Freitag, den 17. November 1911. Mittag=Ausgabe. Nr. 539.— 38. Jahrgang. „„„ Täglich 2 Ausgaben Erscheint täglich zweimal mit Ausnahme der Sonn= und gesetzlichen Feiertage. Monatlicher Bezugspreis 70 Pf. durch die Post bezogen vierteljährlich 2.10 Mk., ausschl. Bestellgeld. Anzeigenpreise: Lokale Anzeigen 20 Pfg., ausw. 25 Pig, für die einspaltige Zeile oder deren Raum; Reklamen 60 Pig, die Zeile.(Rud. Mosse 8 Norm.=Zeilenmesser Nr.10.) Kuhrorter Zeitung Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Duisburg(Ruhrort und Meiderich) Amtlicher Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Gratisbeilagen: Zweimal wöchentlich„Unterhaltungsblatt"; wöchentlich„Illustriertes Sonntagsblatt"; alle 14 Tage„Illustrierte Reisebeilage" und„Das Reich der Frau“. Chefredakteur: E. Beitlich, verantwortlicher Redakteur: H. Kloppert. Druick und Verlag: Joh. Brendow& Sohn, sämtlich in Duisburg=Ruhrort. Taglich 2 Ausgaben Fernsprecher: Redaktion Nr. 6033. Expedition u. Druckerei Nr. 6339. 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Hauptstadt ist fur den Ronig kein unvekannter Boden, er hat dort lange Jahre als Prinz in ziemlich einfachen Verhältnissen gewohnt und wohl kaum damit gerechnet, daß er als getronter Herrscher einmal die Gastfreundschaft der franzosischen Nation genießen werde. Seit Konig Peter im Sommer 1903 den serbischen Thron bestiegen hat, ist er noch nicht allzu oft außerhalv der Grenzen seines Landes gewesen. Den ernen Besuch stattete er im Otober 1904 in Sofia ab. Dann vergingen über 5 Jahre, bis er seine Antrittsvisiten Peiersvurg und Konstantinopel im Frühjahr 1910 absolvierte. Im Februar des lausenden Jayres erschien er in Rom und wollte acht Wochen später dem Kaiser Franz Josef in Budapest seine Auswartung machen, als seitens des österreichischen Hoses eine Absage erfolgte, angeblich wegen des damals ungunstig gewordenen Besindens des Kaisers. Vor zwei Monaten weitte Konig Peter neuerdings in Petersvurg aus Anlaß der Vermählung seiner Tochter Helene mit einem russischen Großfürsten. Damit ist die Ansfzählung der Auslandsreisen des Königs erschöpft. In seiner Hauptstadt hat er, abgesehen vom Könige Ferdinand von Bulgarien, bisher noch keine auslanoischen Fürstlichkeiten empfangen können; vielleicht stattet ihm demnächst Prasident Fallieres eine Gegenvisite ab und eröffnet den Reigen westeuropäischer Staatsoberhäupter, welche im Belgrader Konat einiehren. Manc 8# Eine politische Bedeutung kommt dem Besuch König Peters in Parig nicht zu, wie es heißt, soll er eine Pumpaktion des serbischen Staates bei der Pariser Finanzwelt einleiten. Im Lause dieses Sommers war schon Kronprinz Alexander in der französischen Hauptstadt anwesend, um dem Präsidenten der Republik das Großkreuz des Kara=Georgewitsch=Ordens zu überbringen, bei welcher Gelegenheit er mit dem Großkreuz der Eyrenlegion bedacht wurde. Nach dem Sohne ist nun der Vater gekommen und zwar in Begleitung des Ministerpräsidenden Milowanowitsch, und da die Pariser für ausländische Fürstenbesuche nicht unempfänglich sind, so darf sich der König Peter einer sympathischen Aufnahme erfreuel., die ihm über manche Enttäuschungen, welche er in seiner königlichen Würde schon erfahren hat, hinweghelsen Se. Reichstags=Verhandlungen. Berlin, 16. Nov. (Fortsetzung aus der gestrigen Abend=Ausgabe.) Schiffahrtsabgabengeser Abg. Dr. Heinse(natl.) schließt: Es ist nicht gelungen, die einheitliche Haudhabung des Gesetzes durchzusuhren, somit kann die Elbe mit Abgaben belastet weiden, während der Rhein frei bleibt. Das gehi nicht an. Partikularistische Intrastsetzung ist ein Hauptsehler der Vorlage. Meine Freunde aus Sachsen und ich wunschen, daß der gegenwärtige Versassungszustand aufrecht erhalten bleibt, und lehnen deshalb das ganze Gesetz ab. Abg. Günther=Plauen(sortschr. Vpt.): An dem ablehnenden Stanopunlt, den ich von vornherein dem Gesetz entgegengesiellt habe, hat sich nichts geandert, Sachsen als Industriestaat erleidet durch das Gesetz erhebliche Schäden, und diese hätten sowohl von der preußischen, als auch von der Reichsregierung berucksichtigt werden müssen. Eine Ausdeynung der Elbschiffahrt ist von dem Gesetze nicht zu erwarten, dagegen wird eine empfindliche Erhöhung der Wasserfrachten erzielt werden. Die Wünsche auf Ausbau und Kanalisierung der Saale und der Nahe haben bei der Regierung keine Gegenliebe gefunden. In der Einführung der Schiffahrtsabgaben kann ich nur ein Schwinden des seinerzeit vertretenen E.nheitsgedankens erblicken. Abg. Winckler(kons.): Der Widerstand der Kollegen aus Sachsen ist bedauerlich. Ich meine, durch dieses Gesetz werde dem gemeinsamen Interesse aller Landesteile in gleichem Maße gedient. Wünscheuswert wäre es, dem Antrage Zehnter zu entsprechen, den Artikel 3a überhaupt zu streichen. Ministerialdirektor Peters: Die Befürchtungen der sächsischen Abgeordneten sind sachlich nicht begrundet. Gerade bei einem regulierten Strome ist auch eine gewisse Garantie für die Aufrechterhaltung der Schiffahrt bei kleinem: Wasserstande gegeben. Die Frachten aus dem Rhein haben beispielsweise in diesem Jahre erheblich zugenommen. Anders wäre es gewesen, wenn die Regulierung bereits durchgeführt wäre, dann würde allerdings eine Verbilligung der Fracht zu verzeichnen gewesen sein. Die Regulierung der Flüsse kann einem Lande nur zum Rutzen gereichen und wer ihm gewisse Regulierungen vorenthält, ist sein Gegner. Im Artikel 54 der Reichsversassung steht nichts von der grundsätzlichen Abgabeetoe. Dex Mipisterialdirskior Vitter n a. Bayrischer Ministerialdirektor Ritter v. Graßmann: Bayern ist vielfach der Vorwurf gemacht worden, es habe der Vorlage zugestimmt, obgleich seinem Wunsch inbezug auf die Kanalisierung des Mains nicht nachgekommen worden sei. Wenn behauptet worden ist, der Partikularismus werde durch diese Vorlage gefordert, so ist das nicht der Fall, weil die Stromverbände auf genossenschaftlicher Basis miteinander verbunden sind. Bekanntlich hat in Bavern eine sehr starke Strömung dafür bestanden, daß die Mainkanalisierung über Aschaffenburg hinaus ausgeführt werde. Mit schwerem Herzen haben wir uns entschlossen, hierauf Verzicht zu leisten, damit die Durchführung des ersten Bauprogramms nicht gesährdet werde, anders wäre es nicht moglich gewesen. Bezüglich der Oberrheinregulierung haben die Brauchbarkeit unserer deutschen Ströme überhaupt in Frage stellen. Vizepräsident Dr. Spahn teilt mit, daß über den ersten Teil der Vorlage, der d.e Regulierung der Mosel vorsiebt, namentlich abe stimmt werden soll. Abg. Stolle(Soz.)=Preuß'n hat— trotz aller gegenteiligen Erklärungen müssen wir dabei bleiben— den kleineren Bundesstaaten seine Ansicht aufgedrängt. Die Hauptleidtragenden sind die kleinen Schiffer, die in ihrer Existenz schwer geschädigt werden. Die Regierung hat sich wieder einmal als Knecht der Junker gezeigt.(Glecke des Präsidenten. Vizepräsident Schultz rugt diesen Ausdruck.) Abg. Graf Praschma(Zentr.): Diese Vorlage soll ein Produkt der Ritter und Heiligen sein. Sonderbare Ritter und Heilige, die auch bei den Nationalliberalen und Freisinnigen sitzen.(Sehr gut!) Einmal wird Abänderung der Verfassung verlangt, selbst vom sierbenden Reichstag, wie die Marokkodebatte ergeben hat, in diesem Falle der Schifsadrtsabgaben will Herr Gothein aber nicht an der Versassung rütteln.(Sehr gut!) Von einer Brotverteuerung ist keine Rede. Durch die Verkehrsverbesserung tritt sogar eine Verbilligung ein. Die preußische Regierung wird nicht in der Lage sein, weitere Siromregulierungen ohne das Schiffahrtsabgavengesetz vorzunehmen. Wann wird dem Landtug ein Projekt über die Regulierung der oberen Oder zugehen? Minister v. Breitenbach: Es ist der Wunsch der Regierung, nach der Bewilligung der Schiffahrtsatgaben für den Ausbau der Oder unterhalb Breslaus beim preußische Landtag Mittel azusordern. Ueber den Zeitpunkt an welchem dies geschehen wird, kann ich keine Mitteilung machen. Jedensalls ist es nicht die Absicht, die Frage auf die lange Bank zu schieben. Wenn der Abg. Gothein meint, es wäre doch nur Illusion, weil die Projekte in keiner Weise festständen, so hat er eine Behauptung aufgestellt, die er nicht beweisen kann, auch wenn er sich auf die Oderstrombauverwaltung in Breslau beruft. Ich kann nur sagen, daß sie soweit gediehen sind, daß die Regelung der Oder unterhalb Breslaus einschließlich der Sperrbecken ungefähr 40 Millionen kostet. In den Verhandlungen der Kommission ist datauf ein emscheidender Wert gelegt worden, daß die Bestimmung des Artikels 7 dabin geändert werden soll, daß nur dann mit der Erhebung von Schiffahrtsabgaben vorgegangen werden dürfte, wenn sie auf sämtlichen Strömen erhoben werden dürften. Es wäre ein Widersinn, daß auf rein deutschen Stromen, wie auf der Oder und der Weser, keine Abgaben erboben werden dürften, wenn noch nicht alle Vercinbarungen mit fremden Staaten getroffen sind. Auch wenn über den Rhein und die Elbe noch keine Einigung erzielt ist, sind wir doch in der Lage, einen ungeheuer großen Nutzen für diejenigen Ströme zu schafsen, wo wir nicht vom Auslande behindert sind. Der Vorredner hat schon darauf hingewiesen, daß ein Unterhändler, der nicht üver jeste Unterlagen verfügen kann, nicht in der Lage ist, unsern Forderungen genügenden Nachdruck zu verleigen. Meine Aeußerung, daß es sich um den Uebergang vom alten überlebten Wirtschaftssostem zu einem neuen handle, opfere ich dem nach ohne weiteres. Ich habe nur sagen wollen, daß im Verlause von drei Jahrzehnten der Vertehr auf unseren Strömen so außerordentlich unerwartet und ungemessen gestiegen ist, daß die Grundsätze, die vor 30 Jahren für zweckmäßig und nützlich gehalten sind, heute nicht mehr gelten, daß wir gehalten sind, in unsern Strömen so erhebliche Kapitalien zu investieren, Kapita denken bestehen viele Vorteile bei dem Gesetz. Ich nehme deshalb kein Bedenken, für das Gesetz zu stimmen. Damtt schließt die Debatte über den Artikel 1 und 3. Der Abg. Strombeck hat seinen Antrag auf Einfügung des Artikels Za in den Artikel 1 zurückgezogen. Der Artitel 1 wird angenommen, Artikel Za abgelehnt. Darauf trat Vertagung ein. Nächste Sitzung Freitag um 1 Uhr. Tagesordnung: Fortsetzung der heutigen Beratung, außerdem Gewerbeordnung und Entwurf betr. der Heimarbeit. Schluß 6½ Uhr. Gerüchte über den neuen Kolonial=Minister, der Berliner Börse trat gestern das Gerücht auf, daß die Regierung die Absicht habe, den durch den Rücktrin des Herrn v. Lindequist frei gewordenen Sessel des Staatssetretärs des Reichskoloniatamts durch den Direttor der Deutschen Bank, Herrn Karl Helfferich, zu desetzen. Von der Deutschen Bank wurde dieses Gerücht dementiert. Aber weite Kreise des Handels und der Bantwelt halten doch an der Hoffnung jest, daß die Regierung wieder einen Mann der kaufmännischen Praxis mit diesem schwierigen Posten betrauen wied. Uno auch in Regierungskreisen wird man sich nicht der Ertenninis verschließen können, daß die schwierige Aufgabe die in Bezug auf die Erschließung unserer Kolonien noch zu lösen sind, einen Mann der Praxis ersordern, einen Mann, der es versieht, das deutsche Kopital weiter für die Werte der deutschen Kolonien zu interessieren Kail Helfferich, der jetzige Direktor der Deutschen Bank, hat sich als Reserent für wirtschaftliche Angelegenheiten in der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes herrorgeran, nachdem er vorher im Kampfe um die Verteidigung der Goldwährung als Privatdozent an der Berliner Universität in den ersten Reihen gestanden hatte. 1902 erhielt er den Titel Legationsrat, 1904 wurde er wirklicher Legationsrat. In demselben Jahre lehnte er den an ihn ergangenen Ruf als Professor der Staatswissenschaften an der Universität Bonn ab. 1905 wurde er vortragender Rat in der Kolonialabteilung. Jahre 1906 verließ er den Staatsdienst und trat als Direttor der anatolischen Eisenbahn in die Dienste der Deutschen Bank. Seit einiger Zeit gehört er dem Direktionskollegium der Deutschen Bank an. Sein Ressort ist in de: Hauptsache die Behandlung der türkischen Geschäfte dieses Institutes. Das Karnickel. Herr Ponsonby, ein britischer Gentleman aus gutem Hause, aber mit radikalen Alluren, ist mit der englischen Verfassung unzufrieden, weil sie zuläßt, daß die Politik=der Regierung das Land an den Rand des Krieges führt ohne daß das Parlament davon viel ahnt, geschweige denn die letzte Entscheidung mit beeinflussen kann. Beweis! Im September lag die britische Fiotte marschbereit in den Häfen. Sie hatte sogar, wie Herr Ponsouby von einem englischen Seeoffizier erfahren haben will und wie wir bereits gestern meldeten, schon die Torpedonetze ausgehängt, weil— sie einen Angriff der deutschen Torpedoboote erwartete. Das ist wieder einmal ein echt englisches Verfahren, Deutschland leichtfertig sinstere Pläne unterzuschieven und sich nicht einmal die Mühe der Prüfung zu nehmen, ob ein Einmarsch in Persien. * Petersburg, 17. Nov. Die russische Regi.rung hat, da sie von der persischen Regi=rung auf ihre an: 11. November durch ihren Gesandten in Teheran überreichte Nate keine Antwort erhalten hat, angeordnet, daß sofort eine Truppenabteilung nach Persien abgesandt werden soll, die sich vorläufig in Kaswin auf dem Wege nach Teheran konzentrieren wird. Der Aufstand in China. Peking, 16. Nov. Nach Konsularberichten sind 30000 Mann in Hangtschou stehender Truppen zu den Revolutionären übergegangen, haben die Truppen aus Ranking und Tschinkiang geschlagen und befinden sich jetzt auf dem Wege nach Hankau, wo eine große Schlacht erwartet wird.— Auf die Einladung Livungschangs sind die Vertreter aller leicht erreichbaren Provinzen am 13. und 14. November in Schanghat zusammengetreten und haben über die Lage beraten. Im Anschluß daran hat Liyunschang die Konsuln in Hankau davon in Kenninis gesetzt, daß die revolutionären Staaten Vertreter zu einer Zentralregierung gewählt hätten, die in Wutschang eingerichtet werde und die Konsuln dringend ersucht, die Vereinigten Staaten anzuerkennen. deutscher Angriff zu jener Zeit überhaupt möglich war. lien, an die man vor Jahrzehnten nicht gedacht hat. daß Die deutsche Flotie war im September, als die armen man heute nicht mehr in der Lage ist, mit den Zinsen die englischen Geschwader angeblich sich nachts surch AusDer turrisch=italienische Krieg. * Frankfurt a. M., 16. Nov. Vom Kriegsschauplatz wird der„Fxants. Zig.“ gemeldet: Die heftigen, stets von Artillerie unterstutzten Gesechte der letzten Tage veränderten kaum die Sachlage. Die Italiener besetzten zwar die verlorenen Steuungen bis Scharaschat wieder, wurden dafür aber südlich Henny etwas zurückgedrängt. Die türtische Artillerie setzt die Beschießung der italienischen Linie und der Staot fort. Platzende Granaten verwundeten mitten in der Stadt mehrere Soldaten. Die Verluste der Italiener werden streng geheim gehalten, sind aber jedensals bedeutend. Der Korrespondent des genannten Blattes say täglich eine große Anzahl von Verwundeten. Lepzten Freitag zündeten die Türken ein itolievisches Munitionslager in der Dase an. Am gleichen Tage beschössen die italienischen Schlachtschiffe das 13 Kilometer landeinwärts gelegene Gehöft Rinzara, wo der türkische Generalstab vermutet wird. Der Erfolg war anscheinend minimal, denn Sonntag marschierte dort die türkische Kavallerie und Insanterie in Paradestellung auf. Das Schlachtschiff„Sizilia“ feuerte darauf fast hundert Schüsse und nuch italienischen Angaben gab es zehr Tote. Am 13. nachmittags griffen die Türken Messri an, wobei ein Schrapnell vier italtenische Maultiere und ein Pferk tötete. * Mailand, 16. Nov. Der Kriegskorrespoendent der „Stampa“, Beniova, mieldet heute, daß der Vertreter der Frankfurter Zeitung, Herr Weidel, ausgewiesen werde, weil er sich geweigert hat, seine Telegramme der italienischen Zensur zu unterwersen.— Das 8. Insanterieregiment in Mailand, das gestern morgen hätte abgehen sollen, um an der Expedition im Aegäischen Meer teilzunehmen, hat vom Kriegsminister telegraphisch Gegenorder bekommen. * Wien, 16. Nov. Aus Rom wird gemeldet, daß die Türkei bei den Großmachten Schritte getan habe, die in kürzester Zeit zu Friedensverhandlungen führen werden. ser Kapitalien die Allgemeinheit zu belasten, sondern sie auf diejenigen verteilen muß, die den Nutzen haben. Abg. Dr. Hahn(B. d. L.): Von einer wesentlichen Verteuerung des Getreides durch die Schiffabrtsabgaben kann keine Rede sein. Für den Ausbau der Wasserstraßen waren immer nur die Interessen der Schiffahrt maßge bend. Bedauerlicherweise hat Herr Gothein die Reichs verdrossenheit unter seinen Argumenten ins Feld geführt, damit sollte man doch vorsichtiger sein. Die Vorlage scheint aber gerade neue Sympathie für Preußen und somit für das Reich gebracht zu haben. Der Ausbau der Wa serstraßen ist in erster Linie für die Motanindustrie in Westsalen und am Niederrhein erfolgt, er war eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Aus allgemein nationalen Gründen müssen wir darauf Bedacht nehmen, keine Schädigung der Ruhrindustrie durch die Kanalisierung der Mosel herbeizuführen. Wir lehnen sie deshalb ab. Abg. Frank=Mannheim(Soz.): Herr Dr. Hahn hätte seine hinreißende Beredsamkeit darauf verwenden sollen, seine eigenen Fraktionsgenossen von der Güe dieses Gesetzes zu überzeugen. Daß die Reichsfreudigkeit durch diese Vorlage nicht gestärkt wird, geht schon aus der Denkschrift von Sachsen und Baden hervor. Das preußische Zentrum ist nicht bereit, weitere Mittel für den Ausbau der Ströme zu bewilligen. Dann muß ich darauf hinweisen, daß die kleinen Bundesstaaten große Opser bringen, während der größte Bundesstaat, Preußen, mit seiner mustergültigen Finanzwirtschaft nichts für diese Verpflichtung tun will. Württemberg würde schneller zur Reckarregulierung durch ein Einvernehmen mit Baden als durch diese Vorlage kommen. Wir sind nicht gewillt, diesem Gesetz, daß nur den großagrarischen Interessen dient, zuzustimmen.(Beisall bei den Soz.) Abg. Zehnter(Zentr.) empfiehlt kurz die Annahme seines Antrages auf Streichung des Artikels Ja. Abg. Gothein(Fortschr. Vpt.): Mit seiner Thei über die Liebesgaben wird Herr Dr. Hahn niemand überzeugen. Den hohen Reichsbankdiskont als Vergleich an den Haaren hereinzuziehen, bekommt nur er fertig. Abg. Hausmann(Fortschr. Vpt.): Ich habe niemals auf dem törichten Standpunkte bestanden, die Schifffahrtsabgaben als eninen Vorteil zu erklären, im Gegenteil, die Verbesserung des Rbeins ist schon lange vernachlässigt worden. Ist diese nur möglich durch Abgaben. so soll man sie, sofern sie in milder Form einerführt werden, beschließen. Nun ist anzuerkennen, daß in der Kommission vielfache Bedenken beseitigt worden sind. Der Enthängung der Torpedonetze vor ihr schützen mußten, gerade an einer Stelle versammelt, die am wenigsten für einen Uebersall geeignet war. In der Ostsee hielt sie die, wie wir erfahren, schon im Frühjahr angesetzten Manöver ab, ebenso wie sie im Juli, als der AgadirSpetiatel anhub, geruhsam die längst vorgeschriebenen Uebungen an der norwegischen Küste fortsetzte und nicht einen Tag eher als vorgesehen war, zu Ende führte. Daß im Gegenteil erwa die britische Regierung ihre Flotte für einen raschen Schlag im September glaubte ereit halten zu müssen und daß demgemäß die englischen Secossiziere übliche Vorsichtsmaßregeln trafen, wenn sie wirklich damals die Torpedonetze aushängen ließen, daran denkt der britische Gentleman natürlich nicht entsernt. Es ist ihm, wie allen seinen Landsleuten, eben schon zur Selbstverständlichkeit geworden, daß nur Deutschland das Karnickel sein kann. Wenn die britische Flotte mobil macht, so ist das eine Friedenskundgebung von eminenter Bedeutung. Uebt dagegen die deutsche Flotte fernab vom Weltmeer in der harmlosen Ostsee, am Süd= oder Nordpol, dann ist sie auf alle Fälle hinterlistiger Pläne dringend verdächtig. Zum deutsch=französischen Abkommen. Paris, 16. Nov. Im heutigen französischen Ministerrat unter Vorsitz Fallières teilte der Minister des “ Aeußern mit, daß England und Rußland offiziell ihre Zustimmung zu dem deutsch=französischen Abkommen gegeben haben. Aufstand im französischen Kongo. * Brüssel, 16. Nov. Der Dampfer„Brüssel=Ville“ brachte Nachrichten aus dem französischen Kongo, wonach in der Gegend von Nahbunit ein Aufruhr ausgebrochen sein soll. Es soll zu einem Zusammenstoß mit dem französischen Expeditionskorps gekommen sein, das 30 Verwundete habe, worunter sich der die Expedition besehligende Offizier befinde. Der Skandal in Udschda. * Paris, 17. Nov. General Toutée hat dem Kriegsminister seinen Bericht über die Vorkommnisse in Udschda überreicht. Nach denAndeutungen mehrererBlätter wird in dem Bericht darauf hingewiesen, daß aus der Zollkasse bereits im Juni 10000 Francs verschwunden waren, während der Einbruchsdiebstahl im Zollamt und die Ermordung des Beamten die die Vorlage ablehnen, sollten bedenken, daß sie damit wurf sieht heute viel freundlicher aus. Reben den Bo Mever sich erst am 21. Oktober ereignet haben. Politische Nachrichten. Deutschland. Berlin, 16. Nou. (Hof= und Personal=Nachrichten.) Das Besinden des Kaisers gibt zu keinerlei Besorgnis Anlaß. Die Ertältungserscheinungen sind bereits im Rückgang begriffen. Die Reise nach BadenBaden und Donaueschingen wird der Kaiser, wie schon angekündigt, voraussichtlich am Sonntag antreten. Die Ursache der übrigens sehr leichten Erkrantung ist folgende: Der Kaiser ritt bei der letzten Döberitzer Jagd trotz des ungunstigen Wetters mehrere Stunden ohne Mantel. Er fuhr dann noch im offenen Automobil ins Schloß. Die Folge war eine Erkältung, die zwar an sich leicht zu nehmen wäre, aber der Umstand, daß der Kaiser zu Influenza und Katarrhen neigt, macht besonders sorgsältige Pflege erforderlich. Der in Aussicht genommene Igadbesuch des Kronprinzen beim Fürsten Pleß auf Schlos Fürstenstein ist, wie Berliner Blätter melden, abgesagt worden. Als Grund wird angegeben, daß der Kronprinz dienstlich verhindert sei. Der Kronprinz folgte gestern abend einer Einiadung zur Abendtasel bei dem kommandierenden General von Mackensen. 