den 27. Dezember 1911. littag=Ausgabe. Nr. 601.— 38. Jahrgang. S-sgehe. 94— taglich zwernal wit MUmtliches UosicnT. 1 23alsch Erscheint täglich zweimal mit Ausnahme der Sonn= und gesetzlichen Feiertage. Monatlicher Bezugspreis 70 Pf., durch die Post bezogen vierteljährlich 2.10 Mt., ausschl. Bestellgeld. Anzeigenpreise: Lokale Anzeigen 20 Psg, ausw. 25 Psg. für die einspaltige Zeile oder deren Raum; Bsesiange 2. 60 Bia, die Zelle.(Rud. ##s Norm Zeilenmesser Nr 10.) Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Duisburg(Ruhrort und Meiderich) Amtlicher Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Bünsich?. Anegaben Ferinwprecher: Redaltion Nr 1un0 Expedition u Druckerei Nr. 6339. Geschäftsstelle, Redaktion u. Druckerei D.=Ruhrort, Hanielstraße Nr. 2. Für Aufbewahrung und Rucksendung unverlangt eingesandter Manustripte, sowie für die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird keine VerDie heutige Mittag=Ausgabe umfaßt 6 Seiten. *) Rüstungsfieber. Unter diesem Titel wird uns über den geplanten Wehrverein aus Berlin geschrieben: „In die Friedensstimmung der Weihnachtszeit klingen die dumpfen Töne der Werbetrommel des Generals Keim für einen neu zu grundenden Wehrerein. Dem Flottenverein soll eine freundschaftlich nationate Konturrenz geschaffen werden zur Populari sierung der Heeresforderungen. Die neue Schwesterorganisation soll den Willen der Nation zur Rüstung und Starkerhaltung zu Lande organisieren und einer zielbewußten Regierung Unterstützung leiben, einer schwachmütigen das Verantwortlichleitsgefühl stärken. Ausbildung der Ersatzreserve und Verjüngung des Ossiziertorps sollen die nächsten praktischen Agitationsziele des Behrvereins sein. Bereits wird mitgeteilt, daß schon Hunzerte von Mitgliedsanmeldungen vorlägen, daß der Mitgliedsbeitrag auf 1 Mk. festgesetzt werden soll, um auch Arbeitermassen zu gewinnen, und daß die Herausgabe einer Monatsschrift als Vereinsorgan vorbereitet werde. Man sieht also, daß die Idee des verdienstlichen Generals Keim bereits bestimmte Form und Gestalt gewinnt. " Und doch ist sie verkehrt. Hervorgegangen aus dem Vergleich mit dem Flottenverein, verkennt der ganze Plan von vornherein die Verschiedenheit von Armee und Marine im Vollsempfinden. Die Flotte ist jung und nur für die Küstenbewohner ein sicht. barer Körper, ein saßbarer Begriff. Für sie, die in verhältnismäßig kurzer Zeit aus dem Nichts geschaffen und zu imponierender Stärke gebracht werden mußte, war nur durch organisierte Agitation auf dem Wege freier Vereinstätigkeit Verständnis und Stimmung und Opferwilligkeit zu schaffen. Das Landheer aber ist eine altbegründete Einrichtung, verteilt sich auf alle Gaue unseres Vaterlandes, sieht jedermann tagiaglich vor Augen, hat eine gtonzende Traditton und in allen patriotischen Herzen sozubgen eingeborene Sympaidien. Bährend durch unsere Flottenformationen alljährlich rund 55.000 Deutsche hindurchgehen, hat das Landheer(einschließlich der Offiziere) eine Gesamtkopfzahl von sast ¾ Millionen Deutschen. Erübrigt sich bei solchen Verhältnissen nicht jede künstliche Stimmungsmache für unser Landbeer? Ein Wehrverein ist aber nicht nur überflüssig, sondern er kann auch durchaus schädlich wirken; denn wenn er einmal existiert, so will er naturgemäß auch Lebensäußerungen zeigen als Nachweis seiner Existenzberechtigung. Er wird also agitieren! Und da er nicht sortgesetzt allein für Vermehrung des Heeres agitieren kann. weil wir kein junges, schwaches, der Vermehrung dringend bedürftiges Landheer haben, so wird sich die Agitation sehr bald auf Ausrüstung und innere Organisation des Heerwesens erstrecken. Man hort ja jepzt schon: „Versüngung des Ofstzierkorps“. Solche Einmischungen in die eigentliche Maschinerie des Heerwesens aber werden entweder zu ständigen Friktionen mit den zuständigen Stellen oder— wenn diese allzu nachgiebig sind— zur Erweichung des Verantwortlich leitsgefühls jener leitenden Stellen führen.— Selbst wenn aber kluge Männer diese Scolla und Cbarobdis vermeiden könnten, bliebe immer noch die Gesahr bestehen, daß unser Volk durch fortgesetzte Agitatien in ein Rüstungssieber gestürzt würde, das sowohl fur seine sinanzielle Leistungssabigkeit, als auch für seine Friedenspolitik sehr üble Folgen haben könnte. Wir haben„das stärkste Landheer der Welt" und wir haben verantwortliche, pflichtbewußte Instanzen für die weitere Starkerhaltung dieses Heeres. Deshalb ist zu hossen, daß die überflüssige und schädliche Neugründung des Behrvereins unterbleibt. Der Erlaß über das Extemporale. Aus Lehrerkreisen wird der„Koln. Ztg.“ geschrieben: Wie vorauszusehen war, hat der Erlaß des Kuliusministers über das Extemporale eine tiese Bewegung unter den Lehrern hervorgerusen. Mit einer alten Gewohnheit der Unterrichtspraxis sollen sie brechen, das mag vielen, besonders ältern Lehrern, schwer fallen. Doch ernster sind Sorge und Zweisel, ob sich das Neue bewahren wird. Es wird für und wider gestritten, zu viel über methodische Einzelheiten, in denen der Erlaß doch wünschenswerte Freideit laßt, zu wenig über den leitenden Gesichtspunkt der Unterrichtsverwaltung. Der Erlaß sagt, das Extemporale habe zu einer dauernden schädlichen Spannung und Beunruhigung der Schüler und der Lehrer gesuhrt, weil es insolge verkehrter methodischer Behandlung seitens der Lehrer zu schwere Ansorderungen an die Schüler gestellt, anderseits aber vielsach als Hauptwertmesser ihrer Leistungssabigkeit gegolten habe. Das Extemporale soll daber durch leichtere Fassung und eingehendere Vorbereitung den Schulern erleichtert werden, und mit Nachdruck wird an die Bestimmung der Lehrpläne von 1901 erinnert, daß mit aller Entschiedenheit einer einseitigen Wertschätzung des Extemporales entgegenzutreten sei; ferner sollen nur zwei bis drei Klassenarbeiten in jedem Jahresdrittel angesertigt werden— unter Anwendung der vielbesprochenen Zensierungsklausel, betressend ein Viertel mangelbaster Arbeiten—, damit möglichst wenig schriftliches Maierial für die Beurteilung der Schüler vorliegt.! Das Bestreben der Unterrichtsbehörde, Lehrern und Schülern Freude an der Arbeit zu geben, wird allen recht winkommen sein. Fraglich ist jedoch, ob sie die richtigen Rittel dazuwählt. Die oben erwähnten Bestimmungen des Erlasses kommen vor allem den unbegabten und kränklichen Schülern zugute, denen es schwer fällt, auf der höheren Schule vorwärts zu kommen. Diese Wir. kung führt aber zum Niedergang des höheren Schulwesens. Es ist Tatsache, daß der Turchschnittswert des Schülermaterials der höheren Schule fällt, und zwar deshalb, weil viele Eltern ihre Kinder ohne Rücksicht auf Veranlagung und Gesundheit auf die höheren Lehranstalten schicken, nur idrem Ehrgeiz und Standesgefühl zuliebe. Ursprünglich war die hohere Schule nur zur Ausbildung der höberen Begabungen bestimmt, mit der Zeit ist sie aber in erster Linie zu einer Schule der böberen Stände geworden. Anderseits arbeiten die Lehrer der höheren Schulen seit einigen Jahrzehnten mit Eiser und Erfolg an der Resorm des Unterrichtsbetriebes, besonders durch Vervollkommnung der Lehrmittel und der Lehrmethode. Und die jungen Lehrer werden in bewährter Weise für die Unterrichtspraxis ausgebildet. Es liegt daher auf der Hand, daß nicht Mängel des Unterrichtsbetriebes in erster Linie für den Tiefstand der Schülerleistungen verantwortlich gemacht werden dürsen, sondern die zunehmende Zahl der leistungsunfähigen Schüler. Diesen wichtigen Punkt hat der Erlaß nicht berücksichtigt, darum werden die getrossenen Maßnahmen verbängnisvoll wirken. Die Zahl der untanglichen Schüler wird infolge der milden und nachgiebigen Bestimmungen des Erlasses überband nehmen, die Ausbildung der tuchtigsten Schüler darunter entsprechend leiden Jene bestimmen das Maß der Leistungen. Das wissenschaftliche Riveau des Unterrichts wird berabgedrückt. Die Universitäten werden noch mehr als bisder über abnehmende wissenschaftliche Durchschnittsbesähigung der Studierenden ernste Klage zu führen haben. Es wäre zu wünschen, daß auch sie zu dieser betrübenden Entwicklung unseres höhern Unterrichts Stellung nähmen. Gewiß soll den schwachen Schülern Stütze und Milde zuteil werden, das ist billig, aber in zweckmäßigen Grenzen. Es dient nicht der gesunden sozialen Entwicklung unseres Volkes, ihm blinde Führer zu erziehen. Die vornehmste Ausgabe unserer höhern Schulen muß sein und Lleiben, die böhern Begabungen zu sammeln und zu fördern. Dazu bedarf es iner durchgreisenden Sichtung des ispigen Schülermaterials. Entweder müssen die untanglichen Schüler von den höhern Lehranstalten ferngehalten, oder höbere Schulen im alten Sinne eingerichtet werden. saits Schiler wird schon seit einiger Zeit erortert. Sie neuem au ist zu schwierig und bedeutsam, als daß hier näher darauf hatten die Spanier einen Verlust: in diesem I6 Mann tot und 15 Mann verwundet. Sinne muß die Resorm der höhern Schule sein. Die bis= Paris, 27. Dez Nach Blä berigen Versuche der Schulbehörde, im Rahmen des ge wird der Gesamtverlust de: genwärtigen Unterrichtsbetriebes eine besondere rung der tüchtigen Schüler zu sichern, z. B. die Einrichtung der Sonderkurse, haben den Erwartungen nicht entsprochen. Einstweilen bleibt es dem Interesse und Geschick tüchtiger Lehrer überlassen, dieser wichtigsten Ausgabe des böheren Unterrichts gerecht zu werden. Wie bedingt und gering jedoch der wünschenswerte Gesamterfolg bleibt, ist jedem Einsichtigen klar. Zum deutsch=französischen Abkommen. Paris, 27. Dez. Die Senatskommission zur Beratung des deutsch=französischen Abkommens hielt gestern unter dem Vorsitz Léon Bourgeois eine Sitzung ab, in der Ministerpräsident Caillaux und Minister des Aeußern de Selves Bericht erstatteten. Der russisch=persische Streitfall. * T e h e r a n, 2 5. D e z. I m E i n v e r s t ä n o n i s m i t d e m Kabinett hat der Regent den Redschlisausgelöst. Die persische Regierung hat die Bestimmungen des russischen Ultimatums angenommen. Der Vizegouverneur von Täbris berichtet, die Kussen hätten kaltblütig eine Metzelei unter ver12n Frauen und Kindern angerichtet Nach seiner Schätzung sind in den bisherigen Kämpfen bereits 500 Perser gesallen. Der Chef der persischen Abteilung des russischen Auswärtigen Amtes teilt mit, daß er an den Statthalter im Kaukasus den Besehl erteilt habe, mög#e. Fruppen nach Täbris zu senden Es handele sich um vereinzelte revolutionäre Ausbrüche in Täbris, Rescht und Enseli. In Teheran würden selbstständig Raßnahmen zur streugen Bestrafung der Aufrührer getrossen werden. Der Umstand, daß die Regierung in Teberan nach Täbris telegraphisch Besehl gegeben habe, die Feindseligkeiten einzustellen, sei ein neuer Beweis dafür, daß sie nicht mitschuldig sei. Tschulfa, 24. Dez. In der Nacht ist eine Abteilung des junsten Schützenregiments, eine Gebirgsbatterie und eine Soinse Kosaken im Eilmarsch nach. Täbris ansgebrochen. Tschulfa, 25. Dez. Das Schießen in Täbris! de ert fort. Die Abteilung des 5. Schutzenregiments in Stärke von zwei Kompagnien, die gestern von hier in Automobilen abgegangen ist, ist heute vormittag in Täbris eingetrossen. Bei den Kämpfen in Täbris sind bis jett. 50 Perser getötet worden. Die Russen haben alle Regierungsgebäude und die Telegraphenstationen besetzt. Eine Anzahl von Regierungsbeamten in Rescht ist getötet worden. Petersburg, 27. Dez. Bei dim Minister des Aeußern ist ein Telegramm eingelausen, in dem der russische Generalkonsul in Täbris gegen die Verleumdunprotestiert, die gegen die russischen Truppen ausgestreut werden. Die russischen Truppen behandelten #is Vewohner mit Schonung, trotzdem die Fidai die russischen Verwundeten und Toten grausam behandelt und geschändet hätten. Wenn in vereinzelten Fällen Unschuldige ums Leben gekommen wären, hätte sich das nur während der Beschießung der dem russischen Lager benachbarten Häuser ereignen können, von denen aus die russische Truppenabteilung beschossen worden ist. Fr# Teg. nucy Blättermeldungen aus Madrid wird der Gesamtverlust der Spanier in dem echt von Taurizar auf 22 Tote, darunter ein Oberstleumant, ein Hauptmann und zwei Leutnants, sowie auf 47 Verwundete angegeben. Das Bismarck=Nationaldentmal. Die Entscheidung über das Bismarck=Nationaldenk= mal ist gesallen. Der Entwurf Kreis=Lederer ist als Grundlage fur die Ausführung angenommen worden. Hocherfreulich ist es gewesen, daß über die für das Dentmal gewählte Elisenbobe bei Bingerbrück volle Uebereinstimmung geher scht hat. Es laßt sich in der Tat kein besserer und geeigneierer Platz am ganzen Rhein jur einen solchen majestätischen Kuppelbau, wie es der von Kreis ist, denken. Das Rheinbild ist dort von einer solchen Weitsicht,— man tritt von zwei Seiten an das Rbeinknie beran,— daß man immer eine großerflache von der Mitie des Rheines und von drüben der vor sich hat, und daß man mit dieser ganzen Horizontale erst die Höbenentwicklung des Dentmals messen kann. Das ermöglicht auch, wie der weitaus größere Teil der ursprung lich kenkurrierenden Künstler angenommen hat,— außer Kreis und Lederer haben das auch eine ganze Reibe anderer bedeutender Kunstler erklärt—, daß dort, was nach dem Vortlaut des Preisausschreibens von Anfang an erwartet worden war, ein monumentaler Bau errichtei wird, der der ganzen wunderbaren Rbeinstimmung entspricht, obne daß durch ein solldes imposantes Werk die Landschaft irgendwie erdrückt wird. Dazu kommt dann der große weite Platz auf der Elisenhöbe mit seinem herrlichen Rundblick uber die gesegneten Fluren und den Rhein, ein Fesiplatz, so recht geeignet, das deutsche Volk, das so leicht wie nirgendwo sonst dort an der Grenzscheide zwischen Sud= und Norddeutschland zusammenkommen kann, an nationalen Feitagen, vor allem an den Bismarcktagen zu versammeln, um in andachtsvoller Erinnerung an den großen Meister in vaterlandischer Begeisterung neue Kraft zur Arbeit für Deutschlands Pobl zu schöpfen. In der großen Versammlung zu Wiesbaden war einsimmig der Beschluß gesaßt worden, daß die 20 durch das Preisgericht ausgezeichneten Künstler ersucht werden Die Spanier in Marokko. * Madrid, 25. Dez. Ein Telegramm aus Melilla besagt, daß in dem Kampfe am 22. Tezember weitere vier Toldaten verletzt und acht getötet worden sind. Der Angriff der Eingeborenen erstreckte sich auf die spanische Front in einer Ausdehnung von sast 60 Kilometern. Der türkisch=italienische Krieg. * Rom, 23. Tez. Der Agenzia Stesani wird aus Beughasi gemeldet: In der Nacht vom 21. zum 22. d. M. wurde die italienische Schanze Nr. 3 von dem Zeinde angegrissen. Der Feind wurde zurückgeschlagen. Die allgemeine Lage ist unverändert. Bei Tobrut wurde eine Truppenabteilung lebhaft angegrissen. Die Italiener hatten sieben Tote, darunter zwei Offiziere, und 16 Verwundete.— Generzl Tromvi telegraphiert aus Derna, daß der Feind in dem Kampfe am 18. Lezember 75 Tote hatte. Aus Kinzara, Tadjura und Homs wied nichts Neues gemeldet. Rom, 23. Dez. Die Agenzia Stesani bezeichnet die von Konstantinopel aus verbreitete Meldung, die Türten hätten Sansur von neuem besetzt und die Italiener vertrieben, als absolut falsch. * Konstantinopel, 23. Dez. Ein ossiziöses Communigus besagt, die Pforte werde ihre Rechte auf setkebigen die Smrenata bis zum Neusersten ####Lenstantinopel, 25. Dez. Wie hier versichert wird, hat die Regierung die Schließung der italienischen Banken und ähnlicher italienischer Unternehmen angeordnet. * Massaug, 23. Dez. Heute ist hier der türtische Zamier=Kaiserseh, eingebracht wordeck. Das Schiff war von dem italienischen Kriegsschiff „Puglia“ aufgebracht worden, obgleich es unter der Flagge des roten Haldmondes fuhr. Es handelt sich um ein Transportschiff im Dienste der türtischen Truppen an der grabischen Küste. * Tripolis, 24. Dez. In dem Gesecht bei Birtobras hatten die Türken und die Araber 200 Tote her Sachrpon Aizia zurück.— Iu hous der gn.. a. den B. griff der Feind das BlocVerlusten Ztaltener bei Venghast an, wurde aber mit Leichtverwanhete Die Italiener haten süun dopptischen. 846 Jpichentel vegag: ie denz eihur bud ich huobte en sollten, noch eine Umarbeitung ihrer Entwürse vorzunehmen, wobei den Künstlern der Wunsch ausgesprochen war, daß die Gestalt des Fürsten Bismarck mehr in die Erscheinung trete. Es ist dieser Peschluß einstimmig in Uebereinstimmung mit dem Preisgericht gesoßzt worden. Der neue, von Bestelmeyer und Habn ein zesandte Entwurf, der eine Ergänzung des alten Lolmen=Tenkmals enthielt, wurde von dem Preisgericht selbst einstimmig verurteilt und abgelehnt. Das alte nur mit Zweidrittelmehrheit vorgeschlagene Siegfried=Deusmal konnte aber unmöglich Anerkennung finden, weit es en von der Bismarckdarstellung absah. So wurde denn von den umgeänderten Entwursen, vie schon gesagt, von dem großen Entscheidungsausschuß aus der Reibe der ihm vom Kunstausschuß dargebotenen rei Entwurse von Kreis, Hahn und Bransky der von Kreis und rederer als Grundlage zur Ausführung ertoren unter voller Bürdigung der vom Preisgericht mit den ersten Preisen ausgezeichneten Entwürse. Die Bestimmung, daß der gewablte Entwurf die Grundlage der Ausfubrung bilden soll, schließt die Möglichkeit in sich, aß an dieser Aussubrung, die noch so manche weitere Ausgestaltung des Werles derbeifuhren wird, sich auch noch andere Künstler mit selbstandigen Schopfungen im Aeußern vnd Innern der Auppelhalle bereiligen können. Es hat doch gewiß den großen Werken des Altertums und der Renaissance den besondern Reiz gegeben, daß viele Künstler in gemeinsamem Wirken an idnen gearbeitet haben. Warum sollie das nicht an einen Bismarck Nationaldenkmal gescheben konnen: Mit der Wabl des Entwurse von Kreis und Lederer ist also dem einstimmig gesaßten Beschlusse der Wiesbadener Versomzllung Rechnung getragen und dadurch der Wunsch des deutschen Volkes, Bismarck dort zu seben, und nicht nur eine auch noch so kunstlerisch vollendete Sombolik, erfüllt worden. Der Name Lederer bürgt dafür, daß ein Bild Viemarcks geschaffen wird, das den gewaltigen Mann darstellt als den abgeklärten, dabingeschiedenen und doch dem Volke lebendigen Genins. Es wird der Bismarck sein, der Mahner und Warner, der Mahner, das große nationale Werk, das er uns gegeben hat, zu schutzen und zu schirmen, der Warner vor deutscher Zwietracht und Uneinigkeit. Und uber di.sem Gerius wiro sich der von Kreis, einem mit der Idee der Bismarck=Denkmäler am innigsten verbundenen Künstler, entworsene Kuppelbau wolben. Das Motiv des Rundbaues, des Sakralbaues mit seiner stimmungsvollen Halle, ist mit voller Absicht gewählt worden. Es bot die beste Möglichleit zu einer ganz geschlossenen Silbouette; der erst übergewaltig doch projektierte Bau hat in seiner Umarbeitung ein bescheideneres Maß strenger Durchbildung und edelster Gliederung erhalten. Und wenn die deutschen Frauen und Männer auf dem Rheine zur Festseier verannaben, dann wird ihnen schon aus weiter Ferne dieser aus dem Berge herauswachsende Kuppelbau mit seiner deroischen Sprache verkünden, daß dort ihr Bismarck sieht. Sie steigen die wundervolle Waldstraße hin uf: ihre Erwartung, das ihrem Auge noch entruckte ismarckbild wirklich zu schauen, wird durch den nun in seinen schönen archtektonischen Einzelbeiten mehr und ehr erkennbaren Bau aufs höchste gespannt. So treten sie ein in die weihevolle Halle, die zurAndacht zwingt und den dochsten Eindruck der Feierlichkeit dervorbringt, und sieben vor dem Bidnis, das Bismarcks Züge trägt, und sinden mit voller Ueberzeugung in der Halle, was sie suchten. Mit der Entscheidung für den Entwurs Kreis=Lederer ist die Bahn frei geworden, mit frischem Mute die Ausführung des großen Werkes heranzugehen. Man hat in der ganzen Welt nur auf diesen Moment jewartet, und schon beginnen die Gelomittel reichlicher zu fließen. Auch die jetzt noch dochzebenden Wogen der von den in der Minderheit gebliebenen Künstlern geäußerten Mißstimmung werden sich wieder glätten. und ein gemeinsames Werk des ganzen deutschen Volkes wird geschaffen werden. Paris, 27. Dez. Dem„Temps“ wird von seinem im türkischen Lager befindlichen Kriegskorrespondenten aus Zuagha gemeldet, daß durch die Bombardements der italienischen Kriegsschiife an fast allen Punkten der Küste bis zur tunesischen Grenze nirgends ein nennenswerter Schaden angerichtet worden sei. Insolgedessen sei auch der von den Italienern vielleicht beabsichtigte moralische Eindruck bei den Arabern ausgeblieben. Zwar bei der ersten Beschießung von Zuagha habe ein Schrapnellgeschoß in eine Gruppe von Flüchtlingen eingeschlagen und drei Frauen und drei Kinder getötel. Seither seien alle Weiver, Kinder und Greise noch dem Innern des Landes geschickt worden. Weiterhi berichtet der Korrespondent, daß die Italiener bei einem am 16. Dez. unternommenen Versuch, den snategisch nicht unwichtigen Grabtempel von Sidi Said zu stürmen, 6 Tote, darunter einen Offizier, gehabt hitten und in die Flucht getrieben worden seien. e iun ee deristen Gedenktage der Geburt Bismarcks, die zahllosen Vertreter des deutschen Volkes auf der ganzen Welt zur Festseier vereinen wird. Deutsche, wo ihr auch in der Welt sein möget, an euch liegt es nun, die Mittel zu schaffen, die diesen Herzenswunsch erfüllen können. ** Da in der Presse vielsach behauptet wird, daß die Künstler im Preisgericht sich einstimmig für den Hahnschen Entwurf ausgesprochen hätten, werden wir erzucht, darauf hinzuweisen, daß der also umgearbeitete Entwurf der Hrn. Hahn und Bestelmever, auf den die Künstler ihre Hoffnung gesetzt hatten, vom Preisgericht einstimmig als durchaus ungenügend abgelehnt wurde. Ja, das Urteil lautete dahingehend, daß dieser neuer Entwurf nicht einmal als geeignete Grundlage gehalten wurde, und daß alsdann der erste Entwurf mit ZweidrittelMajorität durch das Preisgericht an erste Stelle gerückt wurde. Weiter wird darauf hingewiesen, daß bei der Abstimmung über die Frage, ob der Entwurf von Pros. Kreis an dritter Stelle in die Reihe der von der Majcrität des Preisgerichts vorgeschlagenen vier Entwürse aufzunehmen sei, sich Stimmengleichheit ergab; unte: denen, die für Kreis sprachen, waren drei von den zur: Preisgericht gehörenden Architekten. Erst die Stimme des Vorsitzenden gab nach dem ihm zustehenden Recht den Ausschlag. In diesem Falle von einer Majoriiät zu sprechen und die Ablehnung dieses Majoritätsspruchs als Grund für den Austritt aus dem Kunstausschusse anzugeben, der seitens einer Anzahl jener Künst ler erfolgte, die dem Kreisgericht angehört haben, dürste wenig überzeugend wirken. B Nachrichten. Deutschland. Berlin, 26. Dez. of= und Personal=Nachrichten.) Der Kaiser hat dem Staatejetretär des Auswär tigen Amtes, v. Riderlen Wachter, die Brillan ten zum Noten Adlerorden 1. Klasse mit Eichenland per lichen. Das kronprinzliche Hojmarschallamt gab am 21. Dez. folgendes Bülletin aus:„Ihre Kaiserliche Hobeit die Frau Kronprinzessin und der junge Prinz befinden sich wie bisper danernd aut. gez. Bumm.“ Reichslanzler Dr. v. Bethmann Hollweg vat sich nach Hobensinow begeven. Wie verlautet, sind von den jüngst im Auswärtigen Amte für den diplomatischen Lienst geprus ten Kandidaien die Reserendare Dr. Bernbard v. Bulow der kaiserlichen Botschaft in Waspingion, Dr. v. Hentig der kaiserlichen Gesandtschaft in Peting und Kuno Tiemann dem kaiserlichen Konsulat in Havic zur dienstlichen Ausbildung üverwiesen worden. Potodam, 24. Dez. Der Kaiser unternahm heute vormittag den verkommlichen Spaziergang durch Sane souri, in Begleitung des Generaladzutanten, kommandie renden Generals v. Löwenseld und des Generale à In suile v. Gontard. Der Spaziergang deynte sich bis zur Historischen Mühle aus, wo der Kaiser, im Restaurant Einkehr hielt. Nachmittags um 3 Uhr wohnte der Kaiser der Beswverung bei der Leibkompagnie und der zweiten Kompagnie des erstenGarde Regimente zu Fuß bei, wah rend gleichzeitig die Kaiserin und Prinzessin Vittoria Luise im Blauen Zimmer des Neuen Palais die Diener schaft bescherten. Um 4 Uhr nachmittags war in der Jaspisgalerie die Weibnachtstafel für die kaiserliche Fa milie und die Damen und Herren der Umgebungen. Hieran schloß sich die Bescherung im Muschelsaale, wo, wie hergebracht, die zwei großen Weihnachtsbäume für das Kaiserpaar und die Gäste, die sieben weitern für die kai serlichen Kinder und die drei kleinen für die drei altern Ensel angezündet waren. Potsdam, 25. Dez. Nach der gestrigen Bescherung geleitete die Kaiserin ihre drei Entei nach Berlin zurück in das kronprinzliche Palais und machte der Krouprin zessin einen Besuch. Am ersten Feiertage, vormittags, nahm das Kaiserpaar am Gottesdienst in der Garnison kirche zu Potedam teil. Um 1 Uhr war Familienfruh stück fur die in Patsdam und in Berlin weilenden Mit glieder des königlichen Pauses. — Die„Nordd. Allg. Ztg.