408 5237333 60238676 2 60/239212 60/238135 3 150235943 50231816 64/237457 6/22057 600020924 222753 60/224356 150225308 601225925 0236759 60240146 150/244722 1500/247570 601247615 48 60 248904 150/249716 Nr. 6463 7005 1483 2174 4384 8205 1929 6207 7317 1710 8528 5586 10876 12786 18728 19022 19730 14730 18011 11412 16655 18855 23124 24517. 22989 23211 29121 20411 21317 28232 26645 22603 26480 22720 25940 30232 31801 32321 33434 36478 37854 38078 39055 34408 30526 31838 39401 38332 33037 33055 36719 48050 49163 42366 46407 42722 47849 44915 44930 47827 54071 55058 57214 58926 59790 59192 51669 56768 1530 424„Kinderfest nach Knaus.“ Glas und Rahmen.) 28792„Sixunische Madonna.“ Kpfst. v. Glas und Rahmen.) 38031„Erwartung.“ Oelg. v. C. Naumann in München.(240 M. 150/254244 2 150/259554 300 242933 60/244189 60/242510 150/24 228 150/241334 60244918 150/248506 60/244574 60/244996 60/250142 60/254317 600253112 30/25961 60262724 150/269970 6275681 50 278626 6339 60/262984 664693 626 4042 6/263799 9265822 60 265966 6560 60/277010 61/27846 64275688 301/274763 60/276569 60276641 31274913 60/279445 60274722 64/276686 6271661 6028208 6//2850 150/287762 60/281414 150/283675 601282502 150/286133 601280286 60/289540 284722 60/281.41 60/281503 60/299313 600/291350 600/292092 60292904 60/294091 60/296375 60/29490 600/292524 150/299870 601290482 150/291668 601297006 60/297124 60/296165 600299296 150/300091 150/302047 N. 9r. 150/302334 60/303146 60/303463 60/305322 150/3 1990 60/301662 60/308545 64/305326 60/304600 6013400 60/301217 150/303695 300/306463 60/308838 60/316922 60/319036 60/331840 6/324472 601325678 60/335599 60/3 10508 300/313581 60/317729 5017161 00317032 64311082 5031802 60/317331 Si 312735 6/310427 6/318421 322192 32600 6/732875 60/328869 5049542 159962„Kinderfest nach Knaus.“ Kofst. v. P. Habelmann.(125 M. Unter Glas und Rahmen.) 166534„Kinderfest nach Klaus.“ Kofst. u. P. Habelmann.(125 M. Unter Glas und Rahmen.) 172021„Mondschein in Venedig.“ Oelg. v. W. Xolander in München. (500 M.) 188298„Waldpartie.“ Oelg. v. Ph. Roeth in München.(400 M.) 200156„Erinnerung an Hohenschwangau.“ Oelg. v. C. Schweich in Düsseldorf.(250 M.) 203370„Landschaft.“ Oelg. u. E. Ferder in Nachen.(150 M.) 212474„Holzfuhre.“ Oelg. v. C. Bimmermann in Düsseldorf.(750 M.) 227963„Erinnerungen.“ Oelg. v. Prof. A. Begas in Berlin.(1200 M.) 256913„Septemberabend.“ Oelg. v. H. Deuers in Dusseldorf.(1110 M.) 267811„Burgruine.“ Oelg. v. L. Cajetan in Koln.(200 M.) 264104„Eine Frage.“ Oelg. v. F. Leonhardt in München.(350 M.) 272172„Motio aus Aßmannshausen.“ Oelg. v. A. v. Wille in Düsseldorf. (1000 M.) 280601„Am Ammersee.“ Oelg. u. H. Vosberg in München.(450 M.) 287540„Edelwild an der Tränke.“ Oelg. v. M. Müller in München. (150 M.) 290047„Motiv aus Baiern.“ Oelg. u. Fr. Bertha v. Grab in Düsselderf. (350 M.) 303396„Kinderfest nach Knaus.“ Kpfst. v. P. Habelmann.(125 M. Unter Glas und Rahmen.) 305178„Stillleden.“ Oelg. v. Frl. Maria Devens in Düsseldorf.(500 M.) 347401„Morgengebet.“ Oelg. v. F. Ortlieb in München.(450 M.) Nr. M. Ziehung vom 17. Januar, Vormittags. 5 S 349839 320045 03266 (320083 6/326874 6334257 335469 3613 6¼330190 64/337736 60/338510 365 6 60/336684 300/342109 60/346790 60349491 150/348533 60/3 12068 60/349843 300/346922 60/3 40006 60/347764 60/343130 60 60 60 300 6311 11568 15866 17511 9189 22821 30645 30859 35020 37507 42882 45731 49077 50055 50663 52697 54359 55525 58333 60077 62424 100115 100758 116935 145156 146586 147946 254665 287794 318224 N. Nr. 6001144563 N. Nr. Nr. 9 Kpfst. v. P. Habelmann.(125 M. Unter Prof. E. Mandel.(125 M. Unter 45355„Die Kreideselsen auf Rugen.“ (850 M.) 58743„Jdealkopf.“ Marmorbüste v. 61014 Ein seltener Stich.“ Oelg. Oelg. v. H. Raetzer in Dusseldorf. Prof. C. Voß in Rom.(700 M.) v. Vinc. St. Lerche in Düsseldorf. N. Nr. 60/192070 60,241472 601284643 60 150/147451 620/196790 300242207 60/294051 60 150 150903 60|197349 60/242515 60/298072 60 68609 601152749 601197661 60 245631 60303120 50 70252 60|153912 150|198226 60/250245 60/305749 60 78901 150/134024 150/201692 150/251344 60/306074 60 808950 60 155285 60/204688 60/252919 60|313655 130 90897 60/158384 150/207181 60/254938 150/315645 60 95205 50|159612 60/207219 60/2258 3 300/325835 6 100974 60/159201 60s210646 60/255980 69/328192 60 106681 601166984 60/210715 60/256111 150/338563## 109597 60/167740 M123t 150/257335 6 4339549#0 111015 60|170897 60|213482 60/258479 634366 122170 60|171858 60|213826 60/261899 60/343224 66 125590 60|173911 601215771 60/264351 60/345275 30 129072 60/176593 601217454 150/267015 60/346250 60 129448 60|180450 60/222983 60/270793 606348546 30 300131514 60/185208 60/228550 6027179 150 132532 60186427 60/222608 150/280884 300 1384884 60|188424 60/236616 150/281539 60 1139258 60/189715 60/240506 300/282968 64 „Mutterglück.“ Oelg. v. H. Leinweber in Düsseldorf.(700 M.) „Der Liebling.“ Oelg. v. A. Splittgerder in München.(140 M.) „Religionslehre.“ Oelg. v. H. Oehmichen in Düsseldorf.(850 M.) „Waldlandschaft.“ Oelg. von F. W. Schreiner in Düsseldorf. (1000 M.)„ „Der zerbrochene Kochtopf.