A k. ScVVrrHer.c (Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Hambern) Ruhrorter Volkszeitung, Meidericher Volkszeitung. Volkszeitung für die Kreise Diuslaken und Wsos, vom Riederrhein, Mülheimer Tageblatt#— Unterstützung von 500 M. bei tödlichem Berufsunfall eines Abonnenten der Volkszeitung Schaltetenelre Sn###. Sesemsen m Cl..e a vr. heslompe in vt. dicre u. Belamm 1 Mr #n ten uns, Schmdeg. 19 um. pü. uir dbcirssu. onn Seotgen mn bchimer dade uie hrin Gsust as euumssmsithr Gisstchung dur Siupien Nummer 1r0 Domerstag, den 1. Jolli 190. Ibd. Jchrueng Eine bedeutungsvolle Rede Deutscher Reichstag (Eigener Drahtbericht.) Berlin, 30. Juni. Haus und Tribünen sind nur schwach besetzt. Am Ministertisch: Vizekanzler und Reichsjustizminister Heinze. Nack Verlesung der Interpellationen, darunter der Interpellation Arnstadt(D. Nat.] über die Pressemeldungen, denen zufolge von Organen der äußersten Linken Vorbereitungen für einen Generalstreik getroffen werden, der sich nicht nur auf die lebenswichtigen Betriebe erstrecken, sondern auch unter Anwendung von Gewalt durchgeführt werden soll, erklärt Bizekanzler Heinze, daß die Regierung dieselbe innerhalb der gesetzmäßigen Frist bezw. innerhalb der nächsten Tage beantworten werde. Nach Berichterstattung des Abneordneten Pfeiffer [Zentr.) ximmt das Haus den Antrag Ledebours. die Strafe gegen den Unabhängigen, Mittwoch, aufzuheben, au, desgleichen wird der Antrag der Deutschnationalen auf eine einstweilige Einstellung des Verfahrens gegen den Abgeordneten von dem Kerkhof angenommen. In der fortgesetzten Debatte über die Regierungserklärung ergreift das Wort Abg. Trimborn. Rede des Abg. Trimborn: Beim Zusammentritt des ersten, auf Grund der neuen Versassung gewählten Reichstages, treten wir in einen neuen Abschnitt unserer Entwicklung ein. Die wesentlichste Aufgabe ist die Durchführung des wirtschaftlichen und finanziellen WiederDeufdaues und die außen= und innervolitische FestiEung des Reiches, die Grandtaße für alle dahin geEichtete Arbeit muß die Reichsverfassung sein. Sie Est unverrückbar. Nötig für die Arbeit ist die Zuammenfassung aller Kräfte, die gewillt sind, auf dem Boden der Verfassung mitzuwirken. Demand sollte hier seine Mitwirkung versagen. richtig.) Unter diesen Gesichtspunkten sind Zentrum der alten Koalition beigetreten es begrüßt, daß damals die sozialdemoPraktion sich nicht ausschloß. Wir haben #tenden begrüßt, daß die deutsche Volks#esmal ihre Mitarbeit nicht versagte. Wir darin eine wesentliche Stärkung der ReAuf der anderen Seite müssen wir es im esse des Vaterlandes lebhaft beklagen, daß die emokratische Partei sich nicht hat entschließen An, auch in die neue Regierung einzutreten. es Trachtens bätte in konsequenter Folge ihre #t zu dielem Beitendt sühre willen.(Sche richtig! im Zentr.) Mit dem Zentrum hat die Sozialdemokratie die Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages auf sich genommen, man nehme mir den Ausdruck nicht übel, es ist kein imponierendes Verhalten, wenn dieselbe Partei sich vor Spa, wo die Konsegnenzen aus der Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages an uns herautreten, abseits stellt.(Sehr richtig!) Für die neue Regierung bedeutet diese Stellungnahme eine nicht zu unterschätzende Schwierigkeit. Die sozialdemokratische Partei hat es in der Hand, Regierung und Reichstag lahmzulegen. Auf ihr ruht deshalb ein besonders schweres Maß von politischer Verantwortung. Ich leugne nicht, daß die Führer der Parteien sich dessen wohl bewußt sind. Das Bestreben des Zentrums ist dahin gegangen, die parlamentarische Basis der neuen Regierung so breit wie möglich zu gestalten. Er bedauert lebhaft, daß sie sich nicht so umfassend hat schaffen lassen als wie geschehen. Es wird es sich angelegen sein lassen, auf eine Erbreiterung der Basis nach Möglichkeit hinzuwirken und darauf seine Beziehungen zu den anderen Parteien einrichten. Eine Koalition unter Einbeziehung der äußersten Rechten würde gar zu leicht den Eindruck erweckt haben, daß eine Regierung ohne und gegen die Demokratie und Arbeiter beabsicktigt sei. Jedem politisch Einsichtigen ist es klar, daß ein solcher Anschein unter allen Umständen vermieden werden mußte. Hierüber herrschte in den Reihen meiner Freunde volle Einstimmigkeit, zudem war die demokratische Partei zweisellos nicht bereit, bei einer solchen Kvalition mitzuwirken. Damit allein schon fiel der Gedanke eines Zusammengehens mit der änßersten Rechten und dann, meine Domen und Herren, ist damit nichts gewonnen, daß man vier statt drei Pferde vor den Wagen spannt. Man muß auch die Gewißheit haben, daß sie in derselben Richtung ziehen. Das Zentrum hat den neuen Reichskanzler ge##lt und die aus seinen Reihen hervorgegangenen Rit.ainister noch un einen vermehrt. Dem Ruse des Vaterlandes haben wir uns nie versagt. Ein leuchtendes Beispiel vaterländischer Pflichterfüllung hat uns unser Freund, der allverehrte bisherige Präsident des Reichstages und der Nationalversammlung, Herr Fehrenbach, gegeben. Die Größe des Opfers, das er durch die Uebernahme des Kanzleramtes gebracht hat, wissen wir wohl zu würdigen und der Dank dafür wird in unseren Reihen nie erlöschen. Die herzlichsten Glück= und Segenswünsche begleiten ihn in das neue, so sorgenvolle Amt. Der Wiederaufbau wird dadurch wesentlich erschwert, daß wir zwar einen Friedensvertrag, aber keinen Frieden haben, solange uns Imperialismus, Militarismus usw. vorgeworfen werden und immer neue, den Frieden erschwerende Forderungen aufgebürdet werden sollen. In Spa müssen wir unsere Gegner überzeugen, daß diese Vorwürse nicht berechtigt sind und daß Lebenshoffnung und Lebenslust nicht aufkommen, wenn uus nicht Lebensmöglichkeiten gegeben werden.(Lebh. Beif. u. Zustimmung.) Von dem Ergebnis der Konferenz wird es abhängen, ob das deutsche Volk den Mut und die Tatkraft zu neuem Ausstieg, wenn auch unter schwerer, harter Arbeit und Entbehrung aufbringen kann, oder ob es an seiner Zukunft verzweifeln muß. Es gebärt ein hohes Maß von Geschicklichkeit dazr tente die Verhältnisse Deutschlands wahrhe.. vorzulegen und Dinge zu verhüten, die letzten der Entente keinen dauernden Vorteil bringen, vielmehr ihre eigenen Interessen schwer schädigen und andererseits Deutschlands Zukunft zu Grunde richten würden. Es ist ein dornenvoller Weg, bieser Tleg nuch Spa. Immet wirder Jab.n.: die Milderung des Versailler Vertrages als das nächste Ziel der auswärtigen Politik hingestellt. Mögen die Verhandlungen in Spa uns in dieser Richtung einen Schritt weiterfähren. Dazu kann ich eine Bemerkung nicht unterdrücken, daß es in dem, was uns unsere Gegner zumuten, eine Grenze gibt.(Beifall und Zustimmung.) Forderungen, die wir nicht erfüllen können, muß ein entschiedenes Nein entgegengesetzt werden. Die Herabminderung der Reichswehr auf 100000 Mann ist ein Ding der Unmöglichkeit. Ausgaben und Einnahmen müssen in Einklang gebracht werden. Die Steuergesetze müssen energisch durchgeführt werden. Es ist notwendig, Arbeit zu schaffen und dafür zu sorgen, daß noch mehr gearbeitet wird als bisher. Vielleicht sei es möglich, ein Provisorium zur Herbeiführung von Ersparnissen auch in der Verwaltung zu bilden. Was an sozialen Reformen bereits eingeleitet worden ist, muß weiter ausgebaut werden. Eine Beseitigung der Zwangswirtschaft Re=nicht möglich. Ich appelliere an die Landwirte, ihren Lieferungsverpflichtungen zu entsprechen. Redner schloß seine Ausführungen mit dem Ausdruck unbedingter Zustimmung zum Regierungsprogramm und vollstem Vertrauen zur neuen Regierung. Abg Stresemann[D. V..) gibt zunächst eine Uebersicht über die Ereignisse bei der Kabinettsbildung. Er bemerkt dem Abg. Hergt gegerüber, daß eine Kabinettsbildung mit der Regierung der Rechten allein eine Unmöglichkeit gewesen sei. Die ganze Frage des Wiederaufbaues sei international und nicht bloß eine deutsche Angelegenheit, denn Deutschlands Zusammenbruch würde auch den der übrigen Länder nach sich ziehen. Der Reichswirtschaftsrat, der heute zusammengetreten sei, habe den Wiederaufbau vorbereitet. Die Unterschrift in Spa werde schwerwiegender sein als die von Versailles, deshalb müsse genau erwogen werden, was unterschrieben werden soll. Die sozialen Erschütterungen seien auch für die Sieger nicht minder als für uns. Zwingt uns Spa zum Bolsche#us, so breche das Unheil über die Sieger herein. Er schloß mit dem Ausdruck des Vertrauens. Abg. Schiffer(Dem.) erklärt: Große Töne werden wir in Spa nicht schlagen, aber auch nicht kriechen. Gingen die Forderungen über das Maß des Möglichen hinaus, müßten wir eben Nein sagen. Die Hebung der Industrie und des Handels sei die sweite Forderune. Dazu komme bie Aufhebung der Zwangswirtschaft, die allmählich erfolgen müsse. Die Kriegsgesellschaften müssen verschwinden. Er schloß mit dem Ausdruck des Vertrauens zur Regierung. Abg. Heim(Bay. V.): Frankreich vergißt, daß es uns nicht unter Druck halten kann, ohne sich zu drücken. Er glaube, daß eine Interessengemeinschaft zwischen Frankreich und Deutschland allein den Widerspruch lösen kann. Redner stellt fest, daß die Landwirtschaft an den teuren Obstpreisen nicht schuldig sei, sondern der Zwischenhandel. Er warne vor der Erhöhung der Getreidepreise. Wir sollten Getreide nicht im Westen sondern im Osten kaufen, wo die Valuta zu unseren Gunsten lautet. Unter der Polenknute Wie sie arbeiten Königsberg, 30. Juni.(Tig. Drahtber.) Die polnische Agitation im Abstimmungsgebiet arbeitet mit Hochdruck. Neuerdings traf abermals eine große Anzahl polnischer Geistlicher hier ein, um die katholischen Abstimmungsberechtigten, namentlich die Ermländer, für die polnische Sache einzufangen. Mit dem ersten Seetrausport in Pillau eingetroffene Abstimmungsberechtigte erzählen, daß polnische Agenten während der Fahrt Abstimmungsausweise auszukaufen suchten. Die polnische Zwangsrekrutierung Königsberg, 30. Juni.(Eig. Drahtber.) In ganz Polen ist die militärische Aushebung angeordnet, sie trifft unterschiedslos Deutsche und Polen. Nach Meldungen aus Soldan suchen sich die dortigen Deutschen der für den 5. Juli angesetzten volnischen Musterung dadurch zu entziehen, Laß sie sich in größeren Trupps bis Deutschland durchzuschlagen versuchen. In Allenstein lagern Hunderte auf den Straßen und Plätzen, sie erzählen, daß die Lage der Deutschen in Soldau verzweifelt sei. Die Grenze sei durch mit Maschinengewehren ausgerüstete polnische Truppen abgesperrt, die den streugen Besehl haben, auf die Flächtlinge zu schießen, so daß es schon Tote und Verwundete gegehen habe. Militärdiensttangliche würden auf der Straße verhaftet und Deutsche bis zur Aushebung interniert. Die Eltern der Flüchklinge erhalten Strafen bis zu 10.000 M. Dabei sehlt es vollständig an Bekleidung für die Soldaten und an Medikamenten für die Armeen. Ebgeichen Sccurtgteternge Basel. 30. Juni.(Eig. Drahtber.) Einer Ti. mesmelbung zufelse hat Frankeeich die dentschen Ansprüche, die anläßlich der Besetzung Frankfurts und des Mainganez erhoben worden sind abgelehnt. Die entsprechende Mitteilung wurde dem dertschen Geschäststräger in Paris übermittelt. Hermes nach Spa Berlin, 30. Juni.(Eig. Drahtber.) Das Achtahr=Abendblatt meldet, auch der Reichsernährungsminister Dr. Hermes, begibt sich zur Konferenz nach Spa, wo er über Deutschlands Lebensmittellage berichte und die Notwendigkeit.von Lebensmittelkrediten betonen dürfte. 