“ verteidigt die in § 2 des Entwurss des Etatsgesetzco für 1912 vorgesehene Ermächtigung des Reichekanzlers, zur Bestreitung ein maliger außerordentlicher Ausgaben 43 758 372 Mark im Wege des Kredits flussig zu machen und die zur Til gung der Reichsschuld bestimmten Mittel zum Ankauf von Schuldverschreibungen zu verwenden, serner die im 4 des Entwurfs enthaltene Verfügung. Sie schreibt: diesen Vorschriften ist eine Gefahr für das Bud getrecht des Parlaments erblickt worden; denn der Reichskanzler erhalte auf diese Weise die Ermächtigung. Anleiben ohne Genehmigung des Parlaments in be trächtlichem Umjange aufzunehmen. Die Befürch tung ist unbegründet. Insoweit die in der Wirtschaftsführung sich ergebenden Ueberschüsse zum An kauf von Schuldverschreibungen verwendet werden, tritt eine Erhöhung der Kreditsumme nicht ein. Die Reiche schuld wird vielmehr endgültig um die entsprechenden Beträge gemildert; nur insoweit der Ankauf mit den im Etat zur Schuldentilgung bereitgestellten Mitteln er folgt, erhöht sich die bewilligte Kreditsumme. Letzteres ist die zwingende Folge der Art der Etatisierung, wie sie unser Reichshaushaltsctat von jeher enthält. Nach § 5 der Reichsschuldenordnung vom 19. März 1900 kann die Tilgung der Anleihen entweder durch Ankauf von Schuldverschreibungen oder durch Absetzung vom An leihesoll geschehen. Der Reichsetat geht grundsätzlich den letzteren Weg, berechnet also die Höhe der erforder lichen Anleihe aus der Disscrenz zwischen den Ausgaben Luisburger Stadttheater. „Wie Minister sallen“. Lustspiel in 3 Aufzügen von P. C. V. Hansen. Ein kläglicheres Stück ist kaum zu denken, als diese ordinäre Posse, die uns zum ersten Weihnachtsjesttage beschert wurde. Unbegreiflich, wie so etwas übersetzt werden konnte(aus dem Danischen, von Rovert Sand eck), noch unbegreiflicher, daß ein Theater von Ansehen und Bedeutung so etwas zur Aufführung annahm. Der Titel freilich klingt verlockend, nach geistreicher Satire, aber was sich hinter diesem vielversprechenden Aushänge schild verbirgt, ist nichts mehr und nichts weniger als ein für das alleranspruchsloseste Publikum berechneter literarischer Schwindel. Die politische Welt wird in dem „Lustspiel“ mit schier grenzenloser Einfalt dargestellt. Der ehrenhafte Ministerprasident Heidner sieht sich infolge verleumderischer Verdächtigungen im„Kirchenblatt“ und der starken Oppositionsmehrheit im Abgcordnetenhause genötigt, den König um seine Entlassung zu bitten. Da mit nicht der Großindustrielle und Abgeordnete Halstrup. sein Hauptgegner, Leiter der Staatsgeschafte werde, schlägt Heidner nach dem Rate seines 16jährigen(!) Sohnes und seiner Gattin den Rechtsanwalt Juhl, einen unerfahrenen Spaßzmacher, zu seinem Nachfolger vor. Hat Juhl doch die Aeußerung fallen lassen, er würd. Heidner auf die Anklagebank bringen und dann di: Nichtswürdigkeit seiner Gegner entlarven. Aber weder als Rechlsanwalt, noch als Politiker kann Juhl sich eine: besonderen Besahigung rühmen. Dennoch wird er Ministerprasident, und damit fallen Halstrups Hoffnungen auf diesen Posten ins Wasser. Schon hatte Halstrup mit seinen Freunden und den Spitzen der übrigen Parteien den Raub geteilt(in einer regelrechten Hauswurstiaden szene), und Juhl war Zeuge dieses Kuhhandels gewesen. Durch die von keiner Sachkenninis getrübte, ungeheuer plump angelegte„politische“ Affäre zieht sich eine reiz lose Liedesgeschichte zwischen dem Sohne Halstrups und der Tochter Heidners. Was außerdem noch neben der Haupthandlung herläuft— die Verspottung der Male reien von Frau Halstrup, das Auftreten der nach Sch.i dung lechzenden verschleierten Nachtwächtersgattin, das stupide Benehmen der Dienstmagd bei Halstrups und die Darstellung der Eigentümlichkeiten von Frau Rasmu sen, der Wirtschafterin Jubls— ist so verbraucht und albern, daß es den gebildeten Theaterbesucher anwidern muß. Der Humor in den„Bummelstudenten“ ist Goldes wert gegenüber solch blöder Scherzmacherei. Die Darsteller, die ihre Talente an dem einfältigen Stücke vergeuden mußten, hatten keine beneidenswerte Ausgabe. Ob es aber richtig war, die elenden Karika turen der Aigeordneten der verschiedenen Parteirichtun gen noch weiter zu verzerren, sie noch läppischer erscheinen zu lassen, als es durch den Verfasser geschicht, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls standen der Halstrup von Rovert Scholz und der Aamoser(Redakteur des „Kirchenblattes“) von Erich Ponto so klaglich da, daß ihr Einfluß im Abgeordnetenhause und die Entrüftung des Ministerpräsidenten Heidner, den Robert Nonnen druch mit kraftvoller Innerlichkeit verkorperte, ganz und gar unbegründet erschienen. Besser gelang es Franz Scharwenka, die Wahrheit der Handlung zu fördern. Sein Rechtsanwalt Juhl übertraf die vom Verfasser ge schaffene Figur; aus dem immer zum Scherzen geneig ten Wesen sprach auch ein Zug seelischer Große und geisiger Ueberlegenheit. Else Kittner spielte die de? 6 des außerordentlichen Elats einerseits und zeinen Eeinnahmen und den Schuldentilgungsbetragen anderseits. der Reichskanzler von der iym ecteilten Ermäch tigung Gebrauch— die zur Schuldentilgung bestimmten Mittel zum Anlauf der Schuloverschreibungen zu per wenden— und beschreitet hiermit den ersteren der von der Reichsschutdenordnung angegebenen Weg, so muß natürlich die Anleidesumme sich entsprecheno erhohen, da es sonst für die im anßerordentlichen Etat bewilligten Ausgaben an der erforderlichen Degung jehlen wurde. Selbstverständlich dürsen die aus der Anleive beschaft ten Mittel nur zur Bestreitung der im Etat vierfür bezeichneten Ausgaben verwendet werden. So weit solche Ausgaben nicht gemacht oder an ihnen gespart wird, verringert sich ohne weiteres das Anleibesoll, wie ein (Aleiches auch insolge Vermehrung der sonstigen Ein nahmen des außerordentlichen Etats eintritt.“ Kolmar(Elsaß), 23. Dez. Das Oberlandesgericht hat heute die Wahl des Abg. Alfred Wolf iliveral) für ungültig erklärt, weil bei der Wahl 13 Bürger, unter ihnen 11 wegen Diebstahls vorbestrafte Leute, gestimmt haben, ohne waylberech tigt zu sein. Oesterreich=Ungarn. * Wien, 24. Dez. Das Besinden des Kai sers ist sehr gut: Schnupsen und Hustenreiz sind ganz geschwunden. Orient. Losia, 23. Dez. Die Meldung eines russischen Blattes über eine Reise des Präsidenten der Sobranje nach Petersburg in unbekannter Mission wird an amtlicher Stelle als unbegründet bezeichnet. In der heutigen Sitzung des Ministerrates wurde die Erhöhung der Zivilliste des Königs um 600 000 Francs beschlossen.— Die Regie rung brachte eine Vorlage betr. einen außerordentlichen Kredit von 23 Millionen zu Eisenbahnanlagen und an deren Bauten ein. Amerika. Buenos Aires, 24. Dez. Zeitungstelegramme aus Asuncion besagen, daß die Revolution Fort schritte mache. Die Regierung habe die National garde, die Aktiven wie die Reserven von 17 bis 50 Jah ren einberufen. Provinz und Nachbargebiete. * Essen, 26. Dez.[Erstochen.] In der Nacht zum ersten Festtage wurde auf dem Gerlingplatz ein urbeiter von einem 16jahrigen Burschen erstochen.— In Stoppenberg wurde in der letzten Nacht ein Füsilier des 39. Insanterieregiments in Dusseldorf durch einen Stich in die Lunge todlich verletzt. * Castrop, 26. Dez.[Ueber das solgen schwere Ungluck) auf der bei Börnig gelegenen neuen Zeche„Teutoburgia“, das sich in der Nacht zum Samstag ereignete, und so betrübend die fröhliche Weihnachtszeit beschattete, wird der„Dortm. Zeitung" gemeldet: Das Grubenungluck kündigte sich durch einen gewaltigen, donnerähnlichen Knall und durch eine heftige Erschütterung an. Die näheren Umstände ließen keinen Zweisel daruber, daß in irgendeinem Betriebspunkt tief unten in der Grube eine Schlagwetterexplosion stattge funden hatte, die, wie sich später herausstellte, von schreck licher Wirkung gewesen war. Unter Leitung des Betriebs führers Kellermann begab sich so rasch wie möglich eine Abteilung von Rettungsmannschaften in das Bergwert und eilte auf der zweiten Sohle in den südlichen Quer schlag als den Ort des Unglücks. Zuerst stießen die mutigen Retter in der noch freien Strecke auf zwei Tote welche in den Nachschwaden erstickt waren, und dann auf drei Verletzte. Den beiden Schwerverletzten wurden Not verbande angelegt und sie mit dem nur leicht verletzten und den zwei toten Kameraden zu Tage gefördert, von wo die Schwerverletzten nach Herne ins Krankenhaus ge bracht wurden. Beim weiteren Vordringen der Rettung= mannschaften zeigte es sich, daß die ganze Betriebsstelle zu Bruch gegangen und daß es unmöglich war, die verschüt teten Leute, vier an der Zahl, welche ohne Zweisel sofort schränkte Frau Halstrups sehr gewandt. Das Brautpaar wurde durch Fritz Hellmuth und Nora Reinhard mit der nötigen Verliebtheit ausgestattet. Ida Rave nau gab der Frau des Ministerpräsidenten ein gewin nendes Auftreten, und Willi Beuger machte sich in dem Marincanzuge des 16jährigen Fritz Heidner gar zu nett. Die komischen Züge der Frau Rasmussen wurden durch Maria Sieg wirksam hervorgehoben. Das gezierte Wesen der verschleierten Dame wußte Franziska Wendt gut zu treffen. Die übrigen Darbictungen geben keinen Anlaß zu einer besonderen Erwähnung. * „Der Hüttenbesitzer“. Schauspiel in 4 Akten von Georges Chnet. Am zweiten Feiertage kam nach fast 5jähriger Ab wesenheit Ohnets„Hüttenbesitzer“ wieder auf die Bühnc. Die Vorzuge und Schwachen dieses Dramas sind so bekannt, daß eine weitere Darlegung überilussig ist. Mit der geßtrigen Aufführung kann man im großen und gan zen einverstanden sein. Die Titelrolle wurde durch Franz Scharwenka in Sprache und Auftreten durch aus sympathisch verkörpert. Im Ausdruck des Edelmuts war der Darsteller nicht zu weichherzig und zerfließend, in der Betonung des männlichen Selbstbewußtseins nicht so ausfallend, daß Philippe Derblay roh und gewiltig erscheinen könnte. Der vornehme, empfindsame und doch besonnene Charakter der Figur blieb somit gewahrt, lei der aber widersprach die Maske des Künstlers der kraftvollen Persönlichkeit des Hüttenbesitzers. Zum ersten Male sahen wir diesen ohne den stattlichen, höchst charatteristischen Vollbart. Scharwenkas spitzer Gesichte schnitt machte den Mangel doppelt empfindlich; die Voll kraft des Lebens wich dem Bilde eines entnervien Schwächlings. Das war mit Rücksicht auf die sonst in so tessenden Linien gehaltene Darstellung sehr zu bedauern. Gisela Hawelka war eine sehr seinzügig per korperze Claire. Mit Recht vermied die Darstellerin die grellen Farben, die uns so oft in dieser Rolle begegnen. In der entscheidenden Auseinandersetzung nach der Vermählung wahrte sie die Rücksichten, die der Bildungegrad de: geistig so hoch stehenden Aristokratin der Dar stellerin vorschreibt. Kein kaltes, gefühlloses Zurückstoßen war Claires Handeln, sondern der Ausfluß einer von den Ereignissen sast erdrugkten Seele. Ebenso vorzügsich zeichnete Frl. Hawelka das von tieser Liebe zu Derblan bewegte Weib. Der Zuschauer mußte völlig von der Wahrheit dieser psochologischen Wandlung überzeugt sein und wurde durch die Darstellung mächtig ergrissen. Claires Bruder Octave hatte an Willi Beuger einen tuchtigen Vertreter gefunden, dagegen verriet Nora Reinhard als Susanne zu wenig von dem Adel der Persönlichkeit, den die Figur mit dem Titelbelden ge mein hat. Ein alltäglicher Backsisch ist dieses Mädchen doch beileibe nicht. Den Herzog von Blignv gab Frit Hell muth so, daß er zu menschlicher Teiln ihme no tigte. Emil Wirth kehrre die spießbürgerliche Natur des reichen Moulinet ohne Uebertreibung dervor, Frauziska Werdt, Moulinets Tochter, wußte in sein klingenden Worten spitze Stacheln zu verbergen. Erich Ponto sprach den Notar Bachelin meist unverständlich, und in weiteren Aufgaben boten Ida Ravenau, Ro bert Scholz. Gabriele Wiener. Mar Wogritsch und Else Kittner anerkennenswerte Leistungen. Die Auestattung verriet mehr Sorgsalt, als am Abende vor her. 9r. Fr. ihren Tod gesunden hatten, noch in der Nacht zu erreichen. Auch am zweilen Weihnachtstage ist man trotz angestreng teuer sor gesetzter Arbeit noch nicht zu den Verschutteten gelangt. Doch ist gestern und heute ein großer Beuch ge voven worden und gehen dayer die Aufräumungsarbeiten setzt schneller von statten. Schwer verletzt sind: Jos. Dzitoweti und Ludwig Olcynizal aus Börnig; leicht verletzt und zu Hause in Pflege Franz Pawelat aus Sodingen; tot und sofort gevorgen Karl Kastalit aus Castrop, ver beiratet, vier Kinder, und Josef Rovatowsti aus Herne, kurzlich verveiratet; tot und verschüttet Jatob Harimann, verheicatet, sechs Kinder, Wilh. Siebert, ledig. Anton Seigacz, veryeiratet, vier Kinder, diese drei aus Börnig, und Narl Zier aus Castrop, verveiratet, sechs Kinder. Es bestevt Aussicht, die beiden Schweiverletzten im Herner Arantenbause dem Leben zu ervalten. Zum Schluß ist noch mitzuteilen, daß im norigen der Beiriev der Jeche nicht gestört ist. * Duren, 23. Dez.[Stiftung.] Auf den letzt willigen Wunsch der verstorvenen Frau Geheimrat Phil. Schoeiler haben deren Kinder der Vorsitzenden des Vater ländischen Frauenvereins Frau Vittor Schoeller gestern einen Betrag von 10000 Mark für den genannten Ver ein übergeben. * Eschwege, 25. Dez.[Familiendrama.] In Fulda verletzte in vergangener Nacht der Schuhmacher Kirchter seine Ehefrau durch zwei Revolverschüsse lebens gefährlich. Eine zu Besuch bei der Verletzten weilende Freundin aus Frankfurt, die zur Hülse herbeieilte, wurde von Kirchler erschossen. Ferner verletzte der Täter einen mannlichen Krüppel, der auch zur Hülse herbeieilte, schwer. Der Morder begab sich nach Hause und legte sich zu Bett, wurde aber verhaftet. Er lebte von seiner Frau getrennt. Lokales. D.=Ruhrort, 27. Dez. Ein außergewöhnlich reges Leben herrschte Samstag und Sonntag in den Geschäftsstraßen, das sich besonders in den Avendstunden weit stärker zeigte, wie im Vorjahre an den gleichen Stunden vor dem Feste. Ueberall sah nian eilig Dahinwandelnde, sah man Neugierige, welche den helerleuchteten Schausenstern, den Ladengeschäften zustrevten. Das alte Schlagwort von der „beiminderten Kauflust“ ward nie besser widerlegt als diesmal. Das Weihnachtsgeschaft war im allgemeinen gut, in manchen Verkaufslotalen war der Andrang am Samstagabend so stark geworden, daß ein geradezu beängstigendes Gedränge herrschte und das Vertaufspersonal kaum alle Wünsche erfüllen konnte. Demgemäß wa ren auch die Einnahmen: im allgemeinen gut, für einzelne Brauchen glanzend. Mit dem geschäftlichen Aussall der Weibnachtswoche kann unsere Geschäftswelt zufrieden sein! Vom Weihnachtsmarkt. Auch in diesem Jahr war der Weinnachtsmarkt gut besucht, so daß man annehmen kann, diese Neueinrichtung werde sich auch für die Dauer gut bewähren. Es waren ziemlich viel Verkaufestände ausgestellt, an denen meis Obst, Apfelsinen, auch Gemüse seilgeboten wurde. Auch an Publikum fehlte es nicht. Zu wünschen ist nur eine bessere Beleuchtung, denn für einen abendlichen Markt genügt die jetzige Beleuchtung des großen Platzes doch nicht! Die Weihnachtstage haben erfüllt, was man von ihnen voraussetzte: es hat grüne Weihnachten gegeben. Aber auch Weihnachtstage, an denen der Sturm pfiss. der Regen niederströmte. Schön ist anders! Draußen war's nur an einigen Stunden des Tages erträglich, gemütlich gar nicht und wer sich zu erfrischendem Gang ins Freie aufmachte, wird dies nicht zu beliebiger Tageszeit gemacht haben— wenn er sich nicht dem Regen und dem Wind, den beiden schlimmen Gesellen, aussetzen wollte. Desto gemutlicher war's daheim, wo des Tannenbaume uralte Weihnachtspoesie ihre Kreise zog, helle Lichter strahlten und Kinderjubel ertonn. Das Fest der Klei neu bleibt sich eben ewig gleich, wird nicht vom Wetter beschränkt. Im Hasen und auf dem Strom wars während der letzten Tage recht ruhig. Das vielgestaltige Arbeitsleben, das immer rastlose lärmvolle, war verstummt. Still lagen die Ladeplätze und Magazine, an den Anker= und Schisfsliegeplätzen war„klar Schiff“ gemacht und auf dem Strom selbst fuhren nur ganz vereinzelt Schiffe und Schleppzüge. Bunte Wimpel an den Masten und einzelne Tannenbäumchen kündeten auch hier vom frohen Fest. Leider mußten wir auch diesmal wieder eine Abnahme der alten, schönen Schifsersitte verzeichnen. Früher hatte fast jedes Schiff im Hasen und auf der Reede ein Tannenbäumchen an der Mastspitze oder mindestens eine Flagge gebißt— ihre Zahl wird immer geringer. Immer mehr Schisser weichen vom alten Brauch ab. Eine Ausnahme machte eine große vor dem Erzlager der Hütte Phoenix liegende Schiffsgruppe— bei ihr vatten alle Fahrzeuge den„Feiertagswimpel“ ausgezogen. Der Verkehr innerhalb der Stadt war trotz des ungunstigen Wetters noch recht lebhaft, auch die zahlreichen Veranstaltungen in Sälen und Restaurationen sanden viel Publikum. Hochwasser! Dem außergewöhnlich langen Niedrigstand des Rheins ist in den letzten Wochen endlich eine großere Wassermenge gefolgt— nicht zur Freude vie. ler Schisser, denen es die recht notwendigen höheren Frachten verdarb. Jetzt haben wir sogar kurz vor Jahresschluß Hochwasser. Der untere Teil der Bassinkribbe ist vereite überflutet, der Kopf der großen Hasenmole ragt noch eben aus dem truben Wasser hervor und zwischen Ruhrort und Homberg breitet sich wieder ein imposant breiter See, dessen Wellen stark gegen die Brückenpfeiler schlagen, der schier unerschopfliche Wassermengen talwärts sendet und gar nicht darnach aussieht, als solle das alles nur kurze Zeit währen, wie in den Frachtenmarktberichten vorausgesagt. Der Rhein hat uns so oft schon Ueber raschungen bereitet, so daß manchmal die besten Voraussetzungen zu Schanden wurden. Es läßt sich jetzt nur das eine mit Bestimmtheit voraussagen: Tritt nicht bald scharser Frost ein, hören die Niederschläge im oberen Stromlauf und in den Nebentälern nicht auf, dann wird auch das Hochwasser sich nicht bald verlaufen und selbst die größeren Schiffe können für Bergfahrten volle Last nehmen! X Kirchliches. Am ersten Weihnachtstage wurde der Fruhgotiesdienst in der Laarer evang. Kirche durch den Vortrag der Lieder„Trostet mein Volk“ und „Furchtet euch nicht" durch den Gemischten Chor in althergebrachter Weise gehoben. Der Chor wurde unter der Leitung des Herrn Lehrers Klein den nicht leichten Aufgaben gerecht und gebührt ihm für seine uneigennützige Tätigleit volles Lob. X Bedauerlicher Unfall. Kurz vor den Feiertagen ereignete sich auf einem hiesigen Werke ein Unfall, durch den zwei Familien die Festfreuden sehr getrübt wurden. Bei einer schwierigen Kranbahnmon tage stürzten zwei Arbeiter ab, von denen einer nach kurzer Zeit schon verschied, während der andere ziemlich schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Fur sein Leben besteht keine Gefahr. —* Bootsunfall. Hinter einem bergwärts sahrenden Schleppzug der Firma Schroers batte am Samstagvormittag gegen 11 Uhr der Händler Johann Friedrichs aus H.=Essenberg sein Proviantboot angehangt. Auf der Höhe zwischen Ruhrort und Homberg kam ta.wärts ein anderer Schleppzug vorüber. Das Proviantboot geriet in den Wellenschlag des Schiffes und-schlug um. Herr Friedrichs sein guter Schwin mer), der ins Wasser gestürzt war, schwamm quer durch den Strom an das Homberger User. Die Ladung des Proviantbootes(Lebensmittel für Schiffer) ist verloren. * Der Kino im Bahndofsvotel war während der Feiertage außergewöhnlich stark besucht. Heute und in den folgenden Tagen finden wieder Vorst=Jungen statt. Näheres wird noch im Anzeigenteil belanntgegebe: * Schiedsmann. Herr Rektor Johann Bongaertz, Florastraße 4, ist als Schiedsmann für den 22. Bezirk und als dessen Stellvertreter der Rentner Herr Heinrich Brandenverg, Kanzlerstraße 17, bestätigt worden. * Beim Ruhrorter Postamt vollziehen sich die Schalterdienststunden und der Bestellungsdiest für Neujahr 1912 wie folgt: Tonntag, den 31. Dez. 1911: Schalterdienst vormittags wie Werktags, nachmittags von 2—8 Uhr Verkauf von Postwertzeichen in kleinen Mengen; Orts-Briefbestellung: zweimalige Bestellung; Orts=Geldbestellung: einmalige Geldbestellung; OrtsPatetbestellung: einmalige Paketbestellung; Landbestellung: zweimalige Brief, Geld= und Paketbestellung.— Sonntag den 1. Jan. 1912: Schalterdienst wie Sonntags; Orts=Briefbestellung: dreimalige Bestellung; OrtsGeldbestellung sällt aus; Orts Paketbestellung fällt aus; Landbestellung: einmalige Briefbestellung. Neujahrsschießen. Es wird hiermit ernstlich vor der gefährlichen Unsitte des sog. Neujahrsschießens gewarnt. Insbesondere werden die Eltern ersucht, ihre heranwachsenden Söhne vom Schießen abzuhalten. Die Polizeibeamten sind angewiesen, dem Unsug energisch entgegenzutreten und etwaige Uebertretungen unnachsichtlich zur Anzeige zu bringen. Die zur Anzeige gebrachten Personen haben empfindliche Strafen zu gewärtigen. * D.=Meiderich, 27. Dez. Weihnachtsseier. Einer besonderen Erwähnung wert von den vielen Weihnachtsseiern, die hier in Schulen und Vereinen begangen worden sind, ist die des Evang. Arbeitervereins im Vereinshause an der Ritterstraße, die sich zu einem echten und rechten Familienfest im großen gestaltete. Nach einer Ansprache des Vorsitzenden Herrn Rektors Reinshagen über die Sehnsucht der Hirten in Bethlehem und ihre Erfüllung führten Schüler der evang. Gartsträucher Schule eine liturgische Feier, bestehend in Gesang, Verheißung, Weissagung und Evangelium und ein Festspiel„Die Weisen aus dem Morgenlande“ von Erley vor, die beide großen Antlang fanden. Außerdem trug die Mitwirtung der Gesangabteilung sehr zur Verschönerung des Festes bei; sie erfreute die Festversammlung durch die unter Leitung des Dirigenten Herrn Lehrer Majert vorgetragenen Chorlieder„Tochter Zion, freue dich“ und„Hymne an die Nacht“ von Beethoven.— Wie sehr die Bestrebungen des Arbeitervereins nicht nur in der Bürgerschaft, sondern auch bei den Industriewerken Unterstützung finden, geht daraus hervor, daß die Rheinischen Stahlwerke, die Hütte Phönix, die Akt.=Ges. für Huttenbetrieb und die Teerverwertungsgesellschaft der Jugendabteilung und die Rheinischen Stahlwerke und die Akt.