*„ chen Guofahlatt fün don Stastnose Hamhann) Orschemnt jedemel videntlich ale Mergenausgohe Bapagometo fra ins Havo: Für du 2. äste bis Monzte Dugust 320000., mit einscht: gehlung sche die 1 Lälia dose Menot und U aluuterstätzung Drock und Vertag: Vereinigte Verlags= und Druckenrei=Oesenschaft(Scho vom Rudenrdein& O. Külen), Dpiotung. Geschliostelen: Dam vorn., Kasn.=Midhein=Cttabe 285 Jomgicher Nr. 73., Hemborn=Neuméd. Buchkandlung Cigrto, Zernsgrecher Nr. 808. Schritiaitung Fernspreche LuHamdern 7à Ami Doobunz 4348 und 4334. (Amtliches Kreisblatt für den Stadlkreis Hambern) Volkszeitung für den Kreis Dinslaken, Ruhrorter Volkszeitung, Meibericher Volkszeitung. Chefredakteur: Dr. Hanns Haberer.!“ Soggrunen sch br ahlgrbaitten 80 zuige eden dren Raum 120000 Mt., kransncrig.Eapigen 13040) 2X., Fellumerzitg Mdal) R. Für die Aufnatme von Ainzeitzen on beschruter Stelle wid keine Geröhr Ebernoumeo. 2: Gi Goriwien. 1. Organ für christliche Kultur, Politik und Volkswirtschaft zagemraben“ a eie ei er imnz weg. Nummer 1900 Donnerstag, den A0d. Augst 1969 Ald. Jahnggng Eine ttatienische gommisston von Griechen ermörder Griechisch=italienischer Zwischenfau Rom, 29. August. Wie die„Agenzia Stefani“ meldet, wurden die italienischen Mitglieder der Grenzsestsetzungskommission für die griechischealbanische Grenze auf der Straße Janina—Santa Quarania von Griechen ermordet. Die Meldung fügt hinzu, die italie. nische Regierung habe streuge Maßnahmen ergrifsen, wie sie das außerordentlich schwere Ereignis erfordere. Rom, 29. August. Die auf der Straße Janina— Santa—Quarania ermordeten italienischen Mitglieder der Grenzfestsetzungskommission für die Griechisch=Albanische Grenze sind: Der General Tollini, der Stabsarzt Corti, der Leutnant Vonacini. der Dolmetscher Craveri und der Chauffeur Farneti. Wie von maßgebenden Stellen gemeldet wird, hat das Verbrechen in ganz Italien den tiefsten Eindruck gemacht. Die albanische Regierung hat dem Ministerpräsidenten Mussolini ihr Beileid ausgesprochen. Der Generalsekretär der interalliierten Kommission zur Festsetzung der Griechisch=Albanischen Grenze hat der Botschafterkonferenz in Paris telegraphisch über den Vorfall Bericht erstattet. Danach wurde das Attentat östlich von dem griechischen Grenzposten Kamadig an einer Stelle verübt, an der die Straße durch einen dichten Wald führt. Der albanische Delegierte fuhr dem italienischen Automobil voraus. Wenige Minuten nachher, als er die Stelle passiert hatte, mußte das italienische Auto die Fahrt verlangsamen und anhalten, weil ein Baumstamm quer über die Straße gelegt worden war. In diesem Augenblick wurde es beschossen. Von dem in der Nähe gegenüber befindlichen griechischen Grenzposten aus wurden 30—40 Schüsse gehört. Der Stabsarzt Corti wurde im Wagen getötet, die vier anderen konnten noch aussteigen und einige Schritte weitergehen. Die Leiche des Generals Tollini wurde etwa 20 Meter vom Auto entfernt im Straßengraben gefunden. Der griechische Oberst Bocakt, der dem italienischen Kraftwagen in großem Abstand folgte, traf an der Unglücksstelle erst ein, als alles vorüber war und die Täter bereits die Flucht ergriffen hatten. Die Leichen der Ermordeten wurden nach Janina gebracht. Der französische und der englische Kommissar, die sich im Gebirge im nördlichen Teil der Grenze befinden, sind in Kenntnis gesetzt worden. Der Eindruick der belgischen Note In Englai London, 29 August. Das Urteil der meisten Blätter kann in die Worte zusammengefaßt werden, mit denen Daily Chronicle seinen Leitartikel überschreibt: „Ein besserer Ton, ohne jedoch Aussichten zu eröffnen“. Das Blatt erklärt, die Note enthalte einen Vorschlag, der kaum Erfolg versprechend sei, daß nämlich geheime Erörterungen zwischen den alliierten Ministern stattfinden sollten. Dies würde nichts anderes sein, als eine Rückkehr zu den divlomatischen Methoden, wie sie in den Monaten Mai und Juli erschöpfend, aber äußerst erfolglos angewandt wurden Morning Post schreibt: Belgien sei, wie klar ersichtlich sei. nur allzu bestrebt, in enger Fühlung mit England zu bleiben. Die Note werde vielleicht den Meg für ein besseres Einvernehmen vorbereiten. Das Diehard=Blatt rede: Deutschland weiter zu. den passiven Widerstand doch aufzugeben. „ und erklärt, die Michtigkeit für Deutschlands Veränderung der Ruhrbesetzung liege in der Tatsache, daß diese einen Weg ebnen könne für ein englischDer diplomatische Berichterstatter des Daily Telegraph schreibt: In britischen Kreisen berrsche allgemein die Ansicht, daß die Von Erzberger bis Stresemann Am 25. August jährte sich zum zweiten Male der Tag, an dem die feige Hand verhetzter Meuchelmörder den ehemaligen Reichsfinanzminister Erzberger hinstreckten. Dieser Mann stand lange im Brennpunkt des politischen Geschehens; weite Kreise verehrten ihn als den Mann des Volkes, als den Mann, dessen Weitsicht die Dinge zu meistern im Stande sei, andere verfolgten ihn mit bitterem, verstocktem Haß, nannten ihn Reichsverderber und Landesverräter. Man mag zu Erzberger gestanden haben, wie man mag: wer den Gang der politischen Entwicklung heute verfolgt, der muß auf jeden Fall erkennen, daß das, was der heutige Reichskanzler Stresemann als außenpolitisches Programm verkündet und was von allen Seiten als Rettungsmöglichkeit anerkannt wird, im Grunde genommen nichts anderes ist, als das, was Erzberger vor zwei und mehr Jahren schon verfocht. Erzberger war einer der ersten, die erkannten, daß eine fruchtbare deutsche Außenpolitik nur möglich ist, wenn wir aus dem verlorenen Krieg rücksichtslos die politischen Folgen ziehen und daß das Deutsche Reich politisch nur gerettet werden kann, wenn ungeheuere wirtschaftliche Opfer gebracht werden. Erzberger versuchte, das Volk den Weg der wirtschaftlichen Opfer zu führen, um Volk und Reich politisch zu retten. Man hat ihn befehdet, verfolgt, man zerrte ihn vor die Schranken des Gerichtes. um ihn und seine Arleit unmöglich zu machen, man hetzte und schürte, bis elende, feige Gesellen den traurigen Mut fanden, den harmlosen Spaziergänger am Kniebis aufs Abscheulichste zu ermorden. Und heute ist es sein Programm, das Programm, für das er um des deutschen Volkes und seines Reiches Rettung sein Leben lassen mußte, das gepriesen wird als die einzige Möglichkeit, das Reich zu retten. Auch ein anderer hat es versucht, den Grundsatz durchzusetzen, daß durch wirtschaftliche Opfer die politische Rettung möglich sei: Rathenau. Auch er mußte um dieses Programms willen unter Mörderhänden verbluten. Und dem Kanzler, der den Schild vor seinen Mitarbeiter hielt, der ohne Todesfurcht aufrecht seinen Weg ging, Josef Wirth, war es nicht vergönnt, das gesteckte Ziel zu erreichen. Parteimanöver führten seinen Sturz herbei in dem Augenblick, wo er die Parteien gewinnen wollte zur großen Koalition, zum Zusammenschluß aller staatserhaltenden Elemente. Seinem Nachfolger Cuno war es nicht gegeben, die Schwierigkeiten zu überwinden, ziemlich sang= und klanglos trat er von der Bühne ab. Und jetzt kam die große Koalition. Jetzt kam Stresemann. Jetzt kam die Erkenntnis. daß die beste Außenpolitik die innere Sanierung sei und mit ihr die weitere Erkenntnis. daß Erzbergers Programm und Grundsatz der einzig richtige gewesen war: durch ungeheuere wirtschaftliche Opfer die politische Rettung zu erstreben. Und Stresemann— das muß man ihm lassen— hat den Willen, dieses Programm in die Tat umzusetzen, er verkündet„drakonische“, Maßnahmen, er spricht soger von Diktatur, indem er darauf hinweist, daß seine Regierung die letzte verfassungsmäßige Regierung sein werde, wenn es nicht gelingt, der unheilvollen Lage Herr zu werden. Den Satz von der Sanierung der inneren Lage als beste Außenvolitik will er aber nicht so verstanden wissen, als verzichte seine Regierung auf jede außenpolitische Aktivität. In seiner Tischrede auf dem Industrie= und Handelstag hat er mit erfreulicher Deutlichkeit die Ziele seines außenpolitischen Wirkens und Strebens gezeichnet. Im wesentlichen hat er dort drei Grundsätze präzisiert, die angesichts der heutigen Lage und der möglichen ferneren Entwicklung auf dem Wege zu einer Lösung der großen Fragen noch einmal kurz und scharf herausgestellt seien: Erstens: Die Ruhrbesetzung besteht nicht zu Recht. Zweitens: Die deutsche Regierung wird politische Zugeständnisse bezüglich Rhein und Ruhr nie und nimmer machen; hierüber ist keine Verhandlung möglich. Drittens: Deutschland ist bereit, über seine wirtschaftlichen Reparationsleistungen an die Entente mit der Gesamt= entente sich zu verständigen, und zwar auf der Grundlage des Angebots der Regierung Cuno vom 7. Juni. In der Sache ist also Stresemann in seiner Außenpolitik grundsätzlich nicht über Wirth und Cuno hinausgekommen. Und dennoch besteht ein Unterschied, zwar nicht im Ziel, aber in der Art und Weise, wie Stresemann zu seinem Ziele kommen will. Mit nicht zu verkennender Deutlichkeit legt er noch einmal vor aller Welt Deutschlands höchste wirtschaftliche Erfüllungsbereitschaft dar, wobei er eigens erwähnt, daß Deutschland zu Verhandlungen hierüber bereit ist, und zwar zu Verhandlungen mit der Gesamtentente. Gerade dies ist von besonderer Wichtigkeit. Stresemann spekuliert nicht auf eine Uneinigkeit zwischen Frankreich und England, er bezeichnet solche Hoffnungen sogar ausdrücklich als„politischen Dilettantismus“. Er erhofft vielmehr von einer Verständigung der Alliierten unter sich die erste Möglichkeit zu einer Verständigung zwischen den Ententestaaten und Deutschland. Im selben Sinne sind seine Worte zu deuten, die er jetzt zu einem englischen Pressevertreter sprach, wobei er für eine gemeinsame Verständigung zwischen Frankreich, England und Deutschland eintrat. Kein Zweifel, damit hat Stresemann, soweit Deutschland in Frage kommt. die Fortführung der internationalen Reparationsdebatte von neuem ermöglicht. Es ist auch nicht zu verkennen, daß der Wille zu Verhandlungen sich in den gegnerischen Staaten bedeutend verstärkt. Der höfliche Ton Poincares in seiner Antwort an England und der geradezu herzlich zu nennende Ton in der belgischen Note sind doch als Anzeichen dafür zu werten, daß auch in Frankreich und Belgien die Erkenntnis empor sich ringt, daß die letzte Lösung doch nicht durch Gewalt, sondern durch gegenseitige Verständigung gefunden werden kann. Herrn Poincare hat Stresemann ein deutliches und entschiedenes„Bis hierher und nicht weiter“ zugerufen, indem er die Grenzen der deutschen Verhandlungsbereitschaft genau festlegte, gleichzeitig hat er dem französischen Ministerpräsidenten aber auch nahe gelegt, mit Deutschland in Revarationsverhandlungen einzutreten. Uns bleibt die Hoffnung, daß Stresemanns Mahnung zur Verständigung doch nicht ungehört verhallt ist. Stresemann hat in der gegnerischen Presse eine gute Aufnahme gefunden. Es ist nicht gesagt, daß dies unter allen Umständen ein gutes Zeichen ist. Im vorliegenden Falle wollen wir daraus aber die Haffnung nehmen. daß das Ausland erkennt, daß die großen weltvolitischen Fragen letzlich nur durch gegenseitige Verständigung gelöst werden können. Bricht sich diese Erkenntnis wirklich Bahn. so darf man von einem Erfolg Stresemanns sprechen. Dr. H. Note nicht dazu beitrage, eine praktische Vereinbarung unter den Alliierten zu fördern, und daß ihr Inhalt sehr enttänsche, da sie nur wenige konstruktive Pläne selbst von sinanzieller Seite betrachtet, biete. Weiter schreibt dasselbe Blatt: Es könne angenommen werden, daß Belgien auf seiner französischen Politik vom 30. 