WESTAUSCABE Verkaufspreis 10 Pf. und Handelsblatt Platz 4, Ruf 53037; Duisburg: Vertrieb: W. Quehl, Merkatorhaus, Ruf 33407; Anzeigen: Fr. Schatz, Düsseldorfer Straße—3, Ruf 20546; Essen: Karl Peltzer, Heinickestraße 41; Godesberg(Bad): Ernst Ophoff, Koblenzer Straße 64b, Ruf 3100; Gummersbach: K. Schlevoigt, Kaiserstr. 8, Ruf 3388; Hagen(Westf.): H. Geerkens, Hohenzollernring 12, Ruf 27423; Koblenz: Vinzenz Junk, Kaiser-Wilbelm-Ring 39, Ruf 6190; Krefeld: Frau E. Ihle, Neußer Str. 17, Ruf 21704; Neuwied: Mittelstr. 45, Ruf 2590; Saarbrücken: Geschäftsstelle d. Kölnischen Zeitung. Viktoriastr. 6. Ruf 25212; Trier: Geschäftsstelle d. Kölnischen Zeitung: Adolf-Hitler-Platz 7, Ruf 4750; Wissen(Sieg): A. Saltzmann, Adolf-Hitler-Str. 89, Ruf 276; Wuppertal: Anzeigen: Jak. Vowinckel, Hardtstr. 104; Vertrieb: W. Lantermann, Bismarckstr. 23, Ruf 35433 Verleger u. Drucker: R. Duliont Schauberg, Köln, Breite Str. 62-64; Postscbeck: koin 250; mit WirtschaftsDrahtanschrift:„Dumont“ Köln; Fernsprecher: Sammelnummer 70751. Anfragen und anverlangten Einsendungen bitte Porto beifügen. Bezugspreis für die täglich erscheinende West-Ausgabe monatlich.— RM zuzüglich.50 RM Botenlohn oder.42 RM Postzustellgeld. Die Bebinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Agenturen in allen Stadtteilen Kölns. Geschäftsstelle Berlin Wj 8, Jägerstraße 19, Ruf 127042. Weitere Vertretungen: Aachen: M. Falter, Edelstraße 1, Ruf 34907; Bonn: Ernst Ophoff, Fürstenstraße 2, Ruf 3212; Dortmund: E. Schikorra, Kaiserstraße 17½, Ruf 26590; Düren: Dietrich Krüger, Markt 12, Ruf 3738; Düsseldorf: P. Hollmann, Düsseldorf-Oberkassel, Walter-ZschocheNUMMER 44 Montag, 14. Febr. 1944 Neue Durchbruchsversuche vereitelt Verstärkter Feinddruck im Nordteil der Ostfront Artillerie-Erfolge bei Nettuno und Anzio Aus dem Führerhauptquartier, 13. Febr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Südteil der Ostfront errangen unsere Divisionen südöstlich Kriwoi Rog westlich Tscherkassy und östlich Shaschkoff unter Abwehr fortgesetzter feindlicher Entlastungs- und Gegenangriffe in erbitterten Kämpfen weitere Erfolge. Bel Dubno sind schwere Kämpfe mit beweglichen sowjetischen Kampfgruppen im Gange. Es wurden 16 feindliche Panzer abgeschossen. Bei Witebsk vereitelten unsere tapferen Grenadiere, von Artillerie und Schlachtfliegern wirkungsvoll unterstützt, auch gestern heftige Durchbruchsversuche der Bolschewisten und vernichteten 49 feindliche Panzer. In diesen Abwehrkämpfen haben sich das GrenadierRegiment 529 unter Führung des Eichenlaubträgers Oberstleutnant Kiesling und das Artillerie-Regiment 299 unter Führung des Oberstleutnant Reinking hervorragend bewährt. Nördlich Newel sowie zwischen Ilmensee und Finnischem Meerbusen verstärkte der Feind seinen Druck. Während in einigen Abschnitten heftige feindliche Angriffe abgewiesen wurden, verliefen an mehreren Stellen eigene Gegenangriffe erfolgreich. Auch im Abschnitt von Narwa sind heftige Kämpfe im Gange. An den italienischen Fronten scheiterte im Landekopf von Nettuno ein feindlicher Angriff gegen Aprilia im zusammengefaßten Feuer aller Waffen. Schwere Artillerie des Heeres, Kampf- und Schlachtflugzeuge bekämpften bei Tag und Nacht Ausladungen und Schiffsbewegungen des Feindes bei Nettuno und Anzio. Ein feindliches Landungsfahrzeug wurde versenkt, ein großes Betriebsstofflager vernichtet und mehrere Schiffe zum Abdrehen gezwungen. Marineküstenbatterien beschossen feindliche Schiffsziele im Golf von Gaeta und erzielten Treffer auf einem Kreuzer. Bei Cassino hielt das erbitterte Ringen auch gestern mit unverminderter Heftigkeit an. Die seit Wochen in harten Abwehrkämpfen stehenden Panzergrenadiere wiesen dabei starke feindliche Angriffe ab und räumten in erfolgreichen Gegenstößen mehrere Widerstandnester am Nordrand Ortes aus. In diesen Kämpfen zeichnete sich das Grenadier-Regiment 211 unter Führung des Majors Knuth besonders aus. In der vergangenen Nacht warfen einige feindliche FlugZeuge Bomben auf Orte in Westdeutschland. Schnelle deutsche Kampfflugzeuge führten Störangriffe auf Südostengland und London durch. Deutsche Schnellboote versenkten bei einem nächtlichen Vorstoß gegen die englische Küste an der Humber-Mündung ein britisches Bewachungsfahrzeug. Ritterkreuz für lettischen Freiwilligen Aus dem Führerhauptquartier, 13. Febr. Der Führer verlich am 9. Februar 1944 dem /1-Standartenführer Woldemars Weiß, Regimentskommandeur in einer lettischen#-Freiwilligenbrigade, als erstem lettischen Freiwilligen das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Londons Bestürzung über die deutschen Luftangriffe Vigo, 13. Febr:(dnb) Einer neuerlichen zuverlässigen Information aus London zufolge hat Winston Churchill dem Informationsministerium in London strikte Weisung gegeben, die Zensur über die Wirkung der deutschen Luftangriffe auf London noch weiter zu verschärfen. Die englische Presse darf keinerlei Berichte über die Angriffe, meh rbringen. Den Auslendskorrespondenten werden alle Telegramme, in denen über die Wirkung des deutschen Bombardements berichtet wird, gestrichen. Auch die USA-Agenturen sind unter schärfste. Vorzensur gestellt und dürfen über die Luftangriffe nur noch scharf zensierte Berichte nach Amerika geben. Die Zufahrtstraßen zu den betroffenen Stadtteilen wurden nach den Angriffen gesperrt, damit die Zeitungsvertreter und die Diplomateh keine Gelegenheit haben, Neutralen zu sehen. daß die In Dokument Nr. 2, das vom 13. Oktober 1935 datiert ist, gibt der Oberste Großorient die Instruktion für die dem Völkerbund angehörenden„Brüder“, um sie im Kampf gegen den Faschismus einzuschalten Darin heißt es, daß der Oberste Grad des Universalgroßorients entschlossen sei, den Kampf gegen den Faschismus mit Hilfe des italienischen Orients, d. h. also der italienischen Freimaurer, aufzunehmen. Aus dem Dokument Nr, 3, datiert vom 20. Mai 1936 aus London, geht die Wut darüber hervor, daß der Plan mit Hilfe des Völkerbundes, den Feldzug in Abessinien und den spanischen Bürgerkrieg zu einer Katastrophe werden zu lassen, gescheitert ist. Die italienischen Freimaurer werden heftig deshalb getadelt und ihnen gedroht, daß sie aus dem Universalorient„wegen ihres Verrats“ ausgestoßen würden. Im Dokument Nr. 5 heißt es, daß alle demokratischen Nationen des Erdballs im geeigneten Augenblick sich gegen den Faschismus verbinden werden und daß auch Sowjetrußland sicherlich ebenfalls mit den demokratischen Nationen in den Krieg eintreten werde. Bezeichnend für die Scheinheiligkeit des Obersten Großmeisters des Universal-Großorients ist der Satz:„Der höchste Baumeister des Universums wird uns in der Folge gestatten, auch den zweiten Gegner zu vernichten, um den Tod und das Martyrium vieler unserer unglückseligen Brüder zu rächen. Schaltet daher jeden Grund des Gegensatzes mit Parteigängern des Bolschewismus aus.“ Im Dokument Nr. 6, das vom 28. Oktober 1936 ebenfalls aus London datiert ist, wird in aller Ausführlichkeit dargestellt, mit welchen hinterlistigen Mitteln die italienische Freimaurerei systematisch den Faschismus zu Fall bringen soll. Die italienischen Freimaurer, die an den Kommandostellen des Faschismus sitzen, sollen durch ihr Tun Verwirrung, Mißstimmung gegen den Duce und sein Regime hervorrufen und damit allmählich die Leistungsfähigkeit seiner Gefolgsleute erschüttern. „Es muß vollkommene und bedingungslose Ergebenheit dem Duce und der faschistischen Idee vorgetäuscht werden. Unterstützt geschickt die Entwicklung der Arbeit Mussolinis, vergeßt jedoch nicht, sie eher dem Volk zur Last als zum Nutzen werden zu lassen. Wendet die faschistischen Gesetze mit einer so geringen Logik wie nur möglich und mit der größtmöglichen Härte an.“ Auf diese Weise sollten der Verwaltungsapparat des Faschismus kompliziert und Konfusion hervorgerufen werden. Weiter gibt die Anweisung des Groß-Orients an die faschistischen Freimaurer bekannt, daß die Deutschfreundlichkeit Mussolinis mit allen Mitteln sabotiert werden müsse, die Abneigung Viktor Emanuels gegen die Deutschen jedoch begünstigt werden solle. In dem vom 15. Dezember 1936 stammenden Dokument Nr. 7 wird vor alelm der Vergiftung der deutschfreundlichen Gefühle in gewissen Kreisen des italienischen Offizierkorps das Wort geredet. Es sei vor allem notwendig, daß an der Spitze des militärischen Informationsdienstes in Italien Freimaurer säßen. Der sowjetische Imperialismus Dtahtmeldung unseres HR-Vertreters Neuer Austall der Prawda gegen die polnische Exilregierung Bern, 13. Februar. Die Prawda, das amtliche Organ der Kommunistischen Partei, veröffentlicht am Samstag einen Aufsatz, in dem die polnische Exilregierung in London so scharf kritisiert wird, wie es die sowjetische Presse bisher nicht getan hat. Schon die Uberschrift lautet:„Feindselige Betätigung der polnischen Exilregierung, vertuscht durch falsche Freundschaftsworte.“ In dem Aufsatz wird ausgeführt, die polnische Exilregierung, der faschistische Politiker angehörten, habe jeden Sinn für die Wirklichkeit verloren. Sie habe sich vom polnischen Volk vollständig abgesondert. Die polnischen Imperialisten betrachteten die Sowjets als ihre Feinde und würden die Vernichtung der Sowjetunion als Glück begrüßen. Heuchlerisch aber beklagten sich die polnischen Politiker, daß ihre Freundschaftsbezeigungen in Moskau kalte Aufnahme fänden. In diesem Aufsatz gegen die polnische Exilregierung, so meldet Reuter aus Moskau, sähen die dortigen alliierten Beobachter den Auftakt einer neuen Entwicklung in der Einstellung der Sowjstregierung zum sowjetisch-polnischen Konflikt, Wenn. die polnische Exilregierung etwa gehofft hatte, in Roosevelt eine Stütze zu finden, so dürfte sie jetzt eines Besseren belehrt sein. Der amerikanische Präsident hat die polnische Exilregierung in aller Form fallengelassen. An maßgebender Stelle in Washington wurde mitgeteilt, daß die Vereinigten Staaten gegenüber dem sowjetisch-polnischen Konflikt eine durchaus„neutrale“ Haltung einnehmen, und zwar ohne Rücksicht auf die Beschlüsse, die andere Mächte in dieser Hlinsicht fassen sollten. Ferner hat der amerikanische Staatssekretär Hull Washington verlassen und sich zur Erholung nach Florida begeben. Deutlicher als mit dieser Erholungsreise konnte er kaum zum Ausdruck bringen, daß er nunmehr den Sowjets freie Hand läßt. Der sowjetische Imperialismus tritt immer unverhüllter auf. In einer Sondersendung des Moskauer Rundfunks vom Samstagabend für die Sowjetarmee wurde an die Truppen die Aufforderung gerichtet,„unter der Fahne Lenins und Stalins“ nicht nur die Ukraine und Weißrußland, sondern auch die Moldau, das karelisch-finnische Gebiet sowie Estland, Lettland und Litauen zu„befreient. Alle diese Gebiete wurden in der Sendung als Sowjetrepubliken bezeichnet. Dem polnischen Emigrantenklüngel in London wird nach diesem Aufsatz der Prawda wohl endlich klar werden, daß ihre Exil-„Regierung" nach Stalins Auffassung nichts mehr zu bestellen hat, sondern daß Stalin allein über die Zukunft Polens bestimmen will. Stalins Ziel ist die Bolschewisierung Europas, die westlichen„Demokratien“ haben ihm freie Hand gelassen, und die polnischen Emigranten werden sich damit abfinden müssen, daß sie zur Seite geschoben werden. Der Prawda-Hetzaufsatz in allen Sowjetblättern Stockholm, 13. Febr.(dub) Der Prawda-Aufsatz gegen die polnischen Emigranten in London, so berichtet Reuter, wird in vollem Wortlaut von allen anderen sowjetischen Blättern gebracht. Die Zeitungen bringen auch die Meldung von dem Verbot der polnischen Wochenzeitschrift Wiadomosci Polskie durch die britische Regierung. Polnische Emigrantenzeitung in London verboten Bern, 13. Febr.(dub) Das weitere Erscheinen der polnischen Emigrantenzeitung in London wurde von der britischen Regierung untersägt. Das Blatt hatte es gewagtfeigende Wahrheit zusschreiben:„Für die Länder Zentral- und Osteuropas würde der zwangsweise Anschluß an den Kreis des primitiven Sowjetregimes ganz einfach deren Ausschaltung aus Europa bedeuten.“ Erkenntnisse eines Nordamerikaners HR Bern, 13. Februar. Der Hauptschriftleiter der Neuyorker Zeitung P.., Ralph Ingersoll, der den Feldzug in Tunis auf amerikanischer Seite bei der Truppe mitmachte, hat seine Eindrücke und Erfahrungen jetzt in Buchform niedergelegt. Bemerkenswert an der Darstellung Ingersolls ist seine Ansicht über die alliierten Luftangriffe. Er meint, der europäische Kontinent stelle ein riesenhaftes Ziel dar, und auch die erfolgreichsten Luftangriffe könnten nur einen kleinen Brüchteil der Gesamtproduktion eines bestimmten Objekts vernichten. Ingersoll ist im Gegensatz zu den Zweckoptimisten in Washington der Ansicht, daß die deutsche Kriegsproduktion steigen werde, da die Deutschen den gesamten Kontinent in eine einzige Waffenschmiede verwandelt hätten. kungen der deutschen Bombardements will unter allen Umständen verhindern, Kenntnis bekommen von den harten Schlägen, die London schon jetzt wieder von der deutschen Luftwaffe erhält. Durch die scharfe Zensur in der englischen Presse und den US Agenturen will Churchill ferner die Illusionsmache bei den Invasionstruppen aufrechterhalten, daß bei der Invasion Europas von der deutschen Luftwaffe nichts zu fürchten sei. Eine schwedische Stimme über den Bombenkrieg Stockholm, 13. Febr.(dnb) In einem Aufsatz, der die Fragen des Bombenkrieges untersucht, insbesondere, ob der Luftkrieg gegen Deutschland die von den Alliierten erwarteten Ergebnisse gebracht habe, stellt Aftonbladet fest, daß es den alliierten Bombern bisher nur geglückt sei, das deutsche Volk fest mit dem Führer zusammenzuschmieden Weiter wird in dem Aufsatz festgestellt, daß der Bombenkrieg eine sehr teure Form der Kriegsführung sei. Nach englischen Angaben habe die Bombardierung Hamburgs ebensoviel gekostet wie der Wiederaufbau der Stadt kosten werde. Trotz dieser sehr starken Anstrensungen hätten die Alliierten ihr Ziel, die deutsche KriegsinduStrie lahmzuschlagen, nicht erreicht. Die Deutschen hätten Zeit sehabt, ihre Gegenmaßnahmen zu treffen und durch eine entPPrechende Verlagerung ihrer Rüstungsindustrie das Hauptzie! des Bombenkrieges zunichte gemacht. Die Sabotage am Faschismus Quertreibereien der Freimaurer in Italien Mailand, 13, Febr.