=Ges. für Hüttenbetrieb außerdem dem Arbeiterverein größere Geldspenden als Weihnachtsgabe überwiesen haben. * Duisburg, 27. Dez. —* Kollidiebe. In den letzten Wochen häufen sich die Diebstähle auf dem hiesigen Güterbahnhofe. Fortgesetzt sind verschlossene Waggons erbrochen worden, aus denen dann Gegenstände, zumeist Obst und Gemüse, entwendet wurden. Ein neuer Einbruch ist erst am Freitagabend ausgeführt worden. In diesem Falle wurde ein Kolliwagen erbrochen und aus ihm zwölf Zentner Aepfel im Werte von etwa 140 Mk. gestohlen. Die Aepfel wurden auf einem Wagen zur Stadt gebracht. Unter dem Verdacht, den Diebstahl ausgeführt zu haben, wurden ein Händler und ein Gelegenheitsarbeiter von hier festgenommen. Beide bestreiten den Diebstahl. —* Leichenfund. Am Abend des ersten Feiertages wurde auf der Strecke Duisburg—Krefeld die Leiche eines Mannes aufgesunden, der von einem Zuge überfahren worden war. Dem Toten waren beide Beinc unterhalb des Knies abgefahren worden; an der Stirn und an der rechten Schläse hatte er klafsende Wunden davongetragen. Man fand in seinen Taschen ein Notizbuch mit dem Namen Joseph Plassing, weiter ein Portemonnaie mit 6,42 Mk. und eine Uhr mit Kapsel und Kette. Der Unbekannte ist 1,60 Meter groß, hat dunkles Haar, dunklen, kleinen Schnurrbart. Er war bekleidet mit weißem Vorhemd mit Umlegekragen, dunkler Krawatte, dunklem Joppenanzug, ohne Ueberzieher, grauen Strümpfen, Zugstiefeln und bunten Manschetten. Der Tote wurde von Bahnarbeitern zum Friedhose gebracht. —. Zurückgekehrt. Der eine Zeitlang vermißte Sparkassen=Assistent Herr Sauerbrey ist zu seiner Familie zurückgekehrt. * Aus dem Kreise Moers. Homberg, 27. Dez. Jubilden. Dié Belegschaft auf Zeche„Rheinpreußen" zählt viele„alte Leute“, das heißt solche, die in einer heutzutage selten gewordenen Anhänglichkeit auf ihrer Arbeitsstätte ausharren, die allem Wandertrieb und allen Lockungen widerstehen. Es zeugt das aber auch von einem guten Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer und daß dies nicht nur Ausnahmen sind, beweisen die Zahlen jener, die fünfundzwanzig Jahre und darüber auf der Zeche tätig gewesen. Einer, Herr Schmiedemeister Botz, war sogar neunundvierzig Jahre auf der Zeche beschäftigt, ehe er in den Rubestand trat! Bisher waren es 312 Personen, die ihr Arbeitsjubiläum hier seiern konnten, jetzt sind noch 25 dazu gekommen, also insgesamt 337! Die letztgenannten 25 Jubilare, darunter zwei Beamte, hatten sich mit den Knappschaftsältesten und den gesamten Oberbeamten am ersten Weihnachtstage im Sitzungssaale des Zechenverwaltungsgebäudes eingesunden, wo Herr Direktor Patt= berg, der selbst bereits 24 Jahre auf„Rheinpreußen“ wirkt, ihnen den Dank des Grubenvorstandes und der Dirckioren für die Treue aussprach, die sie im Laufe der Jahre der Grube bewiesen. Er hoffte, daß es ihnen vergönnt sei, noch recht lange Jahre gemeinsam zum Wohl der Grube wirken zu können. Dann überreichte er den Arbeitern ein Sparkassenbuch mit namhafter Einloge, den Beamten aber goldene Uhren. Ein gemütliches Stündchen schloß sich noch gelegentlich eines Ehrentrunkels an, der Jubilare und Beamte vereinte. Die schlichte Feier zeugte wieder davon, daß auf Rheinpreußen eine alte treue Belegschaft und gute Beziehungen vorhanden, die auch über das rein Geschäftliche hinweg Arbeiter und Vorgesetzte zusammenführen! Viele Schiffe haben während der Feiertage hie angelegt. Nicht allein vor den Verladestellen liegen sie verankert, die gesamte Stromstrecke von der Brücke an aufwärts bis hinauf zur Pfeilerbahn der Zeche Rheinpreußen ist mit Schissen aller Art belegt, die oft zu dreien neinander liegen. Man kann hier fast alle Arten von Lastschiffen sehen, große Rheinkähne, Kanalschifse. Schifse, die eine große Decklast von Brettern auch verschiedene Dampfer. Dem Jerfall anheimgegoben scheint das frühere Maschinenhaus am Eisenbahnbassin. Es bieter von der Brückenrampe aus gesehen, einen gerodezu losen Aublick. Die Fensterscheiben sind zerbrochen, das Dach ist durchlöchert, das Gemaner siebt aus, als ob's einer uralten Ruine angehörte. Warum mecht tabnla rasa und bricht das alte Gerümpet einfach ab seiner Umgedung nur zur Unzierde gereicht und das erntree Hembergs rect unfren 1 Sportnachrichten. * Fußballsport an den Festtagen. 24. Dezember: Verein für volkst. Bewe gungsspiele Ruhrort gegen Futzballmannschaft der 10. Komp. Ins.=Ramt. Nr. 56, Kleve, 6: 1, Halbzeit 2:1. Die Militärmannschaft, die vor durzem noch einen Hildener Verein mit 9:0 absertigte, mußte sich hier obige Schlappe gefallen lassen. Nachdem sie in der 15. Minute nach gleichmäßigem offenen Spiel einen zu verzeichnen hatte, blieb Ruhrort bis Schluß hin üverlegen. Bei den Ruhrortern siel das vorzüglich Spiel des halbrechten Gastes(Urlauber) auf, das Zeug nis davon ablegte, wie er auch bei den„Preußen" noch tätig ist. Nicht ganz einwandfrei war das Spiel im all gemeinen wegen des Regenwetters und des ausgeweich ten Platzes, der vor den Toren der Aufbesserung drin gend bedarf. 25. Dezember: Sportklub„Hohenzollern“ Meiderich gegen Sporting Club„Courtraisien“ aus Belgien, 1:5, Halbzeit 0:0. Wenngleich es in der ersten Spielhälfte scheinen wollte, als hätte„Hohenzol lern“ gegen seinen ausländischen Gast(aus der A-Klasse berechtigte Aussichten zu gewinnen, so sollte der Verlauf der zweiten Halbzeit doch ein Gegenteil beweisen. Zuerst ein schönes, fast ausgeglichenee Spiel, doch alle ause Tor gegebenen Bälle wurden beiderseits gut abgewehrt, oder sie gingen haarscharf neben und über die Latte In letzterer Beziehung war„Hohenzollern“ sehr vom Pech verfolgt. Nachher traten die besseren Leistungen der Stürmer der Belgier sehr hervor. Ihnen war ei fünsmaliger Erfolg beschieden, während„Hohenzollern in der 42. Minute unter Applaus nur das Ehrentor erzielte. Es schien, als hätte der Wechsel zweier ihrer Spieler die Wendung zum Besseren gegeben und füg lich früher vollzogen, das Resultat anders ausfallen la sen. Sehr gute Leistungen zeigten die Torwärter be. der Parteien, die ihrerseits an den Resultaten vollau partizipieren. Herr Mohr aus Mülheim leitete das Spiel in einwandfreter Weise. 26. Dezember: Um auch seinen beim Militär wei lenden Spielern Gelegenheit zur Ausübung ihrer sport lichen Tätigkeit zu geben, hatte„Hohenzollern“ diesen ebenfalls einen internationalen Gast, den Twentschen Tournklub„Prinzeß Juliana“, Hengelo (Holland) hierher erbeten. Es muß dieses dem strevsa men Verein zum Besten angerechnet werden, daß er dem ihm zusprechenden Publikum diese interessanten Veranstaltungen dietet. Der überaus rege Besuch lohnte ihm seine Mühen und Auslagen aufs beste. Resultat 1:4 (Halbzeit 0:3) für Holland.„Prinzeß Juliana“ hat Anstoß und den Wind zum Bundesgenossen. Der Ball wird seinen Stürmern gut angegeben, schnell vorgebracht, aber kurz vor dem Tor„Hohenzolleins“ zuruck gebracht ins Feld. Die erste Ecke für Holland führt zu nichts. Nun geht es erst her und hin. Aber es sollte nicht lange dauern, bis eine Ueberlegenheit der Stürmer der Gäste, denen vorzügliche Läufer zur Seite stan deu. klar zutage trat. Immer wieder war der Ball ihrer und alle Bemühungen der Gegner konnten drei Erfolge in der ersten Halbzeit nicht verhindern. Nach kurzer Pause sast dasselbe Bild. Ging„Hohenzollern“ einmal mit dem Ball schön durch, so deckte Hollands Mannschaft ihr Heiligtum mit solcher Raffinesse, dßes entweder nicht zum Schuß kam, oder die Bälle seitwärts ausgingen. In der 7. Minute der zweiten Hälfte wu de von den Gästen das vierte Tor verwandelt, das gut hätte gehalten werden können. Neun Ecken für„Hohenzol lern“ brachten auch keinen Erfolg. Erst in der 35. Minute sandte der Halblinke der Meidericher unhaltbar ein, womit das Spiel unverändert zum Schluß ging. Unter Herrn Buschmanns guter Leitung trennten sich die Parteien mit dem odigen Resultat. Vermischtes. — Berlin, 26. Dez. Der frühere Generalstaat anwalt Geh. Oberjustizrat Dr. Hugo Isenbiel ist in Obernigk bei Breslau gestorben. Mit ihm ist einer der bekanntesten Berliner Staatsanwälte dahin gegangen; durch die großen politischen Prozesse der letz ten Zeit, in denen er als Ankläger austrat, war sein Name in die wettesten Kreise gedrungen. — Berlin, 27. Dez. In einem Kinematogra phen im Osten Berlins gerieten gestern abend während der Vorstellung die Films in Brand, wobei dem Vorführenden die Hände verbrannt wurden. Seine Schmerzensruse und der Ruf„Feuer!“ riesen eine Panik hervor. Alles drängte dem Ausgange zu. Dabe kamen zwei Kinder zu Tode und zahlreiche Personen wurden teilweise schwer verletzt. Das Feuer konnte durch die Feuerwehr bald gelöscht werden. — Hirschberg(Schles.), 27. Dez. Am heiligen Abend brannte die Waldmuhle bei Ketschdorf ab, wo bei ein 17jähriges Dienstmädchen verbrannte. In Hirschberg sand am heiligen Abend bei der Explosion einer Petroleumlampe eine 60jährige Frau den Verbrennungstod. — Leipzig, 27. Dez. Am heiligen Abend sind hier vier Personen, ein Kaufmann und drei polnische Arbeiter, nach dem Genusse einer Punschbewle erkrankt und bald darauf gestorben. — Wien, 27. Dez. Der Kanzleivorstand eines österreichisch= ungarischen Generalkonsulats in Rußland, Ritter von K., wurde nach Wien berusen und verhaftet, weil er der Konsulatskasse einen Betrag von weit über 50000 Kronen unterschlagen haben soll. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um das General konsulat in Warschau. Dez. Gestern nachmittag wurde auf bestimmten Friedhof von St. Mark alern die Gruft des Fürsten gewitsch, des Vaters des Servien, erbrochen und der Schädel desselben gestohlen. Die Tat wurde gestern von einem auf dem Friedhof beschaftigten Gärt. nergehilsen entdeckt. vor Gericht die Erben und Nachkommen Alexander Du mas d. J., Frau Olga Dumas d'Hauterive, Herr und Frau Alexander Lippmann und Frau Regina de la Brière, die Witwe Alerander Dumas d. J. Sie waren von den bekannten Verlegern Calmann Levy auf Zah lung von 10000 Fr. verklagt, weil sie mit einer Kinema tographen Gesellschaft einen Vertrag auf Darstellung von Szenen aus den Romanen des älteren Dumas abgeschlossen hatten. Die Rechte an den Werken des älteren Dumas wurden 1872, zwei Jahre nach dem Tode des Schriftstellers, durch Gerichtsurteil geteilt und zwar er hielt damals das Verlagshaus Calmann=Levy das lite rarische Urbeberrecht zugesprochen, während Alexander Dumas d. J. die Aufführungsrechte an den Werken sei nes Vaters zufielen. Calmann Levy machte geltend, daß die Einnahmen aus kinematographischen Vorstellungen nicht als theatralische Aufführungen angesehen werden könnten, ein kinematographisches Werk sei als ein photographisches Werk anzusehen, das mit Hülse von Projektionen verwertet wird und sich von gewöhnlichen Photographien nur durch einen besonderen Mechanis mus unterscheidet. Die Dumas'schen Erben dagegen stellten sich auf den Standpunkt, daß tinematographische Aufführungen als theatralische Aufführungen anzusehen seien. Nach langer Beratung schloß sich das Gericht in seinem Urteil dieser Anschauung an und stellte fest, daß unter den Aufführungsrechten eines Werkes auch das Recht auf kinematographische Aufführungen eiggeschlossen sei. Neueste Drahtnachrichten. — Wien, dem zur Auflassung be von unbekannten Tate Alexander Kara gegenwärtigen KonigBozen, 22. Dez. Südlich von der Ortlergruppe, in Male und Ponte di Leguo, wurde ein wellenformiges Erdbeben, an einigen Orten mit unterirdischem Rollen, beobachtet. Im Hochgebirge bei Bozen gehen viele Lawinen nieder. aris, 22. Dez. Wie die Abendblätter berichten, hat sich bei der gerichtlichen Untersuchung des erbrochenen Grabes der Schauspielerin Lantelme herausgestellt, daß die Schmucksachen, die nach der ersten Meldung geraubt sein sollten, noch im Grabe vorhauden sind. London, 23. Dez. In der Croß=Tetley Gruve zu Wigan in Lancashire wurden heute die Ar beiter durch das plotzliche Eindringen einer Wasserflut eingeschlossen. Ein acht Fuß breiter und vier Fuß tiefer Wasserstrom ergoß sich plotzlich in den Hauptschacht, als 87 Mann unten arbeiteten. 20 von ihnen gelang es, den Ausgang zu erreichen. Der wurde fortgeschwemmt. Rettungskorps drangen in den Schacht ein, nachdem man der einbrechenden Flut Halt geboten hatte, und brachten glücklich alle Eingeschlossenen, bis aus 12 Mann, wohlbehalten an die Oberfläche. Die Zwölf befinden sich in größter Gefahr. Man ist sieber haft bemüht, die bedrohten Leute zu retten. ** aterender Dunas im Kientop. eine Grtnhvenscheidung von prinzipiellem Interesse ist jerzt in Paris gesällt worden. Als Angeklagte erschienen * Berlin, 27. Dez. Zum Münchener Mäd chenmord wird noch gemeldet: Der unter dem Mord verdacht bei der Beerdigung des Opsers verhaftete junge Obsthändier wurde wieder freigelassen. Die seit dem Nordfalle vermißten weiteren fünf Schulkinder, 3 Mäd chen und 2 Knaben, deren Verschwinden so großes Auf sehen erregte, sind jetzt, in zwei Trupps getrennt, vaga vondierend während der Feiertage in den Münchener Vororten aufgegrissen worden. * Berlin, 27. Dez. Am ersten Feiertage, früh um Uhr, kam es bei einem Brande auf dem Wedding zu unliebsamen Zusammenstötzen zwischen der Feuer. wehr und dem Janhagel. * Köln, 27. Dez. Infolge anhaltenden Regenwetters fleigt der Oberrhein. Die Mosel und die Sieg überschwemmen weite Strecken. Aus Zürich liegt die Meldung vor, daß längs des Juras Wälder, Häuser und elektrische Leitungen durch Unwetter mitgenommen sind. Von den Küsten Hollands und Belgiens werden zahlreiche Schisfsunfälle gemeldet. * Frankfurt a. d. Oder. 27. Dez. Der gestern ver haftete 22jährige Dienstknecht Heißzner, der in Kurhaven ein altes Lastwirtsehepaar ermordete und ausraubte, war nach der Tat von Kurhaven nach Hamburg und von dort nach Berlin gefahren. Hier hatte er sich neu eingekleidet. Am ersten Feiertage früh fuhr er nach seiner Heimatsstadt Frankfurt a. d. Oder und machte hier eine Festlichkeit mit. Ein Kriminaloberwachtmeister war ihm aus Hamburg nach ereist, ermittelte ihn mit Hülse der Frankfurter Polizei auf dem Fest und verhaftete ihn, als er mittels Automobil nach Hause fahren wollte. * München, 27. Dez. Das Besinden des Prinzregenten Luitpold ist leider in den letzten Tagen unverändert geblieben. Der Regent ist infolge der Muskelzerrung am rechten Oberschenkel noch immer am Geben stark behindert. * Wien, 27. Dez. Die Entstehungsursache es Filmbrandes in dem Kinematographen theater in der Franksurter Allce ist wahrscheinlich auf die Nachlässigkeit des Filmvorführers zurückzu führen, der gestern noch in später Abendstunde verhaftet wurde. Es sind im ganzen 2 Kinder getotet, 8 Personen schwer und viele leichter verletzt worden. Das Theater personal versuchte, als die Panit ausbrach, die Besucher zu beruhigen, die Bemühungen waren aber vergeblich. Jeder versuchte, so gut es ging, einen der drei Aus gänge zu erreichen, das Freie zu gewinnen und sich in Sicherheit zu bringen. Dabei wurde auf Vorderleute eingeschlagen, gleichviel ob es sich um Männer, Frauen oder Kinder handelte. Weit über 40 Personen kamen auf diese Weise zu Fall. Ohne Rücksicht auf die am Boden Liegenden drängten die anderen dem Ausgange zu und traten dabei auf die Gesallenen brutal mit den Fußen. Geschrei und Schmerzensruse drangen bis auf die Straße, wo sich in wenigen Sekunden eine Masse Menschen angesammelt hatte, um ihrerseits noch den Ausgang nach der Straße zu versperren, so daß die Vor wärtsdrängenden nicht heraus konnten. * Paris, 27. Dez. Einen neuen FlugWeltrekord erzielte der Aviatiker Gobe, der am Sonntag im Aerodrom von Pau ohne Zwischenlandung einen Flug von 740 255 Metern in 8 Stunden 16 Minuten zurücklegte. Gobe bewarb sich um den am 21. Dezbr. abschließenden Preis des Aerotlubs de France. Paris, 27. Dez. In der Senatskommission des deutsch=französischen Abkommens gab Minister des Aeußern de Selves eine Darlegung der verschiedenen Verhandlungen vom Jahre 1902 und erinnerte daran, daß diese Verhandlungen kein endgültiges Uebereinkommen gezeitigt hätten. Der Minister beleuchtete sodann das englisch französische Abkom men von 1904 und antwortete auf die Frage verschiede. ner Mitglieder mit der Erklärung, es bestehe bezüglich Marokkos keine andere Abmachungen zwischen Frankreich und England als die in den geheimen Artickeln bereits veröffentlichten. Minister de Selves sprach weiter ber den Geist der Verhandlungen und der Korresponsenz, welche die Tragweite des Abkommens von 1904 wischen Frankreich und Spanien festsetzte. Nachdem de Seives die Periode des Abschlusses der Akte von Algeciras und die Bestimmungen dieser selbst kurz gestreift hatte, schnitt er die Frage des französisch=deutschen Abkommens vom Jahre 1900 an, indem er die politische und wirtschaftliche Tragweite des Abkommens näher entwickelte. Nacheinander sprachen sich Caillaux, de Selves Pichon noch weiter über diese Frage, besonders über die Eisenbahnen aus. Nach Ausfuhrungen von verschie denen Mitgliedern der Kommission ging de Selves auf die Frage des Marsches nach Fez über und auf die Ver handlungen, die hieruber mit Deutschland gepflogen worden sind. An der Hand zahlreicher Schriftstucke suchte er die Notwendigkeit dieses Zuges darzulegen. Die Kommission wird Donnerstag ihre Beratung fortsetzen. * Bukarest, 27. Dez. In der Wohnung der sieb. zehnjährigen Bariétssängerin Chiartna Glacomo in der rumänischen Garnisonstadt Tuloca erschien der Ravallerieleutnant Bodnarnscul und stellte das Mädchen zur Rede, weil es ihm in einem Schreiben die Absicht kundgegeben hatte, die Beziehungen zu ihm zu lösen. Es kam zwischen beiden zu einer heftigen Aussprache. Während des Wortwech sels zog der Offizier ein Fläschchen mit Vitriol aus der Tasche und schüttete den Inhalt der Geliebten ins Gesicht. Die Sängerin trug schwere Verletzungen davon. Der Offizier ergriff die Flucht, verfolgt von den Hausbewohnern, welche auf die Hülscrufe herbeigeeilt waren. B. seuerte auf seine Verfolger mehrere Schüsse aus einem Revolver ab, die ein förmliches Blutbad anrichteten. Ein Polizist und zwei Passanten wurden getötet und mehrere andere Personen nicht unerheblich verletzt. Der Täter richtete schließlich die Wafse gegen sich und tötete sich sofort. * London, 27. Dez. Die erste Aufführung des Vollmöllerschen Mirakelspiels in der In szenierung Reinhardts fand in Lonvon eine einstimmige. jubelnde Aufnahme. Neben Reinhardt wurden vor allem Humberbinck und Vollmöller geseiert. * Petersburg, 27. Dez. Das Generalkonsulat in Aä bris hat die von Fidais verstümmelten Leich name von drei Grenadieren und einem Ko saken, die bei der Verteidigung des Hospitals gefallen waren, zur Beerdigung nach Bagitschemal überführen lassen. Auf die Forderungen des russischen Generalkon= uls setzten die Perser 20 persische Kosaken in Freiheit, die jetzt auf Anordnung des Generalkonsuls in dem von Christen bewohnten Stadtteil patrouillieren. Der Generalkonsul stellte dem Gouverneur von Täbris und dem Obermullah, die sich zu ihm begeben hatten, um Verhand lungen anzuknüpfen, die Bedingung, daß vor dem Beginn irgendwelcher Verhandlungen eine allgemeine Entwaffnung durchgeführt werden solle. Auf Maueranschlägen wird jetzt zur sofortigen Auslieferung aller Wassen an den Gouverneur ausgefordert. * Täbris, 27. Dez. Eine vom russischen General konsulat zur Bergung der Leichname von vie gefallenen russischen Soldaten entsandte Abteilung sand vollkommen verkohlte Leichnam vor. Der Gesamtverlust an Toten, Verwundeten und Vermißten beträgt bisher etwa hundert Mann. * T ä b r i s, 2 7. D e z. U m 4 U h r n a c h m i t t a g s t r a f h e u t e das von Dschulsa entsandte 5. Schützenregiment, eine Gebirgsbatterie und eine Sotnie Kosaken am Schlagbaum von Adschi=Tschai ein. Sie hatten die im Winter schwer passierbare Strecke in drei Tagen zurückgelegt. Da die Dunselheit schon angebrochen war, schlug das Detachement in Adschi=Tschai ein Lager auf. Wasserstands=Nachrichten Beodache lungsort Dünugen Straßburg Mannheim Bingen Caub Köln Duisburg Ruhrort Tiel Begesstand heate* Aender gegen gebern zn — + 0,19 + 0.21 + 0,08 + 0.18 + 0.28 + 0,3 + 0,33 Hochwassernachrichten. Mainz, 26. Dez. Der Reckar zeigte in Wimpfen gestern 270, heute 302 Zentimeter und steigt noch fort während. Auch der Main steigt: Unterpegel der Schleuse sostheim gestern 210, heute 306, Fahrtiese gestern 190, heute 230, Kostheimer Pegel Sonntag 12, Montag 82, heute 112. * Aus der Eisel, 25. Dez. Infolge der anhalten den Regengüsse fuhren die Ahr und Urft Hoch wasser, das heute einen gefahrdrohenden Stand annahm. An niedrigen Stellen sind die Flüsse über die User getreten. Auch die Nebenbäche sind stark angeschwollen. * Heilbronn, 25. Dez. Infolge der starken Regen fälle führen die meisten Flüsse Hochwasser. Der Reckar geht zwischen Stuttgart und Heilbronn hoch, desgleichen der rechts bei Jagstfeld einmündende Kocher von Hall an. * Von der oberen Tonau, 25. Dez. Die Donau eigt seit gestern ununterbrochen; von Donaueschingen bis Sigmaringen liegen weite Talstrecken unter Wasser. Die Rotstege müssen in verschiedenen Talorten benutzt werden. Da der Regen anhält, ist weitere Ueberschwemmung zu befürchten. Arbeiterbewegung. * Dundee, 24. Dez. Die vom Haupt= und Industrie Kommissar im Handelsamt, Sir George Askwith, geletteten Verhandlungen zur Beilegung des Ausandes der Hasenarbeiter und Fuhrleute haben heute früh um 3 Uhr zu einer Einigung geführt. Den Arbeitern sind bestimmte Lohnerhöhungen zugestanden worden. Industrie. Handel und Verkehr. * Newyork, 24. Dez. Die diesjährige Zuckerrnte der Vereinigten Staaten wird von sorgsamen Tachverständigen auf 1825 00 Tonnen geschatzt. Damit wurde der Retord des Jahres 1910 ubertrossen werden. Andere Sachverständige rechnen sogar mit einem Ertrag von 1875 000 Tonnen. Vergnügungs=Anzeiger. * Duisburg, 27. Dezember. Heute, Mittwosch, nachmittags 4 Uhr, findet an der Monning ein Kon zert des Städtischen Orchesters(im Abonnement) statt, dessen Programm u. a. folgende Werke ausweist: Lust und Leben“, Marsch von Eichardt; Ouverture zur per„Die Stumme von Portici“ von Auber: Zwei Motive aus der Oper„Benvenuto Cellini“ von Hector Berlioz; Fantasie aus der Oper„Der Postillon von Lonjumean“ von Adam; Ouverture zur Oper„Stradella“ von Flotow;„An des Rheines grünen Usern“ von Gumbert Briefkasten der Redaktion. Ruhrort 100. Ja, Sie sind verpflichtet, das Mädchen in die Ortskrankenlasse aufnehmen zu lassen, also müssen Sie im Unterlassungsfall für die Kranken kosten aufkommen. Abonnent in Meiderich. Sie können die aus dem Nachbargrundstück über die Grenze ragenden Aeste und Wurzeln nicht eigenmächtig entfernen, sondern mussen dem Eigentümer erst eine angemessene Frist zur Entsernung setzen. Erst wenn er dann Aeste und Wur zeln nicht selbst abschneidet, dürsen Sie eigenmachtig vorgehen, aber auch nur dann, wenn Ihnen erhebliche Nachteile durch das Vorhandensein der betr. Baumteile entstehen(Beschattung des Gartenlandes, Aussaugen des Bodens usw.). Bekanntmachung. Mit Bezugnahme auf die Allerhöchste Verordnung vom 11. Dezember ds. Is., durch welche die beiden Häuser des Landtages der Monarchie auf den 15. Januar 1912 in die Haupt= und Residenzstadt Berlin zusammenberufen worden sind, mache ich hierdurch bekannt, daß die besondere Benachrichtigung über den Ort und die Zeit der Eröffnungssitzung in dem Büro des Herrenhauses, hier, Leipzigerstraße No. 3, und in dem Büro des Hauses der Abgeordneten, hier, Prinz=Albrechtstraße No. 5/6, am 14. Januar 1912 in den Stunden von 9 Uhr früh bis 1 Uhr nachmittags und am 15. Januar 1912 in den Morgenstunden von 9 Uhr früh ab offen liegen wird. In diesen Büros werden auch die Legitimationskarten zu der Eröffnungssitzung ausgegeben und alle sonst erforderlichen Mitteilungen in bezug auf diese gemacht werden. Berlin, den 16. Dezember 1911. Der Minister des Innern. gez. v. Dallwitz. Belanntmachung. Unter Bezugnahme auf meine Bekannnmachungen vom 9.. 10. und 11. August, vom 7. und 29. September und vom 23. Oktober ds. Is. mache ich hiermit bekannt, daß das Leitungswasser nunmehr in unabgekochtem Zustande genossen werden kann Duisburg, den 23. Dezember 1911. Der Oberbürgermeister. I. V.: Etzbach. Belanntmachung. Der Rektor Herr Johann Bongaerz zu Duisburg= Ruhrort, Florastraße 4, ist als Schiedsmann für den 22. Bezirk und als dessen Stellvertreter der Rentner Herr Heinrich Braudenberg zu Duisburg=Ruhrort, Kanzlerstraße 17, gewählt und bestätigt worden. Duisburg, den 20. Dezember 1911. Der Oberbürgermeister. Bekanntmachung. Nachdem die Stadt Hamborn jetzt mit einwandfreiem Wasser versorgt wird, ist es undedenklich, das Wasser nunmehr wieder in ungekochtem Zustande zu genießen. Hamborn, den 23. Dezember 1911. Die Polizeiverwaltung. Der Bürgermeister: Schrecker. Bekanntmachung. Es wird hiermit ernstlich vor der gefährlichen Unsitte des sogenannten Neujahrsschießens gewarnt. Insbesondere werden die Eltern ersucht, ihre heranwachsenden Söhne vom Schießen abzuhalten. Die Polizeibeamten sind angewiesen, dem Unfug energisch entgegen zu treten und etwaige Uebertretungen unnachsichtlich zur Anzeige zu bringen. Die zur Anzeige gebrachten Personen haben empfindliche Strafen zu gewärtigen. Hamborn, den 23. Dezember 1911. Die Polizeiverwaltung. Der Bürgermeister. I. V. Der Beigeordnete: Dr. Crulk. Schtffahrts=Angelegenheiten. D.=Ruhrort, 27. Dez. Schiffsbewegung im Ruhrorter Hasen am 23. Dez. Angemeldet 84 Schisfe leer, 4 Schiffe beladen mit 8006 k Eisenerz. 