Freitag, den 29. September 1911. Mittag=Ausgabe. Nr. 457.— 38. Jahrgang. W 2rer 5 Sagun 2 uusgaven Taglich 2 Ausgaven Erscheint taglich zweimal mit Ausnahme der Sonn= und gesetzlichen Feiertage. Monatlicher Bezugspreis 70 Pf. durch die Post bezogen vierteljährlich 2.10 Mk., ausschl. Bestellgeld. Anzeigenpreise: Lokale Anzeigen 20 Pig., ausw. 25 Pfg. für die einspaltige Zeile oder deren Raum; Reklamen 60 Pig, die Zeile.(Rud. Mosse 2 Norm. Zellenmesser Nr.10) Ruhrorter Zeitung Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Duisburg(Ruhrort und Meiderich) Amtlicher Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Gratisbeilagen: Zweimal wöchentlich„Unterhaltungsblatt"; wöchentlich„Illustriertes Sonntagsblatt": alle 14 Tage„Illustrierte Reisebeilage" und„Das Reich der Frau“. Chefredakteur: E. Beitlich, verantwortlicher Redakteur: H. Kloppert. Druck und Verlag: Joh. Brendow& Sohn, sämtlich in Duisburg=Ruhrort. Täglich 2 Ausgaben Fernsprecher: Redaktion Nr. 6033. Expedition u. 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Ob die Ordnung in Tripolis gestört war oder nicht und ob die dort ansässigen Italiener gefährdet waren oder nicht, ist ja für die Beurteilung des Schrittes, den Italien jetzt unternimmt, ganz gleichgültig; denn Tripolis gehörte zur Türket. Die Türkei ist bis heute noch ein souveräner Staat und ob dort Unordnung oder Ordnung herrscht, ist allein ihre Sache. Wenn vollends die Italiener dadurch gefährdet werden, daß die mohammedanische Bevölkerung von Tripolis infolge der doch keineswegs verschwiegenen Aspirationen Italiens gegen sie erbittert ist, so ist das doch auch keineswegs Schuld der Türkei, sondern Italiens selbst. Heute interessiert die Welt einzig und allein die Tatsache, daß ein souveräner Staat einem andezen ebenso souveränen Staat kurz und bündig erklärt, daß er einen Teil seines Staatsgebietes militärisch besetzen werde. Es ist dann nur noch ein weiterer Akt in der bisher gespielten Komödie, daß dieser also brutal vorgehende Staat den anderen um seine Zustimmung zu diesem Verfahren binnen 24 Stunden ersucht. Wenn nun der Staat, dem solche Zumutungen gestellt werden, ohne weiteres zu den Wafsen greift, so ist das eine ganz natürliche Weiterentwickelung. In diesem besonderen Falle aber ist er leider dazu nicht in der Lage. Die Türkei muß Tripolis sich selbst überlassen, denn es kann ihm weder zu Lande noch zur See Hilfe bringen. Es fehlt ihr sogar die Möglichkeit, mit ihren dortigen Behörden Verkehr zu pflegen und etwa zu ergreisende Maßnahmen anzuordnen, denn die Italiener sind in der Lage, mit Hilfe der Engländer und deren Kabelmonopol jegliche Verbindung zwischen Tripolis und der Türkei abzuschneiden. Was so der Türkei übrig bleibt und was ßie als ihre Absicht für diesen Fall auch schon zu erkennen gegeben hat, sind lediglich Repressalien gegen die in der Türkei lebenden Italiener und gegen den italienischen Handel auf türtischem Staatsgebiet. Solche Maßregeln regeln wird. Diese Bewegung bildet eine große Gefahr nicht aber müssen notwendig zu einem Angrif der Italiener nur für die Italiener, sondern auch für die Fremden e##s tiammtiche türtiche Seantsgehiu zuur, g. jeder Nationalität, welche mit Recht beunruhigt und beauf das eigentliche türtische Staatsgebiet führen. Was sie dabei ausrichten werden, ist freuich zweifelhaft und ebenso scheint es nicht ohne weiteres sicher zu sein, daß die italienische Flotte ausreichen wird, die turtischen Häfen alle wirksam zu blockieren. Aber auch aus diesen unsicheren Momenten ergivt sich wiederum nur, daß nicht nur die Lage der Türkei eine sehr kritische geworden ist, sondern auch, daß ganz schwere internationale Verwickelungen nicht mehr außer dem Bereich der Möglichteit stehen. " Es ist ja schon wiederholt darauf hingewiesen worden, daß Italien sich vorher der Zustimmung Englands und Frankreichs zu seinem Vorgehen versichert haben muß. Auf dem Papier freilich und in diplomatischen Roten, die zwischen Rom einerseits sowie Paris und London anderseits gewechselt wurden, haben die beiden Westmächte den Italienern Tripolis ja schon länger zu erkannt. Aber stillschweigende Bedingung war doch woh. immer, daß Italien diese seine ihm so zustehenden Rechte erst dann ausüben dürse, wenn von London her dazu das Zeichen gegeben wird. Und nachdem nun England nicht erreicht hat, Deutschland mit Frankreich über die Marotkofrage in einen Krieg zu verwickeln, so versucht es jetzt mit der Aufrollung der Orientfrage sein Heil. Es hat diesmal doppelte Chancen: auch wenn es ihm nicht gelingt, Deutschland in schwere kriegerische Verwickelun gen zu treiben, so wird es doch jedensalls den Türken in diesem Falle beweisen, daß ihnen mit der Freundschaft Deutschlands nicht viel gedient ist. Es wird der Aufbietung des ganzen Maßes an diplomatischer Geschicklich keut bei uns bedürsen, wenn wir uns einigermaßen ohne Schaden aus der Affäre ziehen wollen. Der einzige Trosi ider uns bleibt, ist, daß die Bebandlung dieser ungem.i: schwierigen Angelegenheit in bewährten Händen liegt. Das italienische Ultimatum Abstreichtl Die tripolitanische Krise nimmt den erwarteten gapiden Verlaus, einen Verlauf, der die Entscheidung odne weiteres zwischen Krieg und Frieden stellt. DaMittmatum ist gestern mittag überreicht worden. nachdem der Pforte bereits in der vorangegangenen Nacht die Forderungen Italiens bekanntgegeben wurden. „Konstantinopel, 29. Sept. Gestern nachmittag 2 Uhr 30 Min. überreichte der Konstantinopeler italienische Geschäftsträger in Begleitung des ersten Dragomans dem Großwesir die Rote, enthaltend das Ultimatum Italiens an die Pforte. Rom, 28. Sept. Der Minister des Aeußern Marguis di San Giuliano sandte(wie schon im größten Teile der gestrigen Abendausgabe berichtet. D. Red.) in der Nacht vom 26. zum 27. September(also von Tienstag auf Mittwoch) an den italienischen Geschäftstäger in Konstantinopel, de Martino, eine Depesche, von der er auch dem ottomanischen Geschäftsträger in Rom Mitteilung machte. Diese Depesche lautet: „Während einer langen Reihe von Jahren hörte die italienische Regierung niemals auf, der Pforte vorzusiellen, daß es absolut notwendig ist, den Zustand der Unordnung und Vernachlässigung, in dem Tripolis und Eyrene von der Türkei gelassen werden, zu beendigen. und daß diese Gegenden der gleichen Wohltaten des Fortschrittes wie die übrigen Teile Nordafrikas teilhaftig würden. Ein solcher Wechsel, der sich auf die allgemeinen Forderungen der Zivilisation gründet, stellt für Italien ein vitales Interesse erster Ordnung dar, angesichts der geringen Entsernung, die diese Gegenden von den italienischen Küsten trennt. Trotzdem die italienische Regierung immer in loyaler Weise ihre Unterstützung der kaiserlichen Regierung in verschiedenen politischen Fragen der letzten Zeit angedeihen ließ, und trotz der Mäßigung und Geduld, welche die italienische Regierung bis heute bewiesen hat, sind nicht nur ihre Absichten betr. Tripolis von der kaiserlichen Regierung mißdeutet worden, sondern, was mehr ist, jedes italienische Unternehmen in den oben erwähnten Gebieten ist beständig einer systematischen, höchst hartnäckigen und ungerechtsertigten Opposition begegnet. Die kaiserliche Regierung, die bis heute beständig eine seindselige Gesinnung gegen jede legitime Wirksamkeit von italienischer Seite in Tripolis und Cyrene an den Tag gelegt hat, schlug ganz neuerdings durch den in letzter Stunde unternommenen Schritt der königlichen Regierung eine Verständigung vor, indem sie sich bereit erklärte, jedes mit den bestehenden Verträgen sowie der Würde und den höheren Interessen der Türkei zu vereinbarende wirtschaftliche Zugeständnis zu bewilligen. Aber die königliche Regierung sieht sich nicht mehr in der Lage, jetzt Verhandlungen anzuknüpfen, deren Nutzlosigkeit die Vergangenheit erwiesen hat und die, weit entfernt, eine Sicherheit für die Zukunft zu bieten, nur eine beständige Ursache zu Reibungen und Konslikten wären. Anderseits stellen die Nachrichten, welche die königliche Regierung von ihren Konsularagenten in Tripolis und Cyrenaika erhält, die Lage als außerordentlich ernst dar infolge einer Bewegung gegen die italienischen Untertanen, die augenscheinlich von Beamten und anderen behördlichen Organen hervorgerusen wird. Diese Bewegung bildet eine große Gefahr nicht , w e l c h e m i t R e c h t b e u n r u h i g t u n d b e sorgt um ihre Sicherheit sind und Tripolis zu verlassen anfangen. Die Ankunft von Militärtransporten in Tripolis, auf deren ernste Folgen, die italienische Regierung die ottomanische vorher aufmerksam zu machen nicht versehlte, kann nur die Lage verschlimmern und legt der königlichen Regierung die unbedingte Verpflichtung auf, den daraus drohenden Gefahren vorzubeugen. Die italienische Regierung, die sich gezwungen sieht, von nun an an den Schutz ihrer Würde und ihrer Interessen zu denken, ist entschlossen, zu einer militärischen Besetzung von Tripolis und Cyrenaika zu schreiten. Diese Lösung ist die einzige, die für Italien in Betracht kommt. Die kaiserliche Regierung möge demzufolge Anordnungen treisen, daß dieser Schritt bei den gegenwärtigen ottomanischen Vertretern in Tripolis auf keinen Widerstand stoße und daß die aus ihr sich, ergebenden Maßnahmen ohne Schwierigleiten getrossen werden können. Weitere Abmachungen könnten von den Regierungen festgelegt werden, um die Lage endgültig zu regeln. Die Königliche Gesandtschaft in Konstantinopel erhielt den Austrag, die entscheidende Antwort herauf von der ottomanischen Regierung innerhalb 24 Stunden nach Vorlegung des gegenwärtigen Schriftstücks zu verlangen, widrigenfalls die italienische Regierung sich genötigt sehen würde, die zur Sicherung der Besetzung beabsich tigten Maßnahmen unverzüglich zu tressen. Wollen Sie hierzu noch bemerken, daß in dem Termin von vierundzwanzig Stunden die Antwort auch durch Vernittelung der türlischen Botschaft in Rom uns mitgeteilt werden soll. Gez. San Giuliano.“ *** Rom, 28. Sept. Der Minister des Aeußern Marchese di San Giuliano hat nachstehendes Telegramm am 26. ds. Mis. an die Gesandtschaften in Aiben, Belgrad, Cetinje, Sosia und Bukarest, sowie an die Konsulate in Saloniki, Adrianopel, Janina, Walona, Prizrend, Skutari, Monastir, Kanea und Durazzo abgeschict: „Der stetige Widerstand der Türkei gegenüber jeder gesetzlich zulässigen wirtschaftlichen Tätigkeit Italiens in Tripolitanien und der Corenaika, und die der sich unsere Landsleute in diesen Provinzen gegen übersehen, können die königliche Regierung von einem Augenblick zum andern zwingen, schwerwiegende Maßnahmen zu tressen, die Anlaß zu einem Zusammenktoß zwischen Italien und der Türkei bieten könnten. Die königliche Regierung ist entschlossen, die tripolitanische Frage in einer den Interessen und der Würde Italiens entsprechenden Weise zu lösen. Aber welches immer auch die Mittel seien, die sie wird anwenden müössen. um dieses Ziel zu erreichen, die Grundlage ihrer Politik Sutmnum, Stptcer S Somrmenn, dontrg 6t. der Balkanhalbinsel und die Festigung der europäischen Türkei. Folglich wollen wir nicht nur keine Bewegung auf der Balkanhalbinsel gegen die Türkei ermutigen, sondern sind auch ernstlich entschlossen, unsere Anstrengungen zu verdoppeln. um namentlich in diesem Augenblick zu vermeiden, daß es zu derartigen Vorgängen lemme. Und es ist nowendig, daß wenn Hoffnungen oder Illusionen in diesem Sinne sich gebildet haben oder sich bilden sollten, sie sofort zerstreut werden. Sie sich Gelegenheit hierzu bieten wird, Ihr Verhalten und Ihre Neußerungen diesem Endziel der Politik der königlichen Regierung anpassen.“ * Konstantinopel, 28. Sept. Heute ist in den leitenden Kreisen die Stimmung ruhig. Man ist anscheinend zu Zugeständnissen bereit, was wohl auf den Einfluß der Ratschläge von befreundeter Seite zurückzuführen ist. Fraglich ist, ob den italienischen Forderungen mit dem Maße der türkischen Nachgieb gkeit gedient ist. Die Zustimmung zur Ueberlassung afrikanischer Hasenanlagen an Italien wird heute schon als sicher angesehen. Die türkische Antwort. Von einer genau informierten diplomatischen Persönlichkeit erfährt die Wiener„Neue Freie Presse“: Ueber die Antwort der Türkei auf das italienische Ultimatum kann kein Zweisel bestehen. Wenn die Italiener in Tripolis landen oder einen anderen feindseligen Akt verüben, wird die Türkei den Kriegerklären. Der Krieg wird von der Türkei auf zwei Fronten geführt werden. In Tripolis wird es zweisellos zu Blutvergießen kommen, denn die türkische Besatzung hat den Auftrag erhalten, jeden Versuch einer italienischen Landung mit Wassengewalt zurück zuweisen. In der europäischen Türkei und der Levante wird die Türkei mit wirtschaftlichen Kampfmitteln arbeiten; sämtliche in der Türkei lebenden Italiener müssen binnen 24 Stunden das Land verlassen; der Handelsvertrag und die Kapitulationen mit Italien werden gekündigt, die italienischen Schulen geschlossen. und der Boykott gegen die italienischen Waren wird ausgesprochen werden. Ein italienischer Versuch, in den türkischen Häsen der Levante und des Aegäischen Meeres Truppen zu landen, wird sofort mit Wassengewalt zurückgewiesen werden. Auch auf Komplikationen auf dem Balkan ist die Türkei vorbereitet. Die türkische Armee ist vollkommen schlagsertig. Die Türkei wird ihre Maßregeln gegen die Italiener auch dann durchführen, wenn diese unter den Schutz einer anderen Großmacht gestellt werden sollten. Gu Seiteie Grssfenne.. Rom, 29. Sept. Zur Tripolis Angelegenheit schreibt die„Tribung“: „Im Falle eines italienisch türkischen Zusammenstoßes würde die italienische Regierung die Pforte davon verständigen, daß die türtischen Uniertanen allezett jeglichen Schut genießen werden, vorausgesetzt, daß ihre Haltung sich mit dem Gesetz und den Forderungen der Lage im Einklang befindet.“ Das Blatt fügt hinzu, in die Matznahmen, welche die Regierung bezüglich Tripolis' zu ergreisen gedenkt, sei auch die einbegrissen, mit den ttalienischen Streitträften das Interesse und Leden der in Tripolis ansässigen Angehörigen fremder Staaten schützen, ohne Unterschied mit den Italienern, natürlich in den durch die Lage gezogenen Grenzen.—„Elornale d' Italia“ betont:„Die Regierung konnte nicht anders handeln, als wie sie mit voller Zustimmung der gesamten öffentlichen Meinung gehandelt hat. Auch die gesamte öffentliche Meinung Europas hat im weiteren Umsange die Legitimität des Vorgehens Italiens anerkannt. Die Rote der ttalienischen Regierung spricht nur von einer militärischen Besetzung und läßt den im Vilajet Tripolis einzuführenden Rechtszustand unbestimmt.“ — Corriere d'Italia“ schreibt:„Die Lösung is das wichtigste Problem des Gleichgewichts im Mittelmeer und der Garantien für die Zukunft. Das Land nähert sich mit großer Schnelligkeit der Lösung, die von den Ereignissen abhängt und von der Nation gesordert Tripolis, 29. Sept. Die italienische Kolonie ist fast vollständig an Bord des Dampfers„Banco di Roma“ eingeschifft. In der Stadt sind nur italie. nische Beamte und einige wenige andere italienische Staatsangehörige zurückgeblieben, die sich auf das italienische Konsulat begeben haben; ebenso sind noch einige Geistliche da, die sich jedoch auf einem für morgen zu erwartenden Dampfer einschissen werden. Der Handel ist lahmgelegt. Tripolis, 29. Sept. Ein italienischer Kreuzer kreuzt vor Tr.polis und setzt sich mit den italienischen Postdampfern in Verbindung, die ihren Fahrplan und ihre Route ändern. Gestern nachmittag wurden zehn Schlachtschiffe oder Kreuzer beobachtet, die vor der Küste kreuzten. Die Eingeborenen verhalten sich ruhig. Tripolis, 28. Sept. Augenblicklich kreuzen vor Tripolis acht italienische Panzerkreuzer, die von einer großen Flotte von Torpedobooten und Torpedojägern umschwärmt werden. Die Größe des Landungskorps der Italiener ist nicht genau bekannt, doch wird es auf 30- bis 40000 Mann geschätzt. Die Türkei behauptet, ca. 30.000 Mann Insanterie, Kavallerie und Artillerie in Tripolis zur Verfügung zu haden. Nach guten Insormationen ist die Zahl jedoch stark übertrieben. Die türkische Garnison beträgt nur 5000 Mann, denen allerdings 50 000 Gewehre zur Verfügung stehen, so daß eventuell Freiwillige damit bewaffnet werden könnten. Eine sehr wichtige Frage ist es, wie sich die eingeborenen Araber zu einem eventuellen Krieg in Tripolis stellen werden. ** Paris, 28. Sept. Die beiden großen französischen Schlachtschisfe der Danton=Klasse,„Ernest Renan“ und„Leon Gambeita“ in Toulon werden nach vollständiger Ausrüstung an die tripolitanische Küste geschickt, um nötigenfalls zum Schutze der französischen Interessen einzugreisen. Frankreich will die strengste Neutralität beobachten. Taloniki, 28. Sept. Das Zentralkomitee für Einheit und Fortschritt hat ein Protokoll an Sektionen erlassen, alles zu vermeiden, was Italien Anloß zu einer Iniervention geben könnte. Wenn aber Italien einen Eingriff in die Integrität des türkischen Territoriums durchfuhren sollte, sei man überzeugt, daß die Nation abermals einen Beweis für ihre Lebenssähigkeit erbringen werde. Das Komtiee erwartet, daß die Großmächte sich dem gegen Nation und Versassung gerichteten Attentat widersetzen werden. (Telegramme.) * Rom, 29. Sept. Die Blätter besprechen sämtlich die Rote der Regierung an die Pforte auf das günstigste. Die„Tribuna“ betont, daß die Rote die Lage geklärt und ein Vorgehen festgelegt habe, an dem nun Italien desinitiv festhalten werde. Italien habe das große diplomatische Verdienst, daß es lange Zeit hindurch alle Mittel der Ueberredung versucht habe, die Frage zur Entscheidung zu bringen. Zu spät sei die Pforte aus ihrem langen hartnäckigen Schlaf ausgewacht und zu spät habe sie Konzessionen angeboten. Es sei nicht mehr notwendig, in einer friedlichen Durchdringung Erfahrungen zu sammeln. Italien habe eine militärische Okkupation nicht gewollt, sondern sie sei erst durch die Tatsachen aufgezwungen worden. Wenn die türkische Regierung heute llarer sehe, als in der Vergan(genheit, so könne die Lösung der Tripolisfrage für die Türkei einen Grund der Stärkung statt der Schwächung werden. Die Note, welche die italienische Regierung nach den Hauptstädten des Balkans gesandt habe, sei eine Mahnung für diese und eine Probe der Freundschaft, welche Italien dem ottomanischen Reiche selbst in dem Augenblicke gebe, wo es gezwungen sei, die Türkei in einer entlegenen Kolonie zu treffen. * Konstantinopel, 29. Sept. Die Nachricht von der Ueberreichung des Ultimatums rief in Stambul große Bestürzung hervor. An der Börse brach eine förmliche Panik aus. Der Wali von Tripolis reiste über Marseille gestern vormittag ab. Etwa 80 Deputierte traten gestern nachmittag zu einer Beratung zusammen über die Notwendigkeit der vorzeitigen Einberufung des Parlaments. Die Debatte verlief ziemlich erregt. Die Abgeordneten von Tripolis klagten über die Zustände in Tripolis sowie über die Unfähigkeit der türkischen Beamten und verlangten Abhilfe. Schließlich wurde einstimmig der Wunsch nach baldiger Einberufung des Parlaments geäußert und sosort dem versammelten Ministerrat mitgeteilt. Der Ministerrat besaßt sich mit der Vorbereitung der Antwort, welche auf das Ultimatum gegeben werden soll.— Es verlautet, die Pforte soll in der Antwort erklären, sie sei bereit, den wirtschaftlichen Interessen Italiens Rechnung zu tragen. könne jedoch die Okkupation nicht annehmen. Die Pforte soll die Absicht haben, an die Loyalität Italiens und der Großmächte zu appellieren.— Die Präsidenten der Kammer und des Senats wurden in den Ministerrat berufen. Bisher ist nur bekannt, daß der Ministerrat erklärt habe, er könne sich mit der Forderung der vorzeitigen Einberusung des Parlaments nicht befassen, da er sich ausschließlich mit dem Ultimatum beschäftige.— Der Ministerrat dauert fort. Marokko. Paris, 29. Sept. Das auswärtige Amt hat durch die Havasagentur der Presse folgende Mitteilung zugehen lassen:„Die Hinweise, die die deutsche Regierung auf den letzten französischen Entwurs über Marokko vorgelegt hat, sind gestern morgen in Paris angekommen. Sie enthalten neue Forderungen (demandes nouvelles) und halten Vorbehalte aufrecht, die ernsthafter Prüfung bedürfen.“ Die Mitteilung der Havasagentur hat hier sowohl durch ihre allgemeine Fassung als insbesondere durch die Worte demandes nouvelles erneute Verstimmung wachgerusen, indem die Presse bereits bei der Hand ist, diesen Worten die Deutung zu geben, daß Deutschland ganz neue Forderungen in der Sache, von denen bisher gar keine Rede war, aufstelle. Nachrichten aus französischen und anderen Quellen, die dem Spezialkorrespondenten der„Köln. Zig.