9 * *— Eine neue Reichstagsvorlage bezweckt die ungesäumte Fortführung der oftafrikanischen Zentralbahn bis zum Tanganikasee durch Gewährung eines neuen Durlehns an die Baugesellschaft. Der Reichstag wird diese Darlehen wie die früheren anstandslos bewilligen. Die Zentralbahn dürfte einen großen Tes des Kongohandels an sich ziehen. Sie ist gedacht als das östliche Stück der großen Querbahn vom Indischen nach dem Atlantischen Ozean und damit auch als eine Verbindung unseres ost= und westafrikanischen Kolonialbesitzes. — In der Presse ist die Vermutung ausgetaucht, daß die deutsche Gesandtschaft in Tanger früher oder später in ein Generalkonsulat umgewandelt werden würde. Nach Informationen der„R. P. C.“ soll diese Vermutung unzutreffend sein. In der Budgetkommission des Reichstages wies Staatssekretär v. Kiderlen=Wächter auf die politische Bedeutung der Tatsache hin, daß die Grenze Kameruns nunmehr bis zum Kongo und dem Ubangi sich erstrecke Bei einer Neuaufrollung der Kongofrage sei Deutschland erhöht 283 interessiert und würde natürlich nun erst recht mitzureden haben.— Von liberaler und sozialdemokratischer Seite ersahren sowohl die Abmachung über Spanisch Guinea, als auch die Kongopolitit eine Krittk. Die Besprechung der Kongofrage soll später fortsetzt werden. Auf eine Anfrage von Zentrumsseite, ob hinsichtlich Marokkos Deutschland wirtschaftliche Sonverrechte verlangt habe, dies aber bei den Verhandlungen abgelehnt worden sei, erklärt Staatssetretär v. Kiderlen=Wächter, das sei nicht der Fall gewesen. Er gibt eingehende Auskünfte über den Gang der Verhandlungen, um daraus herzuleiten, wie diese salschen, durch einen Teil der Presse verbreiteten Gerüchte entstanden sein können. Der Staats sekretär erneuert seine Erklärung über die Konsular zerichtsbarkeit. Sie ist nicht aufgehoben und wird ohne Genehmigung des Reichstages nicht beseitigt werden.— Von freisinniger Seite werden Fragen gestellt nach den Schiffahrtsbeziehungen, von denen im Marokko=Abkommen nicht die Rede sei. Ministerial direktor Dr. Kriege erklärt dazu, die Schiffahrtsbeziehungen seien durch den Handelsvertrag mit Marotlo von 1890, der Deutschland die Meistbegünstigung gewähre, und der durch Frankreich nicht geändert werden könne, geregelt. Auf keinen Fall könne Frankreich irgendeine vertragswidrige Manipulation Marokkos zulassen oder gar selbst inszenieren. Der Ministerialdirektor nimmt auf Sansidar Bezug und erklärt auf das bestimmteste, daß trotz des französischen Proteltorats über Marokko die Verträge ihre volle Gültigkeit behalten. Die Konsulargerichtsbarkeit in Tunis sei seinerzeit erst nach Zustimmung des Bundesrats und Reichstags beseitigt worden. Einige Redner der Linken glauben, einen Widerspruch zwischen dem Abkommen selbst und dem Notenwechsel hinsichtlich der Aufhebung der deutschen Konsulargerichte feststellen zu können. Von der Regierung und von Zentrumsseite wird indes ein solcher Widerspruch entschieden in Abrede gestellt. Die Anfrage, ob die deutschen Postanstalten in Marokko bestehen bleiben können, wird vom Staatssekretär bejaht. Zu Beginn der morgigen Sitzung wird Staatssekretär v. Kiderlen=Wächter ein ausföhrliches Exposé über die geschichtliche Entwicklung und den Werdegang der Marokkoverhandlungen geben. — Die Reichsversicherungskommission nahm in der Abendsitzung den Entwurf des Ange stellten=Versicherungsgesetzes in zweiter Provinz und Nachbargebiete. Köln, 16. l.ov.[Gegen die Feuerbesta tung.] Kardina. Erzbischof Dr. Fischer verössentlicht im„Kirchlichen Anzeiger“ Vorschriften für die Haltung der Katholiken gegenüber der Feuerbestattung. Es ist den Katholiken nicht erlaubt, Feuerbestattungs Vereinen anzugehören. Ebenso ist die Verbrennung von Leichen streng verboten. Wer hiergegen verstößt, dem wird das kirchliche Begräbnis versagt; auch die Sterbesakramente werden ihm vorenthalten. Eine Mitwirtung an der Feuerbestattung ist den Katholiken nur unter besonderen Bedingungen in beschränktem Maße gestattet, wenn dadurch schwere Nachteile für sie vermieden werden. Köln, 17. Nov.[Eine Spielhölle] wurde auf dem Krummen Büchel in einem Privathause durch die Kriminalpolizei aufgehoben. Die Polizei fand dort 35 „Bauernfänger“ und Zuhälter. Sie versuchten beim Einschreiten der Polizei über die Beamten herzufallen, was mißlang. Darauf flüchteten die Personen bis aufs Dach. Sie wurden aber heruntergeholt und ihre Personalien sestgestellt. Der Bankhalter ist erst in der vorigen Woche aus der Strafanstalt Brauweiler entlassen worden, wo er zwei Jahre wegen Zuhälterei zu verbüßen hatte. Einer der Spieler hat dieser Tage einen Kaufmann von auswärts in das Haus geschleppt und ihm 3000 Mark durch verbotenes Glücksspiel abgeknöpft. Der vorhandene Geldbetrag wurde beschlagnahmt. Der Inhaber der Spielhölle hatte früher ein gleiches Unternehmen auf dem Lichhof. * Wattenscheid, 16. Nov.[Eine sechsköpfig Falschmünzerbaude verhaftet.] Die Polizei verhaftete hier eine sechsgliedrige Falschmünzergesellschaft, und zwar den Voltsschullehrer Kestner von Gunnigfeld, den Wirt Müller von Günnigfeld, den Agenten Emil Keiter aus Dahlhausen, die Arbeiter Walter Dahlmann und Otto Becker aus Wattenscheid und eine Frauensperson. Die Gesellschaft besaßte sich mit Herstellung von Fünfzigmarkscheinen. Sie wurde dem Untersuchungsgefängnis in Bochum zugeführt. Lokales. Lesung an. Die„Nationalztg.“ will zu dem merkwürdigen Stillschweigen des Dr. Solf während der Verhandlungen über das Marokkoabkommen im Reichstag von unterrichteter Seite gehört haben, daß Dr. Solf bei Uebernahme der interimistischen Leitung des Kolonialamts die Verpflichtung, das Marolkoabkommen ressortmäßig im Reichstage zu vertreten, gegenüber dem Reichskanzler nicht übernommen habe. — Der Seniorenkonvent des Reichs lages einigte sich heute dahin, daß in dieser Woche neben dem Schiffahrtsabgabengesetz noch das Hausarbeitergesetz erledigt werden solle. Die ganze nächste Woche soll frei bleiben. Dann sollen in zweiter Lesung das Privatbeamtenversicherungsgesetz, das Hausarbeitergesetz, das Schiffahrtsabgabengesetz und das Kleinaktiengesetz endgültig verabschiedet werden. Auch die Strafgesetznovelle soll in dieser Herbstsession noch erledigt werden. Dagegen werden voraussichtlich das Arbeitskammergesetz und das Gesetz betr. den Kolonial= und Konzulargerichtshof unerledigt bleiben. Das Ende der Session wird ungefähr am 5. oder 6. Dezember sein. * Karlsruhe, 17. Nov. Die amtliche„Karlsruher Zeitung" veröffentlicht die Einberufung der Landstände auf den 28. November unter gleichzeitiger Ernennung des Prinzen Maximilian von Baden zum Präsidenten der Ersten Kammer, sowie des Wirkl. Geh. Rats Dr. Albert Bürklin und des Grafen Raban von Helmstatt zum ersten bezw. zweiten Vizepräsidenten. Frankreich. Paris, 16. Nov. Der König von Serhien ist heute nachmittag hier eingetrossen. Prasident Fallières, die Minister und die Präsidenten der Kammer und des Senats waren auf dem Bahnhof erschienen. Der König von Serbien stattete dem Präsidenten Fallières einen Besuch ab, der ihm als ehemaligem Mitkämpfer in der französischen Armee das erste Exemplar der Erinnerungsmedaille von 1870/71 überreichte. Nov. Duisburger Stadttheater. „Der Trompeter von Säkkingen“. Oper in 4 Akten und einem Vorspiel. Text nach Vitior von Scheffels gleichnamiger Dichtung von Rudolf Bunge. Musik von Viktor E. Neßler. Unsere Backsische hatten gestern einen Frühlingstag mit zwitschernder Liebe. Eine gut gesinnte Seele im Theaterbureau holte aus dem verstaubten Winkel des Archivs die Idealoper wieder einmal ans Licht, und dafür wurde dem unbekannten Wohltäter lauter, herzlicher Dank mit geröteten Wangen und fiebernden Augen. Und ganz verstohlen sand auch eine heiße, rührselige Liebestläne den Weg in das schwach parfümierte Seidentuch. Es ist nun einmal so: der„Trompeter" tat auch gestern wieder seine Wirkung auf mit weiblicher Sentimentalität behaf tete Gemüter— das muß hier ausgesprochen werden; daß diese himbeersüße Musik, die ohne Saft und Kraft und ohne starkes Empfinden im Liebesbriefstellerstil dahin fließt, für mannbar gewordene Ohren heute keinen Schmaus mehr bedeutet— muß auch ausgesprochen werden. Aber: Suum enique! Wenn nun oben Beliebtheit, spruch nehm schreitet, dar ängstigende sich das jun Gustav A Mund und seine Liedch und Gemüt; ein verliebter Trompeter, der sich in allen Himmeln wähnte, wenn er sein Liebchen in den Armen hielt und mit schnäbelnder Liebe aufwarten konnte. Es war ein Trompeter, wie ich ihn seit Jahren nicht sah. Und in Cläre Lisner trat eine„Maria“ in die Erscheinung, die— um im Backfischstil zu reden!—„einfach füß" war. Keusch und züchtig, und doch bis über die Ohren verliebt, dabei von einer Rührseligkeit in der Stimmung, daß man den romantischen Zauber junger Liebe fühlte. Auch die anderen Rollen waren zweckmäßig besetzt. Julian Schmicdel batte taktsicher die mit kalische Führung und in der Regie stand Rober: Nann. Auch ndrein noch ein„Trompeter“, von der wie sie Gustav Waschow für sich in An nen darf, in seiner Paraderolle über die Bühn. inn ist es zu verstehen, daß der Beifall oft Dimensionen annimmt. Und gestern konnte #ge Volk nicht genug tun in Beifallklatschen. Waschow war auch ein Trompcter, der Herz auf dem rechten Fleck hatte. Er sang hen mit Innigkeit und Zärtlichkeit, mit Her; ein verliebter Trompeter, der sich in 11 er in gewohnt tüchtiger Weise seinen lissen führte seine schwierige sung brachte diesmal das mnten Ansprüchen genügte de gab. Aber der Cvor Kulissen vergi und Trom nchen Hans Hugo Kloppert. D.=Ruhrort, 17 ch. Die Würfel sind gefallen. Die Bauplatzfrage unseres Realgymna siums hat den ersten Abschnitt ihres Werdeganges hinter sich, am Dienstag ist in der Stadtverordnetenversammlung entschieden worden, daß nur ein Platz auf Alt Ruhrorter Gebiet in Frage kommen kann. So bestimmt es der Eingemeindungsvertrag und da aus Kreisen der Alt=Ruhrorter Stadtverordneten heraus— wie es heißt mundlich und schriftlich— schon im Vorhinein gegen ein Abweichen von dieser Bestimmung energisch Widerspruch erhoben worden, ist ein Abweichen vom Vertrag abgelehnt. Im Rat der Sechsundsechzig will man nur anders handeln, wenn die Alt=Ruhrorter Stadtverordneten in gleicher Weise zustimmen, was wohl nic der Fall sein wird. Damit ist aber noch nicht endgiltig entschieden, ob das Realgymnasium seinen Platz auf dem Gebiet der jetzigen Insel erhält und noch ist nicht die Erregung beseitigt, welche diese Frage in der Bürgerschaft hervorgerufen. Im Gegenteil, diese Erregung scheint nach untrüglichen Anzeichen noch gewachsen zu sein und eine Bewegung hervorzurufen, deren Ende noch gar nicht abzusehen ist. Wir haben von vornherein vermieden, hier Stellung zu nehmen, da die Interessen der verschiedenen Ortsteile gegeneinander stehen und die Mei nungen großer Teile unserer Leserschaft scharf auseinanderstoßen. Auch heute wie für die Folge verhalten wir uns unpartetisch, lassen den Austrag eines anscheinend scharf einsetzenden Streites denen, deren Interellen dabei in Frage kommen. Es sind das selbstverständlich nicht persönliche, sondern allgemeine Interessen, hervorgehend aus der räumlichen Abgrenzung einzelner Gebietsteile, aus der mehr oder minder weiten Entfeinung, welche die Schüler von der Anstalt trennt und aus den Befürchtungen, welche für ein Fortbestehen der jetzigen Frequenz entstanden sind. Wenn in den nächsten Tagen eine Reihe von Interessenvertretungen sich zusammenschließen, so wird wohl in erster Linie das Verlangen laut werden, der Schule einen Platz mit zentraler Lage zu geben, sie nicht an die Peripherie eines Ortsteiles zu legen. Vor allem wird man, wie uns bestimmt versichert wird, gegen den Bauplatz auf der Insel Einwendungen erheben und diese zu begründen suchen. Sie gehen, so viel wir erfahren haben, dahin: Die Insel ist und wird trotz aller Neuverbindungen eine Enklave, kein fest und untrennbar an Alt-Ruhrort angeschlossenes Gebiet sein. Was dort sich ansiedelt, wird nicht dem gesellschaftlichen und geschäftlichen Leben Alt=Ruhrorts zu Gute kommen, es wird dank direkter, rascher und billiger Verbindung(Straßenbahn) Anschluß an Alt=Duisburg suchen und finden. Das Lehrkollegium selbst wird durch diese Verbindung beeinflußt, mehr in Alt-Duisburg gesellschaftlich verkehren wie hier und damit fürchtet man eine Entfremdung zwischen Schule und Elternhaus, die in manchem Fall verhängnisvoll werden kann. Zudem hält man den Insel=Bauplatz seiner geringen Entfernung von den Schloten des Phoenix, der Rheinischen Stahlwerke, wegen der Nähe zahlreicher Eisenbahngleise und der Hasenanlagen denselben Rauch= und Lärm=Einwirtungen unterworsen, die man als Einwand gegen den Bauplatz in Laar brauchte. Entschiedener als früher taucht ein Vermittlungsvorschlag auf, dessen Quintessenz in dem Verlangen liegt: Wenn nicht anderswo, dann baue man inmitten AltRuhrorts, auf keinen Fall auf der Insel. Man hält noch immer in einem großen Interessentenkreis an der Meinung fest, daß mit festem Vorsatz und genügend Geld sich ein ausreichender Bauplatz finden läßt, aus dem Schule und Schulhof Raum finden, am Ende in einer Weise, daß ein allen berechtigten Ansprüchen nachkommender Bau nicht im Gewirr enger Straßen erdrückt wird. Immer wieder kommt man da auf das Bernsausche Mühlengrundstück an der Landwehrstraße, auch auf den Platz neben dem ehemaligen Kreishaus zurück. Ersteres ist Eigentum der Ruhrorter Sparkasse, würde von dieser zweisellos gern abgestoßen, bedingt aber den Hinzukauf einiger anliegender Grundstücke. Der Platz am Kreishaus ist Eigentum der Stadt. Seine Verridiger halten ihn bei Hinzunayme des Gartens am reishaus für groß genug. Die Idee, das Hanielsche Gartengrundstuck an der Hafenstraße vorzuschlagen, wird man wohl sallen lassen müssen, denn dieses ist nicht käuflich und wird in Jahrzehnten nicht käuflich sein. Von den erwähnten Plätzen sagt man, daß sie inmitten AltRuhrorts und den auswärtigen Schülern bequem liegen, daß sie eine bodenständige Schule bedingen und daß bei ihrer Auswahl die wirtschaftlichen Interessen Alt=Ruhrorts keinen Schaden leiden. Von Beeck und Laar aus wird sich zweifellos eine gitation in der Schulbaufrage entwickeln, die auf breiter Basis beruht und aufs Ganze geht. Von dort aus wird nter Hinweis auf die Herkunft der Schüler, aus zentrale age und auf örtliche Interessen ihres Heimatbezirks für den Laarer Bauplatz agitiert werden und auch in Stadtverordnetenkreisen soll man dem nicht ungünstig gegenübersteben. Aber immer wieder wird man auf die Vertragsklausel stoßen und diese ist nicht ohne weiteres aus der Welt zu schaffen. Vielleicht gelingt es auch da, einen ausgleichen den Weg zu finden und wenn es schon nicht anders geht, sich auf einen zentral gelegenen Al Nuhrorter Platz zu einigen. Allem Anschein nach ist das endgültig entscheidende Wort in der Bauplatzfrage noch nicht in dem Sinne gesprochen, daß das neue Real gymnasium auf der Insel gebaut werden muß. Gegen den Laarer Bauplatz steht der Widerspruch Ruhrorter Stadt verordneten, gegen den Inseldauplatz das Veto ander## Stadtväter, der eines= großen Bevölkerungskreises und nicht weniger Alt=Ruhrorter selbst. Da scheint nun der Mittelweg ausgleichend zu wirken. Wir werden darüber im bald entbrennenden Kampf der Meinungen bald mehr hören, wollen aber im Interesse aller und vor allem des guten Einvernehmens zwischen den beteiligten Ortsgebieten wegen hofsen, daß sich ein alle befriedigender Ausgang finden läßt und daß vor allem in der jetzt beginnenden Agitation, die in öffentliche und allgemeine Versammlungen hineinspielen wird, alles Gehässige und Persönliche serngehalten wird! * * Bei Durchführung des neuen Straßenzuges von Duis burg nach D.=Ruhrort(direkte Wegeverbindung) und der damit verbundenen Verbesserung der Zufahrt zum Nord= und Südhafen ist der Abbruch eines Teiles der Mole, auf der sich der Vinckeweg befindet, sowie die Beseitigung der Vinckebrücke notwendig. Es wird daher beabsichtigt, den Vinckeweg und den über die Vinckebrücke führenden öffentlichen Weg einzuziehen. Die das Projekt erläuternden Unterlagen liegen, wie schon in unserem Blatte amtlich bekanntgegeben, im Rathause zu D.=Ruhrort, Zimmer 15/17, zu jedermanns Einsicht offen. (-) Gefühlloses Elternpaar. Aufgegriffen wurde gestern abend in Beeck die etwa achtjährige Tochter der Familie S. aus der Karlstraße. Die Eheleute wohnen augenblicklich getrennt; während die Frau noch in D.=Ruhrort ist, logiert der Mann in Beeck. Die Frau brachte nun gestern abend— so wird uns gemeldet—, durch Nahrungssorgen getrieben, das Kind, das der ersten Ehe des Mannes entstammt, zu dem Ehemann. Dieser setzte es einfach auf die Straße, wo es nachher durchfroren und weinend von Passanten gefunden und in Obhut genommen wurde. Nachher wurde das Kind der Polizei überwiesen. preis, Othello(deutscher Schäserhund, 113 Punkte, Prädikat gut, Bes. und Führer Herr WohnungsverwalTrier) Ehrenpreis, Hexe(Schäserhund, 100 Punkte, Prädikat genügend, Bes. und Führer Herr Wilh. Schmitz) Ehrenpreis, Lord(Dovermann, 99 Punkte, Prädikat genügend, Bes. und Führer Herr F. Schroeder) Ehrenpreis. Nach der Preisverteilung sand im Vereinslokale noch ein gemütliches Beisammensein der Vereinsmitglieder statt. Aus dem Kreise Moers. Homberg, 17. Nov. — Neues Gemeindehaus. Die evangel. Gemeinde beabsichtigt den Bau eines größeren Gemeindehauses. Aus diesem Anlaß findet heute abend eine Repräsentantensitzung statt, auf deren Tagesordnung der Bau dieses Gemeindehauses gelepzt Ist. Aus dem Gerichtssaale Straßburg, 17. Nov. Nach dreitägiger Verhandlung verurteilie das Kriegsgericht der 30. Division den Unteroffizier Spie des Ins.=Regts. 136 wegen Mordversuchs und schwerer Körperverletzung zu einer Gesamtstrafe von 8 Jahren Züchthaus und Ausstoßung aus dem Heere. bistapeimer. der Nähe des Tores dem von ihm gehaßten Vizefeldwebel Hesnig auf, um ihn zu erschießen. Der Schuß traf den Offiziersburschen Abt vom Insanierie=Regiment 128, der dadurch ein Bein verlor und zum Krüppel wurde. = Festgenommen wurden zwei Arbeiter unter der Beschuldigung, in Neuwied 400 Mark entwendet zu haben; ferner ein Arbeiter, der vom hiesigen Amtsgericht steckbrieflich gesucht wird; ein Klempner stahl Gasrohre und ein Matrose 13 Mk. (.) Handwerkskammer. Der Vorstand beschloß nach einem aufklärenden Vortrag des Geschäftsführers Herrn Dr. Wilden, über die Ausdehnung der Lehrlingsvorschriften desGesetze: und der Handwerkskammer auf weibliche Hndwerker einen besonderen Kursus zur theoretischen und technischen Fortbildung der weiblichen Handwerker einzurichten. Sodann befaßte er sich mit Neuerungen in der Hufschmiedeprüsung, die noch eine besondere Kommission aus Fachleuten beschäftigen sollen. Dem Antrag des Bezirksverbandes Düsseldorf der Schuhmacher=Innungen auf Erhöhung der Lehrzeit von 3 auf 3½ Jahle für wesen, Der Zusammenbruch der Niederdeutschen Bank vor Gericht. „ S. amp; U. Dorumund, 16. Nov. Zu weginn der heutigen Verhandlung ergriff sofort Staatsanwaltschaftsrat Fuhrmann das Wort zu seinem Pladoyer, indem er ausfuhrte, daß bei der ganzen Verbandlung recht unerfreuliche gegenseinge Beschuloigungen der Angetlagten zutage geiteten seien. Beiser ware es gewesen, wenn die Angetlagten auch hier zusammengehalten hätten, wie sie bei der Rank zusammengearbeitet haben. Der Angeklagte Benner sei in der gegen früher etwas umgesallen, und mit Recht habe die Verteidigung des Angettagten Schmitt er dem Angeklagten Ohm reigesprungen sei. Er habe auch öfter mit Ohm geslustert und genau aufgepaßt, wenn Ohm mit seinem Verteidiger sprach. Der Angeklagte Schmitt dagegen sei in der in der Hauptverhandlung bei der Belastung des Angeitagten Oym geblieben. Schön sei auch nicht die Belanung der hier vernommenen Zeugen gewesen, die hauptsächlich durch den Angeklagten Bene ner erfolgte. Es handele sich um die Zeugen Schuler "—— Fischer, Bozer nur de den ganzen Regierungsbezirk konnte der Vorstand aus von ihnen vollzogenen Unterschriften auf den Zweamäßigkeitsgrunden nicht stattgeben. Für die Fri= von sich abwälzen wouten. Was jemand unter eur=Ausstellung, in Elberfeld wurden 150 in muß er auch spater verantworten. Der* Ehreupreisen gestistet. Schließlich nahm der Vorstand hat erklärt, es sei eine gro#e 9.* Schließlich nahm der Vorstand Kenntnis von den Bestrebungen der Dusseldorfer Innungskrankenkassen, sich zu einem Kassenverbande zusammenzuschließen. Meister= und Gesellenprüfungen. Im Laufe des Monats Januar k. Is. finden bei der Handwerkskammer zu Düsseldorf wieder Meister= und Gesellenprüfungen statt. Anmeldungen sind baldigst bei der Handwerkskammer Düsseldorf zu bewirken. Auskunft wird schriftlich und mündlich erteilt. D.=Meiderich, 17. Nov. Vortrag. Am Samstag, den 18. ds. Mis., abends 8½ Uhr wird in der Aula des Realgymnasiums D.