g„„ G Séhant Jebenmal nöceutic els Mergensungabe. Bongemte tahhnead. 10. N. Drudka. Butag Burcatge Verlago und Druchmet-=Gesetschaft m. d. H.(Sche um Rädrnrtata& C. Röllm), Detstung, Geschstaseler Tchsichm, Seusich Sgprabet Natr. 6ch. Zmobr. 315 Ech=Matung: Handur, Kaster. Wihedo. Gasbe. 243 Zautmuchen Aus Handon 73. Aus Duskun, ald us dud (Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Hamborn) Sapterrepie Zür bie abtpehellens Bülnstrgels dn konm Raum 13 Galbhpkeuuig, Ntr Zauiliu,. und dche Dinslakener Volkszeitung, Ruhrorter Volkszeitung, Meibericher Volkszeitung Aopten 10 Gahhtunge. itr amshrige Anpign Chefesbakteus: Dr. Hauns 9#bss. Aausius um Tpstgn mr bchanm Sul. uus im Sbernsmmen. Eingelgsurchan gehtl verissen bei Organ für christliche Kultur, Politik und Volkswirtschaft— Am Betlagen:„Illustrierter Wochenspiegel“,„Nliederrheinisches Vonntagsblatt",„Soziales Leben",„Dolk und Wissen",„Khein und Kuhr".„Niederrheintsches Museum“ Uummer 236 Freitag, den 28. August 1925 Uummer 236 Spiegel vom Tage Die deutsche Antwort auf die französische Antwortnote ist Donnerstag in Paris überreicht werden und wird Samstag früh verössentlicht werden. In einer amtlichen Auslassung nehmen die amtlichen deutschen Stellen zur Beiandnote dahingehend Stellung, daß Deutschland gerne der Einladung zu einer Konferenz folgen werde, daß aber die Forkerung zu bedingungslosem Eintritt in den Bölkerbund nicht diskutabel sei. Die Briandnote wird in der deutschen wie in der ausländischen Presse lebhaft besprochen. Im Verlauf der Preissenkungsaktion veröfsentlicht die Reichsregierung ihre Beschlüsse, die sich vor allem gegen die Auswüchse und Preistreibereien im Kartell= und Syndikatswesen richten. Entsprechende Einzelberatungen mit den zuständigen Wirtschaftskörpern sanden bereits statt. Der Reichsverband des deutschen Tiefbangewerbes hat für den 2. September die Auosperrung beschlossen. Im Bankgewerbe ist gestern ein Schiedespruch gesällt worden. Caillaux ist wieder nach Paris abgereist. Man ist sich in London etwas näher gekommen, ohne eine bestimmte Abmachung zu treffen. In Marokko steht man vor einer neuen Ofsensive. In Lübeck hat die Jubiläumstagung der deutschen Handwerke= und Gewerbekammer begonnen. Die deutsche Antwort in Wach berich. Paris, 27. Aug. Der deutsche Botschafter von Hoesch hat heute nachmittag.30 Uhr dem französtschen Minister für auswärtige Angelegenheiten, Briand, die deutsche Antwort auf die kürzliche frauzösische Demarche in Berlin betreffend die Sicherheitsfrage überreicht. Die Antwort, die sehr kurz ist und nur eine knappe Seite umfaßt, wird Samstag früh in Paris und Berlin zur Veröffentlichung gelangen. Die Schäden der sanktionsstädte Köln, 27. Aug. Die„Kölnische Zeitung" bringt eine Zusammenstellung der Lasten, die infolge der zollpolitischen Abschnürung im Jahre 1923/24 in den Bezirken der Industrie= und Handelskammern Duisburg=Ruhrort und Düsseldorf zu tragen waren. Danach sind im Duisburger Bezirk 77 Firmen mit Zollstrafen in Höhe von 189 000 Mark und im Düsseldorfer Gebiet 37 Unternehmungen mit Strafgeldern in Höhe von 860.000 Mk. belegt worden. An Schäden infolge Zollbelastung, Ausfuhrabgaben und Gebühren wurden beim Wirtschaftsausschuß für die besetzten Gebiete angemeldet: Im Duisburger Bezirk von 460 Firmen 1680000 Mk., im Düsseldorfer Bezirk von 1840 Firmen 3925121 Mk. Weit größer waren aber die Summen, die an indirekten, zahlenmäßig schwer schätzbaren Schäden getragen werden mußten. Gegenüber allen tendenziösen Aufmachungen weist das Blatt nochmals darauf hin, daß von allen diesen Einbußen nur sehr wenig durch das Reich ersetzt wurde. In der Hauptsache wurden Beschlagnahmen, Zollstrafen, erzwungene Reparationslieferungen und Kontributionsabgaben vergütet. Abgaben für Zoll u. dergl. bleiben dagegen unentschädigt, ebenso die gesamten Verluste aus der Zeit des Bestehens der Rheinzollinie im Jahre 1921. Ministerrat in Paris Paris, 27. Aug. Heute vormittag fand unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik ein Ministerrat statt, in dem Painleve und Briand über die Lage in Marokko sowie über diejenige in Syrien Erklärungen abgaben. Briand sprach über die auswärtige Politik und über die Bedingungen, unter denen die französische Antwortnote in Berlin überreicht wurde. Der Arbeitsminister berichtete über den Bankbeamtenstreik. Heute abend wird ein Kabinettsrat stattfinden, morgen vormittag ein neuer Ministerrat. Wie Painleve der Presse erklärte, wird der Ministerrat morgen vormittag die Prüfung der diplomatischen Fragen beenden, die er heute früh aufgenommen hatte. Nach Schluß Der wahre Völletsrieden Von einer besonderen Seite wird uns in Charakteristik der Rede des ehemaligen Bundeskanzlers Seipel(Wien) aus der Schlußversammlung des Stuttgarter Katholikentages folgendes geschrieben: Seipel wurde in Stuttgart nicht nur als Träger und Künder der Gedanken der einträchtigen Zusammenarbeit des deutschen und österreichischen Volkes über die Grenzen hinweg jubelnd begrüßt und stürmisch gefeiert, sondern auch in geradezu demonstrativer Weise geehrt, seines Eintreteus um den Völkerfrieden willen. Was am meisten die Herzen in Bann schlug, war die Erkenntnis, daß sich hier ein katholischer Priester, den Gottes Fügung zum leitenden Staatsmann eines großen Volkes berufen hat, geradezu apostolisch für die christliche und katholische Idee der Versöhnung der Völker und der Herbeiführung des Friedens in der Menschheit wirkt. Das Bewußtsein mußte alle, die die Seipel'schen Worte hörten, erfassen, daß dem katholischen Wirken und Schaffen, daß dem Katholiken in der Erreichung dieses Zieles eine ganz besondere Mission zufällt. Der größte der Schäden, die uns von neuem mit Katastrophen von ungeheuerlichstem Ausmaße bedrohen, das ist der Mangel an Frieden in der Welt. Mit Recht konnte Seipel darauf hinweisen, daß die unterzeichneten Verträge von ihren Schöpfern selbst nicht als Friedensverträge, sondern lediglich als Staatsverträge bezeichnet worden sind. Man hat es also trotz allem doch nicht über sich gebracht, diese Paragpaphenwerke mit einem Namen zu versehen, der nur eine Schändung seiner selbst bedeuten würde. Aber die Sehnsucht aller Völker nach dem Frieden, der immer noch nicht kommen will, ist groß, übergroß. Im Herzen der Menschen lebt diese Sehnsucht nach einem dauernden Frieden. And wenn nun der Friede wirklich ein solches Ideal für den Menschen, und wenn der Krieg ein so schreckliches Unglück für die Welt ist, wie wir es nicht aus Büchern und Schriften kennen, sondern wie wir es selbst miterlebt haben und noch heute in seinen Nachwirkungen erleben, dann müssen wir doch auch die Frage stellen, ob wir nichts tun können, um den wirklichen Frieden zu sichern. Der Kathollk am wenigsten darf sich damit beruhigen, von der Notwendigkeit und von den Möglichkeiten der Sicherung des Friedens zu sprechen. Er am meisten ist berufen, mit Hand anzulegen an der Vollendung und Vollbringung des Werkes. Gekommen ist der Krieg, nachdem Jahrzehnte hindurch von nichts anderem als vom Frieden gesprochen wurde, im geheimen aber für die blutigen Auseinandersetzungen rüstete. Und so wird auch der wirkliche Frieden nicht kommen über Friedenskongresse hinweg. Tatkräftige Arbeit an der Verwirklichung des Ideals kann im besonderen der Katholik leisten, der weiß, daß selbst das Schmerzlichste, das über die Welt kommt, nicht sinnlos ist, sondern in dem weisen Weltenplan seines Gottes verzeichnet steht. Töricht ist die Furcht, was denn die anderen sagen werden, wenn wir über den Frieden und seine Sicherung sprechen. Hier berührte Seipel in der Tat einen wunden Punkt. Viele fragen sich: Was werden die anderen sagen, wenn ich für die Friedensliebe eintrete? Werden sie mich nicht für weniger national, für weniger patriotisch halten? Doch das sind nur Befürchtungen für einen Augenblick, die für uns nicht maßgebend sein dürfen. Denn wenn wir uns für ein großes, wahrhaft und wirklich erkanntes Ideal einsetzen, das im tiefsten Grunde der menschlichen Seele selbst entspricht, dann können wir es uns auch ruhig gefallen lassen, wenn wir verkannt und mißverstanden werden. Die Furcht, die wir haben müssen, ist nur die, daß wir sehr viel von dem Frieden reden und nicht in Wirklichkeit dafür arbeiten. Es muß gearbeitet werden um den Frieden, es muß gekämpft werden für dieses Ziel! Dazu ist der Katholik am besten imstande, der erfüllt ist von den ewigen Heilswahrheiten der Kirche. Wer nicht den Frieden im Herzen hat, der hot sich noch immer als der ungeeignetste Friedeusstifter erwiesen. Dieser Satz, den Seipel unter stürmischer Zustimmung Gleichgesinater prägte, hat eine ganz aktuelle Richtigkeit. Und es war wiederum von höchster Aktuellität, es war wiederum im besten Sinne des Wortes zeitgemäß, wenn Seipel aussprach: Keine Nation wird den Frieden schaffen können, wenn sie nicht versteht, zuvor in sich selber zum Frieden zu kommen! Kampf unter den Parteien, unter den Ständen und Auffassungen tut not, aber dieser Kampf muß geführt werden im Hinblick auf das eine Ziel: zum Frieden zu kommen. And ein anderes Wort Seipels ist in dieser Zeit von Kraft und Bedeutung: Wenn es nicht gelingt, die große Volksgemeinschaft aufzurichten, dann sind wir nicht geeignet, auch nur vom Frieden zu sprechen! Entweder sind das Toren, die vom Frieden reden und nichts davon verstehen, oder es sind Heuchler, die den Frieden gar nicht wollen. Wie not es tut, daß erst die Nationen in sich zum Frieden kommen, zeigen ja die jüngsten Ereignisse mit aller Deutlichkeit. Sozialer Kampf ist das Zeichen unserer Zeit, nicht nur in deutschen Landen, sondern allenthalben auf der Welt. Und in diesem Ringen gerade der letzten Tage konnte der Gedanke aufflammen, durch einen Streik der Kohlenarbeiter der ganzen Welt die gesamte Weltwirtschaft stillzulegen. Noch im letzten Augenblick sind die Urheber dieser fürchterlichsten aller revolutionären Ideen vor ihrer Ausführung zurückgeschreckt. Aber was heute verhütet wird, kann es nicht in dieser Zeit der inneren Zerrissenheit zur Tatsache werden? Fürwahr, Seipel hat recht, wenn er schmerzerfüllt ausruft: So schrecklich dieser jetzt von uns allen erlebte Krieg war, das Schrecklichste wäre doch der soziale Weltkrieg der Zukunft! Deshalb muß der Frieden als ein großes unveräußerliches Gut betrachtet werden. Und als Katholiken müssen wir ungehindert um Hohn und Spott um uns herum für den Frieden arbeiten. Für den Frieden in aller erster Linie in uns selbst, für den Frieden zwischen uns und den Nächsten, für den Frieden zwischen den Ständen und Klassen, für den Frieden der Nationen und Völker untereinander. So gab der Stuttgarter Katholikentag, an dessen Schluß bewußt gerade diese apostolische Seipel'sche Rede gestellt war, die Parole für das Schaffen und Wirken unserer nächsten Tage und Wochen. Wir stehen erst am Anfang einer neuen Zeitrechnung für die Menschheit, am Anfang einer neuen Aera, in der es um die höchsten Güter zu ringen, zu opfern und zu arbeiten gilt. A des heutigen Ministerrates erklärte Painleve über die Lage in Syrien, daß er keine neuen Nachrichten aus Syrien erhalten habe. Die aus englischer Quelle stammenden Berichte seien entweder unrichtig oder übertrieben. Briand über die französische Note Paris, 27. Aug. Der Minister des Auswärtigen Briand hat gestern abend Pressevertreter empfangen und sich über die Note geäußert. Zunächst teilte er mit, daß die Verzögerung in der Ueberreichung der Note durch einige Abänderungen verursacht wurde, die die Alliierten Frankreichs, besonders Belgien, erbeten hätten. Briand hob dann hervor, daß Frankreich in seiner Antwort bezüglich der drei Punkte. die es für wesentlich halte, leicht nachgebe, nämlich 1. Garantiepakt, 2. Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ohne Ausnahmen und Vorbehalte. und 3. Unversehrheit der Verträge. Nach Briand ist es so gut wie sicher, daß nach der Völkerbundsversammlung keine Konferenz der Allzierten stattfinden werde. Das allzu lange Verfahren einer Konferenz würde wahrscheinlich durch Unterhaltungen zwischen den Außenministern der alliierten Länder ersetzt werden. Bei dieser Gelegenheit würden die Entscheidungen der juristischen Sachverständigen sowie die Einwände, die Deutschland machen könnte, besprochen. Die Beschlüsse der Reichsregierung zur allgemeinen Preisbüldung Berlin, 27. August. Die Reichsregierung hat gestern unter Mitwirkung des Reichsbanspräsidenten hinsichtlich der allgemeinen Preisbildung einstimmig folgende Beschlüsse gefaßt; 1. Gegen alle Bedingungen und Abreden, die unmittelkar oder mittelbar zu einer Steigerung der Preise oder zur Aufrechterhaltung übersteigerter Preise führen und von Kartellen, Syndikaten und gleichartigen Zusammenschlüssen oder von einflußreichen Einzelunternehmungen ausgehen, werden künftig alle Machtmittel der Verordnung gegen Mißbrauch wirtschaftlicher Machtstellungen vom 2. November 1925(Kartellverordnung) in Anwendung gebracht wirden, und zwar auch dann, wenn diese Kartelle usw sich nur auf Teile des Reichsgebietes. zum Beispiel nur auf einzelne Länder und Gemeinden erstrecken. Dabei soll dieses behördliche Einschreiten nicht nur im Verwaltungswege, sondern auch im weiteren Umsang als dies bei der bisherigen Wirtschaftslage notwendig war. durch Klage vor dem Kartellgericht erfolgen. Klauseln, die eine preissteigernde Wirkung haben können, oder aus anderen Gründen wirtschaftlich schädigend sind, werden künftig im Sinne des S 4 der genannten Verordnung als die gesamte Wirtschaft und das Gemeinwohl gefährdend angesehen werden. Hierzu gehören u. a. Repartierungsklauseln, Goldklauseln, Goldentwertungsklauseln, Klauseln, die eine gleitende oder freibleibende Preisbewegung zum Ziele haben, Freurabattklauseln, Klauseln, über die Preisbildeng der Wirtschaftsgruppen, Gegenseitigkeits= und Ai=schließlichkeitsklauseln. Falls die Durchführung dieser Maßnahmen zeigt, daß kein genügender Erfolg eintbitt, wird die Reichsregierung den gesetzgebenden Körperschaften eine entsprechende Verschärfung der Kartellverordnung vorschlagen. Insbesondere wird dazu eine Abänderung der genannten Verordnung derart in Aussicht genommen, daß im Verkehr mit Lebensmitteln Verträge oder Beschlüsse der im S 1 genannten Art von jedem Beteiligten auch ohne wichtigen Grund fristlos gekündigt werden können, wenn sie Verpflichtungen über die Art der Preisfestsetzung oder die Forderung von Preisen für Lebensmitteln erhalten. 2. Das Reich wird in Anknüpfung an bereits ergriffene Maßnahmen innerhalb der Reichsressorte mit den Ländern und Gemeindeverbänden in Verbindung treten, damit bei Vergebung von öffentlichen Aufträgen die freie Konkurrenz in vollem Umfange wieder zur Geltung kommt. Die Einführung einer Frist zur Bekanntgabe aller bei Abgabe der Offerten eingegangenen Preisverpflichtung wird dazu erforderlich werden. Vereinbarungen, die die freie Konkurrenz bei öffentlichen Ausschreibungen zu beeinträchtigen geeignet sind, sollen gesetzlich unter Strafe gestellt werden. 3. Den gesetzgebenden Körperschaften wird ein Gesetzentwurf zur Aufhebung der Geschäftsaussicht. die mit Bekanntmachung vom 14. September 1916 zur Abwendung des Konkurses eingeführt worden war, unter gleichzeitiger Abänderung der Konkursordnung vorgelegt werden. 