7. verharre. Mit Bezug auf das Ruhrgebiet sei die belgische Note nur ein Echo der französischen. Es würde besser sein, die Ruhrbesetzung einzustellen, damit Deutschland sich industriell neu organisieren und die Bezahlung der Reparationen wieder aufnehmen könne. Es sei besser, sofort anzuerkennen, daß weder die französische noch die belgische Note irgendeine wirkliche Annäherung an den englischen Standpunkt hinsichtlich der Besetzung des Ruhrgebietes, der Feststellung der deutschen Leistungsfähigkeit und der Regelung der interalliietter Schulden biete. Times, die die belgische Note mit derselben Zurückhaltung beurteilt wie seinerzeit die franzosische Note, schreibt: Die Haltung Belaiens bezüglich der Ruhrfrage und den allsemeinen Reparationsproblemen sei nicht unbedingt identisch mit der Haltung der französischen Alliierten. Es sei bemerkenswert. daß die belgische Note eine Rechtfertigung der Ruhbesetzung unterlasse. Das Ruhrproblem sei akut. Man müsse zu Verhandlungen schreiten. Es sei notwendig, das Ruhrgebiet füe seine frühere Tätigkeit wieder herzustellen, damit es seinen Platz im Wirtschaftsplan des vereinigten Deutschlands wieder einnehmeir könne, des es endlich bereit sei, seine industrielle und wirtschaftliche Tätigkeit für die Zahlung einer endgültigen Reparationssumme zu verwenden. In Frankreich. Paris, 28. August. Havas verbreitet folgende Mitteilung: Die belgische Antwort auf die englische Note, die bereits die vollkommene Billigung des französischen Ministerpräsidenten erhalten hat, wird in den französischen politischen Kreisen sehr günstig aufgenommen. Man beglückwünscht sich zu dem Geiste enger Solidarität, den die belgische Regierung gegenüber der französischen Regierung zeigt und man stellt mit lebhafter Genugtuung die vollkommene Uebereinstimmung der Ansichten der beiden Regierungen in Fragen fest, die die Gesetzmäßigkeit der Ruhrbesetzung. die Aussassung des passiven Widerstandes usw. betressen. * Paris, 29 August. Zur belgischen Note nehmen. die Morgenblätter nur vereinzelt Stellung. Der Petit Parisien hebt hervor, daß Belgien sich nicht darauf beschränke, seine Rechte zu verteidigen, sondern daß es einen Weg aus dem Chaos heraus zeige. Die Lösung, die die belgische Note empfehle, finde sich bis auf einige Einzelheiten auch zwischen den Zeilen der letzten sranzösischen Note. Sie bestehe darin, unter Festhaltung der Pfänder zu beschließen, daß Deutschland die Pflicht habe, nur die materiellen durch den Krieg zu Wasser und zu Lande entstandenen Schäden wieder gutzumachen und den Rest der deutschen Schuld gleichzeitig mit den interalliierten Schulden zu streichen. England gegen die geheimen Verhandlungen London, 29. August. Das Reutersche Büro erfährt mit Bezug auf die in der helgischen Rote enthaltenen Vorschläge aus einer nicht offiziellen, aber gut unterrichteten Quelle, daß der Vorschlag. informelle Unterredungen zwischen den alliierten Ministern über die Nenarationsfrage stattfinden zu lassen, daß die britische Regierung durchaus bereit sein würde, an derartigen Unterredungen teilzunehmen, wenn Aussicht bestände, daß diese Unterredungen Erfolg haben. Man sei der Ansicht, dok, wenn Frankreich und Belgien auf dem in ihren bieherigen Noten dargelegten Standpunkt verharrten, solche Unterredungen schlimmer als zwecklos sein würden. Der belaische Standpunkt könne außerdem durch Verhandlungen mehr gewinnen, wenn sie öifentlich seien. Großb-itannien könne einer Wiederaufnehme wichtiger diplomatischer Erörterungen nur zustimmen, falle die Allierten klar den Wunsch nach einem Uebereinkommen und die Bereitschaft ausdrückten, ihre Stellz=grahme se zu Baldwin— Poincare London, 28. August. Der diplomatische Berichterstatter der Evening News meldet: Es sei jetzt mehr als wahrscheinlich, daß die Premierminister Baldwin und Poincare in Paris zusammentrefsen werden, bevor Baldwin nach England zurückkehre. In diplomatischen Kreisen werde versichert, daß eine Zusammenkunft in den allernächsten Tagen endgültig vereinbart werden wird. Sozialdemokratie u. passiver Widerstand Berlin, 29. August. Der Sekretär der sozialdemokratischen Arbeiterinternationale Thom Shaw hatte auf Grund von Feststellungen an Ort und Stelle über die Lage im Ruhrgebiet einen Bericht erstattet, in dem er erklärt, daß die gewerkschaftlichen und Parteivertrauensmänner des Ruhrgebietes bereit seien, unter gewissen Garantien den passiven Widerstand aufzugeben. Der Sozialdemokratische Parteidienst billigt diese Erklärung und bemerkt: Die deutsche Arbeiterschaft und mit ihr die gesamte Bevölkerung des Ruhrgebietes ist nicht abgeneigt, den passiven Widerstand aufzugeben, sobald Frankreich sich durch Formulierung bereit erklärt, die Ausgewiesenen zurückzulassen und die Gefangenen freizugeben, sowie allgemeine Sicherheiten biete. Diese Bereitwilligkeit zur Aufgabe des passiven Widerstandes ist nicht aus der Auffassung entsprungen, daß wir kapitulieren müssen, sondern könne ledigsich als erneuter Beweis für den Verständigungswillen unserer Volksmehrheit gewertet werden. Dr. Wirth Gesandter für Rußland? London, 29. August. Reuter meldet aus Warschau: In politischen Kreisen in Moskau werde erwartet, daß der vormalige deutsche Reichokanzler Dr. Wirth, der sich augenblicklich auf einem Besuch in der russischen Hauptstadt befindet, zum deutschen Gesandten in Sowjetrußland ernannt werden wird. Hür Enge an Rhein a. Kahr Essen, 28. August. Das Hauptquartier Düsseldorf hat eine Dienstnote erlassen, wonach im Falle eines Sabotageaktes oder Attentats, welches genügend erwiesen ist, der Ver kehr der Straßenbahn in der ganzen Zone der in Frage kommenden Division für einen Zeitraum von mindestens acht Tagen unterbrochen sein wird. Essen, 29. August. Wie das„Ruhrecho“ meldet, hat der französische Platzkommandant von Essen den kommunistischen Jugendtag am 2. September verboten. Auch alle aus diesem Anlaß geplanten Feiern und dergl. wurden verboten. Ickern, 28. August. Sämtliche Schachtanlagen der ZecheVictor sind von den Franzosen besetzt worden. Auch die Teewverwertungsanlagen erhalten eine Wache. Die Arbeiter der Schachtanlagen haben die Arbeit eingestellt. Die Lichtanlagen und Pumpen eund von den Franzosen wieder in Betrieb genommen worden. Die in den Werkswohnungen wohnenden Arbeiter und Angestellten können Licht gegen Bezahlung an die Besatzungsbehörde beziehen. Münster, 29. August. Ueber Bochum wurde gestern mittag der Belagerungszustand wegen angeblicher Belästigung eines französischen Offiziers verhängt. Als Sanktion wurde sofort die Einstellung des Straßenbahnverkehrs mit Ausnahme der Linie nach Hattingen und Herne verfügt. Weitere Sanktionen stehen bevor. Münster, 29. August. Auf der Bahnstation Hammerstein bei Vohwinkel wurden gestern von den Franzosen 50 Personen, die im Besitz englischer Geleitscheine waren, festgenommen und ins unbesetzte Gebiet abgeschoben. Das Zollamt von Bohwinkel ist von den Franzosen besetzt worden. Der Zollinspektor und vier weitere Beamte sind festgenommen worden. Der Reue Wirtschateluter Notizen aus Industrie, Handel und Gewerbe Prodiuktenmgarte: Berlin, 29. August. Weizen: Märkischer 12250—13000. Tendenz: fest: Roggen: Markischer 9000—9100. Tendenz: lest; Oerste: Sommergerste 10250—11250 Tendenz: fest: Hafer: Märkischer 9500—10000. Tendenz: fest: Weizenmehl: 45—49000. Tendenz: fest: Roggenmehl: 29—55000. Tendenz: fest: Weizenkleie: 5500. Tendenz; fest: Roggenkleie: 5750—6000. Tendenz: fester: Raps: 11—12000. Tendenz: fest. Viktorieerbsen: 29—51 000; Kleine Speiseerbsen: 25—26 000: Futtererbsen:—10000; Ackerbohnen:—10000: Rapskuchen:—9000; Trockenschnitzel: 45—4400; Zuckerschnitzel: 6000; Torfmelasse: 4500: Kartoffelflocken: 10 500—11000. Nichlamtliche Rauhfulternotierungen: Weizen- u. Roggenstroh, drahtgepreßt: 240—250; Haferstroh: 220—240: Roggen- u. Weizenstroh, bindfadengepreßt: 250—240: gebündeltes Roggenstroh: 270 bis 290: Heu, gutes: 520—340; do. handelsüblich 260—280. Preisnoticrungen für Metalle Berlin, 29. August. Notierung der Vereinigung für die Deutsche Elektrolyfkupfer-Notiz: Elektrolytkupfer(wirebars), prompt, cif Hamburg. Bremen oder Rotterdem Preis für 1 kg in Mark: 2 403 600. Notierungen der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandes(die Preise versichen sich ab Lager in Deutschland): Preis für 1 kg in Mark 12250) 2500: Originalhüttenweichbei(1000) 1100: Originalhuttenrohzink, Preis im freien Verkehr (1200) 1300; Remelted-Plattenzink von handelsüblicher Beschaffenheit(1000) 1050; Banka-Zinn, Straits-Zinn, Australzinn, in Verkäuferswahl(71) 7500; Hitttenzinn, mindestens 99 Proz. 168) 7000: Reinnichel 96 99 Proz.(42) 4400: Antimon-Regulus (95) 10000; Silber-Barren(ca. 900 fein)(160000) 162 500 Stand des Dollars: 6700000 Amtliche Bevlinen Devisenkurse. Für Pa### Walter sind lei unseren Geschäftsstellen weiter Bisher quittiert.... 23 751 201.— M B.., Mülheim.... 1 690 002.—„ Ga.: 24 751 201.—#A Herzlichen Dank! -Uhr-Devisen Amsterdam London Newyork Paris Schweiz Prog Berliner Kurse. Berhn, 29. August. J 350 000 38 000 000 8700000 447 000 1 450 000 225 000 fest. (Ohne Gewähr.) M llionen Bahnen Schantungb ahn Gr.-Berl. Str.-Bahn Schitfahrts-Akt. Argo Dampfech. .-Austr.-Dampfich. Hapag Hamb.-Südam-D. Hansa-Dampfsch. Nordd. Lloyd " Bank-Aktien Barmer Bankverein Rerl. Handelsges. Com.-.Priv.-Bank Darmst. Bank Deutsche Bank Dise. Command. Dresdner Bank Essener Cr-Anst. Misteld. Cr.-Bank Nat.-B. f. Deutschl. Oesterr. Cr.-Anst. Reichsbank Brauerelen Pagenhofer Schultheiß Bochum Victer Dortmund. Akt-Br. Dortmund, Union Düsseld. Hloefel Gildenbrauerei Gfückauf Gelsenk. Löw.-Br. Dortmund Müser Langendr. Schlegel Bochum Industrie-Aktien Accun mul.-Faorik Adler-Werke .-G. f. Anilink. Alexander-Werk Augen.-N. Masch. Annener Gußstahl Arenberg Bergb. Bad. Anil. u. Soda Balcke Masch Baroper Walzuerk Bemberg P. J. Neue Richtlinien für Tohnverhandlungen Zerlegung des Lohns in Grundlohn und Multiplikator. Berlin, 28. August. Die Vertreter der deutschen Arbeitgeber und Arbeitnehmer beschäftigten sich in mehreren Sitzungen der letzten Tage eingehend mit dem Lohnproblem. Sie sind bei ihren Untersuchungen von der Feststellung ausgegangen, daß bei der Geldentwertung der letzten Wochen der Reallohn einen Ausschwung genommen hat, der den Interessen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht zuträglich ist. Die Vertreter waren sich darüber einig, daß eine Lösung des Währungsproblems und eine Besserung der Produktion sich erreichen läßt. Es wurden folgende Richtlinien aufgestellt: 1. Um sich ein einwandfreies Bild über die Regelung der Löhnung und über die richtige Lohnhöhe zu bilden, ist es nötig, die jeweiligen Lohnbeträge in Grundlohn und Multiplikator zu zerlegen. Der jeweilige Tariflohn ist also gleich Grundzahl und Multiplikator. Es ist dabei richtig, die Angestellten dekaden= und die Arbeiter wochenweise zu entlöhnen. 2. Für einen Zeitraum von—8 Wochen sollen die Tarifverträge und die mit dem Multiplikator zu errechnende Grundzahl(Ausgangslohn) unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage korrigiert werden. Der Ausgangslohn bleibt dann für die betr. Wirtschaftsperiode konstant. Als Multiplikator soll dann am besten die statistische Berechnung der Lebenshaltungskosten (Kleinhandelspreise) Verwendung finden, die die im Kleinhandel zu zahlenden Preise für Lebensmittel und Bedarfsartikel vestimmt. wonach der Zahlungsmitteltarif für die Ausgabezeit errechnet werden kann. Der Dollarkurs und die Großhandelsmeßzahl sind für Berechnung ungeeigneter. Die Wahl bleibt den Tarifparteien vorbehalten. Bei Reichstarifen wie bei Tarifen für größere Gebiete wird man am besten den Index nach dem statistischen Reichsamt verwenden, wobei die örtliche sowie bezirkliche Verschiedenheit berücksichtigt wird. Bei örtlichen und Bezirkstarifverträgen empfiehlt sich die Berechnung des statistischen Reichsamts für Orte und Bezirke, oder sie nach außerordentlichen Grundsätzen, wie die des statistischen Reichsamtes, einer Stelle zu übergeben, mit der die Tarifparteien einverstanden ind. und die Autorität gegenüber beiden Parteien besitzt. Es ist dabei von Bedeutung, daß für verschiedene Berufsklassen eines einheitlichen Wirtschaftsgebietes möglichst eine einheitliche Meßzahl Anwendung findet. 4. Bei der Festsetzung der jeweiligen Löhne und Gehälterhöhe ist zu unterscheiden: 1. die Lohnwoche, d. h. die Woche, für die die Löhne verdient werden. 2. a) Festsetzung der Meßzahl, die möglichst mit dem b) Festsetzungstag der Löhne zusammengelegt werden muß, c) der Auszahlungstag, d) die Verbrauchswoche. 5. Gleichzeitig müssen für die Festsetzung der Löhne für die Arbeitswoche die Verhältnisse der Verbrauchswoche berücksichtigt werden. Man wird jedoch bei einer geringen Schwankung den Festsetzungstag der Meßzahl für die Lohnhöhe maßgebend sein lassen können. Bei größerer Geldentwertung muß jedoch dieser Fehler eine nicht unbedeutende Abschwächung des Reallohnes zur Folge haben, so daß man gezwungen ist, bei der Festsetzung außer der Meßzahl des Festsetzungstages auch noch die voraussichtliche Erhöhung der Meßzahl der Verbrauchswoche im voraus zu schätzen. Ob diese Schätzung richtig ist, wird man erst beurteilen können, wenn die Meßzahl für die Verbrauchswoche vorliegt. Ergibt sich dann, daß ein mehr oder zuviel an Lohn oder Gehalt gezahlt worden ist, so hat eine Richtigstellung in der Weise zu erfolgen, daß diese Differenz bei der nächsten Lohnoder Gehaltszahlung hinzugefügt oder abgezogen wird. Zur Vereinfachung der Lohn= und Gehaltsrechnung wird diese Differenz mit dem neu ermittelten Lohn= und Gehaltsausgangslohn zu einem Betrage vereinigt. Um nicht die Lohnbüros durch unnötige Arbeit zu überlasten, ist daran festzuhalten, daß die wöchentliche Löhnung für die Arbeiter und die dekadenweise Gehaltszahlung für die Beamten der richtige Weg ist. Diese Maßnahme bedeutet ein Gegengewicht gegen die starke Geldentwertung. Deshalb sind mehrmalige Zahlungen innerhalb einer Woche oder Dekade nur in ganz besonderen Ausnahmefällen, wie sie zum Beispiel in den ersten Wochen des August eintraten, zuzulassen. Aus aler Will Ein„wohltätiger" Dieb. Einen eigenartigen Betrug verübte auf dem Wochenmarkt in Dortmund ein Mann unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit. Er gab einer Witwe, die in der Reihe stand, um Kartoffel zu kaufen, einen 100 900=Mark=Schein als Beihilfe zu dem Kaufgeld. Dabei erbot er sich gleichzeitig. ihren Regenschirm zu halten, damit er in dem Gedränge nicht beschädigt würde. Die Witwe war erfreut über so viel Güte. Der Mann nahm den Schirm an sich und verschwand damit in dem Gedränge. Die Frau ist um ihren Regenschirm, der einen bedeutend höheren Wert hatte, betrogen. Vorgeschichtliche Höhlen in der Eisel. Auf Veranlassung des Eifelvereins Mayen wurden an dem kahlen, vegetationslosen Bellberg zwischen Mayen und Ettringen, der die Spuren einstiger vulkanischer Tätigkeit heute noch sichtbar an sich trägt, in den letzten Wochen Nachgrabungen gehalten, die bis jetzt zwei Höhlen offen legten. Die größere ist 15 bis 18 Meter lang, bis 3 Meter hoch und mehrere Meter breit. Dazu ist eine Nebenkammer vorhanden, die im Augenblick noch nicht ganz ausgeräumt ist. Besondere Funde wurden in der Höhle nicht gemacht. Indessen ist anzunehmen, daß unsere vorgeschichtlichen Vorfahren hier eine vortreffliche Wohnstätte hatten. Plündernde und mordende Felddiebe. Der Gutsbesitzer Gosen aus Frankfurt, dessen Gut von Felddieben geplündert wurde, wobei er selbst schwer verletzt wurde, ist seinen Verletzungen erlegen. Den Frankfurte: Kriminalbeamten wurde von der französischen Behörde der Uebertritt in das besetzte Gebiet erlaubt. 