=Meiderich Herr Dr. Wettstein=Heidelberg einen Vortrag halten über das Thema„Ein Gang durch alle deutschen Kolonien“(mit Lichtbildern). Herr Hauptmani D. Dr. phil. Wettstein war als Offizier und Grenzkom missar in unseren afrikanischen Kolonien von 1896—1901 tätig und hat auch späterhin als Kolonisator und Leiter von Bahnbauten in unseren Kolonien große Erfahrungen gesammelt, sodaß der Vortrag sehr anregend und gehaltvoll zu sein verspricht. Eine schöne Feier beging der Bürgererein„Erholung“ gelegentlich seines diesjährigen ahresjestes im Heimbea schen Saale. Nachdem der Vorsitzende Herr Klermann die Begrüßungsanspraose an die zahlreich versammelten Familien gehalten hatte, wurden die Festgäste durch musikalische und theatralische Darbietungen aufs beste unterhalten, namentlich fanden das Theaterstück„Die Liebe im Schilderhaus“, das unter der Leitung des Herrn Müllenbruck tadellos aufgeführt wurde, und die Gesänge der Damen, wobei sich besonders Fräulein Straßburger auszeichnete, begeisterte Aufnahme. Der Wunsch des Vorsitzenden, daß allen Teilnehmern genußreiche Stunden beschieden sein möchten, war über alles Erwarten in Erfüllung gegangen. Missionsvortrag. Infolge Befürwortung durch das Presbyterium der evang. Gende wird der aller Orten auftretende Seemannspastor Herr Zuckschwerdt am 26. ds. Mts. auch nach hier kommen und nach einer Abendpredigt in der MittelMeidericher Kirche im evangel. Vereinshaus an der Ritterstraße einen Lichtbildervortrag über Seemannsleben und die Tätigkeit und Erfolge der Seemannsmission halten. Zuchtstierkörung. Zu der gestern Mittag if dem städtischen Platz neben der Seuchenbaracke von dem Schauamt abgehaltenen Körung waren 2 Zuchtstiere und 4 Ziegenzuchtböcke, letztere Eigentum der Stadt, aufgetrieben, die zu Zuchtzwecken angekört wurden. Der geringe Auftrieb von Zuchtstieren, mit deren Haltung sich nur noch Herr Scherrer von Haus Hagen hier bejaßt, beweist wieder den Rückgang der Landwirtschaft im hiesen Industriebezirk. * Hamborn, 17. Nov. Polizeihundeprüfung. Auf dem Platze Buhrenshof in der Nähe des Jubiläumshains wurde von dem hiesigen Zweigverein des Polizeihundevereins eine Junghundprüfung abgehalten. Es gelangten 11 Hunde zur Vorführung. Das Ergebnis der Prüfung war sehr günstig. Nach Schluß der Prüfung fand im Vereinslokale(Wirtschaft Hoffmann in H.=Marrlob) die Preisverteilung statt. Zur Verteilung kamen Geld- und Ehrenpreise. Es erhielten: Here(deutscher Schäferhund, 135 Punkte, Prädikat sehr gut, Bes. Herr Bäckermeister Wippermann aus H.= Schmidthorst, Führer Herr Polizei=Wachtmeister Spahn) 1. Preis, Lord(Dobermann, 132 Punkte, Prädikat gut, Bes. und Führer Herr Wilh. Kirsten) 2. Preis, Harrv(Airedale=Terrier, 129 Punkte, Prädikatogut, Bes. und Führer Herr Vollziehungsbeamter Lehmkuhl) 3. Preis, Herta(Airedale=Terrier, 127 Punkte, Prädikat gut, Bes. und Führer Herr Josef Poschun) 4. Preis, Silva(deutscher Schäferhund, 126 Punkte, Prädikat gut, Bes. und Führer Herr Gregor Sedins aus H.=Marxloh) 5. Preis und Führerpreis, Prinz(Dobermann, 121 Punkte, Bes. Herr Balduin Möller, Führer Herr Konjarski) Ehrenpreis, Nery(Dobermann, 118 Punkte, Peädlkat gut. Besixer und Führer Herr Jakob Puderbach aus H.=Marx= loh) Ehrenpreis, Baldur(deutscher Schäferhund, 117 Punkte, Prädikat gut, Besitzer Polizeiverwaltung Hamborn. Führer Herr Polizeiwachtmeister Spahn] EhrenEs Handent sah un dir Heugen=Schall., gemäß un= does a.srich, Diese Zeugen haten natur##muß nur vuv gekun, was ihnen von den Direttoren aufgetragen worden sei. Weiter sei es unerfreulich gedaß oie Angeklagten alle Verantwortung für die Briesen —tschreibt, Srien. Del Angetlagte Ohm hul ettlalt, es sei eiur gloß Bummelei dei der Bank gewesen. Das ist richtig, die Bummelei war enorm, aber das dient nicht zur Entschuldigung. Die Fälle Achilles, Alexander und Mayer heben sich aus den Einzeljällen Steuung der drei Angestagten war derart, daß Schmitt eine ziemlich seibständige Roue bei der Bank spielle. Benner war aver offenbar selbständiger, als er dies zugeben will. Die wichtigsten Sachen bei der Bank wurden ausschließlich von Ohm bearbeitet. Oym bestreitet freilich, von den hier zur Antlage stehenden Fällen etwas zu wissen, doch in diese Behaupiung offenbar falsch. Der Staatsanwalt geht dann aus Einzelheiten ein bei der Ausfullung der Blantozessionen. Er würdigt dakn noch die übrigen kleineren untlagefälle und kommt dann auf das Strafmaß zu sprechen. Dabei sei zu berücksichtigen, daß Ohm das Haupt der Bank war und Schmitt und Benner unter seinem Einfluß standen. Erschwerend sällt ins Gewicht der außerordentlich unordentliche Betrieb der Bank. Ich have keinen Anlaß, hier scharje Worte zu gebrauchen, muß aber sagen: es ist mit einer Strupetlosigkeit, einer Hartnäcktigleit über fremde Werte verjugt worden, wie sie nirgends im deutschen Bankgewerde vorkommt. Wenn sie doch irgendwo vorkommen sonlte, wird die Verhandlung für diese Dunkelmänner eine Warnung sein. Strafmildernd fällt ins Gewicht, daß die Angetlagten in der Veryandlung bestrevt waren, keine Schwiengkeiten bei der Feststeuung der Straftaten zu machen. Der Staatsanwalt beantragt schließlich, mne vereits mitgereilt, gegen Ohm zwei Jahre sechs Monate Gefängnis und 1000 Mart Geldstrafe, gegen Schmitt ein Jahr sechs Monate Gesängnis und 1000 Mart Geldstrafe, und gegen Benner neun Monate Gefangnis und 500 Mark Geldstrafe. Dem Angeklagten Schmitt sollen neun Monate auf die Untersuchungshaft angerechwerden. Sodann nimmt als erster Verteidiger der Rechtsbeistand des Angeklagten Ohm, Rechtsanwalt Frank, das Wort: Ich weiß mich eins mit dem Herrn Staatsanwalt und den Prozeßbeteiligten im Gesuhle des Dankes gegenüber dem Gerichtshof und besonders dem Herrn Vorsitzenden für die vorvildliche Geduld und die unermüdliche Langmut, mit der er jeden zu Worte kommen ließ. Unter diesen Umständen ist die Ausgave des Plädoyers eine sehr leichte es braucht nur zusammenzujassen und hier und da eiwas weiter auszubreiten, um das zu wiederholen, was in den einzelnen Tagen der Verhandlung schon bekannt geworden ist. Für meinen Klienten Oym begrüße ich die Haupiverhandlung als eine wahre Erlosung nach 1½jähriger Untersuchung, weiche doppelt und dreifach qualvon war, weil Ohm unter dem Druck einer Anklage stand, die er in allen wesentlichen Punkten als ungerecht empfinden mußte. Zu welchem Urteil der Gerichtshof auch gelangen mag, darin bin ich der Zustimmung des Gericht sicher: der schwerste Punti der Anklage, der Vorwurf der generellen, strupelund unterschiedslosen. Depotunterschlagung hat sich nicht als stichhattig erwiesen. Der Geoantengang der Anklage, wonach Ohm für generelte Depotunterschlagung, angeblich begangen auf seine Anordnung, aus dem Gesichtspunkt der fortgesetzten Handlung haftet, soweit eine. besondere Tätigkeit nicht nachgewiesen werden kann, ist juristisch und tatsächlich versehlt. Die Anklage hat den Begriff der fortgesetzten Handlung vonig verkannt. Täglich während der Verhanolung stürzie ein Fundament der Anklage nach dem anderen zusammen, bis nur ein Trümmerhausen übrig blieb. Jch erwarte mit größter Spanung und mit dem schuldigen Respekt Ihr Urteil. So innig meine Hoffnung, so fest ist meine Zuversicht, daß Sie zur Verneinung aller Schuldfragen und zur Freisprechung aller Angeklagten gelangen Darauf wurde die Verhandlung auf morgen vertagt. Erdbeben. Frankfurt a. M., 17. Nov. Gestern abend wurde hier ein kurzer, starker Erdstoß wahrgenommen. Verschiedene Häuser haben große Risse erhalten. Die Bewohner eilten bestürzt, teils nur notdürftig bekleidet, auf die Straße. Die Feuerwehr= und Rettungswachen mußten vielfach in Tätiokeit treten, doch sind ernsthafte Unfälle nicht vorgekommen. Auch aus Mainz und Straßburg lausen Meldungen über Erdstöße ein. In verschiedenen Orten sind die Fernsprechleitungen gestört. München, 17. Nov. Die Erdbebenstation der Königlichen Sternwarte teilt mit: Um 10 Uhr 25 Min. 50 Sek. war in München ein sehr starkes Erddeben zu verzeichnen. Der Seismograph reagierte dabei derart, daß er binaussiel und wieder bineingerichtet wer den mußte. In den einzelnen Lokalitaten und Wohnungen war das Beben stark zu verspüren. Rottweil, 17. Nov. Gestern abend 10 Uhr 25 Min. wurde hier ein sehr starkes Erdbeben wahrgenommen. Die Erschütterung war so heftig, daß verschie deue Gegenstände in den Zimmern herunterfielen. Am schwarzen Tor stürzte ein Kamin ein. Bei verschiedenen Häusern sielen von den Dächern Ziegel herab. Auch wurden Rissein den Wänden festgestellt. Verschiedene Leute wollen einen starken Blitz und einen heftigen Luftdruck wahrgenommen haben. Stuttgart, 16. Nov. Hier wurde ein Erdstoß verspürt, der so heftig war, daß Gegenstände im Zimmer sich bewegten und zum Teil umfielen. Viele Personen eilten aus den Häusern auf die Straße. Gotha, 16. Nov. Ein leichtes Erdbeben wurde hier heute abend um 10½ Uhr durch eine deutlich bemerkbare Erschütterung der Häuser wahrgenommen. Mülhausen(Elsaß), 16. Nov. Um 10 Uhr 30 Min. abends wurde hier ein starkes Erdbeben von kurzer Dauer verspürt. Viele Kamine und Teile des Kirchturms sind eingestürzt. Wien, 17. Nov. Um 10½ Uhr gestern abend wurde in der ganzen Stadt ein 1½ Minuten andauerndes Erdbeben verspürt, welches die Richtung von Westen nach Osten zu nehmen schien und von mehreren großen Schwankungen begleitet war. Vermischtes. — Kurhaven, 17. Nov. Seit gestern nacht herrscht im Gebiete der Nordsee und der Elbmündung erneut schweres Unwetter. Der Verkehr stockt. *** In Berlin genehmigte das Plenum der Stadt verordnetenversammlung die vorgeschlagene Anleihe im Betrage von 291 Millionen Mark.— In Landsberg(Warthe) wurde der Kassierer der Spar= und Darlehnskasse, Oberingenieur Wolff,=verhaftet, nachdem man in der Kasse ein Desiztt von 65000 Mark entdeckt hatte.— In der Trunkenheit erstach in Martins= zell der Oekonom Forster seine Frau und seine Mutter. Nach der Tat zündete der Täter, der in der Trunkenheit gehandelt haben soll, sein Haus an.— In München hat Kommerzienrat Heinrich von Dall=Armi für den Ausbau und Betrieb des Münchener Bürgerheims, der von ihm ins Leben gerufenen Altersversorgungsstiftung, weitere 900000 Mark gestiftet.— Der amerikanische Luftschifser Mix stürzte sich von Bord des Dampfers„Pas de Calais“ ins Meer und ertrank. In einem Briefe gibt er an, er fühle, daß seine geistigen Kräfte abnahmen. Neueste Drahtnachrichten. 8 Berlin, 17. Nov Ein Geheimer expedierender Kalkulator im Landwirtschaftsministerium versuchte sich gestern in der Mittagsstunde durch einen Revolverschuß in die Schläfe zutöten. Das Geschoß ging sehl und brachte dem Levensmuden nur eine Streifwunde bei. Hinzuspringende Kollegen nahmen sich des Beamten, dessen Selbstmordversuch nicht geringe Aufregung verursachte, an und veranlaßten, daß er nach der Charité gebracht wurde. Was den Beamten zu dem Selbstmordversuch getrieben hat, ist nicht bekannt. * Wien, 17. Nov. Wie die„Neue Freie Presse“ meldet, hat Finanzminister Dr. Meyer wegen des in der Beamkenfrage zwischen ihm und dem Kabinett bestehenden Konflikt sein Entlassungsgesuch eingereicht. Ritter v. Zaleski übernimmt die Leitung des Finanzministeriums. * Wien, 17. Nov. Zu Beginn der gestrigen Sitzung des Teuerungsausschusses erklärte der Ministerpräsident, es wäre eine durchaus irrtümliche Aufsassung, wenn man seine in der Teuerungsdebatte abgegebene Erklärung, in der er dem Hause die Annahme von Anträgen, die mit der Rechtsauffassung der Regie rung nicht übereinstimme, nicht empfohlen habe, als Eingriff in die Prärogative des Hauses oder gar als Mißachtung betrachten würde. Die Regierung habe aus echt konstitutionellem Empfinden heraus offen und loyal dem Hause gegenüber ihren Standpunkt klargelegt. Der Ausschuß beschloß mit großer Mehrheit, über die in der letzten Sitzung gestellten Protestanträge gegen die Rede des Ministerpräsidenten zur Tagesordnung überzugehen. Der Budgetausschuß lehnte mit 26 gegen 20 Stimmen einen Antrag Conzi(ital. Volkspartei) ab, wonach vor dem Budgetprovisorium die Vorlage über eine ita lienische Rechtssakultät zur Verhandlung gestellt werden soll. * Wien, 17. Nov. Nachrichten aus Warschau zufolge befindet sich Henryk Sienkiewicz bereits wieder ganz wohl. * Paris, 17. Nov. Die Kommission für auswärtige Angelegenheiten begann gestern die Prüfung der Artikel des deutsch=franz. Abkommens. Mehrere Redner betonten die ungenaue Fassung des Abkommens hinsichtlich der Ausdehnung der Gebiete, die dem Einfluß Frankreichs unterworsen seien. Denys Cochin wies darauf hin, daß die Bestimmungen der Algecirasakte betr. die Tätigkeit der Internationalen Bank aufrecht erhalten seien und daß dies einem französischen Protektorat hinderlich sei. * Paris, 17. Nov. Das Kriegsministerium bezeichnet die vom„Echo de Paris“ gebrachte Mitteilung über die geplaute militärische Organisation Marokkos als durchaus unrichtig und fügt hinzu, daß ein diesbezüglicher Plan gegenwärtig überhaupt noch gar nicht in Aussicht genommen werden könne. * Lorient, 17. Nov. Die Telegraphendrähte, welche die Werstleitung mit der elektrischen Zentrale im Arsenal und den Hauptwerkstätten, sowie die funkentelegraphischen Posten der Seepräsektur verbinden, wurden von unbekannten Tätern an zwei Stellen zerschnitten und zum größten Teil gestohlen. * Lissabon, 17. Nov. Die Kammer nahm die Sitzungen wieder auf. Vasconcelles stellte das neue Kabinett vor und verlas eine Erklärung, worin es heißt: Portugal erfreut sich der besten Beziehungen zu allen Mächten, wird das Bündnis mit England und die Freundschaft zu den übrigen Mächten aufrecht erhalten und wird eine antiklerikale Politik befolgen, aber alle Bekenntnisse achten. Sodann setzt die Erklärung für diese Resormen im Einzelnen auseinander. Der türkisch=italienische Krieg. * Wien, 16. Nov. Der türkische Gechäfts träger Mukhtar Bey äußerte sich einem Mitarbeiter der „Neuen Freien Presse“ gegenüber:„Mir ist nichts über die Möglichkeit eines nahen Fricdens zwischen der Türkei und Italien bekannt. Jetzt, wo die türkischen Wassen und die tür kische Lebenskraft in Tripolis sich zeigen, ist am wenigsten der Augenblick, vom Frieden zu sprechen. Auch wenn Italien den Krieg über das Aegäische Meer tragen sollte, wird uns das nicht ansechten. Es würde uns gleichgültig lassen, wenn Italien eine Insel besetzt und es ist mir auch nichts darüber bekannt, daß zwischen der Türkei und Griechenland ein Abkommen betr. Kreta geschlossen werden sot. Industrie, Handel und Verkehr. * Maschinenvau= Akt.=Ges. Tigler, D.Meiderich. In Ergänzung der kürzlich mitgeteilten Sanierungsvorschläge der Gesellschaft, wonach eine 40prozentige Zuzahlung auf die Aktien, eventl. die Zusammenlegung der Aktien von 5 zu 3 zwecks Verminderung der Bankschuld und Reservestellung für schlechte Konfuntturen stattfinden soll, tragen wir über das abgelausene Geschäftsjahr 1919/11 nach, daß die Beschäftigung, die zu Anfang des Jahres ausreichend war, gegen Ende des Jahres stark zunahm; doch ließen die Preise manches zu wünschen übrig. Nach 69759#(i. V. 68 272) Abschreibungen verbleibt ein Reingewinn von 44 760 M(54 435), aus dem wie in den letzten drei Jahren wiederum keine Dividende verteilt wird. 20000+(0) werden dem Garantiefonds überwiesen und 17522+(4435) vorgetraßen. (Im Vorjahre wurden 45.000 M auf Debitoren abgeschrieben.) Bei einem Aktienkapital von 800000 A betragen die Hypothekenschulden 596 767 M(601 278) und die Kreditoren 795 447 M(759 208). Demgegenüber sind die Grundstücke mit 255000+(190000) und die Gebäude mit 388 200 M4(383 190) bewertet. Die Warenbestände haben sich von 332.853 M auf 488 453 A erhöht. Dagegen verringerten sich die Debitoren von 892.808 M auf 694 357 Mark. Der Auftragsbestand beträgt noch ca. 2 Millionen Mark(1. V. 0,81 Mill. 44). Duisburg, 16. Nov. Bei dem Blechwalzwers Schulz=Kuaudt, A.=G. zu Essen, schreitet die Verlegung der Werksanlagen nach Angerort am Rhein bei Duisburg vorwärts. Anfang Dezember soll die große Walzenstraße in Betrieb kommen und im Laufe des nächsten Jahres die übrigen Anlagen vollendet werden. Das neue Stahlwerk ist seit längerer Zeit in Betrieb. Die Beschäftigung ist befriedigend. Für 1911 ist mit einer kleinen Dividende zu rechnen. Im Vorjahr wurde nach Deckung der Abschreibungen usw. der Ueberschuß von 1166 A vorgetragen. Schiffahrts=Angelegenheiten. D.=Ruhrort, 17. Nov. Schiffsbewegung im Ruhrotter Hasen am 16. Nov. Angemeldet 59 Schisse leer, 2 Schisse beladen mit 2050 k Eisenerz, 2 Schisse beladen mit 314 t Getreide, 1 Schiff beladen mit 300 t andern Gütern. Abgemeldet 12 Schiffe leer, 70 Schisse beladen mit 32114½ k Steinkohlen, 2 Schisse beladen mit 401 k Eisen und Eisenwaren, 3 Schifse beladen mit 985: andern Gütern Insgesamt 151 Schiffe. Dortmund, 16. Nov. Die Kanalbauverwaltung des Rhein=Herne=Kanals hat die Betriebseröffnung nunmehr auf den 1. April 1914 festgesetzt. Gleichzeitig mit dem Rhein=Herne=Kanal wird der LippeSeitenkanal, der bei Datteln den Dortmund=Ems=Kanal verläßt und vorläufig bis nach Heessen bei Hamm geht, eröffnet. Auf der letzten Strecke dieses Seitenkanals wird anfangs Februar nächsten Jahres zwischen Heeringen und Heessen mit den Erd=, Böschungs= uno sonftigen Arbeiten begonnen. Der Kanalbau macht aus dem größten Teil dieser Strecke eine Verschiebung der Lippe nach Norden oft um 50 Meter ersorderlich. Wasserstands=Nachrichten am 17. November 1911, 8 Uhr vormittags. Hierzn des Rluhrierte Uaterhaltugshlat Rr. K. Ich lebe, Ihr sollt auch leben. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute morgen 7½ Uhr meine innigstgeliebte Gattin, Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante Katharina Köchling geb. Depuhl nach langem schweren, mit grosser Geduld ertragenem Leiden, im Alter von 57 Jahren 7 Monaten zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hiaterbliebenen: Philipp Köchling. Obg-Meiderich, Mannheim, Duisburg, Dbg.Ruhrort, Oberhausen, Bontkirchen, den 16. November 1911. Die Beerdigung findet Sonntag, den 19. November, nachmittags 2 Uhr vom Sterbehanse, Stahlstrasse Nr. 51, aus statt. Die Nachteier ist im Vereinshause Metzerstraße. Sollte jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, so möge man diese als solche betrachten. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallea, heute morgen unsern innigstgeliebten Sohn und Bruder Johannes Cremer nach 14tägiger Krankheit, infolge Lungenentzündung, versehen mit den Tröstungen der röm.-kath. Kirche, im zarten Alter von nicht ganz 7 Jahren, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Teilnahme bitten ## Die trauernden Hinterbliebenen Famiile 1.00b Cremer. Hamborn-Bruckhausen, 16. Nov. 1911. Die Beerdigung findet statt am Sonntag, den 19. November, nachmittags 2 Uhr, vom Sterbehause(Alsumerstrasse 22) aus. Das eierliche Hochamt findet Montag, den 20. Nov., morgens 8½ Uhr, in der Pfarrkirche zu Bruckhausen statt. Sollte jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, so möge man dieses als soiche betrachten. BS S. ie Si ne Sarglager in Metall, Eichen und Tan zer Beerdigur Aug. Rixtähren, Ruhratt. Landwehrsb. 33. en, sowie zur Uel gen empfichlt sich Alle Bevölkerungsschichten haben Anspruch darauf, ihren Bedarf an Nahrungsund Genußmitteln in geschmackvoll, mesern und hygienisch ausgestatteten Geschäften zu kaufen. Alle Bevölkerungsschichten haben Anspruch auf eine sauber:, gegen mögliche Verunreinigung und ungünstige Einflüsse schützende Verpackung ihrer Nahrungs= und Genutmittel. Alle Bevölkerungsschichten müssen es sich zum Grundsatze machen, ihren Bedarf in Nahrungs= und Genußmitteln nur in Spezialgeschäften zu entnehmen. Es ist kalich, wenn manche Leute glauben, sie müßten in modern und hygienisch eingerichteten Geschäften die elegantere Einrichtung. die geschmackvollere Ausstattung und die zweckmäßigere Verpackung mitbezahlen! Wahr dagegen ilt, das spezialgeschäfte wie die —unfrigen verkaufen, weil die zen9 tralisierte fachmännische Leitung und Fabrikation Ersparnisse gestatten, die dem Käufer in Preis und Qualttät unmittelbar zu gute kommen. Wahr dagegen ilt, daß spezialgeschätte wie die gut unseigez ziesern, weil sie überwiegeno Erzeugnisse eigener Fabrikation, deren Wert durch das Renommee unserer Firma verbürgt ist, in den Handel bringen und weil der direkte Absatz dieser Erzeugnisse die Lieferung nur bester Qualität zur Pflicht der Selbsterhaltung macht. Wahr dagegen ilI, daß spezialgeschäfte wie die reel!—unfrigen arbeiten, weil sie durch Original=Fabrikpackungen den Käufern die gewünschte Qualität und Quantität verdürgen. Schon unser Geschäftsprinzip: durch eigene Pllialen direkt mit den Verbrauchern zu arbeiten und jedem Geschmack u. Geldbeutel gerecht zu werden. gewährleiflet eine für alle Käuter gleich vorteilhaftte Bedienung. Ein Versuch überzeugt! Wer seinen Bedarf in den zahlreichen Artikeln unseres Angebots, wie □ □ □ „Ues I.tusaues der Reatschule In Hombere! Aus Anlaß der am Samstag, den 9.0 * Dezember 1911 erfolgenden feierlichen EinGweihung des Neubaues der Realschule zu 6 ##Hlomberg findet an diesem Tage in dem O □ Saale der Gesellschaft„Erholung“ nach-G) tags ur 2 Uhr ein 8 G □ mittags um „ W Set88een 6 OOstatt. 629 Der Preis des trockenen Gedeckes ist cDauf 4 M. festgesetzt worden. Die verehrten = Mitbürger lade ich zur Teilnahme an dieser * Veranstaltung mit dem Bemerken ganz er# gebenst ein, daß die in diem VerwaltungsO gebäude am Bismarckplatz(Schulbüro,## #### Zimmer Nr. 36) z. Zt. offen liegende Einzeichnungsliste spätestens am 30. d. Mts.