“ in Marrakesch zugehen, behaupten, daß der Vormarsch der Frauzesen auf Marrakesch bevorstehe. Unweit Marratesch sind Truppen zusammengezogen. In der Nachbarschaft 2361 sollen unter den Stämmen Unruhen ausgebrochen se die den Vorwand zu dem Vorgehen abgeben sollen. Ob wohl die Franzosen erklären, daß Mulay Hafid mit fran zösischen Truppen Marralesch besuchen werde, ist es nicht ausgeschlossen, daß der Vormarsch schon früher ohne den Sultan erfolgt. Ohne ein Eingreisen Deutschlands ist nicht zu erwarten, daß die Franzosen bis Marrakesch Widerstand finden. Madrid, 28. Sept. Die Nachrichten aus Tanger, wonach 300 Spanier ihre Stellung am rechten User des Kertflusses unter Verlust von fünf Geschützen hätten ausgeben müssen, wird vom Ministerium des Acußern energisch dementiert. Die erfundene Rede. Berlin, 28. Sept. Das Wolffsche Bureau verbrei##e#t folgende Meldung: „Verschiedene Berliner Zeitungen haben, alle aus der gleichen Quelle, über eine Rede des englischen Marine sekretärs Mesenna vom 26. ds. einen Bericht wieder gegeben, in dem von Einschüchterungsversuchen Deutsch lands usw. gesprochen wird. Auf eine von uns darüber nach London gerichtete Anfrage erhalten wir von dort von berufener Stelle den telegraphischen Bescheid, daß MeKenna kein Wort gesagt habe, das der betressenden Stelle des erwähnten Berichtes irgendwie ähnlich sei. Der Marinesekretär habe in einer Rede überhaupt weder auf Marokko noch auf Deutschland, noch auf die auswärtigen Augelegenheiten irgend welchen Bezug genommen. Auch die Londone### Morgenblätter vom 27. ds. enthalten übrigens von den Mesenna in dem oben erwähnten Berichte zugeschriebe nen Aeußerungen über Deutschland kein Wort. Man hat es dabei augenscheinlich mit einer glatten Ersin dung zu tun.“ Politische Nachrichten. Deutschlano. Berlin 28. Sept. Dr. v. Lindequists Programm. Im Reichskolonialami trat heute vormittag die vom Staatssekreiar Dr. von Lindequist ins Leven gerusene ständige Wirtschaftliche nommission der Kolonialverwaltung zu ihrer ersten Tagung zusammen. Eine Anzahl der namhaftesten Vertreter der deutschen Industrie und des deutschen Handels war erschienen. Der Staatssekretär erofsnete die Sitzungen mit einer programmatischen Rede. der fuhrte aus, daß ihm bei der Bildung der Kommission ein doppelter Gedanke geleitet habe: Einmal, sich in besonders wichtigen wirt schaftlichen Fragen den Rat namhafter Vertreter der Handels= und Industriellen=Kreise Deutschlands zu sichern, und sodann eine engere Verbindung zwischen Handel, Industrie einerseits und Kolonial= wirtschaft anderseits herbeizuführen, wie sie schon seit einer Reihe von Jahren zwischen Kolonialverwal tung und der hiesigen Lanowirtschaft besteht. Die wichtigste Aufgave der Kolonialverwaltung sei, den heimischen Marki mehr und mehr vom Ausland unabhängig zu machen, wofür eine wesentliche Voraussetzung die Schaffung guter Verkehrsmittel sei. Die von seinem Vorgänger begonnene Eisenbahnpolitit werde energisch sortgeführt werden, und zur Ergänzung habe er ein ausführliches Programm zur Hebung der Wirtschaft in den afrikanischen nolonien aufgesteut. Die neueste Handelsstatistik gebe ein günstiges Bild. Im Jahre 1910 habe der gesamte Kolontalhandel gegen das Jahr 1909 um 54 Millionen zugenommen, der Gesamthandel mit den Kolonien somit insgesamt 232 Millionen Mart betragen. In Prozenten sei der Gesamthandel der Kolonien um 31,4 Prozent gestiegen. Die Gesamtausfuhr der Rohprodukte sei allgemein im Steigen begriffen. Von 1906 bis 1910 ist die Kautschulausfuhr von 1630 auf 2900 Tonnen gestiegen. Der Anbau von Baumwolle werde durch Versuchsstationen gesördert. Oelfruchte seien 1909 für 175 Millionen Mark nach Deutschland eingeführt wor den. Steigend sei auch die Ausfuhr von Sisalhanf, Katao(3850 To. im Jahre 1910 gegen 1400 To. 1906), Kassee und Tabak. Es sei nur eine Frage von Zeit und Kapital, daß auch ein Teil des Bedarss von Schaswolle aus den Kolonien gedeckt werden könne. Die Diamantenförderung in Südwestafrika sei von ausschlaggebender Bedeutung für die Balanzierung des dortigen Haushaltsetats und führe entsprechend geleiteten Abbaugesellschaften außerdem noch betrachtliche Gewinne zu. Die Erträge der Kupferminen im Norden des Schutzgebietes würden wohl imstande sein, einen Wandel in der Abhän gigkeit von Amerika herbeizuführen. Schließlich wies Staatssekretär v. Lindequist auf die Ausbeutung der reichen Phosphatläger in der Südsee hin. Die Kolonialverwaltung werde alle Unternehmungen fördern, die aus den Kolonien Nupen brächten. Monopolartige Rechte würden bei einem derartigen Entwicklungsstadium der Kolonien im allgemeinen nicht mehr verliehen werden. Nachdem der Staatssekretär die Erschienenen zur Mitarbeit aufgefordert hatte, trat die Versammlung in die Tages ordnung ein, deren erster Punkt die Frage der Kreditorganisation der deutschen Schutz Luisburger Stadttheater. „Lohengrin“. Romantische Oper in 3 Aufzügen von Richard Wagner. ... Immer, wenn der Gralsritter üver die Bühne schreitet, wird er ein beisallsfreudiges Publikum finden, denn das Volk liebt den„Lohengrin“ mehr denn alle an deren sagenumwobenen Gestalten der Wagnerschen Muse. Es ist doch so: das Schicksal des Gralsritters und seiner Elsa bewegt stets von neuem das empfindsame Herz der Hörer und die trotz der strengen Durchführung der musikalischen Motive in Leichtverständlichkeit und Ungebundenheit dahinströmende Melodieführung wirbt dem genialen Tondichter von Vorstellung zu Vorstellung neu Freunde. Selbst wenn der Aufführung der hoheitsvolle Wurf sehlt, finden sich immer Hände genug, die den romantischen Zauber beklatschen. Wenn nun auf der Tonhallenbühne die Wagnersche Muse im Rampenlicht erscheint, so muß der Wagner= steund und-kenner seine Wünsche um ein gut Teil zurücksetzen. Es ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit, auf diesem beengten Raume die Wagnerichen Opern auch nur halbwegs zufriedenstellend herauszubringen. Nicht nur das Orchester steht unter der an Provinzbühnen üblichen Besetzung, auch der(zenische Rahmen der Aufführung leidet unter den beengten Raumverhältnissen. Davon gab die gestrige„Lohengrin“=Aufführung wieder einmal ein markantes Zeugnis. Der ehrliche Kritiker defindet sich unter diesen Verhältnissen in einer sehr unangenehmen Lage. Einmal kann er nicht gegen seine innerste Ueberzeugung an; und zum andern steht ihm der Lokalpatriotismus hart an den Fer sen. Schreibt er seiner Ueberzeugung getreu, dann wer den angeblich um das Ansehen der Stadt und des Thea ters besorgte Stimmen laut, die mit dem Brustton der Ueberzeugung von einer Schädigung der Interessen sprechen, und das große urteilslose Publikum stößt na türlich auch in das Horn, wenn es gilt, dem iyf Kritiker eins auszuwischen; schreibt er gegen seine Ueberzeugung, dann versündigt er sich an der Kunst und den Künstlern und wird seines Innenlebens nicht froh. Ich halte nichts vn iner. schmerzlosen Narkoie und glaube allen Inter 8 9 0P gebiete mit besonderer Berücksichtigung von Südwest asrika betrifst. Ueber die Beratungen, die zunächst vertraulichen Charakter tragen, wird nach Abschluß ein zu sammenhängender Ueberblick verössentlicht werden. Rußland. * Petersburg, 28. Sept. Der in der Reichs duma eingebrachte neue Etat für 1912 weist 164 316 157 Ruvel an Ausgaben auf, d. h. 5 585 957 Rubel mehr als im diesjährigen Etat. Die Mehraus gaben sind hauptsächlich hervorgerusen durch Vermeh rung der Kosten für Schiffsbauten um 283 Mill. und fur Schiffeausrustungen um 38,3 Mill. Für den Bau von Linienschiffen der Baltischen Flotte sind 29 Mill. und für den Bau dreier Linienschisse, neun Torpedovooten und sechs Unterseebooten der Schwarzen Meerslotte 22,9 Mill. Rubel vorgesehen.— Das Marineministerium hat einen Gesetzentwurf über ein fünfjähriges Bau programm für die baltische Flotte ausgearbeitet. Der Entwurf wird dem Ministerrat unterbreitet werden. Die Niellegung der Dreadnoughts für die Schwarze Meerflotte ist endgültig auf Ende Oktober fest gesetzt worden. Persien. Teheran, 28. Sept. Ein soeben aus Kum ein getrossenes Telegramm des Bachtiarenfüycers meldet einen großen Sieg der vereinigten Regie rungstruppen über Salar ed Daulehs Hauptmacht bei Bageschayi, 2 Meilen nördlich von Saweh. Feinde hatten 500 Tote, 100 wurden gefangen; die Verluste der Bachtiaren sind gering. Die Einwohner von Teheran atmen auf, da die Gefahr für die Hauptstadt vorüber ist. Damit ist der Einfall des früheren Schahs erledigt. Amerita. * Newyork, 28. Sept. Wie aus Managua, der Hauptstadt Nicaraguas, gemeldet wird, beginnen die An hänger des von den Amerikanern vertriebenen Präsiden ten Zelaya den Kampf gegen den von diesen begünstigten Präsideuten Estrada. Die Aufregung im ganzen Lande ist groß. Provinz und Nachbargebiete. f Essen, 28. Sept[Vereinsversammlung.)] Gestern sand hier die 7. Vereinsversammlung des Ruyrbezirksvereins des Vereins Deutscher Ingenieure statt. Es wurden zunachst die Tagesanlagen der Zeche„Gottfried Wilhelm“ der Essener Steinkohlenvergwerke in Augenschein genommen, wobei Herr Oberingenieur Müller die zahlreich erschie nenen Mitglieder und Gäste auf das Neue und Inter essante in freundlicher Weise ausmerksam machte. Bei der schwierigen Bodengestaltung, und weil der Schacht infolge der Lagerungsverhältnisse der Flöze mitten im Schelenberger Walde zu liegen kam, war man gezwungen, von einem Eisenbahnanschluß abzusehen und die Schachtanlage von der Aufbereitungsanlage zu trennen. Die Verbindung zwischen beiden Anlagen vermittelt eine Seilbahn von 1500 Metern Länge und einem Gefälle von 64 Metern zur Aufbereitungsanlag: hin. Namentlich wurde von den Besuchern der Zerkleinerung der Kohlen und ihrer Wäsche große Aufmerksamkeit geschenkt. Man sah, wie nach dem Waschprozeß die Korngrößen 8—30 Millimeter in die einzelnen Nußgrößen klassiert und in besondere Vorratstürme geschafft wurden. Vor dem Ve laden wurden sämtliche Nußsorten noch einmal durch ein Schwingsieb von dem in den Türmen befindlichen Gin befreit und durch Wasser abgebraust, so daß nur ein durch aus einwandfreies Produkt zur Verladung gelangt. Au der Brikettsabrik wurde Beachtung zuteil. Der Schacht ist 456 Meter tief und hat einen lichten Durchmesser vo 5,2 Metern. Die Zahl der Arbeiter beträgt etwa 110 und die Förderung täglich 1300 Tonnen.— Die sich au schließende Sitzung sand im Städtischen Saalbau unt.r der Leitung des Vorsitzenden Herrn Direktors Ploj. Mathée(Essen) statt. Unter den vom Hauptverein und den Bezirksvereinen erfolgten Eingängen fand sich wenig Bemerkenswertes. Der vom Vorsitzenden erstattete Bericht über die Hauptversammlung des Vereins D.u scher Ingenieure in Breslau sowie die Mitteilungen des Oberingenieurs Herrn Müller über die besichtigten Zechenanlagen nahmen vorzugsweise das Interesse der Anwesenden in Anspruch. * Essen(Ruhr), 28. Sept.[Glückliche Rettung.] Auf der Schachtanlage der Zeche„Königin Elisabeth" wurden zwei Bergleute durch hereinbrechendes Gestein von der Außenwelt abgeschnitten. Heute früh gelang es. die beiden glücklich zu Tage zu sördern. Sie hatten 50 Stunden eingesperrt zugebracht. Ein Hauer, der gleichfalls verschüttet wurde, konnte kurz nach dem Zusammen bruch gerettet werden. * Hagen, 28. Sept.[Tödlicher Unglücksfall.] Der 23jährige Dachdeckergehilfe Löhr sturzte, als er mit Reparaturarbeiten beschäftigt war, ab. Der junge Mann starb nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Aachen, 28. Sept.[Kaisertage.] Wie das Bürgermeisteramt mitteilt, wird der Kaiser am 18. Otto ber zu Pferde in die Stadt reiten. Die Kaiserin wird diesmal nicht mit nach Aachen kommen. Es erfolgt zunächst eine Besichtigung der Wiederherstellungsarbeiten und der Ausgrabungen im Münster. Zum Festmahl sol len etwa 250 Einladungen durch die Stadt ergehen. Nach dem Festmahl nimmt der Kaiser auf der Freitreppe des Rathauses die Gesangvorträge der vereinigten sechs grö ßeren Gesangvereine Nachens und die Huldigungen der Bevölkerung entgegen. Die Abreise erfolgt um 4 Uhr. essenten am besten zu dienen, wenn ich aus meinem Her zen keine Mördergrube mache... Die gestrige„Lohengrin“=Aufführung stand unter keinem ungünstigen Stern, aber ihr sehlte die innere Geschlossenheit und der hoheitsvolle Wurf.„Lohengrin“ muß begeistern, muß mit fortreißen und sein Schicksal muß wie ein warmer Hauch sich auf die Zuhörer legen. Von alle dem war gestern nichts zu verspuren. Das Orchester hielt sich wacker unter der seinnervigen Leitung des Herrn Alfred Fröhlich, der seine individualisie rende Kraft hergab und mit ihr glücklich an den vielen Klippen vorbei steuerte, die das innige Zusammenwirken der Vokalisten mit dem Instrumentalkörper bedrohten. Aber die Herrschaften auf der Bühne ließen sich nicht von dieser schwungvollen Leitung führen und waren aller begeisterten Auseuerung aus dem Orchester heraus zum Trotz nicht aus ihrer Lethargie zu bringen. Herr Friv Bischoff stellte den Gralsritter. Figürlich ist er aus der Rüstung heraus gewachsen, so stark, daß sein Spiel darunter zu leiden hatte. Die schmiegsame Linie des gottgesandten Ritters konnte selbst die blühendste Phantasie bei ihm nicht finden; und stimmlich gab er nicht den Schmelz und die Wärme, die diese lurische Gesangspartie nun einmal haben muß. So ging die poesieumhauchte Szene im keuschen Brautgemach verloren und in de Gralserzählung, die er mit einem annehmbaren piano einleitete, bekannte er sich unter sichtlicher Anstrengung als den gottgesandten Ritter. Für die einschmeichelndsten Liebesworte, wie für die erregten Drohungen des um sein junges Erdenglück bangenden Gralsboten blieb er mir die geeigneten Töne schuldig. Und dann muß er sich die gesangliche Unart abgewöhnen und nicht„Alsa“ sin gen. Die Elsapartie ist dankbar; sie setzt für die Vertreterin aber gereifte Bühnenerfahrung voraus. Der alles umfassenden diebe muß sie in erwärmenden, die Sinne gesangen nehmenden Weisen Ausdruck verleihen; die bitter=böse Leidenschaft in schwermütigen, lang gezogenen, dabei sein abgestimmten Tönen malen, wogegen der zün dende Haß und die entdeckte Falichheit und Niedertracht Ausdruck finden müssen in einem Sang, der den Hörer erzittern macht. Frau Agnes Wedekind=Klebe kam diesen Anforderungen nur bedingt nach. Ihrer Elsa fehlte auch im Mienenspiel die Charakterisierung der Weichheit. Sinnlichkeit. Enttäuschung und LeidenschaftLokales. D.=Ruhrort, 29. Sept. (=) Die Ruhrorter Sanitätskolonne hält am Sonntag, den 22. Oktober, auf der Mühlenweide eine größere Uebung ab, zu der auch die Vereine der Um gegend eingeladen sind. Der Plan der Uebung ist solgendermaßen gedacht: In einem auf der Mühlenweide errichteten Krankenzelt werden die bei einer in der Nähe der Stadt stattgefundenen Schlacht verwundeten Solda ten untergebracht und verbunden. Der herannahende Feind macht aber eine Rückwärtsverlegung des Kranken lagers notwendig. Zu diesem Zwecke wird nun das Vinckebassin, das als Fluß gedacht ist, überbrückt, die Verwundeten herübergeschafft und auf bereitstehende Wagen verladen, dann das Lazarett abgebrochen und der allgemeine Rückzug angetreten. f. Zum Kampfe gegen die Schwindel firmen. Die Schwindelfirmen, die eine so unheil volle, für die minderbemittelten Volkskreise, wie für den soliden Handel gleich nachteilige Wirksamket entfalten. leben von der Vertrauensseligkeit und der Unvorsichtig keit des Publikums. Daher ist eins der wichtigsten Mittel im Kampse gegen die Schwindelfirmen die Aufklärung des Publitums. Diese Aufklärungsarbeit wird unter tatkräftiger Unterstützung der Presse, namentlich auch von den öffentlichen Rechtsauskunfts stellen geleistet. Neuerdings finden die Rechtsauskunftsstellen in diesen Bestrebungen erfreuliche Unter stützung auch bei den Detaillistenvereinen und bei den sonstigen kaufmännischen Verbänden und Vertretungen. Gerade das Zusammenarbeiten von Rechtsauskunfts. stellen und Detaillistenvereinen hat sich als erfolgreich erwiesen. So ist beispielsweise an manchen Orten das gegen die Schwindelsirmen herausgegebene Flugblatt des Verbandes der deutschen gemeinnütz gen und unpar. leiischen Rechtsauskunftsstellen„Zur Warnung"(zu beziehen durch die Geschäftsstelle des Verbandes, Lübeck, Parade 1) von den Detaillistenvereinen in großen Mas sen verbreitet worden. Dadurch wird das Publikum zur Vorsicht und Zurückhaltung gegenüber Vertretern unbe. kannter auswärtiger Geschafte veranlaßt. Sofern aber dennoch ein Minderbemittelter einmal einer Schwindelfirma zum Opfer gefallen ist, wird ihm durch das Flug blatt anheimgegeben, sich sofort und nicht erst, wenn es zu spät ist, Rat und Beistand von der össentlichen Rechts auskunftsstelle des Ortes zu erbitten. Der Rechtsschutz der Unbemittelten und der Schutz des heimischen Geschäfts verkehrs vor auswärtiger Schmutzkonturrenz fordern in gleicher Weise die Bekämpfung der Schwindelfirmen. Daher erscheint ein Zusammenarbeiten zwischen Rechts auskunftsstellen und kaufmännischen Verbänden auf diesem Gebiete durchaus geboten. Auch die städtische gemeinnützige und unparteiische Rechtsauskunftsstelle im Duisburger Verwaltungsgebäude II sucht an ihrem Teile zur Aufklärung des Publikums und zur Betämp fung jener gemeingefährlichen Firmen mit beizutragen. !! Der übereilte Ankauf von Kartof seln! Es wird von verschiedenen Seiten abgeraten, jetzt schon mit dem Einkauf von Kartoffeln für den Winter zu beginnen. Die Kartoffelernte ist in Hol land, Magdeburg usw. in diesem Jahre außer ordentlich günstig ausgefallen und da die Brennereien auch einen großen Teil zurückhalten, wird voraussichtlich viel Mais und Getreide zur Brennerei ver wendet. Diese Maßnahme läßt darauf schließen, daß die Kartoffelpreise sich noch einen Teil billiger stellen werden. * D.=Meiderich, 29. Sept. Das Presbyterium der evang. Gemeinde hielt in dieser Woche eine außerordentliche Sitzung ab, um u. a. Friedhofs= und Wochenblatisange legenheiten zu besprechen. Eine Repräsentautensitzung soll bald folgen. Silberne Hochzeitsfeier. Ihre Silberhochzeit seierten in dieser Woche die Eheleute Hermann van der Laden und Frau(Unter den Ulmen). * Wassermangel und Hauswäsche. Wir erhalten folgende Zeilen:„Zu unsern heutigen Wasser verhältnissen ist noch zu bemerken, daß die Beschaffenheit des Leitungswassers sich im hiesigen Stadtteil für die Hausfrauen recht unliebsam bemerkbar macht. Die Wäsche zeigr namentlich, wenn sie, wie das gewöhnlich üblich ist, über Nacht in der Lauge stehen bleibt, braune Flecken, die nur mit großer Mühe wieder zu entsernen sind. Da nun verschiedene Hausfrauen diesen Umstand auf eine schlechte Beschaffenheit der Seife zurückführen, muß hier zur Aufklärung gesagt werden, daß in diesem Falle lediglich die Wasserverhältnisse Schuld tragen. * Duisburg, 29. Sept. + Dererste diesjährige Kammermusil abend, welcher am nächsten Dienstag in der„Societät“ stattfinden wird, erhält durch die Mitwirkung des Herrn Geh. Hofrais Pros. Dr. Max Reger ein besonderes Geprage. Bekanntlich ist Herr Pros. Dr. Reger seit kurzem Generalmusikdirettor in Meiningen, wo er als Nach solger Withelm Bergers, Steinbachs und Bülows wirtt. Herr Pros. Dr. Reger wird nicht nur eigene Komposttionen spielen, sonvern namentlich als Interpret Bach scher und Brahmsscher Werte austreten. Wie bekannt, ist Reger als Bachspicter unvergleichlich, und so dürste seine Wiedergabe von vier Präludien und Jugen aus dem wohltemperierten ulavier den Glanzpunkt des Abends bilden. Der Kunstter spielt aus dem ersten lichteit. Ueber ihre stimmliche Beanlagung wird spater noch ein Wort zu sagen Gelegenheit sein. Aber den Gretchenflechten konmie ich keinen Geschmack abgewinnen. Eine geistig durchgearbeitete Leistung muß auch die Vertreierin der Ortrud geben. Die hinterlistig-nieder trächtige Art des Charaliers, die gefausuchtige und kalt berechnende Weivesnatur, die versengende Glut der Lei denschaft, der vernichtende Grol und die verzehrende Eisersucht—— diese Stala mun sie durchtaufen. Zweiselsohne eine sehr schwere Partie. Fräulein Cäcilie Baa stellte sich uns erstmatig in dieser Rolle vor; sie war ein Prüsstein für die Sangerin und Schauspielerin und im aulgemeinen schnitt die Künstlerin nicht übel ab, wenngleich noch mancher Wunsch ungehoben blieb. Ihrer Stimme mangelt das Dämonische für diese Partie. Mit der Wiedergabe dieser drei Hauptrollen siel die Aufführung. Eine sehr sompathische und abgerundete Leistung schuf Herr Erich Hausstaengl als König Heinrich: nur schien mir, als wenn stellenweise die Alzeutuation etwas übertrieven klang. Herr Rudolf Gerhar: hatte als Telramund einige glüaliche Momente, wenn gleich sein Spiel nicht immer befriedigte und zuweilen die Sicherheit vermissen ließ. Stimmlich hinterließ er einen guten Eindruck; sein Organ ist wohllautend und entbehrt nicht der Modulation. Lobend muß auch der Heerrufer des Herrn Richard Hedler genannt wer den. Nicht befriedigend waren die Chöre, die zweimal bös entgleisten und im Zusammenspiel die Einheitlichtett nicht wahrten. Recht nett sangen die Edelknaben. Der Regie, die Herr Rudols Leifler leitete, muß man Anerkennung zollen; was in diesem Rahmen geboten wurde, war das Erreichbare. Nur in der Beleuch tung haperte es wieder bedenklich. Und daß im ersten Akt die Heerrufertrompeter streitten, kam nicht auf ihr Konto. Das ausverkaufte Haus zeigte sich beisallsfreudig: allerdings muß betont werden, daß wieder das entbusigs mierte junge Volk auf dem Olymp über die Gebühr sich kräftig an dem Beifall beteiligte, im übrigen von einer mitfortreißenden Stimmung im Hause nichts zu merken war. Haus Hugo Kloppert. Teil des Bachschen Werkes die Präludien und Fugen in F-Moll. Fis=Moll. Fis=Dur und Cis=Moll. Einen reizvollen Genuß werden auch die Brahmsschen Variationen über ein Themavon Haydn für zwei Klaviere bieten, welche Herr Prof. Reger mit dem Pianisten Herrn Willy Jinkein spielen wird. Die beiden Künstler sind in einer längeren Tournee vortrefflich miteinander eingeübt. Es sei noch bemerkt, daß zu dem Abend auch Schülerkarten zum Preise von 2,15 Ml. ausgegeben werden. * Schaufliegen in Rasselberg. Am kommenden Sonntag werden die Verkehrsvereine Mülheim und Duisburg auf dem Rennplatz am Solbad Rasselberg ein Schaufliegen veranstalten. U. a. wird der rheinische Flieger Bruno Werntgen teilnehmen, der schon mehrere