Mittag=Ausgabe. Nr. 345.— 38. Jahrgang. Mittwoch, den 26. Juli 1911. „„„ Täglich 2 Ausgaben Erscheint täglich zweimal mit Ausrahme der Sonn= und gesetzlichen Feiertage. Monatlicher Bezugspreis 70 Pf., durch die Post bezogen vierteljährlich 2.10 Mt., ausschl. Bestellgeld. Anzeigenpreise: Lokale Anzeigen 20 Pfg., ausw. 25 Pfg. für die einspaltige Zeile oder deren Raum; Reklamen 60 Pfg, die Zeile.(Rud. Mosse s Norm.=Zeilenmesser Nr.10.) Ruhrorter Zeitung Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Duisburg(Ruhrort und Meiderich) Amtlicher Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Gratisbeilagen: Zweimal wöchentlich„Unterhaltungsblatt"; wöchentlich„Illustriertes Sonntagsblatt“ alle 14 Tage„Illustrierte Reisebeilage" und„Das Reich der Frau“. Chefredakteur: E. Beitlich, verantwortlicher Redakteur: H. Kloppert. Druck und Verlag: Joh. Brendow& Sohn, sämtlich in Duisburg=Ruhrort. Täglich 2 Ausgaben Fernsprecher: Redaktion Nr. 6093. Expedition u. Druckerei Nr. 6339. 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Während des Ausenthalts in Swinemünde wird der Monarch, wie dies in früheren Jahren geschehen ist, eine Reihe von Vorträgen entgegennehmen, darunter wahrscheinlich auch den des Reichskanzlers. Von Swinemünde aus wird sich der Kaiser nach dem Truppenübungsplatz Alten=Grabow begeben und dort Besichtigungen vornehmen. Der Krouprinz stattete dem Staatssekretär von Kiderlen=Wächter im Auswärtigen Amt einen längeren Besuch ab. — Der Kronprinz hat auf eine Einladung des Königs Viktor Emanuel seinen Besuch in Nacconigi zur Jagd zugesagt. Der Kronprinz wird in den ersten Tagen des Augusts dort eintressen. — Ueber das Besinden des Prinz=Regenten wird der„Verl. Morgenp.“ aus München gemeldet: Professor v. Angerer, der vom Hoflager des PrinzRegenten von Hohenschwangau diesen Montag nach München zurückkehren sollte, hat diesen Aufenthalt dort verlängert. Der Aufenthalt des Prinz=Regenten ist gleichfalls bis Mitte August verlängert worden. Der dem Hofe nahestehende„Bayr. Kur.“ bestätigt, daß der PrinzRegent in letzter Zeit starke Kampfereinspritzungen zur Anregung der Herztätigkeit erhalten mußte. Auch schon früher, so am Silvesterabend, hatte der Prinz=Regent einen schweren Anfall, so daß man sich auf alle Eventualitäten gesaßt machte. Drei Tage vor seinem 90. Geburtstage im März erlitt er gleichfalls einen so starken Ohnmachtsanfall, daß wiederholt Kampfereinspritzungen angewendet werden mußten. Auch damals schon war man auf alles vorbereitet, indes besserte sich der Zustand des Prinz=Regenten bis zu seinem Geburtstage wieder. Seit voriger Woche treten nun von neuem leichtere und schwere Ohnmachtsanfälle auf, die zu ernsten Besorgnissen Anlaß geben. Trotzdem hat der PrinzRegent auch am Sonntag wieder Gäste bei sich gesehen und sich lebhaft mit ihnen unterhalten. — Aus Friedberg in Hessen wird dem„Berl. Tagebl.“ gemeldet: Trotz aller Dementis wird die Zarensamilie bestimmt hierher kommen, und zwar voraussichtlich Ende August. Es sind bereits wieder Beamte der politischen Polizei in Friedberg eingetrossen. * — In Düsseldorf sand eine Versammlung der rheinisch=westfälischen Vertrauensmänner des Alldeutschen Verbandes statt, auf der nach einer längeren Aussprache über den Stand der Marokkopolitik folgende Entschließung angenommen wurde.„Die am 28. Juli zu Düsseldorf tagende Versammlung rheinischwestsälischer Vertrauensmänner des Alldeutschen Verbandes hat mit Besorgnis davon Kenntnis genommen, daß nach Presseberichten bei den Verhandlungen zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich der Gedanke an Kompensationen außerhalb Marokkos ausgeworsen sein soll. Die Versammlung lehnt die Annahme ab, daß eine derartige Politik in der Absicht der Reichsregierung liegt, ist vielmehr überzeugt, daß dort der feste Wille besteht, die eis der bician dit danuer er busit free tungsvoll eingeleitete Politik kraftvoll und entschlossen sortzusetzen. Die begeisterte Zustimmung, die jener erste Schritt im deutschen Volke gefunden dat, beweist, daß nicht nur eine kraftvolle auswärtige Politik die überwältigende Mehrheit des deutschen Volkes hinter sich hat, sondern daß im besonderen auch die gewaltige Bedeutung der Entscheidung über den Besitz Marokkos in vollem Umsange vom deutschen Volle erkannt ist.“ — Der„Reichsanz“ veröffentlicht das Ausführungsgesetz zum Reichszuwachssteuergesetz vom 14. Februar. Oesterreich=Ungarn. Wien, 25. Juli. Die„Reichspost“ meldet, es stehe nunmehr jest, daß der Kaiser an den Manövern in Oberungarn nicht teilnehmen werde. Die Oberleitung werde dem Thronfolger Frauz Ferdinand unter Assistenz des Erzherzogs Kan Franz Josef anvertraut werden. Wien, 26. Juli. Das Abgeordnetenhaus wies die Bankvorlage dem Bankausschuß zu. Die Interpellation wegen der Fleischnot beantwortend, setzte der Ministerpräsident Freiherr von Gautsch die Rechtslage gegenüber Ungarn auseinander und stellte sest, daß keinerlei Geheimabkommen mit Ungarn besteht. Er sei bemüht, wegen der weiteren Einfuhr argentinischen Fleisches in den nächsten Tagen mündliche Verhandlungen mit Ungarn einzuleiten. Der Ministerpräsident erklärte die gegen die früheren Ministerien, insbesondere gegen den früheren Handelsminister Weißkirchner vorgebrachten Anwürse für vollkommen unbegründet.(Beis.) Der Ministerpräsident führte weiter aus, daß die bisherigen Erfahrungen mit dem argentinischen Fleisch nicht günstig gewesen seien. Er legte dar, durch die bisherige Fleischeinfuhr seien die hohen Viehpreise nicht ermäßigt und die landwirtschaftlichen Interessen nicht geschädigt worden. Auch wären wegen der Ausnützung der näher gelegenen Fleischbezugsquellen Verhandlungen mit Ungarn eingelettet. Freiherr von Gautsch kündete eine Tarisermäßigung für Fleischsendungen nach großen Konsumorten auf den Staatsbahnen an, sowie Maßnahmen gegen die Mülchteuerung und besprach eingehend die Aktion zur Hebung der inländischen Viehzucht. Ischl, 25. Juli. Eine Offiziersdeputation des dayerischen 13. Insanterie=Regiments überbrachte dem Kaiser als nachträgliches Ehrengeschenk aus Anlaß seines 60jährigen Regierungsjubtläums eine Statuette aus karrarischem Marmor. Der Kaiser war sehr ersteut und verlieh den Teilnehmern Auszeichnungen. Prag, 25. Juli. Die tschechischen Sozialdemokraten, deren Organ Pravo Lidu den Minister des Aeußeren Grafen Aehrenthal scharf angreift, weil er sich der aus Preutzen ausgewiesenen tschechischen und slawischen Arbeiter nicht annimmt, beabsichtigen im Parlament eine Aktion gegen den Minister einzuleiten, um die Angelegenheit zur Sprache zu bringen. Auch das Organ der tschechischen Agracier Bencov greift heute den Minister in derselben Angelegenheit scharf an und verlangt von dem Auswärtigen Amte einen entsprechenden nachdrücklichen Schutz der in Preußen ledenden tschechischen Arbeiter. Italien. Rom, 25. Juli. Demnächst wird eine neue päpstliche Enzyklika veröffentlicht werden, in welcher die Beschäftigung mit spiritistischen Expertmenten verurteilt und verboten werden soll. Belgien. Brüssel, 26. Juli. Im Senat erklärte der Kriegsminister auf eine in der letzten Sitzung von liberalen Senatoren gestellte Anfrage beir. der Landesverteidigung, daß alles Erforderliche geschehen sei und die Festungen der Maas im Falle eines Einmarsches fremder Truppen ernstliche Hindernisse böten. Die allgemeine Dienstpflicht jetzt einzuführen, sei unmöglich. Die Heereskriegsstärke von 178 000 Mann sichere die Verteidigungdes Landes. Großbritannien. London, 25. Juli. Unterhaus. Bei Eröffnung der Sitzung war noch ein Nachhall der vorgestrigen Tumulte wahrnehmbar. Als Hugh Cecil, der vorgestrige Hauptlärmer, sich zu einer Frage erhob, gaben ihm die Ministeriellen ihr Mißfallen zu verstehen. Darauf ging das Haus zur Beratung der unbedeutenden Etatstitel über. Im weiteren Sitzungsverlauf fragte Balsour den Premierminister, ob es im öffentlichen Interesse liege, Mitteilung über die Fragen der auswärtigen Politik zu machen. Asquith erwiderte, es würde mehr im öffentlichen Interesse liegen, auch im allgemeineu besser passen, wenn derartige Mitteilungen am Donnerstag gemacht würden, wo der Etat des auswärtigen Amtes zur Beratung stände. Carlile fragte, ob der Staatssekretär des Aeußeren irgend eine Nachricht habe über die Rückkehr des Exschahs nach Persien und ob irgendwelche Maßregeln ergriffen seien, um im Falle eines Bürgerkrieges in Persien die britischen Interessen sicherzustellen. Grey erwiderte, er habe keine neuen Nachrichten, er hoffe zuversichtlich, daß die britischen Interessen icht ernstlich berührt werden. Er werde aber natürlich von dem englischen Gesandten in Teheran auf dem Lausenden gehalten werden. John Ward fragte, ob russische Unteroffiziere dem Exschah beim Einrücken in Persien behülflich gewesen seien. Grey erwiderte: Davon habe ich nichts gehört. Alle Nachrichten, die ich über die Haltung der russischen Regierung habe, lassen darauf schließen, daß es gänzlich unmöglich ist. Loydon, 26. Juli. Das Oberhaus nahm die zweite Lesung der Gesetzesvorlage über amtliche Geheimnisse an. Kriegsminister Haldane führte aus, die Vorlage sei das Werk des Verteidigungskomitees, das nach Beratung mit Autoritäten der Seeund Militärbehörden und den Ratgebern der Krone zustande gekommen sei. Gegenstand der Vorlage sei die Verschärfung des Gesetzes über die Verletzung amtlicher Geheimnisse und Spionage. Sie richte sich sowohl gegen Inländer wie gegen Ausländer. Er glaube nicht, daß die Generalstäbe fremder Mächte ständig Spione nach England sendeten, doch fei er der Meinung, daß eine große Anzahl eiservoller Leute begierig sei, Insormationen zu erhalten, mit denen sie sich ihren Regierungen empfehlen möchten. Portugal. * Lissabon, 25. Juli. Die konstituierende Versammlung beschloß in der gestrigen Nachtsitzung, die Tagung bis zur Gesamtabstimmung über den Gesetzentwurf beir. die Behandlung der Verschwörer sortzusetzen. Die Gesetzesvorlage wurde von mehreren Rednern lebhaft bekämpft. Die Nordlandfahrt des Kaisers. Bergen, 26. Juli. Nachdem der Kaiser vormit. tags noch einen Spaziergang an Land unternommen hatie, trat die Kaiserflotille gestern mittag von Balholmes aus die Heimreise an, wobei dem Kaiser seitens der Bevölkerung und der zahlreichen Sommergäste ein überaus herzlicher Abschied bereitet wurde. Gegen 3½ Uhr traf die Flottille auf die zu Uebungszwecken in den hiesigen Gewässern weilende deutsche Hochseeflotte, deren Schiffe nach Abgabe des Kaisersaluts die„Hohenzollern“ in Kiellinie passierten. Die Ankunft in Bergen erfolgte um 7½ Uhr. Dos Schischel Bichhers. * Berlin, 25. Juli. Die Zeitungskorresponden; „Deutscher Bote“ erfährt zum Fall Richter von maßgebender türkischer Seite: Richter ist von Anfang an durch alle türkischen Instanzen dringend vor der Ausführung seiner Reise gewarnt worden und zwar nicht, weil er sich in ein Räubergebiet begebe, sondern in ein Gebiet, in dem griechische Banden beständig ihren politischen Guerillakrieg führten, der ihnen übrigens dadurch erleichtert werde, daß die Grenze nicht absolut festgelegt ist, sondern mehrere kilometerweite Streifen in bezug auf die Grenzregulierung unsicher sind. Nachdem Richter schon in Berlin abgeraten worden war, haben die Behörden in Saloniki auf das stritteste jede Verantwortung abgelehnt„wenn er sich gleichwohl auf seine abenteuerliche Reise machte. Richter hat selbst eine Erklärung unterschrieben, derzufolge er auf jede Verantwortung der türkischen Behörden für seine Sicherheit verzichtet. Beiläufig hatten die Behörden in Salonikt den Eindruck, daß er nicht zu wissenschaftlichen Untersuchungen, sondern nur als Tourist und zum Zwecke photographischer Aufnahmen den Olymp bereisen wolle und gemäß seiner Ausrüstung auch nur könne. Die Gendarmen, in derer Begleitung Dr. Richter sich zuletzt befand, waren ihm nicht offiziell zugeteilt, sondern er hatte sie auf seinen Weg angetrossen und sie gaben ihm auf ihren Patrouillengängen ein Stück Weges das Geleit. Für dir türkische Regierung handelt es sich darum, daß sie es nicht mit gewöhnlichen Räubern, sondern mit griechischen Bauden zu tun hat, die politische Kämpfe führen und für deren Absichten es ganz erwünscht ist, wenn sie der Türkei auch durch die schwierige Situation, in die sie die Regierung gegenüber der befreundeten deutschen Regierung bringen, einige Verlegenheit bereiten. Das Befinden des Papstes. Ueber die Erkrankung des Papstes wird dem„Verl. Tagebl.“ aus Rom gemeldet: Papst Pius leidet an einer Entzündung des Schlundes, die auch die oberen Lustwege ergriffen hat. Wenn nichts hinzutritt, ist eine Gefahr ausgeschlossen. Der Papst hai kein Fieber und verbringt den Tag außerhalb des Bettes. Die Audienzen sind bis auf weiteres abgesagt. In den vatikanischen Kreisen tut man, als lege man der Unpählichkeit des Papstes keine besondere Bedeutung bei. Die Gicht, an der der Papst litt, ist angeblich in letzter Zeit sehr zurückgegangen, so daß in dieser Hinsicht nichts zu befürchten sei. Auch das Allgemeinbefinden des Papstes, das bekanntlich in den letzten Monaten viel zu wünschen übrig ließ, habe sich erheblich gebessert. Ein Diplomat, der kürzlich eine Abschiedsaudienz hatte * Aus dämmernden Nächten. Original=Roman von Anny Wothe. Nachdruck verboten. Copyright 1910 by Anny Wothe, Leipzig. (21. Fortsetzung.) Da ruhte ich zum ersten Male meinem Vater am Herzen und er kußte mich, während seine warmen Tränen über mein Gesicht strömten. Und leise sagte er: „Alles, was Du an Liebe hast, Ingvelde, gib der jungen Mutter und dem Kinde; ich will gern abseits stehen, denn Gott schickte mir am Ende meines Lebens noch ein reiches unermeßliches Glück.“ Wie Eis wollte es sich da über mein Herz legen. Aber ich durste nicht kleinlich sein, so viel des Schönen, Herrlichen hatte mir diese Stunde gebracht. An des Vaters Hand betrat ich das Schlafzimmer Leiner Mutter; es war das erste Mal, daß es geschah. Sie lag mit iyrem süßen, blassen Gesicht in den weiden Kissen und ihre Augen, Deine Augen, Magna, glitten unruhig zu mir heruber. Dann winkte sie mit der Hand und sagte leise: „Ich danke Dir, Ingvelde, daß Du gekommen bist, Deine kleine Schwester zu sehen.“ Im finsteren Groll beugte ich mich über die Wiege. Der Vater, das sah ich, hatte nur Augen für sein junges Weiv, das wie ein hingewehtes Blumenblatt dalag und in die Maiensonne da draußen blickte, als wollie sie für immer Abschied nehmen. Was sollte das Kind in dem Ramsahof? Nein, ich konnie es nicht lieb haben, ich wollte es nicht sehen. Tieser veugte ich mich über das Betichen, über das winzige Gesiwvichen, das da rosig mit geschlossenen Augen in den weißen Kissen lag. Färsichen an die Wangen gedrückt, lag das kleine Wesen, das ich lieben sollte, und gegen welches sich mein ganzes Sein empörie. Da hoben sich die langen, dunklen Wimpern: und große, blaugrüne Augen schossen in wundersamem Glanze zu mir auf. Wie aus tiessen Tiesen kam der Kinderblick, als wäre er aus einem freindem, heiligen Lande zu mir gekommen als Trost und Hulfe. Und ich konnte nicht anders, ich faltete die Hände über dem winzigen Kopschen: und meine beißen Tränen trömten auf das kleine Gesicht. Da verzogst Du weinerlich das Mündchen, Magna, und ich nahm Dich, einem Alößlichen Impulse folgend, an mein Herz.„Richt weiden.“ schmeichelte ich.„nicht weinen.“ De dchelich dn und den minden Büsche anschloß fest meine Finger. Da ging auch ein Lächeln über das Antlitz Deiner Mutter, und sie fragte leise: „Wirst Du Magna lieb haben, Ingvelde!“ „Ja. Mutter,“ sagte ich, ihr zum ersten Male den teuren Ramen gebend, den ich bisher wie ein Heiligtum gehütet.„Ich will das Kind lieb haben, als wäre es mein eigenes.“ Da nickte die Kranke und ihre zarten Finger haschten nach meiner Hand. Und dann, eines Tages, Du lagst in Deinem Bettchen und schliefst, und ich saß an dem Lager Ragnits und lauschte auf die schweren, röchelnden Atemzüge, die pfeisend durch das Zimmer flogen, da sagte mir Deine Mutter mit umflortem Blick: „Ich werde meine kleine Magna unn bald allein lassen müssen, Ingvelde. Still, still, damit es der Vater nicht hört,“ fuhr sie fort, als ich mich erschreckt über sie beugte „Du wirst gesund werden: und wir werden uns alle über Magna freuen, wenn sie heranwächst und groß wird zu unserem Glück,“ flüsterte ich ihr beruhigend zu. „Ich nicht,“ entgegnete Deine Mutter.„Ich nicht, Ingvelde. Aber Du, die Du immer so allein bist, Dir wird mein Kind gehören. Du wirst sein erstes Lachen dören, seine ersten Gehversuche sehen: Du wirst ihm erzählen, daß es eine Mutter gehabt, eine eitle, törichte, leichtberzige Mutter, die sterben mußte, damit ihr Kind leben konnte. Gib mir Magna her, laß sie mich ans Herz drücken, Ingvelde, es wird schon so dunkel um mich her.“ Und ich reichte ihr die leise weinende Kleine, deren Weinen am Herzen der Mutter bald verstummte. „Wenn ich nicht mehr bin,“ fuhr Deine Mutter fort, „dann wirst Du, Ingvelde, dem Kinde alles sein. Der Vater kann es nicht; und Du, Tu weißt, wie traurig es ist, wenn Kinder keine Mutter haben.“ „Du wirst leben,“ tröstete ich.„Sieh nur, wie Magna Dich mit ihren großen Augen anlächelt. Magna wird nie so einsam sein, wie ich es war“ „Gelobe es,“ rief die Kranke feierlich.„Gelobe es, daß Du sie nie lassen willst, daß Du zu ihr stehen willst in Leid und Freud, daß Du nicht aufhören willst, um sie zu sorgen und ihr Liebe zu geben, selbst wenn sie dereinst vielleicht Deine Liebe nicht verdient. Vielleicht lasse ich ihr ein unheilvolles Erbteil zurück. Mein leichtes Blut und das wilde Begehren nach Glück, nach Lust, nach eitlem Tand. Hemme diese verhängnisvollen Leidenschaften in meinem Kinde. Höre nicht auf, sie auszuosien die eidgn dant ur üih id uir aldeagnten? der Geduld die Mutterlose an Deinem Herzen ein Plätzchen finden, wo sie hinflichten kann, wenn kein Mutterarm sie mehr umsängt uad lein Mutterwort mehr zu ihr sprechen kann.“ Und sie griff mit der zitternden Hand nach dem kleinen, elsenbeinernen Kruzifix an der Wand, demselben, das da drüben noch über Deinem Bett hängt, Magna, und sie legte Dir das Kreuz auf die kleine Brust, auf die rosige, junge Stirn, und ich schwur es ihr in die erkaltende Hand, Dich nie zu lassen, Dich zu lieben und zu halten, als wärst Du mein eigen. Und als Ragnit am Abend still die Augen schloß und mein verzweifelter Vater nicht sortzubringen war von dem letzten Lager seines jungen Weibes, das so früh scheiden mußte, nahm ich Dich sill mit mir in meine Stube,— da wurdest Du mein Kind, Magna.“— Ingvelde hatte, fast ohne Magna anzusehen, gesprochen. Das junge Mädchen hatte die zarten Hände über der Brust gesaltet und schluchzte leise. Zaghaft irrten ihre Augen zu Ingvelde herüber, die so starr und bleich dasaß und immer von ihrer toten Mutter sprach. „Und nun, Magna, möchte ich Dich fragen,“ nahm Ingvelde das Gespräch von neuem auf,„ob ich das Gelöbnis, das ich Deiner toten Mutter gegeben, treu ersüllte? Ob ich Dich geliebt und behütet, ob ich für Dich gesorgt und gewacht, und ob ich ein Recht habe, Dir zu wehren, wenn ich Dich an einem Abgrund sehe, im dem Du unrettbar versinken mußt.“ Magna zog Ingveldes Hände heiß aufweinend an ihre überströmenden Augen. „Du Gute, Einzige,“ flüsterte sie zärtlich.„Du weißt ja, wie ich Dich liebe. Ja, Du hast mehr für mich getan, als Du versprochen: Dein Kind, Dein süßes, geliebtes Kind bin ich immer gewesen; und wenn ich Dich je gekränkt. Ingvelde, wenn ich ungehorsam war, so verzeihe mir, Du mein einziges, mein süßes Mütterlein.“ Wie ein Kind hielt Ingvelde die Schwester auf den Knien. Sie streichelte ihr das goldene Haar und tühte ihr die Tränen von den Wimpern. Ein befreiender Atemzug hob ihre Brust. Gott sei Dank, der Sieg war erkämpft. Magna würde sich fügen, wenn auch unter Tränen und Schmerzen. Ihr Herzblut hätte sie freudig hingegeben, wenn sie der Schwester hätte das Leid von der jungen Seele nehmen können; aber sie durste nicht nachgeben, sie mußte sest bleiben. Eine Weile weinte Magna an Ingveldes Herzen, dann aber richtete sie sich trovig aus. Ein küusterer Mille trat in ihre Augen, aus denen sie unmutig die letzten Tropsen trocknete. „Ist es wahr,“ fragte sie plötzlich ganz kühl,„daß Du Roman Bonate und seine Mutter zur Abreise veranlaßt hast?“ „Ja; ich sagte Dir bereits, daß sie beide den Ramsohof verlassen haben.“ „Ohne mir Adieu zu sagen, ohne ein Wort der Aufklärung und Verständigung? O, das ist Dein Werk: Du wolltest nicht, daß wir uns begegneten, Du wolltest es nicht“ „Du hast ganz recht, Kind. Ich tat aber nur, was ich tun mußte. Im übrigen aber werden wir ja, da Fräulein Ethel hier zurückgeblieben ist, in den nächsten Tagen von der Baronin, die ihre Adresse mitteilen wollte, hören; und es steht Dir daan frei, dem Baron jede gewünschte Aufklärung zu geben und ihm nochmals mitzuteilen, daß, so lange ich über Dein Wohl und Wehe zu bestimmen habe, er sich nicht die geringste Hoffnung auf Deinen Besitz zu machen braucht. Aber nun sei vernünftig, Kind. Die Mittagsglocke hat bereits geläutet. Soll ich Dir Dein Mittagessen hier oben servieren lassen! Du siebst ganz verweint aus.“ Magna nickte in finsterem Trotz vor sich hin. „Ja, ich habe nicht die geringste Lust, mit dem gräßlichen Inspektor, der auch immer so scheel auf die Bonatos blickte, zusammen zu sein,“ grollte sie; und dann sich plötzlich an Ingvelde schmiegend, bat sie schmeichelnd: „Darf ich heute ganz allein bleiben, darf ich! Ich möchte mich niederlegen. Mein Kopf schmerzt so; und ich bin außerstande, mich au recht zu halten.“ Unschlüssig sah Ingvelde auf die Schwester. „Natürlich kannst Du allein sein, Liebling. Soll ich Dich auskleiden, oder soll ich Dir das Mädchen schicken!“ „Kein, bitte niemand; doch ja, in einer halben Stunde kann das Mädchen kommen und mir heiße Milch bringen. Mein Hals tut mir so weh.