“ Oelg. v. H. Plathner in Düsseldorf. (420 M.) „Besonnenheit.“ Oelg. v. J. Nießen in Köln.(600 M.) „Allein zu Hause.“ Oelg. von H. Wieschedrinck in Düsseldorf. (400 M.) „Die Reuß in der Schweiz.“. Oelg. v. H. E. Hein von. in Düsseldorf.(450 M.) „Erste Künstlerleiden.“ Oelg. v. E. Stieler in München.(2100 M.) 01o1„Ein settener Slich. (1200 M.) 65853„Blick ins Salzburgerland.“ Oelg. v. Franz Meyer in Bremen. (1000 M.) 79500„Am Thunersee.“ Oelg. v. J. Jansen in Dusseldorf.(1100 M.) 104812„Studentenfutter.“ Oelg. v. Frl. Rosa Kleinenbroich in Köln. (150 N)„„ 105275„Falkenstein im Taunus.“ Oelg. von A. Chelus in Munchen. (120 M.) 111980„Landschaft in Oberitalien.“ Oelg. v. W. Steinicke in Düsseldorf. (450 M.) 154602„Nilufer.“ Oelg. v. B. Fiedler in Triest(250 M.) 200187„Frauenchiemsee.“ Oelg. v. R. Schietzold in Munchen.(300 M.) 200328„Morgenlandschaft.“ Oelg. v. F. Hengsbach in Dusseldorf.(250 M.) 212861„Emailbild“. Von F. Wusten in Koln.(1500 M.) 220942„Gastfreundschaft.“ Marmorstatuette v. W. Albermann in Köln. (900 M.) 224105„Fischerhutte am See.“ Aquarell v. Prof. E. Scheuren in Dusseldorf.(140 M. Nicht eingerahmt.) 229094„Watzmann bei Berchtesgaden.“ Oelg. v. L. Faustner jr. in Munchen.(600 M.) 234246„Zur Erntezeit.“ Oelg. v. J. Kockert in Munchen.(1250 M.) 235163„Ruine Sonneck.“ Perg.=Malerei v. G. Fuchs in Koln.(450 M.) „Madonna.“ Bronze=Relief v. Prof. Chr. Mohr in Koln.(800 M.) 303405„Komme zu mir.“ Oelg. v. W. Roegge in München.(600 M.) 317770„Winterlandschaft.“ Oelg. v. A. Steinach in Munchen.(250 M.) 330152„Schifferhütte.“ Oelg. v. E. Heinel in München.(600 M.) 345257„Abend am Gebirgesee.“ Oelg. v. Chr. Mali in Munchen.(1200 M.) 4388„Hirschjagd.“ Oelg. v. J. Aigner in Munchen.(600 M.) 4598„Familienglück.“ Oelg. v. H. Sondermann in Dusseldorf.(300 M.) „Camp am Rhein.“ Oelg. v. Frau Louise Jansen in Dusseldorf. (500 M.) „Landstraße in Oderitalien.“ Oelg. v. Prof. P. Meyerheim in Berüin(1000 N.)„ „Das Rütli gegen Uri.“ Oelg. v. J. Schoyerer in München. (500 M.) „Das Gleichniß von den schlasenden Arbeitern.“ Oelg. v. F. Guillery in Frankfurt a. M.(650 M.) 34025„Herbstmorgen in Oberbaiern.“ Oelg. v. C. Heilmeyer in München. (300 M.) „Sixtinische Madouna.“ Kofst. v. Pros. E. Mandel.(125 M. Unter Glas und Rahmen.) „Sixtinische Madonna.“ Kpfst. v. Prof. E. Mandel.(125 M. Unter Glas und Rahmen.) „Norwegischer Fjord.“ Oelg. v. A. Normann in Dusseldorf.(950 M.) „Partie aus Urach.“ Aquarell v. F. Perlberg in Munchen.(160 M.) „Stillleben.“ Oelg. v. Fr. Thekla Buhring in Berlin.(180 M.) 99544„Aus dem Murgthal.“ Oelg. v. Fr. Smilie Fein in Munchen. (250 N 8 108087„Sixtinische Madonna.“ Kpfst. v. Prof. E. Mandel.(155 M. Unter Glas und Rahmen.) 110250„Stillbeignügt.“ Oelg. v. C. Voker in Dusseldorf.(100 M.) 13110 16940 22459 96.968 45429 54261 72469 73771 74755 Lokales. * Ruhrort, 17. Jan. Ueber Schulkrankheiten der Kinder verbreitet sich ein ärztliches Gutachten für das hohere Töchterschulwesen in Elsaß=Lothringen, das Einzelheiten enthält, die für alle Kreise und alle Schulen von hervorragendem Interesse sind. Wir geben deshalb Einiges daraus wieder.——„Besondere Beachtung verdient und mit vollem Recht den Namen einer Schulkrankheit diejenige Form von seitlicher Verkrümmung der Wirdelsäule oder„schiefen Rucken“, welche man als Skoliose dezeichnet. Die angewohnte Ruckenschiefheit entsteht hauptsachlich durch schlechte Haltung in der Schule. Sie tritt bei Madchen bedeutend häufiger auf, als bei Knaben. Die Krankheit hat, wenn ihr nicht bei Zeiten entgegengetreten wird, die unheilvollsten Folgen für die Athmung und damit den Kreislauf des Blutes, die Eingeweide 2c. Die Ursache dieser Schulskoliose ist unzweckmäßige Einrichtung der Schulbänke, wie der Tische und die dadurch bedingte schlechte Haltung, sowohl beim Stillsitzen, wie beim Schreiben. Von dem„schiefen Rücken“ zu unterscheiden, ist der„krumme Rucken“, der sich namentlich bei schnell aufgeschossenen oder kurzsichtigen Kindern einstellt. Der krumme Rücken hemmt die Entfaltung der oberen Lungen und begünstigt dadurch das Zustandekommen der Lungenschwindsucht. Außer der Stärkung des Muskelsystems durch Spielen im Freien und Turnen wird die Entwickelung dieser krankhaften Erscheinungen gehindert durch zweckmäßige Einrichtung der Bänke und Tische, die der Große des Schülers angepaßt sein und ein Ausruhen des Korpers in seiner natürlichen Gewichtslage ermöglichen müssen. Dazu kommt Abwechselung in den Lehrstunden auch in Bezug auf die darin geforderte Korperhaltung, Bewegung in den Zwischenpausen, womöglich im Freien, u. A. m.