265 Milliarden Reichsschulden Berlin, 30. Juni.(Eig. Drahtber.) Im Haushaltsausschuß des Reichstages gab bei Beratung des Notetats Finanzminister Dr. Wirth die Gesamtschuld des Reiches auf 205 Milliarden an. Jettlügen der Arbeiter=Union Essen, 30. Juni. Der Reichs= und Staatskommissar für den Ruhrbezirk veröffentlicht folgendes: Von Seiten der freien Arbeiterunion wird ein Flugblatt verbreitet, in dem bebauptet wird, die Zechenbesitzer zögen mit Hilfe der Führer der Arbeitsgemeinschaft aus dem Verkauf und der Ausgabe des Ueberschichtensetts ungeheure Gewinne. Zur Begründung dieser Behauptung wird auf das Handelsabkomwen mit Holland zurückgegriffen, auf Grund dessen ein Austausch von Kohle gegen Lebensmittel erfolgen soll. Diese Darstellung ist von Grund aus folsch. Die aus dem Verkauf des Ueberschichtenfettes erzielten Erlöse werden direkt mit dem Reiche abgerechnet. Der Bergbauverein bezw. die Zechenverwaltungen haben keinerlei Einfluß auf die Preisgestaltung. Er bitte ferner das steuerfreie Einkommenminimun zu erhöhen und warne vor der zu großen Zentraltsierung, die den ganzen Betrieb unnütz verteuern. Zum Schluß bittet er die Parteien, sich zu gemeinsamer Arbeit zusammenzuschließen. Präsident Löbe teilt mit, daß ein Antrag der Unabhängigen Aderholt und Gen. vorliege, vonach die Regierung nicht das Vertrauen des Reichotages besitze. Darauf vertagt sich das Haus auf Donnerstag 1 Uhr.—.=.: Reichsnotetat. Fortsetzung der Debatte über das Regierungsprogramm. Schluß: 5,45 Uhr Deutschland. Jur Entwaffnung Deutschlauds Die Wiener Blätter befassen sich mit den jüngsten Noten an Deutschland und heben die scharfe Haltung der Entente in der Frage der Entwaffnung besonders hervor. Die Haltung sei die Bestätigung des vom Reichskanzler Fehrenbach erwähnten Mißtrauens. Die Zettungen weisen darauf hin, daß eine Verminderung der Reichswehr auf 100.000 Mann angesichts der inneren Verhältnisse Deutschlands von katastrophalen Folgen, schließlich auch für Europa sein müsse.... Die Reichspost schreibt, man könne nur annehmen, daß man in London und Paris trotz aller Reden über die Notwendigkeit einer Wiederaufrichtung Deutschlands sie doch nicht wünscht, sondern eine dauer ohnmächtige deutsche Regierung und ein ko#r# während von inneren Wirten. schütteltes und zerwühltes### sches Reich vorsieht. Denn darauf laufen die Forderungen hinaus, die die Entente an Deutschland stellt. Es ist eine Entwaffnung nach innen, nicht nur eine solche nach außen. Noch ein Opfer des Kapp=Putsches Halle, 30. Juni. Der Oberbürgermeister der Stadt Halle Dr. Nieve, reichte sein Abschiedsgesuch ein. Bekanntlich war auf Antrag der Unabhängigen gegen Nieve ein Disziplinarverfahren anläßlich seines Verhalten s während der Kapp=Putsches eingeleitet worden, das aber nichts Belastendes ergab. Daraufhin war die Verfügung des Oberpräsidenten auf Wiedereinsetzung des Oberbürgermeisters in sein Amt ergangen. Nieve zieht jedoch vor, nicht wieder auf seinen Posten zurückzukehren. Die 1. Sitzung des Reichswirtschaftsrar Berlin, 30. Juni. Im Plenarsitzungssaal der vormaligen preußischen Herrenhauses fand die erste Sitzung des vorläufigen Reichswirtschaftsrates statt. Am Regierungstische saßen u. a. der Reichskanzler, der Reichsminister des Auswärtigen, der=Reichswirtschaftsminister, der Reichsminister de: Innern und der preußische Wohlfahrtsminister. Nachdem der Alterspräsident Komm,=Rat Bamberg die Sitzung eröffnet hatte, nahm der Reichskanzler das Wort und wies in längerer Rede auf die Insammensetzung und Ziele des Reichswirtschaftsrates hin, dessen Arbeiten er den besten Fortgang wünsche. Hierauf wurde der Entwurf der vorläufigen Geschäftsordnung angenommen. Zum Vorsitzenden wurde der Vertreter der Landwirtschaft. Unterstaatssekretär a. D. Edler von Brann gewählt, der der Versammlung über das ihm erwiesene Vertrauen dankte und ihre Unterstätzung erbat. Die neue württembergische Regierung Stuttgart, 30. Juni. Das württembergische Staatsministerium wird sicherem Vernehmen nach folgendermaßen zusammengesetzt sein: Bisheriger Minister Dr. Hieber Staatspräsident und Kultus, Graf, Inneres, Bolz. Justiz. Liesching, Finanzen. Der frühere Ministerialrat, jetzt Direktor der Dai mlerwerke, Dr. Schall, Arbeit und Ernährung. Ausland. Spa und die Vorkonferenz. In Brüssel werden die Vertreter der Hauptmächte, die sich dort vor den Verhandlungen von Spa unter sich beraten wollen, am Donnerstag eintreffen. Großbritannien wird durch Lloyd George, Lord Curzon, den Schatzkanzler Austen Chamber in, Feldmerschall Willon und Admiral 5 4 3 verkreten sein, Franfkeich vurch den Veinisterpräsidenten Millerand, den Direkter im Ministerium des Auswärtigen Berthelot, Finanzminister Marsal, den Minister der öffentlichen Arbeiten Le Trocauer den Finanzsachverständigen Avenot, den Vorsitzenden des Wiedergatmachungsausschusses Dubois und Marschall Foch. Die Vertreter Italiens sich noch nicht bekannt. Brüssel, 30. Juni. Havas. Das endgültige Programm der Finanzkonferenz wird erst bei Beginn der Konferenz setzgesetzt werden. Die Hauptfrage wird die Verteilung der von Deutschland geschuldeten Entschädigungssumme bilden. Die Finanzsachverständigen werden einen Bericht ausarbeiten, der der Konferenz übergeben wird, die nach Aussprache darüber beschließen wird. Wahrscheinlich wird der Vorsitz dem belgischen Vertreter angeboten werden. Die Arbeiten der Konserenz werden zwei Tage in Anspruch nehmen. Nach Schluß der Konferenz werden alle Teilnehmer nach Spa abreisen. Die Zuversicht, die namentlich in der französischen Presse nach der Besprechung in Boulogne zum Alusdruck kam, als ob Frankreich mit seinen Ansprüchen die Bundesfreunde für sich gewonnen beginnt doch wieder weniger berechtigt zu scheinen, als man erst annehmen mußte. Bezeichnend ist, was die ententefreundliche Neue Zuricher Zeitung in ihren Betrachtungen zum Jahrestage des Versailler Gewastfriedens in dieser Beziehung auschrt:.. 14 1 Lmm a. Heute, ein Bahr nach der stummen Scene in Versailles, ist Ernüchterung eingetreten. Aus den toten Buchstaben des Vertrags wollte absolut kein Leben sprießen. Die europäische Wirtschaftsnot bringt es jedermann zum Bewußtsein, daß durch Vernichtung des Wirtschaftssystems eines arbeitstüchtigen Volkes nur der allgemeine Ruin vorbereitet wird. Von England aus hat sich auch in den Kreisen der Verbündeten die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß der Friedensvertrag von Versailles nicht nur von bösem Geiste getragen, sondern in seinen wirtschaftlichen Bestrebungen praktisch undurch führbar ist. Das Buch von Kennes hat Wunder gewirkt. Man will allgemein miteinander reden, und wenn in Spa auch die deutsche Wiedergutmachung in vielleicht unerschwingliche Milliarden umgesetzt wird, so bedeutet die Tatsache der mündlichen Verhandlung im direkten Meinungsaustausch doch einen bedeutenden Fortschritt über das unfruchtbare, vergiftende Notenspiel von Versailles hinaus. Bezüglich der Stellung Frankreichs sagt das Blatt weiter: Frankreich kommt vom Mißtrauen nicht los und verkennt in seinen Berechnungen Deutschland gegenüber die einfachsten Zusammenhänge von Ursache und Wirkung. Es ist nach den furchtbaren Erschütterungen, denen es ausgesetzt war, seelisch gehemmt und hat den Blick noch nicht frei für die Notwendigkeit des Tages, die ###erall im Versangen nach europäischem GeUnschaftsgefühl ihren Ausdruck findet. Uhzufrieden ist man in Italien mit der n der Dinge: So sagt der Mailänder pe dela Sera: der weiten Zusammenkunft in Hythe habe M„ain gegenüber das schlechte System von ncht ge fortgesetzt. Man unternehme SonSal igen, die bestimmt seien, den Entschlüsderbet# pa vorzugreifen, Italien womöglich um sen“ zdigungen, die ihm zukommen, zu betrüdie Eigs zu beleidigen, indem man ihm vergen#r seine Interessen auf gleichem Fuße zu viel“in. Die Folgen dieser Selbstsucht und VerZitrigengeistes seien für Italien verdrießbiell deshalb noch nicht erfreulich für die an###talten könnte in Versuchung kommen, sich dr selbst zu besinnen, sich aus dem Staube ehen und dafür zu sorgen, daß die neuen Aer ihm nicht aufs Haupt fallen. Niemals e jetzt nach der poln ischen Niederdem anatolischen Mandat für Griechenland er zweiten Zusammenkunft in Hythe das äude des Pariser Friedens so hig un d in seinen Rissen so aus erungsbedürf tig erschienen. England. Irland will frei sein Speztalbericht. mnchester 30. Juni. Mit Homerule ist id jetzt nicht mehr zu retten, schreibt der Zanchester Guardian“, denn die Sinn=Feiner ben durch ihr Vorgehen den irischen Raonalismus so hoch gezüchtet, daß sie tatsächlich e Massen in Irland hinter sich haben, die atürlich volle Una ängigkeit dem bisherigen Jomerule=Vertrag vorziehen. In Irland glaube nan ziemlich sicher, daß sich die irtsche Republik erreichen lasse, wenn das Volk nur noch stärker als bisher den Gebanken in die Tat umsetze. Mit Versprechungen könne die englische Regierung nichts mehr erreichen, denn das Vertrauen zu England sei verloren. Das englische Kabinett habe leider zu oft Versprechungen gegeben und nicht gehalten. Die Macht der Sinn=Feiner breite sich zusehends aus und die eigenen Gerichte der Sinn=Feiner würden überall als die einzige Justiz in Irland anerkannt. Der jetzige Zustand könne auch durch das kräftige militärische Auftreten nicht mehr gerettet werden. Leider sehe man dies in London immer noch nicht ein, was zu schlimmen Folgen führen werde. London 29. Juni. In Dublin hat das Militär in der Nacht von Samstag zu Sonntag eine große Tätigkeit entsaltet. Etwa 80 Verhaltungen wurden vorgenommen. Bewaffnete Männer haben alle Munition und Wassen von einem Schiff geraubt. Der Eisenbahnerstreik dehnt sich weiter aus. Auf vier Eisenbahnstrecken, deren Endstation Dublin ist, steht der Betrieb nahezu gänzlich still. Das Parlamentsmitglied Boland, der mit Devalera in Amerika war, ist nach Dublin zurückgekehr: Er brachte eine Botschaft Devaleras an das irische Volk Der päpstl. Runtius beim Reichskanzler Die Uederreichung des Beglaudigungsschreidens Berkin, 30. Juni. Der Reichspräsident empfing heute den ersten apostolischen Runtius bei der deutschen Regierung Monsignore Pacelli, Titularbischof von Sardes, zur Ueberreichung des Beglaubigungsschreibens. Bei der Ueberreichung hielt der Runtius in deu tscher Sprache folgende Rede: Herr Präsident! Er ist mir eine große Ehre, Ihnen Herr Präsident das avostolische Schreiben zu überreichen, das mich als ersten apostolischen Runtius bei dem deutschen Reich beglaubigt. Die Errichtung einer Reichsbotschaft beim Heiligen Stuhl in Nom und dementsprechend die Gründung einer apostol. Nuntiatur in Berlin stellt ein Ereignis von historischer Bedeutung in der Entwicklung der Beziehungen zwischen dem apostolischen Stuhle und Deutschland dar und gleichzeitig die feierliche Anerkennung des wohlätigen und unparteiischen Wirkens des Heiligen Vaters, der, erhaben über die menschlichen Leidenschaften, wie er während des Krieges der Verteidiger des Rechts, ein Bote der Liebe und Förderer eines gerechten Friedens war, so auch heute nicht aufhört, mit nimmer müder Hand, das durch den unseligen Krieg angerichtete Elend zu lindern, die Versöhnung der Völker machtvoll