Freitag, den 22. Dezember 1911. Nr. 597.— 38. Jahrgang. R 4s Rashur!. 697.— D. Jahvonz. ** Erscheint täglich zweimal mit Montlichoc Prai-LT.14 Täglich 2 Ausgaben Erscheint täglich zweimal mit Ausnahme der Sonn= und gesetzlichen Feiertage. Monatlicher Bezugspreis 70 Pf. durch die Post bezogen vierteljährlich 2.10 Mt., ausschl. Bestellgeld. Anzeigenpreise: Lokale Anzeigen 20 Pig, ausw. 25 Pig. für die einZeile oder deren Raum; Rcklamen 60 Vig, die Zelle. iiir Seitenmesser Nr.10) Kreisbtatt für den Stadtkreis Duisburg(Ruhrort und Meiderich) Amtlicher Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Sas: Son. Zalguche ng Sratatelagen: Zucinal vihenuich ,unerhalungslaur: Böseur:. austornter Betung us ni i er „ Ouadk und Beiag, Johv..: H. Rloppert. AlHderichor Zoitung Die heutige Mittag=Ausgabe unsaßt 8 Seiten. Täglich k. Anggaben Ferntprecher: Redallion Nr 6urr. Expedition u. Druckerei Nr. 613 Geschäftsstelle, Redaktion u. Druckerei D.=Ruhrort, Hanieistraße Nr. 9 Fur Aufbewahrung und Rücksendung unverlangt eingesandter Manustripte, sowie für die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriedenen Tagen und Plätzen wird keine Nezantwortung übernommen. Der Reichsetat für 1912. Berlin, 21. Dez. „Dtr.,=Norodeutsche Algemeine Zeitung: beschließt Leu ihre Mitteilungen über den Reichshaushalt 1912. Von dem Etai von 1911 unterscheidet sich der neue Etat hauptsachlich in folgenden Puntten. " 1) Die Einnahmen an Zollen und Steuerm sind um 78,1 Millionen Mark, die Ueberschusse von Postder Ausgleichungsbeiräge um 20.2 Miuionen Mark und die Ueberschüsse der ReichsTengabnen um 48 Milionen Mark höher veran2) Die Ausgaben desordentlichen Eiats schohen sich, wenn may Post und Eisenbahnen einbegreist, 140,6 Millionen Mark und ohne Bernsichtigung der beiden Betriebsverwaltungen um 105.7 Millionen Mark. An der Spitze der Mehrausgaben stehen diejenigen fur das Heer, welche sich einschließlich der Rayon=Entschädtstrategische Bahnen auf 59 Millionen Mark(bei Abzug der Vervesserung im außerordentlichen Etat auf 50 Millionen Mark) belausen. Muaianen Kats“dentliche Eidt witd umn 825 durch weheriohr gnge— zwar zur größeren Hülste durch Ueberfuhrung der Ausgaben in den ordentlichen welchem die Abbürdung für 1900 erledigt ist. Die Anleihe verringert sich um 53,7 Millionen Mark. Die Lerung, weiche die fenge vic für den Ropf S###e die feste Unterlage der beiden Etats bildeten, sind für 1912 unverändert geblieben. Es folgen sodann die Etats der deutschen Schutzgebiete. e sind eine Reihe von neuen nienstellen vorgesehen. Ebenso ersahren die Verwatssoreng swie die Reiselosten=Honos zum Teiu Erpsal###s. Die eigenen Einnahmen ersahren eine wesentliche Erhöhung infolge Ausdehnung der Häusersowie der Gewerbesteuer aus die Innenve5 3risige des Weierdaues der Usambarabahn sind erhebliche Neuanlagen der Stammstrecke notwendig geDie gunstige Finanzlage des Schutzgebictes genach dem Eisenbahn-Bauprogkamm wayBauzeit aus Anleihemitteln zu deckenden Zinsen für die Anleihen zum Bau der Usambarg= und der Zentralbahn vereits jetzt auf die eigenen Einnahmen des Schuggebietes zu übernehmen. Migriheregahn i die Hortsuhrung der und Peutauten Jenralbahn, sowie für ErganLahnen gesordert. u den Stammstrecen dieser Kamerun. Die eigenen Einnahmen erhöhen sich infolge der günstigen wirtschaftlichen Entwicklung, sowie infolge der Erhögung des Spirtuosenzolles und der EinAinzeine bisder ggsin. uu Stockfische, Bauholz und einzelne bisher zollfreie Gegenstande. Ferner fließen dem Snlenpeersaten ug d Anleiheerloses für die Zeit von der Begebung der Anleihe bis zur Inanspruchnahme des Erloses erziellen Zinsen zu, da das Schutzgebiet nunmehr auch die Kosten Wichein vetreiten Verwautung der Anleihe aus eigenen Togo. Die Mehreinnahinen beruhen insbesondere auf dem Fortschreiten der Ablösung der Steuerarbeit Geld. Die Einnahmen aus den Steueranlagen haben inhelgs. Sinkturzes der Landungsbrücke eine Ermäßigung Südwestafrika. Bier= Branntwein= und Umsatzsteuer erfahren eine mäßige Erhöhung. Die Einnahnien und sonsigen Abgaben und Gebühren sind gestiegen, desgleichen die Einnahmen aus der Ersparnis bei der Zivilverwaltung. An lausenden Fonds sollen u. a. eine Erhöhung erfahren oigjenigen für Schulen, für Unterhaltung der Gebäude, für die Gestütsverwaltung, für land= und ttschaftliche Zwecke. Die Schutztruppe wird mit Sösse perigete, tschreitenden Bahnkauten um 20 Lei den einmaligen Ausgaben des ordentlichen Etats sind bemerkenswert u. a. die mit der Diamantengewinnung zusammenganzenden Kosten. Auch der überwiegend Umbaues der Bahnstrecte Karidid Lindbuk, sowie des Baues der Nordsüdbahn sind aus dem ordentlichen Fonds bestritten. Aus der Schutzgebietsanleibe wird der Rest der Kosten für die Eisenbahnbauten und die dritte Rate für den Erwerb der Otavibahn gedeckt. Neu=Guinea. Die günstigen Einnahmen des schen Tpitnie uselge der günsigen wirschaft, , Sctung eine Steigerung auf. Von den laufenden sächlichen Fonds sollen eine Erhöhung erfahren: für öffentliche Gesundheit und Krankenpflege und für Unterhaltung der Gebäude. Die Betriebsmittel der Flottille sind wesentlich verstärkt worden. Bun das 9. Die in den levien Jahren ersigte Eraerund der Sieuen Zöle baten eine maßige Steigerung der eigenen Einnahmen zur Folge. Der Veitrag des Kopffteuersonds zu den allgemeinen Verwaltungsausgaben konnte erhöbt werden Klautschou. Die Gliederung der Einnahmen und Ausgaben der Tsingtauer Werft und des Elel.rizitätswerles hat eine weitere Aenderung ersahren, um die Eiatisierung in höherem Maße als bisber den Bedürfnissen einer kaufmännischen Betriebsführung anzupassen. Schuvgebietsschuld. Die im Etat der Schutz. gebietsschuld für Verwaltung und Verzinsung ausgebrachten Beiträge sind in den Etars der einzelnen Schutgebiete, welche die berreffenden Kosten aufzubringen daden, ebenfalls enthalten. Zur Ermittelung der wirklichen Summe der Einnahmen und Ausgaben der Schutzgebiete M also der Eiat der Schuggebietsschuld außer Betracht zu lassen. Zum Spionenschwindel. * Wilhelmohaven, 20. Dez. Der„Hann. Cour.“ schreibt: Die Landesverrats=Angelegenheit steht noch immer im Vordergrund des allgemeinen Interesses. Die Uebertreibungen der„Rhein.=Wests. Zig.“ haben allerdings hier wenig oder gar keinen Glauben gefunden. Da das Blatt hier nicht gelesen wird, konnte nicht sofort ein amtliches Dementi erfolgen. Inzwischen ist ein solches von Berlin aus veröffentlicht worden. Man hätte den Auslassungen des Essener Blattes wohl gar keine Beachtung geschenkt, wenn das rheinische Blatt nicht ausdrücklich einen aus„guter Quelle“ schöpfenden Offtzter als Gewährsmann angegeben hätte. In hiesigen unterrichteten Kreisen glaubt man aver nicht an diesen „Ossizier“, weil es einsach unmöglich erscheint, daß ein Lfsizier eine solche savelhafte Unkenninis in militärischen Dingen an den Tag legt. Außerdem ist es Offizieren nicht gestattet, über schwebende gerichtliche Untersuchungen Mitteilungen irgendwelcher Art an die Presse gelangen zu lassen. Nicht viel besser scheint es mit dem Berichterstatter der„Allgem Fleischer Ztg.“ zu stehen, der aus Paris meldet, daß Glauß vort polizeilich beooachtet und demnächst wahrscheinlich ausgeliesert werden wird. Auf eine Anfrage bei der hiesigen Polizei, ob die Meldung sich bestätige, erfolgte die prompte Antwort: „Keinwahres Wort an der ganzen Geschichte“. Koloniales. Koloniale Veränderungen. Der bisherige Gouverneur von Ostafrila, Frhr. v. Rechenberg, der heute vom Kaiser zur Fruhstuckstafel geladen war, Afrig niche zurüichenten sander in— nicht zurücklehren, sondern in den diplomatischen Dier Phsscerten aus den er hewoigangen 6. Ale Nechenbunatea muit) der Herzog Adol, Fruadrich von Mecklenburg Schwerin genannt, der bekanntlich wiederholt Forschungs und Jagd Erpeditionen nach Ostafrita hat. Seinen Reigungen würde, wie wir wissen, die Uebernahme dieses Gouverneurpostens entDer Gouverneurposten in Samoa dürste lecht bald wieder besetzt werden. Wenn im übrigen gemeldet wird, es sei ein vollftändiger Wechsel in den wite winefesti uusen; Telonten geplant, so lönen uichas beiaunt iste uu den zuständigen Sielen hiervon ...Der von der„Nordd. Allg. Zig.“ heute veröffent lichte Etat der Schutzgebiete fordert eine ganze Anzahl neuer Beamtenstellen für die Kolonien, was ja bei deren erfreulicher Entwicklung sich von selbst ergibt. Für Eisenbahnbauten trifft auch dieser Etat wieder gute Vorsorge. Nachdem der Reichstag die Mittel für die Fortführung der Ostafrikanischen Zentralbahn zum Tanganjikasee bereitgestellt hat, werden nun auch Mittel angesordert, für die Fortsetzung der Usambarabahn und sur den Weiterbau der Eisenbahn von Duala bis an den mittleren Rjong(Kamerun). Die Baumwollkultur. versuche in Ostafrika ersordern ebenfalls erhöhte Aufwendungen. Fur die Belämpfung der Schlastrantheit werden sowohl im Etat für Kamerun, wie fur Togo Mittel angesordert. In Sudwestafrika wird die Schurkruppe um 209 Köpfe vermindert, in Kamerun um 100 Faibige vermehrt. Für Samoa wird zur Bekämpfung der unter den dortigen Eingeborenen stark herrschanden Augenkrankheiten ein Augenarzt verlangt. Im übrigen zeigt der Etat gegenüber seinen Vorgangern keine besonders erwähnenswerten Veränderungen. Nach einen uur. u in die Nähe der Oase. obern Para Lieg dereitenden Artileriesener ließ vorgehen# Penadiere zum Angriff nach Osten k.„Wäyrend die Grenadiere schnell und entschlossen die kleinen Mauern, Hecken und Dünen der vor sdemn Peiehn saden sie sich plötzlich staltenichen Feindes, der auf die Bährenddessen ledhastes Zeuer eröfnete. uschen Iusarzestrten Detachenaatz der vegultrea ür. oron Oapalerie dron Kavallerie, ein Manöver aus, um die Italiener aunf eine Süeie von auzschueden. Der Feind wurde schäpt von Tie eren mimndestens über 30 Mann ge. schätzt. Alle Angrisse wurden zurückgeschlagen. in danse Tas ein#. Einem Funtentelegramm zusaige ist heute früh ein Bataillon Alpenjäger auf der Hochebene vor der Stadt plötzlich mit heftigem Gewedrfeuer angegrissen worden. Um 1 Uhr griffen dann etwa 2000 Feinde die Italiener energisch an. machre der italienische rechte Flügel einen Pischigsenen Gegenangriff und zwang den Feind zum griegsschiit# Drei italienischel Auter: iut: daren iug, deute dor Durazto vor Anker; kurz darauf folgten drei weitere. Man nimmt an, daß eine seindliche Attion geplant ist. Die Truppen wurden verstärkt und erhielten die Weisung, einen LanRunssenug der„Zzaliener entschieden zurückzuweisen Die Bevolkerung flüchtete in das Innere. uie de Periopel, Ml. Detz, Amlchen Raldungen Gac ei, Ltagienischer Kreuzer das Wachthaus auf der Insel Safer an der Küste von Bemen beschossen. Ferner hat ein italienischer Kreuzer im Roten Meere das von dem Roten Halbmond gecharterte türkische Schiff„Kaiserreich“ aufgebracht. „Katerte 50. : H. Münster. Zeichenersicherungsordnung und dem Antrag auf Erlaß einer Uebergangsbestimmung nach Artikel 100 des Einjuhrungsgesetzes zur Reichsversicherungsordnung gi.„Dis=Porodeutische Allgemeine Zeitung: schreibt: Die Betriebseinnahmen der preutische Sstlscesteisce, Achsciähs bet. sentü chen Lueiern Auig einer Mundereinnachne ans Die Jadi der.. 11 Rait= 892 Proz, mehr. gleich Auch in gleich. Auch in diesem Monat waren die Leinungen der poher, als aus den Einuahnen höher, als aus den Einnahmen hervorgeht, da sich bei diesen abermals ein Frachtaussall insolge der! mercboer Mtacht. Sute- und Dungeminel der Man kann annehmen, daß sich die wirkeistungen der Eisenbahn gegen das Vorjahr um ad. eih Prozent gesteigert haben. Wenn trosdem nicht e gesorderten Wagen gestellt werden konnten, so geht daraus hervor, wie die Anforderungen über alle Erwartagers der au Teit infolge des Versagens der Wasserstraßen— gestiegen sind. Die französische Marokto=Devatte. Mit 393 gegen 33 Stimmen hat die Teputiertenkam mer das Marolko=Kongo Abkommen genehmigt. Die Opposition entstammte fast ganz den monarchistischen Kreisen, die vermutlich mit ja gestimmt hätten, wenn heute Herr Real del Sarte Ministerpräsident und Graf Mun Auslandsminister Sr. Majestät Philipps VIII. wären. Die verhältnismaßige Bedeutungslosigkeit der mehrtägigen Devatte über eine zuvor entschiedene Tatsache wird durch nichts besser beleuchtet als durch das Schwelgen der Berichterstatter in den wortreichen Genüssen, welche ihnen besonders die Reden von Caillaux und Jaures bereitet haben. Allerdings darf man zugeben, duß der Mut des Sozialisten Anerkennung verdient, wie noch kein Franzose vor ihm seinen Landsleuten die Wahren ins Gesicht geruser zu haben, daß sie am Kriege von Sch wie an der Rriegsgefahr seil 1305 die ganz alleinige Schuld tragen, weil sie ohne jedes sitliche Recht sich dem deutschen Einbeitsgedanken und Deutschlands natürlichem Rechte auf freie Entwickelung seines nationalen Kräfteüberschusses in den Weg gestelt haben. Dieses Anertenninis aus französischem Munde behält für Freund und Feind seinen Wert trotz des purteipolitischen Standpunties des Spreachers. purteitoltischen 1 Iu übrigen muß man zu einem abschließenden Uruie Niede Clenenetang Zurgnun. Die don angelin, ur die rein innereade Teage ine Gernin zu Teusihland laum berüb rende Frage ins Gewicht sallen, ob dieser vor zwei Jahren ausgeschiffte Staatsmann trotz seiner wielen Gegnerschaften in nader Zukunft wieder an seinen durch drei F#risalteten Rasten zurückkehren wird. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Berlin: Die Mel2#s, F.=Times“, als od Deutschland die Th#r#e# in unzulässiger Weise durch Lieserung von Kriegsmaterial unterstütze, und die daran ur her hese seig— Muliche Besaster bote dur lertunden. Has 5.u gusgesprochen, ist durchaus erfunden. Was die Munitionstransporte anlangt, se. Pscceaberie iessmatertal, das in Privatbetrieben hergestellt wird, über Serbien gegunggn. Jnd. Es würde das aber in keiner Veise mit dem§ 7 des Haager Abkommens in Widerspruch stehen, drücklich den Handel neutraler Staaten mit für friegführende Mächte und seine Durchführbarkeit für zulässig erklärt. Ueber die Auslegung dieser Bestimmung sind sich alle Mächte einig. *** Köln, 21. Dez. Die„Köln. Zig.“ meldet aus Rom: Aus der ruhigen Aufnahme, welche die Besetzung von Sollum in der hiesigen Presse gefunden hat, konnte man gleich entnehmen, daß dies Ereignis den Italienern nicht unerwartet gekommen ist. Es wird hier denn auch bestatigt, daß vor der Besetzung Verhandlungen zwischen England und Italien stattgefunden haben, die ein Italien zufriedenstellendes Ergebnis hatten. Ebenso steht man hier auf dem Standpunkt, oaß durch die französische Besetzung der Oase Dschauet italienische Interessen nicht nachteilig berührt werden. Politische Nachrichten. Deutschland. Der türkisch=italienische Krieg. Tripolis, 21. Dez. Ueber den Kampf bei Birtobras am 19. Dezember sind folgende Einzelheiten Lg Setnd, der dise ogge, der beanstragt worden war, Aberialen brach friag ven Birobras bisert hatt, in überfallen, brach frühmorgens um 3 Uhr von Ainzara Verlin 21. Dez (Hof= und Personal=Nachrichten.) Der Kaiser empfing heute mittag um 12½ Uhr den neu ernannten pernischen Gesandten Hophannes zchau in Audienz. Der Gouverneur von Deutsch=Ostafrika, Frhr. v. Rechenberg, nahm an der heutigen katserlichen Frühsuckstasel teil. Im Besinden des Kronprinzen ist eine Besserung eingetreten, so daß er voraussichtlich morgen abend die Reise nuch Berlin antreten wird.— Die Kronprinzessin und der kleine Prinz besinden sich wohl. Prinz Eitel Friedrich von Preußen, der neue Statihalter von Vommern, naym gestern an der Weihnachtsjeier des Offizierkorps der Konigsgrenadiere in Steitin, denen der Prinz à la suite angehört, teil. Zu dem sich hieran anschließenden Essen waren auch der Oberprasident v. Waldow, der Regierungspräsident von Schmeling und der Oberburgermeisier Dr. Ackermann geladen. Nach Aufhebung der Tasel sand eine Theateraufsuhrung stat, nach deren Beenoigung Prinz Eitel Friedrich nan Gerlin zurückehrte. Der Prinz hat dem Ofsiziertorpe sein Bild, das ihn zu Pferde darstellt, zum Geschent gemacht. Altenburg, 21. Dez. Wie der Hofbericht meldet, hat Großfürst Konstantin von Rußland nach längerer schwerer Ertrankung an Iusluenza die Rückreise nach Pawlowsk bei Peiersburg antreten können. Der Großfürst hat heute nachmittag mit seiner Gemahlin, der Graßfurstin Elisabeth, Altenburg verlassen. In der heutgen Sitzung des Bundesrats wurde zugestimmt: dem vom Reichstag in der Sitzung vom 5. Tezember angenommenen Entwurf eines Gejetzes betr. die Abanderung des Schutzgebietsgesetzes, die Vorlage betresseno Verteilung der Gesamtvergütung für die Verwaltung der Branntweinverbrauchsabgabe, den Entwursen zu kaiserlichen Verordnungen über den Geschäftsgang und dus Verfahren des Reichsversicherungsamtes, sowie über die Gebühren der Rechtsanwälte im Verfahren vor den Versicherungsbehörden, dem Entwurf einer kaiserlichen Verordnung über den Geschäftsgang und das Versahren der Oberversicherungsämter, der Vorlage betr. Uebergangsbestimmungen zur Reichsversicherungsordnung, dem Entwurf einer Verordnung über den Geschaftsgang und das Versahren der Versicherungsämter, der Vorlage betr. Uebergangsbestimmungen für die Invaliden= und Hinterbliebenenversicherung nach der Oesterreich=Ungarn. unwehiseinten über ein neuertliches Unwohlsein des Raisers sind zurückzufuhren Saäarhs Dog Burc katarths, das durch die naßtalte Witterung der letzten Siseig und seines reisan Pecher dieser Lage von den raie ne tieh sich der Kaiser tersuchen F..en Ortner und Chiari untersuchen, die ihm rieten, das Sprechen möglichst zu vermeiden. Diesen Rat besolgt der Kaiser, ohne sonst sein gewöhnlches Tagesprogranm zu andern. Frantreich. Einzelheiten der Abstimmung über den neuences=gesartikei, durch den der Narottovertrag in die Sammlung der französischen ausgenommen wird, ergeben, daß die Ablednungen und Sumnsntpaltungen weniger nach den Pareien, als Landesteilen erfolgten. Die Gegner des Vertrages veriten, soweit sie keine Natioktalisten und klerikale Mopastenenehlch die Sstichen ..Di Kammer hat die Artikel eines Finanigesetzes angenommen, welches das Arbeiter=Pensionsgesetz abändert, namentlich dahin, daß die Alterspension bereits vom(9. Lebensjahre an bezogen und die Staatszulage von 75 auf 100 Francs erhöht wird. Orient. Konstantinopel, 22. Dez. Der Kammerausschuß hatte die Debatte über den Antrag auf Abänderung des Artikels 53 der Versassung beendigt und die Abänderungsanträge angenommen, nach denen der Sultan die Kammer nur auf drei Monate vertagen kann und im Falle einer Auflösung, die neue Kammer binnen drei Monaten zusammentreten muß.— Der Sultan ließ dem Großwesir wissen, daß er eine Auflösung des Parlaments nicht wünsche. „ Lestüb, 22. Dez., Die gesamte mohammedanische Bevolkerung im Sandschak Novibazar ist jetzt mit Hcch vom... des Jsiums aben vom Staat Gewehre und Munition zur Versugung gesiel erhalten, um im vale einer Inpasion dewasszet zu sein. " Saloniki, 22. Dez. Nach dem letzten Jrade des Sultans wurden die türkischen Garnisonen in Istip und Welesz, wo kürzlich mehrere Bombenattentate verübt wurden, beträchtlich verstärkt. Außerdem wurde angeordnet, so meldet die„Nationalzeitung“, alle in Haft befindlichen Attentäter nach möslichst kurzer Gerichtsverhandlung zum Tode zu verurteien=cverzandlung zum Tode u. Amerika. Washington, 21. Dez. In der neuen Botschaft an den Kongreß weist Präsident Taft auf die Notwendigkeit hin, für die amerikanischen Schifse, die durch den Panamakanal fahren, Vorzugssätze einzuführen. In einem anderen Teil derselben Botschaft befürwortet der Präsident erneut die Vorschläge des Senators Aldrich für eine Währungsreform, die dem Kongreß in kurzer Zeit in Form eines Berichts vorgelegt werden solle. Es sei nicht ganz sicher, wie die Leitung der vorgeschlagenen Reserve=Association organisiert werden solle Der Präsident befürwortete zu gleicher Zeit eine Beaufsichtigung der obersten Leitung durch die Regierung. Er habe die Zuyersicht, daß die Gesetzgeber sorgfältig und vollständig die Eigenheit und Unabhängigkeit so wett schutzen, daß jede etwaige Absicht, die dem Geld und den Banken zur Versugung stehende Macht zusammenzuschließen, vereitelt werden wird. Washington, 21. Dez. Präsiden: Taft hat heute die Resolution betreffend den russischen Vertrag umtezeichnet Provinz und Nachbargebiete. * Essen, 21. Dez.[Einbruch in eine Postsiliale.] In einer der letzten Nächte statteren Einbrecher der Postfiliale in Bredenscheid einen Besuch ab. Die Diebe entwendeten ein Schreibpult, in welchem sich Geld und Briese besanden. Die von hier aus hinzugezogene Polizethündin„Fricka“ nahm Witterung an den Futzspuren und verfolgte eine Spur nach dem nahe gelegenen Walde. Hier verdellte sie das von den Dieben nach dort geschleppie und zertrümmerte Schreibpult. Dann verfolgte„Fricka“ eine enva fünf Kilometer lange Spur zum Bahnhose Hattingen. Die Einbrecher sind in der fraglichen Nacht vor dem Postgebäude gesehen der. Die Beschreibung derselben wird auch von dem wiedengegeben. Die fraglichen Personen sind am folgenden Morgen um 6,13 Uor nach Barmen gefahren. Von hier aus hat man ihre Spur verloren. Köln, 22. Dez.[Elektrische Schnellbahn.] Wie der„Köln. Zig" aus Berlin gemeldet wird, ist das Abkommen der Stadt Köln mit der Allgemeinen Elektrizitäts Gesellschaft und den Siemens Schuckert= werlen wegen Errichtung einer elektrischen Schneil bahn zwischen Köln und Düsseldors abge schlossen worden. Das Abkommen ist gestern von der Kölner Stadtverordnetenversammlung genehmigt worden. * Dortmund, 21. Dez.[20=Millionen=An leihe.] In ihrer letzten Sitzung beschlossen die Stadt verordneten einstimmig die Errichtung einesGrundstücks sonds und ermächtigten den Magistrat zu der Aufnahme einer 20 Millionen=Anleihe. * R o t t h a u s e n, 2 1. D e z.[ A u s L i e b e s g r a m hat sich hier ein Arbeiter aus Odenkirchen auf einem Grundstück an der Feldstraße erschossen. * Bonn, 21. Dez.[Eine Geisteskranke von einem Zuge überfahren.] Gestern entlief eine in der hiesigen Provinzial Irrenanstalt untergebrachte. etwa 41 Jahre alte Frau aus Hellenthal der Anstalt. Trotz augestrengter Bemühungen gelang es nicht wieder ihrer habhaft zu werden. In der vergangenen Nacht wurde die Geisteskranke von einem Zuge der Staate bahn bei Dransdorf überfahren, und heute morgen schiver verletzt aus dem Bahnkörper liegend ausgesunden. Man schaffte die unglückliche Frau in eine hiesige Klinik. wo sie alsbald starb. Lokales. D.=Ruhrort, 22. Dez. * Die Steuereinkommen der einzelnen Stadtteile Alt=Duisburg, D.=Ruhrort u. D.=Meiderich. In den hiesigen sowohl, als auch in einigen aus wärtigen Zeitungen sind die in der Stadtverordneten sitzung am 19. d. M. belanntgegebenen Zahlen über die Steuereinkommen in den einzelnen Stadtteilen Alt Duisburg, D.=Meiderich und D.=Ruhrort zum Teil wesentlich unrichtig wiedergegeben worden. Es sind an Steuern erhoben worden für das Jahr 1910 von der Stadthauptkasse Stadttasse Stadtkasse Dutsburg D. Meiderich D. Ruhrort Die„Kölnische Zeitung" bringt sogar die Mitteilung, daß die Gemeinde Einkommensteuer für D.=Meiderich 50000 Mk. und für D.