erfolgreiche Flüge aufzuweisen hat. Die bereits vor einiger Zeit geplante Veranstaltung mußte leider ausfallen. Die beiden Verkehrsvereine haben die Garantien übernommen und außerdem je 1500 Mark gezeichnet. (, Zum Tode des Arbeiters Meierling. Wie verlautet, ist der gestern verhaftete Arbeiter Brackhagen bereits wieder aus der Haft entlassen worden. * Hamborn, 29. Sept. Vermißt wird seit dem 20. d. Mts. der 40 Jahre alte Bergmann Karl Simon, der Körnerstraße 44 gewohnt hat und ohne Grund seiner Wohnung ferngeblieben ist. Er ist 1,70 Meter groß, hat dunkelblondes Haar, blonden starken Schnurrbart. Er trug bei seinem Weggange grauen Joppenanzug. An der linken Hand hat er 2 verkrüppelte Finger. Sportnachrichten. * Duisburg, 29. Sept. Vaterländische Festspiele. Die Teilnehmer am Radrennen treten am nächsten Sonntag um 3 Uhr am städtischen Spielplatz an der Lotharstraße an. Um 3,15 Uhr machen sie eine Auffahrt aus dem Platz und fahren dann in geschlossenem Zuge zum Grunewald zum Start. Das Ziel ist ebensalls am Grunewald. * Johannisthal, 28. Sept. Heute herrschte ein Sturm von 17 Sekundenmetern, und es regnete ab und zu. Trotzdem sind schöne Flüge gewesen. Witte ist 83 Minuten geflogen, Pietzschker 66 Minuten, Hoffmann 65, Suvelack 57, Schauenburg 49. Fräulein Beese machte nur einen Flug als Passagier. Durch seine Kühnheit ist Witte vom 6. Platz, wo er bisher war, auf den 4. Platz gekommen, sodaß das Gesamtresultat jetzt folgendermaßen ist: 1. Pietzschker mit einer Gesamtflugdauer von 10 Stunden und 14 Minuten, 2. Suvelack 9 Stunden und 31 Minuten, 3. Fräulein Beese 8 Stunden und 53 Minuten, 4. Witte 8 Stunden und 18 Minuten, 5. Grulich 7 Stunden und 45 Minuten. * Fräulein Lagler aus Prag hat aus dem Flugselde Mars auf einem Gradeeindecker die Bedingungen für die Pilotenprüfung erfüllt. Die Dame flog in etwa 100 Meter Höhe und landete in elegantem Gleitjluge. * * Das neue Zeppelin= Luftschiff, das für die preußische Heeresverwaltung bestimmt ist, wird ausangs nachster Woche die erste Probefahrt unternehmen. Die militärische Abnahmekommission trifft in den nächsten Tagen in Friedrichshafen ein. Der Untergang der„Liberté“. * Paris, 28. Sept. Der bevorstehende Ministerrat wiro daruber entscheiden, ob Marineminister Delcasse gut beraten war, als er dem Admical Bellue, dem nommandanten des zweiten Geschwaders, befahl, die von diesem ins Wert gesetzte Ausladung bedenklicher Pulversorten aus allen vor Toulon liegenden Kriegsschissen zu unterbrechen. Der Marineminister beyarrt nämlich, den Mittagsblättern zufolge, entgegen Bellue darauf, daß alle Putversorten einwandfrei seien. Nach den amtlichen Berichten der Hafenbehörde von Toulon wird der Abbruch des Wracks der„Liberte" ungefähr ein Jahr dauern. Die im Innern noch eingeschlossenen Leichen werden kaum vor einigen Tagen gevorgen werden können. Die Sprengstücke des Schisses, die nach allen Seiten umherflogen und auf den Grund der Reede sanken, bilden eine ernste Gefahr für die Schiffahrt. Die Rede von Toulon if durchweg kaum über 10 Meter tief und die großen Schlachtschisse haben unter ihrem Kiel kaum einige Zentimeter Wasser. Man wird jedes einzelne dieser Sprengstücke heben müssen. Marineminister Delcassé erklärte bei seiner Rückkehr nach Paris, die bei der Explosion der„Libert““ verlenten 130 Mann befänden sich außer Lebensgefahr, das Schicksal von etwa 20 anderen Verwundeten sei noch ungewiß. Die Panzer„Verité" und„Démocratic“ werden in 10 Tagen, die„République“ in zwei Monaten wieder instand gesetzt sein. Toulon, 29. Sept. Aus den Trümmern der„Liberts“ sind gestern 27 Leichen, darunter die eines Offiziers, geborgen worden. Unwetternachrichten. Aus Portugal, Italien und vom Balkan kommen Meldungen über gewaltige Unwetter, denen in all den genannten Gebietsteilen Menschen zum Opfer gesauen sind. * Lissavon, 28. Sept. Die Zeitung„O Mundo“ meldet, daß die kleine Kustenstadt Espinho an der Eisenbahn Lissavon—Porto durch eine surchtbare Sturmsint vollstandig zerstört wurde. Das Wasser drang bis tief in das Innere der Stadt und schwemmte zahlreiche Hauser hinweg. Viele Personen fanden bei der Kulastrophe' den Tod. * Belgrad, 28. Sept. Hestige Gewitter haben große Strecen Serbiens verwüstet. Bei Pirot wurde die Bahnstrecke auf mehrere Rilometer Länge überschwemmt. Blitzschläge töteten drei Personen, zwei Militarposten wurden verwundet. Neueste Drahmnachrichten. * Berlin, 29. Sept. Die Morgenblätter melden: Auf dem Zentrumsparteitag für den Regierungsbezirk Aachen hatte der Landtagsabgeordnete Dr. Bell behauptet, bei den Reichstagswahlen von 1907 wäre von sozialdemotratischer Seite dem Zentrum ein Bündnis angeboten worden, das das Zentrum einmütig ablehnte. Diese Beyauptung wies der sozialdemokratische Parteivorstand als unrichtig zurück. Ein Aachener Zentrumsblatt hielt die Behauptung Bells unter Hinwers aus einen Briei Bebels aufrecht. Darauf erklärte die sor Pattei, der Brief Bebels sei lediglich eine Antwort auf ein verträuliches Schreiben des Abg. Müller=Fulda an den Genossen Singer gewesen. Der„Vorwärts“ gibt nun eine genaue Darsiellung der damaligen Verhandlung. Aus der Kor respondenz des Abgeordneten Müller=Fulda mit den Genossen Bevel und Singer geht hervor, daß das sammengehen des Zentrums und der Sozialdemokratte bei den Stichwahlen nicht von Singer oder Bebel, son dern von dem Abgeordneten Müller=Fulda in einem 17 Inisburg Kahrortet Reilung, Keibericher Heilung und Neue Fömberger Feilung. Freitag, den 29. September 1911. Nr. 457.— 38. Jahrgang. Der I 6 ∆ 05 WioSorits StUse ist ein vornehmes und praktisches Kleidungsstück. Die Form ist ein- oder zweireihig, mit breiten Stoffbesätzen, ohne Futter, mit weitem Rücken, langem Schlitz. Aussergewöhnlich grosse und feine Knöpfe sind Haupterfordernisse des modernen Ulsters. Als moderne Stoffe kommen graue, grüne, olive und braune, hell- und mittelfarbige, uni und klein gemusterte Phantasiestoffe In deutschen und englischen Fabrikaten in Frage. Preige: Nlle 10,00%, 36%,48,500 Feinste Ausführungen, wirklicher Ersatz für feine Massarbeit, feinste deutsche und englische Stoffe. Mk. 55%%, 60%%, 650%, 7000 bis 12000, WuV VErte Bulcburg Beekstr. 35. Schlungenlist. Erzählung von F. Arnefeldt. (26. Fortsetzung.) „Und Sie waren auch oben?“ „Gewiß, lange freilich nicht, denn es ward ja nun ein schreckliches Kommen und Gehen,— der Doktor,— ich holte die Polizei— ach, es war fürchterlich.“ „Glaub's, glaub's,“ nickte Herr Schnitzler,„die arme Frau! Und sie lebt nun hier so ganz allein?“ „Ganz allein.“ „Kommt denn niemand zu ihr?“ „Der Doktor und der Rechtsanwalt: wer sollte denn kommen? Sie kennt ja hier wenig Menschen. Die Herrschaften lebten wie die Turteltauben, die brauchten keinen andern.“ „Und sie fährt auch gar nicht aus?“ „Nach dem Gericht ist sie gefahren und auch auf den Kirchhof, sonst nirgends. Sie nimmt aber immer die Auguste, was die Jungser ist, mit, weil sie sich fürchtet, der Stiessohn könne ihr begegnen und ihr etwas tun.“ Herr Schnitzler unterhielt sich noch ein Weilchen mit den beiden Männern, sah sich die Villa genau von allen Seiten an und schlenderte dann gemächlich weiter. „Es ist mir kaum zweifelhaft, berichtete noch an demselben Tage Herr Mellin dem Justizrat,„daß Frau Helldorf den Mörder eingelassen hat, während sie den Portier nach dem Torweg sandte und ihn dort eine Weile sesthielt: sie hat ihn dann ins Haus geschmuggelt und er hat sich entsernt, wührend das ganze Personal im ersten Eutsetze.; über die Katastrophe zusammengelausen war.“ „Ganz richtig,“ nickte der Justizrat, der inzwischen eine Unterredung mit dem Angellagten gehabt und auch die moralische Ueberzeugung von der Wahrheit seiner Darstellung erlangt hatte,„aber wer ist esk, Wo finden wir ihn? Dieselben Fragen, nur noch stürmischer und angstvoller, richtete Aline an den Deiektiv, erhielt darauf aber nur immer eine Antwort:„Geduld, Geduld, wir werden es erfahren, Frau Helldorf muß nur erst sicher werden: für jetzt ist sie noch zu sehr auf ihrer Hut, denn sie schließt sehr richtig, daß sie beobachtet wird.“ Es vergingen Wochen, ohne daß die geringste Veränderung eintrat. Frau Alton und Ludov ka waren in Verzweiflung, Aline zeigte sich äußerlich gesaßt, litt aber im Innern um so größere Qualen, und Dr. Helldorf besand sich sast unausgesetzt auf Reisen. Er hatte auf den Rat des Justizrats wegen des binterlasseneu Vermögens seines Vaters mit dessen Witwe einen Prozeß angesangen, obwohl ihm dies sehr widerwärtig und Erler auch überzeugt war, daß er damit abgewiesen wurde. Es lag ihm jedoch daran, Melanie zu verhindern, daß sie von der Erbschaft etwas verschleppe und Berlin verlasse, obwohl sie gar keine Anstalten zu machen schien, ihre tiese Zurückgezogenbeit aufzugeben. Daneben war Dr. Helldorf bemüht, Beweise dafür Leizubringen, daß seine Stiefmutter identisch mit einer gewissen Adelbeid von Ferbitz sei, die er in Breslau unter für sie sehr ungünstigen Umständen kennen gelernt. Der Untersuchungsrichter hatte seine Angaben darüber mit einem ungläubigen Lächeln und vieldeutigem Achsel gucken ausgenommen und ihm entzegengehalten, das Frau Helldorf ihm bereits die genauesten, beglaubigter. Nachweise über ihre Herkunft und ihr Vorleben gegeben habe. Nun reiste Dr. Helldorf nach Breslau, er suchte auch die Garnisonstädte auf, wo Otto damals Adelheid von Ferbitz kennen gelernt, aber nirgends leß sich ein Beweis dafür finden, daß diese Adelheid eigentlich Melanie von Rainauer heiße, ja, er entdeckte kaum noch zemand, der sich der Schauspielerin und Deklamatorin genau genug erinnerte, um es unternehmen zu wollen, vor Gericht als Zeuge für ihre Identität auszutreten. Eine Reise nach Interlaken, wo sein Vater Melanie kennen gelernt, hatte ebensowenig Erfolg und eine Anfrage bei der in der Rheinprovinz ansässigen Familie Rainauer wurde kurz und abweisend mit dem Bescheide beantwortet, die Tochter eines Veiters sei sehr jung ins Ausland gegangen und man habe nichts wieder von ihr gehört. Diese Auskunft deckte sich aber beinahe vollständig mit Melantes Angaben. Was war zu tun? Die Voruntersuchung, welche nicht allzuviel Zeit in Anspruch genommen hatte, war beendet und der Fall dem Schwurgericht überwiesen worden. Unter den obwaltenden Umständen mußten alle Beteiligten es für eine günstige Fügung ansehen, daß die nächste Schwurgerichtsperiode sehr bald eröffnet werden sollte und Otto Gerbards Prozeß einer der ersten in der Reihe der zur Verhandlung kommenden Kriminalsälle war. X. Obwohl der Rentier Helldorf und seine Frau in Berlin sehr wenig bekannt gewesen waren, hatte der an jenem verübte Mord doch eine große Aufregung in allen Schichten der Gesellschaft hervorgerufen, wie dies bei allen in ein gewisses Dunkel gehüllten Verbrechen der Fall ist, und in noch erhöhtem Maße, wenn, wie hier, der Täter den höheren Ständen angehört. Der Audrang zu der Verbandlung war sehr groß, und es fand sich zum Teil ein Publikum ein, wie man es in den Schwurgerichtssälen sonst nicht sieht. Auch Frau Alton war mit ihrer Tochter und Nichte erschienen, da beide junge Mädchen ihr erklärt hatten, sie suhlten sich außerstande, im Hotel den Ausgang der Verkandlung abzuwarten. Justizrat Erler hatte ihnen Plätze verschafft, auf denen sie wenig von den neugierigen Blicken des Publikums belästigt wurden, und doch alles üverschauen, ja sogar von dem Angeklagten gesehen werden konnten. Er selbst führte sie dorthin und verfügte sich dann an seinen Platz im Gerichtssaal. Die Sitzung wurde eröffnet, die Geschworenen wurden ausgelost, die Zeugen vereidet und der Angeklagte hereingefuhrt. Während dies geschah und die Blicke der drei Tamen sich auf Otto richteten, der bleich, aber mit edlem Anstand zwischen seinen Wächtern einherschritt und dessen Auge ruhig die Kopf an Kopf gedrängte Menge überflog, nahm dicht binter Aline ein Herr Platz, dem durch irgendeine Vergünstigung dieser bevorzugte Platz angewiesen sein mußte. Das junge Mädchen bemerkte ihn nicht sogleich, ihre Augen hingen gespannt an dem Gesicht des Angeklagten. Jetzt war er auch ihrer gewahr geworden, ein lebhafter, sprechender Blick slog zu ihr und ihren Begleiterinnen hinuber. Ludovila fuhr auf und ließ Fächer und Riechsläschchen, die sie in der Hand hielt, fallen. Ehe sie sich bücken konnte, hatte der hinter ihnen sitzende Herr die Sechen ausgehoben und ihr mit einer artigen Verbeugung überreicht. Jetzt wandte sich auch Aline um und beide erkannten in ihrem Nachbar einen Herrn, den sie tags zuvor ein paarmal im Speisesaal ihres Hotels bemerkt hatten. Auch er schien sie zu erkennen und dies durch die Art und Weise, wie er sie begrüßte, ausdrücken zu wollen, es war jedoch jetzt keine Zeit, sich bei solchen Nebendingen aufzuhalten, denn die Anklageschrift ward verlesen. Dieselbe stützte sich vollständig auf die Anschauungen, welche der Untersuchungsrichter nach dem vorgefundenen Tatbestand und den Aussagen der Frau Helldorf und sämtlicher Diener sich von dem Vorfall gebildet hatte. Otto Gerhard ward angeklagt, den Rentier Helldorf infolge eines zwischen ihnen stattgehabten Streites mit einem in seinem Bereiche befindlichen Dolche erstochen zu haben. Die Anklageschrift schilderte den Hergang so anschaulich, daß Richter, Geschworene und Publikum kaum zweierlei Meinung über den Fall haben konnten, und man sich fragte, wozu eigentlich noch eine weitläufige Verhandlung stattsände, da die Sache ja klar zutage liege und hier von einem Mord im eigentlichen Sinne des Wortes nicht die Rede sei. Desto größer waren Ueberraschung und Spannung, als nun der Angeklagte ausgerufen ward und auf die Frage, ob er sich schuldig bekenne, den Rentier Helldorf am Abend des 16. August in dessen eigenem Zimmer und mit dessen eigenem Dolch erstochen zu haben, mit einem festen Nein antwortete. „Sie geben doch aber zu, an jenem Abend in der Villa Helldorf gewesen zu sein und Herrn Helldorf gesprochen zu haben?“ versetzte der Präsident. „Das erstere gebe ich zu, das letztere nicht,“ war die Antwort.„Ich habe Herrn Helldorf nur als Leiche wiedergesehen.“ „Sie leugnen, ihn gesprochen und mit ihm einen Streit gehabt zu haben?“ „Ich habe ihn nicht gesprochen.“ „Die Diener haben aber laute Stimmen gehört.“ „Ich hatte eine etwas lebhafte Auseinandersetzung mit Frau Helldorf, die mich empfing, während ihr Gatte einen verspäteten Nachmittagsschlaf hielt, wie sie sagte.“ „Und wesbalb stritten Sie mit der Dame?“ „Es betraf Dinge, welche in der Vergangenheit liegen.“ „Sie kannten also Herrn und Frau Helldorf von früher:“ „Herrn Helldorf kannte ich als den Vater meines Freundes, des Dr. Helldorf, ich habe ihn früher in Breslau, als er seinen Sohn dort besuchte, und später noch einmal hier in Berlin gesehen; seine Frau—“. Er hielt inne, er suchte augenscheinlich nach den richtigen Worten für das, was er zu sagen hatte. „Weiter!“ gebot der Präsident. „Seine Frau habe ich zuerst in Glatz und Neiße unter dem Namen Adelheid von Ferbitz kennen gelernt.“ „Frau Helldorfs Mädchenname ist Melanie von Rainauer,“ wandte der Präsident mit einem Tone ein. der nicht ganz frei von Sarkasmus war. „Möglich, daß dies ihr wahrer Name ist: als Schauspielerin und Deklamatorin nannte sie sich Adelbeid von Ferbiv.“ „Wodurch wollen Sie diese Bebauptung beweisen?“ Durch das Zeugnis meiner Augen und Ohren, die Teisct und Bümmne der Adahed von Ferih wichen erkannt haben, durch das Zeugnis von ein paar ehemaligen Kameraden, die ebenfalls viel in ihrer Gesellschaft verkehrt haben und sie wiedererkennen werden, durch das Zeugnis des Dr. Helldorf, der mit Schreck und Empörung Adelheid von Ferbitz als Gattin seines Vaters wiedererkannt hat vor allen Dingen aber durch ihr eigenes Zugeständnis.“ „Frau Helldorf hätte Ihnen das zugestanden? Wann?“ „Bei der Unterredung, die ich mit ihr hatte, ehe ich in das Zimmer gestoßen ward, wo Herr Helldorf ermordet lag.“ „Sie beharren bei dieser Behauptung? Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß dieselbe in hohem Grade abenteuerlich klingt.“ Gerhard zuckte die Achseln.„Nichtsdestoweniger ist es der wahre Sachverhalt. Es ist nur natürlich, daß abenteuerliche Dinge vorgehen, wenn man mit einer Abenteuerin zu tun hat.“ „Wen meinen Sie damit?“ fragte der Präsident. „Wen anders als Frau Helldorf, alias Adelheid von Ferbitz, alias Melanie von Rainauer,“ rief Otto Gerhard, pestiger werdend. „Mäßigen Sie sich,“ sagte der Präsident mißbilligend,„und erzählen Sie in angemessener Weise, was Sie zu sagen haben.“ „Gut,“ erwiderte Gerhard, sich zur Ruhe zwingend, gich will mich möglichst kurz zu fassen suchen. Ich habe Ihnen bereits gesagt, daß mein Freund, der nach mehrjähriger Abwesenheit von Europa heimkehrte, empört war, in der Frau, die sein Vater inzwischen geheiratet hatte, die ihm von Breslau her bekannte, übel beleumundete Adelheid von Ferbitz wiederzufinden. Er kämpfte mit sich, ob er seinen arglosen Vater aus dem süßen Traum, in den ihn diese zweite Ehe gewiegt hatte, wecken sollte oder nicht, und hatte doch Bedenken, ihn in den Händen einer Frau zu lassen, von der er sich das Schlimmste versehen zu müssen glaubte. Während er noch schwankte und sie ihm gegenüber die bekehrte Sünderin spielte, spann sie schon das Netz, in das sie ihn verstricken wollte. Sie wußte dem betörten Gatten eine Szene vorzuspielen, die ihn glauben ließ, der Sohn habe sich in unlauteren Absichten der Frau seines Vaters genaht. In blindem Jorn wies ihn der leptere aus dem Hause und Frau Melanie wußte jeden Annäherungsversuch des Stiessohnes zu vereiteln; sie hatte den doppelten Zweck erreicht: sich den Ankläger vom Halse zu schaffen und den rechtmäßigen Erben des großen Helldorfschen Vermögens beiseite zu schieben. Herr Helldorf machte ein Testament zugunsten seiner Frau und ließ dies Erwin durch seinen Rechtsanwalt anzeigen.“ „Und Sie wollten Ihrem Freunde zu Hülfe kommen F“ „Ja. Ich kam eigens zu diesem Zwecke von Wiesbaden hierher. Mehrmals ging ich nach der Heldorfschen Villa, wurde jedoch immer wieder abgewiesen; um so mehr überraschte es mich, eine Einladung zum Tee zu erhalten.“ „In welcher Form?“ Durch einen Brief von Herrn Helldorf.“ Dr. Helldorf wußte von der Einladung!“ „Rein: ich fürchtete seine Einwendungen und hiffte, ihn auch mit dem Ergebnis meines Gesprächs mit Herrn Helldorf zu uberraschen; ich habe aber Herrn Helldorf nicht gesprochen.“(Fortsetzung folgt.) 2363 Die neue Verdingungsordnung der Stadt Dresden. An: 1. Mai 1907 führte Dresden das Mittelpreisverjahren unter beschränkter Mitwirkung gewerblicher Sachverständigen mit einer Gultigkeitsdauer von 4 Jah ren ein. Die gemachten Ersahrungen sind sorgfältig registriert worden und veranlaßten den Oberbürgermeister Dr. Beutler am 10. September 1910, das Versassungs amt der Stadt Dresden zu beauftragen, dem RatVortrag über eine Abänderung der Bestimmungen zu erstatten, damit mit dem Ablauf am 1. Mai 1911 eine neue Ordnung eingeführt werden könnte. Die neue, nun in Kraft befindliche Ordnung zeichnet sich durch einen reinen Wil len aus, gründlich mit den schweren Schäden des Sub missionswesens zu brechen. Grunosätzlich wird der angemessene Preis bezahlt und alles vorgesehen, um die Redlichkeit und Tüchtigkeit zu fördern und die Unredlichteit und Untüchtigkeit auszuschließen. In§ 22 der Ordnung wird es als das Interesse der Stadtgemeinde bezeichnet, daß eine„gute und tüchtige Arbeit unter Verwendung besten Materials geliesert und alle beteiligten Gewerke und Arbeiter angemessen entlohnt werden.“ „Die Vergebung an Generalunternehmer ist ausgeschlossen," heißt es kurz und bündig in§ 5. Ausgeschlos sen von der Vergebung sind Unternehmer,„über deren Vermögen das Konkursverfahren schwebt oder innerhalb zweier Jahre vorher geschwebt hat“,„die innerhalb zweier Jahre vorher den Offenbarungseid geleistet haben“,„die ihren gesetzlichen Pflichten gegenüber ihren Angestellten und Arbeitern gewohnheitsmäßig nicht nachkommen, die untarifliche oder nicht ortsübliche Löhne zahlen",„von denen bekannt ist, daß sie in der Erfüllung ihrer öfsentlichen oder privaten geldlichen Verpflichtungen andauernd unzuverlässig oder unpünktlich sind(§ 8).“„An Unternehmer, die als unzuverlässig und leistungsunfähig bekannt sind, darf keine Vergevung erfolgen, auch wenn ihr Angebot sonst preiswürdig und annehmbar ist“. (§ 12). In der Regel dürsen nicht berücksichtigt werden Personen oder Firmen, die unnötigerweise Ausländer beschäftigen oder ihre Arbeiten und Lieferungen ganz oder teilweise in Strasanstalten ansertigen lassen. Ausgeschlossen sind auch solche Angebote, die die„Merkmale des unredlichen Wettbewerbs oder ungenügender Arbeitserfahrung an sich tragen“(§ 134). Die Vergebungen sind nach Fächern und innerhalb derselben in kleine Lose zu zerlegen,„damit auch den wirtschaftlich schwä cheren, aber technisch leistungssähigen Gewerbetreibenden mied Handwerkern die Beteiligung ermöglicht wird". (§ 17). Die vergebende Stelle handhabt die Vergebung von Anfang bis Ende unter gutachtlicher Mitwirkung von Sachverständigen. Dieselben arbeiten vor der Ausschreibung an der Aufstellung der Kostenvoranschläge mit; insonderheit füllen sie die Preise aus. Eine Abschrift desnostenvoranschlages ohne Preise ist der Verdingungsanschlag oder wie ihn die neue Ordnung jetzt nennt„die Preisliste". Die Sachverständigen prüsen sodann die einlaufenden Angebote, geben Gutachten über die auszuschließenden Bewerber ab und sind schließlich bei der Abnahme gutachtlich tätig. Sie haben keine Entscheidung, sondern stehen den entscheidenden Stellen gutachtlich zur Verfügung. Sie werden von der Stadtvertretung nach Anhörung der Innungen auf 3 Jahre gewählt und empfangen für ihre Tätigkeit eine Vergütung von 2.50 Mark pro Stunde. Es ist dem Rat erlaubt, weil sie von öffentlichem Wettbewerb ausgeschlossen sind, ihnen freihändig einen Auftrag zu überweisen, weil es anders nicht möglich ist, tüchtige Gewerbetreibende als Sachverständige zu gewinnen. Sie werden vereidigt. Einen völlig neuen Schritt stellt die Vergebung zu vom Rate bestimmten Preisen dar.