anzustreben, gestützt auf den chriftlichen Grundsatz von Wahrheit und Gerechtigkeit. Um aber dem deutschen Volk. das neuerdings so tief ergreifende Umwandlungen erfahren hat, die ständige Ruhe wieder zu geben, die für jeglichen dauerhaften Fortschritt notwendig ist, erachtet Seine Heiligkeit als von höchster Wichtigkeit die Eintracht zwischen den zwei Gewalten, der kirchlichen und der bürgerlichen. Aus diesem Grunde hat mi der allerhöchste Oberhirt den hohen Auftrag erteilt, mit den zuständigen Autoritäten die Beziehungen zwischen Kirche und Staat in Deutschland so zu regeln, wie dies der neuen Lage und Bedürfnissen entspricht. Bei dieser Mission für den Aufbau und Frieden, den mein erhabenster Souverän meinen schwachen Kräften unvertraut hat, habe ich die feste Zuversicht, daß mir die wirksame Mitwirkung der hohen Reichsregierung nicht mangeln wird. Was mich betrifft, werde ich meine ganze Kraft daran setzen die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl zu pflegen und weiter zu festigen. überzeugt, daß auf diese Weise. während die religiösen Interessen der katholischen Bevölkerung geschützt bleiben. andererseits auch das Wohl des Staates mächtig unterstützt und gefördert wird. Der Reichepräsident nahm das Beglaubigungsschreiben entgegen und erwiderte mit folgenden Worten: Herr Nuntius! Ich danke Ew. Exzellenz von Herzen für ihre freundlichen Worte Es ist mir eine ganz besondere Genugtnung. Sie als ersten bei der Reichsregierung beglaubigten Botscha#### und apostolischen Nuntius begrüßen zu könne durch dessen Entsendung die längst erwünschten zu führen. unmittelbaren divlomatischen Beziehungen zwischen dem päpstlichen Stuhl und der deutschen Regierung hergestellt werden. Gleich Ew. Exzellenz erblicke auch ich in der Errichtung der deutschen Botschaft beim näpstlichen Stuhl und der apostolischen Runtiatur in Berlin Errungenschaften von weittragender Bedeutung. Eine besondere Freude ist es mir, daß die Wahl Ihres erhabenen Souveräns gerade auf Ew. Exzellenz gefallen ist, deren bisheriges erfolgreiches Wirken von so gründlicher Kenntnis und so verständnisvoller Beurteilung der deutschen Verhältnisse zeugt. Mit Ihnen, Herr Nuntius, denke ich die vor uns liegende Aufgabe, das Verhältnis zwischen Kirche und Staat in Deutschland neu zu regeln. Das soll geschehen auf Grund der Versassung der Nepublik, die vollste Gewissensfreiheit verbürgt. Die Reichsregierung ist sich bewußt, daß hier eine die berechtigten Interessen beider Teile dauernd befriedigende Einigung erstrebt werden muß. Sie dürfen des größten Verständnisses und Entgegenkommens auf deutscher Seite von vornherein versichert sein. Darüber hinaus liegen vor uns alles Aufgaben von größtem Ernst. Die Beziehungen zwischen den europäischen Völkern müssen im Geiste des Friedens und des Vertrauens wieder aufgerichtet werden. Deutschland ist entschlossen, hieran mit allen Kräften mirzuarbeiten. Soll diese weltgeschichtliche Aufgabe gelöst werden, dann müssen sich alle Völker zu dem Gedanken der Nächsten liebe und der Vers öhnung bekennen, deren unermüdlicher Verkündiger Seine Heiligkeit der Papst stets gewesen ist. Ich gedenke dabei seiner priesterlichen Neigung zum Völkerfrieden, seiner nie rastenden Liebestätigkeit für die Kriegsgefangenen und hungernden Kinder und seiner vom heiligen Ernst erfüllten Kundgebung über die Wiederherstellung des Weltfriedens. Durch dieses von tätiger Menschenliebe getragene Wirken hat sich seine Heiligkeit der Papst den Dank der ganzen Welt erworben. Indem ich Ihr Beglaubigungsschreiben entgegenzunehmen die Ehre habe, heiße ich im Namen der Regierung der deutschen Republik als ersten apostolischen Nuntius in Berlin herzlich willkommen. Nach Ueberreichung des Beglaubigungsschreibens verblieb der Nuntius in angeregter Unterhaltung beim Reichspräsidenten. Bei der Zeremonie war der Reichsminister des Aeußern Dr. Simons zugegen. Der Nuntius war in Beoleitung seines stellvertretenden Uditore. Grafen Preysing, erschienen. Hierauf brachte der Präsident in erster Linie zur Sprache, daß sich in Frankreich noch leider deutsche Kriegsgefangene beDer Nuntius stellte in Aussicht, daß der len Einfluß geltend machen werde, um se Gesangenen wieder ihrer Heimat zumit in der gesagt wird, alles hänge vom irischen Volk in der Heimat ab. Amerika. Deutschfeindliche Propaganda der Englünder (Eigener Drahtbericht.) Washington, 30. Juni. Daß England vor dem Kriege, während des Krieges und nach dem Kriege eine geradezu beispiellose Hetz= u. Haß=Propaganda auf der ganzen Welt getrieben hat, ist allmählich jedermann offenbar geworden. Was in dieser Beziehung durch gekaufte Zeitungen, in Theatern, durch Films, durch Redner und auf andere Weise geleistet worden ist, ist, vom britischen Standpunkt betrachtet, geradezu grandios, in menschlichem Sinne allerdings das Schandloseste des Schamlosen. Man hätte eigentlich annehmen sollen, daß der Friede, den England geschlossen hat, diese Propaganda beendet hätte. Nein, nur noch schärfer, wenn auch weniger in die Augen springend, gehen die Hetzer von London vor. Besonders haben sie sich Amerika ausgesucht, hatten sich doch hier bereits„bedenkliche" Zeichen bemerkbar gemacht, hatte man doch hier und da in den Vereinigten Staaten bereits entdeckt, wie verlogen England in seiner Deutschenhetze vorgegangen war. Dem mußte die Regierung des King einen Riegel vorschieben. Und so gab man denn den Befehl zu einer neuen Propaganda gegen die „Hunnen“ in Amerika aus, worauf die durch ungeheure Pfunde Sterlinge geschmierten schinen ihr Räderwerk von neuem und zwar in nie vorher gewesenem Umfange ansetzte. Universitäten, Kasernen, Schulen, Vereine, selbst Kirchen werden„in den Dienst der guten Sache“ gestellt.“ Dr. A. E. Carvie aus London ist der General der Hetzarmee, der persönlich sein Gift über die Vereinigten Staaten ausschütten will. Sir Edward Garson ist einer der Agenten, und— das ist bemerkenswert— der Botschafter Goddes gilt als einer der Hauptbeschützer des neuen britischen Skandal=Propaganda=Chefs. Wir können also bald wieder eine neue Deutsch=Amerikaner=Hetze auf Befehl der Engländer erwarten, die sich diesmal größtenteils gegen den deutschen Handel richtet und Deutschlands Unterstützung seitens Amerika unmöglich machen soll. Kleine politische Köln, 30. Juni. Wie die K. V. meldet, wird der Reichskanzler bei seiner Rückreise von Spa in Köln eintreffen und zu den Vertretern des besetzten Rheinlandes sprechen. Paris, 30. Juni. Daily Expreß meldet aus Warschau, daß die dritte polnische Armee in vollem Rückzuge auf der Frout zwischen Nowno und Kamenez Podolsk begriffen sei. Paris, 30. Juni. Der französische Botschafter Laurent reiste gestern abend nach Berlin. 30. Juni. Der zweiten Kammer ging ein Gesetzentwurf über Errichtung militärischer Befestigungen zu. zu deren Anlage die Trockenlegung des Juidersees im Interesse der Landesverteidigung notwendig wird. London, 30. Juni. Bonar Law teilte im Unierhause mit, daß Lord Abernon zum engliEin Papstschreiben über die Organisationserbeit von Klerus und Laien Zum Ausgleich zwischen Kapital und Lohnarbeit. * Papst Benedikt XV. hat ein Schreiben an deu Eviskopat erlassen, dessen Wortlaut der„Osservatore Romano“ veröffentlicht und dessen Inhalt in geistigem Zusammenhang mit der päpstlichen Note vom 9. Juni steht, welche von der Gründung konsessioneller, kultureller Vereinigungen zur Pflege sozialer und wissenschaftlicher Interessen sprach und diese nicht einer nichtkonfessionellen Partei, sondern der kirchlichen Autorität unterordnete. Als Beispiel war die Loslösung derartiger kultureller Vereine von der volitischen Partei des deutschen Zentrums im Juni 1918 von der päpstlichen Note angeführt worden. Das neue Papstschreiben, welches von den Zuständen in Oberitalien seinen Ausgangspunkt nimmt, lobt jene Bischöfe, welche katholische Arbeiterkammern geschaffen haben: „Ihr habt vor allem sehr gut gehandelt, indem ihr die Arbeiterkammern und Vermittlungsämter eingesetzt habt, um die verschiedenen Streitfragen zwischen Kapital und Lohnarbeit im Lichte der christlichen Prinzivien zu lösen. Derartige Aemter können zweifellos, wie Wir erst kürzlich betont haben, von größtem Nutzen sein, immer vorausgesetzt, daß ihnen die katholischen Prinzivien die leitenden sind, und daß sie in den die Religion, die Moral und die wissenschaftliche Lehre betreffenden Fragen die Unterordnung enter die kirchliche Auto.ität bewahren. Und in Wahrheit besitzt, um den gefährlichen Schwierigkeiten, welche mit diesen Problemen verbunden sind, zu begegnen, nur die Kirche die Sicherheit und Beständigkeit der Heilmittel, welche im Einklang sind mit den ewigen Gesetzen der Gerechtigkeit, die im gegenwärtigen Augenblick überall von der Menschheit angerufen wird. Diese Gesetze müssen ihre Anwendung finden, aber in ihren naturgemäßen Grenzen, damit sie sich als gerecht und dauerhaft bewähren. Wir sprechen daher zu den Proletariern:„Hütet euren Glauben, der in Gefahr kommt. wenn ihr übertriebene Forderungen stellt". Darin besteht gerade die Hinterlist der Gegner, daß sie auch von der Kirche allzuviel verlangen und. wenn man nicht erreicht, was man anstrebt, das Volk zum Abfall verführen. schen Botschafter in Berlin ernannt worden jet. zugeben“. Solche Ausschreitungen müssen daher unbedingt vermieden werden“. Der Papst emofiehlt sodann Proletariern wie Reichen die Ergebenheit für die Kirche und das Vertrauen auf ihre Hilfe und gibt folgende Direktiven den Bischösen, dem Klerus und den katholischen Laien: „Bemüht euch aus ganzen Kräften, damit das Volk in seinen Lohnkämpfen die Wege friedlicher Verhandlung nicht verlasse; und da zur Erreichung dieses Zieles eine starke Hilfe die katholischen Organisationen bilden, sollt ihr ganz besonders dafür sorgen, daß sie überall erstarken und immer mehr aufblüben, in ihnen sollen sich vorzüglich die Besten der Laienwelt betätigen, die jungen Leute durch ihre Arbeitskraft, die Aelteren durch Rat und Erfahrung. Der Klerus soll sodann keinen Anteil an den Agitationen und noch viel weniger an den Aufständen nehmen, sondern vielmehr sich bemüben, in die Massen durch Wort und Beispiel Gedanken der Mäßigung hineinzutragen und die Ruhe den aufgeregten Geistern wiederWir werden lernen müssen z entbehren, manches uns zu versagen, was wir 4 noch ver wenigen Jahren für lebensnotwendig hielten. Wir werden dazu mehr erbeiten müssen denn von der Menge dessen, was wir schaffen, hängt es ab, wie billig oder teuer wir leben. Das sind bittere Wahrherten. Sie müssen aber immer wieder herausgestellt werden, das ist einfach Pflicht der Presse, die es mit ihrer Aufgabe ernst nimmt. Ebenso ist es Pflicht jedes einsichtigen Vaterlandsfreundes, dieser erkannten Wahrheit entsprechend zu handeln. Daraus ergibt sich eine Art Arbeitsgemeinschaft der Einsichtigen. Die Notwendigkeit, Hand in Hand zu arbetten. um das Volk aufzuklären, aufzurütteln, zu ermuntern, immer wieder anzueifern, die steinige Straße der Arbeit und Entsagung weiter zu wandern bis zum Ziele der Befreiung Deutschlands von dem lastenden Druck der Verelendung und feindlicher Herrschgblüste. Die Flichtbewußte Presse ist das beste Mittel. diesen Zweck zu erreichen. Ihre Vekbreitung zu fördern, muß deshalb Gewissenssache aller wahren Volks= und