=Ruyrort 60000 Mk. betrage. In der gestrigen geheimen Sitzung genehmigte die Stadtverordneten Versammlung endgültig den Ankauf der für die Anlage einer Rheinpromenade in Wanheim=Angerhausen erforderlichen Grundstücke. Luisburger Stadttheater. „Margarete“(Faust). Oper in 5 Akten. Text(nach Goethe) v. Jules Barbier und Michel Carré. Musik von Charles F. Gounod. Als ein Weihnachtsgeschenk der Direktion an die Theaterbesucher kann man das Gastspiel der Frau Elisabeth Boehm van Endert von der Hosoper in Berlin ansehen. Wir sind mit diesem Geschent sehr zufrieden, denn auf der unzulänglichsten aller städtischen Theaterbühnen sahen wir gestern das tdeale„Greichen" der deutschen Buhne. Die wundersame, poesicumwobene Gestalt, die uns Goethe schenkte, ist in der franzosischen Bearbeitung allerdings eine andere geworden, aber in der psychologisch restlosen Ausdeutung der Rolle durch den berühmten Gast des Abends wurden wir mit dieser Verball. hornisierung wieder ausgesöhnt. Elisaveth Boehm van Endert stellte ein geistig durchgearbeitetes„Gretchen“ auf die Buhne, das schlechthin ihr Greichen genannt werden muß. Das zarte, goldblonde und verschüch. terte Kind, mit dem mädchenhaft scheuen Wesen und dem goldigen Herzen ohne Falsch und arge List, lernten wir in seinem ureigensten Wesen kennen. Wie rührend, als in den jungfräulich=keuschen Busen leis und lind die Liebe einzog, wie traut, als in echt mädchenhaftem Stolz die liebe Eitelkeit sich zugesellte und über die ehrliche Freude an dem Schmuck selbst der Geliebte bei Seite stehen mußte; wie echt im Liebesrausch, als in dem Dun kel der Nacht sie im Arm des Geliebten ruhte; wie tief ergreisend. als das betörte Kind unter der Gewissensangst und der entsetzlichen Seelenpein ohnmächtig zusammen bricht und wie erschütternd, als es in flatiernder Halb bewußtheit sich der seligen Liebesstunden erinnert, um dann von einem fürchterlichen Grauen erfaßt zu werden, als der teuslische Ränkeschmied wieder seine verführeri schen Fangarme nach dem unschuldig=schuldigen Wesen ausstrecken will. Elisaveth Boehm van Ender: gab in allen seelischen Leidenschaften und in allen Qua len des sinnebetörenden Liebesrausches ein Bild echter Weiblichkeit, von keuscher Anmut und lilienweißer Unschuld umstrahlt. Die ergreisende Empfindungstiese ihres Spieles und die innige, seclenvolle Wärme ihres Tones schufen Szenen von überwältigender Gestaltungskraft. Sie durste in dieser tiesgeschürften Leistung nicht zu über tressen sein und darum muß ich der begnadeten Künstlerin das höchste Lob zollen: Sie ist das ideale„Gretchen“ der deutschen Bühne! Leider mußte sie in einem Rahmen spielen, der etwas Beleidigendes für diese hohe kunstlerische Leistung hatte. Ich möchte am liebsten die Aufführung übergehen, aber weil dies Verhalten zu Mißdeutungen Anlaß geben konnte, will ich mich auf das Allernotwendigste beschranken. Es ist kein Vergnugen, neben das dochste Lob den Tadel setzen zu müssen. Mit dem von den Librettisten seines tiessinnigen Charakters beraubten„Faust“ wußte Egon Reichenbach nichts anzusangen. Wenn er noch ein schmachtendes Tenorchen daraus gemacht hatte, würde ich mich zufrieden gegeben haben, so aber war der Kontraß zwischen„Margarete“ und„Faust“ bimmelweit. Ich muß dem stimmbegabten Sänger den guten Rat geben, nate von der Buhne zu verschwinden und : Schifferbörse. In der am 20. ds. Mis. ab gehaltenen Mitgliederversammlung wurde die Abrechnung für das Jahr 1911 entgegengenommen und der Geschaftsführung Entlastung erteilt. Die finan zielle Lage der Schisserbörse ist befriedigend. Trotz be sonderer Ausgaben anläßlich der Feier des zehnjährig.n Bestehens der Börje wurde ein Ueberschuß erzielt. Bei der Wahl des Vorstandes wurden die bisherigen Vorstandomitglieder wiedergewählt. Der Besuch der Borse hat sich im lausenden Jahre gegenüber dem Vorjahre gehoben. Der Vorstand richtete an die Mit glieder die Bitte, auch weiterhin die Börse dadurch zu unterstützen, daß sie sämtliche Verfrachter während der Vorsenzeit nur in der Börse tätig sein lassen. Auch wurde erwähnt, daß einzelne in den Rhein=Ruhr=Häsen verladende: Firmen noch nicht Mitglieder der Börse sind. Es wurde als recht eiwünscht bezeichnet, daß auch diese Firmen die gemeinsame Sache unterstützen und sich der Schisserbörse anschließen. Das sollten insbesondere die jenigen tun, welche von der Börse Auslunfte wünschen oder in die Lage kommen, Streitigkeiten durch das Schiedsgericht der Schifservorse schlichten zu lassen. Schließlich wurde auf die wachsende Inanspruchnahme des Schiedegerichts hingewiesen und ertlärt, es sei als empfehlenswert bezeichnet worden, in noch größerem Umsange als bisher in die Frachtverträge einen Vermerk aufzunehmen, wonach die vertragschlie ßenden Parteien sich verpflichten, bei etwaigen Streitfällen das Schiedegericht der Schifferbörse in D. Ruhr ort anzurusen (*) Theater in Ruhrort. Am 1. Weihnachtsseiertag bringt die Neue Essener Schauspiel Buhne, die ja durch ihre Vorstcllungen in der Gegend bekannt ist, das soziale Drama„Ausgewiesen“ von Karl Boticher zur Aufsührung. Nachmittags um 4 Uhr findet zu kleinen Preisen die Auffuhrung des unverwust lichen studentischen Schauspiels„All=Heidelberg“ statt. Dieses Werk bedarf wohl keiner weiteren Besprechung. Die Wahl des Stuckes erscheint sehr glücklich und darfte bei den allgemein anerkannten guten Leistungen der Geisthövel'schen Bühne ein ausverkauftes Haus zu erwarten sein. (-) Der ev. Arbeiter verein für Beeck und Umgegend hält seine Weihnachtsseier am ersten Feier tag, nachmittags ½4 Uhr, im evang. Gemeindehause in Beeck. Herr Pastor Hutzen aus D.=Meiderich wird die Festansprache halten. Vorttäge des Posaunenchors, des Männerchors und des Gemischten Chors werden mit Deklamationen abwechseln. Das Programm an der Tür kostet 10 Pig. Jedermann wird zu dieser Feier einge laden.— Am Sonntag den 24. Dezember, nachmittag2½ Uhr, wird Herr Inspektor Schiefer im alten Stockumer Lokal eine Bivelstunde halten, zu welcher all gemein eingeladen wird X Das neue Adreßbuch 1912 ist erschienen. Das Buch bringt gegenüber den früheren Ausgaben ein neues Verzeichnis der Straßen und Plätze der Gesamtstadt Duisburg mit Angabe der Lage auf dem Stadtplan, der Stadt=, Postbestell=, Standesamts-, Pokizei=, Armen teuer=, Schornsteinseger=, Schiedsmanns=, Amtsgerichts Gerichtsvollzieher=, Volksschul= und Pfarrbezirke. Außer dem ist das Namens und Firmenverzeichnis vereinigt. Jede Firma, die handelsgerichtlich eingetragen ist, ist im alphabetischen Namens=Verzeichnis durch einen Stern kenntlich gemacht. Ferner weist das neue Buch u. a. einen Schulgeldtarif, einen Taris für Gas=, Wasser und elek trischen Strom, einen Fahrplan für Dampserverbindun zen und Hasenfahrten, Notizen über Hauskrankenpflege und Krankenpflegeschulen usw. auf. Die Adreßbücher sind zu haben in allen Buchhandlungen und beim Adreßbuch verlag Rathaus, Zimmre Nr. 15. Warnung. Das von der Firma The. M. Winter u. Co. in Washington in den Handel gebrachte Heilmittel„Natürlicher Gesundheitsherstel ler“ wird von der genannten Firma neuerdings auch unter der Bezeichnung„Ralther Tabletten“ ver trieben. Das Mittel war durch Bundesratsbeschluß vom 27. Juni 1907 in das Verzeichnis B der Geheimmittel ausgenommen worden. Da die Zusammensetzung der Tabletten die gleiche geblieben ist, dürfen sie auch unter dem neuen Namen nur in Apotheken auf ärztliche Verordnung abgegeben und nicht öffentlich angepriesen wer den. Vor dem Bezuge dieses Mittels, das im günstig sten Falle nur ein unschädliches Abführmittel für sehr hohen Preis darstellt, welches keineswegs das leinten kann, was die Firma verspricht, ist bereits öffentlich gewarnt worden. ein 5e.** füre eine gute# fahr im Be Stimme ru schuf eine Richard Schweigen 321 ung edter chule aufzusuch er seine heute ustav Wasch ig. und auch var zu loben. Hans 5 andernfalle noch nicht a o w als— der„# 69 ist estigte Mephisto" tin“ von übrigen: D.=Meiderich, 22. Dez. = Weihnachtsseiern. Der Kaiserswerther trickverein hielt gestern im evangel. Gemeindehause eine Weihnachtsseier ab, bei der Herr Pastor Hofius die Festansprache hielt. Heute abend findet die übliche Feier im Kaiser=Wilhelm=Krankenhause statt und am Sonntag beginnen die von den Sonntagsschulen, den Jünglings und Männervereinen, den Frauen= und Jungfrauenver einen und sonstigen christlichen Vereinen(Missions=, Blau. kreuzverein usw.) vorbereiteten Weihnachtsfeiern, die volle 3 Tage in Anspruch nehmen. Es werden dazu benutzt das Gemeindehaus, der Obermeidericher Betsaal und die Vereinshäuser an der Koopmann=, Gerhard-, Ritter=, Metzer=, Gartsträuchener=. Ober Meidericher=, Wickrathstraße, im ganzen sinds 22 Feiern, deren letzte noch auf den Mittwoch nach Weihnachten verschoben werden mußte. * Verunglückt. Im Betriebe der Rheinischen Stahlwerke ereignete sich gestern mittag zwischen 1 und 2 Uhr ein bedauerlicher Unglücksfall. Bei der Montage von Neubauten fiel plötzlich ein hoher Mast um und traf zwei Montagearbeiter derart, daß sie schwere Verletzun gen am Kopf und Oberkörper davontrugen. Nachdem ihnen die erste Hilfe durch die Heildiener zuteil gewor den war, wurden sie zum Laarer Krankenhaus gebracht. Wie verlautet, soll bereits einer seinen Verletzungen erlegen sein. Weihnachtsb zur Gewährung von Gal vom Ausschuß für die We hat einen schönen Erfolg Duisburg, 22. Dez. scherung. Die Sammlung ben an Arme und Bedürftige, ihnachtsbescherung veranstaltet, In der unter Mitwir kung der städtischen Armenkommission und der Herren Geistlichen stattgefundenen Verteilungssitzung konnten Familien mit Gaben bedacht werden. Allen Spendern, die hierzu beigetragen haben, unseren Armen eine kleine Weihnachtsfreude zu machen, sei auch an dieser Stelle herzlicher Dank gesagt! * Hamborn, 22. Dez. Schadenseuer. In der vorvergangenen Nacht um 2 Uhr brach in dem Hause Wittfelderstraße 161, in dem sich ein Kolonialwarengeschäft befindet, Feuer aus. Als das Feuer bemerkt wurde, war der größte Teil der Waren bereits verbrannt oder verdorben. Wegen des bevorstehenden Weihnachtssestes besanden sich in dem Laden besonders viel Warenvortäte, so daß der Schaden ein großer ist. Auch die Decke des Verkaufsraumes ist durchgebrannt, so daß die darüber wohnenden Bewohner in Lebensgefahr schwebten. Die alarmierte Hamborner Feuerwehr loschte das Feuer. Die Waren sind versichert. Aus dem Parteileben. = T.=Meiderich, 22. Dez. Die gestrige Versamm lung der nationalen Wähler im Kasinosaale in Unter Meiderich wurde in Verhinderung des Vorsitzenden des Wahlausschusses von Herrn Rektor Reinshagen eröffnet. Auf seinen Vorschlag wurden in den Vorstand die Herren Butsch, W. Thomas, Herm. Thomas, Lauter, Gallhoff. Markus, Schmidt, Blum berg unt Hindrichs berusen, worauf Herr Reinshagen sich über den Zweck der Versammlung vervreitete und Herrn Dr. Böttger, der auf Wunsch der Wähler sich nun auch in Unter Meiderich horen lasse, als den geeigneten Mann, der in Wort und Schrift seine na tionale Gesinnung bekundet habe, bezeichnete, dem echter Deutscher am 12. Januar seine Stimme geben müsse. Dann lenkte Herr Reinehagen die Aufmerksamkeit der Versammlung auf den Lenker der Geschicke des deutschen Vaterlandes, Kaiser Wilhelm II., dabei des freudigen Ereignisses in der kronzrinplichen Familic, der Gevurt des vierten Prinzen gedenkend, von dem er erhoffte, daß auch in diesem neuen Berliner sich der echt deutsche Sinn seines Großvaters entwickeln möge. Mit einem begeistert ausgenommenen Hoch auf Kaiser Wil helm II. fand die Eröffnungsansprache ihren Abschluß, worauf Herin Reichstagskandidaten Dr. Böttger das Wort zur Entwickelung seines Programms erteilt wurde. Er begann seine Ausführungen, auf welche wir unter Hinweit auf seine Programmrede im Heinr. Miemahlschen Saale, die sich mit der gestrigen deckte, nicht näher einzugehen brauchen, mit einem Hinweis auf die Parlei zerirlttierung im Reiche, die ein Ueberhandnehmen d.: Sozialdemokratie und des Zentrums zmr Folge gehabt habe, die aber zu einer Nachtstellung nicht kommen dürften, und auf die Parteizersplitterung im hiesigen Wahlkreise, und verbreitete sich dann ausführlich über die Blodpolitik unter Bulow und die Politik des schwarz blauen Blocks nach dessen Versentung, über die äußere politische Lage, die uns einen neuen Feind in England gebracht habe, über die innerpolitische Lage und die Vermischung des Zentrums von Politik und Religion, über die Versassungs=, wirtschaftlichen und sozialen Fra gen, über die Reichsfinanzresorm, die noch die Besitzsteuer(Erbschaftssteuer) bringen müsse, um den Steuerdrüdebergern ihr Handwerk zu legen, über die Vorherrschaft des Adels in der Diplomatie, über die Landwirt schaft, der mit der Industrie der nötige Schutz zu gewähren sei, über die gegenwärtigen Teuerungszustände und ihre Ursachen und Mittel zur Abhülse, über die Uto pien des sozialdemokratischen Zukunitsstaates, über die Verwersung der Verelendungstheorte, der Verhetzungspolitik und des Terrorismus dieses unseres ersten Feindes, über die Erhaltung des Reichstagswahlrechtes und des Koalitionsrechtes, über die wünschenswerte Rege lung des Submissionswesens zugunsten des Handwerkes, über die Entbehrlichkeit vieler Konsumvereine und Warenhäuser und ihre Besteuerung nach der Leistungsjähigkeit und manches andere die Zuhörer Interessierende. Er schloß mit einem warmen Appell an die Bürgerschaft, der roten Flut zu begegnen und im Wahlkampfe seßt zusammenzuhalten, damit nach dem 12. Januar die schwarz= weiß rote Flagge wieder über den Wahlkreis wehen möge. Die Ausführungen hatten lebhaften Beisall gesunden und sprach Herr Reinshagen Herrn Dr. Böttger noch den besonderen Dank der Versammlung aus. Dann sorderte der Vorsitzende des Wahlkreisvorstandes, Herr Dr. Liebreich von Duisburg, dazu auf. mit Fragen an Herrn Dr. Böttger nicht zurückzuhalten und wurde darauf der Wunsch ausgesprochen, die Flugblätter der nationalen Parteien frei von allen Gehassigkeiten gegen andere Parteien zu halten. Hierauf erwiderte Herr Dr. Liebreich, gleichzeitig die Gelegenheit benutzend, Herrn Dr. Bötiger gegen Angriffe und die Kampfesweise der Gegner in Schutz zu nehmen und die Anwesenden an ihre Pflichten und Rechte als Reichstagswähler zu erinnern, daß am 12. Januar der Sieg durch die Wahl des Herrn Dr. Böttger errungen werde. Mit einem von Herrn Rektor Reinshagen auf das deutsche Heer, die Marine und Flotte ausgebrachten und mit großer Begeisterung ausgenommenen Hoch wurde die Versammlung geschlossen. auf die prinzipielle Bedeutung des Falles und die Unzulässigkeit jener Bestimmung des Hausgesetzes hin, die eine nach modernen Rechtsbegrissen unzulässige Einschränkung der persönlichen Freiheit des Arbeitnehmers darstelle. Eine Vorschrift im Arbeitsvertrage, wonach sich der Arbeitnehmer ohne Genehmigung des Arbeitgebers an einem freien Tage noch nicht einmal mit der Trambahn 20 Minuten weit von der Stadt entfernen dürfe, stehe einzig in der sozialen Welt da. Nach längeren Ausführungen der gegnerischen Anwälte hob der Geheime Justizrat die Strafe auf und verurteilte den beklagten König zur Zahlung von 10 Mark. Sportnachrichten. D.=Ruhrort, 22. Dez. Fußball. Auf dem Platz des Vereins für volkstümliche Bewegungsspiele finden an den Feiertagen Fußballwettkämpfe statt. Der Verein hat sich bemüht, die Militärmannschaft der 10. Kompagnie des Infanterie= Nr. 56 Vogel von Falckenstein aus Kleve zu einem Wettspiel zu gewinnen, welches am Sonntag den 24. ds. Mts., um 2 Uhr nachmittags stattfindet. Diese Militärmannschaft setzt sich aus den best.n Spielern zusammen, was sie durch die bisherigen bedeutenden Erfolge erwiesen hat und der Führer der Kompagnie, der sportsfreudige Hauptmann Pasemann, ist nicht wenig stolz hieraus. Am 1. Weihnachtstage, ebenfalls um 2 Uhr nachmittags, findet ein Wettspiel gegen die erste Mannschaft des Bremer Ballspielvereins statt. Auch dieser Mannschaft, die in ihrem Bezirk in der ersten Klasse die Führung hat, geht ein guter Ruf voraus. Aus dem Gerichtssaale. * Essen, 21. Dez. Die Strafkammer verurteilte heute den Bergmann Peter Plocziniak aus Drewer wegen ver uchter Verleitung zum Meineid zu der gesetz lich niedrigsten Strafe von einem Jahre Zucht haus. Der Bruder des Angeklagten war wegen Not zucht verurteilt worden. Vor der diesmaligen Verhand lung versuchte der Angeklagte die Hauptzeugin aus Bru derliebe zu einer seinem Bruder günstigen Aussage durch Anbieten von Geld zu bewegen. * Kleve, 21. Dez. Ein interessanter Pro zeß. Die Strafkammer des hiesigen Landgerichts ver handelte heute gegen den Rechtsanwalt und Notar Dr. Giese aus Moers, der sich als Konkursverwalte: durch Anmeldung von Ferderungen für Konkursglandiger gegen 356 des Str#gesetzbuches vergangen haben sollte Nach langer, besonders für juristische Kreise sehr interessanter erhandlung beantragte der Staats mwalt 4 Monate Gesängnis. Das Gericht erkannte auf Freisprechung. * Leipzig, 21. Dez. Auf Berufung des Angeklagten hob das Reichsgericht das Urteil des Schwurgerichts Braunschweig vom 28. Oktober auf, durch das der Kaufmann Johann Müller wegen Ermordung seines unehelichen Kindes zum Tode verurteil: worden war. Der König von Preußen zu 10 Mark Geldstrafe verurteilt. * Berlin, 21. Dez. Der Hosopernsänger Braun, der Bariton der Wiesbadener Oper, war im Frühjahr dieses Jahres mit der Trambahn an einem Nachmittag von Wiesbaden nach Mainz gefahren und als er dort horte, daß sein Kollege vom Stadttbeater infolge Krankheit verhindert sei, am Abend den Wotan in der„Walküre" zu singen, erbot er sich, für ihn einzutreten; eine Honorierung lehnte er ab. Er wurde darauf von seiner Intendanz in eine Ordnungsstrase von 10 Mark genommen, weil er kraft einer Bestimmung des Hausgesetzes ohne Genehmigung des Intendanten Wiesbaden nicht habe verlassen dürsen. Der Fall hat damals in Wies baden und Umgegend großes Aufsehen erregt. Auf Aufhebung der Strafe hat nun Braun beim Geheimen Justiz= rat Klage gegen den König von Preußen erhoben. Sein Vertreter Rechtsanwalt Neumond(Frankfurt a M.) wies Unwetternachrichten. * Ungeheurer Sturm suchte, wie uns gemeldet wird, vorgestern ganz Deutschland heim. Außerordentliche Schäden wurden im Telephen= und Telegraphenverkehr angerichtet. Fast die meisten Telephon- und Telegraphenleitungen sind zerstört. Das rheinisch= westfälische Industriegebiet scheint diesmal ganz besonders schwer beimgesucht worden zu sein. Die Telephonverbindungen nach Dusseldorf, Munster, Osnabrück, Hannover, Kassel, Rerzscheid, Hamburg, Frankfurt und Berlin sind vollständig gestort. Auch die Telegraphenleitungen auf diesen Strecken uind teilweise oder fast ganz gestort. An den Häusemn und Anlagen hat der kolossale Sturm erheblichen Scheden hervorgerusen. Durch herabfliegende Dachziegel und losgebröckelte Stuckmassen schwebten zahlreiche Passanten in Gefahr. Böenartige Regengusse gingen nieder, Schirme waren wegen des Sturmes überhaupt nicht aufzuhalten. Wagte es aber doch ein Vorsichtiger, so hielt er wenige Augenblicke später die Trümmer seines Regenschirms in den Händen. Den Frauen wurden die Hüte trotz der Hutnadeln vom Kopfe gerissen. Am bedeutendsten haben wohl auch die Geschaftsinhaber das schlechte Wetter zu fuhlen gehabt, denn zahlreiche Personen, die ihre Einkause noch nicht besorgt haben, wagen sich bei dem schlechten Wetter nicht aus ihren Häusern. Der Sturm hielt die ganze Nacht und den gestrigen Vor mittag an. Brussel, 22. Dez. Seit vorgestern herrscht in ganz Belgien starker Sturm, begleitet von hefrigen Niederschlägen. Ueberall werden Einstürze von Neubauten gemeldet. In Gent ist eine im Bau begriffene Halle der zukünftigen Weltausstellung eingestürzt. Viele Oftender Fischerbarken werden vermißt. In Wareghen tötete ein einstürzender Schornstein einen Arbeiter, mehrere wurden verletzt. Paris, 21. Dez. Während des geserigen heftigen Sturmes stockte der Schisfsverkehr im Aermelkanal sast vollständig. An der Küste von Calais und Dieppe wurden zahlreiche Fischerboote auf den Strand geworsen, wo sie zerschellten. In Paris sielen Schornsteine herab und verwundeten vorübergehende Passanten. Auf einem Neubau stürzte ein gerade heraufgewundener Stein ab und verletzte fünf Arbeiter schwer. La Rochelle, 21. Dez. Das Sturmwetter wütete gestern den ganzen Tag mit surchtbarer Gewalt an den Küsten des Atlantischen Ozeans. Der Schiffahrtsverkehr ist lahmgelegt. Zahlreiche Fischerboote mußten sich in den Hasen von La Rochelle retten. Viele sind mit schweren Beschädigungen angekommen. Le Havre, 21. Dez. Die Küste bei Havre ist schwer vom Sturm heimgesucht worden. Das Meer geht außerordentlich hoch und ist sehr erregt. Ueber das Schicksal zweier Fischerbarken aus Havre, von denen man ohne Nachricht ist, hat man große Besorgnis. Bei Villiers strandete gestern eine Fischerbarke. Die Besatzung konnte jedoch gerettet werden. Auch der norwegische Dampfer„Luken“ ist bei der Einfahrt in die Seine in der Nähe von Berville gestrandet. London, 21. Dez. Seit einigen Tagen sind ungewöhnlich große Regenmassen über London und andere Teile Englands niedergegangen, so daß die Themse und andere Flüsse stark angeschwollen sind und Wassersnot droht. In Süd=Wales, Norfolk, Suffolk und Esser stehen bereits weite Strecken Landes unter Wasser. Bei Resolven im Neath=Tal in Wales brach der Flußdamm, und das entfesselte Element ergoß sich mit großer Gewalt in die Straßen der Stadt. Aus verschiedenen anderen Landesteilen wird von der Zerstörung von Brücken und Wasserbauten berichtet.— Infolge eines Sturmes im Kanal war heute nacht die telegraphische Leitung zwischen England und Frankreich gestört.— Der deutsche Dampfer„Stessen“ telegraphierte auf drahtlosem Wege, daß er dreißig Meilen südlich von Quessant den englischen Dampfer„Leonar“ in vollständig hülfloser Verfassung angetroffen und ins Schlepptau genommen habe. Er mußte aber infolge des zunehmenden Sturmes das Tau wieder kappen. Gesundheitspflege. London, 21. Dez. Im Londoner King's College Hospital will man einen alten Fall von Kreds durch Anwendung von Radium geheilt haben. Einc Operation hatte nichts genutzt, die Behandlung mit Rönigenstrahlen ebensowenig. Schließlich legte man auf die krante Stellc 250 Milligramm reines Radiumbromid, das in verschiedene Glasröhrchen verteilt war. Nach einigen Tagen wurde die Behandlung noch einmal wiederholt. Der Schmer, verlor sich alsbald, und das Gewachs begann zusammenzuschrumpsen und war nach fünf Wochen vollkommen verschwunden.— Ov der Erfolg ein dauerndei sein wird, bleibt natürlich abzuwarten. Neueste Drahtnachrichten. 8 Berlin, 22. Dez. Der Racheakteines Ent lassenen beschäftigte gestern abend Feuerwehr und Polizei. In einem Warenhause im Westend Berlins hatte der dort beschäftigte Hausdiener Classer in dem Materialienkeller mit einer Eisenstange böswilligerweise einen mit 10 Liter Schweselsäure gefüllten Ballon zerschlagen, vermutlich, um Feuer anzulegen. Das Treiben des Mannes wurde rechtzeitig entdeckt und so konnte jede Gefahr früh genug beseitigt werden. Classer wurde verhaftet und gab bei seiner Vernehmung an, daß er im Auftrage des Materialienverwalters gehandelt habe, der tags zuvor aus dem Warenhause entlassen worden war. Dieser wollte sich auf diese Weise an der Firma rächen. * Berlin, 22. Dez. In der Rirdorfer Stadtverordnetenversammlung kam es gestern zu lebhaften Debatten wegen des Antrages, an minderbemittelte Familien Diphtherieheilserumauf städtische Kosten abzugeben. Schließlich wurde beschlossen, Heilserum gratis zu verabfolgen an alle, di Einkommen haben. Wenn nötiwerden. 