“ „Ist es schlimm! Soll der Arzt, der nachmittags kommt, einmal nachsehen!“ „Rein, nein,“ wehrte Magna und dann küßte sie Ingbelde stürmisch und heiß. „Sei mir nicht böse,“ schluchzte sie auf,„daß ich niche anders lann, daß ich Dir ungehorsam sein muß, weil ich ihr liebe: Iugvelde streichelte zärtlich die träuenseuchte Wange. :— Gertsezung foigt) und voll Besorgnis in den Vatikan ging, erklärre dem Berichterstatter des Blattes, er sei geradezu überrascht darüber gewesen, wie munter er den Papst sand. Internationaler Bergarbeiterkongreß. London, 25. Juli. Den ersten Beratungsgegenstand bildete die Einsetzung von Arbeiterinspektoren. Von deutscher Seite ist dazu ein Beschlußantrag eingebracht worden, der das Festhalten an der alten Forderung enthält, wonach in den Bergwerken praktisch erfahrene Grubenin spektoren anzustellen sind, die vom Staate bezahlt und von den Arbeitern aus ihrer Mitte gewählt werden. Eine zweite Resolution, die inhaltlich dasselbe besagt, ist dem Kongreß von der österreichischen Bergarbeiterunion vorgelegt worden. Zur Begründung des deutschen Antrages sprach Waldhecker(Bochum) vom alten Verband. In der Debatte besprach Jochem(Oberhausen) insbesondere die Einführung der Sicherheitsmänner in Preußen und Sachsen. Er meinte, man könnte sich ein abschließendes Urteil hierüber noch nicht erlauben, man gebe sich aber keinen allzu großen Hoffnungen hin, daß mit Einführung der Sicherheitsmänner eine wesentliche Besserung des Arbeiterschutzes erreicht werde. Bisher sei ein Rückgang der Unfallziffer im Bergbau noch nicht festzustellen gewesen. Nachdem noch die Vertreter der anderen Nationen gesprochen, wurden die deutsche und die österreichische Resolution einstimmig angenommen. In der Nachmittagssitzung wurde über die Lohnregelung verhandelt. Besondere Beschlußanträge waren von den Deutschen, den Oesterreichern, den Belgiern und den Franzosen eingebracht. Die Deutschen verlangen die Lohnregelung durch Tarisverträge. Alle vier eingebrachten Resolutionen wurden schließlich angenommen. Die Vorgänge in Marokko. Die„Times“ bringt den englischen Stand punkt zu den deutsch=französischen Verhandlungen in einem Artikel von gemäßigter Sprache zum Ausdruck; es heißt darin: Der deutsche Reichskanzler hat sich aufrichtig um die Behebung der Reibungsursachen zwischen Deutschland und England bemüht. Das englische Volk und, wie wir überzeugt sind, auch die Mehrheit des deutschen Volkes würden diese Ursachen mit Freuden vermindert sehen. Wir würden herzlich froh sein über eine endgültige Verständigung freundschaftlicher Art in der Marokkofrage zwischen Deutschland und Frankreich. Wenn, um diese zu erreichen, Frankreich es als in seinem Interesse liegend erachten sollte, gewissen Grenzberichtigungen zwischen seinen und den deutschen Besitzungen in Afrika zuzustimmen, so würden wir gewiß nicht versuchen, ihm davon abzuraten. Dies ist aber sehr verschieden von einer schweigenden Einwilligung in eine Engros=Uebertragung von für uns strategisch und wirtschaftlich wichtigem Gebiet, wie Deutschland sie vorgeschlagen hat. Wie das Reutersche Bureau erfährt, haben gestern die Minister Asquith, Lloyd George und Grey die Anwesenheit des englischen Botschafters in Paris, Bertie, benutzt und sich im auswärtigen Amt vereinigt, um die Lage in Marokko zu besprechen. Minister Grey hatte dann eine Audienz beim König, doch erklärt man, daß dieser Besuch Greys im Palais keineswegs das Resultat der Konferenz im auswärtigen Amte war, da die Audienz schon vorher angesagt war. Der österreichische Botschafter, und, wie man glaubt, auch der französische Botschafter, haben gestern im auswärtigen Amt einen Besuch gemacht. San Sebastian, 26. Juli. Der englische Geschäftsträger stattete gestern früh dem Minister der auswärtigen Augelegenheiten einen Besuch ab, um sich über den Stand der sranzösisch=spanischen Verhand lungen bezüglich der Schaffung eines Modus vivendi in Eltsar zu erkundigen. Die Genugtuung der Marokkaner über das Eingreifen Deutschkands in Agadir. Der nach Agadir entsandte Sonderberichterstatter der„Köln. Ztg.“ telegraphiert seinem Blatte aus Agadir unter dem 21. d. M. über Tenerissa:„Ich bin hier am 15. Juli eingetrossen und vom Kaid Gelulli und seinem Scheich empfangen worden. Die Anwesenheit des deutschen Kriegsschisses wirkt für alle Nationen in jeder Weise und weithin günstig. Der bisher nur in Ausnahmefällen von Europäern begangene Weg von Mogador nach Agadir ist dadurch völlig sicher. Nicht weniger als 13 Europäer, 5 Deutsche, 4 Franzosen, 2 Engländer und 2 Spanier, weilen seit dem 15. hier. Heute sind noch 5 Deutsche, 2 Spanier und 1 Franzose in Agadir eingetroffen. Zwei Vertreter des französtschen Tabakmonopols eröffneten hier, aus der durch die Anwesenheit des deutschen Kriegsschiffes geschaffenen günstigen Lage Nutzen ziehend, eine Niederlage. Der Kommandant der„Berlin“, Fregattenkapitän Lochlein, hat auf eine Anfrage des Kaids Gelulli ausdrücklich den Wunsch ausgesprochen, daß alle Europäer freundschaftlich empfangen würden. Der Verkehr des Kriegsschiffes mit der Bevölkerung ist von der freundschaftlichsten Art, im übrigen aber zurückhaltend. Das Eingreisen Deutschlands ist den Eingeborenen zur Erreichung geordneter Zustände erwünscht. Im Sus hat die Anwesenheit des deutschen Kriegsschiffes eine allgemeine Beruhigung der Gemüter hervorgerusen. Das Eingreisen des Kaids Mtuggi von Osten her würde zweifellos die in den übrigen Landesteilen herrschende Verwirrung nach Südmarokko tragen. Eine gleiche Zurückhaltung wie die, die wir beobachteten, wäre deshalb auch jeder anderen Seite jedenfalls während der Dauer der Verhandlungen zu empfehlen. Das Kanonenboot„Eber“ ist heute aus Tenerissa hier eingetrossen, um wieder dorthin zurückzukehren. Der„Panther“ tritt von Tenerissa aus die Heimreise an.“ Zores von der Stadtverwaltung in Düren mit 10 von 11 Stimmen zum Bürgermeister der Stadt Linnich gewählt worden. 4 * Herne, 25. Juli.(Ein graßliches unde) sand der Maurer Albert Meier aus Oberdausen. Meier ging über die Strüdeckerstraße. Er stolperte und fiel so unglücklich, daß er mit dem Kopf unter einen vorbeifahrenden Wagen der Straßenbahn Herne=Reckling= hausen kam. Er geriet vor des letzte Räderpaar, das ihm den Kopf buchstäblich vom Rumpf trennte. * Breckerfeld, 25. Juni.[Auf dem Scheibenstand erschossen] wurde der als Scheibendiener fungierende Knecht Otto Engstfeld aus Loh. * Mülheim am Rhein, 25. Juli.[Verschüttet.; In einer Kiesgrube in der Nähe des Troponwerkes hatte ein 12jähriger Knabe beim Spielen ein Loch in die Wand gegraben, als sich plötzlich größere Erdmassen loslösten und den Knaben unter sich begruben. Da keine Hülfe in der Nähe war, ist der Knabe erstickt. * Vonn, 25. Juli.[Großfeuer.] In der Provinzial=Heil= und Pflegeanstalt brach in einem Nebengebäude Großfeuer aus. Der Feuerwehr gelang es, das Feuer bald soweit zu dämpfen, daß es nicht mehr auf das Hauptgebäude, wo sich die Kranken befinden, übergreifen konnte. * Vonn, 26. Juli.[Diamantenes Doktorjubiläum.] Das diamantene Doktorjubiläum begeht heute in der Sommerfrische Heiligenberg in Baden der 84jährige, jetzt im Ruhestand lebende Bonner Kirchenrechtslehrer Geheimrat Pros. Dr. Ritter v. Schulte. * Erkelenz, 25. Juli.[Entgleisung.] Infolge falscher Weichenstellung fuhr ein von Aachen kommender Güterzug auf einen auf einem Kopfgleis stehenden Arbeitszug. Drei Wagen des Arbeitszuges entgleisten und wurden zum Teil zertrümmert. Von dem Güterzuge wurden zwei Wagen ineinander gedrückt. Das Personal des Güterzuges rettete sich durch Abspringen. Böle, 25. Juli.[Bauunglück.] Bei dem Umbau des Gebäudes der Werkzeugfabrik von Vogel und Schemmann ereignete sich ein schweres Bauunglück. Das Dach, das mit Winden hochgedreht und vermauert werden sollte, um das ganze Gebäude zu erhöhen, stürzte in sich zusammen. Vier Arbeiter wurden schwer verletzt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. * Frankfurt a. M., 26. Juli.[Bootshaus verbrannt.] Das Bootshaus des Rudersportvereins „Teutonia“ am Deutschherrnquat ist niedergebrannt. Die Boote sind gerettet. * Wiesbaden, 25. Juli.[Für die Ueberbrückung des Rheins) unweit Bingen=Rüdesheim wird der nächste Reichshaushaltsetat 350000 Mark zu den Vorarbeiten ansordern. * Von der Ahr, 25. Juli.[Der Stand der Weinberge] ist im allgemeinen als recht günstig zu bezeichnen. Der Behang ist zufriedenstellend bis gut. Die Trauben sind in ihrer Entwickelung so weit vorgeschritten, wie es seit Jahren um dieselbe Zeit nicht der Fall gewesen ist. Dank dem regenlosen und nebelfreien Wetter hatte die Bekämpfung der Rebenkrankheiten Erfolg. gemacht und der herr Vorsitzende demerne, gaß zeigt sich in den Zahlen über die erteitten Bauerlaubdie Verwaltung es ablehne, den Standesstreit hier zu nisse. Es wurden 5. Seuehangungen zu Wognhausentscheiden. Ein Antrag der Zahntechniker geht dahin, neubauten nachgencht und 75 Genetzmigungen erteilt. Sitz und Stimme im Ausschusse der Schul=Zahnklinit! Im Vorjahre waren es 44 Anträge und 28 Genehmigzu haben und ein weiterer Antrag befürwortet die An ungen. Auch die Zahl der proseltierten Bauten zu gestellung eines Technikers im Betriebe der Klinik. Die werblichen Zwecken erfuhr eine entsprechende Zunahme. Kommission für Schul=Zahnpflege, die sich mit diesen Den 23 Antragen und 21 Genehmigungen siehen aus Anträgen besaßte, hat es abgelehnt, einen Kandidaten dem Vorjahre 18 Gesuche und 10 Genehmigungen gegenirgendeines Interessentenkreises sich auszwingen zu über. Die Einwohnerzahl der Quisburg umlassen. Bezüglich der Anstellung eines Technikers hat sie gebenden Gemeinden wächst sortgesetzt, vorwiebeschlossen, 1000 Mark für eine technische Hülfskraft in gend infolge der natürlichen Bevölterungsvermehrung. den Etat einzustellen, die aber nicht dauernd beschäftigt So hatte Mutheim bei einem Geburtenüberschuß von werden könne, dagegen den Assistenten gleichgestellt 177 einen Wanderungsgewinn von 188 Personen, verwerde. Für den Direktor, der auf 5 Jahre zu wählen ist, ist ein Gehalt von 7000 Mark festgesetzt, das alle drei Jahre um 500 Mark bis zum Höchstgehalt von 8500 Mark steigt. Herr Maaß hält den städtischen Zuschuß für zu hoch und gibt an der Hand einer sich verschafften Aufstellung aus anderen Städten bekannt, daß andere SchulZahnkliniken billiger arbeiteten. Der Herr Vorsitzende kann dieser Ansicht nicht beipflichten und betont, daß hier der städtische Zuschuß bei weitem geringer sei, wenn nicht der geringste überhaupt, den eine Stadt leiste. Herr Gutllaume meint, das ganze eingesetzte Geld werde nicht einkommen; manche Eltern könnten für ihre Kinder Ortskrankenkassenbehandlung in Anspruch nehmen. Herr Justizrat Dr. Engels hat Bedenken bezüglich der Uebernahme der Klinik auf den städtischen Haushaltsetat. Fraglich sei, ob der Zuspruch so bleibe wie jetzt. Es könne wohl noch ein Jahr beim alten bleiben. Herr Justizrat Schmitz meint, man habe soeben für eine Unterführung 50000 Mk. bewilligt und bei einer so sozialen Aufgabe seilsche man um ein paar tausend Mark. Wenn man alles auf den Etat pehme, dann müsse das eben gemacht werden. Herr d..—„ E zulicher Gehilten ues B. Dr. Cotzmann ist der Ansicht, daß man genügend deutschlands, so daß in den östlichen Gebieten des ReiErfahrungen gesammelt habe; auch habe die Kommission bei den Beratungen nicht leichtfertig gearbeitet. Ein Schlußantrag wird angenommen, ebenso der Haushaltsplan der Schul=Zahnklinit gegen 9 Stimmen. Es fanden Kommissionswahlen und darauf eine geheime Sitzung statt. Provinz und Nachbargebiete. * Wesel 25. Juli.[Ertrunken.] Im hiesigen Hafen ertrank der Gelegenheitsarbeiter Ludwig Prinz. Die Leiche wurde eine halbe Stunde nach dem Unglück geborgen und ins Leichenhaus geschafft. * Gelsenkirchen 25. Juli.(Bluttat aus Liebesgram] Der Maurer Hermann Bartlewski hat die Ehefrau des Bergmanns Rohde erstochen und deren Tochter durch mehrere Messerstiche schwer verletzt. B. ist von der Polizei ergrissen und hat die Tat eingestanden. Er war seit 1910 Kostgänger bei der Familie Rohde und hatte ein Verhältnis mit deren Tochter, das die Eltern aber nicht dulden wollten, da die beiden jungen Leute verschiedener Religion waren. Heute nachmittag nun begab sich B. in die Rohdesche Wohnung; er traf dort Mutter und Tochter am Waschbrett. Er verschloß Tür und Fenster und stürzte sich auf die beiden. Die Mutter erhielt einen tödlichen Stich an der Schlagader am Halse, die Tochter wurde so schwer verletzt, daß sie ins Kran kenhaus geschafft werden mußte. Der Bergmann Rohde der im Nebenzimmer schlief, hatte von der ganzen Sache nichts gehört und mußte erst durch Nachbarn geweckt werden. Vynen bei Xanten, 25. Juli.[Ein tragische Ende) fand eine von mehreren französischen Damen und Herren in einer prachtvollen Dampfjacht aus dem Rhein unternommene Vergnügungsfahrt. Eine Damen lehnte sich zu welt aus den hohen Fenstern de Jacht hinaus, stürzte in den Rhein und ertrank, bevor ihr rettend beigesprungen werden konnte. * Kleve, 26. Juli.[Blutiger Streit.] der Nähe von Kleve gerieten gestern zwei Schnitter Streit. Sie grissen zur Senje und schlugen auseinand los. Beide wurden blutuberstromt nach dem Kranken haus geschafft, wo sie hoffnungslos daniederliegen. Linnich, 25. Juli.[Bürgermeisterwah Unter 130 Bewerbern für die Bürgermeisterstelle d Stadt int in der Stadtverordnetenversammlung Assest Aus dem Stadtrat. 1. Duisburg, 25. Juli. Die heutige Sitzung der Stadtverordneten wurde von Herrn Oberbürgermeister Geheimrat Lehr geleitet, welcher sie mit der erfteulichen Mitteilung eröffnen konnte, daß Herr Beigeordneter Hugo Morian zum Andenken an seinen verstorbenen Vater ein Kapital von 30000 Mark gestistet habe, mit der Bestimmung, daß 20000 Mark unbemittelten kranken Kindern D.=Meiderichs zugute kommen sollen, während 10.000 Mark dem Stadttheater= Neubau zugeführt werden. Die Stiftung soll den Namen„Hugo und Maria Morian=Stiftung" tragen. Das Kollegium nahm mit Dank diese Stiftung an. Dann trat das Kollegium in die Beratung der Tagesordnung ein. Die Festsetzung von Fluchtlinien für neue Straßen aus dem Gelande zwischen Gneisenau=, Bürger=, Lothar= und Oststraße und die Aenderung der Fluchtlinien der Ehingerstraße wurden nach Erläuterungen des Herrn Beigeordneten Stadtbaurat Pregizer debattelos genehmigt.— Herr Stadtbaurat Jording erläuterte den Bebauungsplan für das an die Verbindungsstraße zwischen D.=Meiderich und D.=Beeck anschließende Gelände. Ein Teil Größe von 92 Quadratruten gehr zum Preise von 16 000 Mark in das Eigentum der Stadt über. Das Kollegium stimmt den Ausführungen debattelos zu.— Gegen die Festsetzung von Fluchtlinien für die neuen Straßenzüge zwischen Allee=, Schweizer=, Denkmalstraße und dem Kaiserberge und die anderweite Festsetzung von Fluchtlinten für die Alleestraße fand sich nichts zu erinnern. für die Durchführung der Münzstraß erforderlichen Grundstücke sollen, da auf gütlichem Wege nichts zu erreichen ist, im Enteignungsverfahren angekauft werden. Es kommen 30 Eigentümer in Frage. Der Herr Oberbürgermeister bemerkt hierzu, er halte den Zeitpunkt für gekommen, der Verlängerung der Münzstraße näherzutreten. Am 9. März hätten die Stadtverordneten die Genehmigung der Verlängerung von der Kühlingsgasse an in Breite von 15 Metern erteilt. Die Einsprüche seien in einer Sitzung des Provinzialkollegiums erledigt worden, so daß in dieser Hinsicht keine Hindernisse beständen. Er bitte, die Genehmigung zur Enteignung zu erteilen, so daß damit begonneu werden könnte. Es hätten schon vertrauliche Verhandlungen mit den einzelnen Grundstückseigentümern geschwebt, leider ohne Erfolg, da die Forderungen erhevlich zu hoch seien. Immerhin solle vor Inangriffnahme der Enteignung nochmals eine gütliche Erledigung versucht werden. Doch bitte er, jetzt die Genehniigung zu erteilen, damit event. die Anträge bei der Königlichen Regierung rechtzeitig gestellt werden könnten. Ohne sonderliche Debatte— es sprach nur Herr Rauchholz für eine gütliche Einigung— wurde die Vorlage, die 1990000 Mark erfordert, genehmigt.— Die Herstellung des Emscherdurchlasses im Zuge der neuen Helmholtzstraße und eines Unterführungsbauwerks dort, das eine Breite von 14 Metern und eine Höhe von 5 Metern erhalten soll, ersordert nach dem Vortrage des Herrn Stadtbaurats Heising 45 000 Mark und 5000 Mark für teilweise Unterhaltung der Eisenbahn. Verbunden damit ist die Ueberbruckung des Emschergrabens, die etwa 12000 Mark ersordert. Die D.=Meidericher Baukommission beantragt die Bereitstellung der Mittel, die auch genehmigt wird.— Zu den Mehrkosten des D.=Ruhrorter Stadtbades bemerkt der Herr Vorsitzende, daß für das Stadtbad 525000 Mark ausgeworsen seien, von denen die Stadt 300000 Mark, Private 225000 Mark trügen. In Voraussicht einer Ueberschreitung wurden damals bereits die gesammelten Gelder des Pensions=, Waisen= und Reliktensonds für die städtischen Beamten und Arbeiter in Höhe von 56000 Mark bereitgestellt. Erforderlich werden nun an Ueberschreitungen für den Bau 17600 Lokales. hausen bei einem Geburtenuberschuß von 182 einen Wanderungsgewinn von 25 Personen. In Sterkrade betrugen die Zahlen 96+-15. in Mocrs 49--152, in Hochemmerich 20--69, in Friemersheim 26119. Hamborn hatte bei einem Geburtenüberschuß von 259 einen Wan derungsverlust von 73 Personen, pomberg bei einem Geburtenüberschuß von 53 einen Wanderungsverlust von 106, Repelen=Baerl einen Wanderungsverlust von 20 bei einem Geburtenüberschuß von 43. In Quisvurg belief sich der Bevölkerungszuwachs, wie eingangs erwähnt, auf 683 Personen. Davon entfallen 490 aus den Geburten= und 193 auf den Wanderungsüberschuß. X Eine neue Hivewelle scheint, nachdem der jüngstverflossenen kaum ein Tag mit etwas lühlerer Temperatur gefolgt war, heranzunahen. Die flachen Teilwirdel, die sich unter zahlreichen Gewittern am Sonntag und Montag gur durch Deutschland bewegt haben, sind inzwischen nach Osteuropa gelangt, wogegen ihnen ein neues Maximum von den britischen Inseln her gefolgt ist. Dieses Hoch bedeckte Dienstag Südschweden, die westliche Ostsee und den augrenzenden Teil Nordches die Regenfälle aufhörten und neuerdings Aufheiterung erfolgte. Gleichzeitig stiegen die Temperaturen wieder höher empor, während in Südwestdeutschland unt von dort aus nordostwärts bis etwa zur Elbe bei der Annäherung eines neuen Teiltiefs abermals zahlreiche Gewitter zur Entladung kamen. Das erwahnte Teuminimum dürfte auch im östlichen Teile Deutschlands inzwischen zu elektrischen Entladungen führen; diese werden jedoch kaum nennenswerte Abkühlung bringen, da der Luftdruck in ganz Mittel= und Nordeuropa im übrigen ziemlich hoch und gleichmäßig verteilt ist, während sich das Hauptminimum auf dem Nordmeere zwischen den Faröern und Schottland befindet. Ein zweites ausgedehnteres Tiefgeviet näyert sich Mitteleuropa von der Biskaya=See her. und in den nächsten Tagen dürfte sich das ganze Druckgebiet weit ostwärts verschieben. Die Folge davon wird sein, daß im ganzen Lande, westöstlich fortschreitend, die Winde südöstliche Richtung annehmen, Der zu erwartenden starken Erhitzung, die möglicherweise noch intensiver werden D.=Ruhrort, 26. Juli. ) Aus dem Stadtrat. Mit einer erfreulichen Mitteilung konnte der Vorsitzende, Herr Oberbürgermeister Geheimrat Lehr, die gestrige Stadtverordnetensitzung erössnen. Herr Beigeordneter Hugo Morian hat aus Anlaßz des hundert= fortschreitend, die Wi sten Geburtstages seines verstorbenen Vaters der Stadt und daß die Temperaturen wieder ungemein ein Kapital von 30000 Mark zur Verfügung gestellt. hoch steigen werden. Davon sollen 20000 Mark für eine Stiftung für kranke und erholungsbedürftige Kinder minderbemittelter von neuem Gewitter ein Ende machen, die wahrEltern aus D.=Reiderich verwendet werden; die Stif- scheinlich sehr heftig und von starken Niederschlägen betung soll den Namen„Hugo und Maria Morian=Stif= gleitet sein werden, da sie vermutlich das Hauptminimum Die wetteren 10000 Mark der Sütstung werdert: o dann ebensg schnel sollen dem Theaterbausonds zugeführt werden. Nach Abzühlung abermalige Erwärmung folgt, das hängt von einer Anzahl von Fluchtliniensestsetzungen, wobei auch der weiteren Gestaltung der Luftdruckverhältnisse auf dem 16000 Mark für den Ankauf von Grundstücken in Duis= Atlantik ab, die sich im Augenblick noch nicht übersehen burg=Meiderich bewilligt wurden, nahm das Kollegium lassen. den Antrag auf Gewährung des Enteignungs=]„ Es regnet!— und wohlig dehnen sich die verfahrens für Inangriffnahme der Verlängerung Glieder. Wie eine Erlösung aus schweren Banden ber*. in einer Breite von 15 Metern bis wirkt der Regen auf Menschen und Tiere ein und auch der Münzstrape, die in einer Breite von 10 Bierern v.= in der Pflanzenwelt wird der kühlende Guß angenehm zur Kühlingsgasse vorgesehen ist, an. Weiter bewilligte empfunden. Aber schon scheint die Sonne wieder, zuerst das Kollegium 3000 Mark für weitere Arbeiten am Be= noch ein bißchen verdeckt hinter Wollen, jetzt aber fallen bauungsplau für die Gesamtstadt. Für die die seugenden Strahlen wieder auf die lechzende Erde. Fesstellung des Emscherdurchlasses im Zuge der neuen unz heute morgen Jupiter Rupius beschere Helmholtzstraße und für eine Ueberbrückung des Emschergradens wurden 62.000 Mark bewilligt. Für das Stadtbad in D.