(dnb) Die Mailänder. Zeitung, Repahlich Fascista bringt in ihrer Sonntagsausgabe einen dufen menere Dokumente, die bisher unbekannt waren, besonders bemerkenswerten Aufsatz, der sich mit dem Anteil der italienischen und der internationalen Freimaurerei an dem Verrat Badoglios befaßt. Aus diesen Darlegungen geht mit eindeutiger Klarheit hervor, daß die italienische Freimaurerei im Auftrag und im Internationalen Freimaurerei alles getan hat, um dem Fas lus zu schaden, um Verwirrung und Mißstimmung unter dem Italienischen Volk hervorzurufen und so die Arbeit Mussolinis zu erschweren. Einwandfrei beweisen die von der italieniSchen Zeitung teilweise im Wortlaut wiedergegebenen Dokumente, daß Freimaurer in die höchsten Spitzen der italienischen Verwaltung entsandtorden sind, um die Arbeit des Faschismus zu sabotieren. Aus den Dokumenten geht im einzelnen hervor, daß die ZerSetzungsarbeit der Freimaurerei in Italien schon im Jahre 1935 begann, also zu einer Zeit, als der äthiopische Feldzug im Gange war und die Freimaurerei mit Hilfe des Völkerbundes versuchte, durch Sanktionen gegen Italien das VorSehen der Italiener in Abessinien lahmzulegen. Alle Dokumente sind aus London datiert und in französischer Sprache chiffriert. In dem ersten Dokument wird bezeichnenderweise festgestellt, daß alles getan werden müßte, um die Fortdauer des Faschismus zu beenden, bevor dieser noch„im sicheren Crient erstarkt ist“. Die Freimaurerei müsse unerbittlich sein im Kampf und in der Wahl der zu verwendenden Mittel gegen Die Völker, die den Faschismus stützen. „Pflug und Schwert“ Oberbefehlsleiter Backe sprach in Danzig Danzig, 13. Febr. Die NSDAP veranstaltet im Februar in allen Gauen eine weltanschauliche Feierstunde„Pflug und Schwert“, in der sie sich zu diesen Symbolen des deutschen Lebens bekennt. Auf der Reichsfeier dieser Feierstunde ergriff am Sonntag im Staatstheater in Danzig in Anwesenheit des Reichsleiters Rosenberg Oberbefehlsleiter Backe das Wort zu einer eindrucksvollen Ansprache, in der er die geschichtliche Mission des Bauerntums für unser Reich klarlegte. Das deutsche Landvolk setze, so führte er u. a. aus, gegen die artvernichtenden Theorien des Liberalismus und damit auch des Bolschewismus die arterhaltenden Gesetze der Rasse und des Volkstums, der schöpferischen Kraft der einzelnen Persönlichkeit. Es setze gegen den Masseneinsatz des Kollektivismus die persönliche Leistung, die in der volksverbundenen Verpflichtung höchste Erfüllung sieht. Diese geschichtliche Mission der nationalsozialistischen Bewegung bestehe darin, dem deutschen Volk einen unverbrüchlichen Glauben und ein nüchternes Urteilsvermögen gegeben zu haben und damit einen Standpunkt, von dem aus ein weitsichtiges Wissen über die Notwendigkeit und Schicksalsbedingtheit unseres Kampfes möglich ist.„Deutschland ist nicht nur das Land der Dichter und Denker“, so betonte Oberbefehlsleiter Backe, „sondern auch das Land ausgeprägtester soldatischer Haltung. Diese soldatische Haltung ist aus der germanisch-bäuerlichen Geschichte erstanden. Der bodenständige Bauer lebt in einer festgefügten Ordnung von Familie, Sippe und Volk. Er müht sich um sein Land, er pflegt es, aber er beutet es nicht aus. Er ist zutiefst mit seiner Scholle verbunden, aber er wandert nicht von Ort zu Ort: Er ist also das Gegenteil des nomadischen Menschen, der nur dem Raub, der Ausplünderung, dem Gegenwärtigen lebt. Aus dieser Einstellung erwächst der Wille, seinen Boden, sein Geschlecht, sein Volk vor jedweder Gefahr zu schützen. Dieses Gesetz eines wahrhaftigen Soldatentums war allen germanischen Völkern gemeinsam. Es hat seine klare Prägung im sogenannten germanischen Bauernkriegertum gefunden. Es ist die Tragik der deutschen Geschichte, daß mit der Trennung der Stände und mit dem Aufkommen des feudalen Ritterdienstes der schwertkundige Bauer aus dem geschichtlichen Leben ausgeschaltet wurde, die Reichsmacht fand nicht die Kraft, das politische Streben des deutschen Bauerntums in seine abendländische Mission einzuspannen. Etwa seit dem 11. Jahrhundert ist der Bauer als Träger des Waffenrechtes ausgeschieden.. Diese Entwicklung sei mit ein wichtiger Grund zum Zusammenbruch der zeitweilig so glanzvollen Herrschaft des mittelalterlichen deutschen Kaisertums. Oberbefehlsleiter Backe stellte in seiner Rede weiter fest, daß die großen bäuerlichen Aufstände der letzten Jahrhunderte gegen die herrschenden Gewalten erst in zweiter Linie um eine soziale Besserstellung gegangen seien, sondern es sei ein Kampf um die Idee des Reiches und um die Teilnahme des Bauerntums am geschichtlichen Leben der Nation gewesen. Nach der Niederwerfung der letzten Bauernheere und der Ausschaltung der bäuerlichen Wehrkraft als politisch tragender Faktor habe sich trotzdem bäuerlicher Wehrwille immer aufs neue bewährt. Das überzeugendste Beispiel hierfür fände man in den großen Siedlungsbewegungen in den damaligen Marken des Reiches, vor allem in der Ostsiedlung, die angestammten germanischen Volksboden dem Deutschtum zurückeroberte. Die Ritterheere des deutschen Ordens und der Volksherzöge Heinrich der Löwe und Albrecht der Bär hätten zwar die Eroberung der Ostgebiete getragen, aber die Sicherung des gewonnenen Landes sei eine Leistung des deutschen Bauerntums. Mit der Bildung der Nationalstaaten, so umriß der Oberbefehlsleiter dieses Geschichtsbild weiter, sei auch das Bewußtsein von der politischen Bedeutung eines wehrhaften Bauerntums wieder gewachsen. Nach einer neuerlichen Zurücksetzung des Bauerntums durch die liberalistischen Wirtschaftsmethoden sei trotzdem bis zum Weltkrieg der Tauglichkeitsgrad der ländlichen Bevölkerung wesentlich höher als der Städte gewesen. Der eigene Staat jedoch habe den besten und aktivsten Menschen des Landes keine Arbeitsmöglichkeiten und gesunde Lebensbedingungen zu geben vermocht, so daß sie in die Städte abwandern mußten oder durch Auswanderung aus dem Reich verlorengingen. Mit der liberalistischen Wirtschaff habe nun in großem Ausmaß eine wirtschaftliche Verelendung der Landwirtschaft begonnen. Der Kinderreichtum sei merklich zurückgegangen, und die ungeheure arbeitsmäßige Uberanstrengung habe zu schweren körperlichen Schädigungen geführt. Für die Wehrkraft sei dieser Vorgang von einschneidender Bedeutung gewesen. „Erst der Nationalsozialismus“, so betonte Oberbefehlsleiter Backe,„hat nach der Unterbrechung des Wiedereintritts des Bauerntums in die Geschichte durch den Liberalismus aus seiner Idee und den Lehren der Geschichte die entscheidende Konsequenz gezogen. Immer wieder hat der Führer darauf hingewiesen, daß er im Bauerntum die Grundlage unseres Volkes sieht, daß das Bauerntum Blutsquell unseres Volkes und sein Ernährer sein muß. Das deutsche Landvolk ist sich dieser hohen geschichtlichen Mission bewußt. Der Vernichtungswille des Feudalismus und des Liberalismus haben die Kraft des deutschen Bauerntums nicht brechen können. Indem der Nationalsozialismus dem Landvolk diese geschichtliche Mission zurückgab, fand es sich auch wieder in der Bereitschaft zu geschichtlicher Tat. Die bisher die Lebenskraft des deutschen Landvolks einschränkende Raumenge ist durch die unvergänglichen Taten unserer Soldaten überwunden. Nun kommt es darauf an, das Gesetz zu erfüllen, nach dem allein der einmal gewonnene Raum wirklich deutscher Heimatboden als Pflegestätte zahlreicher Geschlechter werden kann. Deutsch wird das neue Land nur, wo neben dem Schwert der Pflug geführt wird. Erst ein starkes, seiner blutsmäßigen Aufgabe bewußtes und sozial gesundes Bauerntum wird in diesen neuen eingegliederten Räumen zu einem Quell unerschöpflicher Volkskraft und zu einem sicheren Bollwerk gegen jede Bedrohung von außen.“ Tüchtig im Beruf Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP und Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, weilt in Köln, um sich an den verschiedensten Wettkampfstätten vom Willen und Eifer der Jugend im Kriegsberufswettkampf zu überzeugen und gleichzeitig den Ausbildungsstand und die Ausbildungsmethoden der betrieblichen Berufserziehung zu überprüfen. WI. Der Soldat an der Front erfüllt seine Pflicht, unbeirrbar und still. Die in der Heimat unterliegen dem gleichen moralischen Kriegsgesetz: Sie sollen ihre Leistungen im Dienst der Kriegsführung aufs höchste entfalten. Nicht ohne Grund kehrt in den wirtschaftspolitischen Erörterungen das Wort„Leistungssteigerung" immer wieder. Der Betriebsführer, der hundert Mann an die Wehrmacht abgeben mußte, aber unter allen Umständen die kriegswichtigen Aufträge erfüllen will und muß, sagt sich, daß bei einer das ganze Unternehmen erfassenden Leistungssteigerung um ein oder zwei vom Hundert der Ausfall an Arbeitskräften vielleicht wieder wettgemacht werden kann. Das Mißverständnis, als handle es sich dabei um eine wohlüberlegte, der Privatschatulle zugedachte Kalkulation des Unternehmers, ist vorweg aus dem Wege zu räumen. Leistungssteigerung ist eine nationale Angelegenheit. Wer mehr arbeitet, hilft mit, daß der Lebensstrom zwischen Front und Heimat nicht eingeengt oder gar unterbrochen wird. Vor zwei Jahren setzte die Aktion ein, in der die Akkordlöhne so umgestaltet wurden, daß sie auf keinen Fall leistungshemmend, sondern stets leistungsfördernd sich auswirkten. Es bedurfte vieler und gründlicher Hinweise, damit dem Einwand, es handle sich um eine Lohnherabsetzung, schon begegnet war, bevor er überhaupt gedacht oder ausgesprochen werden konnte: die Lohnreform zielte auf die Leistungssteigerung, einen anderen Nebenzweck hatte sie nicht. Die gleiche Lohnsumme sollte auch weiter ausgezahlt, aber es sollte, wenn es möglich war, mehr geleistet werden. Wer wollte dieser Maßnahme die innere Berechtigung versagen? Der Reichskommissar für die Preisbildung hat im Laufe des letzten Jahres die Preisbildung ebenfalls in der Absicht umgestaltet, daß über die sogenannten Einheits- und Gruppenpreise der von einzelnen Betrieben erreichte hohe Leistungsstand von den anderen Unternehmern auch übernommen werden soll. Das Programm der Leistungssteigerung ist der Kern der heute akuten wirtschaftlichen und auch sozialen Bemühungen. Wenn jetzt im fünften Kriegsjahr der Berufswettkampf wieder aufgenommen wird, so ist auch das ein Beleg dafür, wie viele organisatorische, durch die ganze Zeit bedingte Erschwerungen in Kauf genommen werden, wenn sich der Aufwand volkswirtschaftlich„lohnt“, das heißt, wenn eine neue Treibkraft zur Leistungssteigerung aktiviert wird. In diesem Sinne werden durch den Kriegsberufswettkampf die Jungen und die Mädel dazu aufgerufen, sich beruflich so vorzubereiten, daß sie an der allgemeinen Leistungssteigerung gebührend Anteil nehmen können. Die Jugend vor heute, die Lernenden in den Betrieben sollen ihre Leistungskraft jetzt mitten im Kriege überprüfen, Lücken ausfüllen und im gemeinsamen Wettkampf nicht nur die Besten unter sich herausfinden, sondern vor allen Dingen jenes Maß an Tüchtigkeit im Beruf auf breitester Basis erreichen, das den keineswegs geringen Anforderungen entspricht. Der Lehrling von heute lernt nicht mehr vier Jahre, sondern nur noch drei oder zwei Jahre beim Meister, er hat auch noch tausend andere Dinge zu tun, und nebenbei treffen ihn die Folgen des Luftkrieges ebenso wie den Erwachsenen. Wir brauchen all die Einzelheiten, die einen geordneten Berufseinsatz erschweren, nicht aufzuzählen. Weil sie vorhanden sind, muß eben dafür gesorgt werden, daß dennoch das Leistungsniveau nicht absinkt, sondern sich allgemein noch steigert. Das Motiv des Kriegsberufswettkampfes lautet: Trotzdem! Wer die Jugend kennt, weiß, daß sie sich für den Kampf im Leben rüsten will, sie ist mit Herz und Seele dabei, an sich selber zu arbeiten und Leistungen zu erzielen, kraft derer sie vor ihren Vätern und ihren Müttern bestehen kann. Die inneren Voraussetzungen für diesen Berufswettkampf sind stärker denn je gegeben. Es gilt, diese Aufgeschlossenheit zu nutzen und sie auf der sozialen und wirtschaftspolitischen Ebene nutzbar zu machen. Der Kriegsberufswettkampf wird nicht zwangsmäßig durchgeführt. Die Jungen und Mädchen nehmen kraft freiwilligen Entschlusses daran teil. Freiwilligkeit ist immer die Voraussetzung der eigentlichen Einsatzfreudigkeit. In keiner Weise soll irgendein Teilnehmer das Gefühl haben, dazu kommandiert zu sein. Wie wir schon andeuteten, sind nicht die Wochen und Monate der Durchführung des Kampfes maßgebend, vielmehr will man die in den einzelnen schlummernde Energie frei machen. Der Kriegsberufswettkampf soll nicht nur an einem bestimmten Tage begonnen oder beendet werden, sondern er soll dazu beitragen, daß sich auf die Dauer wirtschaftliche Kräfte entfalten. Wer einmal durch eine Lehrwerkstatt ging und die Augen offen hielt, weiß, was damit gemeint ist. Der Betriebsführer muß zunächst darauf sehen, daß er einen geeigneten Leiter der Lehrwerkstatt ausfindig macht, einen gereiften Mann, der sich nicht nur beruflich aufs. beste bewährt hat, sondern auch in die Seele des Menschen blicken kann. Jedes Erziehungsverhältnis gründet sich auf Autorität schlechthin. In der Lehrwerktstatt muß eine gewisselberufliche Zucht herrschen. Der Laie kann sich zwar nicht immer ein Urteil erlauben, jedoch ergibt sich schon mancher Hinweis daraus, wie die Dienstzeit gehandhabt, wie das Werkzeug behandelt wird und wie die Arbeitsvorbereitungen durchgeführt werden. Beruf— menschliches Verhalten—. Teilnahme am Kriegsgeschehen und künftige Lebensvorstellungen sind für den Jungen und das Mädchen heute oft eine Einheit. Das muß man erkennen, und daraus sind auch die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. In dieser Atmosphäre ist der Kriegsberufswettkampf weniger ein Ziel an sich, sondern ein anregendes Mittel, das Begabungen zum Vorschein bringen und eine Fülle von Anregungen auftauchen lassen soll. Wir haben in Deutschland noch zuviel junge Menschen, die aus finanziellen oder sonstigen Gründen sich gezwungen sehen, ohne berufliche Lehre ins Leben einzutreten. Diese große Gruppe der Ungelernten ist bisher noch nie systematisch erfaßt worden. Zum erstenmal werden sie jetzt in den Berufswettkampf einbezogen. Man will sehen, welche Fähigkeiten in dieser Berufsgruppe verborgen sind. Aber es wäre nicht damit getan, würde sich die Leitung des Kriegsberufswettkampfes damit zufriedengeben, diese oder jene statistische Zahl festzustellen, vielmehr sollen die zutage getretenen Fähigkeiten für das gemeine Wohl weiter entwickelt werden. Auch bei den„Ungelernten“ werden sich große Unterschiede zeigen. Der eine wird beim Bedienen der Maschine gleichgültig vor sich hinsehen, der andere wird in jeder Form Anteil nehmen und die geringste Möglichkeit der Leistungssteigerung wahrnehmen. Dieser Kölnische Zeitung Seite 2 Montag, 14. Februar 1944 Nummer 44 Szweite ist dann der junge Mann, der gefördert werden muß. Mittel und Wege werden sich schon finden. Die Unternehmen selbst werden nicht passive Zuschauer beim Berufswettkampf sein, sondern sie werden indirekt auch als Teilnehmer erscheinen. Nur bedingt und mit aller Vorsicht wird man Rückschlüsse auf die Qualität des Betriebes selbst ziehen können. Aber der Leiter der Lehrwerkstätte wird im Rahmen des Wettkampfes noch manche Erfahrungen hinzulernen. Die ganzen berufstätigen Schichten der Jugend zu überprüfen und Erfährungen für die betrieblichen und schulischen Ausbildungsmöglichkeiten zu sammeln, ist eine Aufgabe, die — wenn sie auch nur annähernd gelöst wird— noch näch Jahren und vielleicht sogar nach Jahrzehnten ihre Früchte tragen wird. Tüchtig im Beruf— das ist die Parole für die schaffende Jugend im Jahre 1944. Seltsame Blüte der Not Schanghais Funkmeldung unseres Fß-SchriftletterSchanghai, 13. Februar. Von einer der seltsamsten Blüten der inflationistischen Wirtschaftslage Schanghais erhält heute die Offentlichkeit Kenntnis durch eine Notiz in der Zeitung Tschunghuadschpac, wonach die Händler nunmehr auch Lehrbücher für mittlere und höhere Lehranstalten horten. Das hat dazu geführt, daß Schüler gerade jetzt bei Schulbeginn nur schwer die notwendigen Schulbücher finden konnten. Es heißt, daß die Buchläden nicht willens seien, ihre Bücher zu verkaufen, zumal für die betreffenden