9 Berlin, 22. Dez. Der kehr mit Paris ist seit der unterbunden. Der direkte ebenso über Frankfurt a. M., seit gestern nachmittag unterdre ob im Lause der Nacht der Ver. werden kann. Die Störungen Stürme in Westdeutschland; nicht g. sollen Tele ie teleph Metz un ochen. E kkehr über 10 Mark uf die heit * Kassel, 22. Dez. Der Primaner Dinmar vom Kädtischen Realgymnasium vergistete sich. Von der Schulleitung wird erklärt, der Selbstmord sei nicht auf irgendwelche Differenzen mit der Schule zurückzuführen. * Darmstadt, 22. Dez. Die erste bessische Kammer, das einzige bundesstaatliche Parlament, das für seine Sitzungen den Frackzwang eingeführt hatte, beschloß gestern die Abschaffung des letzteren gegen drei Stimmen. * Brestau, 22. Dez. Zwischen Weihnachten und Neujahr wird von hier eine Hülssexpeditlon des Zentralvereins vom Roten Kreuz zur Errichtung eiues Lazaretts in das türkische Lager bei Tripolis abgeben. * Rativor, 22. Dez. Im hiesigen Landgericht schoß der Schuhmacher Buchta auf den Gemeindevorsteher Glomb, weil dieser ungünstig für einen angeklagten Freund Buchtas ausgesagt hatte. Glomb erhielt am Halse einen Streifschuß. * Wien, 22. Dez. Aus Pola wird gemeldet, daß in der Kohlengrube von Carpano eine mit Dynamit geladene Sprengpatrone zu früh los. ging. Von den 5 Arbeitern, die schwere Brandwunden erlitten, sind drei bereits gestorden. * Wien, 21. Dez. Heute vormittag empfing der Kaiser nach einem Vortrage des Generaladjutanten den Grafen Aehrenthal in einstündiger, besonderer Audienz. Dann folgte eine längere, besondere Audien; des Kriegsministers und schließlich ein Vortrag des Kabinettsdirektors. Mittags machte der Kaiser einen halbKündigen Spaziergang auf der Schloßgalerie von Schön brunn.— Einzelne Blätter brachten die Nachricht, daß Erzherzog Franz Ferdinand auf Auraten seiner Aerzte mit seiner Familie den Wiuter in der Schweiz verbrinAllein-Verkauf für Rubrort und Umgegend: K. M. Dadhlahh Ruhrort, König Friedr.-Bll.-Str. 34. Auf alle anderen Schuhwaren gewahre ich bis 20. ds. Mts. 5—10% Barermässigung. Weülhbmad Grosse Auswahl In Puppen, Spielwaren für Knaben u. Mädchen. Geschenkartikel aller Art.— Weihnachts-, Deujahr-, Post- und Gratulations-Karten. 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Ratistzierung des deutschfranzöstschen Abkommens vor und ersuchte den Senat, die Dringlichkeit auszusprechen, damit die mit der Prüfung des Abkommens betraute Kommission sobald als möglich ernannt werden könnte. Ratier sprach sich für die Dringlichkeit aus und beantragte, daß die Kommission aus 27 durch Listenwahl gewählten Mitgliedern bestehen solle. Die Gruppen der Linken, erklärte er, sind der Ansicht, daß es in dieser Frage der internationalen Politik gut sei, wenn alle Parteien ihre Bemühungen vereinigten und daß die Kommission nicht auf Geratewohl nicht von den Burcaus, sondern durch eine überlegte Auswahl ernannt werde. Wenn wir auch in iuneren Fragen geteilter Ansicht sind, aus dem Gebiete der äußeren Politik haben wir alle dieselbe Sorge, die uns die patriotische Pflicht der Interessen und die Ehre Frankreichs auferlegt. (Beifall.) Der Senat nahm hierauf den Antrag an und die Dringlichkeit wurde erklärt. Die Kommission von 27 Mitgliedern soll morgen gewählt werden. * Paris, 22. Dez. Ruf dem Mont Martre in Paris wurde gestern ein Uebersall ausgeführt. Ein Kassenbote der Societe generale wurde von 4 Leuten überfallen, durch Revolverschüsse verwundet und seiner Kasse deraubt. Die Räuber flüchteten dann im Automobil und trieben die sie verfolgende Menge mit Revolverschüssen zurück. Die Kasse soll 20000 Francs in Banknoten und für 100000 Francs in Wertpapieren enthalten haben. * Konstantinopel, 22. Bez. Zwei christliche Boamte im Ministerium des Aeußern, Georg Sartinsti und Bedros Berberlan, sind unter dem Verdacht des Dokumentendiebstahls verhaftet worden. * Täbris, 21. Dez. Heute wurde hier ein Angrist auf russische Schttzen verübt, die mit der Reparatur eines Fernsprechers beschäftigt waren. Zwei Angreiser wurden dabei getötet. Das nussische Konsulat hat daraufhin Patrouillen in die Stadt gesandt und den Vorfall den lokalen Behörden mitgeteilt. * Newyork, 22. Dez. Gestern um die Mittagszeit rißz das Drahtseil des Aufzuges in einem Wolkenkrater der Newyorker Stonestreet. Der Fahrstuhl sturzte 6 Stockwerke tief in den Keller. Von den neun Insassen wurden zwei tödlich verletzt. Arbeiterbewegung. * Darmstadt, 22. Dez. Die Strafkammer beschaf tigte sich gestern mit den anläßlich des Trausport arbeiterstreiks am 22. September ds. Is. hier verübten Ausschreitungen. Gegen zehn Beteiligte war Anklage auf Grund des§ 125,1 des Strafgesetzbuches erhoben worden. Die Verhandlung dauerte den ganzen Tag. Das Urteil lautete gegen drei Angeklagte auf 3 Monate, gegen drei auf 4, gegen einen auf 6, gegen einen auf 7 und gegen einen, dem mildernde Umstände nicht zu erkannt wurden, auf 10 Monate Gesängnis. * Dundee, 22. Dez. Hier ist es wieder zu Ausschreitungen Streikender gekommen. Mehrere hundert Mann grissen zwei Kohlenwagen an, die von Schutzleuten eskortiert wurden. Die Schutzleute trieben die Menge mit ihren Stöcken zurück, während diese sie mit Kohlen bewarf. Schließlich wurden die Ausständigen zerstreut. Loudon, 21. Dez. Auf der heutigen Tagung des Bergarbeiter verban des wurde beschlossen, eine Abstimmung über eine allgemeine Arbeitseinstellung wegen der Forderung eines Mindestlohnen für albe Arbeiter unter Tage, auch der jugendlichen, stattfinden zu lassen. Die Abstimmung soll am 10. Jannar nächsten Jahres beginnen. Schtffahrts=Angelegenheiten. D.=Ruhrort, 22. Dez. Schiffsbewegung im Ruhrorter Hasen am 21. Dez. Angemeldet 74 Schiffe leer, 3 Schiffe beladen mit 2731 k Eisenerz. 2 Schisse beladen mit 347 4 Getreide, 1 Schiff bela en mit 731 k Holz, 4 Schisse beladen mit 921 t andern Gütern. Abgemeldet 8 Schisse leer, 82 Schifse beladen mit 40136½ k Steinkohlen, 6 Schiffe beladen mit 2608 k Eisen und Eisenwaren, 3 Schisse beladen mit 497½ t andern Gütern. Insgesamt 183 Schiffe. Wasserstands=Nachrichten am 22. Dezember 1911. 8 Uhr vormittags. Einem Teil der heutigen Nummer liegt eine Beilage der Firma D. Nünninghoff in Homberg a. Nh. bei. Einem Teil der heutigen Rummer liegt eine Beilage der Firma P. Haukamp in Homberg a. Rh. bei. vierzu das Illustrierte Unterhaltungsblatt Nr. 96. „„Ssasaksessa, T * 5 OTOSSEr in " PrürtrOrT. „*„„„„„ Fauf dem Neumarkt. *„„„* Samstag Nachmiltag: „„„„„„„* Per vons bis 10 Um Cr. * S Planos direkt ab Fabrik Brstklasiges mit goldenen Medaillen prämiertes Fabrikat liefern wir auch gegen Raten von monatlich 20 Mark kranko sur Probe. Jahresverhauf weit üb. 1000 Planes, Flägel und Marmoniums. Unsere Erfndung Resenanzbeden m. Klangsteg D. R. G. M. Nr. 458 448 erböht Dauerhattigteit und Klangechönheit der Klaviere. Kataloge gratu. Roth& Junius lagen i. W. 82. 2. Fabrik: Bertin S. 42. 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Das unruhige erste Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts hatte mit dem Jahre 1910 verhältnismäßig ruhig abgeschlossen. Die Großmächte schienen des langen Haders ihrer Tiplomaten nun endlich müde und wandten sich mehr und mehr ihren häuslichen Angelegenheiten zu. Der Chronolog von 1910 mochte daraus wohl auch auf einen ruhigen Gang der Weltdinge in diesem nun zur Rüste gehenden Jahre 1911 schließen. Aber ach, die Hoffnung trog. Deutschland, Europa, die Welt haben in diesem Jahre eine Krise erlebt, die an Gesährlichteit jene von 1991,05 und 1908,09 bei weitem übertraf. Was die Welt lange beredet, lange befürchtet, aber doch nie so recht hatte glauben wollen, stand diesmal wirtlich vor der Tür: der Zusammenstoß der englischen und der deutschen Macht. Als ein Uebelwoliender, ein Hetzer war die letzten Jahre her verschrien worden, wer auf die Möglichkeit eines gewaltsamen Interessenausgleiches zwischen diesen beiden Weltmächten hinwies, wer daraus für Deutschland die praktischen Folgerungen gezogen wissen wollte oder auch schon wer überhaupt von einem Gegensatz sprach. Ungezählte brave Männer haben diesseits und jenseits der Nordsee unablässig in Wort und Schrift darzulegen, zu beweisen, über jeden Zweifel erhaben hinzustellen versucht, daß England und Deutschland niemals und nirgends sich im Wege zu siehen brauchen. Und doch haben uns nun diesmal die verantwortlichen Staatsmänner selbst auf beiden Seiten mit kühlen, nüchternen Worten erzählen müssen, daß um Haaresbreite zu einem gewaltigen Ausbruch gelommen wäre, was das erste Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts an Mißverstandnis, Uebelwollen, Eisersucht und Mißtrauen zwischen beiden Mächten ausgeturmt hat. Es gehört ein reichliches Maß von politischer Harmlosigkeit dazu, zu glauben, daß es nur der Menschen, namentlich der Federmenschen Niedertracht und Bosheit dahin gebracht habe. Wo zwei Völker zum Streite rüsten, der die Welt erschüttern würde, müssen ernsthaftere und tieferliegende Ursachen im Spiel sein. Aus dem alten Jahr war an aluten internationalen Unstimmigkeiten, soweit Deutschland in Betracht kam, eigentlich nur die Agadirfrage übernommen worden, die freilich eine ganz andere war als die, welche in der Mitte des Jahres sich austat und zum Kernpuntt des deutsch=englischen Streites wurde. Die Franzosen zogen indessen ihre Schifse bald zurück, und es schien alles gut und schön. Wir in Deutschland waren besonders guter Laune, da uns die Potsdamer Begegnung des Jaren und unseres Kaisers eine weniger von Sorgen umlagerte Zukunft zu verheißen schien. Der Reichskanzler hatte, auch noch im alten Jahre, vor dem Reichstag als das Ergebnis jener Begegnung sestgestellt, daß beide Regierungen sich in keinerlei Kombination einlassen wollten, die eine aggressive Spitze gegen den andern Tei! habenkönnte.“ Das haute zwar nicht in Frankreich. aber in England eine wesentlich freundlichere Tonart der Presse Deutschland gegenüber zur Folge. Der deutsch=englische Horizont begann zusehends sich auszuhellen. Von des deutschen Kronprinzen Fahri durch Indien wurde dem englischen Volke allerhand berichtet, was seinem Sportgeist gesiel und von ihm mit der Raivität, die iym in so hohem Maße eigen ist, auf das politische Gebiet übertragen. Im Mai glaubte der Kaiser, als er zur Enthüllung des Denkmals der Konigin Vittoria, seiner Großmutter, einen samiliären Besuch in BuckinghamPalace machte, wohl schon einige Früchte des Stimmungsumschwunges pflücken zu können. Auch in England bemühte man sich, ihm Mut zu machen, in einer Weise freilich, die für den genauen Beobachter noch etwas Gezwungenes an sich hatte. Da plötzlich machte die deutsche Politik am 1. Juli eine sehr lebhafte Bewegung. Sie hatte dem Vorgehen der Franzosen in Marokko bisher in aller Ruhe zugesehen und nur gelegentlich offiziös bemerken lassen, daß eine Verletzung der Algeciras=Akte durch Frankreich, wenn sie vorkame, auch Deutschland die Aktionsfreiheit wiedergäbe. Es kam also darauf an, wann und ob die deutsche Regierung eine Verletzung der Algeciras=Akte für gegeben erachtete. Da diese Frage als Tatfrage sehr schwer einwandfrei für die Beteiligien und die Zuschauer zu beantworten war, mußte sie wesentlich zu einer Frage der politischen Opportunität werden. Warum nun die Reichsregierung Ende Juni die Gesamtlage für besonders geeignet hielt, um die Marokkofrage zwischen Deutschland und Frankreich wieder aufzurollen, das haben wir bis heute trotz vieler Verhandlungen im Reichstag nicht erfahren. Die Vermutung freilich liegt nicht fern, daß Eindrücke, die man in den Londoner Maitagen empfangen hatte, den Irrtum erzeugt hatten, es werde diesmal England Frankreich nicht allzu energisch unterstützen. Das würde sa zu dem schwersten Manko unserer heutigen auswärtigen Politik, zu ihrer sehr mangelhaften Fähigkeit, Stimmungen im fremden und im eigenen Lande richtig einzuschätzen, passen. Auf die Enthüllung der geheimsten Ursachen des berüchtigten„Panthersprunges nach Agadir“ müssen wir so wohl noch länger warten, vielleicht ein Menschenalter, bis einmal die Memoiren der Wissenden aus dieser Zeit erscheinen. Auch warum ein so drastisches Mittel, die Entsendung eines Kriegsschifses, gewählt wurde, um— Verhandlungen in Gang zu bringen, wird einstweilen Geheimnis bleiben. Die Erllärungen, die wir darüber börten, sind ja nur für ganz harmlose Leute berechnet. Wie dem aber auch sei: die Folgen dieser Aktion stehen ganz klar vor uns. Als die englischen Staatsmanager sahen, daß Deutschlands Artigkeit nicht lange dauerte, daß es vielmehr wieder sich zu rühren begann und nun gar wahrhaftig auch Absichten auf ein Stück Seeküste zu haben sich erdreistete, zwar nicht in Marokko— das wußte Sir Edward Greyzu jeder Stunde des ganzen Handels trotz allem Getue— besser als wir deutschen Staatsbürger—, aber in Zentralafrika, da wutzten sie auch, was zu tun war. Frankreich mußte mit allen Mitteln unterstützt werden. Selbst vor einem Kriege durfte nicht zurückgeschreckt werden. Wie es mit der deutschen Flotte, mit den deutschen Küstenbefestigungen stand, das wußte die britische Admiralität ebensalls besser als der deutsche Bürger. Nach den Ergebnissen des letzten Spionageprozesses in Leipzig muß die Heuchelei, als ob die Engländer zeitweise insolge deutscher Tücke nicht wußten, wo unsere Schlachtflotte oder auch nur das letzte Torpedoboot sei, doppelt widerwärtig anmuten. Herr Lloyd George schlug dann zuerst auf den Tisch. Und Herr Asqulth bedeutete uns, was England einen Krieg nicht wert sei und was man uns allensalls zugesiehen wolle: einige Landstrecken im französischen Kongogebiete. Die haven wir nun, die Franzosen schelten noch hinter der Gabe drein, die Engländer fragen erstaunt, wo sie uns denn in den Weg getreten seien, da sie uns doch diese Erwerbung zukommen ließen. Dazu haben wir zuletzt noch durch Herrn de Selves die Bestätigung der baugen Ahnung erhalten, daß die Landsetzen, die man mit dem klangvollen Namen Neu=Kamerun belegt hat, der tümmerliche Rest sind, der von einem großen und weitsichtigen Plan übriggeblieben ist. Ein großes zentralasrikanisches Reich zu schassen, vom Tschadsce bis Oransegluß, allen deutschen Besitz in Afrika zusammenzulegen zu einem großen Ganzen, das den Imperien der Briten und Franzosen im schwarzen Erdteil sich an die Seite hätte siellen können, das wäre wohl Togo und, wenns nicht anders ginge, sogar noch mehr wert gewesen. Aber es hat nicht sollen sein. Die Kraft zur Durchführung fehlte. Wir sind nun einmal zu spät gekommen bei der Verteilung der Welt und daß wir dies Versäumnis nicht wieder einholen, darüber wacht England, auch wenn wir nur mit Frankreich ein Geschäft machen wollen. So ist das Fazit, daß die Agadirpolitik eine Besserung unserer Stellung in der Welt nicht gebracht hat. Und wir fürchten, daß wir die letzten Folgen erst noch zu verspüren haben werden. Aus Agadir entsprang— das zu leugnen, wäre mehr als töricht— Tripolis. Gewiß: gewollt hat man das in der Wilhelmstraße nicht. Aber ob mans wollte oder nicht: der Kriegsteusel ist nun los, und alles Reden bannt ihn nicht. Je länger er aber los ist, desto dringlicher ist die Gefahr, daß noch mehr Teusel, die bisher gebunden waren, sichlosreißen und das Diplomatengärtchen in greuliche Unordnung bringen. Der Dardanellenteusel riß kürzlich schon kräftig an seinen Keiten. Und all die vielen Balkanteufel sind des Ruses von Beelzebub gewärtig. Dabei ist schwierig zu entdecken, wie die Abräumung dieser internationalen Gefahren uns nützlicher gestaltet werden könnte, als der jetzige Zustand der Dinge. Wir sind überall gerade so weit beteiligt, daß man mit einigem Anschein von Recht von allen Seiten her die üble Laune auf uns abladen kann. Aber wir haben uns früher nicht so stark interessiert, daß wir nun wagen könnten, ein entscheidendesWort mitzusprechen. Alles, was wir für uns schließlich erhossen können, ist, daß uns die Italiener auch diesmal noch nicht das Dreibundspapier zerrissen über die Alpen herüberwersen, sondern sich dazu herbeilassen, abermals ein paar Jahre unsere Bundesgenossen— aber in Anführungszeichen— zu heißen. Ob wir auch die Türken endgültig in die Hände der uns seindlichen Koalition sallen lassen müssen, steht noch dahin. Provinz und Nachbargebiete. * Mülheim(Ruhr), 21. Dez.[Verwaltungsgebäude.] Hier läuft das Gerücht um, daß die Firma Stinnes beabsichtigt, an der Schollenstraße ein großes Verwaltungsgebaude zu errichten. Die Friedrich Wilhelmshütte, in deren Aufsichtsrat Stinnes ist, hat einen ungeheuren Aufschwung in den letzten Jahren gehabt. Außerdem besitzt die Friedrich Wilhelmshütte jetzt 6 Gießereien, ebenso werden in nächster Zeit eine neue Kokerei und der 4. Hochofen gebaut, sowie ein großes Stahlwerk geplant. Wenn man dieses alles in Betracht zieht, wird man dem Gerücht wohl Glauven schenken. * Essen(Ruhr), 21. Dez.[Maul= und Klauenseuche.] Am gestrigen Tage ist nach Mitteilung des Gesundheitsamtes die Maul= und Klauenseuche auf dem hiesigen Viebhof ausgebrochen. * Kalscheuren bei Koln, 21. Dez.[Totausgesunden.] Gestern wurde unweit der hiesigen Station ein Mann im Alter von ungesähr 45 Jahren tot auf den Gleisen ausgesunden. Der Tote war schrecklich ver stümmelt. Man sand bei demselben eine Bescheinigung einer Stempelfirma auf den Namen Josef Spanier. Rä heres konnte noch nicht sestgestellt werden. Ob Verbreuen oder Unglücksfall vorliegt, wird die eingeleiiete Untersuchung ergeben. Hagen i. 28., 20. Dez.[Abgesaßte Nahrungsmittelsälscher.] Von der hiesigen Nahrungsmittelpolizei wurden in vielen hiesigen Geschästen, wie in solchen in Haspe, Hohenlimburg und Lethmate etwa 7Zentner Wurst beschlagnahmt, die der Händler Wilhelm Reinhardt aus der Adolfstraße hier als aus reinem Rind= und Schweinefleisch hergestellte Wurst in den Handel brachte und zu konturrenzlosen Preisen bei Händlern, Metzgern und Privatleuten absetzte, die aber zu nicht geringem Teile eine Beimischung von Pferdefleisch enthielt Die delikate Ware bezog R. aus Berlin. Hofsentlich wird ihm jetzt das Geschäft brachgelegt. * Zolingen, 21. Dez.[Wieder Wasservorrat.] Der Inhalt der Solinger Talsperre, welche im Sengbachtale liegt, weist einen Wasserstand von 1 Million Kubikmeter auf. Der Inhalt war anfangs Herbst auf 500 000 Kubikmeter gesallen. In den Vorjahren saßte die Talsperre gewöhnlich 3 125 000 Kubikmeter. * Mengede, 21. Dez.[Achtzehn Bergleute in Lebensgesahr.] Gestern vormittag schwebten bei der Einfahrt achtzehn Bergarbeiter in großer Lebensgesahr. Der Förderkorb blieb bei der Seilfahrt plötzlich im Schachte dängen, während sich das Seil noch ca. 60 Meter abwickelte. Rur einem Zusall ist es zu verdanlen, daß der Korb nicht herabgestürzt ist. In diesem Falle wäre ein schreckliches Unglück laum vermeidbar gewesen. * Vertrich, 21. Dez.[Erschossek] In der Nähe von Bad Vertrich ereignete sich vorgestern bei einem Jagdvergnügen ein trauriger Unglücksfall. Ein Weingutsbesitzer, ein guter Weidgenosse, hatte auf eine Schnepse angelegt und geseuert. Im selben Augenblick ertönte ein herzzerreißender Schrei. Als man der Richtung, aus der der Ruf ertönt war, nachging, sah man einen Treiber in seinem Blute liegen. Die Kugel hatte Nr. 597.— 38. ihr Ziel versehlt und den Treiber in die Brust getrossen. Der Verletzte verschied nach wenigen Augenblicken. Keiner der Jagdbeteiligten hatte Abnung von der Anwesenheit des Getöteten. Der Tote stand im Alter von 24 Jahren. * Hohenlimburg, 21. Dez.[Verbrüht.] In einem unbewachten Augenblick stürzte das siebenjährige Söhnchen der Familie Hanselmann in einen Kessel kochenden Wassers. Es trug schwere Verbrühungen davon. * Altena, 21. Dez.[Vom Schnellzuge ersaßt.] In dem Eisenbahntunnel zwischen Nachrodt und Einsal auf der Strecke Siegen—Hagen, wo augenblicklich Reparaturarbeiten ausgeführt werden, wurde gestern ein Arbeiter von einem Schnellzuge erfaßt und auf der Stelle getötet 8 Rhendt, 21. Dez.[Vollständig zerdrückt] Im Rbeooter Kabelwerk war man gestern mittag mit dem Aufstellen einer neuen Maschine beschäftigt. Plötzlich stürzte diese um. Mit Ausnahme des die Arbeit leitenden Schlossermeisters gelang es sämtlichen Arbeitern, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Der Mann wurde unter der Maschine begraben und buchstäblich zerdrückt. * Hünshoven bei Odenkirchen, 21. Dez.[Ueberjahren.] Als gestern ein Automobil in schnellem Tempo einen Wagen überholen wollte, fuhr es einem dem Wagen ausweichenden Radfahrer gegen das Rad. Der Radfahrer wurde eine Strecke weit mitgeschleift, bis es endlich dem Chaufseur gelang, den Kraftwagen zumHalten zu bringen. Als man den Radsahrer unter demKraftwagen hervorzug, mußte man leider feststellen, daß er bereits seinen schweren Verletzungen erlegen war. Die eingeleitete Untersuchung wird ergeben, wem die Schuld an dem Unsall beizumessen ist. * Vom Weihnachtswetter. Tief verschneite Fluren, glitzernder Rauhreif, Flüsse und Bache im Eise erstarrt— so sieht uralte Ueberlieserung, so schildern Dichter und Kunstler das weihnachtliche gen. Aber Volisglaube und Tradition, Sympolik und zunsterische Aussagsung degen sich nicht immer mit der Wirtlichteit, und wenn wir von zenen unendlich oft dargeneuten Winierbildern mit der durch die Dämmerung teuchtenden, weihnachtlich erheutten Dorstirche den Blick auf die tatsächlichen Veryältnisse richten, so müssen wir uns eingesiehen, daß die schone Vorstellung von der in schneeigem Weiß erstrahlenden weihnachtlichen Landschaft meist nichts ist als eine fromme Selbsttauschung. Was der Mensch mit den Gebilden seiner dichterisch beschwingten Phantase verklärt, das zerstören die Elemente in ihrer harten, realen Wirtlichkeit. Denn in der Meyrzapl der deutschen Gaue bildet ein Weihnachtssest mit Schlittengeläut und mit den Freuden des Eislauses dienusnahme, und viel häusiger als klirrender Frost und tiefer Schnee sind an diesem schönsten Feste graue Nevelschwaden, trister Regen und linde Lüfte.„Grüne Weihnachten, weiße Ostern“ ist ein auf tressender Naturbeobachtung beruhender Volksausspruch, und wir wissen alle aus unserer Erinnerung, wie oft sich dieses Wort bewahrheitet. Wohl haben wir in den letzten Jahren auch Weihnachtstage erlebt, die an Winterlichkeit nichts zu wunschen übrig ließen; aber viel häufiger war das Gegenteil, und zwar nicht nur in den milden westlichen Strichen unseres Vaterlandes, sondern auch weit oden im Norden und Osten, wo Frost und Schnee sich selbst in milden Wintern noch oft und ausdauernd genug einsiellen, der Fall. Allerdings erscheint es uns in der Erinnerung an unsere Jugendtage oft, als sei es dazumal anders gewesen, als habe es in jenen Jahren, da die Großen von heute noch Kinder waren, zu Weihnachten niemals an Schnee und Eis gesehlt. Aber auch das ist eine Selbsttäuschung, und die Witterungsgeschichte beweist uns, daß nicht nur seit Jahrzehnten, daß seit Jahrhunderten unser Klima sich gleich geblieben und stets so wechselvoll gewesen ist, wie in unseren Tagen. Auch aus jenen fernen Epochen, in denen es eine meteorologische Wissenschaft noch nicht gab, und in denen nur die Chroniken zurAufzeichnung besonderer Begebenheiten dienten, liegen uns * Der große Coup. Kriminal=Roman von H. Scharsenort. (26. Fortsetzung.) Der Engländer schwieg; er hatte seinen Kopf tief auf die Brust gesenkt, und so konnte man nicht sehen, weichen Eindruck die Worte des Schwurgerichtspranidenten auf ihn hervorbrachten. Nur so viel war zu bemerlen, daß seine Gesichtssarbe fahler geworden war. „Dottor Wood“, fuhr der Richter fort,„heben Sie Ihr Gesicht, sehen Sie Mister Stanton, Ihrem Schwiegervater, ins Auge und antworten Sie auf meine Frage: Ist es die Angetlagte gewesen, die Sie aus einem braven, pflichttreuen Mann in einen Abenteurer und Verbrecher verwandelt hat!“ Der Englander hob langsam, zögernd sein Haupt. Mr. Stanton hatte sich ganz zu iym herumgedreht und richtete seine beschwörenden Blicke, die von den aufsteigenden Tränen verdunkelt wurden, auf den Angeklagten. „Sage die Wahrheit, Reginald!“ sprach er auf Englisch.„Mary wird Dir verzeihen.“ In dem marmorblassen Gesicht des Angeredeten zuckte und vibrierte es; seine Augen flirrten ruhelos; endlich lam die Antwort schwer, mit einem inneren Ruck herauf: „Ja!