(§ 4). Er beschränkt sich auf gewisse Nahrungsmittel, kann aber auch auf andere Waren ausgedehnt werden. Der Rat setzt die Preise nach Anhörung der Sachverständigen fest. Die Mitwirkung der Sachverständigen kann in geeigneten Fällen ersetzt werden durch amtliche Auskünfte amtlicher Vertretungen von Handel, Industrie, Gewerbe und Handwerk. Hierunter sind Handwerkskammern, Innungen und auch das sächsische Submissionsamt zu verstehen. Die Zulassung zum engeren Wettbewerb ist abhängig von der Eintragung in eine Unternehmerliste. Ueber Anträge auf Eintragung, sowie über Streichung entscheidet der Rat.„Mit der Zuziehung von Sachverstän digen“, so schreibt das Verfassungsamt in seinem Reserat, haben die Geschäftsstellen im allgemeinen gute Erfahrungen gemacht. Die Tätigkeit der Sachverständigen beschränkte sich bisher regelmäßig nur auf die Prüfung und Begutachtung der eingegangenen Angebote und die Abnahme der Arbeiten und Lieferungen. Schließt man aber das Mittelpreisverfahren aus, setzt man also an Stelle des Zusalls die Auswahl unter den eingegangenen An geboten nach den Grundsätzen der Güte der Waren, der Preiswürdigkeit und der Zuverlässigkeit des Unternehmens, so möchte man den Unternehmern auch die größt mögliche Gewähr dafür geben, daß der Rat der Stadt gut und sachgemäß beraten ist..“. Die neue Dresdener Ordnung erfüllt den größten Teil der Handwerker forderungen, soweit sie nach dem heutigen Stand der Erfahrungen als berechtigt und erfüllbar gelten können Sie ist im Vorsatz aufgebaut, das Verdingungswesen durch gemeinschaftliche, auf gegenseitigem Vertrauen begründete Arbeit von Verwaltung und Gewerbe zu regeln. Dies ist die grundsätzliche Hauptforderung des Handwerks. Es kann kein Vertrauen entstehen, wo die Entscheidungen aus mangelhafter Sachkenntnis und unter Ausschaltung der gutenElemente im Gewerbe, also einseitig, gebildet werden. Einen besonderen Vorzug scheint die Verwaltungsorganisation Dresdens durch das Versassungsamt zu haben. Dasselbe steht vollständig unpar teiisch über den Interessen der Verwaltungszweige und der Allgemeinheit. In der neuen Ordnung prägt sich dies sehr vorteilhaft aus, indem rein sachlich über die zur Frage stehenden Interessen entschieden und eine Ordnung aufgestellt wird, die nach allen Seiten gerecht wirkt. Im Gegensatz hierzu leuchtet ein, daß Submissionsordnun gen, die von den zuständigen Verwaltungszweigen aus. gearbeitet werden,(wie das meistens der Fall ist) viel fach einseitige oder vermeintliche Interessen der Verwaltung festzulegen sich bemühen. Die Allgemeinheit kann hieraus selten Nutzen ziehen, weil das Gewerbe eben auch ein Teil der Allgemeinheit ist, an dessen Wohlergehen das Ganze interessiert ist. des neugevorenen Kindes nicht vorschriftsmäßig dem Kreisarzt angezeigt. Sie beschränkte sich lediglich darauf, der Mutter des Kindes am siebenten Tage anzu empfehlen, mit dem Kinde zum Knappschaftsarzte zu gehen. Runmehr ist das Kind nach der Bekundung eines Augenarztes völlig erblindet. Vor dem Schöffengericht in D.=Ruhrort wurde die Hebamme wegen der unterlassenen Meldung zu 50 Mark Geldstrafe verurteilt, im übrigen aber freigesprochen. Bezüglich der Freisprechung hatte der Amtsauwalt Berufung eingelegt, da die Strafe zu gering schien. Das Berufungsgericht erkannte jedoch auf Verwersung der Berufung, weil nach der Bekundung ines Augenarztes der Zusammen hang zwischen der Pflichtwidrigkeit der Angetlagten und der eingetretenen Erblindung des Kindes nicht festgestellt war. Die Angeklagte wurde von der fahrlässigen Körperverletzung freigesprochen.— Eine erhebliche Widerstandsleistung und gesährl. Körperverletzung hatte sich der Hasenarbeiter Johann B. aus D.=Meiderich zuschulden kommen lassen. In Begleitung des Arbeiters R. hatte der Angeklagte den Polizeisergeanten Giesecke in der Nacht zum 29. Mai auf der Straße gröblich beleidigt. B. schlug dem Polizeifergeanten, als dieser ihn nach dem Namen frug, mit der Faust ins Gesicht und sagte, er habe keinen Namen. Als der Beamte, dem der Helm vom Kopfe geschlagen worden war, von der Waffe Gebrauch machte, ging B. mit offenem Messer auf ihn los, wurde aber durch einen Säbelhieb zurückgeschlagen. Vom Schöffen. gericht wegen Widerstandsleiftung und gefährlicher Körperverletzung zu 6 Wochen Gesängnis verurteilt, wurde die Berufung des Angeklagten verworsen.— Die Kurpsuscherei diente dem holländischen Erdarbeiter Peter C. aus Rees als Mittel zum Zweck. Während der Angeklagte behauptete, er könne alle Krantheiten heilen, vergriff er sich an einer Frau und versuchte zwei Frauen um je 2 Mark zu prellen. Wegen Betrugsversuchs im Rückfalle und tätlicher Beleidigung erhielt der gemeingefährliche Angeklagte 9 Monate Gesängnis.— Für 2000 M. Kupfer und Bronze entwendeten der Fuhrmann Emil R. und der frühere Polizeisergeant Schlosser Gerhard K., beide aus D.=Meiderich, mit dem Fabrikarbeiter Hermann H. aus Hiesfeld, gemeinschaftlich in der Nacht zum 26. Juni mittels Einsteigens in die Eisengießerei der Gewerkschaft Deutscher Kaiser in Dins. laken. Der Händler St. und die Frau Helene B. schafften den Raub mit ihrem Fuhrwerk nach Ooerhausen. Die Strafkammer verhandelte gegen acht Angeklagte und verurteilte nach längerer Sitzung wegen schweren Diebstahls R., K. und H. zu 15, 9 und 7 Monaten, die Frau B. zu 1 Jahr, wegen Begünstigung St. zu 1½ Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaussicht, wegen Hehlerei die Angeklagten Frau Tr. zu 1 Jahr und V. zu 6 Monaten Gesängnis. von wurde freigelprochen.„8 Sp M * Essen(Ruhr), 28. E.. ungellenerFe amter. Der Kriminalschutzmann G. van den Berg hatte sich heute vor der hiesigen Strafkammer worten. Er war angeklagt wegen mehrerer Verbrechen im Amte. Unter anderen hatte er mit einem Dienstmädchen, gegen das er eine Untersuchung zu führen hatte, unzüchtige Handlungen vorgenommen. Sodann hatte er Geschenke gefordert und sich versprechen lassen. Ferner hatte er das Mädchen durch Drohungen und Mißbrauch seiner Amtspflicht zu strafbaren Handlungen gezwungen und amtliche Schriftstücke, die mit der Zusammenhang standen, beseitigt. Er wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Köln, 28. Sept. Das Schwurgericht verurteilte heute den aus San Franzisko stammenden Schiffskoch Charles Muray wegen wissentlichen Meineides zu drei Jahren Zuchthaus. Seinerzeit hatte er einen Raubanfall fingiert, um den amerikanischen Konsul für sich zu interessieren. Er wurde an Händen und Füßen gefesselt im Römerpark aufgefunden und dann ins Krankenhaus geschafft, wo er den Ueberfall dann beschwor. * Dortmund, 27. Sept. Versuchter Gatten mord. Die Frau des Bergmanns Wicenewskt hatte sich vor der hiesigen Strafkammer wegen versuchten Giftmordes zu verantworten. Sie lebte von ihrem Manne getrennt und übergab eines Tages ihrem Sohne, als dieser aus der Schule kam, eine Tüte mit Kleesalz, die der Kleine dem Vater in den Kaffee tun sollte, damit derselbe recht süß werde. Der Lehrer nahm dem Jungen die Tüte ab und brachte die Sache zur Anzeige. Die Frau erhielt 10 Monate Gesängnis. Marburg, 27. Sept. Ein namentlich für die Ge schäftswelt interessanter Prozeß kam gestern vor dem hiesigen Landgericht zur Verhandlung. Es handelte sich um eine Klage des Maschinenfabrikanten Ostheim gegen den Kaufmann Schaumberg wegen Geschäftsschädigung. Der Beklagte hatte seinerzeit für das Marburger Adreßbuch ein Geschäftsinserat aufgegeben, worin er sein Geschäft als Maschinensabrik bezeichnete, obgleich es nicht als fabrikmäßig gelten kann und Sch. im wesentlichen nur Handel mit Maschinen besreibt. Während der Vorderrichter auf Freisprechung erkannt hatte, wurde der Beklagte im gestrigen Berufungstermin auf Grund des Gesetzes über den unlauteren Wettbewerb zu 300 Mk. Geldstrafe und einer an den Kläger zu zahlenden Buße von 250 Mk. verurteilt. München, 29. Sept. In zweitägiger Verhandlung hatte sich vor dem hiesigen Schwurgericht der Kausmann Antonio d'Andrade aus Lissabon wegen Münzsäl schung zu verantworten. Er soll in Gemeinschaft mit dem Lithographen Irl aus München und dem Kaufmann Dold aus Stuttgart— die schon im April ds. Is. wegen Fälschung brasilianischer 500=Milreisnoten zu 8 bezw. 1 Jahren Zuchthaus verurteilt worden sind—. die Banknotenfälschung veranlaßt haben. d'Andrade wurde nun zu 12 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaussicht verurteilt. Ball zu schleudern, eine Aufgabe, der er sich mit so grotem Geschick unterzog, daß er den ihm gegenüberstehenden Schlagmann mit diesem ersten Ball zum Abtreten zwang. Mr. Durant ist jedenfalls der älteste CrichetBür Godes.. Vermischtes. — Eine Schwindlerassäre bildet zurzeit auf dem Eichsfelde das Tagesgespräch. Ein Schwindlerpaar(Mann und Frau) hat in der Verkleidung als Ronnen sowohl in Heiligenstadt wie in den Ortschaften des Eichsseldes auf Grund von Empfehlungsschreiben hochgestellter Persönlichkeiten Gelder für angevlich gute Zwecke gesammelt. Die Gaben slossen reichlich. Doch es fehlte hier auch nicht an Leuten, die Verdacht schöpften. Bei einer angesehenen Familie entlockte die tiefe Stimme der einen„Nonne“ der Hausfrau den Auscuf: „Sie müssen aber gut„alt“ singen können!“ In einem Orte der Umgegend von Heiligenstadt wurden die beiden von der Nemesis ereilt. Nach dem Gottesdienst verblieben die vermeintlichen Nonnen noch in der Kirche. Als alle Besucher fort waren, singen sie an, ihre Einnahmen zu zählen. 1800 M sollen in wenigen Tagen zusammengekommen sein! Dem noch in der Sakristei weilenden Pfarrer siel das Verhalten dieser Personen auf und er verständigte die Polizei. Bei dem Verhör stellte es sich heraus, daß man es nicht mit zwei Nonnen, sondern mit einem— Ehepaar zu tun hatte. — Ein dreister Einbruchsdiebstahl wurde am Dienstagabend an der russischen Grenze in der galizischen Gemeinde Novosielidza ausgeführt. Acht Räuber aus Rußland drangen bei Emnbruch der Dunkelheit in das Bureau der dortigen Filiale des Wiener Bankvereins ein. Den anwesenden Kassierer überrumpelten sie, und während einer der Banditen ihn durch einen Revolver zum Stillhalten zwang, wurden ihm die Schlüssel abgenommen. Sie öffneten die Kasse und raubten 32000 Rubel. Die Bestände an ausländischem Gelde sowie die Wertpapiere ließen sie liegen. Ungehindert verließen sie dann wieder das Bankgebäude und gingen über die Grenze zurück. Die Gendarmerie verfolgte mit einigen Eisenbahnbeamten die Verbrecherbande über die Grenze. Als die Banditen merkten, daß sie verfolgt wurden, seuerten sie mehrere Schüsse ab, wobei ein Eisenbahnbeamter schwer verletzt wurde. f Ehrliche Wüstensöhne. Ein hervorstechen der Charakterzug der Bewohner von Tripolis ist ihre außerordentliche Ehrlichkeit. Der Franzose M. de Mathuisieux, der vor neun Jahren eine Forschungsreise durch das Land unternahm, erzählt dafür eine bezeichnende Geschichte:„Ein arabischer Karawanenführer war im Jahre 1880 von den Tuaregs angegriffen und beraubt worden. Er war untröstlich darüber, für seinen Auftraggeber 24000 Francs verloren zu haben, und glaubte sich zur Wiedererstattung der Summe verpflichtet. Um Geld zu verdienen, damit er seine Tätigkeit wieder aufnehmen konnte, begann er als Lehrer und mit den Erträgnissen seiner Schule begunn er seine Tätigkeit als Kaufmann in kleinem Maßstabe von neuem. Inzwischen sarb sein alter Auftraggeber. Man stelle sich nun das Erstaunen der Erben des letzteren vor, als im Jahre 1899, fast zwanzig Jahre nach dem Unglück, der alte Karawanenführer ihnen die 24000 Mk. überbrachte, von denen sie den verstorbenen Kaufmann nie hatten reden hören.“ Unter den Karawanenführern ist die Ehrlichkeit ganz allgemein; wenn bei einer langen Reise Kamele sterben und wertvolle Waren in der Wüste bleiben müssen, würde keine andere Karawane die zurückgelassenen Waren berühren. Der Führer kehrt einige Monate später wieder zurück und findet sie da, wo er sie gelassen hatte, wenn nicht die räuberischen Tuaregs sich ihrer bemächtigt haben. — Großer Diamantenschmuggel in Newyork. Die Newyorker Zollbehörde hat in letzter Zeit eine ganze Reihe von Schmuggeleien aufgedeckt. Den besten Fang machte sie jedoch am letzten Montag, als sie einen Juwelier namens Neumann mit seiner Frau bei der Ankunft in Newyork verhaftete. Beide führten ungesaßte Diamanten im Wert von mehr als 100 000 Dollars mit sich. Die Frau trug einen Unterrock, der an seiner Innenseite mit unzähligen kleinen Diamanten besetzt war, und der Mann schmuggelte in einer Gummiunterhose, die sich dicht an den Körper anlegte, große Mengen dieser Schätze. Während der Mann in Haft behalten wurde, wurde die Frau vorläufig freigelassen. Aus dem Gerichtssaale (X) Duisburs, 28. Septbr. Strafkammer. Wegen fahrlässiger Körperverletzung war die Hebamme Str. aus D.=Beeck angeklagt. Sie hatte bei einer Geburt im Februar 1911 eine Augenentzündung Theater. (.) Düsseldorfer Schauspielhaus. Das Theaterbureau teilt uns mit: Als nächste Novität gelangt am 6. Oktober das Lustspiel von Korfiz Holm Hundstage“ zur ersten Aufführung, das bereits von einer großen Reihe namhafter Bühnen angenommen ist. Sportnachrichten. * Ein 102 Jahre alter Sportsmann hat kürzlich jenseits des Kanals an einem Cricke twettspiel teilgenommen. Der Name dieses bejahrten Herrn, dessen Erscheinen auf dem Spielfelde von der zahlreichen Zuschauermenge mit großer Begeisterung ausgenommen wurde, ist John Durant. Ihm war die Ehre zu teil geworden, in einem Wohltätigkeitswettspiel den ersten * Der Streik gegen die Bürgermeisterin. Die Stadt Hunnewell in Kansas, die das seltene Glück hat, von keinem Stadtvater, sondern von einer Stadtmutter geleitet zu werden, ist durch diesen weiblichen Bürgermeister in einen schweren Konflikt zwischen den beiden Geschlechtern getrieben worden. Die Empörung der Männer gegen die weibliche Gewalt kam dadurch zum Ausdruck, daß alle städtischen Beamten, die dem stärkeren Geschlecht angehören, sich weigerten, weiter mit der Bürgermeisterin Mrs. Ella Wilson zu arbeiten. Die Stadtverwaltung führt einsach die Anordnungen der Bürgermeisterin nicht mehr aus und will sie so zwingen, auf den Posten, auf den sie erst vor kurzem mit großer Stimmenmehrheit gewählt worden ist, zu verzichten. Die ganze Verwaltungsmaschine von Hunnewell stockt. Aber die tapsere Stadttyrannin hat sich dadurch nicht ein schüchtern lassen. Sie hat sich zunächst die Unterstützung des Gouverneurs von Kansas, Stubbs, gesichert und dann den Männern ein Ultimatum gestellt; wer sich bis zu einem bestimmten Tage nicht fügt, ist seines Amtes entsetzt, und dann beginnt das Frauenregiment schlechthin; alle Beamten werden aus den Reihen des schöneren Geschlechts genommen werden.„Ich werde nicht verzichten, darauf können Sie sich verlassen,“ erklärte die Bürgermeisterin einem Interviewer,„im Gegenteil, wenn ich es zustande bringe— und ich denke, ich werde es—, dann soll die ganze Stadtverwaltung aus Frauen bestehen, vom Straßenkehrer bis zum Bürgermeister. Vor allem will ich einen weiblichen Polizeiausseher. Eine Frau kann die Leitung des Polizeidienstes ebenso gut übernehmen wie ein Mann. Da wir jetzt keinen Leiter der städtischen Polizei haben, so versehe ich selbst seine Arbeiten. Die Stadt ist heute in moralischer Hin sicht sauberer, als sie es je war, da ein Mann das Zepter führte. Frauen können riechen, ob irgend etwas Ungesetzliches geschieht, ob Spielhöllen oder andere Orte des Lasters offen sind, und meine Nase ist so gut wie rgendeine. Es gibt auch keine politischen Machenschaf ten in unserer Stadt mehr, seit ich Bürgermeisterin bin. Jedermann, der das Brot der Stadt essen will, muß es sich verdienen, indem er dem Oberhaupt gehorcht— oder er fliegt raus.. * Explosionen auf Kriegsschiffen und ihre Ursachen. Die furchtbare Katastrophe die das französische Panzerschiff„Liberté" vernichtet:, bildet den Höhepunkt einer langen Reihe verheerender Explosionen, die in der überwiegenden Mehrzahl auf die Unzuverlässigkeit und Unbeständigkeit des modernen Pulvers zurückgeführt werden müssen. Auch im Falle der„Liberté“ glaubt Sir Hiram Maxim, der bekannte Erfinder der automatischen Mitrailleuse, für die folgenschwere Katastrophe das neue, rauchlose Pulver verantwortlich machen zu müssen, das im Falle der Erwärmung nicht entfernt so haltbar ist, als das alte Schwarzpulver. Diese Ansicht vertritt auch der Marinekorrespondent der„Daily Mail“, der das alte Schwarzpulver als verhältnismäßig zuverlässig rühmt. Spontane Explosionen waren hier sehr selten zu verzeichnen, wogegen das moderne Schießpulver mit einer ständigen Gefahr droht. Das erste Beispiel der Zerstörung eines großenSchifses durch die unerwartete Explosion seines Pulvermagazins war der Untergang des amerikanischen Schlachtschiffs„Maine“, das in der Nacht vom 15. Februar 1898 im Hafen von Havanna explodierte, und mit 254 Ossizieren und Mannschaften versank. Man nahm zunächst an, daß eine von den Spaniern gelegte Mine unter dem Schiff explodiert sei und das Schiff in die Luft gesprengt habe. Die Untersuchung des Wracks der „Maine“, das in diesem Jahre gehoben wurde, hat indessen unwiderleglich bewiesen, daß man die Spanier zu Unrecht verdächtigt hatte, daß vielmehr die Katastrophe durch die Selbstentzündung der Pulverkammern des Schiffs herbeigeführt worden war. Mehrere Jahre verstrichen, bevor das Unglück der„Maine“ eine Wiederholung erfuhr. Erst im russisch=japanischen Kriege erlebte man wieder zwei gleichartige Fälle. Am 13. April 1904 stieß das russische Schlachtschiff„Petropawlowsk“ bei der Rückkehr von Port Artyur auf eine japanische Mine, deren Explosion die Pulverkammern des„Petropawlowsk“ zur Entzündung brachte und das Schiff damit vernichtete. Das Schiff sank in noch nicht einer Minute; es war indessen auch hier nicht die Unterseemine, die es in den Grund gebohrt hatte. Auf solche waren sowohl russische wie japanische Schifse wiederholt aufgefahren, ohne daß besonderer Schaden worden wäre. Nur in dem Fall, wo sich das Feuer dem Pulvermagazin mitteilte, wurde der Unfall zur Katastrophe. Wenige Wochen später stieß das saganische Schlachtschiff„Haisuse“ auf eine Mine, hzg vernichtete, kammer zur Explosion brachte und das Und nach dem Kriege hatte die japanische Marine## den Jahren 1905 und 1908 den Verlust von zwei weiteren Schissen zu beklagen, denen die Pulvers zum Verhängnis geworden war. Als die furchtbarste aller Katastrophen, die in Friedenszeiten zu konstatieren war, kennzeichnet sich aber die des französischen Schlachtschisses„Jena“, das am 12. März 190...— sen von Toulon explodierte, wobei 250 Mann zugrunde gingen. Man glaubte auch hier zunächst an einen Anschlag, den Anarchisten oder meuternde Matrosen verübt hatten. Um die tiefe Beunruhigung zu beschwichtigen und die durch diese bedingte demoralisierende Wirkung auf die Marine zu paralysieren, wurde eine besonders eingehende Untersuchung eingeleitet, die als Ursache der Erplosion drei Theorien ergab: Elektrischgg,, die die unbeständigen Chemikalien zersetzt oder uur elektrische Gleichgewicht, das in den einzelnen Bestandteilen des modernen Pulvers vorhanden ist, gestört hatten, Unvorsichtigkeit in der Handhabung des Pulvers oder der Munition, und endlich absolut spontane Explosion. Die erste Theorie wurde leider nicht mit der gehörigen Sorgsalt geprüft, obgleich die Wirkungen der Luftelektrizität beachtenswert genug sind und ein gewisser Typus Hertscher Wellen die Fähigkeit besitzt, alle Metalle inn ausnahme von Blet, zu durchdringen. Mon einigte.16. schließlich auf die Annahme, daß das besondersive„B=Pulver“ als die eigentliche Grundursache der plötzlichen Katastrophe zu gelten hätte. Aber die Reinderheit der Untersuchungskommission war gleichwohl der Ansicht des Oberst Mariat, der es für„mathematisch unmöglich“ hielt, daß das Pulver ohne eine von außen kommende Einwirkung explodieren könne. Dem n sprachen indessen die Gutachten des hervorragenden Chemikers Vicille und des tonangebenden artilleristischer. Fachmanns, General Gossot, die beide die Möglichkeit der Selbstentzündung konstat einen Schritt weiter ging Hauptmann Lepidi, der sich si gar dahin aussprach, daß besagtes Pulver nicht nur gefährlich, sondern daß die Gefahr auch eine außerordet lich hohe sei.„Ich will nicht gerade sagen“, erklärte er, „daß alle unsere Schisse morgen in die Luft fliegen werden; aber ich behaupte, daß es sehr wohl möglich ist.“ Die Katastrophe der„Jena" übte auch ihre Rückwirkung auf die englische Marine. Man schritt sofort zu einer gründlichen chemischen Untersuchung der Vorräte des rauchschwachen Cordits, einer Untersuchung, die so unbefriedigende Ergebnisse zeitigte, daß des Pulvers in die See versenkt wurden. Gleichzeitig wurden in den Pulverkammern der englischen Kriegsschiffe Kühlmaschinen aufgestellt, um in zeitgemäßer Variierung des bekannten Cromwellschen Wortes:„Haltet das Pulver trocken“, das Pulver kalt zu auch dieses Mittel indessen nicht unsehlbar ist, beweist das Unglück der„Liberté“, die mit Kühlmaschinen ausgestattet war, was den Fall noch außerordentlicher er scheinen läßt. Es ist festgestellt, daß Feuer auf dem Schlachtschifse ausbrach, das mehrere Stunven brannte, ehe die erste der vernichtenden Explosionen erforgte. Angesichts der Erkenntnis, daß ja ein modernes stählernes Kriegsschiff wenig oder nichts enthält, was breunen kann, steht man auch bezüglich der Erklärung, wie es möglich war, daß an Bord des Schiffes ein Feuer stundenlang Nahrung finden konnte, vor einem völlig unlösbaren Rätsel. 