### geschlossen werden muß. Später einge##nende Anmeldungen können, worauf Gich schon jetzt besonders aufmerksam 0 mache, nicht berücksichtigt werden. G Bei dieser Gelegenheit richte ich zu## gleich die dringende Bitte an die Bürger#schaft, am Festtage dem Orte durch Be#flaggen der Häuser ein festliches Anschen „ geben zu wollen. dm Sonntag, den 10. Derember er#st„ (2 der Neubau der Realschule von 11—1 Uhr s# vormittags und von 3—5 Uhr nachmittags ## zur allgemeinen Besichtigung geöffnet.(2) Homberg, den 16. November 1911. G) Wende!, □ Bürgermeister. Am Samstag, den 1o. Aobember 18.:, abends 8½ Uhr, wird in der Aula des Realgymnastums zu Dbg.=Meiderich Herr Hauptmann a. D. Or. phil. Wettstein aus Heidelberg einen P U C halten über das Thema: „Ein Gang durch alle dentschen Kolonien (mit Lichtbildern). Eintritt NIk. 1.— Girger=Prairursh Von heute ab Rindfleisch 65 1 Kalbfleisch 65 Schweinefleisch 65—80 Pfg. Pr. aus dem Kanmen, Obg.-Ruhrort, Altstadt. Sssssss Teleson 7561, asssssssssssssssus Hauraustan Verkuler sicher mein Spezial=Haarwasser. Keine Schuppen mehr. Auf schriftl. Bestellung gegen Nachnahme von M. 1 50 Nichterso per Post. Bei „#ig Geld zurück. Gentral-Drogerie Fritz Heit Homberg=Hochheide, Moerserstr. 321. D. Meiderich Bahnhofstr. 18. Otto Emil Fischer, Violin-E. Klavier-Unterricht, Theorie Enseinblesslei. 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Weber aus Dortmund (Viola) Herr Konzertmeister F. Kwast aus Dortmund (Violoncell) Herr Carl Paus von hier(Orgel). —K— PROGRANIN. 1. Thema mit Variationen in As-dur, komponiert für ein Orgelwerk in eine Uhr 3. März 1791(Orgel) W. A. Mozart. 2. Cantate(179!)(Sopran)....... W. A. Mozart. Sonate(Klavier) D-dur, Allegro con spirito, Andante espressione, Rondo, Allegro. W. A. Mozart. 4. Lieder für Bariton Frr. Schubert a) Fragment aus dem Aeschylus. b) Nachtviolen. c) Das Lied im Grünen. d) Ptometheus. 5.„Divertimento“ a) Allegro, b) Adagio, c) Menuetto— Allegro, d) Andante, e) Menuetto— Allegretto, 1) Allegro.— Trio für Violine, Viola, Cello(1788) W. A. Mozart. Flügel: lbach. Karten inkl. Steuer Mk. 1.05, für Mitglieder des Mozartvereins Duisburg Mk. 0.55, Schülerkarten Mk. 0.30. Vorverkauf ab Sonnabend den 11. November in den Buchhandlungen von Joh. Ewich, Albert Köndgen und in der Zigarrenhandlung von I. Neumann vis-A-vis der Tonhalle, sowie am 19. 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Würde sie denn nie erfahren, wo er sich besand?— Als ob er vom Erdboden verschwunden wäre— nein, als ob er nie gelebt hätte, so schien sein Andenken ausgelöscht in der Familie Drewensberg. Von einem Toten spricht man rückdenkend, ja selbst einem verlorenen Sohn widmet man eine Klage oder Träne — Eberhard von Drewensberg existierte einfach nicht für Selbst die alten Diener befolgten dieselbe Taktik, für die sie wahrscheinlich eine Weisung erhalten hatten, und auch Heini, der jetzt so viel anderes zu denken und zu schauen hatte und durch das Bild des Vaters nicht mehr an den Onkel erinnert wurde, hatte ihn vergessen. Nur einmal, als Anitas Wohnungseinrichtung eingetrossen war und das Bild wieder an der Wand hing, dämmerte Heini die Erinnerung an den Oikel auf und er fragte plötzlich die Mama:„Kommt Onkel Eberhardchen auch hier nicht zu uns, Mutti?“ In demselben Augenblick richtete Zesing eine Frage an sie. So war Anita der Antwort enthoben, und Heini kam nicht wieder auf das Thema zurück. Aber obwohl sie nie von Eberhard hörte, war, ihr selber unbewußt, der Gedanke an ihn unausgesetzt in ihr. Er bildete gewissermaßen den Unterton zu allen ihren Empfindungen. Er war ihr Gewissen. Das nagte und bohrte und erzeugte die Angst in ihr, das Gefühl des Verlassen= und Ueberflüssigseins, und dies ungewisse leise Sehnen, das keinen Gegenstand wußte, auf den es sich hätte richten können, und doch vorhanden und so schmerzhaft fühlbar war. Sie konnte nicht an die Bewohner der Drewensburg denken, ohne mit jähem Schreck die Gestalt Eberhards vor sich austauchen zu sehen. Sie war schuld daran, daß die alten Eltern da drüben einsam waren, sie hatte ihnen den Sohn aus dem Hause getrieben und sie hielt ihn ihnen fern. Dafür genoß sie nun jetzt unter ihrem Dach die Gastfreundschaft seiner Familie und verlangte wohl noch gar, daß sie kommen und sich beglückt zeigen sollten, sie an Stelle des Sohnes in ihrem Schoß hegen zu dür sen. In solchen Augenblicken empfand sie, welch großes Opfer ihr Schwiegervater ihr gebracht hatte, als er ihr das Lindenbaus öffnete, und ein brennendes Gefühl, sich zihm dankbar zu zeigen, ersaßte sie. Was sollte sie tun, um das nagende Schuldbewußtsein loszuwerden? Selber wieder gehen, Heinis Zukunft aufs Spiel setzen, damit der Vertriebene zurückames — Es würde ihr nichts nützen. Sie könnte ihm ben, idn anflehen, heimzukehren, er würde sie wohl kaum einer Antwort würdigen. Sie wußte ja, er kam nur unter einer Bedingung— und die konnte sie ihm nicht erfüllen. Jetzt noch weniger als vorher. Damals batte nur die Sorge, ihm und Heini zu schaden, sie zurückgehalten, nun aber durste sie es auch um des alten Herrn auf der Drewensburg nicht tun. Es wäre ein schlechter Dank für sein Enigegenkommen und eine Riedrigkeit bn est etet e mermehr Teil haben wollte an seines Sohnes Leben. In dieser zerrissenen Gemutsstimmung war es ihr fast unmöglich, den Anblick des Bildes ihres Mannes zu ertragen. Sie mied das Zimmer, floh es sormlich, das früher ihr Tuskulum gewesen war, und wählte ein kleines Eckzimmerchen zu ihrem Aufenthalt, das einen besonders schönen Blick in die Parkwildnis gestattete. Ihren Schreibtisch ließ sie herüberschaffen und ihn an Stelle eines anderen dort stehenden an das Feuster mit der schönen Aussicht rücken. Da saß sie oft stundenlang müßig und starrte grübelnd hinaus, die Wohltat der grünen Stille unbewußt empfindend. Eines Tages kam ihr Madchen herein, ein junges, lustiges und sehr gesprächiges Ding, das aus der Gegend stammte, aber erst mit Anitas Einzug ihren Dienst in der Familie Drewensberg angetreten hatte. Anita saß wie gewöhnlich in ihre Gedanken vertieft und fuhr bei der Anrede des Mädchens erschrocken zusammen.„Verzeihen, gnädige Frau, ich wollte nur melden, daß der Wagen wartet.“ Ihre Herrin erhob sich mechanisch und ließ sich den Staubmantel um die Schultern legen. Sie war noch immer nicht ganz in die Wirklichkeit versetzt. „Gnädige Frau haben sich an dem herrlichen Blick erquickt,“ schwatzte die Jungser.„Frau Köhler sagt, es ist die schönste Aussicht von allen Fenstern im Lindenhaus, und wenn der junge Herr von der Drewensburg manchmal wochenlang hier wohnte, hat er auch stets da am Schreibtisch gesessen.“ „Welcher junge Herr?“ „Der Herr Eberhard von Drewensberg. Die Frau söhler sagt. J. 4— Smcum „Bitte, holen Sie mir den Sonnenschirm,“ schnitt Anita ihr kurz das Wort ab, und das Mädchen eilte vinaus. Es war nicht eingeweiht wie die alten Diener, und wußte nicht, daß der Name Eberhard verboten war vor den Ohren der jungen gnädigen Frau. Also hatte Eberhard hier gewohrt und sein Schreibtisch dort gestanden... und sie hatte ihn hinwegnehmen lassen und den ihren hingestellt, gerade wie im Leben“ Da hatte sie den Menschen Eberhard evenso verdrängt, um sich an seine Stelle zu setzen.... Als das Mäochen zurückkam, sagte sie wie in Hast, um den Wagen nicht länger warten zu lassen, kurz:„Sie haben recht, der Anblick ist schön, aber die Stare in ihrem Kasten an der Linde vorm Fenster machen einen unerKasten an der Linde vorm Fenster machen eigen une träglichen Lärm. Lassen Sie meinen Schreibtisch wieder hinüberstellen, während ich weg bin, und bringen Sie den anderen an den alten Platz.“ „Könnten wir nicht vielleicht nur den Starkasten an einen etwas entfernteren Baum hängen, gnädige Frau!“ „Warum nicht gar, die Vögel stören!— Rein, es bleibt, wie ich gesagt habe.“ 18. Kapitel. Sie fuhren nach dem Fichtenberg, einem landschaftlich wunderschönen Punkt in den Drewensbergschen Wäldern. Heini saß wie gewohnlich neben der kutschierenden Tante Zesina, Anita und Hartkopf auf dem zweiten Sitz. Einen Bedienten nahmen sie auf diesen Ausfahrten nicht Zesina fuhr sicher und gewandt und schonte den Ottokar nicht.„Es tut ihm not, daß er etwas Fett verliert, damit ihm die Lust zu Kapriolen vergeht,“ sagte sie und ließ ihn tuchtig ausgreisen. Sie hatten auf ihren Fahrten durch die weiten Wälder niemals einen Bewohner der Drewensburg getrofsen, überhaupt kaum einen Menschen, ausgenommen dann und wann einen oder den anderen Förster, mit dem Zesing dann jedesmal ein gemütliches Schwätzchen hielt. Die Beamten standen alle schon lange Jahre in den Diensten des Barons Drewensberg. Ein streng konservativer Geist schien in der Verwaltung der Drewensbergschen Guter zu herrschen, aber es mußte doch ein Geist sein, mit dem es sich leben ließ, sonst würden die Beamien sich ihm wohl nicht so lange freiwillig gefügt hoben.### z Trmmstee umm u. Alte Getreue der Drewensbergs waren die Förster, und während sie der Baronesse Rede und Antwort stanne er er ihres Herrn, der mit großen, lebhaft interessierten Augen zu den bärtigen Männern in der grünen Joppe hinabschaute. Man sah, wie ihre Blicke aufleuchteten, wenn sie das süße Kindergesicht trafen, und das Verlangen in ihnen war, ihrem kleinen jungen Herrn nähertreten zu dürsen. Aber Zesina, der es nicht darauf ankam, im Verkehr mit ihresgleichen die Etikette zu mißachten, gesiattete sich keine Zwanglosigkeit den Untergebenen gegenüber. Sie fuhr weiter, ohne auch nur mit einem Wort darauf hinzudeuten, daß der kleine Mann an ihrer Seite der künftige Majoratsherr sei. Gewöhnlich richtete Zesina die Ausfahrten so ein, daß ihr Ziel möglichst entfernt von der Drewensburg lag, damit man einander nicht ins Gehege kam. Der heutige Ausslug machte eine Ausnahme. Der Fichtenberg lag niche weit von der Parigrenze der Drewensburg, und sie hatte ihn nicht freiwillig und gern zum Ziel gewählt. Aber vom Stallburschen wußte Heini, daß eine Höhle in dem Berge sei, die ganz, ganz tief hineinführte und in der früher Bären gewohnt hätten. Seitdem plagte er alle Tage die Tante, ihm doch den Fichtenberg zu zeigen, bis sie nicht länger widerstehen konnte. Sie hatten die Höhle besucht, auch den Berg bestiegen und befanden sich nun auf der Heimfahrt, ohne daß ihnen ein Mensch begegnet wäre. Aber nun war es plötzlich, als ob ihnen auf dem weichen Waldboden fast unhörbar ein leichter Wagen entgegenkäme. Sie konnten ihn nicht sehen, der Weg machte an dieser Stelle eine scharfe Biegung, aber plötzlich hörte man deutlich das Schnauben eines Pferdes, und da lenkte auch schon ein Jagdwagen in raschem Tempo um die Ecke. Auf seinem Bock, die Zügel führend, saß ein älterer Herr von frappierend distinguierter Erscheinung, bei dessen Anblick Anita das Biut in den Adern gerann— der Baron von DrewensDie Begegnung war so plötzlich, daß Ottokar erschrat, einen wilden Satz zur Seite machte und Zesina vollauf zu tun hatte, ihn in ihrer Gewalt zu behalten. Der Baron schien blind und taub zu sein. Er sah weder den Wagen, noch merkte er etwas von Ottokars Gebaren. Seine Pserde verhielten sich ruhig und er blickte starr geradeaus, nicht einen Augenblick seine Haltung verlierend. So fuhren sie aneinander vorüber, ohne sich auch nur zu begrüßen. Anita hatte nur schnell einen Blick in das Gesicht der alten Dame neben dem Baron tun können, das der Frau von Steltz frappierend glich und einen tief erschreckten, ratlosen Ausdruck zeigte. Zesina hatte Ottokar endlich gebändigt und nun gebrauchte sie, was sie sonst niemals tat, die Peitsche und zuchtigte ihn. Sie war sehr ungnädig.„Man muß ihm die Mucken austreiben,“ sagte sie in heller Wut,„er richtei sonst womöglich noch einmal Malheur an, wenn Franz mit Heini und der Miß spazieren fährt.“ Anita saß wie erstarrt im Wagen, ohne zu hören, was Zesina sprach. Ihre Gedanken kreisten um den einen Punkt: So tief waren also noch immer der Zorn und die Verachtung ihres Schwiegervaters, daß er sie— o, noch viel schwerwiegender—, daß er nicht einmal seinen Enkel eines Blickes würdigte. Und sie hatte eine leise, ganz leise Hoffnung gehabt, daß sein Sinn weicher geworden sei, da er in so großmütiger und gewissenhafter Weise fü: sie und Heini sorgte. Er hatte ihr ein unbeschranktes Konto auf seine Kasse eröffnet— war das nicht ein Beweis von Vertrauen*. Er hatte selber die Erzieherin für Heini ausgesucht, nachdem sie sich ihm und seiner Frau in der Drewensburg persönlich hatte vorstellen müssen. Er hatte den Eikel unter die Obhut des alten Franz, des zuverlässigsten seiner Diener, gegeben, der schon seine eigenen Kinder hatte erziehen helsen. Die besten Erzeugnisse! der Wirtschaft wurden täglich überreichlich von der Drewensburg für das Lindenhaus geliefert, und deren Bewohner äußerlich in jeder Beziehung wie gleichberechtigte Glieder der Familie Dreweusberg behandelt, im übrigen aber, was Aaita besonders dankdar empfand, mit keinem Zwange belästigt. Der alte Baron ließ sie leben wie sie wollten, mischte sich nicht in ihre Angelegenbeiten, Schies, schmachalten bezieden Ste dirett von E. Otten, Paderborn. zu 85 u. 105 Pfg., bei 4 Stlück trachtftreit, beis fracht, u. sacfte. Rawaraaateg Auc Lanierdac, Heipraktz in Auhrort, Hameckelrode B. ar Sorechkunden tägl. von 9 1 u. 4.7 Uhr Samidum uns Sonstu: u. 9 selbst nicht in die Erziehung Heinis. Run wagit sie, das alles war nicht Großmut— nicht ein Schritt endlicher Verzeihung entgegen, wie sie gehofft hatte, es entsprang lediglich dem Pflichtgesühl und dem Standesbewußtsein. Richt das Herz diktierte es, sondern der Verstand. Eine Drewensberg burfte eben nicht in untergeordneten Verhältnissen leben. Und die Frau an seiner Seite, die Großmutter, mußte doch auch nicht die Sehnsucht nach dem Enkelchen empfinden die Zesina ihr nachsagte, sonst würde sie wohl Mittel und Wege gesunden haben, ihrem Herzen zu seinem Recht zu verhelfen. An diesem Abend saß Anita bis ties in die Nacht hinein auf und schrieb einen langen Brief an Brigitte. „Mein ganzes Leben ist zerrissen,— ich weiß nicht aus noch ein! Soll das so weitergehen Tag um Tag, Monat um Monat, Jahr um Jahr!— Soll ich das Gnadenbrot eines Mannes essen, der mich so verabscheut, daß er mich nicht einmal eines Grußes würdigts — Soll ich umhergehen mit dem Gefühl eines Gerichteten, der das Schafott verdient und dem man nur aus Barmheizigkeit das Leben läßt, oder weil er vielleicht, zu gering scheint, um die Hand an ihn zu legen?... Du weißt sicher, wo er“ sich befindet— schreibe ihm, daß er zurückehren möchte... bald!— Daß ich gehen würde— wenn sie es verlangen, ganz allein, ohne mein, Kind, das soll meine Sühne und Buße sein. Ohne eswas begangen zu haben, bin ich tief in ihre Schuld geraten. Dies Bewußtsein kann ich nicht länger mit mir herumschleppen. Ich bin zum Sterben müde. Mein Kind will ich ihnen lassen, sie werden gut zu ihm sein, ich weiß es jetzt. Ich bin ihnen ja nur im Wege, sonst hätten sie sich schon längst mit ihm ausgesöhnt. Sie werden ihm auch sein Recht zuteil werden lassen, ich weiß, daß Eberhard dafür sorgen wird.— Und ich werde die Einsamkeit nicht lange zu tragen haben! Mein Leben hier ist eine einzige große Angst und, Sehnsucht nach Erlösung. Ach, wenn Du doch hier wärst!.. Dir kann ich alles anvertrauen. Tante Zesina ist von Herzen gütig, aber sie saßt oft hart zu und meine Seele ist wund.— Harto ist treu und gut wie immer, aber er hat hier so etwas Unpersönliches angenommen— und er ist ein Mann. Ich kann ihm nicht sagen, was mich quält— ich weiß es selber kaum.“ und Brigitte antwortete sofort:„Arme Seele, ich weine mit Dir, aber ich kann Dir nicht beistehen! Jeder Mensch muß seinen Weg nach Canossa allein gehen, und Du hast ihn erst halb zurückgelegt.„Er“ wird kommen, ganz von selber, wenn Du das rechte Wort findest, ihn zu rusen. Zwischen Dir und ihm kann kein anderer vermitteln. Sei stark— und wahr.“ So schleppten sich für Anita in der alten Weise die Tage weiter. In ihrer apathischen Stimmung mächte es keinen Eindruck auf sie, als am Tage nach der Begegnung im Walde die Weisung von der Drewensburg kam, daß Ottokar gegen ein anderes, zuverlässigeres Pferd eingetauscht werden sollte. Gemerkt hatte der alte Herr also die Gefahr, in der sein Enkel schwebte— und trordem nicht für nötig befunden, nach ihm hinzublicken. Antta verzog nun bitter den Mund. Heint aber weinte ganz erbärmlich. Ottokar war sein Liebling, der sollte nicht fort. Und Zesing bestimmte kurz und bündig, daß er blieb. Sie schien sehr ärgerlich auf den Better. Antta wurde täglich blasser und stiller. Sie war nicht mehr imstande, äußerlich die Krankheit ihrer Seele zu verbergen. Aber weder Zesing noch Hartkopf schienen sie zu bemerken. Antta sah freilich nicht, wie Hartkopf oft sorgenvoll den Kopf schüttelte.„Ich fürchte, die Satie wird zu straff gespannt.“ Und selbst Zesing machte ihrem Kummer in ihrer burschikosen Weise durch Schelten Luft:„Es ist zum Auf=die=Bäume=klettern! Da wird uns nichts anderes übrig bleiben, als sie mal alle zusammen einzusperren, damit sie sich miteinander einbeißen müssen.“ Ihre schweren Besorgnisse aber verbargen die beiden treuen sorgsam vor Anita. Sie waren sich einig darüber, die mußte allein mit sich fertig werden, sonst würde ihre Heilung doch nicht volkommen sein. 3 *) Der politische Mord in der Turtei. Die Jungturken sind und bleiben die einzige Hoffnung Europas auf eine fortschrittliche Entwicklung der Turkei zu einem Rechts- und Kulturstaat. Allerdings er innern die Mittel, mit denen das jungtürkische Komitee sich gegen seine vielen Feinde an der Macht zu halten sucht, vielfach noch an die schönen Zeiten der PalastKamarilla, und immer häufiger hören wir aus dem Munde enttäuschter Türken die böse Krittk:„Ja, es hat sich vieles geändert seit der Revolution. Früher hatten wir einen großen Despoten, jetzt haben wir einige Dut zend kleiner Thraunen!“ Von dem Tage an, da einige jungturtische ssiziere im Juli 1908 zwei ihrer Kameraden in einer Schlucht bei Saloniki ohne Verhör mit Revolvern füsilierten, ist der politische Mord noch immer ein provates Mittel ge blieben, gefährliche oppositionelle Gegner stumm und kalt zu machen. So wurde im ersten Konstitutionsjahre der liberale Journalist Hassan Fehmi, im zweiten der liberale Redakteur Sanum Bev, in den nachtdunklen Straßen von Stambul niedergeschossen. Die Mörder sind natürlich nie entdeckt worden; denn sie sind zweisellos Angehörige der jungtürkischen Verschwörergruppe der Fedais“, welche sich eidlich verpflichten, mit Einsatz ihres eigenen Lebens an den vermeintlichen Gegnern der Konstitution„Todesurteile“ zu vollstrecken. Es ist nicht wahrscheinlich, daß das jungtürlische Komitee selbst solche Exekutionen anordnet, aber jedermann ist überzeugt, daß das Komitee die Mörder kennt und schützt. Auch der abgelaufene Sommer des dritten Versas sungsjahres hat zwei politische Morde aufzuweisen, die eben jetzt sich im Prozeß= und Untersuchungswege befinden, aber schon jetzt so viele sensationelle Enthüllun gen ergaben, daß die politische Anstiftung unmöglich mehr zu vertuschen ist. In dem einen Falle war das Hartkopf wollte nach Schluß der Ferien der Bühnen schule zu seinem Wirkungskreis zurückkehren— notge drungen, wenn auch schweren Herzens. Er durfte die Gastfreundschaft der Zamilie Drewensberg nicht länger in Anspruch nehmen, und wider Erwarten versuchte Anita gar nicht, ihn zu halten. „Sie haben recht, Harto!— Wir nehmen ja ohne hin viel zu viel von den fremden Leuten an... und Sie sind wenigstens frei.“ 4 Aber da sagte die Baronesse ein kurzes, besummtes „quod non!„Es fällt mir nicht ein, mich wieder in die Einsamkeit und Langeweile zu vergraben! Anitas neuerdings ziemlich worttarge Gesellschaft genügt mir nicht— bleiben Sic als mein Setretät, Vorleser und Schatullenverwalter, damit Sie nicht etwa auch auf die verrückte Idee verfallen, sich überflüssig zu fühlen. Sie wissen. Geschäfte sind mir so gräßlich wie Briesschreiben und die kleinen Reibereien mit Ihnen bedeuten mir ein Lebensbedürfnis und Jugendelixier. Die sanften Seelchen fallen mir nun einmal auf die Nerven, und Anita ist, Gott sei es geklagt, auch unter die Duckmäuser gegangen. Hartkopf zögerte, einzuwilligen.„Dazu bedürfen wir doch immer der Zustimmung des Barons.“ „Darum grämen Sie sich nicht, das ist meine Sache,“ schnitt Zesina alle Erörterungen ab. Sie war früher alle paar Tage nach der Drewens burg hinübergefahren. Das hatte seit der Begegnung im Walde ausgehört.„Er muß doch nicht denken, daß er uns mit seinem Dickkopf imponiert,“ meinte sie despektierlich. Was mit der Drewensburg geschäftlich zu erledigen war, machte sie schriftlich ab, und auch das geschah in kurzer, knapper Art. Sie sei nicht wohl, schrieb sie, und brauche vorderhand erst einmal etwas Ruhe. Die alten Dienstboten verstanden sie und unterstützten sie bereitwillig auf ihre Art, indem sie die Botenfrau von der Drewensburg von jetzt ab ganz turz abfertigten, Heini stets fernzuhalten wußten, wenn sie da war, und die inneren Verhältnisse des Lindenhauses sorgsam aus ihren Gesprächen verbannten. So drang aus dem Leben seiner Bewohner keine Nachricht nach der Drewensburg hinüber— sie war bopkottiert. Zesina rieb sich schadenfroh die Hände.„Ich weiß ja, wie sie beide, die Großmutter ganz ossen, der Alte widerwillig und heimlich, aber desto begieriger gelauscht haben auf Nachrichten vom Enkelkinde und unserm Leben im Lindenhause... jetzt mögen sie zappeln.“ Sie schrieb auch wegen Hartkopfs nur wenige Zeilen. Er habe die Absicht, zu gehen; bei dem schlimmen Gesundheitszustande ihrer Nichte Anita hielte sie es aber für bedenklich, ihren alten Freund und Beschützer ihr jetzt zu rauben.