“. Ein Blitz des Triumphes leuchtete in den Augen des Staatsanwattes auf und auch in den Mienen des Präsidenten zeigte sich ein Ausdruck der Befriedigung. DieAufregung des Publikums machte sich in lautem, heftigem Geflüster Lust. Die stärkiste Wirtung aber übte dieses Geständnis offenbar auf die Mitangeklagte aus. Sie sprang wütend auf und rief auf englisch ein zorniges, verachtliches:„Das ist insam!“ zu Dr. Wood hin, der wie unter einem Peitschenhieb zusammenzuckte. Der Schwurgerichtspräsident winkte dem Wachmann, der neben der Polin saß. Der Beamte hatte bereits ihren Arm ergriffen, an dem er sie auf ihren Platz niederg „Sie haben zu schweigen!“ herrschte der Vorsitzende die Angeklagte an.„Bei dem geringsten weiteren Wort lasse ich Sie hinausführen und wir verhandeln ohne Siel Lassen Sie sich nicht abhalten, uns endlich die Wahrbeit zu sagen, Loktor Wood! Sie empfehlen sich damit der Milde der Herren Geschworenen und des Richterkollegiums. Erzählen Sie, wie und wo Sie die Angeklagte kennen gelernt haben!“ „Sie kam eines Tages zu mir in die Sp.echstunde. Sie leide an Beklemmungen, auf der Brust empfinde sie einen Druck, der sie besonders in Momenten seclischer Bewegung übersalle. Ich ließ sie ihren Oberkorper entkleiden, damit ich sie untersuchen könne. Als ich sie so unmittelbar vor mir sah in ihrer blendenden Schönheit ihrem marmorweißen, in duftige Spitzen verbüllten Körver, zitterte mir die Hand, in der ich das Stethoskop hielt. Sie lächelte. Ich, dem doch solch eine Situation nichts neues war, hatte das Gefühl, als müsse ich fliehen. Nun, Doktor. sagte sie zu mir, immerfort lächelnd, fürchten Sie sich? Ich nahm alle meine Selbstbeberrschung zusammen und beugte mich zu ihr hinad, die auf einem Sessel saß, legte das Hörrohr an und horchte. Aber ich alaube, es waren nur die Schlage meines eigenen Herzeus, das in rasendem Takt ging, was ich hörte. Da fuhlte ich plotzlich ihre Arme um meinen Hals und“— der Sprechende atmete tief—.und eine suße, verfuhrerische Stimme tonte in mein Ohr: Du großer, narter, schoner Mann, ich liebe Lich.“ Wie eine Furie sprang die Polin wieder empor. Ihre schonen Gesichtszuge waren verzerrt, ihre Augen spruhten voll Wut.„Das ist nicht wahr! Das ist gelogen! O pfut, pfui!“ stieß sie zornig hervor. „Fuhren Sie sie hinaus!“ rief der Präsident. Zwei der Wachmanner saßten die sich heitig Sträuvende an den Armen und zogen sie hinaus, die in einem sort schrie:„Er lugt! Der Gentleman! O pful!“ „Erzahlen Sie weiter!“ gevot der Vorsttzende. Den Englander aber sahten der aufregende Vorsall, der Zorn, die Verachtung, die die Polin iym entgegengeschleudert hatte, ernuchtert zu haben. Er schwieg und saß in sich getehrt und nur das heftigenagen seiner Zähne an der Unterlippe verriet seine innere Bewegung. „Nun, warum spreihen Sie nichtf“ fragte der Richter. „Ich habe nichts mehr zu sagen,“ erwiderte Dr. Wood. „Las übrige können Sie sich denten.“ „Das heißt: Sie waren ihr von da ab verfallen!“ „Ich hatte keine Ruhe, keinen Frieden, keine Freude ohne sie,“ drangte es sich dem Engländer über die Lippen und es schien, als folge er mehr dem inneren Bedurfnis, vor dem Vater seiner Frau eine Erklärung seines Verhaltens abzugeben, als dem Gebot des Prasidenten.„Ich hatte nur den einen Gedanken, sie zu sehen: ich lebte nur in dem Gesühl für sie, das mich taub machte gegen die Stimme des Gewissens. Sie hatte Gluten in mir entzündet, die nur sie loschen konnte,— die mir allen Sinn jur Ehre und Rechtschaffenheit, alle Liebe zu meiner Frau, zu meinen Kindern aus der Seele brannten. So folgte ich ihr von Stadt zu Stadt, von Land zu Land. Um mir die Mittel zur Reise ins Ausland zu verschaffen, sälschte ich den Wechsel auf den Namen meines Schwiegervaters.“ „Als Sie verhaftet wurden,“ griff der Staatsanwalt ein,„haben Sie nur noch einige vierzig Kronen besessen. Deshalb ist der Verdacht begründet, daß Sie an dem Morde teilgenommen haben um sich in den Besitz desGeldes zu bringen, das, wie Sie wahrscheinlich durch Ihre Mitschuldige erfahren hatten, Graf Wahrenberg dem Bruder Ihrer Geliebten bringen wollte.“ „Ich wußte nichts davon,“ erklärte Dr. Wood, und ich habe nichte damit zu schafsen. Geld stand mir zur Versugung. Sie hätte mir gegeben, soviel ich brauchte.“ „Die Madalinskik: „Ja.“ „Hatte sie Ihnen denn schon früher ausgeholsen!“ „Ja.“ „Aber wie erklären Sie das, daß sich das dem Toten geraubte Geld und der Dolch Lemonniers in Ihrem Zimmer besand?“ „Ich kann es nicht erklären.“ „Meinen Sie, daß Ihre Geliebte es heimlich in Ihr Zimmer gebracht und es dort ohne Ihr Wissen versieckt bate f: „Ich weiß es nicht.“ „Wie kam es.“ fragte der Vorsitzende,„das die MaSahens so enun a. i e e e. ärztliche Hülfe nötig zu haben glaubte?“ „Sie brauchte keine ärztliche Hulse.“ „Ah! Es war also nur ein Vorwand!“ „Ja. So hat sie mir gesagt. Sie habe mich zufällig gesehen, als ich in meinem Cab von einer täglichen Besuchstour zurückkehrte. Sie sei gerade mit ihrem Mann vor meinem Hause vorübergegangen und habe mich aussteigen und in das Haus gehen jehen. Sie habe mein Schild an der Haustür gelesen und aus den Worten, die ich dem Kutscher zugerusen, entnommen, wer ich sei.“ „Und dann hat sie Sie ausgesucht, um Ihre Bekanntschaft zu machen!“ „So sagte sie mir. Als sie mich gesehen, habe sie plötzlich den unwidersiehlichen Wunsch empfunden, mich kennen zu lernen.“ „Und da sie wahrscheinlich nicht gewöhnt war.“ fügte der Vorsitzende sarkastisch hinzu, wahrend ein Flüstern und Lächeln durch das Publikum ging,„sich einen solchen Wunsch zu versagen, so kam sie einsach zu Ihnen.“ Der Verteidiger der Madalinski, der diese Fragen und Antworten mit Zeichen der Ungeduld und des Mißbehagens begleitet hatte, erhob sich. „Ich möchte den Herrn Präsidenten ersuchen, nicht weiter in Abwesenheit meiner Mandantin zu verhandein.“ Der Vorsitzende winkte dem an der Tür stehenden Gerichtsdiener. „Aufen Sie die Angeklagte herein!“ Als die Polin mit ihren beiden Begleitern wieder im Saal erschienen war und ihren Platz eingenommen hatte, wurde ihr zunächst der Inhalt der in ihrer Abwesenheit gewechselten Fragen und Antworten mitgetellt. Sie hörte schweigend, mit verachtungsvoll zusammengeknissenen Lippen den Bericht an, ohne anders als durch wiederholtes Achselzucken darauf zu erwidern... * Der nächste Tag war ein Sonntag. Am Montag vormittag war der Andrang des Publikums ein noch stärkerer, als am ersten Verhandlungstag. Die Zeitungsberichte hatten das Interesse des Publikums an dem sensationellen Prozeß noch erheblich gesteigert. Besonders gespannt war man auf das Ergebnis der an die Behörde in Warschau gerichteten Anfragen und auf die Aussage der ebemaligen Amme der Angeklagten, der Frau Annuschka Chlopek, die als Zeugin geladen worden war. Der Kampf um den Eintritt in den Schwurgerichtssaal für die verhältnismaßig kleine Anzahl von Personen, die außer den begünftigten Karteninhabern zugelassen werden konnte, nahm zum Teil erbitterte Formen an, so daß die Gerichtsdiener und die Wachmänner die ganze Autorität ihrer Beamteneigenschaft ausbieten mußten, um gröbere Tätlichkeiten zu verhüten. „Ich habe zunächst mitzuteilen.“ begann der Präsident nach Eröffnung der Sitzung.„daß einige Briese eingelaufen sind, die für unsere Verhandlung von Bedeutung sein dürften und die ich zur Verlesung bringen werde. Die Polizeibehörde in Warschau hat kurz telegraphisch mitgeteilt, daß die ihr übersandten Bässe echt und ordnungsmäßig ausgestellt sind. Außerdem hat site uns Ramen und Adresse des Hausbesigers mitgeteilt. bei dam die Geschwider Madalinssl zuletzt gewohnt Vo, Augstantg wann und die schenst uit dinen Bruder aus Warschau abgereist, um nach Amerika auszuwandern*“ „Das habe ich schon angegeben,“ antwortete die Polin prompt,„im Monat April des Jahres 1901.“ Der Richter sah auf die Depesche, die er in seiner Nechten hielt, und nickte. „Das ist richtig! Und wie heißt die Straße und der Name des Mannes, in dessen Hause Sie in Watschau gewohnt haben?“ Die Angeklagte legte ihren Zeigesinger auf die trausgezogene Stirn und schien angelegentlich nachzudenken. „Es war in der Nikolausstraße,“ erwiderte sie.„Auf die Rummer kann ich mich nicht mehr besinnen.“ „Und der Name des Hausbesitzers?“ „Ist mir gänzlich entfallen.“ „Der Mann heißt Tertschikow,“ teilte der Vorsizende mit „Ich beantrage, Herrn Tertschikow als Zeugen zu laden,“ warf der Staatsanwalt ein. „Die Entscheidung über den Antrag behält sich das Gericht vor. Gehen wir weiter! Auf die am Sonnabendnachmittag abgesandte telegraphische Ladung der Frau Annuschka Chlopek ist eine Antwort eingelausen. Das Schreiben ist Deutsch geschrieben, wahrscheinlich vom Lehrer des Ortes, nur die Unterschrift“— der Sprechende hob das Schreiben empor und lächelte—, „die Unterschrift der ehemaligen Amme Aniela Madalinskis scheint echt. Der Brief lautet: „Ich, die Endesunterzeichnete, bin leider an Rheumatismus erkrankt, so daß ich nicht reisen und der gerichtlichen Vorladung nicht Folge leisten kann. Meiner lieben guten Aniela Madalinski erinnere ich mich sehr oft und sehr gern. Sie war ein bescheidenes, artiges Kind und eine sitsame Jungfrau. Daß sie se in ihrem Leben etwas Böses getan, glaube ich nicht. Es ist sehr schade, daß ich nicht reisen und sie nicht wiedersehen kann. Ich schicke ihr meine schönsten Grüße und Küsse in alter Liebe“— die Polin auf der Anklagebank drückte ihr seines, spitzenbesetztes Taschentuch an die Augen, während der Lesende sortfuhr—„und wünsche ihr Heil und Segen. Anbei lege ich für den hohen Gerichtshof ein Bild meines lieben Pflegekindes bei, das sie mir gegeben hat, als sie von mir Abschied nahm und mit ihrem Bruder nach Warschau verzog. Damals war sie siebzehn und ein haldes Jahr alt. Es wird immer mit Liebe und Treue an sie denken Annuschka Chlopek.“ Der Vorsitzende reichte die Photographie, die er dem Couvert entnommen hatte, dem Staatsanwalt, der sie angelegentlich betrachtete. Als er seinen Blick auf die Angeklagte richtete, hatte sie ihren Schleier über das Anilig gezogen. „Enthüllen Sie doch Ihr Gesicht!“ rief ihr der Vorsigende zu.„Das sieht sa doch se aus, als ob Sie sich vor dem Bergleich mit der Photographie fürchteten.“ (Fortsetzung folgt.) 3 mehr oder weniger verbürgte Nachrichten vor, die uns erkennen lassen, daß es schon vor 500, ja vor 1000 Jahren nicht anders gewesen ist als heute. Diese alten Chroniken erzählen uns von Jahren, deren Winter so mild war, daß man sich zur Zeit der Wintersonnenwende in den Frühling versetzt glaubte. Aufzeichnungen, die wir begreisen, wenn wir uns erinnern, daß erst in allervenester Zeit Weihnachtstage vorgekommen sind, die wärmer waren als kurz vorher die Tage des Pfingstsestes. Aber in bezug auf meteorologische Erinnerungen pflegt das Gedächtnis des Menschen recht kurz zu sein und leicht Verwechselungen anzustellen, so daß es ganz gut ist, wenn man an Hand der meteorologischen Aufzeichnungen solche Beispiele zifsernmäßig zusammenträgt. So gehört: z. B. erst vor zwei Jahren, in den Weihnachtstagen von 1909, die damals herrschende Temperatur zur der höchsten, die je zur Zeit der Wintersonnenwende in Deutschland beobachtet worden war. Wenige Tage vor dem Fest hatten zahlreiche Orte in der westlichen Hälfte Deutschlands 10—13 Grad Wärme; die durchschnittlichen Tagestemperaturen, die normalerweise dort um den Gefrierpunkt herum liegen, stiegen bis auf 10 Grad Wärme, und nur in den Jahren 1852 und 1857 war es zu Weihnachten in der neueren Zeit ebenso warm oder noch um eine Kleinigkeit wärmer. Dagegen nimmt sich die Witterung, die zwei Jahre früher zu Pfingsten geherrscht hatte, geradezu grotesk aus. War doch am Pfingstmontag des Jahres 1907, der auf den 20. Mai fiel, bei unerhört rauhem und regnerischem Wetter die mittlere Temperatur in ganz West= und Mitteldeutschland bis auf etwa 7½ Grad gesunken, so daß es also in jenem Jahre zu Psingsten erheblich kälter war als zwei Jahre später zu Weihnachten. Kalte Weihnachten hat es in den letzten 20 Jahren überhaupt nur zwei= oder dreimal gegeben; am strengsten während der letzten beiden Meuschenalter war der Winter zu Weihnachten des Jahres 1876 mit Tagestemperaturen von 13 bis 18 Grad Kälte. Ungemein strenge Kälte zu Weihnachten gab es natürlich gelegentlich auch in früheren Jahrhunderten, so in dem berüchAigten Winter 1739/40, der vom Oktober bis in den Mai hinein dauerte, und in dem schon zu Weihnachten alle Ströme zugefroren waren. Aehnliches wird aus dem Winter 1607/08 berichtet, der vielleicht der kälteste des ganzen Jahrtausends war. Grimmen Frost von monatelanger Dauer gab es ferner in den Wintern 1407/08, 927/28, und 763/64. Der letztere soll der kälteste Winter gewesen sein, den Europa in historischer Zeit durchgemacht hat. Unendlich zahlreicher sind allerdings die Aufzeichnungen über ungemein milde Weihnachtstage. Im Jahre 1182 schlugen zu Weibnachten die Bäume aus und trugen Anfang Februar bereits Früchte. Im Winter von 1289 auf 1290 sollen um Weihnachten die Bäume geblüht haben und die Mädchen mit frischen Feldblumen geschmückt zur Kirche gekommen sein. Daß es in demselben Jahrhundert, zu Weihnachten 1229, bereits Veilchen gegeben habe, will daneben schon laum mehr etwas besagen. Noch wärmer soll es 1420 gewesen sein, in welchem Jahre Flur und Hain zu Weihnachten in vollem Frühlingsschmucke gestanden haben. In den Jahren 1416, 1478 und 1497 blühten die Bäume in der Adventszett, und auch 1586 standen Baum und Strauch um das Weihnachtsfest in frühlingsfrischem Blütenschmuck. In neuerer Zeit war der Winter 1755/56 ungewöhnlich warm, ebenso der von 1763 zu 1764. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachten die Jahre 1811, 1815 und 1822 sehr warme Weihnachtstage. Man braucht nun diese absonderlich klingenden Berichte von frühlingswarmen Weihnachtstagen früherer Jahrhunderte nicht zu überschäpen und man darf nicht glauben, daß damals tatsächlich alle klimatischen Gesetze auf den Kopf gestellt gewesen feien. Denn die Aufzeichnungen in den alten Chroniken beziehen sich natürlich immer nur auf enger begrenzte Gebiete, und man war im Mittelalter leichter als heute geneigt, sein enges Heimatstal für die Welt anzusehen. So mag recht wohl in besonders geschützten südlichen Strichen Deutschlands gelegentlich einmal die Baumblüte schon zu Weihnachten eingetreten sein; das beweist aber noch nicht, daß das überall der Fall gewesen ist. Es wird eben genau so gekommen sein wie heute: lesen wir doch oft genug davon, daß in dieser oder jener günstigen Lage im tiesen Winter die Bäume ausschlagen und Blüten treiben. Nur sind wir im Zeitalter der Naturwissenschaften davor bewahrt, solche abnorme Erscheinungen zu verallgemeinern. Trotzdem haben aber jene Berichte der alten Chroniken ihren Wert. Denn wenn wir ihnen auch nicht zu glauben brauchen, daß zu Weihnachten jemals ein sommerliches Klima geherrscht habe, so können wir doch aus den Berichten entnehmen, daß es in früheren Zeiten genau wie in unseren Tagen ungemein milde Winter und Weihnachtstage gegeben hat, die mit mäßig milden, normalen, gelegentlich auch mit außerordentlich strengen, just wie heute, abwechselten. vier denkbar ist: eine von den Evening News ins Leden gerusene Ausstellung von 35 000 Puppen! 35 000 Puppen! Wer kann es ermessen, der sie nicht geschaut! Puppen, Puppen ohne Ende, eine Puppenwelt! Blonde und braune, schwarze und rote, pausbäckige und blasse, aristokratische und plebesische, Puppen in herrlichen Gewändern und Puppen in ärmlichen Röcklein. Und alle diese Puppen sind von den Spenderinnen(jungen und alten) selbst gekleidet worden! In Leinwand, Kattun, in Samt und Seide, in schmucken Hütlein mit Federbüschen und in dauschigen Röcken, in zarten, fast durchsichtigen Höslein, in reizenden dunklen durchbrochenen Strümpschen und kleinwinzigen Schühlein. Ganz besonders interessant aber wird diese Ausstellung durch die Damen, welche diese Puppen eigenhändig ausstassiert haben. Sie gehören nicht allein dem Mittelstande an, sondern auch dem döchsten Adel, eine Schar von Ladies, Gräfinnen und Herzoginnen befindet sich darunter. Auch die gefeiertsten Londoner Theater= und Music Hall Stars, wie Marie Lloyd, Besta Tilly, Londons schönste Bühnenkünstlerinnen, haben sich mit schönem Fleiß und Eiser an dem Werk beteiligt und individuell gekleidete Puppen gespendet, deren nackte Gestelle allein bei jeder einen Durchschnittswert von etwa hundert Mark repräsentieren! Ja manche der Damen haben ein halbes, sogar ein ganzes Dutzend Puppen für die kleinen Kranken hergerichtet. Und nun vergegenwärtige man sich die Summe von Theater. () Dülseldorser Schausptelhaus. Am Dienstag, den 28. Dezember, sindet um 11½ Uhr vormittags eine Natinee statt, die Heiursch Heine gewidmet sein soll. Da Heine, der Mensch und Künstler, schon von so mannigsachen Seiten beleuchtet wurde, ist es anlässig, aus der Fülle seiner Dichtungen nur die schönsten herauszunehmen, die wohl immer gern gehört werden rgischer Arbeit geleistet wurde. Es hanFreade, weiche diese vielsarbenen Ueblchen Gate am Kit, 2.1 T. 7. 12g,. Hatenanlage: alermodernsen Sr a Wggg, ublngen wans um: Stils. Das Werk hat eine Länge von 5 Kilometern und Weihnachtstage anslösen werden! Eigen und amüsant wie diese Puppenschau sind auch die Besucher. Alle Altersstufen finden wir da vertreten. Die Erwachsenen freuen sich wie die Kinder, werden, von Kindern geführt, selbst wieder zu Kindern. Man kann sich kaum etwas Herzerfreuenderes vorstellen, als die zahllosen Ausruse des Entzückens über dieses oder jenes besonders herrliche Püppchen. Dann erklingt ein über das andere„Oh, how lovely!“, wie es so echt und unverfalscht, so rein und ungetrübt nur aus Kindermund hervorgehen kann. Wie unendlich rührend ist es, dieses fortwährende„Look, mother, oh, how lovely!“ Wie müssen wir lächeln über das Jauchzen der Kleinen, wenn sie eines Täschchens in den Händen einer Puppe gewahr werden, welche sein Nachthemdlein, ein„Righihle“, enthalten soll. Wahrhaftig, das Schönste an dieser Ausstellung sind nicht die 35.000 Puppen selbst, sondern— die noch zahlreicheren Kinder, welche sie staunend bewundern! * Das Rendez=vous der 35000 Weihnachtspuppen. Unser Londoner Mitarbeiter schreibt uns: Kein Fest wird mit solch aufrichtiger Inbrunst geseiert wie die schone Christmas sceason. Schon Wochen vorher rüstet sich die Riesenstadt und jeder neue Tag bringt neue Vorbereitungen großartigsten Stils. Alt und jung, reich und arm, hoch und niedrig: alles und jedes muß teilnehmen an den Festlichkeiten. Allüberall sind die Straten, besonders des Abends, von einem bunten Gedränge festlich gestimmter Menschen erfüllt. In diesen Tagen tauen auch die Herzen auf: man gedenkt mehr als je der Darbenden, und da Christmas ganz besonders die Kinderseelen mit eitel Freude erfüllen soll, gedenkt man der kleinen Kranken, die in den Spitälern das Bett hüten müssen. In ihren Gemütern einen Lichtstrahl zu entzünden, erscheint als die schönste Aufgabe der Gesunden. Um diesem Bedürfnis, das Proletarierkind aus der Enge und Bellemmung der Krankenstube wenigstens auf Stunden in den Himmel der Freude zu zaubern, verdanken wir eine Ausstellung, wie man sie hier zum ersten Male veranstaltet, und wie sie in solchen Dimensionen auch nur * Der frondierende Maharadscha. Der Mayaradscha von Baroda, der als Herrscher dieses indobritischen Basallenstaates den erblichen Titel eines Gackwar von Baroda führt, hat sich bei der Huldigungszeremonte des Durdar einer gröblichen Ehrverletzung des englischen Königsschuldig gemacht. Er erschien nicht nur im Gegensatz zu seinen prunkvoll ge tleideten und mit kostbaren Juwelen geschmückten Standesgenossen in so vernachlässigter Kleidung, als ob er eben aus dem Bett aufgestanden wäre, sondern er wandte auch, als er in der Reihe der Fürsten bei der Defilierkour am Throne vorüberschritt, dem König den Rücken, zuckte verächtlich die Achseln und brach daun beim Andlick der im Krönungsstaat prangenden Fürstenversammlung in tronisches Gelächter aus. Die Sache erregie umso größeres Aufsehen, als der Gaetwar von Baroda, der als solcher Anspruch auf den Ehrensalut von 21 Kanonenschüssen in den Ländern der beitischen Krone hat, der mächtigsten einer unter den indischen Radschas ist. Seine Hoheit Mayaradscha Gaetwar Sir Sayap Rao III., Sena Khas Khel, Sam Sher Bahadur, Farzans-=Khas===Dowlat==Inglishia, um ihm alle seine Titel zu geben, übt seit. 1881 die Herrschaftsrechte über einen Staat von 8099 Quadratmeilen mit einer Levöllerung von rund 2 Millionen Einwohnern aus. Er besigzt in seinem Kronschatz unter andern jene berühmte. aus 200 unvergleichlich schönen Diamanten zusamm.n gesetzte Halskette, die einen Wert von 40 Millionen Mark reprasentiert, und die bei der Londoner Königskrönung allgemeines Aufsehen erregte. Der temperamentvolle Herr, dessen Jahreseinkommen auf die Kleinigkeit von 2 Miltionen Loir. geschätzt wird, hat beretts bei der Londoner Krönung im Juni viel und umliebsam von sich reden gemacht. Der Gackwar hatte sich in London so köstlich und mit so unköniglichen Ungezwungenheit amüsiert, daß er seinen Aufenthalt auf drei Monate ausdehnte. In dieser Zeit hatte er auch zarte Beziehungen mit jener Frau Statham angetnüpft, deren Ehescheidungsprozeß zur Zeit das Tagesgespräch der Londoner Gesellschaft bildet. Die des Ehebruchs mit dem Gackwar von Baroda beschuldigte Dame ist von ihrem indischen Freunde bei der Gerichtsverhandlung schnöde im Stich gelassen worden. Der Maharadscha zog es vor. nachdem er Frau Statham so ergiebig kompromittiert hatte, daß der betrogene Gatte wohl oder übel die Ehescheidungsklage anstrengen mußte, sich seiner drohenden Zeugenvernehmung durch die Abreise nach der Heimat zu eniziehen und er weigerte sich unter Berufung ef seine Exterritorialität, der Vorladung als Zeuge Folge zu leisten. Die Prüfung der Frage, ob er als regierender Fürst ein Recht auf eine Ausnahmestellung hat oder als Basall der britischen Krone der Zeugenpflicht ent sprechen muß, unterliegt gegenwärtig der Entscheidung des Londoner Gerichts. Sein unerhörtes Benehmen beim Durbar entschuldigte der indische Scheinpoteniat mit seiner Unkenntnis des Zeremoniells und seiner Ner vosttät. Auf persönlichen Besehl des Königs hat er jett ein Schriftstück unterzeichnen müssen, in dem er um Enischuldigung bittet und seine Unterwerfung unter die britische Oberhoheit bestätigt. Ungeachtet dieser seigen. notgedrungenen Erklärung ist und bleibt der Gackwar zweisellos aber einer der unversöhnlichsten Feinde Eng lands, und seine Provinz Baroda, aus der sich die indischen Exaltados zumeist rekrutierten, und wo sie stets Schutz und Unterstützung fanden, muß als der Herd und der Brempunkt der revolutionänen Bewegung in Indien gelten. Industrie, Handel und Verkehr. * Stahlwerk Thyssen in Hagendingen. Aus Luxemburg wird dem„Berl. Lok.=Anz.“ geschrieben: Als vor kaum zwei Jahren Thyssen aus dem Aussichtsrate der Gelsenktrchener Bergwerks=Akt.=Ges. ausschied, und zwar, wie damals verlautete, als grundsätzlicher Gegner„userloser Erweiterungspläne“— es handelte sich damals um den beabsichtigten Bau der Adolf=EmilHütte— dachte niemand daran, daß in Jahresfrist Thossen ein ähnliches großes Werk wie die Adolf-EmilHütte in Hagendingen(Lothringen) erstehen lassen werde. Dieses Werk geht nun seiner Vollendung entgegen und es ist geradezu bewundernswert, was hier alles an rastloser und energischer Arbeit geleistet wurde.