— Auch auf die Kurzsichtigkeit, die sich besonders bei vielen Mädchen findet, ist Rucksicht zu nehmen, und namentlich bei dem Unterricht in den weiblichen Handarbeiten. Die Gefahr ist namentlich groß bei den feineren Arbeiten aus freier Hand durch die dauernd geneigte Haltung des Kopfes und die Annaherung des Auges an die Arbeit. Sticken, Wollhäkeln, Zuscheiden von Hemden sind durchaus ungefährlich; etwas Vorsicht erfordert schon das einfache Nähen(Weiß auf Weiß). Viel gefährlicher ist das sogenannte Stopfnahen und die feineren Arten des Stopfens; das Stopfnähen sollte als die Augen recht angreifend und doch nur von zweifelhaftem Werthe ganz aus dem Schulunterricht verbannt werden. Bei dem Maschinennähen sind mit der Hand in Bewegung gesetzte Maschinen vorzuziehen. Die für die Augen verderblichste Arbeit ist aber das Feinsticken, welches ebenfalls aus dem Lehrplan verdannt werden sollte. Alle HandarbeitenZaber sind nur bei vollem Tageslicht vorzunehmen. Sehr beachtenswerth ist, was das Gutachten uber die weiblichen Turnunterrichte ausfuhrt, dessen Resultate, durch Vorurtheile in Bezug auf Schicklichkeit und verkehrte Vorstellungen„über weibliche Schonheitsformen“ noch vielfach verhindert werden. In letzterer Beziehung wird namentlich auf die ungluckseligen, zu engen Schnurleiber, auf die unheimlichen„Wespentaillen,“ sowie auf die durch hohe Absätze lebensgefahrlichen modernen Stiefelchen hingewiesen. Anderen berechtigten Einwänden wurde ihr Hauptgewicht entzogen, sobald der Turnunterricht weidlichen Händen anvertraut wäre." r. Beeck, 15. Jan. Die nach den Statuten alljährlich abzuhaltende Generalversammlung des Bildungsvereins tagte in diesem Jahre am 12. d. Mis. in ihrem gewohnten Lokale. Nachdem der 2. Vorsitzende die von 27 Mitgliedern besuchte Sitzung eroffnet hatte, wurde der Jahresbericht zur Verlesung gebracht, dessen hauptsächlichen Inhalt wir in Folgendem mittheilen. Wie bei der vorigjährigen Versammlung, so kam auch dieses Mal der nicht befriedigende Besuch der Versammlungen wahrend des verflossenen Jahres zur Sprache und wurde hervorgehoben, daß nur das allgemeine Bestreben der Mitglieder den Verein und dessen hochst wichtigen Zweck heden und fordern konne. Die Anzahl der Mitglieder, welche zu Anfang des Geschäftsjahres 85 betrug, ist durch Vernehen und Ausscheiden auf 71 reducirt, so daß die Mitgliederzahl nach Aufnahme eines neuen Mitgliedes gegenwärtig 72 beträgt. Außer einer Hauptversammlung fanden 11 Sitzungen statt, in welchen 10 Vorträge und eine Vorlesung gehalten wurden, und waren außerdem noch 5 Vorstandssitzungen einderusen. Die Bibliothek hat durch Anschaffung fernerer 30 Bande im verflossenen Jahre einen Umfang von 650 Bänden erlangt. Von 220 Lesern wurden 641 Bände entnommen. Nach der vorgelegten Rechnung beträgt die Einnahme incl. Bestand aus 1882— 369,67 Mt., die Ausgabe 185,26 Mk., sodaß der Bestand aus vorigem Jahre sich auf 184,41 Mk. deläuft. Die Rechnung wurde den zu Revisoren gewählten Herren dehufs Prufung ubergeden. Der für das laufende Jahr Haushaltungsplan balancirt in Einnahme und Ausgabe mit 245,41 Ml., jedoch wird derselbe voraussichtlich in nächster Sitzung wegen geplanter Heradsetzung der Beiträge eine Aenderung erfahren. Bei der Wahl der nach Adlauf des Turnus ausscheidenden vier Vorstandmitglieder wurden liche Ausscheidende per Acclamation wiedergewahlt und besteht demnach der Vorstand aus den Herren Winzer, W. Kron, L. Klinge, L. (Progterlinden, Fr. Lindgens und H. Hoffmeister. In Folge gestellten Anwurde deschlossen, nur einmal im Monat Sitzung abzuhalten und ist Obgleich nicht zur Tagesordnung ger haltungsplanes Seitens eines Mug beitrages von 3 Mark fernerhin n den Mitgliede ein Eintrittsgeld wurde zur Vermeidung von Wei stimmten für denselben 14 gegen der Antrag zum Beschluß erhoben Sitzung ein Gegenantrag dahin g Beitrag von 150 Ml. zu erheben. sindenden Sitzung wird Herr Ir über die Ernährung des### horend, wurde während Berathung des Hausgliedes der Antrag gestellt, statt des Jahresnur 1 Mark, und von jedem neu eintretenvon 2 Mark zu erbeden. Dieser Antrag nterungen zur Abstimmung gebracht und der; auch wurde bestimmt, daß sollte, wenn nicht in nachster se, statt 1 Ml., einen jährlichen nächsten, am 16. Febr. er. stattamp seinen angesogten Vortrag Mite chen schwurgerichts=Verhandlungen. Tuisburg, 17. Jonuar. neider Heinrich Hütten aus Vehlingen, 20 Jahre alt, angeklagt, seinen , u n d z w a r d e r a r t, d a ß i n F o l g e er Angeklagte, ein kleiner, verNann, welcher bei seiner Mutter seines verwachsenen Rückens von Bruder vorsätzlich korperlich verletzt zu der Verletzung der Bruder gestorden wachsener, dem Anschein nach schwäch zu Vehlingen wohlte, wurde haufig n. Andern geneckt, wodurch derselbe dan Stimmung versetzt wurde. Solche Suim Angabe der Mutter und Schwester au Hause und zankte er dann viel mit sein vergangenen October, es war am 29., den er sich kurz vorher angeschafft hatte, gebracht, sing mit Mutter und Schwester sich schließlich aus dem Hause, nachdem zen sein in eine aufgeregte, äußerst gereizte um ing bemächtigte sich seiner nach uch ohne besondere Veranlassung zu ten Angehorigen. Eines Tages im vermißte er einen Stock im Hause, wurde über den Verlust sehr aufallerlei Scandal an, und entfernte seine Schwester fortgegangen war, um ihren älteren Bruder Wilhelm zur Hülfe nach Hause zu holen. Bei seinem Fortgange nahm er ein Brodmesser mit sich. Als der Bruder Wilhelm zu Hause angekommen und Angeklagter vor dem Hause mit dem Brodmesser drohend den Scandal fortsetzte, beauftragte Wilhelm die Schwester, polizeiliche Hülfe zu requiriren. Auf dem Wege zur Polizei kam