4. Die öffentlichen Gelder des Reiches werden so bewirtschaftet werden, daß nicht eine Gefahr einer Steigerung der privaten Geldsätze entsteht, vielmehr der Antrieb für ihre Senkung gegeben wird. Mit den anderen öffentlichen Geldgebern, insbesondere den Ländern und Gemeinden wird das Reich in Verbindung treten, um die gleichen Grundsätze bei der Ausleihung öffentlicher Gelder an dieser Stelle zu gewährleisten. Die Reichsregierung fordert die gesamte Bevölkerung. Produzenten und Konsumenten auf. im eigensten Interesse die eingeleitete Gesamtaktion zur Verbilligung der Lebenshaltung zu unterstützen. Die Spitzenorganisationen der Wirtschaft haben bereits zugesagt, ihren ganzen Einfluß dafür einzusetzen, daß die Auswirkung der Steuerermäßigung. insbesondere der Ermäßigung der Umsatzsteuer auf 1 Prozent, in den Preisen zum Ausdruck kommt. Von den Ländern und Gemeinden erwartet die Reichsregierung weitestgehende Unterstützung. Die zuständigen Ressorts werden Verhandlungen in diesem Sinne aufnchmen. * Die Stellungnahme des Reschsbankdirektoriums. Berlin, 27 August. Das Reichsbankdirekvorium hat zu den Beschlüssen der Reichsregierung in der Frage der allgemeinen Preisbildung folgenden Beschluß gefaßt: Das Reichsbanddirektorium ist den Maßnahmen und Absichten der Reichsregierung in dor Richtung des Preisabbaues in vollem Umsange beigetreten und wird der Durchführung derselben in seinem Tenstbereich jede nur mögliche Unterstützung leisten. Insbesondere wird die Reichsbank bei ihrer Kreditpolitik auf Auswüchse 2571 * Kartelle und Reichskonventionen systematisch Acht geben und erforderlichenfalls entsprechende Matnahmen ergreifen. * Schloen henbbeiung der Verteillgeiche. „Anter dem Vorsitz des Staatssekretäre Trende#nwurg wurde im Reichowirtschaftoministerium mit Vertretern der Gewerkschaften, der Beamtenverbände und der Konsumvereine über die Preisbbauaktion der Reichsrezierung verhandelt. Ministerialdirektoe Schäfer erklärte nach der Zeitung". daß die Regierung bisher die Kartellgesetze im wesentlichen nur als Drohmittel verwandt habe. Nun beabsichtige sie, das vinger in der Scheide bewahrte Schwert energisch gebrauchen. Bei etwa 10 Kartellen seien nach Auffassung des Reichowirtschaftoministeriums Preisverteuerungen mit Klauseln zur Ausbeudung der autonomen Zölle vorhanden. Es wurde serner in Aussicht gestellt, daß die Reichsregierung die Ermäßigung der Umsatzsteuer in der Preiskalkulation der Wirtschaft kontrollieren werde. Die Auffassung der Gewerkschaftsvertreter ginz dahin, daß, wenn es nicht in kurzer Zeit gelinge, die preisverteuernden Wirkungen der jüngsten Wirtschaftsgesetze aufzuheben. schwere soziale Kämpfe um die Erhaltung des Reallohnes unvermeidlich sein werden. Sine amttiche Steaungnahme gur jTanzosischen Untwortnole Die amtliche Sroßhandelzindexzisser vom 26. K. 1925. Berlin, 27. August. Die auf den Stichtag der 26. 8. berechnete Großhandelsinderziffer des statistischen Roichsamtes ist gegenüber dem Stande vom 19. 8.(131.6) um 3,3 Prozent auf 1273 zurückgegangen. Gesunken sind die Preize für Getreide, Kartosseln. Treibriemenleder, Baumwolle, Kupfer, Zinn. Petroleum und Benzin. Höher kiegen die Preise für Zucker, Heringe, Rindfleisch, Hopfen, Schuhe, Baumwollgarn, Rohjute, Hanf. Blei und Zink. Von den Hauptaruppen waren Gerb= und Agraverzeugnisse von 1298 auf 123.2 oder um 5,1 Prozent zurückgegangen, während die Industriestosse mit 134/8 unverändert blieben. Die Worte hür ich wohl, allein, mir sehlt der Blaube Es in ja ganz schön, was die Reichoregierung will, aber ob sie die Macht hat, erstens diese Maßnähmen durchzuführen, und zweitens durch diese Mafnahmen die Teuerung wirklich aufzuhalten, erscheint doch etwas zweiselhaft. Glaubi die Reichsregierung wirklich gegen die Wirtschaft, vor allem aber gegen die Hochfinanz regieren zu können? Herr Luther und Herr von Schlieben gehen, wie die Katzen um den heißen Brei, um das eigentliche Problem herum. Was verteuert denn heute die Lebenshaltung so? Was winkt denn ko ruinös bei unsere: Froduzierenden Wirtschaft? Nichts anders als wie die übermäßig hohen Bankzinsen, für die der Ausdruck„Wucher“ eigentlich noch zu gering ist. Solange nicht das Bankgeld billiger geworden ist, — und ohne Bankverbindung und Bankgeld kann keine Firma und kein Geschäft heute mehr arbeiten— solange wird es keine Preisverbilligung geben Bomen. Hier muß der Hebek eingesetzt werden. Ob freilich die Reichoregierung dazu die Macht und die Kraft hat, steht in einem anderen Kapitel. Den Kampf des Goldes gegen das Eisen, der zurzeit geführt wird, den muß die breite Masse des deutschen Volkes durch die Preissteigerungen aber auch durch die Arbeiter= und Angestellten=Entlassungen auf ihrem eigenen Rücken austragen. Hier wäre der Grund allen Uebels zu suchen und sie. wäre der Beginn jeden Helfens. Darum sehlt der Glaube bei au den schonen Worten die von Berlin her klingen, und all die schönen Worte werden uns nicht darüber hinwegtäuschen können, daß die Reichsregierung, ob bewußt oder unbewußt, sei hier nicht untersucht, nicht gegen die poldene Internationale ankämpfer kann M. Z. Keine Einberufung des Auswärtigen Ausschusses Berlin, 27. Aug. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Staatsminister a. D. Hergt, hat an die ständigen und stellvertretenden Mitglieder des Ausschusses folgendes Schreiben gerichtet: Vor dem Auseinandergehen des Reichstages war mir aus dem Auswärtigen Ausschuß von verschiedenen Seiten nahegelegt worden, den Ausschuß sofort zusammenzuberufen, sobald eine grundsätzliche Entscheidung der Regierung in der Sicherheits= und Völkerbundsfrage bevorstände, zu der rechtzeitig Stellung zu nehmen der Auswärtige Ausschuß verfassungsmäßig berufen sei. Nach der heutigen amtlichen Verlautbarung der Regierung zu der am 24. ds. Mts. überreichten französischen Note darf festgestellt werden, daß die deutsche Antwortnote wiederum nur den Charakter einer Zwischennote trägt und die deutsche Regierung zunächst noch eine weitere Klärung der grundsätzlichen Fragen für nötig hält, daß die Entsendung des deutschen Sachverständigen zu der Rechtssachverständigenkonferenz lediglich informatorische Bedeutung hat, ohne daß die Instruktion des deutschen Vertreters über die Erörterung der rein juristischen und technischen Seite der Angelegenheit hinausgeht und ohne daß eine Festlegung der die politische Verantwortung tragenden Instanzen bei dieser Konferenz nach irgendwelcher Richtung erfolgen konnte, daß ferner durch den Zusatz„etwaiger" die Frage künftiger Verhandlungen offenbar auch ihrer äußeren Form nach ausdrücklich noch offen gehalten ist und daß endlich in der Sache selbst die deutsche Regierung den von ihr in der Note vom 24. Juli des Monats eingenommenen Standpunkt aufrecht erhält, wie dies durch den allgemeinen Hinweis auf diese Note und wiederholte Einzelhinweise klar zu ersehen ist. Unter diesen Umständen wird m. E. durch die deutsche Antwortnote grundsätzlich an der bisherigen Sach= und Rechtslage nichts geändert und ich glaube deshalb, zureeit auf eine Einberufung des Auswärtigen Ausschusses verzichten zu sollen. Um Deutschlands Eintritt in den Vollerbund Die Auffassung amtlicher deutscher Stellen. Berlin, 26. Aug. Ueber die Auffassung maßgebender Stellen zu der heute veröffentlichten französischen Antwortnote erfährt das WTB. solgendes: Die am Schluß der französischen Note vertretene Auffassung, daß es nicht zweckmäßig sei, den Notenwechsel fortzusetzen, wird auch von der deutschen Regierung geteilt. Sie wird deshalb vorläufig davon absehen, den in der deutschen Note vom 20. Juli dargelegten Standpunkt noch weiter zu erlautern. Die deutsche Note vom 20. Juli hatte sich bekanntlich darauf beschränkt, zu einigen grundsätzlichen Fragen ausführlich Stellung zu nehmen, sich aber die Stellungnahme in den Einzelfragen vorbehalten. Die in der französischen Note zum Ausdruck kommende Auffassung, als wenn die deutsche Note vom 29. Juli alle geundsätzlichen Fragen bereito erschöpsend behandelt hätte, ist somit nicht zutreffend. Denn auch bei den noch nicht erörterten Einzelfragen handelt es sich zum Teil um Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung und nicht um Nebenfragen. Es erübrigt sich aber bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge, den ganzen Komplex der Fragen noch einmal aufzurollen, zumal für den wesentlichen Teil der zu behandelnden Fragen die endgültige Stellungnahme der alliierten Regierungen noch nicht bekannt ist. Es handelt sich hierbei um die Form und Art eines abzuschließenden Sicherheitspaktes im Westen. Das deutsche Memorandum hat für diesen im Westen abzuschließenden Sicherheitspakt nicht etwa eine bestimmte deutliche Lösung vorgeschlagen, sondern hat verschiedene Lösungsmöglichkeiten zur Erwägung gestellt. Die französische Antwortnote vom 16. Juli hat zwar die deutschen Vorschläge wiederholt, ohne aber erkennen zu lassen, welche der verschiedenen Lösungsmöglichkeiten bei den Alliierten selbst als ihrer Entscheidung entsprechend in Betracht kommen. Damit hängt die von alltierter Seite der deutschen Regierung übermittelte Anregung zusammen, einen deutschen Rechtssachverständigen zu informatorischen Besprechungen zu entsenden, in denen insbesondere die Entscheidung der Alliierten in dieser Frage darzulegen wäre. Man hat früher von dem Gedanken einer Juristenkonferenz gesprochen. Diese Anregung mußte nach ihren ersten Aeußerungen in der Presse so aufgesaßt werden, als ob sie dazu bestimmt sei, den förmlichen Vertragsentwurf auszuarbeiten. Einem solchen Gedanken habe die deutsche Regierung nicht zustimmen können, denn die Festlegung des Vertragsentwurfes berühre alle hierfür in Betracht kommenden politischen Fragen und könnte ohne eine entscheidende Mitwirkung, der die politische Verantwortung tragenden Instanzen nicht beraten werden. Dagegen hat die deutsche Regierung keinen Anlaß, eine Anregung abzulehnen, die sich darauf bezieht, sich über die Einzelheiten des Vertragswerkes zu informieren, schon um für etwaige spätere mündliche Verhandlungen die Möglichkeit zu haben, diese Information als Grundlage für ihre eigene Stellungnahme zu verwerten. Die deutsche Regierung, die grundsätzlich dem Gedanken zustimmt, daß der Notenwechsel jetzt abgeschlossen sein soll, müsse sich gerade für ihre Stellungnahme und für künftige Verhandlungen in den Besitz des gesamten tatsächlichen Materials setzen, weil sie erst von diesem Gesichtspunkte aus ihre eigene endgültige Stellungnahme formulieren kann. Was die französische Rote im allgemeinen betrifft, so darf man sagen, daß die darin vertretene Anschauung in einer weniger starren Form zum Ausdruck kommt, als es in der ersten französischen Note der Fall war. Inwieweit die Note sachliche Annäherungen an den Standpunkt der deutschen Note vom 20. Juli zum Ausdruck bringe, ist bei dem ersten Studium schwer zu erkennen, da ihre einzelnen Wendungen ausdeutungsfähig sind und sowohl einer optimistischen wie pessimistischen Auslegung nach dieser Richtung hin Raum geben. Auf zwei Punkte der künftigen Erörterungen sei aber in diesem Zusammenhange auch heute bereits hingewiesen. Die französische Note erklärt Deutschlands Eintritt in den Völkerbund erneut als die Grundlage eines jeden Sicherheitspaktes. Sie nimmt auch Stellung zu der von Deutschland angeregten Idee der allgemeinen Abrüstung, die der Friedensvertrag vorsieht und bekennt sich erneut zu diesen tragenden Ideen des Völkerbundes. Deutscherseits kann nicht anerkannt werden, daß Deutschlands bisherige Nichtzugehörigkeit zum Völkerbunde einen Grund gegeben hätte, die allgemeine Abrüstung nicht vorzunehmen, zumal Deutschland schon in Versailles das Ersuchen gestellt hat, dem Völkerbunde beizutreten, ein Ersuchen, das damals von den alliierten Mächten abgelehnt worden ist. wodurch sich die Alliierten also nach ihrer eigener Ansicht selbst der Grundlage beraubten, durch die Zugehörigkeit Deutschlands die Idee der allgemeinen Abrüstung praktisch durchzuführen. Grundsätzlich darf aber festgestellt werden, daß die Alliierten für den Fall der Zugehörigkeit Deutschlands zum Bölkerbund die Frage der allgemeinen Abrüstung als nunmehr aktuelle Aufgabe des Völkerbundes anerkennen. Die französische Note verweist Deutschland bezüglich der von ihm wegen seines Eintritts in den Völkerbund gemachten Vorbehalte an den Völkerbund selbst und nimmt Bezug auf den in dieser Frage stettgehabten Schriftwechsel zwischen den Völkerbundsinstanzen und Deutschland. Formell ist es gewiß richtig, daß diese Frage noch zwischen dem Völkerbund und Deutschland gelöst werden müßte, aber Frankreich und seine Alliierten verfügen über entscheidenden Einfluß im Völkerbund. Deutschland glaubt erwarten zu können, daß dieser Einfluß dazu benutzt werden wird, um bezüglich des deutschen Standpunktes in der Frage der tatsächlichen Gleichberechtigung Deutschlands, diesen berechtigten Wunschen zu entsprechen. Deutschland fordert keine Sonderrechte für sich, sondern wünscht, daß für alle Völker, die in der gleichen Lage sind wie Deutschland, der Gesichtspunkt einer allgemeinen Entwaffnung oder der Gesichtspunkt ihrer geographischen und wirtschaftlichen Lage bei den Fragen der Völkerbundsexekutwe entscheidend berücksichtigt wird. Deutschland hat nicht die Absicht, die formalen Bestimmungen des Völkerbundes zu verletzen, wonach der Eintritt jeder Nation ohne Bedingungen erfolgen müsse. Aber ebenso, wie die im Völkerbundsrat vertretenen Mächte sich bereit erklärt haben, für den Fall des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund, für seine Vertretung im Völkerbundsrat und Sekretariat einzutreten, steht es auch in ihrer Macht, sich verbindlich zu machen, daß die für Deutschland in Artikel 16 der Völkerbundssatzung liegenden Bedenken ausgeräumt werden und daß der Versuch einer ungleichen Behandlung der im Kriege unterlegenen Staaten, wie er sich beispielsweise in der vorbereitenden Regelung der Investikationsfrage bemerkbar machte nicht aufrecht zu erhalten ist, dies darf als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Ebenso darf in diesem Zusammenhang noch einmal verwiesen werden auf die von keiner Seite zurückgewiesenen Erklärungen, die Deutschland in seinem Memorandum vom September vorigen Jahres bezüglich der Zurückweisung irgend einer deutscherseits auszusprechenden Anerkennung einer moralischen Schuld ausgesprochen hat, sowie auf die weitere Erklärung, daß Deutschland zu dem Kolonialmandat in derselben Weise zugelassen werden müßte, wie andere Nationen, die dieses Recht für sich in Anspruch genommen haben. Die Verhandlungen über das Zustandekommen des Sicherheitspaktes stehen unter dem Gesichtspunkte der Versöhnung und der Verständigung und der daraus sich ergebenden endlichen Befriedung der Verhältnisse in Europa. Daß damit die weitere Aufrechterhaltung der nach deutscher Ansicht vertragswidrig besetzten erstenrheinischen Zone nicht vereinbar ist, braucht nicht besonders betont zu werden. Deutschland har seinerseits alles getan, um den in dem bestehenden Vertrag niedergelegten Entwaffnungsbedingungen der Alliierten zu entsprechen. Niemals ist in der Weltgeschichte die Abrüstung eines Volkes weiter durchgeführt worden als es gegenüber Deutschland und durch die deutsche Erfüllung des Vertrages geschehen ist, so schwer sie für das deutsche Volk seelisch und materiell war. Die wenigen Restpunkte die in dieser Frage noch bestehen, dürfen nicht der Anlaß sein, die nördliche Rheinlandzone weiter besetzt zu halten. Von seiten der Alliierten wie auch von deutscher Seite wird sehr Wert darauf gelegt, das Zustandekommen eines auf wahrer Gegenseitigkeit beruhenden Sicherheitspaktes herbeizuführen. Daß ein Zustandekommen des Paktes nicht möglich ist, wenn diese Frage nicht gleichzeitig damit gelöst wird, ist von maßgebender deutscher Seite wiederholt und unmißverständlich zum Ausdruck gebracht worden. Je früher dieses Hindernis einer endgültigen Verständigung beseitigt ist, umso eher wird dadurch auch diejenige Einstellung des deutschen Volkes gewonnen werden können, die die notwendige Voraussetzung dafür ist, daß die Bemühungen der deutschen Reichsregierung in dieser Frage auch von dem Willen der überwiegenden Mehrheit des deutschen Volkes getragen werde. Vor der Konferenz der Patisuristen (Von unserer Berliner Redaktion.) Berlin, 27. August. Die deutsche Antwort auf die Note Briands wird im Einverständnis mit der französischen Regierung am Samstag veröffentlicht werden. Entsprechend ihrem Charakter als einer Zwischennote, die im Hinblick auf die zu erwartenden mündlichen Verhandlungen ein Eingehen auf sachliche Probleme naturgemäß vermeidet. ist sie selbstverständlich sehr kurz gehalten. Ueber den Inhalt verlautet, daß die deutsche Regierung noch einmal ihre Note vom 20. Juli als Vorlage für ihre mündlichen Verhandlungen bezeichnet hat. Diese Note beruht bekanntlich auf einen damaligen Kabinettbeschluß, der für die Regierung natürlich solange verbindlich ist, als er nicht durch einen neuen Kabinettbeschluß verändert und aufgehoben wird. Ferner erklärt sich die deutsche Regierung mit dem Vorschlag einverstanden, von weiteron schriftlichen Erklärungen abzusehen und eine weitere Behandlung der in Frage kommenden Punkte auf dem Wege der mündlichen Verhandlungen vorzunehmen. Sie kündigt den Besuch des Ministerialdirektors Dr. Gauß zu der von dem französischen Botschafter vorgeschlagenen Juristenkonferenz an und weist darauf hin, daß diese Besprechungen nur einen informatorischen Charakter haben können. Es handelt sich also jediglich um eine Etappe auf dem Wege zu den politischen Verhandlungen. Die ursprüngliche ablehnende Haltung gegenüber einer Juristenkonferenz als vorläufige mündliche Verhandlung mußte von der deutschen Regierung deswegen fallen gelassen werden, weil sich inzwischen die Annahme als irrig erwies, als ob den juristischen Sachverständigen