29 Schiffe deladen mit 9598 t andern Gütern. Abgemeldet 48 Schiffe teer, 79 Schiffe beladen mi. 43990“ k Steinkohlen, 3 Schisse beladen mit 1695 Eisen und Eisenwaren, 2 Schiffe deladen mit 300: andern Gütern. Insgesomt 249 Belanntmachung An der Königlichen Lehranstalt fur Wein=, Obst= und Gartenbau zu Geisenheim am Rhein finden im Jahre 1912 folgende Unterrichtskurse statt: 1. Oefsentlicher Reblauskursus in der Zeit vom 15. bis 17. Februar, 2. Obstbaukursus in der Zeit vom 15. Febr. bis 7.März. 3. Baumwärterkursus in der Zeit vom 15. Februar bis 7. März, 4. Pflanzenschutzkursus in der Zeit vom 30. Mai bis 1. Juni, 5. Obstbaunachkursus in der Zeit vom 15. bis 20. Juli, 6. Baumwärternachkursus in der Zeit vom 15. bis 20. Juli, 7. Obstverwertungskursus für Frauen in der Zeit vom 29. Juli bis 3. August, 8. Obstverwertungskursus für Männer in der Zeit vom 6. bis 17. August, 9. Analysenkursus in der Zeit vom 30. Juli bis 10.Aug. 10 Hefekursus in der Zeit vom 12. bis 24. August. Das Unterrichtshonorar beträgt: Für den Kursus=1: Nichts. Für den Kurus 2 und 5: für Preußen 20 M, für Nichtpreußen auch Lehrer) 30 M. Preußische Lehrer sind frei. Personen, die nur am Nachtursus(Nr. 5) teilnehmen, zahlen M. Richtpreußen 12 JA. Für den Kursus 3 und 6: Preußen sind frei, Nichtpreußen zahlen 10.K und wenn sie nur am Nachkursus(Nr. 6) teilnehmen, 5 M. Für en Kursus 4: Preußen und Nichtpreußen 10 M. ür den Kursus 7: Preußen 6 MA, Nichtpreußen 9.4. ür den Kursus 8: Preußen 10 MA, Richtpreußen 15 M Für den Kursus 9 und 10: Preußen je 20 A. Nichtpreußen je 25 MA, wozu noch 20 M für Gebrauchsgegenstände(Reagentien pp.) und 1 MA für Bedienung kommen. Anmeldungen sind zu richten: Bezüglich der Kurse 2 bis 6 an die Landwirtschaftskammer in Wiesbaden, bezüglich der Kurse 7 und 8: an die Direktion der Königl. Lehranstalt, bezüglich des Kursus 9: an den Vorstand der chemischen Versuchsstation der Königl. Lehranstalt und bezüglich des Kursus 10: an den Vorstand der pflanzenphysiologischen Versuchsstation der Königl. Lehranstalt. Wegen Zulassung zum Reblauskursus Nr. 1) wollen sich Personen aus der Provinz HessenNassau an den Herrn Oberpräsidenten in Cassel, Nichtpreußen an ihre Landesregierung wenden. Wettere Auskunft ergeben die von der Anstalt lo#enfrei zu beziehenden Satzungen. Die Direktion Veriorse Verlobte slllen nicht unterlassen, unser Einrichtungshaus sGildehofe an der Gildehof- und Mühlenstrasse zu besichtigen. Es ist an Umsatz. Ausdehnung und Betriebskräften das bedeutendste, durch die wohnfertige Ausstattung sämtlicher Räume das übersichtlichste und durch die mässigen Preise auch das vorteilhatteste Einrichtungshaus Westdeutschlands. weither lohnt sich für jeden Besucher, auch wenn er nicht kauft; denn er findet wertvolle Anregung für seine Neueinrichtung. Er sicht, wie man seine Wohnung für mässigen Preis gemütlich und vornehm einrichtet. Ausstellung und Verkauf auch an der Kettwigerstrasse dem Theater gegenüber. A. Eick Söhne, Essen. Zur 1. Klasse 226. Louteriel (Ziehung 12. 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Duisburg=Meiderich, den 15. Dezember 1911. Der Oberbürgermeister. In Vertretung: Pütz, Bürgermeister. Musikinstrumente eller Art, deren Bestandtelle, Salten, sowie Geeikolles för alle Instrumerte ampfichle Aug. Kissing e D.-Ruhrort der Post gegenüber Amtsgerichtsstr. 33. Fernsprecher 7544. Kiti W FPPERNN Königlich Preußische Zur 1. Klasse 226. Lotterie s (Ziehung 12. Jan 1912)/1 offeriere ich Kauflose ½ zn M 20 10 Emil Hadtstein, Königl. Lotterie=Einnehmer, Homberg Bekanntmachung. Für den Neubau des hiesigen Stadttheaters sollen die Drahtputzarbeiten mit den zugehörigen Materiallieserungen vergeben werden. Beschreidungen und Bedingungen für diese Arbeiten sind gegen Erstattung von 2.— Mark vom 15. bis 29. Dezember d. J. in den Burcaustunden von 9—12 und 3—6 Uhr im Baubureau des Stadttheaters Duisburg, Pulverweg, erhäl Schriftliche Angebote werden verschlossen daselbst am 4. Januar 1912, vormittags von 9—11 Uhr entgegengenommen und um 11¼ Uhr in Gegenwart der eiwe anwesenden Anbieter geöffnet. Duisburg, den 15. Dezember 1911. Der Oberbürgermeister. 3. 8.: Prezizer. v. Tümmers D.-Ruhrort, Bismarckstr. 15. Moderne herrenschneiderei Steins des Neueste in deutschen und engl. Stoflen. Schöne Anzüge von 55 M. an. Neujahr! rosse Auswahl in Gratulations-, Scherz- und Ansichtskarten. E lsit- und Giüchsssch-Laien; * zum jahreswechsel# E mit Namenaufdruck in grosser Auswahl### E sauber und billig. sVictorVandevoirz a Dose 4rort(luay, Kusastasse 19.; Buchbinderei— Einrahme-Geschäft. ∆ Fernsprecher 7637. Gegründet 1899. Kammerikger Westermann, Meiderich, Bahndofte 122. Husten+- Heil (Brust-Caramellen) von k. Obermann, Dresden, uind das einzig beste diätet. Genusemittel bei Hmsten und Heiserkeit. Zu haben bei: A. Kurz, Ruhrort, Konditorei, Fabrikstr. 50. Adam Berdux Bechstein Steinweg Pianos und Flüsel Phonolas Phonolapianos Harmoniums empfiehlt 6. 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Hermine Weiß a. G. Jungser Aung Reich..... Elisadeth Bartram Der Kellner im Gasthause„Zum Hosenbande“..... Paul Hermann ( Karl Gericke Druter Bsrger von Rindsor Jahu Hofknecht Druter Scher von Windsor; Wiihelm Buch Bierter Enul Joachim Bürger und Frauen von Windsor. Mythologische und phanjastische Masken. Knechte. Vorkommendes Ballett arrangiert von der Ballettmeisterin Martha Esche getanzt von dem Ballettpersonal. Nach dem 2. Akte findet eine längere Pause statt. Textbücher sind bei den Billetteuren zu haben. Umbesetzungen behält sich die Direktion vor. Bei Ouvertüren sind sämtliche Eingangstüren zum Zuschauerraum geschlossen. Kassenöffnung und Einlaß 6½ Uhr. Anfang 7¼ Uhr. Ende ungefähr 10 Uhr. Heurich-Pianos Plügel und Pianinos Julius Peurich, Leipzig Kauumt Kanst id Pundonsfchnt. Höchste Anerkennungen von Paderewaki, Prof. Reinecke, Prof. Scharwenka, Sauer, Dr, Richard Stauss, Reisenauer usw. Alleinvertretung für Quisburg: Wilhelm Sacher Wallstrasse 2.—.— Pernsprecher 1857. W. 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Prospekte. Entsburg Kührdrier Feilung, Meibericher Feilung und Neue Hömberger=Heilung. Mittwoch, den 27. Dezember 1911. Nr. 601.— 38. Jahrgang. * Der Murgab=Skandal. Als das Chonat Lhiwa nach langwierigen und erbitterten Kämpfen sich unter russische Oberdobeit begab, schied Kaiser Alexander I11. eine Fläche von ca. 119000 Hektar aus, die unter dem Ramen Murgab als kaiserliches Schatullengut den Apanagenlandereien, deren Erträgnisse der kaiserlichen Familie zusallen, einverleibt wurde. Die überaus fruchtbaren Ländereien konnten mit wenig Mühe in ein Paradies verwandelt werden, doch dat die Apanagenverwaltung das nicht vermocht, die Ländereien werden in primitiver Weise von den Eingeborenen bearbeitet und sie zahler nur verdältniemäßig geringe Pacht. Jetzt kommt es an den Tag, daß in Murgab enorme Durchstechereien begangen worden sind und daß den größten Teil der Ertragnisse die mit der Verwaltung des Gutes betrauten Beamten eingesieckt haben. Daran wäre nun an und für sich nichts Aufsälliges, denn Untreue und Diebstahl sind in der russischen Beamtenschaft durchaus gewöhnliche Erscheinungen, über die man sich nicht weiter aufregt. Auch das ist nicht ungewöhnlich, daß die betreffenden Beamten Wirkliche Staatsräte und mit dem Prädikat Erzellenz begabt waren; es gibt in Rußland zehntausende Wirkliche Staatsräte und Exzellenzen, die kein anderes Verdienst haben, als ausdauerndes Sitzfleisch. Auch Wirkliche Siaats räte nehmen gern und sie unterscheiden sich von den Titular=, Hof, Collegien, einsachen Staats= und anderen Räten nur dadurch, daß sie ihrem hoben Range entsprechend mehr nehmen, als die Genannten. Was die Murgab=Asfäre auszeichnet und sie aus der großen Masse äbnlicher Geschehnisse heraushebt, ist der Umstand, daß die Beamten des Apanagenressorts die Auslese der russischen Beamtenschaft bilden, da in diesem Ressort nur Leute von guter Herkunft und mit Konnerionen angestellt werden: sie werden auch im Gegensatz zu anderen Beamten vorzüglich besoldet. Die Helden des Murgab=Skandales, Tolstoi, Jerumejew und Iweschoski, hatten besondere glänzende Kar zier: gemacht, weil sie vornehmen Familien angebören in einem der exklusivsten Regimenter der Gardekavallerie gedient und zur engeren Hofgeiellschaft gehört datten. Diese Umstände lassen begreiflich erscheinen, daß der Prozeß, der gegen die Genannten anhängig gemacht worden ist, die peinlichsten Gefühle erwecken mußte. Der Prozeß deckt ein System frecher Unterschlagung. Untreue und schamloser Erpressung an den Eingeborenen auf. Bei allen Machinationen spielten Weiber die Vermittlerrolle und sie heimsten Zehntausende ein. . Der höchste Gerichtshof des Landes, der dirigierende hat nun die Schächer zu schweren Strisen verurteilt. Die russischen Blätter aller Parteirichtungen beschäftigen sich sehr eingehend mit der standalösen Assäre und sie geben der Erbitterung Ausdruck, daß sogar bevorzugte Beamte von bester Herkunft, die zum Haushalte des Zaren zählen und in verwandtschaftlichen Beziehungen zu den exklusivsten Kreisen stehen, als ganz niedrig denkende feile Bestechungsgeldjäger entlarvt werden mußten. Der Ches des Apanagenressorts, Fürst Kotohubey, der von den Vorgängen in Murgab leinenlhnung gehabt hatte, hat sich jetzt nach Livadia begeben, um dem Zaren den Fall vorzutragen und um seine Verapschiedung zu bitten. Kunst und Wisenschaft. * Berlin, 23. Dez. Der bereits vor einiger Zeit angekündigte Rücktritt Prosessor Harnacks vom Vorsitz des Evangelisch sozialen Kongresses ist jetzt ersolgt. Zu seinem Nachsolger ist einstimmig Prosessor Baumgarten Kiel gewählt worden. Baumgarten war der Verteidiger Jathos. Venedig. 25. Dez. Einige ausländische Zeitungen haben die Meldung gebracht, daß die große Kunstausstellung der Stadt Venedig wegen des Krieges in Tripolis bis zum Jahre 1913 ausgeschoben werden wird. Diese Nachricht ist unzutressend. Die Ausstellung wird unbedingt am 2. April 1912 eröfinet. Am 25. April wird die Einweihung des Campanile der St. Marcne Kirche stattsinden. Der letzte Termin zur Anmeidung der für die Ausstellung bestimmten Werte ist auf den 1. Januar 1912 sestgesetzt. namentlich in den Juragegenden. Im Alpengebiet fällt Schnee, der auf dem Gotthardpaß 170 Zentimeter tief liegt. Die Windstärke beträgt zurzeit 24 Sekundenmeter. In Rapperswol wurde das Kupferdach einer Kirche abgerellt. Für 50000 Mark Radium verloren. * Paris, 23. Dez. Ein Angestellter der Nadiumgesellschaft in Paris verlor in der Untergrundbahn eine Platintube, die Radium in Werte von 50000 Mark entdielt. Er trug die Tube in der Rocktasche, durch die das Radium ein Loch brannte. Der Verlust wurde erst nach Verlassen der Untergrundvaon bemerkt. An das Publikum wurde eine Aussorderung erlassen, wegen der großen Gesahr, die dieses Radium bilde, es sofort abzuliesern.— Zu dieser Meldung wird von technischer Seite mitgeteilt: Es ist nicht sehr wahrscheinlich, daß das Radium, das sich ja in einer Platintube besand, ein Loch in die Kleidung gekrannt hat. Das Radium wor ja in das schwere Platin eingeschlossen, um alle schädigenden oder brennenden Stradlen sicher von dem Träger der Kapsel sern zu halten. Aber schließlich ist es auch wobl gut denkbar, daß die Kapsel durch ein Loch verloren ging, das sich bereits in der Tasche des Trägers besand, wie das ja öfters vorkommen sol. Nach der Mitteilung, daß das Radium einen Wert von 5000 Mark hat, dürste es sich immervin um eine ziemlich erhebliche Menge von beinabe einem Gramm bandeln. Eine solche Radiummenge durste ohne Metallschutzkapsel, etwa auf der Haut des Körpers getragen— in der Tat imstande sein, schwere, sa lebenegesährliche Verbrennungen zu erzeugen. Auch wenn etwa die Kapsel sich öffnen und das Radium pulver sich über die Sitze des Wagens verteilen sollte, so könnte die tägliche Venutzung dieses Wagens für ein und denselben Passagier leicht gesährlich, sogar tödlich werden. Aber solche Radiumlapseln pflegen ja durch solide Verschraubungen sest verschlossen zu sein, und es ist daber sehr viel wahrscheinlicher, daß irgend jemand die geschlossene Kapsel finden wird. Es ist begreiflich, daß das Radiuminstitut dieses wertvolle Objekt gern wiederbaben möchte. Opfer des Sturmes. Kriminal=Roman von H. Scharsenort (28. Fortsetzung.) „Ich bitte den Angeklagten zu fragen,“ wari der Verteidiger der Madalinski ein,„ob er Beweise für die Richtigkeit seiner Darstellung hat. Der Angeklagte hat nun schon drei verschiedene Aussagen gemacht, so daß er nach meinem Dafurhalten auf Glauvwürdigkeit keinen Anspruch mehr machen kann.“ „Also, Lemonnier,“ wandte sich der Vorsitzende an ihn,„wie sieht es damit! Können Sie uns irgend welche Beweise dafur bringen, daß das, was Sie soeben mitgeteilt haben, auch wirklich der Wahrheit entspricht!“ „Beweise?“ Der Angeklagte sah vetrossen auf.„Beweise“ Er starrte nachdentlich, grubelnd vor sich din. Plötzlich zuckte es wie ein Strahl der Erleuchtung über sein bleiches, abgeharmtes Gesicht.„Ja, ich habe Beweise, daß sie darum gewußt, daß sie mich angestiftet, wenigstens, daß sie mir bei Ausfuhrung der Tat Hülse geleistet hat.“ „So erzählen Sie!“ „Sie hatte den Plan in allen Einzelheiten entworsen. Ich war in meinem damaligen Zustand überhaupt zu irgendeiner Ueberlegung, zum ruhigen Nachdenken völlig unsähig und folgte nur willenlos, mechanisch, allen ihren Weisungen.“ „Und wie waren nun die Details dieses Planes?“ „Ich fuhr vom Hotel mit Aniela nach dem Nordwestbahnhof.“ „Sie taten das, um den Chauffeur glauben zu machen, daß Sie vom Nordwestbahnhof mit dem um dreiviertel vier Uhr säligen Zuge abreisen wollten?“ „Jawohl, so hatte es Aniela Madalinski bestimmt.“ „und was taten Sie nun?“ „Wir übergaben mein Gepäck, mit Ausnahme eines kleinen Handkossers, einem Kommissionär, der es nach dem Südbahnhof schaffen und hier unter einem singierten Kamen einstellen muste. Wir selbst— Aniela Madalinski und ich— fuhren mit einem anderen Automobil nach einem Hause in der Kleinen Schiffergasse, wo ich tags zuvor ein Zimmer bestellt hatte, angeblich zum Zweck eines Rendezvous mit einer Dame.“ „Ab! Und was taten Sie dort?“ „Dort kleidete ich mich in aller Eile um. In meinem Handkosser führte ich den Anzug eines Kommissio närs mit, den ich mir am Tage zuvor angeblich zum Zweck einer Mastierung— es war sa gerade die Zeit der Faschingsbälle— bei einem Trodler gekauft hatte.“ „Begleitete die Madalinski Sie dorthin?“ „Jawohl. Sie half mir beim Umkleiden. Ich wäre za allein damit kaum zusande gekommen, denn ich zitterte und bebie am ganzen Körper und befand mich in einem Zustande, der einem Delirium glich: „Es war die innerliche Erregung vor der Tat, die Sie vorhatten.“ „Jawohl. Aniela Madalinski stachelte mich in einem fort mit idren Reden und peitschte meine Wut gegen Madalinski immer von neuem an.“ „Sie wären sonst sa wohl vor der Tat schließlich doch noch zurückgeschreckt?“ warf der Verteidiger des Angeklagten Lemonnier ein. „Das weiß ich nicht. Ich weiß nur soviel, daß sie mich nicht zur Besinnung kommen ließ.“ „Trieb sie Sie nicht auch dadurch an,“ fragte der Verteidiger wetter,„daß sie Ihnen das Glück ausmalte, das Ihrer nach der Tat in der Vereinigung mit ihr Karrte P8 Erst während der Festtage trafen ausführliche Nachrichten ein über schwere Schäden und Unfälle, die der Sturm in den letzten Togen in der Schweiz. in Frankreich, Belgien und namentlich in der Nordsee verursacht hat. Wir geben diese Meldungen, von denen wir die meisten schon in der Hauptsache in den letzten Ausgaben vor Weibnachten gebracht, nachstehend ausführlich wieder: „J9 jawohl. Las war es, was am meisten auf mich wirtte. Ich satz nur immer das Glück vor mir. bis—.—= uns immer das Gluck vor mir, „Bis dann nach der Tat die Ernüchterung kam.“ vollendete der Vorsitzende als der junge Franzose schaudernd abgebrochen datte und seine Hände erschuttert vor sein fahles Gesicht schlug. „Hatte die Madalinsli Ihnen versprochen.“ fragte der Präsident weiter,„nach der Tat mit Ihnen zu gehen und mit Ihnen zu leben?“ „Rein unmittelbar nach der Tat sollte ich zunächst allein abreisen. Ein Verdacht würde ja kaum auf mich sallen, meinte sie. Aus diesem Grunde wollte sie auch vorläusig zuruckbleiben, denn ein gemeinsames Ver schwinden würde ja sofort den Argwoyn gegen uns beide erregen. Ihre Aufgabe sei, so sagte sie mir, die Untersuchung zu überwachen und möglichst von mir und von sich selvst abzulenten. Das leuchtete mir ein und so jugte ich mich und trösiete mich mit ihrem Versprechen, mir, sobald als die Umstände es erlauben würden, nachzukommen.“ „Die Tat selbst spielte sich also ab, wie Sie uns bereits am ersten Verhandlungstage geschildert haben.“ „Genau so.“ „Sie waren also der Kommissionär mit blondem Haar und Bart, der, wie in der Voruntersuchung sestge siellt worden ist, um die Zeit des Mordes im Hotel Metropolitain gesehen worden ist?“ a „Sie traten in der Verkleidung eines Kommissionärs bei Madalinski ein:“ „Erkannte er Sie? „Nicht sosort. Erst als ich ihn anredete und iym sein Verhalten gegen mich und seine Schwester, furchtbar erregt wie ich war, mit hestigen Worten vorhielt, sagte er: „Sie sinds, André“ Ja, was soll denn das beißen: Wozu die Maslerade? Sind Sie denn des Teusels „Er ahnte nun wohl, daß Sie irgend etwas gegen ihn im Schilde führten?“ Der Angeklagte nickte, seufzie tief auf und fuhr mit leiser, flüssernder, brechender Stimme fort:„Mein Ausseben, nicht die Maskerade, aber mein verstörtes Wesen und meine maßlose Erregtheit machten ihn wohl stutzig und weckten seinen Argwohn. Er erhob die Hand wie zum Schlage gegen mich. Da kam—“ das Wort erstard beitigem, sassungslosem Schluchzen. Frau Lemonnier sprang von ihrem Stuhl auf und sie wäre wohl zu dem gänzlich Zusammengebrochenen geeilt, wenn ihr Gatte sie nicht zurückgebalten hätte. Der Schwurgerichtspräsident ließ ein oder zwei Minuten verstreichen, mit seinen Beisitzern ein paar Worte wechselnd. Es war eine Pause allgemeiner Ergriffenheit, die sich, besonders im Publikum, durch Räuspern und Schnäuzen äußerte. Mehrere Frauen erhoben ihre Taschentücher zum Gesicht, um die vervorquellenden Tränen zu trocknen. „Nun, Lemonnter,“ sorderte der Präsident auf.„komvir zu Ende! Sie konnten sich nicht mehr zurück* Paris, 23. Dez. Die von den französischen Küsten des Atlantischen Ozeans und des Kanals einrressenden Nachrichten sprechen von furchtbaren Katastro phen. Alein im Hasen von Etaples hat das Unwetter die Ernährer von 20 Familien dabingerafft; 75 Kinder trauern um den von den Vellen verschlungenen Vater. Immer neue Katastrophen werden gemeldet. Der sudamerikanische Dampfer „Rassael“ ist im Sturm bei der Einsahrt in die Gi. konde mit seiner aus 25 Mann bestehenden Besatzung untergegangen. Trümmerstücke und vier Leichen wurden gestern an der Küste angetrieben.— Aus Qui beron wird gemeldet, daß gestern mittag zwischen 11 12 Uhr ein großer Dreimaster einige tausend Meter von der Haseneinfahrt entsernt mit Mann und Maus untergegangen ist. Von der Rettungsstation aus bemerkte man, daß es dem Segler nicht gelingen wollte, in den Hasen zu gelangen. Die Rettungs mannschaft woute unter allen Umständen ausfahren was den sicheren Tod für die Leute bedeutet hätte. Sie mußten mit Gewalt zurückgehalten werden und der Bu: germeister nahm, den Schlüssel der Rettungsstation an sich. Vom User aus konnte man beobachten, wie der große Segler auf einen Feisen auflief und in zwei Stücke gebrochen wurde, die dann in den Wellen versanken. Es ist niemand vom Schiff gerettet worden. Wahrscheinlich ist es der norwegische Treimaster„Lill Swinger“ aus Aerendal, da Trummerstucke mit dem Namen dieses Seg lers angetrieben worden sind. Außerdem sind gestern bereits vier Leichen geborgen worden.— Ein weiteres Schisssunglück wird aus dem Golf von Gascogne ge meldet, wo von dem englischen Dampfer„Ella Saver“, der aus dem Schwarzen Meere nach Brest un terwegs war, drei Matrosen von einer starten Wete ersaßt und sortgeschwemmt wurden; zwei andere sind schwer verletzt worden.— Aus Rantes werden ebensalls zahlreiche Unsälle von Fischerbooten gemeldet. So ist die Fischerschaluppe„See Genezareth“ mit ihrer Besatzung von vier Mann untergegangen.— Aus Dünkirchen wird berichtet, daß bis jetzt 14 Leichname an der Küste von Dünkirchen angetrieben worden sind. * Paris, 24. Dez. Durch die seit vorgestern herrschenden surchtbaren Sturme sind im Aermel tanal und an der Küste zahlreiche Unglücksfälle verursacht worden. Nach den aus verschiedenen Ortschaften eingetrossenen Nachrichten sind dabei gegen 60 Fischer und Matrosenertrunken. Dünkirchen, #. Trrim, 2. Tez. Das Fischerb### „Moris“ ist vom Sturm arg mitgenommen worden. Eine Welle spülte einen Matrosen über Bord, der nicht gerettet werden konnte. Zwei andere Fischerbarten des Hasens werden vermißt. Man glaubt, daß sie infolge des hohen Seeganges umgewor sen und die Mannschaften ertrunken sind. * L e H a v r e, 2 4. D e z. D a s U n t e r s e e b o o t „Floréal“ wurde auf dem Wege nach Cherbourg vom Sturm überrascht. Es erlin Havarie und mußte sofort in den Hasen zuruckleyren. In Sureenes wurde ein Schafhirt insolge des Sturmes in einen Abgrundgeschleudert, wo seine Leiche später vollständig zerschmettert ausgesunden wurde. Vermischtes. — Berlin, 23. Dezember. Ein noch unaufgeklärter Vorgang hat sich ansangs dieser Woche auf dem Tegeler Schießplatz abgespielt. Ein Posten, der dort nachts vor dem Munitionsschuppen stand, bemerkte, daß sich jemand nähere. Auf seinen Anruf antwortete eine Stimme: Hier ist der Leutnant: Gleich datauf trat, so wiro berichtet, ein Mann in Leumnantsunisorm auf den Posten zu und sagte: Sie müssen sofort mit mir kommen! Als der Posten darauf binwies, daß er seinen Platz nicht verlassen dürse, wiederdolte der Fremde seine Aussorderung, wurde jedoch abermals mit dem Hinweis abgewiesen, er möge sich an die Wache wender. Runmehr vielt es der Leutnanz für angezeigt, zu verschrinden. Dem Posten siel nachträglich ein, daß der Fremde an seiner Uniform keine Achselstücke hatte und er glarmiette daraufbin die Wache. Der Schießplatz wurde abgesucht, aber erfolglos. Es ist anzunehmen, daß der Posten von seinem Standpunkt entfernt werden sollte, um den Zugang zu dem Schuppen, in dem sich die neue Munition sowie die Schießliste besand, freizumachen. (Von angeblich unterrichteter Seite wird die Geschichte als ersunden bezeichnet. T. R.) Eurbaven, 21. Dez. Heute früh 10½ Uhr entdeckten Milchtutscher, daß das im 70. Lebensjahre stehende Ebepaar Gastwirt Eustav Ulrich und Frau im Jasibaus„Zur Erholung“ in Süderwisch ermordet worden ist. Ulrich lag vollständig angekleidet in der Gaststube; er hatte mit einem siumpfen Gegenstand, anscheinend der Rüaseite eines Veiles, einen tödlichen Schlag auf den Schädel empfangen. Von der Gaststube aus scheint sich der Täter nach dem Schlafzimmer begeben zu haben, wo er die Frau mit dem gleichen Instrument ermordete, nachdem zwischen ihr und dem Mörder ein heftiger Kampf stattgesunden hatte. Der Verbrecher hat die Kasse ausgeraubt, jedoch das Nickelgeld zurückgelassen und dann das Haus durch die Hintertür verlassen. Dresden, 24.=Dez. In Tollewitz starben vor einigen Tagen der Rettor a. D. Rademacher und seine Tochter, die in den ärmlichsten Verhältnissen lebten. Auch den Bebörden war ihre Armut bekannt, so daß sie seit langem leine Steuern mehr zu zahlen brauchten. Der Tod war infolge Unterernährung eingetreten. Es stellte sich heraus, daß in drei Zigarrentisten unter einem Bett Wertpapiere in Höhe von 300000 Mark gesunden wurden, die zwei Tierschutzvereinen in Berlin und Breslau vermacht sind. Von diesem Vermögen werden der Staat und die Stadt zunächst die hinterzogenen Steuerbeträge abzieben. — Paris, 24. Dez. Es ist gelungen, das Auleme zil der Räuber des Kassenboten der Societsgenerale zu entdecken. Gestern ist in Dieppe in der Nähe des Strandes das Automobil entdeckt worden, das in den Morast hineingefahren war. Die Einwohner erzählen, daß das Automobil am Donnerstag angekommen sei. Ein Mann in langem Paleiot habe versucht, den Rotor wieder in Gang zu bringen. Es sei ihm aber nicht gelungen. Dann seien vier andere Personen aus dem Automobil herausgestiegen und in der Richtung nach der Stadt verschwunden. Man nimmt an, daß die Räuber mit dem Nachtdampfer nach England gefahren sind. — Budapest, 24. Dez. Im Orte Kopacs sind wäkrend des Jahrmarkies aus einer Menagerie ein Löwe und ein Bär ausgebrochen. Drei Personen wurden von den Tieren gebissen, eine erlag ihren Verletzungen: die beiden anderen sind schwer verletzt. Auf die Bestien wurde eine Treibsagd veranstaltet. Der Löwe wurde mit Eisengabeln erschlagen und der Bär erschossen. dalten, Sie grifsen zu dem bereitgehaltenen Stilett, nicht wahr*“ „Ja.“ „Und stießen es dem Madalinski, noch ehe er Zeit batte, Ihnen auszuweichen, in die Brustr“ Ja. „Das Weitere spielte sich so ab, wie Sie es uns bereits geschildert haben?“ „Wo war inzwischen die Madalinslt Hatte ste Sie nach dem Hotel begleitetf“ geblieben? „Wie? Sie waren zusammen von dem Zimmer, wo Sie sich umgekleidet hatten, nach dem Hotel gegangen?“ „Iusammen nicht. Ich ging voran und sie folgte dicht verschleiert.“ „Sie begleitete Sie wohl aus Vorsicht, damit Sie nicht eiwa wieder wantend würden und den Mut verloren* „Ja. Wenn ich einmal etwaslangsamer ging, kam sie gleich in meine Nähe und flusterte mir ein paar ermunternde Worte zu. Kurz vor dem Hotel ging sie nach der anderen Straßenseite hinüber und trat da in einen Hausflur.