45290 Gellgrnssnef Wiade Peiftree # S Wekeine Sunlicht Seife mehr? All ausverkauft? Da dank ich sehr! Mit andrer Seife wasch ich nicht!“ Niöchst aufgebracht Fratt eisben spricht. 96 1 Brief an Singer vom 27. Januar angeregt wurde. In diesem Briese machte er ausdrücklich und von ihm selbst unterstrichen auf die gefährdete Gesamtlage aufmerksam und wollte über die Stellung der Sozialdemokraten zu dieser Situation informiert sein. Der Brief Bebels vom 28. Januar 1907 war lediglich eine Antwort auf den Brief des Abgeordneten Müller Fulda vom Tage vorher Paris, 29. Sept. Der Marineminister erklärte die Nachricht, der Dreadnought„Voltaire“ sei im Hasen von Juan bei Autibes gestrandet, für Erfindung. * Frankfurt a. M., 29. Sept. Die Strafkammer verurteilte gestern den 42jährigen Schreiner Färtner wegen mehrfacher Erpressung zu Jahren Gesängnis. Er ist wegen räuberischer Erpressung schon mit 10 Jahren Juchthaus vorbestraft. * Germersheim(Pfalz), 29. Sept. Hier wurden zwei Personen wegen Spionage verhaftet. Sie hatten einem Soldaten vom Fußartillerieregiment 200 Mark versprochen, wenn er ihnen einen Zünder von 10 Zentimeter=Geschossen verschaffte. Der Soldat tat, als ob er darauf einginge, verabredete eine Zusammenkunft und benachrichtigte die Behörde, die sie festnahm Ihre Personalien sind nach nicht festgestellt. * Stuttgart, 29. Sept. Eine japanische Stu. dienkommission, bestehend aus fünf Technikern der Kaiserlich japanischen Staatsbahnverwaltung mit dem Chefingenieur Oberbaudirektor Nomura an der Spitze, ist zum Studium der technischen Einrichtung der württembergischen Staatseisenbahn hier eingetroffen. * Lemberg, 29. Sept. Die in mehreren ostgalizi schen Bezirken Ende Juli und Ansang August ausgetre tene Dysenterie=Epidemle ist jetzt im Erlöschen da die Behandlung der Kranken mit Serum günstig Erfolge gezeitigt hat. In der Ortschaft Prozemiczuiki waren etwa 500 Personen erkrankt, von denen 150 gestorben sind. * Petersburg, 29. Sept. In einem an den Präsidenten des Industrie= und Handelskongresses gerichteten Telegramm erklärt Ministerpräsident Kokowzow u. a.: Die Festigung der finanziellen und wirtschaftlichen Lage unseres Vaterlandes war und wird stets Gegenstand meiner Bestrebungen und meiner besonderen Fürsorge sein. In dieser Festigung erblicke ich eine der wichtigsten Garantien der kulturellen Entwicklung des Reiches. Bei einmütigem gemeinsamen Zusammenwirken der Regierung mit den gesetzgebenden Körperschaften und öffentlichen Organisationen würden, davon bin ich überzeugt, die in dieser Hinsicht erwarteten Resultate schleunigst erzielt werden. 9 Petersburg, 29. Sept. Es wurde bekannt, daß Diebe in das kaiserliche Palais in Kraßuoje Sselo einbrachen und allem Anschein nach dort einige Tage unbemerkt wohnten. * Petersburg, 29. Sept. Der Leichnam der in den finnischen Stromschnellen verunglückten jungen Malerin Tea Lingen ist jetzt gesunden und gestern in Petersburg unter zahlreicher Beteiligung beerdigt worben * Petersburg, 28. Sept. Die Ernennung des Hofmeisters Bachentjew zum Botschafter in Washington ist amtlich veröffentlicht worden.— Der russisch=japanische Vertrag über die Auslieferung von Verbrechern ist veröffentlicht worden. * Sebastopol, 29. Sept. Der Kaiser besichtigte zum größtenteil zu Fuß mit den 3 ältesten Töchtern die Sebastopoler Verteidigungslinie aus dem Krimkriege. Auf dem Rückwege besuchte der Kaiser das Lazarett des Brest Regiments. Er wurde überall mit Begeisterung begrüßt. Nach der Frühstückstasel auf der Jacht „Standart“ sand eine Regatta des Marine=Jugendwehrkommandos des Odessaer Lehrbezirks statt. Die Majestäten beobachteten mit ihren Kindern die Regatta von der Standart aus. Die Kaiserin und die Großfürstinnen verteilten Preise. * Odessa,=29. Sept. Der türkische Botschafter in Petersburg, Turchan Pascha, hat unerwartet seine Reiseroute geändert und soll nach Wien abgereist sein. * Nisch, 29. Sept. Das serbische Kriegsministerium errichtet hier mit einem Kostenauswand von 122 000 Fr. eine Zentrale für Militäraviatik. * Cetinje, 29. Sept. Die Wahlen zur Skupschtina sind ruhig verlaufen und haben eine große Mehrheit für die Regierung gegeben. Alle Minister wurden gewählt. * Peking, 29. Sept. Der Generalstab hat seinen Kommissar nach der Provinz Szechuan gesendet, um festzustellen, in welchem Umsang die Truppen an den Unruhen teilgenommen haben. * Peking, 28. Sept. Dem Vernehmen nach hat sich Prinz Ching auf Bitten des Regenten mit Juan=shi=kai in Verbindung gesetzt, um ihm die Uebernahme des Vorsitzes im Kabinett anzubieten. Arbeiterbewegung. * Straßburg, 28. Sept. Die hiesigen Trausportarbeiter sind wegen Lohndifferenzen in den Ausstand getreten. * London, 29. Sept. Die Verhandlungen mit den Angestellten der Great Southern= Bahn in Irland sind gescheitert. Industrie. Handel und Verkehr. * Der Essener Roheisenverband hat beschlossen, die Verkäufe für nächstjährige Lieserungen bis Mitte Oktober zu sperren. * Beim Stahlwerksverbande hat laut „Düss. G.=A.“ nunmehr die Firma Thyssen auch einen Antrag auf Erhöhung der Beteiligungen in Röhren um 10 Prozent gestellt. Stockholm, 29. Sept.(Telegr.) Die schwedische Reichsbank erhöhte den Diskont auf 5 à 5½ Proz. * Christiania, 29. Sept.(Telegr.) Die Bank von Norwegen erhöht ab heute den Diskont auf 5 à 5½ Prozent. Schtffahrts=Angelegenheiten. D.=Ruhrort, 29. Sept. Schiffsbewegung im Ruhrorter Hasen am 28. Sept. Angemeldet 52 Schiffe leer, 2 Schisse beladen mit 2040 k Eisenerz. 1 Schiff beladen mit 392! Getreide, 2 Schifse beladen mit 606 t Holz, 4 Schisse beladen mit 868 t andern Gütern. Abgemeldet 10 Schiffe leer, 56 Schifse beladen mit 14771t Steinkohlen, 4 Schiffe beladen mit 1224 k Eisen und Eisenwaren. Insgesomt 131 Schiffe. Wasserstands=Nachrichten am 29. September 1911, 8 Uhr vormittags. Geschäftliches. Duisburg, 29. Sept. Wer kann dafür... Die Musik spielte es und neben mir fummte ein unglückliches Exemplar der Gattung Ehemann mit. Wer kann dafür — daß wir so herzlich wenig verstehen von Damentoiletten, von Kleidern und Hüten und wer kann dafür, daß wir immer die Rechnungen so hoch, erschrecklich hoch „Jnden und der Gattin, ach, der teuren! Heinahe gr leu, wenn wieder die Frühjahrs-, Sommer=, Herbst= odir Wintersaison neue Kleider und neue Kosten bringt. Und dabei diese reizenden Kleider, diese pompojen Hüte! nein, diese Gedichte, diese duftigen, zarten Gewebe, die fließenden Formen und die netten Farben. Hali, nicht weiterl Wenn auch die große Schau bei Cohen& Epstein aus manchem Saulus einen Paulus gemacht, wenn der Fünf=Uhr-Tee auch manch Männlein milde und manche Frauchen kühner(in ihren Forderungen am Ultimo!) gemacht, so will ich doch hübsch auf dem Boden der Tatsachen bleiben und so zahm berichten, was sich da alles zugetragen, wie's geht. Also da waren Girlanden und Blumen, war Musik und eine große, große Menge von Damen, die erwartungsvoll dem Kommenden entgegensahen. Ueber sechshundert— sechshundert berufene Kritikerinnen, deren gestrengen Augen die neuesten Modeschöpfungen Pariser Kunststätten— ich) schreibe das andachtsvoll anstatt des banalen Kleiderund Hut=Macherei— vorgeführt wurden. Und sie kamen auch. Schlanke Probierdamen in schweren Roven, in eleganten Promenadentoiletten, in dustigem lichten Ballkleid, junge Mädchen in schlichtem Babyrock. Alles passend, vom Hut bis zur Lackschuhspitze, Form und Farbe ausgeglichen. Nichts, was den strengen Regeln der Mode von heute und der von morgen widersprochen hätte; zu jeder Toilette der dazu gehörige, besonders gearbeitete Hut. Ach, diese Hüte! Schüchtern fragte ich nach dem Preis einer dieser Hutkomposiitionen mit wallender Pleureuse— sechshundertsechzig Mark und das dazu gehörige Kleid vierhandertvierzig Mark. Zusammen nur eintausendeinhundert Emmchen. Nach dem anderen fragte selbst die am Pressetisch stark vertretene Neugier nicht mehr viel, weil— die Wahl gar so schwer fiel. War's die prächtige lachsfarbene Toilette, war's das lichtgrüne, das leuchtend=orangene, das violette Kleid? Hier das mit dem echten prächtigen Spipzendesatz, dort das Kleid aus schwer=schleppendem Stofi, für eine Fürstin berechnet, oder gar diese schmucke Hülle einer Sylphide? Ach, da zeigte sich der„männliche Unverstand“ in krasser Weise und da wußt ich auch, warum die wenigen Herren der Schöpfung ansangs so furchtbar. uninteressante Gesichter machten, warum sie trotz freundlichen Willkomms, den ihnen die Herren Epstein sen. und Epstein jung. entboten, erst gar nicht warm werden wollten. Die Wahl war auch gar zu schwer. Bis zwanzig Toiletten nämlich— konnte man noch zählen, dann aber verwirrten sich die Begriffe. Es war auch gar zu viel des Schönen, Kleidsamen, des Allermodernsten vorgeführt, eine Modenschau nach großem Stil, mit außerordentlichem Geschick inszeniert und mit einer Konsequenz durchgeführt, die auch dem besten Großstadthaus alle Ehre machte.— Den Damen merkte man's an, daß it all das imponierte— manche von ihnen vergaß Tee und Gebäck. Sah nur bewundernd auf die Herrlichkeiten, die langsam=würdig an ihnen vorüberwanderten und—— — überlegte im Stillen, wo die nächste Haushaltsgeldzulage bleiben wird. Ich fürchte, an der Stätte des FünfUhr=Tees! 205. sind in enorm grosser Auswahl eingetroffen. Gii Markus“ KammOrt 10 Harmonlestrasse 39/41. Fernmeeß 7515 VernrurTold. Bitte meine Schaufenster zu besichtigen. Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöset, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, am Donnerstag morgen 8 Uhr meinen lieben, treusorgenden Onkel, den Landwirt Heinrich Klapdohr nach kurzem schwerem, Leiden, im Alter von 73 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Homberg-Hochheide, den 28. September 1911. Wandgeldschränke feuer- und diebessicher Mark 33.— und mehr. Uberall leicht anzubringen. Für jede Wohnung geeignet. Katalog kostenfrei. Zu beziehen durch: Hermann Dislich, D.Meiderich, Unter den Ulmen 110. Die Beerdigung findet Sonntag, den 1. Oktober, nachmittags 2 Uhr vom Sterbehaus Ziegelstraße 21, aus statt. 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Jahrgang. „„* Täglich 2 Ausgaben Erscheint taglich zweimal mit Ausnahme der Sonn= und gesetzlichen Feiertage. Monatlicher Bezugspreis 70 Pf. durch die Post bezogen vierteljährlich 2.10 Mkt., ausschl. Bestellgeld. Anzeigenpreise: Lokale Anzeigen 20 Pfg., ausw. 25 Pfg. für die einspaltige Zeile oder deren Raum; Reklamen 60 Pfg. die Zeile.(Rud. Mosse's Norm.=Zeilenmesser Nr.10.) Ruhrorter Zeitung Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Duisburg(Ruhrort und Meiderich) Amtlicher Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Donat= und Anndgen=Aunahmstelen: Hamborn: Rif. Franzen, Provinzialstr. 151, sbeilagen: Zweimal wöchentlich„Unterhaltungsblatt"; wöchentlich„Illustriertes Sonntagsblatt"; alle 14 Tage„Illustrierte Reisebeilage" und„Das Reich der Frau“. Chefredakteur: E. Beitlich, verantwortlicher Redakteur: H. Kloppert. Druck und Verlag: Joh. Brendow& Sohn, sämtlich in Duisburg=Ruhrort. es en ch ertcher Täglich 2 Ausgaben Fernwprecher: Redaktion Nr. 6566. Expedition u. Druckerei Nr. 6339. Geschäftsstelle, Redaktion u. Druckerei D.=Ruhrort, Hanielstraße Nr. 3 Für Aufbewahrung und Rücksendung unverlangt eingesandter Manustripte, sowie für die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird keine Verantwortung übernommen. Meidericher Zeitung Die heutigen Ausgaben(Mittag und Abend) umfassen 10 Seiten. ee 2#., Peispur= Pahtert(Gerch);: Heimich Bollig, Kaiserstr. 26, Bruchausen: H lmuth Becker, Kaserstr. 96, Mario): Frauz Eggen, Kaserstr. 275, Dulsburg Meiderich: Buchhandlung Withelm Fieseler, A. Tersteegen u. Johs. Graffmunn, Diuslaken: W. Zimmermann, Homberg, Essenberg u. Hochheide: Emil Hadtstein, Orsoy: H. Münster. 1811. Die erste deutsche Kaiserin. 30. September. 1911. In der thüringischen Residenzstadt Weimar, die mit der Erinnerung an unsere Dichterfursten aufs engste verknüpft ist, wurde vor einem Jahrhundert dem Großherzoge Karl Friedrich und dessen Gemahlin Marie Paulowna eine Tochter geboren, der es vergönnt sein sollte, als nahezu Sechzigjahrige die Kaiserin des geeinten Deutschlands zu werden. Der Korse herrschte damals in unserem deutschen Vaterlande, das sich noch nicht dazu aufgeschwungen hatte, ein einig Volk zu sein und als solches dem fremden Usurpator entgegenzutreten und ihn über die Grenzen zu jagen. Noch immer standen sich trotz aller gemachten bösen Erfahrungen die einzelnen Stämme eisersuchtig gegenuber, aver doch begann die Morgensonne der nationalen Bewegung sich schon zu zeigen, und es dauerte denn bekanntlich auch nicht mehr lange, bis das Feuer der Begeisterung für die Befreiung vom fremden Joche alle Herzen ergriffen hatte und schließlich das Geschick Napoleons besiegelte. Die Völkerschlachten von Leipzig und Waterloo fielen in die ersten Levensjahre der Prinzessin, welche eine ausgezeichnete Erziehung erhielt und sich schon früh durch einen festen, selbständigen Charakter Geltung zu verschaffen wußte. Als sie 13 Jahre alt war, begleitete sie ihre Mutter in deren russische Heimat, wo sie fast ein Jahr verweilte und erst Ende September 1825 an den weimarischen Hof zurückkehrte. Die guten Beziehungen, welche von Weimar mit dem preußischen Hose gehalten wurden, führten zu dem Herzensbunde, den die Prinzessin Augusta mit dem damaligen Prinzen Wilhelm von Preußen einging. Am 11. Juni 1829 fand die Vermählung statt. Durch ihre geistigen Vorzüge, ihren Kunstsinn und ihre Menschen freundlichkeit gewann sie sich in Berlin aller Herzen und nahm bald eine geseierte Stellung dort ein. Immerhin konnte noch niemand ahnen, daß die Prinzessin mit ihrem Gemahl einmal den Thron besteigen würde, denn noch lebte Friedrich Wilhelm III. und Prinz Withelm war bekanntlich nicht der Thronfolger. Erst als die Ehe Friedrich Wilhelms IV. kinderlos blieb und dieser in geistige Krankheit versiel, rückte das Prinzenpaar dem Throne nahe. In seiner Eigenschaft als Gouverneur der Rheinprovinz residierte Prinz Wilhelm seit 1850 in Koblenz, wo die Prinzessin seitdem fast in jedem Sommer Wohnung nahm, auch nachdem sie Königin und später Kaiserin geworden war. Der Ausstieg zu der höchnten Würde, die ein Mensch erreichen kann, yat den schlichten Sinn dieser Fürstin nicht zu ändern vermocht, er hat ihre Vorliebe fur Zwecke der Wohltätigkeit nur gesteigert und bewirkt, daß die ehemalige weimarische Prinzessin zum Mittelpunkte der gesamten Vereinigungen im Dienste der Menschen= und Nächstenliebe wurde. Auch an dem Zustandekommen der Genser Konvention, die so überaus jegensreich gewirkt hat, hatte die fürstliche Frau hervorragenden Anteil. Wenn man ihr vielfach Bestrebungen zuschrieb, aus den Gang der Politik einzuwirken, so berutzt das wohl mehr auf Vermutungen, wenngleich ihr ein lebhaftes Interesse an allen Zeit= und Tagesfragen nicht abgesprochen werden kann. Es soll hier nicht der Ort sein, auf die angebliche politische Tatigleit der hohen Foau einzugehen, wir wollen dieser nur als Gattin und Mutter gedenten. Am 11. Juni 1879 konnte sie unter der Teilnahme des ganzen deutschen Volkes mit ihrem Gemahl das Fest der goldenen Hochzeit seiern. Sohn und Tochter sowie eine Schar blühender Entel umstanden sie, und das Glück schien sein Füllhorn über sie ausgebreitet zu haben. Aber schwere Schicksalsschlage sollden ihr nicht erspart bleiben. Erst sank der Gemahl ins Grab und wenige Monate spater auch der in voller Wanneskraft stehende einzige Sohn, Deutschlands zweider Kaiser. Das Unglucksjahr 1888 zehrte am Marke der fürstlichen Frau, und am 7. Januar 1890 folgte sie ihren Lieben ins Grab, herzlich betrauert von ihrem kaiserlichen Enkel und dem deutschen Volke. Im Mausoleum zu Charlottenburg, an der Seite ihres Gemahls, ruht die erste deutsche Kaiserin, deren Andenken immer mit demjenigen des Gründers des Deutschen Reichs aufs engste verknüpft sein wird. einen Antrag auf Bewilligung eines Kredits für den Bau eines Ersatz=Pauzerschiffes für die „Liberté“ einbringen wird. Die französische Presse zur deutschen Antwortnote. (Telegramm.) * Paris, 29. Sept. Die nationalistische Presse zeigt einige Unzufriedenheit, weil die deutsche Antwort auf die Note der französischen Regierung noch nicht eine definitive Beendigung der Marokko=Verhandlungen bringt. Der„Figaro“, der in dieser Angelegenheit die Stimmung der Regierung stets treu wiedergegeben hat, schreibt hierzu:„Nach Erkundigungen an bestunterrichteter Stelle muß man sich hüten, die Dinge zu schwarz zu sehen. In offiziellen Kreisen weigert man sich, in dem deutschen Verlangen etwas zu erblicken, was die Besprechungen irgendwie zum Scheitern bringen könnte. Ministerpräsident Caillaux, der gestern eine lange Unterredung mit dem Minister des Aeußern de Selves hatte, beschloß in Uebereinstimmung mit diesem, die Antwort der französischen Regierung nach Berlin zu senden, ohne daß der Ministerrat erst darüber zu diskutieren brauche. Wir können uns zu dieser Beschleunigung nur Glück wünschen.“ Französisches Pech. (Telegramm.) * Paris, 29. Sept. Nach Meldungen aus Tonlon sind die Beschädigungen, die der Torpedobootszerstörer„Mousqueton" bei dem Zusammenstoß mit dem„Trident" erlitten hat, viel schwerer, als man zuerst angenommen hatte. Der„Mousqueton“ ist vorläufig dienstunfähig. Zum Untergang der„Liberté“. (Telegramme.) * Paris, 29. Sept. Die Reede von Toulon bildet bis jetzt wegen der zahlreichen Trümmer, welche die Explosion der„Liberté“ überall herumgestreut hat, eine große Gefahr für die Bewegung der Kriegsschiffe. Das Panzerschiff„Jaureguiberry“ stieß an eine gesunkene Panzerplatte der„Liberté“ und wurde leicht beschädigt. Dem ersten Geschwader, welches der frühere Marineminister de Lapeyrere kommandiert, wurde, als es in den Hasen einlausen wollte, mitgeteilt, daß die Reede wegen der zahlreichen Trümmer keine Sicherheit biete. Das erste Geschwader bleibt vorläufig bei Salines. Man hofft, daß das Wrack der „Liberté“ in ungefähr zwei Monaten beseitigt werden kann und daß dann die Aufräumungsarbeiten vorgenommen werden können. Die meisten Schiffer im Hafen von Toulon beklagen sich darüber, daß ihre Präzisionsinstrumente durch die Erschütterungen der Explosion auf der„Liberts" beschädigt worden sind und nicht mehr funktionieren. 8 Paris, 29. Sept. Das Panzerschiff„Suffren“ wird die Stelle der„Liberté“ im Geschwader der Patrieklasse einnehmen. Der Abgeordnete und ehemalige Marineminister Lanessan kündigt im„Matin“ in einem offenen Schreiben an den Marineminister an, daß er sofort nach dem Wiederzusammentritt der Kammer Politische Nachrichten. Deutschland. Berlin, 28. Sept. — Als höchstes Ziel der Politik wird gegenwärtig vielsach, namentlich in Stadtverwaltungskörperschaften, bei den Aktionen gegen die Lebensmittelteuerung die billige und gute Ernährung bezeichnet. Daß die Ernährung gut sein muß, ist durchaus richtig. Im Deutschen Reiche ist deshalb auch bezüglich der Nahrungsmittelkontroll=, der Fernhaltung von minderwertigen Nahrungsmitteln des Auslandes usw. getan, was geschehen konnte. Vollständig unrichtig aber ist es, daß das höchste Ziel der Politik eine billige Ernährung sein muß. Auch noch so geringe Nahrungsmittelpreise können von der Masse der Bevölkerung dann nicht gezahlt werden, wenn diese keine oder keine genügende Arbeitsgelegenheit und deshalb keinen oder keinen ausreichenden Verdienst hat. Höchstes Ziel der Politik muß vielmehr sein, daß die Masse der Bevölkerung durch ausreichende und lohnende Beschäftigung in der Lage ist, jederzeit die Lebens mittel, auch dann, wenn sie in die Höhe gehen, zahlen zu können. In richtiger Erkenntnis dieser Ausgabe der Politik haben sich vor mehr als 30 Jahren Regierung und Reichstag zur Einführung der Schutzzollpolitik entschlossen, und daß diese auch der Masse der Bevölkerung in der Zwischenzeit genützt hat, zeigt die Zunahme ihrer Wohlhabenheit und die Verseinerung ihrer Lebenshaltung. Man muß doch nur an die Zeiten des Freihandels vor dem Jahre 1879 zurückdenken! Gewiß existierten damals keine Zölle für Nahrungsmittel, ebenso gewiß aber ist es, daß die breiten Bevölkerungsschichten sich damals auch nicht entfernt die Lebenshaltung leisten konnten, deren sie sich heute billigen Lebensmitteln ausreichende und lohnende Beschäftigung vorhanden wäre. Da aber beide nicht gleichzeitig zu haben sind, wird man immer noch dem Zustande, bei dem billige Lebensmittel, aber keine ausreichende Arbeitsgelegenheit vorhanden ist, den vorzuziehen haben, bei dem infolge hinreichender Arbeitsgelegenheit auch erhöhte Lebensmittelpreise gezahlt werden können. Diesen Zustand verbürgt die Politik des Schutzes der nationalen Arbeit und deshalb ist sie auch dem Freihandel, bei dem lediglich der Konsumentenstandpunkt berücksichtigt wird, überlegen. 2.