21 Einwohner, die sich an den Diebstählen beteiligt hatten, und zum größten Teil geständig sind. wurden verhaftet und nach Frankfurt ins Gefängnis gebracht. Ein Motor=Hochsee=Kreuzer. Der Bootsbau Manzell=Friedrichshafen hat jüngst einen MotorHechsee=Kreuzer von 15 Meter Länge, 3 Meter Breite und 70 Pferdestärken Maybach=Motor(Friedrichshafen) fertiggestellt. Dieses neue Fahrzeug kam per Eisenbahn nach Kiel und wurde dort zu Wasser gesetzt. Am 3. August d. J. fuhr Kapitän Marx= Friedrichshafen bei stürmischem Wetter mit dem Fahrzeug nach Eggensund(Dänemark), am 4. August durch den Alsensund bis Heilsminde, am 5. August bei lebhaftem Nordwest über Friederica—Kattegat ins offene Meer—Insel Anhold, am 6. August erfolgte die Ankunft in Gotenburg. Dann folgten mehrere Fahrten durch die schwedischen Schären bis nach Norwegen. An Bord waren drei Gäste. Mit dem Kreuzer wurden durchschnittlich 1900 Touren gefahren, die dem Boot eine Geschwindigkeit von 30 Klm.=St. gaben. Die Reisestrecke betrug annähernd 1200 Kilometer. Der Hochseekreuzer ist äußerst seetüchtig. Er wird an den Havelseen stationiert. Dreister Schmucksachenraub. In Charlottenburg wurde eine Dame von einem Herrn, den sie kürzlich kennen gelernt hatte, nach einem gemeinsamen Spaziergange am Samstag in ihrer Wohnung so stark mit Aether betäubt, daß sie erst am Sonntagnachmittag erwachte. In der Zwischenzeit sind ihre Schmucksachen von mehr als 1½ Milliarden und 2½ Millionen bares Geld verschwunden. Roher Gewaltakt gegen Ordensschwestern in Wien. Am 31. Juli d. J. hat die Mehrheit des Wiener Stadtsenats beschlossen, den geistlichen Schwestern der beiden Waisenhäuser Hohe Warte und Meidling sowie der Kindergärten zu kündigen, beziehungsweise die Verträge mit den Orden zu lösen und weltliche Schwestern in diesen Anstalten anzustellen. Von der Maßregel sind, wie wir der Wiener Reichspost entnehmen, insgesamt 31 Schwestern bedroht. Ohne Angabe von Gründen, wurde den Ordensschwestern die kurzfristige Kündigung übermittelt und im Stadtsenat begnügte man sich mit der beiläufigen Erklärung, daß man nicht dulden könne ein Personal zu unterhalten, worüber man nicht nach Gutdünken verfügen könne. Der wahre Grund liegt vielmehr darin: Den Nathaus=Jakobinern ist die sittlichreligiöse Erziehung, welche die Schwestern ihren Schutzlingen angedeihen ließen. ein Dorn im Auge mit ihr mußte aufgeräumt werden und sollte es selbst um den Preis großer materieller Opfer sein. Eine Ersparungsmaßnahme ist der Hinauswurf der geistlichen Schwestern gerade nicht. Denn diese Schwestern, die vom frühen Morgen bis in den lväten Abend unermüglich tätig waren, sind die schlechtest bezahlten Angestellten der Gemeinde Wien. Die sechs Schwestern auf der Hohen Warte beispielsweise erhielten zusammen monatlich nicht mehr als 1,9 Millionen Kronen, während eine einzige weltliche Pflegerin unter 1½ Millionen Kronen monatlich nicht zu haben ist. Ein netter Beitrag zum Kulturkampf der Wiener Sozialisten:„Religion ist Privat= sache!“ Zugunglück. Der Schnellzug Teurnay=Lüttich ist bei Mons entgleist. Einige Personen wurden verletzt. Brand einer berühmten Eiche. Ein Wahrzeichen des Ortes Riedereimer bei Arnsberg, die über die Grenzen unserer Provinz hinaus bekannte dicke Eiche ist nunmehr dem vollständigen Untergange geweiht. Seit einigen Tagen steht der Baum nämlich in Brand. Das Feuer kann selbstverständlich nur von mutwilligen Bubenhänden angelegt worden sein, deren Träger an Naturaliertümern kein Vergnügen finden. Der Riese unter den Eichen hatte in Manneshöhe einen Umfang von 9½ Metern. Vor nunmehr 70 Jahren am 17. Juli 1853, besuchte der damalige König Friedrich Wilhelm IV. mit seinem Bruder, dem spateren Kaiser Wilhelm., gelegentlich ebenfalls den stolzen Baum. Damals prangte er noch in vollem Grün, fing indessen 10 Jahre später an, Altersschwäche an den Tag zu legen, indem ganze Aeste mir ihren Zweigen anfingen, abzusterben. Von 1918 an, war dann jeglicher Blätterschmuck verschwunden. Bereits seit langen Jahren im Innern morsch, stellte sich dann auch vor 4 Jahren von außen hes eine vollständige Höhlung ein. Von dessen Größe können sich die Lesen dieser Zeilen eine Vorstellung machen, wenn Schreiber angeben kann, daß in meiner Gegenwart von nunmehr 2 Jahren gelegentlich eines Schulausfluges aus dem oberen Sauerlande 17 Knaben mit ihrem Ranzen auf dem Rücken in derselben Platz fanden. Das Alter des Baumes wird von Kennern auf etwa 1000 Jahre geschätzt. Das Feuer, welches im Innern desselben langsam fortglimmt, wird nun wohl in kurzer Zeit der drittgrößten Eiche des deutschen Reiches ein jähes Ende bereiten. Eine noch größere gibt es nämlich bei Ratibor in Schlesien. eine andere bei Ibbenbüren im Münsterlande. Wir aber werden fortan sicher jährlich Tausende von Wandervögeln. Schulabteilungen usw., bisher durch unser ehrwürdiges Altertum angezogen, weniger zu sehen bekommen. Die Geburt einer Insel. Im März d. J. haten die Besatzungen zweier Schiffe, des„Wakasa Maru“ und des„Carlisle“, das Glück, bei der Geburt einer Insel anwesend zu sein. Das Juliheft des„Geographical Journal“ bringt eine Schilderung an Hand der Mitteilungen der beiden Schiffskapitane. Es war am 2. März. nachmittags 3 Uhr 20 Minuten, als ein Offizier des„Wakasa=Maru" im Chinesischen Meere auf der Fahrt von Hongkong nach Singavore eine mächtige Rauchsäule aus dem Wasser emvorsteigen sah. Der Kapitän des Schiffes der vermutete, daß es sich um einen brennenden Oeldampfer handle, änderte augenblicklich seinen Kurs, um der Besatzung zu Hilfe zu kommen. Als er näher hingekommen war, entpuppte sich der vermeintliche Schiffsbrand als eine vulkanische Gruption. Die Meeresoberfläche war in der Umgebung sehr bewegt. Wasser und Erde sielen aus der Luft. Die Meerestiefe und die Temperatur des Wasser erwiesen sich als unverändert. Sechs Tage sväter wurde derselbe Ort vom„Carlisle“ passiert. Immer noch stieg Rauch aus dem Wasser emvor; in der Zwischenzeit aber hatte sich eine kleine Insel gebildet von ungefähr sechshundert Yard Länge. Am 13. März wurde der Schauplatz von einem englischen Vermessungsschiff aufgesucht. Die Insel hatte unterdessen eine Höhe von 97 Fuß erreicht. Ihre Lage ist genau firiert worden. Zwei Meilen von der ersten wurde eine zweite Insel entdeckt. 56 * * hamborn a. Rh. Donnerstag, den 30. August 1923. Straßenbahntarise Seit gestern haben die Straßenbahntarise wieder eine starke Erhöhung erfahren. Der Preis von 130000 Mark für eine Teilstrecke beweist, daß man bei der Straßenbahn glattweg zur Rechnung auf Goldbasis übergegangen ist. Denn nach dem amtlichen Dollarkurs kommt dieser Preis etwa 10 Goldpfennigen aus der Friedenszeit gleich. Nun kann man zwar diese Tarifpolitik der Straßenbahn vollkommen verstehen und es soll auch hier keine Kritik daran geübt werden, da ja derartige Betriebe sich selbst unterhalten sollen. Aber wir befürchten doch, daß die Abwanderung von der Stragenbahn erheblich zunehmen wird, da die Gehälter und Löhne leider immer noch nicht auf Goldbasis verrechnet werden. Und damit wäre doch auch wohl nicht der Zweck der Straßenbahnen erfüllt. Aber noch eines wäre zu erwägen. Sollte es nicht an der Zeit sein, die seiner Zeit stillgelegten Linien wieder in Betrieb zu nehmen? Wir haben diesen Punkt schon öfter angeschnitten. Bisher scheinen dem Plane unüberwindliche Hindernisse im Wege gestanden zu haben. Aber jetzt dürfte es doch wohl angängig sein, die Angelegenheit zu diskutieren. Je größer die Basis ist, auf der ein Verkehrsunternehmen beruht, desto rentabler kann es gestaltet werden. Zudem wäre es dann auch möglich, im Interesse des verkehrenden Publikums eine weniger rentable Linie durch eine ergiebigere mit zu finanzieren. Vielleicht dienen diese Zeilen dazu, die Angelegenheit bei den zuständigen Stellen ins Rollen bringen. Denn zur Zeit liegt in den stillgelegten Straßenbahnlinien viel Kapital unnütz brach. Und auch dies dürfte auf die Dauer ein unhaltbarer Zustand sein Neufestjetzung der Mietszuschläge. Nach der amtlichen Bekanntmachung im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe sind die Zuschlage zur Miete wie folat festgesetzt: für Steigerung der Zinsen 100 Proz., für Betriebskosten, die nicht umgelegt werden. einschließlich der Verwaltungskosten 650000 Proz., für laufende Instandsetzungsarbeiten 1249900 Prozent, also insgesamt 1900000 Proz. Der zu zahlende Zuschlag beträgt demnach das 19000fache der Grundmiete. Der Zuschlag für gewerbliche Räume ist auf das 22 000fache festgesetzt, die neuen Mietszuschläge treten mit dem 1. September in Kraft. * H. Amtsgerichtsrat Hofins, der kürzlich von der Besatzung verhaftet wurde, befindet sich noch immer in Haft, während Referendar Dr. im Brahm inzwischen wieder auf freien Fuß geletzt wurde. Der Grund für die Verhaftung ist bisher noch nicht bekannt gegeben worden. Wegen der plötzlichen Verhaftung mußte am letzten Dienstag die Schöffengerichtssitzung ausfallen. H. Zeitweise Schließung des Versorgungsamtes. Wegen sehr dringlicher Arbeiten, die im Interesse der Kriegsbeschädigten schnellstens erledigt werden müssen(Fertigstellung des 5. Scheckvorschusses, Umrechnung der Rente nach dem Abänderungsdes Reichsversorgungsgesetzes). muß das Versorguncsamt(Schachl=, Ecke Stollenstraße) auf 14 Tag; für den Verkehr mit dem Publikum geschlossen bleiben. Es wird daher an sämtliche Kriegsbeididigten und Hinterbliebenen die dringende Bitte gerichtet, im eigenen Interesse Anträge aller Art nur schriftlich an das Versorgungsamt zu richtu Dringende Anträge, wie Reparaturen von or: id schen Körperersatzteilen. werden natürlich trotz erledigt. Die Schließung des Versorgungsam; erstreckt sich auf die Zeit vom 3. bis 15. Septemt.: d. Is. H s em Finanzamt. Auf eine Bekanntmochung des* anzamtes betr. Dienststunden und Bankkon: er Finanzkasse weisen wir besonders hin. Die Allgemeine Ortskrankenkasse Hamborr gibt in unserer heutigen Ausgabe eine ner sabelle bekannt. Die letzte. die erst gester zeröffentlicht wurde, ist also schon wieder erholt. Wir verweisen auf den heutigen An zenteil. H Imangsinnung für das Damenschneider=Handwerk Aeußerungen der im Stadtbezirk Homborn wohr heften Handwerkerinnen(Damenschneider) für loder gegen die Errichtung einer Zwangsinnung sind in der Zeit vom 6. September bis 15. September mündlich oder schriftlich auf Zimmer Nr. 113 des Rathauses(Eingang 3. Postamt, Goethestr. 4) abzugeben. Gültig sind nur solche Erklärungen, die erkennen lassen, ob der Erklärende der Errichtung der Zwangsinnung zustimmt oder nicht. Ein Ueberfall Der Zimmermann Adam S. aus der Schifferstraße wurde in der Nacht zum 28. d. Is. els er sich gegen 12.30 Uhr auf dem de befand. in der Unterführung der Matenastraße von 2 Personen angehalten, die dem S. mit der Begründung anhielten,„wie spät es sei“. Ohne weiteres sielen nun die 2 Personen übr den S her. die ihn zu Boden schlugen unter Anwendung von Gewalt eine braunlederne Aktentasche mit Schreibzeug, 1 Pfund Speck, ½ Pfund Speck und den Spazierstock raubten. An barem Gelde erzwangen sich die Räuber insgesamt von dem Ueberfallenen 11 Millionen Mark. Sie ließen dann ihr Opfer liegen und entkamen unerkannt Die Täter waren mit abgetragener Kleidung bekleidet und schienen dem Arbeiterstande anzugehören. Alter schätzungsweise etwa 22—25 Jahre. Wer zur Sache auch nur geringe Angaben machen kann, wird gebeten, dieses irgend einer Polizeiwache oder bei der Kriminalpol'zei zu melden. H. Festgenommen und dem Amtsgericht zugeführt wurden 2 Fuhrleute eines hiesigen Unternehmers, die neben anderen Sachen auch ern Faß Benzol im Auftrage des hiesigen Ges= und Wasserwerks nach Wesel bringen sollten. Sie gaben ihrem Auftraggeber an, das Faß müsse vom Fuhrwerk abgerollt sein und sei verloren gegangen. Die Kriminalpolizei ermittelte aber, daß sie das Faß mit Benzol im Wert von 600 Millionen Mark an einen Wirt in Friedrichsfeld verlauft und sich in den Erlös geteilt hatten. H Die Straßenarbeiten an der Duisburger Straße in Neumühl schreiten rüstig vorwärts Die Neurflasterung der Straße ist für die halbe Breite ungefähr fertiggestellt. Auch ist das zweite Gleis der Straßenbahn gelegt. In gleicher Weise schreiten auch die Arbeiten auf der Weseler Straße fort. die ja lange, zum Leidwesen des Publikums. still gelegen haben. Die Stüole ti0 Nie Von Dr. Haus Herschel. Jorsitzender der Fraktion Breslau. Die nächsten Gemeindewahlen sollten bis Ende November ds. Is. stattfinden. Vielleicht müssen sie wegen der Nuhr bis nächstes Jahr verschoben werden.