— Ihr Vetter möge nach seinem Gutdünken darüber entscheiden, aber sie hoffe, wenn der Baron den alten Herrn recht sehr bitte, würde er seiner Pflegetochter zuliebe wohl das Opser bringen, auf der ungastlichen Scholle der Drewensburg weiter auszuharren. (Fortsetzung folgt.) Opfer wieder ein Journalist, der Herausgeber eines liberalen Oppositionsblattes, namens Zekki Bey, der ii Juli d. J. im Vororte Makrikhi auf der Straße niedergeschossen wurde. Noch in der Mordnacht wurden anscheinend ganz zufällig zwei Verdächtige verhaftet: der Bruder eines Komitecabgeordneten, der der Anstifter, und dessen Faktotum Achmed, der der eigentliche Mör der zu sein scheint. In der schwebenden, ganz öffentlich und sehr unpartetisch geführten Gerichtsverhandlung, machte nun ein ehemaliger Vertrauensmann des jung türkischen Komitces, Leutnamt Schaubau, unter Eid folgende Aussage: Auf dem letzten Kongreß des jungtürkischen Komitees in Saloniki habe er in dessen Auftrage einen Geheimbericht vorlegen müssen, in dem die Tätigkeit der damaligen vier jungtürkischen Komiteemitglieder einer vernichtenden Kritik unterzogen wurde. Tatsächlich sind bald darauf alle vier Minister gestürzt worden, und zwar, wie der Zeuge aussagt, der Minister des Aeußern Risaat Pascha wegen gewisser Verfehlungen in der auswärtigen Politik, die sich noch nicht nennen lassen, der Scheich=ul=Islam, Mussa Kiazim wegen seiner Zugehörigkeit zum Freimauterorden, die Minister des Innern und der Finanzen Talaat und Dschavid Bey wegen Freimaurerei, Begünstigung des Zio nismus und Untorrektheiten bei der letzten großen Anleihe. Der sensationelle Eindruck dieser Aussagen wurde noch durch die Enthüllung des Zeugen gesteigert, daß der Verfasser dieses Berichtes niemand anders sei als der inzwischen ermordete Zekki Bey. Der Schluß liegt nahe, daß er sich mit diesem Rapport, der die Mißwirtschaft einzelner Minister und zugleich die Nevenregierung des Komitees aufdeckte, sein Todesurteil geschrieben hat. Der Ausgang dieses Mordprozesses, der der sinkenden Macht des Komilces den Rest geben kann, wird mit Spannung erwartet. Die zweite schwebende Mordaffäre betrifft das Martyrium des griechischen Bischofs Aemilianus von Grebena(Mazedonien), der vor drei Wochen auf einer Inspektionsreise samt seinem Diakon nach einer anscheinend vorausgegangenen Folterung grausam ermordet wurde. Während die tärkischen Behörden den Verdacht auf zwei griechische Banditen lenken, die natürlich viele Ursachen haben, sich nicht erwischen zu lassen, behaupteten die griechischen Abgeordneten des Bezirkes und auch das Patriarchat, daß die Mörder türkische Gen darmen seien, die von jungtürkischen Fanatikern gedungen worden wären, den Metropoliten als das Haupt einer angeblich staatsverräterischen griechischen Propaganda umzubringen. Die Schwester des ermordeten Bischofs beschuldigt jetzt in dem Organ des Patriarchats „Alithia“ den jungtürkischen Kaimakam(Landrat) des Bezirkes unr den Gendarmerieoffizier Bekir ossen der Mitwisserschaft. Besonders der letztere habe dem Patriarchen einige Tage vor der Ermordung auf dessen Drohung, die Mißhandlung christlicher Bauern durch Gendarmen der Regierung anzuzeigen, spöttisch erwidert: Du hast nur eine Feder, ich ader habe einen Säbel!“ Falls die Regierung auf diese Anklagen hin nicht eine neue unparteiische Untersuchung anordnet, wird der Patriarch sämtliche Kirchen schließen lassen. Ein folgenschwerer innerer Konflikt zwischen Türken und Griechen erscheint dann unvermeidlich. spuchron wiedergegeben. Es soll alle Aussicht vorhanden sein, daß der von der Berliner Firma jetzt konstruierte Luftstromapparat die getreue und klare Umsetzung der photographierten Töne ermöglichen hilft. Erfüllen sich diese Hoffnungen, so steht eine noch unabsehbare Umwälzung, nicht bloß des Kinos, sondern auch des Theaterbetriebes bevor; denn wenn man erste Kräfte durch einen Film in einer kleinen Provinzstadt vorführen kann, so muß dies selbstverständlich auf die Tätigkeit der kleineren Bühnen, namentlich der Wandertheater, zurückwirken. Aber dadurch wird den Kinos selbst viel von ihrer Kunstschädlichkeit genommen, da sie nicht mehr auf die krassen Effekte durch Gesten ausgehen müssen. Daß diese sprechenden lebenden Bilder auch in der Politik, z. B. im Wahlkampf, eine große Rolle spielen können, ist klar. Luftschiffahrt. * Döberitz, 17. Nov. Die Leutnants Danker und Fiuck, die am Dienstag einen Flug nach Frankfurt a. O. unternommen hatten, sind auf dem Luftwege hierher zurückgekehrt. Wegen Benzinmangels mußten sie eine Zwischenlandung in Hoppegarten vornehmen. Newyork, 16. Nov. Die Gebrüder Wright haben neuerdings einen See=Aeroplan konstruiert, der mit Aluminium Schwimmkörpern versehen ist. Der Chespilot der Wrights, Coffin, hat mit dem Käufer als Passagier den Michigan=See an einer 40 Kilometer breiten Stelle überflogen und ist nach einem Fluge von 26 Minuten auf dem Wasser vor dem Canadian Club=House gelandet. Die Flieger übernachteten dort und flogen am nächsten Morgen dieselbe Strecke in 22 Minuten zurück.— Der Flieger Rodgers ist auf seinem Flug vom Atlant. zum Stillen Ozean in der Nähe von Copton abgestürzt. Es ist dies die letzte Etappe, die Rodgers zu durchfliegen hatte. Er fiel mit seinem Apparat ins Wasser. Den begleitenden Dampsern gelang es jedoch, den Piloten vom Tode des Ertrinkens zu erretten. Rodgers hat schwere Verletzungen erlitten. Die Flugmaschine ist vellständig zertrümmert. — Emden, 16. Nov. Ertrunken. Im Binnenhafen sielen infolge Kentern eines Bootes drei Personen ins Wasser. Während sich zwei derselben retten konnten, ertrank der eine.— In Loquard siel infolge eines Fehltritts ein Landwirtssohn vom Heuboden und war sofort tot. — Wien, 16. Nov. Heute nachmittag drang der Beamte Matkovic in die Wohnung des pensionierten Sektionschefs des Justizministeriums, v. Holzknecht, ein und tötete durch Revolverschüsse dessen 17jährigen Sohn Georg und die 24jährige Tochter Marie, verwundete den 21jährigen Sohn Robert schwer und erschoß sich selbst. Der Beweggrund seiner Tat ist die Zurückweisung seiner Bewerbung um die Tochter. * Kunst und Wissenschaft. * Sprechende Kinobilder. Aus Stockholm wird der„Franks. Ztg.“ berichtet: Wie„Dagens Nyheter“ mitteilen, ist es einem jungen schwedischen Ingenieur Sven A. Berglund gelungen, die Photographie von Tönen:: weit zu vervollkommnen, daß man ernstlich mit einer Wiedergabe verselben zu rechnen hat. Bis jetzt war es nur gelungen, die Töne photographisch aufzunehmen, aber nicht, diese Photographien wieder in Töne umzusetzen. Nach mehrjährigen Studien ist nun dieses Problem von Berglund gelöst worden und seit dem Frühling d. J. wurden von einem Konsortium eifrig Versuche gemacht, sprechende Kinobilder anzusertigen. Im Prinzip ist dieses Problem auch gelöst: kleinere Wiedergaben sind bereits gelungen. Ob aber auch größere Films dieser Art angesertigt werden können, wird sich demnächst entscheiden. Zurzeit baut eine große Berliner Spezialfirma der optischen Branche den zugehörigen Luftstrom=Apparat. Die Details dieses Verfahrens werden natürlich noch geheim gehalten, doch teilt das genannte Blatt über das Konstruktionsprinzip folgendes mit:„Auf einem beweg lichen Film in einem Aufnahmeapparat werden die Schallwellen auf photographischem Wege sixiert. Die auf diese Weise erhaltenen Striche und Kurven werden auf einen Metallstreifen übertragen, der einem ununter brochenen Luftstrom ausgesetzt ist, somit in Schwingun gen gerät und die ursprünglichen Laute ganz getreu wiedergibt. Dadurch, daß bei der Aufnahme der Töne film synchron mit dem Film für die Gestalt und die Gesten der Dargestellten läuft, werden deren Bewegungen und Worte gleichzeitig festgehalten und daher auch Vermischtes. Ansprache an die Bevölkerung die über Bedeutung und die Ausführung der Viehzählung am 1. Dezember 1911. Am 1. Dezember 1911 findet in Preußen eine außerordentliche Viehzähung kleineren Umsanges statt; die Fragen, die hierbei an die Bevölkerung gestellt werden, sind nicht zahlreich und leicht verständlich, ihre Beant wortung verursacht nur geringe Mühe. Folgende Viehgattungen werden gezählt: 1. die Pferde, und zwar gesondert nach folgenden Gruppen: a) die unter 3 Jahre alten Pferde, einschließlich der Fohlen, d) die 3 bis noch nicht 4 Jahre alten Pferde, einschließlich der Militär pferde, e) die 4 Jahre alten und älteren Pferde, einschließlich der Militärpferde; 2. die Rinder, und zwar a) die unter 3 Monate alten Kälber, d) das 3 Monate alte bis noch nicht 1 Jahr alte Jungvieh, c) das 1 bis noch nicht 2 Jahre alte Jungvieh, d) die 2 Jahre alten und älteren Bullen, Stiere und Ochsen, e) die 2 Jahre alten und älteren Rinder weiblichen Geschlecht (Kühe, Färsen, Kalbinnen); 3. die Schafe, und zwar a) die unter 1 Jahr alten Schafe, einschließlich der Lämmer, d) die 1 Jahr alten und älteren Schafe; 4 die Schweine, und zwar a) die unter ½ Jahr alten Schweine, einschließlich der Ferkel, d) die ½ bis noch nicht 1 Jahr alten Schweine, e) die 1 Jahe alten und älteren Schweine. Auf die genaueste Beantwortung der Fragen nach den Unterabteilungen der einzelnen Viehgattungen muß besondere Sorgsalt verwendet werden, da nur hierdurch eine ausreichende Kenntnis der Zusammensetzung und der vor= oder rückwärts schreitenden Entwickelung des Viehstandes gewonnen werden kann. Diese Kenntnis itz für viele wirtschaftliche Zwecke, so u. a. für alle Maßnahmen zur Förderung der Viehzucht unentbehrlich; die Angabe der Gesamtzahl für die einzelnen Viehgattungen genügt zu verartigen Zwecken niemals. Die Zählung erfolgt wieder nach viehhaltenden Ha ushaltungen. Jeder Haushaltungsvorsteher oder sein Stellvertreter hat das ihm gehörende oder unter seiner Obhut befindliche Vieh, das in der Nacht vom 30. November zum 1. Dezember 1911 aus dem Gehöfte, wo er wohnt, steht, nach Maßgabe der Zählkarte zu zählen und in diese wahrheitsgetreu einzutragen. Wie das zu geschehen hat, sagen die Erläuterungen auf den Zählpapieren. Die Ergebnisse der Viehzählung dienen lediglich den Zwecken der Staats= und Gemeindeverwaltung und der Förderung wissenschaftlicher und gemeinnütziger Aufgaben. Insbesondere soll festgestellt werden, ob durch die heimische Viehzucht die für die Volksernährung nöttgen Fleischmengen gewonnen werden können. Zu Steuerzwecken werden die in den Zählkarten enthaltenen. Angaben in keinem Falle verwendet. Nach Feststellung der Ergebnisse durch das Königliche Statistische Landesamt in Berlin werden die Zählkarten vernichtet. Die Ereichung des bedeutsamen Zweckes der Zahlung hängt zum großen Teile von der Mithülse der Bevöllerung ab. An diese wird daher die dringende Bitte gerichtet, das Zählgeschäft durch bereitwilliges Entgegenkommen den Zählern, Ortsbehörden usw. gegenüber zu erleichtern. Wenn auch die Zählkarte in erster Linie von dem Haushaltungsvorsteher oder dessen Stellvertreter selbst auszufüllen ist, so bedarf es doch außerdem einer großen Zahl freiwilliger Zähler, die bei der Ausübung ihrer nevenamtlichen Tätigkeit die Eigenschaft von össentlichen Beamten besitzen. Es steht zu erwarten, daß wie bei früheren Zählungen so auch diesmal sich in genügender Zahl Männer finden werden, die bereit sind, dieses Ehrenamt zu übernehmen; sie würden damit dem allgemeinen öffentlichen Interesse einen wesentlichen Dienst leisten. Endlich ist noch in geeigneter Weise, namentlich durch Besprechung in den Gemeindeversammlungen und in den Schulen, durch die amtlichen Blätter und die Tagespresse — die sich durch Abdruck dieser Ansprache oder durch Verbreitung einer sonstigen entsprechenden Belihrung ihrer Leser ein großes Verdienst um die Erhebung erwerben würde— der Zweck der bevorstehenden Zählung zur möglichst allgemeinen Kenntnis zu bringen. Namentlich würde darauf hinzuweisen sein, daß die in den Zählkarten enthaltenen Angaben lediglich der Förderung wissenschaftlicher und gemeinnütziger Angaben, in keinem Falle etwa zu Steuerzwecken dienen. Die Veröffentlichung der Ergebaisse wird so gehalten werden, daß darin die Angaben des einzelnen Haushaltungsvorstehers in keinem Falle mehr erkennDie Aufbereitung der Ergebnisse der Zählung ist dem Königlich Preußischen Statistischen Landesamte in Berlin SW. 68, Lindenstraße Nr. 28, übertragen worden. Diese Behörde wird zur Behebung etwa auftauchender Zweisel bezüglich Einzelheiten der Zählung auf jede an sie gerichtete Anfrage bereitwilligst Auskunft erteilen. Berlin, im Oktober 1911. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Evert, Präsident. Gol##nim#t o 90 Tuimnes Anöniret Jlehrng der 5. Klasse 225. Kgl. Preuß. Cotterle. WVom 8. November bis 2. Dezember 1911.) Nur die Gewinne über 240 Mk. und den betreffenden Nummern in Klammern beigefügt. Die fallen auf die bezeichneten Lose beider Abteilungen. Ohue Gewähr. 16. November 1911, vormittags. Nachdruck verboten. 59 70 98 824 1075 886 552(500) 810 50 84 905 8 2129 1000) 405 51 501 821 46 b1 58 87 11000) 946 86 8070 80 268 321 60 80 591 957 4046 82 191 11000) 261 491 542 9o 825 959 5046 87 146 219 81 93 847 72 446 51 89 619 92 856 61 93 914 67 6014 296 315 507 67 602 866 82 2007 262 97 313 14 49 737 66 90 841 61 9·811000) 64 8011 110 77 232 89 23 92 718 46 80 1500) 883 949 0177 411 533 699 962 10 54 141 96 367 93 452(3000) 522 65 611 1500) 769 811. 11012 240 472 644 12006 31 74(10001 191 bl 250(2 10 372 435 8 83 556 72 740 908 13087 253 396 480 086 949 14192 291 376 11000) 482 789 94 893 15067 261 451 561 678 752 15001 823 902 16.05 654 774 824 17263 74 92 631 18039 133 251 431 500 17 609 65 92 10117 95 276 327 1900) 84 431 9S 504 625 38 96 24 497 594 838 76(500) 964(1000) 457(1000 93 661 795 908 24199 280 516 76 25000 172 582 665 89 932 26047 88 15“ 78 641 897 901 27071 124 48 414 735 86 2Er 16.67 78 817 517 651 714 809 53 63 65 92 50 135 747 305.63 87 421 77 507 807 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Mosember lie5 3. Jiehung der 5. Klasse 225. Kgl. Preuß. Loiterte. Wom 8. Novemder bis 2. Dezember 1911.) Nur die Gewinne über 240 Mk. sind den betressenden Rummern in Klammern beigefügt. Die, Cewinne entfallen auf die bezeichneten Lose beider Abteilungen. Ohn= Gowahk. 16. November 1911, nachmittags. Nachdruck verboten. 156 77 467 93 518 600 10 956 1039 111(500) 207 54 94 319 594 674 78 722 49 910 22(500] L 24 127 44 90 256 816 409 1000 21 10 42 bi1 f7 793 500), 6054 d2 393 5. 6%709 820 877 403 3000) 704(1000) 62 76 900 84 8024 1500) 30 1500) 391 448 844 47 91 990 9038 144 311 480 540 71 633 948 10137 2 1 612 738 63 11195 228(1000) 41 358 550(500) 620 70 /9000) 905 12059 139 349 63 510 1000 53 736, 63 13009 26 46 5 131 413 387 407 516 67(1000) 716 96 89p., 80 85 14241 1500) 308 718 75 57 15035 88 89 99 500) 74 1500) 95 872(3000) 517 782(500) 98 912 16003 42,59 725 53 865 17002 46 168 255 64 424(2000 94 525 9.9 18001 68 142 635 67 724 41(500) 898 19002 101 71 246 97 828 67 20002(.040) 96 115 91 243 60 84 310 444 45 713 23 897 903(5000 35 21111 16 540 8 679 92 763 92 844 77 22 01 199 2.0 342 76 434 778 959 23014 140 296 471 97 522 700 64 500 96 832 936 24088 116 368 500) 93 651 837 59 25. 456 800 26.06 64 167 259 533 41 71 83 1000%6 F 84 76 11 815 950 60 8aoöb 79 383 574 S10 957 1500, 29015 213 319 goien go 967 612 79 7e5 821 30 1000) 31274 355 410 24 5o 91000, 653 18 48 599 □ 38.88 30) 53 450 66(3000) 803 755 906 12 73 39.53 402 40##0, f,00f 856 446 g 98 7o1 814 45 J4457 100 404 11 3•428 511 676 754 78 806 26 520 91 45036 63 110 924 649 135 847 77, 46014 52 56 250 54 95 356 60 535 95 631(500.37 904 11000) 14 45 47019 24 56 57 248 408 538 89 623 732 884 18319 66(1000] 85 482 520 48 64 79 706 87 819 78 965 49267 371 82 93 412(500 555 644 1500)(5 50131 73 287 363 690 820 953 51088 148(500) 270(1000) 871 84 99 4 8 50 96 574 629 713 52011 127(10003 0#6. 95 863 518 99, 80% 11 501 47 822 g5 150 51 225 58 5e8 605 47 34) 65 798(1000) 59016 62 125 304 100000 31(30001 495 5·2 651 9. 59 71 506 770 58088 141 223 986 50107 11 887 60142 330 427 43 661 747 13 410 775 808 08 991 S 123 540 71 89 842 937 65114 219 444 60 9 304 26 60 474 99 705 63 836 6700 721 36 52 402 60 68014 178 410 40 6 69114 S1 245 308 469 6 653 701 70033(3000] 353 429(500) 545 68 92 41 873 941 72099 2 62 81 73052 75 1 S 219 7 31 90 603 5— 111 12 302 14 41 635 9 9-* VWED 95005 105 17 324 45 552 97 626 5. 971 60 96095 187 3000) 238 92 408 43 71 601 767 848 97096 386 479 535 818 909 P8129 886 415 54 551 622 47 1510) 8541500 se 99239 on Af. 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November 1911. oade: Nr. 540.— 38. Jahrgang. „* Täglich 2 Ausgaven Erscheint taglich zweimal mit Ausnahme der Sonn= und gesetzlichen Feiertage. Monatlicher Bezugspreis 70 Pf., durch die Post bezogen vierteljährlich 2.10 Mk., ausschl. Bestellgeld. Anzeigenpreise: Lokale Anzeigen 20 Pfg., ausw. 25 Pfg. für die einspaltige Zeile oder deren Raum; Reklamen 60 Pfg. die Zeile.(Rud. Rosse 3 Norm.=Zeilenmesser Nr.10.) Ruhrorter Zeitung Amtliches Kreisbtalt für den Stadtkreis Duisburg(Ruhrort und Meiderich) Amtlicher Anzeiger für den Verwaltungsbezirk Homberg am Rhein. Gratisbeilagen: Zweimal wöchentlich„Unterhaltungsblatt"; wöchentlich„Illustriertes Sonntagsblatt“ alle 14 Tage„Illustrierte Reisebeilage" und„Das Reich der Frau“. Chefredakteur: E. Beitlich, verantwortlicher Redakteur: H. Kloppert. Druck und Verlag: Joh. Brendow& Sohn, simtlich in Duisburg=Ruhrort. Täglich 2 Ausgaben Fernsprecher: Redaktion Nr. 6033. Expedition u. Druckerei Nr. 6333. Geschäftsstelle, Redaktion u. Druckerei D.=Ruhrort, Hanielstraße Nr. 2. Für Aufbewahrung und Rücksendung unverlangt eingesandter Monustripte, sowie für die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird keine Verantwortung übernommen. 1= Annahmestellen: Lutsburg Nuhront(Laar): L. van din Berg. DuioburzRuhrort(Berch): Oemrich Bollig, Kaiserstr. 200, Lamborn: Vik Franzen, Proviziglstr. 151, Duiebuig Meiderich: Buchhandlung Wilhelm Fiescler, A. Terstegen u. Jehs. Graffmina, Dinstelen: antwortung übernommen. Meidericher Zeitung Die heutigen Ausgaben(Mittag und Abend) umfassen 10 Seiten. Bruckhausen: Hellmuth Becker, Kaiserstr. 96, Mar.ioh: Franz Eggen, Kaisersr. 275, W. Zimmermann, Homberg, Essenberg u. Hochheide: Emil Dodtstein, Orsov: H. Münster. *) Die Angestellten=Versicherung ir Konmissonstosung. Berlin, 10. Nov. Alle Besorgnisse um das rechtzeitige Zustandekommen der Angestelltenversicherung dursen als beseitigt gelten. Heute(Donnerstag) ist in einer Abendsitzung auch die zweite Lesung der Kommission glücklich beendet worden. Diese schnelle Erledigung wurde nur dadurch ermöglicht, daz auch jetzt wieder ausgiebige Vorbesprechungen zwischen den Parteivertretern und mit Regierungsberollmächtigten stattsanden. Eine große Anzahl von Kompromißanträgen, die vielsach allerdings nur redaktioneller Natur waren, kamen auf diesem Wege mühelos zustande und wurden dann in den offiziellen Sitzungen ohne Schwierigkeiten angenommen. Bereits nächsten Sonnabend vormittag wird die Kommission die Feststellung des Berichtes vornehmen, sodaß dieser den Mitgliedern des Reichstages am Anfang der nächsten Woche zugehen kann. Die sitzungsfreien Tage werden auch denjenigen Parlamentariern, die nicht in der Kommission tätig gewesen sind, Muße zu eingehender Vertiefung in die schwierige Materie gewähren. Nach der Pause, die bekanntlich für die ganze Dauer der nüchsten Woche in Aussicht genommen ist, wird dann das Angestellten=Versicherungsgesetz in erster Linie zur Beratung im Plenumi gestellt werden. Gegenüber der levhaften Agitation der Lebensversicherungsgesellschaften hat die Kommission sich veranlaßt gesehen, erneut Stellung zu nehmen. Es wurde namlich mitgeteilt, daß vielfach seitens der Versicherungsagenten Abschlüsse mit rückwirkender Kraft, also beispielsweise auf den 1. Oktober, gemacht worden seien, um die Bestimmungen des Par. 381 der Angestelltenversicherung zu umgehen. Nach dem Beschluß der ersten Kommissionslesung soulte dieser Paragraph lauten:„Angestellte, die vor dem 15. Oktober 1911 bei öffentlichen oder privaten Lebensversicherungsunternehmungen versichert sind, können auf ihren Antrag von der Beitragslast befreit werden, wenn usw....