die Aufgabe zufallen sollte, einen formulierten Vertragsentwurf auszuarbeiten. Die geschulten Juristen sollen sich erst zu informatorischen Zwecken zusammensetzen und dann sollen sich die Außenminister zu einer Besprechung treffen. Obwohl sich die deutsche Regierung mit dem Zusammentritt einer Juristenkonferenz einverstanden erklären konnte, weil diese keine verbindlichen Beschlüsse zu fassen hat, muß man doch die von den Franzosen vorgeschlagene Reihenfolge merkwürdig finden. Bisher pflegten die Juristen mit der Feile in der Hand immer dann erst aus den Kulissen heraus zu treten, wenn die Politiker den Rahmen für ein Abkommen geschaffen hatten und die Grundzüge bestimmt hatten, jetzt aber will man die umgekehrte Handhabe. Das macht fast den Eindruck, als ob man achselzuckend zunächst den Faden hinüber und herüber durch das Arrangieren eines kleinen Zwischenfalles nicht abreißen wolle, oder aus den Londoner Besprechungen Briands und Chamberlains sind bereits konkrete Vertragsentwürfe hervorgegangen, die der Oeffentlichkeit bisher vorenthalten sind und die der Konferenz der Juristen so mir nichts dir nichts als Basis unterbreitet werden sollen. Zunächst muß man also erst einmal abwarten, was bei der Juristenkonferenz herauskommt. Es werden jedenfalls infolge der von Frankreich gewollten umständlichen Modalitäten noch einige Wochen verstreichen, bis eine eigentliche Paktkonjerenz zustande kommt. Die zu erstrebende Verständigung liegt also noch in weiter Ferne. Die„Vossische Zeitung" bemerkt hierzu:„Es ist nicht zu erwarten, daß die Gegenseite einen Vertragsentwurf vorlegt, der unseren Wünschen entspricht, ebensowenig wie wir voraussetzen dürfen, daß die Franzosen, Belgier und Engländer von vornherein dem deutschen Entwurf zustimmen werden, der ihnen vorgelegt werden wird. Entwurf wird gegen Entwirf stehen. Es ist aber der Zweck der mündlichen Elsh#ndlungen, daß hier ein Ausgleich geschaffen wird. In Anbetracht, daß die Juristenkonferenz neue politische Momente nicht zutage fördern kann. ist auch die Einberufung des Auswärtigen Ausschusses nicht erforderlich. Der Vorsitzende, Abgeordneter Hergt hat unter Hinweis auf den Charakter der deutschen Note als eine Zwischennote die Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses über die Lage unterrichtet. Er betonte, daß die deutsche Regierung den von ihr in der Note vom 20. Juli angenommenen Standpunkt aufrecht erhält. Unter diesen Umständen konnte auch der Reichskanzler einen lange hinausgeschobenen Urlaub antreten. Ebenso werden die meisten Reichsminister für längere Zeit auf Urlaub gehen, so daß man mit einer mehrwöchentlichen Pause rechnen kann. * Der deutsche Vertreter bei der Juristenkonserenz. (Von unserer Berliner Redaktion.) Berlin, 27. August. Ministerialdirektor Dr. Gauß, den die deutsche Regierung bekanntlich mit der Vertretung Deutschlando auf der Juristenkonferenz betraut hat, gilt als ein ausgezeichneter Rechtsgelehrter des Auswärtigen Amtes, der bei der Abfassung der letzten deutschen Noten maßgebend mitgewirkt hat. Seine persönliche Zurückhaltung hat jedoch dazu geführt, wie das„Berliner Tageblatt" bemerkt, daß birher nicht viel von ihm die Rede gewesen ist. Bei allen deutschen Noten des letzten Jahres ist er mit seinem juristischen klugen Rat beteiligt gewesen. Vor allem kommen die Schiedsverträge, die Deutschland in den letzten Tagen abgeschlossen hat, alle auf sein Konto. Die Delegierten, mit denen er zusammenkommen wird, sind ihm alle längst persönlich bekannt, denn bei der Londoner Konferenz des letzten Jahres hat er zusammen mit anderen juristischen Vertretern der Konferenz die juristische Form gegeben. Von daher datiert auch die hohe Wertschatzung, die Dr. Gauß als Fachmann in weiten Ländern genießt. Deutschland kann das Vertrauen zu ihm haben, daß er die deutschen Interessen würdig vertreten wird. Das Echo im Blätterwalde Zu der französischen Antwortnote auf die deutsche Note vom 20. Juli nimmt nur ein Teil der Berliner Blätter in längeren Ausführungen Stellung. Die Artikel der Rechtsblätter tragen starken pessimistischen Charakter. Die„Kreuzzeitung" betont, daß die französische Antwort so ziemlich alle deutschen Einwendungen, Wünsche und Bedenken die in der deutschon Note vom 20. Juli zum Ausdruck gebracht sind, unberücksichtigt läßt oder sie umgeht. Wenn es zum Schluß der französischen Note, so schreibt das Blatt, heißt, daß man auf dieser Grundlage in eine Verhandlung treten könne, so bietet sich für die deutsche Regierung als Verhandlungsbasis die Note vom 20. Juli, an der wir unbedingt festhalten. Es gibt gewiß Grenzen, über die Deutschland auf keinen Fall hinausgehen kann. Auch die„Deutsche Tageszeitung" unterstreicht, daß den deutschen Vorbehalten, wie sie in der Note vom 20. Juli mit Zustimmung der großen Mehrheit des Reiches niedergelegt worden sind, in keinem einzigen Punkte durch die Briandnote wirklich Rechnung getragen wird. Die„Tägliche Rundschau" bemerkt bezüglich der in Aussicht genommenen juristischen Konferenz, daß es sich nur um eine informatorische Aussprache handeln solle. Damit seien auch die Bedenken hinfällig, daß auf diesem Wege Deutschland womöglich wieder in diktatorischer Form zu einem Vertrage gezwungen werden könne. Es sei damit zu rechnen, daß eine größere Konferenz etwa in der zweiten Hälfte des September abgehalten werde. Das„Berliner Tageblatt“ schreibt: Die englische Regierung habe vor einigen Tagen in einem ganz ungewöhnlichen Appell die deutsche öffentliche Meinung aufgefordert, die französische Note mit Wohlwollen zu prüfen. Auf deutscher Seite wird es an dem guten Willen nicht sehlen. Aber guter Wille auf einer Seite genügt nicht, um all die Hindernisse aus dem Wege zu räumen, die diese Note=noch nicht beseitigt hat. Die„Vossische Zeitung" begrüßt es in einer kurzen redaktionellen Bemerkung, daß Briand in der Note der schriftlichen Diskussion einen Abschluß gibt und daß endgültig mündliche Verhandlungen an die Stelle des schriftlichen Verkehrs treten sollen. Auch der„Vorwärts" begnügt sich mit einem kurten Kommentar, in welchem er für den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund eintritt und erklärt, für die Sozialdemokratie sei die Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland und die Herbeiführung eines gesicherten Friedens der entscheidende Punkt der europäischen Politik. Englische Pressestimmen. London, 27. 8. Soweit die Presse sich bereits mit der französischen Antwort befaßt, hebt sie dereversöhnlichen Ton hervor und drückt den Wunsch nach baldigen persönlichen Erörterungen zwischer den Alliierten und Deutschland aus. Wer dephunattsche Berichterstatter des Daiky Telegraph“ schreidt, die französische Note sei noch versöhnlicher, als die vordergehenden Noten. außer betreffend der festen Weigerung, irgend einer Ausnahme für Deutschland hinsichtlich der Wirksamkeit des Artikels 16 der Völkerbundesatzung zuzulassen, was Berlin, wo man vielleicht der Forderung, die Garantien des Versailler Vertrages aufrecht zu erhalten, mißtrauisch gegenüber stehe, als äußerst befriedigendes Merkmal zugeben müsse. „Daily News“ bezeichnet die französische Antwort als im ganzen befriedigend. Sie umgehe allerdings den deutschen Einwand gegen den Eintritt in den Völkerdund, daß nämlich Artikel 16 zugunsten DDauschlands abgeändert werden müsse, aber an anderer Stelle, der Antwort findet sich ein leiser Hinweis danauf, daß nach Deutschlands Eintritt in den Völkerbund Mittel gefunden werden könnten, um zweifellos den ernsten Befürchtungen fast aller Deutschen über die möglichen Wirtungen des Artikelr 16 zu begegnen. Deutschland näre viel wahrscheinlicher in der Lage, wirksam gegen einen Durchmarsch des französischen Heeoes durch ein Gebiet Einspruch zu erheben, wenn es Mitglied des Völkerbundes ist. Das Blatt bemerkt, der beste Weg für Deutschland unter den gegenwärtigen Amständen ist zweifellos eine Einladung anzunehmen und dem Vötterbund beizutreten. Beinabe das Beste in der Note sei die Einladung zur mündlichen Erörterung. Die Note bedeute aus diesem Grunde den endgültigen Beginn einer neuen weit, hoffnungsvolleren Periode in dieser schwierigen Augeinandersetung. : Französische Blätterstimmen. Paris, 27. 8. Zu der französischen Antwortnote sagt der„Homme Libre“, Frankreich behält seine Stellung bei, doch sind mehrere Punkte zu unterstreichen, die in materieller Hinsicht den Willen Frankreicho beweisen, der übrigens in den herrlichen Ton der Note offen zum Ausdruck kommt. So hebt Briand in der Note hervor, daß Deutschland in der Lage sein wird, wenn es Mitglied des Aölterbundes ist, von allen ihm zustehenden Rechten Gebrauch zu machen, soweit sie sich auf die Aenderung des status gno beziehen. Frankreich erkemnt auch die Verpflichtung an, die für jedermann aus Artikel 10 des Völkerbundestatutes hervorgeht. Frankreich behalt sich sein Recht bezüglich der Anwendung der Garantien im Rheinland vor, soweit sie der Versailler Vertrag im Rheinland gewährt. Deutschland könne sich also sagen, daß de facto in der Folge gewisse militärische Erleichterungen im Rheinland gewährt werden könnten. Schließlich wird in der Note angeregt, daß man statt der Notenaustausch zu direkten Verhandlungen übergebt. Im„Pekkt Parisien" heißt es: Relativ korz und von leuchtender Klarheit. wird diese Note von einem Geist der Versöhnlichkeit beberrscht, der auch bei unseren Alliierten lebhaften Eindruck gemacht hat und der sogar in Berlin bemerkt worden ist. Jetzt hat Deutschland das Wort. „Quvrek wich gesagt, wenn England er wünsche, so könne es jetzt rasch weitergehen. Werden wir es erleben, daß er noch während der Septembers seine Zulassung zum Völkerbund beantragt, eine Zulassung, die die Bedingung der Inkraftsetzung des Vertragen, wunn nicht der Verhandlungen vorsieht? Nach allem, was bisher vorgefallen ist, scheint es vielleicht schwierig, jedenfalls würden wir es als ein glückliches Zeichen auffassen. Dieser Ansicht ist auch der General Walch, der Vors. der interalliierten Militärkontrollkommission, der gestern von Briand empfangen worden ist. ein bißchen guten Willen zu zeigen, um rasch die Entwaffnungsbedingungen, an die es sich habe erinnern lassen, zu erfüllen und um rasch in den Völkerbund ausgenommen zu werden. Der„Erelsior“ schreibt: Die französische Antwortnote bringt Deutschland gewisse Aufklärungen die gesteigert sind, einige seiner Einwände zu widerlegen. Was die Verzögerung in der Ueberreichung und Veröffentlichung betrifft, so sollte der höfliche und herzliche Ton genügen, jeden Verdacht gegen Frankreich zu zerstören. Der„Figaro“ findet, daß die Note kluge Nuancen aufweist. Die Herzlichkeit des Tones ist offensichtlich Briand hat sich strikt an die Grundsätze gehalten, die er in früheren Noten auseinandersetzt. Nach dem„Matin" stellt die französische Antwortnote eine sehr höfliche aber feste Entgegnung auf die drei von der deutschen Regierung aufgeworsenen Fragen dar, nämlich völlige Aufrechterhaltung der bestehenden Verträge. Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ohne besondere Ausnahmen und Vorbehalte und obligatorische Schiedsgerichtsbarkeit. Mehr Sorge für die katholische Presse Vortrag von Verlagoleiter Treiber, Stuttgart, gehalten auf der Katholiken Deutschlands. 64. Generalversammlung der Der vorläufige Abschluß der englisch=französischen Schulbenverhanblungen London, 27. Aug. Caillaux ist heute vormittag nach Paris abgereist. Er erklärte in seiner Unterredung mit dem Vertreter des Reuterschen Büros, er sei über das Ergebnis seines Besuches sehr erfreut. Nach seiner Ankunft in Paris würde er noch heute abend in d. Sitzung des französischen Kabinetts über seine Verhandlungen mit Churchill eingehend berichten. Ein englisches Communique über die Londoner Schuldenverhandlungen. London, 26. Aug. Das englische Communique über die Besprechungen zwischen Churchill und Caillaux besagt, daß England vor drei Wochen 16 Millionen Pfund Sterling jährlich forderte. Cail= laux bot 10 Millionen. England schlägt nunmehr endgültig 12½ Millionen vor unter der ausschließlichen Haftung Frankreichs für die Zahlungen und unter der Bedingung, daß Frankreich seinen Gläubigern eine entsprechende Behandlung zuteil werden läßt.— Caillaux veröffentlichte eine Erklärung, worin es heißt, daß Churchill auch mit der Gewährung eines Teilmoratoriums bis 1930 einverstanden sei. Caillaux erklärte, er zweifle nicht, daß schließlich ein Abkommen geschlossen werde. Havas über die Schuldenverhandlungen. Paris, 27. Aug. Wie der Londoner Berichterstatder der Agence Havas meldet, wurde die Ausgabe Hochverehrte Versammlung! Es ist ein bekanntes Wort des großen deutschen Bischofs Retteler, daß der heilige Apostel Paulus, wenn es zu seinen Lebzeiten schon möglich gewesen wäre, sofort eine Zeitung gegründet und herausgegeben hätte. Es gibt kein stärkeres Sprachrohr zur Mitwelt und keine umfassendere Chronik für die Nachwelt, als die Presse. Wir Katholiken haben später als es für uns gut war, gelernt, aus dem einst verkannten„Teufelowerk“ Gutenbergs uns eine scharse Waffe zu schmieden im Kampf um unsere katholische Geltung. Das törichte Wort von unserer Rückständigkeit gründete sich in Deutschland nicht zum geringsten auf den angeblichen Tiefstand der katholischen Zeitungen. Es ist ein törichtes Wort deshalb, weil es diesen Tiefstand nicht gibt. Ader damit ist nicht gesagt, daß der Stand nicht noch gehoben werden könnte. Da, wo wir Katholiken die Mehrheit haben, haben wir auch die beste und stärkste, weil verbreitetste Presse. Stehen wir in der Minderheit, so gilt für uns die alte Wahrheit, daß eine Presse nicht mehr Macht hat, als ihre Verbreitung reicht. Unusquisque tantum juris habet, quantum potentia valet, zu deutsch: Jeder hat soviel Recht, als er Macht besitzt. Im Streit um unsere katholischen Interessen ist nicht die geringste Macht eine gut kutholische Presse. Die deutsche katholische Presse erfüllt ihre Pflicht im allgemeinen recht gut. Und doch brauchen wir mehr Sorge um sie, damit sie noch stärker, noch besser werde. Zunächst die Frage: Wie machen wir sie stärker? Sehr einfach, indem wir sie mehr beziehen, fleißiger lesen und nachdrücklicher mit Anzeigen ausstatten. Wir sollen sie mehr beziehen. indem wir endlich einmal, besonders in der Diaspora, den falschen Standpunkt verlassen, daß die Generalanzeiger und sonstige ewig schwankende Zweige des deutschen Blätterwaldes mit ihrem vielen Unterhaltungsstoff und ihrem sensationellen Nachrichtendienst den geeigneten Lesestoff für eine deutsche Familie bilden. Diese Blätter, die um die Gunst der Massen buhlen und jedem gefallen wollen, müssen immer dann versagen und versagen auch stets, so oft ein Konflikt ausbricht um die katholische Weltanschauung. Das ist jedem von uns hinreichend bekannt. Wenn alle deutschen Katholiken, vor allem jeder katholische Haushaltungsvorstand in Deutschland, geundsätzlich nur eine erprobte, mit offenem Visier kämpfende katholische Zeitung ins Haus einließen, dann wäre die heutige Erörterung fast überflüssig. Aber wir sollen die katholische Presse auch fleißiger lesen, nicht bloß um des guten Tones willen, um eine lästige Pflicht zu erfüllen, sie beziehen und auf die Seite legen zugunsten einer zweiten Zeitung, die man aufmerksam studiert, weil sie so sehr viel interessanter und auch pikanter ist. Man kann es als Zeitungsverleger und als Redakteur alle Tage erleben, daß in den Kreisen von Freunden und Bekannten der Inhalt des katholischen Blattes in seinen wichtigsten Teilen unbekannt ist bei solchen, die sich stolz Abonnenten des katholischen Blattes nennen. Wer vollends in der Diaspora um Anzeigen wirbt für eine katholische Zeitung. der stößt immer wieder auf die betrübende Tatsache, daß leistungsfähige katholische Firmen und Unternehmungen aller Art sich in nichtkatholischen Blättern als Inserenten um die Gunst der Käufer bemühen. Dienstboten suchen, ja sogar Familienanzeigen bekannt machen und die katholische Zeitung übergehen. Es gibt noch Hunderte und Aberhunderte von katholischen Vereinen in der Diaspora, die entweder gar nicht, was immerhin zu den Ausnahmen gehort, oder doch nur paritätisch. d. h. zusammen mit einer nichtkatholischen Zeitung ihre Vereinsanzeigen glauben sämtlichen Vereinsmitgliedern zugängig zu machen. Wenn die Vereine grundsätzlich darauf verzichten wollten, ihre Anzeigen anderswo als in der katholischen Zeitung zu veröffentlichen, so würden sie ihre Mitglieder rasch veranlassen, Abonnenten und aufmerksame Leser des katholischen Blattes zu werden. Mancher Kaufmann hat schon den Einwand erhoben, er müßte verhungern, wenn er sich auf die katholischen Käuferschichten verlassen wollte. Er hat leider oft recht. Zur Unterstützung der katholischen Presse gehört es tatsächlich, daß man auch bei den Inserenten der katholischen Zeitung kauft. Man unterstützt damit beides, den Inserenten und des französischen Finanzministers bei den Londoner Verhandlungen durch den seitens der englischen Regierung gezeigten Verständigungswillen erleichtert. Die Tatsache, daß Frankreich bedeutende Zugeständnisse gemacht wurden, erlaube günstige Schlüsse auf die Entwicklung der künftigen Verhandlungen, die vielleicht in kurzer Frist ausgenommen werden könnten. Die Londoner Besprechungen seien in jeder Beziehung ein wichtiger Abschnitt für die Regelung des Problems der Kriegsschulden und könnten vielleicht als Vorspiel für die im kommenden Monat in Washington einsetzenden Verhandlungen gelten. Englische Pressestimmen zu Churchills Vorschlag. Paris 27. Aug. Durchweg kommentieren die englischen Blätter die neuen Vorschläge Churchills dahin, daß England einen außerordentlich versöhnlichen Geist gezeigt habe und geradezu von einer übertriebenen Großmütigkeit sei. Gewisse Blätter aber greifen den Vorschlag Churchills heftig an und halten ihn im Interesse der englischen Steuerzahler für undurchführbar.