=Ruhrort stehen aus privaten Mitteln 225000 Mark und aus städtischen Mitteln 300 000 Mark bereit; es werden noch weitere 26 000 Mark erforderlich sein, die aus dem Pensions=, Waisenund Reliktensonds entnommen werden. Die öffentliche Ausschreibung der Rheiufischerei wurde geneh+ Ausflug. Der hiesige Kaufmännische Verein veranstaltet am kommenden Sonntag einen Sommerausflug nach Vluyn. Die Abfahrt erfolgt nachmittags 2½ Uhr mit der Straßenbahn von Homberg nach Moers und von dort weiter mit der Bahn. In Vluyn finden ein gemeinsames Kaffeerrinken und anschließend daran allerlei Belustigungen statt. = Ein Spaßvogel trieb gestern nachmittag auf dem Damm seine losen Streiche und hatte damit migt, ferner ein Ortsstatut zum Schute der Stadt gegen den Erfolg für sich, daß allgemeine Heiterleit sich dort Verunstaltungen. Bei der Vorlage des Haushaltsplans breit machte, wo sonst die ernste Arbeit waltet. Auf der Schul=Zahnklinik für 1910 streifte der Herr einem Transparent, das ein junger Mann trug, der sich Oberbürgermeister auch den Streit zwischen den Zahn= bemühte, ein ernstes Gesicht in dieser ultigen Lage zu Ersten und den Zahmechnitkern. Die Techniter forderten Hiss falend; Riet annehmen u aswachten: Man und Stimme in dem Ausschut und Anstellung einer auf den ersten Augenblick nicht, was dieses Transparent technischen Hülfskraft. Die Verwaltung müsse es aber zu bedeuten hatte, doch ließ die in Holändisch und ablehnen, so führte der Herr Vorsitzende aus, den Streit Deutsch abgesaßte Niederschrift nicht lange im Zweisel menschelbenz auch habe der Kutschut es obgelehn, bo) Nachwezen bei Schizensetes Geplagter seime Hand in den Vertreter irgendeiner Interessentengruppe auszwin Spiele hatte. Und er hatte denn auch die Lacher auf gen zu lassen. Dagegen seien 1000 Mark in den Etat seiner Seite. eingestellt für die Anstellung einer technischen Hülfskraft,) antheits wochenbericht Im Stadtdie aber nur im Bedarfsfalle beschäftigt werden solle, treise Duisburg sind in der Zeite vom 16. bis 22. Juli Der Haushaltsplan der Schul=Zahnklinik wurde darauf= solgende Fälle von übertragbaren Krankheiten zut Andin eenehmigt. meldung gekommen: D.=Ruhrort: Diphtherie 2 Er hin genehmigt. + Statistischer Monatsbericht der Stadt Duisburg. (Schlut) 4 3u Im Verkehrswesen ist zunachst eine Zunahme des Eisenbahngüterversandes sestzustellen. Er stieg von 614789 To. im Vorjahre auf 1 050642 To. im Berichtsmonat. Anders der Eisenbahngüterempfang. Er verminderte sich von 1524148 To. im Vorjahre auf 1 128 424 To. im Berichtsmonat. Die Kohl Mark. Schenkungssteuern 4000 Mark und 4380 Mark für auf der Essenrrege. Kanalisation insgesamt 26000 Mark. Herr Justizratgäste 12573 gegen 16.084 im Vorjahre. Kanatisation, kuir grfumtt Dr. Engels bemängelt es, daß der Staat bei dieser Stiftung auch die Schenkungssteuer erhoben hat. Das Kollegium genehmigt die Vorlage.— Den durch Hage wetter Geschädigten im Kreise Kreuznach wird eine einmalige Beihülse von 300 Mark bewilligt Die Rheinsischerei soll zum Pachtzins von 550 Mark jährlich neu verpachtet werden.— Für die Benutzung der Turnhalle des Duisburger Turnvereins zahlt die Stadt jährlich 3000 Mk. Die Vorlage genehmigt. Bei der Beratung des Haushaltsplanes der Schu Zahnklinik für das Jahr 1910 kam es zu einer kurzen, aber lebhaften Debatte. Bekanntlich arbeiter die Zahntechniker darauf hin, ihren Stand in der Sch Zahnklinik durch einen Dentisten vertreten zu sehen. Si haben verschiedene Eingaben an die Stadtverwaltung krankungsfälle. Außerdem kam 1 Todesfall an Lungentuberkulose zur Anzeige.— D.=Meiderich: Scharlach 3 Erkrankungsfälle. Außerdem kam 1 Todessall an Lungentuberkulose zur Anzeige.— Alt=Duisburg: Diphtherie 2 Erkrankungsfälle, Kindbettfieber 1 Erkrantungssall, Scharlach 7 Erkrankungsfälle. Außerdem kamen 5 Todesfälle an Lungentuberkulose zur Anzeige. * D.=Meiderch, 26. Juli. zur Herstellung des ## Die Arbeiten Emschertalbahnüberganges an der Gartsuhr stieg von 1061 735 To. im Vorjahre auf 1 306 812 strauchenerstraße, die schon wochenlang unterbrochen worTonnen im Berichtsmonat, also um 245 077 To. Koch den sind, sind noch immer nicht wieder ausgenommen größer war die Steigerung bei der Kohlenabsuhr; worden, was für den lebhaften Personen= und Fuhrversie belief sich auf 301 610 To. bei einer Abfuhr von kehr nach Hamborn und Beeck hin sehr unangenehm emp024 246 To. im Vorjahre und 1325856 To. im Be= sunden wird. In der Näbe beginnt der Vorbahnhof für richtsmonat. Insgesamt verkehrten im Berichtsmonat den Güterbahnhof und ist man dort mit der Errichtung 215 Schisse mit einer Ladung von 2048 463 To. in den des 1. Stellwerkes für die Neuanlagen beschäftigt. hiesigen Häsen. Damit hat der Hasenverkehr„ um ersten Rale in einem Monat 2 Ril=) Duisburg, 26. Juli. erschritten. Im Vorsahre) er#alser und der Tischkerverbandsvertehrten 7287 Schisse mit 138868 To, Lagzug Ln 1g. Auf das Ergebenheitstelegramm, das der Rheidiesigen Hafen. Die Verkehrszunahme beträgt 489 829 2“. nisch=Westsälische Tischlertag bei Beginn seiner hiesigen Im Brückenvertehr ist gegenuber dem Vorjahr al. Tagung an den Kaiser absandte, ist nachstehente Antgemein ein Rückgang zu verzeichnen, der auf das in den w art eingetroffen:„Seine Masestät der Kaiser und vorjährigen Verichtsmonat fallende Psipgihet, wung, König lassen den vort versammelien 2 zuführen ist. Die Rheinbrücke Ruhrort vomorag—.—..]Rheinlands und Westsalens von 176523 Personen benutzt, gegen 187 774 im Vor gacinetzergt. jahre. Auf der Ruhrbrücke an der Akerfähre wurden 16 434 Fußgänger gezählt, gegen 21 103 im Vorjahre. der Werthauser Fähre wurden 36522 Fahrgäste be„ 9n4 d#m Vgrjahre 36 857 gegenüberstehen. vielmals danken. Der Geh. fördert, denen aus dem Vorsahre 36 25r gegenuversechen. Auf der Essenberger Fähre betrug die Zahl der Fahr Mit dem Hasen jährboot fuhren 9615 Personen.— Im Berichtsmonat wurden 12 406 Stück Vieh geschlachtet. Im Vorjahre betrug diese Zahl 10444 gegen 11 117 im Vormonat. Das Schlachtvieb des Berichtsmonates bestand aus 174 Ochsen, 1568 Kühen, 101 Rindern, 1324 Kälbern, 58 Schafen, 9096 Schweinen, 7 Spanserkeln, 17 Ziegen, 61 Pferden. Die Großviehpreise sind im Berichtsmonat durchweg gegenüber dem Vorjahre gestiegen. So bei den Bullen um 8 M., bei den Kuhen um 4—7 M., bei den Kälbern um 2 bis 3 M. für 50 Kg. Schlacht gewicht. Nur die Schweine haben die Preissteigerung nicht mitgemacht, sie sind sogar um 8 bis 9 gefallen.— Bei der städtischen Sparkasse betrugen die Neueinlagen 1244774 M., die Rückzahlungen dagegen 1355 691 Mk. Somit überwiegen die Rückzahlungen mit 110 920 Mark.— Eine rege Bauluß #ell.“ + Personalien. Dem Herrn Oberleutnant Kuhbier der Landwehr 2. Ausgebots der EisenbahnBrigade(Landwehr-Bezirk Duisburg) ist der Abschied bewilligt worden. Hamborn, 26. Juli. + Feuer. Der Stall des Hauses Kaiser Friedrich Straße 343 brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder, vom Wohnhaus auch das Dach. Es wird vermutet, daß das Feuer dadurch entstanden ist, daß Klempnerlehrlinge, die dort mit Dachreparaturen beschäftigt waren, mit der Lotlampe leichtbrennenden Stofsen zu nahe gekommen sind. Durch die Obermarxloher Feuerwehr wurde das Feuer gelöscht. - Leichenlandung. Gestern vormittag 11 Uhr wurde an der Landungsbrucke in Alsum die Leiche eines etwa 14 bis 15 Jahre alten Knaben gelandet Dieselbe war unbekleidet, so daß anzunehmen ist, da der Knabe beim Baden im Rhein ertrunten ist. schwarzes Haar, schwarze Augenbrauen und rundes volles Gesicht. Besondere Merkmale fehlen. 1816 Vermischtes. — Berlin, 25. Juli. Bei der 2. Garde-Inanterie= Brigade, die sich zurzeit auf dem Truppenübungsplatze Döberitz befindet, sind in den letzten Tagen mehrere Fälle von Ruhr festgestellt worden. Ueber die Ansteckungsquelle schweben noch Untersuchungen, doch ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Einschleppung der Krankheit durch eingezogene Mannschaften des Beurlaubtenstandes erfolgt ist. Das General= kommando des Gardekorps hat vorläufig das Lager Döberitz gesperrt. Das Befinden der bisher erkrankten Leute gibt vorläufig zu keiner Besorgnis Veranlassung. — Berlin, 25. Juli. Ein Großfeuer entstand heute nachmittag in der Friedrichstraße, und zwar in dem zum Teil noch leerstehenden neuerrichteten Ge schäftspalast Preußenhaus. Im vierten Stockwerk hat die Deutsche Vitoskop=Gesellschaft ihr großes Filmlager untergebracht. Dort brach das Feuer aus und griff rasend schnell um sich. Die Feuerwehr war mit vier Löschzügen zur Stelle. Es gelang ihr trotz schnellsten Eingreisens nicht, von dem großen Filmlager ctwas zu retten. Das Lager sowohl wie die ganze Etage und auch der Dachstuhl in seiner ganzen Ausdehnung sind ein Raub der Flammen geworden. Es dürften etwa dreibis vierhunderttauseno Meter Film verbrannt sein. Der Schaden beläuft sich auf etwa eine halbe Million Mark. Bei den Löscharbeiten erkrankten vier Feuerwehrleute infolge der großen Hitze und der Rauchentwickelung. — Hamburg, 26. Juli. In der Filiale der Berliner Auskunftei Lesser& Liman zog gestern der 33jährige, von seiner Frau geschiedene Kontorist Revher in Gegenwart sämtlicher Angestellten einen Nevolver und gab auf die Kontoristin Sydow, weil sie seine Liebesanträge zurückwies, Schüsse ab, wodurch das Mädchen lebensgefährlich verletzt wurde. Als Reyher die Wasse gegen sich selbst richten wollte, wurde er entwaffnet und der Polizei übergeben. — Kiel, 26. Juli. Hier war gestern in ihrer Wohnung die Schneiderin Groth mit einer schweren Schnittwunde am Halse aufgefunden worden. Sie hatte angegeben, daß sie von drei Männern überfallen worden sei. Gestern mittag verhaftete nun die Kieler Polizei den Schneider Secke, der bei der von ihrem Mann getrennt lebenden Frau wohnte. Er will die Tat, die er gleich eingestand, aus Eisersucht begangen haben. Die Uebersallene dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. — Schmalkalden, 25. Juli. In dem Dorse Bloh(Kreis Schmalkalden) ist eine Typhusepidemie ausgebrochen, die, anfänglich weniger gefährlich, infolge der herrschenden Hitze sich immer weiter verbreitet und einen bösartigen Charakter angenommen hat. Bis jetzt sind über 30 Personen erkrankt und mehrere Krankheitsfälle bereits tödlich verlaufen. Vorkehrungen zur Verhütung der Wetterverbreitung der Seuche sind im weitgehendsten Maßstab getroffen. — Rürnberg, 25. Juli. Der Magistrat beschloß mit Wirkung ab 1. Januar 1912 die Erhöhung der Hundesteuer von 15 auf 25 Mark. — Paris, 26. Juli. Im Militärlager von Toul schlug der Blitz in ein Zelt ein. Ein Korporal wurde getötet, sechs Mann wurden schwer verletzt. — Paris, 26. Juli. In Creucy bei Orleans stürzte das Dach einer Scheune ein, in die sich sechs Arbeiter vor einem Gewitter geflüchtet hatten. Fünf wurden getötet, der sechste wurde schwer verletzt. * — Ueberschwemmungskatastrophe in China. Durch ein Ueberfluten der Gewässer des Tungting=Sees in der Provinz Hu=nau wurde eine riesige Ueberschwemmung der Umgegend von Tschang=to=su veranlaßt, zahlreiche Häuser sind fortgeschwemmt worden. Menschen und Vieh sind zu Hunderten umgekommen. Regengüsse und Stürme dauern fort. Notstand und Teuerung sind eingetreten. Aus der kaiserlichen Schatulle wurden 180000 Mark zur Unterstützung gesandt. den vier levhafte Teilnahme vervorgernfen. Den tur kischen Staatsmännern, die unter inneren und äußeren Schwierigkeiten an dem großen Werk der Erneuerung ihres Landes arbeiten, sind durch die Brandverwüstung in Konstantinopel weitere Mühen und Sorgen erwachsen. Besonders bedauern wir, daß der verdienstvolle Kriegs minister Machmud Schweket Pascha bei den Rettungsarbeiten verwundet worden ist. Erfreulicherweise gibt aber sein Zustand keinen Anlaß zu Bedenken. Möge die so lange bewährte mutige Ausdauer der jungen Türkei auch dieser neuen Prüfung standhalten. Sr. Majestät dem Sultan, der türkischen Regierung und der Bevölkerung Konstantinopels drücken wir aufrichtige Sympathien aus.“ Die türkische Presse, die wegen des Versassassungsfestes gestern nicht erschien, bespricht erst heute die Brände in Stambul. Ueber die Ursache der Brände sagen die türkischen Blätter entweder überhaupt nichts oder sie lehnen den Gedanken an böswillige Brandstif tung ab.— Nach einer Konstantinopeler Drahtung des .B. T.“ erklärt auch die Polizeidirektion, daß keine Brandstiftung vorliege. Die Bevölkerung glaubt trotzdem daran, und alle möglichen Gerüchte kursieren. Die Hydranten sind angeblich in böswilliger Weise zerstört worden. Das Elend unter den Obdachlosen ist groß; sie verlangen von der Regierung, daß sie ihnen helfe. Sieben Feuerversicherungsgesellschaften haben bis jetzt für 150000 türkische Pfund Schaden angemeldet. Die Verletzungen des Kriegsministers sind weniger bedeutend; er hat durch brennende Holzteile nur eine Abschürfung an der Nase erlitten. Doch ist er infolge der erlittenen Aufregung so krank, daß er mehrere Tage das Bett hüten muß. Nach derselben Quelle hat sich ein Hülfskomitee gebildet, an dessen Spitze die Deutsche Orientbank und die Deutsche Bank ständen. Die Filiale der Deutschen Bank und die Filialen der anderen deutschen Großbanken in Konstantinopel seien durch die Feuersbrunst nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Sultan bleibt wegen Krankheit dem Thronseste fern. Der Leibarzt hat ihm strengste Schonung verordnet. Eine neue Aufregung könnte leicht schlimme Folgen haben. Wie verlautet, leidet der Sultan an Arterienverkalkung, Nierenbeschwerden und teilweiser Gedächtnisschwäche. Seine Umgebung beabsichtigt, einen europäischen Spezialisten zu berufen. Nach dem offiziellen Bericht sind bei dem Riesenbrande 2224 Häuser, über 300 Kaufläden, 16 Moscheen, 2 Regierungsgebäude, 2 Bäder, 1 Mausoleum, 2 Verwischklöster, sowie einige Schulen und Gendarmeriewachthäuser niedergebrannt. Der Bericht stellt fest, daß das Feuer durch die Unvorsichtigkeit eines Persers namens Mehmet entstanden ist. Mehmet und sein Kamerad Muhtar wurden verhaftet. Bei dem Brande sind zwei neunjährige Mohammedanerinnen aus Kreta und ein Armenier umgekommen. Das jungtür kische Komitee stellte seine Klublokale zur Unterbringung der Obdachlosen zur Verfügung, die auf den Hösen der Moscheen und den freien Plätzen kampieren. Das Ko mitee verteilte Lebensmittel; die Regierung spendete 5000 Pfund für die Betroffenen. Die meisten türkischen Zeitungen eröffneten Subskriptionslisten. Bei dem gestrigen Brande in Skutari brannt nur ein Haus nieder. Bei dem Brande in Balat wur den auch drei Synagogen und eine Schule vernichtet Sicheren Informationen zufolge hat sich der Marinemi nister nach London begeben, um einen Vertrag mit der Armstronggruppe über den Bau von Dreadnoughts zu unterzeichnen. Die Hitzwelle. * Siegen, 26. Juli. Von einem Transport Schweine, der heute hier eintraf, waren 41 Tiere infolge der Hitze verendet. Caarbrücken, 25. Juli. Insolge der Hitze sind von einem Viehtransport hier und in Neunkirchen 113 Schweine verendet. Stuttgart, 25. Juli. Von einem Schweinetransport aus Norddeutschland sind 240 Tiere infolge der Hitze verendet auf dem hiesigen Schlachthose angekommen. * Berchtesgaden, 26. Juli. Generalmajor z. D. Gradinger aus München, der zum Kuraufenthalt in der Nähe von Berchtesgaden weilte, wurde bei einer Partie auf dem Untersberg vom Hitzschlag getroffen und war sofort tot. Innsbruck, 25. Juli. Die Hitze wird uner träglich. In Südttrol verzeichnet man über 50 Grad Celsius, in Nordtirol hat bisher das Maximum 43 Grad betragen. An vielen Orten sind die Aecker ausgedörrt, die Ernte ist in höchster Gefahr. In den Bauerndörsern werden sortgesetzt Prozessionen und Bittgänge um Regen veranstaltet. Der Brand in Konstantinopel. Berlin, 25. Juli. Zu dem Brand in Konstantinopel schreibt die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung:„Die Nachrichten über das verheerende Feuer, von dem die Hauptstadt der Türkei betroffen worden ist, haNeueste Brahinachrichten. Köln, 26. Juli.(Amtlich) Gestern abend gegen 9.42 Uhr streifte die Lokomotive des ausfahrenden DZuges Nr. 5 nach Berlin im hiesigen Hauptbahnhofe die Lokomotive des auf dem Nachbargleise stehenden Eilzuges Nr. 55 nach Elberfeld, weil der Aufsichtsbeamte das Zeichen zur Abfahrt gegeben hatte, ohne die Stellung des in Betracht kommenden Ausfahrtsignals zu beachten. Beide Lokomotiven entgleisten, zwei Wagen wurden unerheblich beschädigt, Personen blieden unverletzt, der Materialschaden ist unbedeutend und der Betrieb nicht gestört. Der D=Zug Nr. 5 hatte 2 Stunden und der Eilzug Nr. 55 eine Stunde Verspätung. * Berlin, 26. Juli. Ein in Mannheim ansässiger, bisher sehr angesehener Kaufmann wurde in Berlin, wohin er sich zur ärztlichen Untersuchung begeben hatte, wegen einer Skandalaffäre, in die Soldaten des Mannheimer Feldartillerieregiments verwickelt sind, auf Anordnung der Staatsanwaltschaft verhaftet. In einem unbewachten Augenblick machte der Kaufmann im Untersuchungsgesängnis seinem Leben durch Erhängen ein Ende. Die Untersuchung gegen die übrigen Beteiligten wird fortgesetzt. Der demnächst in Mannheim zur Verhandlung gelangende Prozeß dürfte einen großen Umfang annehmen. • Löban, 26. Juli. Der wegen Geisteskrankheit in der Heilanstalt von Groß=Schweignitz untergebrachte Missionar Gebhardt ließ sich von einem Zuge überfahren. Er war sofort tot. * Kudowa, 26. Juli. Ein schwerer Wolkenbruch ging gestern im Heuscheuergebirge nieder. Der ganze Kurpark in meterhoch überschwemmt. Das Küchen personal des Kurhotels konnte sich nur mit knapper Rot retten. Sigmaringen, 26. Juli. Gestern nachmittag ver nichtete in Weilheim und anderen Orten ein schweres Hagelwetter die Getreideernte vollständig. Hage körner bedeckten den Boden bis zu 10 Zenttmeter Höhe. * Paris, 26. Juli. Gestern früh sand in Vaugirard die Ziviltrauung Marta Steinheils mit dem russischen Maler Raphael de Perugia statt. Die kirchliche Trauung folgt heute. * Paris, 26. Juli. Havas meldet aus Tanger Oberst Mangin ist, von Fez kommend, dort eingetroffen. 9 Turin, 26. Juli. Der König von Grie chenland reiste nach Frankreich ab. * Konstantinopel, 26. Juli. Als erster unter allen Staatsoberhäuptern sprach Kaiser Wilhelm dem Sultan sein Beileid anläßlich der großen nationalen Katastrophe aus. * T e h e r a n, 2 5. J u l i. D a s n e u e K a b i n e t t w i r d, wie man erwartet, heute abend mit Samsam es Saltaneh als Ministerpräsident und Kriegsminister gebildet sein. 30 Verhaftungen verdächtiger Personen wurden vorgenommen. Die britische Gesandtschaft intervenierte zu Gunsten des vorgestern verhafteten Medjid ed Dauleh mit Rücksicht darauf, daß dieser eine englische Auszeichnung besitzt. In maßgebenden Kreisen wird der Meinung Ausdruck gegeben, daß, da die Rückkehr Mohammed Alis nach Persien das von Großbritannien und Rußland unterzeichnete Protokoll verletzte, diese beiden Mächte sich zu der öffentlichen Erklärung vereinigen sollten, dem früheren Schah werde unter keinen Umständen gestattet werden, den Thron wieder einzunehmen. Dieses Vorgehen würde eine beruhigende Wirkung haben. * Washington, 26. Juli. Präsident Taft hat den Philanthropen Nuthan Strauß zum Vertreter der Vereinigten Staaten von Amerika auf dem Kinderschutzongreß ermächtigt, der im September dieses Jahres in Berlin stattfindet. * Port=an=Prince, 26. Juli. Die Revolution hat sich im Süden ausgebreitet. Der Ort Secemie hat sich zugunsten des Generals Fuchard, des hattianischen Gesandten in Deutschland, erhoben. Die Köln. Zig. meldet aus Newyork: Aus Port=au=Prince wird berichtet, daß der ganze Norden in den Händen der Aufständischen ist. Die Regierungstruppen sind bei Croix des Bouquets nach schwerem Kampfe geschlagen worden. Die Straßen sind hier wie ausgestorben. Die Cholera. * Saloniki, 26. Juli. Die Cholera wurde durch Soldaten auch nach Djakova eingeschleppt, wo unter dem Militär acht Erkrankungen vorgekommen sind, wovon 2 tödlich verliefen. Unter den bei Ipek lagernden Truppen ist ebenfalls die Cholera aufgetreten. Die Seuche ist durch Kranke, die sich bei den vor einigen Tagen eingetroffenen vier Bataillonen befanden, eingeschleppt worden. Vergnügungs=Au 3: Moers, 26. Juli. Morgen(Donnerstagl lend findet in den Gartenanlagen des Hotels„Königlicher Hof“ hier das 5. Abonnementskonzert statt. Die Musik wird ausgeführt von der Kapelle des Kleveschen Feld=Artillerie Regiments Nr. 43 aus Wesel, unter Leitung des Herrn Obermunmeisters Karl Wen ler. Bei ungünstiger Witterung findet das Konzert in den oberen Sälen statt. Schtffahrts=Angelegenheiten. D.=Ruhrort. 