“ Die Kommission hat diese Bestimmung dahin verschärft, daß sie die Worte„versichert sind" ersetzte durch„einen Versicherungsvertrag abgeschlossen haben“. Danach können also Verträge, die nach dem 15. Okt. abgeschlossen wurden, auch dann nicht als Ersatz für die Angestelltenversicherung des Reiches gelten, wenn sie rückwirkende Kraft haben. Die Kommission hat geglaubt, so handeln zu müssen, um die fortgesetzte„Blutentziehung“ zu verhindern und nicht noch sortwährend wertvolle Risiken für die Angestelltenversicherung zu verlieren. Leider ist es nicht gelungen, in den Par. 348a eine Strafbestimmung hineinzubringen für diejenigen, die unbefugt Mitteilung über die geheime Wahl von Vertrauensmännern machen. Die Regierung lehnte alle Strafbestimmungen zur Sicherung des Wahlgeheimnissee ab. Sie erklärte, daß durch solche Strafbestimmungen ein vollständiges Novum in die soziale Versicherung hineingebracht werde. Nach ihrer Ansicht sei auch die Sicherung der geheimen Wahl dadurch genügend gewährleistet, daß die Wahlkommissare Reichsbeamte sein würden. Wie weit dieser Regierungsstandpunkt durch die Praxis bestätigt wird, muß die nächste Zukunft ja lehren. Bei der freiwilligen Versicherung hatte die fortschrittliche Volkspartei einen Antrag eingebracht, der den Gewerbetreibenden und kleinen Betriebsuuternehmern besonders zustatten kommen sollte. Der Par. 384a will nämlich Personen, die nach Par. 1 des Angesteätenver sicherungsgesetzes versicherungspflichtig wären, deren Jahresverdienst jedoch 5000 Mark übersteigt, die Mög lichkeit geben, im ersten Jahre nach dem Inkrafttreten des Gesetzes freiwillig in die Versicherung einzutreten, sosern ihr Jahresarbeitsverdienst 10.000 Mark nicht überschreitet. Die Aniragsieller wollten dieses Recht der bese segune dien beuscenscene ure triebsunternehmern zugestchen, die in ihrem Geschäst regelmäßig böchstens drei versicherungspflichtige Personen eingestellt haben. Dieser mittelstandsfreundliche Antrag sand leider nur wenig Gegenliebe und wurde abgelehnt. Bis zur zweiten Lesung im Plenum des Reichstages werden ja nun noch eine Menge Abänderungsanträge zu den Vorschlägen der Kommission eingehen. Es ist aber anzunehmen, daß sich die Parteien, ähnlich wie bei der Beratung der Reichsversicherungsordnung, wieder über die Behandlung der weitschichtigen Vorlage tnossiziell verständigen. Dann wäre die baldige Verabschiedung des Gesetzes ohne wesentliche Aenderungen an der ommissionsformulierung mit Bestimmtheit zu erwarten. * Deutscher Ankauf von Spanisch=Neuguinea? Information unserer Berliner Redaktion. Die Maroktokommission hat teilweise in vertraulicher Sitzung weiterverhandel. und wird wohl noch manchen Tag brauchen, bis sie mit der Prüsung der afrikanischen Verträge fertig wird. Was über einen Zusatzvertrag zu dem Marokkoabkommen verlautete, bestätigt sich: der Staatssekretär v. Kiderlen hat ihn selbst verlesen. Danach tritt uns Frankreich sein Vorkaufsrecht auf SpanischGuinea an der Südgrenze von Kamerun ab. Das Vorlaufsrecht auf die spanische Insel Fernando Po besitzen wir bereits, haben aber von diesem bisher keinen Gebrauch gemacht. Wir haben bisher den Ankauf von Fernando Po nicht erstrebt und Spanien seinerseits hat niemals die Absicht tundgegeben, diese Insel zu verkaufen. Aber vielleicht wird Spanien Rio Muni, sein Guinea, das nun ganz von unserem Kamerunkongogebiet eingeschlossen ist, uns gegen etliche Millionen ablassen. In parlamentarischen Kreisen vermutet man, daß Herr v. Kiderlen sich den Einfluß Frankreichs auf Spanien gesichert habe, um auch tatsächlich in den Besitz von Rio Muni zu gelangen. Verhandlungen mit Spanien haben noch nicht stattgefunden, sind auch noch nicht in Aussicht gestellt. Wenn der spanische Nationalstolz sich gegen einen Verkauf sträuben sollte, so könnte man auch an einePachtung auf 99 Jahre denken, bis der Zeitpunkt kommen wird, wo sich der Stolz gelegt hat. Im Reichstage würde man vorläufig einer Pachtung den Vorzug geben, weil sie so gui wie nichts kosten würde. Wird sich in diesem Sinne vielleicht Frankreich zu unseren Gunsten bei Spanien verwenden Nachklänge zum Marokkoabkommen. (Telegramm.) * Paris, 17. Nov. In der gestrigen Sitzung des Kammerausschusses für auswärtige Angelegenheiten wies der frühere Minster Millerand darauf hin, daß Frankreich durch den Artikel 5 des deutsch=französischen Abkommens verpflichtet sei, dafür zu sorgen, daß in Marokko keine Ausfuhrzölle auf Erze eingeführt werden dürsen und fragte, was wohl geschehen würde, wenn die Spanier in den von ihnen besetzten Häsen einen Ausfuhr zoll erheben wollten. Würde Deutschland da nicht das Recht haben, von Frankreich die Rückerstattung dieses Zolles zu verlangen? Das Ausschußmitglied Bluysen machte darauf aufmerksam, daß die Erörterung dieser und anderer Fragen ganz platonisch sei, da das Parlament nicht das Recht habe, an den einzelnen Artiteln etwas zu ändern. Die Kommission könne das Abkommen in seiner Gesamtheit nur entweder annehmen oder ablehnen. Denys Cochin machte zum Schluß noch darauf aufmerksam, daß der Kreuzer „Berlin" noch vor Agadir liege. Angrifse gegen einen hohen Pariser Beamten, der angeblich unter Mithülfe Destailleurs in der Umgegend von Udschda ausgedehnte Ländereien zu Spottpreisen angekauft und dann bei der Anlage des Bahnhofs von Udschda mit großem Gewinn an die Militärverwaltung wieder verkauft habe. Das Blatt veröffentlicht hierzu ein Interview mit diesem hohen Beamten, der erklärt habe, er habe auf Anraten Destailleurs ein Grundstück von 2 Hektar für 1700 Francs angekauft und den größten Teil davon für 6700 Francs verkauft. Wenn General Toutée ihn deswegen angreise, so müsse sein Bericht die größten Unrichtigkeiten enthalten. „Hanoum“, die im Französische Skandale. (Telegramm.) Paris, 17. Nov. Nach einer Meldung des„Matin“ erhebt General Toutée in seinem Bericht schwerwiegende Politische Nachrichten. Deutschland. Berlin, 16. Nov. *# Die Behauptung, daß das Arbeitskammergesetz durchaus noch in der laufenden Tagung des iges verabschiedet werden soll, trifft nicht zu. Bekanntlich hat der Entwurf bei der zweiten Lesung im Plenum Bestimmungen erhalten, die ihn für die verbündeten Regierungen unannehmbar machen wurden. Eine Verständigung über diese Reinungsverschiedenheit ist mit den Mehrheitsparteien des Reichstages nicht erzielt worden. Abgesehen aber davon hat der gesetzgeberische Plan in den Kreisen sowohl der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer so entschiedenen Widerspruch erfahren, daß eine erneute Prüsung der Frage geboten erscheint, ob das mit dem Gesetzentwurf verfolgte Ziel der Besserung des Verhaltnisses von Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf diesem Wege wirtlich zu erreichen ist, oder ob nicht vielmehr oazu andere geeignetere Wege einzuschlagen sein würden. aus diesem Grunde erscheint die Verabschiedung des gesetzgeberischen Planes in der lausenden Session völlig ausgeschlossen. Wann die jetzige Tagung geschlossen werden kann, wird sich erst in den nächsten Tagen mit Sicherbeit beurteilen lassen. Mehr als wahrscheinlich aber scheint es, daß sie sich bis in den Dezember, vielleicht selbst bis zu dem katholischen Feiertage am 8. Dezember erstrecken wird. Der heilige Krieg. italienischen Erovetern von Kennern der Verhältnisse vorausgesagt wurde, ist eingetreten: der ganze Istam Nordafrikas ist im Begriffe, sich gegen sie zu wenden, um im„Heiligen Kriege“ die unglaubigen Eroverer zu vekämpfen. Die Senussi, der wilde Stamm der Tuareg, und gewaltigeHorden anderer Wustenbewoyrer sind im Anmarsche, und auch die jungste Revolte in Tunis zeigt, daß der religiöse Fanatismus der Mohammedaner aufs außerste entflammt ist. Der„Djihad“, der Heilige Krieg, ist durchaus keine freiwillige Manifestation einiger janatischer Hitkopfe, sondern eine ganz zynematische Prozedur, die sich auf die heiligen Schriften des Koran im augemeinen und im besonderen auf die sogenannten Hadith Sammlungen stutzt, die die überlieferten Ausspruche Mohammeds enthält. Diese Hadiths sind nicht niedergeschrieben, sondern werden von den Führern der mohammedanischen Geistlichkeit von Generation zu Generation übermittelt. Gemäß diesen Hadiehs vezeichnet der„Heilige Krieg" die erste und heiligste Pflicht jedes Muselmanns. In dem Augenblick, in dem ihn das geistliche Oberhaupt eines Stammes erklärt, ist jede Person von 8 bis 80 Jahren gehalten, dem Appell Folge zu leisten. Selbst die Frauen bilden in der Frage des„Djihad“ keine Ausnahmen. Ihre unabweisbare Pflicht ist es, den kämpfenden Männern jede mögliche Unterstützung nach Maßgabe ihrer Kräfte zu gewähren. Zu ihren Obliegenheiten gehört es vor allem, Wasser heranzuschleppen, die Kamele zu führen und die Gewehre zu reinigen. Richt sellen greisen sie auch aktiv in den Kampf ein, und die Geschichte des Islam veräshsr ie Ganer eice eie Kampf für ihr Land gefallen sind. ... Der„Dsthad“ stellt die furchibarste taktische Wasse dar, die die Religion den Mohammedanern zum Zwecke der Vernichtung ihrer Feinde in die Hand gegeben. Die hristen des Orients haben in den ersten Jahrhunderten des Islam iyre wuchtige Wirkung bei mehr als einer Gelegenheit erfahren, und die Kreuzfahrer vor allem lernten sie mehr fürchten als Hunger und Durst und alle Entbebrungen der Wüste. Der Heilige Krieg charattertsiert sich als ein grausamer Kampf ohne Ervarmen, der nicht für weltliche Macht, nicht für Landbesitz, ja nicht einmal für die Heimat, sondern für die Religion, für den Glauben an den Propheten geführt wird. Er ist ein Kampf bis zum letzten Blutstropfen, dem erst das Grab ein Ziel setzt, ein Kampf, der mit wildestem Fanatismus und einer Erbitterung durchgeführt wird, die in ihrer Stoßkraft kein Hindernis, keine Ueberlegung und keinen besänftigenden Einfluß kennt. Der leidenschaftslodernde Angriff, bei dem es keinen Pardon gibt, ist indessen nicht die einzige Pflicht, die der„Djihad“ dem gläubigen Moslem auferlegt. Die „Hadiths“ des Propheten bedingen wecterhin eine Reihe anderer, nicht minder heiliger Forderungen. Eine dieser Forderungen besteht beispielsweise in dem unbedingten Gehorsam gegen den Führer des Feldzuges, wer immer er auch sei. Alle persönlichen Mißhelligkeiten haben zu schweigen, und zwischen dem Emir oder Scheit und den Kämpfenden muß restlose Einigkeit gewahrt werden Eine andere Forderung ist die der Geduld und der Treue, sowie der Pflicht, auf seinem Posten bis zum äußersten auszuharren, wenn es nottut, selbst unter Verzicht auf Nahrung und Schlaf. Der Streiter darf auch seiner zu Hause gelassenen Familie nicht gedenlen. Ein Sondergebot der„Hadith“ bestimmt, daß für diese im ausgedehntesten Maße von den bejahrten Priestern gesorgt wird, die körperlich unsähig sind, am Kampfe teuzunehmen. Der Teilnehmer des Heiligen Krieges führt als solcher den Namen„Schehid“ oder Märtyrer. Er wird indessen erst ein Schehid, wenn er sich vol bewußt ist, daß er im Interesse des Glauvens kämpft; demzufolge ist auch der Soldat, der in einer einsachen Schlacht faut, kein Märtyrer, soviel er auch für sein Land geduldet hat. Ein Schehid verweigert jede Bezahlung und verschmäht jeden Versuch, sein Los leichter zu gestalten. Ihm allein ist auch die volle Sündenvergebung in der Welt der Huris verbürgt, und den Schehids, die auf dem Meere ihr Leben verioren, sind von Allah alle weltlichen Schulden, Verpflichtungen und Versprechungen erlassen. Auch dem fliehenden Moslem ist die Krone im Jenseits sicher, vorausgesetzt, daß es sich um einen geordneten, nach den Regeln des Heiligen Krieges ausgeführten Rückzug handelt. Die wichtigste dieser Regeln lau#et:„Weicht in Ordnung zurück, um die Kräfte zu einem erneuten und wuchtigen Vorstoß zu sammeln, sonst nie.“ Ein Scheyid, der entschlossen ist, nicht aus persönlichem Interesse, sondern zur Verteidigung Allays und des Glauvens zu kämpfen, stirbt in der Zuversicht, daß das ewige Feuer der Hölle seine Füße nicht berühren wird. Von dem glühenden Glaubenseiser, der die Araber im derzeitigen Heiligen Kriege gegen die Italiener bescelt, legt der nachstehende, vom„Daily Chronicle“ mitgeteilte Vorsall vollgültiges=Zeugnis ab. 150 Krieger vom Stamm Oursilay machten auf die italienische Vorhut einen verzweiselten Angriff, der von dieser, die ihnen an Zahl weit überlegen war, erfolgreich abgewiesen wurde. Fest entschlossen, den Platz zu behaupten, banden sich die Qursilah mit den Füßen aneinander und schworen, bis zur letzten Patrone auszuhalten. Der Kampf endete mit einer Niederlage der Italiener. Der türkische Führer der tapseren Schar mußte seinen Leuten dann erst die Fesseln lösen, um die Verfolgung aufnehmen zu können. Die Italiener sind wahrlich übel beraten, wenn sie glauben, das lodernde Feuer des islamitischen Fanatismus durch einen grausamen Terrorismus ersticken zu können. Ihr unmenschliches Wuten gegen die Araber ist im Gegenteil nur dazu angetan, den Haß und die Erbitterung noch zu schärfen und die Aussicht auf baldigen Frieden illusorisch zu machen. Dies und Das. (Wochenplauderei.) D.=Ruhrort, 17. Nov. Jan und Jupp sind nach Homberg gegangen zum Lohltätigkeiisfest. Jupp wollte auch beitragen zum guten Zweck und hatte vor, so viel zu verzehren, als nur ging, obendrein Hausschlüssel und unbeschränkten Urlaub von der besseren Hälfte. Jan begrüßte ihn feierlich am Brückenportal und dann zogen sie fürbaß, die Brückenrampe hinab. Da seufzte Jan. Früher sei es da lebhaft gewesen, wenn die alte Vincke unten angelegt, Dutzende und Hunderte von Menschen an die gastlichen Gestade Hombergs gestiegen seien. Das war ein Leben! In den Gärten am User haschten sich die Leute den besten Platz weg, Musik— echte unverfälschte Moerser Stadtkapelle— spielte, Kinder schricen und die Kellner stohnten. In den Wirtschaften saßen die Ruhrschen, dichtgedrängt wie die Pokelheringe und schnapp. ten frische Lust, schimpften über schlechte Zeiten und qualmten wie die Schornsteine bis zum„letzten“ Schiff, dessen Glocke traditionell ein halb Lutzend Mel lautete, ebe der dicke Kapitän„Vooruit“ ries. Manchmal saßen sie bis zum ersten Schiff, wo der Kapitän wieder„Vooruit“ rief und die frühen Passagiere schmunzelnd fragte, od sie Schlaftabine oder ersten Salon fahren wollten. Die Fährdampfer hatten natürlich nichts von beiden, der brave Roßbach aber kannte seine Leute. Als einst einer dieser Fruppassagiere— es war zur Kirmeszeit— von der Landebrücke ins Wasser gesallen und triesend wie ein Waschllüngel an Bord gelotst war, meinte er:„De Rudische kriege nie den Hals vell nou mötte se of Rdinn ürsuppe“, und als einst so einem alten pfer die Puste ausging, beschwichtigte er seine blist, on de olle Vincke weu, loppi aules klor.“ Run hat die Vinckefähre längst ausgehört und der alte Roßbach, der Urtypus eines biederen Rheintapitäns, ist mit jener Fähre gefahren, die keine Passagiere zurückbringt. Mit ihm ist wieder ein Stück der besseren Zeit für das Lohnviertel am Rhein dahingegangen, wo noch nicht und Straßenbahn den Verkehr um das Homberger Eisenbahnbassin herumlenkte. Jan sah trauernd auf die stillen Straßen und das tote User, auf die herbstlich kahlen Gärten und hielt kramphaft das baumwollene Familien Regendach fest, das er vom Urgroßvater geerbt, denn es regnete in Strömen. Er zog Jupp mit, damit sie ins Trockene kamen. Feierlich betraten sie das sestokgl,„War das voll! Ein Mehlwurmiopf der Begriff absoluter Leere dagegen! Zum Glück sind die Homberger freundliche Leuichen, sie rückten ein bischen und machten schmunzelnd den beiden Raum. Jupp kam diese Freundlichkeit etwas verdächtig vor, aber er setzte sich doch und lauschte andachtsvoll einem Drahttommodenvortrag. Plöslich zuckte er zusammen und griff noch dem ehemals lockenumwallten Haupt.„Was hast Du!“ fragte Jan.„O nichts“, meinte Jupp. Dann sah er Jan zusammenzucken und fragte den. Der sagte auch: „Nichts!“ freute sich aber, wie Jupp immer wieder nach der Glaße griff. Kein Wunder, große, kalte Wassertropsen sielen vom Dach auf das edle Haupt, verweilten dort einen Augenblick und rollten langsam hinab zwischen Genick und Kragen, wo der Kulturmensch am empfindlichsten ist. Die Sipnachbarn lächelten verständnisinnig, Jan lachte und Jupp tobte innerlich. Bei den lebenden Bildern wars ihm zu viel geworden, gerade bei einer trinkfroben Winzerszene. Dabei sah er einen am Wein sich erfreuen und er wurde im Wasser gebadet! Jupp sprang auf und sloh, begleitet von entrüsteten Blicken und lauten Protestrusen der in bester Andacht gestörten Zuschauer. Kaum konnte ihm Jan folgen und dem Zuschauer. Kaum konnte ihm Jan folgen und dem ischtn weer löpp, dat Wäer gut sagte Jupp, er hätte gemeint, zu einem Unterhaltungsabend, nicht in ein Gratis=Volksbad gekommen zu sein und wenn die Homberger vergessen, das Saaldach dicht zu machen, sollten sie wenigstens den Gästen nicht die Regenschirme in der Garderobe wegnehmen. Später kam er doch wieder und half mit verschiedenen andern Ruhrschen die Weinvorräte des Wirts verringern und die Sektbude leer trinken, bei welch lobenswertem Beginnen ich ihn traf. Und später sah ich ihn über die Rheinprücke wandern— schwankend zwar, aber sonst ganz gesund.„Das macht fast gar nichts,“ brummte er,„die Brücke ist ein bischen krumm und wackelt, da muß man halt lavieren.“ Das hätte er von einem Stadtvater gelernt, der jetzt in der Realgymnasium=Baufrage herumlaviere wie ein alter Fregatienkapitän bei widrigem Wind. Es ist auch keine K'einig.eit, meinte Jupp, wenn man zwischen drei Protekten und sechs Meinungen sich hinduuchwinden muß. Der eine will die Schule in Kaßlerjead bauen, der andere in Laar. der dritte in Alt=Ruhrort. Am besten wärs, mon setze sie nicht die Stadträte— auf Räder und fahre dann je nach Bedarf das ganze Jahr damit umher. Für Beeck werde es freilich nicht langen, denn dort werden jetzt Unterführungen im Zuge der Hobenbudberger Bahn gebaut, die gerade groß geuug sind für zwei Kinderwagen. Beeckerwerth bekommt eine solche Urterführung, die zweihundert Meter lang und nur zehn breit wird. Und durch diese hoole Gasse muß er kommen— der brave Ruhrorter, wenn er an der Emscher dunklem Gestade lustwandeln oder quer durch Beeckerwerth zum Ostacker ziehen will. Tunkel wird die Unterführung sein und undeimlich. Ein Schreckensort, wo Ratz und Ratte hausen, der Dolch des Abruzzenjünglings lauert und die Bazillen millionenweis gezuchtet werden Ta entsteht wieder ein eisenbahnliches Misterwerk— ein Loch im Wall, der den Verkehr hermetisch abschließt und eine Grenze zwischen Beeck und Laar bildet, gegen welche die berühmte chinesische Maver Kinderspiel st. Wo bleibt der Winkelried, der mit dem Ruf:„Dem Verkehr eine Gasse!“ das alte Projekt der Straßenverbindung zwischen Laar und Beeck mit Straßenbahn, Baumreihen und Trottoiren zu Ehren bringt? Ich glaube, er kommt nicht. Wohl aber der neue Beecker Bahnhof und den gönnen wir den Beeckern. Bringt er uns doch auch Anschluß an den durchgehenden Verkehr und wenn die Durchgänger aus Ruhrort einmal dirett verreisen wollen, brauchen sie nicht mehr über Duisburg dorthin zu fahren,„wo die Zither klingt und der Becher wintt“, sie habens bequemer. Da konimen aber bedächtigere Rubrsche, denen mit dem Alter die Tugend gekommen, die nichts von durchgängerischen Ausflügen ei denn, man kanns ganz still, ehrsam und heimlich tun, und sagen:„Ja, der neue Bahnhof ist on recht, aber vom alten lassen wir uns kein Stückchen Schiene nehmen— da haben unsere Vorfahren 30 05 Taler bar dafür bezahlt und dabei bleibts.“ Gut gesprochen— hoffentlich nimmt man auch unserem Veriehr nichts. Vorläufig wollen wir das Neue dort draußen nehmen und damit zufrieden sein— für das andere wird schon gesorgt. Was ich gefürchtet— es ward Tat. Zwei Richlen habe ich das letztemal geantwortet und schon habe ich ein halb Dutzend richtiggehende Reklamationen, dazu ein paar neue Anstagen. Dieses Corps der Rache von Richtin wird fürchterlich, beinahe fürcht ich mich! Den letz n# Rest meines Mannesmutes rasse ich zusammen und—— antworte nicht. Was werden die sich ärgern, wenn sie heute Dies und Das bis zum letzten Wort buchste k.1t und nichts gefunden haben, was als Antwort auf velinpapiernen Anzapfungen geiten könnte. Es fre schon im Stillen daranf Edu vom Rt 2 Provinz und Nachbargebiete. D.=Meiderich, 17. Nov. X Die Einführung des neuen Boten der * Oberhausen, 17. Nov.[Diebstahl von eler levungel. Gesellschaft, des Herrn Rickel, findet am Bußtrischem Strem.] Ein hiesiger Handwerksmeister"nd Bettag im Vereinshaus am Gerhardplatz durch den hatte sich vor einigen Jahren elektrischen Antrieb für Jnspektor Herrn Buddeburg aus Elverseld statt.— seine Maschine einrichten lassen. Daß er den verbrauch An demselben Tage soll im evangel. Vereinshaus an der ten Strom bezahlen mußte, paßte ihm jedoch nicht, erRitterstraße das Leklamatorium„Joseph, Jakobs Sohn“ suchte ein Mittel, um dem Elektrizitätswerk den Strom untei Mitwirkung von Gesangchören vorgeführt und der zu stehlen. Als das Elektrizitätswerk dahister kam, Reinertrag des Abends zum Besten der Soldatenmission mußte er eine erhebliche Summe nachzahlen. Jetzt verPrtwvendet werden. riet ein entlassener Gehülfe des Meisters, daß dieser" Der Geslügelzuchtverein D.=Meide durch einen neuen Trick den elektrischen Zähler stillgestellt srich veraustaltet einen volkstümlichen Unterhal habe. Der Handwerksmeister wird sich wegen Betrugsstungsavend für die Bürgerschaft, der am zu verantworten haben. * Düsseldorf, 17. Nov.[Selbstmord.] Hier sturzte sich ein 15jährigee Mädchen in den Rhein und ertrank. Sie hatte mit einem jungen Manne ein Liebes verhältnis und als ihr Vater ihr darüber Vorhaltungen machte, schritt sie zum Selbstmord. Ihre Leiche konnte bisher noch nicht gelandet werden. * essen(Ruhr), 17. Nov.[Schweres Un glück.] Auf der Zeche„Hagenbeck“ ereignete sich ein tödlicher Unsall. Der Arbeiter Albert Schund geriet unter abstürzende Kohlen. Er wurde tot geborgen. Der Tod ist durch Ersticken eingetreten. Steele, 17. Nov.[Autounfall.] Am Neu ist, der am Sonntag im Heinr. Miemahl'schen Saale stattfindet. Es sollen Lichtbildervorträge— eine Rheinwanderung von Mainz bis Köln mit 24 und der Krieg gegen Frankreich 1870/71 mit 60 Nummern dargeboten werden. Um den Zutritt jeder Familie zu ermöglichen, wird ein Eintrittsgeld von nur 20 Pfg.(Kinder 10 Pfg.) erhoben. (h Auf der Hut vor Spitzbuben zu sein, mahnen verschiedene Einbrüche, die in den letzten Nächten bei Bewohnern der Laakei- und Lösorterstraße versucht wurden. Die Diebe kamen nicht zum Ziel, da sie beobachte worden waren und verscheucht wurden. Jedesmal waren es drei Personen, die sich um die Häuser, die sie auss markt ereignete sich ein schwerer Automobilunsall. Ein Loirn genommen, herumschlichen und sich an den Ställen und an den Fenstern zu schaffen machten. In der letzten Nacht gedachten sie einem Geschäftshause in der Laakerstraße einen Besuch abzustatten, wo sie sich bis 4 Uhr morgens herumtrieben, durch die Wachsamkeit der Bewohner aber von ihrem Vorhaben ablassen mußten. * Ein junges Pserd ist vorgestern abend von Ober=Meiderich aus bis zur Ruhrbrücke an der Akerjähre einem Fuhrwerk nachgelausen, wo es festgehalten wurde. Der Eigentumer kann sich im Fundbureau im Duisburger aus der Richtung von Gelsenkirchen kommendes, mit zwei Personen besetzte= Automobil fuhr in das Geschäfts haus der Firma R. Wie verlautet, soll die Steuervor richtung nicht funktioniert haben. Die Insassen kamen glücklicherweise ohne irgend welche Verletzungen davon. Der Wagen wurde stark beschädigt. * Dortmund, 17. Nov.