aber der Angeklagte auf sie zu und drohte die Schwester mit einem Stein zu werfen, so daß diese sich fürchtete, an ihm vorüber zu gehen. Nun kam der Bruder Wilhelm hinzu, lief auf den Angeklagten los, rief ihm zu, er wolle ihm zeigen, ob er einen Stock nöthig habe und der Angeklagte fluchtete jetzt, wurde aber vom Bruder eingeholt und am Rocktragen erfaßt. Wuthend daruber stach der Angeklagte mit dem Messer nach seinem Bruder und traf denselben in den Unterleib, in Folge dessen er zusammenbrach und gleich darauf seinen Geist ausgab. Der Kreisphysikus Dr. Mittenzweig, welcher den Angeklagten während der Untersuchungshaft verschiedentlich beobachtet und über dessen Geisteszustand heute ein Gutachten abzugeben hatte, bekundete, daß der Angeklagte allerdings ein ziemlich schwachsinniger Mensch sei, doch habe er Spuren von Geistesstörung an demselben nicht wahrgenommen, wohl scheine er ihm zu großer Gereiztheit sehr geneigt zu sein. Die Ausfuhrung der That selbst wurde von dem Angeklagten eingeraumt. Da auch die Geschworenen unter Berücksichtigung letzteren Umstandes unter Bejahung der Schuldfrage dem Beschuldigten mildernde Umstande zubilligten, so wurde derselbe vom Gerichtshof zu einer Gefängnißstrafe von drei Jahren verurtheilt. aber ohne durchgreifenden Erfolg enigmommen, wird jetzt#n England seh# übe Pchandlung der Säugig Vermischtes. Etwas Furchtbares hat sich in Siemianowitz in Posen zugetragen. Ein Schmiedegeselle stieg auf das Dach der Koalsanstalt, warf die Kleider ab, knieete nieder, betete und sprang dann in den Schornstein des flammenspeienden Koatsofens. Nur einzelne verkohlte Trümmer konnte man aus dem Flammenmeer herausziehen. — Das 8jährige Tochterchen eines Landmannes in Langdorf verletzte sich schwer das vordere Glied des Mittelsingers. Der Arzt rieth, das Glied abzunehmen, das war aber dem zärtlichen Vater zu theuer. Er nahm Stemmeisen und Hammer und stemmte unter Beistand seines Sohnes auf einem Holzbock das kranke Glied ab. Und die grundgutige Natur brachte Heilung. Ihre Vorzüge haben die Republiken doch auch. In der amerikanischen Republik kann ein Schneider oder Schuster Prasident werden, was beides schon da war, und in der Republik der Wissenschaften kann ein Fürst, wenn er was gelernt hat, Dr. werden. Dem bayrischen Prinzen Ludwig Ferdinand hat die medicinische Fakultat in München aus freien Stücken den Doktorhut aufgesetzt, nicht etwa, weil er Prinz ist, sondern weil er eine famose Abhandlung über die Anatomie der Zunge geschrieben und auch schon vielfach gratis, aber mit großem Erfolg practicirt hat. — Der Krieg gegen die Windeln, von deutschen Aerzten schon oft, Sechelt geühigr tt omauber auf's Oringenvste defürwortet. Namentlich warnt Professor Humpfrev vor der schlimmsten aller Unbilden, die der junge Erdenhuoger gleich nach seinem Eintritt in die Welt über sich ergehen lassen muß, jenen verhängnißvollen wei Ellen Leinwand, welche die wichtigsten Ledenkorgane, Heri, Lunze, Leber, Magen, gerade in der für ihre Entwickelung wichtesten Zeit bindern. So werden viele regelmäßig auf das Zahnen geschodene Krankheuen, Krompfe, Durchfall, Zuckungen, verschuldet. Bewegungsfreihen, frische Luft und antsprechende Nahrung sind für das Sanglingsalter unentdehrliche bedensbeimgungen! Auf die Frage:„Wie wohnt man bei gegenwärtiger Theuerung billig zur Miethe!“ antwortet Jemand mit folgender Geschichte: Wonn Herr Schlauhuder seine Wohnung wechselt, so nimmt er mieder ein Zummer bei JZemand, der vom Vermethen mödlirter Zimmer Beruf macht, und zahlt gleich ein Vierteljahr voraus. Hat er seinen Ummug bewerkstelligt, was bald gethan ist, da sein sämmtliches bewegliches Eigenthum nur in einer langen Pfeise nebst Tabaksbeutel besteht, so geht er im ersten Monat still seinen Geschaften nach. Gegen illute bei omeiten Ranats kommt er eincs Abends heim mit einem Taglohner, der etwas trägt, was unverkenndare Aehnlichkeit mit einer Baßgeige hat. Es ist auch wirklich ein Geigenelephant, um ein Billiges bei einem Instrumentenmacher entlehnt. Ist er nun allein auf seinem Zimmer, so beginnt er sie zu liebkosen, worauf dieselbe nicht ermangelt, seine Zärtlichkeit mit Grunzen zu erwidern, wogegen das Grunzen einer ganzen Schweineheerde nur dem Gesang einer Grosmucke gleicht. Nun ist es eine in der Physik begrundete Thatsache, daß Fensterscheiben unter gewissen Spannungsbedingungen durch Schallwellen zum Muschwingen und Tönen gebracht werden— eine Bewegung, welche sich auch weiter mittheilt, so daß die Gläser und Tassen klirren und klingen und eine unleidige Unruhe verursachen. Kaum also verdreiten sich diese Strahlen der Erregung vom Schlauhuder'schen Centrum durchs ganze Haus, so sturzt der Wohnungsgeber wie ein Verzweifelnder in's Zimmer. „Aber, Herr Schlauhuber, was treibens denn ums Himmels Willon?“„Wie Sie sehen, oder besser, sie horen— ich phantasire.„Ja, das dürfens nicht.“ „Warum nicht! Das ist mein Zimmer, darin kann ich thun, was ich will; und das ist meine Baßgeige, darauf kann ich spielen, wie ich will.“ Dabei zieht er einen Strich heruber, den rechten Ton hatte er schon meg— daß das Haus vom Blitzableiter bis zum Kellerthurschloß erzittert.