“ „Da wartete sie nun, bis Sie nach vollbrachter Tat das Hotel verließen!“ „Ja. Ich stürzte davon, halb von Sinnen. An der nachsten Straßenecke trat sie an mich heran. Sie sprach mir Mut zu— die Leute auf der Straße mochten denten, sie erteile mir einen Auftrag— dann mußte ich wieder voran gehen, während sie mir folgte.“ „Run kehrten Sie nach dem gemieteten Zimmer zurück und kleideten sich wieder umF“ Je „Und dann fuhren Sie gemeinsam nach dem Südbahndof:“ „Jawohl." „Sie nahm dann die Fahrkarte, ganz wie es die Zeugen, der Eisenbahnbeamte und seine Frau, ausgesagt haben?“ „Ja.“ „Sie gingen auf den Perron und reisten allein mit dem um dreiviertel sieben Uhr fälligen Zuge ab?“ samt im „Hatten Sie die Kommissionarskleidung, die Sie zu dem Gang ins Hotel angelegt und nachher in dem gemieteten Absteigequartier wieder ausgezogen hatten, mit sich genommen?“ „In der Hast und Aufregung haben wir sie dem Handkosser in dem Zimmer liegen lassen.“ „Die Madalinski war also wieder mit oben Zimmer?" „Ja.“ „Wo war es doch!“ „In der Kleinen Schifsergasse.“ Welche Rummer““ „Die Nummer weiß ich nicht mehr. Es war dicht an der Unteren Augartenstraße.“ Der Staats mnwalt flüsterte haftig mit seinem Gebülsen, worauf dieser aufstand und eilig den Saal verließ. „Ich habe meinem Substituten den Auftrag gegeben,“ erklärte der Staatsanwalt,„sofort in der Kleinen Schifsergasse in der Gegend der Unteren Augartenstraße nachsorschen zu lassen. Es kommen ja nur ein paar Häuser in Betracht“ Der Vorsitzende entließ das Ehepaar Lemonnier. Er ließ es zu, daß die alte Dame an die Bank des Angeklagten herantrat und ihren Sohn umarmte. Als diese beien Zeugen abgetreten waren,wurde die Polin wieder in den Saal geführt. Als ihr von dem Inhali des eben von Andre Lemonnier abgelegten Geständnisses Kenntnis gegeben wurde, fuhr sie zornig auf:„Ab' Schämen Sie sich, André! Schämen Sie sich! Pfui, Andrei—. Als ihr der Präsident verbot, den Mitangeklagten zu beschimpfen und überhaupt irgendwelche Worte an ihn direkt zu richten, wuchs ihre Erregung nur noch und es schien, als ob der Rerger, die Enttäuschung, die Wut, die sich wahrscheinlich schon vorder in ihr angesammelt hatten, unn zum vollen Ausbruch dam. cschtsh shetete aene ee insam und feig von André Lemonnier, mir alle Schuld zuzuschieben, um sich rein zu waschen.“ „Sie geben also zu,“ siel der Staatsanwalt rasch ein,„daß Sie einen Teil der Schuld tragen?“ „Gar nichts gebe ich zu.“ „Ich stelle anheim,“ nahm der Staatsanwalt, zu dem Vorsitzenden gewandt, das Wort,„jetzt die Mittagspause eintieten zu lassen. Vielleicht gelingt es den Ariminalbeamten inzwischen, in der Kleinen Schiffergasse das Haus und das Zimmer fesitzustellen, in dem Lemonnier sich im Beisein der Madalinski vertleidet und den Kosser mit dem Kommissionärs=Kostüm zurückgelassen Der Schwurgerichtspräsident folgte der Anregung und die Beamten und die Geschworenen verließen den Saal, während das Publitum seine Frühstücksbrote hervorzog und angeregt, start interessiert, voll Erwartung und Spannung die Ergebnisse des Vormittags zu distutieren begann. XVII. Die Spannung im Publikum hatte den Höhepunkt erreicht. Man hatte algemein das Empfinden, daß der schon an und für sich ungewöhnliche Prozeß nun noch sensationellere Enthüllungen bringen würde. Was würde das Ergebnis der polizeilichen Nachsorschungen in der Kleinen Schiffergasse sein? War es der Polizei gelungen, Beweise für die Wahrheit der letzten Aussagen Andre Lemonniers herbeizuschaffen*. Die weitere Frage, die alle beschäftigte, war die: was war an der so ganz unerwarteten, ploslich in die Verhandlungen geworsenen Bsdauptung, daß die Hauptangeklagte, die so beharrlich, jo entschieden, so ungebeugt jede Schuid zurückwies, gar nicht die war, für die sie sich ausgab: Die Ungeduld des Publikums wurde auf eine harte Probe gestellt. Der Schwurgerichtspräsident hatte die Sitzung auf eine Stunde vertagt. Nun waren schon anderthalb Stunden vorüber und noch immer blieben die Bänke der Geschworenen, die Stühle der Richter und der Staatsanwaltschaft leer. Ja, auch die drei Angeklagten, die von ihren Wächtern hinauseskortiert worden waren, um in einem besonderen Raum ihre Mahlzeit einzunehmen, zeigten sich noch nicht. Die Unruhe im Publikum wuchs von Minute zu Minute. Irgend etwas von Bedeutung mußte geschehen sein, das eine so starke Ueberschreitung der Mittagspause verursacht hatte. Endlich öffnete sich die Tür, durch die die drei Angeklagten zu ihren Plätzen geführt wurden. Der junge Franzose schlich sich verschüchtert, mit scheuen, gesenkten Blicken nach seinem Platz. Er war womöglich noch bleicher als vorher und seine kurzen, hastigen Bewegungen, sowie das nervöse Zucken in seinem Gesicht verrieten die in ihm berrschende Erregung. Auch der Engländer hattes viel von der Ruhe und Sicherheit verloren, die er am Ansang der Verhandlungen an den Tag gelegt hatte. Nur die Polin erschien wie am ersten Tage mit hocherhobenen Haupte, strahlend in ihrer Schönheit, ihr freundliches, gewinnendes Lächeln auf den Lippen, und schritt elastisch, mit rhythmischen, sicheren Bewegungen auf ihren Platz zu. Staunend, schwankend zwischen Zweisel, Grauen und Bewunderung richtete das Pubiskum seine Blicke auf sie. Wenn sie nicht schuldle: war, dann mußte sie feste Nerven und eine Kuuft der Selbstbeherrschung besitzen, die die ihrer beiden Schicksalsgesährten weit in den Schatten stellte. (Fortsetzung folgt.) 3249 spielzeug, das er als Weihnachtsgabe für sein kleines Tochterchen tonstruierte, gleichzeitig eine dem häuslichen Komfort dienende praktische Ersindung gemacht. Es ist ein elekirischer Bahnzug, dessen Gleise das Speisezimmer mit der entsernt liegenden Küche verbinden, und der die telepponisch besteuten Gegenstände und Gerichte blinschnenl von der Rüche mitten auf den Eßtisch befördert. als Spielzeug gedachte Speisewagen hat bei einem Deieuner in der Familie Hagenauer die Feuerprobe glän. zend bestanden und mit tadelloser Sicherheit und Zuverlässigseit sunktioniert. Suppe, Zwischengerichte, Braten und Nachtisch glitten geräuschloo über die Schienen und landeten mit fahrplanmäßiger Präzision am Ort ihrer : Jeuiner beiörgen und hat einschließlich der Anlage nur etwa 1000 MA gelostet. aeedie ntedtigken Arbeil. die schlschtellen dren Vewohnern Teuerii## Jöhne zu zabten, genieht die Insel Pa, die größte der Kanarischen Inseln. Die der Insel ist spanischen Ursprungs; seit Jahrbunderten pflegen dort die Frauen die Kunst der seinsten, wundervarsten Spitzenarbeiten, in der sie Meincrinnen sind. Die reichen und geschmackvollen Spitzenmuster von Teuerissa sind mit Recht berühmt; um so schlimmer ist es, daß die Frauen für ihre Kunst mit einem wahren Hundelohn abgespeist werden. Eine geschickte Spitzenarbeiterin verdient dort 25 Centesimos, also 20 S #re Tag, wobei noch zu bemerlen ist, daß diese„Summe“ Gurechend n darstellt. Dement sprecheno sind auch die Löhne aller anderen Arbeiter abgestuft. Ein Maurerpolier verdient z. B. 1 Peseta bie Hälsie, Allerding daß das Leben auf n uunb man dabei berücklichigen ungemein billig uu vem trovisch fruchtbaren Tenerissa Sihlang viuig it, und daß die Bevolterung wie alle Suolander nur wenige Bedürfnisse hat. Man lebt von Mais oder Weizenmehl, das in Was ser geknetet wird, sowic von Früchten, deren Ueberfluß so groß ist, daß sie fast nichts kosten. Das ist auch der Haupigrund, weshalb es auf der schönen Insel noch so idyllisch zugeht, und weshalb die Bevolkerung von allen modernen Bestrebungen bisher unberührt geblieben ist. Stocbolm im Verdaltnis ihrer dort nicht weniger als 13 bei 350 000 Einwohnern. Zum Vexsleiche sei erwahnt, daß Ehristiania nur zwei Theater bei 175 000 Einwohnern hat während es in dessen Bevöllerung 425000 Seelen um werg Hat wur ugg... Wien, mit 2 210 0ud Einwoh. Theater; diese berühmte Theaterstadt hat also grotz ihrer Stockholm um mehr als das Sechosache schwedische Haupisag. wohnern bat 30 Theater 3.„pit 3½ Milionen Ein dessen Vevsi. evensoviel Theater hat Paris, genaon daaetereuns sich mit der Verlins dente ziemlich Geiseamusend Abdul Hamid Ucher den den in letzter Zeit ebenso abenteuerliche wie wider spruchsvolle Geruchte umliesen, läßt sich der„Matin“ von seinem Korrespondenten in Salonikt wie folgt berichten: und Slschichisge und ninitichste Mensch im Ottomanischen Reiche gelten. geht er in dem ausgedehnten Part der Villa spazieren und raucht mit Bebagen die cauisten Zigarctten, die für seinen personlichen Ge#### aug dem köstlichsten türktischen Tabak hergestelt weiven.“ er hat täglich mit seinem Koch eingebende chlbrit min. Zusammenstellung des Menus, Wonne ungezählte Tassen seindustenden und kennt seine andere Zerstreuung als die galante Kurzweil mit den Schönen seines Harems. Alles. Pös.gusarpalb der Mauern seiner Villa vorgeht, bleibt „ Lumid fremd, und zwar verzichtet er freiwillig menn ion sg......... 4 senwelt, und „ Hiuat tzmal die Lust ankommt, sich über die voGerct das frse bei seiner Umgebung zu insormieren, so ### das nrenge Schweigegebot dafür, daß er nichts erzi i B#, vor kurzem erhielt er noch hin und wieder nurische Zeitungen aus der Hauptstadt und aus Salo niki zur Lektüre unterbreitet, die er flüchtig überflog. Einige Tage vor der Kriegserklärung wurden indessen diese Zeitungssendungen eingestellt. Auf die Frage nach dem Ausbleiben der Zeitungen erhielt er eine ausweichende Antwort, mit der er sich auch zufrieden gab. Ver. mutlich hat die Entziehung der Zeitungslektüre ihr Teil dazu beigetragen, daß das Erinnerungsvermögen des ExSulians mehr und mehr schwindet. Die Ereignisse während seiner Regierung sind so gut wie ganz aus seinem Gedächtnis getilgt. Wenn darauf die Rede kommt, so bricht er die Unterhaltung stets mit den Worten ab: „Ich weiß von dieser Episode meines Lebens absolut nichts mehr.“ Bei der Verschlagenheit und der Verstel lungskunst, die den Sultan auszeichnen, besteht freilich der Verdacht der Simulation, indessen scheint es sich dabei trotz des körperlichen Wohlbefindens Abdul Hamids doch um pathologische Störungen der Geistestätig keit zu handeln. So sehlt ihm beispielsweise die Erin nerung an das, was er gelesen, so vollständig, daß er die Seiten, die er eben gelesen, wenige Stunden später mit einem Interesse und einer Neugier wiederliest, die ihn die Lektüre mit dem vollen Reiz der Neuheit genießen läßt. So scheint ihn alles zu interessieren, während ihn in Wahrheit nichts interessiert. o. Der Mann mit dem halben Gehirn. Vor einigen Monaten wurde durch einen Unglücksfall in Schweden während des Dienstes ein Soldat in den Kopf geschossen. Er verlor dabei einen Teil des Gehirns, aber wunderbarerweise gelang es der Kunst der Aerzte, den Mann trotzdem am Leben zu erhalten. Die Tatsache ist bereits kurz berichtet worden; amerikanische Blätter hatten den seltsamen Fall aufgegriffen und die wunderlichsten Schilderungen entworsen. Da hieß es, der Rekonvaleszent könne zwar eine Fliege, aber kein Pferd sehen, höre ein Flüstern, doch keinen Kanonenschuß, habe die Hälfte seines Namens vergessen spräche anstatt Schwedisch Englisch, und was derglei##in sensationelle Entstellungen mehr sind. Die wirklichen Einzelheiten dieses ungewöhnlichen Falles aber sind an si., in der Tat so interessant, daß sie amerikanischer Uebertreibungskunst nicht bedürsen. Nach dem Schußz blieb der junge Mann vierzehn Tage lang bewußtlos; als er dann zu sich kam. hatte er das Erinnerungsvermögen vol kommen verloren und wußte nicht einmal mehr seinen eigenen Namen. Ganz allmäblich abe: begasnen Erinnerungen wiederzukehren; dabei ist besordets interessant, daß er sich zuerst sernliegender Kindbeit####innerungen bewußt wurde. Mit der Zeit erbeiterte dann das Erinnerungs vermögen seinen Kreis und jetzt ist e: glücklich so weit daß er sich seiner ganzen Vergangenbeit erinnert bis zu dem Augenblick, da der unglückliche Schuß ihn traf. Der Stockbolmer Korrespondent der Londoner„Daily Tele graph“ berichtet, daß das Allgemeinbefinden des Rekon valcszenten gut ist. Seine Sinnesnerven sind zerstört und seine Sehkraft hat gelitten. Er ist z. B. nicht im stande, einen seitwärts oder neben ihm steh, den Gegen stand zu sehen. Er nimmt nur wahr, nas gerade vor seinem Auge liegt und muß daher den Kopf immer in gerade Richtung zu dem Jegenstande bringen, der wahrgenommen werden soll. Die Schreib und Lese sädigkett ist zum Teil verloren gegangen, er vermag Buchstaben nicht mehr zu kombinieren. Es ist aber keine Aussicht, daß diese Mängel je wieder schwinden, so vaß er nie mehr eine Tätigkeit ergreisen kann, bei der Lesen oder Schreiben ersorderlich ist. Umittel gegen das Schnarchen. In Amertka erregt das größte Aufsehen eine Nachricht aus London, die meldet, daß der Vikar von Clavgate, Alfred Barrett, ein Heilmittel gegen das Schnarchen entdeckt hat. Seine Erfindung besteht in einer Art Nasenklemme und zeichnet sich durch Einsach heit vorteilhaft vor anderen kostspieligen und kompli zierten Mitteln aus, die man bisher gegen dieses von englischen wie amerikanischen Geistlichen augenscheinlich sehr gefürchtete Geräusch erfunden. Der„New York American“ preist diese Erfindung als ein Segen für alle Prediger und ein Gluck für die Menschheit und ver langt, daß der Name des Reverend Barrett in die Liste von Carnegies zwanzig größten Männern eingetragen werde. bei der vier Personen getötet und 15 verwundet wurden. Alle Leute besanden sich in der Baracke der Bauunternehmer.— Infolge Besteigens eines salschen Förderkorbes wurden in einer Kohlengrube bei Mons drei Bergleute getötet und einer schwer verletzt.— In Toronto wurden bei einem Straßenbahnunfal! zwei Personen getötet und vierzig verletzt. Bekanntmachung. Schifferkontrollversammlung im Landwehrbezirk Duisburg. Dieustag, den 16. Januar 1912, vormitags 10 Uhr, findet in Duisburg im Saale des „Burgäcker“, Köhnenstraße 11, eine Schifferkontrollversammlung statt. Hierzu haben zu erscheinen: Diejenigen Unteroffiziere und Mannschaften sämtlicher Wafsen einschl. Garde und Marine der Reserve, der Land= bezw. Seewehr I. Ausgebois, der Ersatz Reserve, der zur Disposition der Ersatzbehörden Entlassenen, der zur Disposition ihres Truppen= bezw. Marineteils Beurlaubten aller Jahresklassen 1899 bis 1911. welche vom Hauptmeldeamt Duisburg auf Schiffsreisen gemeldet sind. 2. Mannschaften, welche dauernd oder aus Zeit als nur garnisondienstfähig(einschließlich Halbinvaliden), sowie diejenigen, welche wegen körperlicher Fehler oder wegen häuslicher oder gewerblicher Verhältnisse zeitig oder dauernd hinter die letzte Jahresklasse der Reserve oder Landwehr I. und zeitig hinter die Landwehr I. Ausgebots bezw. Ersatzreserve zurückgestellt sind, haden, faus sie zu den unter Ziffer 1 aufgeführten Mannschaften gehören, zu erscheinen. Gesuche um Befreiung von der Schifserkontrollver= sammlung werden nur in ganz besonders dringenden Fällen derückfichtigt und sind spitestens 10 Tage vor der Kontrollversammlung dem Hauptmeldeamt Duisburg einzureichen. Den Gesuchen sind amtlich beglaubigte Unabkömmlichkeitsbescheinigungen bezw. beglaubigte ärztliche Atteste beizufügen. g i ätommen zu dez Konrolversammlung wird Unentschuldigtes Fernbleiben von der Kontrollver= sammlung hat gegebenen Falls gerichtliche Bestrafung, sowie Versetzung in eine jüngere Jahresklasse auf Grund des§ 67 des Reichs-Militärgesetzes zur Folge. Militarpapiere(Paß und Führungszeugnis) sowie der Mobilmachungs=Gestellungsbesehl(Kriegsbeorderung oder Paßnotiz), welcher dem Militärpaß vorgeklebt sein muß, sind mitzubringen. Leute, welche durch eigene Schuld ohne Kriegsbeorderung oder Paßnotiz betroffen werden, werden auf eigene Kosten zum Hauptmeldeamt Duisburg vorgeladen und bestraft. Für abhanden gekommene Militärpapiere sind sofort neue Ausfertigungen beim Hauptmeideamt Dutsburg gegen Einsendung von je 30 Pfg. zu beantragen. Die Mannschaften stehen für den ganzen Tag der Kontrokversammlung, d. h. bis 12 Uhr nachts, unter den Militärgeseten. Duisburg, den 15. Dezember 1911. Königl. Bezirkskommando Quisburg. Allerlei. Ruhrorter Bank=Verein, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Hastpflicht Duisburg=Ruhrort. Wir nehmen Spareinlagen jederzeit an und verzinsen sie vom Tage der Einzahlung an je nach Kündigungsfrist. Gleichzeitig empfehlen wir unsere Kasse zur Aulage von Scheck=Konti. Der Vorstand. se. In dem Torse Sandlauten brannte das kleine Anwesen des Besitzers Broszeit nieder. Broszeit und seine Frau wurden als Leichen ausgesun den. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet.— In München fuhren zwei Straßenbahnwagen auseinander, der eine wurde umgeworsen. Elf Personen wurden verletzt, darunter fünf schwer. Auf der Piemonteser Linie Asti=Chiwasso ereignete sich, von verbrecherischer Hand vorbereitet, eine Explosion, Grund häuslicher Verhältnisse oder wegen Felddienstunfähigkeit hinter die letzte JJahresklasse der Reserve bezw. Landwehr zurückgestellt sind, ebenfalls zur Kontrollversammlung zu erscheinen haben. Gesuche um Befreiung von der Kontrollversammlung können nur in besonders dringenden Fällen berücksichtigt werden. Dieselben sind rechtzeitig, spatestens aber 10 Tage vor der Kontrollversammlung beim zuständigen Bezirksfeldwebel unter Vorlage des Militärpasses anzubringen. Wer durch Krankheit oder dringende Geschäfte, welche so unvorhergesehen eintreten, daß ein Befreiungsgesuch nicht mehr eingereicht werden kann, von der Teilnahme an der Kontrollversammlung abgehalten wird, muß vorder oder spätestens auf dem Appellplatze durch eine Bescheinigung der Orts= oder Polizeibehörde entschuldigt werden. Zuspätkommen zu der Kontrollversammlung wird bestraft. Unentschuldigtes Fernbleiben von derselben hat gegebenenfalls gerichtliche Bestrafung, sowie Zurückversetzung in die nächstjüngere Jahresklasse auf Grund des § 67 Reichsmilttärgesetzes zur Folge. Militärpapiere(Paß und Führungszeugnis), sowie Robilmachungsgestellungsbesehle(Kriegsbeorderungen und Paßnotizen) sind mit zur Stelle zu bringen. Leute, welche bei der Kontrollversammlung nicht im Besitze einer Kriegsbeorderung oder Paßnotiz sind werden bestraft.=0 gaz, Die zu der Kontrollversammlung berufenen Mannschaften gehören für den ganzen Tag der Gestellung zum aktiven Heere und unterstehen den Militärgesetzen. Es wird darauf hingewiesen, daß diese Bekanntmachung in den Kreisblättern Cleve und Moers, in der Rhein= und Ruhrzeitung, der Duisburg=Ruhrorter Zeitung, in der Dorschronik Moers und in den Niederrheinischen Nachrichten in Duisburg veröffentlicht wird. Für Bekanntmachungen in anderen Blättern übernimmt das Bezirkskommando keine Verantwortung. Geldern, den 13. Dezember 1911. Königliches Bezirkskommando. Bekanntmachung. Mit dem 2. Januar 1912 tritt folgende Aenderung in der Gebühren= Ordnung für den städtischen Schlachthof in Alt=Duisburg in Kraft: Die Marktgebühr für 1 Schwein wird von 30 auf 40 Pig. erhöht. Duisburg, den 19. Dezember 1911. Der Oberbürgermeister. I. V.: Etzbach. Bekanntmachung Am Sonnabend, den 20. Januar 1912, vormittags 11 Uhr, wird in Homberg a. Rh. im Saale des Wirtes Heckes eine Schifserkontrollverammlung abgehalten. Zu erscheinen haben aus dem Bezirk des Meldeamtes Moers sämtliche schiffahrtireibenden Mannschaf ten der Reserve und Landwehr bezw. Seewehr 1. Auf gebots(einschließlich Halbinvaliden und zeitig Ganz invaliden), sowie der Ersatzreserve, desgleichen alle dieienigen schiffahrttreibenden Mannschaften, Aber deren mitnarverhältnisse durch Ueberführung zum Landsturm pp. noch nicht entschieden ist. Besonders wird noch darauf hingewiesen, daß auch diejenigen Leute, welche für den Mobilmachungsfall auf Bekanntmachung. Nach einer Mitteilung des Herrn Oberbürgermeisters in Cöln vom 2. ds. Mts. ist beabsichtigt, in der Zeit vom 15. bis einschl. 31. Januar 1912 einen Kursus für Kreditgenossenschaften und vom 1. bis einschl. 17. Februar 1912 einen solchen für Rohstosf= und Werkgenossenschaften abzuhalten. Programme für diese Kurse nebst Anmeldescheine sind bei dem Vorstand der Handwerkskammer hierselbst, Marienstraße No. 2, zu haben. Die Anmeldungen zu diesen Kursen sind sobald wie möglich an den Leiter der Kurse, Geheimer Regierungsrat Direktor Romberg in Cöln, Ubierring No. 48, zu richten. Düsseldors, den 13. Dezember 1911. I. F. 7924. Der Regierungs=Präsident. In Vertretung: Diderich. Wonn Sie Ihr Kind gesund, munter und geistig frisch sich entwickeln sehen wollen, so geben Sie ihm Dr. Hommels Haematogen.— Warnung! Man verlange ausdrüchlich den Namen Dr. Hommel. Soeben erschienen: Die Kunst der Spekulation Aus dem Inhalt: Welche Papiere gewählt werden sollten. Wie man Gewinne erzielen kann. Wie ein Verlust in einen Gewinn verwandelt werden kann. Amerikanische Papiere. Fingerzeige für Spekulanten. Winke für Kapitalisten usw. usw. Kostenfrei erhältlich durch: ss i gann— K End., 83 NEN OXFORD STREET. LONDON K Rettung aus nervosem Schinsbruch,##sämtlüche Nervenleiden, Gicht, Ryeuma, Ischias, Hypo chondrie, Kopfneuralg e, chronische Schlaflosigkeit, Ermüer und Frschlatzung des Nervensystems durch Ueberarbeitung und Ueberreizung heilen durch meine speziellen Kräuterbäder.-#Diese Bäder werden von keinem ähnlichen Präpara; auch nur annähernd erreicht. A-Brieden Obg. Reiderich lahntchua Sprechst. 10—12 und 5—8 Uhr. Wolle Ihren Mann, Bruder, Vater oder Sohn Von Der Trunksucht Retten gemacht werden, und Prau Andervon wirch Ihnen ren Leisensen seieie.“ uid kundene von oder Einwilligung des Triakers —Fen.:0 das nur Se es vizsen missige Trinken abgewöhnen will, sofort an sie zu schreiben. Zögern Sie nicht einen Augenblick, denn Freude und Wohlfahrt wird bei Ihnen einkehren, wenn Sie jemanden, der Ihnen nahe steht, von dieser Untugend befreien können. voll ensgn Sie sich vertrauensAnder: FRAU MARGARET ANDERSON, 145 ald Strasse, Aülbern, New Vort. 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Anzeigenpreise: Lokale Anzeigen 20 Pfg., ausw. 25 Pig. für die einspaltige Zeile oder deren Raum; Reklamen 60 Pig, die Zeile.(Rud. Mosse 8 Norm. Zeilenmesser Nr 10.) Ruhrorter Zeitung Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Duisburg(Ruhrort und Meiderich) Amtlicher Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Gratisbeilagen: Zweimal wöchentlich„Unterhaltungsblatt"; wöchentlich„Illustriertes Sonntagsblatt"; alle 14 Tage„Illustrierte Reisebeilage" und„Das Reich der Frau“. Chefredakteur: E. Beitlich, verantwvortlicher Redakteur: H. Kloppert. Druck und Verlag: Joh. Brendow& Sohn, sämtlich in Duisburg=Ruhrort. Täglich 2 Ausgaben Fernsprecher: Redaktion Nr. 6033. Expedition u Druckerei Nr. 6339. Geschäftsstelle, Redaktion u Druckerei D.=Rudrort, Hanielstraße Nr. 3. Für Ausbewahrung und Rücksendung unverlangt eingesandter Munustripte, sowie für die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird keine Verantwortung übernommen. Meidericher Zeitung Bezugs= und Anzeigen=Annahmehrellen: Luieburg Ruhront(Laar): E van diu Verg, Duisour, Augrort(Berch): Deim ich Bolig, Kaierstr. 205, Bruckausen: H.lmuth Becker, Kaiserstr. 95. Marr oh: Franz Eggelt. Lamdoern: Rlül. Franzen, Pr.=pmsir. 