[Grubenunglück.] Auf der Zeche„Kaiserstuhl 2“ ereignete sich ein schweres Un glück. Durch ein aus der Führungsrolle schlagendes Förderseil wurde der Reviersteiger Lindlbauer am Kopf Nathaus walde getrossen. Er wurde bewußtlos ins Krankenbaus ge vracht, wo sestgestellt wurde, daß er eine Gehirnerschüt=! 6 terung davongetragen hatte. Ohne das Bewutisein. Turcburg VI. Aor. wiedererlangt zu haben, ist er gestorben.1 l=1 Musikalische Veraustaltung. Wie schon Höhscheid, 17. Nov.[Sozialdemokrati mitgeteilt, findet am Sonntagvormittag 11½ Uhr im scher Stadtrat.] Die Sozialdemokraten gewonnen großen Saale der Tonhalle eine Matinee statt zubei den Wahlen im ersten Bezirk nicht nur ihre Man gunsten des vom„Rozarteum“ zu bauenden„Rozartdatc zurück, sondern ein weiteres, so daß die Zahl der hauses“. Zu dieser musikalischen Veranstaltung haben zurückebrte. Man nahm an, daß es Mädchenbänd,(Liola), Feliz K wast(Telo), sämtlich aus Vortmund, lern in die Hände gesalen sei. Dieser Verdacht bat sch Herr a 8 rau 8. Doepper Fischer(esang) und nunmehr bestätigt. Es näherte sich auf dem Bahnhose ger nart Paus(Orgel), beide von Her. um diese dem Mädchen ein Ehepaat, das sich Prof. Venzer aus Kcransialtung allen zugänglich zu gesalten, but der VorRünchen nannte und bot dem Mädchen eine gute Stell= segz. d Onsgruppe den Eintrinspreis sehr mäßie gean. Das Mädchen ging auch auf den Leim und fuhr autsgegebe, werven Schileratten iu biligen Preisen mit dem Ehepaar nach München. Unterwegs sedach unter(ste0 a eni.„2a das Pragramm ein sehr gerwählts It, brach das Mädchen die Neise in Rärnberg, um einige n Venuchem ein hochtünklerischer Genus bevor, Verwandten zu besuchen. Hier wurde es gewarnt und Attentat aus einen D=Zug. Vorgestern dadurch stutzig geworden, kehrte es ins Elternhaus zurück, sbend wurden auf den D=Zug Oberhausen=Nachen von 17. Nov.[Schwere Schlägerei###iem Felde aus drei Schüsse abgegeben. Die schlugen in ein Dienstkupee ein. Glücklicherweise wurden die dort stpenden Beamten nicht verletzt. * Skalpiert. In der Spinnerei von Heun amp; Triep geriet eine Arbeiterin mit den Haaren in die Ihr wurden sämtliche Haare vom Kopf gerissen. Das Mädchen mußte ins Krankenhaus geHerborn, 11. Nov.[Schwere Sa schmere Schlagerei in dem Martmimarit enshand eine pmweer Samrt. in deren Verlauf der Arbeiter Görtdurch sieben Menserniche schwer verletzt wurde. Er kiegt im Krankenhaus hoffnungslos danieder. Als Täter bezeichnet man einen Familienvater. uun ae grb, 1I. Rov.(eilslein=Branneal eisgisen 96: var no yier ein Ortsausschuß gebildet, der beabsichtigt,ast werden. der Gestalt des„Elslein von Kaub" durch einen Brunnen ein dauerndes Gedenken zu sichern. vor der swjährigen Gedent, sichern. Der Brunnen sei ## de. I00jahrigen Gedenkfeier von Blüchers Uebergang über den Rhein enthüllt werden. Die Beiträge werden durch freiwillige Gaben von deutschen Gesangvereinen werden. Lokales. D.=Ruhrort, 17. Nov. f Ruhrorter Gesangverein. Wir werden gebeten, nochmals auf das am Samstagabend 7½ Uhr im Saalr der Gesellschaft Erholung stattfindende erste winterkonzert aufmerksam zu machen. Aufgefuhrt werden die Ouvertüre zu„Coriolan“ von Beethoven und„Iphigenie auf Tauris“, dramatische Szenen für Soli, Chor und Orchester von Th. Gouvy. Für die Soli sind gewonnen: Frau. Erika Hehemann aus Essen(Sopran— Iphigenie), Herr Paul Tödten aus Duisburg(Tenor— Pylades), Herr Peter Lambert aus Köln(Bariton aus Krefeld(Baß Aus dem Kreise Dinslaken. Dinslaken, 16. Nov. Stadtverordnetenwahl. Bei den heutigen Stadtverordnetenwahlen der 3. Abteilung wurden zwei vom Zeutrum und den bür gerlichen Parteien aufgestellte Kandidaten gewählt. Zwi schen einem Kandidaten des Zentrums und der bürger lichen Parteien hat eine Stichwahl stattzufinden. Von 1089 Wahlberechtigten haben 442 Wähler ihr Wahlrecht ausgeübt. * Aus dem Kreise Moers. Homberg, 17. Nov. Unsere Realschule wird nun bald ihr neues Heim beziehen, am Samstag, den 9. Dezember, soll es eingeweiht werden. Aus diesem Anlaß ist im Saale der besellschaft„Erholung“ ein Festessen geplant, zu dem Anmeldungen im Schulbureau des Burgermeisteramts bis zum 30. d. Mis. entgegengenommen werden. Das Nahere ist aus der Anzeige in heutiger Mittagausgabe zu ersehen. * Rheinhausen, 17. Nov. Tödliches Un und jedes nationale Gefühl unterdrücke. Der 12. Jonnar, der Tag der Reichstagswahl, werde der Tag der Abrechnung sein. Der Liberalismus müsse sich regen.— Wiederholter Beisall unterbrach den Redner und stürmischer Beisoll folgte seinen Ausführungen. Nachdem verschiedene Fragen beautwortet waren, wurde die Versammlung mit einem Hoch auf Herrn Dr. Bötiger geschlossen. Vermischtes. Aus der Gemeindeverwaltung. Krefeld. 16. Nov. In der heutigen Sitzung der Stadtverordneten lag wieder eine große Zahl von Haushaltsplänen zur Beschlußfassung vor. Wir geben daraus einige wenige Zahlen von allgemeinerem Interesse wieder. Beim Grundstückssonds sind Einnahmen und Ausgaben auf 698000 M(i. V. 535 000.A) veranschlagt. Am 1. Dezember 1911 wird das Vermögen des Fonds voraussichtlich betragen 8902586 M(i. V. 482 000 M), ihm steyen an Schulden 6827696 4 (5 739 320„A) gegenüber, so daß ein Vermögensüberschuß von 2071889 M fi. V. 1742 679.A), also mehr 332210 Mark zu verzeichnen sein wird. An städtischen Zuschüssen sind vorgesehen beim Vermessungsamt 45 500 MA, wie i. bei den Stadtbädern 51790 M, ebensalls wie im Vorjahre, bei der Stadtbibliothek 20.850 M(25 100 M) und bei der Friedhofverwaltung 44600 zN(45.800 M). Beim Kaiser Wilhelm Museum sind veranschlagt die Einnahmer auf 22700 M(23000), davon 11000 M vom Museumsverein, die Ausgaben auf 73 900 A(71 900 Mark), mithin der Zuschuß auf 51 200 k(48900 M). Für Ankäuse etc. sind 29 500 M(30 000 M) vorgesehen. Beim Naturwissenschaftlichen Museum, das in das neue Heim im Kaiser Friedrich=Hain verlegt worden ist, steigt der Zuschuß von 5480 A auf 14600 M.— Für den Ausbau der westlichen Zweiglinie der Kleinbahn und Herstellung der Gleisanschlüsse Idawerk und Kreselder Schraubensabrik wurden 77000 A bewilligt. Die übrigen Punkte der Tagesordnung hatten nur örtliche Bedeutung. Gegen die Teuerung. „7 Leipzig, 17. Nov. Die Stadtverordneten und der nat der Stadt bewilligten nach lebhafter Debatte zur der Teuerung die Summe von 350000 Mark. Die Summe ist die höchste, die bisher für solche Zwecke von einer Stadtverwaltung bewilligt worden ist. Da die Sozialdemokraten sich den bürgerlichen Parteien anschlossen, erfolgte die Annahme der Vorlage einstimmig. Aus dem Gerichtssaale. SH. Iusterburg, 16. Nov. Unter dem Vorsitz des landgerichtsdirektors Geheimen Justizrat Broese begann unter großem Andrang des Publikums die Verhandlung gegen den 18jährigen Fleischergesellen Franz Müller. Die näheren Umstände der Tat haden wir in der gestrigen Mittag= Ausgabe unserer Zeitung mitgeteilt. Der Angeklagte erdem Gericht und den Geschworenen mit großer Naivität, wie er die Kiste herstellte und wie er sich die plosion dachte. Nachdem die Geschworenen den Angeklagten für schuldig erklärt hatten, verurteilte ihn das Gericht zu sechs Jahren Zuchthaus und fünf Jahren verluft. Orestes) und Herr Aug. Eckeilslück. Auf der Friedrich=Alfred=Hütte geriet der Hülfs Thoas). arbeiter Fritz beim Ueberschreiten der Fabrikgeleise unter eine Lokomot.ve. Er wurde überjahren und erlitt schwere Verletzungen, an deren Folgen er bald darauf im Kruppschen Krankenhause stard. Vorträge. Am Montag wird Herr Direktor Dr. Müller in der Aula der Töchterschule seine Vorträge beginnen, auf welche wir nochmals hinweisen. Man darf ihnen mit erhevlichen Anforderungen gegenübertreten, denn Herr Dr. Müller ist kein Neuling auf dem vielbeackerten Gebiete des Vortragswesens, und keiner von denen, die an der Oberfläche haften bleiben. Zum Beweis dessen sei ein Urteil der„Pfälzischen Presse“ angeführt, in dem es u.A. heißt: „Herr Dr. A. Müller hat wie im vergangenen Jahre so auch in diesem einen Vortragszyklus gehalten, dessen stetig steigender Besuch zur Evidenz bewiesen hat, wie dankbar die Bürgerschaft derartige Veranstaltungen begrüßt. Er hat bei seiner Zubörerschaft den tiefsten Eindruck hinierlassen. So konnte der Reserent seinUrteil dahin zusammenfassen, daß die Vorträge aus gründlichstem historischen Studium hervorgegangen und von hohen Gesichtspunkten durchleuchtet, von reinstem Streben nach Erkenninis, glubendem Eiser für die Wahrheit und der Ueberzergung, einer guten und hohen Sache zu dienen, getragen, in ihrem edlen sprachlichen Gewande ihres Eindruckes auf die Zuhörer nicht versehlten.“ Ein Jirtum findet sich in Duisburger Blätiern, in denen berichtet wird, der Laarer Bürgerverein have sich solidarisch mit dem Meidericher Bürgerverein in der Zinsgarantiefrage erklärt. Es handelt sich da um ein Vorgehen gegen die von der Stadt zugunsten der Baugenossenschaften übernommenen Zinsgarantien. Der Laarer Bürger verein hat zu dieser Sache überhaupt nicht Stellung genommen, hatte also gar keine Gelegenheit, sich mit dem vorgenannten Verein solidarisch zu erklären. es Die Gesundheitsverhältnisse haben uich in der ersten Novemverwoche vom 29. Oktober bis zum 4. November in den einzelnen deutschen Städten verschieden entwickelt. In den einen ist die Sterblichkeit etwas gestiegen, in anderen gefallen. Auf 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet betrug sie in den Orten mit mindestens 70000 Einwohnern in Nachen 20.3, Altona 115, Barmen 13.5. Berlin 13.2, Bieleseld 10.6, chum 12.9, Bonn 12,4, Borbeck 19/0, Chemnitz 15.8, Köln 12.8 Krefeld 10/4, Dortmund 12.9, Duisburg 10.9 Dusseldorf 9.4, Elberseld 17/4, Erfurt 173, Essen 13.2, Frankfurt a. M. 10,2, Gelsenkirchen 14,7, Hagen 13.5, Halle a. S. 16.4, Hamborn 22.0, Hamburg 15,1, Hannover 13.1. Rarlsrube 11,3, Kiel 11, 8, Leipzig 11,5, Lübeck 11,/6, Magdeburg 14,1, Mainz 13.2, Mannheim 7,7, Mulheim (Ruhr) 14.3. Munchen 14,2, Münster 8.1, Nürnberg 10,9, Oherhausen 10/4, Remscheid 15.1, Saardrücken 10.9 WiesBaden 12,9. Würzburg 19,7. * Aus dem Parteileben. * Duisburg, 17. Nov. Gestern sand im großen Burgackersaale eine überaus stark besuchte Versammlung der nationalliberalen Partei statt, die von Herrn Dr. Liebreich mit einem Ueberblick über die jetzige Lage im Wahlkreise und mit der Vorstellung des Kandidaten der nationalliveralen Partei, Herrn Dr. Böttger=Steglitz eröffnet wurde. Herr Dr. Botiger hielt dann seine Kandidatenrede, die sich im wesentlichen mit den in Mülheim gemachten Ausführungen deckte. Er besprach zunächst die auswärtige Politik und beson ders das Marokto=Abkommen, wies auf die weite Kreise beherrschende Unzufriedenheit hin und aus den bitteren Nachgeschmack, den die Marokto=Assäre für uns habe. Redner trat für das Bestimmungsrecht des Reichstages in solchen Dingen ein, dem als der berusenen Volksvertretung eine größere Anteilsberechtigung zugestanden werden müsse. Bei Besprechung der inneren Politik er wahnte Herr Dr. Böttger, daß nicht die drückende Last des blau=schwarzen Blocks in den Reichstag hinein gelangen darf. Mit der alten Schuldenwirtschaft müsse gebrochen werden, ein verantwortlicher Reichs Finauz minister sei notwendig, aus die Erbansallsteuer muß zu ruckgegrifsen werden. Die Nationalliveralen betreiben nationale, konstitutionelle und monarchische Politik, ihr Grundsatz ist: Leben und leben lassen. Damit verbinden sie Duldsamkeit gegen alle Konsessionen. Man sei stolz darauf, auch viele Natholilen in den Reihen der Natio nalliberalen zu sehen, stehe aber im Kampse mit dem Zeutrun, weil es die Kirche über den Staat stelle, die Schule der Kirche ausliesern wolle, Religion und Polit! verquickt. Die Schule muß dem Staate bleiben. Besei tigt werden müsse die Privilegienpolitik in Preußen, die Bevorrechtung von Kasten und Gesellschaftsschichten, besonders des Adels. Bei Besprechung der wirtschaftlichen Fragen stellte siedner vor allem fest, daß die National liberalen am Schutzzoll festhalten, aber auch den Bedürf nissen der Landwirtschaft gegenüber offenes Auge haben, denn Landwirtschaft und Industrie sind auseinander an gewiesen. Die herrschende Teuerung sei nicht Ergebnis der Wirtschaftspolitik, sondern größtenteils eine Folge der Dürre des letzten Sommers. Die Regierung werde zur Aufbebung der Futtermittelzölle, Einführung frischen Fleisches aus überseeischen Ländern schreiten mussen. In der Sozialpolitik will Redner keinen Stillstand, aber man müsse auf die Leistungsfähigkeit der Industrie Rücksicht nehmen, sonst schlachte man die Henne, die goljederzet vr: Di: uationalliderale Partei werde warnt aber vor ducdeee eintreten. Redner vor ücberspannung dei Forderungen. Weiter überalen zur Soztaldemoteaut. de ummtesguane weiche belampft werden da Unzufriedendett verursache, gegen alle bestehenden Staats= und Woblfahrtseinrichtungen vorgehe * Das Persönlichkeitsrecht des Künstlers. Von unserem juristischen Mitarbeiter. In unserer, von merkantilistischen Tendenzen erfüllten Zeit ist man allzu sehr geneigt, das Kunstwerk als Ware zu betrachten und dem Künstler das Recht abzusprechen, nach dem Verkauf seiner Schöpjung noch irgendeine Einwirkung auf sein Geisteskind ausüben zu konnen. Es gibt viel zu viel kunstfremde Personen, die für das Persönlichkeitsrecht des Künstlers nicht das geringste Verständnis besitzen und sich daher befugt glauben, das von ihnen mit schwerem Gelde erwordene Kunstwerk ohne Einwilligung und entgegen den Intentionen des Schöpfers nach ihrem eigenen Gutdunken umgestalten zu können, wenn auch der Geist des Werkes und die den Künstler leitende Idee noch so sehr darunter leidet. Gegen diesen Kunstfrevel richtet sich eine auerlenneuswerte Entscheidung des Kammergerichts, die in der letzten Nummer der„Deutschen Juristenzeitung" veröffentlicht worden ist. Dem Urteil lag folgender Tatbestand zugrunde: Das Treppenhaus einer vornehmen Berliner Villa war von einem Künstler mit Fresten geschmückt worden, die mythologische Figuren darstellten und sich durch paradiesische Nacktheit auszeichneten. Jahrelang befanden sie sich in diesem Zustand, ohne daß die Besitzerin hieran Anstoß genommen hätte. Mit einem Male sand die prüde gewordene Elgentümerin der Villa, daß die Fresken zu nackt wären, und ließ sie durch Uebermalung sich sittsam verhüllen Der entrüstete Künstler wandte sich an die Gerichte. Jetzt hat nun das Kammergericht in Berlin dem Maler das Recht zugesprochen, die Beseitigung der Uebermalung des Bildes zu verlangen. In den Urteilsgründen wird das Persönlichkeitsrecht des Künstlers anerkannt, der ideale persönliche Interessen auf Erhaltung seines Wertes in der von ihm gegebenen ursprung lichen Form hat. Wenn der Eigentümer das Bild ändern läßt, wird dieses ihm zukommende Persönlich leitsrecht verletzt. Mit vollem Recht spricht das Gericht von der künstlerischen Ehre, die durch jede ohne seinen Willen erfolgte Umgestaltung des Werkes tangiert wird. Ja, selbst eine Verbesserung will das Kammergericht als einen unzulässigen Eingriff in die Eigenart des Künstlers ansehen. Man kann unseren Künstlern nur Glück wünschen, daß sich das hochste preußische Gericht auf diesen rein ästhetischen Standpunkt gestellt hat. Diese Entscheidung hat aber auch einen gewissen sozial pädagogischen Wert, weil sie gegen jenes frivole Banausentum Front macht, das so gern über die ideellen Interessen des Künstlers und seine Eigenart mit einem verächtlichen Lächeln hinweggcbt. — München, 17. Nov. Die dayerische Staatsregierung hat vier amerikanische Mormonenmissionare(einen Buchhalter, einen Lehrer, einen Stuesnuen und einen Militärpensionär), die in Deutschland für ihre Sekte machen wollten und auch Säntareich Pansean Rouigrrich Bavern ausge Wien, 16. Nov. Zu der Bluttat im Hause Justizmintsteriums werden noch folgende Einzelhetten gemeldet: Matkovic war 9 Jahre im Hause des früheren Letters des Justizministeriuns als Hauslehrer tätig. Früher hatte er auch die Tochter unterrichtet und Zuneigung zu ihr gesaßt Nachdem e kürzlich den Doktorgrad erworden hatte, hielt er offiziell um die Hand der Tochter an. Hinsichtlich der Antwor: wurde er auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet. Noch gestern war er zu der silbernen Hochzeit von Herrn und Frau Holzknecht anwesend, muß sich aber schon mit dem Mordplan getragen haben, da er eine auf heute abend angesetzte Unterrichtsstunde auf ½4 Uhr verlegte. Zu Matkovic, betrat durch eine Hintertür die Wohnung unvemerrt. Augenzeugen können über die wetteren Vorgänge nichts berichten, da sich die Dienstmädchen in den vorderen Zimmern besanden und wegen der dicken Mauern des Hauses nichts gehört werden konnte. Der Täter muß zunächst das Schulzimmer betreten haben, tengen Sohn war Revolver sofort durch einen Schuß in den Kopf t5tede. ter Marie, die wahrscheinlich auf den Schuß herbeteilte, wurde tot im Zimmer aus dem Boden liegend vorgefunden. Der aus seinem Zimmer herbeigeeilte Bruder Rovert wurde durch drei Schusse schwer Tat sehrten die Srtern Sportnachrichten. (=) D.=Ruhrort, 17. Nov. Der Verein für vollstumliche Bewegungsspiele stellt am Sonntag 4 Mannschaften ins Feld. Die erste Mannschaft trägt in Aachen ein Ligaspiel gegen die gleiche Mannschaft des Fußballklubs„Allemannia“ aus.— Die zweit= Mannschaft hat am Sonntag nachm. auf dem Spielfelde in Laar die zweite Mannschaft des Laarer Turnklubs als Gast im Kampfe um die IIa-Meisterschaft. Die beiden dritten Mannschaften vorgenannter Vereine siehen sich in Essen im Meisterschaftsspiel der IIIaKlasse gegenuber. Die vierte Mannschaft des Vereins für volkstümliche Bewegungsspiele trägt am Sonntag morgen auf der Phoeuixwiese in Laar ein Gesellschaftsspiel gegen die gleiche Mannschaft des Duisburger Spielvereins aus. ) D.=Meiderich, 17. Nov. Im Kampfe um die BMeisterschaft hat der Sportklub„Hrhenzollern 1“ Meiderich, am kommenden Sonntag seinen letzten Ableilungsgegner: Grafschafter Spiel=Verein Moers bei sich zu Gaste. Dieses Spiel, welches für „Hobenzollern“ den Abschluß der 1. Spielserie, in der er bisher die Führung hat, bildet, wird sich zu einem spannenden Kampfe entwickeln. Das Spiel findet auf dem Sportplatz an der Düppelstraße statt.— Die 2. Mannschaften beider Vereine stehen sich im Meisterschaftsspiel in Moers gegenüber. 8 3 Erdbeben. (Telegramme.) * Berlin, 17. Nov. Aus zahlreichen Gegenden von ganz Bayern, Württemberg, Tirol, aus Koburg, Metz, Belfort und Besancon lausen Meldungen über das gestrige Erdbeben ein. Nirgends wurde jedoch größerer Schaden dadurch angerichtet. In Siemaringen spürte man nachts gegen 3 Uhr noch einen zweiten schwächeren Erdstoß von kurzer Dauer. * Llachen, 17. Nov. Gestern abend um 10½ Uhr haben auch die Seismographen der Aachener Erdbebenstation ein heftiger Erdbeben ausgezeichnet, das 10¾ Uhr zu Ende war. Der Herd des Bebens dürfte in den Alpen oder Oberitalien liegen. Eine genaue Bestimmung ist wegen des herrschenden Windes, der die Seismographen Leeinflußt hat, nicht möglich gewesen. Die größten Bodenbewegungen verzeichneten die Apparate in vertikaler Richtung von ½ Mlm., in nord=südlicher Richtung ebenfalls ½ Mlm., in der Richtung Os=West ½ Miklimeter. Leipzig, 17. Nov. Das gestrige Erdbeben wurde auch hier wahrgenommen, doch schetut es keinen Schaden angerichtet zu haben. Ebenso wurde in Plauen gestern abend um 10½ Uhr ein Beden von 1½ Minnten Dauer verspürt, das die Richtung von West nach Ost hatte und von dumpfem Rollen beglettet war. * Stuttgart, 17. Nov. In Württemberg tuat das gestrige Erdbeben besonders Kark auf. Von überall her lausen Nachrichten ein, daß Kamine von den Dächern sielen, daß in den oberen Stockwerken der Häuser Risse entstanden, Möbel durcheinander geworsen wurden, und die Uhren stehen blieben. In Evingen scharten sich etwa 500 Mann um ein Feuer, das sie im freien Felde angezündet hatten. Mehrsach schlugen die Kirchenglocken an. Der Bahndamm zwischen Lautlingen und Ebingen ist gerissen, der Verkehr wird durch Umsteigen aufrecht erhalten. In Lautlingen entstand infolge des Erdbebeus in dem Elestrizitätswerk dürch Kurzschluß Feuer. Das Werk selbst, ein dazugehöriges Wohnhaus und eine benachbarte Mühle wurden vollständig eingeäschert.— In Lausen an der Eyach stürzte in einem Gasthaus die Decke ein, auch sonst werden Giebeleinstürze gemeldet. Personen sind nach den bisherigen Nachrichten nirgend umgekommen. * Hechingen, 17. Nov. Das Erdbeben spielte dem Stammschloß des Kaisers, der Burg Hohenzollern, übel mit. Die Besatzungskompag= nie mußte die Kaserne verlassen und die Nacht auf dem Exerzierplatz im Freien verbringen. Die Fignren des Schlosses wurden schwer beschädigt, die Türme weisen große Risse auf. * Konstanz, 17. Nov. Infolge des gestrigen Erdbebens sind große Steine und die 4 Meter hohe Kreuzblume vom Turme des Münsters auf die Straße gesallen. Ebenso stürzte die 5 Meter hohe Kolossalfigur der Geru.ania, die aus dem Gebäude der Oberpostdirektion sicht, aus das Straßenpflaster aucd zersprang in kleine Stücke. Ein=Dienstmädchen wurd. aus dem ersten Stock herausgeschleuder: und erheblich verletzt. Zahlreiche Dächer wurden abgedeckt. In Sillingen siel ein Teil des Kirchturmes auf die Straße. Bern, 17. Nov. In der ganzen Schweiz wurde das gestrige Erdbeben verspürt, zehn Sekunden von West nach Ost. In den Theatern von Bern und Zürich brach eine Panik aus, die Besucher stürzten, die Scheiben einschlagend, auf die Straße; mehrere wurden ohnmächtig. 