Schulbücher amtliche Preise festgelegt sind. Wie verlautet, bemühen sich die Schulbehörden, Untersuchungen gegen die Buchhändler in die Wege zu leiten. In gewissem Sinne auf derselben Ebene liegt ein anderes Problem, das heute im Leitaufsatz von Tschungpao behandelt wird. Die Zeitung appelliert an die Regierung, Hilfsmaßnahmen für Leute zu organisieren, die auf dem Gebiet der Kultur arbeiten, da etwas unternommen werden müsse, um die schwierige Wirtschaftslage für solche Leute zu erleichtern. Der Aufsatzschreiber gibt vier Gründe an, warum solche Kulturarbeiter nicht die ganze Aufmerksamkeit ihrer Arbeit widmen können, erstens machten die höheren Lebenshaltungskosten es ihnen unmöglich, die Familienlasten allein zu tragen,„da ihr Einkommen nie mit den steigenden Preisen Schritt halten kann". Zweitens: Tschungkings Geheimdienstleute bedrohen die auf dem Erzielfungs- und Kulturgebiet Tätigen und betreiben Sabotage(besondere Fälle dieser Art sind in dem Aufsatz nicht erwähnt), drittens:„Die Nationalregierung gibt keine besonderen Garantien und gewährt keinen besonderen Schutz für die so von Tschungking und den Kommunisten bedrohten Menschen, die daher eine zögernde Haltung einnehmen; viertens; da die Mehrzahl der kulturellen Arbeiter auch in Tschungking Freunde hat, fühlen sie sich beengt. Die Zeitung fordert die Regierung auf, Unterstützungen und Stipendien zu geben, Gelegenheit für Veröffentlichungen zu schaffen und Schutz zuzusichern. Bemerkenswert an dem Aufsatz ist, daß neben den grundlegenden aus der Wirtschaftslage erwachsenen Schwierigkeiten starker Nachdruck auf die Einwirkung Tschungkings und die damit verknüpften Gefahren gelegt wird. Steigende Preise, Hamsterei und wirtschaftliche Schwierigkeiten sind zum immer wiederkehrenden Gesprächsthema in Schanghaf und Zentralchina geworden, und man schlägt keine Zeitung auf, ohne entweder auf Berichte über neue Preisstelgerungen oder auf Ankündigungen zu stoßen, daß bald wirklich etwas Energisches dagegen getan werden soll. So erschien am Freitag die Meldung über die Verhäftung von 218·s0genannten skrupellosen Kaufleuten an hervorragender Stelle in allen Blättern. Diese Kaufleute wurden festgenommen, weil sie in Goldbarrenspekulationen verwickelt sind, und es wird behauptet, daß das Steigen der Preise für dieses Metall die Warenpreise ungünstig beeinflußt hat. Die Einfuhr japanischen Goldes auf den hiesigen Markt hat die Aufwärtsbewegung des Goldpreises nicht zum Stehen gebracht, sondern sie nur verlangsamt. Der Goldpreis ist in ganz kurzer Zeit von 95000 Chinadollar für einen Barren von 10 Unzen(311,035 Gramm) mit Schwankungen auf 140000 Dollar hinaufgeschnellt. Wer beim Goldhandel betroffen wurde, als die Polizei eingriff, wurde auf der Pollzeiwache des 1. Bezirks zum Verhör-und zur Bestrafung festgehälten. Kurze Meldungen In allen Garnisonstädten Italiens wurden die Truppen der neuen republikanischen Wehrmacht feierlich auf die Fahne der Republik vereidigt. Der Heeresminister Graziani leitete die Feier und sprach die Eidesformel vor. Nach der Eidesleistung erhielten die Soldaten auf ihren Uniformen die Zeichen der faschistischen Republik. Die offizielle Statistik der italienischen Priesterkongregation gibt für die durch feindliche Terrorangriffe In Italien getöteten Priester, Mönche und Nonnen- bis zum vergangenen September die Zahl 1347 an Im Erzbistum Neapel zählte man allein 381 Opfer, darunter die Bischöfe von Reggio Calabria und Campo Basso. Der Erzbischof von Palermo ist schwer verwundet worden. Die Unabsetzbarkeit der Richter ist durch Erlaß des italienischen Justizministers vorläufig, außer Kraft gesetzt worden. Gleichzeitig hat der Minister die Entlassung einer Reihe von höheren Justizbeamten und Angehörigen der richterlichen Macht ausgesprochen, die sich aus politischen Grüinden schon seit Monaten verborgen halten. Das Technische Amt der japanischen Regierung gibt die Namen von achtzehn Wissenschaftlern und zwei Fabriken bekannt, welche am Reichsgründungstag einen besonderen Staatspreis erhalten. Dieser ist vergleichbar mit der neuen Todt-Stiftung in Deutschland. Das Währungsabkommen zwischen London und Algier HR Bern, 13. Februar. Wie aus London gemeldet wird, war die amerikanische Regierung bei den Verhandlungen über das dieser Tage zwischen der englischen Regierung und dem Französischen Ausschuß von Algier abgeschlossenen Währungs- und Finanzabkommen befragt worden, und es wird erklärt, daß die getroffenen Maßnahmen von Washington gebilligt worden seien. Eine praktische Folge dieser amerikanischen Zustimmung besteht darin, daß im Anschluß an den vereinbarten Wechselkurs von 200;französischen Franken je Pfund Sterling in den von Algier kontrollierten französischen Gebieten wenigstens im kleinen Zahlungsverkehr auch der Dollarkurs von 50 Franken angewandt wird. Die beiderseitige Vereinbarung, ohne Wertbegrenzung nach Bedarf Währungsbeträge der andern Seite zu übernehmen, wird in London als ein Kreditzugeständnis bezeichnet, das auf britischer Seite bisher nur den Ländern des Sterlingblocks gemacht worden sei. Ausdrücklich ist vereinbart worden, daß säntliche von Algier kontrollierten französischen. Kolonialgebiete wieder aus dem Sterlingblock ausscheiden. Das gilt auch für Syrien und Libanon, obschon dort der Währungskurs unverändert auf der alten Parität von 8,83. syrischen oder libanesischen Pfund je Pfund Sterling aufrechterhalten wird. Auf dieser Sonderreglung haben auf Grund eines englischen Ränkespiels die Regierungen von Syrien und dem Libanon bestanden, die im übrigen gleichzeitig ihre selbständige Stellung zum Ausdruck bringen wollten. England, das, wie jüngst noch der Konflikt im Libanon zeigte, alles tut, um eine völlige Loslösung dieser Gebiete von Frankreich herbeizuführen, hat Syrien und den Libanon zu dieser Haltung veranlaßt, so daß die beiden Regierungen gemeinsam von den britischen und französischen Behörden um ihre Mitwirkung an dem Finanzabkommen gebeten werden mußten. Appell der SA-Gruppenführer FV Bremen, 13. Febr. Auf dem im Nordseegau Weser-Ems abgehaltenen ersten Appell dieses Jahres für die Führer der SA-Gruppen Großdeutschlands und die verenom arbeiter in der obersten SA-Führung nahmen die SA-Gruppenführer auch Gelegenheit, sich eingehend mit dem Einsatz del Partei, insbesondere der SA, bei der Abwehr der feindlichen Terrorangriffe vertraut zu machen. Stabschef Schepmann forderte kategorisch, nicht ausschließlich nur Gliederungen, sondern vor allem die Partei zu sehen, zu der alle Gliederungen der Partei gehören. Selbstverständlich stehen die Aufgaben des Kriegseinsatzes bei den Sturmabteilungen des Führers mit im Vordergrund. Besichtigungen, von seiten des Staates und der Partei von in Bremen geschaffenen Einrichtungen des Luftschutzes, der Fürsorge für die Luftkriegsbetroffe: nen und der Luftverteidigung rundeten das Bild der behandelten Themen ab. Der Bombenterror in Bulgarien MN Sotia, im Februar. Mitten in die Klänge der Marschmusik, mit denen das Radio Sofia wie immer bei Luftalarmen den Hörern Mut und Widerstandsgeist einzuflößen versuchte, prasselten die Bomben hernieder. Durch ein Wunder wurde ich unter einem Betonpfeiler gerettet und zog mit einer Gruppe Verwundeter durch die noch bombenhallende Straße. Luftschutzbeamte wiesen uns zu der ersten nahen Verbandstelle. Es war ein Hotel, in dem die deutschen Blitzmädel untergebracht waren. Sie waren es, die dié erste Hilfe in dieser Gegend übernommen hatten. Als ich sie sah, wie sie geschickt, schnell und freundlich an Menschen, die sie nicht verstanden, Sanitäterdienste erfüllten, Kognak und Tee herumreichten, und uns deutschen Landsleuten tröstende Worte sagten, fühlte ich mich inmitten der Hinschläge sicher und gerettet. Die Hauptamtsleiterin ging von einem Verwundeten zum anderen und stärkte allein durch ihre sichere Haltung jeden einzelnen. Ein bulgarischer Arzt kam herein und fragte nach Schwerverwundeten, Rettungswagen fuhren vor. Die Blitzmädel brachten uns Süßigkeiten und andere Liebesgaben aus ihren Heimatpäckchen. Es war eine erste Hilfe. Die nächste Verbandstation war in einem Gymnasium untergebracht. Fieberhafte Arbeit wurde dort geleistet. Der ganze Rettungsdienst, die Feuerwehr, der Luftschutz waren in Tätigkeit. Soldaten bewachten die Blindgänger, die einsturzgefährdeten Häuser. Noch am frühen Abend mit dem Dunkelwerden legte man sich nieder, so gut man konnte, in gegenseitiger Hilfe. Die Hilfsbereitschaft war überall groß, die gemeinsame Not hatte alle Menschen einander näher gebracht. Nach der Nachtbombardierung packte man unsere Gruppe von Verwundeten auf, um uns aus Sofia herauszubringen. Wir landeten in einer kleinen Balkanschenke. Es brannte noch Licht dort um drei Uhr nachts. Die Bauern hatten die Bombardierung, die ihnen unbegreiflichen Leuchtfallschirme gesehen, die Einschläge gehört, die ersten Flüchtlinge waren vorbeigekommen, und sie hatten keine Ruhe gefunden. Schnell wie ich es ihren schwerfälligen Gestalten nicht zugetrauf hätte, trugen sie uns hinein aus warme Feuer. Der Wirt kochte uns Eier, Tee, goß Kognak hinein, holte eine Matratze aus dem Keller, setzte die Bänke zusammen und bettete uns auf Schaffellmäntel und selbstgewebte Filzdecken. Er konnte sich gar nicht genug tun, es uns so angenehm und bequem wie möglich zu machen. Unser schönes Sofia, klagten die Bauern. Auch das Nationaltheater, auf das sie so stolz waren? Und die Alexander Newski, die„Goldene Kirche“, zu deren Bau ihre Väter ihre Sparpfennige beigesteuert hatten? Und die schönen Bauten der Ministerien, die Genossenschaftshäuser, das neue, moderne Sofia, das sie gern an den Markttagen besucht hatten? Sie schütteln die Köpfe und können es sich nicht vorstellen. Wie wir aber immer weiter berichten, faßt sie ein Zorn, ein fürchterlicher, ein heiliger Zorn. Die schwerfälligen Menschen werden plötzlich bewegt. Mörder! Mörderl schreien sie. Warum kommen sie nicht, sich mit uns zu messen, Mann auf Mann, Messer auf Messer? Wir würden sie schön empfangen, mit unseren Bajonetten würden wir sie empfangen, diese Hunde. Sié haben uns schon einmal kennengelernt, im Weltkriege, bei Doiran, vor Saloniki, vor das Messer sollten sie uns nur kommen! Und wirklich, wenn man sie so ansicht, wie die Teufel würden sie auf ihre Gegner losgehen, und trotz Opanken, trotz ihrer sie behindernder Schaffellmäntel, trotz ihrer äußeren Schwerfälligkeit würden sie in Zähigkeit und Verbissenheit ihren Mann stehen genau so, wie es die bulgarischen Jäger bei jedem Luftangriff tun. Ob alte, ob moderne Waffe, wild gehen sie drauf. Doch inmitten der heißen Reden vergißt der Wirt das Seine nicht. Er macht sich an dem runden primitiven Blechofen zu schaffen, der oben in einer flachen Wanne von feinen Kieselsteinen angefüllt ist, nach seinen Worten seine eigene Erfindung. Auf den heißen Steinen erhitzt er der Landessitte gemäß den Pflaumenschnaps mit Zucker und Zitronen und braut ein Getränk daraus, das ebenso stark wie die wilden Reden das Blut erhitzt. Sein Sohn bringt Apfel dazu auf den Teller, einer beschenkt uns mit Zigaretten. Ein anderer armer Teufel läßt es sich nicht nehmen, eine Lage Wein für uns auszugeben, Wieder ein anderer bestellt heißen Pflaumenschnaps. Jeder will uns etwas Gutes tun. Dann klappt einer nach dem anderen der Bauern die Schaffellkappe in Fliegermützenform herunter, die neuerdings alle tragen, und geht davon, in die helle Mondnacht und das weite Land hinaus. Nach all dem Sturm wohltuende, göttliche Stille. Als ich wieder nach Sofia kam, hatte die Trambahn bereits den ersten Pendelverkehr wieder aufgenommen, leuchtete hier und da wieder elektrisches Licht, und in manchen der geschädigten Häuser wurde geklopft und gehämmert. Was wichtig ist, ist folgende Beobachtung: Der Bulgare, bisher außerhalb des Krieges in verhältnismäßiger Sicherheit, weiß erst jetzt, was Deutschland um Europa leidet. Er weiß erst jetzt, mit welchen Mitteln die andere Seite arbeitet und was der Begriff Terror bedeutet. Und genau wie in Deutschland ist auch hier ein großes Gemeinschafts und Zusammengehörigkeitsgefühl erwacht. Der Bulgare, immer gastfreundlich und gefällig, erweist sich jetzt als hilfsbereit bis zum äußersten. Autrut der bulgarischen Kulturschaffenden FG Bukarest, 13. Februar. Wie aus Sofia gemeldet wird, kündigte der Unterrichtsminister eine Mobilisierung aller Kulturschaffenden für die nationale Kriegserziehung an. Schriftsteller und Dichter werden mit Sonderaufgaben betraut. Die bombengeschädigten Bühnen werden Gastspiele in der Provinz unternehmen, und vor allem werden die Lehrer in den Dienst der Volksaufklärung eingesetzt. Der Unterrichtsbetrieb an den Hochschulen wird verstärkt wieder aufgenommen. Diese Maßnahmen wären, so sagte der Minister, die wirklichen Auswirkungen der Terrorangriffe auf Bulgarien. Der bulgarische Ministerpräsident und Finnanzminister Boschilow hat, wie weiter aus Sofia gemeldet wird, für das neue Staatshaushaltjahr die strengste Sparsamkeit angeordnet. Die Staatsämter wurden verpflichtet, alle Möglichkeiten zur Einsparung bei der Anschaffung der Büromaschinen und Geräte, bei Gebäudemieten, bei der Beschaffung von Papier, Büchern, Zeitschriften, Zeitungen und bei Druckformularen auszunutzen. Kultur- und Hochschulwoche in Koblenz AG Bonn, 13. Febr. Am 12. Februar begann in Koblenz eine von der Stadt Koblenz und der Universität Bonn veranstaltete Kultur- und Hochschulwoche, die bis Sonntag, 20. Februar, dauert. Nach der Eröffnungsansprache des Rektors Prof. Dr. Chudoba hält den Festvortrag Prorektor Prof. Dr. Herter über „Platons Akademie“. Während der Hochschulwoche sprechen folgende Bonner Dozenten: Prof. Dr. Graf zu Dohna über die Steigerung der Richtermacht in der Strafrechtspflege; Dozent Dr. Steudel über die Begründung des anatomisch-naturwissenschaftlichen Denkehs in der abendländischen Medizin(mit Lichtbildern); Prof. Dr. Kreßler über den staatlichen Werdegang Japans; Prof., Dr. Schirmer über Wirtschaft und Wasserwirtschäft(mit Lichtbildern); Prof. Dr. Ebbecke über Johannes Müller, den großen rheinischen Physiologen; Prof. Dr. Mensching über den Kampf der Religionen am Rhein und Prof. Dr. Naumann über Karl den Großen und die abendländische Kultur. Von der Gauwirtschaftskammer Essen wd Essen, 13. Febr. Nachdem der bisherige Leiter der Außenwirtschaftsabteilung für die Gaue Essen und WestfalenNord bei der Gauwirtschaftskammer Essen, Generaldirektor Dr. Kirchfeld, zum Leiter der Hauptabteilung III des Reichswirtschaftsministeriums berufen worden ist, hat der Präsident der Gauwirtschaftskammer Essen im Einverständnis mit dem Reichswirtschaftsminister als neuen Leiter der Außenwirtschaftsabteilung Direktor Willi Jäger, Stellvertretender Vorsitzer des Vorstandes der Ferrostahl AG, bestellt. Oberbürgermeister Dr. Erich Zintgraff Witten, 13. Febr. Von Heidelberg erreicht uns die Mitteilung, daß Oberbürgermeister Dr. Zintgraff am 9. d. M. in der dortigen Universitätsklinik verschieden ist. Oberbürgermeister Dr. Zintgraff wurde im August 1933 in das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Witten berufen. Mit Hingabe hat er die Geschicke der Stadt zehn Jahre lang geleitet. Die vielseitigen Aufgaben, die nach der Machtübernahme an die Leiter der Gemeinden gestellt wurden, hat er mit Schaffensfreude gemeistert und zum Wohle der Stadt Witten durchgeführt. Die Förderung des Kulturlebens durch ihn hat über die Grenzen der Stadt hinaus Anerkennung gefunden. Die Goethe-Medaille verliehen Berlin, 13. Febr. Der Führer hat dem Oberstudiendirektor i. R. Otto Eduard Schmidt in Dresden in Würdigung seiner Verdienste auf dem Gebiete der Heimat- und Volkstumsforschung die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Generalleutnant von Hammerstein gestorben GW Hildesheim, 13. Febr.. In Hildesheim starb im Alter von 73 Jahren Generalleutnant von Hammerstein. Er war gebürtiger Hildesheimer. Als Kommandeur des deutschen Korps in Palästina erwarb er im Weltkriege den Pour le mérite. Freizügigkeit der Bezugsrechte DerReichswirtschaftsminister weist noch einmal in einemRunderlaß über die Freizügigkeit der Bezugsrechte vom 17. Dez. 1943 auf seine früheren Erlasse hin, in denen er mit aller Eindeutigkeit festgestellt hat, daß Bezugsrechte für gewerbliche Erzeugnisse, Bezugsmarken und Bezugscheine, Fl.