„Um Gottes willen! Sie machen mir ja alle Miether rebellisch.“„Thut mir leid, daß die Leute so wenig Sinn für Musik haben."„Ja, und wird das ofters so werden?“„Täglich zwei Stunden; in 14 Tagen wird im Philharmonischen Verein die Beethoven'sche Pastoralsymphonie aufgeführt: Sie, die Sechszehntel im Gewitter sind teufelmäßig schwer herauszubringen—— horen Sie einmal—“—„Hörens auf, horens auf!— ich bitt' Sie. Morgen kundigen mir alle Miether. Ziehen Sie um Gott'swillen aus und machen's Ihr Donnerwetter anderswo.“„Ja, das ist schwer— wo jetzt im halden Monat eine Wohnung finden?— Zudem habe ich ein Vierteljahr bezahlt.“„Ich geb' Ihnen das ganze Geld zurück,— aber ziehen's morgen, nein, heute lieber noch aus, sonst hin ich ein ruinirter Mann.“ Und Schlauhuber zieh: unter den angebotenen Bediugungen aus, denn er hat bereits ein sanderes Zimmer gemiethet, eh er sein unfehlhar wirksames Mittel angewandt. Auf der Stiege aber, die er zum letzten Male betritt, murmelt er:„Wieder einmal recht billig gewohnt.“ — Die junge gnädige Frau hat in liebenswürdiger Laune ihrer Jungfer, der das Schreiben nicht gut von der Hand geht, einen Brief an ihren Neffen aufgesetzt und liest ihr denselben vor.„Fehlt noch etwas, Minna!“ —„Nur die Entschuldigung wegen schlechten Schreibens und erthographischer Fehler.“ — Ein guter Ehemann(zu Johann):„Liedes Johannchen, wohin wird denn eigentlich meine Frau fahren?"— Johann:„Zum Herrn Amtmann.“— Ehemann:„Hast Du nicht gehört, ob sie mich mitnehmen wird?“ —„Du wirst mich in diesem Jahre nicht niel mehr ärgern,“ sagte am 29. December ein Vater scherzend zu seinem zehnjährigen Liebling.—„Desto mehr aber im nächsten Jahre,“ erwiverte schlagfertig die Kleine,„denn 1848 ist ein Schaltjahr.“ 224000 Exemplon— dut nichts eingebäßt, dagegen sicher viel geIlhutrationen, die wir vor uns haben, müssen vorzüglich, echt erisch geogint werden, und auch die einzelnen Artikel behandeln in vortrefflicher, allgemein verständlicher Form der brennendsten Fragen der Gegenwart. Man sieht auf den ersten Blick, daß die Verlagshanddung und Büebersten der„Gertrnleube“ mit allem Ernst bestrebt sind, das Blatt auf der ihm geduhrenden Höhe zu erhalten und den Lesern nur Gutes zu bieten. Durch den Zuzug frischer Krafte wird das alte Volksblatt bald jene Bedeutung erlangen, der es sich unter der glücklichen Leitung seines Grunders erfreute. Das alte Schlagwort:„Durch Unterhaltung belehren und durch Belehrung unterhalten“ ist jetzt in den Spalten der „Gartenlaube“ wiederum zur völligen Geltung gelangt. A. Rallen und Gpelt. Ag! 1. Forder-Gaskohle 2. 3. Feistohle 4. Ragertohle 5. Stuckkahle(Flamm.) Fettstucklohlen 6. Boweschere Kußzkaßle 1. 1I. (Jeut) III. 7. Sruskohle 8. Roakskoble 9. Reaté Stuckcsats) 10. Saals.(Memceale) Börse zu Tüffeldorf. Coursbericht son 17. Ju. 1881 6. S. sereteisen er II. 64.00 7." Nr. III 65.00 S. Spen.„ Marke„Bobela“ lete Rubrort iust. Jeß 78.10-78.00 9. Englisches Raheren Nr. 3 lecc Auhrort. 56.00 10. Gugl. Bessemereien Joce Verschiffung sbafeuch. 46/6 I1. Spon. Bessemereisen Merte„Rubela“ al Noetterdem f6. 55/—56 12. Deutsches Bessemeretien 36.00—36.00 C. Stabeifen.(Grundorst e.) I. Bewöhnliches Stebeisen 115 118.00 2. Zeinkorneisen 140,00 D. Blede(Grundpreise) 1. Sswöhnliche Bleche 100.00 2. Kesselbleche 170.00 3. Dchme Bleche 160-165 00 X. Dratt. Beidruststlbraßgeen.)(31.9 7.20—8 5.60—6.50 5.50—6.30 5.20—6.20 7.30 6.30 8.40 6.60—7.80 5.60—6.80 3.00—8.80 4.00—4.60 4.00—11.00 7.50—850 10.90 32.00 3780 Unsere nur aus garantirt reinen Tabaken Die Neugierde des großen Leserkreises der„Gartenlaube“ wie sich dieselbe unter der Leitung der neuen Herausgeber gestalten werde, dürfte durch die uns vorligenden beiden ersten Nummern des Jahrgangs 1884 in günstigster Weise befriedigt werden. Die alte gute Bekannte und Freundin so vieler deutscher Familien— zählt, doch die Auflage des Blattes immer S 5. Reheisen 1. Spiegeleisen Ia 2. Weißstrahl. Eisen I. Qual. 3. Luxemburger Roheisen 4. holzlohleuroheisen 5. Gußereieiten Nr. I. 68.00 Berechnung in Merf poo 10 0 hg und, ne nict enders bomerkt, loco Weil. Kohlenversandt trotz flauer Witterung noch ziemlich ledhaft, in Kohlen und Coaks ohne Anregung.— In Roheisen wurden letzten 14 Tagen wieder delangreiche Abschlusse gemacht.— Eine kleine Belebung, welche sich nach Neujahr in Walzeisen zeigte, scheint nur eine Reaction zu sein der gewöhnlichen Suille vor den Feiertagen, da Preise neuerdings etwas nachgeden mußten. Marktbericht. * Diuslaken, 17., Jon. Am Biehmarkt standen zum Verkauf 917 Stück trogende und frischmilchende Kühe und Rinder. Bei ledhaftem Handel und stehenden Preisen wurde die Zutrifft zum größten Theile ausverkauft. Am Schweinemarkt bestand die Zutrifft aus 725 Stück, meistens fetten Schweinen. Bezahlt wurden für Saugschweine im Alter von 4—8 Wochen per Woche 2,25—2,75 M. Faselschweine 16—20 Wochen per Stück 27—33 M. Feite pro 50 Kilo Schlachigewicht 42—48 M. je nach Qualstät, Handes: lebh in jungen Schweinen vollständig. Markt: Donnert Rächster nwen stag, den 31. Januar 