26. Juli. Schiffsbewegung im Ruhrorter am 25. Juli. Augemeldet 103 Schiffeleer, 8 Schisse beladen mit 7538 ½ k Eisenerz, 1 Schiss beladen mit 15 4 Getreide, 2 Schisse beladen mit 740 t Holz, 4 Schisse beladen mit 2092 t andern Gutern. Abgemeldet 9 Schisse leer, 115 Schisse beladen mit 35543 ½8 k Steinkohlen, 6 beladen mit 2202 k Eisen und Eisenwaren, 4 Schisfe beladen mit 584 t andern Gütern. Insgesamt 248 Schiffe. Dresden, 25. Juli. Insolge des überaus ungünstigen Wasserstandes haben sich die Vereinigten ElbeSchiffahrts=Gesellschaften genötigt gesehen, den Betrieb einzustellen. Die 2 mische Dampfschiffahrtsgesellschaft will aber den Betrieb auf der ganzen Strecke Leitmeritz=Mühlberg weiter aufrecht erhalten. Wasserstands=Nachrichten am 26. Juli 1911, 8 Uhr vormittags. Arbeiterbewegung. * Cleve, 25. Juli. Die Arbeiter der christlichen Gewerkschaften sind in den Zigarrenfabriken von Franken, Küppers und Frenk gekündigt worden, wie die Niederrh. Volkszeitung mitteilt. Die Kündigung soll auf eine Streikbewegung in Kaldenkirchen zurückzuführen Industrie, Handel und Verkehr. * Nach dem soeben zur Ausgabe gelangten Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich auf 1911 hat die Roheisengewinnung in 1000 metrischen Tonnen für das Jahr 1910 betragen: bei den Vereinigten Staaten von Amerika 27737, beim Deutschen Reich mit Luxemburg 14794, bei Großbritannien und Irland 10547, bei Frankreich 4001, bei Belglen 1804 und bei Schweden 604. Für die übrigen Roheisen erzeugenden Länder lagen auf 1910 die Zahlen noch nicht vor. Im Jahre 1909 erzeugten in 1000 metrischen Tonnen: Rußland 2871, Oesterreich=Ungarn 2044, Kanada 638, Spanien 389 und Italien 208. Japan erzeugte im Jahre 1908: 45000 und Finnland 15000 metrische Tonnen. * Glasgow, 25. Juli. Nach langen Verhandlungen haben die schottischen Stabeisen= und Stahlröhren=Erzeuger einer Verschmelzung ihrer Betriebe unter dem Namen Scottish Tube Company Limited zugestimmt. Das neue Unternehmen umsaßt alle Fabriken Schottlands mit Ausnahme der von Stewart und Lloyds in Glasgow und Birmingham, die jedoch ebenfalls daran interessiert werden und einen Direktor in den Aufsichtsrat ernennen. Bekanntmachung Unter Bezugnahme auf den§ 5 des Regulativs zur Ordnung des Geschäftsganges und des Verfahrens bei den Kreisausschüssen und den an Stelle des Kreisausschusses tretenden Behörden(Stadtausschut, Magistrat) vom 28. Februar 1884, bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der hiesige Stadtausschuß während der Zeit vom 21. Juli bit zum 1. September 1911 Ferien hält und daß während derselben Termine zur mündlichen Verhandlung nur in schleunigen Sachen abgehalten werden. Auf den Lauf der gesetzlichen Fristen bleiben di# Ferien ohne Einfluß. Duisburg, den 6. Juli 1911. Der Vorsitzende des Stadtausschusses: §. V.: Heinrich. S Belanntmachung. Vom 1. August 1911 ab wird im Bereiche d## 7. Polizeibezirkes der Stadt Duisburg eine polisen lich=technische Revision der Maz= Wiegegeräte unter Hinzuziehung eines Eic beamten bei den Gewerbetreibenden vorgenon werden. Indem ich die Beteiligten hiervon in Kenn ersuche ich, um Bestrafungen und Beschlagn vorzubeugen, die nicht zweifellos vorschrift Maße, Gewichte und Wagen baldigst bei dem Eichamte zur Prüfung vorzulegen. Es wird bemerkt, daß in der letzten Woche vor der Revision dem betreffenden Polizeibezirke zwar Gegenstände zur Eichung und Prüfung angenommen werden, daß derest Rückgabe aber vor dem Beginn der Revision nicht### folgen kann. Duisburg, den 23. Juni 1911. Der Oberbürgermeister: I. V.: Maiweg. Bekanntmachung. Feststellung des Baufluchtlinienplenes für die von der Königstraße zum Leikpfad führende Straße. Gegen den vorbezeichneten, durch Beschluß des Gemeinderates vom 18. Mai ds. Is. genehmigten BaufluchtUinienplan sind während der vorgeschriebenen Frist Einwendungen nicht erhoben worden. Der Plan wird daher in Gemäßheit der Vorschrift des§ 8 des Fluchtliniengesetzes vom 2. Juli 1875 unter Zustimmung der Ortspolizeibehörde hiermit förmlich festgesetzt; er liegt vom 28. ds. Mts. ab 14 Tage lang auf dem Gemeindebauamt — Vermessungsabteilung— Hochfeldstraße 6, Zimmer 9 zu Jedermanns Einsicht offen. Homberg a. Rhein, den 17. Juli 1911. Der Gemeindevorstand. Der Bürgermeister: Wendel. In unser Handelsregister ist heute unter Nr. 597 die Firma Arnold Overdeck in Hamborn= Bruckhausen und als deren Inhaber der Oekonom Arnold Overdeck zu Hamborn=Bruckhausen eingetragen. Dem Lehrer a. d. Heinrich Overdeck in Hamborn= Bruckhausen ist Prokura erteilt. Duisburg=Ruhrort, den 22. Juli 1911. Königliches Amtsgericht. Heidelbeeren täglich frisch 20—22 Pfg. sofort lieferbar, Preißelbeeren Ende August=September lieferbar, zum billigsten Tagespreise. Lieferung per Nachnahme. Sauerländischer Verein HZeiwverungder Verren . Aloys Hoff Meschede (Ruhr). 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Mis. sand auf der hiesigen Wehrstraße zwischen mehreren Bergleuten und Arbeitern eine Schlägerei statt. Der Bergmann Albert Spanjaard versetzte einem Maurer einen Messerstich in den Rücken, der die Lunge durchbohrte. Schwerverletzt wurde der Getrofsene us Krankenhaus geschafft. Der Täter wurde verhaftet. * Bochum, 25. Juli.[Einausgebliebener Leichenwagen.] Bei einer Beerdigung in der Schwarzbachstraße blieb gestern der bestellte Leichenwagen aus. Auf telephonische Nachfrage hin wurde immer erwidert, daß der Wagen unterwegs sei. Vergeblich warteten der Hammer Kriegerverein und die Belegschaft der Zeche Konstantin 1¼ Stunde. Schließlich entschloß man sich, den Sarg zu dem über 1 Stunde entfernten Friedhof zu tragen, wo die Beerdigung erst um ½6 Uhr stattfinden konnte. * Dülken, 25. Juli.[Gräberschändung.] In der Nacht zum Montag wurden auf dem evangelischen und dem katholischen Friedhose sechs Gräber verwüstel und die Blumen gestohlen. Durch einen Polizeihund konnten die Täter ermittelt und dem Gericht überliefert werden. * Haltern, 25. Juli.[Ein bedauerlicher Unsall ereignete sich beim Sprengen von Steinmassen auf der Dynamitfabrik in Spihen. Durch die Explosion wurde ein großer Stein gelöst, der einem Arbeiter auf den Kopf geschleudert wurde. Die erlittenen Verletzungen sind so schwerer Natur, daß an einem Auskommen gezweifelt werden muß. * Rauxel, 25. Juli.[Todessturz.] Als sich gestern der Bergmann Franz Rikolaischak nuch der Schicht in das Fenster seiner Wohnung im zweiten Stock legte, stürzte er auf die Straße. N. wollie das Gewitter beobachten und ist vermutlich infolge eines Blitzstrables erschreckt worden. Der hinzugezogene Arzt stellte einen doppelten Schädelbruch fest. Der Tod trat sofort ein. * Buer, 25. Juli.[Aus dem Fenster gestürzt] ist hier auf der Valentinstraße in Abwesenheit seiner Frau ein blinder Invalide. Er zog sich bei dim Sturze aus dem 2. Stockwerk seiner Wohnung erhebliche Verletzungen zu und mußte dem St. Marien=Hospital zugeführt werden. * Küppersteg, 25. Juli.[Fischsterben.] Momentan herrscht in der Dünn ein großes Fischsierben. Tausende von Fischen wurden unter der Eisenbahnbrücke der Bergisch Märkischen Eisenbahn gefunden. Es ist bisher noch nicht gelungen, die Ursache dieser Erscheinung festzustellen. Man vermutet Fischfrevel durch Dynamit. Vor einiger Zeit wurden eine große Menge von Fischen vergiftet; auch die Austrocknung der Dünn in der vergangenen Woche hat große Verheerungen angerichtet. Soest, 24. Juli.[Wassermangel.] Insolge der Trockenheit herrscht in den Haardörsern empfindlicher Wassermangel. Die Landleute müssen sich das Wasser für Haushaltung und zum Viehtränken stundenweit sortholen. In einigen Dörsern werden die Brunnen polizeilich geschlossen und nur zu gewissen Zeiten Wasser abgegeben.— Seit Menschengedenken ist es dies Jahr das erste Mal, daß bereits Mitte Juli Haser geschnitten wird. * Billerbeck, 25. Juli.[Unterschlagung.] Ein Bureaugehülse erschwindelte von der Essener Kreditanstalt in Recklinghausen 12000 Mark. Er legte bei der Post eine gesälschte Quittung vor und nahm das Geld in Empfang. Er ersuchte danach um acht Tage Urlaub wegen dringender Familienverhältnisse und verschwand darauf mit dem Gelde auf Rimmerwiedersehen. Nach mehreren Tagen entdeckte man die Tat. Die Spur har man bis Bremerhaven verfolgt. Aus dem Gerichtssaale, * Herne, 25. Juli. Im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen. Auf Grund neuer Zeugenaussagen wurde der Bergmann Richard Fleer von Herne freigesprochen. Er verbüßte gegenwärtig eine Zuchthausstrafe von 4 Jahren, wegen Körperverletzung wurde er von der Straflammer zu einer Zusatzstrafe von 1 Jahr Zuchthaus vevurteilt und erhielt in der Berufungsinstanz 6 Monate Zuchthaus. Dresden, 23. Juli. Wie ein Redaktourals Bettler vor Gerichtkommen kann, wenn man die gesetzlichen Bestimmungen übertrieben scharf auslegt, bewies eine Verhandlung vor dem Schössengericht Dresden=Kötzschenbroda gegen den Redakteur des„Coswiger Tageblatts“. Im April dieses Jahres erschien in dem Ecswiger Tageblatt“ eine Anzeige folgenden Inhaltes: „Welch edle Seele hilft einer alleinstehenden, ged., jungen Frau und Mutter dreier Kinder, die durch langjährige Krankheit ihres Gatten gänzlich zugrunde gerichtet und verarmt ist, sofort mit einem Scherflein aus bitterster Rot?“ Das„Coswiger Tageblatt“ hatte keinerlei Bedenlen gegen die Aufnahme dieses Inserats, und zwar um so weniger, als das Inserat die vollständige Adresse der Einsenderin trug, so daß jeder, der ein Scherflein zu geben * Der falsche Diamant. Humoreske von Horst v. Werthern. (Nachdruck verboten.) In der Sommerfrische war er unter der Bezeichnung der Mann mit dem Diamantring“ bekannt. Namen pflegte man in dem tleinen Kreise selten zu nennen. Vielleicht trugen auch andere Besucher des Pensionats Ringe mit Diamanten, aber leiner war so aussallend wie jener des Herrn Lehnert: dieser Name wenigstens stand im Fremdenbuche zu lesen, das im Wohnzimmer des Hauses austag. Er war ein Mann in mittleren Jahren, von sanstem, ruhigem Wesen, nett, aber ärmlich gekleidet und eben deshalb fiel der leuchtende Diamant, den er an seinem kleinen Finger trug, ganz besonders auf. Abends an der dell beleuchteten Tasel machte sich das Funkein und Glitzern des Steines verführerisch bemerkbar. Der Eigentümer achtete dessen auch gar wohl und bewegte die Hand zuweilen lebhaft hin und her, um die allgemeine Aufmerlsamkeit auf sich zu ziehen. Manchmal ließ er auch den Ring in seine Westentasche verschwinden, um ion gleich darauf wieder in das grelfste Licht zu bringen. „Ihr Ring muß wohl einen sehr bedeutenden Wert repräsentieren, Herr Lehnert“, bemerkte die Inhaberin des Pensionats, Frau Bauer, eines Abends, als man plandernd an der Taselrunde saß. Sie sah es als ihre Pslicht au, mit jedem ihrer Gäste zu reden, und bei Herrr. Lehnert, vor dem sie eine gewisse Scheu empsand, siel ihr kein anderes Thema ein. „Der Wert wäre allerdings ein bedeutender, wenn der Ring echt, aber leider ist das nicht der Fall“, lautete seine lacheinde Eutgegnung.„Ich glaube kaum, daß er 10 Aronen wert ist, und ich würde den Ring gar nicht tragen, wenn ich ion nicht von einem Freunde erhalten hätte. Isch wiu ehrlich gesteben, daß die Wertlosigkeit mir eine große Enttäuschung war!“ Er spielte, wadrend er das sprach, mit dem Ring und sühlie sich ossenbar nervös, weil er sah, daß sich alle Blicke auf ihn richteten: man erwartete eine nähere Erklärung von ihm. „Eine Enttäuschung, wieso?“ fragte Frau Bauer. Lehnert blicte im Kreise umber, und da er nur neugierige Gesichter soh, lachelte er überlegen. „Die Geschichte war namlich so: Der Ring gebörte einem meiner guten Freunde, einem reichen Geldwechsler, und ich dachte nur, daß er sehr wertvoll sein müsse. Der Zusall hatte es gefügt, daß ich ihm manche Gesälligkeit sgansten uns elter al den Lagune ian ius 2. mir mit matter Stimme:„Ich möchte Dir irgend ein kleines Andenken geben, Hans; was würde Dir Freude bereiten?“„Wenn ich nicht zu viel fordere“, entgegnete ich, „so hätte ich gerne Deinen Diamantring“.„Zu viel sordern, Du lieber Himmel, das ist ja ein sehr bescheidener Wunsch, da Du aber Wert darauf legst, sollst Du den Ring haben!“ Er zog ihn vom Finger und reichte ihn mir sosort. Ich wollte das Andenken an meinen Freund heilig halten, aber es kam eine Zeit, in der ich des Geldes dringend benötigte, und so ging ich denn mit dem Ring zum Goldarbeiter und dachte, mir einige hundert Kronen dafür verschaffen zu können. „Wieviel geben Sie mir dafür?“ fragte ich den Goldarbeiter, während er prüsend den Ring betrachtete. „Zehn Gulden“, entgegnete er,„denn der Ring ist nicht echt, sondern nur eine geschickte Nachahmung!“ Ich starrte ihn einen Augenblick sprachlos an, mußte dann jedoch lachen, und behielt den Ring nun erst recht, zum Andenken an den entschwundenen Freund.“ Die Erzählung rief Befremden, ja eine gewisse Enttäuschung bervor. Die Anwesenden hatten alle an die Echtheit des Tiamanten geglaubt. Herr Jakov Wasservogel, der Angesebenste unter den Besuchern des Pensionats, der in Wien und Berlin sieben große Schuhmacherladen besaß und aljährlich seine Sommerserien bei Frau Bauer zuzubringen pflegte, streckte seine dicke schwulstige Hand nach dem Ringe aus. Herr Lehnert überließ ihm diese anstandslos, indem er bemerkte:„Der Ring ist eine sehr geschickte Imitation, alle Welt gesiebt das zu!“ Herr Wasservogel prüfte ihn mit Kennerblick. „Allerdings“, stimmte er bei,„sogar ich hätte mich beinabe täuschen lassen; ich fahre morgen zur Stadt, würden Sie sich dazu entschließen, mir für die Dauer eines Tages den Ring zu überlassen, damit ich ihn einem Freunde zeigen kann, der sich für Liamani-Imitationen besonders lebhaft interessiert? Ich sollte meinen, daß selbst er keine geschicktere Mache gesehen haben dürfte: gegen Abend bringe ich Ihnen, wenn Sie damit einverstanden sind, den Ring zurück.“ „Nehmen Sie ihn ohne weiteres mit, ich furchte aber, Ihr Freund wird Ihnen nichts anderes sagen können, als daß er bunderterlei äbnliche Dinge geseben. In Paris bekommt man solche Imitationen fur wenige Francs. Ich halte den Ring, wie gesagt, nur als Andenken an meinen Freund hoch, und würde mich nicht um den Preis von tausend Kronen oder mehr von ihm trennen.“ „Seien Sie überzeugt, daß ich ihn gut verwahren werde“, bemerkte Wasservogel, indem er den Ring, der für seinen Finger zu klein war, in die Westentasche sieckte. Als er am folgenden Tage in der Stadt seine Geschäfte erledigt hatte, begab er sich zu einem ihm befreundeten Juwelier, und zeigte ihm den Ring. „Wie viel mag er wert sein“, sorschte er mit einer gewissen Spannung. Der Goldschmied prüfte den Diamanten genau. „Wenn Sie den Ring verkaufen wollen, so biete ich Ihnen dafür 5000 Kronen.“ Herr Jakob Wasservogel war starr vor Verblüffung, obschon er selbst zu der Ansicht geneigt hatte, daß der Ring einen nicht unbedeutenden Wert repräsentiere. „Man hat mir gesagt, daß es sich nur um eine geschickte Nachahmung handle, überlegen und prüsen Sie wohl, ob Sie mir auch wirklich die Versicherung geben können, daß der Stein echt sei.“ „Wer das Gegenteil behauptet, ist entweder selbst getäuscht worden oder hat Sie täuschen wollen. Der Stein ist äußerst wertvoll, verlassen Sie sich darauf: Wollen Sie ihn verkausen?“ „Ich werde mir die Sache überlegen“, entgegnete Herr Jakob Wasservogel, indem er schnell davonging und sich im Stillen die Frage stellte, ob der Besitzer des Ringes sich wohl dazu entschließen könne, auf das Andenken zu verzichten, wenn man ihm dafür 100 Kronen biete. Zur Stunde des Nachtmahls traf er in dem Pen sionate ein und sand Herrn Lehnert bereits an der gedeckten Tasel. „Da haben Sie Ihren Ring! Mein Freund hat die Imitation als eine äußerst geschickte bezeichnet.“ „Erkannte sie aber natürlich auf den ersten Blick?“ sorschte Lehnert, indem er den Ring in der Westentasche verschwinden ließ. „Ja, gewiß“, log Wasservogel mit der größten Unverfrorenheit,„er sagte mir sogar, daß er bereit wäre, 100 Kronen für den Ring zu bezahlen.“ Lehnert schüttelte lächelnd den Kopf. „Danke schön. Da behalte ich doch lieber das Andenken an meinen Freund. 100 Kronen sind schließlich bald verausgabt.“ „Ich muß ehrlich gestehen, daß ich den Ring recht gerne selbst behalten würde, weil ich ihn als eine Kuriosität ansehe. Ich biete Ihnen den doppelten Preis, 200 Kronen.“ „Aber bester Herr, der Ring ist keine 20 Kronen wert. Ich hätte die Empfindung, daß ich Sie betrüge, wann ich san guc on dun alten liste easen ie gosten muß, daß 200 Kronen mir eine sehr angenehme Zubuße wären“ Herr Jakob Wasservogel nahm einige Banknoten aus der Tasche und rief lachend: „Der Ring hat mir's nun einmal angetan, und wenn ich auch anderwärts Rehnliches um weit geringeren Preis erhalte, so habe ich es doch gerade auf diesen Ring abgesehen. Da er Ihnen ein teures Andenken ist, so will ich meinetwegen 250 Kronen dafür bezahlen!“ „Ich kann tatsächlich der Versuchung nicht widerstehen, aber ich gebe Ihnen nochmals die Versicherung. daß der Ring wertlos ist und ich die Empfindung habe, als ob ich Sie beraubter Mit diesen Worten bot Lehnert dem Käufer den Ring und steckte die Banknoten ein. * Nach Ablauf einer halben Stunde hatte Herr Jakob sasservogel sein neu erworbenes Kleinod in der Abgeschiedenheit seines Zimmers nochmals auf das genaueste untersucht und kehrte dann in größter Erregung in den Speisesaal zurück, in dem er die Gäste noch alle versamielt sand. Auch Lehnert saß an der Tafelrunde. Wie Lasservogel, der befürchtete, er könne bereits das Weite gesucht haben, mit Befriedigung konstatierte. „Geben Sie mir sofort meine 250 Kronen zurück“ herrschte er ihn an,„sonst schicke ich nach der Polizei. Sie haben mich mit dem Ring betrogen, den Sie mir verkauften; er ist nicht der gleiche, den Sie mir gestern gezeigt haben, sondern eine Nachahmung, die keine 10 Kronen wert isti“ Lehnert blickte um sich, als wolle er an die allgemeine Teilnahme appellieren. „Das habe ich Ihnen ja von allem Anfange an gejagt, und die Herrschaften hier können die Richtigkeit meiner Aussagen bezeugen. Ich teilte Ihnen mit, daß der Ring eine Imitation sei. eine geschickte Mache, die aber keinen Wert habe. Schicken Sie beruhigt nach der Polizei, wenn es Ihnen beliebt. Die einzige Anklage, die Sie gegen mich vorbringen können, ist die, daß ich Ihnen einen Ring, der unter Brüdern seine 5000 Kronen werl ist, nicht um 250 Kronen verkausen wollte.“ Herr Jakob Wasservogel sand lein Wort der Enigegnung, aber er sandte auch nicht nach der Polizei. Lehnert seinersetts verließ nach Ablauf einer Wochdas Pensionat, mit einem wertvollen Diamantring und einigen sehr geschickten Imitationen, um in irgend einen anderen Ort den Trick von neuem zu beginnen. bereit war, sich zuvor nach der Wahrheit der in dem Inserat gemachten Angaben erkundigen konnte. Bald nach dem Erscheinen des Inserates erhielt aber der Redakteur wegen„Bettelns“ einen Strafbesehl über einen Tag Haft! In dem letzteren wurde ausgeführt, der Redakteur habe durch die obige Annonce in bewußtem und gewolltem Zusammenwirken mit der Einsenderin und Auftrageberin fremde Personen um milde Gaben angesprochen! per nicht wenig überraschte Redakteur beantragte gegen diesen Strafbesehl gerichtliche Entscheidung. Die Staatsanwaltschaft ließ die Anklage wegen„Mittäterschaft beim Betteln“ fallen, beantragte aber Bestrafung wegen Vergebens gegen die Armenordnung. Auch hierauf ging das Gericht nicht ein, sondern sprach den Redakteur unter Uebernahme sämtlicher Kosten auf die Staatskasse frei. Aus der Gemeindeverwaltung. Juli. Die Stadtverordneten=Versammlung beschloß in der gestrigen Sitzung die ErSpecnng.. nie#r kommunale S# uin als erste derartige Einrichtung in Deutschland. In der Anstalt werden Verwaltungs beamte über alle Fragen des kommunalen Lebens auf akademischer Grundlage eine sachliche Ausbildung erhalten. Ferner wurde die Aufnahme einer neuen Mil ionen Anleihe beschlossen, die zur Erweiterung der städ „Statzeubahn und zum Ankauf der Strecke Düssel. Hilden—Ohligs von der Bergischen Kleinbahn in Elberseld für 3.6 Millionen M. benutzt werden. Vermischtes. Berlin, 25. Juli. Der Kronprinz mariter. Der Berl. Lok.=Anz. meldet: Als der fahr, sand er bei Egunse einen„ vem Jode"“ Wannzer einen Radfahrer, der mit seiSauwerterd einen Baum gefahren war und schwere Aopfverletzungen erlitten hatte. Der Kronprinz verdem nächtllegenden Haus Verunglüchten nuch Lamer Krankendaus auui“ volie dann aus dem Bot. mit seinem Gdeg use einen Arzt und beaustragte ihn, sich selle zu begeben auagr Automobil an die UnfalMarmorpalais in einer Droschte zum Anlegung eines Rotdas Kranienhaus zu Rowawez. Uns14ck Iu bosischen Esendahurtesen eräht unglüchstggs gekommen und eene seitherigen Diensturs herauskei. Während„ anderen Kurs zugeteillt worden FI ayreno er seither u. a. den D-Zug 11 ab Basel ### früh gefahren habe, der in Müllheim nicht anhält, msien der....ie genden Elliung 9 830 meiteriader der unfalsiation 829 ankomme und a0 weiterfahren solle. Der alte bewährte Führer, der se lange den D 11 gefahren habe, habe im kritischen Augenblick vergessen, daß er nicht mehr den D 11, son9 führe, und so sei er denn mit voller Geschwindigkeit auf Müllheim losgefahren, bis ihm eingefallen sei, daß dort gehalten werden müsse— leider zu spät, um das Unheil noch verhüten zu können. "— Der Galgenhumor des Selbstmörders. Aus der Altmark wird vom 21. d. M. geschrieder Nähe von Stendal fanden Holzhauer im Walde, fast unter dem grünen Laub versteckt, inmitten der Zweige einen Toten an einer Eiche hängen. Der gugekleidete Unbekannte, über dessen Persönlichkeit man souig im Unklaren ist, trug nichts weiter bei sich als eine Kark, abgegrissene Reisekarte Deutschlands, auf deren Rückseite er die Worte geschrieben hatte:„Was mir im Leben nicht gelang, im Tode soll mir's gelingen: Ich komme auf einen grünen Zweig. Begrabt mich, wo Ihr wollt. Ein Heimatloser.“ — Betrunkene Fische. Ein seltsames Phänomen wird aus der Dill= und Lahngegend gemeldet und zwar aus der Nähe des romantischen Städtchens, in dem der junge Goethe am seligen Reichskammergericht manchen Ansang, aber niemals das Ende eines Prozesses erlebt hatte. Die Fische zeigten an manchen Stellen ein Benehmen, das bei ihnen, die doch ständig in die kühlen Fluten tauchen, jedenfalls nicht auf den Einfluß der abnormen Hitze zurückzuführen ist: sie schwammen rücklings, machten die wunderlichsten Capriolen, schlugen, wie manche Polttiker, eine nicht zielbewußte Zick=Zack=Richtung ein und wurden mit leichter Mühe eine Beute der heinetückischen Netze und todbringenden Angeln. Manchmal konnte man glauben, es werbe dort unten Kirmes geseiert. Ban sand, wie der„Franks. Zig.“ geschrieben wird, balb die Ursache des absonderlichen Verhaltens und Gehabens dieser verherten Schuppenträger. Haben da zwei Mühlenbesitzer in Dorlar, Kreis Wetzlar, vor eintger Zeit eine Mühle in Kapenfurt(Station der Bahnstrecke Gießen—Köln) in eine Hefenfabrik umgewandelt. Diese Fabrikanten stehen nun außerhalb des Hesen=Ringes und verkaufen billiger. Um aber die billigen Preise behaupten zu können, müssen sie die auf dem Spiritus (einem Mitprodukt der Hefenfabrikation) lastende erhebliche Steuer zu vermeiden suchen; sie lassen daher den Spiritus einsach in die Fluten des vorüberfließenden Dillflusses lausen. Die Folgen davon sind: Billige Hese, aber betrunkene Fische. — Wie man den parlamentarische Redestrom eindämmt. In den Parlamenten derrscht Sommerruhe, alle Volksvertreter schweigen, aber noch klingen in den Ohren ausdauernder Tribünen= besucher die endlosen und wortreichen Reden wider, die in ihrer Ausdehnung trotz mehr oder minder großer oratorischer„Schönheiten“ die schnelle Abwicklung der Parlamentsgeschäfte unmöglich machen. Es wird zu viel geredet, die Klage ist alt und hoffnungslos, aber erwägenswert ist jedenfalls ein Abwehrmittel gegen die Redseligkeit der Volkstribunen. Der„Corriere della Sera“ berichtet von einem sinnreichen Verfahren, das die Botokuden eingeführt haben, um bei ihren Beratungen die Redefreudigkeit einzudämmen. Bei der großen Beratung des Stammes kann kein Häuptling oder Würdenträger das Wort ergreisen, ohne daß ihn der lakonische Zuruf des Präsidenten trifft:„Das Bein!