-Bezugsrechte sowie Normalbezugsrechte, Haushaltpässe und Fl.-Einkaufsausweise im ganzen Reich freizügig sind. Hinzelne Landeswirtschaftsämter haben unter Nichtbeachtung dieser Weisung Bestimmungen getroffen, die eine Aufhebung der Einschränkung der Freizügigkeit bedeuten. Der Reichswirtschaftsminister erklärt in seinem neuen Runderlaß, daß er auch nach erneutet Prüfung der in diesem Zusammenhang bestehenden Fragen den Grundsatz der Freizügigkeit der Bezugsrechte nicht aufgeben könne. Auch örtliche und sachliche Einschränkungen der Freizügigkeit der Bezugsrechte, sei es durch Einlösung nur bei Vorlage der Aufenthaltsbescheinigung des Aufnahmegaues, des Haushaltpasses oder ähnlicher Ausweise, sei es auf andere Weise, sind unzulässig. Die Landeswirtschaftsämter sind angewiesen, soweit von ihnen derartige Einschränkungen verfügt wurden, diese sofort aufzuheben. Die Ermächtigung, in Großschadensfällen die Ausgabe von bezugsbeschränkten Erzeugnissen und Mangelwaren am Schadensort für andere Verbraucher zugunsten der Fliegergeschädigten vorübergehend zu sperren, bleibt unberührt. Diese Ermächtigung ist aber auf den Schadensort beschränkt. Die deutschen Operngastspiele in Barcelona Die deutschen Operngastspiele. in Barcelona haben sich zu einer großartigen Kundgebung deutsch-spanischer Kulturverbundenheit entwickelt.„Der Rosenkavalier“ von Richard Strauß, Webers„Freischütz“,„Tristan und Isolde“ von Richard Wagner und— bisher als Höhepunkt des aus sieben Opern bestehenden Spielplans=„Figaros Hochzeit“ von Mozart haben in der Hauptstadt des spanischen Musiklebens einen eindrucksvollen Querschnitt durch die Entwicklung des deutschen Musikdramas in repräsentativen Spitzenwerken gegeben. Die vorzüglichen Leistungen der deutschen Solisten und Dirtgenten, die werkgerechte Darstellung und Inszenierung zogen die theaterfreudige Bevölkerung Barcelonas und die Gäste aus anderen spanischen Städten in den Bann des Gastspiels, das seit zwei Wochen das Tagesgespräch in der katalanischen Hauptstadt bildet. Der„Figaro“-Aufführung wohnte auch def deutsche Botschafter Dieckhoff aus Madrid bei. Neues Erdbeben in San Juan Madrid, 13. Febr.(dnb) Wie der ABC-Berichterstatter in Buenos Aires meldet, wurde die Stadt San Juan von einem neuen Erdbeben heimgesucht. Die drei aufeinanderfolgenden Erdstöße in den Nachmittagstunden des Freitags wiesen die gleiche Stärke auf wie am 15. Januar und haben nunmehr die Stadt völlig zerstört. Nach den bisher vorliegenden Meldungen sind zahlreiche für die Aufräumungsarbeiten eingesetzten Albeiter verschüttet worden. Man nimmt jedoch an, daß die Zahl der Todesopfer gering sein wird. Die deutsche Post Osten gibt jetzt eine Sechs-Zloty-Briefmarke heraus. Das Markenmodell zeigt einen Teilauschnitt der Stadt Lemberg. Der Entwurf stammt von Professor Erwin Pochinger, Wien, der Stich von Rudolf„Zenziger, Wien. Die Marke erscheint in brauner Farbe und ist von der Staatsdruckerei Wien in Linientiefdruck hergestellt. Der Rundfunk am Dienstag Reichsprogramm:—.15 Zum Hören und Behalten: Verhältnisgleichungen und das Parallelogramm: 12.35—12.45 Der Bericht zur Lage; 14.15—15 Allerlei von 2 bis 3; 15—16 Heitere Musik von Saarbrücken. Unterhaltungskapelle. 16—17 Aus der Welt der OperSolisten des Deutschen Theaters Wiesbaden, Leitung: Ernst Cremer: 17.15—18.30 Musikalische Kurzweil am Nachmittag; 18.30—19 Der Zeitspiegel; 19.15—19.30 Frontberichte; 20.15—21 Abendkonzert mit sinfonischer Musik und Tanzstücken von Mozart, Beethoven, Weber und Gretry-Mottl, 21—22 Beschwingte Musik aus Oper und Konzert. Deutschlandsender: 17.15—17.55 Sinfonie Nr. 1 von Gustav Schlemm. Städtisches Orchester Berlin unter Leitung von Fritz Zaun; 17.55—18.30 Streichquartett Werk 59/2 von Beethoven, gespielt vom Stoß-Quartett 20.15—22„Der Prinz von Thule“, Operette mit Musik von Rudolf Kattnigg, Musikalische Leitung: Der Komponist. Hauptschriftleiter: Dr. Johann Schäfer(zurzeit Wehrmacht); Stellv. Hauptschriftleiter: Dr. Eritz Blumrathy Verleger: M Dubfont Schauberg In Köln, Breite Straße 62—64 Die Jünglinge ROMAN von Willy Kramp Copyr. Hans von Hugo, Verlag, Berlin 75 Als er am Abend des folgenden Tages Marolds Atelier betrat, einen geräumigen Raum, dessen breites Hauptfenster tief hinab in eine Straßenschlucht in der Nähe des Nollendorfplatzes sah, traf er zunächst außer dem Gastgeber nur Helga Boerner und zwei Malerinnen an. Marold stand in einer Ecke des Raumes und besserte mit leidendem Gesicht noch an einem Bilde Herum. Bei Ortwins Eintreten legte er den Pinsel weg; doch war es seinen Miene anzumerken, daß er schon bereute, sich Gäste eingeladen zu haben. Von den beiden Mädchen war die eine bebrillt, häßlich und robust, die andere von einer schwermütigen, weichen Schönheit. Ortwin setzte sich neben Helga auf den großen, niedrigen Diwan in der Ecke; nach kurzer Zeit jedoch erhob er sich wieder, trat zum Fenster und starrte in die tiefe Straßenschlucht hinunter, die durch das wilde, unreine Licht der Schaufenster und Bogenlampen in der Tiefe undeutlich erhellt war. Marold betrachtete jetzt sein Bild aus einiger Entfernung, aber es gefiel ihm noch immer nicht. Traurig und unwillig den Kopf schüttelnd, riß er sich endlich davon los und stellte sich neben Ortwin ans Fenster. Nachdem er gleich diesem eine Weile auf die Lichter der Straße hinabgestarrt hatte, sagte er: Eberhard Oberegger hat bestellen lassen, er könne erst später kommen. Sol Warum? Wenn ich recht verstanden habe, versucht er eine gröBere Demonstration seiner Studenten und sonstigen Anhänger zustande zu bringen. Hier in der Nähe wird irgendso ein Dreckfilm gespielt, und die Demonstration soll das Verbot erzwingen. Ortwin schwieg. Das ist Eberhardl dachte er. Deswegen bleibt ihm keine Zeit für die Wünsche und Sorgen, die mir zu schaffen machen rarn Indessen blieb nicht nur Eberhard-länger aus; auch Roprecht und Rose, die gemeinsam kommen wollten, ließen so lange auf sich warten, daß Helga unruhig wurde. Die beiden Malerinnen traten schließlich vor das Bild, das verlassen und kläglich genug auf der Staffelei stand. Es stellte ein Kind mit einem Kruge dar, und man erörterte, ob ein guter Maler die Luft müsse malen können oder nicht. Wenn dies nun auch ein Gegenstand war, der in erster Linie die drei Maler interessierte, so begann man trotz der noch immer ausgebliebenen Gäste allmählich doch lebhaft zu werden und sich in dem gedämpften Licht, das sich aus den schön bemalten Leuchtschirmen über die Gesichter ergoß, mit Wohlgefallen zu betrachten. Ofter erklang das kräftige Lachen der von guter Laune und geistreichen Einfällen überströmenden bebrillten Malerin, während die schwermütige Schöne ihre dunkelwallende Lockenpracht am eindrucksvollsten über die üppigen Schultern zurückwarf, sobald Ortwins Blick auf ihr ruhte. Selbst Marold schien allmählich seine mißglückte, unfertige Arbeit zu vergessen. Und so hätte denn der Abend den harmlos lockeren, intimen Verlauf nehmen können, den die Mehrzahl der Gäste wohl auch erwartete. Indessen hatte es der aufhorchenden und immer noch etwas ängstlich wartenden Helga wie auch Ortwin schon des öfteren geschienen, als sei der verworrene Lärm von der Straße herauf nicht allein der übliche und unvermeidliche, sondern als vermische sich ihm das Rufen von erregten Menschenstimmen. Einmal sogar war Ortwin aufgestanden und ans Fenster getreten, weil er einen Schuß vernommen zu haben glaubte; doch schien sich das brodelnde Summen und Lärmen gleich darauf wieder zu entfernen. Erst etwa eine Viertelstunde später, als Roprecht und Max Rose ins Zimmer traten, ging das heitere Gespräch der Geburtstagsgäste plötzlich in ein verstörtes Schweigen über, und Helga vermochte nur mit Mühe einen Aufschrei zu unterdrücken. Roprecht hielt ein blutgetränktes Taschentuch zugleich gegen die Nase und das rechte Auge gepreßt; seine rechte Gesichtshälfte war bis zur Schläfe hinauf heftig gerötet und verschwollen. Hinter ihm stand Rose, unverletzt zwar, doch leichenblaß und mit einem starren, erstorbenen Gesicht, in dem noch ein Rest von Schreck und Entsetzen geisterte; die Arme hingen leblos an ihm herab, und die Schultern hatte er in einem Ausdruck von Schuldbewußtsein noch steiler als sonst emporgezogen. Ist Eberhard schon hier*s brachte Roprecht hervor. Nein. Aber was ist denn geschehen? fragte Ortwin. Wir sind in die Demonstration geraten. Helga machte sich bereits an dem verletzten Auge zu schaffen.— Marold, fragte sie über die Schulter zurück, haben Sie vielleicht etwas Wasser? Marold wies den beiden Neuangekommenen den Weg zu seinem Waschraum; stelzend und tappend wie die Lahmen und Blinden folgten sie ihm, Roprecht von Helga geführt. Nach geraumer Zeit erst kehrte Roprecht ohne Rose zurück. Helga und Marold betteten ihn auf den Diwan, und Helga blieb bei ihm sitzen, einen Kognak in der Hand, von dem sie ihm hin und wieder zu trinken gab. Während sich am Tisch das Gespräch langsam wieder zu beleben begann, trat auch Ortwin an Roprechts Lager und hörte von diesem, was sich begeben hatte. Roprecht hatte Mühe gehabt, Rose überhaupt zum Mitgehen zu bewegen, da er heute abend in besonders unruhiger und verzweifelter Stimmung war. Und als sie sich auf ihrem, Wege zu Marold den demonstrierenden Massen in der Nähe des Lichtspielhauses näherten, hatte er wieder mit seinen alten ungesunden Grübeleien und Anklagen begonnen. Roprecht versuchte ihn zu beruhigen und mit sich fortzuziehen, doch gelang es nichtf ja als sie erst einmal in den Strom der kommunistischen Gegendemonstration geraten waren, zeigte sich Rose wie besessen von seiner Idee, es müsse der Welt durch eine Verzweiflungstat ihre eigene Verdorbenheit und Schuldhaftigkeit klargemacht werden. Mit Brüllen und Gestikulieren stürzte er sich in den Strudel hinein, und zwar gerade in dem Augenblick, als es der Polizei gelungen war, die Demonstranten durch eine Nebenstraße zu umgehen und von hinten und seitlich zu fassen. Nun hatte Roprecht versucht, den Blindwütigen mit Gewalt wegzuziehen, um mit ihm im Gewoge der anderen unterzutauchen, doch habe Rose sich ihm wie ein Rasender entwunden und sei auf eine Gruppe von Studenten eingedrungen, die ihrerseits bereits auf der Flucht vor den angreifenden Polizisten waren. Es gelang Roprecht noch, seinen Gefährten wenigstens von den Studenten zurückzureißen; doch standen sie beide nun plötzlich einem einzelnen jungen Polizisten gegenüber, der wütend auf diese zwei scheinbar so hartnäckigen Demonstranten zulief. Im Nu war Roses Rausch einer gräßlichen Ernüchterung gewichen, ja der Anblick des Polizisten, der in der erhobenen Faust seinen Gummiknüppel schwang, brachte ihn dermaßen außer Fassung, daß er in langen Sätzen ausriß. Roprecht folgte ihm, da er jedoch schwerfälliger war und sich nicht so rasch zur Flucht entschließen konnte, holte ihn der Polizist ein und versetzte ihm zunächst von hinten einen Schlag auf die Schulter. Roprecht täumelte und verlor seine Brille. Er wandte sich um und hob abwehrend die Hände empor, da sauste der zweite Hieb auf ihn herab, der ihn ins Gesicht traf und ihm fast das Bewußtsein raubte Wahrscheinlich wäre er nun überdies auch noch verhaftet worden; doch kamen ihm die Studenten, die seine üble Lage erkannt hatten, rasch zu Hilfe, indem sie sich dem Poltzisten von der Seite her näherten und laut schrien, um den Beamten von seinem Opfer abzulenken. Sehen konnte Roprecht nichts mehr, aber er erkannte deutlich die Stimme von Eberhard Oberegger, der ihn anschrie: Zu Marold! Allerdings hätte Roprecht in seinem hilflosen Zustande schwerlich den Weg zu Marold gefunden; doch war nun. so schnell, wie er sich davongemacht hatte, Max Rose auch wieder an seiner Seite. Er packte den Täumelnden am Arm und zog ihn, unausgesetzt Verwünschungen und Selbstanklagen murmelnd, mit sich fort... Als Rose kurz darauf ins Zimmer zurückkehrte, drückte er sich sofort in die dunkle Ecke neben dem Diwan. Er wurde jedoch wenig beachtet, weil gerade jetzt nach stürmischem Klingeln Eberhard Oberegger in den Kreis der Freunde trat, erregt und in jeder Geste hoch gleichsam vibrierend von der Anspannung des Kampfes und doch auch von der Freude über den Sieg belebt und gestrafft. Seine erste Frage, als ihm geöffnet wurde, galt Roprecht. Er setzte sich sogleich zu diesem auf den Diwan, ließ sich die entstellte Gesichtshälfte zeigen und verwünschte zornig das Unrecht, das hier einem Unschuldigen zugefügt worden war. Als er den ganz erstärrten Rose in seiner dunkeln Ecke bemerkte, fuhr er ihn an: Was ist Ihnen denn plötzlich eingefallen, Mensch! Aber Roprecht wehrte begütigend ab: Lassen Sie, Oberegger! Die Hauptsache ist doch, daß Ihnen nichts geschehen ist. Eberhard sprang auf.— Die Hauptsache, lieber ROprecht ist die, daß morgen der Film verboten wird! Er stürzte hastig ein Glas Wein hinunter. Immer noch war er von dieser bebenden Unruhe erfüllt. Er trat ans Fenster, starrte hinab; er trat vor Marolds Staffelei und betrachtete das Kind mit dem Krug... Zuletzt ließ er sich wieder bei Roprecht nieder, und nun war auch in den anderen eine Unruhe geweckt, die sie keine Freude mehr an den bisherigen harmlosen Gesprächen haben ließ. Fragend sahen sie Eberhard an, als erwarteten sie ein Wort von ihm, das in dieser Stunde wichtig war. Marold öffnete das breite Mittelfenster ein wenig und löschte die Lampe, so daß nun das Nachtdunkel hereindrang und sich mit dem schwachen Schein einer am Boden stehenden Kerze vermischte. Freuen Sie sich, Eberhard? fragte plötzlich Helga in die Stille hinein. Freuen, worüber? Daß wir ein Loch verstopft, haben, durch das nun kein Unrat mehr in die Seelen fließen kann? Gewiß! Aber morgen schon werden uns neue trübe Quellen aufbrechen. Trotzdem sollten Sie froh sein, sagte Helge ruhig. Sie haben ein so einfaches, klares Ziel. Welches Ziel denn? fragte etwas plump und neugieris die bebrillte Malerin, die Eberhard heute erst kennenlernte.