„Daily Expreß“ schreibt, Churchill habe ein allzu gewagtes Spiel unternommen. Der Vorschlag bedeute ein allzu großes Opfer. Diese finanzielle Niederlage sei das Beispiel einer unglaublichen Schwäche der Politik. England könne Opfer wie diese nicht tragen.„Daily Telegraph“ bemerkt, Caillaux könne sich zu diesem Erfolge beglückwünschen. Das Weiße Haus gegen Caillaux' Schuldenpolitik. Newyork, 27. Aug. Die amerikanischen Regierungokreise haben mit lebhaftem Interesse die die Zeitung. Hier fehlt es an Gemeinschaftsgeist, und dieser Mangel ist ein katholisches Erbübel. Die katholische Presse wird sofort größer und leistungsfähiger, wenn man sie auf diese Weise unterstützt. Auch mehr Mitarbeit am Text der katholischen Zeitung ist nötig. Ihr örtlicher Nachrichtendienst würde nicht so häufig mit mehr oder weniger Recht kritisiert, wenn jeder Katholik die Pflicht erfüllte, zuverlässige Neuigkeiten auf dem kürzesten Wege seiner Zeitung zu übermitteln. Das ist heute im Zeitalter des Fernsprechers und aller sonstigen verbesserten Verkehrsmittel bedeutend erleichtert und belohnt sich nicht nur materiell durch ein, wenngleich bescheidenes— die kathol. Presse verfügt haufig nicht über die Geldmittel, die der nichtkatholischen Zeitung zur Verfügung stehen— Honorar, sondern auch durch die Genugtuung. Mitarbeiter an der geistig verwandten Zeitung zu sein und den eigenen Beitrag dort gedruckt wiederzufinden. Dieses Mahnwort zur Mitarbeiterschaft richte ich an alle Kreise und Stände. vom Pfarrer und sonstigen Akademiker herunter bis zum einfachen Mann aus dem Volke, der sich nicht scheuen sollte, stilistisch unvollkommene Beiträge zu liefern, wenn der Inhalt nur wahr ist; das übrige besorgt die Redaktion gern und verschwiegen. Damit habe ich die Sorge des Publikums für die Zeitung in der Hauptsache erschöpft Ebenso wichtig ist die Soege des Herausgebere für das Blatt. Auch wenn er unter kleinen Verhältnissen sein Werk vollbringen muß, darf er sich doch nicht bloß als Buchdruckereibesitzer betrachten und die Herausgabe der Zeitung als einen mehr oder weniger wichtigen Teil seiner Aufgaben ansehen. Wer das Vertrauen der katholischen Leserschaft haben will, für den gilt das Wort als täglicher Mahnspruch: Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen. Es ist nicht damit getan, daß man einen oder mehrere Redakteure anstellt und die Zeitung technisch hinreichend ausstattet, man könnte sich oft weit mehr um den Inhalt der eigenen Zeitung kümmern. Zunächst im Text. Ein wohlwollender und zielbewußter Verleger wird immer in der Lage sein, der Redaktion gute Ratschläge und bestimmte Winke über die Ausstattung des Blattes mit Nachrichten zu erteilen. Es genugt die einfache Frage, warum diese oder jene wichtige Notiz im nichtkatholischen Konkurrenzblatt steht, nicht aber in der katholisch. Zeitung. Die Beantwortung der Frage ist immer ein ausgezeichnetes Instrument zur Hebung der Aktualität des Nachrichtendienstes Der Verleger und Herausgeber wird einsehen, daß er seinem Schriftleiter mehr Mittel bewilligen muß für den Depeschendienst und für den Bezug von Korrespondenzen, die dem Blatte ein frisches Gepräge geben. Ein tüchtiger Verleger wird für eine gute Bücherei besorgt sein mit Nachschlagewerken, er wird mit aller Energie darauf dringen, daß ein Archiv angelegt wird als Mittel zur Kommentierung des oft spröden und dem größeren Leserkreise kaum verständlichen Depeschenmaterials. Eist wenn er diese Mittel geschaffen hat, hat er ein Recht, die Anforderungen an seine Redaktion zu erhöhen. Er muß auch seinem Redakteur die Gelegenheit verschaffen, Kongressen, Versammlungen, künstlerischen und anderen Veranstaltungen aller Art beizuwohnen und dort die Anregung für seine Berufsarbeit zu schöpfen. Er wird den Redakteur vor allem auch ausreichend bezahlen und so dafür sorgen, daß talentvolle katholische Journalisten und Schriftsteller ihren Lebensunterhalt nicht bei der gegnerischen Presse suchen müssen. Die Opfer, die er dafür aufwendet, sind eine gute Saat, die mit der Zeit auch gute Früchte zur Reife bringt. Im Anzeigenteil darf der Verleger nicht wahllos hereinnehmen, was gerade Geld bringt. Es ist katholische Pflicht, auch diesen Teil des Blattes sauber zu erhalten und lesenswert zu machen für die Bezieher, die vielleicht gern sich und ihren Kindern den Text des Blattes zur Belehrung und Unterhaltung übergeben und nachher Peinlichkeiten erleben durch Fragen der Kinder über Dinge, die sie in den Inseraten gelesen haben oder abgebildet sahen. Hier fehlt es in der katholischen Presse weithin. Man darf freilich auch nicht prüde sein und jede Abbildung eines ärmellosen Kleides als einen Verstoß gegen die katholischen Sitten betrachten oder in jeder ehrlich gemeinten Heiratsanzeige eine versteckte Aufforderung zur Unsittlichkeit sehen. (Fortsetzung folgt.) Schuldenverhandlungen Caillaux' mit Churchill verfolgt. Nach ihrer Ansicht würden die amerikanischen Kriegsschuldenverhandlungen mit Frankreich und Italien durch das Entgegenkommen Englands sehr ungünstig beeinflußt merden. Durch Englands Nachgiebigkeit ermutigt, würden die Franzosen bei den Washingtoner Verhandlungen, die demnächst beginnen, versuchen, die Rückzahlung der Kriegsschulden an Amerika auf ähnlicher Grundlage wie gegenüber England zu regeln. Es müsse aber darauf hingewiesen werden, daß Frankreich an Amerika bedeutend mehr Schulden zurückzuzahlen habe als an England. Daher müßten die jährlichen Zurückzahlungen dementsprechend höher festgesetzt werden. kabylen aufzuhalten. Auch an der Ostfront zeigt Abd el Krim neue Offensivabsichten. Hier wurden bedeutende Truppenansammlungen festgestellt. Entscheidende Beratung über die spanische Ofenstoe. Madrid, 27. August. Gestern abend traf der König ein und hatte eine eingehende Aussprache mit Primo de Rivera. Auch der französische Botschafter hatte mit dem spanischen Kriegsminister eine längere Beratung über die letzten Vorbereitungen zur großen Offensive in Marokko. Die spanischen Behörden haben scharfe Verordnungen gegen die Verbreitung falscher Gerüchte erlassen, vor allem soll hierdurch die kommunistische Propaganda unterdrückt werden. Das Direktorium wird heute in einer Sitzung den endgültigen Feldzugsplan für Marokko festlegen. Wie verlautet, soll Primo de Rivera bisher wegen innerpolitischer Schwierigkeiten nicht zur Durchführung eines geohen Programms zur Verstärkung der marokkanischen Truppen geschritten sein. Nach französischen Meldungen sollen die Franzosen mit der Verschickung zahlreicher europäischer Bataillone begonnen haben, so daß unter allen Umständen noch vor Beginn der Regenzeit die Offensive durchgeführt werde. Französische Niederlage Syrien. Jerusalem, 27. August. Die Drusen besetzten Khirbet el Ghazali, nördlich von Damaskus. Einwohner haben sich in die Kämpfe nicht eingemischt. Die Kämpfe bei Esra dauern an. Die Drusen verfolgen die geschlagenen französischen Truppen. Ein französisches Panzerauto und ein Flugzeug wurden zerstört. Wie gemeldet wird, griffen die Drusen französische Ortsgendarmerie in Chotta, zwei Meilen von Damaskus entfernt, an. Die Gendarmerie wurde gezwungen, sich auf Damaskus zurückzuziehen. Das Jubiläum der handwerks= und Gewerbekammer Lübeck, 27. August. Die große Tagung der berufsmäßigen Vertretung des deutschen Handwerks begann heute vormittag. Zur 25jährigen Jubiläumstagung des deutschen Handwerks= und Gewerbekammertages sind die Vertreter aus allen Teilen des Reiches hier eingetroffen. Die offizielle Tagung wurde durch eine interne Vorstandssitzung des deutschen Handwerks= und Gewerbekammertages eingeleitet; am Nachmittag fand eine Vertreterversammlung im Bürgerschaftsscal des Rathauses statt. Den Höhepunkt der Veranstaltungen wird die morgige Festsitzung im Lübecker Stadttheater bilden. Soziales Die Lage in Marokko und Sprien Eine neue Ofiensive gegen Abd el Krim? Paris, 27. August. Wie amtlich aus Rabat mitgeteilt wird, haben gestern 40 spanische Flieger die Stellung der Rifkabylen vor Alhucemas wirksam bombardiert. An der Tangerfront, im Abschnitt Uezzan, entsalteten die Dieballahs neue lebhafte Angriffstätigkeit gegen Benimestara. Auf der spanischen Westfront ergriff die Heeresleitung alle Maßnahmen, um eine neue Offensive der Rifn Aussperrung im Tiefbaugewerbe am 2. September, Berlin, 27. Aug. Der Reichsverband der Deutschen Tiefbaugewerbes hat auf seinem außerordentlichen Verbandstag mit überwältigender Mehrheit beschlossen, die bei ihm beschäftigten gewerblichen Arbeiter mit Tagesschluß des 2. September zur Unterstützung des Arbeitskampfes im Hochbau zu entlassen. Schiedsspruch im Bankgewerbe. Berlin. Gestern fanden, wie uns der Deutsche Bankbeamtenverein mitteilt, im Reichsarbeitsministerium unter dem Vorsitz des Oberregierungsrats Kuttig die Schlichtungsverhandlungen für das Bankgewerbe statt. Nach längeren Beratungen kam gegen die Stimmen der Arbeitnehmerbeisitzer ein Schiedsspruch zustande, nach welchem die gegenwärtigen Gehälter der Bankangestellten bis zum 31. 10. in Kraft bleiben sollen. Zur Begründung für diesen Schiedsspruch führte der Schlichter aus, daß eine Teuerung zwar vorliege und daß es dem Gebot der Gerechtigkeit entsprechen würde, einen Ausgleich zu schaffen, daß aber im Hinblick auf die gegenwärtigen Preissenkungen der Regierung die weitere Preisentwicklung abzuwarten sei. Der Schiedsspruch verlange von den Bankangestellten weitere Opfer und es müßten sich auch die Bankleitungen darüber klar sein, daß eine Erhöhung der Gehaltsbezüge einzutreten habe, falls die derzeitige Teuerung anhalte oder sich sogar fortsetze. Die Lohnverhandlungen der Reichsbahn. Berlin, 27. Aug. Der Lohnkampf der Reichsbahnarbeiter kam am heutigen Donnerstagvormittag ebenfalls vor dem Reichsarbeitsministerium zum Austrag. Die Gewerkschaften der Eisenbahner hatten, wie erinnerlich, eine Aufbesserung der Bezüge um 12 Pfg. für die Stunde gefordert, um dadurch die neunprozentige Steigerung der Lebenshaltungskosten abzugelten. Von den Vertretern der Reichsbahn war eine Lohnerhöhung mit der Begründung abgelehnt worden, die Reichsbahnverwaltung verfüge nicht über die dafür erforderlichen Mittel und eine Lohnerhöhung müsse eine Tariferhöhung zur Folge haben. Die Vertreter der Eisenbahner bestritten diese Angaben. Die Reichsbahn habe nicht 500 Millionen, sondern 400 Millionen Mark Reparationsbeträge zu zahlen. Die Einnahmen der Reichsbahn seien sowohl im Personenwie auch Güterverkehr recht gut, wenn auch anerkannt würde, daß der Verkehr zu Anfang und Mitte des Jahres stets etwas nachlasse. Die Vertreter der Reichsbahndirektion verharrten jedoch auf ihrem ablehnenden Standpunkt und schlugen ihrerseits nur eine Aenderung der Ortslohnzulage für die Minderheit des Personals vor, womit sich die Vertreter der Eisenbahnergewerkschaften nicht zufrieden zu geben können glaubten. Der Schlichtungsausschuß trat darauf unter Vorsitz Dr. Ziethens, des gewesenen Oberbürgermeisters von Lichtenberg, zusammen, um einen Schiedsspruch zu fällen. 2570 S•3 WIOrkE Moyen, Barlsrarg. Dule de d. ui. edie u. eeece p0 Virat Virst Augustin J Unserem allverehrten Präses zu seinem J heutigen Namenstage die herzlichsten# # Glück- u. Segenswünsche k Lalh. Arbeiter-Verein St. Josepk, Aldenrade## EXC.R7.8 T8 28 536 2/6 2IS 21 78 21E 2K 2K 2 Für die erwiesene innige Teilnahme insbesondere der vielen Kranzspenden anläßlich des Hinscheidens meiner lieben Gattin, unserer treusorgenden Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante sprechen wir hiermit unseren herzlichsten Dank aus. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Theodor Thönissen Hambern, den 24. August 1925. Von der Reise zurück. #s Dr. Fraune, Dinslaken. 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Entbehrungen, wie sie der bekannte Legionär Max Kirsch in der Legion erdulden mußte und wie er sie bereits in seinem bedeutenden Roman niederschrieb, behandelt dieses Filmwerk mit rücksichtsloser Wahrheit. Dier tashontr Klel und un Baloberag den Füns nn unserem Theater porsönlich zum Pablikum sprechen. Klei war 5 Jahre in der Legien, aus der er erei ver 8 Wechen nsch Deutschland zurückkehrte. Fir bchm min grüem Losiemantrund dieum Fimurt für Duieburg erworben und bringen dasselbe mit unserem übrigen Programn heute zur Aufführung. Vorführungszeiten: 3 Uhr, 6 und 9 Uhr. us ui Geletet Die besten Luxemburger Anrüge und andere Berufskleidung kauft man nur im Duisburg-Beeck Kaiserstraße 314 gegenüber der Post. Diederlage der berühmten M. Mosberg’'s Arbeitskleidung. Redanimechnge— In das Handelsregister B. 6, 3, 47 ist bei der Firmen Gewerkschaft Lohberg, Gewerkschaft Rhein 1 und Gewerkschaft Friedrich Thyssen, alle in Hamborn, am 29. 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Die Regierungsvertreter wurden vom Bürgermeister Schweitzer und den Beigeordneten im Rathaus begrüßt. Im Anschluß an den Besuch im Rathaus wurde eine kurze Rundfahrt durch die Stadt unternommen. Bei der Besichtigung des Stadions gab der Regierungspräsident seiner Befriedigung über den guten Fortgang der Arbeiten am Stadion Ausdruck. Ueber den Besuch der Regierungsvertreter erfahzeu wir noch: Herr Regierungspräsident Bergemann, in Begleitung des Herrn Oberregierungsrats Flach vom Oberpräsidium Koblenz. sprach gestern im Namen der Reichs= und Staatsregierung der Stadt Hamborn seine wärmsten Glückwünsche zu der Befreiung der Stadt von der fremdländischen Besatzung aus, indem er seinen Dank für das Verhalten der Bevölkerung während der langen und schweren Monate der Besetzung zum Ausdruck brachte. Ferner sprach er den Wunsch aus, daß den bisherigen, namentlich für die besetzten Gemeinden besonders schwierigen Verhältnissen, nunmehr bald bessere Zeiten folgen möchten und daß das bisherige gute Verhältnis zwischen Regierung und Stadtverwaltung auch weiterhin zum Besten der Hamborner Bevölkerung fortbestehen woge Die Personalausweise Nach der Räumung des neubesetzten Gebietes sind die Personalausweise mit dem Vermerk„Besetztes Gebiet", zur Einreise in das altbesetzte Gebiet, nicht mehr gültig. Das Unkenntlichmachen bzw. das Durchstreichen des Vermerks auf seinem Paß, kann jeder selbst besergen. * Radio=Anlagen In den von den Besatzungstruppen geräumten Gebieten dürfen unmittelbar nach dem Rückzuge der Truppen Funkempfangsanlagen eingerichtet werden. Nach den bestehenden Bestimmungen muß vor der Errichtung einer Funkempfangsanlage die Genehmigung der Deutschen Reichspost eingeholt werden. Auch der Versuch zur Errichtung und zum Betrieb einer Anlage ohne Genehmigung ist strafbar. Vielfach sind Zweifel laut geworden, ob jemand nach erfolgter Anmeldung als Rundfunkteilnehmer sogleich oder erst nach Empfang der Genehmigungsurkunde mit dem Bau einer Anlage beginnen darf. Zur Klärung dieser Zweifel ist unter Erweiterung der bisherigen Bestimmungen folgendes angeordnet worden: Ist die Anmeldung als Runfunkteilnehmer beim zuständigen Zustellpostamt eingegangen, so ist der Anmeldende berechtigt. eine Rundsunkempfangsanlage mit Detektorgerät(ohne Röhren) oder mit gestempeltem Röhrenempfangsgerät— beides auch in Verbindung mit einem Niederfrequenzverstärker— zu errichten und in Betrieb zu nehmen. Der Monat, in dem die Anmeldung erfolgt, gilt als Versuchszeit. Die Anmeldung kann bis zum Schluß des Monats schriftlich widerrufen werden. Nach dem Widerrufe der Anmeldung ist der Versuchsbetrieb einzustellen und die Anlage aufzugeben. Der Anmeldemonat bleibt gebührenfrei. Die Gebühren werden vom Beginn des auf den Anmeldemonat folgenden Monats eingefordert. Auf Empfangsanlagen. zu deren Errichtung und Betrieb die Audion=Versuchserlaubnis nötig ist, finden die vorstehenden Bestimmungen keine Anwendung. weil den Funkfreunden in den Bastelstuben der Funkvereine Gelegenheit geboten ist, mit ihrem Empfangsgerät vor Errichtung einer eigenen Empfangsanlage Versuche anzustellen. Die Gebühr für die Teilnahme am Rundfunk beträgt jährlich 24.