(Nach Ansicht des Verfassers wäre es nicht gut, sie mit den Reichstagswahlen zusammenzulegen.) Mögen sie aber früher oder später stattfinden. in jedem Falle schließt mit ihnen die erste nach revolutionäre Epoche der Städte, die mit den Wahlen von Ende Februar 1919 begann. Ihre Eigenart zeichnet sich jetzt schon politisch, weltanschaulich und wirtschaftlich klar ab, obgleich bis zu den Neuwahlen noch unendlich viel geschehen kann, da die Geldentwertung sprunghaft fortschreitet. Ein solcher Rückblick kann für die Zukunft nützlich werden. namentlich auch für die Haltung des Zentrums bei den kommenden Wahlen. Es war die Evoche der Politisierung des Gemeindelebaus. Bis 1919 war im Hausbesitzerprivileg ein berufsständischer Gedanke gesetzlich durch die alte Städteordnung verankert. Das allgemeine Wahlrecht räumte damit auf. Nun traten zum ersten Male die Frauen und in stärkerem Maßstabe die Arbeiter in Stadtparlamente und Magistrate. Sozialistische Mehrheiten kamen in Großstädten und Industriezentren in beide Körverschaften. Nicht nur die Zusammensetzung sondern auch die Tätigkeit dieser wurde politisiert. Vieles, was garnicht zur Zuständigkeit der Städte gehorte, wurde nun erörtert. Unwürdige Szenen spielten sich vielfach in den Rathäusern ab. Man denke nur an Berlin. Nach etwa zwei Jahren erwachte der berufsständische Gedanke wieder. Nachwahlen. die vereinzelt stattfanden. brachten ihm einige Erfolge. In allerjüngster Zeit freilich erscheint er bei der Stadtverordnetenwahl von Beuthen ./S. schon überwunden(24. 6. 23). Möchte das bei den kommenden allgemeinen Wahlen ebenso werden. Gewisse Dinge außerhalb der Selbstverwaltung beeinflußten die Städte von 1919 bis 1923 in hohem Garde. So wirkte auf die Verwaltung zwangsläufig zunächst die traurige außenpolitische Lage ein. Besetzungen durch fremde Truppen in Ost und West. die Ausweisungen von Beamten, die Revorationslasten. die Wegnahme von landwirtschaftlichen Ueberschußgebieten. die Beschlagnahme von Kohlen, die Stillegung von Betrieben. Kontributionen und andere Maßnahmen seien nur erwähnt. In Oberschlesien bekamen im Herbst 1919 bei den Stadtverordnetenwahlen, vor welchen das Zentrum damals gewarnt hatte. die Polen den amtlichen Apparat in die Hand. der ihnen Vorteile für die Volksbefragung vom 20. 3. 21 brachte. Im Inneren wirkte wesentlich die Gesetzgebung von Reich und Staat auf die Städte ein. Man denke nur an die Finanzreform 1919. an das Betriebsrätegesetz. das über die Wohnungsbauabgabe und über die Mieten schließlich an das Landessteuergesetz. Ihr Einfluß kann kaum überschätzt werden. Am wesentlichsten war aber doch für die Städte die allgemeine Wirtschaftsnot. Das agrarische Land, spürte sie naturgemäß viel weniger, während dort die traurigsten Folgen sich allmählich zeigten. Nach scheinbarer Erholung 1919/20 wurde es vielfach ebenso schlimm. ja fast noch schlimmer als im Kriege. Mehr und mehr zeigte sich in jener Epoche die treurige Finanzlage als schlimme Erbschaft von Niederlage und Umwälzung. Die Steuerhoheit wurde der Selbstverwaltung bezüglich der Zuschläge zur Einkommensteuer genommen. Damit verloren sie die Seele. Viel Verantwortungsgefühl ging neben der materiellen Einbuße vorloren. Der Grundsatz:„Keine Ausgabe ohne Deckung!“ konnte manchmal nicht mehr innegehalten werden. Oft trat geradezu eine Mißwirtschaft in den Kommunen ein. Die Hauptschuld ist jedoch der Ungunst der Zeit zur Last zu legen. Es handelt sich um eine Epoche des Verfalls nach außen und innen. Man könnte auch sagen. um eine Evoche der Rückbildung. Wirtschaftlich weil man wie im Reiche so auch in den Städten von der Substanz lebte, moralisch. weil die Gemüter dem Schicksale nicht gewachsen waren. Das Unglück brach allmählich berein. Schlechtgeflickte Straßen. verfallene Häuser. abgenommene Denkmäler, gestohlene Rinnen. nicht oder nur selten weggekehrter Schmutz, wurden ebenso Kennzeichen der Städte wie schwindendes sittliches Bewußtsein. laxe Steuermoral. Zunahme von Verbrechen, Geburtenrückgang. die Not des Mittelstandes, Streiks und Unruhen.##hne. Großmutter. Mutter und Kind spekulieren heute. Der Kampf um die materiellen Lebensbedingungen und die Jagd nach Genuß beherrschen alles. Das Geistige tritt zurück. Die Arbeitslosigkeit nird allmählig wiede; stärker und drohendeje mehr es auf den Winter zugeht. Die soziale Zerklüftung hat sich eher vertieft als abgenommen. Gemeinschaftsgeist will freilich Brücken über die Abgründe schlagen. die sich täglich auftun. aber die Vermögensverschiebung. die Verarmung der Intelligenz, die Umbildung vieler Neureichen, die Aufreizung zum Massenhaß. die zunehmende Not sind ihm nicht förderlich. Wir sind flach und ohne Tiefe. Ein Teil lebt bedenkenlos in den Taa hinein, andere darbt. Man kann von einem völligen Persagen des Sozialismus in der Gemeinde während dieser Zeit sprechen. War er in der Helle nicht durchzuführen, so kann er auch im ganzen Körper des Reiches nicht das Richtige sein. Wo blieb die versprochene Freiheit der Lehr= und Lernmittel, ja sogar die freie Schulspeisung? Wir sehen den Widerspruch zwischen Programm und Wirklichbeit immer mehr. Statt der Kommunalisierung kam die Rückkehr zur Privatwirtschaft in der Gemeinde. Leider wurden nicht nur sozialistische Utovien nicht erfüllt, sondern auch berechtigte soziale Forderungen. Wie wenig konnten die Städte den Artikel 64 der Verfassung verwirklichen, der den Mittelstand vor Zerreibnug und Aufsaugung auch durch die Selbstverwaltung schützen wollte! Es war die Epoche der wachsenden Fehlbeträge und der schließlichen Unmöglichkeit. Haushaltspläne aufzustellen. Die Stadte waren seit 1919 Kostgänger des Reiches. Das Landessteuergesetz hat ihnen 1923 nur 75 v. H. der Beträge für die Beamten. nicht aber auch für die Arbeiter abgenommen. Freilich hatte die Finanzreform die Steueroasen beseitigt, die in gemeinsamer Not des Vaterlandes keine Daseinsberechtigung mehr hatten. Damit ging aber auch viel gute Eigenart und gesunder Wettbewerb der Städte verloren. Die Uniformierung hatte keine Besserung der Lage zur Folge Es Gebühren hoen für Die ind von der Niederrheinischen Handelskammer Duisburg—Wesel mit rückwirkender Kraft ab 1. August um 300 Proz. gegenüber den ab 15. Juli geltenden Gebühren und ab 15. August um 150 Proz. gegenüber den Gebühren vom 1. August erhöht worden. pamborner Kunstieben H. Stadttheater Hamborn. Wie wir gestern schon berichteten, ist Frl. Lund noch neu engagiert worden. Die Künstlerin war zuletzt an den Reinhardtbühnen beschäftigt und vorher in Herne. Die Intendanz dürfte mit dieser Künstlerin also eine gute Eroberung gemacht haben. Die Theaterleitung steht zur Zeit mit einem erstklassigen bekannten Beleuchter in Unterhandlung, so daß wir auch auf eine vervollkommnete Beleuchtungstechnik rechnen dürfen. Kreis Vinslaten Diuslaken W. Strompreiserhöhung. Das Rheinisch=Westfälische Elektrizitätswerk Wesel teil mit, daß die Strompreise ab 9. August d. Is. für Licht 284 450 Mark und für Kraft 132744 Mark je Kust. betragen. 1 Kohlen auch für Behörden nur auf Karten. Die Gewährung von Kohlenkrediten an Beamte haben die Anträge von Behorden. Beamten= und Angestelltenvereinigungen auf unmittelbare Zuweisung von Reichshausbrandbezugscheinen bei dem Reichskommissar für die Kohlenverteilung so gemehrt, daß sie nicht mehr berücksichtigt werden konnen. Behörden wie Vereinigungen sind deshalb auf die örtlichen Kohlenkarten verwiesen worden. W. Polizeibericht. Am 26. d. Mts. wurde von Ausflüglern an der Duisburger Straße in der mußte ein gewisser stiller Kampf der Selbstver= Nähe des Gehöftes Feldmann ein älterer Mann waltung um Rückgewinnung der Steuerhoheit aufgefunden der bewußtlos gegen die Staatsverwaltung einsetzen, der vorläufig noch nicht zum Ziele geführt hat. Wie gering der Beruf zur Gesetzgebung für die Gemeinden war, zeigt der Umstand, daß die preußische Städteordnung noch nicht zustande kam. Auch die größe Verwaltungsreform in Preußen blieb in den Vorarbeiten stecken. Man kann tatsächlich von einer Epoche des Fortwurstelns in Stadt und Staat sprechen. wie es der Oberbürgermeister von Breslau neulich getan hat. Besonders zeigt sich das auch auf finanziellem Gebiete, wo man sich zuerst mit längeren. dann mit kurzfristigen, hochverzinslichen Anleihen half. bis man zu wertbeständigen überging. Nun tritt die Frage der wertbeständigen Löhne auch an die Städte heran. Die Auswertung „eineiagben, der Rewahlies im Straßengraben lag. Man schaffte ihn zum evangelischen Krankenhaus. Da keine Ausweispapiere vorgefunden wurden, ist man über die Persönlichkeit des Verunglückten im Unklaren. Sachdienliche Angaben erbittet die Kriminalabteilung Dinslaken. Amtsgericht, 2. Etage.— Ein Hund wurde als zugelaufen gemeldet. Der Eigentümer kann sich auf Zimmer 3 des Rathauses melden.— Eine Person gelangte wegen Körperverletzung und eine weitere Person wegen Diebstahls zur Anzeige. Sterkrade S. Landausenthalt Sterkrader Kinder. In, der letzten Zeit mehren sich die Fälle, in denen die Pilegeeltern mancher aufs Land untergebrachter hettrader Kinder Klage darüber führen, daß ihnen seitens verschiedener Eltern aus Sterkrade Briese von Hypotheken von mündelsicheren Anleihen übersandt werden, die von sehr wenig oder gar keiusw. stellt die schwersten Probleme rechtlicher nem Taktgefühl sprechen. Insbesondere handelt es und wirtschaftlicher Art. Bei der Geldentwer= sich um einzelne Eltern der nach dem Landgebiet tung verloren die Steuern fast ihren Sinn. Hamburg entsandten Kinder, deren Briefe teilweise Ihr Druck auf große Volksteile aber blieb, na= als geradezu unhöflich bezeichnet werden müssen. Es mentlich auf die Lohnempfänger. Am schlimmsten war. daß viele Gebühren indirekte Steuern wurden. die wie Gas=, Wasser= und elektrische Stromabaaben vornehmlich den schwerringenden Mittelstand belasteten. namentlich soweit es kein mit dem Inder gleitendes Einkommen besaß. Weltanschaulich hatten wir die durch eine gesetzlich nicht begründete Vernaltungspraxis erfolgte Einführung von religionsfreien Schulklassen. den Kampf um die Bekenntnisschule aller Grade. die Planwirtschaft bei Lyzeen. den neuen Gedanken der deutschen Oberschule(die merkwürdigerweise nur„paritätisch“ möglich sein soll. während wir sie auch konfessionell fordern). in der Zeit von 1919 bis 1923 in den Städten zu verzeichnen. Das Reichsschulgesetz steht noch aus und wird erst der kommenden Epoche seinen Stempel aufdrücken. Wir finden aber Simultanisierungsbestrebungen in vielen auch kleineren Städten. Sogar gegen Kleinkinderbewahranstalten geht man vor. wenn sie von Schwestern geleitet werden. Man gibt diesen hier und da viel kärglichere Bezahlung trotz gleicher Leistung als weltlichen Kräften. so z. B. in Breslau. Es fehlt nicht an Hoffnungszeichen, wie der Anteilnahme des christlichen Volkes am Schicksal der Schule, unserer christlichen Jugendbewegung und anderen mehr. Namentlich auch das endgültige Programm des Zertrums für die Gemeinde ist ein solches. Es will die Uebel der Gegenwart mit Wirklichkeitssinn, aber auch mit christlichem Idealismus nach Möglichkeit mildern. Es stellt den erhabenen Gedanken der ausgleichenden Gerechtigkeit mitten hinein in den Kampf der Parteien und Stände. Aber freilich es will keine Verwaschenheit. Eher als das Stickgas der Lauheit, wollen wir die scharfe Luft des Kampfes. weil sie belebt, wenn es sich um grundsätzliche Fragen handelt. Wir#### stehen am Ausgange einer trüben Epoche. aber ten. wir sehen der kommenden Wahl mit dem Bewußtsein erfüllter Pflicht und des Ringens um hohe Ziele mit Ruhe entgegen. Neue Männer und Frauen werden vielfach bei den kommenden Wahlen„in die Gemeindekörperschaften einziehen. Woge sich dann der alte Zentrumsgeist in ihnen bewähren. Es wird überall. namentlich aber dort, wo wir starke Fraktionen oder gar die Mehrheit in den Gemeindekörverschaften haben. unendlich viel davon abhäugen ob ein neues und besseres Stück Städtegeschichte anheben kann. als die von 1919 bis 1923 eine war. ist das umsomehr zu bedauern, als gerade das Landgebiet Hamburg derjenige Aufnahmekreis ist, der sehr viel für die Sterkrader Kinder getan hat und noch weiterhin tut. Diese Eltern sollten doch bedenken, daß sie das, was für ihre Kinder getan wird, den treusorgenden Pflegeeltern nie wieder gut machen können. Einen Dank für alle Mühe und Arbeit verlangen die Leute da draußen nicht, sie betrachten es als ihre Pflicht, unseren armen Kindern zu helfen. Die Eltern der diesseits entsandten Kinder werden daher dringend gebeten, das Schreiben derartiger Briese an die Pflegeeltern zu unterlassen. anderenfalls von hier sofortige Rücksendung der Kinder veranlaßt wird. Sollte ein Einzelfall Anlaß zu einer Beschwerde geben, so wolle dies dem hiesigen Jugendamt, Zimmer 21, gemeldet werden. Es wird alsdann schon durch die zuständige Aufnahmebehörde für schnellste Abhilfe(Umquartierung der Kinder) gesorgt werden. S. Vom Fundamt. Zugelaufen ist in Sterkrade=Buschhausen ein Schäferbund.