(Fortsetzung folgt) Montag, 14. Februar 1944 Kölnische Zeitung Nummer 47= WIRTSCHAFTS- UND HANDELSBLATT Ungarische Nationalbank Staatliche und wirtschaftliche Einflüsse Im abgelaufenen Jahr hat das Institut seine„selektive Kredit: politik“ verschärft fortgesetzt, und infolge dieser Uberwachung der Kreditgewährung stiegen die Ausleihungen der Geldinstitute im allgemeinen nur in jenem Ausmaß, das durch die Kriegswirtschaft bedingt ist. Die Geldanstalten haben im Laufe des Berichtsjahres 1544 Mill. P. staatliche Schatzscheine überhommen; ferner im Dezember einen Kontokorrentkredit von 200 Mill. P. Der Betrag der Kredite für Privatzwecke dürfte durch Tilgungen und Rückzahlungen abgenommen häben. Die Banken vermochten aber nicht den an sie gestellten Kreditanforderungen restlos aus eigenen Mitteln zu befriedigen, sie mußten vielmehr auf die Zentralnotenbank zurückgreifen. Die Steigerung des Einlagenbestandes bei den Banken bot nämlich für kaum ein Viertel der neugewährten Kredite, die sich bis Ende November auf rund 2,3 Mrd. P. stellten, Deckung. Auf den Devisen- und Valutenkonten der Ungatischen Nationalbank bei ausländischen Banken gingen im Jahre 1943 rund 2 gegenüber.7 Nird. P. ein Ausgezahlt wurden.47 gegenüber.21 Nird. P. im Vorjahr. Für ihren eigenen Bestand übernahm die Bank Davisen und Valuten im Wert von 1,7 gegenüber 1,38 Mrd. P. im Vorjahr und stellte aus diesen Beständen 1,73(1,37) Nird. P. zur Verfügung. Der ausländische Schuldendienst wurde mit Frankreich, der Schweiz, Schweden und Holland über die Kasse für Auslandskredite abgewickelt, die den ausländischen Gläubigern Devisen im Werte von 22 Mill. P. zur Verfügung stellte. Die Bedienung der Völkerbundanleihe sowie die eigenen ausländischen Verbindlichkeiten der ungarischen Nationalbank werden nicht durch die Kasse für Auslandskredite, sondern von der Bank aus ihren eigenen Einnahmen geleistet. Für diesen Zweck wurden 7 Mill. P. Devisen bereitgestellt, von denen 5 Nfill. P. auf Kapitaltilgungen entfielen. Außerdem wurden von den ungarischen Schuldnern insgesamt 90 Mill. P. erlegt, wöraus den Gläubigern Devisen im Werte von 76 Mill. P. zur Verfügung gestellt wurden, hiervon 4 Mill. P. für Zinszahlungen, 10 Mill. P. für Dividendenzahlungen und 62 Mill. P. für Kapitaltilgungen, Rückkauf von Obligationen und sonstige außerordentliche Zahlungen. Der Wechselbestand der Nationalbank stieg in der ersten Jahreshälfte nur geringfügig und erreichte einen Monatsdurchschnitt von 2,15 Mrd. P. Infolge der bedeutenden Kreditansprüche, die vor allem auf die gute Ernte und die höheren Agrarpreise zurückzuführen sind, erhöhte sich der Wechselbestand in der zweiten Jahreshälfte von. Monat zu Monat und betrug Ende Dezember.58 Mrd.., lag also um .48 Mrd. P. über dem Vorjahr. Der Anteil der Provinz am Wechselbestand ging immer weiter zurück, während sich der Anteil der Hauptstadt von 94,9 auf 97,4% erhöhte. Der Banknotenumlauf erhöhte sich anfangs nur mäßig und betrug im Juni 3 gegenüber 2,9 Mird. im Januar. Die kräftige Vermehrung setzte in der zweiten Jahreshälfte ein und erreichte 4,26 Drd. P. im Durchschnitt des Dezembers. Der Staat hat von seiner bei der Nationalbank bestehenden langfristigen Schuld im Laufe des Jahres 78 Mill. P. abgezahlt, wodurch die langfristigen Schulden von 171 auf 93 Mill. P. zurückgingen. Paderborner Aktien- und Vereinsbrauerei AG. Vorstand und Aufsichtsrat haben für 1942/43(30. Sept.) die Verteilung einer sofort zahlbaren Dividende von wieder 4½% beschlossen. Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden. Die Gesellschaft weist zum 30. September 1943 einen Rohüberschuß von 8,13(7,38) Mill. RM aus, wozu noch 0,17(0,16) Mill. RM Erträge aus Beteiligungen treten, 0,07(0,08) Mill. Zinsen und 0,39(.64) Mill. RM ao. Erträge. Nach 0,54(0,56) Mill. RM Abschreibungen ergibt sich einschl. 151 237 (139 715) RM Vortrag ein Reingewinn von 440 165(439 237) RM, woraus wieder 4% Dividende verteilt werden.. Ausstoß und Absatz sind beträchtlich gestiegen. Schloß-Brauerei Chemnitz AG. Die Gesellschaft konnte 1942/43 ihren Jahresertrag auf 7,33(6,18) Mill. RM erhöhen. Nach 0,47 10.63) Mill. RAI Abschreibungen und nach Verrechnung aller übrigen Unkosten ergibt sich einschl. 71 408(70 982) RM Vortrag ein Reingewinn von rd. 204 000(203 408) RM, woraus wieder 3% Dividende erteilt und 72 512 RM vorgetragen werden. Vor allem wirkte sich die günstige warme Witterung auf den Bierkonsum aus. Bank für Anlagewerte, Zürich. Die Bank weist für 1943 einen Reingewinn von 316 000(i. V. 304000) Franken aus. Die Dividende wird mit 6% netto Kuponsteuer(I. V. 6% brutto) ausgeschüttet. Dividendenerklärungen Siegersdorfer Werke AG: für 1942/43 wieder 5½%, zahlbar ab 15. Februar. Chemische Werke Brockhues, wieder%. Absatzregelung für neue und gebrauchte Landmaschinen. Der Reichsbeauftragte für den Maschinenbau veröffentlicht im Reichsanzeiger vom 10. Februar eine Anordnung, wonach sämtliche vor dem 15. Oktober 1943 ausgestellten Bezugscheine (Bedarfsdeckungsscheine) oder Anschaffungsgenehmigungen für Landmaschinen mit Ausnahme von Schleppern ungültig sind. Kaufverträge, die auf Grund dieser vor dem 15. Oktober 1943 ausgestellten Bezugscheine oder Anschaffungsgenehmigungen noch erfüllt werden dürfen, sind nichtig. Die ungültigen Bezugscheine„Bedarfsdeckungsscheine) oder Anschaffungsgenehmigungen sind vom Hersteller oder Händler dem Antragsteller unter Hinweis auf diese Anordnung unverzüglich zurückzuschicken mit dem anheimstellen, die gewünschte Landmaschine bei der zuständigen Dienststelle neu zu beantragen. Vor Inkrafttreten dieser Anordnung(15. Februar 1944) abgeschlossene Kaufverträge zwischen Herstellern und Wiederverkäufern sowie zwischen Wiederverkäufern über eine Reihe in der Anordnung näher genannter Maschinen sind gleichfalls nichtig, es sei denn, daß diese Verträge auf Grund eines seit dem 15. Oktober 1943 ausgestellten Sonderbezugscheines der Landesbauernschaft abgeschlossen sind. Der Wiederverkäufer ist verpflichtet, die bei Inkrafttreten der vorliegenden Anordnung auf seinem Lager befindlichen oder noch eingehenden Landmaschinen und Geräte der in einer Aufstellung genannten Arten innerhalb acht Tagen der zuständigen Landesbauernschaft zu melden, soweit nicht dafür ein seit dem 15. Oktober 1943 ausgestellter Sonderbezugschein vorliegt. Die Anordnung gilt auch in den eingegliederten Ostgebieten und den Gebieten von Eupen, Malmedy und Moresnet sowie sinngemäß auch im Elsaß, in Lothringen, Luxemburg und im Bezirk Bialystok. Kriegswichtige Bankenarbeit Aufgaben in Gegenwart und Zukunft Erweiterter Jurcsek-Plan.(Koppelung mit Industrieerzeugnissen.] Die ungarische Landwirtschaft klägt seit längerer Zeit über eine unzureichende Versorgung mit Industrieerzeugnissen, vor allem mit Textilwaren und Schuhen. Staatssekretär Jurcsek beabsichtigt daher, seinen bekannten Ablieferungsplan für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit der Zuteilung von Industrieerzeugnissen zu koppeln.) Voraussetzung der Bereitstellung dieser Erzeugnisse ist die gewissenhafte Erfüllung der Ablleferungspflicht. Die zu vertellenden Waren werden, ebenso wie dies mit den Agrarprodukten im JurcsekPlan geschieht, in drei Gruppen eingeteilt, und zwar I. Schuhe und sonstige Lederwaren, II. Textilwaren, III. sonstige Erzeugnisse, vor allem Produktionsmittel und Betriebsstoffe. Die Landwirte sollen in Anlehnung an das Ablieferungssystem innerhalb der letzten Gruppe frei wählen können, welche Waren sie beziehen wollen. Ebenso wie bei dem Ablieferungssystem soll auch für das neue Bezugssystem eine bestimmte Punktbewertung eingeführt werden. Wie Staatssekretär Jurcsek weiter ausführte, ist das Versorgungsministerium entsprechend den Vorschläägen der landwirtschaftlichen Organisationen mit der Erfassung des Bedarfes der Landwirtschaft an Industrieerzeugnissen beschäftigt, um die Grundlage für das neue Versorgungssystem zu schaffen. Im übrigen erklärte er, daß er es für richtig halte, die verfügbaren Rohstoffe nicht zur Herstellung neuer Waren und namentlich von Maschinen, sondern zur Instandhaltung der vorhandenen Landmaschinen und Geräte zu verwenden. r Verlängerung des Donau-Pools. Die Leiter der am Pool beteiligten zwölf Schiffahrtsgesellschaften haben beschlossen, In der Slowakei zusammenzukommen, um über eine Verlängerung des Ende Februar ablaufenden Betriebs abkommens zu beraten. Dieses Betriebsaßkommen bezieht bkemnens zu bersten. Diezigung, der einzeinen Geselldenen Schiffsraumes zu kommen. Es erstreckt sich ferner Fragen zur Förderung und Frleichterung der swischenstast. lichen Schiffahrt. Auch i. Monite Celoubeu- Hienipgstadt zuteige, sou Hieriko zur Einsicht aus der werikonischen„efahren einen währungspollischen AbGummung der infiateondren. boeu., Disgem Pian zufolge würde die Schöptungspien aufgestellt beben. Hengen an Gold zur Beirie. Oelchmtere, Verbindung mit der Geschäftswelt die Anlage * In einem vor der Deutschen Gesellschaft für Betriebswirtschaft gehaltenen Vortrage behandelte Dr. Schippel, Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, ausführlich die Arbeit der Banken, die im Kriege, entgegen oft gehörten Auffassungen, nicht geringer, sondern im Hinblick auf die vielfachen den Banken zufallenden neuen Aufgaben teilweise noch umfangreicher geworden ist. Auch die inzwischen allerdings seltener gewordene Annahme, daß die Arbeit der Banken nicht kriegswichtig seien, widerlegte Schippel überzeugend. Daß die Banken im Gegenteil wichtigste Träger der Kriegsfinanzierung find, daß sie als Träger des Zahlungsverkehrs unentbehrlich sind, das ist eine erst vor kurzem, vom Reichswirtschaftsminister Funk unterstrichene Tatsache. Besonders im Zahlungsverkehr haben die Banken eine ganze Reihe von neuen Aufgaben übernehmen müssen, ebenso im Uberweisungsverkehr. Man braucht nur an die Zunahme der Gehaltskonten, an die Sparmarken, an das Kriegsgefangenenlagergeld, an die Zunahme des Wechselgeschäfts, an Gebührnisüberweisungen, Lohntransfer, an das Eiserne Sparen und überhaupt an die Spargelder zu erinnern. Daß sich im Zusammenhang mit der Kriegsfinanzierung und im Zusammenhang mit den ständig wachsenden Einlagen auch bemerkenswerte Wandlungen im Anlagegeschäft der Banken vollzogen haben ist bekannt. Von den privaten Anlagen ist eine entscheidende Verlagerung zu den öffentlichen Anlagen eingetreten. Trotzdem trifft, wie Schippel feststellte, die Annahme von der verringerten Bedeutung des Kreditgeschäftes nicht zu. Entgegen der Meinung mancher Außenstehender hat der Krieg keineswegs zu einer Uniformität des Bankgeschäfts, zu einer Abwälzung des Risikos auf das Reich und damit zu einer wesentlichen Einschränkung der kaufmännischen und unternehmerischen Tätigkeit der Banken geführt. Der Antell der ein eigenes kaufmännisches Risiko tragenden Kredite an den Gesamtausleihungen ist wesentlich größer geworden. Das gilt besonders, wenn man die gerade durch den Krieg hervorgerufenen Wandlungen in den Kreditzwecken berücksichtigt. Als einmalige Sonderaufgabe kam in den beiden vergangenen Jahren die Durchführung der Kapitalberichtigungen hinzu. Bis zu dem für die größeren Gesellschaften gesetzten Abschlußtermin für diese Aktion am 30. September 1943 hatten rd. 1300 Aktiengesellschaften und mehr als 500 Gesellschaften mit beschränkter Haftung von der Möglichkeit der Kapitalaufstockung Gebrauch gemacht. In all diesen Fällen mußten neben den anfallenden Korrespondenzen und Depotbuchungen Verzeichnisse neu angelegt, Bezugsrechte kontrolliert und vernichtet, evtl. Stücke neu ausgefertigt bzw. Zwischenscheine ausgestellt werden, wodurch sich eine erhebliche Arbeitsbelastung ergab. In diesem Zusämmenhang ist darauf hinzuweisen, daß auch die Umstellung der Wertpapierbestände volm Stückedepot zum stückelosen Verkehr über die Wertpapiersammeldepots der Reichsbank zwar auf dange Sicht eine Entlastung von Tresorarbeit mit sich bringen wird, zunächst aber einen einmaligen gewaltigen Arbeitsanfall zusätzlich hervorgerufen hat. Besondere Erwähnung verdient ferner die Mitwirkung der Banken an einer großen Zahl von Bereinigungsund Repatrilerungsaktionen bei ausländischen Wertpapieren. Im Interesse der Verringerung der deutschen Clearingsalden im Ausland ist mit befreundeten Ländern Mittel- und Südosteuropas eine Anzahl von Abkommen getroffen worden, wonach noch umlaufende Restbestände an alten Anleihen, aber auch gewisse Teilbestände von Aktien aus deutschem Besitz durch Vermittlung der Banken aufgekauft und zur Einlösung gebracht wurden.. 1, Huxvan Aa 91 eim. Ein besonderes Kapitel bilden die Wandlungen, die die Struktur der Börse vor allem während des letzten Jahrzehnts erfahren hat. Aus einem ehemaligen Nervenzentrum der kapitalistischen Wirtschaft, das, von spekulativen Kräften angetrieben, von maßgeblicher Bedeutung war für die Richtung der Kapitalströme in der Volkswirtschaft, ist heute ein behördlich regulierter Markt geworden, der es sich zurzeit nur zur Aufgabe setzt, die jederzeitige Mobilisierbarkeit des privaten Besitzes an Kapitaltiteln zu vernünftigen Kursen zu gewährleisten. Bei der Betrachtung dieses Bildes darf man allerdings nicht vergessen, daß ein gut Teil der heute festzustellenden Verödung der Aktienmärkte kriegsbedingt ist. Wenn man im Gegensatz zum ersten Weltkrieg die Börse diesmal nicht geschlossen hat, sondern den Börsenverkehr, wenn auch in regulierter Form, aufrechterhält, so geschieht das in dem klaren Bewußtsein, daß der Börse nacb dem Kriege ein wesentlich erweiterter Aufgabenkreis erneut zukommen wird. Der Zustand der Kapitalüberfülle, den wir uns seit Jahren gewöhnt haben beinahe als normalen Zustand anzusehen, dürfte nach dem Kriege anderen Verhältnissen Platz machen. Zwei Umstände werden hierzu beitragen: Einmal wird sich bei Kriegsende sowohl in der Wirtschaft als auch bei Privaten in großem Umfange das Bestreben zeigen, sich für nachzuholende Anschaffungen und Investitionen flüssig zu machen. Dazu kommt zweitens die heute oft vergessene Tatsache, daß die im Kriege unentbehrliche Finanzierung von Investitionen und sonstigen öffentlichen Ausgaben auf dem Wege der Geldschöpfung nach dem Kriege an Bedeutung zurücktreten wird. Wenn die Unterbringung neuer Wertpapiere heute nicht die geringsten Schwierigkeiten bereitet, so wird auch eine Zeit kommen, in der das Placierungsgeschäft der Banken wieder mit einem natürlichen Risiko behaftet sein und eine gut funktionierende Börse zum wichtigsten Mittel der Pflege des Kapitalmarktes werden wird. Das wird um so mehr der Fall sein, als wir ja nach dem Kriege nicht nur mit den deutschen Finanzierungsproblemen zu rechnen haben werden, sondern der deutsche Kapitalmarkt ja auch eine richtunggebende Stellung innerhalb der europäischen Wirtschaft einnehmen soll. Dann wird auch die Aktie wieder— um mit den Worten von Minister Funk zu sprechen— ihre Bedeutung als Kapitalsammler in breiten Bevölkerungsschichten und als beweglichstes Finanzierungsinstrument zurückgewinnen. Auch im Auslandgeschäft haben sich sowohl die Voraussetzungen als auch die geschäftliche Technik der Bankenarbeit gegenüber früher einschneidend geändert. Geblieben ist die Tatsache, daß die deutschen Banken auch unter den heutigen Umständen der Konzentration des Außenhandels auf das europäische Geschäft und der Rücksichtnahme auf die krlegsbedingten Eigenbedürfnisse der Partnerländer sich ihre Stellung als berufene Mittler im Wirtschaftsverkehr mit dem Ausland bewahrten. Auf dem Wege einer engen Kooperation mit den nationalen Banken jedes Landes war es möglich, den Kreditspielraum der ausländischen Banken in ihren Heimatländern unter Zwischenschaltung einer Bankgarantie von deutscher Seite, z. B. für die Uberbrückung der mit der Einzahlung an das Clearing verbundenen Wartezeiten nutzbar zu machen, und so die durch die hohe Clearingspitze aufgetretenen Spannungen zu mildern. Das wichtigste Instrument der so neu aufgebauten Finanzierungswege ist heute neben der in vielseitigster Form auftretenden Bankbürgschaft das Dokumentenakkreditiv. Von besonderer Wichtigkeit für die im Auslandgeschäft tätigen Kredltbanken ist selbstverständlich ein engesEinvernehmen mit den Notenbanken beider Partnerländer. So besitzen die Devisenbanken in Deutschland u. a. die generelle Genehmigung, für Rechnung des inländischen Importeurs bei einer ausländischen Bank einen Kredit aufzunehmen und über die anfallende Kreditvaluta zur Bezahlung einer einzuführenden Ware zu verfügen. Weitere Ermächtigungen betreffen z. B. die Führung von sog.