Vaterlandsfreunde sein. Das ist durchaus nicht schwer, wenn es sich um eine Zeitung handelt, die auf der Höhe der Zeit steht. Die durch einen ausgedehnten Mitarbeiterstab in der Lage ist, auf allen Gebieten Leute zu Wort kommen zu lassen, die mehr von den Dingen verstehen als andere, die wissen, wo der Hebel anzusetzen ist. Eine Zeitung ist leicht zu empfehlen, die auf eine schnelle Unterrichtung Wert legt und dafür mit den Zentralpunkten des politischen und wirtschaftlichen Ledens im Inund Auslande Verbindungen besitzt, die nicht nur schnellste, sondern auch zuverlässigste Berichterstattung und klare, sachliche, durch keine Sonder=Interessen beeinflußte Urteile gewährleisten. Der Katholik legte Ehre ein, wenn er eine Zeitung empfiehlt, die in die Herzen hineinträgt den Geist wahrhaft christlichen Strebens auf allen Gebieten. Die ein Förderer aller christlichen Kultur ist, mag sie nun sich auszuwirken haben in Erziehung und Unterricht, in Literatur und Kunst, im sozialen Leben, in der Charitas, die auf dem Posten ist, wenn es gilt, dieses Kulturgut zu verteidigen. Der Politiker schafft sich und seiner Ueberzeugung Freunde, dankbare Genossen im Kampfe um seine Ideen, bei denen, die er mit jener Zettung bekannt macht, die denkt, fühlt, arbeitet wie er. Der wirtschaftlich Tätige sollte seine Berufsgenossen darauf hinweisen, daß seine Jeitung durch besondere Pflege des volkswirtschaftlichen Teiles als zuverlässiger Wegweiser gilt für alle Vorwärtsstrebenden, mögen sie einen Beruf haben, welchen sie wollen, Handwerker. Gewerbstreibende. Kaussente. Inoustrielle. Landwirte sein, oder als Arbeiter verständnisvolles Interesse am Wohle des Unternehmens zeigen, in dem sie nicht nur mit den Händen, sondern auch mit dem Kopf tätig sein wollen. Die Frauen vor allem sollten Werberinnen seinfür ihre Zeitung, die es sich angelegen sein läßt nicht nur unterrichtend, sondern auch fördernd das in dem Kreis ihrer Betätigung zu ziwas dem weiblichen Geschlechte frommt. rinnen auch deshalb, weil diese, ihre Zeit Herz und Gemüt stets mit sorgfältig aus ten, über das bloße Unterhaltungsbedürfntt vorragenden reichhaltigen Betträgen den Wün hochgemuter, wahrhaft edler Weiblichkeit nung trägt. Die Jugend, jene, die erkannt hat, daß sie im treuen Festhalten an den Ueberlieferungen Elternhauses ihr Ziel erreichen kann, sollte besom ders Einfluß auf Altersgenossen zu gewinnen suchen, indem sie immer wieder hinweist auf die Zeitung, von der sie überzeugt ist, daß sie Sinn und=Verständnis hat für alle jugendlichen Lebensäußerungen, besonders für jene, die nach treu erfüllter Arbeitspflicht in Spiel und Sport, in der Lust zum Musizieren und Theaterspielen Auffrischung der Lebenskraft und Betätigung für Kunstsinn und Gemütsleben sucht. Wichtige Entscheidungen in der innern und äußern Polktik bringt die nächste Zeit. Des deutsche Wirtschäftsperlament, der Reichswirtschaftsrat ist im Werden. SeinGestaltung nach den Wünschen des werktätigen Volkes aller Stände wird in der gesinnungstreuen Presse mit allem Nachdruck zu fördern sein. Da hilft nicht die bloß berichterstattende sarblose Presse, sondern nur zielbewußte Mitarbeit durch die energische Vertretung der für richtig erkannten Grundsätze. Der Tag von Spa rückt heran. Wir sind nicht darauf angewiesen von Wolff, Reuter, Havas, allein den Gang der Dinge zu erfahren. Unser Auslandsdienst, der ganz unalhängig von diesen halboffiziösen Nachrichtenstellen arbeitet, wird das Ekgebnis der Verhandlungen unbeeinflußt von den Interessen wiedergeben, die hüben und drüben die Darstellung der Geschehnisse beeinflussen. Der Mensch gestaltet seine Zeit Giaube, Vaterland und Vollswohlfahrt sind die Ziele, auf die sich das katholische Volk Deutschlands einzustelsen hat. Hand in Hand mit seiner Presse muß es ihnen zustreben. Jeder neue Leser wird ein Weggenosse zu diesen ihr Freunde, baut mit am großen Werke. Jeter werde nur einen neuen Leser! 544 K Iweides Bard. #.. Dounenstag, den 1. Juli 1933. Die Bestenerung des reichestenerfreien Der politische Ausschuß des Bezirksverbandes der kathol. Arbeiter= und Kuappenvereins hatte am vergangenen Sonntag zu der Besteuerung des reichssteuerfreien Einkommens Stellung genommen und besonders die„Mußvorschrift" der Verordnung vom 28. Moi, scharf besampft. Danoch darf nur die Hälfte des reichssteuerfreien Einkommen# zur Sieuer herangezogen werden, die selbst muß dann aber zu dem jeweilig höchsten Prozentsatz erfolgen. Der vol. Ausschuß beauftragte die Leitung des Arbeitersekretariats, umgehend mit den maßgebenden Stellen Verhandlungen einzuleiten, und auf eine Aenderung der Bestimmungen zu drängen. Arbeitersekretär Stieler hat nun in den letzten Tagen mit den maßgebenden Stellen im Reichsfinanzministerium versandelt. Als Ergebnis ist folgendes festzustellen: Es wurde festgestellt, daß aus finanzzachnischen Bründen die Verordnung für des Jahr 1920 nlich geändert werden Bnnte, da die Finanzämter sonst nicht in der Lage wären, die Arbeiten zu bewältigen. Es könne zugereben werden, daß die Verordnung roh wirke, jedoch hätten aus den erwähnten Gründen Neuordnungen, die z. B. eine Staffelung vorsähen, keine Aussicht auf Genehmigung. Den Gemeinden, die zur Bilanzierung ihres Etats zos reichtsteuerfreie Einkommen heranziehen müßzn. solle“ es andererseits unbenommen bleiben, zinen Teilbetrag dieser Steuereinnahmen einem gemeinnützigen Fonds zu überpeisen, oder für eine Zuwendung an größere Familien, gestaffelt nach Kinderzahl und Einkommen, zu verwenden. Auch Haute ein bestimmter Betrag verwandt werden zu einer Verbilligungsaktion für Kleider and Schuhe aus vorgenannten Kreisen. ch nicht zu einem Ermeinde: bezw. Stadtvätern immerhin die Möglichkeit gegeben, einen sozialen Ausgleich vorzunehmen. Angesichts der unverkennbaren Notlage, besonders der kinderreichen Familien, ist die Ausnutzung einer dieser Möglichkeiten sehr erwünscht, wenn man nicht überdaupt auf die Besteuerung des reichssteuerfreien Einkommens verzichten will oder kann. ges in der Kirche ggeseden ge auf den Umstand zurückzuführen ist, daß in den Fabriken größtenteils gearbeitet wurde.— Die Festrede hielt der hochw. Herr V. Maximin, O. M. Cap. Die Mitwirkenden in dem dreiaktigen Scheuspiel„Rlextus der verborgene Edelstein“, gaben ihr Bestes und so kargten die Zuschauer nicht mit Beifall. Mit einem prächtigen, lebenden Bilde,„Grad und Verherrlichung des heiligen Alexius“ endete gegen 10.30 Uhr das schön verlaufene Fest. h. Kleidung und Räsche geraubt. Vorgestern als der Arbeiter K. aus der Ottostraße von Hause abwefend war, sind ihm die Kleidungsund Wäschestücke im Gesamtwerte von 10000 M. gestohlen worden. Die Täter haben den Verschluß an der Tür gewaltsam erbrochen. H. Einbrecher ermittelt. Im April hatten Einbrecher den Friseur., Holtenerstraße, besucht und Gegenstände von erheblichem Werte sestohlen. Die Nachforschungen haben zur Aufdeckung des Falles geführt. Ein Teil der Sachen ist erst in den letzten Tagen in einer Althandlung verkauft worden. Bei Durchsuchungen sand die Kriminalpolizei noch mehrere aus dem Dieb stahl herrührende Sachen. G Bergußgangtolender. Buntes Theater. Die Auf uspiels„Die Blinde von ich gute#n ell hrungen des is“ erfreut ten Besuches. Theo v. d. List hat die stung und vertritt die im Mittelpunkt rstellung stehende Rolle des Grasen von Spie.nun der Darstellung, stehende Ro St. Germain, die ihm vo1 # entbehrt auch czüglich steht. Das nicht des Humors, W. Die Kundenlisten für Speisefett verschieLebensmittel, ausländisches Weizenmehl dene Lwbenmitlei, Tn.bisches Weizenmeh und Brot, für den Versorgungszeitraum vom 5. Juil bis zum 21. August 1920. liegt in den einschlägigen Geschäften zum Einzeichnen and. „Drohende Gefahr“. Der Begriff Demok. sei eine Stuatsform, Sie verkorpere den Willen des Voikes, die Regierung anzuerkennen, die auf der Grundlage der Volksmedrheit beruhe. Um allen Verdächtigungen die Spitze abzubrechen, wies der biedner darauf din, daß der Vorsttzende des Reichsbürgerrates gegen die Kappregierung gewesen sei und sofort die Abdankung Kapps verlangt habe. Heute beschäftige uns besonders die Gefahr einer Dittatur von Unks, ausgehend von Spartakus. Diese eitere wie ein Geschwür am Volkskörper weiter, da versäumt worden sei, sofort den heilenden Schnitt zu tun. Er suche das Bürgertum zu zertrümmern und die Vorbereitungen zu neuen Unruhen seien schon getroffen. Der Redner kennzeichnete noch die Stellungnahme des Bürgerrates zur Sozialdemokratie, die letzten Endes die gleichen Ziele wie Spartakus verfolge, nur die Wege dazu verschieden wähle. Der Bürgerrat wolle alle die Staatsbürger in sich vereinigen, die nicht auf dem Boden der marxistischen Weltanschauung ständen. In den Satzungen wurde sodann festgelegt, daß unter dem Namen„Bürgerrat Dutsburg“ sich alle die Staatsbürger zur Wahrung ihrer sittlichen, geistigen und wirtschaftlichen Belange zusammenschließen, die unter Ablehnung aller Klassenherrschaft gleiche Rechte aller Staatsbürger, Schutz gegen jede Gewaltherrschaft und gesetzlichen, organischen, freiheitlich=sozialen Ausbau unseres Staates erstreben. Die Satzungen wurden angenommen und sofort ein Arbeitsausschuß und ein Vorstand gewählt, der wieder den ersten Vorsitzenden wählen wird Die weiteren Arbeiten sollen bis zu einer demnächst einzuberufenden großen Versammlung mit allen Kräften gefördert werden. den kat Sonntag Mitglieder aller Elternbeirkte versammelt, über die Tätigkeit der Beiräte und ihre Organisation zu beraten. Es wurde nach längerer Aussprache ein Gesamtausschuß gebildet, zu dem die Beiräte der einzelnen Pfarrbezirke je einen Vertreter entsenden. Bemerkenswert ist die Stellungschoft sem 1. Joli eb von a1 N. uuf IIR. 10 Kilogramn herabgesetzt worden. .=Audror: D. Eu Loch in die Schaufensterscheide wurde nochts beim Schuhwarengeschäft Krützberg in der LandwehrKraße geschlagenund dann die ausgestellten Schuhe„## weit wie möglich" herausgeangelt. Bei einem Poar Pantoffel langte es nur für den einen, der audere blteh unerreichber stehen. D. Bezrankener Hühverdied. Ein Hühnerhalter ie der Vollwerkstraße wurde nechts durch Auruf eines Rochbam derauf aufmerksam gemacht, daß sein Hühnerstell verdächtigen Besuch habe. Er sand denn im Hose einen total betrunkenen Menschen, der zwei Legehühner die Hälse umgedreht hatte. Nach vielem Bitten und Flehen ließ man den Kerl lausen, nachdem er 20 W, Schadenertet beraget heite. D. Zur Wohnungsnot. Man schreibt uns aus Laar: Duisburg war mit die erste Stadt, wo die Wohnungsfrage im Stadterordnetenkollegium in eingehendster Weise besprochen und erörtert wurde. Auf Grund des Mangels an Wohnungen muß zn den schärfsten Mitteln gegriffen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Anzahl von WohnungsWehnungsnot in Duisburg gehoben ist. Ein Maugel an Wohnungen herrscht vor wie nach. Eigentümlich ist nun, daß in Häusern, welche der Stadt gehören, nicht so verfahren wird, wie man es wünschen möchte und wie auch sonst die Stadtverwaltung resp. die Organe mit der Beschlagnahme von Wohnungen verfährt. Die Stadt ist Eigentümerin des Hauses Schulstr. Nr. 6 in Laar. Das ganze Erdgeschoß, bestehend aus 5 Räumen, wird von zwei alleinstehenden Personen bewohnt. Wir hoffen, daß hier das Wohnungsamt Anweisung erhält, ebenso einzugreifen, wie bei anderen Privat leuten. Duisburger Stadttheater Die Moistersinger. Mit einer festlichen Wiedergabe von Wagners„Meistersinger“ schloß die Reihe der dieswinterlichen Operadem Amtsgericht. Stertrchke pro Pfund.