— Gesunden wurde eine Brille. Auskunft erteilt das Fundamt. Rathaus. Zimmer 7. :: Falsches Notgeld bei der Post. Die Ausgabe von Notgeld war von dem Reichsminister der Finanzen an die Bedingung geknüpft, daß sich die Ausgabestellen vor der Annahme durch die Postkassen den Oberpostdirektionen gegenüber verpflichteten, für die unerkannt in die Postkassen gelangten Falschstücke Ersatz zu leisten. Angesichts der außerordentlichen Geldmittelknappheit hat das Reichspostministerium die Oberpostdirektionen jetzt ermächtigt, die Zulassung des genehmigten Notgeldes nicht mehr von vornherein von der Erfullung seiner Verpflichtung abhängig zu machen. Die Frage der Ersatzleistung soll so lange auf sich beruhen. bis Falschstücke unerkannt in die Postkassen gelangt sind. Die Postbeamten müssen das Notgeld auf seine Echtheit ansehen. Sie sind an erster Stelle mit dazu berufen. an der Bekämpfung der Fälschungen und der Aufrechterhaltung der Ordnung im Geldverkehr mitzuwir) 400 Prozent Zuschlag für verspätete Steuerzahlung. Der Zuschlag für verspätete Steuerzahlung(Einkommen=, Körperschafts=, Vermögens=, Umsatz= Erbschaftssteuer. Brotversorgungsabaabe) ist durch den Reichsfinanzminister auf 400 Proz. für jeden angefangenen Halbmonat vom Zeitpunkt der Fälligkeit der Steuer ab festgesetzt worden Bisher tritt der Zuschlag mit dem auf den Zeitvunkt der Fälligkeit folgenden angefangenen Kalendermonat in Kraft. Nunmehr setzt das Steuerzinsgesetz als Beginn der Zuschlagsfrist den Zeitvunkt der Fälligkeit fest. Der Zuschlag tritt ein, wenn die Steuer später als acht Tage nach der Fälligkeit bezahlt wird. X Jollfreie Einfuhr für Waren in das besetzte Gebiet. Durch Entscheidung vom 10. August gestattet die Interalliierte Rheinlandkommission die Einfuhr aller Nahrungsmittel aus dem unbesetzten Deutschland über die Ostgrenze in das besetzte Gebiet frei von Abgaben und ohne jede Formalität. Vereinskalender. Mit der Einrichtung des Vereinskalenders haben wir den Vereinen eine Möglichkeit geschaffen, auf billigste Weise ihre Bekanntmachungen zu verösientlichen. Vielfach haben nun aber die Vereine die Gewohnheit angenommen. Bestellungen für den Vereinskalender schriftlich hierher zu senden und Rechnung darüber zu erbitten. Man bedenkt hierbei aber nicht, daß die Einziehungskosten oft höher sind als der Rechnungsbetrag. Wir bitten daher die verehrlichen Vereine, die Vereinskalendernotizen im Voraus zu bezahlen, da sich ja die Zeilenzahl so ziemlich ausrechnen läßt. Zum mindesten aber dürfen wir wohl erwarten, daß die Vereine die Kosten für eine Vereinskalendernotiz gleich nach deren Erscheinen in der Zeitung begleichen. Der jeweilige Zeilenpreis ist ja immer angegeben. so daß die Ausstellung einer Rechnung. sowie das Einziehen durch Kassenboten sich erübrigt, wodurch der Rechnungsbetrag meist illusorisch wird. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß die verehrlichen Vereine hierfür Verständnis haben und unseren Wunsch berücksichtigen. zu: Echa vam Mion..."„„„ zu: Gugg vom taleoettgemn, Bolss=geitung, mützeimer Tageblatt, hamborner Dotks=gettung Gebhard Fugel Zum 60. Geburtstag des Meistern. Tteunden der nsezigs ein Künstler, der alen trzuinen##r religiösen Kunst ein guter Bekannter t, seinen 60. Geburtstag. Es ist dieses Gebhard seierten Naaetium Artzel Briöt dder been „Mitte der Wder Jahre trat ein junger Schwäbischer Maler auf, der 22jährige Gebhard Fugel. ein u ien er aus dem Wezler Oberbrocken bei OberSs sgz Peramnt Raurnedge,(geboren am 1t. Tu. gust 1863). Er stellte ein.ld aus, das für einen wahrhafter großer Wurs war und das mit einem Schlage die Aufmerksameit aller Kunstfreunde auf sich zog, das aber gleichseitig ein heftiges Für und Wider der Kunstkritik aus loste: eine Krankenheilung Christi. Groß in gewaltigen in„okur sehzliche Sentimentalität, wirkte an Pie eise eraen Unausgeglichenheipie eine Offenbarung.„Die allgemeine Lähdie das christliche Kunstschaffen befallen und allenthalben in Mißkredit gebracht hatte, schien mit einem Male behoben: neue künstlerische Tefen der christlichen Heilsgeschichten waren aufperissen, ungeahnte schöpferische Möglickkeiten taten sich auf. Zie Frtarruug, der Bann, der seit Jahrzehnten auf der christlichen Kunst lag, war gebrochen. Das war Schwobenchreich. 1 Iuels, ein echter Kritik und offener Ablehnung durch Sihrese elc spensgenossen lich sich Fugel von dem der Stimm:“; nicht mehr abbr ngen: er wollte sernechemnschenn uti Sewissens und dem Rufe eines Höberen folgen, seine ganze Kraft in den Dienst der Religion stellen. Ralstäk richtig zu bewerten, das Wichigfte, Auch fr Iuzel ist, wie für jeden echten Künstler, die Wirksichkeit nur der Gottheit buntgewebtes Kled. die Wirklichkeit hinein gießt er die Fülle des Lehens.„In„ Fuoels religiösen Bildern aimet die cottrunkene Christenscele, nicht die mystische verzückte—ob Mystik je durch die Mittel der #en Kunst relchendigt werden kann ist mehr als fra Zich—. es st die gläubig=fromm=katholische Sotiegerde seihi geit mit beiden Füßen auf der #enserde steyt, mit Aug und Sinn aber den Gotteshimmel schaut. „Das religiöse Stoffgebiet, dem unser Künstler sich in seinen Hauptwerken zugewandt hat. löht Licheunter zwe Hauptgrsichtspunkten gruppieIigvmgerische Deutung der Heiligen Schrift des Alten und Neuen Bundes bei möglichst naturgetreuer Wiedergabe der jeweiligen räumlichen und Füllzken Umwelt und rel gißse Malerei im Dienste der Liturgie und Andacht. Der Historienmaler und ### Ltlitziöse verinngrlichte Künsiler verschmelzen , Fugels bihlische Bider haben die Zahl 70 hereits überschritten; sie sind beuicn, in den Schulen und im ganzen Volke den Sinn für die Heilsgeschichte der Menschheit wieder zu rertiefen, und eine nicht hoch genug einzuschätzende religice Erziehungsarbet zu leisten in einer Zeit, die wie kaum ein= andere auf bloße Erfasfurg des Diesleits eingestellt ist. Mindestens ebenso bedeutsam st das kirchliche Kunstschaffen Fugels. Die, Jahl der Gotteehäuser, die Prof. Fugel im Laufe der letzten 30 Jahre ganz oder teilweise ausgeichnückt, gebt nahe an ein halbes Hundert: rein phnsisch eine Riesenleistung, zumal wenn man bedenf;, daß der Künstler selßst seine großen Deckengemälde ohne jegliche fremde Hilfe gemalt hat. Ein F. Fugel in der Darstellung der Leidens. geschichte des Heilandes. Seine Kreuzwegstationen und seine Golgatha=Bilder werden stets unter die Großtaten crstlicher Kunst gezählt werden. Wie tesiten Sele ergreifend von wahrhaft göttlichem Leben bewegt, ist doch der Christustyp. den Fugel in jahrelanger innerer Schau herausgearbeitet hat! Unter den Modernen hat nur einer, Samberger, Kongeniales geschaffen. Ueber dem religicsen Maler Fugel vergißt man sar..seihzt den Landschafter und Vorträtsten. Zu Fugels Landschaften, Porträts und Naturstudien sind eigenartig schön und voll von erhmest Ire Hricinase Ilerdings nur im Fardenschmelz des Originals so recht erkennbar sind. senen Wersig, ersennt man den Meuschen Deshalb braucht wohl über den Menschen Fugel nicht mehr viel gesagt werden, nachdem wir versein Werk uns zu vergegenwärtigen. Als Se in. Sechischer eien Secte Mchbf ae fäice Künktler sich in voller Schaffenskraft, ig. er steckt in nie rastendem.fer immer neue Ziele; noch tiefer möchte er eindringen in die mostischen Wahrheiten,„und Wirklichkeiten unserer heligen Religion, schauend und gestaltend und Gottes Größe und Lite gerkünden)„So wird denn auch Prof Gebhard Fugels gastliches Haus im schönen Billenvorort Solln bei München nie leer von Freunden #nd, Jewunderern der großen Kunst des bei aller Tatkraft und eiserner Konsequenz persönlich so liebenswürdigen und felbstlosen Meisters. Nach vielen Tausenden aber zöhlt schon heute die Gemeinde derer, die Fugels religiöse Kunst dankbar rerehren und lieben, ohne den Meister selbst näher zu kennen. Der Journalist arbeitet für den Tag, aber nicht alles, was er schafft, verweht mit dem Tage. Gar manches aus dem Reich der Tagesschriftstellerei ist unsterblich geworden, hat klassische Geltung erlangt. „Alle geistigen Kämpfe der Neuzeit von der Reformation bis zur Psycho=Analyse, von der Emanzipationsbestrebung Irlands dis zum Expressionismus sind in Millionen von Zeitungsspalten ausgesochten worden, und von den Namen, die aus den Jahrhunderten übrig geblieben, fehlt keiner unter den Autoren, solcher Artikel, kaum einer der Philosophen, Eihiker der Dickter, der Künstler, der Revolutionäre und der Resormatoren, der Politiker und der Feldherren.“ Mit solchen Worten begründet Eggn Frwin, Kisch die Herausgabe eines Werkes „Klassischer Journalismus“, das er bei Rudolf Tesmmesgr, ir. Bezlin erscheinen läßt und in den er die„Meisterwerke“ der Zeitung“ gesammelt hat. Es ist eine erlauchte Schar der berühmten und größten Geister der Weltgeschichte, die hier vorüberzieht. Die Reihe wird eröffnet von Plinius d.., der Tacitus für seine 3as Cishege„Vericht eines Augenzeugen“ über ktung die Mammnseg Chr. gad eine Leigung, vie Momngen„Die journaltstische Glanzleigung des Altertums“ genannt hat. Die Reihe schließt, da Lebende nicht ausgenommen sind, mit einigen der anmutig melencholischen Feuilletons von Peter Altenberg. Luther ist mit seinem„Brief Burg Waldstein Ein nordmärkischer Roman von Oswald Bergener. (Nachdruck verboten.) Der Mond stand noch immer im vollen Silberleuchten zwischen den müden Sternen, als wir im Waldsteiner Wagen durch die milde Frühlingsnacht heimwärts fuhren. Schweigend ging die Fahrt durch Busch und Feld. Als wir den Hohenrücken gegen Bodenhusen überquerten. stand hinter uns fern im Osten über der unsichtbaren Ostsee das erste schwache Morgenrot, entzündete sich immer glühender der jung: Tag und schaute uns nach. Eine Lerche stieg aus morgendunklem Acker unversehens und voreilig, jauchzend in die Luft, um soglcsch wieder erschrocken ver dem eigenen Jubel mit ihrer Morgenbotschaft in die Schatten zurückzusinken. Als ich an dicsem Nachmittage meine pädagogischen Spaziergänge mit Tietram in Weisheiten der Bücher und des Lebens beendet hatte, trieb es mich in Freiheit,„Frühling.und Erssmigt. hinaus. um die Wolkenflucht der Ballerlebnisse lebendig zurückzurufen und sie in ihrem tiefsten Born zu ergründen. Wohliger Schollengeruch gepflügter Accker schwängerte die gemächlich wehrnde weiche Lust. Ueber den Koppeln kreisten weiße Momin und kündeten die Nähe des atmenden Meeres.„In fernen Baumhöhen flötete der Vogel Bülow laut in die Einsamkeit. Im Tannendickicht visperten hinter den zartgrünen Sprossen die Meisen ihre Geheimnisse. Irgendwo lockte der Holztäuberich aus dem Sodensenster, seines Waldnestes zur geliebten Nachbarin. Und der Fink. der Fink. und noch einer, und dort wieder einer das rief sich schallend über alle Waldgassen hin die ungeheure Seligkeit des Frühlings zu. Auch die Nordlandgänse kamen in riesiger Höhe vom Süden weither und segelien im grenzenlosen Blau wohl bis Norwegen. Spitzbergen und Island hinauf mit der Botschaft von des Frühlings prangender Heimkehr. Ich hatie mich lang hingestreckt unter kätzchenläutenden Haselbüschen; um mich sr toßten und grünten die Blätter und Blüten, jedes en zierliches Wunder, und die zarteste Duftsüßfe wihte mir in die Nase von verborgenen Veilchen, die ihre Köpfchen aus dem Blätterdrängen der jungen Erde lachend und alücklich aufreckten. So melancholisch war mir die Einsamkeit nie erschienen wie bei dem bescheidenen Bienensummen in dem tiefen NordlandsschweiUnd ich sah— das war kein Traum— ich sah Teutolinde drüben, jenseits des zwischen Waldhäumen eingehegten Wiesensees, der seit von Dolmetschen“ vertreten, einer Art Selbstrezension seiner Bibelübersetzung, den er nach einem Bekannten nach Nürnberg sandte und von diesem in die Oeffentlichkeit lancieren ließ. Napoleon zeigt seine journalistische Kunst der Tatsachenverdrehung, die er in all seinen Artikeln für das französische Amtsblatt, den„Moniteur“, bewiesen, in seinem Bericht über den 18. Brumaire, in dem er seine Ergxeitung der Nacht als etwas ganz Harmloses dars Ihm folgen seine deutschen Gegner, jene von ihm verachteten„Ideologen“. Gentz, Görtes. E. M. Arndt und Heinrich von Kleist, deren scharfe journalistische Waffen doch so viel zu seinem Sturz beigetragen haben. Auch andere große Politiker, wie Franklin. Mirabeau, Marx usw. greifen in den Tageskampf machtvoll ein. Bismarck ist sein ganzes Leben lang als Journalist tätig gewesen; er erscheint hier mit einem seiner die Zukunft so ahnungsvoll vorausschauenden Artikel in den„Hamburger Nachrichten“. Von Dichtern begegnen wir dem vielschreibenden Robinson=Schöpfer Defoe, dem Kunstkritiker Goethe, Schiller, der als junger Regimentsmedien: die Nachrichten zu Nutzen und Vergnügen“ redigierte. Victor Hugo, der„Napoleon den Kleinen“ bekämpft, dem Plauderer über Gesellschaft und Mode Balzac, dem Lokalberichterstatter Dickens. Dostojewski, der Konstantinopel für Rußland fordert. Idsen, der Parlamentsberichte schreibt, Hebbel und Gustav Freytag Während diese Dichter Journalisten nur im Nebenamt waren, leisten andere große Schriftsteller ihr Höchstes in der Arbeit Hir des Tos, so Lessing, der„größte journalistische Charakter“. so Beaumarchais, der Dichter des „Figaro“, so Sainte=Beuve, der„Fürst der Kritik“. so Börne und Kürnberger. Der„Vater der Revolverjournalistik“ ist Pietro Arctino, die„Fürstengeißel“ und ihm folgen in diesem Gewerbe Girardin, der Begründer der modernen Zeitung, Rochefort und Opper, der sich stolz„Henri Stephan de Blowitz“ nannte.