1884. Hundert Ducaten für den schönsten Frauenkopf. Di: Redaction der„Neuen Illustrirten Zeitung“ schreibt in ihrer Neujahrs=Nummer, eine Concurrenz aus, welche sowöhl in den Kreisen der Künstler, wie in jen### des großen Publikums lebhaftem Interesse begegnen dürfte. In der Ausschreibung werden nämlich die Maler und Arichner Oesterreich= Un und Deutschlands aufgefordert, zur rylographischen Reproduction ge Zeichnungen eines schonen Frauenkopfes einzusenden. Der erste trägt 100 k. k Ducaten, der zweite 50, der dritte 25 Ducaten; auß behält sich die Redaction vor, auch nicht prämiirte, lobend erw Zeichnungen aus der Concurrenz auf dem Wege peivater Vereinbaran erwerden. Das Preisrichter=Amt haben übernommen die Herren: Hein v. Angeli, Julius Berger, Hand Canon, Hans Marart, Herma Paar, Victor Tilgner, William Unger und die Redacteure der„Neu Illustrirten Zeitung" Max Konody und Balduin Groller. Als leyzt Einsendungstermin ist angegeben: 31. März 1884. Ueber alle nähere. Details und Bedingnisse dieser interessanten Concurrenz ertheilt die Redaction der„Neuen Illustrirten Zeitung"(Wien, VI., Gumpendorferstraße 30) den reitwilligst erschopfende Auskunft. Für die Redaction verantwortlich: Otto Brendow in Nuhrort. Druck und Verlag von Joh. Brendow u. Sohn in Ruhrort. zusammengesetzten, mittelst Dampfkraft hergestelten Fabrikate als und den neuesten mechanischen Einrichtungen Packet- Tabak Kon-Tabak 7*. Varinas-Rollen Kau-Tabak Konkurren: 44TAB.IK Cigarren K! Cigarillos führen die durch Firmenschilder gekennzeichneten Geschäfte. Weitere Wiederverkäufer gesucht. IVorpurng] Unsere Firma ist in der Rheinprovinz Varililg; die einzige, in welcher wuklich ein Inhaber Naiens Oldenkott existirt und haben wir um T'äuschungen vorzubeugen, unsere Packete versehen mit dieser Schuts-Murke Rees. Herm' Oldenkott& Cerr F## Hermann Oldenkott und Heinr. Oostendorp. Eing Gesel Kölner St. Martins-Lotterie. Zieh unwiderr. 10. März 1884 1. 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Dieser Antrag wurde zur Vermeidung von Weiterungen zur Abstimmung gebracht und stimmten für denselben 14 gegen 13 Mitglieder; auch wurde bestimmt, daß der Antrag zum Beschluß erhoben werden sollte, wenn nicht in nächster Sitzung ein Gegenantrag dahin gestellt werde, statt 1 Ml., einen jährlichen Beitrag von 1,50 Ml. zu erheben. In der nachsten, am 16. Fedr. cr. stattsindenden Sitzung wird Herr Dr. meel. Flaskamp seinen angesagten Vortrag über die Ernahrung des Menschen halten. ddre alt, ang gt, seinen ben, und zwar derart, daß in Folge Der Angeklagte, ein kleiner, verMann, welcher bei seiner Mutter in seines verwachsenen Rückens von eine aufgeregte, äußerst gereizte ming bemächtigte sich seiner nach ch ohne besondere Veranlassung zu en Angehorigen. Eines Tages im vermißte er einen Stock im Hause, wurde über den Verlust sehr aufallerlei Scandal an, und entfernte Schwurgerichts=Verhandlungen. ∆ Tuisburg, 17. Janua Schneider Heinrich Hütten aus Vehlin, Bruder vorsätzlich körperlich verletzt zu hal der Verletzung der Bruder gestorden ist. wachsener, dem Anschein nach schwäch zu Vehlingen wohite, wurde haufig wege Andern geneckt, wodurch derselbe dann in Stimmung versetzt wurde. Solche Stim Angabe der Mutter und Schwester auHause und zankte er dann viel mit sein vergangenen October, es war am 29., den er sich kurz vorher angeschafft hatte, gebracht, sing mit Mutter und Schwester sich schließlich aus dem Hause, nachdem seine Schwester fortgegangen war, um ihren älteren Bruder Wilhelm zur Hülfe nach Hause zu holen. Bei seinem Fortgange nahm er ein Brodmesser mit sich. Als der Bruder Wilhelm zu Hause angekommen und Angeklagter vor dem Hause mit dem Brodmesser drohend den Scandal fortsetzte, beauftragte Wilhelm die Schwester, polizeiliche Hülfe zu requiriren. Auf dem Wege zur Polizei kam aber der Angeklagte auf sie zu und drohte die Schwester mit einem Stein zu werfen, so daß diese sich fürchtete, an ihm vorüber zu gehen. Nun kam der Bruder Wilhelm; hinzu, lief auf den Angeklagten los, rief ihm zu, er wolle ihm zeigen, ob er einen Stock nöthig habe und der Angeklagte fluchtete jetzt, wurde aber vom Bruder eingeholt und am Rocktragen erfaßt. Wuthend darüber stach der Angeklagte mit dem Messer nach seinem Bruder und traf denselben in den Unterleib, in Folge dessen er zusammenbrach und gleich darauf seinen Geist ausgab. Der Kreisphysikus Dr. Mittenzweig, welcher den Angeklagten während der Untersuchungshaft verschiedentlich beobachtet und über dessen Geisteszustand heute ein Gutachten abzugeben hatte, bekundete, daß der Angeklagte allerdings ein ziemlich schwachsinniger Mensch sei, doch habe er Spuren von Geistesstörung an demselben nicht wahrgenommen, wohl scheine er ihm zu großer Gereiztheit sehr geneigt zu sein. Die Ausfuhrung der That selbst wurde von dem Angetlagten eingeraumt. Da auch die Geschworenen unter Berücksichtigung letzteren Umstandes unter Bejahung der Schuldfrage dem Beschuldigten mildernde Umstande zubilligten, so wurde derselbe vom Gerichtshof zu einer Gefängnißstrafe von drei Jahren verurtheilt. Vermischtes. Etwas Furchtbares