„Ausländersonderkonten" durch die Banken. Grundsätzlich sind selbstverständlich auch die Notenbanken daran interessiert, das System der Devisenbewirtschaftung nach Möglichkeit aufzulockern und durch zunehmende Binschaltung privater Banken aus der Gefahr bürokratischer Erstarrung zu lösen Was die Zukunftsprobleme des deutschen Bankwesens betrifft, so braucht die Sorge vor etwaigen Liquiditätsschwierigkeiten der Banken bei Kriegsende nicht zu schrecken. Einmal ist damit zu rechnen, daß der überwiegende Teil derjenigen Gelder, die nach der heutigen Absicht ihrer Besitzer für Neuanschaffungen oder Investitionen abgezogen werden sollen, in Wirklichkeit doch stehenbleiben oder lediglich den Besitzer wechseln wird. Auch dieser Prozeß dürfte sich nur allmählich nach Maßgabe der güterwirtschaftlich möglichen Lockerungen der Zwangsbewirtschaftung vollziehen. Eine zweite Sorge ist die Sicherungdes Nachwuchses. Nach wie vor brauchen gerade die Banken einen, wenn auch vielleicht begrenzten Stab fähigster Mitarbeiter mit Tatsachenkenntnis, Phantasie und Initietive. Natunvolle im Abwehrkampf Ein Forschungsinstitut in Australien Die australischen Wollzüchter machen sich bekanntliche hebliche Sorgen um den Absatz der großen Wollmengen, d. sich während des Krieges in Australien angesammelt habe und weiter ansammeln werden. England hat zwar die Schure bis ein Jahr nach dem Kriege gekauft, aber die Australie sagen sich mit Recht, daß die aufgestapelten Vorräte die Märkte in der Nachkriegszeit schwer belasten werden, da so große Mengen— nach australischen Berechnungen würden es 7½ Mill. Ballen oder mehr als zwei ganze Schuren sein— weder schnell genug abgefahren noch schnell genug verarbeitet werden können, um Platz für die neue Produktion zu machen. Außerdem fürchtet man— ebenso mit Recht— den Wettbewerb der Zeilwolle, deren Produktion während des Krieges überall stark ausgedehnt worden ist, während gleichzeitig an ihrer Verbesserung weitergearbeitet wird. In Australien bereitet man daher eine große Propaganda für die Naturwolle vor, und zwar hat, wie über Schanghai gemeldet wird, der frühere Generalsekretär des Internationalen Wollsekretariats in London, Professor Roß, auf amtliche Veranlassung einen umfassenden Plan zur Werbung und zur Erschließung neuer Märkte ausgearbeitet. Mit staatlicher Unterstützung soll in Sydney ein australisches Institut für Wollforschung in Verbindung mit einem Textillaboratorium errichtet werden. Diese Einrichtungen sollen die Verhältnisse am Weltwollmarkt studieren und technische Verbesserungen der Wolleverarbeitung ausarbeiten. Gleichzeitig soll das Forschungsinstitut Träger einer umfassenden Propaganda im In- und Auslande werden. Professor Roß beziffert die Kosten der von ihm vorgeschlagenen Gesamtaktion für den Staat auf jährlich 1 Mill. austr. Pfund. Dieser Aufwand sei gering im Vergleich zu den Verlusten, die gegenwärtig der australischen Wollerzeugung durch den preisdrückenden Wettbewerb synthetischer Fasern im Ausmaß von schätzungsweise 5 Mill. austr. Pfund jährlich entständen. Wie aus Regierungskreisen verlautet, ist mit der baldigen„Errichtung des amtlichen Institutes und Laboratoriums zu rechnen. Argentiniens Maisanbau leicht erhöht. Nach der ersten amtlichen Schätzung beträgt die Maisanbaufläche Argentiniens in diesem Jahre .57 Mill. ha. Dies bedeutet zwar eine Wiederausdehnung des im vorigen Jahre stark(auf 4 138 000 ha) eingeschränkten Anbaus, doch werden die Flächen früherer Jahre bei weitem nicht erreicht. Im Zehmjahresdurchschnitt 1931/32 bis 1940/41 betrug die bebaute Fläche vergleichsweise 6,37 Mill. ha. Der Anregung der Regierung, den Maisanbau wieder in stärkerem Maße auszudehnen, ist also nur begrenzt Folge geleistet worden. HR Ausdehnung des Reisanbaues in Amerika. Bern, 5. Febr. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium gibt bekannt, daß die Reisernte des Jahres 1943 auf der westlichen Erdhälfte mehr als 200 Mill. Bushel betrage. Das ist beinahe doppelt so viel wie vor 15 Jahren(Durchschnitt 1926/30 107 Mill. Bushel). Der Reisanbau wurde, seitdem die wichtigsten Reisanbaugebiete in japanischem Besitz sind oder, wie Thailand oder Französisch-Indochina, auf seiten Japans stehen, erheblich verstärkt. Rund 55% der 1943 auf der westlichen Halbkugel hervorgebrachten Reisernte wurden in Südamerika, 37% in Nordamerika und je 4% in Mittelamerika und im karibischen Gebiet erzeugt. Die Reiserzeugung der Vereinigten Staaten erreichte im Jahresdurchschnitt 1926/30 etwa 42,5 Mill., 1943 70 MIll. Bushel. Stopp-Preis für Hafer in USA. In den Ver. Staaten sind nun auch für Hafer Höchstpreise festgesetzt worden, und zwar auf der Basis von 82c je 1 Bushel am Terminmarkt in Chikago Dieser Satz liegt etwas über den letzten Notierungen, die bei 79⅝-79%c lagen, entspricht aber trotzdem den Erwartungen der Chikagoer Marktkreise. Neue Gummipflanzen auch in Indien. In Briti.-Indien ist man den südamerikanischen Beispielen gefolgt und pflanzt nun auch die wildwachsende Cryptostegia Grandeflore zur Gummigewinnung an, und zwar bisher auf 5000 Acres. Wie die Times sich aus Delhi melden läßt, rechnet man im April mit den ersten Ernteergebnissen von einigen hundert Tonnen. Der Preis dieses Gummis soll erheblich über dem Marktpreis für Herea-Kautschuk liegen. Rauchwarenversteigerungen in Oslo. Alli den Rauchwarenversteigerungen in Oslo wurden für Platinfüchse 700-800 Kronen gezahlt. Besonders gute Felle erzielten bis 1150 Kronen. Silberfüchse fanden zu 750-850 Kronen guten Absatz. Für besonders gute Qualitäten wurden bis 980 Kronen gezahlt, während ein Posten minderer Qualität nur 400-500 Kronen erbrachte. Devisenkurse bahr 1ch London Neuyort Belglen(Belgra Italien Clear-K Madrid Holland— Bertin 190 Rlt tssabon Stockholm London Berlin Paris Brüssel London Neuyork Schwaft 12./2. 16.95 168.50 .00 67.50 12./2. 4. 17 30-40 11./2. Amsterdam Kopenhauen Oslo Nechingfen 11./2. 4. 025-635Span 17.30—4 12 1/2. 97.80 223.50 87.90 95.65 .20 12./2. 44.— 11./2. 97.80 223.50 87.90 95.65 .20 11. 2. 44.— Helsinki Rom— Kanada-— Lissabon Buen. Aires 197 .575 .75 93.75 101.— 22.— 1½ 1 1¼ .69.50 99 90 22.20 22.20 382.— 17.60 104 382.— Bukarest——— 12.2. 11./2. Amerikanische Bundesreservebanken Wochenausweis in Millionen Dollar verhogenswerte Goldzertifikäte u. and. Barmittel Diskontierte Wechsel..— Angekaufte Wechsel...-Staatsanleihen- S.-..— Wechsel u. Wertpap. insgesamt— Aktiver insgesamt.... Verbindlichkeiten Umlautende Bundesreservenoten Uberschußreserveni. d. Degosites (in 1000 L) Notenumlaut.. Hinterlegte Hoten— Goldbest. d. Em.-Abt. Depositen d. Regler. der Banken. ..44 1076000 74200 242 11 200 162000 Bank von England %hgn 2500 2600 und. 400 10..43 914000 36 300 242 8090 Oepost. d. Privatsn Regierungselcherh. Wechs. u. Vorschoese Vertpapiers ..44 igeg. Vorw. 54 300+ 900 202 800— 1700 2000— 2300 15700 100 10..43 66 000 165930 4500 19100 7600 142600 Verhältnis der Reserven zu den Passiven 10. 98% igeg. 11,72 in der Vorwoche) TAWIIEIE UND VÖEK Niederr heinisch-schweizerische Sippschaftsiafel Genealogie— Soziologie— Wirtschaftsgeschichte Im ersten Kriegsjahr(1939) erschien in Kommission bei Schultheß& Co., Zürich, und herausgegeben von der„Heleneund-Cécile-Rübel-Familienstiftung" die Ahnentafel Rü bel-Blaß ven Falerd Pübe), angegrachie an der Der Verlaser, Professor für Phonrenu- Zürich und Gründer esbestrchen Pechuhchen, heg Forzechungelnettuts, verstent. des dortigen Geobotanische..ug# au e, lichte damit eine Ahnentafel seiner Kinder, ane auf eigenen und den Forschungen seines beruhte und auf dem Wege Mitarbeiters, Dr. W. H. Ruoff, über den schweizerischen Adel und eins in demnach vurückführt bis ins frühe Mittelalter. übererdentich ve)..r— Fäuard Rübel, August Rabel, De der Vater von Proien., Dr. Püuurch) hujug ertgutg vie. 1827 in Elberfeld geboren, erst durch seine 1oo8 erfolgt Schließung mit einer Züricherin Schweizer Staatsbüger, wurde, Pe Nammen von den sechre pestegange ung Kiuder Rübel-Blah vie. u; ien Ahnenoser Schweiz. Von den vier deutschen A In Elberfeld, eins in Schöller-Düssel-Mettmann Ratheim bei Hückelhoven(Bez. Aachen) ansässig, drei im damaligen Herzogtum Berg und das vi Von den beiden Bänden dieser Ahnentatel enthält der erste 150 Seiten Text und 144 Seiten Quellen- und NamensverzeichDis der Andere 313 doppelseigg refe u, Dls Ahnen des Frlpgt; felder. Paares Engelbert, Rübellnria Magdalen.4 Gieß findet man auf Tafel 2 und 3; diejenigen des anderen Elberfelder Paares Engelbert KortelAnna Elisa beth Hüttemann auf Tafel 4) die des Ratheimer Paares vohann KampfKatharina Kaspers(auf den ForSchungen und Untersuchungen des Rezensenten basierend) auf fafet 5, und die des letzten Paares Johann Gerhard Stöcker/Anna Elisabeth Clarenbach auf Tafel 6. dämtliche anderen Tafeln betreffen nur schweizerische Ahnen und deren europäische Vorfahren. Diese an und für sich schon sehr interessierende Annentafel begann Professor Ed. Rübel allmählich zu ergänzen, inder zunächst von den gwölf Schweizer Ahnenpaaren möglichst Vollständige Nachfahrentafeln bis auf die Jetztzeit zusammenNellte, und dehnte dann diese Ergänzung auch auf die Nachschrentafeln der vier julich-bergischen Ahnenpaare aus. Dabei Abernahm Dr. Ruoff mit einem Stabe von Mitarbeitern die Hauptarbeit. Das Ergebnis liegt nunmehr in einem stattlichen Sande vor:„Nachfahrentafeln Rübel von Ed. Rübel und Wilh. Heinrich Ruoff. Band Berg-Jülich“ Heräusgegeben von der Helene-und-Cécile-Rübel-Familienstiftung. In Kommission bei Schultheß& Co., Zürich, 1943. Es handelt sich allerdings diesmal nicht um Tafeln, sondern um Nachfahrenlisten in der bekannten Form, aber mit einer neuartigen Bezeichnung der einzelnen Nachfahren, eingeführt von Ruoff und ebenso klar und verhältnismäßig einfach wie die bekannte Kekulesche Bezifferung der Ahnentafel. Wenn man den riesigen Stoff in Tafelform hätte unterbringen wollen. hätte auch der doppelte Umfang des Buches nicht gereicht, Es handelt sich hier nicht um die Nachfahren eines Ehepaares Rübel, sondern um die Nachfahren der Ahnen Rübel(also auch solcher Paare, die nicht Rübel hießen). In den eingehenden Darlegungen des Geleitwortes berichtet Prof. Rübel u.., daß der ursprüngliche Plan eine derartige Riesenarbeit nicht vorgesehen habe, denn:„Hätte ich anfangs gewußt, wie weit diese Arbeit führt, in welchen Zahlengrößen sie sich bewegt, so hätte ich sie natürlich nicht unternommen.“ Ruoff bestätigt dies in seinem Nachwort über die Durchführung der Arbeit, die Quellen und die Mitarbeiter:„Hätte ich ahnen können, wieviel Klein- und Kleinstarbeit sie erfordert, wie viele meiner besten Jahre sie wegnimmt, ich hätte ebenfalls die Finger davon gelassen Kein Wunder, wenn man bedenkt, daß die vier deutschen Ahnenpaare 5309 lebende Nachkommen haben, die zwölf schweizerischen aber nur 2496, also nicht einmal die Hälfte! Daß die Arbeit dennoch zum Abschluß gebracht wurde, ist ein außerordentliches Verdienst der beiden Hauptbearbeiter. Freilich wäre gleichwohl„die Herausgabe eines solchen Werkes nie ohne Familienstiftung möglich gewesen“. Denn wer auch nur eine schwache Vorstellung von den erforderlichen Arbeitszeiten und-kräften hat, kann leicht ermessen, daß der vorliegende Band ein kleines Vermögen gekostet hat. Die soziologische Wissenschaft und unzählige niederrheinische Familien haben allen Grund, mit Prof. Rübel zu sagen:„Unser aller Dank geht an die beiden Stifterinnen(Schwestern des Professors), die vor 28 Jahren die Stiftung begründeten.“ Die ursprünglich rein genealogische Arbeit wuchs nämlich durch die riesige Ausweitung„vollständig aus dem beschränkten Familieninteresse heraus und wurde ein soziologisches Problem, dem mit genauer Wissenschaftlichkeit nachgegangen werden mußte. Sie bietet Material zum Problem der Vererbung in den Seitenlinien(neben der geraden in der Ahnentafel!); ferner zu einer bisher meines Wissens nirgends durchgeführten Aufklärung über die Verflechtung der Bevölkerung innerhalb einzelner Orte und Gegenden, wie mit anderen Ländern und Erdteilen; weiter Belege zum Problem der Wahrscheinlichkeit der Erhaltung eines Gesamtstammes und derjenigen eines Mannesstammes.“— Diese Fragen untersucht Prof. Rübel in seiner Einleitung und ganz besonders tiefgreifend Ruoff in seiner abschließenden„Gemeinsamen Betrachtung der vier Bergisch-Jülischen Listen“, nachdem schon Regierungsvizepräsident Dr. E. Strutz, Koblenz, den drei bergischen Listen je eine Einzelwertung vorangeschickt und außerdem als„Gemeinseme Einleitung zu den drei Bergischen Nachfahrentafeln“ gehaltvolle Darlegungen über„Das Bergische Land als Standort“ beigesteuert hatte. In der Einleitung zu der Jülicher Liste befaßt sich Rektor Walter Beckers, Hanau, in aufschlußreicher Weise mit den„Nachfahren in der engeren Heimat zur Zeit der französischen Herrschaft und der folgenden Jahrzehnte“, mit den„Nachfahren in Rheydt und Umgegend“,(mit einem Uberblick über die industriegeschichtliche Entwicklung Rheydts im vorigen Jahrhundert) und mit den„Nachfahren im Leben der Gegenwart“ Allen Ausführungen sind Wohnsitzkerten, Tabellen, Kurven usw. beigegeben. Mitarbeiter bei der Zusammenstellung des Listenmaterial waren für die bergischen Listen Theo Müller und der bekannte Elberfelder Sippenforscher Ernst Muth mann, während W. Beckers die gesamte Jülicher Liste allein zusammenstellte und alle anderen Listen von etwa 1890 bis zur Gegenwart führte. Schon dieser erste Band der Nachfahrentafeln, dem ein zweiter mit den Nachfähren der zwölf Schweizerischen Ahnenpaare folgen soll, läßt erkennen, daß nach Vollendung der Veröffentlichung damit der genealogischen wie der soziologischen Wissenschaft eine Sippschaftstafel zur Verfügung steht, wie sie in solchem Ausmaß und Reichtum bisher einzigartig sein dürfte. An Einzelheiten sei nur erwähnt, daß zu den Nachfahren der Liste Korte-Hüttemann(bei der der Mannesstamm Korte ausgestorben ist, trotzdem sie die größte Zahl von Nachfahren sämtlicher vier Listen enthält!) der weltberühmte Chirurg Professor Dr. med. Sauerbruch und das Vorstandsmitglied der IG-Farben Konsul Wilhelm R. A. Mann gehören. Als Nachkommen der Liste Rübel-Gieß erscheinen drei Söhne und ein Schwiegersohn des Pfarrers Rebensburg, die alle vier als Marineoffiziere an der Seeschlacht im Skagerrak teilnahmen; drei Enkel sind im jetzigen Krieg Marineoffiziere, wovon einer auf einem Zerstörer am Narvik-Unternehmen teilnahm, während andererseits August R. Rübel, ein in Kalffornien lebender und dort verheirateter Neffe von Prof. Rübel, schon 1917/19 und jetzt wieder in der USA-Sanität diente und 1943 in Tunis auf seiten der Gegner Deutschlands gefallen ist Ubrigens zeigen die Listen, wie nicht nur aus der schweizerlschen, sondern auch aus der deutschen Nachfahrenschaft ein merkbarer Anteil nach Amerika auswanderte. Heute sitzen Nachkommen in allen fünf Erdteilen. Während die Ahnentafel Rübel-Blaß in ihren deutschen und schweizerischen Teilen(abgesehen von bestimmten lutherischen Kreisen im Bergischen) ein rein evangelisch-reformiertes Gepräge trägt, ändert sich das bei der Nachkommenschaft, die durch interkonfessionelle Eheschließungen(namentlich innerhalb der Jülicher Liste) eine ziemliche Anzahl Katholiken aufweist sowie auch Konfessionslose und Gottgläubige, je auch einzelne Einheiraten nicht rein arischen Blutes. Auch in diesem Betracht stellt die Nachfahrentafel ein Abbild der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung am Niederrhein dar. Es wäre auf einige zu berichtigende Kleinigkeiten hinzuweisen, die natürlich die außerordentliche Qualität des Werkes nicht im geringsten beeinträchtigen sowie die Sorgfalt der Vorbereitung und Drucklegung nur bestätigen. So sind auf der Karte Nr. 2 auf der linken Rheinseite Heerlen, Aachen, .