141, Dushuig Meiderich: Buchandlung Bührin Reicder. u. Terstergen u. Jevs, Graßminn. Dustaken: I Zimmermann, Homberg, Erendera u. Ooghalde: Emi Hodten, Criem: 0. Mönder. Die heutigen Ausgaben(Mittag und Abend) umfassen 12 Seiten. Englische Eigenheiten. Von unserem Kortespondenten. London, 23. Dez. Zu den sogenannten atavistischen Zügen, den Ueberresten früherer Epochen, die wir mit uns herumtragen obwohl sie eine vernünftige Funktion nicht mehr erfüllen, gehört das Verhältnis, das wir zum Staat einnehmen, wenn er fordernd als Fiskus uns gegenübertritt. Sobald er Schwert und Wage der Themis beiseite legt und in Gestalt des Steuereinnehmers mit dem Geloveutel erscheint, juckt es den gebildeten Europäer, ihm ein Schnippchen zu schlagen. Da daran scheinbar nichts zu ändern ist, gehört es zu den einfachsten Geboten des Patriotismus, wenigstens fremde Staaten mit keinem zulanteren Maß zu messen. Für den Ausländer ist der Steuereinnehmer par excellence der Zollbeamte. Seine Unisorm wechselt mit den Ländern, aber sein Schicksal, genasführt zu werden, ist das gleiche überall, vom Fels zum Meer. Es ist Patriotismus, wie gesagt. Man gibt sich nicht dazu her, den Oesterreichern Beiträge zum Bau tschechischer Universitäten oder den Franzosen zur friedlichen Durchdringung Marokkos zu liesern; außerdem geht es keinen was an und ist billiger, und so behalt man diskret seine Weisheit für sich und seine Zigarren in der Ecke zwischen Nachthemden und Toilettentasche. Füns Minuten nachher erfreut man sein Gegenüber im Abteil mit der Geschichte, falls die strategische Position eine besonders schlaue war, und gegebenensalls mit einem Spezimen aus der triumphierend gezeigten Kiste, und wer es anders macht, ist nicht enwa ein anständiger Kerl, sondern ein Narr. Ich habe einmal einen gesehen, ein altes Männchen auf dem Wege von München nach Gastein am Bahnhof in Salzburg, wie es mit ängstlicher Hand persönlich zwei lächerlich kleine Kisichen hervorholte und ergebenst var, zayien zu durfen; es war ein Anblick zum Heulen. Frauen schunggeln alles und jedes, Männer spezialisieren mehr. Die reichen Amerikaner, was man so darüber hört, wersen sich mit besonderem Eiser auf die Edelsteineinfuhr, der Europäer pflegt die von der Diplomatie so ersehnte wechselseitige bessere Kenntnis der nationalen Eigenarten durch Vermittelung eines ausgedehnten Austausches der diversen Tabakfabrikate. Deine Geschicklichkeit in allen Ehren, lieber Leser, und Hut ab vor Deiner Selbstzucht, wenn Deine Vorräte vier Wochen anhalten; einmal kommt der schicksalsschwere Moment, wo Du auf die Ressourcen des fremden Landes zurückgreisen mußt. Selbstschmuggelnde Pabete für den Auslandsdienst hat die Technik noch nicht hergestellt, und Vermögensverhältnisse, die sich die regelrechte Verzollung von heimatlichen Zigarren leisten können, weist die Statistik außerhalb Amerikas nicht nach. Die Hand des Staates lastet schwer auf allen Rauchern, aber den eigensinnigen, der in Berlin seine Virginig für 11 Heller und in London seine Juhltrumpf für 19 Pfg. sucht, den, der nichts vergessen und nichts zulernen will, den zermalmt sie mitleidlos. Wenn Du einmal das ErWonoun euect er de boselianen tr eere lin, 8 Schilling an den Fiskus in London, 1½ bis 2 Schilling für Porto bezahlt, dann pochenden Herzens Siegellack, Bindsaden und Papier beseitigt und schließlich festgestellt hast, daß Deine Kiste beim Transport unter einen amerikanischen Dampfpflug zu liegen kam, dann bemerkst Du, daß Fürst Bülow ein weiser Mann war, wenn er seinen Gesandten riet, sich an fremden Landes Art und Sitte anzupassen. Wenn ich mich recht erinnere, drückte er sich damals so aus, daß man unter Persern reiche Gewänder tragen müsse! Ich hätte lieber gesagt: Man solle unter Londonern englische Zigarren rauchen! Das will ganz etwas anderes heißen. Wenn es sein muß, wollen wir gern von Zeit zu Zeit ein weiches Gewand tragen. Aber nur die Diva necessitas des Exils kann uns veranlassen, für englische Zigarren unser gutes deutsches Geld zu zahl.n. Wir in Deutschland haben ja neuerdings auch nicht mehr viel Rühmens zu machen, aber unser Fabrikat ist doch zum mindesten billig, wean es schlecht, und gut, wenn es teuer ist. Dieenglische Zigarreistschlecht, wenn siebillig und sieistschlecht, wenn sie teuer ist, und sie ist obendrein noch teurer, wennsie angeblich biltig ist. Aus diesem 22. bprinth ökonomischer und aus dieser Misere phystologischer Unmöglichkeiten führt kein Ariadnefaden. Hier hilft nur ein Gewaltstreich, ein Opfer, ein Entschluß, und das Resultat ist vom raucherischen Standpunkt eine Art Wiedergeburt: eine im Zorn zerdrückte Zigarre, Gott seis gedankt, die letzte der Kiste, fliegt unter dreimaliger Beteuerung eines„Nie wieder“ in den Kamin, und mit der ersten Pseise beginnt die Vita nuova. Für den Engländer liegt das Problem als solches nicht mehr vor; seine Großväter haben die Frage für ihn bereits erledigt, und er braucht nicht mehr zu experimentieren. Er sängt mit der Pfeise an, nachdem er sich in den bekannten Jahren mit ein paar Zigaretten Mut gemacht hat, und er bleibt ihr treu. Zigarren sind für ihn ein Luxusartikel, und nicht einmal ein besonders begehrenswerter; außerdem ist sie eine Art soreigner für ihn. In der Tat merkt man auf der Straße, in der Untergrundbahn, in der Teestube, den Fremden an der Zigarre heraus; nicht an der Zigarette, die beliebter, preiswert und rauchbar ist. Die seldmarschallartige Ausrüstung des deutschen Rauchers besteht aus Zigarrentasche, Feuerzeug und Abschneider. Wer den großen Bruch mit seiner Vergangenheit vollzieht und sich der unnationalen Pfeise ergibt, ersetzt die Tasche durch ein schmuckes Gummisäckchen, in dem sich das Aroma des Tabaks gut hält, den mechaniichen Zünder, wenn er sich aus Wut über die Finanzreform einen beigelegt hat, schleunigst durch eine Schachtel altmodischer Streichhölzer, und den Abschneider durch eine hochst sinnreiche Vorrichtung zum Ausklopsen der Pfeise: den linken Stiefel(als Ersatzmann bei besonderer Hartnäckigkeit des Objekts bleibt der rechte allezeit in Reserve). Läßt Du Dir dann noch den Bart abnehmen, lieber Leser, dann bist Du so weit, daß Dir der Engländer auf zehn Schritt Distanz anmerkt, daß— Du doch ein foreigner bist. Die vierte Waffe. Wir lesen in der„Nationalzeitung“ folgende Betrachtung über die Aviatik: Als die Aviatik nach jahrhundertelangem Ringen ihre allerersten bescheidenen Erfolge errang und sich zum ersten Male ein Flugapparat„schwerer als die Lust“ zu turzem Fluge vom Erdboden erhob, träumte die phantasiebegabte Menschheit schon von einer ungeheuren Umwälzung, die diese kühnste aller Erfindungen im Kriegswesen hervorrusen werde, von Schlachten in der Luft, die zukünftig an Stelle der alten Feldschlachten geschlagen werden würden mit kanonenbewaffneten und gepanzerten Luftschifsen und Aeroplanen. Seitdem hat die Flugtechnik einen gewaltigen Aufschwung genommen; Zeppelinkreuzer fahren vom Bodensee bis nach Berlin und zurück, als wäre eine solche Luftreise etwas ganz Selbstverständliches, und Eindecker und Zweidecker erreichen ungeahnte Höhen, fliegen mit ihren Insassen über Vergesgipfel und Meereswogen dahin, landen und steigen wieder auf, wie die sichere Hand am Steuer es ihnen gebietet; aber soweit sind wir auch heute noch nicht. Auch die Kriege der Zukunft werden auf der festen Erde und nicht in der Luft geführt und entschieden werden, und der Kampf von Aeroplan gegen Aeroplan wird nur die Bedeutung eines Vorpostengesechtes haben, wenn er überhaupt einmal versucht werden sollte. Aber wenn die Aviatik auch nicht die erträumte völlige Umwälzung in der Kriegsführung gebracht hat, so ist sie doch bereits ein militärisches Hüljsmittel ersten Ranges geworden und zwingt den Feldherrn, mit ganz neuen Möglichkeiten zu rechnen. Sie ersetzt nicht die Kavallerie im Aufklärungsdienst in allen Fällen, aber sie ergänzt die Arbeit der Reiterscharen und vollbringt glänzende Erkundungsflüge, wo ein ersolgreicher Erkundungsritt gänzlich ausgeschlossen sein würde. Luftschiffe und Flugmaschinen werden im Zukunftskriege bei der Erkundung der Stellung und der Bewegungen des Gegners vor und während der Schlacht eine große und oft entscheidende Rolle spielen. Die Militärbehörden aller Staaten sind längst von der Bedeutung der Aviatik für Kriegszwecke durchdrungen. Den endgültigen Beweis für die Brauchbarkeit von Flugmaschinen im Aufklärungsoienst haben die jüngsten franzosischen und deutschen Manöver erbracht, wo neben Militärluftschissen auch von Offizieren gelenkte Aeroplane Meldungen von allergrößter Wichtigkeit bringen konnten. Leider hat nicht Deutschland, sondern Frankreich den Ruhm, zuerst die militarische Tragweite der glänzendsten Erfindung des 20. Jahrhunderts erkannt zu haben. Und leider haben die Franzosen den mit diesem raschen Erfassen der neuen Situation verknüpften Vorsprung bis heute behaupten können. Das Flugwesen ist im snanzösischen Heere, soweit Aeroplane in Frage kommen, höher entwickelt, als in der ihm in so mancher anderen Beziehung zweifellos weit überlegenen deutschen Armee. Gewiß ist auch unsere Heeresverwaltung seit einigen Jahren sich ihrer neuen Pflichten bewußt geworden und betreibt mit Eiser die Bildung eines Fliegerlorps. Sie kann auch schon auf große Fortschritte in dieser Richtung hinweisen. Auf dem Döberitzer Flugfelde übten noch gegen Ende des vergangenen Jahres nur zwanzig Offizierflieger mit zwölf Flugmaschinen. Heute am Jahresschluß 1911 besitzt das preußische Heer 155 als Flieger ausgebildete Offiziere und 58 Aeroplane: zählt man Sachsen und Bayern hinzu, so verfügt die deutsche Armee gegenwärtig über einen Flugmaschinenpark von 90 Flugmaschinen und ein Fliegerkorps von etwa 20Offizieren. Das sind schon respektable Ziffern, wenn man sie mit den entsprechenden Zahlen vor Jahresfrist vergleicht. Aber der Vergleich mit Frankreich ist auch jetzt leider wenig erfreulich; das französische Heer steht nach wie vor im Flugwesen an erster Stelle, seine neräle verfügen im Kriegssalle über 180 Aeroplane und 250 Fliegeroffiziere. Auf jeden deutschen Kriegsgeroplan kommen also auch heute noch zwei französische, und daß die französischen Offizierflieger den unsrigen an Geschicklichkeit und Wagemut nicht nachstehen, haben die Manöver von 1910 und 1911 bewiesen. Ein behördlicher Erlaß gegen Lehrer als Reiseführer. Die von Lehrern geleiteten Gesellschaftsreisen sind der Gegenstand einer Verfügung der Regierung zu Potsdam, in der es heißt:„Wiederholt ist zu unserer Kenntnis gekommen, daß Lehrer unseres Bezirks sich an der Leitung von Gesellschaftsreisen, die das Mittelmeer, den Orien: oder dergleichen zum Ziele hatten, nicht nur finanziell, sondern auch personlich in geschäftsmäßiger Weise beteiligt haben. Als Gegenleistung wurde in der Regel freie Reise und Verpflegung gewährt. Wenn diese Tätigkeit die betressenden Lehrer auch nicht an der Erfüllung ihrer Amtspflichten gehindert hat, so ist sie doch, wie der Minister in einem Sondersalle ausdrücklich bemerkt hat, und wie auch aus mannigsachen uns zugegangenen Beschwerden hervorgeht, geeignet, das Ansehen des gesamten Lehrerstandes zu schädigen. Zu einer derartigen, als gewinnbringend anzusehenden Nebenbeschäftigung ist, wie bei ähnlichen Fällen, steis unsere Genehmigung vorher einzuholen. Wir ersuchen die Kreisschulinspektoren, die Lehrer nachdrücklich darauf hinzuweisen.“ Militärisches. Wie mitgeteilt wird, hat die Firma Krupp aus ein neues Leuchtgeschoß, das mehrere bedeutsamNeueinrichtungen aufweist, ein Patent erhalten. Das Leuchtgeschoß ist nämlich mit einem Fallschirm versehen, wodurch sich das Geschoß länger in der Lust hält. Bekanntlich haben die Leuchtgeschosse, die zur Beleuchtung des Geländes während des Kampfes zur Nachtzeit jetzt verwendet werden, den Nachteil, daß sie nicht lange genug in der Luft bleiben und ihre Leuchtkraft ausüben. Trotzdem die bisherigen Leuchtgeschosse schon ausgezeichnete Leistungen aufzuweisen haben, würden sie ihrer Bestimmung noch mehr entsprechen, wenn es eine Möglichkeit gäbe, ihre Leuchtdauer, d. h. ihren Ausenthalt in der Luft, zu verlängern. Das neue Kruppsche Leuchtgeschoß scheint diese Vorteile aufzuweisen, denn es ist mit einem Fallschirm versehen, der sich öffnet, sobald das Geschoß durch die Luft fliegt. Dadurch wird die Flugdauer vergrößert, da das Geschoß langsamer zur Erde niedergeht. Weihnachten im Zuchthause. Von Hans Hugo Kloppert. Nicht nur im Palast und in der kleinsten Hütte läßt der Weihnachtsengel seine Spuren zurück, auch hinter die meterdicken, kalten und öden Manern des Zuchthauses lentt er seinen segenbringenden Gang. Es ist ja das Fest der Liebe und das Fest des Gevens und Nehmens, das wir in dem Weihnachtssest feiern, und da ist die Verordnung des Ministers des Innern und die des Justizministers nur zu begrußen, daß zu Weihnlachten in allen Gesängnissen und Strafanstalten die strenge Hausordnung einmal unterbrochen werden darf, indem man die Insassen auf die Bedeutung des Tages hinlenkt und sie mit eiwas Genießbarem beschentt, das außerhalb der täglichen Belostigung liegt. Auch in dem gestrauchelten Sunder sollen wir immer den Mitmenschen erkennen, und selbst in dem gewohnheitsmaßigen Verbrecher, das winzigste Stückchen Menschlichkeit zu fordern suchen, denn viele, die hinter den Zzuchtyausmauern ihr Leben verbringen müssen, sind nicht selten das Produkt ihrer Erziehung oder haben sich das harte Los im verdervenbringenden Jähzorn zugezogen. Eine freundliche Einladung des Direktors ließ mich den Heiligen Akend im Zuchthause zu Werden verleben. In der alten, historischen Kirche, die in dem quadratischen Bau des Zuchtbauses, einer früheren Benediktinerabtei, liegt, standen zwei schöne Weihnachtsbäume, die mit von den Gesangenen versertigtem sinnigen Pavierschmuck behangen waren und in denen der helle Kerzenschein seine eigenartigen Reflere warf. Kreuz und quer war vas Klichlein mit Papierzirlanden durchzogen, und auch liebliche, buntbematte Papierenglein hingen an den einzelnen Balken, die in schöner Symbolik das„Ehre sei Gott in der Hohe" verkündeten. Alle diese hübschen, Weibnachtsstimmung atmenden Schmuckgegenstande hat ten Gesangene, unter denen say manche kunstlerische Hand kundtat, angesertigt. Und vor den Lichterb in den Bänken und auf den Emporen die Strafge nen, alle mit einer rötlich greuen Hose und einer dun braunen Kalmukioppe angetan. Es war ein eigenarniges Bild, das sich mir bot, denn die einheitliche Farbe der Belleidung im Verein mit den im Lichterglanz strabi den Weihnachtsbaumen gab dem Ganzen ernste Stimmung. Da saß der ehemalige##l Hunderttausende unterschlagen, neben dem Morder, der den kalten Stahl mit zunischer Menschenleben in das Herz gestoßen der das ihm anverttaute, engelreine Kind in gemeine. Wollust beschmutzte und den zarten Korper seiner Nein deit beraubte, neben dem unmenschlichen Zuhälter, der von dem Sündengeld der Tirne sein Leben fristete und der, als die Mittel nicht mehr flossen, das bedauernswerte Geschöpf mit kaltem Blute erdrosselte; der ehemalige Bankdirettor, der im Schweiße ihres Angesichts arbeitende kleine Leute um die ersparten Groschen betrog und sich noch des beirugerischen Bankerotts schuldig machte, neben dem geneinen Dieb, der in der Stille der Nacht den ruhenden Bürger seiner Habe beraubte; da waren alle Gesellschaftsklassen und stände vertreten— aber hier sielen all: Klassenunterschiede, hier herrscht Gleichheit in der Behandlung, in der Kleidung und im Essen und Trinken.— Trotz dieser furchtbaren, zumeist aus alten Sündern zusammengesetzien Verbrechergemeinde verlief die Feier immerhin recht stmmmungsvoll, und sie hätte sich von einer gewohnlichen Gemeindeseier nicht sonoerlich unterschieden, wenn nicht die stahtharten Gesichter und die Straflingskleidung dem Ganzen den Charakter einer Zuchthausseier ausdrückte. Orgelklang und gemeinschaftlich gesungene Weihnachtslieder ertönten und ein aus Gesangenen gebitdeter guter Gesangchor trug der Feier angepaßte Lieder vor. Die beiden Anstaltspfarter— es sand eine Feier für die 200 evangelischen und eine solche für die 588 katholischen Gesangenen geitennt statt— lenkten in ihren Ansprachen auf die Bedeutung des Tages hin, der evangelische Pfarrer auf Grund des Libelwortes: „Iich muß heute zu deinem Hause einkehren- und der katvotische Pfarrer nach dem Wort:„Fürchtet Euch nicht, siebe, ich verkündige Euch große Frcude“. Nicht in pastotal salbungsvollem Kir##enion flossen die Reden, sondern eine echt väterlich klingende Sprache schlug an mein Ohr. In der Ausiegung der Bibelworte näherten sich die Pfarrer. Sie streisten das Elternhaus und die Familic, wo heute unter dem brennenden Weihnachtsbaume eine: sehlte, der vielleicht zu schonen Hoffnungen berechtigte Kind und schluchzte in einem fert. Was bewegte sein Herz! War es das Elterndaus, die Mutter seiner Kinasrenete ane e e. ae die mich bewegten, als ich den Zuchthausler bitterlich weinen sah. Wieder anderes nienen teilnahmlos der Feier beizuwohnen. Sie saßen mit verschräntten Armen, ihre Augen stierten zur Decke oder gegen die Kirchenwand; an ihnen ging Orgelton und Glockenklang und der Gesang der allbekannten Weihnachtslieder spurlos vorüver. Heimatlos, hoffnungslos und mit Gott und der Welt zerfallen, machten sie den Eindruck eines Menschen, der sein Leben abgeschlossen hat. Ein Anblick, den ich aus meiner Erinnerung nie auslöschen kann, der in mir aber auch ein Gefühl des Mitleids auslöste. Das letzte, gemeinschaftlich gesungene Lied ist vertungen. Die Gesangenen verlassen die Kirche und werden in ihren zeilen undArbeitssalen wieder eingeschlossen. Und wenn sie am ersten Weihnachtstage wieder den Gang zur Kirche unternehmen und dort die gottesdienstlichepandlung mit mehr oder minder Interesse verfolgen, geht in den Zellen und Arbeitsjälen der Weihnachtsengel in der Gestalt des Hausvaters der Anstalt um. Er legt jedem Gefangenen die Weihnachtsgabe auf den Tisch: laut Verjugung der beiden Minister ein kleines Weizenbrot für 10 Psg. und im Mittagessen, das nur am ersten Weibnachtstage aus einer Erbsensuppe mit Sauertraut besieht, ein halbes Pfund Fleisch, das es sonst nie gibt. Im Zuchthause zu Werden gibt man Schweinesleisch, weil die Ersahrung lehrte, daß dies Fleisch ein Mehr an Feutgehalt hat gegenuber dem Rind= und Hammeifleisch und weil den Gesangenen in der sitzenden Lebensweise— ihre tägliche Arbeitszeit beträgt 12 Stunden— ein start setthaltiges Fleisch besser bekommt. Die größte Anzahl der Gesangenen zehrt von diesem halben Pfund Fleisch drei bis vier Tage, andere natürlich verzehren mit einem Heißhunger das langentbehrte Nahrungsmittel auf einmal. Durch die menschenfreundliche Tänigkeit der beiden Anstaltsgeistlichen— zwei im Ansiailedierst ergraute Männer— wird den Zuchthausgesangenen in Werden noch eine besondere Weihnachtsgab; dargereicht. Aus Mitteln, die mitleidige Geber zrenden, werden idnen ein mit Korinthen oder Rosinen nrcdsetztes zweipfundiges Weizenbrot und 6—8 Aepfel senk, das bei 648 Gesangenen in mervin die Summe von über 350 Mark erforterc. ncressant war mir die Mitteilung, daß auch mit diesen Geschenken verdorbene Magen verbunden sind. Während die größte Anzahl der Gesangenen mit diesen im Zuchthause sehr seltenen Gaben sehr haushälterisch umgeht, gibt es andere, die alles auf einmal verzehren. Der an nnitativ abgemessene Kost gewöhnte Piagen kann diese Fülle auf einmal nicht fassen, und somit siellen sich Verdauungsstörungen ein, die oft mehrereTage enhalten. An den Weidnachtstagen ruht auch die tägliche Arbett und die Gesangenen können sich mit Lesen und Briefeschreiden beschäftigen— eine Wohltat, die fleißig ausgenutzt wird. Die beiden Anstaltsgeistlichen lassen es sich auch angelegen sein, den armen Familienangehörigen der Strafgesangenen eine kleine Weihnachtsgabe zu verabfolgen, die ebenfalls aus den von den freundlichen Gevern, die sich zumeist aus Werdener Fabrikanten zusammensetzen, gespendeten Mitteln genommen wird. So wurden in diesem Jahre fünf Werdener in ärmlichen Verhältnissen lebende Familien, deren Ernährer im Zuchthause sitzen, mit Bargeld und Lebensmitteln bedacht. Gerechtigkeit und Liebe reichen sich am Weihnachtstage im Zuchthause die Hände. Und wie entlassene Gesangene die ihnen während ihrer Strafhaft erwiesenen Webliaten vergelten, das konnte ich aus einem mir vom Direktor der Strafanstalt vorgelegten Briefwechsel ersehen. Da kamen mit herzlichen Glückwünschen an den „Beschutzer“(den Direttor, geschriebene und gemalteKan ten und Briese, die alle der strengen, aber auch mensch lichen Behandlung gedachten und die mit rührender Tankbarteit für jede winzig kleine Wohltat ein herzliches Wort sanden. Ein ehematiger Zuchthausgefangener, der in Werden 15 Jahre abgesessen hat und jetzt als Landmesser beim Bahnbau in Amerika beschästigt ist, schickte einen herzlichen Weihnachtswunsch mit dem Bemerken, daß es ihm jetzt gut gehe und er monatlich nach deutschem Gelde 450 Mark verdiene. Wenn noch ein Gesangener in der Anstalt sei, der bei seiner Entlassung den ernsten Vorsatz der Besserung zu erkennen gebe, für den hätte er auch noch Beschaftigung. Vieles ließe sich noch aus den Briesen mitteilen, aber sie sind leider nicht für die Lesfentlichkeit bestimmt. Aus allen geht aber mit unverkennbarer Deutlichkeit hervor, daß mancher entlassene Gesangene sich ernstlich zu bessern bestrebt ist— wenn ihm nur die Gelegenheit dazu geboten wird. Aber nach seiner Entlassung steht er in den meisten Fällen vollständig mittellos da und nicht selten schwebt auch noch das Damollesschwert der Polizeiaussicht über seinem Haupte, die zu ertragen wäre, wenn immer die Gewähr für taktvolle Polizeibeamte gegeben ist. Aber in nicht seltenen Fällen haftet ihnen ein schnauzbärtiger Feldwebelton an, der in dem gestrauchelten Mitmenschen Freiwild sieht, und so wird der Aermste von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz gebetzt und verjagt, bis er schließlich wieder— im Zuchthaus endet. Uns tut gewiß eine Strafprozeßresorm bitter not, aber nicht zu umgeben ist auch eine Reform des Strafvolljuges der auch den nach Besserung gesonnenen und zur Entlassung kommenden Gesangenen eine hülfreiche Hand nicht vorenthält. Die irdische Gerechtigkeit, die den Sünder mit harten Strafen belegt, sollteihm auch Führer anf dem Wege u einem ordeutlichen Leden sein. Zum deutsch=französischen Abkommen. (Telegramme.) * Paris. 25. Dez. In der Senatskommisslon zur Prüsung des deutschfranzösischen Abkommens jagte de Selves: Es war einen Augenblick zwischen Frankreich und Deutschland die Rede von Unternehmungen einer internationalen Gesellschaft, die sich insbesondere mit dem Bau von Eisenbahnen in Marokko besaßte. Die Gesellschaft bestand damals aus 50 Prozent Deutschen, 7 Proz. Engländern und 43 Proz. Franzosen. Deutschland sprach den Wunsch aus, Frank reich möchte dieser Gesellschaft in keiner Weise Konkur renz machen. Trotzdem schien es, als ob dies Ueberein kommen zustandckommen würde. Als dann aber Cruppi das Porteseuille des Auswärtigen übernahm, glaubie er diesen wirtschaftlichen Plänen und Vereinbarungen nicht zustimmen zu dursen, die im Sinne seines Vorgängere Pichon das Uebereinkommen von 1909 vervollständigen sollten und die namentlich den Bau der Linien von Oran und Cajablanca nach Fez zusicherten, de Selves gab dann eine kurze Uebersicht der Besprechungen zwischen v. Kide len Wächter und Camvon bezüglich des Marschee auf Roat. Als Cambon gefragt habe, ob Deutschland sich diesem Marsche widersetzen werde, habe v. Kiderlen Wach ter geantwortet: Im wesentlichen nicht, unter der Bedin gung, daß die Franzosen in Rabat bleiben. Als von Kiderlen Wächter weiter bemerkte, daß sie dann auch nach Fez marschieren müßten, bestritt Cambon dies anfangs, gab dann aber zu, daß die Ereignisse und auch die Bitten des Machsen sie vielleicht zwingen würden, diesen Marsch zu vollenden, indem er hinzufügte, daß sie nicht ir der schertfischen Hauptstadt bleiben wurden. v. Kiderlen Wächter wolltc das nicht glauben und bemerkte, das wäre ohne Beispiel. de Selves verlas sodann dreißig Dokumente, die sich auf die Bitten des Machsen um Hilse leistung bezogen. Er legte dar, daß v. Kiderlen=Wächter lange Zeit gegen den Marsch nach Fez Einwendungen er hoben habe, indem er zu bedenken gab, daß ei auf die öffentliche Meinung in Deutschland, die damals schon ziemlich ungünstig für Frankreich war, Rucksicht nehmen müsse. Der Staatssekretär habe dann dilatorische Ant worten gegeben und schließlich erklärt, die Franzosen könnten ohne Zweifel nach Fez marschieren, aber wenn sie dort blieben, würde Deutschland für sich wieder die volle Handlungsfreiheit in Marokko in Anspruch nehmen. Einige Mitglieder der Kommission fragten darauf den früheren Ministerpräsidenten Monie, an welchem Tage der Marsch auf Fez beschlossen sei. Monis dai um Ent schuldigung, daß er sich des Zeitpunktes nicht mehr genau erinnere. Es wurde sodann beschlossen, daß de Selveim Ministerium die Sache seststellen und der Kommission das nötige Material unterbreiten solle. Auf Befragen erklärte Caillaux zum Schluß, daß in Kissingen lediglich wirtschaftliche Fragen zur Sprache gekommen, die Kongo angelegenheit in keiner Weise verührt worden sei. * Paris, 27. Dez. Ueber die vom Ministerpräsidenten Caillaux vor der Senatskommission abgegebene Erklärung wird noch gemeldet: Caillaux habe sich insbesondere bemüht, den Nachweis zu erbringen, daß das deutsch=französische Abkommen von 1909 nicht nur unwirk sam geblieben sei, son dern sogar wiederholt Beschwerden hervor gerusen habe, die die französische Regierung nicht bät ten gleichgiltig lassen können. So z. B. hätte seinerzeit England, weil es in der geplauten Marokkogesellschaft für öffentliche Arbeiten nur einen Anteil von 7½ Prozent erhalten sollte, Einspruch erhoben. Bezuglich der Ngoko Sangha=Gesellschaft bemerkte Ministerprasident Caillaux, daß diese bei dem Abkommen vom 4. November ntemals eine Rolle gespielt habe. Herr von Kiderlen=Wächter habe dem Botschafter Cambon wiederholt erklärt, daß diese Angelegenheit von der deutschen Regierung lediglich als eine private angesehen worden sei. Weiter wird noch über die Sitzung der Konmission berichtet: Bei Erörterung des Marsches nach Fez wandten sich mehrere Mitglieder der Kommission an den früheren Ministerpräsidenten Monis mit der Frage, in welchem Augenblick die ser Marsch beschlossen worden sei. Monis erklärte, daß er sich gar nicht mehr genau erinnere und deshalb keine bestimmte Antwort geben könne. Ministerpräsident Cail= laux regte an, man müsse Cruppi, der damals Minister des Aeußeren gewesen sei, fragen. Die Kommission lehnte dieses jedoch ab. Ein Mitglied meinte, es sei überflüssig, „Zeugen“ zu vernehmen. Ein schlagfertiger Offizier. (Telegremm.) * Paris, 27. Dez. Wie aus Tanger gemeldet wird, hai der Ofsizler, der kürzlich in Larrasch einen französtschen Journalisten mit der Reitpeitsche geschlagen hatte, auf Verlangen des franzö sischen Konsuls über sein Vorgeben sein Bedauern ausgesprochen und den Journalisten um Entschuldigung gebeten. Der Offizier wurde übrigens von seiner vor gesetzten Behörde bestraft und wird versetzt werden. Sabotage. (Telegramm.) * Aantes, 27. Dez. In der vergangenen Nacht wurde von einem bisber unbekannt gebliebenen Misse tater, eine Weichenvorrichtung vor dem Heizbause sabotiert, in der offenkundigen Ab sicht, die Entgleisung einer Lokomotive herbeizuführen, um dadurch eine Zettlang die Verwendung der im Heitdause befindlichen 110 Lokomotiven zu verbindern. Die Kämpfe in Persien. (Telegramm.) * London, 27. Dez. Das Neutersche Bureau mel dei aus Teheran von gestern: Eine Pause ist in den Kämpfen in Tabrie eingetreten. Eeine Abteilung eng Usch indischer Kavallerie wurde in der Nähe von Kafe run angegrissen, wobei zwei indische Kavalleristen sielen. Die Lage in Schtras ist ernst.