— M. pro Pfund.— M. pro Pfund 2,50 M. rund 2— fund.— fund.— H. Kommission zur Kontrolle der Geschüfte und des Marktes. In der am 28. und 29. d. M. stattgehabten Sitzung des Lebensmittelausschusses wurde vom Oberbürgermeister auch auf die unhaltbaren Zustände in der Obstund Gemüseversorgung hingewiesen. Der Oberbürgermeister teilte mit, daß in einer am DiensNachmittag in Essen stattgefundenen Sitschen Städtetages befür die Stadt Hamborn Sültigkeit haben sollen, festzusetzen: Erdbeeren Walbbeeren Arsen Gund Hhannesbeeren pro Lsund.— M. poo P—„ M Himbeeren poo„M Wie schon wiederholt bemerkt, wird auf Einhaltung des Schlußscheinzwanges unbedingt bestanden. An Hand der Rechnungen und der Schlußscheine sollen die Preise für das weitere Obst und für das Gemüse festgelegt werden. Es soll zu diesem Zwecke eine Kommission gewählt werden, welche eine dauernde Kontrolle der Geschäfte und der Märkte übernimmt. Die Kommission soll bestehen aus drei Vertretern der Konsumenten, ein Gemüse= und Obstimvorteur, ein Großhändler, ein Kleinhändler und ein Vertreter der Stadt. Diese Kommission wird ihre Tätigkeit sofort beginnen. 9. Höchstpreise für Obst und Gemüse. Auf die Verordnung detr. Festsetzung der Höchstpreise für Obst und Gemüse wird hierdurch besonders hingewiesen. H. Nacheichung. Sonnabend, den 3. Juli, findet in der Eichnebenstelle, Alleestraße 60. von—12 Uhr eine Nacheichung von e Gegenständen statt. H. Selbstversorgung mit Brotgetreido. Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe, welche für das neue Erntejahr die Selbstversorgung zu beantragen wünschen, haben den entsprechenden Antrag unter Angabe der Personenzahl des voraussichtlich bis zum 10. Juli 1 Rathauses zu stelten. H. Fleischausgabe! Am Samstag, den 3. Juli 1920, kommen zur Ausgabe pro Kopf 200 Gramm Rindfleisch. Preis pro Pfund 9,50 M. H. Getreiderrnte 1920. Für das Ernt# 1920 wird für das im Reiche angebaute# (Brotgetreide Gerste und Hafer) allein oder mit anderen Bodenerzeugnissen gemengt, mit der Trennung vom Boden, für den Kommunalverband beschlagnahmt, in dessen Bezirk es gewachsen ist. Trotz der Zeit gust 1920 bis zum 15. August 1921 verbrauchen: 1. Zur Ernährung der Selbstversorgung pro Kopf und Monat zwölf Kilogramm an Brotgetreide und ie fünf Kiloen Hafer und Gerste. 2. Zur Veran dus im Betriebe gehaltene dis vom Reichsminister für— Landwirtschaft festgesotzren 9 Oofer. Der Nathol. Züuglingsverein und Kettund St. Peter beging am Feste Peter und mi sein Alodsius=Fest. Der Tag wurde igeleitet durch gemeinsch. heilige Kom in begrüßte die in überaus großer Zahl erdtenenen Festteilnehmer, bedauerte jedoch, am tittag eine so kleine Zahl von JünglinSt. Auftiürung über die Steuerfkagen. Viel Unwillen, hervorgerufen durch Unkenntnis und Unklarhett in der Steuerfrage ist in allen Bevölkerungskreisen, besonders in der Arbeiterschaft vorhanden. Ganz besonders ist der Unwille durch die Bestimmung hervorgerusen, daß 10 Prozent vom verdienten Lohn resp. Gehalt eingehalten werden sollen. Um über die ganze Angelegenheit Aufklärung zu verschaffen, hat das Christliche Gewerkschaftskattell Sterkrade auf heute abend 6 Uhr im Brandenburger Hof (Peters) eine Kartellversammlung aller Mitglieder einberufen. Ein Fachmann auf dem Gebiete des Steuerwesens wird dem Hauptvortrag halten. Außerdem soll Stellung genommen werden zu dem Lebensmittel, welches man Brot nennt und zu den Lebensmittelpreisen. Zahlreicher Besuch ist zu erwarten. St. Der Streik der städt. Arbeiter vermieden. Die Differenzen zwischen der städtischen Verwaltung und den städttschen Arbeitern in Oberhausen sind beigelegt. Die Arbeiter erhalten einen rückzahlbaren Vorschuß. Spersell und h Fenteertggges sätestene 5. Juli.20, an) Zimmer v5, des O. Die Kassenärzte der Gutehoffnungshütte nehmen vom 1. Juli ab ihren Dienst wieder auf. Die Kassenmitglieder werden darauf aufmerksam gemacht, daß eine Behandlung bei Richt=Kassen=Aerzten aus Kosten der Kasse von diesem Zeitpunkt an nicht mehr gestattet ist. O. Lebensgeführlich verletzt wurde durch zwei Messerstiche in der Nacht von Sonntag auf Montag der Wirt Flach in seinem Lokale. Er weigerte sich nach 11 Uhr noch Schnaps auszuschenken, worauf einer der Gäste ein Messer zog und dem Wirt einen Stich in die Lunge und einen in die Herzgegend versetzte. Der Täter wurde verhaftet; Flach nach dem Krankenhaus gebracht. *** Vereinlkolenber. Hamborn. Hamborner Kriegsbeschädigten= und Hinterbliebenen=Vereinigung. Am 2. Juli, abends 7 Uhr, im Rosendahl'schen Saale, Marxloh, große Versammlung. Herr Muth aus Verlin spricht über das neue Mannschafts=Versorgeagdgeten. Aus der Aigegent Daiebarg Gründung des Dubburger Bürgerrates Görse hatton sich orstern ebend die Vertreter der verschiedensten wirtschaftlichen OrAingetund, um über die and—— brundung de Burgerrates zu beschliewer mit den Vorarbeiten detrauts VerDr. Stein=Duisburg, wies man die weiteren Arbeiten bis de die VerBoden der christlichen Weltanschauung steht. Ausschuß Neudorf=Düssern bezw. der Elternbeirat der in Frage kommenden Schule wird, wie wir erfahren, dem betr. Lehrer Gelegenheit geben, seine Ansicht zum Ausdruck zu bringen und wird gegebenenfalls seinerseits die erforderlichen Schritte unternehmen, um dem betr. Lehrer zu zeigen, daß an einer katholischen Schule katholische Lehrer unterrichten und für ihn und seinesgleichen kein Platz ist. Daß es den kathol. Elternbeiräten ernst in dieser Beziehung ist, mag das Telegramm beweisen, das sie an die Leitung des Herner Schulstreiks sandten und das folgenden Wortlaut hat: Der gesamte kathol. Elternausschuß von Alt=Duisburg sendet den Eltern von Herne die herzlichsten Grüße. Wir bitten die Eltern von Herne, in dem schweren Kampfe um die konsessionelle Schule auSzuherren, in der Ueberzeugung, daß ein Nachgeven nur zum Schaden der konfessionellen Schule in ganz Deutschland, zur Verletzung der Rechte aller katholischen Eltern ausschlagen würde: Mut und Ausdauer müssen für Herne und für uns alle den Sieg erfechten.“ D. Musikdirektor Josephson in den Nuhestand getreten. Der städtische Musikdirektor Professor Josephson ist zwar in den Ruhestand getreten, er hat sich jedoch auf Wunsch der Stadt bereit erklärt, sich auch im nächsten Konzert=Winter 1920/31 der Stadt zur Verfügung zu halten, um nötigen Falles noch einige Konzerte zu leiten. D. Vaterländische Festspiele Duisburg 1920. Die diesjährigen Vaterländischen Festspiele nehmen am nächsten Sonntag mit den Wettkämpfen der Jugendlichen aus sämtlichen Duisburger Turn=, Sport=, und kousessionellen Vereinen ihren Ausang Einer 7 Uhr früh beginnenden Kampfrichtersitzung schließt sich um 7½ Uhr der Sechskampf an; um 9½ Uhr folgen der Dreikampf und die Einzelwettkämpfe. Die Zahl der gemeldeten Wettkämpfer ist gegen das Vorjahr ganz erheblich gestiegen. In diesen Teil der VaterLländischen Festspiele sind die sog.„Reichsiugendkämpfe“ eingegliedert worden, die— wie der noch in Erinnerung stehende„Sternlauf“— als einheitliche Veranstaltung des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen in ganz Deutschland stattfinden. Die Sieger in den vorgeschriebenen Wettkämpfen erhalten nach näheren Bestimmungen außer den von der Stadt Duisburg gegebenen Auszeichnungen eine Ehrenurkunde des Deutschen Reschrausschusses. Die Wettkämpfe sinden auf dem städtischen Spielplatz an der Lozharstraße katt. D. Vom Möbelhandel. Vom Verein kaufm. Einzelhandel(E..), werden wir um Aufnahme folgender Zeilen gebeten: Der augenblickliche Stillstand in den Geschäften fast aller Berufszweige macht sich auch in dem Möbelhandel ebemerkbar. scheinuno werden von zahlreichen Exidori winiger in Dunkeln hierdurch erzielte Lebenswahrheit gewann weiteren Hall an der ungeschminkten, biswellen vor einem an Rüchternheit grenzenden Realismus nicht zurückschreckenden Art und Weise, wie Bohnen seine Aufgabe gesanglich gestaltete. In diesem Haus Sachs lebte etwas Rodustes, Selbstbewußs, das von der imponierenden Erscheinung und dem kraftvoll metallischen Organ des Sängers no# unterstrichen wurde. Nur wenig dagegen befriedigte Adolf Jäger(Frankfurt a..). Seine Stimme zeigte sich den Anforderungen der Walter d. Stolzing=Partie nicht gewachsen. Ein ausgesprochen kyrischer Tenor sollte sich eben nicht an eine Heldenrolle heranwagen. Ueberdies schten der Küustler anter starker Unaufgelegtheit zu leiden, wodurch die Vorzüge seiner sonst so mpathischen Stimme#et,### zur Geltung kamen. Unter den übrigen Mitwirkenden befanden sin 8 Dare steller, deren Scheiden von unserer Bühne große Lücken hinterlassen wird. Hält es schon schwer, für Erich Hansstängl, der wieder einmal als unübertrefflicher Poge ner glänzte, Ersatz zu schaffen, so ist Heinrich Lohalnt (David), gleichoiel, an welche seiner Glanzleistungen mas denken mag, geradezu unersetzlich. Gustes Weschows Beckmesser dürfte wohl zur Zeit seinesgleichen suchen, so wundervoll versteht dieser vielseitige Künstler das gallige Wesen des mißgünstigen Stadtschreibers gesanglich wie darsteklerisch nachzuzeichnen. Als Soc machte Margarete Laraß den günstigsten Eindrusk, wenn od die v erschteg, Die wastrsftiachen Lastunge Sme! ner) sind schen wiederholt gewücdigt. und Orchester, ersterer noch wirisam verstartt den Duisburger Männerchor, hielten sich unter Panzuers schneidiger Leitung ausgezeichnet. Ueberaus prächtig war der szenische Rahmen, in den der leider gleichfalls scheidende Dr. Otto Erhardt Wagners volls. tümliche Dichtung eingespannt hatte. Kein Wunder, daß die glänzende Vorstellung in dem fast ausverlauften Hause gewaltige Begeisterung ens weckte, die sich in nichtendenwollenden Hervorrufen Lust machte. Schließlich mußte auch Generaldirekton. Ludwig Zimmermann auf der Bühne erscheinen, die er nunmehr verläßt, um ins Privatleben zurückutreten. Mit bewegten Worten derabschiedete er sich unter wan# men Daukesbezeugungen für die Stadt Dutsbung vor der langjährigen Stätte seiner Wirksamkeit. B. Antliche Leoisenkurse. ich die Gestaltun, der liebreizenden Pognerin noch nicht *) sind schon wicderholt gewichigt wochen. Eee Als Folgeersche.nung de stenzen, die bisher mehr oder weniger im Dunkeln blühten, in marktschreierischer Weise Gelegeneitskäufe in Möbeln zu scheinbar billigen gramm.. Mütterung an In der# ——.