“ Und sofort muß der ehrenwerte Volksbeglücker das ein: Bein in die Luft strecken und auf dem andern balancieren, so gut es eben geht. Solange er auf einem Bein stehen kann, so lange darf er reden, länger nicht. Und es ist verboten, das Standbein zu wechseln. Ist der Redner erschöpft, so muß er auch schweigen. Aber die Zeit genügt meistens, um kurz und bündig alles Wesentliche zu sagen.„Wie wäre es,“ so meint das italienische Blatt,„wenn man diese Institution auch in den europaischen Parlamenten einführte? Die Parteien der Rechten könnten auf dem rechten Bein stehen, die der Linken auf dem linken und dem Zentrum ließe man die Wahl. Wird der Redner aber müde: dann kein Wort mehr..“ —* Der Nationalreichtum in Frankreich. Das Volksvermögen— das ist die Totalsumme des in Privathänden befindlichen Besitzes— erfährt von Jahr zu Jahr eine größere Steigerung. Edmond Théry, der gelehrte Herausgeber des„Economiste europeen“, hat soeben ein bemerkenswertes Buch veröffentlicht, worin eine Aufstellung dieser ungeheuren Werte enthalten ist. Die Studie des bedeutenden Volkswirtschaftlers bezieht sich auf die beiden Jahre 1892 und 1908. Während 1892 242 Milliarden 949 Millionen Fraucs an nationalen Werten in Frankreich gezählt wurden, beläuft sich diese Summe im Jahre 1908 bereits auf 287 Milliarden 282 Millionen. Im Verlauf dieser 16 Jahre war also eine Steigerung um 44 Milliarden 333 Millionen zu verzeichnen, was einem Jahresmittel von 2 Milliarden 770 Millionen entsprechen würde. Demnach entsielen im Jahre 1892 6333 Francs Vermögen auf den Kopf eines jeden Franzosen. 1908 ist diese Summe auf 7314 Francs gestiegen, hat sich also um 15 Prozent in 16 Jahren vermehrt. Diese enormen Summen geben einen ungefähren Begriff von der finanziellen Widerstandsfähigkeit eines Volkes, wo der Sparsinn eine Verbreitung gefunden hat, wie sie kein anderes Land der Welt aufzuweisen hat. Nach den letzten statistischen Ergebnissen entfällt in Frankreich auf fünf bis sechs Einwohner ein Sparkassenbuch. In dieser Zahl liegt der Schlüssel für das Geheimnis des ständig steigenden Vermögens des französischen Volkes. Sportnachrichten. + Mülheim=Dulsburger Rennverein. Infolge des niedergegangenen Regens ist die Rennbahn clastisch geworden, so daß alle anwesenden Pferde heute ihre Engagements voraussichtlich erfüllen werden. Anwesend sind noch 46 Pferde, zu denen noch 12 hinzukommen werden. Es sind danach für heute noch bei weitem größere Felder zu erwarten, wie im Sonntag gesehen worden sind. * (-) II. Rationales niederrheinisches Stremschwimmen. Am 6. August veranstalten der Duisburger Amateur=Schwimmklub und der Erste Ruhrorter Schwimmklub von 1909 das II. nationale niederr heinische Stromschwimmen Strecke Kaiserswerth—Uerdingen(5500 Meter). Den beiden Vereinen ist gleichzeitig die Rheinschwimmfahrt des Gaues II des Kreises IX(Rheinland und Westsalen) übertragen. Mit dieser Veranstaltung soll bezweckt werden, daß die Mitglieder der Schwimmvereine Ausdauer im Schwimmen erlangen. Gerade die meisten Unglücksfälle, die in den letzten Wochen durch Ertrinken zu verzeichnen sind, beweisen, daß das Dauerschwimmen nicht genug gefördert werden kann. Das Schwicmen wird in zwei Gruppen abgehalten. Die erste Abteilung bilden die Wettschwimmer, während die zweite Gruppe aus Gesellschaftsschwimmern und =Schwimmerinnen besteht. Das Publikum wird die Schwimmer auf einem festlich geschmückten Dampfer begleiten. Nach dem Schwimmen findet in der Wilhelmshöhe gemeinschaftliches Kaffeetrinken, Preisverteilung, Konzert, Belustigungen aller Art und Ball statt. Luftschiffahrt. * Abschied des„P VI“.„P VI“ wird in Leichlingen abmontiert und per Bahn nach Bitterfeld geschickt werden, weil das Kriegsministerium den Ballon in der nächsten Zeit besichtigen soll. Nach den vielen Unfällen, die in den letzten Jahren die Luftschiffahrt hier im Westen betrossen haben und die insbesondere auch die Lenkballons im Ansehen des Publikums ganz erheblich geschädigt hatten, hat der Besuch des„P VI“ einen vollständigen Umschwung in den Ansichten bewirkt. Es war von vornherein die Absicht der Leitung, zum Zwecke einer gesunden Weiterentwickelung das Interesse des Publikums für die Luftschiffahrt energisch zu beleben und zu zeigen, daß es Schisse gibt, deren Betriebssicherhei: die denkbar größte ist. Dieser Zweck ist voll erreicht worden. Wenn in den ersten Tagen des Besuches noch hier und da Zweisel laut wurden, so schlug diese Stimmung im Laufe der zahlreichen Fahrten in das Gegenteil um und steigerte sich bis zum Schlusse so, daß der„P VI“ die Fahrten und die Besuche nicht alle ausführen konnte, die von ihm verlangt wurden. Es ist interessant festzustellen, daß 18 Fahrten in der kurzen Zett gemacht wurden Düsseldorf, 25. Juli. Die Stadtverwaltung hat mit der deutschen Luftschiffahrt=Aktien=Gesellschaft ein neues Abkommen über die Stationierung eines Luftschifses in Düsseldorf getroffen. Danach verpflichtet sich die Delag, in Düsseldorf einen Luftschiffverkehr in dem gleichen Umsange wie in Frankfurt a. M. und Baden=Baden bis zum 1. November 1914 einzurichten. Die Stadt trifft dagegen an der Ballonhalle einige Aenderungen; so wird die feste Wand a.: der Südwestseite der Halle durch ein Tuch ersetzt. Ferner übernimmt die Stadtverwaltung die Herrichtung der mechanischen Ein= und Ausfuhrvorrichtung. Die Kosten sind auf zusammen 43000 Mark veranschlagt, so daß insgesamt die Aufwendungen der Stadt für die Halle damit auf 330000 Mark steigen. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligte sodann dem Düsseldorfer Flugsportklub für ein Schaufliegen im kommenden Monat einen Zuschuß bis zu 10.000 Mark und erklärte sich damit einverstanden, daß den Veranstaltern der Passagier= fahrten des P VI die Hälfte des aus der Besichtigung dieses Luftschiffes gelösten Eintrittsgeldes überwiesen wird. (Telegramme.) London, 26. Juli. Beaumont ist um 4 Uhr 53 Min., Bedrines um 5 Uhr 18 Minuten in Manchesten eingetroffen. * London, 26. Juli. Der Flieger Beaumont ist um 8 Uhr 37 Minuten abends in Bristol eingetroffen. * London, 26. Juli. Vedrines hat Bristol um 9 Uhr abends erreicht, ist aber eine halbe Stunde entfernt vom Ziel niedergegangen. Hedbel=Forscher, teilt in seinem Artikel diei erst kürzlich aufgefundene Gedichte aus des Dichters Wesselburenel Zett mit, von denen das eine(„Was ist die Liebe?“) eines allerliebst graziösen Humors nicht entbehrt. Gra Karl v. Klintowström berichtet in einem Orleina'at#a## über Wünschelruten=Forichung, die bis in die neueste Zeit verfolgt wird. Im üorigen dient das vorliegende Heft auch dem Gedächtnis Lillenerons dessen Todestag sich am 22. Juli zum zweiten Mahjährte.—„Die Lese“, die bereits von sieben großen deutschen und österreichischen Organisa ionen literarischer oder volksbildnerischer Tendenz(neuer##ings auch vom deutschen und österreichischen Schefselbund, sowie vom Ber band der Akademischen Arbeiter=Unterrichtskurse Deutschlands) als Bundes=Organ gewählt worden ist, verdient und gewinnt immer mehr Beachtung in weitesten Volkskreisen, selbst in solchen, in denen man sich vordem um gute Literatur wenig oder gar nicht gelümmert hat. Man sieht immer deutlicher, daß hier das Blatt„für Alle“ geschaffen ist, das nach und nach in jedes deutsche Haus Einkehr halten wird. Probenummern des Wochenblattes „Die Lese“ kann man kostenlos durch die Geschäftsstelle der Lese, München, Rindermarkt 10, bezirhen.„Die Lese“ kostet jährlich nebst zwei Jahresbüchern 6.— Mark, vierteljährlich 1.50 Mark. Landwirtschaftliches. * Berlin, 25. Juli. Getreidebericht. Zu Beginn des heutigen Verkehrs war die Tendenz am Getreidemarkt schwächer unter dem Eindruck günstigerer Witterung und niedrigerer amerikanischer Notierungen. Im späteren Verlaufe machte sich aber eine kräftige Erholung geltend, da die Hamburger Firmen und besonders für russische Rechnung umsangreichere Käuse vorgenommen wurden. Juliweizen gewann unter Deckungen 1¼ M. Andere Sichten und Roggen waren gleichfalls gebessert. Für Hafer zeigte sich weiter eine gute Kauflust zu anziehenden Preisen. Mais war still. Rüböl verlor von den letzttägigen Steigerungen etwas. Das Wetter ist bewölkt. Wien, 25. Juli. Für den Saatenstand in Oesterreich ergibt sich für Mitte Juli, wenn 2 über mittel, 3 mittel und 4 unter mittel bedeutet, folgendes Bild: Weizen 2.7: Roggen 2.7; Gerste 2/4; Haser 2.6; Mais 2.5; Kartosseln 2.4; Zuckerrüben 3.3; Futterrüben 2.4; Kraut 2,6: Klee 33; Wiesen 2,4 und Weiden 3.0. Vom Büchermarkt. * Neues vom jungen Hebdel nennt Dr. Paul Bornstein einen hochinteressanten Aufsatz, der in Nr. 29 Kurzer Getreide=Wochenbericht der Preisberichtsstelle des Deutschen Landwi—..415 vom 18. bis 24. Juli 1911. Die Preise für Wintergeireide, besonders für Roggen, sind gegenüber der Vorwoche weiter gewichen. Dies würde in noch stärkerem Grade der Fall gewesen sein, wenn nicht über den Ernteaussall wichtiger Exportländer beunruhigende Nachrichten eingetroffen wären. Se wurde aus Argentinien gemeldet, daß für die Weizensaaten dringend Regen ersorderlich sei; doch dürfte dieser Nachricht vorläufig keine große Bedeutung beizumessen sein, da bis zur Ernte der Saatenstand sich noch wieder bessern kann. Ernster sind die Nachrichten aus Rußland, nach welchen weite Gebiete im Innern und in Sibirten vor einer Mißernte stehen. Wie ernst die Lage dort ist, geht auch daraus hervor, daß die ersten Bankkreise in Rußland Maßnahmen gegen eine Ausfuhr von Getreide erwogen haben. In Deutschland war das trockene Wetter günstig für die Roggen= und Gerstenernte, über die Erdruschresultate bei Roggen gehen die Ansichten auseinander: während häufig das schönfarbige, volle und schwere Korn gelobt wird, wird von anderer Seite eine geringere Haltbarkeit des Korns befürchtet, was für die Ausfuhr von Bedeutung sein würde. Die im Gange besindliche Gerstenernte befriedigt allgemein, sowohl nach der Quantität als auch besonders nach der Qualität. Die Dürre hat indes dazu beigetragen, daß Winterweizen. Sommerweizen und vor allem Hafer schneller reisen als für ihre Körnerbildung wünschenswert wäre. Voraussichtlich wird deshalb die Weizen= und Haferernte unmittelbar der Roggenernte folgen, sodaß die Landwirte mit Ernicarbeiten überhäuft sein und für Ausdreschen des Getreides wenig Zeit übrig haben werden und deshalt das Angebot in stärkerem Grade wohl erst im Herbst hervortreten wird. Ob hierdurch, sowie durch die drohende Futternot, ein befestigender Einfluß auf die Getreidepreise ausgeübt werden wird, bleibt abzuwarten. Für Haser, Futtergerste und Mais ist die Tendenz fest geblieben. Vom 1. August v. Is. bis zum 10. Juli ds. Is. betrug die Einfuhr von Gerste die enorme Menge von über 3 Millionen Tonnen Allein im Monat Juni ds. Is. betrug die Einfuhr von Gerste 319000 Tonnen. Patentberichte. Mitgeteilt vom Patent= und Techn. Bureau Conrap Köchling, Jng., Mitglied des„Deutschen Schutzverbandes für geistiges Eigentum". Broschüre„Patend wissenschaft", kostenlos. Duisburg, Wallstraße 3. Telephon No. 2937. Patentanmeldungen: Regelung von Abe dampfturbinen mit vorgeschalteten Frischdampfstufen, Gutehoffnung shütte, Oberhausen(Rhld.).— Wanderroß mit aufRahmen ruhenden Roststäben. Deutsche Babcock= u. Wilcox=Dampfkesselwerke, Oberhausen(Rhld.).— Verfahe ren und Vorrichtung zur Leistungsregelung für Konpressoren. Dr.=Ing. C. Pfleiderer, Mülheim=Ruhr. Patenterteilungen: Steuerungsantried für Kompressoren. Dr.=Ing. C. Pfletderer, Mülheim=Ruhi, Gebrauchsmuster= Eintragungen: Spule für Lastmagnete. Deutsche Maschinenfabrik, Duisburg.—— Wanderrostfeuerung. d. Strothoff. Duisburg. Selbsttätiger Flaschenverschluß. W. Vollweg, Kevelzer, — Deckelgeruchverschluß. Wwe. H. Steinfurth und### „Lese“ abgedruckt ist. Bernstein, ein ch sein. Teche wenn die Cerätschaften. Dfannen, Lödon undelg: G. Loier-und gereinigt werden. H Oim ist ein. 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Mosse's Norm.=Zeilenmesser Nr.10.) 6 Amtliches Kreisbtalt für den Stadtkreis Duisburg(Ruhrort und Meiderich) Amtlicher Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Gratisbeilagen: Zweimal wöchentlich„Unterhaltungsblatt"; wöchentlich„Illustriertes Sonntagsblatt“ alle 14 Tage„Illustrierte Reisebeilage" und„Das Reich der Frau“. Chefredakteur: E. Beitlich, verantwortlicher Redakteur: H. Kloppert. Druck und Verlag: Joh. Brendow& Sohn, sämtlich in Duisburg=Ruhrort. Täglich 2 Ausgaben Fernsprecher: Redaktion Nr. 6033, Expedition u. Druckerei Nr. 6339. Geschäftsstelle, Redaktion u. Druckerei D.-Ruhrort, Hanielstraße Nr. 3. Für Aufbewahrung und Rücksendung unverlangt eingesandter Manustripte, sowie für die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird keine Verantwortung übernommen. * antwortung übernommen. Meidericher Zeitung be ne bunden un n„A Lackaun, Meunidz; Heatautun, Bitoen Zisten a Lantepn te Ju Gusann Duaig, 9. Zuman, Lutn Ghaunng, Haszhr ent houster, Ote.6 Bister. Die heutigen Ausgaben(Mittag und Abend) umfassen 12 Seiten. ini Die Umgestaltung des Heeresoberbefehls. (Telegramm.) Paris, 26. Juli. Gegenüber den von Radikalen ausgesprochenen Befürchtungen, daß durch die geplante Umgestaltung des Heeresoberbesehls der Weg für eine ArtMilitärdiktatur geebnet werden könnte, wird in einer offiziösen Mitteitung erklärt, daß diese Besorgnisse unbegründet feien und daß die demokratischen Einrichtungen der Republik durch die Schaffung eines einheitlichen Oberkommandos in keiner Weise beeinträchtigt werden können. Ferner wird angesichts der lauten Befriedigung der Konfervativen über die Wahl des General Pau betont, daß Kriegsminister Messimy hierbei lediglich die einmütig anerkannte berufliche Tüchtigkeit im Auge gehabt und ausschließlich von Interessen der nationalen Verteidigung geleitet, persönliche Erwägungen beiseite gelassen habe. Deutsche Juristen in England. (Telegramm.) * London, 26. Juli. Die führende englische Juristen=Gesellschaft Hardwicke Society hielt gestern ihr Jahresbankett ab, zu dem als Ehrengäste Kammergerichtspräsident Heinroth, Kammergerichtsrat Dr. Buresch und Landrichter Dr. v. Simson erschienen. Der Lord Oberrichter von England begrüßte die Gäste, deren Anwesenheit die freundliche Gesinnung des deutschen Richterstandes für die englischen Juristen beweise. Er erklärte unter großem Beifall, zwischen der englischen und der deutschen Nation sollte nichts als gute Freundschaft und Treue herrschen. Er sprach seine Anerkennung über die Leistung der deutschen Gerichtsorganisation seit der Gründung des Reiches und über die Codisikation des Rechts aus. Kammergerichtspräsident Heinroth sprach in Erwiderung über die Probleme der Gerichtsverwaltung Deutschlands und schloß mit den Worten: In allen Kulturstaaten gilt als unerbittliches Gesetz: Inter arma silent leges; aber daß zwei Nationen, die blutsverwandt und durch geistige und materielle Interessen auf das engste verbunden sind, einen Prozeß mann militari durchführen, ist Wahnsinn. Er sprach die Hoffnung aus, Vertreter des englischen Inristenstandes demnächst in Berlin begrüßen zu können. Auch diese Rede wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Die Krisis in England. (Telegramm.) * London, 26. Juli. In einem Briese an Lord Newton appelliert Balfour an die Unionisten, dafür zu sorgen, daß die gegenwärtige Krisis nicht eine gespaltene Partei hinterlasse. Er betont die Gefährlichkeit der Lage, die durch die Parlamentsbill geschaffen sei. Da ein Kompromiß nicht in Frage komme, rät er ihnen, sich nicht zu sweiten über die Art und Weise des Vorgehens im Oberhause, sondern sich für den großen Kampf außerhalb desselben vorzubereiten und meinte, die Majorität der Lords solle Landsdowne unterstützen. Die Vorgänge in Marokko. (Telegramm.) 9 Paris, 26. Juli. Offiziös wird gemeldet, daß die spanischfranzösischen Verhandlungen über einen Modus vivendi zur Verhinderung po* Die Unterhaltungspflicht für Familienangehörige. Kürzlich wurde mitgeteilt, daß im preußischen Ministerium des Innern ein Gesetzentwurf ausgearbeitet werde, der den Verwaltungsbehörden die Besugnis erteilen soll, Personen, die sich hartnäckig und böswillig der Pflicht entziehen, ihre Familienangehörigen zu unterhalten, zur Arbeit zu zwingen Es ist nicht unmöglich, daß dem Landtage schon in nächster Sestion eine entsprechende Vorlage zugehen wird.„ Die Vernachlässigung der Pflicht, für die eigenen Angehörigen zu sorgen, bildet ein überaus trübes Kapitel in unserem sozialen Leben und sie ist auch in den Parlamenten schon oft erörtert worden unter Auswersung der Frage, wie dem Uebel entgegen zu arbeiten sei, wenn arbeitsfähige Männer oder Frauen ihre Familie verlassen und der öffentlichen Armenpflege preisgeben. Die Fälle in denen dies geschieht, sind nicht selten, sie zählen nach Tausenden. Meistens liegt die Ursache in Trunksucht, Trennung der Eheleute, im Schlafftellenwesen, welches die Frauen in sittlicher Hinsicht auf die schiefe Ebene bringt und die Familieneintracht zerstört, in ungenügender Vorbildung zur Ehe oder Vergnügungssucht seitens der Frau, im Vorhandensein unehelicher Kinder und natürlich vor allem in verschuldeter oder unverschuldeter Arbeitelosigkeit. Im Reichsstrafgesetzbuche beschäftigt sich der§ 361 mit dem vorliegenden Gegenstande. Er bedroht mit Haft bis zu sechs Wochen, eventuell mit Nachhaft in einem Arbeitshause denjenigen, welcher sich dem Spiele, Trunk und Müßiggang derart hingibt, daß zu seinem und seiner Frau Unterhalt fremde Hülfe in Anspruch genommen werden muß oder wer, falls ihm aus öffentlichen Armenmitteln Unterstützung gewährt wird, sich aus Arbeitsschen weigert, die ihm behördlich nachgewiesenen Arbeiten zu verrichten, und ferner nach einem Zusatze vom Jahre 1894 denjenigen, welcher trotz Aufforderung der Behörde sich der Unterhaltungspflicht für seine Angehörigen derart entzieht, daß diese der Armenpflege anheimfallen. Die Bestimmungen des Reichsstrafgesetzbuches gehen übrigens von der Voraussetzung aus, daß Jeder, der arbeiten will, auch Arbeit findet. Heute trifft es aber leider nicht mehr zu, daß Arbeit und Verdienst stets vorhanden sind. Eine Individuelle Prüfung jedes einzelnen Falles, so schwierig sie auch sein mag, erscheint deshalb unter den jetzigen Zuständen geboten. Neben der Reichsgesetzgebung bestehen auch Landesgesetze zur Bekämpfung der Arbeitsscheu und der Vernachlässigung der Familienunterhaltungspflicht. Einzelne deutsche Staaten gehen auf Grund städtischer, vom Staate genehmigter Regulative vor. In Württemberg haben die Polizeibehörden die Befugnis, im Verwaltungswege pflichtvergessene Personen zum Unterhalte ihrer Angehörigen zu zwingen, wovon jedoch ein maßvoller Gebrauch gemacht werden soll. Baden bat seit 1890 ein Gesetz, welches bestimmt, daß derjenige, welcher ihm angehörige Kinder, kranke, gebrechliche oder andere hilflose Personen vernachlässigt, mit Geldbuße oder Haft bestraft wird, ebenso der, welcher der Aufforderung der zuständigen Behörde zuwider die Erfüllung der gesetzlichen Pflicht zum Unterhalte seiner Angehörigen derart vernachlässigt, daß die öffentliche Armenpflege einschreiten muß. Eine mecklenburgische Verordnung vom Jahre 1890 macht die Straffälligkeit solcher Personen von einer vorherigen Verwarnung abhängig. Hamburg hat im Jahre 1907 ein Gesetz echalten, wonach derjenige, der für die Existenz seiner Familie nicht sorgt, durch Zwangsarbeit in Arbeitsanstalten dazu gezwungen werden kann. Vielsach hat man mit diesen Landesgesetzen ganz gute Erfahrungen gemacht, indem die Zahl der Fälle solcher Pflichtverletzungen zurückgegangen ist. Immerhin ist es ein schwieriges Prohlem, das hier zu, lösen ist und hrr: ennn n gm.. ebenso große soziale wie wirtschaftliche Bedeutung hat. litischer Zwischenfälle, wie sie sich kürzlich Man hat in Aussicht genommen, bei der nächsten Resorm El Ksar abspielten, abgeschlossen sind. Danach verunsercs Strafgesetzbuches auch die Besimmungen über die pflichtet sich die spanische Regierung, die Anwerbung Bestratung Arbeitschener zeigemät abzuändern. scherifsischer Deserteure für die spamischen Truppen nicht mehr zu dulden und sich dem Durchzug von Reisenden durch die Gegend von El Ksar nicht mehr zu widersetzen. Der Inhalt dieses Uebereinkommens wird voraussichtlich in einigen Tagen veröffentlicht werden." Noch ein französisch=spanischer Zwischenfall. (Telegramme.) * Paris, 26. Juli. Aus Larrasch wird gemeldet, daß der Vertreter einer französischen Gesellschaft, namens Miflai, der bis vor kurzem als Offiziersstellvertreter in der französisch=marokkanischen Polizeitruppe in Tanger gedient hat, gestern nachmittag von Tobsucht befallen wurde. Er stürmte schreiend durch die Straßen der Stadt und geriet dabei mit einem spanischen Polizeisoldaten sowie einem spanischen Offizier in ein Handgemenge. Der Offizier, der nicht erkannte, daß er es mit einem Wahnsinnigen zu tun hatte, verwundete ihn leicht durch einen Revolverschuß. Miflai wurde zunächst nach dem spanischen Hospital in Larrasch und sodann an Bord eines von der spanischen Militärbehörde zur Verfügung gestellten Torpedobootes nach Tanger gebracht. * Madrid, 26. Juli. Unter Vorbehalt meldet das Blatt„Diario