17. Nov. Gestern abend um 9 Uhr 20 Mini. wurde in der Gegend von Besangon bis Belsort ein starkes Erdbeden verspürt. Reichstags=Verhandlungen. (Telegramm.) Berlin, 17. Nov. Am Bundesratstische: Minister v. Breitenbach. Präsident Graf von Schwerin=Lowitz eröffnete die Sitzung um 1,20 Uhr. Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung des Schiffahrtsabgabengesetzes und zwar Artikel 2. Dieser regelt in§ 15 die Organisation der Strombauverbände. Auf Anregung des Abg. Strombeck(Ztr.) gibt Ministerialdirektor Peters Auskunft über die in§ 1 Absatz 2 vorkommenden Schiffsbefahrungsabgaben. Abg. Dr. Giese(kons.): Es ist so dargestellt worden, als ob die sächsischen Abgeordneten aus rein partituloristischen Grunden gegen den§ 1 des Geseves genmmn hätten. Neueste Drahtnachrichten. * Berlin, 17. Nov. In der Budgetkommission teilte Staatssekretär v.Kiderlen=Wächter vertraulich den Saug der Verhandlungen zwischen der deutschen und der französtschen Regierung betreffend das Marokkoabkommen mit. * Mergentheim, 17. Nov. In Grünsfeld sind in der Nacht um 10½ kaor sieden Wohnhäuser und sechs Scheunen niedergebrannt. Das Feuer brach in zwei Scheunen gleichzeitig aus, sodaß Brandstiftung vermutet wird. * Frase(Anhalt), 17. Nov. Als gestern abend die Frau des Bergbaubeamten Ungewickelt und ihr Dienst mädchen sich von Nachterstadt auf dem Heimwege befan den, wurden sie von einer Rangierlokomotive überfahren. Die Frau war sofort tot, das Mädchen wurde lebensgefährlich verletzt. * Cuxhaven, 17. Nov. Der englische Dampfer „Carnavon“ stieß bei der Ausfahrt aus dem Nord Ostseekanal mit dem einlausenden norwegischen Heringsdampfer„Nordlyset“ zusammen. Beide wurden schwer beschädigt und auf den Strand gesetzt. Bergungsdampfer sind an die Unsallstelle abzegangen. * Paris, 17. Nov. Bei dem Mahle, das gestern abend im Elyseepalast zu Ehren des Königs von Serbien stattsand, sagte Präsident Fallieres in seinem Trinkspruch, daß Serbien in friedlicher Arbeit nach Entsaltung von Macht und Wohlstand strebe. Frankreich und Serbien unterhielten herzliche Beziehungen der Freundschaft, die täglich enger würden. König Peter dankte in seiner Erwiderung für das Wohlwollen Frankreichs für Serbien. Letzteres sei glücklich, zu vernehmen, daß es auf die kostbareUnterstützung Frankreichs rechnen dürfe, wenn es in der Arbeit des Friedens die Entwicklung setner Zukunft suche. Die Pflege und Entwicklung der herzlichen Beziehungen der Freundschaft mit Frankreich gehöre zu Serbiens teuersten Ueberliefe rungen. * Paris, 17. Nov. Die Verletzungen, die sich der König von Serbien durch Anstoßen der Knie scheibe beim Einsteigen in den Wagen zugezogen hat, schei nen ziemlich schmerzhaft zu sein. Als er nachts aus dem Elysée nach dem Ministerium des Aeußern zurückkehrte, hinkte er sehr stark und mußte sich, als er die Treppe hin abging, an den Armen zweier Herren des Gefolges stüten. * Paris, 17. Nov. Die Regierung beschloß, 1200 Senegalesen, die wegen des Feldzuges mit Familien nach Marokko gebracht worden waren, in ihre Hei mat nach Dakar und Saint Louis zurückzusenden. * Toulon, 17. Nov. 10 Matrosen der Kriegsschifse „Republique",„Suffren" und„Marceau“ erkrankten unter schweren Vergiftungserscheinungen. Einer der Erkrankten ist bereits der Krankheit erlegen, der Zustand von 4 anderen ist bedenklich. * London, 17. Nov. Der„Morningpost“ vom 16. November aus Victoria in Britisch=Columbia zufolge kaufte ein britisch=kanadisches Syndikat die im Stillen Ozean gelegene britische WashingtonInsel der Fanning=Inselgruppe für 70000 Pfund Sterling an, um dort im Hinblick auf die Eröffnung des Panama=Kanals ein Kohlendepot zu errichten. * Petersburg, 17. Nov. Der Ministerrat beschloß, die Warschau=Wiener Eisenbahn sofort zu verstaatlichen und eine entsprechende Gesetzesvorlage in der Duma einzubringen. Der Beschluß wird motiviert mit der wichtigen straregischen Bedeutung der Bahn und ferner mit dem Umstande, daß die Ankaufsumme, die zu Anfang 1912 die Summe von 32 Millionen Rubel ausmacht, sich Aufang 1913 auf 36 Millionen Rubel erhöhen warde. Außerdem könnte der Ankauf gegenwärtig ohne Aufnahme einer Anleihe ausgeführt werden. Algier, 17. Nov. An Bord des Postdampfers Marechal Vorgeand" erhängte sich der Ingenieur des Marinearsenals, Elie Sasportes. Der Beweggrund des Selbstmordes ist bisher unausgeklärt, doch glaubt man, daß er auf die Tatsache zurück zuführen set, daß vor einigen Wochen sein Sohn und vor einigen Tagen sein Bruder ihrem Leben ein Ende machten. Der türkisch=italienische Krieg. * Tripolis, 17. Nov. Gestern herrschte vollständige Ruhe. Es bestätigt sich, daß die letzten Angrisse für den Feind sehr terlustreich gewesen sind. Bei der Beschießung von Ain Sara sind ungefähr 600 Araber getötet worden. Gegen Eingeborene, die sich noch im Besir von Waffen befinden, sind sehr strenge Maßnahmen angeordnet worden. * Konstantinopel, 17. Nov. Die in den letzten Tagen verbreiteten augeblichen Telegramme des Kriegsministers über die Kämpfe bei TripoUs, Benghasi und anderen Orten sind völlig ersunden. Das Kriegsminisierium erhielt seit vielen Tagen keinen Bericht über irgendwelche Kämpfe. Arbeiterbewegung. * Lorient, 17. Nov. An 2500 Arbeiter des Marinearsenals beschlossen den passiven Widersand, weil den an Bord des in Bau befindlichen Drearnoughts„Courver“ beschäftigten Arbeitern wegen Zuspätkommens der Lohn für ½ Stunde abgezogen worden war. Die Arbeiter zogen, revolutionäre Lieder singend, durch die Straßen und veranstalteten vor dem Hause des Oberingenieurs des Arsenals eine lärmende Kundgebung. Industrie, Handel und Verkehr. * Warenhaushypotheken. Auf den Neubau des Warenhauses A. Wertheim in Berlin sind jetzt drei Hypotheken eingetragen, die erste von 7½ Mill. Mark für die Hypothekenbank in Hamburg unter Ausbietungs= garantic der Diskontogesellschaft, die zweite für eine ju deutsche Bank, die dritte als Sicherungshypothek für die Diskoniogesellschaft. * Deutschlands Außenbandel an Waren hat in den abgelausenen 10 Monaten d. J. sowohl in der Einfuhr als auch in der Ausfuhr um je ca. 500 Millio. nen A Wert zugenommen. Der Wert des deutschen Spezialbandels im reinen Warenverkehr belief sich namlich im Monat Oktober ds. Is. auf 864,0 Millionen 4 in der Einfuhr und 710,9 Millionen A in der Ausfuhr, im abgelausenen Jahresteil auf 7792,1 Millionen# in der Einfuhr(gegen 7296,6 Millionen A im Vorjahre) und auf 6009,7 Millionen# in der Ausfuhr(gegen 6108.8 onen 4). Außerdem erreichte die Einfuhr von Gold und Sülber im Oktober d. Is. den Wert von 16.6 Millionen u. im abgelaufenen Jahresteil einen solchen von 227.2 Millionen#A(gegen 324.2 Millionen# im Vorjahr) und die gleichzeitige Ausfuhr an Gold und Silber einen Wert von 9,3 Millionen dezw. 97,1 Millionen# (gegen 154.1 Millionen A im Vorjahre). * * Berlin, 17. November.(Telegramm). Von der Börse. Die in der letzten Zeit sich mehrenden günstigen Berichte über den Beschäftigungsgrad und die allgemeine Lage der heiwischen Eisenindustrie, wozu sich neuerdings auch bessere Situationsberichte aus der amerikanischen Eisenindustrie gesellen, wie dies in dem heutigen„Iron Monger"=Bericht zum Ausoruck ge langt, verantassen die Spckulation und zum Teil auch das Privatpublikum, wenn auch vorerst nur zögernd, zu weiteren Käufen am Montanmarkt. Die feste Grundstim mung der Börse, die bei Eröffnung in weiteren Kurserhöhungen der leitenden Hüttenwerte infolgedessen zum Ausbruck gelangte, stützte sich außerdem noch auf günstige Tendenzmeldungen von den Westbörsen und Newyork, so wie auf die befriedigende statistische Lage am Kupfermarkt und den befriedigenden Reichsbankausweis, der die langsam fortschreitende Erleichterung am Geldmarkte deutlicher vor Augen führt. Bevorzugt waren Rhein stahl, Rombacher, Deutsch= Luxemburger und oberschlesische Werte mit Besserungen von über 1 Prozent. Ziemlich unvermittelt schnellten später Harpener um 3 Prozent in die Höhe infolge von unbestätigten Gerüchten, nach welchen ein großes Montanunternehmen mit einem Angebot wegen Uebernahme der Harpener Gesellschaft an die Ber waltung herangetreten wäre, was von Dieser aber als zu niedrig abgelehnt worden sei. Bankaktien mit Ausnahme der russischen Werte waren gleichfalls mäßig gebessert. Kanada gewannen bei lebhaften Umsätzen 2 Prozent, wogegen Warschau Wiener auf die Zustimmung des russischen Ministerrats zum Verstaatlichungsprojekt 3 Prozent einbüßten. Schiffahrts= und Elektrizitätswerte waren gleichsalls mäßig gebessert, Dynamit waren um 2 Prozent hö her. In den gestiegenen Kursen fanden später, speziell am Montanmarkte, Realisationen statt, wodurch mäßige Abschwächungen hervorgerusen wurden. Tägliches Geld 3 Prozent. Kurs-Bericht. Berlin, 17. November 1911. Aut der Nacbbörse wurden sotiert. Bochumer Gussstahl 224 5/8. Deutech-Luxemburger 194½/8. Dortmunder Union mandtte 169 5/8. Gelsenkirche. 190½. Harpener 183 Norddentscher Lloyd 102½. Dynamit Trust Akt. 189— Phöaiz 2491. Tendenz: fest. (“) Wirtschaftliche Wochenschau. Von unserer Berliner Redaktion. Die Auswärtsbewegung an der Börse machte in der Berichtswoche wettere Fortschritte, sie ist noch intensiver geworden. Ueber Bedenken, so über die Eventualttät, daß Italien den Kriegsschauplatz in das ägäische Meer verlegen konnte, serner die Vorgänge in Persien und die Ankündigung einer Intervention der Amerikaner in China, setzte sich die Börse leichten Mutes hinweg. Während der Reichstagsverhandlungen über das Marotko Abkommen war eine gewisse Beklommenheit zu bemerken, hauptsächlich wegen der scharsen Ausdrücke, die gegen England fielen. Aber sehr bald ging die Börse auch darüber zur Tagesordnung über. Und schließlich war es gerade der stürmische Verlauf der Marokko Verhandlungen im Reichstage, der indirekt der Haussebewegung neues Wasser zuführte. Die Animosität gegen England, die sich nicht nur bei den Parteien der rechten Seite zeigte, erweckte nämlich bei der Spekulation die Erwartung auf eine umsangreiche Flottenvorlage. Und da eine solche Vorlage naturgemäß in erster Reihe der Eisenindustrie gewaltige Aufträge bringt, so gelangten die Montanwerte an die Spitze der Aufwärtsbewegung. In der Tat ist augenblicklich die Beschäftigung in der deutschen Eisenindustrie eine sehr gute. Ob freilich der Traum der Börse von einer neuen„Eisenkonjunktur“ ausreisen wird, muß dahingestellt bleiben. Die Preiserhohungen, die für eine Anzahl von Eisensabrikaten in der letzten Zeit getroffen sind, scheinen zum Teil da mit zusammenzuhängen, daß der während der Marokko Affäre zurückgehaltene Bedarf sich jetzt plötzlich von allen Seiten bemerkbar macht. Das bringt die Werke naturgemäß in die glückliche Lage, höhere Preise fordern zu können. Ob aber der Bedarf weiter in seiner jetzi n ftigkeit anhalten wird, wenn die Verbraucher, die lange nur das Notwendigste gekauft hatten, sich einge ckt haben werden, vermag niemand vorherzuseben. Zu Bedenken angesichts der starken Steigerung der Montanwerte gibt auch die Tatsache Anlaß, daß die Erneuerungsverhandlungen im Stahlwerksverbande, die jetzt begonnen haben, so manche Unruhe in die Kreise des Eisengewerdes tragen dürften. Am Markte der Tohlenwerte herrscht eine gewisse Zurückhaltung wegen der Versammlungen der Kohlenarbeiter in Rheinland-Westsalen. In einer dieser Versammlungen ist eine Resolution angenommen worden, in der die Vorstände der vier rheintsch=westsältschen Bergarbetter=Organisationen ausgefordert werden, zur Lohnfrage Stellung zu nehmen. Die herrschende Teuerung mift eden Aberall das Verlangen nach böhenen Lehnen hervor. Außerdem herrscht noch immer Dunkel über die Zukunft des Kohlensyndikats. Aus Amerika kommen zur Abwechfelung wieder einmal Nachrichten, die die Börse nicht gern hört. Nachdem es in der letzten Zeit den Anschein gehabt hatte, daß die amerikanische Bundesregierung den Weg des Kompromisses mit den Trusts suche, wird jetzt gemeldet, daß Präsident Taft in seiner Botschaft an den Kongreß den Trusis von neuem den Fehdehandschuh hinwersen weide, daß er eine Fortführung des Kampfes vor den Gerichten gegen die großen Korporationen ankundigen werde. Davon wurden natungemäß die amerikanischen Börsen empfindlich berührt. Auch die Aktie der Ka nada-Pacific=Eisenbahn erfuhr eine empfindliche Kurseinbuße, weil sich die Geruchte nicht bew ahrheiteten, wonach die Bahn eine Erhöhung ihres Dividendenniveaus vornehmen wollte. Die Haussestimmung wurd, ourch die Gelderleichterung gesördert, die ihrerseits wieder eine Folge neuer Geldausleihungen seitens der großen fran zösischen Banken ist. Trotzdem dürsten im Dezember die Geldsätze wieder wesentlich anziehen. Schiffahrtsangelegenheiten. * D.=Ruhrort, 17. Nov. Schisservörje zu D. Ruhrort.(Amtliche Feststellung der Frachtsätze und Schlepplöhne.) Die Sätze verstehen sich, soweit nicht anderweitig angegeben, in Mark für die Tonne(1000kg). Bergfahrt. Frachtsätze: nach Mainz=Custavs= burg 2.80 Mk., Mainplätzen bis Frankfurt a. M. 3,00 Mark, Mannheim 2,80 Mk. Schlepplohne: nach St. Goar 0.55 Mk., Mainz=Gustavsburg 0,80 Mk., Mann heim 0,30 Mk. Talfrachten für Kohlenladun gen. Holland. Tiel, große Schisse, 2,12½ Mk.; Arn heim, kleine Schiffe, 2.80 Mk., Gouda, große Schisse, 2.30 Mark; 8 Bosch, mittlere Schisse, 2.40 Ml. Börsen=Schiedsgericht an der Schifferbörse zu D.=Ruhrort. Verhandelt im Sitzungssaale der Schisserbörse zu Duisburg Tuhrort am 10. November 1911. vormittags 10,30 Uhr. Zusammensetzung des Schiedsgerichts: Obmann Herr H. Hansen, Beisitzer die Herren W. Droste und H. Bovermann. Tatbestand: Schiss 9, Schiffer X, am 26. Juli 1911 angenommen für einen Eisentransport von ca. 900 To. von Duisburg=Ruhrort nach Antwerpen, sollte, nachdem es 764 To. geladen hatte, im Hasen Walsum noch eine Beiladung von 90 To. einnehmen. Zu dem Zweck fuhr der Schiffer am 31. Juli nach Walsum. Wegen des sallenden Wassers verständigten sich die vertragschließenden Parteien am 1. August vormittags, mit der Weiterbeladung bis zum Eintressen der Meldung über den Waalwasserstand am Nachmittag zu warten. Laut Frachtvertrag sollte das Schiff am gleichen Tage abends fertiggestellt sein. Nach Bekanntwerden des Wasserstandsberichtes verlangte der Absender, der Schiffer solle auf 2.20 Mete rabladen. Hiergegen hatte der Schisser Bedenken, da mehrere größere Transportunternehmer am gleichen Tage nur bis 2,08 und 2.10 Meter ablüden und weiterhin fallendes Wasser zu etwarten war. Zu einer Abladung bis 2.20 Meter erklärte sich daher der Schiffer nur unter der Bedingung bereit, daß der Absender das Leichterrisiko übernehme. Dies wurde geweigert. Infolgedessen verstrich der letzte Ladetag, ohne daß die Beiladung rechtzeitig eingenommen wurde. Am folgenden Tage lud der Schiffer auf 2,15 Meter Tiesgang ab und ließ 41 To. zurück. Danach sind dem Absender Kosten in Höhe von 108,65 Mark entstanden, die er dem Schiffer an der Fracht kürzte. Der Schiffer bestreitet die Berechtigung des Abzuges und erhebt dagegen Anspruch auf Vergütung des gesetzlichen Liegegeldes für einen Tag in Höhe von 66.00 Mark. Da sich die Parteien nicht einigen können, haben sie das Schiedsgericht angerufen. Auf Vorschlag des Schiedsgerichts schließen die Parteien einen Vergleich, wonach der Absender dem Schisser die gekürzten 108,65 Mark ausbezahlt und der Schiffer seine Forderung auf Liegegeld fallen läßt. Die Kosten haben die Parteien je zur Hälfte zu lggen. Aus Lothringen, 16. Nov. Der durch die lange Dürre und das Fehlen an ergiebigen Niederschlagen hervorgerusene Wassermangel macht sich auch bei der Schiffahrt aus dem Rhein=Marne=Kanal, mit der eine Menge Massengüter ins Elsaß, ja bis Mülbausen hinauf besördert werden, sehr unangenehm geltend. Der zur Speisung des Kanals dienende Rixinger Weiher ist ganzlich ausgetrocknet, der Wasserstand des großen Gondrexanger Weihers, der demselben Zwecke dient, ist so niedrig, daß er nur noch ganz kurze Zeit etwas Wasser abgeben kann. Dazu kommt der ungemein niedere Stand der Saar, die zur Kanalspeisung ebenfalls beitragen soll, aber zur Zeit nicht kann. Viele Getreideschiffe liegen unterwegs und harren besserer Wasserverhältnisse. Wenn sie nicht recht bald eintreten, wird die Schiffahrt lahm gelegt. Prachtenbörse zu Rotterdam. (Telegramm.) Rotterdam, den 17. November 1911 Die Frachtsätze verstehen sich in Gulden für die Last zu 2000 kg. Marktberichte. Neußz, 17. Nov. Fruchtmarkt. Weizen 1. Qual 20.00, 2. 19.00 M. Roggen 1. Qual. 18.00, 2. 17.00 M Haser 1. Qual. 17.60, 2. 16.60 M. für 100 Kg. Kartoffeln 3.50 bis 4.— M., Heu 4.30 bis 5.— M., Luzerner Heu 5.20 bis 4.— M. für 50 Kg. Krummstroh 20.—, Breitdruschstroh 22.— M. für 500 Ng. Kleie 7.20 M. 50 Kg. Rübsl 63.—, saßzweise 70.—, gereinigtes 71, Mark für 100 Na. Anbluchen grobe 110.—. Beime 114.— M. für 1000 Ng. waggonweise. Naps 1. Quas, 30.—, 2. 29.— M., Aveel 29.— M2. Köln, 17. Nov. Sruchtmerkt. Luzerner Heu 10.50—11,—, M., Wiesenheu 9.00—9.20 Mark. Roggen (Breitdruschstroh) 4.60 bis 5.—, Krumm= und Preßstroh 3.60 bis 4.— Mk. Rüböl(in Posten von 5000 K0.) 71.— B., Mai 68.— B., 67,.50 C. Wafserstands=Nachrichten. Konstanz, 17. Nov. Bodensee vorm 3.08 Meter, gef. 002 Meter. Heilbroun, 17. Nov. Reckar 3 Uhr morgens 0.21 Meter, gestiegen 0.01 Meter. Frankfurt, 17. Nov. Städt. Pegel morgens 2.10 Meter, gestiegen 0/01 Meter. Trier, 17. Nov. Mosel 9 Uhr morgens 0/51 Meter, gest. 002 Meter. Meteorologische Beobachtungen des Uhrenhauses Heiur Rielmann, D.=Ruhrort. November 16. 8Uhrabds. 17.8„ morg. 17.12„ mitt. Warowner 751 754 749 Theragwuner 12. 13,5°C 87• 83% 81° Windrichtung S6 Niedrigste Temperatur von heute+ 6,5° C. Betanntmachung. Die Schlachtviehverkaufspreise aus dem stadtischen Viehhose in Alt=Duisburg betrugen in der vergangenen Woche für je 50 Kg.: a) Ochsen 1. Qual. 86.—, 2. Qual. 83—85, 3. Qual. —.— M. d) Kühe 1. Qual. 80—88, 2. Qual. 75—79, 3. Qual. 72—74 M., e) Bullen 1. Qual. 83—85, 2. Qual. 76—78, 3. Qual. M. d) Schweine 1. Qual. 60—61, 2. Qual. 52—61, 3. Quak. 57—58, 4. Qucl. 57.— M., e) Kälber 1. Qual. 100—110, 2. Qual. 90—98, 3. Quak. 70—85 M. Die durchschnittlichen Verkaufspreise betrugen in der vergangenen Woche in Alt-Dutsburg: Ladenpreise: I. Rindfleisch: höchst, niedr. Preis Preis A. Ochsenfleisch: Pfg. f. d. Pfd. Marktpreise: höchst. niedr. Preis Preis Der Oberbürgermeister. J. B.: Etzbach. Belanntmachung. Der Herr Regierungs=Präsident hat auf Grund des § 105. Absatz 1 der Gewerbeordnung für den hiesigen Stadtvezirk die Beschäftigung von Arbeitern im Barbler= und Frileurgewerbe am Sonntag, den 24. Dezember ds. Is. bis spätestens 6 Uhr abends genehmigt. Tuisburg, den 10. November 1911. Der Oberbürgermeister. I. V.: Etzbach. Belanntmachung. Die festgesetzten Rechnungen der Stadtkasse für das Rechnungsjahr 1909 liegen gemäß§ 63 der Städteordnung für die Rheinprovinz vom 1. Mai 1856 vom 14. November L. J. ab während 14 Tagen im Rathause, Zimmer Nr. 73, zur Einsicht offen. Duisburg, den 11. November 1911. Der Oberbürgermeister. I..V.: Etzbach. Landespolizeiliche Anordnung. Da in den für die Geflügeleinsuhr nach Deutschland in Betracht kommenden Ländern überfragbare Geflügelseuchen(Geflügelcholera, Hühnerpest) in einem für den inländischen Geflügelstand bedrohlichen Umfange herrschen, wird auf Grund des§ 7 des Reichsgesetzes betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen vom 1. Mai 1894(R.=G.=Bl. S. 109) und des§ 3 des preußischen Ausführungs=Gesetzes vom 12. Mai 1881(G.=S. S. 128) in der Fassung des Gesetzes vom 22. Juli 1905(G.=S. S. 318) mit Genehmigung des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten folgendes angeordnet: S 1. An Stelle der im§ 2 der landespokizeilichen Anordnung vom 20. September ds. Is., I. P. 5852(A.=Bl. Stück eite 413) für die Eingangsstation Kaldenkirchen für die Geflügeleinfuhr aus Holland festgesetzten Einfuhrzetten werden fortan als Einfuhrzeiten jeder Dienstag von 2 Uhr nachmittags bis zum Schluß der gewöhnlichen Dienststunden, jedoch nur bei Tageslicht, und jeder Sams. tag von 12—4 Uhr nachmittags festgesetzt. S 2. Diese Anordnung tritt sosort in Kraft. Düsseldorf, den 25. Oktober 1911. I. P. 6579. Der Regierungs=Präsident. I. V.: v. Walther. Offenlegung des Baufluchtlinienplaues der Marktstraße im Ortsteil Essenberg. Der vorbezeichnete, durch Beschluß des Gemeinderats vom 13. Juli 1911 abgeänderte Baustuchtlintenptan, dem auch die Ortspolizeidedörde zugestimmt dar. liegt gemaß § 7 des Fluchtliniengesetzes vom 2. Juli 1873 wädrend einer Ausschlußfrist von 4 Werden, vom 20 ds. Bis. ab gerechnet, auf dem Gemeind=dauamt— Vermessungbabteilung— Hochfeldstnaße 4. Zimmer 9. zu ledermanns Einsicht offen. Einwendungen gegen den Plan können während dieser Zett schriftlich det mir angedracht werden: päter ergehende Einwendungen bleiden kraft gesetzlich Besttunnung underlicksichtigt. Hembero, don 11. Novemder 1911. Der Gemeindsvorstand. Dm Bürgermeister: Bend:1 Gratis 1 Puddingform mit lachendem Gesicht ür 150 Prämienbons des echten HANSA-Pudding. Backpulvers, HANSA-Vanillinzuckers etc. Höchst originell. Grosse Ueberraschung für jeden isch. Man verlange deshalb nur„echt HANSA mit Prämienschein“. Ueberall erhältlich, Nährmittelfabrik HANSA, Hamburg 6. Mit dem heutigen Tage eröffnet die Firma F. C. 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