—— ganisa geucgt sen4 sammtungsleiter, Dr darauf hin, daß mar nach der esahl der #ltnisse bis dehin Ernährung und ingen Gerste und die dringendsten Arbeiten dieher erledigt Der Redner wies nochmals auf die Rotw6 habe. tonte, deß dis kommenden angedrehten eignifse diesen Zusammenschluß, der auf kratischer Grundlage erfolgen solle, en. Der Gese Ebaus des äftsführer von Wekus irt zu einem Vortrag über trockenebranbbarter: ** genugend deren UnPreisen angeboten. Wir empfehlen größte Vorsicht gegenüber diesen Zeiterscheinungen und weisen hierdurch besonders darauf hin, daß der reelle Möbelhandel seine Preise der Marktlage angepaßt hat. Wir empfehlen deshalb dringend, sich nicht durch vorerwähnte Angebote überrumpeln, insbesondere auch nicht täuschen zu lassen durch sogenannte Engrospreise, sondern vor einem Kaufabschluß unter allen Umständen die Leistungsfähigkeit des reellen Möbelhandels durch Besichtigung in Vergleich zu ziehen, zumal vielfach Möbel in ganz ungeeigneter Weise aus billigstem, nicht trockene Holz fertiggestellt werden, igen wird. wird nochGalse- de 4. Juli, ür die Wallfahrt geschlossen die Lisen den BesatzungsListen zum Eintragen liean Sanntag von 11—1 Uhr in folgenden Pfarren osson: Liedfrauen— Aloysinshaus, Et. Joseph— Arbeiterheim, Et. Budger— Konkordia, G. Bonis#— luth. Vereinshaus, St. Peter— Annahaus, St. Michoel— Michselhaus, Ruhreit— Konkoedia. D. Verbilligung der Margarine. Der Abgabepreis für Margarine seitens des Reichsausschusses für pflanzliche und tierische Oele und Fette ist vom Reichsministerium für Ernäbrung und Landwirt2. Fuspilger Datoburg—Kevelaer. E# mals derauf ingewiesen, daß am Sonntag, die Listen der Tellnehmer für die Wallfahr werden, da beretts Montag die Linen den ludzehlungen Holland.100 Gd. Belgien.. 100 Frk. Nerwegen. 100 Nr. Dänemart 100 Nr. Schweden. 100 Kr. Fnnland 100 fin. M. 100 Lre England. 1pf0.St. Amerika.. 1 Doslar Frankreich 200 Fr. Schweiz.. 100 fr. Spanien 100 Pefeta Oosternichtoht 1o Ungarn. 100„ Bulgarien Juni Bete-tung beMerrieh. 543 Amtliche Bekanntmachungen u. Verordnungen Nachtragsverordnung zu der Verordnung vom 4. März 1913 über die Bereitung von Backwaren im Stadttreise Duisburg. Auf Grund des§ 61 der Reichsgetreideordnung fär die Ernte 1920 vom 21. Mai 1920 (.=.=Bl. S. 1021) und der dazu ergangenen preußischen Ausführungsanweisung vom 16. Juni 1920 wird für den Stadtkreis Duisburg folgendes bestimmt: S 1. Die gewerbsmäßige Herstellung und die Abgabe von Brötchen, zu deren Herstellung inländisches oder ausländisches Weizen= Roggen=, Gersten= ober Hafermehl verwandt wird, ist verboten. Diese Bestimmung findet auch Anwendung auf die Abgabe von Brötchen in Gasthöfen und Wirtschaften. Ebenso ist die Einführung von Brötchen aus anderen Kommunalver= ebänden in den Stadtkreis Duisburg reiboten. S 2. Zuwiderhandlungen werden nach§ 80 der Reichsgetreideordnung vom 21. Mai 1920 mit Gesängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 50000 Mark oder mit einer dieser Strasen bestraft. Der Versuch ist strafbar. Ist die strafbare Handlung gewerbs= oder gewehnheitsmäßig begangen, so kann gemäß 8 81 der.=.O. die Strafe auf Gefängnis bis zu 5 Jahren und Geldstrafe bis zu 100000 Mark erböht werden. 8 3. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. Duseburg, den 28. Juni 1920. Der Oberbürgermeister: Dr. Jarres. Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung vom 25. Mai dieses Jahres be schlossen, für das Rechnungsjahr 1920 als Bei zu den Kosten der Straßenreinigung einschließlich der Haus= und Straßenkehrrichtabfuhr .20 M. pro am Straßenfläche nach dem bisherigen Verfahren auf Frontmeter umgerechnet, das ist der sechsfache Betrag des bisher gezahlten Beitrages zu erheben unter Beibehaltung der durch die Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung vom 5. Mai 1914 und unucag 130 g u ic 17. Februar 1914 vorgesehenen Straßen. Einwendungen gegen diesen Beschluß sind Kommunalabgabengesetzes vom 11„Aug 1893 in der Zeit vom 2. Juli bis vorsan dieses Jahret bei dem Gemeinde. Vrstund schriftlich oder zu Protokoll anzubringen. Der Oberbürgermeister. I..: Pregizer. Abgabe von Säuglings= An minderbemittelte hoffende Frauen gibt das städtische Wohlfahrtsamt Säuglingswäsche gegen Bezahlung zu ermäßigten Preisen ab. Erforderlich ist die Vorlage eines Hebammenscheines. Der Verkauf findet bis auf weiteres außer Dienstag, täglich von—12 Uhr vorm. im städttschen Lager bei der Firma L. Esch, in Dutsburg. Niederstraße 34, gegen sofortige Bezahlung statt. Duisburg, den 25. Juni 1920 Der Oberbürgermeister. I..: Weindrenner. Die Friedr.=Wilhelm=Str. zwischen Lessing= und Düsseldorser Straße wird wegen Umpflasterung von Freitag, den 2. Juli ab, bis auf##eiteres für den durchgehenden Fuhrverkehr gesperrt. Luisburg, den 30. Juni 1920. Die Wegepolizeibehörde. Verordnung über Höchstoreise für Gemüse und Obst. Auf Grund des§ 12 Ziff. 1 der Bundesratsverordnung vom 25. September 1915(.=.= Bl. S. 607) wird für den Stadtkreis Hamborn nachstehende Anordnung erlassen: S 1. Im Kleinhandel dürfen bei Abgabe an den Verbraucher bis auf weiteres folgende Höchstpreise nicht überschritten werden: Erdbeeren für ein Pfund.— Mk. Waldbecren für ein Pfund.— Mk. Kirschen für ein Pfund.50 Mk. Johannisbeeren für ein Pfund.— Mk. Stachelbeeren für ein Pfund.— Mk. Himbeeren für ein Pfund.— Mk. S 2. Für andere Obstarten, sowie sämtliche Gemüse werden die Kleinhandelshöchstpreise durch eine besondere Kommission, bestehend aus Vertretern der Preisprüsungsstelle des Handels und der Verbraucher täglich neu festgesetzt und diese Preise auf den Märkten auf einer Preistafel bekanntgegeben. Diese Preise gelten als Höchstpreise und dürfen sowohl auf den Märkten, als auch in den Geschäftslokalen nicht überschritten werden. W r Si: im 8 9.9 8: wer vie im g 1 festgesetzten Höchstpreise, sowie die gemäß§ 2 bekanntgegebenen Preise überschreitet, wird nach dem Gesetze betr. Höchstpreise vom 4. August 1914 mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 10000 Mark bestraft. S 4. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft. Weiter wird besonders darauf hingewiesen, daß beim Verkauf von Obst und Gemüse vom Erzeuger und Großhändler ein Schlußschein auszustellen i. De dieserhalb erlassene Verordnung vom 11. Juli 1919 besteht noch zu Recht. Hamdoks, a. Nh., den 30. Juni 1920. Der Vorsitzende der Preisprüfungsstelle für den Stadtkreis Hamdorn: Müldens. Oberbürgermeister. Otertrader Städt. Nahrungsmittelversorgung. Abt. N. Ausschneiden und ausbewahren. Fleisch: Samstag, den 3. Juli, auf Reichsfleischkarte Nr. 27: 250 Gramm Ochsen=Gefrierfleisch.50 M. je Pfund, beliebige Mengen Schmalz, 18 M. je Pfund und soweit Vorrat, frisches Rinderfett 15 M. je Pfund. Fettwaren: Von Freitag den 2. Juli ab auf Abschnitt 139 der Fettkarte 150 Gramm Inland=Margarine, 13 M. je Pfund, und 50 Gramm frische Butter, 21 M. je Pfund. Nährmittel gelangen von jetzt ab nur auf einen Abschnitt zur Ausgabe und zwar ab Samstag. den 3. Juli. Abschnitt 796 je Kopf 150 Gramm Zucker. 2 M. je Pfund. Ferner: Marmelade 5,20., Kunsthonig 730., Haserbackmehl.75., Haferflocken 2,75., Reis 6., braune Bohnen 2,75., alles per Pfund und in beliebigen Mengen. Kinder und Krankennährmittel unverändert. Gültige Abschnitte Nr. 27 und 28 der Kinderreichsfleischkarte. Kartoffeln: Ist besondere Bekanntmachung erfolgt. Sterkrade, den 29. Juni 1920. Nadrungsmittelverforgung a. O. Kartoffelausgabe. Für die laufende Woche werden gegen Kürzung des Abschnittes 39 der Kartoffelkarte vom Erscheinen dieser Bekanntmachung ab bei nachbenannten Kartoffelhändlern pro Kopf der Bevölkerung 3 Pfund Kartoffeln alter Ernte abgegeben. Heinrich Baumeister, Bottrop Str., dugo Pleuger, Holtenstr., Alex Jansen, LeuthenDer Preis ist mit Rücksicht auf die hohen verluste beim Transport, Verladen usw. auf 50 Pf. je Pfund festgesetzt worden. Da die Wagen bis Dienstag nächster Woche nach und nach eingehen, wolle Andrang vermieden werden. Die eingehenden Mengen reichen für eine volle Wochenration in Höhe von 3 Pfund für die gesamte Bevölkerung voraussichtlich aus. Für die an der Ration fehlenden 2 Pfund Kartoffeln wird in den Lebensmittelgeschäften pro Kopf der Bevölkerung ausgegeben ½ Pfund Haferflocken,(Preis je Pfund 2,75., und 1 Pfund braune Bohnen,(Preis je Pfund 2,75 .) Bei Abholung dieser Waren ist in den Geschäften die Brotkarte vorzuzeigen. Die Lebensmittelverkaufsstellen werden ersucht, die für ihren Kundenkreis ausreichenden Mengen dieser Waren beim Nahrungsmittelamt baldigst abzuholen. Sterkrade, den 30. Juni 1920. Der Bürgermeister. Kartoffelkartenabschnitt Nr. 47 und 48 in Verbindung mit Warenmarke Nr. 8 der neuen Korte 100 Gramm Nudeln für 40 Pf. 100 Gramm Sago für 34 Pf. 100 Gramm Gerstenflochken für 28 Pf. Ferner Zitronenbohnen das Pfund zu 2,50 N. in beliebiger Menge. Der Verkauf findet in folgenden Geschäften statt: Altsabt: Consumverein Eintracht, Seilerstr. 2. Bachstr. 46 Consumverein Selbschülse, Abt. Dutsburg, Arndtstr., Dickswall, Consumverein Selbsthülse, Abt. Oberhausen. Ahlendtr. Feldbaus, aatdaudmark! Künzel, Kurzstr. Schorn, Aktienstr., soferstr. 205. Otw Svorchoft, Leinerstr. gruchtr. 3 Meisenkothen, Delle 13. Beoich: Consumverein Eintracht, Kirchstr. 26 Eisenbahnkonfumverein, Liebigstr. Consumverein Selbsthülfe, Abt. Liebigstr. Hugmann, Duisburgerstr. 95. Speldorf: Frohn, Duisburgerstr. 270, zinbach, Blötterweg 27. Leißen: Consumverein Eintracht, Hardtenbergstz., Hunboldtstr., Consumverein Seldsthülfe, Abt. Oberhausen, Kruppstr., Hesseln, Hingbergstr. 234, Dutaburg Consumverein Eintracht, Lehnerstraße 14 Consumverein Selbsthülfe, Abteilung Dute Düfseldorfer Straße 60 dung Heßhaus, 2# dorfer Straße üffell Ortmann, Tusseldorfer Straße. Dümpten: Consumverein Eintracht, Mellinghofer Straße Consumverein Selbsthülfe, Abteilung Oberhausen, Talstraße Borgurd, Gathestraße 26. Styrum: Consumverein Eintracht, Dümptener Straße Consumverein Selbsthülfe, Abteilung Duisburg. Oberhausener Straße Consumverein Selbsthülfe, Akteilung Dutsburg Limburgstraße Holz, Thyssenstraße Linvenverg, Hofstraße von der Brüggen, Fähnrich, Schützenstn Heckmann, Kaiser=Wilhelm=Straße Hobirk, Feldstraße Deulheim a. d. Nuhr den 30. Juni 1920. Der Oberbürgermeisten Mütter-Verein St. Ludger..-Neudorf 1 Unser Mitglied Frau Joset Simon it gestorden. Das Seelenamt ist Donnerstag 7,10 Uhr Die Beerdigung ist Donnerstag nachmittag 3¼ Uhr von Kammerstr. 124, aus. Der Präses. St. Esigius=Arbeiterund Knappen=Verein Obg.=Laar. 1 Oie Frau unseres Mitgliedes Hermann Kaesch ist gesterden. Die Beerdigung finde tDonnerstag nachm. 3 Uhr vom Sterdehause, Arndtstraße 3, aus. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorstand. Bustes Theater D Gross-Nambere Haltestelle Niessen. Tägl. abends 8 Uhr Die Blinde von Paris Schauspiel in 5 Akt. v. Demetrius Schrutz. Wuten Mehrere tüchtige gesucht. Gede. Bensberg, Mülh.=R. Mellinghof. St. 25 Zum 1. 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Charakter wird nach Atrologie(Sterndeutung) bereche Rur Gedurtsdatum einsenden Viele Oankschreiben aufzuwelsen. Schaud, Hannover, Alanenstr. 3 I. 546 Lelass und Stalerrerätgnag Die leitenden Angestellten zum Arbeitsrec## Die am 29. und 30. Juni d. J. tagende Versammlung des Gesamtvorstandes der„Vereinigung der leitenden Angestellten in Handel und Industrie", Sitz Berlin, zu der Vertreter aus allen Teilen Deutschlands erschienen waren, #exezlierten foigende Leitsätze zur kommenden Angesetzgebung: „Zusammenfassung spezialisierter Betriebe zu großen Produktionseinheiten ist der Grundzug der neuzeitlichen Wirtschaftsentwickelung. Die Folge ist eine zunehmende Trennung von Unternehmungsverwaltung und Betriebsleitung. Damit aber hängt die Steigerung der Intensität unserer Wirtschaft in wachsendem Maße von Leistungsfähigkeit und schöpferischer Kraftentfaltung der gedanklich leitenden Angestellten ab, in deren besonderer Derufsstellung die Tendenzen zur Kombination und Spezialisation sich kreuzen und verknüpfen. Die kommende Schaffung eines einheitlichen Arbeitsrechtes muß deshalb eine Form finden, die der besonderen Bedingtheit und den individuellen Voraussetzungen der gedanklich führenden Tätigkeit Rechnung trägt. Es wird notwendig sein, im neuen Arbeitsgesetzbuch neben den bisher anerkannten Kategorien des Arbeiters und Angestellten den besonderen sozialen Typus des gedanklich führenden Angestellten zu umschreiben. Bei allen Anordnungen, welche die Regelung des Arbeitsverhältnisses zum Gegenstand haben, sind Sicherungen zu schaffen gegen schematische Berengung, welche das auf individueller Leistung beruhende Berufswirken der leitenden Angestellten hemmt.