Universal“ aus Larrasch: In der letzten Nacht griff ein eingeborener französischer Staatsangehöriger in einem Anfall von Irrsinn einen Wachtposten an. Der wachthabende Offizier wies den Irren zurück und verwundete ihn. Der Vorfall ist ohne Bedeutung, wie es der französische und der spanische Konsul und der Kommandant von Larrasch anerkannten. Der Irrsinnige wurde nach Tanger gebracht. und auch am Fachunterricht teilnehmen sollten. Wie jetzt der Direktor der Anstalt Geh. Regierungsrat Pros. Dr. Weck feststellt, haben die Schüler, die ohne jede Kenntnis der deutschen Sprache eingetreten sind, in dieser anerkennenswerte, zum Teil überraschende Fortschritte gemacht und zugleich durch tadelloses Verhalten sich die allgemeine Zufriedenheit erworben. — Der nächstjährige Reichshaushaltsetat dürfte insofern eine formelle Aenderung bringen, als in ihn zum ersten Male ein Sonderetat für die allgemeine Finanzverwaltung eingestellt werden wird. In diesem sollen die großen durchlaufenden Posten zum Vorschein kommen, deren Gegenüberstellung den Gesamtetat übersichtlicher machen würde. — Der Preußische Feuerwehr=Beirat wird demnächst die Begründung eines FeuerwehrErholungsheims und die Errichtung einer Landes=Feuerwehrschule in Angriff nehmen. Die Begründung einer Landes=Feuerwehrschule ist bei den sich stetig steigernden Anforderungen im Feuerwehrdienst eine dringende Notwendigkeit; sie wird praktisch und theoretisch die Schüler in allen Aufgaben der Feuerwehrtätigkeit ausbilden. Politische Nachrichten. Deutschland. Berlin, 25. Juli. — Es war zweiscllos zweckmäßig, daß vor der Inangriffnahme der Arbeiten zur Fertigstellung des gegenwartig gültigen neuen Zoutarifs produktionsstatistische Erhebungen für die wichtigsten Gewerbszweige veranstaltet wurden. Von der Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts ab wurden Jahre hindurch diese staustischen Erhebungen fortgesetzt, für die meisten Gewerbszweige bezogen sie sich auf das Jahr 1897. Aus ihnen sind damals die verschiedensten Fingerzeige für die Gestaltung des neuen Zolltarifs entnommen. Es ist deshalb nur natürlich, daß die Frage aufgeworsen wird, ob diese produktionsstatistischen Erhebungen sich wiederholen werden, um Unterlagen auch für die Neugestaltung der wirtschaftspolitischen Verhältnisse Ende 1917 zu gewinnen. Die Verhältnisse in dieser Beziehung liegen nun anders als früher. Das Reichsamt des Innern hat nicht erst gewartet, bis die Erneuerungsarbeiten auf dem genannten Gebiete in Angriff genommen wurden, es hat in der letzten 10 Jahren, um ein zuverlässiges Bild über den Umfang und die Entwickelung einzelner Industrien zu erhalten, für sie, ohne daß der frühere Anlaß vorlag, Erhebungen veranstaltet. So wurden in der Kraftsahrzeugindustrie in 6 Jahren des verflossenen Dezenniums Erhebungen vorgenommen, in den Jahren 1907 und 1908 in vielen Zweigen der Montan= und Textilindustrie sowie in verschiedenen Gebieten der chemischen Großindustrie, namentlich solchen, die auf der Verarbeitung von Kohlenteer beruhen. Für die hier in Frage kommenden Industriezweige ist also die jüngste Entwicklung bereits zu übersehen. Es darf aber als sicher angenommen werden, daß überall da, wo sich ein Bedürfnis herausstellt, in den nächsten Jahren, namentlich auch mit Rücksicht auf die Neugesialiung der handelspolitischen Verhältnisse, produktionsstatistische Erhebungen werden vorgenommen werden. Der König Wilhelm=Schule(Realgymnasium) in Reichenbach sind vor einiger Zeit durch den Unterrichtsminister drei junge türkische Staatspensionäre überwiesen worden, die auf Wunsch der ottomanischen Regierung deutsche Bildung sich aneignen 7. Abgeordnetentag des Preußischen LandesKriegerverbandes. S.& U. Detmold, 25. Juli. Im Anschluß an die Tagung des Deutschen Kriegerbundes trat hier der 7. Abgeordnetentag des Preußischen Landeskriegerverbandes unter dem Vorsitz des Geheimen Regierungsrats Professor Westphal zusammen. Der der Versammlung vorliegende Geschäftsbericht erörtert einleitend die Aufgaben des Kriegervereinswesens und seine Stellung im öffentlichen Leben, und wendet sich in scharfer Weise gegen die Sozialdemokratie. Ihre Aufgabe, die Treue und Liebe zu Kaiser und Reich zu pflegen, macht die deutschen Kriegervereine ohne weiteres zu Gegnern aller gegen Kaiser und Reich, sowie gegen die Monarchie gerichteten Bestrebungen. Richtig ist, daß in den Kriegervereinen Politik nicht getrieben werden, soll, politische Meinungsvekschiedenheiten sollen in den Kriegervereinen nicht erörtert werden. Darunter sind aber nur die Meinungsverschiedenheiten der bürgerlichen nationalen Parteien verstanden. Grundsalsch dagegen ist. daß in den Kriegervereinen Anhänger und Förderer der Sozialdemokratie sein können, ebensowenig Welfen oder Großpolen. Wenn die Kriegervereine Anhänger dieser Parteien nicht in ihren Reihen haben wollen, so ist das ihr gutes Recht, denn sie sind freie Vereine und haben sich ihre Satzungen selbst gegeben. Wer bei öffentlichen Wahlen einen Sozialdemokraten wählt, kann nicht mehr unser Mitglied bleiben. Das muß die gemeinsame und einheitliche Richtschnur unserer Verbände sein. Bezüglich der Organisation teilt der Bericht mit, daß der Landesverband am 1. April 1910 16.740 Vereine mit 1474992 Mitgliedern zählte. Darunter befinden sich 13.9 Prozent Veteranen. Die Allgemeine Landesverbandskasse schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 574 759 Mk. ab. Bei den Satzungsänderungen wurde bestimmt, daß die Wahlen des Präsidenten, des geschäftsführenden Vorsitzenden und seiner Stellvertreter der Bestätigung durch den König unterliegen sollen. Sodann referierte Generalleutnant z. D. Bartels(Berlin) über„Die sozialen Aufgaben des Kriegervereinswesens“. Er empfahl in erster Linie den Ausbau der Jugenöpflege, Die Sozialdemokratie habe klar erkannt, daß die Gewinnung der Jugend die Zukunft bedeute und wenn die deutschen Kriegervereine hier nicht mit ihrer Gegenarbeit einsetzten, so sei die Jugend einfach verloren. Diese wichtigste vaterländische Arbeit dürfe aber nicht nur im Interesse der Söhne der Vereinskameraden geleistet werden, wie dies hier und da leider geschehe, sondern die Hauptarbeit müsse der Arbeit der Jugend gewidmet sein. An die schulentlassene Jugend muß sofort herangetreten werden, denn sie ist fast ausschließlich Arbeiterjugend und daher der Gefahr der Verführung durch die Sozialdemokratie besonders ausgesetzt. Auch den anarchistischen Bestrebungen gegenüber muß die Jugend geschützt werden. Weiter reserierte Generalleutnant z. D. Bartels(Berlin) über Rekrutenfürsorge. Der Redner bezog sich im wesentlichen auf eine Broschüre, die vom Vorstande des Landeskriegerverbandes herausgegeben ist und eine Anleitung für Verbands= und Vereinsvorstände auf ml. und Sonnenstich. Das Wesen der Hitzeerkrankungen.— Gesteigerte Körperwärme.— Soldaten auf dem Marsche.— Hitzschlagstudien in Indien.— Chemisch wirksame Sonnenstrahlen. Schutzmittel.— Der Oberst mit dem roten Hutfutter. Die zahlreichen Opser, welche die außerordentliche Hitze der letzten Tage gesordert hat, lenken wieder einmal die Aufmerksamkeit auf die schädliche, oft das Leben bedrohende Wirtung der Sonnenstrahlen und abnorm hoper Temperaturen. Hitzschlag und Sonnenstich sind die bekanntesten Formen dieser Erkrankungen, von denen ein Lebensalter verschont bleibt. Im allgemeinen versteht man unter einem Sonnenstich die durch starke Bestrablung des Kopfes verursachte Erkrankung. Gefährlicher ist jedoch der Hitzschlag, der teils durch zu intensive Sonnenbestrahlung des Körpers, teils durch Behinderung der korperlichen Wärmeabgabe hervorgerufen wird. Die Somptome dieser Krankheit bestehen in einer übermäßigen Erböbung der Körperwärme und in dem schädlichen Einfluß dieser Temperaturerhöhung auf die Funktionen der Organe, namentlich des Zentralnervensostems. Die Krantheitserscheinungen, die sich bei einem vom Hitzschlag Betrossenen zeigen, sind sehr verschiedener Art. Sie richten sich je nach der Dauer und dem Grad der Wärmesteigerung, welcher der Erkrankte ausgesetzt gewesen ist. Im Ansangsstadium, wenn die Körpertemperatur auf 39 Grad Celsius gestiegen ist, macht ich große Verstimmung, Wortkargheit und Niederpeschlagenheit, bei weiterer Zunahme der Korpertempegatur eine gewisse Benammenheit und Teilnahmlosigkeit, schleppender Gang und beschleunigte Atmung geltend. Dabei ist das Gesicht stark gerötet und die Haut reichlich mit Schweiß bedeckt. Steigt aber die Körpertemperatur auf mehr als 40 Grad, so wird dem Kranken schwindelig; er taumelt oder er bricht auch plötzlich bewußtlos und völlig empfindungslos zusammen; der Atem geht dann mühsam und jagend, der Puls ist klein und fliegend, wobei die Haut blaurot wird. In vielen Fällen zeigen sich gleichzeitig Lelirien und Konvulsionen. Solche Fälle bedrohen siets in hohem Maße das Leben. Sehr bemerkenswert ist der Umstand, daß bei Personen, die einem Hitzschlage erlegen sind, die Körperwärme noch zunimmt, selbst wenn der Tod bereits eingetreten ist. Man hat verbürgte Fälle beobachtet, in denen die Leichen noch längere Zeit nuch dein Tode nicht nur die hohe Körpertemperatur beibehielten, sondern sogar eine noch weitere Steigerung der Körperwärme, und zwar bis zu 45 Grad Celsius, erkennen seben.... g I.: S mmn umn a Eine Hauptursache für das Auftreten von Hitzschlägen, die ja besonders bei marschierenden Truppenkörpern so oft vorkommen, bildet die geschlossene Marschkolonne. Dadurch, daß die Soldaten so dicht neben= und hintereinander bergehen, wird die Abgabe der überschüssigen Körperwärme durch Ausstrahlung, die normalerweise etwa 40 Prozent der gesamten Wärmeabgabe ausmacht, sehr behindert und oft fast völlig ausgehoben. Auch die Bekleidung, das Gewicht der Traglast, der Wasserverlust, den der Körper durch die Schweißabsonderuag erleidet, ungenügende Uebung und Training im Marschieren, sowie die individuelle Anlage begünstigen das Auftreten von Hitzschlägen, deren erstes und besonderes Anzeichen der enorm gesteigerte Durst bildet. Sind aber auch die äußerlichen Erscheinungsformen dieser Erkrankungen genau belannt, so ist man unter den Aerzten über die eigentlich treibenden Ursachen doch durchaus noch nicht im klaren. Nach dem„Lancet“ wird von einem Teil der Mediziner angenommen, daß die abnorm gesteigerte Körpertemperatur die regelmäßige Funktion der Wärmeregulierungszentren im Erganismus unterbindet. Daß die Sonnenstrahlen nicht allein als Erreger des Hitzschlages in Betracht kommen, das beweisen am besten die häusigen Erkrankungen von Schiffsheizern, die, ohne irgendwie den Sonnenstrahlen ausgesetzt zu sein, die gleichen Krankheitssymptome erkennen lassen, wie marschierende Soldaten, die Hitzschlägen erliegen. Eine andere Theorie nimmt an, daß infolge der hohen Temperaturen gewisse Bakterien besonders virulent werden und dadurch zur Bildung von Torinen Anlaß geben, durch die Giftwirkungen im Blut, insbesondere in den Zellen des vasomotorischen Systems und der Ganglien hervorgerufen werden. Als die bisder wahrscheinlichste Erklarung für das Auftreten des Hitzschlages gilt die sog. aktinische Theorie des indobritischen Obersten Maude, der seine Vermutung, daß die eigentlichen Erreger des Hitzschlages nur die aktinischen, also chemisch wirkenden Strahlen der ultravioletten Seite des Sonnenspektrums seien, durch ein interessantes, erfolgreiches Experiment bestätigt sand. Da er seit Jahren im Dienste sehr an Hitzschlaganfällen litt, kam er auf die Idee, seinen Tropenhelm mit roter Leinwand zu füttern, um die Wirkung der schädlichen Sonnenstrahlen durch das für sie undurchdringliche rote Futter zu paralvsieren. Der Erfolg war glänzend. Er blieb fortan trotz den außerordentlich hohen Temperavuren, wie sie in Indien zeitweilig herrschen, völlig von allen Hitzebeschwerden schädlicher Art verschont. Eine Bestätigung dieser Theorie wurde erbracht, als ein anderer Offizier, der an sie nicht glaubte, dem Obersten eines Tages heimlich das rote Futter aus dem Helm entsernte. Die Wirkung war verblüssend: am selben Tage wurde der Oberst während eines Marsches vom Hitzschlage getroffen. Es scheint demnach, daß neben der Hitze vor allem die chemisch wirksamen Sonnenstrahlen den Hitzschlag bervorrufen, und daß die rote Farbe einen wirksamen Schutz gegen die aktinischen Strahlen gewährt. Man sollte sich das merken, und besonders die Hutmacher würden gut daran tun, Sommer= und Strohhüte statt wie gewöhnlich mit weißem mit rotem Stoff zu süttern. Wer sehr empfindlich für die Wirkung der Hitze ist, muß sich auch hinsichtlich der Ernährung gewisse Beschränkungen auferlegen, denn die Nahrung ist von großer Bedeutung für die Verhütung des Hitzschlages. Generalarzt Dr. MeLean, eine Autorität auf dem Gebiete der Tropenkrankheiten, warnt ausdrücklich davor, in den Tropen, überhaupt bei großer Hitze, mehr als einmal am Tage Fleisch zu essen. Vor allen Dingen warnt er aber vor dem Alkoholgenuß. Die empfehlenswertesten Getränke sind Kassee und Tee, deren vorbeugende Wirkung am besten begriffen wird, wenn man in Erwägung zieht, das die Sonnenhitze die Tätigkeit der Haut und des Nervensystems, dadurch auch die Ausatmung und Ausstrahlung von Kohlensäure verringert. Gerade Kassee und Tee erzeugen aber eine entgegengesetzte Wirtung und regen die Herztätigkett an. dem fraglichen Gediete enthält. Reserent plädierte dafür, daß den konfessionellen Vereinen die religiöse und sitt liche Fürsorge überlassen werde, wogegen die Kriegerver eine die körperliche Ausbildung übernehmen sollten Schließlich sprach Generalleutnant Bartels noch über „Reservistengewinnung“. Er verlangte, daß die Reservisten durch Schaffung von Arbeitsgelegenbeit herangezogen werden sollten.— Ein Antrag Halver stadt:„Fahrpreisermäßigungen für den Besuch von Verbandsfesten beim Minister dunchzusetzen“, wurde abgelehnt. Damit war die Tagesordnung erledigt. Es kolgte ein Festessen, dem auch der Fürst zur Lippe wohnte. Darauf begaben sich die Delegierten in seier lichem Zuge nach dem Hermannsdenkmal, wo der Vorsitzende Geheimrat Westphal den Cheruskerfursten als den Befreier Deutschlands seierte und die Rorwendigkeit der Einigkeit der deutschen Stämme für die Gegenwart beionte. 40. Bundestag der deutschen Barbier=, Friseurund Perückenmacher=Innungen. S.& I. Breslau. 25. Juli. Unter zahlreicher Beteiligung von Delegierten aus allen Teilen des Reiches sind hier die deutschen Barbier-, Friseur= und Perückenmacherinnungnen zu ihrem 4 0. Bundestag zusammengetreten. Die Tagung wurde ein geleitet mit einem Begrüßungsabend im hiesigen Konzerthaus, wobei verschiedene kurze Willkommgrüße auszetauscht wurden. Der Vorsitzende eröffnete die Verhandlungen mit einem Hoch auf den Kaiser und wies auf die gewerbliche und Fachausstellung hin, die sodann besichtigt wurde. Nachdem die offiziellen Vertreter die Versammlung begrüßt hatten, wurde in die Tagesordnung eingetreten. Unter den Beratungsgegenständen rief besonders die Abänderung des§ 1000 der Gewerbeordnung, wonach bekanntlich den Zwangsinnungen die Festsetzung einer Mindestpreisgrenze verboten ist, eine lebhafte Diskussion hervor. Die überwiegende Mehrzahl der Anwesenden gab ihrer Ansicht dahin Ausdruck, daß dieser Paragraph abzulehnen sei; eine dahingehende Resolution sand denn auch einstimmige Annahme. In der Versammlung sand sich auch keine Mehrheit dafür, daß, wie behördlich bestimmt, die Karrenzzeit für die Entlassung von Angestellten auf einen Monat ausgedehnt werden soll.— Die Ansicht der Majorität der Anwesenden ging dahin, die Frage des Ladenschlusses an Werktagen nach den jeweiligen örtlichen Bestimmungen zu lösen; die Versammlung beschloß dagegen, hinsichtlich der Verkürzung der Arbeitszeit an Sonn= und hohen Festtagen gegen jede Verminderung der Arbeitszeit entschieden Einspruch zu erheben, da jede frühzeitige Schließung der Geschäftsräume eine schwere Schädigung des Gewerbes bedeute; den gleichen Standpunkt nahm die Versammlung ein in der Frage der Verkürzung der Arbeitszeit an Sonntagen vor 2 Uhr, sie sprach sich aber gegen jede Verlängerung der Arbeitszeit am Heil. Abend wie am Sylvesterabend aus, zu welcher die Regierung unter der Voraussetzung bereit wäre, wenn der nächste Feiertag freigegeben würde. In Bezug auf die Einführung des obligatorischen Religionsunterrichts in den Pflichtfortbildungsschulen nahm die Versammlung eine Resolution an, in welcher gegen die Einführung des obligatorischen Religionsunterrichts an den Pflichtfortbildungsschulen energisch protestiert wird, da bei aller Würdigung der Bedeutung des Religionsunterrichts diesem doch keine Beziehungen zu den Aufgaben des praktischen Lebens zuerkannt werden könne, außerdem auch der Fortbildungsschulunterricht schon heute so mit Aufgaben überlastet sei, daß die Einführung des obligatorischen Religionsunterrichts die physische Arbeitskraft der jungen Leute zu sehr anstrengen und ihren Lerneifer beeinträchtigen müßte. Die Resolution fordert daher von der preußischen Regierung, daß sie unter keinen Umständen der Einführung des obligatorischen Religionsunterrichtes an den Fortbildungsschulen ihre Zustimmung gebe, weil durch diese Einführung das ganze Prinzip des Fortbildungsschulwesens gefährdet werden müßte. Diese Resolution wurde einstimmig angenommen. Provinz und Nachbargebiete. Oberhausen, 25. Juli.[Dampfkesselexplosion.] Heute mittag kurz nach 12 Uhr sand auf der Eisenhütte Oberhausen beim Portier 1 eine Dampflesselexplosion statt. Von dem Kessel, der 15 Atm. Druck hat, flog der Deckel mit einer 4 Meter langen Eisenstange mit solcher Wucht ab, daß er etwa 100 Meter entsernt niederging und den kleinen Saal der Wirtschaft Röttgen traf, wo eine Ecke abgerissen wurde. Da die Explosion während der Mittagpause stattsand, wurden Arbeiter nicht verletzt; nur ein Kind ist von einem Splitter leicht verletzt worden. Der Druck war so gewaltig, daß die Fensterscheiben in der Nachbarschaft zersprangen. Der angerichtete Materialschaden ist bedeutend. Mülheim(Ruhr), 26. Juli.[Ein Kind bei Erdarbeiten zu Tode gestürzt.] Auf dem Höhenweg amKahlenberg vergnügten sich mehrere kleine Kinder mit Spielen, während auf der Straße tiese Kanalisationsarbeiten ausgeführt werden. Als nun die Arbeiter gerade Pause machten, kam der dreijährige Sohn des am Höhenweg wohnenden Gerbers Robberding einem im Bau begriffenen Schachteingang zu nahe. Das kleine Kind stürzte hinein und zwar so unglücklich, daß es das Genick brach. Als die Arbetter hinzu eilten und das Kind aus der Tiefe holten, war es bereits eine Leiche. Der Unfall ereignete sich dicht bei der Wohnung der Eltern des verunglückten Kindes. * Mülheim(Ruhr), 26. Juli.[Einen Hitschlag) erlitt gestern am Bahnhof Eppinghosen ein etwa 12 Jahre altes Mädchen.— Einem hiesigen Viehhandler krepierten von einer doppelbödigen Ladung Schweine 11 Stück. * Essen, 26. Juli.[Durchgebrannt.] Der Bureaugehülse Lorenz Schmidt, der 2700 Mark zur Post bringen sollte, ist mit dem Geld durchgebrannt. * Ossen, 26. Juli.[Ein Namenloser.] In der vergangenen Nacht griff die Polizei auf der Steeler traße einen etwa 50jährigen schwächlich gebauten Menschen auf, der absolut nicht wußte, wie er hieß und woher er kam. Anscheinend ist der Aufgegriffene geistig nicht normal. * Altenessen, 26. Juli.[Eisersucht.] In blinder Wut bearbettete der Kolsarbeiter Wilhelm Porka seine Frau mit einem Messer und verletzte sie lebens gefährlich. Die Frau mußte zum Krankenhause gebracht werden. Der Mann wurde verhaftet. Die Ursache des ehelichen Zwistes waren Eifersüchteleten. * Ctoppenberg, 26. Juli.[Ertrunken.] Das 1½jährige Söhnchen der Familie Wimkötter siel beim Spielen in ein auf dem Hofe stebendes gefülltes Waschsaß und ertrank, ehe die Mutter aus der Rüche zu Hülfe eilen konnte. * R o t t h a u s e n, 2 6. J u l i.[ G u t e B e u t e.] E i n e m hiesigen Metzgermeister wurde am hellen Nachmittag aus seiner verschlossenen Wohnung eine Geldkassette mit 2700 Mark Inhalt entwendet. Außerdem lag in der Kassette ein Sparkassenbuch der Gelsenkirchener Spar kasse über 6275 Mark. Von dem baren Geld waren 2000 Mark Gold, das andere Silber. * Wesel, 25. Juli.[Blumentagsergebnisse.] Der hier abgehaltene Kornblumentag hat etwa 3100 Mark eingebracht. * Hattingen, 26. Juli.[Zwei Knaben ertrunken.] Gestern abend ert=anken an der Pumpstation des Bochumer Wasserwerks, einer gefährlichen Stell. in der Ruhr, selbst für Schwimmer, die Knaben Schelta und Poltz aus Bochum. Die Leichen wurden gesunden und nach dem Totenhause überführt. Dortmund, 26. Juli.[Tödlicher Unfall.] Ein bei einem Neubau im Neuen Graben beschäftigter Handlanger geriet mit dem linken Fuß in das Getriebe der Mörtelmaschine und erlitt dabei eine schwere Quetschung Infolge hinzugetretener Bluwergiftung st er an dieser Verletzung gestorben. * Ohligs, 26. Juli.[Obstruktion im Stadtparlament.] Gestern versuchten die sozialdemokratischen Mitglieder, das Kollegium zu veranlassen, den neunten Punkt der Tagesordnung, der den Ankauf der Schützenburg betraf, vorweg zu beraten. Als ihre darauf hinzielenden Anträge abgelehnt wurden, verließen sie den Saal und machten die Sitzung beschlußunfähig. Viersen, 25. Juli.[Tierquäleret.] Ein un erhörter Fall trug sich Samstag auf dem Hoser zu. Dort war das Pferd eines hiesigen Händlers zu Fall gekommen und hatte hierbei ein Bein gebrochen. Statt nun die Qualen des Tieres durch schnelles Abschlachten zu beenden, ließ man das bedauernswerte Geschöpf über 6 Stunden in der glühenden Sonne auf der glühendheißen Straße liegen, da der Besitzer mit den hiesigen Pferdemetzgern einiger elender paar Mark wegen nicht handelseinig werden konnte. Frankfurt a. M., 25. Juli.[Der erste gestoh. leneFlugapparat.] Man sollte nicht glauben, was die Diebe heutzutage alles brauchen können. Gestern nacht wurde ein in der Landwirtschaftlichen Halle zu Frankfurt a. M. zwecks Finanzierung ausgestelltes Flugzeug gestohlen. Lokales. D.