-Gladbach und Viersen nicht als Orte mit alten reformierten Gemeinden eingezeichnet, obwohl sie es waren. Dadurch wird das Bild nicht ganz getreu Adlige Abstammung von Einheirätenden sollte dann nicht angegeben werden, wenn die Form der Behauptungen dem Kundigen berechtigte Zweifel erwecken muß. Dagegen dürfte der Zusatz„arisch“ bei Familiennamen wie Simon ruhig wegbleiben, denn nur Ignoranten halten Familien mit Namen aus alttestamentlichen Sprechwurzeln nur deshalb schon für nichtarisch. Bei einer Reihe von Ortsnamen sind die näheren Bezeichnungen zu berichtigen. Häufiger vorkommende und nicht allgemeinverständliche Abkürzungen wären aufzulösen. Angaben über Familienstand und Beruf einheiratender Ehefrauen sollten nicht dem Geburts- oder Sterbedatum angeschlossen werden. Andererseits darf das gänzliche Fehlen derartiger Angaben sowie der Todesursache in anderen Fällen nicht den Verfassern oder Bearbeitern angekreidet werden, denn sie sind abhängig von Wissen und Gutwilligkeit der Befragten. Die Nachfahrentafeln Rübel sollten(wie die Ahnentafeln Rübel-Blaß) in keiner großen deutschen Bibliothek, insbesondere auch nicht in den Bibliotheken rheinischer Hochschulen fehlen, denn ihr Wert dürfte im Laufe der Zeit eher zu- als abnehmen. Heinrich Müllers (wid) Das Marburger Sippenbuch nimmt trotz der kriegsbedingten Erschwernisse— zurzeit arbeiten nur noch drei Heimatforscher an diesem Werk— langsam an Umfang zu. Bis jetzt konnten alle Personen, die In Marburg von etwa 1600 bis 1750 gelebt haben, erfaßt werden, soweit die Quellen über sie Auskunft geben können. Bis 1800, zum Tell noch darüber hinaus, sind in einzelnen Gemeinden die Arbeiten in Angriff genommen worden. Die Arbeitsgemeinschaft ist jetzt schon in der Lage, über jeden Einwohner Marburgs zwischen 1600 und 1750 genauere Lebensdaten mitzutellen, doch wird es noch Jahre beanspruchen, bis das Sippenbuch vollständig sein wird. Welch umfangreiche Arbeitsleistung dies erfordert, geht daraus hervor, daß das in den Kirchenbüchern enthaltene Material zunächst verkartet werden muß und daß aus den zehntausenden solcher Karten schließlich die Lebensdaten einer Familie auf gesondertem Blatt zusammengezogen werden. Neben den Kirchenbüchern werden jedoch auch andere Quellen, wie Ratsprotokolle, Einwohnerverzeichnisse, catalogus professorum u. a. herangezogen, um ein möglichst vollständiges Detenmaterial zu erhelten Ein Rhein-Mainisches Wappenbuch Mit Unterstützung des Gau-Sippenamtes Hessen-Nassau ist der erste Teil des auf fünf Bände berechneten Rhein-Mainischen Wappenbuches erschienen, Es umfaßt die Sippenzeichen von Hessen-Nassau und Kurhessen, aber ohne Frankfurt und stellt ein beachtliches Sammelwerk dar. Das Wappenbuch wird von dem bekannten Familienforscher Hermann Kuodt in Bad Nauheim herausgegeben, der bereits drei Jahrzehnte in der Sippenforschung tätig ist. Montag, 14. Februar 1944 Kölnische Zeitung Nummer 44— Sefte 6 Sport Demetz Meister im Schi-Marathon Altenberg, 13. Febr. In Altenberg, wo am Sonntag die deutschen Schimeisterschaften in den nordischen Ubungen zum Abschluß gelangten, stellten sich 46 von 84 gemeldeten Teilnehmern zum Schi-Marathon über 40 km, der Start und Ziel wieder inmitten des Wehrertüchtigungslagers Altenberg hatte. Zwei Schleifen von 12 und 8 km mußten je zweimal durchlaufen werden. Und da der Weg jeweils an den Startort zurückführte, hatten die zahlreichen Zuschauer eine ausgezeichnete Orientierungsmöglichkeit. Der Wettbewerb wurde zu einem unerhört harten Zweikampf zwischen Vinzenz Demetz(Innsbruck) und Josef Knifio(Aßling). Letzter lag nach der ersten 12 km Schleife mit 18 Sek. vor Demetz in Führung, doch hatte Demetz nach der Hälfte des Weges sich mit :40:22, knapp an die Spitze setzen können. Nach der 32-kmKontrolle, die Demetz in:32:50 trotz seiner Startnummer 55 bereits als erster erreichte, hatte Knifio bereits mehr als zwei Minuten eingebüßt, von denen er auf den letzten 8 km zwar noch fast eine Minute gutmachen konnte, ohne indes den Sieg von Demetz gefährden zu können. In erheblichem Zeitabstand von mehr als zehn Minuten, der deutlich das sehr scharfe Rennen zwischen den beiden Erstplacierten veranschaulicht, wurde Mittermaier(München) dritter vor Rasinger(Aßling), Rösner(Graz) und Becker(Giesing): Nur 28 von den 46 Gestarteten beendeten die Prüfung, die überaus hohe Anforderungen an die Bewerber gestellt hatte Strauch-Noack in Köln Berliner Schlittschuhklub sehr überlegen Köln, 13. Febr. Am Samstag und Sonntag wurde den Kölner Eissportfreunden, die an beiden Tagen das weiße Stadion an der Amsterdamer Straße fast bis auf den letzten Platz füllten, wieder ein ausgezeichnetes und abwechslungsreiches Programm geboten, das durch die Teilnahme deutschen Meisterpaares StrauchfNeack und der EishockeyMannschaft des Berliner Schlittschuhklubs eine besondere Anziehungskraft ausgeübt hatte. Zu Beginn wetteiferten zwei Frauenstaffeln mit einer Männerstaffel des Kölner Eisklubs in mehreren Runden um den Sieg im Schnellauf, den Frau Balg Inge Massmann und FrauBolder Marta Lemmer trotz verzweifelter Anstrengungen Theo Dunkel 7 Werner Schäfer nicht streitig machen konnten. Die kleine Sonia Hase zeigte danach in ihrer Kür ein frisches und. für die. Zukunft vielversprechendes Können. Lydia Olligschläger und Anneliese Gerdon bewiesen ihren Landsleuten, daß sie fleißig an sich gearbeitet und ihre Leistungen verbessert haben. Sie sind in der Reihe der„Zünftigen“ schon keine Unbekannte mehr. Die Berlinerinnen Edith Schwabe und Gudrun Olbrecht zéigten in ihren Kürläufen ein schon gefestigtes und ausgewogenes Können, das besonders bei Gudrun Olbrecht, der Berliner Meisterin von 1943/44, in der rhythmischen Harmonie und Sicherheit des Laufes bestach. Die in die Spitzenklasse der deutschen Eiskunstläuferinnen zählende Münchnerin Susi Demoll heimste mit ihrer Kraft und Schwung verratenden Kür und einen temperamentvoll gebrachten ungarischen Tanz besonders begeisterten Beifall ein. Eine sehr beachtliche Leistung zeigte auch der Münchener Lengfeider, der besonders in der gelungenen Szene mit dem auf dem Eis sitzenden Hund die berechtigte Hoffnung zuläßt. daß er vielleicht der Nachfolger seines unvergeßlichen gefallenen Kameraen Faltermeyer sein kann. Das Meisterpaar Strauch'Noack, das viele Kölner an diesem Tage zum erstenmal sahen, erräng sich sehr schnell die Sympathie aller Eissportfreunde. Was an diesem Paar immer wieder gefällt, das, Grazile, gemischt mit einer fast spielerisch wirkenden Sicherheit, löste auch im Kölner Eisstadion sowohl bei der Kür wie in den verschiedenen Tänzen immer wieder begeisterten Beifall aus. Das Eishockeyspiel zwischen einer Mannschaft des Kölner Eisklubs und dem Berliner Schlittschuhklub, dessen einzelne Drittel günstig auf das Programm verteilt waren, brachte besondere sportliche Spannungsmomente, die das Publikum mitrissen. und die kalten Füße vergessen ließen. Die tapfer kämpfenden Kölner, bei denen Frangenheim der beste Mann war, konnten gegen die überaus schnellen und stocksicheren Berliner, bei denen u. a, so bekannte Leute wie Schwinghammer, Freistritzer, Wailand und Dicker mitwirkten, auf die Dauer nicht ankommen und mußten jeweils hohe Niederlagen(am ersten Tage:2, am zweiten 13:3) hinnehmen. hil. Riessersee schlägt Düsseldorf München, 13. Febr. 4000 Zuschauer waren am ersten Tag der Doppelveranstaltung im Münchener Prinzregenten-Stadion beim Eishockey-Freundschaftstreffen zwischen dem Titelhalter SC. Riesser.see und dem Düsseldorfer EC. Beide Mannschaften stezten, ersatzgeschwächt, Nachwuchsspieler mit gutem Erfolg ein. Der temporeiche Kampf endete mit einem:0-(:0,:0,:-) Sieg der Bayern. Abele und George waren die Torschützen der Riesserseer, bei denen Egginger im Tor wieder einen guten Tag hatte, sonst wäre der hervorragende Orbanowsk doch zu einem Treffer für Düsseldorf gekommen. Wagner im Düsseldorfer Tor hielt ausgezeichnet, Thelen und Ullrich ragten weiter hervor. Bei Riessersee waren George und. Frühwein die treibenden Kräfte. Köln-Auchener Faßballmeisterschaft VII. 99 Köln(Sülz 07— Kohlscheider BC 13:1(:); Victoria gegen SV Bayenthal:1(:); Vingst 05 Bonn— VIRIMSV 06:2(:). SG Düren 99:4(:), KSG Köln, 13.-Febr. Obschon die KSG. Vfl. 99 Köln Sülz 07 in der Köln-Auchener Fußball-Gauklasse immer noch ungeschlagen mit großem Vorsprung führt und— nach dem jetzigen Tabellenstand— von keiner Mannschaft mehr überholt und nur noch von Düren eingeholt werden könnte, ist die Meisterschaft noch nicht entschieden, und zwar in erster Linie, so lange in bezug auf Einspruch der Dürener gegen die Aberkennung von vier Punkten aus den Spielen gegen Viktoria und VIR/MSV 7vom Fachamtsleiter noch nicht das letzte Wort gesprochen worden ist. Da zudem Vingst 05 gegen das Urteil deg Fachamtsleiters, das dem Spitzenreiter die ihm in erster Instanz aberkannten zwei Punkte wieder zusprach, nunmehr sogar beim Reichssportführer Berufung eingelegt hat, könnte— je nach Ausfall der Urteile— der Titelkampf sich zum Schluß nochmals zuspitzen. Für die linksrheinische Kölner Kombination heißt es daher vorläufig, voll auf dem Posten sein, um keinen Punkt unnötig zu verschenken In ihrem heutigen Spiel gegen den BS Kohlscheid zeigte auf dem Merheimer Rasen die KSG Vfl. 99 Köln/Sülz 07, daß sie nicht geneigt ist, sich das Heft vorzeitig aus der Hand nehmen zu lassen. Gegen den allerdings diesmal recht schwachen Gegner vermochte der Spitzenreiter sein technisches Können voll auszuspielen. Das Zusammenspiel lief wie am Schnürchen, so daß für die sich mit anständigen Mitteln tapfer wehrenden Kohlscheider nicht viel zu holen war. Ein verwandelter Elfmeter, eine reichlich scharfe Entscheidung, blieb der einzige Lohn für ihre Bemühungen. Der Kölner Angriff war heute sehr schußfreudig und brachte es auf nicht weniger als 13 Tore.(Es Hätten noch mehr werden können!). Immerhin wird ihnen diese wesentliche Verbesserung des Torverhältnisses unter Umständen zum Schluß sehr zustatten kommen. Der Rivale der Merheim-Sülzer, die SG Düren 99, kam in Vingst nicht zu dem erwarteten glatten Sieg. Allerdings fehlten auf ihrer Dahmen, während Vingst mit völlig neuer und erheblich verstärkter Mannschaft antreten konnte. Immerhin reichte das überlegene Können der Dürener noch zu einem sicheren:-Erfolg.— Der vorjährige Gaumeister, Victoria Köln, schlug den SV Bayenthal, der allerdings auf seinen besten Stürmer Pott verzichten mußte, mit:1 klarer als erwartet. Neben der guten Leistung der Läufer, vor allem Rosendahls, war besonders das ausgezeichnete Aufbauspiel Eulers als Halbstürmer für den Erfolg der Victoria ausschlaggebend. Die KSG Bonn konnte zwar gegen die KSG VfRMSV eine durch Gastspieler verstärkte Elf aufbieten, hatte aber auch diesmal trotz guter Einzelleistungen gegen die geschlossen wirkenden Kölner kein Glück. Die Bonner, die wohl ein Unentschieden verdient gehabt hätten, unterlagen mit:2 und werden jetzt dem Abstieg wohl kaum noch entgehen. Erste Niederlage der KSG Duisburg Eine große Uberraschung gab es im Niederrhein-Fußball, denn der bisher ungeschlagene Spitzenreiter KSC Duisburg mußte gegen Tus Helene eine:-Niederlage(:3) einstecken. Die Essener hatten eine starke Mannschaft zur Stelle, in der sich besonders der Mittelläufer Pfetzing auszeichnete, der den gefährlichen Mittelstürmer der Duisburger, Rosenbauer, wirkungsvoll abdeckte. Bis zur Pause führte Tus Helene bereits:0 und erhöhte kurz nach Wiederbeginn auf:0. Wohl kamen die Duisburger dann stark auf, aber ihren drei Toren stellten die Essener ebenfalls noch drei Treffer entgegen. Durch diese Niederlage ist die Frage nach dem Gaumeister wieder sehr offen geworden, und der vorjährige Meister Westende Hamborn, der) nur um einen Verlustpunkt schlechter steht, hat jetzt wieder gute Aussichten, zumal er gegen die KSG Essen zu einem sicheren :0-(:-) Erfolg kam. Der Tabellenletzte, Union Krefeld, hatte auch zu Hause gegen die KSG Oberhausen keine Gewinnaussichten. Die Gäste siegten sicher mit:0(:). Nicht anders erging es der an vorletzter Stelle des Punktespiegels stehenden KSG Hamborn, die gegen ihren Ortsrivalen Gelbweiß Hamborn, der zu einem:-Sieg kam, verlor, und damit weiterhin sehr gefährdet ist. Schließlich mußte auch Fortuna Düsseldorf wieder eine Niederlage einstecken, obwohl sie auf eigenem Gelände spielte. Der Vfl. Benrath, der in letzter Zeit eine aufsteigende Form zeigte, schlug die Düsseldorfer mit 211(:). Schalke 04 und Borussia Dortmund gleichauf Im Gau Westfalen hatte es diesmal die Meistermannschaft von Schalke 04 sehr schwer, um gegen den tüchtigen Neuling Spyg Erkenschwick zum Siege zu kommen. Das Ergebnis fiel mit:0(:0) sehr knapp für den Altmeister aus, der nunmehr die Tabelle mit 27:3 P. anführt. Der Tabellenzweite, Borussia Dortmund, besuchte den Tabellenletzten KSG Bielefeld, die sich verzweifelt zur Wehr setzte und überraschenderweise ein Unentschieden:1(:1) herausholen konnte. Durch diesen Verlust sind die Dortmunder, die bisher relativ um einen Punkt besser als die Schalker standen, auch auf drei Verlustpunkte gekommen. Es hat wohl den Anschein, als ob die Schalker auch diesmal zum Schluß wieder allein vorn zu finden sein werden. Westfalia Herne, die auch noch schwer in Abstiegsnöten steckt, hatte den VFB Altenbögge zu Gast, der seinen Vorspielsieg nicht wiederholen konnte. Westfalia Herne kam zu einem:(:)-Erfolg und damit zu zwei äußerst wertvollen Punkten. Das weiterhin angesetzte Spiel Alemannia Dortmund gegen Alemannia Gelsenkirchen fiel aus. Moselland-Gaumannschaft siegte:2(:2) Als Vorprobe für den am Sonntag in Koblenz stattfindenden Vergleichskampf gegen den Gau Köln-Aachen spielte die Fußballgaumannschaft Moselland in Trier gegen eine Auswahlmannschaft Moselland. Vor 1500 Zuschauern gab es ein schönes Spiel, in dem zunächst die Auswahlmannschaft eine:-Führung erzielte, die die Gaumannschaft jedoch bis zur Pause wettmachte,:2. Nach der Pause wurden verschiedene Umstellungen vorgenommen. Die GauHeiraten Die Heiratsanzeigen bringen wir stets in der Montagsausgabe. Kölnische Zeitung. Wünsche mich wieder zu verhei-[Dame aus guter Familie, in raten! Bin blond, schlank, zierlich, geordneten Verhältnissen lebend, .67 groß, sehr jugendliches Auß., 1 61 B, sehr iugend Rheinländerin, aus gutem Hause, schuldlos geschieden, habe ein 7j. Töchterchen. Tücht. Hausfrau, häuslich, natur- kunst-.musiklb., kein Durchschnittstyp, zeitbedingt lebe ich auf dem Lande, u. da es mir an pass. Bekanntenkr. fehlt, suche ich auf diesem Wege einen feingeist. Menschen, dem ich eine vielseitige Frau sein kann, der Herzensbildung besitzt u. von vornehmer, großzügig. Denkungsart, einen guten Vater für mein Töchterchen, bis zu 50., Witwer, Gesch., Kriegsvers, angenehm. Nur ernstgemeinte Zuschriften bitte mit Bild(sofort zurück) unt. S E 3385 an Kölnische Zeitung, Köln, Breite Straße 64.