# ist 1 Kilometer breit. Es liegt an der Westseite der Bahn Luxemburg—Metz, unwett der Mosel, wo es außerdem Ländereien zum Bau einer Hasenanlage besitzt. Die Wasserzuführung zur Speisung der Werksanlagen erfolgt durch einen unterirdisch angelegten Kanal. Auch hier handelt es sich wie bei den Neu=Anlagen in Esch a. d. Alzette um die Errichtung von sechs neuen Hochösen, jedoch mit einer Tagesproduktion von je 300 To., was einer Jahreserzeugung von ca. 660000 Tonnen Roheisen gleichkommt. Direkt an die Hochösen, deren überschüssige Gase im Werke Verwertung finden, schließen sich die Roheisenmischer und das Stahlwerk an, deren Dimensionen so groß gehalten sind, daß sie die Erzeugung des ganzen Hochosenwerkes aufnehmen. Reben dem Stahlwerk liegt das Blockwalzwert nebst verschiedenen Walzenstraßen und die Gießhalle. Den Erzbedarf erhält das neue Werk einerseits durch das Bergwerk„Jacobus“, das sich ganz im Besitze von Thussen besindet, anderseits durch die Thyssensche Grube Pierrevillers, in Französisch Lothringen gelegen. Schon heute wird das Werk wegen seiner großzügigen Anlagen als eines der leistungsfähigsten Hüttenwerke des Deutschen Reiches hingestellt. * Gelsenkirchener Bergwerks=Akt.=Ges. In dem Prospekt über nom. 24 Millionen Mark neuer Aktien wird mitgeteilt, daß die im Bau begriffenen großen Hochosen, Stahl= und Walzwerksanlagen in Esch a. d. Alzette ihrer Vollendung entgegengehen. Am 30. Oktober d. J. wurden zwei Hochösen angeblasen, die zufrieden arbeiten. Die gesamten Werke werden spätestens im Juni 1912 in Betrieb gesetzt werden können. Der Geschäftsgang im lausenden Geschäftsjahr berechtigt zu der Erwartung, daß das Ergebnis hinter dem des Vorjahres nicht zurückbleiben wird. * Rheinisch=Westsälisches Kohlensondikat. In der Angelegenheit des Abkommens des Kohlensynditats wegen Uebernahme der Verkäufe der Produktion einiger außenstehenden Zechen erfährt man, daß zwischen den Verwaltungen der Zechen Trier, Hermann, Brassert sowie Auguste Viktoria und der Syndikatskommission eine Einigung erzielt wurde, ebenso mit den siskalischen Zechen des Ruhrreviers. Der Handelsminister hat sich indes die persönliche Sanktionierung des Vertrages ausdrücklich vorbehalten, die heute erfolgen soll. Das Abkommen gilt bis zum Ende des Syudikatsvertrages. Eine weitergehende Forderung auf den Hinzutritt einiger demnächst in Förderung tretender Zechen wurde zurückgezogen. Eingesandt. (Für Form und Inhalt dieser Einsendungen lehnt die Redaktion jede andere als die preßgesetzliche Verantwortung ab.) D.=Ruhrort, 21. Dez. Deu neuen Hasenanlagen von D.=Ruhrort bezw. D.=Neiderich mangeln bei ihrer großen Ausdehnung genugende Zugangswege für die Arbeiter und Angestellten, die dort zu schassen haben. Die Arbeitsstellen suind uber Land zum großen Teil nur auf großen Umwegen zu erreichen. Um z. B. von der Ruhrorter Straße nach dem Hasenbecken B(Südscite) zu gelangen, muß man zirka 1 Stunde Weges machen. Dazu ist der Weg durch die Häsen an sich schon sehr beschwerlich, zumal in der Dunlelhett, langs Schienenstrangen und über groven Kiesbelag. Man geht daher jetzi am besten — wenn auch etwas weiter— auf dem großen Umwege über die Ruhrort=Meidericher Straße, den früheren„Kaisergrun" entlang dorthin. Zurwesentlichen Verkürzung des Weges von der Ruhrorter Straße nach dem Hasenbecken B wäre eine ständige Motorfähre zwischen Becken C und B sehr dienlich. Wünschenswert wäre auch eine längere Beleuchtung vieser Häfen in den Morgenstunden während des Winters. Die Angestellten der Zweigstelle des Kohlenkontors im Hasenbedken ½, welche, um morgens 7 Uhr zur Stelle zu sein, diese Wege zwischen 6 und 7 Uhr passieren müssen, finden dort nach 6 Uhr keine genügende Beleuchtung mehr. Die Lichter sollten, mindestens in der Zeit zwischen Mitte November bis Mitte Januar, morgens bis 7 Uhr drennen bleiben. Durch Erfüllung vorstehender Wünsche(Fähre zwischen Hasenbecken C und B und längere Beleuchtung der Hasenwege) würde die Kgl. Hasenverwaltung sich die Interessenten sehr zu Dank verpflichten. Vielleicht würde auch das Kohlenkontor zu den Kosten der Fähre beisteuern? Bekanntmachung, betrefsend Neuwahlen zum Deutschen Reichstage. Durch Kaiserliche Verordnung vom 8. ds. Mis.(Reichsgesetzblatt Seite 965) ist bestimmt worden, daß die Neuwahlen für den Reichstag am 12. Januar 1912 stattzufinden haben. Ich bringe dies mit Beziehung auf die Bekanntmachung des Herrn Ministers des Innern vom 30. v. Mis. betreffend Auslegung der Wählerlisten,(Amtsblatt Stück 49 No. 1535) hierdurch zur öffentlichen Kenntnis mit dem Hinzufügen, daß für die Wahlen von mir auf Grund des S 24 des Reglements vom 28. 5. 1870/28. 4. 1903 zur Ausführung des Wahlgesepzes für den Reichstag vom 31. 5. 1869 zum Wahlkommissar und dessen Stellvertreter ernannt worden sind: Für den VI. Wahlkreis, umfassend die Kreise Mülheim a. d. Ruhr, Oberhausen, Dinslaken, Duisburg, Hamborn Oberbürgermeister Dr. Lembke zu Mülheim(Ruhr) als Wahlkommissar und Landrat Dr. von Wülsing zu Dinslaken als Stellvertreter. Die Wahlvorsteher mache ich darauf aufmerksam, daß sie bei eigener Verantwortlichkeit(§ 25 des Wahlreglements vom 28. Mai 1870/28. April 1903) die Wahlprotokolle nebst den dazu gehorigen Schriftstücken ungesäumt, jedenfalls aber so zeitig dem Wahlkommissar einzureichen haben, daß sie spätestens im Lauje des dritten Tages nach dem Wahltermin in dessen Händen sind. Düsseldors, den 14. Dezember 1911. I. Ca. 9575. Der Regierungspräsident: Kruse. Vorstehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur össentlichen Kenntnis. Mülheim a. d. Nuhr, den 21. Dezember 1911. Der Wahlkommissar: Dr. Lembke, Oberbürgermeister. Bekanntmachung. Am Sonntag, den 31. Dezember 1911 in für den Handel mit Papter(Neujahrskarten) eine verlängerte Geschäftszeit von 7—9 Uhr und von 11—7 Uhr abends zugelassen. Quisburg, den 25. November 1911. Der Oberbürgermeisten. J. B.: Etbach. * biecailltuge Geinden Demstres: Dackhaus Su (den 24., 25. und 26. Dezember) liegen die Samstagnummern dieser Zeitung auf. Inserate In diesen Nummern erhalten dadurch besondere Wicksamkeit. Diese letzten Nummern vor Weihnachten erscheinen ausserdem noch in bedeutend erhöhter Auflage. Wir bitten uns Anzeigen, besonders auch Festanzeigen, für die Mittagsnummer bis spatestens heute nachmittag 4 Uhr, für die Abendnummer bis Samstag mittag 12 Uhr zusenden ashe Galsburg Gp. MNaNe, PIIg Kunrort, füntsihan A# Bechstratie33. Si Beraussar Sier Hochteid, Vanhemerst. 113. Sämtliche Damen-Hüte im Preise bedeutend ermässigt. Puppen-Artikel! Sonntag, den 24. Dezember von 11 bis 9 Uhr abends geöffnet. Das prachtvollste Weihnachtsgebäck, einerlei ob Kuchen oder Kleingebäck, erzielt man mit ne Srgee ce * achone Gratls-Prämien gibt. Auch HANSA-Puddis pulver, HANSA-Vanillinzucker etc. zählen mit bei der Prämienverteilung. Prämienverzeichnisse überall umsonst oder von Nährmittelfabrik HANSA, Hamburg 6. Eilen Sie wenn Sie sich meine rteilhafte Auswahl in praktischen Weihnachts-Geschenken el. Saie Iui. 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Mte. erscheinenden Ausgabe der„Meidericher Zeitung" veröffentlicht werden Ich hitte, sib an dem Liebeswerk recht zahlreich zu beteiligen und die Geldspenden— mindestens 1 Mark— rechtzeitig bei dem Revierp lizeisergeanten oder im Rathaus, Zimmer No; eizzohen. Die am 29. d. Mis. nach 7 Uhr abends egzehenden Beträge werden in einer Nachtragst#ie am 2. Januar k. J. veröffentlicht werden. Duisburg Meiderich, den 15. Dezember 1911. Der Oberbürgermeister. In Vertretung: Pütz, Bürgermeister. 090090009 000090900 LumIOrOst Und Witer bringe in Erinnerung: wollene, halbwollene und Wacco-Unterhosen In allen Weiten von 80 bis 130 cm, für Jeden etwas Passendes am Lager. 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Fritz Hellmuth Torben Heidner, Ministerpräsident, als Minister der öffentlichen Arbeiten......... Robert Nonnenbruch Marie, seine Frau........ Ida Ravenau Senta, beider Tochter...... Nora Reinhard Fritz, beider Sohn........ Willi Beuger Ehristian Turo, Marie HeidVater....... Emil Wirth Robert Juhl. Rechtsanwalt.. Franz Scharwenka Frau Rasmussen, seine Haushälterin. Marie Sieg Aamoser, Redakteur und ordneter.......... Erich Ponto Petersen, Schulvorstand und „Abgeerdneter........... Max Wogrtisch Swenoson, Arzt und Abgeordneter Heinrich Gärtner Leth. Lebensversicherungsdirektor und Abgeordneter.... Erns Herz Eine verschleierte Dame..... Franziska Wend: Postbote............ Jahn Hofknecht Ein königlicher Herold...... EFduard Stamberg Ein Diener............. Paul Lenior erin Dienstmädchen........ Florv Heine Ort der Handlung: Kopenhagen. Zeit: Gegenwart. Die Handlung spielt an drei auseinanderfolgenden Tagen. Erster Akt: In Heidners Wohrung.— Zweiter Akt: In Juhls Wohnung. Dritter Akt: In Halstrups Wodnung. Nach dem 1. und 2. Akte findet je ine längere Pause statt. Umbesetzungen behält sich die Direktion vor. Kassenöffnung und Einlaß 6 Uhr. Aufang 6¾ Uhr. Ende ungefähr 9¼ Udr. 27. Abonnements=Vorstellung. 13. Vorstellung in Serie R. Dienstag(2. Weihnachtsfeiertag). den 26. Dezember 1911: Der Hüttenbesitzer (Le Maitre de Forges) Schauspiel in 4 Akten von Georaes Ohnet. Kassenöffnung und Einlaß 6 Uhr. Anfang 6% Abr. Ende ungesähr 9 Uhr. Schiedmayer Flügel und Piano’s Schiedmayer-Fianstortelabrik Statigant Kalserl. u. Königl. Hollieferanten. Srand Por—. Parts sgeo, St Leun 19.a. Turm Ronbeis sor: 16 34 Dres-Dpion: ud Medaller Alleinvertreter für Duisburg Wilh. Zacher Planofortehandlung und Werkstatt Wallstr. 2. Fernspr. 1857. We W Wchue M E L rn E eebreen Wollen Sie ohne einen Pfennig Geld zu riekieren Ihre Schmerzen wie Sm Rheumatismus, Hexenschuss, Kepfschmerzen etc.# beseitigen oder vorbeugen, dam diese Schmersen überhaupt erst aufkommen? 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Gratisbeilagen: Zweimal wöchentlich„Unterhaltungsblatt"; wöchentlich„Illustriertes Sonntagsblatt"; alle 14 Tage„Illustrierte Reisebeilage“ und„Das Reich der Frau“. Chefredakteur: E. Beitlich, verantwortlicher Redakteur: H. Kloppert. Druck und Verlag: Joh. Brendow& Sohn, sämtlich in Duisburg=Ruhrort. Täglich 2 Ausgaben Fernsprecher: Redaktion Nr. 6033. Expedition u. Druckerei Nr. 6332. Geschäftsstelle, Redaktion u. Drucko rei D.-Rudrort, Hanielstraße Nr. 3 Für Aufbewahrung und Rücksendung unverlangt eingesandter Manuskripte, sowie für die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird keine Verantwortung übernommen. Meidericher Zeitung Dezugs= und Anzeigen=Annaymestellen: Duieburg Auhront(Caar): L. van din Berg, Duisvur,Aupreri(Berc). Oemnsich Bolig, Katterstr. 256, Bruckhausen: Oillmuth Becker, Kaiserstr. 96, Marroh: Franz Eggert, Kaiserstr. 275. Hamdorn: Rik. Frauzen, Provinzialstr. 181. Duisburg Meiderich: Buchhandlung Wühelmu Hiefeler, a Terstergen u. Johé. Graffminn, Dinslaken: W Zimmermann, Homberg, Essenberg u. Hochhride: Emil Oadistein, Orsoy: 9 Münster. Die heutigen Ausgaben(Mittag und Avend) umfassen 12 Seiten. Diozroigniose-brungen vien! Am 12. Januar sind die Reichstagswahlen, der Krieg zwischen Italien und der Türkei um den Besitz von Tripolis bringt täglich Neues, in Persien und China zieden sich Wolten zusammen. Die nächste Zeit wird eine Fülle von fesselnden Ereignissen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens bringen. Ta ist das Halten einer unabhängigen Zeitung, die zweimal täglich ihre Leser über alles Wissenswerte zuverlässig und schnell unterrichtet, ein dringendes Bedürfnis. Die Duisburg=Ruhrorter Zeitung Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Duisburg (Ruhrort und Metderich) wird auch in Zukunft durch ihre ausgezeichneten Verbindungen, durch direkten Nachrichtendienst aus Berlin in der Lage sein, ihre Leser gut zu unterrichten. Sie ist wie lein anderes Blatt in der Lage, die lokalen Interessen unseres Ortes und Industriegebietes zu fördern! Reichhaltigkeit und Gediegenheit des Lesestofses verbindet sie mit Schnelligkeit des Nachrichtendienstes. Zum Bezuge der Duisburg=Ruhrorter Zeitung Mittagausgabe Abendausgabe mit den Gratisbeilagen: Unterhaltungsblatt (zweimal wöchentlich) Illustriertes Unterhaltungsblatt (wöchentlich) Illustrierte Reise=Beilage (vierzehntägig) Das Reich der Frau (Modenbeilage) zum Preise von monatlich nur 70 ladet ein Verlag der Dutsburg=Ruhrorter Zeitung. *) Der Welt Wandel in Jehe 1911. III. Dem Rückblick über die Welt Geschehnisse im Jahre 1911 bietet sich, sast stärter noch als bei dem über Deutsch lands besondere Erlebnisse, der Eindruck, daß dieses Hahr einen Januslopf zeigt. Das eine, der Vergangen heit zugewandte Gesicht, trägt erfreulichere Züge als das andere, das über die Jahreswende hinaus, in die Zukunft schaut. In der ersten Hälfte des Jahres schien die Weltgeschichte nach den vielerlei Stürmen in den Jahren vorder, einen ruhigen Gang gehen zu wollen. Von irgendwelchen Gewalisamkeiten in der Entwicklung war nirgends, außer etwa in Meriko, die Rede, wo amerikanische Konzessionsjäger erfolgreich waren in ihren Bemübungen, den alten Präsidenten Porsirio Diaz, der sich nicht kaufen lassen wollte, zu beseitigen. In Ermangelung jeder sonstigen weltpolitischen Sensation griff die deutschseindliche Presse dann eine Weile die Absicht Hollands, seine Hasen= und Grenzstadt Vlissingen zu besestigen, auf und stellte sie als eine Eingebung Deutschlands hin. In Paris, London und Brüssel wurde einiger Lärm geschlagen, der sich indessen bald legte, nachdem die Holländer den Plan eiligst ausgegeben hatten. So war allen Völkern Zeit gelassen, sich mit sich selbst und den eigenen Angelegenheiten in Ruhe zu besassen. Was war der Grund für diese erfreuliche Gestaltung der Dinge, wie sie der Welt schon lange nicht mehr beschieden war? War es etwa die angebliche Abwendung Rußlands von der Drei Entente und seine ebenso angebliche Hinneigung zu Deutschland? Oder waren die Menschen unter der Wirkung der vielen Friedensrederei in der letzten Zeit gar wirklich friedsertiger geworden? Das Rätsel hat eine sehr einsache Lösung: es sehlte in der Welt das Agens, das sonst die Dinge von einem sesten Punkt aus gegeneinander in Bewegung hält. England hatte häusliche Sorgen. England hatte alle Hände voll zu Hause zu tun, um in seiner Versassung Ordnung zu schaffen. England mußte die Welt für einige Zeit sich selbst überlassen. Noch im alten Jahr, kurz vor der letzten Weihnacht, hatte das englische Volk in einem kurzen heftigen Wahlkampf seiner Meinung zum zweiten Male innerhalb elf Monaten dahin Ausdruck gegeben, daß die gesetzgeberischen Rechte des Oberhauses einzuschränken seien. Die sem Urteil unterwarfen sich jedoch Lords und Konservative nicht schweigend. Sie leisteten Schritt für Schritt erbitterten Widerstand und ließen sich nur Schritt für Schritt zurückdrängen. Dieser innere Versassungskampf ersorderte die ganze Krast und Aufmerksamkeit der Regierung. Sie war mindestens zu größeren Aktionen nach außen hin nicht gestimmt. Dazu kamen die Vorbereitungen für die Krönung Georgs V. und die ihr vorangebende fünfte britische Reichskonserenz, die doch auch nicht unter dem Druck auswärtiger Verwicklungen vor sich gehen sollten. Wirkte es doch schon beinahe verstimmend, als die liberale Lanadische Regierung im Frühjahr sich mit den Vereinigten Staaten auf Verhandlungen über einen Gegenseitigkeitsvertrag einließ, eine Streitfrage, die doch ganz nur unter Angelsachsen blieb. Sie ist übrigens unterdessen zugunsten des britischen Imperialismus gelöst worden, indem die Kanadier in einem Wahlkampfe die zentrifugale Politik Sir Wilfried Lauriers verwarsen. Angesichts dieser Sonderfrage und auch infolge ihres sonstigen Ruhebedürfnisses begrüßte die britische Regierung darum doppelt eineAlnregung des Präsidenten Taft, in eine unverbindliche Erörterung über Schiedsgerichtsverträge im allgemeinen und unbedingte Schiedsgerichtsverträge im besonderen einzutreten. Es kam zwar bisher nichts Greifbares dabei heraus, was wohl auch von den Auguren nicht als unumgänglich notwendig erachtet worden war. Aber die Pausen wurden wenigstens angenehm damit gefüllt. Der Verfassungskampf im Innern ging unterdessen weiter. So verbissen wurde er geführt, daß es nicht einmal gelang, ihn vor der Krönung im Juni zur Entscheidung zu bringen. Das Parlament mußte im Juli wieder sitzen. Es kam so weit, daß der König gezwungen wurde, einen radikalen Peersschub anzudrohen. Da erst gaben die Lords nach und willigten in die Beschneidung ihrer Rechte ein. Die liberale Regierung hatte gesiegt. Es war auch die höchste Zeit geworden. Denn mittlerweile hatte die von England geduldete ZerreiKase der Algeltas ülte aus Krautelel zu einem deutsch=französischen Konflikt geführt. Deutschland hatte dem Zuge der Franzosen nach Fez zunächst ruhig zugesehen. Als kein Zweisel mehr bestand, daß sie den Boden der Algeciras Akte längst verlassen harten und gar nicht mehr auf ihn zurückkehren konnten, erfolgte der Gegenzug in Berlin. Er war nicht sehr erfolgreich im weiteren Verlauf der Dinge. Von den ursprünglichen deutschen Forderungen blieb nur ein sehr kümmerlicher Rest. Dies Ergebnis ist aber ohne Zweisel auf die Rückenstärkung zurückzuführen, die England, nach Beilegung seiner inneren Streitfragen, Frankreich mit besonderer Wirksamkeit geben konnte und gegeden hat. Die Folgen dieses Marokkohandels waren nun nach keiner Richtung hin erfreuliche und werden es nicht sein. Daß die Erledigung der Marokkofrage zwischen Deutschland und Frankreich ein besseres Verhältnis geschaffen habe, ist reine Phautafie. Man wird den Franzosen die halbe Welt schenken können: wenn man ihnen nicht gleichzeitig versichert, wie erhaben sie doch diesem Geschenk gegenüber immer noch seien und wie wenig würdig eines solchen erhabenen Abnehmers der bescheidene Geber, so werden sie trotzdem unzufrieden und in ihrem natiovalen Stolz verletzt sein, weil es nicht die ganze Welt war. Welche Folge die Lösung auf das Verhältnis zwischen Deutschland und England gehabt hat, ist auch zu bekannt, als daß selbst offiziöse Kühnheit noch schön zu färben wagte. Neue Erwägungen über Flottenrüstungen in England und in Deutschland sind zunächst einmal auf die neue Schiefertafel geschrieben worden. Damit songen ja bekanntlich die besseren Beziehungen an. Auch das Oberhaus hat sich beeilt, sein Vertrauen auf eine fortan friedliche Entwicklung dadurch zu bekunden, daß es eine von der britischen Regierung den Völkern des Erdkreises vorgeschlagene, von den besten britischen Seeleuten durch Monate hindurch im Verein mit Fachmännern anderer Nationen beratene Neuordnung des Seekriegsrechtes ablehnte und damit einstweilen verhinderte. Haben nun auch schwerwiegende Bedenken bei allen Beteiligten den Ausbruch eines Weitkrieges noch einmal verhindert, so sind doch an einer Stelle, wo der Einsatz nicht so groß ist und der zweiselhafte Ausgang damit nicht so verhängnisvoll sein würde, die Flinten losgegangen. Als der Italiener sah, wie der große lateinische Bruder sich anschickte, Marokko sich nun endgültig einzuverleiben, da hielt es ihn nicht länger. Ruhm und Land waren auch sein Begehren. So ging er dahin, wo er beides glaubte am billigsten bekommen zu können: nach Tripolis. Ruhm gabs nun freilich nicht bisher, und das bischen Land, das die Neu Römer besetzt halten, kommt ihnen sehr teuer zu stehen. Wie teuer, ist noch nicht abzusehen. Es wird wesentlich davon abhängen, wie England sich endgültig zu dem Fall stellen wird. Italiens ist es ja sicherer denn je. Ein italienisches Tripolis ist völlig von dem guten Willen Englands abhängig und übrigens auch von dem Frankreichs. Von hier aus haben es die beiden großen Mittelmeermächte auch in der Hand, die Zugehörigkeit Italiens zum Dreibund, wäre sie selbst herzlicher und innerlich begründeter als bisher, wann immer sie wollen, aufhören zu lassen. Wenn also die Türket, die auch noch von Rußland mit der Dardanellenfrage geschreckt wurde,— nur zum Spaß, hieß es allerdings hinterher— für Englands Hülfe bar und ausreichend zu bezahlen sich entschließt, dann würdeEngland vielleicht mit Italien ein Wort reden. Die Türkei hat England mancherlei zu bieten. Sie könnte einmal auf den letzten Schein ihrer Souveränität über Aegypten verzichten. Sie konnte England gegen allzu stürmische Gelüste Rußlands in Persien behülflich sein. Und sie könnte vor allem endgültig ihrem Techtelmechtel mit Deutschland entsagen und sich offen an den englischen Konzern anlehnen, was zum mindesten ein sase weasten denten die Gunsenianen eure. Aber sie würde natürlich damit mehr geben als nehmen. Es wäre unvermeidlich, daß die Pforte, wenn sie diesen Weg einschlägt, mehr und mehr in Abhängigkeit von England kommt, und zwar von der mohammedanischen Macht Englands. Die Verlegung der Hauptstadt Indiens von Kalkutta nach Delhi, dem Zentrum von 65 Millionen indobritischen Mohammedanern, unterstreicht sehr auffällig die Tatsache, daß England nicht nur mohammedanische Macht, sondern die größte mohammedanische Macht ist. Die Türkei selbst weist nur 21 Millionen Bekenner Mohammeds auf. Persien, das islamitisch zum indobritischen Bekennerzweig gehört, scheint noch einmal dem Schicksal entronnen zu sein, zwischen dem englischen und dem russischen Mühlstein zerrieben zu werden. Faktisch hat ja die frühere Zerlegung des Landes in Interessensphären schon sein künftiges Schicksal angedeutet. Und wenn sich die beiden Interessenten auch über das noch freigehaltene Mittelstück, d. h. vor allem über die Frage, ob Rußland an den Persischen Meerbusen soll vordringen dürsen oder nicht, hätten einigen können, dann wäre es wohl schon im Jahre 1907 zur Teilung gekommen. So sah sich Rußland in der Lage, sein nicht gerade seinkörniges Spiel weiter treiben zu müssen. Es schickte in diesem Jahre den vertriebenen Schah und ein Ultimatum nach dem andern nach Persien. Aber seine Absicht glückte doch noch nicht ganz. Man erbat von Downing Street her noch einige Schonzeit für die britische öffentliche Meinung und die ließ sich nicht abschlagen. Ein Umschwung, der in seinen Folgen an Gewichtigkeit vielleicht einmal all das sonstige Gekribbel unter dem Menschenvolk im Jahre 1911 überragen wird, hat in China auch in der zweiten Hälfte des Jahres eingesetzt. Der Sturm braust noch und die Wasser sind noch nicht wieder klar. Aber so viel kann man doch schon sehen, daß das China nach der Revolution ein ganz anderer Faktor des Weligeschehens werden wird, als das bieher schlasende„Land de. Mitte“ war. Auch dier werden wir solzen Europäer wohl wieder einmal umlernen müssen. Die Tränen des Kolonialministers. Paris, 21. Dez. Als gestern in der Deputiertenkammer ein Abgeordneter im Namen der republikanischen Deputierten der Departements Vosges, Meurthe=et=Moselle und Meuse auf der Tribüne dem Bedauern über die Abtretung französischen Gebietes an Deutschland Ausdruck gab und darin die Meinungsverschiedenheit zwischen diesen Deputierten und dem Kolonialminister Lebrun, der ebensalls in Meurthe=et=Moselle gewählt ist. betonte, machte das auf Lebrun solchen Eindruck, daß ihm Tränen in die Augen traten und er sich aus dem Sitzungssaal in einen benachbarten Saal zurückziehen mußte. Die Mitglieder des Kabinetts und Deputierte eilten sogleich zu ihm, um ihn ihrer Sympathie zu versichern und ihm ihre Dankbarkeit auszusprechen für die Art und Weise, in der er im Lause der Verhandlungen zwischen Leutschland und Frankreich die Inieressen feines Vaterlandes wahrgenommen habe. Zum deutsch=französischen Abkommen. (Telegramm.) * Paris, 22. Dez. Die Kommission des Senats zur Prüfung des deutsch=französtschen Abkommens beschäftigt sich sogleich nach ihrer Wahl mit dem Abkommen, doch dürfte dessen Beratung im. Plenum nicht vor dem 15. Januar beginnen. Dies und Das. (Wochenplanderet.) D.