hat sich in Siemianowitz in Posen zugetragen. Ein Schmiedegeselle stieg auf das Dach der Koaksanstalt, warf die Kleider ab, knieete nieder, betete und sprang dann in den Schornstein des flammenspeienden Koatsofens. Nur einzelne verkohlte Trümmer konnte man aus dem Flammenmeer herausziehen. — Das 8jährige Tochterchen eines Landmannes in Langdorf verletzte sich schwer das vordere Glied des Mittelfingers. Der Arzt rieth, das Glied abzunehmen, das war aber dem zärtlichen Vater zu theuer. Er nahm Stemmeisen und Hammer und stemmte unter Beistand seines Sohnes auf einem Holzbock das kranke Glied ab. Und die grundgutige Natur brachte Heilung. — Ihre Vorzüge haben die Republiken doch auch. In der amerikanischen Republik kann ein Schneider oder Schuster Prasident werden, was beides schon da war, und in der Republik der Wissenschaften kann ein wenn er was gelernt hat, Dr. werden. Dem barrischen Prinzen Ludwig Ferdinand hat die medicinische Fakultat in München aus freien Stücken den Doktorhut aufgesetzt, nicht etwa, weil er Prinz ist, sondern weil er eine famose Abhandlung über die Anatomie der Zunge geschrieben und auch schon vielfach gratis, aber mit großem Erfolg practicirt hat. — Der Krieg gegen die Windeln, von deutschen Aerzten schon oft, S aber ohne durchgreifenden Erfolg eusgenommen, wird jetzt in England#### lebhaft geführt und überhoupt eine menschlichere Bchandlung der Sänglingge auf's Dringendste defürwortet. Namentlich warnt Professor Humpfreu vor der schlimmsten aller Unbilden, die der junge Erdenbunger gleich nach seinem Eintritt in die Welt über sich ergehen tassen muß, jenen verhangnißvollen zwei Ellen Leinwand, welche die wichtinsten Ledensorgane, Herz, Lunze, Leber, Magen, gerade in der für ihre Entwickelung wichtasten Zeit bindern. So werden viele regelmaßig auf das Zahnen geschodene Krankheuen, Krömpfe, Durchfall, Zuckungen, verschuldet. Bewegungsfreiheit, frische Luft und antsprechende Nahrung sind für das Sanglingsalter unentdehrliche Redensbedingungen! Auf die Frage:„Wie wohnt man bei gegenwartiger Theuerung illig zur Miethe!“ antwortet Jemand mit folgender Geschichte: Woon Herr Schlauhuder seine Wohnung wechselt, so nimmt er wieder ein Zummer dei nand, der vom Vermethen mödlirter Zimmer Beruf macht, und zahlt gleich ein Vierteljahr voraus. Hat er seinen Umzug bewerkstellig:, was bald gethan ist, da sein sämmtliches bewegliches Eigenthum nur in einer langen Pfeife nedst Tabaksbeutel besteht, so geht er im ersten Monat still seinen Geschaften nach. Gegen Miutte bes zmeten Monets demmt er eines Abends heim mit einem Taglohner, der etwas trägt, was unverkennbare Aehnlichkeit mit einer Baßgeige hat. Es ist auch wirklich ein Geigenelephant, um ein Billiges bei einem Instrumentenmacher entlehnt. Ist er nun allein auf seinem Zimmer, so beginnt er sie zu liebkosen, worauf dieselde nicht ermangelt, seine Zärtlichkeit mit Grunzen zu erwidern, wogegen das Grunzen einer ganzen Schweineheerde nur dem Gesang einer Grasmucke gleicht. Nun ist es eine in der Physik begrundete Thatsache, daß Fensterscheiben unter gewissen Spannungsbedingungen durch Schallwellen zum Muschwingen und Tönen gebracht werden— eine Bewegung, welche sich auch weiter mittheilt, so daß die Glaser und Tassen klirren und klingen und eine unleidige Unruhe verursachen. Kaum also verdreiten sich diese Strahlen der Erregung vom Schlauhuber'schen Centrum durchs ganze Haus, so sturzt der Wohnungsgeber wie ein Verzweifelnder in's Zimmer. „Aber, Herr Schlauhuber, was treibens denn ums Himmels Willon?“„Wie Sie sehen, oder besser, sie horen— ich phantasire.„Ja, das dürfens nicht.“ „Warum nicht! Das ist mein Zimmer, darin kann ich thun, was ich will; und das ist meine Baßgeige, darauf kann ich spielen, wie ich will.“ Dabei zieht er einen Strich heruber, den rechten Ton hatte er schon meg— daß das Haus vom Blitzableiter bis zum Kellerthurschloß erzittert.„Um Gottes willen! Sie machen mir ja alle Miether rebellisch.“„Thut mir leid, daß die Leute so wenig Sinn für Musik haben."„Ja, und wird das ofters so werden!“„Täglich zwei Stunden; in 14 Tagen wird im Philharmonischen Verein die Beethoven'sche Pastoralsymphonie aufgeführt; Sie, die Sechszehntel im Gewitter sind teufelmäßig schwer herauszubringen—— horen Sie einmal—“—„Hörens auf, horens auf!— ich bitt' Sie. Morgen kundigen mir alle Miether. Ziehen Sie um Gott'swillen aus und machen's Ihr Donnerwetter anderswo.“„Ja, das ist schwer— wo jetzt im halden Monat eine Wohnung finden?— Zudem habe ich ein Vierteljahr bezahlt.“„Ich geb' Ihnen das ganze Geld zurück,— aber ziehen's morgen, nein, heute lieber noch aus, sonst hin ich ein ruinirter Mann.“ Und Schlauhuber zieht unter den angebotenen Bedingungen aus, denn er hat bereits ein sanderes Zimmer gemiethet, eh er sein unfehlbar wirksames Mittel angewandt. Auf der Stiege aber, die er zum letzten Male betritt, murmelt er:„Wieder einmal recht billig gewohnt.“ — Die junge gnadige Frau hat in liebenswürdiger Laune ihrer Jungfer, der das Schreiben nicht gut von der Hand geht, einen Brief an ihren Neffen aufgesetzt und liest ihr denselben vor.