—— Stephan de Bloviz' An der Wiege des modernen Zeitungswesens stehen bedeutende Persönlichkeiten und Schriftsteller: der„das erste amüsante Blatt der Welt“ den„Tatler“ schuf; Adlson, der die Kunst s und der Glosse meisterhaft in seinen „Moralischen Wochenschriften“ ausbildete, die großen politischen Kämpfer, Swist und der Versasser der Junius=Briefe, die die englische Welt in ihren Grundfesten erschütterten. Melchior Grimm, der Regensburger Pastorssohn, ruft in Paris die erste Zeitungskorrespondenz ins Leben und wird durch sie eine Macht des 18. Jahrhunderts. Peter Helfrich Haiit siner unserer größten Prosa=Schrifsteller, Deuschsand Pias den tlalstischen Zeitungskil in Wis,„Theaterkritik vertreten Lessing. Lichtenberg mit seiner genialen Analyse. Garricks Janin, der die Rahel entdeckt. Fontane mit seiner Begrüßung von Hauptmanns„Vor Sonnenaufgang“. Die Klassiker der Musikkritik sind Hoffmann, Weber und Richard c is eie scitis, Kaste Kehiäshe ###. und 5greczigkeit Stanley ist mit seinem Bericht„Wie ich Liningstone fand“ der Typus des groken journalistischen Reiseschriftstellers. Natürlich findet man in dieser aufschlußreichen Sammlung von Sieudert pan den uu. ie Atuelles Erimm lon und erählt dus manch. Gzute ir. u dem BalSn#und erighlt, daß manche Leute fragten welchen Nutzen wohl diese Versuche haben sollten, worauf Franklin in seiner gewöhnlichen Herzenseinjalt. antwortete:„Ei. wozu das neugeborene Kind? In der Tat, dieses Kind kann in der Wiege sterben. vielleicht nur ein Gimpel werden; allein wer weiß, ob es nicht einst der Ruhm seines Vaterlandes, die Leuchte seines Zeitalters, ein Wohltäter der Menschheit sein wird!“ Mereis setzt sich 1791 für„öffentliche Bedürfnisanstalten“ ein und Saphir glossiert 1840 den auch heute wieder so zeitgemäßen„Katzenjammer nach dem Börsenrausche“. Vermischtes Eine königlich republikanische Ecmahnung, Der„Sächsische Volksbote" erzählt das folgende „wahrer Geschichtchen“. Als kürzlich der zweite Sohn des sächsischen Königs in Regensburg seine Hochzeit mit einer Prinzissin Thurn und Taxis feierte, fuhr auch König Friedrich August aus Schlesien nach Bayern Es war dem König. der natürlich das Gesetz zum Schutze der Republik gut kennt, sehr darum zu tun, bei seiner unvermeidlichen Durchfahrt durch den Freistaat Sachsen alles zu vermeiden. was die Republik gefährden könnte. Jedoch— die Reise hatte sich nicht gebeimhalten lassen und wie bei früheren Reisen sammelte sich auch diesmal eine Schar königstreuer Sachsen an einem Haltepunkt der Fahrt, um dem angestammten Fürsten zu huldigen. Die Menge stand erst in ruhiger Erwartung: als der König nicht am Fenster des Wagens erschien, begannen schüchtern, dann immer stärker die Hochrufe, und als auch die nichts erreichetn, überwand die Begeisterung schließlich die Grenzen höfischer: Tonart und klopfte stürmisch an die Scheihen des Wagens. Der König geriet bei dieser Gefährdung republikanischen Eigentums in die peinlichste Lage. Ex rettete die Situation. die Republik und ihre Fensterscheiben wieder mit einem klassischen Ausspruch. Ein Fenster ging berunter, eine Faust drohte den stürmischen Verehrern und die vertraute Stimme rief in der geliebten Mutterart:„Ihr seit mir jascheene Rebubliganer!“ Belohnter Edelmut. Ein aufregendes Hochgebirgsdrama, dessen Held der Alpenführer Bischof ist, ereignete sich vor wenigen Tagen bei einer Besteigung des Mönches, die eine Engländerin namens Coninr unternahm. Bei dem Aufstiege fiel der Führer in eine Gletscherspalte: die angeseilte Dame, die von dem Falle in den Schnee geworfen wurde. konnte mit Aufbietung aller ihrer Kräfte verhindern, daß sie von ihm nachgezogen wurde, aber sie war nicht stark genug= um, den Führer aus der Spalte herauszuziehen, so daß er am Ende des Seils über einem unermeßlichen Abgrunde hängen blieb. Nachdem die Beiden in der furchtbaren Lage eine Bsshlans#ergebeng agf Hilfe gewartet hatten. beschloß Bischof, sein Leben zu ovfern um das der Engländerin zu retten. Er befahl ihr daweigerte soc„uch zuschneiden. Mrs. Coniar weigerte sich zunächst. auf seine dringenden Beschwörungen aber gehorchte sie und zerschnitt das Seil. Wie durch ein Wunder wurde trotzdend Zilchof. gerettet. Das Seil hatte sich wähI, tangen Zeit lo tief in das Eis am Rande des Spalts eingeschnitten, daß es fesigemar, und den Führer weiter hielt. So sehrte nach dregnier um Hille„forteilen und drei Stunden mit Führern zurück, die Bischof glücklich aus der Spalte herausgoden weg vorüberwandern, der am Park entlang über Loppeln am ruhigliegenden See hinlief, Der. wiz ein leuchtender Spiegel, der blaue Lenzusg Frar apit,. seinem sernen weihen WolEt Frühlingsfreude und Frühlingssehnsucht tief hineingesunken. Teutolindes Gestalt spiegelte sich in plastischer Klarheit darin, shr cte, Pneäitten im Himmel auf den Wolten und gu#. da der Humor nicht sehle, lief und kläffte auch Warno auf krummen Pfoten auf den blauen Himmelswiesen hinterdrein. „richtste mich in meinem Buschrersteck sißeunt eggote mit den Augen ihrem Doppelvon zerier geag, ein dustiges Frühlingskied von zarter No#ararhe, das hob sich farbenfroh em Himmelsblau im See. Wie oft hatte ich sie so allein mit ihrem tatenlustigen. gesehrlangen Warno durch die Kovveln schreiten Euen, bald auf weitsicht'ger Höhe, bald in der Verborgenheit umbuschter Wege. as Koppeltor in die sonnige Phbiegend, durch Himnelsgrunde ahe Haeng u0 chars auf den seits meiter in d a bewegte sie sich jenin der Richtung gegen Bodenhusen. Ja sorang ich auf und schlug mich rechts Karis anerfeicdein, die Buchenhalen des an, alsz er mich aus dem Walts heraustreten sah, doch als er mich er„ante, Frang er mir freudig entacgen und an ir in„dig. Zöhe und zeigte in bebender Lust ihn streicheste, einer Klugheitsmienen, als ich kemmend, drohtewall des Weggs hervorkommend, drobte sie mir mit einem Lachen auf derzgtasen, stoden Trntiz: uen rochen un fuchrenztzu mir auch noch den Worno ent.3c.onnte doch nicht anders, als ihre stolze metstreg die wie die Frühlingegöttin daherVe garg mnit, stiller Frende zu betrachten. uir tct ggschaust du mich so an3 Ein ih Lipven darauf. dand und prefte meine habsl; Ggats ic leidenscohisch „Feutgsnd.d neln, Mokl eher 16 dier„Bist ou mit mir zufrieden?“ Herzenznot vorüiher stis Glück, dls wenn die Wir schritten Hand in Hand den Buschpfad weiter; wo ex zu enge war und sie voranging. uhallen gleichwohl nicht auf. einander festhend, du mir nicht „Und du nicht mir!“ unsere treuen Hüter. a it Fels und Tor sie id vor mir schritt. wandte sich um und schaugespannt ins Gescht. sagte sie la55 der Ballnacht.—. 90rn. an die Märchen der Salsnacht,u n Jorn. an die Rärchen Lächein noch einmal. gar ernsten „Wer unbedingt treu gegen sich selber auch gegen den andern sein.“ antbei Frage und Antwort. Doch sah ich wie sie den könnte? Oder glaubst du's nicht?“ hershaften:„Rein: mit einem frohen und und ich zog ihren Arm iest und zörtlich den Sschie as che selse e hindern lassen.t dätten, ich hätte mich nicht ihren hell aufleuchtenden Blick Wangen Fiag, rasche, warme Röte in Aufahmennte dir!“ soate sie mit einem tiesen dir auch sagen daß du Is antwortest, willich alles, was ich gestern abend Haunold von Haderburg tat. nur ein achzuc wax, um den feindlichen Springer von meinem Turm abzuziehen.“ „Wie meinst du das?" er ist der Springer, er stürzt sich im nkeliprung von hinten her auf den, den er lürg leinen Geaner hält.„Und das will sch verhindern, solange es geht.“ And wen halt er für seinen nosds Feindsesasei, detrossen nicht über Haulindes mich schüttzunde ader üder TeutoBekenntnis2 Mau.u deschämendes ich dann seite.gmnt? Wie stand bittersüßen Fr. mit meinem Jorn und dem Stiche nach F“ meiner leidenschaftlichen Süche nach Vergeltung und nach Befreiung! grian Vl“ schoß mir in heißem Strome zum Hand und drickieiste Veisgung griff ich ihre ließ es lächelnd gescheßen. de Livven, und be Eigensinn den Kanselie ich mit überlegenen so gejährliches, Hinhernis? Ich würde ihn am verzaten sürchten aerniss 3ch würde ihn an Stück Verbrechertum im sainu ein —„Verbrecherrum, in seiner Seele, das er von einem oder mehreren seiner Ahnen bis Eriten., Haderburger Schleiviraten wachen“t: E wurde nicht gut sein. es iu höse Farta9 es bgiz umd en ctlich. und eine Prauen ein. gwicgen ihren blonden durch diaber ging es wie ein helles Leuchten mit Fraßem Aufiachen. dändigen“ hoate ich gleich nachber derauf ein Weilchen. Als wir Thingsteck einbagenu breiten Hauptveg nach Frolis Ihrbagsungn, wies sie löchelnd auf den ##n engbar mit uns schreitenden Warno. Der st ein aut Husgeniächerngenne gachftein 8 5 9 8 Ausführungsverordnung zum Reichsmietengesetz. Grund des Reichsmietengesetzes vom 4. März 2(Beicheg Plgz#F. 2775 fl.) sowie der hierdie Gemeindobehörde nach Maßgabe des§ 132 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 zur Vorlegung der Nachweise angehalten werden. Hat der Vermieter die Ausführung notwendiger lausender Instandsetzungsarbeiten unterlassen oder die Gelder nicht sachgemäß verwendet, so wird die Gemeindebehörde die Ministers für Volkswohlfahrt vom 4. August 1928 sachgemäße Ausführung aller notwendigen, zur Er(Preußische Gesetzsammlung S. 382 fl.) wird mit da#ltung des Hausbestandes, der Gebrauchsfahigkeit Zustimmung des Herrn Verbandspräsidenten der Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk in Essen folgendes angeordnet: S 1. Bei Berechnung der gesetzlichen Miete sind von der Friedensmiete vom 1. Juli 1914(s 2 des 3. Reichsmietengesetzes) bei jedem Mietraum, auf den je geietzliche Miete Anwendung findet, abzurechnen: 20 v. H. für in der Friedensmiete enthalten gewesene Betriebs= und Instandsetzungskosten: in Häuser mit Sammelheizung bezw. Warmwasserversorgung außerdem 9 v. H. für Heizstoffe für Sammelheizung und 3 v. H. für Heizstoffe für Warmwasserversorgung: 2 v. H. für Bedienung der Sammolheizung, wenn die Kosten hierfür in der Friedensmiete enthalten waren: im Einzelfall nach den tatsächlich in der Vorkriegszeit entstandenen Kosten die in der Friedensmiete enthaltenen Vergütungen: a) für Nebenleistungen des Vermieters, welche nicht die Raumnutzung betreffen. aber neben der Raumnutzung auf Grund des Mietvertrages gewährt werden(Bereitstellung von Wasserkraft, Elektrizität, Dampf. Preßluft u. dergl.): b) für Nebenleistungen des Vermieters. welche zwar die Raumnutzung betreffen, aber nur einzelnen Mietern zugue kommen(z. B. 5. Spiegelglasversicherung): * zualeich mit dem Vert wenn—gr mt dem Vertrage über die Vermietung einer Wohnung dem Mieter Gartenland im Sinne der Kleingarten= und Kleinpachtlandordnung vom 31. Juli 1919 überlassen ist und die Größe des überlassenen Gartenlandes 15 Quadratruren— 212 Quadratmeter übersteigt, die auf das Land über 15 Quadratruten entfallende, nötigenfalls durch einen landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Sachverständigen zu ermittelnde Friedenspacht. 2. be„.„„ K 2 Zu der rich§ 1 sich ergebenden Grundmiete treten folgende Zuschläge: 1. 100 v. H.— dem einfachen der Grundmiete für die Steigerung der Zinsen der Vorkriegsbelastung und der Kosten für die Erneuerung dieser Belastung; 750000 v. H.— dem siebentausendfünfhundertfachen der Grundmiete für Betriebskosten, die nicht umgelegt werden(§). einschließlich der Verwaltungskosten. In diesem Zuschlag sind die Kosten der Bedienung und Reinigung der Sammelheizung nicht enthalten. Die Mieter in den Häusern mit Sammelheizung haben diese Kosten in der tatsächlich entstandenen Höhe, entsorechend ihrem Heizungskostenanteil(§ 8) zu tragen. Die Mietervertretung ist bei der Vereinbarung des Heizerlohnes zu hören und hat das Recht, falls sie mit der Höhe des Lohnes nicht einverstanden ist, die Bedienung der Heizung selbst zu übernehmen: 2500 000 v. H.