=Ruhrort, 22. Dez. Draußen braust der Wintersturm. Er tost durch die Gassen, rüttel: an Erkern und Lächern, wirft die Ziegel berab. Den Bäumen bricht er die Aeste und nachts kreibt der Sturm einen Hollenspuk. Er rast, wütet, tobi in den nachtdunklen Lüsten wie der wilde Jager. Stößt gegen Feusterladen und Türen, druckt auf die Giebel, erschuttert das Tachgebalt, daß die Schläfer in den Häusern erschreckt auffabren. Die Leuichen, die er kurz vorher von den Straßen verjagtc, auf denen sie im Schlendergang an hellerleuchteten Schausenstern desilierten. Da ist ihm mancher Hut zum Opser gesallen, gar manchen Regenschirm hat er geknickt. Am schlimmsten erging es den Damenhiten. Wenn der Sturm unter den Rand eines Riesen damenhutungetüme griss, wars vorbei, selbst der polizeiwidrigste Lamenhumnadelmordspietz hielt ihm nicht siand und die armen Hutttagerinnen mußten ins nächste Konjektionsgeschäft, in eine Konditorei, einen Juwelierladen oder in sonst eine gastliche Halle flüchten, um— nicht etwa einzukausen. I we, daran dachten sie gar nicht, aber ansiandshalber mußten sie doch einen Einkauf machen, und wenn dann später die böse Rechnung kommt, dann ist natutlich der Sturm daran schuld. Ueberhaupt die Eintäuse! Vor kurzem sagte ein biederer Kaufmann, der immer mit dem sieuerdeischenden Fiskus in Konflikt lebt, es werde vier gar nichte mehr gekauft, die Damen fahren aulesamt nach Duisburg, Düsseldorf und Köln, um dort das Geld ihrer braven Gatten zu lassen. Dieweil er noch klagte, wimmeltee; im Laden wie in einem Mebl. wurmtopf, drei Verlauferinnen waren schon in Ohnmacht oder sonst wohin gefallen, und immer neue Kauserscharen krömten herbei. Unser Freund gehört zu denen, die im mer klagen, denen das beste Geschäft noch zu schlecht und die mit den Ergebnissen der diesjährigen WeihnachtsDoche im glei den Maße unzufrieden sind, wie sich ihre Kasse fült. Ta batten sie schon vor Wochen gesammert, daß ihnen die allgemeine Teuerung den Kram verderbe und als ihre Unkenrufe vergeblich gewesen, mußte das Wetter herhalten. Auch Regen und Sturm haben nicht so ungünstig gewirkt als befurchte., die Kauflust ist ungeschwacht geblieben, im allgemeinen sogar eine starke Besserung eingetreten. Der Jammer, daß unser Platz nicht mehr kapitalkrästig, nicht meyr die alte, gute Geschäftszentrale ist, muß als abgetan betrachtet werden. Tabei soll nicht bestritten werden, daß einzelne Branchen weniger günstig gestellt sind; wo Licht ist, gibt es eben auch Schatten. So viel Schatten freilich nicht, wie vorgestern abend, als es der elettrischen Beleuchtung wieder einmal beliebte, in Ruhrort einen ihrer bekannten Vorweihnachtsscherze auszuüben. Da ward's wieder dunkel und Trauer herrschte in den Verkaufsräumen, wo man die Hand vor den Augen nicht sehen und nachher manchen Verlaufsgegenstand nicht mehr bemerken konnte, Die Langsinger hatten einige köstliche Minuten und sie haben diese auch in größeren Geschästen brav ausgenutzt. Es ist wirklich Zeit, daß solche Beleuchtungsscherze endgültig unterrleiden! Auch bei der Straßenbahn klagte man ület einen Zwischensall— das Personal eines Meidericher Spätwagens hatte glattweg vergessen, daß es noch fahren mußte und machte ruhig Schicht, dieweil an der Wage und unterwegs das liebe Puvlilum geduldig wartete. Tas war ersteus nicht schon und zweitens wenig rücksichtsvoll, besonders da die Straße bis zur Unterfuhrung am Wasserturm sich in einem beillosen Instand besindet und ohne Wasserstiesel dort kein Mensch durchlommen kann. Das Kleinpflaster, dem man in vantechnischen Kreisen seinerzeit die schönsten Lonlieder sang, hat sich bei dem überaus starken Fubrwerksverkehr ebensowenig bewährt wie auf den Rheinbrückenrampen. Es bestebt schon seit langem nur noch aus Löchern, Pfützen, Lagunen und Seen. Na. vielleicht asphaltiert man diese Straße auch einmal, nach dem sie, wie geplant, erbreitert ist. Mit den Meiderichern klagen auch die Laarer. Sagte doch gestern ein biederer Laarscher Burger aus dem Zukunsts-=Geheimratsviertel an der Badeanstalt, er wolle mit allen Kräften gegen einen Badeanstaltsanbau für medizinische Bäder wirken, da man schon Schlammbäder genug in der Nähe habe. Er hat recht. Die Apostelstraße, die schöne R heinstraße bergen schwimmende Tieflandmoore, das Stück Deichstraße von der Brucke bis zum Jansenschen Selterswasserpalast hat ein Hochmoor, das dem Verein zur Erhaltung der Raturdenkmäler warm empsohlen sei. Vor einigen Jahrbunderten wollen die Chronisten dort zweieinhalb stadtische Arbeiter gesehen haben, die mit einer Schuppe und einem Aschenkarren bewasfnet vergevlich Kulturstudien trieben, und an der Rheinstraße sou vor langer, langer Zeit einmal ein Forscher spurlos verschwunden sein, der durchgreisende Straßenverbesserungspläne wälzte. Der Arme son versunfen sein. Nachts aber wandelt sein Geist umher und tlagt. Weshalb die Anwohner voll Schreck und Graus erfüllt— in Ruhrort bis über die Geisterstunde hinaus sitzen bleiben. Findige Unternehmer planen schon eine Motorjähre, regelmäßige Dampferverbindungen und der Ruhrorter Verkehreverein will eine ausgiebige Propaganda einleiten, damit die landschaftlichen Moorschönheiten aus der Umgebung der stadtischen Badcanstalt im kultivierten Europa bekannt werden. Wenn er nur nicht auf den verwegenen Gedanken kommt, dies durch Plakate in Ruhrort zu tun. Denn erstens ist das Ankleben von Plakaten an unerlaubten Stellen verboten, zweitens gibt es da keine erlaubten Stellen und dritiens kommt die heilige Hermandad und reißt die Plakate wieder herunter, wenn— sie nicht zu hoch hängen. Ergo darf man gar keine Plakate antleben, oder man muß sie so hoch dängen, daß selbst der längste Polizeiarm nicht hinanreicht und obendrein darf man sich nicht erwischen lassen. Das letztere ist immer Isch empfeble die beiden schönen Giebel an der Rheinbrückenstraße zum Ankleistern der Plakate zu mißbrauchen. Es hat sich zwar endlich ein braper Stadtvater ihrer erbaruit, aber das war kein kluger Streich! Die siehen näutlich schon so lange, daß sie historisch geworden und werden auch noch ein Weilchen stehen, da erst die Summen für die erwünschte Modernisierung in den Etat eingestellt, dann verschiedene künstlerischarchitettonische Pläne entworsen vorgelegt, genehmigt und auch einmal ausgeführt werden müssen, bis die uralten Ziegel= und Verputfragmente am Ausgang zur Rheinbrucke verschwinden. Obendrein— worüber sollen denn die Ruhrorter dann noch herum nörgeln, wenn die Giebel ihnen aus den Zähnen genommen werden? Früher konnten sie über das Neumarkisdenkmalgitter uzen. Das ist nun vorbei, nach der siebenhundertsiebenundsiebzigsten Reparatur hat man das Gitter erneuert. Früher knurrten sie über die Straßenbeleuchtung. Sie haben jetzt elektrisches Licht, das hier und da ausgeht. Fruher schimpften sie über den Mangel an Ueberfluß von Promenadenwegen. Jetzt können sie sich auf der Bassinbrücke räuchern lassen, wenn sie zur Rheinuserstraße wollen. Nun gehen auch noch die schonen Giebel dahin. Woruber werden sich die Rubrschen jetzt beschweren? Einer weiß Bescheld. Er beschwert sich über das Telephon ung recht hat er. Es ist nicht angenehm, wenn man das Ende der Quasselstrippe dirett ü berm Bett hat und zu nachtschlasender Zeit, so um achte morgene herum ein paar böse Buben anwecken— nur um sich teilnahmsvoll nach dem Wohlbesinden des armen Schlafbedürstigen zu erkundigen. Der ist nun natürlich nicht sehr erbaut gewesen, hat etwas von Stocksisch, Amphibium und anderen zoologischen Mertwürdigkeiten gemurmelt und sich dann schwungvoll um seine Längsachse gedreht. Aber damit ist nichts getan. Man soll kein Telephon überm Bett haben, soll nicht bösen den erzählen, daß man's bat und wenn schon, daun darf man auch nicht bis über die Polizeistunde Hinaus anderwärts verweilen. In der Zwischenzeit konnte eine dringende Verbindung daheim verlangt werden und dann ist der wurdige Quasselstrippeninhaber nicht da. Im übrigen finde ich's scheußlich, daß man solchen Telephonunsug treibt, arme schlafbedürftige Menschen aus Morpheus Armen klingelt und sie hinterher auch noch auslacht. Weshalb allen Bett=Telephonbesitzern für ewige Zeiten verbunden bleibe E du vom Rhein. **) 5 22 Zur„Liberté"=Katastrophe. (Telegramme.) * T o u l o n, 2 2. D e z. I m V e r b ö r v o r d e m K r i e g s g e richt erklärte gestern der frühere Kommandant der„Liberté“ Jaurés, er habe, da er neun Tage in Urlaub ging, den zweiten Kommandanten, Jonbert, gerufen und ihn mit der Vertretung beauftragt, da er glaubte, Joubert konne beide Funktionen versehen. Der Vorsitzende er karte die Anordnungen Jaures als völlig ungewöhnlich und den klaren Vorschriften direkt widersprechend. Jondert bestätigte die Aussagen Jaurés und erklärte, er habe wahrend der Abwesenheit Jaurés' die Nacht bei seiner Jamilie zugebracht. Der Vorsitzende erwiderte, er habe ebenso den Vorschriften direkt zuwider gehandelt. Die Leutnants Garnier und Bignon erlauterten die im Augenblick der Explosion getrossenen Maßnahmen. Der Kommandant des Mittelmeergeschwaders, Bellus, sagte aus, der Dienst der„Liberté“ war normal und sichergestellt. Jaur's habe einen schweren Fehler bezüglich der Besiellung der Vertretung begangen. * Tonlon, 22. Dez. In dem Prozeß gegen die angeklagten Ossiziere des Panzerschifses „Libert(“ erklärte nach Beendigung der Zeugenvernehmung ein Kommissar der Regierung, jeder habe seine Pflicht getan, nichts habe die Katastrophe aufhalten können. Er bitte daher um ein Urteil, das den Offizieren Genugtnung biete und der Billigkeit entspreche. Die Verteidiger beantragten Freisprechung aller Ange klagten. Das Kriegsgericht sprach darauf alle— den Kommandanten Jaurés, den Fregattenkapitän Joubert und die Leutnants Garnier und Bignon— frei. Nach der Verkündigung des Urteils ließ der Präsident des Kriegsgerichts die Leutnants Garnier und Bignon zu sich rusen und sprach ihnen für ihr Verhalten im Augenblick der Katastrophe seinen warmsten Glückwunsch aus. Der russisch=persische Streitfall. (Telegramm.) * London, 22. Dez. In Teheran, Enseli und Rescht soll es zu Streitigkeiten zwischen Russen und Persern gekommen sein. In Rescht soll das Polizeiamt von Russen besetzt sein. Kreta. (Telegramm.) * Athen, 21. Dez. In der Kammer erklärte der frühere Premierminister Dragumis gestern gegen Schluß der Sitzung, er halte den Entschluß der Kreter, Abgeordnete in die griechische Kammer zu entsenden, für unangebracht. Die Kretafrage sei von internationalen Umständen abhängig, die sich gegenwärtig besser als im letzten Jahre gestaltet haben. Ungeduld wäre unverzeihlich angesichts der wohlwollenden Stellungnahme der Mächte, die eine günstige, den nationalen Wünschen entsprechende Lösung verhießen, vorausgesetzt, daß Griechenland und Kreia eine weise Politik befolgten. Die Kammer zollte den Ausführungen Beifall. Die Diskussion schloß ruhig. * Politische Nachrichten. Deutschland. Berlin 21. Dez. *e Ein Provinzialschulkollegium hat sich genotigt gesehen, über den Büchervertrieb durch Vermittlung von Schulern hoherer Lehranstalten solgende Versugung an die Direktoren der höheren Lehranstalten für die männliche Jugend zu rich ten: Der Direktor eines Gymnasiums hat uns das gedruckte Anerbieten eingesandt, welches der Verlag Wil heim Köhler in Minden an den Primus der Oberse kunda gerichtet hat. Darin wird der Schüler unter Ankundigung personlicher Vorteile(u. a. der kostenlosenLieserung eines amerikanischen Detektivromans) ausgefordert, eine größere Anzahl von Exemplaren eines in dem Verlage erschienenen Flottenkalenders kommen zu lassen und unter seinen Bekannten zu vertreiben; das dafür eingenommene Geld zusammen mit den unvertauft gebliebenen Stucken brauche er erst Ende Februar 1912 unfrankiert an den Verlag zurückzuschicken. Abgesehen davon, daß unsere Schüler nicht dazu da sind, um dem geschäftlichen Interesse einer Buchhandlung zu dienen, liegt auch besonders in dem in der Zuschrift mehrsach hervorgehobenen Umstand, daß das Geld erst Ende Fevr. abgeliefert zu werden brauche, eine schwere Versüchung. Der Schwachsinnigen Weihnacht. Von Hans Hugo Kloppert. In Huttrop bei Essen, der Kanonenstadt voll Ruß und Rauch, wo die Eise zischt und die Hammer dröhnen, liegt das Franz=Sales=Haus, ein Heim für die katholische schwachsinnige Jugend der Rheinprovinz beiderlei Geschlechts. Im Sommer d. Is. gab ich an dieser Stelle eine ausführliche Beschreibung uber diesen Hort werttätiger Nächstenlieve, wo stille Schwestern an den armen und hulslosen nindern wahre Heldentaten ver richten. Und auf gestern nachmittag rief mich eine freundliche Einladung des unermüdlich tätigen Direktors, Herrn Schulte=Pelkum, dorthin, wo den Unglücklichsten der Ungluglichen der Weihnachtstisch gedeckt werden sollte. An der Stätte, wo der Altohol mit scharsem Grissel seine unausloschlichen Spuren hinterlassen und wo sich das Bibelwort bewahrheitet:„Ich will die Sünden der Väter heimsuchen an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied!" herrschte gestern eitel Freude und helles Jauchzen und Frohlocken. Der Weihnachts#engel schwebte durch die Räume und ließ alle Qualen vergessen. „Alle Jahre wieder kommt das Christustind Auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind“ das alte, liebe Weihnachtslied, das uns unser Mütter. lein schon lehrte, als sich unsere Füße noch nicht ganz sicher fühlten, tlang aus bunderten von jungen Kehlen und das alte Herz da drinnen in der Brust wurde wie der jung und erinnerte sich der eigenen Kinderzeit. Mit tiefer Weymut mußte ich diesem Gesange folgen, der von einem Geist dirigiert wurde, der die Kinder nicht alles fassen ließ, was sie sahen und vorten. Und doch lag Freude und seliges Entzucken auf all den entstellten und gezeichneten Gesichtern, doch klang das Lied von der stillen Nacht mit seinem heiligen Zauber und seinen stil len Wunscen. Es geht eine Kraft von der deutschen Weihnacht aus, eine Kraft, die den im Lebenslampf ge harteten Mann milder stimmt und iym eine stille Träue in den ergrauten Bart treibt und die auch den schwach sinnigen Kopf mit Ahnungen erfüllt, die ihm leise dam mernd sagen: Friede auf Erden! In der Turnhalle der Anstalt hatten liebende Hande den Kindern einen Weihnachtsbaum bereitet, und um diesen herum saß mit borchenden Ohren und sehen den Augen, aber mit totem Geiste, die große kleine Swar der unglücklichen Geschöpse. Eini den Lichterbaum lange und tief an, nicht aber konnisie verstehen, was dort in hellem Glanze erstra wußten nicht einmal, daß es ein Baum war. Die ele mentarsten Begrifse über die Bank, auf der sie sa und die Kerze. die sie anstaunten, datten nicht Raum in Vermutlich ist schon an allen Schulen die Einrichtung getrossen, daß Postsendungen, die unter einer ähnlichen Adresse wic der hier angewandten(„An den Primus der Obersekunda; abzugeben beim Pedell“) eintressen, dem Direktor abgeliefert werden; wo es noch nicht geschehen sein sollte, ist Sorge zu tragen, daß es von jetzt ab so gehalten wird. Geschäftliche Auerbietungen wie diese, wobei der Vertrieb eines Schundromans mindestens eine Nebenabsicht bildet, müssen von der Schule, soweit es irgend in ihren Kräften steht, bekämpft werden. * Die Mittwoch=Sitzung der Immediatkommission zur Vorbereitung der Verwal tungeresorm hat mit einer kurzen Frühstückspause von fruh 10 Uhr dis nachmittags 6½ Uhr gewährt. Eleick wohl hat die Tagesordnung nicht voll erledigt wer den können, vielmehr ist zur Beratung der künftigen Einrichtung der Bezirksregierungen eine weitere Voll sitzung für Anfang Januar in Aussicht genommen. * Die Erörterungen über eine etwaige Verdesserung der Veranlagung zur Einkommen steuer bewegen sich ganz überwiegend auf dem Gebiete der Einrichtung des Veranlagungsverfahrens und der Veranlagungsorgane. Man wird aber, wenn das Ziel erreicht werden soll, auch zu prüsen haben, ob nicht auch in den Bestimmungen des Einkommensteuergesetzes gewisse Hindemnisse für eine zutreffende Veranlagung zu erblicken sind. So hat bekanntlich das Oberverwaltungsgericht im Widerspruch mit der Aufsassung des Urbevers des Eintommenstceuergesetzes, des Finanzministers von Tiquel, in seiner Rechtsprechung den Grundsatz sest geiegt, daß bei der Veranlagung von den in der Steuererklärung enthaltenen Angaben des Steuerpflich ugen nut dann abgewichen werden darf, wenn deren Unrichtigkeit bewiesen werden kann. Dieser Beweis kann überall da, wo ordnungsmäßige Bücher geführt werden, durch Einsicht in diese erbracht werden. Dagegen ist die Führung des von dem Oberverwaltungsgericht verlangten Nachweises der Unrichtigkeit überaus schwie rig bei allen denjenigen Steuerpflichtigen, die geordnete Bucher nicht führen. Hier ist die Veranlagungsbehörde selbst in Fällen, wo die Angaben des Steuerpflichtigen augenjällig als unzutreffend erscheinen, nicht in der Lage einen strikten Nachweis ihrer Unrichtigkeit zu führen. Nach der Ueberzeugung der Veranlagungsorgane finden aus diesem Grunde vielsach zu niedrige Veranlagungen statt Wenn jetzt an eine Aenderung des Einkom mensteuergesetzes herangetreten wird, so dürfte sich die Prüfung auch auf diese und auch andere seiner Bestim mungen zu erstrecken haben, von denen erfahrungsgemäß eine ungünstige Einwirkung auf die Richtigkeit der Verarlagung ausgeübt wird. Lokales. D.=Ruhrort, 22. Dez. * Das Wetter hat sich heute plötzlich zum Besseren gewendet. Dem Sturm und Regen der letzten Tage folgte Sonnenschein und trockenes Wetter. Hofsentlich bleibt's während der Feiertage so! = Keine Wintersportzüge! Da aus Win terberg kein Schnee gemeldet wurde, verkehren die Winterspontsonderzüge am Samstag und Sonntag nicht. Selbstmord. Heute morgen bemerkten die Brückenwärter auf der Homberger Rheinbrückenseite, wiein junger Mann von der früheren Vinckelandestelle aus zum Nyein ging, dort in der Nähe des Brückenpseilers auf einen Stein sich stellte und sich die Augen mit dem Taschentuch verband. Dann stürzte sich der junge Mann rücklings in den Rhein, trieb ein Stück ab und ging nach einigen Hulserufen unter. Trotzdem die Brüdenwärter sofort mit einem Flieger zur Rettung herbeieilten, gelang es weder den jungen Mann zu retten, noch seine Leiche zu bergen. Die Personalien des Ertrunkenen sind nicht bekannt. * Gesunken. Der Kahn„Karl Schroers 27“, Schiffer Wyngaarden, welcher vor einigen Tagen am Ruhrorter Kipper Exportkohlen mit der Bestimmung nach Rotterdam geladen hatte, ist in der vorvergangenen Nacht infolge des heftigen Sturmes bei Rossum in der Nähe von Nymwegen gesunken. = Lichtspiele. Im Saale der Witwe Wirten berg beginnen mit dem 23. Dezember die internationalen Lichtspiele. Der Inhaber leitcte, so wird uns geschrieben, langjährig erstklassige Theater, so daß er es voraussichtlich verstehen dürfte, das Geschäft auf die Höhr der Zeit zu stellen. = Kursus für Kreditgenossenschaften. In Koln soll in der Zeit vom 15. bis einschl. 31. Januar 1912 ein Kursus für Kreditgenossenschaf ten und vom 1. bis einschl. 17. Februar 1912 ein solcher für Rohstoff= und Wertgenossenschaften abgebalten werden. Programme und Anmeldescheine ihrem Gehtrn gesunden. Und doch: ein dumpfes Ah nen ging durch ihren Geist, ein lichter Gedanke ersaßte alle: die Feier gilt Dir und Teinen Leidensgenossen! Wae unermüdlicher Fleiß und unergründliche Liebe auch aus diesen armen Geschopsen macht, davon bekam ich und alle die zahlreichen Gönner und Freunde, die der Feier betwohnten, einen erstaunlichen Beweis. Ein aus Schulkindern der Anstaltsschule gevildeter Chor er offnete die stimmungsvolle Christseier mit dem Lied: „Sei willkommen, Weihnachlomann!“ Munter und unter augenscheinlicher Anteilnahme sang er und dabei klang alles nicht einmal start disharmonisch. Einige weniger schwachsinnige Madchen überraschten sogar durch ein t.ei nes Gedicht und vollends wollte das Erstannen kein Ende nehmen, als sogar ein aus den Kindern gebildeter gemischter Chor mit einigen der Feier angepaßten Lie. dern auswartete. Eine unbeschreibliche Geduld war no tig, um diese wenigen Liedetworte in gesanglicher Form den verblödeten Kindern beizubringen. Sieht man solche Leistungen, dann erst erkennt man das große Werk der unerforschlichen Nächstenliebe, das hier still und gerauschlos und sern der öffentlichen Anerkennung geleistet wird. Liebe ist stark wie der Tod! Die Wahrheit dieses bekannten Videlwortes ging mir aus, als auf der kleinen Bühne der Turnhalle sich ein Märchenspiel abwickelte. „Hänsel und Gretel“ hatte man als Weihnachtsmärchen gewählt, mit der alten Here und dem lechern, junen Knusperhauschen. Die„Gretel" war ein verblödetes Kind von 15 Jahren, das in der Entwicklung sehr zu rückgeblieben war und sich nicht viel von einem normal entwickelten 7jährigen Mädchen unterschied;„Hans“ ein Knabe, der geistig zu den weniger Verblödeten zu zah len war, der aber im Gesichtsausdruck und in den unbe holsenen Bewegungen deutlich zu erkennen gav, daß man es mit einem anormalenninde zu tun hatte. Beider„El tern“ waren 15 und 17jährige schwachsiunige Kinder und auch die Hexc, die übrigens ihre Rolle verblüfsend echt durchführte, war diesem Milien entommen. Wie nun diese armen Geschopfe ihre Aufgabe durchführten, das war ergreisend anzusehen; eine Fröblichleit und Frische im Spiel und ein stelzes Bewußtsein im Auftreten, als wenn sie leibhastige Königskinder gewesen wären. Auch die sieben Engelein erschienen in Weiß und mit leichten Flügeln angetan und ausgelöstem, teilweise prachtvonem und großen Insassen des Heims, freuten sich und froh tocten, waren guten Muts und sühlten einen Lichtblick u ihrem toten Leben. Ich bin dem Märchenspiel auf den„Brettern, die die Welt bedeuten“, schon häufig begeguet; aber noch nie hinterließ es einen so tiesen und nachhaltigen Einoruck, als nach der Aufführung in der sind durch die Handwerkskammer zu Düffeldorf, Marten. straße Nr. 2, zu beziehen. Anmeldungen sind an den Letter der Kurse, Geheimen Regierungsrat Direktor Romberg in Köln, Übterring Nr. 48, zu richten. * Der Markenbedars für Neujahrsbriese. Beim Herannahen des Jahreswechsels ist wiederum darauf aufmerksam zu machen, daß es sich dringend empfiehlt, den Einkauf der Freimarken für Neujahrsbriefe nicht bis zum 31. Dezember zu verschieben, sondern schon früher zu erledigen, damit der Schalterverkehr an dem genannten Tage sich ord nungsmäßig abwickeln kann. Auch liegt es im eigenen Interesse des Publikums, daß die Neujahrsbriefe frühzeitig ausgcliefert werden und daß nicht nur auf den Briefen nach Großstädten, sondern auch auf Briesen nach Mittelstädten die Wohnung des Empfängers angegeben werde. Für Berlin ist außerdem die Angabe des Bestell Postamts dringend erwunscht. Verzeichnisse der Straßen und Plätze Berlins mit Angabe der Bestell=Postanstalt werden an allen Postschaltern sowie durch die Orts= und Landbriefträger zum Preise von 5 Pfennig abgegeben. * Erhebungen über das Anwachsen, das die Lehrergehälter seit dem ersten Lehrer besoldungsgesetz von 1897 bis heute erfahren haben, ha ben sehr gunstige Ergebnisse gezeitigt. Wenn man die Endgehalter der Jahre 1897 und 1911 in Betracht zieht, dann sind Steigerungen bis zu rund 42 Prozent fest gestellt worden. Die niedrigste Steigerung des Endge haltes in den 15 Jahren beirug unter allen Großstädten in Dortmund 12,1 Prozent. Die höchste Steigerung mit rund 42 Prozent hatte Posen aufzuweisen, wo das Leh rergehalt von 2820 Mark 1897 aus 4000 Mark 1911 ge stiegen ist. Rechnet man noch die Ostmarkenzulage hinzu, dann beträgt das Endgehalt in Posen 4330 Mark und stellt das höchste Lehrergehalt dar. Die höchsten Gehälter von 4200 Mark zahlen Charlottenburg und Schöneberg, sowie Frankfurt a. M. In Charlottenburg und Schöneberg wuchs das Endgehalt seit 1897 um 1000 M., also um 31 Prozent an, in Stettin wuchs es von 2820 Mark auf 3800 Mark, also um 34,75 Prozent. Königsberg i. Pr. hatte ein Steigen von 2900 auf 3800 Mark also um 31 Prozent, aufzuweisen. In Berlin wuchs das Endgehalt von 3300 Mark auf 3700 Mark(21 Proz.), in Breslau von 3100 Mark auf 3900 Mark(25,8 Proz.), in Danzig von 2810 Mark auf 3800 Mark(25.5 Proz.), Magdeburg hatte ein Steigen um 33 Prozent, nämlich von 2900 Mark auf 3850 Mark auszuweisen. Wiesbaden steigerte die Lehrergehälter um 25 Prozent, nämlich von 3200 Mark auf 4000 Mark, Bochum von 3200 Mark auf 3700 Mark, Gelsenkirchen desgleichen, Duisburg auf 3750 Mark. Die durchschnittliche Steigerung der Lehrergehälter in den Großstädten betrug rund 28 Prozent. * Sinkende Fleischpreise. Die starke Zunahme des Viehauftriebs an den deutschen Schlachtviehmärkten hat naturgemäß auf das Preisniveau gedrückt. Der absolute Stand der Fleischpreise ist, wie dem„Düss G.