— Die rechtliche Ausgestaltung der Arbeitsverfassung durch Vorschriften für Berufsorganisation, Betriebsorganisation(Räte) und gemeinsame Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer(Arbeitsgemeinschaft, Wirtschaftsräte) muß in einem Sinne erfolgen, der für die leitenden Angestellten besondere organische Mitbestimmung sicherstellt und eine Vergewaltigung durch die Mehrheit der ausführend Tätigen ausschließt. Zwangsweise Einbeziehung von leitenden Angestellten in Tarifverträgen ist auszuschließen. Nachdem der Zentralarbeitsgemeinschaft öffentlich=rechtliche Befugnisse eingeräumt sind, kann die Frage der Zulassung nicht mehr von der Willkür einzelner Berufsverbände abhängig sein, sondern muß durch eine vom Reichsarbeitsministerium einzusetzende Prüfungsstelle auf Grund gesetzlicher Normen entschieden werden. Bei Arbeitsgerichten und Schlichtungsausschüssen sind für Streitigkeiten, die aus dem Arbeitsverhältnis der leitenden Angestellten hervorgehen, besondere Kammern mit Beisitzern aus dem Kreise der leitenden Angestellten zu bilden, um eine den besonderen Voraussetzungen der gedanklich leitenden Tätigkeit gerechtwerdende Rechtsprechung oder Schlichtung zu ermöglichen. Telkswirtschaftliche s Industrie. Tüsseldorf. 30. Juni. Die nordwestliche Gruppe des Vereins deutscher Eisen= und Stahlindustrieller hielt hier ihre Hauptversammlung ab Der Vorsitzende, Geheimrat Dr.=Ing. h. e. Adolf Kirdors in Aachen, wurde zum Ehrenmitgliede ernannt. Herr Kirdorf konnte dieser Tage seinen 70. Geburtstag begehen. Im Jahresbericht legte Dr. Beumer die vielseitige Tätigkeit der nordwestlichen Gruppe dar und unterzog die Gesetzgebung der jüngsten Zeit einer scharfen Kritik, warnte vor allzu großem Pessimismus und bezeichnete die Wiedererwekkung vaterländischen Geistes als eine Grundbedingung des Wiederaufbaus unsrer Wirtschaft. Der Metallmarkt. IPU. London, 30. Juni. Die Nitrate Prodoeers Assocation verkaufte 405 000 Tonnen für Lieserung Dezember(April zu 17 Lire per Quintal und 445 000 Tonnen für Lieferung August September zu 15/6—16/10. Handel. Amerikanische Silberkäufe. IPU. London, 30. Juni. Die amerikanische Regierung kaufte 1700 000 Onze Silber zu 1 Dollar per Onze. Amerikanischer Handel. IPU. Neupork. 30. Juni. Die Stahl= und Eiserindustrie war auch in der abgelaufenen Woche günstig beschäftigt, obwohl einige Fabriken unter Rohstoff= und Kohlenmangel zu leiden hatten Die Eisenpreise ziehen etwas an. Die Schuhindustrie ist weniger lebhaft beschäftigt, da sich hier der Preisrückgang bemerkbar macht, worauf die Fabrikonten nock nicht eingehen wollen. Der Export von Schuhwaren ist dagegen nicht zurückzegangen. Für die chemische Industrie ist die Koninnktur günstig. Im Sroß= und Exporthandel herrscht nach wie vor etwas Zurauhaltung, was auf die Lage in Europa zurückzuführen ist. Für Exportware ist nicht genügend Schiffsraum verfügbar, so daß die Frachten etwas zurückgingen. Verkehr. Die Telegraphen= und Fernsprechgebühren. Vom 1. Juli an beträgt die Telegrammgebühr bei gewöhnlichen Telegrammen 20 Pfennig. für jedes Wort, mindestens 2 Mk.; bei Preßtelegrammen die Hälfte dieser Gebühren. Für dringende Telegramme wird die Wortgebühr dreifach berechnet. Innerhalb Deutschlands kann der Absender die Weiterbeförderung durch Eilboten, ohne Rücksicht auf die Entfernung, mit 2 Mk. für jedes Telegramm vorausbezahlen. Eine Quittung über entrichtete Gebühren kostet 50 Pfa. Für die Mitnahme der Telegramme durch die Bo'en u. kLadbriefträger wird eine Zuschlaggebühr von 30 Pfg. für jedes Telegramm erhoben. Die Gebühren für Telegramme nach dem Auslande sind aus der Tafel für Telegramme zu ersehen, die bei den Postanstalten für 20 Pf. käuflich ist. Die Ortspauschgebühr für einen Fernsprechanschluß beträgt jährlich in Berlin 800 M. die Grundgebühr 450 M. Die Gebühr für einen von der Reichstelegraphenverwaltung herzustellenden und zu unterhaltenen Nebenanschluß mit gewöhnlichem Gehäuse beträgt jährlich 80.; für Nebenanschlüsse für Dritte jährlich 120 M. außerdem sind für jeden Nebenanschluß jährlich mindestens 20 Mark an Leitungszuschlag zu zahlen(für je 100 Meter Leitung 20 M. Zuschlagsgebühr). Die Pauschgebühr für den Vorortverkehr beträgt 1000 M. Die Teilnehmer haben zum Ausbau des Fernsprechnetzes einen einmaligen Beitrag von 1000 M. für jeden Hauptanschluß und von 200 M. für jeden Nebenanschluß zu leisten. Der Beitrag ist am 1. Oktober fällig. Die Gebühren für ein Ferngespräch von nicht mehr als drei Minuten Dauer betragen bei einer Entfernung bis zu 25 Kilometer 80 Pf., 50 Kilometer 1., 100 Kilometer 2 Mark, 300 Kilometer 8., 500 Kilometer 4., 750 Kilometer 5., 1000 Kilometer 6 M. und über 1000 Kilometer 8 M. „U. S. Mail Steamship Co.“ und die Bremer Schiffahrt. IPU. Neuyork, 30. Juni. Die Wiederauflebung der großen deutschen Schiffahrt unter amerikanischer Flagge, von der bereits seit längerer Zeit die Rede war, ist jetzt Tatsache geworden. Der frühere Bremer Dienst ist von der U. S. Mail Steamship Co. übernommen worden. Deren Aktien befinden sich beinahe ausschließlich im Besitze des Herrn Charles Mayer und seines Sohnes F. M. Mayer. Die neue Gesellschaft hat die folgenden Dampfer von der Regierung auf 5 Jahre gechartert. George Washington, Mount Vernon, Agamemnon, Präsident Grant, Pocahontas, Susquehanna, Prinzeß Matoika, Antigone und Mauawaska, sämtlich Dampfer von mehr als 10000 Tonnen; ferner Calloo, Amphion und Freedom. Außerdem wird die Gesellschaft in nächster Zeit noch die Dampfer Huron und Aeolus erhalten. Die sämtlichen Dampfer sind auf 5 Jahre verchartert worden. und zwür zu monatlich.50 Dollar per Tonne. Nach Ablauf dieser Zeit hat die Gesellschaft das Vorankaufsrecht. Früher waren die Herren Charles und Francis Mayer die Haupteigentümer und Reeder der France=Kanada Steamsbip Co., die dreißig Schiffe, darunter das größte Segelschiff der Welt, den Schooner Wyoming von nahezu 6000 Tonnen besaß. Die France=Kanada Steamship Co. wurde bei Ausbruch des Krieges orgnisiert, hauptsächlich um Pferde und Vieh zu trausvortieren Die Gesellschaft verfügt in Nework und Boston über ausreichende Decksazilitäten. Die Neuvorker Piers sind am North=Rivir, haben ein besonderes Oberdeck für Passagiere und unten Eisenbahngeleise zur Beförderung der Fracht. Die Gesellschaft will die Hamburger und Bremer Docks in Hoboken mitbenutzen. Sinkende Zuckerpreise in Amerika. IPUI. Neuyork, 30. Juni. Die Zuckerpreise sind in Amerika im Engrosbandel letzter Tage merklich zurückgegangen, was darauf zurückgeführt wird, daß die neue Ernte jetzt verfügbar wird und durch die Maßnahme der Regierung der Konsum etwas eingeschränkt werden dürfte. Das von mehreren Seiten gewünschte Ausfuhrverbot für Zucker wird einstweilen noch nicht erwartet, doch läßt die Regierung den Export seit einigen Wochen scharf kontrollieren, um gegebenenfalls eine ungewöhnliche Zunahme des Exportes zu verhindern. Finanzwesen. Der Ausweis der Reichsbank über die dritte Juntwoche zeigt auf den Anlagekonten eine sehr erhebliche Entlastung. Namentlich dank einer verhältnismäßig geringen Inanspruchnahme seitens des Reiches und dank dem wiederum günstigen Absatze von Reichsschatzanweisungen im freien Verkehr ist die gesamte Anlage um 3492,2 Millionen M. auf 37529.5 Millionen Mark zurückgegangen. Von dem Rückgang entfallen auf die bankmäßige Deckung allein 3482,7 Millionen M. Unter der Einwirkung dieser Entwicklung auf den Anlagekonten sind den fremden Gekdern 3732,8 Millionen Mark entzogen worden, so daß sich der Bestand bis zum 23. Juni auf 11 579,8 Millionen M. ermäßigte. Der Zahlungsmittelbedarf war während der Berichtswoche, insbesondere im Zusammenhange mit den beginnenden Terminzahlungen(Zinsscheineinlösungen usw.) sehr stark. Indes ist auch diesmal wieder zu beobachten, daß die Anforderungen hinter denen der entsprechenden Vorjahreswoche erheblich zurückblieben. In der dritten Juniwoche 1920 wurden an Reichsbanknoten und Darlehnskassenscheinen 794,2 Millionen M. neu ausgegeben(gegen 1254,4 Millionen M. in der dritten Juniwoche 1919). Im einzelnen ist diesmal der Notenum lauf um 847,9 Millionen M. auf 51 656,5 Millionen M. angewachsen, während der Umlauf an Darlehnskassenscheinen um 53,7 Millionen M. auf 13 258,1 Millionen M. zurückaing. Die Veränderungen in den Beständen an Gold, Scheidemünzen und Reichskassenscheinen waren, wie üblich, ganz geringfügig. Bei den Darlehnskassen stieg die Summe der ausstehenden Darlehne um 250,4 Millionen Mark auf 29 856,6 Millionen M. Ein dieser Zunahme entsprechender Betrag an Darlehnskassenscheinen floß der Reichsbank zu, die außerdem, wie erwähnt, aus dem Verkehr 53,7 Millionen M. an Darlehnskassenscheinen wieder aufnahm. Die Bestände der Reichsbank an Darlehnskassenscheinen haben sich danach um 304,1 Millionen M. auf 16 451,4 Millionen M. erhöht. Peronzientes. — Lüsseldorf, 30. Juni. Bei den Elternbeiratswahlen erhielten an 34 kath. Volksschulen die U. S. P. 56 Sitze, die Freidenker 5 und die christliche Liste 361 Sitze. Die 1. hatte an sämtlichen Schulen Listen aufgestells. — Düsseldorf, 30. Juni. Die streikenden städtischen Arbeiter haben sich nunmehr vollzählig zur Wiederaufnahme der Arbeit gemeldet. Das Eingreisen der technischen Nothilfe hat hier viel zum Zusammenbrechen des Streiks beigetragen. — Barmen, 30. Juni. Beendeter Streik. In der heutigen Versammlung der streikenden Strahenbahnangestellten der Barmer Bergbahn wurde die sofortige Wiederaufnahme der Arbeit beschlossen. Der Tarisvertrag bleibt auf Grund des Schiedsspruches des Reichskommissars in Kraft. Der Antrag auf Ausscheidung der Stadt Barmen aus dem Arbeitgeberverband soll bis zum 1. November 1920 vorgelegt werden und am 1. Januar 1821 soll zwischen den gewerkschaftlichen Organisationen und der Stadt ein neuer Tarisvertrag vereinbart werden. Köln 30. Juni. Selbsthilfe. Infolge der gegen die Lebensmittelwucherer durchgeführten scharfen Maßnahmen blieben die Obsterzeuger den Kölner Marktständen fern und verschoden die Obstsendungen in das Industriegebiet. Seitens der Vertreter der Gewerkschaften sind Schritte bei de n zuständigen Stellen untemommen worden, um die Wagengestellung zu diesem Zweck einzustellen, oder aber die Bedingung daran zu knüpfen, daß ein Teil des Obstes in Köln bleibt. Die Eisenbahnbeamten sind entschlossen, zur Selbsthilfe zu schreiten. — Wesel, 30. Juni. Wegen Schwarzschlächterei war die Witwe Lambert Klump aus Wesel angeklagt. Sie hatte zwei Schweine für 3024 M. verkauft, die dann auch bei ihr geschlachtet wurden. Das Fleisch hatte sie mit 8 M. für das Pfund Lebendgewicht berechnet. Das Duisburger Gericht verurteilte die Angeklagte wegen Geheimschlachtung und Preistreiberei zu einer Gefängnisstrafe von 1 Tag und 1400 Mark Geldstrafe. — Dortmund 30. Juni. Selbstmord. Die 26= jährige Seelhoff aus Wahlbach am Siegerland hat sich heute morgen um 8 Uhr auf dem hiesigen Hauptbahnhof vor einen einlaufenden Zug geworfen. Sie konnte nur als Leiche geborgen werden. Sportnachrichten. Pferderennen. ! Voranzeige für Grunewald 4. Juli: 1. R. Fustanella, Eiders Glorie; 2. R. Ophelia, Vierzehnte; 3. R. Schlesier, Wall; 4. R. Wellenbrecher, Frei'auf; 5. R. Merovinger II, Lotse; 6. R. Kitty, Hunding; 7. R. Fischerin, Henricus. ! Neuß, 29. Juni. Hochwasser=Rennen, 16 000 ., 1200 Meter. 