— A und wird durch die Briefzusteller in Teilbeträgen von.— A monatlich im voraus eingezogen. Das Gleiche gilt für die Audion=Versuchserlaubnis.(Voraussichtlich wird die Audion=Versuchserlaubnis ab 1. September fallen.) Es empfiehlt sich jedoch, die Gebühren für volle Vierteljahre, im voraus zu entrichten. Die Mindestdauer der Gebührenpflicht beträgt allgemein 6 Monate. Für Rundfunkempfangsanlagen für öffentliche Vorführungen in Gasthäusern usw zu gewerblichen Zwecken wird eine Gerühr von 10.— A monatlich erhoben. Empfangsanlagen von geselligen Vereinen fallen unter Anlagen für den Privatgebrauch, wenn sie nur für geschlossene Veranstaltungen und nicht zu Werbe= und Erwerbszwecken verwendet werden. Das Gleiche gilt für Rundfunkempfangsanlagen in Krankenhäusern. Erholungsheimen und Kurhäusern, sowie in gewerblichen Betrieben zur Unterhaltung der Angestellten. Für den Verkauf von Rundsunkempfangsgerät gelten die folgenden Bestimmungen: Für die Erteilung der Genehmigung zum Betrieb einer Funkempfangsanlage zur Vorführung von Empfangsgerät zu Handelszwecken kommen in erster Linie in Frage funktechnische Fachfirmen und Firmen verwandter Geschäftszweige. insbesondere die von den Elektrizitätswerken zugelassenen Elektroinstallateure: ferner sonstige Elektroinstallateure. Elektrotechniker. Optiker usw.: Firmen anderer Geschäftszweige werden nur zugelassen, wenn der Inhaber oder die mit der Vorführung beauftragten Angestellten die Audion=Versuchserlaubnis besitzen oder den Nachweis der entsorechenden technischen Kenntnisse durch eine Bescheinigung des Prüsungsausschusses des nächsten anerkannten Vereins von Funkfteunden erbringen. Der Handel mit Einzelkeilen durch die genannten Geschäfte ist frei mit Arbeitvzeil und Veistung Am Dienstagabend 7 Uhr sand im eine Versammlung der gesamten Verwaltungsstellen Hamdorns, des Christlichen Metallarbeiterverbandes, statt. Referent war Gewerkschaftssekretär E. Volland, der zu dem Thema:„Die wirt=schaftliche Not der deutschen Arbeiterschaft und die Entlassungen der Arbeiter in der Schwereisenindustrie“, etwa folgendes ausführte: Wenn wir uns die Zeit, in der wir als deutsche Arbeiter stehen, betrachten und die Geschehnisse des letzten Jahres an uns vorüberziehen lassen, dann fragen wir uns: Wer trägt die Schuld an den heutigen Zuständen? Gibt es denn keinen Ausweg mehr, unser Los zu mildern? Besonders Arbeitszeit und Lohnfrage waren bei allen Verhandlungen die Schreckgespenster, mit denen wir bei dem Kampf zu rechnen hatten, um dem Arbeiter eine menschenwürdige Arbeitszeit und einen ausgleichenden Lohn zur Teuerung zu geben. Die Löhne standen als Nominallöhne schlecht, und als Reallöhne nur auf 51 Prozent, so daß ein Arbeiter in Wirklichkeit nur.51 M erhielt, wenn er 1,00 M verdiente. Die Verhältnisse wirkten sich bis zur Stunde aus in Arbeitslosigkeit und sind nicht mehr tragbar im Sinne der Ernährung, Kleidung, Miete und der Steuern, die insbesondere die größte Belastung für den Arbeiter bilden. Die befriedigende Regelung der Arbeitszeit ist für den Arbeiter neben der Lohnfrage das Hauptproblem im Arbeitsvertrag. Der Arbeiter hat das Ziel wie jeder andere: Mensch zu sein! Und nicht wie es geschieht, Ausbeutungsobjekt! Die Dauer des Festhaltens des Arbeitnehmers am Werkplatz hat für diesen eine viel größere Bedeutung und Tragweite, als für die meisten Angehörigen anderer Stände an ihren Berufsstätten. Zunächst hat der Arbeiter in seinem und seiner Familie Interesse nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, mit seiner Arbeitskraft keinen Raubbau zu treiben. Ohne Vermögen und sonstige Einnahmequellen stellt die Leistung der Händearbeit für ihn das einzige Kapital dar, über das er verfügt. Jedes zeitweise oder dauernde Versagen dieses Kapitals führt den Arbeiter an den Rand der Verelendung und in große Not; jede Arbeit vernichtet Kraft. Die Kraftergänzung muß durch Ruhen, Zuführung gesunder Luft und Nahrungsaufnahme erfolgen. Neben dem Lohn ist diese Krafterneuerung von der Dauer der Arbeit bzw. der Dauer der Freizeit abhängig. Ist die Arbeitszeit dem Kraftanspruch gegenüber zu hoch bemessen, so muß dies zu schweren gesundheitlichen Nachteilen und frühzeitiger Arbeitsunfähigkeit führen. So kommt es, daß Arbeiter mit 40 Jahren seine höchste Leistungsfähigkeit überschritten, mit 50 Jahren, meist aber schon früher, in Industriebetrieben in der Rezel nicht mehr angestellt wird, während die Angehörigen anderer Stände in diesem Alter erst ihre höchsten Leistungsfähigkeiten erreichen. Diese klare Tatsache muß als unbestrittener Beweis für die Unzulänglichkeit der früheren Arbeitszeit gelten, die auch heute noch besteht in der Schwereisenindustrie. In Anbetracht der volkswirtschaftlichen Bedeutung, die der Erhaltung der Arbeiterschaft zukommt, tut es not, die Frage aus der Schlagwortatmosphäre herauszuheben und nach dem richtigen Ausmaß der Arbeitszeit zu suchen, wie sie sich vor dem Menschen und der Volkswirtschaft rechtfertigen läßt. Diese Meinung ist im Einklang mit den Darlegungen erster Autoritäten und mit den Darstellungen, wie sie große Männer der Zeit bewerteten und vertraten, einmal in unserer Zeit Arbeitgebern vorzuhalten, damit erkannt wird, daß der Arbeiter gemeinsam mit den Unternehmern und anderen Ständen, der Träger der Produktion und des deutschen Wohlstandes der Vergangenheit war und auch wieder in der Zukunft sein wird. Wir als Arbeiter erheben Einspruch gegen Arbeitsforderungen von solchen Höhen, daß der Körper unterliegt und der Geist sich abstumpft. Wie im Menschen alles seine Grenzen hat, so auch die Leistungsfähigkeit bei der Arbeit, und über die Schranken des Vermögens kann man nicht hinausgehen. Die Arbeitskraft steigert sich freilich bei Uebungen und Anspannung, aber nur dann verspricht sie die wirkliche Leistung, wenn zu rechter Zeit für Unterbrechung und Ruhe gesorgt wird. In bezug auf die tägliche Arbeitszeit muß also der Grundsatz gelten, daß sie nicht länger sein darf, als es don Kräften der Arbeiter entspricht. Wie lange die Ruhe dauern müsse, richtet sich nicht nach dem Treiber, der dahintersteht, das richtet sich nach Arbeiterkenntnis nach der Art der Arbeit, nach Zeit und Ort, nach körperlichen Kräften. Denn alle Arbeiter sind, je wie der Betrieb, nicht gleich gesundheitlich veranlagt und haben nicht die Bequemlichkeiten, wie andere Stände sie kennen. der Ausnahme, daß Empfangs= und Verstärkerröhren einzeln oder als Teile von Apparaten nur mit dem Stempel„...“ auf Lager genommen und abgegeben werden dürfen. An Rundsunkteilnehmer, die sich durch Vorzeigung der Genehmigungsurkunde ausweisen, dürfen fertige Apparate und Experimentierkästen abgegeben werden, die den Stempe!„.TV.“ tragen. Besitzt ein Käufer diese Urkunde noch nicht. so dürfen derartige Apparate nur unter der Bedingung abgegeben werden, daß der Verkäufer sich Gewißheit über Name und Wohnort des Käufers verschafft und bei dem zuständigen Zustellpostamt die Aushändigung einer Genehmigungsurkunde für den Käufer beantragt. Die Gebühr für Funkempfangsanlagen zur Vorführung von Empfangsgerät zu Handelszwecken beträgt 10.— A monatlich. Nach der Verordnung zum Schutze des Funkverkehrs wird für die Errichtung und den Betrieb verbotener Funkanlagen Gefängnisstrafe angedroht. Außerdem verfällt das Empfangsgerät der Beschlagnahme durch die Postverwaltung. Windthorstbund Groß=Hamborn. Der Windthorstbund Groß=Hamborn nimmt an der Feier, die anläßlich der Befreiung des Sanktionsgebietes von der Besatzung, am Sonntagmittag 12 Uhr, im Rosendahl'schen Saale stattfindet, geschlossen teil. Um vollzähliges Erscheinen bittet Der Hauptvorstand. H. Unter die Straßenbahn geraten. Am Mittwochabend gegen 11.40 Uhr ereignete sich auf der Kaiser=Wilhelm=Straße in Marxloh gegenüber dem Café Engels ein schwerer Unglücksfall. Beim Rangieren eines Straßenbahnzuges der Linie G. der Kreis=Ruhrorter=Straßenbahn. wollte der Schaffner Friedrich Schulz aus Meiderich. Gartsträuchenerstraße 85 wohnhaft. auf den Wagen ausspringen Er stieß dabei an einen auf dem Bürgersteig stehenden Laternenpfahl und geriet unter den Anhängewagen. Mit schweren Quetschwunden am rechten Fuß und dem rechten Oberarm wurde der Schwerverletzte zunächst in ein benachbartes Lokal zwecks Anleaung eines Notverbandes gebracht und dann dem Morianstift zugeführt. H. Ein mysteriöser Vorfall, der sich zu Anfang dieses Monats ereignete, hat bisher immer noch keine Aufklärung gefunden. Das 19 Jahre alte Dienstmädchen Berta van de Weerthoff. das auf einer Reise in Begleitung eines anderen Mädchens einen Nachmittagszug von Oberhausen nach Wesel benutzte, hatte im Zuge einen Herrn kennen gelernt, der beide Mädchen zu überreden wußte, mit ihm am Bahnhof Hamborn auszusteigen. Er lud die Mädchen dann zum Besuch eines Cafés ein, worauf die Begleiterin der W. zum Bahnhof zurückkehrte, während die W. mit dem Fremden cavonging. Seitdem ist die W. weder zu ihrer Mutter. noch zu ihrer Dienstherrschaft zurückgekehrt. Sie wer bekleidet mit grauem Jackenkleid, weißer Buse mit gelber Weste, schwarzen„Lackhakbschuhen und hellgrauen Strümpfen. s. Calcaver Passionsspiel. Der erfreulich gute Besuch der vorletzten Aufführung der„Calcarer Passion“ am vergangenen Sonntag zeigte offensichtlich, daß die Spiele noch nichts von ihrer alten Anziehungskraft eingebüßt haben. Ohne Rückicht auf die mit dem nächsten Sonntag zu Ende gehende Spielzeit zeigte die Spielerschar in allen Einzelheiten ein vollendetes Sviel. daß die Besucher— jetzt fast ausschließlich solche aus der näheren und weiteren Umgegendd Calcars— noch unter dem tieferen Eindrucke des eben Erlebten stehend. lebhaft ihre uneingeschränkte Zufriedenheit und Anerkennung für das Können der Calcarer Spielgemeinde zum Ausdruck brachten. Nächsten Sonntag ist unwiderruflich die letzte Aufführung und alle Bemühungen, die darauf zielten, noch weitere Spieltage einzulegen sind zwecklos. Man kann nur wünschen, daß der Besuch ein starker wird und daß namentlich auch aus dem Duisburger Industriegebiet große Menschenscharen nach Calcar kommen, um hier aus dem Born ewiger göttlicher Liebe zu den Menschen zu schöpfen und aus dem Riesenaufgebot von Handlung und Spiel ein tief inneres Erleben mit nach Hause zu nehmen. H. Turn= und Spielverein Neumühl e. V. Mit dem Ablauf des Monats September wird das volkstümliche Turnen seinen Abschluß auf dem Rasen finden. nur der Spielbetrieb im Freien und das Turnen in der Halle bleiben. Ueblicherweise werden im September jedes Jahres die Vereinsmeistertitel verliehen. Die Mitglieder des Vereins sollen am 13. September d. J. auf dem Spielplatz an der Sofienstr. ihre Kräfte messen, und es wird daher allen Mitgliedern, die nich“ mitten im Vereinsleben stehen, empfohlen. wenigstens die letzten Wochen zum Ueben zu benutzen und am 13. September anzutreten. Die Turnstunden sind: 1. Spielplatz: Schüler Dienstaas von.30 bis 8 Uhr. die übrigen Mitglieder Dienstags und Donnerstags von.30 bis 8 Uhr und Samstags von.30 bis 8 Uhr. 2. Turnhalle: Die Schüler Freitags von .30 bis 8 Uhr, die übrigen Turner Dienstags und Freitags von 8 bis 10 Uhr. die Turnerinnen Dienstags von 8 bis 10 Uhr.— Der Verein beabsichtigt am 8. November das 18. Stiftungsfest zu feiern.„Alle Mitglieder werden gebeten, zwecks Festsetzung der Festfolge am 29. August, abends 8 Uhr zur Monatsversammlung zu kommen. * Das Engelbertspiel auf Schloß Burg an der Wupper. Im Mittelpunkt der Heimatspiele, die am 29. und 30. August auf Schloß Burg an der Wupper stattfinden. steht das Engelbertspiel von Dr. W. Rees. Remscheid, das von 60 Schauspielern und 1000 Mitwirkenden unter Leitung des Intendanten Müller=Multa, Remscheid, gespielt wird. Zum ersten Male ist es hier gelungen, die Idee der Heimatspiele in ihrer vollsten Reinheit und Geschlossenheit durchzuführen. Von vornherein war der Sinn der Spiele, dem bergischen Volk am Fuße seines Landesheiligtums. sein Volkstum, seine Geschichte und Kultur lebendig zu machen. Mit der Engelbertfeier hat der Gedanke eine glänzende Lösung gefunden, als alle Veranstaltungen einem Gedanken und einer Idee dienen. Mit dem Engelbertspiel wird ein Teil bergischer Geschichte und Sage dem Volke spielend lebendig gemacht. Engelbert von Berg. der warmherzige Volksfreund, der kraftvolle Reichsverweser und graße Kirchenfürst, ist der Held der Dichtung. Am selne hehre Gestalt schlingt sich das ganze historische und dramatische Geschehen. Das Engelbertspiel wird zu einem Erlebnis für alle Besucher werden. X Regimentsappell der 159er. 159er, eute Garnison ist endlich frei. Erscheint zu dem am., 4. und 5. Oktober d. J. in Mülheim=Ruhr stattfindenden Regimentsappell. Anmeldungen an Kamerad Wilhelm Ringel, Mülheim=Ruhr, Eppinghofer Straße 115. Unterbringung frei. Verpflegung am Sonntag, den 4. Oktober kostenlos. Aus dem Gerichtssaal H. Hitzige Vierpolitiker. Infolge eines Gespräches am Büfett einer Wirtschaft, das schließlich in die hohe Politik führte, kam es zwischen dem Kaufmann Theodor Kl. und einigen anderen Gästen zu Meinungsverschiedenheiten. Kl. folgte zweien bis zu seiner in der Nähe gelegenen Wohnung, an deren Eingang er plötzlich auf einen der„politischen Gegner“ mit dem Gummischlauch einschlug, so daß derselbe zu Boden fiel. Gleichzeitig sprang einer der Hunde auf den am Boden Liegenden los. zerriß ihm die Hose und bis ihn ins Bein. Der Angeklagte wurde wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 100 A verurteilt. H. Verkehrssünder. Der Fuhrmann Jos. Sch. mußte 30 A Geldstrafe zahlen, weil er fahrlässigerweise einen Zusammenstoß des von ihm gelenkten Fuhrwerks mit einem Straßenbahnwagen herbeiführte. H. Mit einem Paß ohne Sichtvermerk überschritt der österreichische Staatsangehärige Jos. Sch. die deutsche Grenze. Er muß eine Geldstrafe von 10 A zahlen H. Die fehlende Konzession. Hauptsächlich an Lohntagen gab der Flaschenbierhändler Ewald Kl. Bier und Schnaps an Arbeiter zum sofortigen Genuß in seiner Wohnung ab. Daraus entwickelten sich vielfach Trinkgelage, die von der Nachbarschaft übel vermerkt wurden und zur Anzeige führten. Er wurde zu einer Geldstrafe von 16 A verurteilt. Kreis Dinslaken Insicter W. Schacht 3/4 in Oberlohberg soll dem Vernehmen nach gänzlich stillgelegt werden. Allen bisherigen Beamten ist zum 1. Oktober gekündigt worden. Die Waschkaue soll zu Wohnungen umgebaut werden. W. Von einem Radfahrer überfahren wurde am Mittwochnachmittag am Freudenberg das zweijährige Söhnchen der Familie H. Das Kind erlitt eine Beinquetschung. W. Der rheinische Verband landwirtschaftlicher Hausfrauenvereine veranstaltet zusammen mit den Kreisverbänden Dinslaken, Hamborn und Sterkrade am Sonntag, dem 20. September in Dinslaken einen„Landfrauentag". verbunden mit Jahrtausendfeier. Die Reichsverbandsvorsitzende. Frau E. Böhm. hat ihr Erscheinen zu der Tagung zugesagt. Zwecks Vorbesprechung der Veranstaltungfinden Sitzungen der Vorstands= und Bezirksdahnen statt. und zwar am 1. September. nachm. 4 Uhr bei Ahls in Dinslaken, am 28. August. nachm. 4 Uhr bei Eickhoff in Hiesfeld.—— Basten Wl. Walsum frei von der Besatzung. Aus Anlaß des Abzuges der Besatzungstruppen läuteten in der Nacht vom 25 zum 26. d. M. um 12 Uhr die Kirchenglocken. Die öffentlichen Gebäude hatten geflaggt. Wl. Unfall im Schacht. Auf Zeche Rhein 1 verunglückte gestern vormittag um 11 Uhr der Bergmann Fuchs aus Wehofen, Ulmenstr. 17 wohnhaft, durch Steinfall aus dem Hangenden schwer. Der Verunglückte wurde zum Evang. Krankenhaus Dinslaken gebracht.