=Ruhrort, 26. Juli. + Deutscher und Oesterreichischer Alpen=Verein. Von den Mitgliedern der Generalversammlung des Deutschen und Oesterreichischen Alpen=Vereins, welche zur Zeit in Koblenz tagt, waren eine große Anzahl Herren und Damen aus allen Teilen Deutschlands und Oesterreichs der Einladung der Sektion Duisburg zur Besichtigung der Duisburg=Ruhrorter Häfen und zu einer Rheinfahrt von Duisburg rheinauswärts und rheinabwärts gefolgt. Vertreten waren die Sektio nen des Deutschen und Oesterreichischen Alpen Vereins Ulm, Schwaben, Stuttgart, Halberstadt, Oberland=München, Heidelberg, Würzburg, Augsburg, Halle a. S., Zillertal, Pustertal, Wien, Kempten im Algäu, Koblenz, Karlsbad in Böhmen, Köln, Bayerland=München, Neustadt a. d. Hardt und Bremen. Auf dem von der Hafenverwaltung zur Verfügung gestellten Dampfer„Duisburg=Ruhrort“ entwickelte sich unter Leitung der beiden Vorsitzenden der Sektion Duisburg, Herrn Oberbürgermeister Geh. Regierungsrat Lehr und Herrn Baumeister Baumbach ein reges Leben, begünstigt von prachtvollem Wetter und herzlicher alpiner Stimmung aller Beteiligten. Die Mitglieder der Sektion Duisburg, insbesondere die Vorstandsmitglieder mit ihren Damen und die Herren Beigeordneten Regierungsrat Dr. Maiweg und Stadtbaurat Pregizer, serner Herr Stadtbaurat Jording nahmen an der Festfahrt teil. Herr Oberbügermeister Lehr begrüßte die Gäste, welche aus allen Gauen Deutschlands und Oesterreichs so zahlreich erschieneu waren, in der ihm eigenen liebenswürdigen Weise. Es antwortete mit einem Toast auf die Sektion Duisburg und ihren Vorsitzenden, Herrn Oberbürgermeister Lehr, der Kgl. Gymnasial=Professor Dr. Haus Modlmayr aus Würzburg. Aus weiteren Reden der Gäste ergab sich der tiese Eindruck, den unsere niederrheinischen industriellen Anlagen und die bedeutenden Häfen, sowie die hervorragenden Brücken auf sie gemacht haben. Es muß besonders hervorgehoben werden, daß Herr Hotelier Pape für die Verpflegung an Bord durch Speise und Trank in ganz vorzüglicher Weise Sorge getragen hatte. Der Festdampfer landete in Dutsburg=Ruhrort, wo unter Führung des Herrn Direktors Kgl. Baurats Fischer den Gästen des Alpenvereins die Hütte„Phoenix“ gezeigt wurde. Bestandenes Examen. Der Sohn des in der Harmoniestraße wohnenden Magnetiseurs Lauterbach hat, wie uns mitgeteilt wird, auf dem Seminar in Mörs sein Lehrerexamen bestanden. * Leichenlandung. Gestern abend gegen 8 Uhr wurde die Leiche des am Sonntag im hiesigen Hafenbecken C ertrunkenen Erdarbeiters Giesbert van Schenck gelandet und zum Leichenhause des Friedboses gebracht. — Die Leiche des jungen Duisburger Kaufmanns Thems, der, wie wir berichteten, am Samstag im Rhein ertrank, ist in Friemersheim gelandet. Der Tote wird heute mittag in Friemersbeim beerdigt. * Die Türken sind anscheinend recht dankbare Gäste in Deutschland gewesen. Die türkische Regierung hat nämlich jetzt durch ihre diplomatische Vertretung den deutschen technischen Berufsvereinigungen ein Rundschreiden zustellen lassen, in dem die deutsche Industrie ausge fordert wird, sich von jetzt ab am internationalen Wett bewerb um die Lieferung von technischen Erzeugnissen nach der Türkei rege zu beteiligen, da sie von deren guten Beschaffenheit und Leistungsfähigkeit überzeugt sei. Außerdem sind die diplomatischen Vertretungen angewie sen worden, in jeder Weise der deutschen Technik ent gegenzukommen bei Erteilung von geschäftlichen Verbindungen mit der Türkei. Die türkische Regierung übernimmt vor allen Dingen volle Garantie und bictet jede Sicherheit bei Transporten auf türkischem Gebiete. * D.=Meiderich, 26. Juli. = Klagelieder. Man schreibt uns: Der von der Stadt angelegte öffentliche Platz an der Gerhard straße prangt jetzt in schönstem Baumschmuck und doch wird den Anwohnern der Aufenthalt dort oft verleidet durch die Unsauberkeit derlimgebung. Die noch unde bauten Eckbauplätze dienen als Schuttabladestellen### libitum und ein Platz an der vorbeiführenden Losorter straße wird sogar als Lagerplatz für Lehm benutzt, wo rauf sich bei trockenem und nassem Wetter die Jugeno mit Vorliebe herumtummelt und nicht nur durch Staub oder Schmutz Unannehmlichkeiten herbeiführt, sondern auch die Passanten durch Bewersen belästigt. Es läge im Interesse vieler, wenn das Ablagern von Lehm und Unrat am Gerhardplatz verboten würde. V Straßenbeleuchtung. Wegen der gesteigerten Frequenz des Fußweges über den Schürmanns hof. die durch die Sperre der Lösorterstraße hervorge rufen ist, hat die städtische Verwaltung dort Straßenlaternen aufstellen lassen. Auch auf der neuen Hambornerstraße, die bisher von der Eisenbahn aus elektrisch beleuchtet wurde, sind Straßenlaternen zur Aufstellung gekommen. Da das Gasrohrnetz noch nicht bis dahin ausgedehnt worden ist, so werden vorläufig Petroleum lampen benutzt, wie es auch noch in Ober=Meiderich in manchen Straßen geschehen muß. (.) Vom Stadtgarten. Die Inangriffnahme der Arbetten zur Instandsetzung des Stadtparkes machen ihren Einfluß schon auf die Verschönerung der Umgebung geltend. Vor der Restauration„Zum Stadtpark“ des Herrn Kipp ist die Straße verbessert und mit befestig. ten Bürgersteigen versehen worden, der Kippsche Saal, der sich zur Abhaltung von Vereins= und Familienfesten vorzüglich eignet, ist um ein Bedeutendes vergrößert worden und in der Näbe des Stadtparkgeländes hat sich auch schon eine rege Bautätigkeit bemerkbar gemacht. Zu empfehlen wäre die Durchführung der am Stadtpark vorbeiführenden Südstraße, die an der Brückstraße plötzlich unterbrochen wird, bis zur Schlickstraße am Kaiserhafen, wodurch nicht nur ein schöner Promenadenweg, sondern auch eine bessere Verkehrsstraße erschlossen würde. * Duisburg, 26. Juli. * Ueberfall im Walde. Gestern nachmittag 5 Uhr wurde eine 21jährige Buchhalterin aus Wanheimerort auf dem Wege vom Kaiserberg zur Wolfsburg von einem Manne, der plötzlich aus dem Gebüsch hervorsprang, überfallen. Das Mädchen biß den Mann in den Finger und schrie laut um Hilfe, so daß der Mann die Flucht ergriff. * Hamborn, 26. Juli. - Verschwunden ist seit Anfang dieses Monats die Ehefrau Gromotka geb. Kreis. Die Vermißte ist 34 Jahre alt. Ihre Angehörigen wohnen in der Heinestraße. Die G. hat blondes Haar, rötliches, längliches Gesicht, trägt Ohrringe und spricht Polnisch. Sie wird bekleidet sein mit weißer Bluse mit breiter Spitze versehen oder mit blauer Bluse mit weißen Punkten, braunem Rock, Filzpantosseln und als Kopfbedeckung trägt sie ein schwarzes Tuch. Wer über den Verbleib der Frau Auskunft geben kann, wird gebeten, sich im Kriminalbureau im Rathaus zu melden. * Aus dem Kreise Moers Homberg, 26. Juli. X Ein gefährlicher Deserteur. Gestern nachmittag wurde am hiesigen Bahnhose ein Stier ausgeladen. Da die Transporteure noch etwas zu besorgen hatten, beauftragten sie einige sich dort aufhaltende junge Leute mit der Beaussichtigung des Tieres. Das Tier wurde aber unruhig, riß sich los und rafte in flotten Sprüngen die Königstraße hinunter, die Passanten zur eiligen Flucht treibend. Schließlich geriet der Stier in die Gartenanlagen des Rotheschen Restaurants. Ein Gast, der sich im Garten aushielt, flüchtete eiligst unter einen Tisch. Der Stier dagegen stürmte mit gebeugtem Kopfe die Gartenmauer, die er zu Fall brachte. Das Tier stürzte aber auch gleichzeitig mit dem Mauerwerk auf das Rheinwerft hinunter, wo es verletzt liegen blieb und von seinem Besitzer in Empfang genommen werden konnte. Sportnachrichten. = Duisburg, 26. Juli. Wie in den Vorjahren wird auch der Duisburger Sportverein„Preußen“ au 6. August auf seinem neuen Platze an der Otto Kellerstraße olymvische Spiele abhalten. Die Veranstaltung, die alljährlich den Mittelpunkt der Leichtathletik West deutschands bildet, gewinnt in diesem Jahre besonders an Bedeutung, da der Sportklub„Preußen“ sein 10 jähriges B Außer allen besseren das Ausland seine## und es werden sich# in ehrlichere Kampfe m hen hiermit festlich begehen will. einen Deutschlands wird auch besten Vertreter hierhin entsenden, die Leichtatbleten vieler Nationen Aus dem Gerichtssaale (X) Duisburg, 26. Juli. Ferienstrafkammer. Wegen Untreue stand der Mechaniker T. aus D.=Beeck unter Anklage. Es waren ca. 20 Zeugen erschienen. Wegen eines nicht erschienenen Zeugen wurde die Verbandlung vertagt. Vonn, 25. Juli. Die Ferienstrafkammer verurteilte den Redakteur des„Voltsmund", Josef Krott, wegen Beleidigung des Beigeordneten Zarmann von Godesberg zu 5 Monaten Gesängnis. Seinerzeit war gegen Zartmann auf Antrag eines Bonner Kausmanns die gerichtliche Voruntersuchung eingeleitet worden, weil er sich des Betruges schuldig gemacht haben sollte. Das Verjahren war aber eingestellt worden. Der Angeklagte Kroty hatte nun in mehreren Artikeln des „Volksmund“ die Behauptung, als sei Zartmann schuldig, aufrecht erhalten. Das Spitzentuch der Herzogin vor Gericht. S.& U. Jena, 26. Juli. Die Assäre des Spitzeniuchs der Herzogin Marie von Koburg=Gotha beschäftigt diesdritte Strafkammer des hiesigen Großherzoglichen Landgerichts, und zwar in einer Verhandlung, die sich gegen den Schriftsteller Dr. jur. Wernsvorf(Jena) wegen versuchter Erpressung und Beleidigung richtet. Es bandelt sich bei dem Spitzentuch um ein Kunstwerk in russischer Spitzenklöppelarbeit und Filetstickerei, dessen Wert auf 25000 Mark angegeben wird. Die Stickerei wurde gelegentlich eines Kuraufenthaltes in Nizza von der verwitweten Herzogin, einer geborenen Großfürstin von Rußland, die sich berufsmäßig mit dem Vertriebe der Erzeugnisse russischer Kunstgewerbeanstalten beschäftigt, bestellt und sollte als Hochzeitsgeschenk für die Tochter der Herzogin, die Prinzessin Beatrice von Bourvon=Orleans, dienen, Sie im Sommer 1909 einen Insanten von Spanien heiratete. Als das wertvolle Hochzeitsgeschenk ankam, entstanden zwischen Bestellerin und Lieferantin Differenzen wegen des hohen Preises. Der Vertreter der Baronin Brinken in Berlin, Justizrat Hoffmann, strengte nun gegen die Herzogin die Privatklage an, während diese die Baronin bei der Staatsanwaltschaft in Koburg wegen Erpressung anzeigte. Die Beschlußkammer lehnte aber die Eröffnung des Hauptverfahrens ab. In der am Landgericht Gotha verhandelten erstinstanzlichen Zivilklage wurde die Herzogin Marie durch Teilurteil zur Zahlung von 3400 Mark verurteilt. Als die Berusung der Herzogin gegen dieses Urteil die Sache zur Verhandlung an das Oberlandesgericht Jena gelangte, hat der Vertreter der Baronin Brinken in Jeua, Rechtsanwalt Heusell, einen Vergleich dahin abgeschlossen, daß die Baronin die Toilette zurücknimmt und die außergerichtlichen Kosten geteilt werden. Baronin Brinken behauptet nun, daß dieser Vergleich auftragswidrig erfolgt sei und socht ihn im Zwischenstreite an. In diesem Zwischenstreite bekundete Rechtsanwalt Hensell unter Eid, Auftrag zu dem Vergleichsabschluß erhalten zu haben, worauf das Oberlandesgericht Jena den ganzen Rechtsstreit für erledigt erklärte. In einem weiteren Zwischenstreit ist das fragliche Toilettenstück gepfändet worden und sollte bereits am 21. Juni in Berlin zur Versteigerung gelangen, doch wurde die Auktion damals verschoben. Baronin Brinken erstattete in der Folge bei der Staatsanwaltschaft Weimar gegen ihren Vertreter Rechtsanwalt Heusell Anzeige wegen Handlung im Einverständnis mit der Gegenpartei, wegen Meineides und Urkundenvernichtung, wurde mit der Anzeige aber abgewiesen. Sie wandte sich nun an den als Verfasser der Broschüre:„Blatt 11 der laßakten“ bekannten und dieserhalb verurteilten Schriftsteller Dr. Wernsdorf in Jena, der im Auftrage seiner Mandantin an den Vertreter der Herzogin Marie, Baron Mengden in Koburg, das Ersuchen richtete, in der Richtung einer friedlichen Beilegung des Streites tätig sein zu wollen, da andererseits ein öffentlicher Eklat unvermeidlich wäre. Auf Grund dieses Schreibens wurde gegen Dr. Wernsdorf Anzeige wegen Erpressung gegen die Herzogin Marie von Koburg erstattet, der von dem öffentlichen Ankläger stattgegeben wurde. Da Dr. Wernsdorf in seinem Schreiben davon gesprochen hatte, daß die Herzogin nur durch ein„Kliquenverbrechen der Justiz“ von der schuldigen Bezahlung befreit worden sei, wurde die Anklage auch auf Beleidigung der an der Urteilsfindung in Betracht kommenden Richter des Jenaer Oberlandesgerichts ausgedehnt. Der angeklagte Dr. Wernsdorf will den Wahrheitsbeweis für seine Behauptungen führen und hat daher die in Frage kommenden Persönlichkeiten, darunter die Baronin Brinken sowie die Rechtsanwälte Justizrat Hoffmann und Dr. Hensell als Zeugen laden lassen. Ver — Berlin, 26. Jul. den Porgängen in der Charlottenburger Luisentirch wird dem„Berl. LokalAnzeiger“ gegenüber der anderweitig verbreiteten Notiz, das königliche Konsistorium sei bereits gestern in eine Prüfung der Akten eingetreten, von maßgebender Seite mitgeteilt, daß die Nachricht den Tatsachen nicht entspricht, daß die Kirchenbehörde jedoch den Vorfall demnächst erörtern wird. Im übrigen ist auch der kommandierende General verreist, der auf der militärischen Seite ein Urteil über das Verhältnis des Elisabeth=Regiments zur Luisenkirche abgeben dürfte.— Zwischen den Pfarrern Kraatz, Rhode und Luckau von der Luisenkirche bestehen seit einiger Zeit Meinungsverschiedenheiten, deren Ursprung in dem gegensätzlichen religiösen Standpunkt zu suchen ist. Die Meinungsverschiedenheiten spitzten sich derart zu, daß es zu einem erregten Zusammenstoß zwischen Pfarrer Rhode und Pfr. Luckan kam. Pfarrer Kraatz, der das Verhalten Luckans in eiBahreuther Festspiel=Briese. V. „Die Walküre“. * Bayrenth, 26. Juli. Eine poesieumwobene, sein abgetönte Aufführung per„Walküre“ zeigte am ersten Abend der Trilogie die Sanger der Festspiele als Beherrscher des echten Wag nerstiles, wie ihn sich der Meister nicht besser gedacht haben konnte. Während im„Rheingold“ der charakterisierende Sprechgesang und die szenischen Essekre einen sehr wesentlichen Teil der Gesamtwirkung ausmachen, ist bei einer Musteraufführung der„Walküre" alles gleichsam mehr nach innen verlegt. Hier kommt es auf die voll kommene Beherrschung der Stimme an, auf ein erhabenes Pathos der Bewegungen und auf die Eindruckskraft der Sänger. Das alles ist dieser Aufführung nachzurühmen. Es ging von ihr die tiese Wirtung aus, die die Weihe und Andacht des Festspielhauses, das immer wic der gesangen nimmt, mit sich bringt. Dazu kommen wieder szenische Bilder und Beleuchtungen, die sich nicht vordrängen, die aber im Geist des Ganzen ihrem Schöp. ser, Siegfried Wagner, das beste Zeugais ausstellen. So ist die Kampfszene zwischen Siegmund und Hunding in zweiten Akt, bei der sich allmählich dichte Nebel schleier herniedersenken und die Beleuchtung in fahles, trostloses Tämmern übergebt, hervorragend. Und der ganze Schluß, der Feuerzauber, dürste nirgends so gelingen, wie hier. Von dem tiesblauen Abendhimmel hebi sich die schwarze Silbouette des sernen Gebirges ab, kein Wolkchen trübt den Ausblick und dann leuchtet euf Woiane Geheiß Loges lodernde Flamme auf, um, der d#nsit genau folgend, den Brünhildenselsen flackernd Brunhilde war eine alte Belannte, die ewig jung zu sein scheint. Die überragende Gestalt Ellen Gul bransons schuf die Wunschmaid schauspielerisch und gesanglich in erstaunlich frischer Weise, Soomer, Wotan, sang die Recitative, besonders den Abschied, mit ergreisender Innigkeit und die Reuß=Belce lieh der Fricka ihre energische Wucht. Neu war der Sicgmund des Jakob Urlus, der eine warm timbrierte, schöne Stimme hat, während die Sieglinde der Minnie Saltz mann=Stevens und der Hunding des Ernst Lehmann erst in einigem Abstand, wenn auch hochachtbar, zu nennen sind. Die schwierigen Ensembles der Walküre waren gut studiert, und das Orchester brachte die Partitur in vollendeten schwelgerischen Farben heraus. Tr. F. Kleines Feuilleton. * Dichter und ihre Gewohnheiten. Wenn, wie man sagt, Dichter Menschen von besonderer Art sind, so nimmt es nicht Wunder, wenn sie auch absonderliche Gewohnheiten in der Art ihres Schafsens zeigen. Die Literaturgeschichte, die dem Leben der groden Dichter und Schriftsteller bis in seine verborgensten Tiesen nachspürt, verzeichnet eine Fülle von Absonderlich. keiten bei den Schassenden, aus denen der Pariser Literar Historiker Paul Voivenel im„Mercur de France“ eine kleine Blütenlesc zusammenstellt. Daß Schiller, wenn er zu arbeiten begann, die Füße in kaltes Wasser steckte und seine Phantasie durch den Geruch saulender Aepfel, die in der Schublade seines Schreibtisches niemals sehlen durften, beflügelte, ist bekannt. Auch Bössuet, der berühmte französische Theologe, Kanzelredner und Geschichtsschreiber, liebte in gewissem Sinne die Kälte. Er konnte nur im kalten, ungeheizten Zimmer arbeiten, nachdem er sich den Kopf mit heißen Tüchern umwickelt hatte. Der Physiker Ampère arbeitete niemals am Schreibtisch. Im Zimmer auf und ab eilend, diktierte er seine Arbeiten. Bourdalue schrieb nicht eher seine berühmten Predigten, bis er nicht einige Striche auf der Geige getan hatte. Viele Schriftsteller und Dichter benupten künstliche Reizmittel, um ihrer Phantasie Schwung zu verleihen.„Der Mensch hat das Paradies durch die Apotheke schaffen wollen“, sagte Baudelaire. Der Altohol in jedweder Form inspirierte Edgar Allan Poe so gut wie den ihm in seinem Schafsen geistesverwandten Verfasser der„Eliriere des Teusels“ und der„Serapionsbrüder“, den Berliner Kammergerichtsrat E. T. A. Hoffmann. Auch Alfred de Musset war dem Alkohol ergeben. Theophile Gautier griff zum Haschisch; die im Wahnsinn verstorbenen Dichter Guv de Maupassant und Jean Lorrain nahmen Aether, um ihre Schaffenskraft anzuseuern. Alle diese Giste schufen um die Dichter eine fremde Welt, in der Illusionen und Wahnvorstellungen regierten. Bei Musset verdichtete sich die Vision des eigenen Ichs im verzerrten Spiegel der Reflexionen zu seiner bizarr grotesken„Dezembernacht.“ Unverkennbare Typen ausgesprochener Alkoholiker bilden namentlich Poc und Hoffmann, die in krankhaft überreiztem Zustand ihre Bücher geschrieben. Der Reiz und die Schönheit ihrer Werke beruhen vornehmlich auf den grausigen und übernatürlichen Bildern ihrer entfesselten Phantasie. Namentlich bei E. T. A. Hoffmann läßt sich behaupten, daß die Bücher seine schönsten sind, die er im Alkobolwahn durchlebt und niedergeschrieben hat. Wenn er zu mitternächtlicher Stunde aus der Wein stube von Lutter und Wegener kam, so schien es ihm oft, sobald er an seinem Schreibtische saß, als ob ihn: gebeim nisvolle Geister und teuflische Fratzen umgäben. Seine phantastischen Geschichten nahmen dann in seiner Vorstellung greifbare Gestalt an, sodaß er zitternd und in Schweiß gebadet seine Frau ausweckte, die dann in der Nachtjacke und mit dem Strickstrumpf bewaffnet, neven ihm Platz nehmen mußte. Madame de Stael, William Wilbersorce, Coleridge, Baudelairg und vor allen Dingen Thomas de Quincey, dessen berühmtestes Werk die„Bekenntnisse eines englischen Opiumessers“ sind, ersetzten den Alkohol durch Opium. Diesem Gifte verdankten sie paradiesische Stunden, die sie allerdings teuer bezahlen mußten. Am Ende seines kurzen Lebens sah Qutncey, wie er selbst schreibt,„Wald= und Feldblumen mit menschlichen Gesichtern“ und er hörte das Brüllen des Orkaus und der Opfer, die im wahnsinnigen Jagen durch seine Träume zogen.“ Das ganze Leben Coleridge's war„ein fortwährender Kampf seines Willens mit Mächten, die stärker waren als er.“ Der von seinen Leidenschaften zerrissene Baudelaire wurde im Haschisch=Wahn von einer schrecklichen Negerin Jeanne Duval verhöhnt und geplagt; ihr widmete er seine von tragischem Haß und Liebe durchdrungenen Veise. Tolstols Werken gaben die Visionen und Teufelserscheinungen, sein ganzer Mystizismus die unvergleichliche Größe. Im Wahn des Zweifels fragt der russische Dichter sich fortwährend, warum er eigentlich lebe, und wozu denn eigentlich das ganze Sein bestehe. Seine geistige Verwirrung ist manchmal erschreckend. In Gegenwart der drei Töchter des Dr. Berce verliert er sein Herz an die älteste, wird dann plötzlich zärtlich mit der zweiten und verliebt sich endlich Hals über Kopf in die jüngste. Und schon mit acht Jahren wird er von dem unwiderstehlichen Wunsche ersaßt, zu fliegen; er öffnet das Fenster und stürzt sich in die Luft, um 5 Meter tief hinabzufallen. Aber wer weiß, vielleicht hat dieser Sturz erst sein dichterisches Genie entfesselt. 