— dem fünfundzwanzigtausendfachen der Grundmiete für laufende Instandsotzungsarbeiten: bei Räumen, die zu gewerblichen Zwecken(§ 1 der Reichsgewerbeordnung) bergestellt sind oder für gewerbliche Zwecke verwendet werden, erhöht sich der vorstehend unter Ziffer 2 aufgeführte Zuschlog von 750000 v. H. auf 937 500 v. H.— dem neuntausenddreihundertfünfundsiebenzigfachen der Grundmiete der vorstehend kosten in abgerundeter Summe verlange unter Jiffer 3 aufgefuhrte Zuschlag von 2 500 000 rechnung der von den Mietern geleisteten Vorschußv. H. auf 3125000 v. H.— dem einunddreißig= zahlung erfolgt bei der Umlage. Zu weiterer Vortaltsendzweihundertfünßzigfachen der Grund= schußzahlung ist der Mieter erst verpflichtet, wenn der Wohnungen und der Gest erferderlichen laufenden Instandsetzungsarbeiten durch geeignete Anordnungen gewäß§ 6 Abs. 2 des Reichsmietengesetzes und der dazu erlassenen preußischen Ausfuhrungsverordnung sichern. Sie kann Instandsetzungsarbeiten dieser Art auch von Amtswegen anordnen. Ein etwaiger Ueberschuß ist auf die folgende Abrechnungszeit vorzutragen. S 3. Die nachfolgenden Betriebskosten und Nebenleistungen, nämlich: 1. die für das Haus zu entrichtenden Grund= und Gebäudesteuern, 2. die Entwässerungs=(Kanalisations=) Gobühren und das Entgelt für Fäkalienabfuhr, 3. die Straßenreinigungsgebühren, 4. das Wassergeld einschließlich Messermiete. o das Schornsteinfegergeld 6. die Kosten für Müll= und Schlackenabfuhr. 7. die Kosten für die Treppen= und Flurbeleuchtung sowie für die Beleuchtung derjenigen Räume, die für die gemeinsame Benutzung der Mieter bestimmt sind,(z. B. gemeinsamer Trockenboden. Waschküche, Keller), 8. die Kosten für Versicherung gegen Feuer=, Glas=, Wasserleitungs=, Sturm= und Aufruhrschäden sowie der Hasipflichtversicherung. 9. die Kosten für Bürgersteig= und Straßenunterhaltung. 10. die Kosten für die von einer Behörde zur Beseitigung einer Ansteckungsgefahr getroffenen Maßnahmen sind in der tatsächlich entstandenen Höhe auf die selbständigen Wohnungen oder selbständigen Mieträume anderer Art nach dem Verhältnis der Grundmieten umzulegen. Hierbei sind auch Räume, für die nicht die gesetzliche Miete zu zahlen ist oder die nicht vermietet sind, zu berücksichtigen. Hinsichtlich des Wassergeldes kann das Mieteinigungsamt auf Antrag eines Vertragsteils nach billigem Ermessen zur Vermeidung ungerechtfertigter Härten eine andere Verteilung als diejenige im Verhältnis der Grundmiete festsetzen. Die Kosten für Versicherungen(9 3 Ziffer 8) dürfen in der Höhe umgelegt werden, wie sie von der Provinzial=Feuerversicherungsanstalt der Rheinprovinz. insoweit diese Anstalt solche Versicherungen nicht übernimmt, wie sie von den Privatversicherungsanstalten ortsüblich erhoben werden. Die Feuerversicherungsbeiträge dürfen nur in Höhe von 95 v. H. umgelegt werden. Steht das Haus in einer besonderen Gefahrenklasse, so gehen die durch die Versicherung des Gebäudes in der höheren Gefahrenklasse entstehenden Mehrkosten zu Lasten desjenigen Mieters oder Vermieters, der sie verursacht hat. Die Kosten der Spiegelglasversicherung dürfen nur auf die Räume umgelegt werden, an oder in denen sich das versicherte Spiegelglas befindet. Bei Streit über die Angemessenheit der Versicherungsbeiträge entscheidet auf Anruf eines Vertragsteiles das Mieteinigungsamt. Der Vermieter darf bei monatlicher Mietzahlung als monatlichen, bei vierteljährlicher Mietzahlung als vierteljährlichen Vorschuß auf die umzulegenden Betriebskosten von den Mietern außer der Grundmiete und den nach festen Zuschlagssätzen zu erhebenden Beträgen vier Fünftel der im letzten Monat oder im letzten Vierteljahr entstandenen Betriebskosten in abgerundeter Summe verlangen. Die Abmungen oder der Kleingarten, oder Kleinpacht Junger, desserer Herlandordnung vom 31. Juli 1919 unterliegt jedoch Techniker) sucht möbl. eine Größe von 15 Ruten übersteigt, kann die Fest= St. Eligius=Arheiter=und Zimmer, welches gut besetzung der Pacht der in Frage kommenden Frucht= St. wiehlns al# liet und zahlt wird, in der Nähe art in der Weise erfolgen, daß bis ein Zehntel des Knappen=Verein.=Lagr. von Laar durchschnittlichen Fruchtertrages als Pacht festge=.“: sesei o: Cons sc###### setzt wird. Die Festsetzung des durchschnittlichen Ertrages erfolgt, falls sich die Parteien nicht darüber einigen, nach Anhörung eines landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Sachverständigen. 9 7. Räumlich nahe beieinander liegende Häuser ein und desselben Vermieters oder Häuser einer Betriebsgemeinschaft innerhalb des Stadtbezirks können in Bezug auf Verrechnung der Betriebs= und Instandsetzungsarbeiten als Einheit aufgefaßt werden. Die Umlage dieser Kosten hat nach dem Verhältnis der Grundmieren zu erfolgen. Ebenso ist * Unser Mitglied Johaun Gerhardt ist gestorben. statt am Donnerstag, nachm.[Otto Heller=Str. 3½ Uhr vom Krankenhause aus. Das Seelenamt ist morgene Mülheim(Ruhr.) Donnerstag. Freita-, Sonnabend, Sonntag 7½: Maskottchen. We hältnis der Grundmieten zu erfolgen.###,“ sam felhen Tage. für diese Gebäude die Bildung einer einheituichen# seiden Tage, Mietervertretung zulässig.( 7% Uhr. S 8. Der Vorstand. Die Kosten für Heizstoffe für Sammolheizung bzw. Warmwasserversorgung sind nach der Heizfläche der angeschlossenen Heizkorper umzulegen. Die Kosten benun der Beheizung der gemeinsam Mnutzten Räume sind auf die Beteiligten nach den Grundmieten zu verteilen. Der Vermieter kann für den Einkauf von Hoizstoffen bei der Beschaffung Vorschüsse von den Mietern verlangen, die es ihm ermöglichen, dieselbe Brennstoffmenge einzukaufen, die im letzten Winter nötig gewesen ist. Er darf von dieser Befugnis dann Gebrauch machen, wenn die Mietervertretung das für die Heizstoffe erforderliche Einkaufsgeld nicht selbst aufbringt. S 9. Ist ein Mietraum weitervermietet oder vermietet ein Hauseigentümer oder jemand, der ein Grundstück auf Grund eines Erbrechts, Nießbrauchs oder ähnlichen Rechtsverhältnisses inne hat, einen Teil des von ihm selbst im Hause benutzten Naumes, so muß zunächst der für den leeren Raum zu entrichtende Mietzins in einem angemessenen Verhältnis zu dem auf den Raum entfallenden Teil des Hauptmietzinses stehen. Zu diesem von dem Untervermieter für den leeren Raum zu entrichtenden Mietzins sind angemessene Zuschläge für die Ueberlassung von Einrichtungsgegenständen, Beleuchtung. Heizung, Bedienung, Hergabe von Wäsche usw. zu zahlen. S 10. Diese Verordnung tritt auf Grund des 9 11 des Reichsmietengesetzes mit Wirkung vom 1. Septenber 1928 an in Kraft. Die Verornung vom 21. November 1922, 29. Dezember 1922, 28. März 1923. 28. April 1923. 29. Mai 1923, 28. Juni 1923 und 27. Juli 1923 treten mit diesem Tage außer Kraft. Mölheim a. d. Nuhr, den 29. August 1923. Der Oberbürgermeister. Lembke. v. Fassin, bei Henrich, Laar, Kaiserstr. 130. Kanmatulthen auch nicht nähend, zu kaufen gesucht. J. Heimann. Obg. 25 a. B. Strickmaschine zu verkaufen J. Schier, Lintfort, Altredstr. 37a. AnzugPaletotund Zenlralhalen-Thealsr MdantelSTOffe noch sehr preiswert Tuchlager Nohlstr. 299 jeder Käufer Fahrtvergütung. für Küche und Haushalt sucht gegen zeitgemäßen Lohn für sofort. Frau Lif, Hamborn. Kaiser=Wilhelm=Str. 72. Tachl. Maochen „ofort ges. Ein Posten gebrauchter Hahrkudkl emailliert und vernickelt preiswert abzugeben. KarlNeunes, Nuhr. Loar Kaiserstr. 136. Teleph. 7056 Piülte ie; Gedr. Sosas. Sosagestelle, Chaiselongne kaufe stets Kempken, Dulsburg Knüppelmarkt 3 Karte genügt. miete. Zu den gewerblichen Betriebsräumen rechnen nicht die Amts= und Arbeitsräume der Aerzte, Zahnärzte, Tierärzte. Rechtsanwälte und Notare sowie die Diensträume von Behörden. In dem Zuschlag zu Ziffer 3 sind nicht enthalten: a) die Kosten für das Tapezieren und Anstreichen oder Kälken der Wände und Decken, das Streichen der Fußböden und der Fenster und das Anstreichen der Türen innerhalb der Wohnungen oder sonstigen Mieträume. Jeder über die im letzten Monat oder Kalendervierteljahr geleistete Vorschußzahlung abgerechnet ist. S 4. Als laufende Instandsetzungsarbeiten im Sinne des 9 2 Ziffer 3 gelten nicht die vollständige Erneuerung der Dachrinnen und Ablaufrohre. das Umdecken des Daches. der Abputz oder Anstrich des Hauses im Aeußern, der Neuanstrich des ganzen Treppenhauses im Innern, die Erneuerung der Heizanlage bei Sammelheizung und WarmwasserversorBekanntmachungen der Stadt binslaken für sofort gesucht. Mittagessen wird gegeben. Frau Waßmann, Mörs, am Bahnhof Kirschenallee. Oetesatzung der Stadtgemetnde Dinolaten detr, die Zahl der Stadtverordneten. Auf Grund des Par. 10 der Städteordnung für die Rheinprovinz vom 15. Mai 1856 und des Par. 4 des Gesetzes über die vorläufige Regelung der Gemeindewahlen vom 9. April 1923, sowie des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom 13. Juli 1923 wird für die Stadtgemeinde Dinskaken folgende Ortssatzung erlassen: Par. 1. Die Zahl der Stadtverordneten wird auf 30 festgesetzt. Par. 2. Diese Ortssatzung tritt mit der Neuwahl der Gemeindevertretung in Kraft. Dinslaken, den 13. Juli 1923. Der Bürgerweister. Vorstehende Ortssatzung bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Sie ist durch Beschluß des Bezirksausschusses vom 6. 8. 1923 Aktenzeichen 1 Ep 1053/23 genehmigt worden. 1 Dinslaken, den 27. August 1923. Der Bürgermeister. Drbrklich. Madcen sofort gesucht. Frau Pavenstädt, D= Ruhrort, Dammstr 20 Junger Herr, 26., kath. sucht auf diesem Wege, da hier fremd mit einem anständigen Fräulein in Verbindung zu treten, zw. sp. Heirat. Offerten unter 452 an die Exped. d. Ztg. in Mülheim. taclt, Jollengeverssin, für Buschhausen oder Bieleng gegen hohen Lohn gesucht. Zu melden Echo vom Niederrhein Sterkrade, Holtkampstraße 3, hinter der Adlerepolheke. Für Neukirchen. Neue Siedlung zum 1. September fleißige Schungsbonln gegen guten Lohn gesucht. Zu melden Echo vom Niederrhein,(Dörs, Kirchstr. 15. Mieter hat die tatsächlich entstandenen Ko= gung(große Instandsetzungsarbeiten). Auf Antrag sten für diese Instandsetzungsarbeiten(Schön= eines Vertragsteiles ist vom Mieteinigungsamt unheitsreparaturen) in seinen Mieträumen ge ter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Gebäudes, d. gen Vorzeigung der Belege zu tragen. Der Mieter ist vor der Vornahme der Instandsetzungen zur Bestimmung der Handwerker berechtigt, die die Arbeiten ausführen h. der Erhaltung seiner Bewohnbarkeit, ein Zuschlag für die Verzinsung und Tilgung von Mitteln für die Kosten einer im Einzelfalle seit Oktober 1920 sollen. nachgewiesenermaßen ausgeführten und notwendig en, so= gewesenen oder in den nächsten 12 Monaten nach fern er die erforderliche berufliche Ausbil= Stellung des Antrages notwendig werdenden großen dung hierfür besitzt. Bei Streit über die Instandsetzungsarbeit für einen genau bestimmten Notwendigkest einer solchen Instandsetzungs= Zeitraum festzusetzen. Der vom Mieteinigungzamt arbeit und über die Eignung des Mieters festzusetzende Zuschlag für große Instandsetzungszur Ausführung dieser Arbeit entscheidet die arbeiten darf das Doppelte des Zuschlages für laugemäß§ 6 Abs. 2 des Reichsmietengesetzes fende Instandsetzungsarbeiten(S 2 Ziffer 3 und 4) und der dazu erlassenen preußischen Ausfüh= nicht überschreiten. rungsserordnung für de Stadt Mülheim.] Auf die persönlichen Verhältnisse der Parteien d. Kuhr eingerichtete Schlichtungsstelle. Bei kann bei der Festietzung des Zuschlages in angeStreit über die Höhe der Kosten entscheidet messener Weise Rücksicht genommen werden. Inwiedas Mieteinigungsart.„ weit der Vermieter an den Kosten der großen InDer Anspruch des Mieters(auch Zwangs= standsetzungsarbeiten zu beteiligen ist, bleibt dem mieters) gegen den Vermieter auf Ueber: Ermessen des Mieteinigungsamtes überlassen. Bei lassung und Erhaltung der vermieteten Sa= Vernachlässigung der Unterhaltung des Grundstücks, chen in einem zu dem vertragsmäßigen Ge= insbesondere bei Eingriff der Gemeindebehörde auf brauch geeigneten Zustande gemäß§ 536 ss. Grund des S 8 des Reichsmietengesetzes hat die Herdes Bürgerlichen Gesetzbuches bleid. unbe= anziehung des Vermieters zu den Kosten in einer der Vernachlässigung entsprechenden Weise zu geschehen. Bei nach dem 1. Januar 1920 erworbenen Gehäuden sind Zuschläge für solche Mängel nicht zu bewilligen, die beim Erwerb des Gebäudes bereits vorhanden waren und die der Vermieter gekannt hat oder kennen mußte. Der hiernach auf die Mieter entfallende Betrag ist auf die Mieträume nach dem Verhälinis der en. Hierbei sind auch Räume gesetzliche Miete zu zahlen ist, oder ietet sind, zu berücksichtigen. Bei eil(8 8) umzulegen. Der Vermie. Herabsetzung des auf einen Mieter entfallenden Zusich vor der Vornahme der Arbeiten schlages ist die Ermäßigung auf die anderen Beteimit der Mietervertretung ins Benehmen zu ligten entsprechend zu verteilen. § 5. Das Mieteinigungsamt hat die Ausführung der großen Instandsetzungsarbeiten, für die ein Zuschlag bewilligt ist, durch geegnete Anordnungen zu sichern. § 6. Vom 28. August d. Is. ab beträgt der Preis für 1 Liter Milch 246 000 M. Derselbe setzt sich wie folgt zusammen: Erzeugerpreis 160000 M Molkereizuschlag 32.000 Händlerzuschlag 54000 M 246000 M Ab Hof des Landwirts beträgt der Preis für 1 Liter 214000 M. Dinslaten, den 27. August 1923. " Der Bürgermeister. Tüchtige, zuverlässige Zeitungsbotin gegen hohen Lohn gesucht. Zu melden bei Herrn Flecken, Hochheide, Südstr. 