— Wl. Ein Schadenseuer entstand in der vorletzten Nacht gegen 2 Uhr an der Provinzialstraße in Walsum. Im Anbau an dem Hause ran de Straat war auf noch nicht geklärte Weise Feuer ausgebrochen. Der Anbau brannte fast ganz nieder. Die Feuerwehr von Walsum konnte das Feuer auf seinem Herd beschränken, und so blieben das Wohnhaus und die anliegende Scheune von dem Feuer verschont. Wl Schulneubau. Die neue 16klassige Schule Aldenrade 2 an der Dittfeldstraße. sowie das Rektorwohngebäude sind im Rohbau fertiggestellt. Der zu gleicher Zeit angefangene Bau der 16klassigen evangelischen Schule in Wehofen, wird voraussichtlich in zwei bis drei Wochen im Rohbau vollendet sein. Die Innenarbeiten werden nunmehr in Angriff genommen, so daß mit der Eröffnung der Schulen voraussichtlich Ostern nächsten Jahres gerechnet werden kann. Mit dem Bau des Feuerwehrturms und Wohnhauses in Eppinghoven wird voraussichtlich nächste Woche begonnen werden können. Wl. Unwetter. Bei dem am Dienstag so schnell hereinbrechenden Unwetter schlug der Blitz in die Konsumanstalt Walsum=Dorf, in das Haus von Hoeren(Provinzialstr.) und in einen Mast der elektrischen Straßenbahn auf der Provinzialstr. ein. Außer bei Hoeren, woselbst das Dach beschädigt und sämtliche elektrische Lampen zerschlagen wurden, wurde weiterer Schaden nicht angerichtet. lles kauft lles lobt 15 die gute u. billige Qualitäts-Ware des Kaufhauses HAMBORN-MARKT Hniuf 2575 * Eine Explosion im Homberger Gaswerk In der Nacht zum Donnerstag wurden die Bewohner Hombergs durch eine schwere Explosion, die lich im Apparatenraum das Abgaswerkes ereignete gegen 3 Uhr morgens jäh aus dem Schlaf gemeckt. Das Dach der Raumes wurde zerstört und eine Seitenmaner stürzte ein. Der Ausseher Engeln und der Elektriker Vorgarde, beide aus Homberg, erlitten schwere Verletzungen und mußten ins Krankenhaus überführt werden. Die Verletzten sind zur. zeit vernehmungsunfähig, so daß über die Entstehungsursoche vorläufig nichts in Erfahrung gebracht werden kann. Die Freiw. Feuerwehr sowie die Wehren von Rheinpreutzen und Sachtlagen konnten den entstandenen Brand auf seinen Herd beschränken. Stadtkreis Duisburg D. Fahrrad und Auto. Der Kraftwagenführer Jos. W. fuhr am 4. Juni d. J. mit einem Fordlieferwagen über die Musfeldstraße. Als Begleiter befand sich der Metzgergeselle Heinr. L. bei ihm. An der Ecke der Realschulstraße kam von der entgezenszsetzten Richtung die 19jährige A. auf einem „„ub. Plötzlich wurde das Mädchen vom Auto erfaßt und auf den Bürgersteig geschleudert. Der Fall war Verart hart, daß das Mädchen sogleich ins Vinzenzhospital gebracht werden mußte, wo sich herausstellte, daß eine schwere Gehirnerschütterung die Folge war. Zwei Monate mußte sie im Krankenhaus verbleiben. Nunmehr mußten sich sowohl der Lenker des Kraftwagens als auch der Mitfahrer verantworten. Der letztere soll die Straßenpassanten, die sich während des Unfalles angesammelt hatten, mit einem Messer bedroht haben. In der Verhandlung wurde aber festgestellt, daß das Mädchen erst seit kurzer Zeit das Radfahren erlernt hatte und recht unsicher fuhr. Außerdem hatte sie am linken Teil der Lenkstange ein Paket mit Tapeten befestigt, was die Sicherheit erheblich beeinträchtigte. Unwiderlegt gab der Angeklagte an. daß die Radlerin ihm glatt in das Auto hineingefahren sei. Das Gericht hielt daher ein gewisses Selbstverschulden der Radlerin für vorliegend und sprach den Lenker des Autos frei. Auch der Begleiter erzielte einen Freispruch, da eine Bedrohung nicht festgestellt werden konnte. D. Die schlechten Zeiten. Der Reisende Wilh. N. war schon längere Zeit bei der Firma F. angestellt und hatte stets zur Zufriedenheit der Firma gearbeitet. Im Mai 1925 wurde die Geschäftslage jedoch erheblich schlechter und., der verheiratet war, wußte nicht mehr, wie er seine Familie ernähren sollte. In sein. Rot unterschlug er verschiedene einkassierte Besruge und verkaufte auch einen Anzug, den er noch im Besitz hatte. So hatte er insgesamt 674.30 A veruntreut. Die Firma erstattete gegen ihn Anzeige. Er war geständig, entschuldigte sich aber mit der schlechten Geschäftslage, wodurch er unverschuldet in Schwierigkeiten geraten war. Der Staatsanwalt beantragte gegen ihn 100 A Geldstrafe. Die Kammer erkannte die Notlage des Angeklagten an und verurteilte ihn daher zu zwei Wochen Gefänanis. Die Vollstreckung der Strafe wurde auf die Dauer von drei Jahren ausgesetzt. ***D: Opfer des Leichtsinnes. Beim Aufspringen auf einen fahrenden Straßenbahnwagen geriet am Mittwochnachmittag der Kaufmann G. Graus aus Düsteldorf auf der Ruhrbrücke unter den Wagen. Schwer verletzt wurde der 27jährige Mann in einem Privatauto zum Diakonenkrankenhause gebracht. Hier mußte ihm das rechte Bein unterhalb des Knies amputiert werden. Sein Zustand ist bedenklich.— Bei dem gleichen Versuch rutschte am Mittwochnachmittag an der Liebfrauenstraße der Bürobeamte W. Müller, Brückenstraße wohnhaft, ab und wurde mehrere Meter weit mitgeschleift. Durch seine Geistesgegenwart, sich fest an den Wagen anzuklammern, und durch gleichzeitiges Anziehen der Beine, kam er ohne Verletzungen davon. Ein anwesender Polizeibeamter stellte die Personalien fest und erstattete Anzeige. D. Zusammenstoß. Am Donnerstagmorgen fuhr auf der Wanheimer Straße ein Straßenbahnwagen gegen den hinteren Teil eines in die Gravelottestraße einbiegenden Lastfuhrwerks. Während das Fuhrwerk leicht beschädigt wurde, wurde der Vorderperron der Straßenbahn eingedrückt. Personen kamen nicht zu Schaden. Der rheinisch=westfälische Delegiertentag der Jungrnappen des Gewerivereins christlichnationäler Vergatbeiler u. Damals hofften wir, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einem wahren Gemeinschaftsgedanken zusammenzuführen. Und wie bitter wurde diese Hoffnung zerrissen? Ich sehe heute noch den alten Wiskott in Hamm, wie er dem Reichspräsidenten Ebert eine Rede hielt über die Arbeitsgemeinschaft und darüber, daß die Arbeitgeber zusummenhalten wollten mit den Arbeitnehmern bis zum Weißbluten. Aber das weiße Blut haben wir niemal: zu sehen bekommen. Am 9. Oktober, dem Tage, an dem der Treubruch seitens der Arbeitgeber erfolgte, als man uns hinterhältig in den Rücken fiel, trat man uns mit der Peirsche entgegen und nahm willkürlich die Schichtverlängerung vor, ohne uns darüber befragt zu haben. Der Abbruch des Ruhrkampfes kam und damit die Zechenstillegungen. Tausende, nein Hunderttausende von Kameraden waren monatelang ohne Arbeit und Brot. Es kam die Zeit der Micumverträge, die schwer auf dem Bergbau lasteten. Wegen dieser Micumverträge mußten wir Bergarbeiter dann wieder dran glauben. Der bis dahin schon geringe Lohn wurde sofort um 25 Prozent reduziert. Gleichzeitig kam auch eine verlängerte Schichtzeit auf. Sie wurde von 7 auf 8 oder von 8 auf 12 Stunden verlängert, gegen unseren Willen. Wir haben dieser Schichtverlängerung niemals zugestimmt. Der unauskömmliche Lohn von nur.20 Mark blieb bestehen bis Ende April 1924. Hinzu kam noch ein rigoroses Antreibe= und Strafsystem auf den Zechen, wie wir es in der Vorkriegszeit nicht übler gekannt haben. Dadurch wurden wir gezwungen, die bis dahin getroffenen Vereinbarungen zu kündigen. Der Zechenverband wollte von einer Besserstellung der Arbeiter im Bergbau nichts wissen. Es kam die große Mai=Auosperrung 1924, die größte, die bioher in Deutschland zu verseichnen gewesen 18. Vo ssport Kampfstaffel Rudi Wagener gegen Duisburger Boxschule. Dieser Revanchekampf findet nicht wie ursprünglich vorgesehen, am Samstag, den 29.., sondern Freitag, den 28., abends 9 Uhr, im Restaurant Hey, Kaiserstraße, statt. Beide Mannschaften befinden sich in intensioster Kampfgrhe, reitung. Hervorzuheben aus der Wagener=Sluffel sind besonders Uebing. Hanten, Kahlen, Fiedel, die im Training Ansprechendes leisten und ihren Anhängern sicherlich keine Enttäuschung bereiten werden. Das Programm des Tages ist großzügig aufgezogen und sieht u. a. erstwolig wieder Konrad Wagener im Ernstkampf als Amateur zwischen den Seilen. Rudi Wagener will am selben Abend seinen Sportfreunden Gelegenheit geben, Verbesserungen technischer Art festzustellen. Als Gegneg ist der Deutsche Exhalbschwergewichtsmeister„Willi Louis, Duisburg, auf dessen Erscheinen bestimmt gerechnet werden kann, vorgesehen. Fritz Wolf. der bekannte Beecker Mittelgewichtler, trifft in Herausforderungskampf auf ven Leichtathleten Bellinghofen. Es kampfen ferner: im Fliegengewicht, Hanten gegen Beckmann; Bantamgewicht: Müller; Federgewicht: Bär gegen Bletzheim; Leichtgewicht: Uebing gegen Müller II; der Kämpfe abends Punkt 8 Uhr. Vier Wochen lang hielten wir uns einig zusammengeschlossen, im Kampfe zur Erreichung wenigstens einiger Verbesserungen. Dieser Kampf wurde geführt ohne jedwede Unterstützung. Heute kann man es kaum begreisen, wie es möglich war, 500 000 Menschen vier Wochen lang ohne einen Pfennig Einkommen in diesem Arbeitskampf zu halten. Die Kameraden werden noch wissen, was damals in ihrem Innern vorging, was ihnen der Mut und die Kraft gab, diesen ungleichen Kanpf zu führen. Aber dieser Kampf hat seinen Erfolg gehabt. 20 Prozent Lohnerhöhung und ein weiterer Manteltarif wurden eirungen. Schon einige Monate später zeigten sich für uns im Bergbau weitere Schwierigkeiten. Waren es bis dahin hauptsächlich die so schwer drückenden Micumlasten, so stellten sich gegen Oktober v. J. andere Schwierigkeiten, nämlich Absatzschwierigkeiten heraus. Die Absatzkrise wurde so groß, daß die geförderten Kohlen auf die Halde geworfen werden mußten. Es wurden Feierschichten im Bergbau eingelegt. Richt einmal Haldenstürze und Feierschichten waren ein entsprechender Ausgleich. Viele Zechen mußten ganz stillgelegt werden. Heute haben wir rund 10 Millionen Tonnen auf Vorrat geförderte Kohlen. Das ist eine Sum ne, wie sie das ganze Saarrevier, in dem 75000 Berg= arbeiter beschäftigt sind, im ganzen Jahr nicht fördert... Eine solche Menge Kohlen liegt heute hier auf den Zechenhalden aufgestürzt. Diese Zechenstillegungen, verbunden mit ungenügendem Lohn, brachten größte Not wiederum in alle Bergarbeiterfamilien hinein. Mit dieser Entwicklung im Bergbau kam eine unglückliche Preisentwicklung für alle Lebensbedürfnisse. Die Lebenshaltungskosten stiegen von Monat zu Monat. Der Lohn der Bergarbeiter blieb derselbe. Die kleine Erhöhung von 4 Prozent im April d. J. war nicht der Mühe wert. In den letzten Monaten sind die Preise wieder ganz gewaitig gestiegen. Die letzte Woche besonders zeigt eine sprunghafte Preisentwicklung für alle Lebensmittel nach oben. Ich versage es mir. Eure eigene Not zu schildern. Ich wäre auch nicht imstande, von dem Elend der Bergarbeiterfamilien ein zutreffendes Bild zu gében. der Lohnordnung aber nicht zurück. Darauf unterbreitete uns der Schlichter einen Vorschlag, die bisherige Lohnordnung um einen Monat zu verläugern und zwar bis zum 31. Oktober. Wir stimmten dagegen. Die Arbeitgeber mit dem Schlichter stimmten dafür. So wurde dieser Vorschlag des Schlichters gegen unsere Stimmen angenommen. Der Schlichter sagte in der Begründung seines Schiedsspruches selbst folgendes: Zwar bewegen sich die Löhne im Ruhrbergbau um etwa 10 Prozent unter den Real=Friedenslöhnen(Hört, hört!), eine Erhöhung der Löhne wäre deshalb sowohl aus sozialen wie aus wirtschaftlichen Gründen erwünscht.“ Fest steht also, daß diejenige Reichsbehörde, die über die Bergarbeiterlöhne zu entscheiden hat, überzeugt ist, daß dem Vergarbeiter eine Lohnerhöhung zusteht. Sie wurde uns nicht gewährt wegen der schlechten Lage des Bergbaues. Wie ist denn die Lage des Bergbaues? Darüber sind wir uns klar: Der Bergbau befindet sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in allen anderen Ländern in einer Krisis, wie sie größer noch niemals zu verzeichnen war. Die Weltkonkurrenz auf dem Kohlenmarkt ist sehr groß. Jeder weiß, wie während des Krieges der Bergbau in allen Ländern vernachlässigt wurde. Ueberall wurde Raubbau im Bergbau getrieben. In der Nachkriegszeit, als die zerstörten Gruben Frankreichs und Belgiens ausgeschaltet waren, war großer Kohlenmangel. Jedes Land tat nun sein Möglichstes, um neue Bergwerke zu bekommen, neue Schächte abzuteufen, die vorhandenen Schächte auszubauen. Jedes Land stürzte sich auf die vermehrte Kohlenproduktion. Die Tätigkeit all dieser Länder hat nun zur Folge gehabt, daß wir allerwegen großen Kohlenüberfluß haben. Hinzu kam, daß bei der Kohlenknappheit jedes Land, jeder Kreis, jede Provinz und Stadt darauf sann, wie sie sich von der Kohle unabhängig machen konnte. Es kam die vermehrte Konkurrenz der weißen Kohle, Elektrizität, Ausbau der Wasserkräfte, und es wurden neue Erfindungen gemacht. Heute werden kaum noch Schiffe ohne Oelfeuerung hergestellt. Hinzu kam der gewaltige Ausbau der Braunkohlengruben. Die rheinisch= Braunkohle aus dem Kölner Nevier wird heute zu billigeren Preisen als Steinkohle in Essen verkauft. Die Braunkohle ist billiger und leichter zu gewinnen. Ferner kommt hinzu der Minderverbrauch an Kohle durch die bestehende große Wirtschaftskrise. Die Industrie liegt überall brach, sie hat Absatzschwierigkeiten und infolgedessen verminderten Kohlenbedarf. Der Kohlenpreis liegt nur etwa 25 Prozent über dem Friedenspreis. Im Frieden hatten wir einen Kohlenpreis von 11,93 Mark für Fettkohle, heute fast 15 Mark. Für die nächsten Monate erwartet die Bergarbeiter eine neue Krise. Wir alle haben von der Leider scheint es, daß man das notwendige Verständnis für diese Not nicht überall hat. Durch diese Entwicklung waren wir genötigt, zur Anpassung an die gesteigerten Lebensverhältnisse neue Lohnforderungen zu stellen und ab 1. September die bisherige Lohnordnung zu kündigen. Montag haben wir darüber mit dem Zechenverband verhandelt. Dieser erklärte uns, daß er nicht in der Lage sei, uns eine Lohn deshalb genötigt, die Schlichtungsinstanz anzurufen. Am Mittwoch war die Verhandlung vor dem Schlichter. Auch dort erklärten die Arbeitnehmer, sie seien nicht in bergägfe##e,#icte höhung zu bewilligen. Der Schrichter onlben dann eine Schlichtungskammer, die uns vorschlug, wir sollten die Kündigung der Lohnord nung zurückziehen, weil unter den augenblicklichen Verhältnissen an eine Lohnaufbesserung nicht zu denken sei. Wir zogen die Kündigung englischen Bergbankrise gelesen. Die englische Regierung, die eine große Gefahr für den Staat davon befürchtet, hat im letzten Augenblick zwischen den streitenden Parteien vermittelt und erreicht, daß der drohende große Kampf im englischen Bergbau vermieden wurde. Die Klugheit gebot der englischen Staatsregierung, sich dafür einzusetzen, um einen Schaden für England abzuwehren. Sie hat Hunderte von Millionen Goldmark aus Staatsmitteln bereitgestellt, um dem schwerleidenden englischen Bergbau die Weiterzahlung der Bergarbeiterlöhne zu ermöglichen. Dem englischen Bergbau ist dadurch möglich, seine noch größeren Haldenbestände zu niedrigeren Preisen auf den Weltmarkt zu werfen und uns im Ruhrgebiet noch größere Konkurrenz zu machen. Und deshalb werden wir in den nächsten Monaten schwer um unsere Existenz ringen müssen, schwerer noch, als es in den vergangenen Monaten der Fall war. Wenn der englische Bergbau die deutschen Kohlenpreise unterbieten kann, dann wird der Absatz für unsere Kohle noch mehr zurückgehen, mehr Feierschichten und Zechenstillegungen werden kommen, die Not für uns wird noch größer werden. Die Arbeitgeber sagten uns bei den Lohnverhandlungen, die schlechte Lage des Bergbaues könne nur behoben werden durch Schichtverlängerung. (Hört, hört!) Die Arbeitszeit müsse auf mindestens 8½ Stunden unter Tage gebracht werden. Sie gaben zu, daß bei 8½ stündiger Arbeitszeit noch mehr Kohlen gefordert und auf die Halden geschüttet werden müßten, trotzdem wollen sie die verlängerte Arbeitszeit. Wenn Spannungslöhne eingeführt werden oder sogenannte Leistungslöhne ihrer Ansicht nach, wäre ebenfalls eine Besserung des Bergbaues möglich. Man will damit den Tarifvertrag, die Mindestlöhne im Bergbau, beseitigen. Aber das Wesen des Tarifvertrages sieht Mindestlöhne als eine unumwundene Notwendigkeit vor. Wenn wir keine Mindestlöhne mehr haben, dann brauchen wir eigentlich keinen Tarifvertrag. Dann schaltet der Arbeitgeber nach Willkür. Was nützen uns Tarifveriräge, wenn wir den Arbeitgeber nicht festlegen auf gewisse Mindestlöhne. Wer hat vor dem Bestehen des Tarifvertrages im Bergbau hohe und höchste Löhne verdient? Nicht der am meisten schaffte, sondern der, der am meisten buhlte um die Gunst der Steiger. Will der Arbeitgeber Spannungslöhne, will er Unterschiede zwischen tüchtigen und weniger tüchtigen Arbeitern, es steht ihm ja frek, denn die Tarifverträge sind Mindestlöhne, keine Höchst= löhne. Aber das will er nicht, er will Hungerlöhne schaffen und an keinen Mindestlohn gebunden sein. Durch diese Maßnahmen will er sich und den Bergbau gesund machen. Dazu wird er unsere Zustimmung niemals bekommen. Eine längere Schichtzeit wie die jetzige wird niemals bewilligt. (Bravo!) Wir können den Arbeitgebern heute schon nachweisen, daß der Leistungseffekt der Bergarbeiter in der kürzeren Schichtzeit von 8 Stunden gegen früher 8½ Stunden fast um nichts mehr zurücksteht. Wir können nachweisen, daß die Hauerleistung heute in 8 Stunden schon 4 Prozent höher ist als 1913 in 8½ Stunden.