— In einer Mitteilung der Tagespresse wird unter Hinweis auf eine angebliche seit Juli v. Is. wahrnehmbare beunruhigende Zunahme des Unterleibstyphus im Südwesten des Reiches die Befürchtung ausgesprochen, daß die auf Inktiative von Robert Koch dort eingeleitete systematische Typhusbekämpfung erlahme. Demgegenüber muß hervorgehoben werden, daß nach vorübergehendem Ansteigen in den Monaten August und September 1910 die Erkrantungszisser in dem Bekämpfungsgebiete wieder zurückge gangen und in den ersten Monaten des Jahres 1911 so gering gewesen ist, wie noch nie seit dem Einsetzen der verstärkten Typhusbekämpfung. Auch noch im Mai und Juni d. Is. ist die Zahl der Erkrankungen hinter den beiden Vorjahren zurückgeblieben. Vom August ab ist allerdings wieder ein starkes Anschwellen der Typhuserkrantungen bemerkbar; diese Erscheinung beschränkt sich aber keineswegs auf das dem Reichskommissar unterstellte Gebiet im Südwesten des Reiches. Ist doch die Zahl der in der 35. und 36. Jahreswoche 1911 in ganz Preußen vorgekommenen Typhusfälle um mehr als 70 v. H. höher als in den gleichen Wochen des Vorjahres. Ossenbar ist an dieser neuesten Zunahme der Typhushäufigkeit die abnorme sommerliche Hitze und Trockenheit dieses Jahres schuld, die ja die Entstehung von Darminfektionen aller Art begünstigt. Keinenfalls aber darf aus der vorübergehenden Vermehrung der Tophusfälle auf eine Verminderung des Eisers und des Pflichtbewußtseins geschlossen werden, womit die beteiligten Behörden und Aerzte darauf bedacht sind, im Sinne der Kochschen Lehren dem Unterleibstyphus wirksam entgegenzutreten. 2.— In Veröffentlichungen aus Patentanwaltskreisen waren vor einiger Zeit gegen die Leitung des Kaiserlichen Patentamtes scharfe Angrisse unternommen, die durch ihre gehässige Art und die Wiederkehr der öffentlichen Befehdung geeignet waren, dem Präsidenten des Amts seine Stellung zu erschweren, und die bereits bei einer Erörterung im Reichstag am 24. Mai 1911 eine Zurückweisung erfahren haben. Nachdem neuerdings ein Berliner Blatt auf diese Angelegenheit zurückgekommen ist, sehen wir uns, schreibt die„Neue Pol. Corresp.“, veranlaßt, zu dessen Ausführung auf Grund der uns zugegangenen Information das Folgende zu bemerken: Da die Behauptung, der Präsident des Patentamts habe Beamte des Petentamts in Ausübung ihrer richterlichen Tätigkeit beeinflußt, nach der eigenen Angabe des betreffenden Blattes durch die von dem Präsidenten auf der Hauptversammlung des Vereins Deutscher Chemiker in Stettin im Juni d. Is. abgegebene Ertlärung abgetan erscheint, braucht auf diesen Punkt hier nicht mehr eingegangen zu werden. Die von dem Herrn Staatssekretär des Innern in der Reichstagsverhandlung vom 24. Mai d. Is. in Aussicht gestellte Prüsung, ob und welche besonderen Schritte gegen die Urheber der Angriffe gegen das Patentamt und seine Leitung zu unternehmen seien, hat ihm keine Veranlassung gegeben, durch Einleitung eines Straf= oder ehrengerichtlichen Verfahrens noch eine weitere Rechtfertigung der Beamten des Patentamts herbeizuführen. Die Vorwürfe gegen die sachliche Geschäftsgebarung des Amtes haben zur Beanstandung nicht führen können. Wenn schließlich der Annahme Ausdruck gegeben ist, vie erwünschte Revision des Patentgesetzes werde dadurch verhindert, daß der Präsident des Patentamts grundsätzlicher Gegner der Reform sei, so ist diese Annahme nicht zutreffend. Der Präsident ist vielmehr von der Notwendigkeit sreuen. Sicherlich würde es am besten sein, wenn neben gungg ggtggen Revison des Gesetzes voll überzeugt. Richtig ist, daß über wesentliche Punkte des Reformwerkes noch Meinungsverschiedenheiten bestehen, die des Ausgleiches bedürsen. Die Reform selbst ist nicht in Frage gestellt. 36. Kongreß für innere Mission. S.& II. Stettin, 28. Sept. In der heutigen zweiten Hauptversammlung, die mit gemeinsamem Gesang und Gebei eingeleitet wurde, sprach Pastor Broistedt(Neu=Erkerode) über„Die Innere Mission und die Wohlfahrispflege auf dem Lande“. Der Reserent stellte zunächst fest, daß das Zusammentreffen von innerer Mission und Wohlfahrtspflege auf dem Lande eine Auseinandersetzung nötig mache. Ziel der inneren Mission sei es, auch auz dem Lande die einzelnen Persönlichkeiten zu gewinnen, die Wohlfahrtspflege dagegen beabsichtige die Erhaltung und Wiederbelebung des ländlichen Volkstums. So gegensätzlich auf den ersten Blick auch die Ziele beider Bestrebungen seien, so sehr berührten und ergänzten sie sich doch. Ein Gegensatz sei schon deswegen ausgeschlossen, weil jede Art der Arbeit für die undere Verständnis habe. Die innere Mission habe aus ihrem geschichtlichen Entwickelungsgange klar erkannt, welchen Wert die Erkenntnis des Volkslebens für ihre Wirksamkeit habe und die ländliche Wohlsahrtspflege, die diese Arbeit von Anfang an bewußt auf der Grundlage einer physisch erarbeiteten Gesamtanschauung des ländlichen Volksiums getrieben habe, habe mehr und mehr gelernt, auch die tiefinnerlichen Quellen des Volkslebens, die in der Religion sich eröffnen, als richtunggebend und zielsetzend in den Bereich ihrer Bestrebungen einbezogen. Die innere Mission werde gut tun, wenn sie sich bei ihrer Arbeit auf dem Lande der Leitform bediene, welche die ländliche Wohlfahrtspflege ihr zeichne und es vermeide, die Einzelnen aus der Gesamtheit zu isolieren. Innere Mission könne auf dem Lande nur dann mit Segen betrieben werden, wenn sie als Dorfkirchenarbeit ausgesaßt werde. Solche kirchliche Dies und Das. (Wochenplauderei.) D.=Ruhrort, 29. Sept. Wir leben in einer Zeit, da nichts blüht neben den Astern und Georginen als die Submissionsbluten. Und die dusten nicht sonderlich, schießen aber ins Kraut wie die Brennesseln am Wegrand, die Disteln auf dem Brachacker. Ein Jeichen der Zeit sind sie, eine Folge der wirtschaftlichen Lage. Je uppiger diese im Konturrenzkampf gezeitigten Bluten, desto schlimmer der wirtschaftliche Weitvewerv, desto schlechter ist's mit Handwerk und saufgeschaft bestellt und bis in die Kreise unserer Schwerinoustrie hinein gehts. Auftrage und Lieserung um jeden Preis, heißt die Lojung, und da kommt's vor, daß der eine sich grunolich verhaut und der andere mit Vorbedacht noch unter die niedrigsten Angebote hinuniergeht. Die Preisdruckerei ist im besten Gange und villig die Losung— daher kommts, daß manch solides Geschaft in den Ruf gerat, teuer und un verschamt in den Preisen zu sein, daß Arbeiten und Lieferungen in Hande geraten, die zu schwach und nicht fahig sind, für gute, sachgemäße Ausfuhrung zu bürgen. Dayer kommts auch, daß die Konkurse und Zwangsverseigerungen wie die Pilze emporschießen. Kein Wunder! Jemand, der fortgesetzt untervictet, zum Selbstkosten preis und häufig darunter liefert, kann das entweder nur auf Kosten der Qualität des Gelieferten, also auf Kosten des Auftraggebers, oder auf Kosten der eigenen Tasche, und da lauert im Hintergrunde immer die Notwendigkeit des Abwalzens auf die Gläubiger, die dann meist die Leidtragenden sind. Ich schreibe da Binsen wahrheiten, Sachen, die längst bekannt und vielbeklagt sind. Doch immer wieder muß man aus sie hinweisen. Nach Abbülsemaßnadmen dat man längst gesucht, aber umsonst. Vergeblich haben sich allerhand Verbände und Berufsorganisationen um sie bemüht, Beschlüsse und slammende Proteste losgelassen. Wie ein fressendes Feuer greist das Submissionsunwesen um sich und mit ihm die Unterbietungsmanie, das Schleuderwesen mit Preis und Qualität. Erst waren's nur Behörden, Gemeinden und große Verkehrsanstalten, die auch die geringste Kleinigkeit nur auf dem Wege össentlichen Ausgebots vergaben. Jetzt machen's ihnen längst Unternehmer aller Art nach und selbst Geschäfte mittleren und kleinen Umsanges. Jsts doch schon so weit gekommen, daß wegen einer Ware, einer Lieferung im Wert von einer Mark, wenn auch nicht gleich eine offentliche Ausschreibung erfolgte, doch erst bei einem halven Dutzend Geschaftsleuten herumgefragt wird, und daß der„Billigste" den Zuschlag bekommt! Der Geschästsmann stellt natürlich den möglichst niedrigen Preis und am Ende hat er den Schaden. Nicht nur finanziell verderblich, sondern auch demoralisierend wirkt das! Gar mancher kommt auf diese Weise„ins Geschäft", erwirbt sich das Vertrauen—, um es später auszunutzen nach seiner Art. Da heißts: „Der ist billig, dem kann man den Austrag ohne Anfrage geben.“ Ja, er ist billig auf der einen Seite, auf der andern muß ers wieder herausschlagen. Da wird brav gemogelt und die Qualität gemindert, werden Schiebungen gemacht und am Ende sieht doch noch ein Prositchen heraus— zum Schaden des Bestellers. Das ubertriebene Submissions= und Anfragewesen verdirbt Treu und Glauben, verleitet zu allerhand unsanderen Manipulationen. Hier und da suchte man das sattsam bekannte Schmiergelder Unwesen durch die Submission zu beseitigen— den Tensel trieb man mit Beelzebub aus. Wie aber kann man dem Uebelstand steuern? Durch eine radikale Beseitigung des Submissionswesens sicher nicht. Wie wärs, wenn einmal grundsätzlich die auffallend niedrigen Angebote unberücksichtigt blieben? Bei einigen Gemeindeverwaltungen in dies schon Brauch und hat auch gute Erfolge gehabt. Man gehe noch weiter und lasse eine Zeitlang die Firmen unberücksichtigt, die immer und immer wieder mit Schundpreisen herankommen. Gar mancher würde sich dann eines besseren besinnen und zurückkehren zum Pfade soliden Geschäftsgebrauchs! Dann wird wohl auch ein Teil der Klagen verstummen, die immer wieder laut werden und immer aufs neue ertönen, wenn eine der berüchtigten Submissionsblüten das Licht erblickt. Einen Wunsch von Gewerbetreibenden habe ich in vorstehenden Zeilen erfüllt. Nun kommen andere Wünsche dran. Vor kurzem ist eine Reihe von Straßen und Plätzen dem Gesetz gegen die„Verunstaltung von Or: schaften und landschaftlich hervorragenden Gegenden" unterstellt worden, darunter die Umgebung des Rheinbrückenkopfes in Ruhrort und die Deichstraße in Laar. Schön. Wenn in diesen landschaftlich hervorragenden Gegenden keine neuen Verunzierungen mehr erstehen dürfen, dann wird man wohl auch die alten beseitigen. Ich denke dabei an den skandalös= häßlichen Eingang der Rheinbrückenstraße. Dort grinsen einem ein paar alte verwitterte Giebel entgegen. deren lückenhaftes Ziegelwerk irgend einer Dorsecke eher entspricht, wie dem Innern einer Stadt. In der Laarer Deichstraße gibt's mehr denn ein Pendant. An der Einmundung der Kanzlerstraße ist eine historisch= anrüchige Müll Sammelstelle zu finden, deren Zaunfragmente allen Begriffen von schön und landschaftlich hervorragend widersprechen, die Deichstraße selbst an vielen Stellen durch allerhand Zäune und Vorbauten eingeengt, bedarf der Verschönerung in erster Linie. An der Bassinbrückqualmen, stinken und lärmen vorsintflutliche Tampfkrane, so daß einem Hören und Sehen vergeht und mehr wie ein Sommerkleid, mehr wie ein Hut verdorben wurde, wenn Damen es wagen, diesen einzigen Zugang zur Rheinuserkraße und zuw Stadtbad vom Brückenkopf aus zu benutzen. Bei gewissen Windrichtungen ist die Ruhrorter Bassinbrücke einfach nicht zu passieren. Nun ist ja diese Gegend landschaftlich schön, da wird wohl endlich einmal die Beseitigung von Uebelständen vorgenommen, die man anderwärts nicht findet und die auch in Begenden gewöhnlichen Charatters nicht geduldet werden. Wenn nicht, na dann müssen sich die Ruhrorter und Laarer einmal rühren und an die richtige Schmiede gehen! Etwas Neues: Die Meldung von Richterfüllung der Homberger Eisenbahnwünsche ist falich. Wir haben vor einigen Tagen eine Richtigstellung gebracht, wonach diese sehr berechtigten und auch im Interesse unseres reisenden Publikums liegenden Wünsche auf dem besten Wege zur Erfüllung sind. Wir werden also ab Homberg schneller und ebenso billig nach Köln direkt gelangen, wie auf dem alten Wege, ein Schritt mehr zur Verkehrsverbesserung! Auch mit der Straßenbeleuchtung Alt= Ruhrorts wirt's langsam besser: in der Ludwigstraße gibt's elektrische Bogenlampen und nur der alten Königstraße, pardon! Amtsgerichtsstraße will noch kein Licht leuchten. Warum? Die Anlieger wollen nicht alle in die Tasche greisen. Zur Liebe kann man eben niemand zwingen und wenn die Leutchen nicht zur Selbsthülse schreiten wollen, dann ist nichts zu machen. Hoffentlich gelingt's doch noch die wünschenswerte Einigung herbeizuführen! Damit will ich schließen, sintemalen es wenig Erfteuliches gibt. Neues genug, aber es taugt wenig. Die Zeiten sind eben ernst und die Ereignisse bitter, wie eine Folge der algemeinen Teuerung. Dagegen hilft selbst der best: Konditorladen nicht, was als letzter bestreiten will E du vom Rhein. 9905 Landpflege sei zugleich die beste Wohlfahrtspflege. Wenn innere Mission und ländliche Wohlfahrtspflege sich wie Geist und Leib ebenbürtig zur kirchlichen Landpflege zusammenschlössen, so hätten die beiderseitigen Ziel beste Aussicht auf Verwirklichung. Der Redner legte cine Reihe von Leitsätzen vor, die sich mit seinen AusführunDie Festsetzung des nächsten Versammlungsortes wurde dem Zentralausschußz überlassen. Eine Eirladung liegt von Hamburg vor. Nachdem dann u9c., g;, gusgz. Teilnehmer. selegramme des Kaisers und der Kaiserin auf die Huloigungstelegramme verlesen worden waren, wurde die gung mit den üblichen Da Laniesworten geschlossen. 83. Hauptversammlung deutscher Naturforscher und Aerzte. S.& U. Karlsruhe, 28. Sept. In der heutigen Geschäftssitzung der Gesellschaft teitte Deutscher Natursorscher und Aerzte Professor Frey(Würzburg) mit, daß der Vorstand beschlossen habe, am Sarge des Großherzogs Friedrich I. einen Kranz niederzulegen, in Anertennung der freund lichen Aufnahme, welche der Naturjorscher und Aerztetag bei seiner ersten Taguig in Karlerube„gesunden habe und für die ebenso lievenswürdige Aufaugnn der diesjährigen Versammlung. Weiter wurde der des Antworttelegramms des Kasers auf das Huldigungstelegramm bekannt gegeben. Als Versammlungsort für 1912 wurde Munster i. W. gewählt; zu Vorsitzenden wurden bestimmt Proj. Rosemann(Münster und Pros. Buß(Münster). Der geschäftsführende Sekretär Pros. Dr. Rassow (Leipzig) erstattete den Kassenbericht, aus dem sich ergivi, daß das Vermögen der Gesellschaft im Wachsen begrissen ist und daß zum ersten Male in größerem Um sange aus den Mitteln der Gesellschaft Deutscher Natursotscher und Aerzte für wissenschaftliche Arbeiten Unterstützungen gewährt werden konnten. Die Fränkel Stiftung in auf 137 000 Mark angewachsen.— Im Anschluß an die Geschäftssitzung trat in der Aula der Technischen Hochschule die naturwissenschaftliche und die medizinische Hauptgrupp: der Geseuschaft zu einer Gesamtsitzung zusammen, in welcher Pros. Garten(Gießen) über„Bau und Leistungen der elektrischen####n, W. Stevers Internationaler Kongreß für Mutterschutz und Sexualreform. S.& II. Dresden, 28. Sept. Im Roten Saale des der 1 InternaAusstellungsgebäudes nahm heute der 1. Interna tionale Kongreß für Mutterschutz und Sexualresorm seinen Ansang. Der Vorsitzende Justizrat Dr. Rosenthal(Brestau) eröffnete die Tagung mit einer Begrüßung der zahlreich erschienenen Teilnehmer. Frau Maria Lischnewska(Berlin) sprach über Mutterschutz durch Mutterschafts versicherung und Kinderrente. Die rungen des Bundes für Mutterschutz sind da: Obligato rische Familienversicherung, Arbeitsruhe der Mutter 6 Wochen vor und 6 Wochen nach der Entbindung, Zahlung des vollen Grundlohnes während dieser Zeit, freie Geburtshilfe und Wochenpflege, Stillgeld während 6 Monate. Ein solcher Mutterschutz würde eine ungeaynte Verbesserung der Rasse herbeiführen und Deutschlends Wehrmacht durch einen starken und gesunden Nachheuchs sicherstellen. Der notwendige Ausbau der Mutterschaftsversicherung ist die Kinderrente, die au alle Familien unter 3000 Mark Einkommen vom dritten Kinde an zu zahlen wäre, ebenso für jede Waise oder Halbwaise. Pastor Kießling(Hamburg) hielt hierauf einen Vortrag über die volkswirtschaftliche Bedentung der unehelichen Mutterschaft. Standpunkt des Volkswirtschaftlers ist unter Zurücksteltung sittlicher Motive zu prüsen, welchen Gewinn und welchen Schaden die Unebelichen der Volkswirtschaft bringen, und es ist zu sorschen, wie der Schaden verhütet und in Gewinn umgewandelt werden kann. Die Mutterschaft ist für die Volkswirtschaft die wertvollste und eigentlichste Arbeitsleistung der Frau. Der Wert der Mutterschaftsleistung ist nicht durch Ehelichkeit oder Unehelichleit bedingt, sondern durch die phosische und viychische Gesundheit des Nachwuchses. Ausgedehniester Mutter= und Säuglingsschutz ist nicht der privaten Wohltätigkeit zu überlassen, sie gehört in den Kreis staatlicher Fürsorge. Wenn die uneheliche Mutterschaft bisher die Volkewirtschaft durch die Proouttion törperlich ungesnnder und sittlich untanglicher Elemente in erheblich stär terem Maße belastet hat, als die eheliche, so wird diese Belastung umso eher zurückgeben, je mehr die Mutterschaftsleistung an sich als volkswirtschaftliche Leistung genommen. Alsdann brachte Stadtverordneter Rings einen Antrag ein, zu prüsen, inwieweit angesichts der zurzeit bestehenden außergewöhnlichen Teuerungsverhältnisse den städtischen Beamten, Angestellten und Arbeitern eine besondere Zulage bewilligt werden soll Nach eingehender Besprechung des Antrages wurde eine Kommission gewählt, die eine Vorlage vorbereiten soll. Dann verlas der Oberbürgermeister eine Eingabe des sozialdemokratischen Vereins und des Kartells der freien Gewerkschaften, worin die Stadtverwaltung ersucht wird, bei der Reichsregierung vorstellig zu werden, daß mindestens zeitweilig die Zölle auf alle notwendigen Nah rungs= und auf Futtermittel ausgehoben wer den, daß ferner das System der Einfuhrscheine beseitigt wird und alle Hindernisse, die der freien Einzuyr von Vieh und Fleisch im Wege stehen, weggeräumt den. Außerdem wird die Verwaltung ersucht, ungesäumt im munale Maßnahmen zu trefsen durch Errichtung städt scher Verkaufsstellen für Nahrungsmittel, städtische Bäckereien und Metzgereien und eine entsprechende Summe bereit zu stellen, um hülfsbedürftigen Familien außerordentliche Unterstützungen zu gewähren. Schließ lich wurde noch angeregt, sämtlichen städtischen Arbeitern und Angestellten, sofern sie weniger als 4000 Mark Ein kommen haben, für die Zeit vom 1. Oktober 1911 bis 1. April 1912 eine Teuerungszulage von 3 Mark pro Wech: zukommen zu lassen. * Neuß, 28. Sept. In der gestrigen Stadtverordnetensitzung berichtete der Burgermeister über den Stand der Kassen, die für 1910 mit 475000 Mk. gegen Mark im Jahre 1909 abschließen. Zur Erweiterung der Hasenbahn wurden 15.000 Mk. bewilligt. Außerdem wurde eine Vorlage über den Bau einer stadtischen Turnhale in Ausscht geselt. Lokales. D.=Ruhrort, 29. Sept. 11 Von der neuen Fahrschule. Am Sonn lag den 15. Oktover, vormittags 10½ Uhr beginnt in der Schule auf der Schulstraße in Laar ein Fahrkursus Ehren hatte sich der Sportklub„Hohenzollern“ zu einer Abschiedsfeier versammelt, um dem Scheidenden den Dank für seine verdicustvolle Tätigkeit im Verein und das Interesse, was er bisher jeder guten Sportssache zugewandt hat, auszusprechen. Gleichzettig wurde dem Abschiednehmenden, der zum 1. Oktober einem Rufe nach Köln folgt, zur dauernden Erinnerung an seine hiesige Wirksamkeit ein wertvolles Bild überreicht. Als Nachfolger des scheidenden Herrn Rektors Stechweg hat der Generaldirektor der Rhein Stahlwerke, Herr Dr. jur. Haßlacher, das freigewor. dene Amt des Ehrenvorsitzenden im Sportklub„Hohenzollern“ übernommen. = Ausflug. Die Gartsträuchener evangelische Volksschule machte gestern vom Meidericher Bahnhof aus mit einem Extrazug einen Ausflug nach Wesel, wo das Denkmal der Schill schen Offiziere und die Zitadelle besichtigt wurden. Aus dem Kreise Moers. Homberg, 29. Sept. * Kreistag. Die gestrige Sitzung des Kreistages im Ständehaus in Mors war von 29 Abgeordneten besucht. Als erster Punkt stand die Verteitung der Kreistagsabgeordneten auf die Wahlverbände und Wahlbezirke auf der Tagesordnung. Die Versammlung stimmte dem Vorschlage des Kreis=Ausschusses zu, der folgende Verteilung vorsieht: Die Einwohnerzahl des Kreises ist auf 131:33 gestiegen, deshalb muß nach den gesetzlichen Bestimmungen die bisher 40 betragende Zahl der Abgeordueten erhoht werden auf 43. Hiervon sollen die Stadte 11 Abgeordnete erhalten, Moers 8, verg, Xanten und Orsoy je 1. Die großeren meinden, Homverg 4, Revelen-Baerl 3, Friemersheim und Hochemmerich je 2, erhalten. Die übrigen Adgeordneten werden auf die drei Wahlverbände der kleineren Landgemeinden und den Wahlverband der größeren Grundbesitzer und Gewerbetreivenden verteilt. Weiter beschloß der Kreistag die Errichtung einer Hüljskasse fur Schweineversicherung. Der kasse wurde ein Grundstock von 3000 M als unverzinsliche: Darlehen überwiesen, ferner soll sie eine jahrliche Beihülse vom Kreise in Hohe von 1100 M erhalten. Der Antrag des Kreisausdie Beratungsstelle für elektrische Anlagen ungen der eleltrischen Orsane“, D. 7.2####schaftsleistung an sich als vollswirtschaftiche Leistung (Gießzen) über„Die heutige und frühere vergleischerung anerkannt wird. Volkswirtschaftlich ist das Ziel nicht die der südamerikan schen Cordilleren“ und Proj. Arnol? Bekämpfung der unehelichen Mutterschaft, sondern die (Kaltsruhe) über„Das magnetische Drehseld und seine Ueberwindung der mit ihr verbundenen besonderen Nachder Schute auf der Schuttrove i. vogr Hezfelben jiageschuses, für die Veratungsselle fur eleteisge An in den bewährten Händen des Tierarztes Herrn Dr. einen Kraftwagen neuesten Anwendungen“ sprachen. Auch die Abteilungssitzungen wurden fortgesetzt. Dr. Schmause(München) über:„Die Gastemperatur des Freiballons". Ueber diese für die Ballonführung sehr wichtigen Fragen wurden vom Münchener Verein für Luftschiffahrt neue Versuche angestellt. Als das Ergebnis derselben kann teile. * Essen, 29. Sept.