3. Schungsseien(ihhen) für die Bezirke IDI.-Speldorf u..-Heißen gesucht. Mülheimer Tageblatt. Mülhelm(Ruhr) Epoinghoferstr. 239. Sekantnschungen der Dac Vortradte Vlich. uneri. Zeitungsbotingen Nachtragsverordnung zum Reichsmietengesetz, Mit Wirkung vom 1. September werden mit Zustimmung des Herrn Verbandspräsidenten des Siedlungsverbades Ruhrkohlenbezirk Essen auf Grund des Reichsmietengesetzes vom 4. März 1922 und der hierzu ergangenen Ausführungsverordnung vom 12. Juni 1922 folgende Zuschlage zu den Grundmieten festgesetzt: 100 ibt rührt: b) die Kosten des Fahrstuhlbetriebs und für die Instandhaltung der Fahrstühle. Diese Kosten haben’eienigen Mieter. deren Mieträume an den Fahrstuhl angeschlossen sind. gegen Vorzeigung der Belege im Verhältnis der Grundmiete zu tragen, sofern nicht alle diese Mieter auf die Benutzung des Fahrstuhls verzichtet haben: 3. m setzen. Der Vermieter hat Februar und vom 1. in der Zeit vom 1. bis 10. bis 10. August eines jeden Jahres den Mietern(oder auf Antrag die Verwendung der Gelder für lausende Instandsetzungsarbeiten(zu vergl.§ 2. Ziffer 3 und 4) nachzuweisen. Weigert sich der Vermieter, diesen Nachweis zu erbringen, so kann er auf Anzrag der Mieter oder Mietervertretung du: Bei Anträgen auf Ne von Gartenland, sowei eufestsetzung des Pachtvreises it es den MieterschutzbestimFür die Steigerung der Zinsen Für Betriebskosten, die nicht umge logt werden einschl. der Verwaltungskosten. 650000 T Für laufende Instandsetzungsarbeien 1 249900% insgesamt 1 900 000 7 Der zu zahlende Zuschlag beträgt demnach das 19000sache der Grundmiete. Die Zuschläge für gewerbliche Räume werden festgesetze auf 1. Für Zinsensteigerung 100% 2. Für Verwaltungskotten 800 000* 3. Für laufende Instandsetzungsarbeiten 1 399 900 7 insgesamt 2200000 T Mithin beträgt der zu zahlende Zuschlag das 22000jache der Grundmiete. Nach Par. 10 des Reichsmierengesetzes kommen diese Zuschläge für gewerbliche Räume, für die Amts= und Arbeitsräume derAerzte, Zahnärzte, Tierärzte. Rechtsanwälte und Notare und die Diensträume der Behörden nicht in Frage. Sterkrade, den 28. August 1923. Der Oberbürgermeister. für Hamborn und Obermarkloh-Neumühl solort gesucht. Zu melden Hamborner Volkszeitung. üchtige, zuverlässige Zehungsbotin für Walsum-Vierlinden zum 1. Septemb. gesucht. Zu melden in der Hamborner Volkszeitung. Moe.Bellungesel.“ für ein Revier in Laar zum 1. September gesucht, Zu melden in der Geschäftsstelle.-Ruhrort König-Friedrich-Wilhelm-Straße 60. Güberiass. Bellungsseleria für.-Bruckhausen zum 1. September gesucht. Zu melden in der Geschäftsstelle der Hamborner Volkszeitung, Marxloh, Kaiser-Wilhelm-Straße. Tüchtiger Zeitungsbote(tin) für Lintfort bei hohem Lohn für sofort gesucht. Zu melden bei Ossowski, Lintfort, Friedrich-Heinrich-Straße Nr. 6. Zeitungsbotin für Bergheim und Hochemmerich gesucht. Zu melden bei Scholten, Hochemmerich Bahnhofstraße 20. 859 Täglich 63 Uhr abends Der große Sommer-Schlager Operette in 3 Akten von Arnold v. Bach. BREMEN AMERIKA OSTASIEN-AUSTRALIEN Regelmäßiger Personen- und Frechtverkehr mit aigenen Oempfern. Anerkannt vorzügliche Unterbringung u. Verofiegung für Reisende aller Klascen Rolsegepück-Versicherung Nabere Auekuntteuren NORDDEUTSCHER *BREMENt in Duisburg: Lloydreisebüro, Königstraße 40 in Hamborn: Johs Leonhardt, Holtener Str. 139 in Oberhausen: B. Albracht, Styrumer Str. 7. in Essen-Ruhr: Norddcutscher Lloyd, Generalagentur Lloydreisebüro, G. m. b.., Handelshof Heute eingetroffen ein Waggon **„* in allen Größen bei reeller Bedienung zu Tagespreisen K. Ardenhe, Hamborn, Gerlingstraße 25. Größtes und bekanntestes Geschäft am Platze. Gekaufte Schweine auf Wunsch frei Haus. Protkortenanggerte. Am Donnerstag, dem 30. ds. Mts., von—1234 Uhr vormittags und—6 Uhr nachmittags finden die Ausgabe von neuen Brotkarten für die Haushaltungen mit den Anfangsbuchstaben—L statt. Mülheim a. d. Nuhr, den 29. August 1923. Der Oberbürgermeister. Bekanntmachung. Die Bekanntmachung vom 27. ds. Mts. beio. Beiträge zur Ortskrankenkasse wird hiermit auf Grund einer neuen ministeriellen Verordnung aufgehoben. Die Arbeitgeber erhalten noch in dieser Woche Merkblätter zugesandt, aus denen die Berechnung der Beiträge ersichtlich ist. Zur Vermeidung von Nachteilen wollen sich diejenigen Arbeitgeber, die kein Merkblatt erhalten, bei der Kasse melden. Mülheim a. d. Nuhr, den 29. August 1923. Der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse Mülheim a. d. Nuhr. Gekandmachungen der Jadt Kanbon Gedühren=Ordnung. Unter Aufhebung der in der Bekanntmachung vom 22. ds. Mts. veröffentlichten Sätze wird hiermit mit Wirkung vom 27. ds. Mts. ab die Gebühr für die Reinigung eines Schornsteins in einem eingeschossigen Hause auf 150000 A festgesetzt. Für jedes weitere Stockwerk sind 75000 A zu zahlen. Die sonstigen Gebühren erhöhen sich dementsprechend. Hamborn, den 27. August 1923. Die Polizeiverwaltung. Nachstehende Beitragstabelle gilt statt der am 28. August bekanntgegebenen, für die Zeit vom 27. August bis 1. September 1923. Lohnstufeneinteilung. leichsmietengesetzes werden, Bekanntmachung vom 28. Die übliche Meldevorschrift bleibt bestchen. Der Vorstand. Bekannimachungen der Siadt Dusburg „Dulchum, den 2d. Augult 1950. Die Tarife der Rheinbrücke Duisburg—Ruhrort —Homberg und der Ruhrbrücke an der Ackerfähre werden vom 1. September d. Is. ab erhöht. Nähere Auskunft wird bei den Brückengeld=Einnahmestellen erteilt. Der Oberbürgermeister. I..: Geißler. Zu der Gebührenordnung über Reinigung der Schornsteine der Stadtgemeinde Duisburg vom 15. August 1922 wird folgender 16. Nachtrag erlassen: Die Gebührensätze werden mit Wirkung vom Tage der Veröffentlichung ab: im Par. 1 zu a) auf 150000 AA, zu b) auf 75 000 im Par. 3 auf 375,000 im Par. 4 auf 400000 M; im Par. 7 auf 750 000 M; im Par. 8 zu a) auf 450000 M, zu b) auf 112 500 M, zu c) auf 56 250 M erhöht. Der Oberbürgermeister. I..: Geißler. Mietszuschläge. Auf Grund des§ 11 des Reichsmietengesetzes werden mit Ermächtigung des Herrn Preuß. Ministers für Volkswohlfahrt mio Wirkung vom 1. Sept. 1923 ab die Zuschläge zur Grundmiete wie folgt festgesetzt: 1. für die Zinssteigerung auf 100 v. H. der Grundmiete; 2. für Betriebskosten, die nicht umgelegt werden, einschl. der Verwaltungskosten auf den 7500sachen Betrag= 750000 v. H. der Grundmiete; für lausende Instandsetzungsarbeiten auf den 25000fachen Betrag= 2500000 v. H. der Grundmiete; bei Räumen, die gewerblichen Zwecken dienen. a) für nicht anzulegende Betriebskosten auf den 9375fachen Betrag= 937.500 v. H. der Grundmiete, b) für lausende Instandsetzungsarbeiten auf den 31 250fachen Betrag= 3125000 v. H. der Grundmiete. Die gesamten Zuschläge zur Grundmiete berragen mithin vom 1. September ab: Für reine Wohnräume= das 32501fache der Grundmiete= 3 250 100 Prozent, für gewerblich benutzte Räume das 40 626fache der Grundmiete= 4062 600 Prozent Der Oberbürgermeister. I..: Claußen. Preiswert u. gut Gnimi mus ein Woschmittel sein, wenn es seinen Ramen verdienen will. Unter der Jülle der auf dem Mark besindlichen Waschmittel gidt es eins, das uch in steigendem Maße der Beliedtheit der Hausfrauen erfreut: das unübertroffene Waschmittel# w 3. 4 Es verdindet Wirtschaftlichkelt mit dequemster Anwendungsweise. Einmaliges kurzes Kochen gibt bei schonendster Behandlung eine tabellose Wäsche. Wersll soll slets allein und obur Zulaß verwandt werden und in am ergiebigsen, wenn es In kaltem Wosser auforlos wird. Ein Versuch lohnt! Bekanntmachungen der Stadt Mülheim. Bekanntmachung. Die Preise der Elektrischen Straßenbahn der Stad: Mülheim a. d. Ruhr werden ab 30. August d. Is. wie folgt erhöht: 1 bis 3 Teilstrecken 200000 M 4 und 5 Teilstrecken 300000 M 6 und mehr Teilstreckon 400000 A Die übrigen Preise und Bedingungen sind aus dem in den Wagen ausgehängten Fahrtarif ersichtlich. Mülheim a. d. Nuhr, den 29. August 1923. Der Oberbürgermeister. Zur Aufklärung! Krankheiten können nur mit Sicherheit festgestellt werden durch klinische Behandlung, durch rein chemisch=bakterlologische Untersuchung. all. Körperausscheidungen wie Urin, Auswurf, Blut usw. Diese Untersuchungen werden nur von mir selbst in meinem modern ausgestatteten chemisch-bakteriologischen Untersuchungs-Institut ausgeführt. Mein biologisch=medizinisches Ambulatorium hat sich in vielen Jahren infolge meiner, den neuesten Forschungen auf allen einschlägigen Gebieten entsprechenden und auf streng wissenschaftlicher Grundlage aufgebauten Behandlungs-Methode ein gewisses Ansehen erworben und ganz bedeutende Erfoige gezeitigt. Behandlung aller inneren und Jußeren Erkrankungen. Geschlechts-, Harn- und Kotkrankheiten P. Manne Saatl. epprob Apotheker - Manns: und Chemiker Oberhausen, Friedr.-Karlstr. 36. Eswird höfl. gebeten, den Morgen-Urin mitzubringen Sprechzeit: Von—1 und—7, Sonn- und Feiertags von—1 Uhr. Besuche such Kranke im Hause.— Telephon in eigenen Hause Nr. 965. Bekanntmachung. Die Finanzkasse Hamborn ist am 31. ds. Mis. für den Publikumverkehr geöffnet(von—12 Uhr vormittags). Am 1. und 3. September bleibt die Kasse geschlossen. Die Bankkonten der Finanzkasse sind von jetzt ab folgende: Reichsbank Hamborn, Vereinsbank Hamborn(bisher Essener Kreditanstalt), Postscheckkonto 7777 Essen. Hamborn, den 28. August 1923. Finanzamt Hambern. Auf Grund der Reich unter Abänderung der Juli 1923, mit Zustimmung des Herrn Verbandspräsidenten des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk, für den Stadtbezirk Hamborn mit Wirkung vom 1. September 1923 ab die Zuschläge zur Srund. miete wie folgt festgesetzt: 100 vom Hundert— dem einfachen Betrage der Grundmiete für Steigerung der Hypothekenzinsen; 749900 vom Hundert— dem 7499fachen Betrage der Grundmiete für Betriebskosten, die nicht umgelegt werden einschl. der Verwaltungskosten; 2 500 000 vom Hundert— dem 25000fachen Betrage der Grundmiete für lausende Instandsetzungskosten. Auf Grund der Ausführungsverordnung zum Reichsmietengesetz vom 4. August 1923(Ges. S. 1923 S. 382) wird bezüglich der dem Reichsmietengesetz nicht mehr unterliegenden gewerblichen Räume die Bestimmung den Sonderzu#chtag für gewerbliche Räume(letzter Abs. der Bekanntmachung vom 28. 7. 1923) aufgehoben. Hamborn, den 28. August 1923. Der Oberbürgermeister. Wilh. Ingenleuf Büro-Möbel gediegener Ausführung. Extra- Anfertigung nach eigenen u. gegebenen Entwürien. 660 Ausetellunge- und Verkaufsräume agens angelertigter Büro-’öbel. Duisburg Steinsche Gasse 28 Tel. 6396 Matutatur gedrucktes und ungedrucktes(gut brauchbar als Pack= und Einwickelpapier) in kleinen und(roßen Mengen zu haben bei der Geschäftsstelle dieser Zeitung. Bekanntm.=chung. Die Zuschläge zur Grundmiere für September betragen: 100 Prozent(gleich einfacher Veirag der Grundmiete) für Steigerung der Hypothekenzinsen usw. 749900 Prozent(greich 7499facher Betrag) für Verwaltungskosten und Beiriebskosten, die nicht umgelegt werden. 2500000 Prozent(gleich 25000facher Vowag) für lausende Instanosetzungskosten. Auf Grund der Ausfuhrungsbestimmungen zum Reichsmietengesetz vom 4. 8. 1923 wird bezüglich der dem Reichsmietengesetz nicht mehr unterliegenden Räumen die Bestimmung betreffend den Sonderzuschlag für gewerbliche Räume aufgehoben. Die Ausführungsverordnung vom 17. August 1922 wird folgendermaßen geändert: § 2 Nr. 3 2500000 Prozent für laufende Instandsetzungskosten. In dem Zuschlag sind nicht enthalten: a) Die Kosten für das Tapezieren oder Kälten, Anstreichen der Wände und Decken, das Streichen der Fußböden und Fenster und das Anstreichen der Türen in den Wohnungen oder sonstigen Mietsräumen, sowie die Kosten für die Instandhaltung der Badeeinrichtung, Rolläden und Jalousien, sowie von Backöfen. “ b) Die Kosten für die Instandsetzung der stühle. c) Die Kosten für die laufenden Instandsetzungsarbeiten der Sammelheizung und Warmwasserversorgungsanlage. Bei Streit über Notwendigkeit und über die Höhe der Kosten entscheider das Mietseinigungsamt bezw. der Schlichtungsausschuß. Walsum, den 29. August 1923. Der Bürgermeister. I..: Der Beigeordnete Schaefer. Bekanntmachung. Am 15. August sind nachbezeichnete Verordnungen des Reiches in Kraft getreten: Preistreibereiverordnung, Verordnung gegen verbotene Ausfuhr lebenewichtiger Gegenstände, über Handelsbeschränkungen, den Verkehr mit Vieh und Fleisch, Rotstandsversorgung, Preispräfungsstellen, Auskunftspflicht, sowie Wuchergerichtsverordnung. Dieselben können im Bürgermeisteramt(Zimmer Nr. 8) während der Dienststunden eingesehen werden. Walsum, den 29. August 1923. Der Bürgermeister. I..: Der Beigeordnete Schaefer.