„Fehlt noch etwas, Minna?" —„Nur die Entschuldigung wegen schlechten Schreibens und erthographischer Fehler.“ Ein guter Ehemann(zu Johann):„Liedes Johannchen, wohin wird denn eigentlich meine Frau fahren?"— Johann:„Zum Herrn Amtmann.“— Ehemann:„Hast Du nicht gehör:, ob sie mich mitnehmen wird?“ —„Du wirst mich in diesem Jahre nicht niel mehr ärgern,“ sagte am 29. December ein Vater scherzend zu seinem zehnjährigen Liebling.—„Desto mehr aber im nächsten Jahre,“ erwiverte schlagfertig die Kleine,„denn 1848 ist ein Schaltjahr.“ du nichts eingebäßt, dagegen sicher viel geEe wir vor uns haben, müssen vorzüglich, echt auch die einzelnen Artikel behandeln in gemein verständlicher Form die brennendsten Fragen der Gegenwart. Man sieht auf den ersten Blick, daß die Verlagshanddung und büsbernten der„Gertenleude“ mit allem Grast destrebt sind, del Blatt auf der ihm gebußxenden Hohe zu erhalten und den Lesern nur Gures zu bieten. Durch den Znzug frischer Kräfte wird das alte Volksblatt bald jene Bedeutung erlangen, der es sich unter der glücklichen Leitung seines Grunders erfreute. Das alte Schlagwort:„Durch Unterhaltung belehren und durch Belehrung unterhalten“ ist jegt in den Spalten der „Gartenlaube“ wiederum zur völligen Geltung gelangt. Börse zu Düffeldorf. Ceursbtricht son 17. Ju. 1881 A. Rahlen und Coele. 1. Ferder-Gaskohle 2. Flammkohle 3. Feiskodle 4. Magertohle 5. Stuckkahle(Flammm.) Zertst#ckodlen 6. Beweschere Rußzlaßle 1. (Jelt) III. 7. Sruskoßle 8. Koakskoble 9. Saaft(Studksoals) 10. Raate.(Memceake) 5.60—6.50 5.50—6.30 5.20—6.20 8.0-8.60 7.30 6.30 7.50—8.40 6.60—7.50 5.60—6.00 3.00—8.60 4.00—4.60 X.00—110 7.50—850 B. Reheisen 1. Spiegeleisen la. 00.00 2. Weißstrahl. Eisen I. Qusl. 33.00 3. Luxemburger Reheilen 37.00 4. Helztohleuroheisen 5. Sleßereieilen Nr. I. 69.00 Berechnung in Marf poo 10 0 hg und, ma nict anders bemerkt, leco Wett. Kohlenversandt trotz flauer Witterung noch ziemlich lebhaft, in Kohlen und Coaks ohne Anregung. Iu gen 6. D. bereteisen Er II. 64,00 7.*—„ Nr. III 65.00 8. Spen.„ Morke„Robela“ lere Rubrort und. Jod 78.10-78.00 9. Englisches Roheison Nr. 3 1otc Auhrert 56.00 10. Gagl. Bessemereien loce Verschiffung sbafench. 46/6 I1. Spm. Bessemeretsen Merte„Dabela“ ## Retterdem f0. 55/—56 12. Deutsches Bessemereiien 36.00—56.00 G. Stabeisen.(Srandornt e.) I. Bewöhnliches Stadeisen 115 118.00 2. Feinkorneisen 140,00 D. Blede(Grundpreise) I. Oswöhnliche Bleche“ 100.00 2. Kesselbleche. 170.00 3. Ocme Bleche 100-163 00 R. Draßt. Kotddrustsibeadant.)(3109 letzten 14 Tagen wieder belangreiche #bschlusse Roheisen wurden gemacht.— Eine kleine BeVom Büchertisch. Die Neugierde des großen Leserkreises der„Gartenlaube“, wie sich dieselbe unter der Leitung der neuen Herausgeber gestalten werde, dürfte durch die uns vorligenden beiden ersten Nummern des Jahrgangs 1884 in günstigster Weise befriedigt werden. Die alte gute Bekannte und Freundin so vieler deutscher Familien— zählt, doch die Auflage des Blattes immer sien levung, welche sich nach Neujahr in Walzeisen zeipte, scheint nur eine Reaction zu sein der gewöhnlichen Sulle vor den Feiertagen, da Preise neuerdings etwas nachgeben mußten. Marktbericht. * Dinslaken, 17., Jon. Am Biehmarkt sanden zum Verkauf 917. Stück tragende und frischmilchende Kühe und Rinder. Bei ledhaftem Handel und stehzenden Preisen wurde die Zutrifft zum großten Theile ausverkauft. Am Schweinemarkt bestand die Zutrifft aus 725 Stuck, meistens fetten Schweinen. Bezahlt wurden für Saugschweine im Alter von 4—8 Wochen per 2,25—2,75 M. Faselschweine 16—20 Wochen per Stück 27—33 pro 30 Kilo Schlachtgewicht 42—48 M. je nach Qualität Handel: Absag: in jungen Schweinen vollständig. Nächster Nact: Donwerstag, den 31. Januur 1834. Hundert Ducaten für den schönsten Frauenkopf. Die Redaction der„Neuen Illustrirten Zeitung" schreibt in ihrer Neujahrs=Nummer eine Concurrenz aus, welche sowohl in den Kreisen der Künstler, wie in jenen des großen Publikums lebhaftem Interesse degegnen dürfte. In der PreisAusschreibung werden nämlich die Mater und Zeichner Oesterreich=Ungarns und Deutschlands aufgefordert, zur rylographisches Reproduction geeignete Zeichnungen eines schönen Frauenkopfes einzusenden. Der erste Preis beträgt 100 k. k. Ducaten, der zweite 50, der britte 25 Dueaten; außerdem behält sich die Redaction vor, auch nicht prämirte, lobend erwähnte Zeichnungen aus der Concurrenz auf dem Wege privater Vereindarung. erwerden. Das Preisrichter=Amt haben übernommen die Herren: Heinrich v. Angeli, Julius Berger, Hans Canon, Hans Makart, Hermann Paar, Victor Tilgner, William Unger und die Redarteure der„NeueuIllustrirten Zeitung" Max Konody und Balduin Groller. Als leyztnt Einsendungstermin ist angegeben: 31. März 1884. Ueber alle nähercer Details und Bedingnisse dieser interessanten Concurrenz ertheilt die Redaction der„Neue g reitwilligst erse illustrirten Zeitung"(Wien, VI., Gumpendorserstraße 301 den chopfende Auskunft. die Redaction verantwartlich: Oto Brendow in Ruhrort. suck und Verlag von Joh. Brendow u. Sohn in Ruhrort. 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