[Wasserkalamitäten. quelie ihrem Einflusse erwärmt sich die Ballonhülle und von diedas Vallongas bis zu 30 Grad über die Tempe, Hgzi4 Teopae ratur der umgebenden Luft. Dr. Molison(Dresden) berichete über eine vene Vrey Aowicgend von den hat, und auch das Wasserwert zur das Aptetag. urn bisber geübten Meihoden läßt der Redner auf einer salische Kohlenrevier in der Lage ist, der Stadt täglich worden, wonach bei der jevigen Stelso die jährliche Menge von rund 27 Millionen Kubikmeter und Farbe richtig erkennt. Solche Untersuchungen hatten das Ergebnis, daß der Farbensinn der Frau sich insofern von dem des Mannes unterscheidet, als bei der Frau die Wuhirn Funden des Tirtalzus=Cenn Sassenhagen und des Polizeiinspektors Herrn Hapke. Die Vorträge behandeln folgende Fächer: 1. Die Pflichten der Geschirrführer. 2. Die den Tierschutz und die Verkehrssicherheit erwirkenden gesetzlichen und polizetlichen Bestimmungen. 3. Fahrkunde im allgemeineu. 4. Auatomie des Pserdes. 5. Wartung und Pflege des Pferdes. 6. Erste Hülfeleistung bei Rotfällen. 7. Was versteht man unter Tierquälerei im Sinne des Par. 360,13 des Str.=G.=B. Der Unterricht ist unentgeltlich. Anmeldungen mussen möglichst bald an den Oberausseher des stadt. Fuhrparks in D.=Ruhrori, Herrn inzwischen sowohl die Firma Krupp mit Jatobs, erfolgen. Nach Beendigung des Kursus lebis 12000 Kubikmetern und die Stadt gen die Schüler vor einer Kommission eine Prüfung a0 Provinz und Nachbargebiete. eine Kiede und eine nach Amsteroun gemacht Witten. Köln, 27. Sept[Der große Moorbrand) auf dem Hohen Venn ist jetzt nach den Regenfällen der letzten Tage soweit zurückgegangen, daß die größte Gefahr beseitigt ist. Das Militär ist jetzt wieder in seine Garnisonen zurückgekehrt. * Kray, 29. Sept.[Ertappte Missetäter.] Hier wurden gestern zwei Schüler durch Schutzleute ab gesaßt, die mit Steinen nach einem Personenzug geworsen und dadurch eine Fensterscheibe zertrümmert Empfindung für rot mehr zurücktritt, während blau am besten erkannt wird. Das zeigt sich sowohl in der Fäh.gkeit, die einzelnen Farben zu erkennen, wie in der Art und Weise, in welcher schwache Farben miteinander verwechselt werden. 3. Internationaler Mittelstandskongreß. StI. München, 28. Sept. Im großen Saale des Künstlerhauses wurde der 3. Internationale Mittelstandstongreß von dem Kaiserlichen Unterstaatssekretär a. D. Universitätsprosessor Dr. v. Mayr mit einer Begrüßung der Delegierten eröffnet. Stadtschulrat Oberstudienrat Dr. Kerschensteiner(München) hielt das erste Reserat über Schule und Mittelnand. Was dem wirtschaftlichen Mittelstande am nötigsten sei, sei eine Organisation der Volks= und realistischen Mittelschulen, von der zu erwarten sei, daß sie ihm wieder eine größere von geistig und moralisch wertvollen Schülern zufuhren werde, weil sie während ihrer Unterrichtszeit den Wert sorgfältiger, gewissenhafter, praktischer Arbeit an sich selber erfahren und den Segen reiner Arbeitsfreude an sich selbst fühlen läßt. Freilich werden die Forderungen erst erfüllt werden, wenn endlich unser mystischer Glaube vom absoluten Bildungswert bestimmter Studien verschwin det und wenn praktische Arbeit nicht mehr auf jeden Fall als minderwertig für vornehme Scelenerziehung angesehen wird. Gewiß macht Hobeln keinen Gentleman, aber eine lateinische Ueberjetzung macht ebensowenig einen. Es muß etwas hinzukommen und das ist in beiden Beschäftigungsarten das gleiche: die Gesinnung, die hinter der mannellen oder geistigen Arbeit steht, die Ab greisen der Krankheit, welche sichten, die mit ihr verbunden und die Gewohnheiten, die lich verläuft, zu verhüten. durch sie erzogen werden. Richtig geleiteter praktischer8 Siegen, 29. Sept.[We manueller Unterricht wird nicht blos Geschicklichkeit entwickeln, sondern, was viel wichtiger ist, Beobachtungs gabe, Umsicht, Ehrlichkeit, den Ehrgeiz, eine Sache am besten zu machen, Arbeits= und Schaffensfreude, Unternehmungslust und soziale Gesinnung in Hülfsbereitschaft, Hingabe und Vertragstreue.(Lebhafter Beifall.)— Damit war die heutige Tagesordnung erledigt. Steele mit 10000 Kbm. Wasser der Stadt ausgeholsen und erhalten hierauf ein Zeugnis. Der Beitritt kann " f ü r d e g ö r d l i c h e w e s t, n i c h t n u r j ü n g e r e n, s o n d e r n a u c h ä l t e r e n F u h r l e u t e n warm empfolllen werden. Zu bemerken ist noch, daß die Angestellten der Mitglieder in erster Linie berücksichtigt werden. Ein Blumentag für alle Eisenbahnbedienstete. Auf Anregung des Hauptausschusses des Eisenbahn=Töchterhorts in Berlin hat der Minister der öffentlichen Arbeiten seine Genehmigung zur Abhales innerhalb des Kreises 16. bis einem Erweiterungsbau des in Erfurt im Jahre 1908 gegründeten Christianenheims verwendet werden sollen. Dieses von dem Eisenbahn Töchterhort ins Leben gerusene Sonderinstitut hat die Ausgabe, unverheirateten Töchtern verstorbener Beamten, Hülfsbeamten und Arbeiter im Falle der Hülfsbedürftigkeit ohne Unterschied warten ist. —„ 29. Sept.[Zu der Familien Ester, 2. Sezt 13u der 8em)ttzaugung eines Blumentager annerhalb des Kreise *96o, Shtern gelbhmoroversuch ebensals aler Eisenbahnbediensteten in den Tagen vom 16. bi. saß die Ehesrau Sch ihrem Celbrmordversuch ebensalls 18. Okto ber d. J. erteilt, dessen Erträgnisse zu euter daß erlegen ist. * Vorbeck, 29. Sept.[Kleinkinder bewahranstalt.] Die Gutehoffnungshütte beschloß, an der Osterselder Straße eine Kleinkinderbewahranstalt einzurichten. Vor einiger Zeit wurde bereits in der Kolonie Vondern eine gleiche Anstalt errichtet. * Düsseldorf, 29. Sept. Rückkehr des Luftschisis„Schwaben“. Am 16. Oktober wird das 6000 bis 6500 M und jährlichen Unterhaltungskosten von 5700 A wurde vorläufig zurückgestellt. Dagegen beschloß der Kreistag, dem Landrat einen jährlichen Zuschuß von 3500 M zur Auschaffung eines Kraftwagens zu geben. Das Kreis=Standeyaus sol an die eletirische zeiung angeschlossen werden, ferner die Woynung des Landrates. Bekanntlich hatte seinerzeit der Kreistag energisch gegen den geplanten prunkvollen Bau des neuen Gebäudes der Kreis=Spartasse Einspruch erhoben und einen Ausschuß mit der Prüsung der Pläne des Prof. Stiller betraut. Danach hat sich herausgestellt, daß ganz erhebliche Ersparnisse an dem ursprünglichen Plaue, der einen Kostenaufwand von rund einer halben Million A vorsah, sich ermöglichen lassen. Durch Verkürzen der beiden Flügel sind 27.000 A erspart worden, ferner lassen sich an der Innen=Einrichtung, ohne daß etwas versäumt wird, 40000 M ersparen. Auch hat sich gezeigt, daß der Kostenanschlag reichlich hoch bemessen ist, für den Rohbau waren 59.028 A vorgesehen und die Firma Reißen in Moers hat den Bau zum Preise von 51 568 M übernommen. Die Versammlung nahm die Mitteilungen mit Befriedigung auf. Nach Ersatzwahlen für den verstorbenen Abgeordneten Etzold zu verschiedenen Kommissionen gab der Landrat in geheimer Sitzung Aufschluß über den Stand der schwebenden Straßenvahnpläne des KreiVereinsnachrichten. Am kommenden sonntag feiert der Essenberger Turnverein in seinem. Vereinslokale bei Herrn Herm. Maus sein 17. tiftungsfest, verbunden mit Rekruten=AbSchauturnen mit Konzert, Thea.....“.. grückehren und ach zu gewähren, und guut vvinmtegene— für Zöglinge Putischit Schwaven guerger zutnaugten uns ac. b.2 während der Ausbüdung für einen Veruf, dauernd für sehn Tage vier verweilen. 8. o)„ woch ältere erwerbsunfähige Personen zur Versorgung. Das Lleve und eine nach Amsterdam gemacht werven. Ltere.4 schon jetzt zur Verückschtigung auch nur beiter im Hale der Hütsbedürhtgtest, bn=Zerpslegung schiedsseier, durch Schauturnen, mit Lonzert, Th des religiössen Beienntmises Ung.. ud Verpltecg.9 ier und geschlossenen Ball.— Der„verein enemal. und zwar vorübrzchend für Röglinge SglLaten vom 16. Armeekorps“ setert am Sonntag im Nellen'schen Saale zu Hochheide sein jähriges Stiftungsfest durch Konzert und geschlossenen Ball, wozu die Reservisten besonders eingeladen sind. und Sportnachrichten. D.=Ruhrort, 29. Sept. Die erste Mannschaft des Vereius für volkstumliche Bewegungsspiele Ruhrort hat am Sonntag den 1. Oktoder sonen gestorben sind, sind ganze Häuser von dieser bösartigen Krankheit ergrissen und täglich werden noch Kranke in den benachbarten Schwerter Kraulenhäusern eingeliesert. Bis jetzt war es nicht möglich, ein Umsichgreisen der Krankheit, welche in den meisten Fällen tödHeim reicht schon seyr zur Vernttsichtigung auch nur der dringlichsten Fälle bei weitem nicht aus und soll daher erheblich erweitert werden. Die Abhaltung des Blumentages ist so gedacht, daß an einem der genannten Tage bei allen Behörden, Aemtern und Bureaus, bei allen Dienststellen und Außenbeamten, in den Aufenthaltsräumen, an allen Arbeitsstätten, wie Bahnhösen, Lüterböden, Werkstätten usw. durch Töchter von Beam=sspiele Ruhrort hat am Sonntag ten und Arbeitern der Eisenbahnverwaltung Blumen auf dem neuen Sportplatz an der Kaiserstraße(Phönix= Blumen=Postkarten an Eisenbahnbedienstete verkauft wiese) die erste Mannschaft des lume ist im Hinblick auf den Namen Klubs zu Gaste, um das fallige Meinerschaftsspiel der Ligatlasse auszutragen. Ruyrort hat am Sonntag nach einem sehr flotten Spiel gegen den Bonner Fußballverein, der bisher erfolgreichsten Ligamannschaft deutschlands, eine ehrenvolle Niederlage erlitten, rend sich Düsseldorf am gleichen Tage dem Kölner ballklub beugen mußte, nachdem es am Sonntag vorher gegen die Duisburger„Preußen“ siegreich war. hat durch mehrere vom Militär zuruckgelehrte Spieler bemerkenswerte Verstärkung erhalten. Es dürften sich Aus der Frauenwelt. er Schädigi der Frauenerwerb die Rassek Auf die Beantwortung dieser zeitgemäßen Frage spitzte sich der zweite Tag der Generalversammlung des„Verbandes fortschrittlicher Frauenvereine“ zu, die zurzeit in Berlin stattfindet. Ueber das schwierige Thema sprach fast erschöpfend Dr. phil. Gertrud Woker, die Privatdozentin für Physik und chemische Biologie an der Universität Bern, und ihre Antwort lautete sowohl auf Ja wie auf Rein. Eine Begünstigung der Rassenentwickelung ist zu erblicken in der Verminberung der Versorgungsehen. Das Sexuelle und Materieue in der Ehe trin zurück. Freie Liebeswahl der Eltern, ein innerlich echtes und wahres Verhältnis der beiden Gatten zu einander, das sind die Postulate, die auch an dieser Stelle mit Nachdruck erhoben wurden. Eine Förderung der Rasseentwickelung resultiert schließlich aus der Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse bei den arbeitenden Klassen. Andererseite machten weder die Reserentin, deren gediegene Ausführungen von starkem Beifall begleitet wurden, noch die Frauen, die in der Diskussion sprachen, ein Hehl daraus, daß die Rasseentwicklung durch die Frauenarbeit auch gefährdet sei. Vor allem die Ausbeutung, der die Frau ausgesetzt sei, und die Verminderung der Eheschlietungen infolge staatlichen Verbots seien sehr bedenklich. Raturlich wurde für die Aufhedung des Jölivats der Beamtinnen plädiert und auf das Beispiel Frankreichs hingewiesen. Dort hat man das Eheverbot in Rücksicht auf den bedrohlichen Rückgang der Gevurtenziffern bekanntlich ausgehoben. Richt mit Unrecht wurde dann in der Diskussion die Frage ausgeworsen, ob nicht viele Gemütswerte infolge des Frauenerwerbs verloren gingen und ob diese Werte, die den aufwachsenden Kindern entzogen würden, nicht sehr wichtig seien. Anna Pappeitz sormulierte die zur Tebatte stehenden Grundsätze geschickt in einer Frage: Wie können wir die Rassebvgiene sordern, obwohl die Frauen leider arbeiten müssen? gen Wechselfälschungen verhaftet.] Der Kaufmann Cunz ist wegen Wechselsälschungen im Betrage von 120000 Mark verhaftet worden. Er ist der Inhaber der in Konkurs geratenen Firma H. Beulle von hier. * Tiegburg, 28. Sept.[Ein schwerer Einbrecher] ist der Gärtner Adolf Keppler aus Troisdorf. Er hatte unter anderen auf dem Bürgermeisteramt und in Hamm mehrere Einbrüche verübt. Hierauf fuhr er mit dem Personenzug nach Siegburg. Er wurde durch Polizeihunde verfolgt und es gelang auch, ihn bei seiner Ankunft zu verhaften. In seiner Wohnung fand man große Kisten mit Gold= und Silberwaren, die zur Absendung nach Amerika fertig lagen. Die Ehefrau und deren Toch ter waren bereits auf dem Bahnhof und hatten Fahrscheine gelöst. Beide wurden verhaftet. Im Gesängnis machte der Gärtner einen Selbstmordversuch, woran er aber gehindert wurde. * Trier, 28. Sept.[Zur Besichtigung der staatlichen Weingüter] tras hier der Ministerial= direktor Thiel mit zwei höheren Beamten ein. * Auf dem Schnee, 28. Sept.[Aufder Brandstifter=Suche.] Der Erste Staatsanwalt in Hagen setzte auf die Ermittelung des Brandstifters eine Belohnung von 1000 Mark aus. * Diez, 29. Sept.[Lahnbefahrung.] Eine Min. sterialkommission und Beamte der hiesigen Wasserbauinspektion haben vor einigen Tagen die Lahn befahren. Dieses steht in Verbindung mit dem von Direktor Bansa=Limburg ausgearbeiteten Projekt für die Lahn=Kanalisierung. * Tnderstadt, 29. Sept.[Vergistung durch Grudegase.] Das schon alte Ehepaar Schiegershausen wärmte sich an der Grude. Die Gase drangen in die Stube. Man sand die alten Leute bewußtlos auf. Der Mann ist an Vergiftung gestorben, während sich die Frau aus dem Wege der Besserung befindet. lasten waren gestern 7 Großstädte, 16 kleinere und Meituelstädte, lowie 4, Lonwpepeh, gerzee gharogrmeiters bemerkenswerte Verstärtung erhat. M—2 gebnis der unter dem Vorsitz des Eisen Durzermeis:= bemnach ein paar durchaus gleichwertige Munanmasten Herne tagenden Versammlung war die gegenübertreten und man darf gespannt sein, weicher von beiden die heiß umstrittenen Punkte der Ligatabeur zufallen. Dr. Büren in pemm#geneen S##fmmmtung war die Einsetzung einer siebengliedrigen Kommission. In dieser Kommission, der das Recht der Zuwahl zugebilligt wurde und die einer größeren Versammlung demnächst geeignete Vorschläge für die weiteren Schritte untervreiten soll, sungieren als Großstadtvertreter Dortmund und Gelsenkirchen, als Vertreter der Mittelstädte Oberhausen und Herne und für die Landgemeinden Ehrenamtmann Wesowie die Bürgermeister von Homberg und Aus dem Gerichtssaale. Bochum, N. Sept. Gesühlst9)#### chr Mg erut e— de Autgemsher un. Beudo, unv stung, ur den Shzungencgzteun gregurgaeg,.. 84. Kupferdreh. In Erkens Lichtspieltheater gelangt von Sonnabend an wieder ein neues Programm zur Aufführung. In bunter Reihenfolge werden ernste und humoristische Bilder vor den Augen der Zuschauer vorüberziehen und ihnen einen angenehmen Aufenthalt bereiten. Ein Besuch des Theaters dürfte sich daher wohl lohnen. * D.=Meiderich, 29. Sept. der Zeche einen Vorschuß von 20 Mark zu ercclten, dete er auf dem Standesamt den Tod seines achtjährigen Knaben an, der in Wirklichkeit lebte. Mit der erhaltenen Sterbeurkunde verschaffte sich Sirokka den Vorschuß S. bezweckte mit dem Gelde, in der Runde von gleichgesiunten Freunden dem Branntweingenuß fröhnen zu können. Die Geschworenen verneinten die Unterfrage nach einem personlichen Vorteil, bejahten dagegen die Schuldfrage einjacher Urkundenfälschung. Das Urteil lautete auf 4 Monate Gefängnis. Nach den Bekundungen des Vorsitzenden ist bei der Strafzumessung das Frivole in der * Aus der evang. Gemeinde. Am Sonntag Handlungsweise wie auch die Tatsache berücksichtigt, daß seiern die Jünglingsvereine von Ober=, Mittel= und Un= dieser Trick vielfach zur Gewinnung von Vorschüssen unAus der Gemeindeverwaltung. Köln, 28. Sept. Die Stadtverordueten versammlung nahm zunächst eine erfreuliche Mitteilung entgegen. Der Großindustrielle Max Charlier wird am 2. Oktober in seinem Betriebe den 100 000. Waggon her gestellt haben. Aus diesem Anlaß übermittelte er der Stadt Köln einen Betrag von 150 000 Mark zur Errichtung einer Volksbibliothek für Erwachsene und Kinder in der Ferdinandstraße in Deutz. Die Stif tuna wurde mit dem Ausdruck des lebhaften Dankes anseiern die Jünglingsvereine vo. ter Meiderich und Berg je eine Rekrutenavschieos. und Reservistenbegrüßungsfeier, wozu außer den Vereinsmitgliedern und deren Angehörigen auch Nichtmitglieder willkommen sind. Die Feiern finden abends in den Vereinslokalen— ev. Gemeindehaus, Vereinshaus an der Wickrathstraße, Vereinshaus an der Metzerstraße und Obermeidericher Betsaal— statt und sollen Familienfeiern sein, wobei Ansprachen mit Gesängen und Deklamationen abwechseln werden. — Reidericher Kriegerverein. Am nächsten Sonntag hält der Verein im Lokale des Herrn Herm. Mismahl, Baustraße, eine Quartalsversammlung ab, in der über die Neubeschaffung von Gewehren Beschluß gesaßt werden soll. Der Verein sordert die entlassenen Reservisten zum Eintritt in den Verein auf. Diejenigen Reservisten, die sich vor dem 1. Januar als Mitglieder aufnehmen lassen, sind vom Eintrittsgeld befreit. An Stelle des verstorbenen ersten Vorsitzenden Herrn Heinr. Clas, wird der bisherige zweite Vorsitzende Herr Tillmann treten. X Rekrutenabschiedsfeier. Die Jünglings und Männervereine I, II, III und IV selern am kommenden Sonntag anlaßlich des Retrutenabschiedes in ihren Vereinslokalitäten Familienabende. Ansprachen werden mit gemeinsamen und Chorgesängen abwechseln. * Sportklub„Hohenzollern“. Seinem scheidenden Ebrenvorsitzenden. Herrn Rektor Stechweg, zu ter Arbeitern angewendet werde. * Trier, 29. Sept. Das Schwurgericht verurteilte nach zweitägiger Verhandlung den Techniker Hahn, der seinen Stiefvater in der Nacht zum 3. September durch Revolverschüsse getötet hatte, zu 8 Jahren Frankfart, 28. Sept. Die Straflammer verhandelte heute gegen den 42jährigen Schreiner Johann Rito laus Färtner und den 38jährigen Daum wegen Erpressung. Färtner, der Hauptschul dige, verübte seine Schändlichkeiten an homosexuell veranlagten Personen. In Briefen, die sie schrieben, forderten sie unter Drohungen Geld. Färtner hat 1892 München wegen räuberischer Erpressung 10 Jahre Zuchthaus erhalten und 1908 in Frankfurt wegen Erpressung 1 Jahr Gefängnis. Jetzt wurde er wegen drei vollendeter und zwei versuchter Erpressungen zus Jahren Gefängnis verurteilt, während der minderbelastete, noch nicht bestrafte Daum mit acht Monaten Gefängnis davonkam. * Ein Nachspiel zum Kieler Werstprozeß. In dem Zivilprozeß, den der Reichsfiskus im schluß an den großen Kieler Werstprozeß 689% benaun, gazinverwalter a. D. Heinrich, die Witwe des Kaust Repenning sen. und den Kaufmann Repenning jun. Schadenersatz in einer Höhe von zusammen 25 914 angestrengt hat, sand am Donnerstag eine wrng#erhandlung statt. Es handelte sich um die Frage, 0.8 Freiheitsnrase verurtellte best wae Senziauscher Kenlowelt, der eingestanden #renning„Schiebungen“ gemacht zu haben, glaubwürdig sei und vereidigt werden könne. Die Vertreter der Beklagten dekämpften seine Glaubwürdigkeit. Die zweite Zivilkammer des Nieler Landgerichts beschloß jedoch, ihn am 11. November nachträglich zu vereidigen. Vermischtes. — Berlin, 29. Sept. In der vergangenen Nacht unteinahmen zwei Männer einen Einbruchversuch in den Juwelierladen von Sedlacek in der Nachdem sie mehrere Türen mittels Nachschlüssels geöffnet hatten und in den Juweliekladen eindrangen, wurden sie von dort auf der Lauer liegen den Polizeibeamten gestellt und festgenommen. Der Seser ven langer Hand vorbereitet und sollte in dieser Rucht zur Ausführung kommen, da das Geschäft am Scunabend verlegt wird. Bei den Einbrechern wurden die Revolver und stattes Gift gefunden. Eine Menge Einbruchswerkzeuge wurde beschlagnahmt. Während der Zerbaftung siel ein Schuß, dessen Herkunft noch unbekannt in. Moginnerweise kommen die beiden Einbrecher auch als Täter für den kürzlichen Juwelendiebstahl in der Potsdamer Straße in Betracht. London, 28. Sept. Baronin Mouteiro, die mit ihrem Bruder Mr. J. S. Scott zusammen das Opser eines bedauerlichen Unfalls geworden. Die junge Witwe fuhr mit ihrem Bruder in einem Dogcart nach dem Hydepark, als ihnen an einer Stroßenkreuzung ein Lastwagen in den Tbeg kam. Mr. Scott vermochte sein Pferd nicht mehr zurückzureißen, und beide Wagen prallten zusammen. Baronin Mouteiro wurde, ebenso wie ihr Bruder, auf den Straßendamm geschleudert. Beide blieben besinnungslos liegen. Im Hospital konnte nur noch der Tod der Geschwister festgestellt werden. beschlossenen Planes zur Ergänzung der britischen Flottes Aehesterh in den Gewässern des fernen Ostens angesehen. Reveilerbewegung. * Temir Chan Schura, 29. Sept. In der Nähe„ Gaarbrücken, 29. Sept. Der Ausstand de des Tereigebietes im Kaulasus übersielen Räuder In einer gestern abend statgehabten Versammlung der von einem Ossizier geführte Militärwache nieder und harren, obwohl die Direktion die sofortige Entlassung nahmen einen Ingenieur gefangen.(unter Einbehaltung der Kaution angedroht hat, falls * Waterloo(Jowa), 29. Sept. Der bedeutsamen wieder antreten un 24 Stunden den Dienst Rede, die Präsident Taft hier über die Bezie=Ittaglichen Verpslichtungen schäftsinteressen gehalten hat, sah man mit ungewöhnlichem Interesse an der Newyorker Fondsbörse entgegen. Der Präsident wiederholte Rotwendigkeit der Rückk Wettbewerb und erklärte, daß möglich einen Unterschied zwischen solchen werden. Allerlei. bure nach Curbagen“ Drahtmelbung aufelge von Hamburg—egupen abgereist, um an Bord des Dampsers„Amerika" der Hamburg=Amerika=Linie die Rückreise nach Amerika anzutreten.