=A.“ geschrieben wird, überhaupt nicht so hoch wie im Vorjahre. Allerdings ist die Verbilligung des Fleisches in diesem Jahre insosern eine bedenkliche Erscheinung, als im nächsten Jahre voraussichtlich eine um so stärkere Knappheit eintreten wird. Die Reduzierung der Viehbestände, die als eine Folge des Futtermangels angesehen werden muß, macht sich vor allem in einer auffallenden Steigerung des Angebots an den Schweinemärkten bemerkbar. In der zweiten Hälfte des Monats November berechnete sich der Preis für Schweinefleisch im Gesamtdurchschnitt von 50 Marktorten auf 147,4 H pro Kilogramm. Das bedeutet gegen Oktober eine Abnahme um 1,7 J. Im November 1910 stellte sich der Durchschnittspreis für 1 Kilogramm Schweinefleisch auf 164,1 Pig. und im Parallelmonat 1909 beirug er 170/3 J. Inländischer geräucherter Schweinespeck kostete im November dieses Jahres 169,2 H pro Kilogramm. Im vorjährigen Vergleichsmonat wurde der Durchschnittspreis auf 189,0 J berechnet. Im November 1909 stellte er sich sogar auf 191,3 J. Schweineschinken kostete an den genannten Marktorten Ende November bei Verkauf im ganzen durchschnittlich 24855 J pro Kilogramm. Demnach steht der Preis um 10,1§ unter dem Riveau des Vorjahres und um 293§ niedtiger, als im November 1909. Auch die übrigen Fleischjorten sind billiger geworden. So ging der Durchschnittspreis für Rindfleisch von 1694 im Oktober auf 168,2 J, im November herab. Im Vorzahre kostete 1 Kilogramm 168,/8 J. Ein Kilograum Kalbfleisch wurde in der zweiten Hälfte des Mo nats November durchschnittlich mit 186,3 9 bezahlt. Das bedeutet gegen das Vorjahr eine Sentung um 28 J. Der Preis für 1 Kilogramm Hammelfleisch ist von 173.0 L, im November 1910 auf 171,3 S im lausenden Jahre zurückgegangen. * Die Gesundheitsverhältnisse haben sich in der ersten vollen Dezemberwoche vom 3. bis zum 9. in vielen deutschen Städten gegen die Vorwoche erheblich gebessert. Auf 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet statben in den Städten mit mindestens 70.000 Einwohnern in Nachen 13.3, Barmen 10,1, Berlin 14,1. Bielefeld 10, Bochum 14.8, Vonn 17,1, Borbeck 21.2, Köln 13.4, Kreseld 14.1, Dortmund 16.3, Duisburg 17.2. Düsseldorf 11.2, Elderfeld 12.2, Essen 9.4, Gelsenkirchen 14,7, Hagen 12.9, Hamborn 14.3, Mülheim(Ruhr) 12. Münster 16.1, Nemscheid 13.7. D.=Meiderich, 22. Dez. * Ortskrankenkasse für den Stadtteil D.=Meiderich. Durch Beschluß des Vorstandes ist die am 6. ds. Mis. getätigte Wahl der 4 Vorstandsmit glieder aus dem Kreise der Kassenmitglieder(Arbeitnehmer) für ungültig erklärt worden. Es hat daher eine Neuwahl stattzufinden. Die Vertreter der Kassenmitglieder(Arbeitnehmer) werden zu der am Sonntag, den 31. Dezember ds. Is., vorm. 11¼ Uhr in dem Lokale des Herrn Heinrich Mismahl, Kirchstraße 17, anberaumten Neuwahl eingeladen. Aus dem Kreise Moers. Homberg, 22. Dez. E Flottenvereinssitzung in Homberg. Die Ortsgruppe Homberg des Deutschen Jrottenvereins veranstaliete gestern abend im Saale des Herrn Feldhege vier einen Vortragsabend. Der Vornigende des Vereins, Herr Beigeordneter Gidion, begrüßte mit einem herzlichen Willkommen die zahlreich besuchte Versamlung. Er sei überzeugt, daß nicht die Muße bei langen Winterabende, sondern die Liebe zur Sache alle hergeführt habe. Leider sei das Interesse, welches im augemeinen der deutschen Flotte entgegengebracht werde noch viel zu gering.n kernigen Worten wies der Redner aus die Notwen keit einer starken Flotte hin. Wie die Vorgänge in letzter Zeit wiederholt bewiesen hätten, sei auch unser Kaiser bestrebt, die deutsche###macht mit denen der übrigen Seemächte auf gleicher Höhe zu halten. Die Schaifung einer deutscher Seeflot#e sichere ihm unsterv. lichen Nuhn Am Schluß seine, mit lebhaftem Beisall ausgenommenen Begrüßungsrede sorderte der Redner die Anwesenden zu einem Hoch aus den Kaiser auf, in das diese mit Begeisterung einstimmten. Hierauf stellte Herr Gidion der Versammlung den Korvettenkapitän Herrn v. Veltheim vor, der zu einem Vortrage für diesen Avend gewonnen sei Ausgehend von der Vorgeschichte und Entwicklung der Marine führte der Vortragende aus, daß als erster demicher Fürst nur der große Kurfürst der Schaffung einer Seeflotte reges Interesse entgegengebrucht, und daß unter ihm eine den damaligen Zeitverhältnissen entsprectende Flotte bestanden habe. Jedoch hörte schon umer seinem Nachfolger Deutschland auf. eine Seemacht zu sein. Durch spätere Kriege sei die Entwicklung der Fiotte gehindert worden und im Jahre 1813 war dieselbe vollständig ausgelöst. In späteren Jahren habe dann Prin; Adalbert die Neugründung einer kleineren Flotte durchgesetzt, deren nächste Arsoube es gewesen sei, die Lüstengebiete zu schützen. Toch kaum nach Entstehung dieser Flotte hätten die angrenzenden Seestaaten ihre feindliche Gesinnung gegen sie gezeigt. Besonders England habe in Gehässigkeiten gegen Teutschland" Secmacht sich stets hervorgetan, wie dies sein Verhalten besonders im Kriege mit Dänemark gezeigt habe. Niemals würde ee auf hoher See eine deutiche Kriegssloute bulden. Uns oleine daher nichts anderes übrig, als die englische Politit stets zu verfolgen. Sodann schilderte Redner, daß unsere heutige Flotte nicht zum geringsten das Verdienst des ersten Reichskanzlers, des Fürsten v. Bismarck, sei, der besonders für die Schaffung des Kieler Kriegshasens eingetreten sei. Vor allem aber habe auch unser Kaiser stets die Vermehrung unserer Flotte gewünscht. Weiter stellte der Vortragende einen Vergleich der Kosten für die Landesverteidigung zwischen Deutschland, England und Frankreich an; er zeigte, daß hierfür auf den Kopf der Bevöllerung in Deutschland 19, in Frankreich 26 und in England 32 Mk. verausgabt würden. Da in England und Frankreich auf den Kopf der Bevöllerung mit 96 Mark und 83 Mk. bede utend mehr Steuern entfallen, als in Deutschland mit 57 Mk., so sei der Einwand, daß wir in Deutschland nicht mehr leisten könnten, hinfällig. Zum Schluß kam der Redner auf die Bestrebungen des Flottenvereins zu sprechen er forderte auf, denselben mit allen Mitteln zu interstützen, für ihn zu werben und ihm treu zu bleiben Mit den Worten:„Deutschlands Macht liegt in der Stärke seiner Wehrtraft und in der Arbeit seiner Bürger“ schloß der Redner seine interessanten Ausführungen. Hierauf nahm Herr Beigeordneter Gidion wieder das Wort und dankte im Namen der Anwesenden dem Redner für seine Ausführungen. Auch er ersuchte die Anwesenden, die Bestrebungen des Flotenvereins tatträftig zu unterstützen und neue Mitglieder für ihn zu werben. Er schloß mit einem Hoch auf das Vaterland. Nach Absingung des Liedes „Deutschla: ber aent wurde eine Liste herumgereicht, in die sich eine Anzahl der Gäste als neue Mitglieder des Ilottenvereins einzeichneten. Turnyaue des Franz Sales=Hauses. Wenn ich mir die hunderte von Stunden vergegenwärtige, in denen die Schwestern sich abmühten, um diesen Kindern die sehr gerürzten Worte dieses Marchenspieles beizubringen dann kann ich meiner Verwunderung und meinem Er. stannen über den Erfolg nicht anders Ausdruck geben, als mit den Worten:„Liebe ist stark wie der Tod!“ Noch vieles ließe sich über diese eigenartige Weihnachteseier berichten: daß lustige, dem Tage angepagte Schnadahupfert gesungen wurden, die überraschend leicht dem Gedankentreise der Kinder ausgegangen waren, daß Lichtbilder aus der Weihnachtsgeschichte auf die Lein wand kamen, die mit einem hundertstimmigen„A—h“ begleitet wurden, daß gemeinschaftliche Lieder die Stimmung erhöhten und daß der leitende Direkior eine schlicht einsache in ihrer Herzlichkeit doppelt rührende Ansprache hielt— aber ich muß mich auch den Bescherun gen in den einzelnen Häusern zuwenden. War das ein Jubel und Trubel, ein Laufen und Springen und ein Sichfreuen und Frohlocken, ein Triumphieren und Sichaustauschen im Schutzengelhaus, im Antoniushaus, im Marienhaus und im Hauptanstaltsgebäude, dem Franz=SalesHaus. Da wurden die trüben, melancholisch dreinschauenden Augen der Kinder vom stackernden Freudenseuer durchbebt, da bekamen die schwerfälligen, durch Krankheit erlahmten Glieder kurze belevende Kraft. Es war zur Wahrheit geworden was der müde, zum Sprechen garnicht sähige Mund in den letzten Tagen stumm gelaut:„Christtindchen komm in unser Haus, pack die große Tasche aus!“ In den schönen lichtdurchfluteten Sä len standen an langen Tischreihen alle die schönen, nützlichen, praktischen und auch der Unterhaltung dienenden Sachen ausgebreitet: für die Mädchen Puppen, eine schöner als die andere, Puppenwagen mit prächtigen Decken und Spitzen, Kleidchen und Blusen und sonstige Beklei dungsstucke, Broschen und Haarpfeile, und ganze für meh rere Abteilungen eingerichtete Spielkuchen; für die Kna ben Schautelpferde, Peitschen und Wagen aller Art, Unterbaltungsspiele in allen Sorten. Spieluhren, die in dem täglichen Einerlei Abwechslung bringen sollen, Trommeln und Trompeten und sonstige Spielsachen, daneben wie der Bekleidungsstücke. Und als nun alle Kinder sich von der eisten Ueberraschung ein wenig erbolt hatten, hub ein Blasen und Musizieren in den ohrenbetäubendsten Tisharmonien an, gegen die selbst ein Richard Strauß mit den seinigen noch ein Waisenknabe war. Die nim mermüden Schwestern hatten alle Hände voll zu tun, um alle zum spontanen Ausdruck kommende Begeiste rung mit liebenden Händen und lächelnden Augen in die richtigen Bahnen zu lenken. Das Christkindcbe### datte wahrlich in reichstem Maße seine große Tasche ausgepackt; und bei seiner Verteilung auch nicht eines der 529 Anstaltskinder vergessen. Zwischen frohlichen Kindern sah ich auch wieder traurige und betrubliche Bilder. Da saß ein etwa 14 Jahre altes, kräftig entwickeltes Mädchen mit nicht unsympathischen Zugen und schönen, duntlen Augen und konnte sich nicht an der allgemeinen Freude beteiligen. Es saß apathisch da und stierte in den Glan; und das richteimeer des Saales hinein, sah alle Geschente, auch seine eigenen, und konnte sich doch kein Bild von all dem Schönen machen— weil sein Geist auf der Stufe der instinktlosen Entwicklung stehen geblieben war; ein anderes war mit einem legellugelgroßen Wasserkopf behaftet und sein Gesichtsausdruck war niederschmeiternd; wieder ein anderes trug in seinen Zugen jene verheerende Krankheit und mußte für die Jugendsünden seines Erzeugers bußen. Ein Knabe, ein prächtiger Bengel mit einem schonen Teint saß dort mit glanzlosen Augen und vertruppelten Händen, ein anderer zeigte einen solch blöden Gesichtsausdruck und war in der Entwicklung verart zurückgeblieben, daß in mir der Gedanie Raum gewann er hat ein Recht auf den Tod. Doch genug der tcaurtgen Bilder von armen Kindern. Mein Rundgang durch die Anstalt führte mich auch auf die Einzelzimmer der ninder, die von Eliern oder Verwandten unterstutzt und deren Aufenthalt in der Anstalt auch von diesen bestritten wird. Auf jedem Zimmer vrannte ein kleiner Weihnachtsbaum und unter ihm waren Geschenke aller Art in bunter, zwangloser Reche gebreitet. Teilweise hatten sich auch die Angeborigen der Unglücklichen eingesunden und verlevten mit ihreninde die Weihnacht, das doch hier bereits für sie so gut wie tot war, nein, noch betlagenswerter als dies. Die schöne, stimmungsvolle Weihnachte##ner war nicht nur für die Insassen der Anstalt ein ereigniereicher Tag, auch die Heldinnen der Nächstenliebe, die Schwestern, verlebten in ihrem schweren, mit Worten nicht zu beurteilenden Beruf lichtvolle Stunden. Da lonnte der aufmerksame Rundgänger sogar einen gewissen Eyrgeiz in der schmuckenden Ausstattung der Weignachestische wahrnehmen. Sie wetteiserten untereinandet in der ollen Pflege und bemuhten sich mit einer unergrundlichen Geduld um ihre Pfleglinge. Wo diese riebe waltet, da steht es gut mit den heimatlosen Kindern und sie haben nicht Mangel noch können sie sich bedruckt als überflüssiger oder lästiger Ballast im Leben sehlen— mit dieem Eindruck schied ich von der trautigen und toten Stätte, die mir aber gezeigt, daß man auch im dunketsten und beklagenswertesten Erdendasein licht= und glanzvolle Stunden zaubern und alles mit dem verklärenden Schimmer der alles verzeihenden Liebe umgeben kann. Provinz und Nachbargebiete. Köln, 21. Dez.[Der Rheinische Bauernverein] hielt heute eine stark besuchte Jahresversamm lung ab. Der Vorsitzende Clemens Frhr. v. Los detonte, daß man bei den bevorstehenden Kämpfen die Bauernsöhne zur Stelle finden werde, wenn es gelte, für Thron und Altar einzutreten. Der Vorsitzende der Landwirtschaftskammer, Landrat v. Groote, wurde zum Ehreumitgliede des Vereins emannt. Der Mitgliederstand beirug Ansang dieses Jahres rund 52.000. Die Um sätze bis zum 30. November betrugen bei der Kasse des Rheinischen Bauernvereins 2285 000 A. Die Geschafts ergebnisse sind sehr erfreulich; es war ein Gesamtüberschuß von 27386 M zu verzeichnen. Landrat Graf Galen= Vonn hielt einen Vortrag über Erbrecht. Ueber Schutz zollpolitik und Volksernährung sprach Prof. Dr. KrämerHohenheim. Die Landwirtschaft werde vom Unglück verfolgt. Die Dürre habe eine Teuerung der Lebenomittel gebracht aber sie werde übertrieben geschildert, und je mehr der Notstand proklamiert werde, desto mehr arbeite die Spekulation an der Preissteigerung. Es wurde folgende Entschließung angenommen:„Die am 21. Dezem ber 1911 zu Köln tagende Generalversammlung des Rheinischen Bauernvereins hält die Aufrechterhaltung der bisherigen bewährten Schutzzollpolitik für unbedingt notwendig. Unter dem Schutzzoll ist es möglich gewesen. die lauhwirtschaftliche Produktion derart zu steigern, daß sie dem erstrebten Ziel, die vollständige Ernährung des deutschen Volkes unabhängig vom Auslande zu überneh men und sicherzustellen, nahekommt. Diesen Bestrebun gen, die nach allen bisher gemachten Wahrnehmungen begründete Aussicht auf Erfolg haben, würde eine Ab schwächung des Schutzzolles ein Ende bereiten, weil dann in weiten Bezirten die Beibehaltung intensiver Wirt schaftsweise nicht mehr möglich ist, und damit die Produktion wichtiger Lebensbedürfnisse zurückgehen wird, deren regelmäßiger und vollwertiger Ersatz durch Zufuhr aus dem Auslande sehr schwer, und in kritischen Zeiten überhaupt nicht möglich ist. Die volle Sicherstellung des Inlandbedarfs an Nahrungsmitteln gibt auch die alleinige Möglichkeit, die Preisbildung der letzteren nachhaltig in einer den wirklichen Verhältnissen entsprechenden und sowohl Produzent wie Konsument befriedigenden mittleren Bayn zu halten, indem stabile Preise, welche einen mäßigen, aber sicheren Produktionsgewinn bieten, die Produttion selber ermuntern und den Konsumenten vor Teuerung bewahren. Die Generalversammlung er wartet aufs bestimmteste, daß die für Neuregelung der Schutzzollgesetzgebung maßgebenden Faktoren Regierung und Reichstag, diese Verhältnisse genügend berücksichtigen und Sorge tragen werden, daß der im Interesse der Volksernährung ersorderliche Schutzzoll landwir schaftlicher Produkte in voller Höhe aufrechterhalten wird.“ * Dortmund, 21. Dez.[Einschwerer Unsal! ereignete sich gestern an der Ecke der Kuckelke und des Burgwalls. Ein Pferd der Berufsseuerwehr war plotz lich scheu geworden und raste im vollen Galopp mit dem besetzten Mannschaftswagen die Straße herunter. Der Führer war völlig machtlos. Ein Straßenbahnwagen fuhr auch in schnellem Tempo die Straße herauf. Nur der Geistesgegenwart des Wagenführers, der den Wagen noch im letzten Augenblick zum Halten bringen konnte, ist es zu verdanken, daß ein Zusammenstoß verhindert wurde. Nunmehr prallte das Feuerwehrgefährt auf einen Kohlenwagen. Der Feuerwehrwagen sturzte um und die Mannschaft wurde auf die Straße geschleudert. Glücklicherweise erlitt niemand erhebliche Verletzungen. Tortmund, 21. Dez.[Eine ruchlose Tat.] In der vergangenen Nacht wurde in der Paulinenstraße an der Dorstselder Brücke der Schutzmann Intmann durch den Bureaugehilfen Julius Neuhaus, früher Nonischäfsli, durch 3 Revolverschüsse schwer verletzt. Der Schutzmann erhielt einen Schuß durch die Wange, einen durch die Lunge und einen dritten ins Genick. Der Täter, der sich in Begleitung eines Urlaubers befand, hat die Schüsse auf den Beamten abgegeben, als dieser ihn wegen einer Ausschreitung zur Ruhe ermahnte. Neuhaus ist bereits im vorigen Jahre von einem Polizeibeamten ein Revolver abgenommen worden. Damals soll er sich geäußert haben, wenn er wieder ein Strafman dat erhalte, gehe es dem betr. Beamten ans Leven. Der Täter wurde festgenommen. * Münster i. W., 21. Dez.[Der weiße Tod.] Hier ist die Nachricht eingetrossen, daß die Studenten Karl Pirsch, Sohn des Regierungsrats Pirsch hierselbst, und Hans Harnisch, Sohn des Pastors Harnisch hierselost, von München aus eine Tour in die Innsbrucker Berge unternommen haben und dabei zu Tode gekommen sind. Sie wurden bei der Hochtour von einem heftigen Schneesturm überrascht, der in den letzten Tagen im Gebiet der Reitherspitze herrschte. Es gibt keine Hoffnung mehr, sie noch lebend wiederzufinden, weshalb jetzt auch die Angehörigen der jungen Leute, die bei den Rettungsarbeiten mithalsen, die Heimreise angetreten haben. * Münster i. W., 21. Dez.[Billige Weihnachtsbraten] wollen die katholischen Arbeitervereine und die christlichen Gewerkschaften ihren Mitgliedern bereiten. Sie haben eine große Masse Schweine= und Ochsenfleisch prima Qualität ausgekauft und lassen es ihren Mitgliedern, was ihnen bei dem großen Konsum möglich ist, für 55 und 60 Pfg. Durch den billigen P.cs wird sich mancher Arbeiter ein gehoriges Stück Fleisch zu Weihnachten leisten können. * Ludwigshafen, 21. Dez.[Einsozial demo kratischer Gerichtsvorsitzender.] Der Stadtrat von Frankenthal halte vor einiger Zeit den sozialdemokratischen Rechtsanwalt Ackermann als stellvertreten= den Vorsitzenden des Kausmannsgerichts gewählt Die Regierung der Pfalz hat diese Wahl bestätigt. Es ist dies wohl der erste Fall in Deutschland, daß ein Sozialdemo krat das Amt eines Gerichtsvorsitzenden ausübt. vermittelten. Die keine Schweiz siguriert mit einer Vermehrung von 20000 auf 170000 an vierter Stelle. Ihre Gespräche bezifferten sich im vergangenen Jahre auf 310000. Es folgt endlich Frankreich, das vor 10 Jahren 16 000 Apparate und 1910 197000 Apparate besaß, die 265½ Millionen Gespräche vermittelten. Was das Verhältnis der Telephonstellen zu der Zahl der Einwohner anbetrifft, so kommen auf 1000 Köpfe in den Vereinigten Staaten 82. in der Schweiz 31, in Deutschland 14, England 13½ und Frankreich 5 Stellen. Allerlei. Der Flieger Oberingenieur Hirth hat seinen EtrichRumpler=Eindecker„Taube“ auf dem er den Kathreiner=Preis gewann, dem Deutschen Museum für Meister werke der Technik geschenkt.— Wie aus Melbourne gemeldet wird, wurden bei einem Picknick, das die Sonntagsschule von Maryborough im Staate Victoria am letzten Sonntag veranstaltete, dreihundert Personen vergistet, die schwer krank daniederliegen. Man fürchtet, daß ein großer Teil der Vergifteten dem Gist erliegen werden. Canadaaktien, ohne daß die lebhaften Umsätze zu einer wesentlichen Kurssteigerung geführt hätten. Gänzlich vernachlässigt war der Bankenmarkt. Petersburger Internationale Handelsbank konnte ihre gestrige Steigerung nicht behaupten. Sonst sind noch Baltimore mit einer dreiviertelprozentigen Steigerung erwähnenswert. Auf den übrigen Gebieten war der Kursstand gut behauptet, das Geschäft aber war wie in den letzten Tagen sehr still. Etwas Interesse zeigte sich vorübergehend für Elektrizitätswerte auf das nach langen Verhandlungen nun doch zustandegekommene Projekt der elektrischen Schnellbahnverbindung Köln=Düsseldorf. Tägl. Geld war weAus dem Gerichtssaale. * Arnsberg, 21. Dez. Ein gemütlicher Gefängniswächter. Eine unethörte Vernachlasstgung seines Dienstes ließ sich der Gesangenenaussehzer Lidte in Meschede zuschulden kommen. Damit sie sich „recht ruhig und hrav“ verhalten sollten, teilte er„seinen“ vier Gefangenen mit, daß er eine Reise zu unternehmen gedente. Die Aussicht übertrug er seiner 18jährigen Schwägerin, die es jedoch versäumte, die Zellen zu verschließen. Das gab einem würdigen Dievestleeblatt, das kurz vorher eingeliesert worden war, Gelegenheit, die goldene Freiheit wieder zu gewinnen. Einer der Flüchtlinge ist noch nicht wieder gesaßt worden. Für seine grobe Fahrlässigkeit erhielt Lidle, der es auch nicht für nötig erachtet hatte, zu seiner Reise um Urlaub zu fragen, gestern von der Arnsberger Straskammer 100 Mk. Geldstrafe zudiktiert. Vermischtes. — Lie Fortschritte des Fernsprechers. Eine Statistik aus den fünf Ländern, die sich der weitesten Verbreitung des Telephons erfreuen, veranschaulicht mit zissermäßiger Deutlichkeit, welch enorme Fortschritte das Fernsprechwesen in den letzten 2 Jahren gemacht hat. An erster Stelle stehen die Vereinigten Staaten, die im vergangenen Jahre 6650000 Fernsprechstellen au die 11½ Milliarden Gespräche vermittelten, während im Jahre 1890 deren nur 650 000 gezählt wurden. In derselden Periode stieg die Zahl der Apparate in Deutschland von 47000 auf 870000 mit 1½ Milliarde Gesprächen, und England kam von 20 500 auf 600 000 Apparate. war aber gesprächiger, da diele 1800 Millionen Gesprache Neueste Drahtnachrichten. 9 Berlin, 22. Dez. Der Kaiser ernannte den Gouverneut Dr. Sols zum Staatssekretät des Reichskolonialamts unter Verleihung des Charakiers als Wirkl. Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz. * Berlin, 22. Dez. Das kronprinzliche Hofmarschallamt gibt folgendes Bulletin aus: Das Besinden der Kronprinzessin und des Prinzen ist andauernd gut. gez. E. Bumm. * Berlin, 22. Dez. In die Betrügereien, die seinerzeit der Agent Keim gegen mehrere Tuchfabrikanten beging, die dabei etwa um 1 Million geschädigt wurden, wurden seinerzeit auch die Gebr. H. M. Salomon, Münzstraße 11, verwickelt, die gern die Abnehmer für die billigen Tuche waren. Gegen eine Kantion von 300 000 Mark wurden sie damals auf freien Fuß gesetzt sie zogen es aber jetzt, da der gerichtliche Termin im mer näher rückt, vor, ins Ausland zu flüchten. Stuttgart, 22. Dez. Das Kuratorium der Carnegiestiftung für Lebensretter wandte dem Vater des Dienstmädchens Wilhelmine Kull=Weingärtner aus Stuttgart=Gaisburg, das bei dem Versuche, die Gattin des Hauptmanns Freiherrn von Huegel vor dem Ertrinken im Ebnisee zu retten, tödlich verunglückte, einmalig 1000 Mark zu. * Waldsee(Württemberg), 22. Dez. Gestern nachmittag hat ein orkanartiger Sturm, begleitet mit Gewitterregen, Dächer abgedeckt, Schornsteine um gerissen, Bäume entwurzelt. Am Abend stellten die Fabriken den Betrieb ein, da die elektrischen Leitungen zerstört waren. Die Stadt war dunkel. Um Mitternacht legte sich der Sturm. * Wien, 22. Dez. Das Befinden des Kaisers ist auch heute sehr günstig. Der Monarch verbrachte eine ungestörte Nacht. Er erhov sich um 4 Uhr am Morgen, um an sein gewohntes Tagewerk zu gehen. * Paris, 22. Dez. Zu den französisch=spanischen Verhandlungen meldet der„Temps“, Spanien lehnte den französischen Vorschlag, nach welchem es die vom Sultan unter Mitwirtung Frankreichs erlassenen Gesetze in seiner Zone autonom anwenden könnte, ab. Es verlangte eine solche Unabhängigkeit, daß seine Zone geradezu in ein Annerionsgebiet um gewandelt würde. * Petersburg, 22. Dez. Die Oktobristen brachten in der Finanzkommission einen Gesetzvorschlag ein, wonach die Eingangszölle für amerikanische Waren bei Außerkrafttreten des russisch=amerikanischen Handelsvertrages um hundert Prozeut erhöht werden sollen. * Konstantinopel, 22. Dez. Die aus Ischtip zu rückgekehtten Mitglieder der Deputiertenkommission erklärten, die Behörden hätten das Gemetzel in Ischtip verhindern können. Einige Beamte wurden bereits verhaftet, andere Verhaftungen sol len bevorstehen. Bisher sind 18 Türken, ein Israeltt und ein Zigenner als Schuldige verhaftet worden. Die oppositionelle Presse setzt die Angriffe gegen den Ministerpräsidenten Said Pascha fort.