— Shufter setzte, das Kabinett davon in Kenntnis, daß er sein Amt seinem Nachfolger übertragen wolle, sobald letzterer ernannt worden sei. Er erklärte, seine Hauptsorge werde seinen 14 amerikanischen Gebülsen gelten. tionen der Kinder usw wechselten mitetnander ab. Sehr ansprechend wirkten auch eine Rindersymphonie sowie mehrere Sologesänge des Herrn G. Fieseler. Nach einem Prolog hob sich der Vorhang der Buhne, wo Hunderte von Spielzeugen etagenweise aufgestapelt waren, um bei lichtstrahlendem Weihnachtsbaume an die Kinder verteilt zu werden. Eine Verlosung aller möglichen Gegenstände bildete den Schluß der wirklich schönen Veranstaltung. + Schiiserschulen. Nach dem Beschluß der Zeutralkommission für die Abeinschiffahrt sind die Schif serschulen, die den Ansorderungen entsprechen, die an sie gestellt werden, solgende: am Rhein D. Ruhrort Koblenz und Mannb#im, am Main Miltenberg, am Reckar Haßmersheim,(verbach und Reckarsieinach, in Holland Rotterdam. Die Schüler, welche die Ab angsprüfung an eine: dieser Schulen bestanden haben, erhalten das Palent zur Fuhrung von Dampfschissen schon nach Vollendung des 21. Lebensjahres statt des 25.) und nach einer Fuhrzeit von 5(statt 7) Jahren und das Patent zur Führung sonstiger Fahrzeuge ebenfalls schon nach Vollendung des 21(statt 23.) Lebensjahres und nach einer Fahrzeit von 4 tstatt 6) Jahren. Dem Verkehr übergeben wird jetzt das Stück der Wertbstraße in Laai, das zwischen Hubertus und Kaiserstraße liegt und über den vor mehreren Jah ren zugeschütteten Teil der Emscher hinwegführt. Man versiebt dieses Straßenstuck mit Pflaster, so daß es auch dem Fuhrwerksverlehr dient, und zwar als Ausgange punkt jenes Straßenzuges zur Entlastung der Kai verstraße und einen Teil des durchgehenden Ver kehre über die An und Florastraße zur Bassinstraße führen soll. Notwendig ist dabei noch die Pflasterung der Florastraße und der Ausbau des Endstückes der Florastraße zwischen Rbeinstraße und Bassinrampe. Der überfallene Konsul. * Teheran, 27. Dez. In der Nähe von Kaserun wurde auf den mit einer großen Schutzwache indischer Reiter von Abuschehr nach Schiras reisenden englischen Kensul Smard ein Uebersall ausgefüdrt. Der Schut wache gelang es nach erdittertem Kampfe, sich durch Ra sernn durchzuschlagen, der Konsul ist jedoch spinlos per schwunden. Nur ein verwundetes Pserd wurde anige funden. Die Verluste der Schutzwache sind nicht bekannt. Poltische Deutschland. Berlin 26. Dez. — Wann kommt das neue Strafgesen bucht Wie die„Tagl. Rundsch.“ schreibt, ist keine Aus sicht vorhanden, daß sich der Reichstag in seiner nachsten Legislaturperiode- überhaupt mit der Strafrechtsresorm wird befassen konnen. Diese Arbeit durfte erst der über nachsten Legielaturperiode zusallen. Die Kommistions arbeiten fur den Entwurf konnten auf etwa zwei Jahre berechnet werden und die Ausstellung des Entwurss im keichsjustizamt sowie die Beratungen mit den Bundes regierungen usw. dursten sicher drei weitere Jahre in An spruch nehmen. Man wird also kaum vor 1918 mit dem Inkrafttreten des Strafgesetzbuches rechnen konnen. — Die freiwillige Zusatzversicherung. Am 1. Januar treten bekanntlich die neuen Bestimmun gen über den vierten Teil der Reichsversicherungsord nung in Krast. Hervorgehoben zu werden verdient da bei nochmals die Möglichkeit einer freiwilligen Zusatz versicherung. Alle Versicherungspflichtige und berech tigte können in beliebiger Zahl Zusatzmarken in die Qnittungstarten einkleben. Der Wert der Zusatzmarken beträgt eine Mark. Die hierdurch erwordene Anwartschaft erlischt nicht. Für jede Marke, die der Versicherte ein Ulebt, erhält er als Zusatzrente so viel mal zwei Psen nige, als beim Eintritt der Invaliditat Jahre seit Wer wendung der Marken vergangen sind. Wenn also ein Versicherter wöchentlich eine Marke in seine Karte ein klebt, so erhöht sich nach diesem Betrag beispielsweise nach zehn Jahren seine Rente um 10.00 Mark Lokales. T.=Ruhrort, 27. Dez. n Von den verschiedenen Weihnachts D Zimmerbrand. Durch die Lichter eines Weibnachtsbaumes entstand gestern abend in einem Hause an der Kaiserstraße in Laar ein Zimmerbrand. Das Feuer konnte erstickt werden, ehr es größeren Umsang annehmen konnte. ägerei. In einem Restaurant an der Kaiserstraße in Laar kam es in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag zwischen einigen auf Urlaud befindlichen Soldaten und mehreren Zivilisten zu Meinungsverschie denheiten, welche später auf der Straße in eine Schlägerei ausarteten. Die Polizei stellte die Ruhe wieder her und verhaftete einen Hauptbeteiligten, doch wurde am andern Morgen nicht weit vom Tatort ein Mann mit schweren Stichverletzungen aufgesunden, die seine Unterbringung im Krankenhause erforderlich machten. .*“ Die Nuhr ist infolge der Regengüsse bedeu tend gestiegen und sogar an den niedrigsten Stellen über die User getreten. Die Kribben sind vollständig unter Wasser. * D.=Reiderich, 27. Dez. (k Weihnachtsfeieru. Die vom Stahlwerker Mannergesangverein„Frohsinn" am ersten Weih nachtstage im Hermann Mismahlschen Saale veranstal tete Weihnachtsseier hatte bei gutem Besuch einen schönen Verlaus. Die Stunden vergingen bei Kinderbescherung, theatralischen Auffübrungen, Prologen und Verlosung nur allzuschnell und brachten den Teilnehmern viel Freude.— Nicht weniger schon war auch die vom Män nergesangverein„Freundschaft“ am 1. Weihnachlstage im Vereinslokale bei Herrn Peter Müller veran staltete Verlosung für die Mitglieder und Kinderbesche rung, wo der Verein es ebensalls verstanden hatte, seinen Mitgliedern und deren Angehörigen fröhliche Stunden zu bereiten. straße Flegeleten ausgeubt. Es wurden fast samtliche (aslaternen ausgedreht. Gartentore ausgehoben und verschleppt, Mauergitter verbogen usw. Es ist nur schade, daß die Burschen nicht erwischt wurden, damit ihnen auch der Lohn für diese Dummenjungenstreiche zuteil werden könnte. Aus alten Zeiten. Eines der altesten Gebäude Meiderichs, dasthallhoffsche Haus an der Augustastraße, wird abgebrochen, da es der Durchführung der neuen Hodenbndberger Hochbahn, die an der Laakerstratze von der Hauptbahn Ruhrort=Meiderich abzweigt und guer über Gallhofsfeld zur Biesenstr. gelegt wivd, im Wege liegt. Mit diesem Gebäude verliert Meiderich wie der ein altes Wahrzeichen, das im Jahre 1716 von dem damaligen Meidericher Rezeptor und Richter Elemann (der in der alten Kirche einen Stuhl unter den Glocken hatte) erbaut worden ist. Die Besitzung, im Bieserort gelegen, hieß in alter Zeit Elsmanns Kat, später Gallhoffe Kat und war weit und breit wegen ihres Kirschen reichtume bekannt. Aljährlich wurden von Duisburg und Ruhrort aus zur Zeit der Kirzchenernte Landpar. tien nach Neiderich gemacht, woran sich besonders auch die Duisburger Studenten beteiligten. Dann war namentlich der Kirschenbusch der Familie Galldoff im Vieserort, an dessen Stelle jetzt Haus an Haus steht, das Ziel der Kirscheufreunde.— Um nun den mit der Abzweigung der Hobenbudberger Bahn zusammendangenven Umbau und die Höberlegung der Hauptbahn ohne Betriebsstörung aus zuführen, ist bereits über die Laaterstraße eine Brücke für die umzuleitenden Züge, die zwischen Ruhrort und Meiderich verkehren, gelegt. Die Laakerstraßen Unterjuhrung wird bei dieser Gelegenheit verlangert und die Straße wieder in die fruhere Höbentage gebracht. feiern kann diejenige des Zweigvereins Ruhrort des Deutschen Gruben= und Fabrikbeamtenvervandes als besonders nett bezeichnet werden. Die Mitglieder hatten sich gestern abend mit ihren Angehörigen so zahlreich in der „Phönixhalle“ in Laar eingefunden, daß die Raume alle dicht besetzt waren. Für schöne, der Feier des Tages angepaßte Unterhaltung war Sorge getragen. Musikstucke, gemeinsam gesungene Weihnachtslieder, Deklama (:) Weihnachtsseier. Am Sonntag den 24. hatte der Sparklub„Bieue“, der schon seit einigen Jahren für die Minderbemittelten eine segensreiche Einrich tung zur Pflege der Sparsamkeit geschassen hat, seine Mitglieder mit Angehörigen zu einer Weihnachtsseier in das Vereinslokal„Hasenschlößchen“ eingeladen. Bei Tannenduft und Kerzenschein verlief die Veranstaltung, mit der auch eine Bescherung der Kinder verbunden war, zur vollen Zufriedenheit aller Teilnehmer. * Weihnachtsseiern. Das Fahupersonal der Kreis Ruhrorter Straßenbahn begeht am Samstag den 30. Tezember im Kasinosaale bei Herrn Michels seine vierte Weihnachtsseier durch Bescherung, Konzert, Vor träge und Theateraufführungen. ): Die Auszahlung der Invaliden=, Witwen= und Waisenpension findet auf den Rheinischen Stahlwerken bereits am Samstag den 30. Dezember statt. Dagegen kommt die Krankenlöh nung, die sonst stets am Dienstag jeder Woche ausgezahlt wird, in der Neujahrswoche erst am Mittwoch den 3. Jannar zur Auszahlung n Angefahren. Vorgestern vormittag wurde ein angetrunkener Mann auf der Emmericher Straße von einem Automobil angefahren, zur Seite geschleudert, mit ziemlich erheblichen Verletzungen aufgehoben und zum Krankenhause gebracht. Die Insassen des Autos fuhren davon, ohne sich um den Unglücklichen zu bemühen. n Bubenstreiche. In der Nacht zum Dienstag hat eine Demolierungsgesellschaft auf der NeumühlerLuisburg, 27. Dez. * Gasvergistung. Die beiden 10 und 12 Jahre alten Söhne des Geldschrankfabrikanten W. Houben wurden heute morgen tot in ihren Bei=, tenausgesunden. Die Ursache ist in Gasvergiftung zu suchen. Aus dem Kreise Moers. Homberg, 27. Dez. Eiuenbel Süd- und Südwestwind recht geschützten Spazierweg hat man am Leinpsad. Das ihn überhöhende User, die dort stehenden Baulichkeiten halten den landwärts kommenden Wind ab, so daß man sich dort ruhig in frischer Luft ergehen kann. Da der Rhein hier fortgesetzt Abwechslung bietet, ein recht reger Schifssverkehr herrscht und auch die längs des Users verankerten Schiffe manch interessautes Bild geben, ist ein Gang stromauswärts immer unterhaltend. Da sich der Leinpsad bis nach Essenberg hinauf erstreckt, lätzt diese Rheinpromenade auch an Ausdehnung nichts zu wünschen übrig. Wer nebenbei der Restaurierung bedarf, findet in den verschiedenen Homberger Gastwirtschaften und in Essenberg selbst direkt am Rhein Gelegenheit genug. Weg verhältnismätzig wenig denutt Eine Neuerung hat die Zeche„Rheinpreußen“ eingeführt und damit wieder einen neuen Abschnitt in der stetig sortschreitenden Modernisierung ihres Betriebs begonnen: auf Schacht IV ist die Förderung mittels elektrischer Grubenlokomotive begonnen. Die Abnahme der Neucinrichtung erfolgte heute. Hochemmerich, 27. Dez. Der Verein für Geflugelzucht für Hochemmerich und Umgegend veranstaltet in der Zeit vom 24. bis 26. Februar 1912 seine 3. große allgemeine Geflugelausstellung im Saale des Herrn Peter Neulen zu Hochemmerich. Das Ausstellungslokal, welches sich infolge seiner günstigen Lichtverhaltnisse sehr gut zu Ausstellungszwecken eignet, ist von den Stationen Rheinhausen und Friemersheim der Strecke Duisburg=Kreseld mit der Straßenbahn bequem zu erreichen. Das Preisrichteramt, welches die Herren Trilofs=Duisburg und Ruthmann=Rbeydt übernommen haben, liegt in durchaus bewährten Händen, so daß eine einwandfreie Beurteilung des Geflügels garantiert ist. Namhafte Geldpreise, sowie eine größere Anzahl von Staats= und Verbandsmedaillen uno wertvolle Ehrenpreise winken den Ausstellern als Lohn ihrer züchterischen Leistungen. Eine mit der Ausstellung verbundene Verkaufsklasse gibt Interessenten Gelegenheit, zu billigen Preisen gutes Rutzgeflügel zu erwerden. Die Geldpreise werden schon während der Ausstellung an die Aussteller ausgezahlt. Der Verein wird alles aufbieten, um Ausstehler und Besucher der Ausstellung zu befriedigen. Dezbr. Einwohnerzahl der Stadt Moers. Wie der Bürgermeister in der letzten Stadtverordnetustzung mittellte, ist eine ersteuliche Zunahme der Bevölkerung unserer Stadt jestzuneuen. Nach der letzten Personenstandsaufnahme am November 1911 betrug die Einwohnerzahl 21 258, also fast 1000 mehr als zur gleichen Zei: Die großen Ereignisse Jahres 1911. des Ein unrupvoues Jahr ist an seinem Ende angelangt. Vielfältig war die Zahl der Ereignisse, die auf uns ein gesturmt sind, und nicht wenige von ihnen werden auf weite Zeitläufte' hinaus in der Erinnerung haften. Manche Geschehnisse tragen sogar den Stempel welige schichtlicher Bedeutung und durch sie wird das Jahr 1911 in der Menschheitsgeschichte dauernd seine Rolle spielen. Aber im Jagen und Hasten des Tageslärms verblaßt allzu schneu die Erinnerung, und so wird dieser kurze Ueberblick über die bedeutsamen Geschehnisse des schei denden Jahres allen denen willtommen sein, die in der sich ewig jagenden Flucht der Ereignisse nach einem Ruhe punkt suchen, nach einer Raitstatte, von der aus sie die letzte Wegspanne rückblickend noch einmal zu überschauet vermögen. Die erste bedeutsame Nachricht im neuen Jahre war eine Hiobspost. Am 5. Januar kamen aus dem entlegenen Turtestan Nachrichten über ein furchtbares Erdbeven, dae große Verheerungen aurichtete und überaus zahlreich Menschenopfer sorderte. Der 17. Januar war ein Un glückstag für die deutsche Marine. Das Unterseeboot „U III“ sank mit dreißig Mann der Besatzung im Kieler Kriegshasen. 27 Mann wurden gerettet; der Kommandant, der Erste Offizier und ein Rudermann erstickten, bevor das Boot gehoben werden konnte. Am gleichen Tage wurden in der französischen Kammer von einem Besucher der Tribüne zwei Revolverschusse auf den Mi nisterpräsidenten Briand abgegeben, der jedoch unverletzt blieb. Dagegen wurde ein hoher Beamter des Mini Reriums leicht von einer der Kugeln gestreift. Ende Januar nahm die Pest in der Mandschurei eine beäng stigende Ausdebnung an. Infolgenessen beendete der deutsche Kronprinz, der gelegentlich seiner Orientreise auch China und Japan besuchen wollte, seine Fahrt in Indien und trat von Kalkutta zu Ende des Winters die Heimreise an. Der Februar berief zwei bedeutende MänAm 25. Ktard im Alter von 82 Jahren Friedrich Spteldagen, der###insinnige Romandichter, in Berlin, und am gleichen Tage, 62 Jahre alt der Munchener Maler Friv von Uhde. Am 27. deuilssionierte in Frankreich das Kabinett Brland: der Senator Monis übernahm am 1. Marz die Bildung des neuen Ministeriums. Der Senior aller deutschen Fursten, Prinz=Regent Luitpold von Bayern, vollendere am 12. März sein 90. Levensjahr. Am 17. März starb zu Berlin der beruhmte Schauspieler Friedrich Haase im Aiter von 85 Jahren. In Italien begannen am 27. Marz gelegent lich des Jubilaums des 50jährigen Bestehens des geeinigten Nonigreichs große Feste, die in der Eroffnung der Ausstellungen zu Turin und Rom gipselten. Der letzte Tag des Märzmonats sah die Vollendung eines großen Kulturwerks. In dem 14 Kilometer langen Loetschberg tunnel in der Schweiz, dessen Bau im Oktober 1906 be gonnen worden war, wurde der Durchschlag der beiden Stellen vollzogen. Am 1. April starb zu Kufstein der Dichter Martin Greif im Alter von 72 Jahren. Eine furchtbare Natastrophe ereignete sich am 8. April in Ame rika. Durch eine Explosion in den Kohlenbergwerten zu ittleton im Staate Alabama wurden 170 Arbeiter, sämt lich Straflinge, getötet. Eine andere große Ratastrophe ereignete sich am 10. April in Indien. Bei der Feier eines religiösen Festes vervrannten in einem Dorf des Bezirks Buna 200 Personen. Am gleichen Tage brannie zu Totio das Stadtviertel Yoshiwara, das beruhmte „Liebesviertel“ der japanischen Hauptstadt, nieder. Am 13. April richtete in den amerikanischen Bundesstaaten Kansas, Missouri und Oklahoma ein Wirbetsturm große Verheerungen an; mehr als hundert Menschen wurden getotet. Der 6. Mai brachte die Vollendung eines großen eutschen Unternehmens; in Dresden wurde die Interna# tionale Hygiene=Ausstellung eröffnet. Am 16. Mai wurde zu Posen die Ostdeutsche Ausstellung eröffnet; am gleichen Tage wurde in Dusseldorf das Zeppelin=Luftschiff „Deutschland" durch den Sturm kurz vor dem Aufstiege zeistort. Einer der bedeutendsten Komponisten und Dirigenten der Gegenwart, Gustav Mahlek, starb, nicht ganz 51 Jahre alt, am 18. Mai zu Wien. Aus Paris lam am 21. Mai die Meldung von einem verhängnisvollen Flug ungluck. Auf dem Flugplatz Issy=les Moulineaux wurde beim Landen eines Aeroplaus der französische Kriegsminister Berteaux durch den Propeller des Flugzeuges auf der Stelle getötet: der Ministerpräsident Monis wurde schwer verletzt. Am 25. Mai trat der Prandent von Mexiko Porjirio Diaz infolge der blut gen Revolution im Lande, die sich gegen seine Herrschaft richtete, vom Amte zurück. Aus der Türkei kam im Mai die Meldung von der Gesangennahme des Jenenser Ingenieurs Udwart Richter durch griechische Räuber. Am 1. Juni kam die Meldung nach Europa, daß das Arsenal in Managua, der Hauptstadt von Nitaragua, in die Luft gesprengt worden sei, wobei 160 Personen getötet wurden. Am 10. Juni start der Dichler Adolf Wiloranst zu No stock im Alter von 74 Jahren. Am 11. Juni begann zu Berlin der vier Wochen dauernde Deutsche Rundslug um den B. Z.=Preis der Lüfte. Mitte Juni sielen in Mexito einem Erdbeben weit über 100 Personen zum Opfer. Unter prunthaften Feierlichtetten wurde am 22. Juni das englische Königspaar in der Westminsterabtei zu London gekrönt. Die Nachfolge des gestürzten französischen Ministeriums Monis übernahm am 26. Juni der bisherige Finanzminister Caillaux. Am gleichen Tage sand auch in Oesterreich ein Ministerwechsel statt; Freiherr von Gautsch trat an die Stelle des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Freiherrn von Bienerth. Das zweite Halbjahr begann mit einer bedeutsamen politischen Uebertaschung. Die deutsche Regierung entandie am 1. Juli das Kriegsschiff„Panthei" nach dem Hasen von Agadir, womit die Marokkoassäre einsetzte. Um 2. Juli starb zu Munchen Felix Mottl, der General= musiloirettor des Münchener Hoftheaters und einer der bedeutendsten Dirigenten der Gegenwart. Mitte Juli kamen Meldungen von verdeerenden Waldbränden in Kada, denen hundette von Menschen zum Opfer sielen. Eine schwere Eisenbahnkatastrophe ereignete sich am 18. Juli zu Müllheim in Baden. Der Eilzug Basel—Berlin entgleiste bei der Einjahrt in den Bahnhof; 14 Personen wurden getötet, zahlreiche Reisende teils schwer, teils leich ter verlepzt. Aus Teheran lam am 19. Juli die Nachricht von dem Einfall des abgesetzten Schahs Mohammed Alt in Persien. Um den 20. Juli begann in Mitteleuropa die große Hundstagshitze und Dürre, die erst zu Beginn des Herbstes ihr Ende erreichte. Am 23. Juli brannten in Konstantinopel mehrere Stadtviertel mit Tausenden kleiner Häuser ab. Am 3. August starb, 80 Jahre alt, zu Berlin Reinhold Begas, Deutschlands berühmtester Bildbauer. Die junge Republik Portugal wählte am 24. August in dem Generalstaatsanwalt Manuel d'Arriaga ihren ersten Präsidenten. Ende August traten in der Mandschuret und in den chinesischen Provinzen Hupe, Hunan und Kiangti gewaltige Ueberschwemmungen ein, bei denen gegen 50000 Menschen das Leben verloren haben sollen. Anfang September wurde im Verlauf der deutschfranzostschen Marokkoverhandlungen die Lage so gespannt. daß in den verschiedenen Teilen Deutschlands aus Kriegsbesurchtungen die Einwohner Runs auf die Spartassen unternahmen. Am 13. September brach im Autweipener Hafen ein Riesenbrand aus, der einen Schaden von 15 Millionen Franlen verursachte. Aus Kiew kam am 14. September die Meldung von einem Attentat auf den russischen Ministerpräsidenten Stolypin, der durch zwei Revolverschüsse schwer verwundet wurde. Stolyvin siel nach einigen Tagen seinen Wunden zum Opfer. Am 25. September flog im Hasen von Toulon das französische Panzerschiss„Liverte“ in die Luft, über 250 Secleute verloren dabei das Leben. Am 29. September erklärte Italien der Psorte in dem Streit um Tripolis den Krieg; am gleichen Tage noch nahm ein italienisches Geschwader die Feindseligleiten gegen türkische Torpedoboote bei Prevesa auf. Am 1. Oktober kam über Newyork die Nachricht, daß durch den Bruch eines Staudammes bei der Stadt Austin in Arkansas mehrere Ortschaften zerstört und 2000 Menschen getötet worden seien. Am 3. Oltober begann die italienische Flotie die Beschießzung der Stadt Tripolis. Ein neuerliches Erdbeben, von dem Mexiko heimgesucht wurde, zerstörte in der ersten Oktober= woche vier mezilanische Städte durch eine ungeheure Flutwelle. 700 Menschen sielen der Katastropye zum Opser. Um die Mitte Ottober gelangten bedrobliche Nachrichten von dem Umsichgreifen der chinesischen Revolution nach Europa. Schwere Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Aufstandischen entspannen sich um die beiden Yangtse=Städte Hankau und Wutschang. Von der Mandschudynastie wurde Juanschikai mit großen Vollmachten zum Ministerprasidenten ernannt. In der letzten Oktoberwoche sanden bei Tripolis schwere Kömpfe statt, bei denen die Italiener schlecht abschnitten. Trotz= dem verfügte am 5. November der König von Italten die endgültige„Besitzergreifung“ von Tripolis. Am 9. Rovember begann mit einer bedeutsamen Rede des Reichslanzlers die Marotko=Debaue im deutschen Reichstag. Am 16. November wurde in Suddeutschland, Oesterreich und der Schweiz ein starkes Erdbeben verspürt. Am 27. Rovember hielt der englische Minister des Auswärtigen Sir Edward Grey im Unterhause seine große Rede über das Verhaltnie Englands zum Deutschen Reiche. Der Dezeuber endlich brachte den russisch=persischen Zusammenstoß und am 12. die feierliche Kronung König Georgs von England zum Kaiser von Indien in Telvi, das an Stele von Kalkung künftig die Hauptstadt des indischen Reichen ein wird. Provinz und Nachbargebiete. * Vorbeck, 27. Dez.[Bedauerliches Unglück.] Der Handlanger Johann P. stürzte aus einem Fenster des zweiten Stockwerke. Er bruch das Genick und stard nach wenigen Minuten. Man nimmt an, daß P. beim Hinauslehnen aus dem Fenster das Gleichgewicht verloren hat.—[Explosion.] Im HauseKreuzstraße Nr. 18 erfolgte eine Explosion. Die Hausfrau hatte eben Kohlen auf das Herdsener gelegt, als der Herd mit lautem Knall zersprang. Personen wurden nicht verletzt. Vermutlich haben sich in den Kohlen noch von der Zeche her Sprenzstoffe befunden. * Barmen, 22. Dez.