1. Widerstand(Brown), 2. Leutnant, 3. Remlin. Sieg 16:10, Platz 13, 14, 29:10.— Sturm=Jagdrennen. 17000., 3200 Meter. 1. Trianon(Johnson), 2. Atlantic, 3. Erbfolger. Sieg 16:10, Platz 12.113:.10. — Dammbruch=Rennen. 20000., 1600 Meter. 1. Eigenlob(Saria), 2. Szepicke, 3. Mentre II. Sieg 102:10, Platz 35, 77, 81:10.— Ueberschwemmungs=Jagdrennen. 16000., 3000 Meter. 1. Hottenstein(Köhnke), 2. Sieglinde, 3. Hildur. Sieg 17:10; Platz 12, 13:10.— Wassernot=Jagdrennen. 20000., 3600 Meter 1. Courier(Grytzke), 2. Csemeryne, 3. Draufgänger II. Sieg 51:10, Platz 19. 15:10.— Rettungs=Ausgleich. 25000., 2000 Meter. 1. Ahnung(Heinemann), 2. Raubschütz, 3. Maas Sieg 34:10, 15. 21 17:10.— WiederaufbauAusgleich=Jagdrennen. 17000., 4000 Meter. 1. Wag es(Heinemann), 2. Kürassier, 3. Pumpelmuse. Sieg 88:10, Platz 24. 15 16:10. Das Eibenswunder. Roman von Felix Nabor. (Nachdruck verboten.) 34. Fortsetzung. „Sich sagen können: ich hab mein letztes Tröpflein Oel in der Lampe ausgenützt und in Segen umgewandelt, den letzten Hauch hab' ich für meinen Beruf, für mein Volk, für meine Heimat, für der Menschen Wohl und zu Gottes Ehre hingegeben— kann es etwas Köstlicheres, Höheres, Reineres, Größeres und Schöneres geben?— Seinen Geist in die Hände des Schöpfers zurückzugeben in dem Bewußtsein, all seine Kräfte in den Dienst Gottes gestellt und seine Pflicht bis zum Ende getan zu haben, wäre das nicht die höchste Erfüllung irdischen Wirkens, irdischer Wünsche? So bis zum letzten Atemzuge voll Segen wirken— und dann im Frieden scheiden— im Tode lächelnd zurückblicken auf seinen Lebensweg. auf seines Lebens Werk. das wäre ein selig Sterben! Ein Auflösen der irdischen Wohnung, ein Heimgehen zum Vater, in reiner Harmonie— unter Harfenklang. von der Sphärenmusik der Engel umrauscht, das wire ein schöner Tod!— So würde das Leben zum heiligen Kampf, dessen Krone im Himmel ruht. Sieh, Roman, so denke ich mir den Tod des Gerechten; damit verliert er seine Schrecken. Auch ich möchte das Alter eines Patriarchen erreichen. Ist das, rein physisch betrachtet, möglich?“ „In gewissem Sinne— und bis zu einer gewissen Grenze— ja!“ erwiderte Roman.„Aber durch chemische Mittel, wie ich früher glaubte, läßt sich das Leben nicht verlängern, und noch weniner ewige Jugend hervorzaubern. Mit dieser Atovie habe ich gründlich Bankerott gemacht. Inzwischen habe ich das Problem aufs neue zu lösen versucht und bin zu der Ueberzeugung gelangt, daß es unter Umständen wohl möglich sei, das menschliche Leben zu verlängern. Aber nicht durch künstlich hergestellte Mirturen und Tränklein, sondern durch die Kraft des eigenen Willens. durch Selbstzucht, durch vernünftige Lebensweise. Fernhaltung alles dessen vom Körper und Geist, was ihnen schaden könnte, vor allem aber durch Mithilfe der großen Wundertäterin— der Natur!“ „Vergessen wir über aller Naturkraft und Menschenweisheit den allmächtigen Schöpfer nicht, der alle Kräfte schuf“, setzte der Pfarrer hinzu. „Ja— auch der Himmel muß seinen Segen geben zum Menschenwerk". stimmte Roman bei. „Aber zuerst muß der Mensch, der ein hohes Alter erreichen will, selbst den festen Willen haben, sein Leben zu verlängern. Nur dann wird er die Gefahren, die sein Dasein bedrohen, vermeiden und sich vor dem Uebermaß hüten. Denn Uebermaß, Leidenschaften, Ausschweifungen, Extreme und Ueberspannung der geistigen und körperlichen Kräfte sind Lebenstöter, genau so wie Selbstmord und chronische Alkohol= und Nikotinvergiftung. Wer daher sein Leben verlängern will, nuß haushalten mit seinen Kräften, darf sie nicht zu rasch verbrauchen, sondern muß sie weise aufsparen fürs Alter. Eine gesunde und vernänftige Lebensweise ist das beste Kräftereservoir. Aus ihm trinkt der Mensch in seinen hohen Jahren neue Lebenskraft, wenn Sie wollen: neue Jugend! Denn Jungsein ist nichts anderes als: gesund am Körper und frisch am Geist bleiben!— Damit dies erreicht werde, muß die Natur und die medizinische Wissenschaft ein Mittel hergeben, wesches den Menschen in den Stand setzt, seine Kräfte zu schonen, sie möglichst lange zu erhalten und das vorzeitige Alter zu verhüten—“ „Wer dies Wundermittel fände“, nickte der Pfarrer,„der würde ein Wohltäter der Menschheit—“ „Ich bin ihm auf der Spur“, fuhr Roman fort. „Altern ist nichts anderes als Müdigkeit, Erschlaffung und Zerstörung der Zellen, die den menschlichen Körper aufbauen. In der beständigen Arbeit und bei dem ununterbrochenen Wechsel und der chemischen Zersetzung und Neubildung unseres Körpergewebes müssen gerade unsere feinsten und zartesten Organe. die Träger des höheren Lebens, am meisten leiden— die Nerven! Diese allerfeinsten Drähte unserer so wunderbar gebauten Lebensmaschine nützen sich am meisten ab, werden schlaff und versagen. Damit tritt das eigentliche Altern, und in seinem Gefolge der Tod ein. Wer diesen Zusammenbruch vermeiden und sich seine Frische und Spannkraft recht lange erhalten will, muß also vor allem seine Nerven schonen und dem Nervensystem jene Nahrungsstoffe zuführen, die beim Stoffwechsel verloren gehen. Mit anderen Worten: man muß den Hunger des alternden Organismus stillen. Diesen Hunger befriedigen, das heißt wieder jung werden!“ „Aber das Mittel dazu?“ „Es ist ebenso einfach wie vorbläffend; das Ei!“ „Wie— das Ei? Das wäre ja wahrhaftig— das zweite Ei des Kolumbus—“ „Das ist es auch. Das Ei— und besonders der Eidotter— ist ein geradezu wunderbar zusammengesetztes Gebilde, weil in ihm alle Stoffe enthalten sind, die der menschliche Körper zu seiner Entwicklung und Erhaltung braucht. Das Ei ist also ohne weiteres das beste Kräftigungsund Verjüngungsmittel, das es überhaupt gibt. Diese Entdeckung will ich nun weiter verfolgen und darauf eine neue Heilmethode aufbauen, die einen artigen Erfolg verspricht. Ich werde ein Präparat ein Nährmittel herstellen, das das große Problem des sagenhaften und vielbegehrten Lebeuseliriers auf die einfachste und natürlichste Weise löst. Zu diesem Käftigungsmittel, das vor allem die edelsten Organe und die Nerven stärken und konservieren soll. treten dann bei meiner Metbode noch andere Heilfaktoren, wie Sonne, Wasser Aufenthalt in der reinen Höhenluft unserer Berge und anderes, was zunächst mein Geheimnis bleibt. Ich bin weder ein Phantast noch ein Charlatan; ich will nicht das Unmögliche, will nicht Wunder wirken, noch Tote erwecken oder Greise zu Jüngsingen machen. Aber ich werde eine Kraftquelle schaffen. welche die kranken Nerven heilt, frisches Blut in die Adern bringt. neuen Lebensmut verleiht, die körverliche und geistige Elastizität bis ins hohe Alter erhält, mit einem Worte: den Menschen verjüngt! Dem Tode will ich entreißen, was noch lebensfahig ist. die Beschwerden des Alterns werde ich lindern und den Greisen zu einem schönen Lebensabend verhelfen.“ „Gott mit dir und deinem großen, edlen Werke!" rief der Pfarrer und drückte Roman in heller Begeisterung die Hand.„Höre— ich will dein erster Patient sein bei dieser Heilmethode!— Und das Veferl, das nimmst du auch in deine Kur, gelt?“ „Ja“. nickte Roman,„gleich morgen wende ich meine neue Methode an. Für heute genügt ein kleines Rezept.“ Er schrieb und fuhr dann jäh empor.„Hallo — was soll dieser Lärm?“ „Das sind die Unken“, rief Bef aus ihren Kissen heraus.„Ich kenne sie an ihren zornigen Stimmen. Sie müssen sehr wütend sein. Da sind se!“ Vor dem Fenster wogte es hin und her: Männer, Frauen und Kinder. Alle schrieen, heulten, weinten und warfen wild die Arme in die Luft. „Was ist denn los? Warum macht ihr ein solches Geschrei?“— fragte der Pfarrer durchs Fenster. Aus dem wilden Durcheinander der vielen Stimmen war zunächst nichts zu verstehen; erst nachdem der Pfarrer wiederholt zur Ruhe gemahnt hatte, berichtete einer der Männer in atemloser Hast von dem, was geschehen und die Urfache dieses Auflaufes war. Nachdem der Brunnen auf Anocdnung des Doktors verschüttet worden war, zogen die„Unken“ zum Dorfe, um Wasser zum Trinlen und Kochen zu holen. Allein die Do fleute wehrten es ihnen und es kam zu Streitigkeiten und wüsten Szenen. wobei Prügel und und Steine die Hauptrolle spielten. Die Spuren des Kampfes waren auf den Gesichtern der„Unken“ noch zu sehen. Die meisten hatten Wunden am Kopse und an der Stirne. andern lief das warme Blut in roten Bächlein übers Gesicht. Diese heulten am lautesten, alle aber riefen Gottes Fluch auf die'scherten“ im Dorfe herab und so derten blutige Rache. Der Pfarrer mahnte zum Frieden.„Ihr müßt in Eintracht mit den Dorfbewohnern leben und höflich um Wasser bitten“, sagte er. Sie gehen uns kein'!“ schrien alle durcheinander.„Sie lassen uns und unsere Kinder verdursten. Hochwürden, geben Sie uns Wasser!" „Id bin leider kein Moses, der mit seinem Wunderstabe Wasser aus dem Brunnen schlagen kann“, erwiderte der Pfarrer.„Aber Wasser müßt ihr haben. das sehe ich ein. Die Gemeinde hat die Verpflichtung. euch gutes Trinkwasser zu beschaffen, nur—“ „Ueberlassen Sie mir die Sache“, fiel ihm Roman ins Mort.„Ich führe die Leute zum Dorfbrunnen und über ehme die rolle Verantwortung.“ „Und ich begleite Sie“, erklärte Eva und stellte sich. den großen Steinkrug ergreifend, an seine Seite. „Dann muß ich wohl der Dritte im Bunde sein“, erklärte der Pfarrer lächelnd.„Ich will die Friedensschalmei blasen— laßt uns gehen!“ Die„Unken“ stellten sich mit ihren Wasserkrügen in zwei langen Reihen auf und folgten ihren Führern zum Dorfbrunnen, der sich in der Mitte des Dorfes vor dem großen Wirtshause befand. Dort waren die Fenster von Neugierigen dicht besetzt; beim Nahen des Pfarrers verschwanden jedoch einzeine Köpfe blitzschnell hinter den Vorbängen. Am 29. Juni, morgens ½11 Uhr, starb im Marienhespital, vorbereitet durch den Empfang der heil. Verbesaleramente. die barmherzige Schwester Solradme geb. Maria Berger im Alter von 62 Jahren. 38 Jahre veriebte sie im Orden. Die letzten 26 Jahre diente sie den Kranken im Marienhospital mit vorbildlicher Liebe und Aufopferung. Sie ruhe in Frieden! Die Verwaltung des Marienhospitals Dulsburg, den 30. Juni 1920. Die Beerdigung findet statt am Donnerstag, nachm. 3 Uhr. Das Hochamt für die Verstorbene ist am Donnerstag, morgens 7¼ Uhr. 00000000000000000000000000000000000000000000 „ 8 8 Als passende Geschenke empfehle zur Kommunion: s„ 8 8 Damenuhren, Herrenuhren u. 8 s Ketten, Kolliers, Medaillons, s Kreuze, Doublé und Silber. Beckstrasse 43 Th. Ostermann Duisburg Beckstrasse 45 500000000000000000000000000000000000000O000000 Gias Porzeilan Steingu! Alluminlum Gustav Hanauer Haus- und Küchengeräte Dulaburg. Welnhausmarkt 11/13. Blechwarer Exnallle Bürstenmaren Große Versteigerung. Wegzugshalber werde ich am Freitag, den 2. Juli 1920. nachmittags 3 Uhr beginnend in Obg.=Laar. 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