102 9 2 zem Vortrage abfällig kritisierte, erhielt darauf vom kgl. Konsistorium einen Tadel. Auf seine Beschwerde ginz Pfarrer Kragtz nunmehr die Mitteilung zu, daß der Tadel im Aufsichtswege nicht deanstandet werden könne. — Wadersloh, 24. Juli. Opfer der Hive. Ein 13jähriger Knecht klagte beim Roggenschneiden über heftige Kopfschmerzen. Beim Nachhausegehen blieb er besinnungslos liegen, bis er von seiner Dienstherrin ausgefunden wurde. Bald darauf stard er an dem erlittenen Hivschlag. * — Ein musikalisches Wunderkind. In Tegel, Spandauer Straße 13, ist eine kleine Wirtschaft, die ein etwas altersschwaches Klavier aufweist. Daran sehen, wie die„Berl. Morgenpost“ mitteilt, die Gäste häusig ein Bürschlein von drei Jahren sitzen, das mit seinen kleinen dicken Patschhändchen die Tasten meistert. Wenn es ihm gerade nicht paßt, spielt das kleine Kerlchen mit jener müden Unwilligkeit, die man bei Klaviervirtuosen nicht allzu selten antrifft. Aber nicht allein durch Launen beweist der kleine Mann sein Talent, son dern auch durch wirkliches Können. Denn wenn er Lust hat, und das ist immer der Fall, wenn sein Vater, ein besserer Dilettant auf der Geige, ihn begleitet,— dann gleiten seine Finger über die Tasten, dann hält er den Takt so sicher, dann spielt er sogar mit Ausdruck und Charakter, daß es eine Lust ist. Der Kleine ist das jüngste von fünf Kindern des Wirtes Hermann Müller. Er spielt, natürlich ohne Unterricht, alles nach dem Gehör, was er einmal gehört hat. Vielleicht erblüht ihm einmal eine Zukunft. — Das moderne Bureau. Elektrisches Licht, elektrische Klingeln, Telephone, Schreibmaschinen sind längst die unentbehrlichen Hülfsmittel im Bureau des modernen Geschäftsmannes geworden. Doch der Kaufmann von heute ist nicht dabei stehen geblieben. Der Grundsatz„Zeit ist Geld“ hat zu einer Vollendung des Kontor=Apparates geführt, die Gustav Freytag, den seligen Verfasser von„Soll und Haben“, den gemütvollen Schilderer der altväterlichen, verräucherten Schreibstuben unserer Kaufherren vor hundert Jahren sicherlich bewogen hätten, ein anderes Milien für seinen Roman zu wäh len. Das Bureau des 20. Jahrhunderts ist ein kleines mechanisches Museum. Man findet darin einen„Adressographen", der elektrisch betrieben wird und in einer Stunde 3000 Kuverts mit Adressen versieht. Da ist ein automatischer Brieffalzer, dann eine Maschine, die ungefähr 4000 Briefe stündlich mit Briefmarken beklebt; ein Apparat zum Oeffnen der Briese, dessen mit grobem Schmirgel bestreute Leinwand ohne Ende die Ränder der zu Paketen gebundenen Briefumschläge aufreißt und es ermöglicht, den ganzen Posteinlauf mit einem Mal zu öffnen. Endlich sei auch noch die Diktiermaschine genannt. Dieser, auf dem Prinzip des Phonographen beruhende Apparat macht den früher so unentbehrlichen Stenographen überflüssig. Der Kaufinann diktiert einsach die Briese auf die Walzen, deren Text dann von der Stenotypistin niedergeschrieben wird. Wie lange wird es wohl noch dauern, bis auch dieses letzte menschliche Bindeglied in der Kette mechanischer Wunderwerke ausgeschaltet werden wird. — Fräulein Elkins Heirat. Nach dem „Cri de Par:3“ hat sich Frl, Elkins nun endgültig entschlossen, ihre Hand ihrem treugebliebenen Verehrer Billy Hitt zum Bunde für das Leben zu reichen. Danach hat die reiche Miß nun endgültig auf ihren früheren Heiratsplan, dem Herzog der Abruzzen zu gehören, verzichten müssen. Dieser erhielt die Zustimmung der königlichen Familie nicht. Ohne diese aber wollte er nicht heiraten. So ist nun der glückliche Brackenburg Billy Hitt doch noch als Sieger aus dem Kampfe, den er fast aufgegeden hatte, hervorgegangen. — Italienische Etikette. Ein amüsantes Geschichtchen über die eisersüchtig gehütete Etikette im römischen Senat bringen italienische Blätter. Die mörderische Julihitze war Signor Falcioni, dem Unterstaatssekretär im Ministerium des Innern, so lästig geworden, daß er, den geheiligten Traditionen zuwiderhandelnd, nicht in dem vorgeschriebenen Gehrock, sondern im leichten Sommerjackett in einer der letzten Sitzungen erschien. Aber die würdigen Senatoren hatten für die, wenn auch berechtigte Reform, kein Verständnis. Als der Unterstaatssekretär im Jackett den Saal betrat, verließen die alten Herren zum Protest das Sitzungszimmer. Was sollte der Reformer nun tun? Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich dem ungeschriebenen Gesetz der Etilette zu unterwersen. Da es jedoch zu spät war, nach Hause zu eilen, um den Wechsel seiner Garderobe vorzunehmen, wandte er sich an einen seiner Freunde auf der Tribüne und bat ihn, seinen Gehrock gegen des StaatsJackett zu vertauschen. Der Freund war natürlich sofort dazu bereit, und so konnte die unterbrocheue Sitzung fortgesetzt werden. "—* Der„Sahara“=Käse. Das interessanteste volk unter den unvermischten Berberstämmen sind die Tuaregs, die, in viele kleine Abteilungen zerfallend, am mittleren Nigerlauf leben. Wohlgebaut, bräunlich gefärbt und mit langem Haar, unterscheiden sie sich von allen ihren Nachbarn durch das Litham, das nur die Augen freilassende Gesichtstuch. Auf ihren Rettkamelen führen sie Raubzüge in die umliegenden Landschaften aus und deherrschen die ihnen tributpflichtigen Karawanenstraßen der zentralen Sahara. Dieser Berberkamm besitzt seit den urältesten Zeiten eine eigene Schrift, womit zahlreiche Felswände und architektonische Monumente in Nordafrika bedeckt sind. Durch die hartnäckige Forschungsarbeit der Franzosen hat man diese wilden, ungezügelten Wüstenbewohner allmählich zum Austausch ihrer allerdings geringen Produkte zwingen können. Die Franzosen, als Feinschmecker erster Ordnung, haben nämlich entdeckt, daß die Tuaregs einen ausgezeichneten Hartkäse fabrizieren, dessen Dauerhaftigkeit mit keinem anderen der bisher bekannten Produkte zu vergleichen ist. Der hohe Buttergehalt und die Menge des darin enthaltenen Stickstosses machen diesen Käse zu einem ausgezeichneten Nahrungsmittel, das von den Karawanen schon seit langem geschätzt wird. Da dieser Käse infolge seiner Härte widerstandsfähig genug ist, auch den längsten Transport auszuhalten, haben französische Kaufleute seit kurzem sich mit seinem Export besaßt und ihn auf den Pariser Markt gebracht. Heute ist der„Fromage du Sahara“ eine in den seinsten Pariser Restaurants anerkannte Delikatesse. großem Fuße. Die Schuhfabrikanten der Vereinigten Staaten, die in Boston ihren fünften Kongreß abhielten, haben dabei eine merkwürdige Tatsache konstatiert; die Frauen der heute lebenden Generation haben größere Füße, als die der letzten vorhergehenden. Ueber dieseTatsache herrschte nur eine Stimme; ein Schuhfabrikant aus Detroit, Marvin Merril, aber saßte die allgemeine Ansicht in denkwürdiger Weise zusammen. Er konstatierte, daß die Größe Nr. 2 in Damenschuhen, die vor 20 Jahren so sehr beliebt war, völlig verschwunden ist und garnicht mehr in den Handel kommt.„Gewiß gibt es Frauen“", sagte der kluge Schuhmacher,„die immer noch Größe 2 verlangen und auch von uns erhalten. Aber wir neunen diese Größe nur noch so, um die Eitelkeit der Damen zu befriedigen, in Wirklichkeit ist es„Kleine Nr. 3“. Die durchschnittliche Größe der Schuhe, die die Damen tragen, ist Nr. 4 und 5. Als Ursachen dieses Wachstums der Füße wurde angegeben, daß die Frauen, die arbeia Heunen melben, bine engen Schuhe mehr „ Fatze due und daß durch die größere Anstrengung . 5ag- rase größer werden. Eisenbahnbrücke der Welt. Der europäische Retsende, der auf seinen Streifzügen Die ailemischen gug erscumt, eine Eisendahnsahrt — anden zu unternehmen, wird schwer ams eegenartige von Staunen und einer gewissen Uemmung gemischte Gefühl je wieder vergessen, das im Hachsehhre: besche dier riesige LoaEisenbahnbrücke Frimrrnge Aschichen hat. Ueber eine mächtige selsgezackte Schlucht zieht sich hier die verblüssend ein sache, von füns verschiedene großen Stahlpseilern gestützte Brücke, die für sich den Ruhm beanspruchen kann, die döchste Eisenbahnbrücke der Welt zu sein. Dieses Meisterwerk moderner Stahltechnik hat eine Länge von nahezu 300 Meter, bei einer Höhe von rund 140 We Die Brücke defindet sich nicht weniger als 10000 Fuß sie doch an einer Stelle bis zu mehr als über dem Meeresspiegel empor. 16 600 Neueste Drahmachrichten. * Berlin, 26. Juli. Unter dem Verdachte, seine Frauermordet zu haben, wurde vorgestern der aus Küstrin gebürtige Berliner Magistratsbeamte Sterndeck verhaftet. Die Leiche der Frau wurde bei Küstrin im September vorigen Jahres gefunden. Erst nach langer Zeit konnte die Person der Toten festgestellt werden. Sternbeck leugnete zunächst, als man aber während der Vernehmung den Kinderwagen in das Zimmer brachte, worin Sternbeck die Leiche fortgeschafft hat, brach er zusammen und legte ein Geständnis ab. * Bremen, 26. Juli. Admiral Truppel, der bisherige Gouverneur von Kiautschon, traf gestern mit dem Schnelldampfer„Kaiser Wilhelm der Große" des Norddeutschen Lloyds hier ein. Er wurde von dem Direktor Heinecken in Bremerhaven empfangen. * Coldau, 26. Juli. Der zur Probedienstleistung als Zollaufseher kommandierte Feldwedel Sozuszies wurde am Montag, der Soldauer Zeitung zufolge, unweit der Grenze bei Hautersberg erschofsen aufgesunden. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein, ob Selbstmord oder Verbrechen vorliegt. * Querfurt, 26. Juli. Heute morgen um 7½ Uhr landete im benachbarten Barnstedt der heute früh vom Döberitzer Feld ausgestiegene Leutnant Freiherr Thuna mit einem Passagier. Er wollte nach Gotha fliegen, mußte aber wegen Motordesekts landen. Der Flieger beabsichtigt, den Schaden sofort zu reparieren und den Flug heute fortzusepen. 9 Paris, 26. Juli. Hundert junge Revolutionäre veranstalteten gestern abend Kundgebungen gegen die Behandlung der politischen Häftlinge und versuchten in das Justizministerium einzudringen. Der Polizei gelang es, sie zu zerstreuen. Vier wurden verhaftet. * London, 26. Juli.„Standard“ meldet aus Teheran vom 25. d. M., Mediid el Dauleh, der am Sonntag verhaftet wurde, ist hingerichtet worden. ° Cardiff, 26. Juli. Bei dem gestern in Williamstown auf den Elygruben ausgebrochenen Tumult war die Polizei gezwungen, mit Knütteln gegen die Grubenarbeiter vorzugehen, um Schüsse und Steinwürse zu erwidern. Auf beiden Seiten wurden Leute verletzt. Die Ordnung wurde erst wiederheigestellt, als Militär zur Hülfe kam, und die Ruhestörer mit aufgepflanztem Seitengewehr zurücktrieb. * Warschau, 26. Juli. Durch eine Minenexplosion bei Schießübungen wurden im Sappeurlager 2 Mann getötet, 4 Mann und 2 Offiziere schwe verletzt. * Konstantinopel, 26. Juli. Gestern sind sechs Cholerafälle, darunter zwei tödliche, vorgekom men. Vom 1. Juni bis 22. Juli sind im ganzen 32 Cholerasälle vorgekommen, davon waren 18 tödlich.— Wie dem ökumenischen Patriarchat gemeldet wird, wurden bei dem türkischn Dorse Kitzwo(Wilajet Monastir) drei Griechen ermordet. Die Leichen sind sehr verstümmelt. Der Patriarch unternahm Schritte bei der Pforte wegen der häufigen Morde in Mazedonien. * Lissabon, 23. Juli. In der konstituierenden Versammlung erklärte der Minister des Aeußern in Erwiderung auf eine Anfrage betreffend die Beziehungen Portugals zu England, das Bünduis der beiden Länder sei niemals fester gewesen. Die beiden Nationen müpften, so oft sie können, die Bande enger, die sie vereinigen. Lissabon, 26. Juli. Die konstituierende Ver sammlung nahm mit 81 gegen 76 Stimmen die Auf hebung aller portugiesischen Orden und Ehrenzeichen an. * Teueriffa, 26. Juli. Das Kanonenboot„Eber“ ist, nach Agadir gehend, hier eingetrossen. dies von den unten der russischen Banken. Tägl. Gelo Proz., Ultimogeld 3½ Proz., öberreichische Werte wonen wentg beachtet. Kura-Berich t. 99. 90.70 gete hum Samb 7½ 2 Hm Lauch 1½ ar ½ 102.60 93.90 88.80 98.90 83.75 102 70 90. 99.20 102 60 93.80 88.70 8. 20 83.60 102.70 992.— 99.10 126.701126 80 161.—161.— L 50/505.— 182.25 166. pol zohansn #pLI burn Bb.4 geaun! 145.20 62. 263.75 Eni b. u. a. 198.— 188.50 158.20157.80 192.50132.50 167.80167.50 K EE duundaui. 4 4ptarmm Ss ##ch. k. u. 6 Boch. 6#. Sech. Gnt. Eibn Aexe ### Sien Imbri ign. Samsicht. SctabGute. Uoim I. 4. L. 6. 165 195.50 113.80 287.— 62.70 ggemn 4 K. 30) gr 3c) 898.75 449.75 75.— 310.—|311 342.— 165.— gen 40 113.60 138.— 990 561 62.— 275.— 99.— 379.25 ger 80) 448.75 74.75 186.60187.75 171.50 164.90 eis Siedims a. h. Estic: Kul. bege Erit. Igr. 125.— Inls Sasb ER. 100.50 N### à U. L. Prachtenbörse zu Rotterdam. (Telegramm.) Rotterdam, den 26. Juli 1911. Die Frachtsätze verstehen sich in Gulden für die Last zu 2000 kg. Err nach der Ruhr 108.50 141.50 61.50 171.10 162.75 167.501167.75 828.25342.75 1149.50 831.218.75/213.75 176.60 124.— Stehr dii. Zeunifgen v. lernirh, hpon. Schtet Tamreut Schut.## Zei bnäht 99.50 257.25/257.10 1.75/881.75 95.50 168.— 146.— 182.60 126.50 13.—312.50 295.75/206.— 92.— 204.90 160.80 64.70 1904 40 —+346.25 uun 8tos be Auf der Nschbörse wurden nottert: Bochumer Gussstahl 237—. Deusecb-Luzemburger 193%. Dorumunder Union— Lausahässs 176 1 Geisenkirchen 200% Harpeser 186% Norddeutscher Lloyd 96¾. Dynamit Trs Alt. 186%. Phönir 257⅛ Tendens: ruhig. Arbeiterbewegung. Amsterdam, 25. Juli. Im Holzhasen haben heute morgen sämtliche Dockarbeiter der Ostindien=Kompagnie die Arbeit wieder ausgenommen. Alles deutet darauf hin, daß das Ende des Streiks bevorsteht. Industrie, Handel und Verkehr. * Berlin, 26. Juli.(Telegr.) Von der Börse. Trotz der allgemeinen unverkennbaren Widerstandskraft, welche der hiesige Platz im Gegensatz zu den Westbörsen wegen der Gestaltung der politischen Lage bisher bekundet hat, mußte die Börse heute sich doch dazu entschließen, der Polttik etwas mehr Gewicht auf der Tendenzgestaltung einzuräumen. In den starken Kursrückgängen kam dies aber keineswegs zum Ausdruck, nur die Zurückhaltung und die Geschäftsunlust, welche schon während der letzten Tage zu bemerken gewesen waren, traten Anfangs ausgeprägter in Erscheinung. Das Angebot hielt sich in mäßigen Grenzen, doch genügte es bei der herrschenden Geschäftsunlust, um für einzelne Werte etwas stärkere Kursrückgänge herbeizuführen. So mußten am Montanmarkte Bochumer Gußstahl, Rombacher und Oberschle sische Eisenbahnbedarf über 1 Prozent nachgeben, während für die übrigen gleichartigen Werte die Einbußen geringfügiger waren. Auch am Bankenmarkt unterlagen die Kurse, mit Ausnahme von Berliner Handelsgesellschaft, leichten Rückgängen. Stärker gedrückt waren nur die Aktien der hier gehandelten russischen Banken. Von Verkehrswerten mußten Kanada bei stiller gewordenem Geschäft gleichsalls leichte Einbußen sich gefallen lassen, während sonst die Kurse auf diesem Gebiete mit Ausnahme von Warschau Wienern, die ca. ein Prozent verloren, sich gut behaupten konnten. Auf den übrigen Um satzgebieten erfuhren die Kurse ebenfalls zumeist leichte Rückgänge. Da die herauskommende Ware glatte Aufnahme fand und später auch aus London dessere Kursmeldungen eintrafen, erfolgte bei allerdings trägem Geschäft eine Besestigung, die die Kurse mancher Werte wie der auf den gestrigen Schlußstand brachte. Besonders gilt Lanowirtschaftliches. * Berlin, 26. Juli.(Telegr.) Getreidebericht. Der Getreidemarkt verkehrte in fester Haltung, da die Verschärfung der marokkanischen Angelegenheit ein statkes Deckungsbedürfnis hervorrief, zumal man von der drückenden Hitze eine weitere Verschlechterung der Ernteaussichten befürchtet. Roggen und Haser erfuhren Preisbsserungen bis zu 1¼ A, während Weizen nur ca. ¾ gewann. Mais war still, aber fester. Rüböl büßte von den letzttägigen Gewinnen heute einen Teil wieder ein. Das Wetter ist schwül. Schiffahrtsangelegenheiten. * D.=Ruhrort, 26. Juli. Schisserbörse zu D.=Ruhrort.(Amtliche Feststellung der Frachtsätze und Schlepplohne.) Die Sätze verstehen sich, soweit nicht anderweitig angegeben, in Mark für die Tonne(1000kg). Schlepplohne: nach St. Goar 0.40 MA, nach Mainz= Gustavsburg 050 M, nach Mannheim 0,60 M. Talfrachten für Kohlenladungen. Holland. Arnheim kleine Schifse 1,50—1.55 M. Leiden kleine Schifse 2.15 J.— Belgien. Antwerpen=Süd große Schisse Getreide La## Duisburg. Ruhrort nach Odurei-1 Eoin und dort Umgerrn 1.10 1.22½ 1.20 1.80 1.60 50 11.45g 100 1.20 150/200 1.30 300/400— 500— und pacht 1.60g 1.35 1.80g 1.50 1.75h Gotreide (grosse Schiffe) Kola nach Blogen, Mainz, Worme, Mannbeim a.— b. 1.50 Tandenz: Jebhaft. 9.7 Acler. a. Rundholz b. Kantholz nach der Ruhr Mannheim Kohle Schleuglohn nace a. Mannheim b. Karlsrühe c Frankfurt a. M. a— 2.30 b.— 15.— 9— 42 25 =(1.-Jarit Vom Büchermarkt. ") Frühblumen. Lieder von Wonne und Wet. won Joseph Bresser. Verlag von Joh. Ewich, am Sonnenwendtage flog ein kleines, bescheidenes Büchlein auf meinen Schreibtisch; so beist das Büchlein, daß es unter den großen verschwand. Kein aufdringlicher Buchtitel ist ihm eigen, gar nichts findet man, rein äußerlich betrachtet, das die Aufmerksamkeit wachrufen könnte. Und doch! Wert ist F. an die Oessentlichkeit zu gelangen, dies bescheiden. Beuchen. Und ein Veilchen ist's, das lieblich duftet und freudig dem Leben entgegenlacht. Ein Blick in das Bächlein genügt, und man wird inne, daß hier eine Seele zu uns spricht, die Eigenes gibt und ihr ossendart. Richt, daß uns etwas Besonderes selvertt warde, aber wenn Dichten bedeutet, ein bestimmtes Verhältnis des Ich zur Welt künstlerisch zu gestalten. so muß ich sagen, daß diese künstlerische Gestaltung hier recht glücklich getrossen wird. Dabei ist erfreulich, daß Joseph Bresser auch der Selbstkritik nicht aus dem Wege geht, wenn er in den Einleitungsworten an den Leser sich vernehmen läßt: Noch nicht alle diese Blunien tragen Duft und Farbenpracht; Manche sind zu ihren Blütentagen wohl zu früh erwacht! Aber daß sie erwacht sind, diese„Frühblumen“, dafür verden stille Seelen dem Verfasser Dank wissen. Wer sich im Hasten des Werkeltages noch den Sinn für echte Poesie bewahrt hat, dem sei dies Büchlein empfohlen. I] 2.-Ruhrort, 26. Juli. Nicht ganz in dem Maße wie auf der gestrigen Börse war auf der heutigen das Augebot in Schiffsraum durch das Fernbleiben der Schiffer gesperrt. Es hatte sich heute immerhin eine kleine Anzahl— etwa 12—15— Schiffer eingefunden, deren Anwesenheit jedoch der Börse nicht das Aussehen der Geschäftsfähigkeit verleihen konnte. Es handelt sich bei der Obstruktion jetzt fast nur noch um Schiffer von kleineren Fahrzeugen, da die wenigen ansangs noch hier zurückgebliebenen Schifser von mittelgroßen und großen Kähnen, jetzt neuerdings, infolge des Fortschreitens der Hausse in Rotterdam, ihre leeren Kähne auch dorthin dirtgiert haben. Der hiesige Frachtenmarkt ist daher jetzt von mittelgroßen und großen Kähnen nahezu entblößt und es wird einer weiteren Erhöhung der Frachtsätze bedürsen, um von den in den nächsten gen hier leer werdenden oder von anderen Rheinstationen leer hier eintreffenden Kähnen ein Teil zur Deckung des hiesigen Bedarfs hier festzuhalten. Den„kleineren“ Schifsern, die sich auch heute zumeist auf der Dammstraße von den Maklern suchen ließen, wurden übrigens schon erhöhte Frachtsätze bewilligt. Eine strafse Durchführung ihrer Obstruktion mit maßlosen Forderungen dürfte ihnen schwer werden, da von ihren Kalibern gegenüber dem mäßigen Bedarf einstweilen noch fortlausend eine genügende Anzahl verfügbar ist, und der Abgang noch stets durch neu hinzukommende ausgefüllt wird. Freilich kommt jetzt die Zeit heran, wo die von den Seehäfen mit allzugroßer Ladetiese auf dem Mittelrhein eintrefsenden Kähne dort geleichtert werden müssen und hierfür bedarf man der kleineren, die sich für solche Extradienste gut bezahlen lassen. Die in Köln und oberhalb Köln leer werdenden kleineren Schiffe kommen dann nicht mehr in so großer Anzahl hierhin, insolgedessen wird das Angebot auch in kleineren Kalibern hier bald geringer werden.— Die durch die hohen Ansprüche der Frachtschiffer hervorgerufene abwartende Haltung der Frachtgeber ist nun zuerst verlassen worden von den Befrachtern des Kohlensyndikats, das für seine Exportkohlen notgedrungen Rheinschiffsraum und zwar in ziemlich bedeutender Menge hier benötigt. Die Befrachter des Syndikats haben denn auch mit sprungweisen Frachterhöhungen jetzt alles, was sich hier an mittelgroßen und großen Kähnen auftreiben ließ, außerhalb der Börsenräume gechartert. Es wurden schließlich heute auch kleine Schiffe zu diesen unaufschiebbaren Transporten herangezogen, denn die Seedampfer in Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen dürfen nicht auf die Ladung warten; das würde enorme Summen kosten. Uebrigens sind die ersten kleinen zu noch billigeren Sätzen hier gechartert worden als die letzten großen Kähne. Im Durchschnitt sind die Sätze gegen diejenigen der Vorwoche um 50—75 Prozent höher. Heute wird von Rotterdam, wo die Steigerung noch mehr als hier beträgt, eine Abschwächung gemeldet, sodaß die Verfrachter hier wieder aufzuatmen beginnen. Eine recht plebejische und nebenbei höchst fade Demonstration hat sich ein wohl kaum in den Kreisen der hiesigen Geschäftswelt zu suchender„Unbekannter" gestattet. Ein Junge geht seit Dienstag die Dammstraße auf und ab mit einem großen Schilde, worauf— zum Teil in überaus fehlerhaftem holländisch— die Schiffer aufmerksam gemacht werden, daß„der Wasserstand noch stets weiter zurückgeht und sie daher aufgefordert werden, leine Reise anzunehmen“! Eine ebenso kindische wie dünkelhafte Belehrung der Schiffer, die doch als erfahrene Leute in jetziger Periode selbst jeden Tag die Wasserstände studieren und aus der Kenntnis der Verhältnisse die richtigen Konseauenzen für ihr Verhalten zu ziehen wissen. Marilberichte. Neuß, 26. Juli. Fruchtmarkt. Roggen neuer 1. Qual. 16.10, 2. 15.10 Mk. Haser 1. Qual. 17.—, 2. 16.— Mkk. Wintergerste 15.— Mk. für 100 Kg. Kartoffeln 3.50 bis 4.— Mk. Heu 2.20 bis 2.70, Luzerner Heu 3.— bis 3.50 Mk. für 50 Kg. Krummstroh 17.—, Breitdruschstroh 19.— Ml. für 500 Kg. Kleie 6.— M2t. für 50 Kg. Rüböl 64.—, saßweise 68.—, gereinigtes 67.— Mk. für 100 Kg. Rübluchen große 85.—, Reine 90.— Mk. für 1000 Kg. waggonweise. Raps 1. Quak. 26.—, 2. 25.—, Mk., Adeel 25.— Dek. Köln, 26. Juli. Fruchtmatkt. Luzerner Heu altes 8.80 bis 9.40, neues 8.— bis 8.40, Wiesenheu altes 6.— bis 6.50, neues 5.20 bis 6.40 Mk. Roggen(Breitdruschstroh) 4.20 bis 4.80, Krumm= und Preßzstroh 2.75 bis 3.25 Mk.— Rüböl(in Posten von 5000 Kg.) 65.50 B., Okt. 64.50 B., 64.— Mk. S. WasserständsNachrichten. Konstanz. 26. Juli. Bodenser vorm. 3.85. gef. 0.083 Meter. Heilbronn, 25. Juli. Nockar 8 Uhr nwigens 0.32, gef. 0,01 Meter. Frankfurt, 26. Juli. Städt. Pegel wong. 2.07, gef. 0/08 Meter. Trier, 25. Juli. Mosel 9 Uhr morgens 0.10 Moter unter Rull. O.=Ruhrort, 25. Juli. Rhein=4½ Uhr nachm. 0.62, gef. 001 Meter. Wetternachrichten. Witterungs=Aussichten für den 27. Juli: Warm, Bewölkung abwechselnd, Gewitter oder Gewttterregen. Reteorologische Beobachtungen des Uhrenhauses Hetur. Kielmann. Rubsort. Höchste Temperatur von gestern+ 28,0° C. Niedrigste Temperatur von heute+ 21.5° C. Stellen=Angebot Nr. 624. 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