[Ein kaiserliches Ge schenk.] Der Kaiser hat dei Ziegeleibesitzer Theodor Goost im benachbarten Langerfeld sein Bild mit eigen händiger Namenunterschrift zur Erinnerung an die Dienstzeit bei der zweiten Kompagnie des 1. Garderegiments zu Fuß zugehen lassen. Bekanntlich ist Kaiser Wilhelm früher Kompagniechef in diesem Regiment gewesen. Köln, 26. Dez.[Infolge des heftigen Sturmwindes] stürzte in der katholischen Kirche in Zülpich heute Vormittag während des Gottes dienstes vom Chore ein schwerer Stein herab. Zwei bejahrte Frauen wurden schwer ver letzt. * Kassel, 22. Dez.[Schülerselbstmord.] Ein Obersekundaner des hiesigen Realgymnasiums, der mit einigen anderen Realgymnasiasten nach einer Abendunter haltung der Anstalt zu verbotener Zeit ein Café besuchte. wurde deshalb von einem Oberlehrer angezeigt und hat sich nun aus Furcht vor Strafe vergiftet. * Oberstein a. d. Nahe. 27. Dez.[Spielet nicht mit Schießgewehr.] Gestern abend bantierie hier in einer Goldschmiedefamilie ein Geselle mit einer Browningpistole. Plötzlich ging in Schuß los, die Kugel verletzte ein Mädche des Gold schmieds leicht und tötcte dann dessen Frau, eine Mutter von neun Kindern. Der Täter stellte sich der PoUzei. * Trier, 27. Dez.[Großer Brand.] In der Nacht zum Sonntag brannten in Alf sieben Wohnhäuser mit einer Anzahl Nebengebäuden nie der. Mehrere andere Wohnhäuser wurden durch das Feuer schwer beschädigt. Mehrere Familien sind obdach los, einige haben nur ihre Kleider am Leibe gerettet. Mainz, 27. Dez.[Der flächtige Weinhänd. ler Hermanu Schober aus Oppenheim), der zahlreiche Wechsel gesälscht hat, konnte noch nicht sesige nommen werden. Bei dem Zusammenbruch des Schober= schen Betriebs werden zahlreiche Eristenzen in Mitleiden schaft gezogen. Eine Wiesbadener Firma soll allein 200 000 Mari bertieren, außerdem zahlreiche kleine Leute Beträge von 2000 bis 10000 Mark. * Ludwigshafen, 22. Bez.[Aus dem Zuge gestürzt.] Der Verlagsbuchhandler Rudolf Schotte aus Berlin, der sich mit seiner Frau auf der Reise nach deren Mutter nach Vevey(Schweiz) besand, wo er die Feiertage verbringen wollte, ist auf bisher nicht ausgeklärte Weise zwischen Mannheim und Ludwigshasen gegen 6 Uhr nachmittags aus dem Zuge gestürzt und war in solge Genickbruchs sofort tot. Die Gattin vermißte ihren Mann, nachdem der Zug aus Ludwigshafen bereits ab gefahren war, und erfuhr in Straßburg von dem Tod. Sie kehrte mit dem nächsten Zuge nach Ludwigshafen zurück. Aus der Gemeindeverwaltung. * Laarbrücken, 27. Dez. Stadtverordneten sitzung Der Gesamtetat der Stadt schließt mit 19380000 Mk. ab. An Steuern sollen nach dem Vor anschlag insgesamt 3987 500 Mk. eingehen, 87000 Mk. mehr als im Vorjahre, u. a. 2290000 Ml. aus den Kommunalabgaben. An Eintommensteuerzuschlägen werden im Stadtbezirk Alt=Saarbrücken 230 und in den Stadtbezirken St. Johann und Malstatt=Burbach 180 Prozent erhoben. 733 400 Mk. ersordert die allgemeine Verwaltung der Stadt. Die Volksschulen erfordern allein einen Zuschuß von 1111 900 Mk., während der Gesamtzuschuß für die Bildungsanstalten 1428 651 Mk. beträgt. Ausgaben für die Königliche Polizei 256 600 Mk., für die Armen= und Krankenpflege etwa 430 115 Mark. Bei der Schlußberatung des Etats wies der Oberbürgermeister auf die mit einem Mehr von 80000 Mark eingesetzte Einnahme aus der Einkommensteuer hin. * Berlin, 27. Dez. Im städtischen Obdach in der Fröbelstraße erkrankten gestern abend eine Anzahl Obdachloser unter Vergistungserscheinungen. Neun sind bereits gestorden. Die Ursache der Erkrankung konnte bisher mit Sicherheit noch nicht sest gestellt werden, doch scheint Vergiftung vorzuliegen in solge Genusses von Lebensmitteln, die von den Obdachlosen in das Obdach mitgebracht waren. * Berlin, 27. Dez. Von den an Vergistungs erscheinungen im Asyl der Obdachlosen Erkrankten sind 15 gestorben. * Nachen, 27. Dez. Heute vormittag wurde eine 61 Jahre alte Frau beim Ueberqueren einer Straße von dem Autemobil eines Arztes überfahren und sofort getötet. * Gieszen, 27. Dez. Die bessische Landesuniver. sität verlieh dem preußischen Generalleutnant z. D. Mar Bahrseldt=Allenstein in Preußen den Titel eines Ehrendoktors der philosophischen Fakultät. Bahrseldt machte sich auf dem Gebiete der altromischen Münzkunde einen Namen. * Nativor, 27. Dez. Der Grubenarbeiter Herzog aus Oberrudultan, der wegen Einbruchs zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, ist in der Nacht zum 24. Dezember aus dem Gerichtsgesängnis ausgebrochen, obwobl er an Händen und Füßen gesesselt war. Es ist nicht gelungen, den Ausbrecher, der auch früher wieder. holt ausgebrochen ist, zu ergreisen. * Puris, 27. Dez. Der royolistisch nationalistische Leputierte Telahaye kundigte an, daß er die Regierung in einem Beschlußantrag aussordern werde, die demnächst in Paris geplante Ausgabe einer Anleihe der Republik Paraguay zu verhinder n. * Paris, 27. Dez. Nachrichten aus Fez zufolge herrscht unter den Stämmen in der Umgegend, die an dem letzten Aufstand beteiligt waren, von neuem eine starke Gärung. Major Bremond hat im Ein vernehmen mit dem Sultan alle Maßnahmen getrossen, um eine Ausstandsbewegung zu verhindern. * Paris, 27. Dez. Der im Arsenal von Brest als Schreiber angestellte Syndikalist Lebris, der sich gewei gert hatte, seinen Militärdienst abzuleisten, wurde vom Kriegsgericht in Rantes zu 1 Jahr Gesängnie verurteilt. Auf die Frage des Gerichtsvorsitzenden nach dem Grunde seines Verhaltens erklärte Lebris, daß er Antimilitarist sei. * Petersburg, 27. Dez. Die Nationalisten brachten in der Reichsdums einen Gesetzesvorschlag ein, wodurch amerikanische Juden ohne Ausnahme nicht zugelassen und bedeutende Zollerhöhungen auf amerikanische Waren eingeführt werden. * Konstantinopel, 27. Dez. Die Kammer nahm ein Gesetz an, wonach für Waren italienischer Herkunft ein hundertprozentiger Zoll eingeführt wird. Das Gesetz stellt der Regierung anheim, ausnahmsweise den elspro zentigen Zoll für den italienischen Schwesel, der für den Weinbau unerläßlich ist, beizubehalten. * Dschulfa, 27. Dez. Das achte Schützenregiment ist hier angelangt und marschiert nach Täbris weiter. * Newyork, 27. Dez. Nach einer Meldung der„Newyork Times“ aus Washington vereinigten sich amerikanische und kanadische Kapitalisten, um in Brasillen ein großes Rindfleisch=Produktionsunterneh. men für die Ausfuhr nach Europa zu gründen. Sie sollen sich bereits neun Millionen Acres Weideland gesichert haben. in men am vie Flltes der: enden bu: Tarn — Vesusche Illlm den kra bhst msieche 1% nlchs 1½% Phus Jauch 1“% rs Jeuch 1% 1• gb.M Federp#. Srer lerisnen der Stri. Aust khste. che ian tnbender Presten Fanl Scchmuen Ssseer Eredwssnn Presm. bei. A.: Letn Eben. dusi Sühen cisafb. k. I. al. Blethlanfen 4.#. 1. Boetsn4. 4# Desin: biht. 6. ume damst. ###tet brester Burten Sms uch I. 4. #uch. B. 12. 6. lach. 6es. bef Auui. Lage #### Btosser Lesterin bxe. S##e. lem f. i. k. 4. Sportnachrichten. * Aus den Wintersportgebieten. Im Sauerland, dem Westerwald und der Eisel gabs in den letzten Tagen kein Sportwetter. Im Harz sah es dagegen besser aus. Von dort wird gemeldet: Buntenbock 5 Zentimeter Neuschnee, anhaltender Schnee sall, Nordostwind; Klausthal 8 Zentimeter Neuschnee, Schneefall, Nordostwind, Barometer steigt langsam; Dreiannenhohne 3 bis 5 Zentimeter Neuschnee, Schneefall; Hahnenklee 1 Grad Kälte, Schneefall, herrliche Winterlandschaft, Nordostwind, 5 Zentimeter Schneehöhe. In Krummhübel im Riesengebirge schneit es andauernd; leider ist die Temperatur im Steigen begriffen, so daß es nicht zur Bildung einer für günstige Sportverhältnisse er sorderlichen Schneedecke kommt. Auf der Prinz=Heinrich Baude(1410 Meter ü. M.) liegen 40 bis 50 Zentimeter Neuschnee; Skisöre, Rodel und Hörnerschlittenbahn sind benutzbar.— In höhergelegenen Gegenden des bayer. Hochlandes schneit es sehr ergiebig; besonders gute Nachrichten bringen Bad Kohlgrub, Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Bayrischzell, Reit i. Winkel, Tegernsee und Umgebung u. a. Die meisten hochgelegenen Rodelbahnen wurden für die Feiertage instandgesetzt. In der Berchtesgadener Gegend gibt es auch brauchbare Schlittenbahnen. Die Eisbahn Niesersee ist sehr gut. Temperaturen überall etwa 0 Grad.— Aus dem badischen Schwarzwald wird berichtet, daß auf dem Feldberg bei einer Schneedecke von 50 Zentimeter gute Skibahn ist. — Von den Winterstationen der Schweiz melden Adelboden. Andermatt, Arosa, Saros=Plat, Engelberg, Grindelwald, Kandersteg, Mürren und St. Moritzdorf Schneestürme, durch die die ohnehin beträchtliche Schneedecke noch erheblich verstärkt werden dürfte. Vermischtes. 27. Dez. Bei dem Brande eines Wohnhauses in Kappel im Kanion St. Gallen, sind füns Personen, darunter vier Kinder, verbrannt. Der Vater der Kinder erlitt schwere Ber letzungen. Kurs-B ericht. Berlin, 27. Dezember 1911. Desember 29 27. 160.25(69.3: —.— 80.65 90 40 8 20.5 80.50 80 50 101 60101 60 91.70 91 75 8270 82.75 91.70 91.75 82708275 102.10 99.50 98.75 98.50 99. 126—126.— 154 25/154 50 263.90264.5 191.90192.— 158 75159 129.50129 50 165.25165 4 64.10163 50 196 30 196 60 Ukinke 101.40 111 25 136 20—. 327.—333.— 52.—53. 9475 96 50 430.—434.— 499.—502— 74.25 75 60 311.50 319 50 377.50379. Oereraber Abrrehr Eba. Fertes achweler Bar Zumr Besielletze bnichen bgxr. Saut unn ##### K. Gäctaet Brasere Fagrer fauf. Hlasss Beuphct. l#pur bexim In. u. K. Katrant Ng. Iöses Ert. 4. lechtn V. I. i#n Brasere Nich bu. a. a. Ling I#. 3. "" a. h l#gehers Agn. ama 5te uns Lietten 8. Fr. 23. 27. 66.—200 2 525.50529 50 181 80182 184 50185 en 16207 80 109.50 110.25 143.10143.10 69.— 71.75 196 75197.75 180. 180.60 162. 162.75 162—.161.75 322.—324 281.—282 368.—369.50 246.—248. 178.— 178.50 Engich. Bage. Lens Jnl. u. Schaute B. Fr. Oerbi. En.-bst. 140.50 140.75 105.80 106. 759.—100 340 50310.— 97. 97.10 174.30175.— 152.26152.25 181.—191.— 147.50147. 318.26319.— 27.-407 161.25161.— 63. 64.-— 144.—/149.50 den dms /200. 201.50 Aut der Nachborse wurden nintter: Bochumer Gussstabl 284— Deutech-Lusemburger 193¼. Durtmunder Union—. Lomahüste 177¼ Gelsenkirchen 207½. Harpener 197½. Vorddenteche: Lloyd 106½. Dynamit Trust Akt. 167½. Poöeis 260 5/8. Tendenz: fest. 265 25/265.60 Rini à U. 4. Eles laans Ses Sehiant4 Vell. bei## Lets. Steber due 232.60 233.10 Scet iussk g. Litbete. Verwärts Opeen. bu: Namruet Sdiam! Nall. bmaishintne talterte Marktberichte. Neutz, 27. Dez. Fruchtmarkt. Weizen 1. Qual. 20,40, 2. 19,40 Mk. Roggen 1. Qual. 18,80, 2. 17,80 Mk. Haser 1. Qual. 18.80, 2. 17,80 M. für 100 Kg. Kartosseln 3.50 bis 4.— M., Heu 4.50 bis 5.— M., Luzerner Heu 5.50 bis 6.— M. für 50 Kg. Krummstroh 20.—, Breitdruschstroh 22.— M. für 500 Kg. Kleie 7.20 M. für 50 Kg. Rüböl 67,—, saßweise 69.—, gereinigtes 70.— Mark für 100 Kg. Rübluchen große 112.—, kleine 116.— Mark für 1000 Kilogramm waggonweise. Raps 1. Qual. 30.—. 2. 29.— M., Avecl 29.— M. Köln, 27. Dez. Fruchtmarkt. Luzerner Heu 10.50—11.—, M., Wiesenheu 9.00—9.20 Mark. Roggen (Breitdruschstroh) 4.60 bis 5.—, Krumm= und Preßstroh 4.00—4.40 M.— Rüböl(in Posten von 5000 Klg.) 70.— B., Mai 67.— B., 66.50 Mk. G. Neueste Drahtnachrichten. Berlin, 27. Dez. Der„Berl. Lok.=Anz.“ meldet: Einem hiesigen Blatte wird aus Wien als Erzählung dortiger polttischer Kreise gemeldet, Kaiser Wilhelm nahm zu dem Rücktritt des Generalstabschess von Hoetzendorf in Briefen an Kaiser Franz Josef und Erzherzog Franz Ferdinand Stellung. Die Meldung ist gänzlich unbegründet. Briefliche Aeußerungen des Kaisers in dieser Angelegenheit sind nicht erfolgt. Was angeblich in Wiener politischen Kreisen daEüber verbreitet wird, ist erfunden. Industrie, Handel und Verkehr. * Berlin, 27. Dez.(Telegr.) Die Kattowitzer Akt.=Ges. für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb in Kattowitz erwarb vom Grafen Tiele Winkler alle diejenigen Grundstücke käuflich, die auf den Gruben der Gesellschaft liegen, so weit sie für die Gesellschaft von Interesse sind, sowie 10.500000 Mark Aktien der Preußengrube. Die Gesellschaft besaß bereits 10 500000 Mt., so daß sie jetzt Besitzerin sämtlicher Aktien der Preußengrube ist. Die 10.500000 Mark Aktien der Preußengrube und die Grundstücke im Industriebezirk erwirbt die Gesellschaft gegen Gewährung von nominell 9 Millionen Mk. neuer Aktien sowie Zah lung von 200000 Mk. bar. Die neuen Aktien sind für 1913/14 nur mit halber Dividende ausgestattet. Der Aussichtsrat genehmigte die Trausaktionen. Die dem nächst einzuberufende Generalversammlung beschließt über die Begebung der neuen Aktien. Sie wird damit auch ihrerseits die Zustimmung zu dem Geschäft geben. Bei der ganzen Situation der Gesellschaft dürfte, trotz des erhöhten Aktienkapitals, eine der Vorzeit ent sprechende Dividende auch wetterhin zu erwarten sein. * Berlin, 27. Dez.(Telegr.) Von der Börse. Nach der mehrtägigen Unterbrechung durch die Feiertage kam die der Börse trotz der versteuerten Ultimoprolongation innewohnende Hausseneigung ausgeprägter zum Ausdruck. Die im großen und ganzen befriedigende Hal tung der Westbörsen, sowie die Heraufsetzung der Guß eisenpreise bildeten eine gute Auregung, wiederum war aber zu beobachten, daß die Hausseströmung sich auf dem Montan=, Elektrizitäts= und Schiffahrtsmarkte konzentrierie, und daß die anderen Marktgebiete, was die Lebhaftigkeit anbelangt, weit dahinter zurückstanden. Montanwerte setzten mit Besserungen bis zu 1 Prozent ein, die erheblichste Steigerung, nämlich um nahezu 4 Proz., erfuhren aber Gelsenkirchen, in denen starker Begehr nach Kassaware hervortrat. Rcalisationen bewirkten als allei nige Ausnahme bei Laurahütte einen Rückgang um über 1 Prozent. Von Schiffahrtswerten waren Pakeifahrt mit einer Steigerung von über 1 Prozent begünstigt. Von Elektrizitätswerten ragten Siemens u. Halske mit einer nahezu 2prozentigen Besserung hervor. Canada Pacisic prositierten nur unwesentlich von den glanzenden Mehreinnahmen. Regeres Interesse zeigte sich für Prinz Heinrichbahn, wogegen Schantungbahn, Lombarden und Baltimore unter Realisationen zu leiden hatten. Am Bankenmarkte waren njäßige Kursbesserungen überwiegend. Eine größere Kauflust zeigte sich für Kredit und die beiden russischen Bankaktien, Russenwerte lagen gleichsalls fest. Bei animiertem Geschäft machte die Aufwärtsbewegung am Montanmarkte später weitere Fort schritte, auf den übrigen Gebieten ging es dagegen wesentlich ruhiger zu. Tägliches Geld 4½ Prozent und darüber. Ulttmogeld 758 Prosent. Tendenz: flau. h Hafer. Briefkasten der Redaktion. Irrtümlich unter Wien anstatt Berlin wurde im Tepeschenteil der heutigen Mittagausgabe der ergänzende Bericht über die Berliner Kinemategraphenkatastrophe gemeldet. Wasserstands=Nachrichten. Konstanz, 27. Dez. Bodensee vorm. 2.90 Meter. Frankfurt, 27. Dez. Städt. Pegel morg. 2.00, gest. 0,01 Meter. Trier, 27. Dez. Mosel 9 Uhr morgens 3/62, gest. 0.22 Meter. Schiffahrtsangelegenheiten. * D.=Ruhrort, 27. Dezvr. Schiffervörse zu D.=Ruhrort.(Amtliche Feststellung der Frachisatze und Schlepplohne.) Die Sätze verstehen sich, soweit nicht anderweitig angegeben, in Mart für die Tonne(U0rg). Bergfahrt. Frachtsätze: nach Mannheim 1,00 Mark.— Talfrachten für Kohlenladungen. Holland. Rotterdam kleine Schisse 2,10 Ml., Breda kleine Schiffe 3.00 Mt. 1 T.=Ruyrort, 27. Dez. Das während der ver flossenen Feiertage eingetretene und noch andauernde Steigen der Wasserstände droht nunmehr sich allzu reichlich zu gestalten, so daß nach der überaus langen Niedrigwasserperiode jetzt eine Störung des Schiffs verkehrs durch Hochwasser in Aussicht steht. Besonders die Nevenflusse walzen mächtige Wassermassen heran, deren Eintritt in den Rhein sich um so rapider vollzieht, da das Niveau der meisten Nevenflüsse schon vorher das jenige des Rheines bedeutend überragte. So lange die Windrichtung nun südlich blieb und daher die Flut von der Seeseite nicht sehr hoch in die Flutzmündung hinaufstieg, konnte der Rhein seine Wassermassen schneller der See zufuhren. Dies ändert sich mit dem Eintritt einer nordwestlichen Windrichtung. Wenn es gar aus dieser Richtung stürmt, und zumal bei gleichzeitigem Vollmond, steigt die Seeflut manchmal bis Rymwegen hinaus, oder vielmehr sie macht sich dort noch bemerkvar durch den Stillstand der Rheinstromung, die durch Stauung gegen die aufkommende Flut am Abfließen gehindert wird.— Der verfugbare Kahn= und Schisferaum hat sich auf der hiesigen Reede und in den Hasenmündungen wahrend der Feiertage ziemlich stark vermehrt. Der vorhandene und noch taglich durch neuen Zuwachs vergrößerte Vorrat an Fahrzeugen dürfte auch einstweilen schwerlich eine entsprechende Abnahme erfahren, da die Kohlenzufuhr von den Zechen erjahrungsgemäß nach den Feiertagen stets noch einige Zeit hindurch mangelhaft bleibt, und da auch Rotterdam momentan nicht sehr viel leeren Kahnraum vom Rhein anzieht. Die Tendenz des Frachtenmarktes war daher heute ziemlich matt. Nur die Schlepplohne bergwärts steigen wegen der stärkeren Stro mung. Die hiesigen Rotierungen von Frach ten und Schlepplöhnen verhalten sich heute im Vergleich zu denen vom Ende der vergangenen Woche in Klammern beigefügt) wie folgt: Bergfahrt: Frachtsätze pro Tonne nach Koblenz 0,80—0,85 M.(1,00—1.10 M.), Mannheim 1,00—1,10 M.(1.50—1.60 M.), Frankfurt 1,15—1.20 M.(1,70—1.75 M.), Straßburg 1.65—1,70 M. (2.20—2.30 M.). Schlepplöhne pro Tonne nach St. Goar 0,60—0.65 M.(0.55—0,60 M.), Mannheim 1,00 bis 1,10 M.(0.90—1.00 M.), Frankfurt a. M. 1,10—1.20 M.(1,00—1.05 M.), Straßburg 2.00—2.10 M.(1,90—1,95 M.).— Talsahrt: Frachtsätze pro Tonne für mitt lere Kähne nach Rotterdam, Exportkohlen netto und frei Schleppen 0.25—0,27 Fl.(0.30—0,32 Fl.), Bunkerkohlen netto 0.42—0,45 Fl.(0.50—0,53 Fl.); gewöhnliche Bedin gungen nach Rotterdam 0,80—0,90 Fl.(1,10—1.20 Fl.), Amsterdam 1,00—1,10 Fl.(1.25—1.30 Fl.), Antwerpen 1.00—1.10 Fl.(1.20—1,25 Fl.), Gent 1.10—.1.20 Fl.(1.30 bis 1.35 Fl.), Willebroek 1,10—1.20 Fl.(1,30—135 Fl.), Brüssel 1.50—1,55 Fl.(1.63—1.68 Fl.), Lüttich 2.00—2,10 Fl.(2.00—2.10 Fl.), Charleroi 6,00—6.10 Frs.(6.25 bis 6.35 Frs.), Sedan 8.75—8.,80 Frs.(9,00—9.25 Frs.), Paris und Umgegend 13.00 Francs(13.50—13,60 Francs Schlepplöhne pro beladenen mittelgroßen Kahn von der Ruhr nach Rotterdam 80—85 Fl.(90—95 Fl. leer 50 Prozent weniger.— Zu Rotterdam wird heute notiert, frei Schleppen, Frachtsatze pro Last= 2 Tonnen: Erz nach der Ruhr 0.45—0.50 Fl.(0,70—0,75 Fl. nach Mülhosen 0,90—0.95 Fl.(1,10—1,15 Fl.); Getreide und Holz in mittelgroßen Ladungen nach dem Niederrhein 1,00—1.10 Fl.(1.25 1.35 Fl.), nach dem Mittelrhein 1.50—1,60 Fl.(1.75—1,85 Fl.), Oberrhein bis Mannheim 1.50—1,60 Fl.(1,75—1,85 Fl.), Straßburg 2.25 bis 2.35 Fl.(2,50—2,60 Fl.)— Schl=pplkhne nach der Ruh: 0.25—0.27 Fl.(0.22—0.25 Fl.), nach Mannheim 1.45—1.50 Fl.(1.25—1,30 Fl.), Straßburg 2.65—2.75 Fl. (2.45—2.50 Fl.). (] Eine neue Schiffahrtsgesellschaft hat sich vor einigen Tagen unter der Firma„La Meuse“ mit einem Aktienkapital von 250000 Francs zu Antwerpen gebildet. Sie hat an verschiedene Schiffswerften bis jetzt im ganzen 24 Kähne für den rheintschholländisch=belatschen Trausvortverkehn in Auftras an. Bekanntmachung. Schlacht= und Viehhof für Alt=Duisburg. Auf dem hiesigen, mit Eisenbahnanschluß versehenen städtischen Schlacht= und Viebhofe in Alt=Duisburg werden im Jahre 1912 folgende Viehmärkte abgehalten: A. Für Groß= und Kleinvieh: am 2., 8., 15., 22., 29. Januar am 5., 12., 19., 26. Februar, am 4., 11., 18., 25. März, am 1., 9., 15., 22., 29. April, am 6., 13., 20., 28. Mai, am 3., 10., 17., 24. Juni, am 1., 8., 15., 22., 29. Juli, am 5., 12., 19., 26. August, am 2., 9., 16., 23., 30. September, am 7., 14., 21., 28. Oktober am 4., 11., 18., 25. November, am 2., 9., 16., 23., 30. Dezember. Für die Dauer des Marktes sind folgende Stunden festgesetzt: Für Großvieh von 7—12 Uhr vormittags, für Kleinvieh von 8—12 Uhr vormittags. Der Großviehmarkt beginnt im Winter 1 Stunde später. Der Markt für ausländisches Schlachtvleh beginnt nach Schluß des Marktes für inländisches Vieh um 12 Uhr mittags. B. Für Kleinvieh: am 3., 10., 17., 24., 31. Januar, am 7., 14., 21., 28. Februar, am 6., 13., 20., 27. März, am 3., 10., 17., 24. April, am 1., 8., 15., 22., 29. Mai, am 5., 12., 19., 26. Juni, am 3., 10., 17., 24., 31. Juli, am 7., 14., 21., 28. August, am 4., 11., 18., 25. September, am 2., 9., 16., 23., 30. Oktober, am 6., 13., 21., 27. November, am 4., 11., 18., 27. Dezember. Marktzeit von 10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags. An Gebühren werden erhoben: für 1 Stück Großvieh 0.60 Mk., für 1 Schwein.... 0.40 Mk., für 1 Kalb....... 0.25 Mk., für 1 Schaf...... 0.20 Schlachthof in Duisburg=Meiderich. Auf dem mit Eisenbahnanschluß versehenen städtt. schen Schlacht und Viehhos in Duisburg Meiderich werden im Jahre 1912 Märkte für Groß= und Kleinvieh abgeholten: am 2., 8., 15., 22., 29. Januar, am 5., 12., 19., 20. Februar, am 4., 11., 18., 25. März, am 1., 9, 15., 22., 29. April, am 6., 13., 20., 28. Mai, am 3., 10., 17., 24. Juni, am 1., 8., 15., 22., 29. Juli, am 5., 12., 19., 26. August, am 2., 9., 16., 23., 30. September, am 7., 14., 21., 28. Oktober, am 4., 11., 18., 25. November, am 2., 9., 16., 23., 30. Dezember. Für die Dauer des Marktes sind folgende Stunden festgesetzt: für inländisches Schlachtvieh im Sommer von 7½—11 Uhr vormittags und im Winter von 8½—11 Uhr vormittags. Für ausländisches Schlachtvieh von 11 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags. An Gebühren werden erhoben: für 1 Stück Großvieh 0.80 Mk., für 1 Schwein.. 0.30 Mk., für 1 Stück Kleinvieh 0.20 Ml. Duisburg, den 15 Dezember 1911. Der Oberbürgerm..... 2 J. K: S 1pa# 325 9 unser Handelsregister ist eingetragen: Abtetlung B am 16. Dezember 1911 bei der Firma Mittelrheintschen Filiale Meiderich in Duisburc=Meiderich. Die Prokura des Clemens Rose in erloschen. Dem Wilhelm Dieesen in Haspe i. 29. is Gesamtprokura für die Hanvmmederlassung und alle Zweigniederlassungen der gestalt enteil, daß derselbe berechtigt ist die Firma gemeinschaftlich mit enem Mitgliede des Vorstandes oder einem Plokuristen oder einem Andern zur Zeich nung der Firma Berechtigter zu zeichnen. Abteilung A am 19. Dezember 1911 bei der Firma Diogeree Guttav Neichen#ach, NuhrDie Firma lautet jetzt Reichenbache Trogerte Inhaber Karl Muller in Duieburg= Ruhrort, Jundaber ist der Drogist Nael Müller des. Königliches Amtsgericht in Tutsburg-J.u rort. Bekanntmachung. I##gelausen ist ein Briegshund. Wenn sich der Eigentümer nicht bis zu 30. dieses Monats meldet, wird der Hund am genannten Tage vormittage 10 Uhr Moersernraße Nr. 23 verkauft. Homberg den 2. Dez. 1911 Die Polizei Verwaltung Der Bürgermeister Wende Seit zwei Jahren litt ich furchtdar an Giot, alle dagegen angewandten Medikamente waren ohne Erfolg, nach Getrauch von wei Rohren Idrer Sietvastillen sind meine Schmerzen ganzlich deriggen Fe 6. Min de.— er bisder vergeblich hoffte, von „ Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in der Gemarkung Hamborn belegene, im Grundduche von Hamdorn Band 23 Blatt 972 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen der Firma Hamborner Eiswerke, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Hamborn eingetragene Grundstück Flur 4 Nr. 687/2. 3 ar 39 gm groß, Wilhelmstraße 32, a) Wohnhaus mit Hofraum und Hausgarten, 1310Mk Nutzungswert, b) Schuppen, 30 Mk. Nutzungswert, Gedäudesteuerrolle Nr. 2555 ferner auf Antrag des Verwalters in dem Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Hamborner Eiswerke Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Hamborn, das in der Gemarkung Hamdorn delegene, im Grundbuche von Hamborn Band 23, Blatt 972, zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen der genannten Gemeinschuldnerin eingetragene Grundstück Flur 4 Nr. zu 504/2, 1 ar groß, Feldstraße, Hofraum u. s. w. Artikel 2191 Grundsteuermutterrolle am 1. März 1912, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Gericht— an der Gerichisstelle — Zimmer Nr. 32 versteigert werden. Duisburg=Ruhrort, den 21. Dezember 1911. Königliches Amtsgericht. ICHT Zwangsversteigerung. Donnerstag, den 28 d. Mis., nachmittags 3 Uhr. werde ich in Bruckhausen in der Wirttschaft Terbruggen 1 Bollerwagen öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigern. Veiers, Gerichtsvollzieder in D.=Rudrort. 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