(Hört, hörr!) Will der Bergbau wirklich produktivere Wirtschaft, wir können ihm Fingerzeige geben, wo er sparen kann. Wieviel unnütze Ausgaben werden heute im Bergbau im Zechenbetrieb gemacht. Sind denn die Zechenzeitungen notwendig?(Sehr gut.), die jetzt täglich an die Belegschaftsmitglieder ausgegeben werden, mit denen gelbe wurmstichige Gedanken den Belegschaftsmitgliedern eingehämmert werden sollen, die die Gewerkschaftsbewegung bekämpfen wollen? Die Unkosten für diese Zeitungen, die ihm nichts einbringen und die nur auf Gesinnungslumperei berechnet sind, könnte er sich sparen. Diese Ausgaben würden besser zur Erhöhung der Arbeitslöhne verwandt. Die Broschüren zur Bekämpfung des Gewerkvereins, die in ganz Deutschland herumgeschickt werden sind überflüssig, das Geld hierfür ist weggeworfen. Sparen können die Arbeitgeber auch ganz besonders an den Beamten. (Sehr richtig. Bravo.) Ist auch bei den Beamten ein solcher Abbau ausgeführt, wie bei den Arbeitern? Bei den Arbeitern ist der Friedensstand auf 10 Prozent erreicht, die Zahl der technischen Beamten ist heute noch über 93 Prozent höher als im Frieden. Die Zahl der kaufmännischen Angestellten ist noch weit mehr gestiegen und zwar um 180 Prozent. Wofür dieses große Beamtenheer? Ein Italiener sagte mir:„Deutschland viel dumm, ein Mann arbeiten, drei Mann gucken.“ Hier muß der Hebel angesetzt werden, wenn Deutschland hochkommen soll. Die produktiven Ar. beiten müssen darunter leiden. Das ist ein Fingerzeig, wo der Zechenverband noch weiter sparen„ kann. Sparen kann er auch noch an den vielen unsinnig hohen Gehältern, die er den hohen und höchsten Beamten zahlt.(Sehr richtig.) Wir haben das bei den Verhandlungen gesagt. Da waren die Führer auf der Gegenseite einfach platt und wußten nur zu sagen, ihre Gehälter wären ja garnicht in den Selbstkosten einbegriffen. Wie sind denn die Gehälter der Direktoren und hohen Beamten? Das Reichsbesoldungsblatt Nr. 3 bringt eine Gegenüberstellung darüber, was im Bergbau an Gehältern gezahlt wird. Z. B. bekommt ein Privatbergbau=Hilfsarbeiter der Werksdirektoren 1000 Mark bis 1500 Mark Monatsgehalt.(Hört, hört!) Die gleichen Beamten bekommen im Staatsbergbau nur 752 Mark. Im Privatbergbau werden also 744 Mark mehr an diese Beamten an Gehalt gezahlt als im Staatsbergbau. Das ist ein Unterschied von rund 99 Prozent. Werksdirektoren bekommen im Staatsbergbau 957 Mark, im Privatbergbau 2500 bis 3000 Mark(Hört, hört!), das sind 213 Prozent Unterschied. Generaldirektoren bekommen im Staatsbergbau 1342 Mark, im Privatbergbau 5000 bis 6000 Mark monatlich, also 347 Prozent mehr.(Hört, hört!) Wir wollen mal ausrechnen. wieviel Bergarbeiter wir zusammentun müssen, um ein Gehalt von 6000 Mark zu bekommen und wieviel Bergarbeiter von 6000 Mark leben können. Wieviel Autos sind in den letzten Jahren für die Zechenverwaltungen angeschafft worden. Sind die alle notwendig? Werden sie nur im Interesse des Bergbaues benutzt? Wieviele Arbeiter müssen Kindermädchen, Laufburschen usw. spielen und werden in den Lohnlisten der Zechen geführt. Wir sind der Ansicht, daß Beamte mit einem solchen Gehalt auch in der Lage sind, ihre eigenen Dienstboten selbst zu bezahlen. Das sind unproduktive Arbeiter. Das sind Fingerzeige, wo der Bergbau sparen könnte. Mit einer allgemeinen Schichtverlängerung, Einführung von Spannungslöhnen ist dem Bergbau nicht gedient. Wir haben andere, die ebenso falsch vorgehen. So schreibt z. B. unser Zentralorgan:„Man wird sich wohl oder übel entschließen müssen, der Bergbauindustrie durch Herabsetzung der Kohlenpreise eine Anregung zu geben und so eine Ermäßigung der Gütertarife zu ermöglichen. Das ist genau so unsinnig, als wenn die Arbeitgeber ihre: Forderungen vorbringen. Wir bedauern, daß unser Zentralorgan' so schreibt, ohne sich vorher mit uns in Verbindung zu setzen. Damit ist unserer Lage nicht gedient. Eine weitere Kohlenpreisherabsetzung wird so leicht nicht in Frage kommen. oere(Schluß folgt.) Es gibt einen bequemen Weg, beim Möbel-Einkauf Geld zu sparen und sich vor Enttäuschungen zu bewahren: Ein Besuch der Firma Gebräder Schürmann, Essen, am Rathaus, zwecks Orientierung über die billigsten Preise für unbedingt gute and künstlerisch durchgearbeitete Einrichtugnen. ORUAIP RAMPIH 4c Zahnhygienische Ausstellung Karlsruhe 00 verenstellet vom Reichsverband Deutscher Dentisten 5. bis 13. September 1925. 2576 * Der Lotenstein Die Geschichte einer norwegischen Liebe. Von Otto Gillen=Godesberg. (Nachdruck verboten.) Im Exsterdalen, eine halbe Stunde von Vir bergwärts, liegt ein seltsam geformter Felsblock, en dem es nach dem Glauben der Leute spukt. In alten Zeiten, als noch kein Weg aus dem Tale an den Sognefjord führte, wurde an dieser Stelle einmal im Winter ein Leichenzug von einem jener ungemein heftigen und plötzlich hereinbrechenden Schneestürme überrascht, die ein Weitergehen unmöglich machen. will man nicht Gefahr laufen, zu ersticken oder irgendwo im Finstern von einem Felsen zu taumeln. Die Leichenträger setzten eiligst den Sarg unter einem überhängenden Felsblock und brachten sich in das nächste Haus in Sicherheit. Als sich das Unwetter gelegt hatte und sie sich nach dem Sarg umsahen, war dieser verschwunden. Man sagt, der Teufel habe ihn in die Lüfte entführt, und die Seele des jungen Mannes. der begraben werden sollte, jammere nun in dunklen Winternächten um ein Ruheplätzchen in geweihter Erde. Es geht aber weiter das Gerücht— und hier rührt die Geschichte an die wahrhaftige, einfache und sehr verschwiegene norwegische Volksseelz— jener junge Mann habe bis zum Wahnsinn an einer Liebe gelitten, die ihn endlich in den Tod trieb. Das Haus des Mädchens aber, das seine Erkorene war, lag einige Minuten von jened Stein entfernt, und die Leichenträger sind während des Schneesturmes dorthin geflohen. Jvar, so hieß der Bursche, hatte Eli am Vorabend des St. Hanstages, als man auf dem * Wasser und an den Berghängen die Feuer entzün2 dete, beim Tanz am Kai gesehen. Er hatte ihr nur ein paar Worte ins Ohr geflüstert und ein wortloses Zugeständnis erhalten, keiner der Umstehenden hatte etwas davon gemerkt. Ihnen selbst mag es damals noch nicht bewußt gewesen sein. daß jene kindlich einfachen Bewegungen, die das Wesen des norwegischen Volkstanzes ausmachen, im Schwall der Geigen und Flöten zu einem liebenden Umwerben aufgeblüht waren. als sie so Arm in Arm dicht am glucksenden Wasser der Fjords über die Bretter schwangen. Auf dem Nachhausewege waren sie jeder auf einer anderen Seite der Straße gegangen, hatten vom Wetter gesprochen, von der Heuernte, von den Schwestern droben in den Bergen auf den Säterhütten und solcherlei mehr. Meist aber hatten sie geschwiegen und den Morgenvögeln zugehört. die nach dem kurzen Dämmern der Mitternacht in den Büschen sich zu regen begannen. Am nächsten Sonnabend wartete Eli oben auf ihrem Giebelzimmer, bis jene kurze Dämmerung den Tag vom Tage schied, die zwischen 12 und 1 Uhr eintritt, und für den Unaufmerksamen kaum zu beobachten ist. Da legte sich behutsam eine Leiter an und gleich darauf stand schwarz das Schattenbild Jvar’s im Fensterrahmen. Sonnabend für Sonnabend stieg er nun zu ihr ein, sie saßen sich gegenüber und sprachen koum ein Wort, bis zu der Stunde, wo die Leute im Hause zu erwachen gewohnt sind. Dann stieg der Freier ebenso heimlich, wie er gekommen, wieder die Leiter hinab, verbarg diese im Heu und verschwand. Eines Sonnabends aber, als Jvar wieder einkieg. fand er einen anderen Freier Eli gegenüber sitzen, Olaf. den reichsten Bauernsohn des Dorfes. Eli saß zwischen beiden und sprach kein Wort. So war es nun jedesmal, Ivar fand, so früh er sich auch einstellen mochte, seinen Nebenbuhler vor, der aus einem finsteren, furchtlosen Trotz heraus auch dann noch blieb, wenn es für Ivar die höchste Zeit war, die Leiter wieder hinabzusteigen. Es war nun die Zeit des Julfestes, als wieder beide schweigend bei Eli saßen. Plötzlich erhob sich in der Stille der Nacht um das ganze Haus herum ein ohrenbetäubender Lärm von Flintenschüssen, Trompeten, Deckeln, Pfannen und ähnlichem Gerät. Das ganze Haus, ja das ganze Dorf wurde geweckt.„Es gibt eine Verlobung!“ rief man sich zu und strömte zur Wohnung der Braut.(Es muß hier eingeflochten werden, daß. sobald einer zufällig einmal den nächtlichen Freier erspäht, er es flugs jedermann im Dorfe erzählt; junge Burschen foigen nun dem Freier, wenn er das nächste Mal auf dem Wege zu seiner Erkorenen ist, von fern und machen, sobald er eingestiegen ist und sich wohlgeborgen wähnt, jenen Larm, der nach altnorwegischem Brauch als Augenblick der Verlobung gilt, wobei die Verlobten und deren Angehörige die einzigen Ueberraschten sind). Ueberrascht war diesmal allerdings das ganze Dorf, als man Eli in der Gesellschaft zweier Burschen fand. Alles blickte das Mädchen an, wie sein Entscheid lauten werde. Die Wahl Elis fiel auf—.— Olaf, wie es euch ihre Eltern durch nicht mißzuverstehende Zeichen gewünscht hatten. Es ist nur aus der trotzig verschwiegenen, wortkargen Sinnesart der Norweger zu erklären, daß Jvar bis zu dem Augenblick nichts von der Wandlung Elis gemerkt hatte. Seit dieser Stunde ging er wie ein Unsinniger umher. Er war zu keiner Arbeit mehr recht zu gebrauchen und ging am liebsten zu den Kindern, sie zu liebkosen und ihnen ein Leid zu klagen. Er war ein Tölpel geworden und lief die meiste Zeit in den Bergen umher, bis sie ihn eines Tages im Felsgersü tot auffanden. Er war in einer stürmischen Nacht abgestürzt, aber die Leute lassen es sch nicht ausreden, daß er an gebrochenem Herzen zugrunde gegangen ist und auch über bas Sterden hinous keine Ruhe finde. Eine Sommerwanderung durch die Eisel Von Dr. H. Retlow. Bei der Fahrt von Köln ius Eiselland wechken Braunkohlenfelder und Bleibergwerke rechts und links der Eisenbahn den Wunsch, noch schneller aus dem Bereiche der Industrie herauszukommen. Rasch geht er in Erfüllung; denn bald hinter Euskicchen ahnt man schon die Eigenart der Eisellandschaft. die sich aber vor der Eisendahnlinie noch scheu zu verbergen scheint. Wer weiß hier im Abteil von der wunderschönen Lage des Ahrquellendorfes Blankenheim mit der stolzen Burgruine, die man bereits von der nach dem Ahrtal abzweigenden Eisenbahnlinie aus erblichen kann? Eine Reihe Wanderlustiger, die in Blankenheim=Wald aussteigen, werden sich an diesem Anblick erfreuen können. Der prächtige Doppelturm der Kasselburg=Ruine lugt aus dem Buchenwald eines Basalttegels hervor und erinnert an die Nähe von Gerolstein. Viel Zeit zum Betrachten der jäh abfallenden Dolomitselsen der Munterlen und der spärlichen Burgreste hat man nicht; denn der nach Prüm fahrende Zug hat schon etliche Minuten über seine Zeit hinaus gewartet. Im Vorbeifahren betrachten wir die vielen Mineralwasserbrunnen und werfen einen ebenso langen wie prüsenden Blick auf den wolkenverhangenen Himmel. Mit einem gewissen Bedauern verläßt man das Städtchen Gerolstein, das in geologischer Hinsicht im deutschen Vaterlande als reichste und interessanteste Fundstelle von Versteinerungen gilt. Es ist schon dunkel, als der Zug in dem am Fuße der Schneifel gelegenen Prüm anlangt. Die Menschen, die hier aussteigen, sind meist Verwandte, die am Bahnhof abgeholt werden. Eigentliche Touristen sind wenig zu bemerken. Einige Minuten vom Bahnhof entsernt taucht aus dem Dunkel die doppeltürmige Abteikirche auf und bald schauen wir auch das berühmte alte Abteigebäude, welcher gerade von unserem Quartier aus den schönsten Anblick bietet. Da aber die Eisenbahnfahrt in die Eisel recht anstrengend ist, so verzichten wir auf einen Abendspaziergang, stärken uns, sind guter Dinge und überschauen noch einmal die Tour der nächsten Tage Ein Vorsichtiger öffnet das Fenster, muß aber feststellen, daß ein seiner Regen auf das so unangenehme und doch so liebe Katzenkopfpflaster niederriefelt.„Nette Aussichten!" brummt jemand. Man steigt in sein Quartier, träumt von Sonnenschein und ist dech etwas überrascht, angenehm enttäuscht, als wirklich die Morgensonne ins Zimmer lacht und zum Spaziergang einlädt. Nun schlendert man durch die traulichen Gäßchen und Winkel. sieht den großen Playz vor der Abteibirche, wo sich die Kastonien Tausende von Kerzen angesteckt haben. Vor dem nun stontlichen Gebäude stehen einige Fremde; einer scheint aus einem roten Buche etwas hört man einige Worte:„721.... Vertrada, Großmutter der Gemablin Pippins, kleine Kirche... Gebeine Lothars Da ich mich für Geschichte wenig und für geschichtliche Großmütter noch weniger interessiere wende ich mich von der Grupve, trotz der Auesicht. meine geschichtlichen Kenntnisse erweitern zu können. Wir begehen uns urm bischöflichen Knabenkonvikt, das am 7. Juni Hunderten von Besuchern der Hauptversamm lung des Eiselnereins eine gastliche Stätte wurde. Einige hübsche Bilder müssen auf der rhotoarewhische Platte gebannt werden. Nach kurzem Frühstück beginnt die eigentliche Wanderung. Dfe schönsten Blicke auf die Stadt bieten sich von dem Wege aus. der durch herrlichsten Hochbuchenwald zur 550 Meter hohen Nommersheimer Held führt. Nach einer halben Stunde zweigt unser Wez non der Landstraße bei Nommersheim ab, wa alte, moos= und schindelbodeckte Häuser einen malerischen Eindruck hinterlassen. Einzelne Häuser sind arg zerfallen; auch hier scheint es mandem Eiselbauern nicht gut zu gehen. An Gärten mit roten Pfingstrosen und an der alten Kirche vorbei, durch eine fette Blumenwiese, führt der Weg über den Nimsbach, den wir nun für mehrere Stunden nicht mehr zu sehen bekommen. Glockengeläute klingt an unser Ohr und beim Rückschauen bietet sich ein ungemein hübscher Anblick dar: Die ehrwürdige Kirche und das Dorf erspäht man durch die bachumsäumenden Bäume Heute wallen im Sonntagsstaat die Etfler, die sich morgen in den schon aufgeschlogenen Tanzzelten er kustig zu unterhalten wissen. Durch Wiesen und Wald gelangt man zur anmutigen und romantischen Schönecker Schweiz, wo Felsen zwischen prächtigen Buchen aufragen und wo uns ein rauschender Bach begleitet: eine kurze Rast ist zu verlockend. Unmittelbar vor Schönecken treffen wir auf die Landstraße, der wir vorher sorglich ausgewichen sind. Wir wandern nich das lang sich hinziehende Dorf. versäumen nicht, uns eine alte Mühle an der Nims anzusehen und machen vor der Apotheke halt, von wo aus man den besten Blick auf die Ruinen der Schönecker Burg hat. Nicht lange halten wir uns hier auf. Ein lohnender Rückblick bietet sich durch die blühenden Apfelbäume hindurch auf Dorf und Burg. Heißer brennt die Sonne, trotz der träge dahin ziehenden Wolken: so halten wir Rast an einem Ginsterhang am Waldesrand, das Aimstal zu Füßen. Das klare. sorellenreiche Wasser ladet zum .#.. doch das Wasser der Nims ist selbst im Sommer als sehr kalt bekannt, sodaß ein Bad hier nicht jedermanns Sache ist! Der Weg führt nun über die Nims, über mit Aeiltatrasr Gomau vou W fk: Lindner „ 7)„(Nachdruck verboten.) So ward Bernd zwar der Knecht leines Vaters und durch die Tücke des Geschicks an ein verhaßtes Gewerbe gebunden, aber darüber hinaus lebte er in dem tröstlichen Bewußtsein, die jüngere Freundin an sich angelehnt zu wissen, aufschauend zu ihm, dem sein Können beherrschende Ueberlegenheit verschaffte. Mit dieser Ueberlegenheit, so sagte er sich, würde er immer über Brigitta stehen oder doch Schritt halten neben ihrer geistigen Auswärtsentwicklung. Da plötzlich fiel das Wort: Malerin, und der Götze seiner Einbildung zersplitterte Brigitta Mönkhorst wuchs über seine Kleinheit hinaus in Ruhm und Größe Brigitta Mönkhorst opferte im. ballenden Tempel der Kunst, der chönsten Meinchheitsgöttin... Brigitta Mönkhorst ging im Königinnenmantel durch die Himmelreiche und er, Bernd Willborn, blieb als Bettler zurück, zwischen Vieh und Dung und Stank! Da schäumten Neid und Wut und Weh in ihm. „Malerin!". Er spie das Wort wie Gift aus sich hercus. Der Stecken mähte rasend in den frischen Halmen. Brigitta Mönkhorst stutzte. „Du freust dich wohl nicht über die Botschaft, Bernd Freuen?" Er lachte hohnvoll auf.„Und ob. Brigitta! Ich werde einmal ganz stolz auf dich sein. Verlaß dich drauf— ganz stolz.“ „Bernd! Was denn? Soll ich nicht stolz auf dich sein? Oh du, meine Schweine werden sich freuen, wenn ich ihnen von der großen Künstlerin erzähle, die einmal meine Freundin war.