— Der Ausbruch des Aetna ist jetzt als beendet zu betrachten.— Bei einem schweren Gewitter, das bei Taormina niederging, schlug der Blitz in verschiedene Häuser ein, wodurch zwei Personen den Tod sanden. An der nordöstlichen Seite des Aetna hat sich ein neuer Bergnaria erdielt. 2. Der in amen Monte del Einquante. Schoter„Karle“ it bei Schiff ein großes Lea habe und in dem Aur die Mitteilung niedergeschrieben worden za duuuc be sei, unterzugehen. in, im Begriffe Die Cholera. * Berlin, 28. Sept. Ausbreitun auf die Mit Rücksicht ######tung der Cholera in Italien sind, wie . Meichsanzeiger bekannt gibt, die aus den Häsen der italtnischen Provinzen Genua, Livorno, Rom, Z####l Salerno, Venedig und der Insel St###iten nach einem deutschen Hasen kom res vor der Jalas und ihre Insassen bis auf weite. unterluchen zum heien Veriche Grattich I. Industrie, Handel und Verkehr. wagren Monopolen, Inst von A 16887380r am 2. Laut uu s0 der Ver„reasonable“ seien und solchen, die es nicht seien, ma 1879041.39 am 25. Januar 197:uur t3i0, aui chen könne. Die Anerkennung der Monopole seitens der 4 erhößt. t, mitzin um 21062 Regierung führe unweigerlich zu dem Staatssozialismus. 9 Berlin, 29. Sept.(Telegr.) B Der Präsident sprach sich günstig über die Taristevision in Die Börse stand heute gänzlich v. der Nichtung der Zokfätze aus und besänwortete die Ne, über die Tripolisaffäre vorliegenden sorm des Geldumlaufs und des Banksystems des Landes, rücklänfige Bewegung, welche di. Judem er den Plan des Senators Aldrich im einzelnen srigen Abendbörsen eingesch schüderte, pladierte er für eine vernünfige, maspolle Vo bei der Eröfnung des Verschrs in handlung der großen Geselschasten, um zur Aulage von Wenngleich die Haltung rs Lapital zu ermmigen und den Wohlstand zu heben Der matte war, so zeigte sch doch teine Prösident mitztiligte ausdrücklich die Abneigung grgen da die Börse an der Hoffnung sesthalt. die Eisenbahngeselschaften und gegen den Wettbewerb Fall eines Krieges zwischen Italien settens der Trusts, nachdem diese sich den Gerichten, die ser lokalisert sleiben werde 9. sie auftiösten, gefügt hätten und verurteilte ferner die Ad. vorliegende: den ersten Kursen weigung gegen eine vernünftige Behandlung der geschäfte(zen Linieicde Kngechot bewirckt auf der gun. lichen Uaternehanungen, die von Zoktlartz achzänzig setlen tenmarte betragen die Veriche und gegen die Lösung der Geldftage, die ale vrständigen ein Prozeut und ereichten bei g. und ersahrenen Männer angeht. Stärker waren I gan ee wenische Bank 3 Prozent Starter waren die Rückgänge am Montanmarkte, wo speziell Gelsenkirchener über 4 N ten. Elektrizitätswerte und Verluste von 2Die Antwortnote der Pforte. Prensast z“ scharsen Maßnahmen gegen die Trusis betantugr. So hat die Regierung jetzt energische Schritte unternommen. Die Untersuchung ##war zoch nicht so weit gediehen, daß von der Absumr der nuflösung der United States Steel Corporation gesprochen werden kann. Aber schon die bloße rusen. Die Kurse stürzten in Rewpor graglianen wictte die Tatage, daß die großen Ssienbar er keinerlei Interventionen vornahmen. Ofsenoar kommt ihnen diese Börsenderuute sehr gelegen, um beweisen zu können, welche schweren wirtschaftlichen en, die Antitrust=Campagne der Bundesregierung G Lgezogen hat. Die Börsenderoute hat auch, wie ban in umertia immer der Fall zu sein Shitszschen. u das gesamte amertanische Wirten ausgeübt. Insbesondere bei einer Reihe von Eisensaorikaten haben bereits Preisermäßigungen leiche Besserung am leichte Gesserung um deutschen Eisenmarkte auf die Börse keinen Eindruck zu machen, zumal die Ankündigung einer weiteren Produktionseinschränkung für Koks seitens des Kohlensyndikats für eine Verschlechterung des deutschen industriellen Lebens im allgemeinen spricht. Schiffahrtsangelegenheiten. * D.=Ruhrort, 29. Sept. Schisferbörse; Zocmsige Sutliche Fessteklung der Frachtsätze und Schiepplohne.) Die Sätze verstehen sich, soweit nicht (Telegram me.) * Konstantinopel, 29. Sept. Die Autwortuote Neueste Drahtnachrichten. Die Marokko=Verhandlungen. * Paris, 29. Sept. Ministerpräsident Caillaux erklärte gestern auf eineAnfrage betressend die deutschfranzösischen Verhandlungen, die neuen Forderungen Deutschlands seien in seinen Augen nicht derart, daß sie den endgüttigen Abschluß der Verhandlungen in Frage stellen. Im übrigen handle es sich eigentlich mehr um Abänderungen der Formeln, über die eine Einigung noch nicht erzielt wurde, als um neueForderungen. Es sei nicht die Rede davon, daß man auf die bereits festgelegten Punkte, insbesondere auf den Teil des Abkommens, der sich auf die wirtschaftliche Herrschaft in Marokko beziehe, zurückkommen werde. Berlin, 29. Septbr. Der Vaterländische Frauenverein hat anläßlich der hundertjährigen Wiederkehr des Geburtstages der Kaiserin Augusta zur bleibenden Erinnerung an die hohe Begründerin den Kaiserin Augusta=Fonds gestiftet, welcher zur Begründung und Unterhaltung der Gemeindepflegestationen, sowie zur Förderung des Schwesternwesens dienen und so zur Ausgestaltung der Einrichtungen beitragen wird, die der großen Heimgegangenen besonders am Herzen lagen. Das Kaiserpaar hat für den Kaiserin Augusta Fonds ein gemeinschaftliches Geschenk von 10000 Mark willigt. 8 Berlin, 29. Sept. Dr. Julius v. Michel, Direktor der Königl. Universitätsklinik, ist in der vergangenen Nacht gestorben. * Berlin, 29. Sept. In der vergangenen Nacht wollte aus dem Untergrundbahnhof in der Friedrichstraße der 23jährige Friseur Wernei vor einer Zugabsahrt noch einsteigen. Er stürzte aber, wurde zwischen zwei Puffer gequetscht, überfahren und getötet. In der Aufregung, die entstand, wurden noch mehrere andere Personen verletzt. * Mainz, 29. Sept. In dem Prozeß der Poli zeiassistentin Frau Dr. Schapiro und des Beigeordneten Berndt gegen den Chefredakteur des Mainzer Neuesten Anzeigers, Heinrich Hirsch, wurde heute vormittag das Urteil verkündet. Hirsch wurde zu sechs Monaten Gesängnis und zur Tragung der Kosten verurteilt. Der Staatsanwalt 1 Jahr 8 Monate Gesängnis. Hirsch wird Revision eteiegen. 8 Pforzheim, 29. Sept. Im Vororte Broetzingen drannten nachts zehn Häuser und drei zehn Scheunen nieder. Der Schaden beträgt ¼ Million. Die Ursache ist unbekannt. Bei den Lösch= erdeiten wurde ein Glaser am Kopf schwer verletzt. * Amsterdam, 29. Sept. Die Staatskommission für den Nordseckanal hält es namentlich im Hinblick auf die die Satrs des Vonamakanals für nomen Kkanal eine Breite von 13 Metern und die jeue Schleuse eine Lange von 350 Metern und eine Breite von 40 Metern erhält. * London, 29. Sept.„Daily Tele Die Admiralität beschloß, den Panzertteuzer„M. als Flaggschiff der Floite in Ostasten bei Indiensthaltungsperiode im Jannar der Pforte auf das italienische Ultimatum ist heute mattung der Stimmung Widerstand entgegensetzen würde, früh der italienischen Botschaft übermittelt worden. Die doch schlugen die Kurse noch in der ersten Stunde eine Pforte erllärt, daß sie bereit sei, über wirt= stärker weichende Richtung ein, als im Zusamrienhang schaftliche Zugeständnisse an Italien und mit den niedrigen Londoner Kursen weitere Positions lösungen erfolgten, denen sich Blankoabgaben anschlossen. Besonders gilt dies vom Montan= und Bankenmarkt, wo besonders Phoenix ihren Rückgang sortsetzten. Auch Elek trizitätsaktien gingen weiter stärker zurück. Kurzfristiges Geld über Ultimo war stark gefragt und 5 bis 6 Prozent plus dem Reichsbankzuschlag. Kurs-Bericht. Perlin, 29, Sepiember 1911. andermine, 2., Die Säge versehen 54. anverweitig angegeben, in Mark für die Tonne(1000kg). Bersiehr:„Frachtsätze: nach Mainz=Gustavs= #####l., Mainplätze bis Frankfurt a. M. 3.15 Mt., geim 3.— Ml. Schlepplöhne: nach St. Goar mtk., Mainz=Gustavsburg 1,80 Mk., Mannheim 2,00 kk.— Talfrachten für Kohleniadungen. Ka Sc, Tiel kleine Schifse 2.83 Mi, Roterdam vrozent niebriger einsetz Mark. Belg ien. Schziedam, mittere Schifse 250 Schiffahrisaktien erltiten Mark...en Autwerpen=Sud große Schiste 273 3 Prozent. Türkische Lose erfuhren einen Halle, 28. Sept. Die seit 2½ Monaten völlig Kurssturz von über 9 Mark. Erheblich waren die Rück Heterung„Saaleschiffahrt wurde infolge der gänge auch für Anatolier, Orient und Mertdionalbahn, scheansug d Waserstandes henie versuchsweise in deAnsangs schten es, als ob die Börse einer weiteren Er.um Rase wieder ausgenommen. die Gewährung besonderer Interessen n Tripolis an Italien zu verhaudeln, unter der Voraussetzung, daß der heutige Status guo beibehalten werde und eine Okkupation nicht erfolge. * Konstantinopel, 29. Sept. Wie ergänzend bekannt wird, erklärte die Pforte in der Antwort sich weiter bereit, vorbehaltlich der Hoheitsrechte der Pforte, keinen Widerstand zuleisten und zugleich während der Verhandlungen keine militärischen Handlungen vorzunehmen. * Konstantinopel, 29. Sept. Ueber den Ausgang des Ministerrats, der bis nach Mitternacht dauerte, ist nichts Authentisches bekannt.— Die gesamte Presse bekundet die schärfste Entrüstung über das Vorgehen Italiens. Der„Tanin“ erklärt, die Türkei werde zur Verteidigung den Krieg erklären und sich mit allen Mitteln an den Italienern rächen.„Jeni Gazetta“ bezeichnet das Vorgehen Italiens als eine politische Räuberei und sagt, Italien ließe jedes menschliche Gefühl bei Seite. Die Annahme des Ultimatums wäre eine Vernichtung des Lebens der Türkei.„Alemdar“ kritisiert die Haltung der Regierung, welche durch eine fähigere ersetzt werden müsse. „Sabah“ hebt die Grundlosigkeit des Vorgehens Italiens hervor, welches ohne Zwischenfall das Ultimatum überreichte, und betont die Notwendigkeit eines einmütigen Handelns der Ottomanen zur Verleidigung Prachtenbörse zu Rotterdam. (Telegramm.) Rotterdam, den 29. September 1911. Die Frachtsätze verstehen sich in Gulden für die Last zu 2000 kg. Ers nach der Ruhr September 28. Nchrs lmmiandem, hun 168 90) Somiin fllln ders esies ien 29. September N 29. Fracht 15: 3 u. mittlere Kähne Getreide DuiburgRubrort — Leieube Hlün ien Frrmiäatert Rechumsiahe 4% 29 46.— 2% Freus hm Lamt 4% 1% EL.# Seiagl. mi. 1% Tud. Bedkr. mt. 1909 Aurmer Bacissen Gur- Akrl. Juni Satls1 Dusuche kant Bateste Len Dreibe kast Juser Baater: Juer Lreßtarcel Ha bet-Art Jinal Seim Ar. des Vaterlandes. Hamburg, 29. Sept. Die deutsche Levantelinie teilt mit, daß wegen der in Tripolis eingetretenen Sschanfb. 8.-T. alle Lsizsshslere Faich L. 4. I. Lmiasit. Bch. Se. dussug Gassst. Ap#rtert litischen Verwickelungen die Güterannahme ente I.. Boch. B. U8. 6. Bech. Get. (ien Jage Lsiscisen Josterin ign. t Gerusen 80.20 472 4% 101 60 101.50 92.20 92.— 82.50 82.30 92.— 91.90 82.30 82 10 0171 98.70 96.70 98.75 98.75 125.—125.25 155.—155— 259.50255.60 184.25182.25 154.25153.— 129 10129.— 162.50162.— 163 162.50 190.30191.— 111.75111 7 134 50133 50 284.—279.25 52.—51.50 262 90259. 85.—85.-367.—363.— Nämst, Hergabirs 1260.—p 62.-— Ih#l. Farbesl. 1500.—498.— Snhnein kugo[169.—/167.— Inser Neishetloset 163.—162.75 Getmliccheen Bago. 188.—181.20 Si G 100.— 98.— Nach Düsseldorf K Köln und Um223. 218.50 443.75438 75 70.- 70.— 280.25276.50 149.—/149. 290.25200.— 159.50158.— 61.25 60.— 187.—185.50 Auf der Nachbörse wurden sotert: Bochumer Gussstabl 218—. Deutsch-Lusemburger 178¼. Dostmunder Union Guuge B. Hile 8. R Sichasl Brasere Larer daust. Lams Daupbch. Apas Bagis: lape In. u. S. Herkrasd Ug. Ubgran Fgi. 4. Lechtahl f.I. Höld Erasere #cch Iu. u. 8. ##. 3. "" 8. h Iängelern ige. Laurabälle ains Tielles R. Rr. Listiche Hatl. Bega. Srich. Buge. Lause Barge. Jul. s. Schuate B. kr. Oberschl. Ei.-bnt. Rius 5 U2. I. 2s b. Nall. beinti, Labs. Stabr ürde Ig. Keis Retio. Verwärte Spen. Bretchle Namerwat Guient. Hetl. Drab-ndustris Sablunte S#ler dastalt 137.—138.— 54.— 53.50 173.80170 90 162.—130.— 142.—142.50 169.25167.10 315.50309.50 212.25240.— 322.—319.50 203.60200.— 158.—159.50 127.30126.10 92.50 90.— 244.30238.60 343—333.— 96. 96.— 153.90151.— Neuß, 29. 1. Qual. 20,60, Markcberichte. nach tripolitanischen Hasenstädten eingestellt wurde. Paris, 29. Sept. Wie der„Agence Havas“ aus Konstantinopel gemeldet wird, hat die Pforte beschlossen, einer Landung italienischer Truppen u Tripolis keinen Wider standentgegenzusetzen. * London, 29. Sept. Die offiziöse„Westminster Gazette“ liest den Italienern scharf den Text, nachdem sie zunächst die englische Okkupationspolitik in Aegypten verleidigt und die dort erfüllte Kulturmission des Ver= Lomanuure 105—. bleibens hervorgehoben hat; sie wendet sich gegen die Korddeut#cher Lloyd coup de main Politik der ttalienischen Regierung, die do 2907: Tende ohne die Nachvarn und die Mächte zu befragen, sich Tripolitaniens mit Gewalt zu bemächtigen suche. Es#(0) Wirtschaftliche Wochenschau. sei daher auch im Interesse ganz Europas, fährt das Von unserer Berliner Handels Redaktion. Blatt fort, daß die Türkei gegen diesen räuberi-] Die Börse hat wieder schwere, schwarze Tage zu schen Akt seitens irgendeiner Macht beschützt werde, überstehen gehabt. Kaum hatten die internationalen sept. Fruchtmarkt. Weizen neuer 2060, 2. Qual. 19/60 Mark. Roggen neuer 1. Qual. 18,40 Mark, 2. Qual. 17,40 Mark. Hafer neuer 1. Qual. 18.— Mark, 2. Qual. 17,— Mark. Wintergerste 15.40 Mk. für 100 Kg. Kartoffeln 3.50 bis 4.—, 176.50174.25 4.— bis 4.20, Luzerner Heu 4.50 bis 5.— Mk. für 50 Kg. .—.— Krummstroh 18.—, Breitdruschstroh 20.— M. für 500 Kg. 13250 139.-— Kleie 720 Mark für 50 Kg.“ Rüböl 71.—), satzweise 298.25295.50 173,—, gereinigtes 74,— Mk. für 100 Kg. Rübluchen —.— große 116.—, kleine 120.— Mk. für 1000 Kg. waggonweise. Raps 1. Qual. 30.—, 2. 29.— Mk. Aveel 29.— Ml. Lourahürte 165—. Gelsenbirchen 182— 93¼. Dynamit endens: matt. Harpener Trast Akt. 170% 175½ „Minotaur“ seiner Treadnoughtlreuzer„Indomitable“ zu erseven Dies wird als erster Schritt zur Ausführung des von der Reichsverteidigungskommission im letzten Sommer und wenn Italien nicht von seinem Unternehmen in rotto. Asfare d dossnung befrrundet, daß die MaTrivolis zurtagehalten werden Lune, so wirde es Aus. so schwete Bunden gabe aller Machte sein, eine Kompensation für die Tür lichem Sinne beigelegt werden würde, so ließ der Tripoei zu finden. Diese Kompensation brauche keine terri lis=Konflikt neue Gewitterwolken am politischen Hort toriale zu sein. Die Mächte müßten alles tun, um die sont aufsteigen. Dieser Konslikt gab denjenigen recht, türtische Flagge zu schätzen und sie müssn auch darauf fürchtet halte 2ompitationen besehen, daß alle anderen Wlätze, an denen die Arnischen wir einer volitisch unrg u, das in denen die türkischen wir einer Pritlisch unruhigen Zeit, einer Zeit des Rechte bedroht werden können, geschmigzt werden. Wenn seitigen Miztrauens unter den Nächten entgegengehen. beantragte vir machte in dieser Weise vorgehen, dann werde die Das wäre aber ungefähr das Schlimmste, was der Börse türtische Regierung von der dringenden Sorge befreit selost den semaß pflegt die Börse und erhalte dann auch eine wirklicht Kompensation für als eine Zeit der politisch den gegenwärtigen Zwischenfall.— In Börsenkreisen allgemeinen politischen Mißtrauens. Die Börse erinnerte herrscht die Befurchtung vor, daß die Tripolis. sich dabei des bekannten Ausspruches eines verstorbenen Assäre die Marokko Verhandlungen in Hosen sa9te: So lange die : Jeiensturg, 2. Sep. Zu Tripelisftag. 24 schreibe die„Nowose Bremja“: Die rusische Poli, polisionsitues kamen aus Wien. Eivtit in Nordafrika muß in der Solidarität mit dem verbestehen, das bereits lange Italien Freiheit des Handelns in Tripolis überließ. Augenblick uich mnnen wir uns der Handlungeweise der italieni schen Regierung gegenüber vollig passiv verhalten. Die Jungtürken säeten einen Sturm gegen Rußland, jetzt kommt ihnen Rußland nicht zu Hülse.— Das „Rietsch“ schreibt: Es ist schwer, sich ein Dokument vorzustellen, das jeden Schamgesuhles ebenso entvehr wie das italienische Ultimatum, das an die Epoche des csare Borgig erinnert. luß man Zeit umsangreichsten Verkäuse auveistenstitzs, kamgn aus Wien. Einmal deshelb, weil Wien als Bairan Vormacht an der Tripolis=Angelegenheit ganz besonders interessiert ist, dann aber, weil Wien während der Marokko Deroute der Berliner Börse nur wenig verkauft, ja die Engagements vielsach zurückgehalgreisende Reinigung stad die schwachen Elemente, die während der jesi Börse engagiert hatten, jetzt anscheinend eliten an der miniert. hur amerika nahen der Präsidentenwahl beide amerikanische Parteien. die Dewokraten wie die Republikauer. im Interesse ihrer Wasserstands=Nachrichten. Konstanz, 29. Sept. Bodensee vorm. 3.15 Meter. 208. gel. ag! Peter. S Stadt Begel worgent Rul, getiegen osg Meter. u waid 908 mniter Wetternachrichten. Wetteraussichten für den 30. Sept.: sälle, tsl. Vewöllung, vereinzelt noch Regen Bekanntmachung. „ Vom 1.,„Oktober d. J. ab werden die Dienststunden für das Bürgermeisteramt, für das Polizeiamt und Standesamt, für die Straßenbahn, für das Elektrizitäts=, Gas= und Wasserwerk festgesetzt: Vormittags von 8½ bis 12½ Uhr, Nachmittags von 3 bis 7 Uhr. Das Meldeamt und Standesamt sind nachmittags von 5 Uhr ab für den öffentlichen Verkehr geschlossen. Homberg, den 26. September 1911. Der Bürgermeister: Wendel. Die größte Gefahr des Autosports eiseie bungen. Kamenulich Pam ausgesegt und ie i1d dieser Gesahe DO heri### m. beie tteg. orum auf einer Anto. f#ls auch eine Schachtel Sodener Mineral= — schien uis aug dche) mitnehnen. Die Pahillen .## die Schleimhäute des Mundes und des guses gegen die Einwirkung der rauhen Luft ne berge. u sie besetigen schnel auch Bia Man ache.. S tostet 8 OO Nachabnungen erhal. Technikum dinenan Dy. Prst. 4 16 K Verlobte sollten nicht unterlassen, unser Einrichtungshaus sGildehofe an der Gildehof- und Mühlenstrasse zu besichtigen. Es ist an Umsatz, Ausdehnung und Betriebskräften das bedeutendste, durch die wohnfertige Ausstattung sämtlicher Räume das übersichtlichste und durch die mässigen Preise auch das vorteilhafteste Einrichtungshaus Westdeutschlands. Die Reise von weither lohnt sich für jeden Besucher, auch wenn er nicht kauft; denn er findet wertvolle Anregung für seine Neueinrichtung. Er sicht, wie man seine Wohnung für mässigen Preis gemütlich und vornehm einrichtet. Ausstellung und Verkauf auch an der Kettwigerstrasse dem Theater gegenüber. A. Eick Söhne, Essen. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute abend 10 Uhr meine innigstgeliebte Gattin, unsere gute Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante Trau Schann Neuschen Elisabeth geb. Hendricks nach längerem, mit christlicher Geduld ertragenem Leiden, vorher gestärkt durch den Empfang der hl. Sterbesakramente der römisch-katholischen Kirche, im 61. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Teilnahme bitten ie bamanchen Kriehichen: Familie johann Keuschen. D-Ruhrort, Berlin, Duisburg. Osterfeld, Orsoy. Rheinberg, Bochum, 28. Sept. 1911. Die Beerdigung findet am Sonntag, den 1. Oktober. nachmittags 3½ Uhr, vom Sterbehame, Harmoniestraße 61, ans statt. Die feierlichen Exequien werden am Montag, den 2. Oktober, morgens 7¼ Uhr, in der Pfarrkirche= Ruhrort abgehalten. Sollte jemand aus Verschen keine besondere Anseige schalten, so hitten wir, diess als solche anzuschen. Börsen-Restaurant Börsen- und Düsseldorferstr.-Ecke. Neu-Eröffnung am 30. de. 10ts. Spezialausschank der Kackerbräu=Akt.=Hea., Göachen. Einem geehrten Publikum von Duisburg und Umgegend zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich die Leituag des Münchener Hackerbräu-Ausschankes im Börsen-Restaurant übernommen habe und am 30. da. Miis. eröffnen werde. 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Mittwoch, abends 8 Uhr: Missions Frauenverein. Donnerstag abend: Bibelstunde. Hamborn, Bahnstraße 9. Sonntag vorm. ½10 Uhr: Vibeibesprechstunde Sonntag nachm. 1½ Uhr: Kindergottesdienst. Sonntag abend 8 Uhr: Vibelstunde Freitag abend 8½: Uhr: Bibelstunde. Prediger Brebach. Versaunlungen des Veras W Se. Duisburg= Ruhrort. 6. B. Beeck. Siegeshalle, Magdalenesstraße 12, Hof. Sonntag morgen 7½ Uhr: Bibelbesprechstunde. Sonntag nachm. 1% Uhr. Kindenversammlung. Sonntag nachmittag 4 Uhr: Evangelisations=Versammlung. Sonntag abend 6 Uhr: für die weibliche Jugend im kleinen Saal unten. Abends 6 Uhr: Jugendbund für junge Männer im kleinen Saat oben. Montag abend 3½ Uhr: stunde. Mittwoch nachm 2 Uhr: Nähos##i Donnerstag abend 8½ Uhr: Bibeistunde. Ruhrort, Karlstraße 39, port. Sonntag abend 3½ Uhr: Evangelisations=Versammt# Sonntig nachm. 1% Uhr: Kinderversammlung. Mittwoch abend 8½ Uhr: Sü#chstunde. Meiderich, Alsenstr. 5, part. Dienstag abend 8½ Uhr: Büsckstunde. Laar, Deichstraße 33 vorn p### Dienstag abend 8½ Uhr: Bibelstunde. Ostacker, Ostackerweg 27. Montag abend 8 Uhr: Gebetstunde Freitag abend 8½ Uhr: Bibelstunde. Sonntag nachm. 1¼ Uhr: Kinderversammlung. Alsum, Alsumerweg B33. Sonntag abends 8¼ Uhr: Gebeistunde. Sonntag nachm. 1% Uhr: Kinder versammlung. Freitag abend 8¼ Uhr: Bitbelstunde. Mians chaestech Karlstraße 75. Christliche Versammlung: Sonntag vorm. 10 Uhr: Erbauungsstunde. Nachm. 2% Uhr: Jahressch des christlichen Frauenvereins, verhunden mit Kaffeetrinken. Jedei mann ist freundlichst eingeladen. Montag abend 3½ Uhr: Gem. Chor. Mittwoch nachm. 2½ Uhr: Frauenverein. Mittwoch abend 8½ Uhr: stunde. Donnerstag abends 8½ Uhr: Jünglingsverein. für den Anzeigen= und teil verantwortlich: R. Nüpper, D.-Meiderich