„Jeune Turc“ er klärt, Said Pascha sei politisch tot. Aut dei Nachborse wulden aufle 231½ Deutsch-Luxemburger 192—. 190 Lamahütte 178—. Gelsenkirchen 201/ Nordsleutsche: Lloyd 105¾. Dyuamit Phönis 258¼. Tendenz: still. Bochae GussstahImunder Union „ Harpene 196⅜ Ttast Akt. 186 ¼ Urbeiterbewegung. * Berlin, 22. Dez. Die sast dreimonatigeall. gemeine Arbeiterbewegung im Steindruckgewerbe hat eine entscheidende Wendung genommen insosern, daß zunächst in Berlin die Steindruckereihilfsarbeiter, welche sich mit den ausständigen gekündigten Gehilfen solidarisch erklärt haben, bedingungs. los die Wiederaufnahme der Arbeit beschlossen haben. Indusirie, Handel und Vertehr I Deutsche Babcock& Wilcox Dampfkesselwerke A.=G., Berlin, Oberhausen. Die ordentliche Generalversammlung findet am Mitt woch den 31. Januar 1912, nachmittags 3½ Uhr, im Direktionszimmer des Werkes in Oberhausen statt. Die Tagesordnung lautet: Vorlegung und Genehmigung des Geschäftsberichts und des Rechnungsabschlusses für 1910/11; Erteilung der Entlastung für Vorstand und Aufsichtsrat; Wahl eines Revisionsausschusses zur Pru sung der Jahresrechnung für 1911/12. Der Aussichtsrat schlägt eine Dividende von 6 Proz.(1. V. 9½ Proz.) vor. Die Verringerung des Erträgnisses ist auf den durch scharfen Wettbewerd hervorgerufenen Preisrück= gang für Kesselerzeugnisse zurückzuführen. * Essen, 22. Dez.(Telegr.) Wagengestellun gen im Ruhrrevier am 21. Dezember: Angesordert 28 410, gestellt 27523, gesehlt 917. * Berlin, 22. Dez.(Telegr.) Von der Börse. Bei unveränderter sester Grundstimmung blieb auch heute die Geschäftsstille an der Börse vorherrschend. Neben den Montaniverten, die auf die anhaltend günstigen Berichte aus den Industrierevieren und den günstigen amerikanischen Eisenmarktbericht des Iron Monger weiter fest lagen, traten heute besonders die Schiffahrtswerte in den Vordergrund, worin sich auf die optimistischen Auslassungen Ballins über die Geschäftelage der Schifffabrt und die Aussichten des kommenden Jahres ein lebhaftes Geschäft zu anziehenden Kursen entwickelte. Naturgemäß profitierten hiervon Paketfahrt am erheblichsten, doch auch Lloyd und Hansa wurden mitgezogen. Einer regeren Beachtung erfreuten sich auch heute wieder Schiffahrtsangelegenheiten. * D.=Ruhrort, 22. Dezdr. Schisserdörse zu D.=Ruhrort.(Amtliche Feststellung der Frachtsätze und Schlepplöhne.) Die Sätze verstehen sich. soweit nicht anderweitig angegeben, in Mark für die Tonne(10001g). Bergfahrt. Frachtsätze: nach Koblenz 1.— Mk., Mainz=Gustavsburg 1.50 Mk., Mainplätzen bis Frankfurt a. M. 1.75 Mk., Mannheim 1.50 Mk., Lauterburg 1.80 Mk. Schlepplöhne: nach St. Goar 0,55 Mk., Mainz=Gustavsburg 0.80 Mk., Mannheim 0.90 Mk.— Talfrachten für Kohlenladungen. Holland. Tiel kleine Schisse 2.35 Mk., Schiedam mittlere Schisse 2,20 Mk. Belgien. Gent große Schisse 1.70 Mark. Prachtenbörse zu Rotterdam. (Telegramm.) Rotterdam, den 22. Dezember 1911. Die Frachtsätze verstehen sich in Gulden für die Last zu 2000 kg. Getreide (grosse Schiffe) nach Bingen, Mains, Worms, Mannheim (*) Wirtschaftliche Wochenschau. Von unserer Berliner Handelstedaktion. Die Börse schließt das Jahr 1911, das ihr so viele Enttäuschungen und Aufregungen gebracht hat, in einer Art von Hurrastimmung. Die Spekulation erwartet von dem neuen Jahre große Dinge auf wirtschaftlichem Gebicte, sie hofst, daß die Verluste, die die Marottoasfare dem deutschen Wirtschaftsleben und den deutschen Börsen zugejügt hat, bald eingeholt werden dürsten. Nur aus dieser Stimmung heraus ist es zu verstehen, daß die Spetulation winig die schweren Opfer auf sich nimmt, die ihr der diesmalige Ultimo auserlegt. Der Satz für Ultimogeld ist an der Berliner Börse bis nahezu 8 Proz. gestiegen. Die Spekulation muß also ungewöhnlich hohe Prolongationstosten zahlen, um ihre Hausseengagements in das neue Jahr mit hinübernehmen zu konnen. Wird sie die Opfer, die su damn bringt, nicht zu bereuen haben? Die wirtschaftliche Lage in den wichtigsten Industrien ist zur Zeit zweiselsohne recht gunstig. Ueberau streven die Preise nach oben und die Beschäftigung ist in fast allen Industrien, ganz besonders aber in der wichtigsten Industrie Deutschlands, der Eisen industrie, augenblicklich eine sehr gunstige. Es darf aber dabei nicht vergessen werden, daß auch die Löhne infolge der Lebensmitteltenerung sast überall haben erhöht werden mussen. Die Teuerung der Lebensmittel hat eben zu einer Verteuerung der Untosten der Industrie geführt. In manchen Industrien vermeiden die leitenden Männer geradezu weitere Preiserhöhungen, um nicht die Arbeiter zu weiteren Lohnerhöhungen anzuspornen. Das gili ganz besonders von der Kohlenindustrie. Hier machen die Löhne ungefähr 60 Prozent der gesamten Produktionslosten aus, sodaß, wenn sich weitere Lohnerhöhungen im Kohlengewerbe als notwendig er weisen sollten, der Nutzen der Preiserhöhung durch die gesteigerten Unlosten als Folge der Lohnerhoyungen absorviert werden wurde. Und ähnlich liegen die Dinge in einer ganzen Reihe anderer Industrien. Aus diesem Grunde will es uns scheinen, als ob die Börse die Situation doch etwas all zu rosig beurteilt. Dazu kommt noch, daß das jetzige Kursniveau bereits beträchtliche Steigerungen des Erträgnisses zur Voraussetzung hat. Es darf nicht übersehen werden, wie an dieser Stelle schon des öfteren betont wurde, daß die Produktionsmöglichkeit in vielen Industrien, ganz besonders aber in der Eisenindustrie, im letzten Jahre sehr stark gesteigert worden ist. Auch ist es durchaus noch nicht sicher, daß die Erneuerung des Stahlwerks. verbandes glatt vor sich gehen wird. Bisher sind die Gegensätze noch sehr scharf, wenngleich nicht geleugnet werden soll, daß durch die Besserung der Aussichten für die Erneuerung des Kohlensyndikates manche Schwierigkeiten aus dem Wegegeräumt worden sind. Dem Kohlensyndikat ist es näm lich gelungen, mit seinen wichtigsten Außenseitern ein Abkommen abzuschließen. Noch wichtiger ist es, daß der preußische Fiskus mit seinen im Ruhrbezirke gelegenen Zechen jetzt bereit ist, dem Kohlensyndikate beizutreten. Sollie dieser Beitritt Tatsache werden, so wird der preußische Handelsminister sicher alle Hebel in Bewegung setzen, um auch den neuen Stahlwerks=Vertrag unter Dach und Fach zu bringen. Denn ohne eine Einigung in der Eisenindustrie, die ja die Hauptkonsumentin der Kohlenindustrie ist, dürfte dem preußischen Fiskus wenig an seinem Bettritt zum Kohlensondtkate gelegen sein. Die Erhohung des Wechselzinssußes der sächsischen Bank hat die Börsen==und Handelswelt in eine gewisse Erregung versetzt, da naturgemäß zunächst damit gerechnet werden mußte, daß die Reichsbank nun mit einer Dis. konterhöhung nachfolgen werde. Aber sehr bald ergab es sich, daß die Maßregel der sächsischen Notenbank ohne Einfluß auf die Diskontpolitik der Reichsbank sein werde. Wenngleich es nun ein seltsamer Aublick ist, daß im Königreiche Sachsen ein anderer offizteller Wechselzinsfuß herrscht, als im gesamten übrigen Deutschland, so braucht man doch die Bedeutung dieses Zustandes nicht allzu hoch zu veranschlagen. Wenn nicht alle Anzeichen täuschen. wird die Reichsbank keine Diskonterhöbung vornehmen und nach Erledigung des Januartermines wird dann auch die sächsiiche Bank ihren Aufsehen erregenden Schritt wieder rückgängig machen können. Holz a. Rundholz b. Kanthols nach p.#. Mann7 sun heim Kohle nach a. Mannheim b. Karlsrahe c. Frankfurt a. M. Schleuglohn Neuß, 22. Dez. Fruchtmarkt. Weizen 1. Quak. 20,40, 2. 19.40 Mk. Roggen 1. Qual. 18,80, 2. 17,80 Mk. Haser 1. Qual. 18.80, 2. 17.80 M. für 100 Kg. Kartoffeln 3.50 bis 4.—, M., Heu 4.50 bis 5.— M., Luzerner Heu 5.50 bis 6.— M. für 50 Kg. Krummstroh 20.—, Breitdruschstroh 22.— M. für 500 Kg. Kleie 7.20 M. für 50 Kg. Rüböl 67.—, saßweise 69,—, gereinigtes 70.— Mark für 100 Kg. Rübkuchen große 112,—, kleine 116.— Mark für 1000 Kilogramm waggonweise. Raps 1. Qual. 30.—. 2. 29.—. M. Aveel 29.—. M. Köln, 22. Dez. Fruchtmarkt. Luzerner Heu 10.50—11,—, M., Wiesenheu 9.00—9.20 Mark. Roggen (Breitdruschstroh) 4.60 bis 5.—, Krumm= und Preßftroh 4.00—4.40 M.— Rüböl(in Posten von 5000 Klg.) 70.— V., Mai 67,— B., 66,50 Mk. G. — 130 Tendenz: animiert. &am Gerste. b.— Vom Büchermarkt. Der Entwurf des Preußischen Wassergesetzes in der zur Vorlegung beim Abgeordnetenhause endgültig bestimmten Fassung ist von der Preußzischen Verlagsanstalt, Berlin SW. 68, Ritterstr. 50, zum Preise von 4.50 M. zuzüglich von 30 Pfg. für etwaige Postversendung zu beziehen. Der Entwurf regelt das gesamte Wasserrecht einheitlich und erschöpfend für die ganze Preußische Monarchie. Maritberichte. Wasserstanos=Nachrichten. Konstanz, 22. Dez. Bodensee vorm. 2.45, gef. 0,38 Meter. Heilbronn, 22. Dez. Reckar 8 Uhr morg. 0.45, gest. 0,15 Meter. Trier, 22. Dez. Mosel 9 Uhr morgens 2.46, gest. 1,08 Meter. Meteorologische Beobachtungen des Uhreuhauses Heiur. Kielmann, D.=Ruhrort. Dezember 21.8 Uhr abos-1 740 9.0%01 22.8„ morg. 754#+ 8.0·C 22. 12„, miti.„ 755 1 8,0°C. Temperatur von gestern Niedrigste Temperatur von heute Thrrugmeter Reiatioe Feuchtigt. Windrichtung SW WSW SW. Bekanntmachung. Mit dem 2. Januar 1912 tritt folgende Aenderung in der Gebühren= Ordnung für den städtischen Schlachthoj in Alt=Dutsburg in Kraft: Die Marktgebühr für 1 Schwein wird von 30 auf 40 Psg. erhöht. Tuisburg, den 19. Dezember 1911. Der Oberbürgermeister. I. V.: Etzbach. Bekanntmachung Nach einer Mitteilung des Herrn Oberbürgermeisters in Cöln vom 2. ds. Mis. ist beabsichtigt, in der Zeit vom 15. bis einschl. 31. Januar 1912 einen Kursus für Kreditgenossenschaften und vom 1. bis einschl. 17. Februar 1912 einen solchen für Rohstoff= und Werkgenossenschaften abzuhalten. Programme für diese Kurse nebst Anmeldescheine sind bei dem Vorstand der Handwerkskammer hierselbst, Morienstraße No. 2, zu haben. Die Anmeldungen zu diesen Kursen sind sobald wie möglich an den Leiter der Kurse, Geheimer Regieru gsrat Direktor Romberg in Cöln, Übierring No. 48, zu richten. Düsseldors, den 13. Dezember 1911. I. F. 7924. Der Regierungs Präsident. In Vertretung: Diderich. Bekanntmachung. Am Sonntag den 31. Dezember dieses Jahres ist der Handel mit Back= und Konditorwaren von 9 bis 6 Uhr nachmtttags freigegeben. Homberg, den 18. Dezember 1911. Die Polizei=Verwaltung. Der Bürgermeider: Wendes 3225 Passenus-Wolnhachts Geschenne = f ü r K i n d e r wie: Laubsägebretter von m 0.95 i— Laubsägekasten von mi. 2.— bs 10.— Werkzeugbretter von z 120 0 Werkzeugkasten vonm. 2.— b. 30.Kubsage-HOn St Laubsäge-Vorlagen usw. Emaille-Spielsachen vor##r 1.— Garantie für jedes Werkzeug. Kölnrich bennen- D.-Mielderteh Barbara- und Reinhold- Strassen- Ecke. LIUENUIE RS L Audebert erteilt FRANZOSISCH. Spezial-Kursus für Schiller. Uebersetzungen. Anmeldungen: D.-Ruhrorter V K A nur echt mit dem Namensung: eind unverfälschtes Quellsals der Aschener Thermen, die schon Millionen Kranken dauernd geholfen haben u. von den Arztlichen Autoritaten erfolgreich angewandt werden, vorsagliches Mittel gegen Gicht Rheuma. Preis der Gias tabe M. 1.20 Kosten der Kur ohne BerafsJstörung pro Tag 20 Pt Aachener natürliche Quellprodukte G.m.b.H. Zuhaben in allen Apotheken u. Drogerien Junges Ehepaar sucht für April Mai shgeschlosne Giage mit 4—5 Räumen. Zu erfahr. bei Emil Hadtstein, Homberg. Zwungsversteigerung. Auf Antrag des Verwalters in dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Hugo Spennemann in Duisburg=Ruhrort, Justizrat Dr. Engels hierselbst, sollen die in der Gemarkung Hamborn belegenen, im Grundbuche von Beeck=Hamborn Band 25 Artikel 14 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen des Kaufmanns Huge Spennemann in DuieburgRuhrort eingetragenen Grundstücke Flur 13 Nr. 142 15 ar 32 gi groß. Acker der Oriesch, 1,08 Tlr. Reinertrag, Flur 18 Nr. 1076/145 24 qm groß. Acker der Driesch, 0,02 Tlr. Reinertrag, Ilur 18 Nr. 1077/145 15 ar 04 qm groß. Acker der Driesch, 1,06 Tlr. Reinertrag, Ilur 13 Nr. 1078/145 1 ar 87 gm groß. Acker der Driesch, 0,13 Tlr. Reinertrag, Flur 13 Nr. 1083/145 1 ar 81 qm groß, Acker der Driesch, 0,13 Tlr. Reinertrag, Flur 18 Nr. 1084/145 15 ar 33 qin groß. Acker der Driesch, 1.08 Tlr. Reinertrag am 23. Februar 1912, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Gericht— an der Gerichtsstelle— Zimmer Nr. 32 versteigert werden. Der Versteigerungsvermerk ist am 17. Juli 1911 in das Grundbuch eingetragen. Duisburg=Ruhrort, den 17. Dezember 1911. Königliches Amtsgericht. Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in burg=Meiderich belegene, im Grundbuche von Meiderich Band 60 Blatt 869 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen des Kesselschmiedes Philipp Leugen zu Duisburg=Meiderich eingetragene(rundstück Flur 3 Nr. 2828/265, 2 ar 92 qm groß, a) Wohnhaus Gerhardstraße Nr. 4 mit Anbau, Hofraum und Hausgarten, 1060 Mk. Nutzungswert, Gebäudesteuerrolle Nr 4764, Grundsteuermutterrolle Artikel Nr. 8606, am 23. Februar 1912, vormittags 10¼ Uhr durch das unterzeichnete Gericht— an der Gerichtsstelle— Zimmer Nr. 32. versteigert werden. Der Versteigerungsvermerk ist am 14. Dezember 1911 in das Grundbuch eingetragen. Duisburg=Ruhrort, den 20. Dezember 1911. Königliches Amtsgericht. Sofort einige Anstreicher=Gihassen für gewöhnliche Arbeiten gesucht. Zu melden bei Portier M. Abteilung Ruhrort. Die Abdolzung der Waldflächen und Ankauf des gewonnenen Holzes bei Bahnhof Weddau soll vergeben werden. Frist: 10 Wochen. Unterlagen können im Bureau Hansasraße 9 soweit der Vorrat reicht, gegen 50 Pfg in bar (nicht in Briesmarken), bezogen werden. Angebote sind versiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen, bis zum 5. Januar 1912 vormittags 11 Uhr einzusenden. Zuschlags. frist: 14 Tage. Duisburg, den 21. 12. 1911. König'. Eisenbahn=Bau Abteil. Zwangsversteigerung. Samstag, den 23. Dezember 1911, nachm. 3 Uhr, werde ich in Bruckhausen in der Wirtschaft Terbruggen: 2 Kleiderschränke, 2 Paar Schuhe und 1 Stück Leder öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigern. Peters, Gerichtsvollzieher in D.=Ruhrort Ortskrankenkasse für den Stadtteil Durch Beschluß des Vorstandes ist dieam 6. ds. Mis. zetätigte Wahl der 4 Vorstandsmitglieder aus dem Kreise der Kassenmitglieder(Arbeitnehmer) für ungültig erklärt worden. Es hat daher eine Neuwahl stattzufinden. Die Herren Vertreier der Kassenmitglieder(Arbeitnehmer) werden hiermit zu der am Sonntag, den 31. Dezember ds. Is., vormittags 11¼ Uhr in dem Lokale des Wirtes Heinrich Mismahl hier, Kirchstraße 17, anberaumten Neuwahl ergebenst eingeladen. Duisburg=Meiderich, den 22. Dezember 1911. Der Vorstand. Gerh. Straßburger, Vorsitzender. Kalender Kunstkalender 2.— Mk. Kunst und Leben 3.—„ Meyer's histor.=geogr. Kalender 1.75„ Kürschner's Jahrduch 1.20„ Disch.Flottenkotender 1.—„ Köhler's Disch. Kolonial= Kalender 1. Lahrer hinkender Bote à 30, 50 Psa. und 1.— Mk. vorrätig bei Andreas& Co. Süsserot#'s Uust Kolonial=Kalender 1.— Mk. Gartenlaube=Kalender 1.—„ Veldagen& Klasing's Almanach 4.—„ Spemann's AlpenKalender 2.— Buchhandlung Fernsprecher 7399. Ruhrort, Landwehrstr. 43 45. Ein Semetsptel-Piane mit hochfeinem Ton und eingebautem SymplexApparat, neuesten Systems, leicht spielbar, wird gegen Kasse sowie auch auf Teilzahlung billig verkauft. Für tadellose Funktion wird garantiert J. Fiekers, Pianohandlung, Duisburg. Sonnenwall 30. Duisburger Stadttheater In der Städt. Tonhalle Direktion: Ludwig Zimmermann. In der Städt. Tonhalle. 27. Abonnements=Vorstellung. 13. Vorstellung in Serie B. Dienstag(2. Weihnachtsfeiertag), den 26. Dezember 1911: Der Hüttenbesitzer (Le Maitre de Forges) Schauspiel in 4 Akten von Georges Ohnet. Spielleitung: Beld Duschak. Personen: Maranise von Beaulien...... Ida Ravenau gsair: deren Kinder..... 5 Ge. I, Hawelte Glatte„ Gisela Hawelka Baron von Presont Robert Scholz Boronin von Présont, Nichte der Marquise Gabriele Wiener Philippe Derblay Franz Scharwenka Susanne, deren Schwester..... Nora Reinhard Herzog von Bligny, Neffe der Marquise Fritz Hellmuth Monlinet Emil Wirth Athenals, dessen Tochter...... Franziska Wendt Bachelin, Notar Erich Ponto von Pon#ac Heinz Schwamborn Der Präsekt Ernst Herz Dr. Servan. Gebhard Pirovino Gobert Max Wogriisch Jean, Diener der M.Lqnise.. Paul Lenoir Brigitte Else Kittner Gäste, Landleute, Arbeiter, Diener. Nach dem 2. Akte findet ine längere Pause statt. Umbesetzungen behält sich die Direktion vor. Rassenöffnung und Einiaß 6 Uhr. Anfang 6% Uhr. Ende ungefähr 9 Uhr. Donnerstag, den 28. Dezember 1911: Nachmittags=Vorstellung bei gänzlich aufgebobenem Abonnement zu ermäßigten Preisen. Anfang 2½ Uhr. Aschenbrödel oder Der gläserne Pantoffel. Phantastisches Märchen mit Gesang und Tanz in sechs Abteilungen von C. A. Görner. Musik von Stiegmann. Spielleitung: Beld Duschak. Musikalische Leitung: Walter Steinhausen. Erste Abteilung: Aschenbrödel. Baron v. Montecontecoculorum Ernst Herz Sibylla, seine zweite Gemahlin, verwitwete Gräfin v. Knitterknatterschnatterhausen..... Else Kittner Kunigunde 1 ihre Töchter 1 Gabriele Wiener Seraphine erster Ebe1 Flory Heine Rosa, genannt Aschenbrödel, des Barons Tochter erster Ehe Nora Reinhard Hofmarschall Grasemück..... Robert Scholz Ein Bettler(Syfar) Franziska Wendt Zwei Diener..........J Willy Placke 1 Hugo Lazak Eine Magd Helene Brenscheidt Zweite Abteilung: Bei der Pate. Fee Walpurgis........... Ida Ravenau Sysax, ihr Diener Franziska Wendt Aschenbrödel Nora Reinhardt Ein Portier Claire Norden Walpurgis Leibgarde. Tänzer und Tänzerinnen. Ein Kutscher. Ein Lakai. Dritte Abteilung: Aschenbrödel bei Hofe. König Kakadu........... Robert Nonnenbruch Prinz Wunderhold, Willy Beuger Minister Puterhahn...... Max Wogritsch Hofmarschall Grasemück..... Robert Scholz Stallmeister Wiedehopf..... Erich Ponto Baron v. Montecontecoculorum Ernst Herz Sibolla, seine Gemahlin..... Else Kittner Kunigunde Gabriele Wiener Seraphine Flory Heine Aschenbrödel Nora Reinhard Syfax Iranziska Wendt Graf Schillebold Robert Hermann Dessen Gemahlin Grete Bedau Dessen Tochter Aline......, Franziska Wogritsch Gräfin Katzenkratz.... Margarete Telona Adina, ihre Tochter........ Paula Conrad Baron Gänsebein. Karl Neumann Sallv, dessen Tochter......, Lotte Buttjer Baronin Rosenkohl....... Anna Walburg Ihre beiden Nichten.....4 Frieda Hock 7 anni Aim Marchese Zwiebelduft...... Jahn Hofknecht Hermine, seine Tochter...... Albertine Exner Edelleute mit ihren Frauen und Töchtern. Tänzer und Tänzertnnen. Diener. Vierte Abteilung: Die tanzende Küche. Baron v. Montecontecoculorum Ernst Herz Sibylla, seine Gemahlin.....“ Else Kittner Kunigunde Gabriele Wiener Seraphine Flory Heine Lsctzanbrödel............ Nora Reinhand Franziska Wendt Fee Walpurgis.......... Ida Ravenau Heinzelmännchen. Heinzelweibchen. Kobolde. Fünfte Abteilung: Der gläserne Pantofsel. König Kakadu........... Robert Ronnenbruch Prinz Wunderhold Willy Beuger Minister Puterbahn....... Max Wogritsch Hofmarschall Grasemück..... Novert Scholz Stallmeister Wiedehopf..... Erich Ponto Baron v. Montecontecoculorum Ernst Herz Sybilla, seine Gemahlin..... Else Kittner Kunigunde Gabriele Wiener Seraphine Flory Heine Aschenbrödel.......... Nora Reinhard Hofherren und Damen. Pagen. Sechste Abteilung: Die Pantoffelprobe. König Kakadu Kobert Nonnenbruch Prinz Wunderbold Willy Beuger Minister Puterhahn...... Max Wogritsch Hofmarschall Grasemück..... Robert Scholz Stallmeister Wiedehopf..... Erich Ponto Baron v. Montecontecoculorum Ernst Herz Sybilla, seine Gemahlin..... Else Kittner Kunigunde Gobriele Wiener Seraphine Ilory Heine Aschenbrödel............ Nora Reinhard Fee Walpurgis Ida Ravenau Syfax Franziska Wendt Hofherren und Damen. Pagen. Tanzspiele, arrangiert von der Ballettmeisterin Martha Esche. Im 2. Bild: Tanz der Pudel und Katzen. Die Kinder der Ballettschule. Schmetterlingsreigen. Martha Esche und die Damen des Balletts. Im 3. Bild: Narrenpolka. Sophie Biedenbach, Erna Abendroth, Lina Reibold, Gertrud Eckert, Lieschen Seipel, M. Strackay, Erna Rahm, Maria Königs. Der Marstall des Königs. Margarete Schneider, Lydia Tucek, Fränze Grund, Anna Dobski, Clara Seipel, Rosa Kath, Em. Hoftnecht. Im 4. Bild: Köchinnen und Schornsteinfeger. Die Kinder der Ballettschule. Delfter Porzellan. Die Kinder der Ballettschule. Im 5. Bild: Ballspiele. Die Damen des Balletts. Umbesetzungen infolge von Erkrankungen behält sich die Direktion vor. Vorausbestellungen auf numerierte Plätze sind unter Einsendung des Betrages an die Geschäftsstelle des Stadttheaters zu richten. Karten, die in anderer Weise vorbestellt sind(mündliche Bestellungen sind nur in den Kassenstunden an der Theaterkasse anzubringen), müssen im nächsten Vorverkauf an der Theaterkasse in der Tonhalle abgenommen sein, andernfall: sie anderweit vergeben werden. Für jede vorbestellte Karte ist eine Gebühr von 10 Pfg. zu entrichten. Auf nicht numerierte Plätze werden Vorausbestellungen nicht angenommen. Zurücknahme von Eintrittskarten nur einer Vorstellung. bei Abänderung Am Tage der Vorstellung: 1½ Uhr. Anfang 2“ Kassenöffuung und Einloß Uhr. Ende 5 Uhr. Eintrittspreise elnschl. Lustbarkeitssteuer: Dr 2.19) gorgtelant: Am in der Sessel(numeriert) I. Sperrsitz II. Sperrsitz„ I. Balkon II. Balkon(nicht num.) Parterre„ Galerie„ 2,10 K 1.60 1.051 105 Tage ber Vorsteuung ab 1½ Uhr (an der Theaterkasse 1.05 Tonhalle. 0,60 Zigarrenhandlung J. Neumannn, gegenüber der Tonhalle. 0.60 Zigarrenh. Peter Franz, Königstraße 16. 0.3512. Lilienfeld, Beekstr. 64. Wickler, Königstr. 56. Außer im Vorverkauf am Tage der Vorstellung sind numerierte Plätze am Sonntag, den 24 Dezember, mittags von 11¾—12½ Uhr, an der Theaterkasse in der Tonhase zu haben. Krästige Arbeiter von 16—17 Jahren sof. gesucht. er Maatzen, Holzwarenfabrik, Homberg. hnung 4 Zimmer(abgeschl.) per sofort zu vermiet u. Bruckhausen, Kaiser Wilhelmstraße 15. Hupotheken und Baudariehen erhalten ie unter Ftrene reeller“ Bedienung durch PSchmitz Hombere n Telel 6981 Carlitr 9 ASTHMAlalten einen neuen u-Asthms Apparat 3 Wochen is auf Probe. Zahlung nach E lolg. Unzerbrechlich. Ste## gebrauchsfertig und bequem in der Tasche zu tragen. Gibt augenblickliche Erleichterung. Hervorragende Erfolge in vielen Fällen erzielt. 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Weihnachtstag: Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier der Sonntagsschule. Freitag abend 8½ Uhr: Bibelstunde. Karlstraße 75. Christliche Versammlung. Sonntag vorm. 10 Uhr: Erbauungsstunde. Nachm. 3½ Uhr: Weibnachtsfeier der Sonntagsschule. I. Weihnachtstag, vorm. 10 Uhr: Predigt. Preo, Müller. Nachm. 3½ Uhr: Jungfrauenfest mit Kasseetrinken. redner: Rektor TrappmannNeukirchen. Jedermann i# freundlichst eingeladen. 2 Weihnachtslag, vorm. 10 Uhr: Erbauungsstunde. Mittwoch abend 8½ Uhr: Gebeistunde. Donnerstag abends 3½ Uhr: Jünglingsverein. 3226