“ Brigitta errötete. „Du bist eklig. Bernd. Habe ich dir etwa meine Freundschaft gekündigt?“ „Nein, Brigitta, das hast du nicht.“ Er wagte nicht sie anzusehen. An ihr vorbei sprach er in den Aberd Aber unsere Freundschaft wird einen Knax kriegen, wenn sie ihn nicht heute schon abbekommen hat. Malerin und Schweinehändler— das paßt nicht zusammen. Stall und Salon sind durch mehr als eine Portiere voneinander getrennt. Meine Stiefel werden weiterhin in Stallmist treten— du aber wirst lernen, nur noch in Lackschuhen über Teppiche zu schreiten.“ Er warf sich ins Gras und drückte das Gesichr in die Hände. Schluchzen erschütterte ihn Brigitta Mönkhorst kniete neben ihm und streichelte seinen Bubenkopf mit weichen Händer. „Bernd— lieber Bernd— verzeih mir— ich— ich wollte dir nicht weh tun.“ Ihre Kinderlippen Nacken.„Komm, sei doch wieder gut.“ Mitleidige Tränen traten ihr in die Augen, kollerten über die Wangen und perlten dem Jungen ins Haar. Jäh riß es ihn herum. „Brigitta— nicht weinen! Schau— ich, ich loch eine gequälte Grimasse und schluckte tapfer die Tränen, die ihm in der saßen. Sie schlang den Arm um ihn.„Vielleicht wird auch für dich noch alles gut. Bernd.“ tröstete sie zuversichtlich.„Wenn mein Vater mal mit deinem Vater spräche? Oder Lehrer Kinze!? Ja, gewiß, .. Kinzel! Ich gehe morgen zu ihm hin und hunge ihm die Ohren voll.“ „Das spar dir nur. Brigitta. Thomas Kinzel war schon beim Vater. Er hat nichts ausgerichtet.“ „Ach!“ Brigitta fuhr sich mit der Hand über die Augen.„Der Dickschädel! „Ja, das ist er,“ seufzte Bernd. „Ich— ich würde durchbrennen. Bernd. Sie machte funkelnde, unternehmungslustige Ancen. „Durchbrennen? Mit was und wohin? Die Polizei würde mich spätestens am dritten Tage auflesen, irgendwo, und wie einen geprügelten Hund ins Vaterhaus zurückbringen.“ „Ja, da hast du recht, gestand sie kleinlaut. Sie schwiegen und starrten mit brennenden Augen ins sonnenüberglutete Tal. Dann erhob sich Bernd mit einem Ruck. „Du— ich hab's, Brigitta! Ich weiß, wie ich's mache Ihre Blicke hingen fragend an seinem Mund. „Ich kann nicht zwischen den Schweinen bleiben, Brigitta, ich würde verhungern und verdursten. Ich muß mich hier heraus winden, wenn's sein muß, gegen den Willen meines Vaters. Ich werde Thomas Amger ins Vertrauen ziehen. Er soll mich in freien Stunden unterrichten und für das Seninar vorbereiten. Bis zu meinem etnundzwanzigsten Jahre laß ich mir Zeit damit. Dann bin ich volljährig und mein eigener Herr. Dann kann ich auf eigenen Füßen stehen. Will mein Vater dann nicht wie ich, mag er mich enterben. Meinetwegen— aber seinen Schweinen verkaufe ich mich nicht!" Er reckte sich herrisch und selbstbewußt. Brigitta blickte bewundernd zu ihm auf. „JZravo, Bernd! Und ich will beten für dein Sie reichten sich die Hände in starkem Einvernehmen. Ginster und Wacholder bestandene Höhen, die eine weite weite Fernsicht über Aecker und Wälder ermöglichen. Kurz vor Lascheid spendet wieder Wald für einige Zeit den heißersehnten Schatten. Auf kahlen Bergeshöhen, dann auf einem Wiesenweg geht es auf das nicht mehr ferne Waxoeiler zu, das endlich überraschend im Prümtale auftaucht. Die Dorfbewohner stehen auf der Straße oder sitzen im Gasthaus und sind offenbar über die hier seltenen Wanderer erstaunt. Unser Quartier, für das(wie in Prüm) bestens vorgesorgt war, ist rasch gefunden. Nach dem Abendessen, zu dem auch das Maß Münchener Hofbräu nicht fehlt, verrät ein kleiner Spaziergang, daß der schönste Blick auf Waxweiler sich von der Prümbrücke im Dorse bietet; etwas verleidet wird einem der Aufenthalt am unteren Bache durch eine Anzahl großer Gerbereien. Morgens geht die Fahrt weiter, das Prümtal abwärts auf außerordentlich schönen Wegen auf Schloß Merkeshausen zu, dessen Nähe man schon an den wohlgepflegten Wegen und Bäumen merkt. Die nahende Mittagszeit und Hitze lassen den Wunsch nach Kühlung und Ruhe aufkommen; die anmutige Gegend mit der rauschenden Prum, den sanften Höhen und einem kleinen murmelnden Bache ist der richtige Rastvlatz; das Wasser der Prüm eignet sich zum Baden— das Gerbereiwasser hat sich längst geklärt auf dem weiten Wege von Waxweiler. In Echtershausen sind die Eiseler Bauern mit dem Festtagskegeln beschäftigt; wochentags, auch nach Feierabend, ist das Kegeln verpönt! Auf gestampftem Lehmboden rollt nach geschicktem Wurfe die stark verbeulte Kugel gegen drei in schräger Richtung stehende Kegel. Da wir eine weite Weostrecke vor uns haben, trennen wir uns von diesen echt eifelländischen Bauern und wenden uns dem Schlosse Hamm zu, das vor einigen Jahren wiederhergestellt ist. Von der Landstraßen= und einer kleinen Fuhgängen brücke aus hat man die schönsten Blicke auf das lelten besuchte Schloß, wo die gräfliche Fomilie von Wenerchoit ihren Sommeraufenthalt hat. Nach abwechflungsreichem Wege gelangen wir an einer vorbei zum„Bedhard", dem Bitburger Stadtwald. Von einer Lichtung aus steht man über hohe Wiesen auf dem Berge die Kreisstadt Im Vordersrunde rahmen des hütsche Bildmen mehrere Pappeln ein und verschönern noch den Anblick. In den Straßen der Stadt lenkt hier ein geichmackvoller, reicher Haushau, dort ein schlichtes, aber vornehm wirkendes Portal unsere Aufmerksamkeit auf sich und wieder erfreut das Auge eine reiche Schnitzerei an einem ärmlich aussehenden Hause. Vereinigung von Industrie und Landwirt= schaft sind der Entwicklung dieses Städtchens von großem Nutzen gewesen. Hohe Römermauornerinnern an die einstioe spätrsmische Straßenfestung. Der interessanteste Bau aber, der teilweise auf römischen Turmresten ruht, ir das Staditstuis, dessen mittelalterlicher Eindruck durch einen Wasserbehälter und einen kleinen Fachwerkbau etwas beeinträchtigt wird. Am Morgen wird die Wanderung fortgesetzt, erst dann aber über die schönsten Wiesen nach Otrang, wo ein grohes Schild der Wanderer auf eine einstige römische Villa aufmerksam macht. In der Tat sind die Grundfesten und einige bunte Mosaikböden noch sehr gut erhalten, so daß sich ein Besuch wohl lohnt. Ueber Feld führt der Weg in das von skönstem Misie dumn.n Pltal. Kurs vor der Fliehemer Rühle kann man die hier kräftig rauschende Kull überqueren und an der reizend gelegenen Mühle vorbei auf die Anhöhen steigen. Die Eisenbahnlinie kreuzend erreicht man das Dorf Willecher, und bald ## man an der berühmten, weithin schtbaren (Fortsetzung folgt.) Dann lief die Zeit und warf auf ihrem Wege die ins Land der Ewigkeit. Hinter Pernd Willborn schloß sich die Schulstubentür und bei ihrem letzten heiseren Angelkreisch versank die Kinderzeit mit Leid und Freude. Bernd hatte seinen Vater am Entlassungstage zu bitten gewagt, ihn Lehrer werden zu lassen. Peter Willborn hatte nur in die Stube gespien und gesagt: Die Willborns waren alle Schweinehändler— du wirst auch einer Und das Sperrmaul der Welt tat sich auf und würfelte Bernd mit den Schweinen von Markt aber saßz er bei a. larg demessenen Feierkunden Thomas Kinzel und trieb sein heimliches Studium. Zerrte ihn die Unrast einmal wieder auf den Hügel, der immer noch durchs Tal himuntersteilte Mönkhorst, die dort die ersten Tupser auf die Leinwand setzt= und sich begeistert in ihr kommender Künstlertum hineinfieberte. Und eines Tages dann— Bernd feierte zum zweiten Male den Jahrestag seiner Schulentlassung — dunkelte aus einem schaurigen Aprilmorgen mit Hagelgüssen und Schneegestöber die Abschiedsstunde in di# s Irigitta Mönthorst ging nach München. i die Sman des Frohsinns und der sieben Künste, wo sie, unter den fürsorglichen Schutz einer mütter### Freundin gestellt, zuvörderst der mannigder Pensionatserziehung teilhaftig gemacht, und erst in zweiter Linie und mit schonendem Bedacht in die leichtsinnige Freiheit des Abschiedeweh hinter hohlen Worten zu verschonten eines Schouen.stagmumtobten Hügel, den Brand eines aueuen Kuffes auf den zuckenden Lippen die geurehe die im Krampf um Brigittas Hütebubenbild Bild einen Ehrenplatz gegeben über Kopfende seines Bettes— das Bild der Freunhenssten gus in seinem Herzen zwischen den blühesicteit Kränzen seiner knabenhaften HoffnungeSenke aus lief die Sehnsucht täglich Rihen, Srispzig ginen. Die Wunderwelt Isarin ncomtai elühender Seele auf seines Altagssirtelg cte die Erze Beich sehe rndem Begehr in das vielverschlungene heißen Fragen an die Wände des Riesenb eumes nicht zurückbleiben hinter der Freundin, die an d. heiligen Quellen aller Kunst und Weisheit saß. 5* 9 7 7 PPTSUT• 7 *d Se. umn uieng uumnäicheft durch bilige Preise Seiden=Feikot 140 cm breit, in allen Farben. lo. Qualität..... Mater .10 doppelbreit, in vielen Farben Pieter .20 eaise Ghelihen R ecichen Fuhasluge. Pleter .95 Jehirme Haturerngen Heren mi eietut..75 Damensehirme Schrs u. kubh Halbaesbe 11.75 Kunstseiclene Schlüpser in grobem Ferbensortiment .45.85 Annstseidene Unterkleider .275.25 in allen modernen Kleiderferben PRPYONNT — Mülheim-Ruhr Kueh Gad K Pachung dn d Aagst 15. „ Ausschreibung. Für die Neubauten der Duisburger Gemeinnützigen Baugesellschaft an der Jahn=, Arndt= und Friesenstraße sollen die Zimmerarbeiten an in burg ansässige Unternehmer öffentlich vergeben werden. Die Angebote sowie die dazu gehörigen Unterlagen sind auf dem Büro der Gesellschaft, Pulverweg 78, Zimmer 3. einzusehen und abzuholen. Das Angebotsheft kostet 1,50 M. Die Angebete sind bis zum 2. 9. 1925, mittags 12 Uhr, auf vorgenanntem Büro verschlossen mit entsprechender Aufschrift versehen, abzugeben. Zuschlagsfrist 14 Tage. Quiahurger Gemeinnützige Baugesellsch.: Pregizer. — Bekanntmachung. Auf Grund der§§ 6 und 8 des Gesetzes über die vorläufige Regelung der Gemeindewahlen bringe ich hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß an Stelle der Herren Ammer, Zorn, Kusch, Wallenstein, Rode, Wangemann und Rosenfeld, die ihr Mandat als Stadtverordnete niedergelegt haben, von der Mehrheit der wahlberechtigten Unterzeichner des Wahlvorschlages der Kommunisten die Vergleute Heinrich Thör, Dinsl.=Lohberg, Lohbergstr. 73, Wilh. Anders, Dinsl.=Lohberg. Kohlenstr. 31, Georg Helke, Dins.=Lohberg, Teerstr. 4, Peter Niemerer, Dinsl.=Lohberg, Steinstr. 6, Rob. Backhaus, Dinsl.=Lohberg, Schlepperstr. 9. Joh. Zimmermann in Dinslaken, Wörthstr. 37 und der Bauarbeiter„. s 19 Heinrich Kampen, in Dinslaken, Wörthstr. 35, als Nachfolger benannt worden sind und hierdurch als Ersatzmänner festgestellt werden. Dinslaken, den 25. August 1925. Der Bürgermeister. I. V. Der Beigeordnete. Fielenbach. Bekanntmachung. Unter Hinweis auf die Bekanntmachung des Herrn Landrats vom 19. d.., wonach eine außerordentliche Räumung sämtlicher Wasserläufe 2. und 3. Ordnung im hiesigen Kreise auf die Zeit vom 24. August bis 5. September d. J. festgesetzt worden ist, werden die Pflichtigen hiermit aufgefordert, die Räumung rechtzeitig gründlich und sorgfältig durchzuführen. Wer mit der Reinigung im Rückstande bleibt, hat sich die alsdann nicht ausbleibenden behördlichen Maßnahmen selbst zuzuschreiben. Rheinberg, den 24. August 1925. Der Bürgermeister. J. V. Gödden. Technikum Lengo in Lippe. Höhere techn sse 2 und Ledrank., Ingenieure. TechZeit vom niter, Werkmstr., Staatssemmislar Brogramm frei. Viertägige Die unter dem Hühnerbestande des Landwirts Gerhard Mölleken zu Dinslaken, Bruchstraße Nr. 46 ausgebrochene Geflügelcholera ist erloschen. Die Gehöftsperre wird hiermit aufgehoben. Dinslaken, den 26. August 1925. Die Polizeiverwaltung. Belandnsbhugen des Greis Hös Rautage Nachstehende Arbeiten sollen im Wege der öffentlichen Ausschreibung an Mörser Unternehmer vergeben werden, und zwar: Anstreicherarbeiten für das Haus 1. Installationsarbeiten für die elektrische Lichtanlage an den Häusern 2, 3 und 4 der städt. Wohnbauten am Bahnhofsplatz. Angebotsvordrucke sind im Besatzungsbaubüro, Kastellstraße, zu 1 A für ein Los zu haben. Die Angebote sind am 2. September ds Is., morgens 10 Uhr, im obengenannten Büro abzuliefern, woselbst die Oeffnung der Angebote in Gegenwart der erschienenen Bieter erfolgt. Mörs, den 27. August 1925 Der Bürgermeister. J..: Dr. Kaschade. Bekanntmachung. Jede Veränderung im Bestande der Automobile — Last= und Luxuswagen— und Motorräder ist umgehend auf dem Polizeibüro in Camperbruch, Kaiserstraße 6, und jede Veränderung im meldepflichtigen Pferdebestande(Pferde im Alter von 3 bis 18 Jahren) ist auf dem Rathaus. Zimmer ich mache darauf aufmersam, daß die Arter: lassung der Meldung Bestrafung durch die Besatzung nach sich zieht. Canp, den 26. August 1925. u g. Der Bürgermeister: Leigar. zum Oberrhein mit dem festlich geschmückten Dampfer „Deutschland“. Die Kreis Mörser Dampfschiffahrt unternimmt die 5. Oberrhein-Reise vom.-4. September. Reiseplan: Abfahrt ab Ruhrort(Mühlenweide) am 1. September 7 Uhr vormittags Abfahrt ab Duisburg(Werthauser Fähre).30 Uhr vormittags Abfahrt ab Uerdingen 8 Uhr vormittags Ankunft in Königsginter 6 Uhr abenda Abfahrt ab Königswinter am 2. Septbr. 9 Uhr vorm. Ankunft in Rüdesheim 7 Uhr abends, daselbst ein Tag Aufenthalt, Ausflüge zum Nationaldenkmal, Burg Rossel, Assmannsbausen. Burg Rheinstein osw. Abfahrt ab Rüdesheim am 4 Sepibr. vorm. 8 Uhr. Ankunft in Ruhrort gegen 8 Uhr abenda Für Unterkunft während des Aufenthalte in Königswinter und Rüdesheim wird auf Wansch gesorgt. Musik, vorzügliche Küche und Getränke an Bord. Fahrkarten für Hin- und Rückfahrt ohne Verpflegung Nk. 12.— Die nächste Oberrheinreise findet veraussichtlich am a. Soptember statt. Kartenvorverkauf bis zum Abfahrtstage bei den Verkehrsvereinen Hamborn. Oberhausen, Gladbeck, Bochum, Essen Krefeld, Daisburg. Reisebüre W. Hohendahl, Duieburg, Verkehrsbüro Michel Berchem. Ruhrort, 2 garrengeschäft Stückhoff. Malheim-Rahr Delle ds, und bei der Kreis Mörser Dampfschiffahrt Mörs, Hombergerstraße 113. Telephon Mörs Nr. 755/757 und Duisburg-Nord 8387. W der selbständ. arbetten kann und eiwas von der Konditoret versteht, gesucht Bäckermetster Ludwig Sanders, Mörs, Niederstraße. in allen Preislagen weit unter Tagcspreis Röder Duisburg. Steinschegasse 14. 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Samstagabend im Agnesstift und in der Kirche Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag:.30 Uhr Vereinsmesse mit Generalkommunion. Danach gemeinschaftlicher Kaffee im Agnesstift. Abends Festabend. Alles übrige aus den Programmen ersichtlich. Teilnahme ist Ehrenpflicht. Zentralverband christlicher Maler, Ortsgruppe Sterkrade. Samstag, den 29. August, abends 8 Uhr, im Gesellenhaus: Wichtige Versammlung. Alle Kollegen werden dringend gebeten, zu erscheinen. M..V. Vorwärts 1873, Mülheim. Samstagabend 8 Uhr im Salamander, Sonntagmorgen 10 Uhr bei Derendorf(Graf): Allgemeine Chorprobe der Grtsgruppe Mülheim(Ruhr) Unterbund Niederrhein=Ruhr. Nächste Vereinsprobe Dienstag, den 1.., abends 7½ Uhr, im Vereinslokal. Der Vorstand. Kreis=Kriegerverband Mülheim(Nuhr). Zu der am kommenden Sonntag, mittags 12 Uhr, auf dem Rathausmarkt stattfindenden Befreiungsfeier laden wir die Kameraden des Verbandes freundlichst ein. Die Vereine marschieren geschlossen von ihren Vereinslokalen zum Rathausmarkt. Der Vorstand. Heldengedächtnisseier in Mülheim=Speldorf. Am Sonntag, den 30. ds. Mts., findet auf dem Ehrenfriedhof eine Heldengedächtnisfeier unter Mitwirkung sämtlicher Speldorfer Vereine statt. Aufstellung der Vereine am Speldorfer Bahnhof um 2,30 Uhr nachm. Wir bitten die Mitglieder aller angeschlossenen Vereine um recht zahlreiches und pünktliches Erscheinen. Der Ausschuß. Obst= und Gartenbauverein Mülheim=Dümpten. Samstag, den 29. August, abends 8 Uhr, im Vereinslokal Feldmann Monatsversammlung. 1. Bestellung von Saatgut, Erstling, Ideal, Odenwälder Blaue und Industrie. 2. Ausstellung am 26. und 27. September, Kinderfestzug? Anmeldung hierfür. 3. Ausflug nach Schloß Dyck. 4. Verschiedenes. Biumenverlosung. Abfahrt zur, Behchtsegge#ag Schloß Dyck am Sonntag, den 30. August, ab Mülbeim=Eppinghofen(rheinisc)/ Songtggskarte“ no6h Verpflegung mitnehmen.(Sonntagstarie nach Düsseldorf.) Die Saatgutbestellung erfolgt Samstagabend von—8 Uhr im Vereinslokal. Fn Ueberzeugen Sie sich wo Sie am vorteilhaftesten kaufen. Wir liefern Ihnen zu Preisen, daß Sie selbst erstaunt sind. Valsburg, Steinsche basse 14. Niederlage: Hochleld, Saarbrücker Swr. 54. Schlafzimmer, Rüchen, Herde, Gasherde, 390.- 250.- 95.- 65.Solas, Speisezimmer, Herrenzimmer 70. 450.- 390.— ech! eichen Imwärze Autüge leihweise W. Dünnwald, Duisburg Gutenberastr. 32., Tel. 177 WHE Perser veppich urke 213 und 3X4 Meter kaufen gesucht. Offerten unt. Nr. 2052 an die Geschäftestelle der. Zig, erbeten. * 9 78