(790 Tüchtiger erfahrener vielseitig gebild. 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Diskretiongmr„„ zugesichert u. verlangt.(794 Dame, 31 Jahre, kath., aus gutem Hause..70 groß. schlanke und sympathische Erscheinung, dunkelblond, blauäugig, von natürl. frischen Wesen, lebensfroh und kinderliebend, berufstätig, m. Sinn f. eine gepflegte Häuslichkeit, im Besitz einer schönen-ZimmerWohnung, sucht lieben, netten Lebensgefährten in guten Verhältnissen kennenzulernen. Um vertrauensvoller-freundl. Zuschriften, wenn möglich mit Bild(sofort zurück), wird gebeten u. M J 3378 an Kölnische Zeitung. Köln.(792 Kaufmännischer Direktor großer Industrieunternehmung in Mitteldeutschland. Dr. rer. pol. (bewohnt Einfamilienhaus). 42 J. alt. rhein.-westf. Herkunft, kath. biond..70 groß, wünscht Heirat mit kath., heilblonder, blauäugiger schlanker Dame aus guter, wirtschaftlich ähnlich situierter Familie. Die Dame muß befähigt sein, zuverlässig mit dem Manne weiterzustreben. Vertrauensvolle Zuschriften, möglichst mit Bild. erbeten unter N C 3396 an die Kölnische Zeitung. Köln.(798 Für meine Tochter, 22 Jahre, aus gutem Hause, eygl.,.68 gr., schlank, dunkelblond, gut aussch., natürliches, liebenswertes Wesen, im Haushalt erfahren, geistig vielseitig interessiert. Liebe z. Natur u. Kunst, suche ich die Bekanntschaft eines charakterlich u. geistig hochstehenden Herrn in guter Position(Akademiker od. dergl.) zwecks späterer Heirat. Angebote mögl. m. Bild erb. u. S S 3398 an Kölnische Zeitung. Köln.(914 Geschäftsmann(Pelzbranche) sucht auf diesem Wege Lebenskameradin, welche treu u. ehrlich zum Manne hält, saubere Hausfrau ist u. ebenfalls eine harmonische Ehegemeinschaft wünscht. Bin fröhlicher Berliner..82 groß, schlank, nicht häßlich, liebe Tiere, bin einfach erzogen und natürlich denkend. Welche Frau denkt ebenso? Zuschriften erbeten unter D 166 an Anzeigenmittler Jak. Vowinckel. Bielefeld. 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Sie ist .65 groß, 28 Jahre alt, musikal., sportliebend geistig reges Mädel, sehr liebes, nettes Wesen, gute Gesellschafterin, hübsche Erscheinung und tüchtig im Haushalt. Zuschriften, möglichst mit Bild (zur.). unter Zusicherung strengster Diskretion erb. u. U A. 2987 an Kölnische Zeitung. Köln.(722 Kaufmann in der Ind. wünscht Einheirat..67 gr., dklbld., 38.. Akad, ich suche eine kath, geistig interess. Dame. die, wie ich, Wert auf Herzensgüte und harmon. Gemeinschaft legt. Bildangeb. b. gegens. abs Diskr. erb. u. Cl. 3430 an Kölnische Zeitung, Köln.(956 sympath. Erscheinung, vielseitig interessiert, schönes Eigenheim, größeres Vermögen, sucht lieben, charaktervollen Lebenskameraden, tücht. Kaufmann, Beamten oder Akademiker. Einheirat ist geboten. Nur idealdenkende Herren, die auf ein gemütliches Heim u. ein harmonisches Zusammenleben bes. Wert legen. mögen Bildzuschr. (streng vertraulich, Bild zurück) senden unter.P 3358 an die Kölnische Zeitung. Köln.(801 Welcher gebild. Herr schreibt mir und ist geneigt, mit alleinstehender lediger Dame, die durch den Fod der Eltern vereinsamt ist. Blondine, guter. Charakter, mit Herzenstakt. Anfang 40. bedeutend jünger aussehend, evgl., .68 groß. von gutem Ruf. häuslich und wirtschaftlich veranlagt, zw. Heirat bekannt zu werden? Gemütliches Heim vorhanden. Angebote unter P U 3328 an die Kölnische Zeitung. Köln.(273 Direktfonssekretärin, Mittvierzigerin, jünger aussehend, dunkelblond..73 groß, evangel., guter Ruf, verträgl. Charakter, mit guten hausfraulichen Eigenschaften, musik- u. naturliebend, durch den Tod der Eltern vereinsamt, sucht gebildeten Lebens, gefährten entsprechenden Alters. Schöne Wohnung vorhanden. Angebote unter O D 3336 an die Kölnische Zeitung, Köln.(273 Junger Mann, 27½ Jahre, sehr gute, gepflegte Erscheinung, gediegener Charakter, mit guter kaufmännischer Bildung, sucht zw. späterer Heirat eine junge, gut aussehende Dame im Alter von 21 bis 25 Jahren kennenzulernen. Größe 1,60—1,65, mit absolut einwandfreiem Vorleben, Einheirat erwünscht. Ernstgemeinte Zuschriften mit Bild unter A P 3430 an die Kölnische Zeitung, Köln. Diskr. Behandig. Ehrensache.(880 Westfälin, kaufm. Angestellte, 41/1.72 m, energisch u. zielbew;, vermögend, beste Vergangenheit, wünscht die Bekanntschaft mit Herrn bis zu 50 Jahren, mit viel Herzenstakt u. feiner Einstellung zu einer Frau, in guter Position, zwecks Heirat. Witwer oh.Anhang sehr angenehm. Offene, ernstgem. Zuschriften mit neuem Bild unter Wahrung vollst, Diskretion unter T G 3411 an Kölnische Zeitung, Köln, Breite Straße 64.(865 Kultivierte Frau, 36 J. alt, große dunkelblonde Erscheinung,mit gut. Hausfraueneigenschaften, liebenswürdigem Wesen, sehr kinderlb., mit gr. musikalischer Begabung, vermögend, sucht auf diesem Wege ihr Lebensglück, Anschrift erbitte ich nur von Herren aus gutem Hause bis zu 65 Jahren u. P R 53135 an die Hauptvertr. der KZ. Schatzannoncen, Duisburg, Düsseldorfer Straße—3.(345 Zwei Kindergärtnerinnen in leitender Stellung, 25 Jahre,.60m, 22 Jahre, 1,70 m groß, suchen Briefwechsel mit je ein, gebildet. Herrn zwecks späterer Heirat. Angebote erbeten unter A.3439 an Kölnische Zeitung. Köln.(793 Suche für meinen Bruder, 26 .,.73, Ingenieurstudent, zurzeit Wehrmacht, liebes Mädel aus gut. Familie. natur- und kinderliebend u. einen schlichten, ab. kultiviert. Geschmack besitzt. Bildzuschriften unter D G 4199 an die Kölnische Zeitung, Köln.(556 2 Arzt, Westfale, 34/1.78, led., bld., ruhig u. zuverlässig. ich wünsche Briefwechsel mit einem kath., gut aussehenden, modernen, aber natürlichen, gepflegten ig. Mädel bis zu 26 Jahren, das sich danach sehnt, in einem gemütlichen Heim als tüchtige Hausfrau und treue Lebenskameradin wirken zu kön“ nen. Bildzuschriften erbeten unter 0. K 1852 an Kölnische Zeitung, Köln Aachener Straße 17.(743 Herzensg., geb. Gesch.-Frau, 52., stattliche Erscheing., sucht auf diesem Wege einen passenden netten Lebensgefährten, dem sie eine liebe Ehefrau sein will. Da Autofuhrunternehmen, wird Fachmann bevorzugt. Diskrete Bildzuschriften erbeten unter A-3431 an die Kölnische Zeitung, Köln. (Vermittler zwecklos.)(791 Alter. Nur Zuneigung entscheidet. Ernstgemeinte Angebote mit Bild. Zeitung, Köln. (792 alt, eygl.,.63 m groß, schlank, hübsch, vermög., sucht, da durch Zeitumstände Mangel an Gelegenbevorzugt). Nur wirklich ernstgemeinte Zuschriften mit Bild, Mitte 30..70 gr., eygl., schlk., gepfl. Erscheinung, von natürlich.„Wesen, leben vermög., viels: Interesse f. Kunst u. Sprachen, weitgereist, mit eleg. Wohnung, charaktervollen Mann (Akademiker oder Arzt) bis 45., mindestens.75 groß. Gefl. Bildzuschriften erbeten u. T E 3409 an Kölnische Zeitung. Köln.(915 38.,.80 groß. schlank, eygl., gutaussehend. sucht gebildete Lebenskameradin bis 33., u. liebevolle Mutter für 8jährig. Jungen zwecks Heirat. Kompl.-ZimmerWohnung in ländl. Gegend(Niederrhein) vorhand.(Auch Witwe ohne Anhang angenehm.) Zuschr., wenn mögl. mit Bild. u. T T 3423 an Kölnische Zeitung, Köln.(867 gr., schlanke, gepflegte Erschein., feinsinnigen gebildeten Herrn in guter Position zwecks Heirat kennenzulernen, Zuschr. mit Bild (zurück) unter U M 3440 an Köln. Kaufmann, Junggeselle. 46 Jahre, mit flottem Geschäft, vermögend, aus guter anges. Familie, wünscht liebe u. tüchtige evgl. Dame von angen. Außern, schlank, warmherzig, bis 35 Jahre zwecks späterer Heirat kennenzulernen. Strengste Diskretion. Zuschriften mit Bild unter P N 3321 an die Kölnische Zeitung. Köln. Breite Str. 64.(799 Alleinstehende Witwe, kath., 51/172, gute gepfl. Erscheinung, lebensfroh u. vielseitig interessiert. mit gemütl. Heim und in guten Verhältnissen, wünscht zw. bald. Heirat gebildeten Herrn, kath. u. mit gutem Einkommen kennenzul. Zuschriften mit Bild(sofort zur.) erbeten unter A E 3376 an die Kölnische Zeitung. Köln:(957 Junges Mädchen, 21., kath., blond. intelligent(Abitur), besonders naturliebend, kunst,- und musikinteressiert, möchte mangels Gelegenheit auf diesem Wege einen gleichgesinnten Herrn kennenlernen zwecks späterer Heirat. Zuschriften mit Bild(zurück) erbeten u. 0 6301 an die Kölnische Zeitung. Bonn, Fürstenstr. 2.(336 Selbst. Handwerksmeister (Baunebenbranche). Witw., kath., ges., rüstig, arbeits., gr. sympath. Erscheinung. Anfang 60. unabh., Naturfreund, sücht, da des Alleinseins müde. eine passende Frau zwecks baldiger Heirat, am liebst. vom Lande. Jede Zuschr. wird beantwortet. Gefl. Ang. u. U B 3430 an Kölnische Zeitung. Köln.(914 mit langjähriger Praxis im elterl. Geschäft, sucht lébensfrohen, tüchtigen Architekten, Dipl.-Ing.-Baumeister zwecks Heirat kennenzulernen. Zuschriften mit Bild erbet. unter U O 3442 an die Kölnische Zeitung, Köln.(792 Dame, Anfang 50, staftliche Erscheinung, erheblich jünger aus: sehend, hervorragende Hausfrau, mit nettem Landhaus i. d. Allgäuer Bergen, sucht Gatten. Zuschriften erbeten unter R W 3378 an Kölnische Zeitung, Köln.(967 Herzensgebild. Dame, tüchtige Hausfrau, kathol., alleinstehend, 52/168. gute Wäscheausstattung u. Vermögen vorhanden, wünscht Neigungsehe. Zuschriften erbeten unter W E 584 an die Kölnische Zeitung. Köln. Stud., Dolm., 21,.68, nettes und liebes Mädel, möchte Mediziner zw. Heirat kennenlernen, da gr. Interesse am ärztl. Beruf. Nur gegenseit. Zuneig. entscheidend. Bildzuschriften unter T M 3416 an Kölnische Zeitung, Köln.(792 Junger Mann, 30 Jahre,.76 gr., in sicherer Position, sucht auf diesem Wege mit kath. Mädel od. Witwe ohne Anhang bis zu 27 Jahren, aus gutem Hause, zwecks Heirat bekannt zu werd. Westf.oder Rhld.-Mädel bevorzugt. Bildzuschriften erbeten unt. A E 3420 an Kölnischte Zeituns, Köln.(914 Dame, Ende vierzig, vermögend, wünscht mit gutsituiertem kath. Herrn bekannt zu werden zwecks Heirat, Zuschr. erb. u. K R 21 185 an Hpt.-Vertr. der Köln. Zeitung, Schatzannoncen, Duisburg. Düsseldorfer Straße-3.(345 Mangels Möglichkeit.Kennenlernens sucht Kaufmann, 31 Jahre, hierdurch Lebenskameradin aus allerb. Familie, evgl. oder göttgl. Zuschriften unter U N 3441 an die Kölnische Zeitung, Köln.(792 Gut ausseh., heit., naturl., geb. tücht. Hausfr., im kaufm. Beruf steh., m. Ersp. u. Ausst., Anf. 40, sucht pass. Herrn in gut. Pos. zw. Wiederheirat. Gefl. Ang mögl. m. Bild erb. u. NE 3398 an Köln. Zeitung. Köln. Breite Str. 64.(475 Sprachstudentin, aus guter Familie. 22.,.64 gr., schlank. gut aussehend u. lebensfroh, wünscht Briefwechsel mit gebildeten Herrn zwecks späterer Heirat. Angeb. u. 1570 a. Köln. Zeitung. Aachen.(296 Köln-Auchener Elf für Koblenz Die Köln-Aachener Gaumannschaft, die am kommenden Sonntag. 14 Uhr, gegen den Gau Moselland einen Fußballkampf austrägt, steht wie folgt: Tor Böltje(VIR/MSV); Verteidgiung Gappa(Düren 99), Leuchter(VfRIMSV); Läuferreihe Dahmen(Düren 99), Hilgemann (VfI. 99/Sülz 07), Euler(Viktooria Köln); Sturm: Röhrig, Kukertz (beide VfI. 99/Sülz 07), Doeller(VIR/MSV), Bertz, Minsberg(beide Düren 99). das Spiel am kommenden Sonntag beibehalten wird: Hagspiel; Gleißner, Caspari(alle Neuendorf); Kiefer(Wm. Trier), Baden(KSG Trier). Parisotto(Niederkorn); J. Kremer(Moselland Luxemburg), Bibar Stadt Düdelingen, Steioff, Gauchel, Warth(alle Neuendorf). In dieser Aufstellung klappte die Zusammenarbeit in der Gaumannschaft fast fehlerfrei, was sich in sechs weiteren Treffern(:2 ausdrückte). Besonders zu erwähnen sind die Stürmer Gauchel und Libar. Meisterschaftsspiele Danzig-Westpreußen: Post-SG Gotenhafen— Danziger Sportklub 11:1. LSV Danzig— SG Bromberg:3, Viktoria Elbing= BuFV Danzig:1, Post-SG Danzig— 1919 Neufahrwasser:3.— Pommern: LSV Stolpmünde— Viktoria Kolberg:3, In Rostock: LSV Pütnitz„Rote Jäger“ (FS):3.— Oberschlesien: Germania Königshütte— Preußen Hindenburg:1.— Niederschlesien: DSV Schweidnitz— Breslau 02(1. Endspiel):3.— Mitte: Wacker Halle— SC Erfurt 411, Spielygg. Erfurt gegen Dessau 05:2, Preußen Burg— Vfl. 99 Halle:0, Dessau 98 gegen 1. SV Jena(kampflos für Dessau).)— Schleswig-Holstein: Holstein Kiel— Ellerbeck:0, VfB Kiel— Kilia Kiel:2, Comet Kiel gegen TSG Garden:6, Friedrichsort— Fortuna Glückstadt:0.— Hamburg: Hamburger SV— Eimsbüttel:0, Altona 93— FC St. Pauli:1, Eimsb. BE/Sport 01— Wilhelmsb. 09:9, Hermannia Komet Hamb.— Viktoria Hamb.:2 LSV Hamb.— St. Georg Sperber 14:0. Mecklenburg: WSV Ludwigslust— Rerik:3; Rechlin— Schweriner SV:1; TSG Rostock— Neubrandenburg:2, Wismar Tarnewitz gegen Rostocker TSK kampflos f. Wismar. Südhannover-Braunschweig: Hannover 96— KSG Hildesheim:1; 1907 Linden— Spyg 97 Hannover:4; Spyg Göttingen— LSV Wolfenbüttel 12:1. Baden: VIB Mühlburg— FC Rastatt:0; FV Daxlanden— 1. FC Pforzheim:3; VfR Pforzheim— Karlsruher FV 212; Freiburg— FV. Emmendingen:0. Württemberg: SV Göppingen— Union Böckingen 312. Weser-Ems, Staffel Bremen: Bremer Sportfreunde— BV Grohn:1, ASV Blumenthal— FV Woltmershausen:0; Staffel Oldenburg-Ostfriesland: KM-Werft Wilhelmshaven— 05 Wilhelmshaven:4, VfB Oldenburg— Vfl. Oldenburg:1, Viktoria Oldenburg— Blauweiß Vaerl:5, Braker SV— Tus Aurich 311; Staffel Osnabrück: Schinkel 04 VfI. Osnabrück:2, Osnabrück 97— Reichsbahn Osnabrück:2. Nordbayern: FE Bamberg— TSV Schweinfurt:1; KSG Schweinfürt— Post-SG Nürnberg'Fürth:1. Südbayern: BC/Post Augsburg gegen Bayern München:2; Schwahen Augsburg— LSV Straubing:2. Sachsen: BU Hertha— Dresdner SC:6; Tura 99 Leipzig— Riesaer SV:3. Städtespiele. In Berlin: Berlin— Posen:1(:); in Stuttgart: Stuttgart— Nürnberg]Fürth•4. Trabrennen zu Gelsenkirchen Gelsenkirchen, 13. Febr. 1..; 1. Baronin(Thomds), 2. Held, 3. Natasche, 4. Obra, 5. Feldblüte. 71:10; 22, 20, 17(286).— 2..; 1. Gloxinia(Alkemade), 2. Rosenstolz, 3. Eva v. Ondrup, 4. Gimpel 5. Armin. 24:10; 14, 22, 14(184).— 3..: 1. Schellentin(Jung) 2. Ingemar, 3. Harras, 4. Windsiqnal, 20:10; 14, 19(66).— 4. R. 1. Glückauf(Schleyer), 2. Nico, 3. Sorentiner, 4. Egon, 5. Jakob. 72:10; 17, 16, 28(190).— 5..: 1. Antäus(Thomas), 2. Wattenmeer, 3. Erlenhof, 4. Thronfolger, 5. Indus. 42:10; 19, 22, 20(410).— 6. R. 1. Erster v. Osterloh(Middeldorf), 2. Mira Ceti, 3. Aprilmädel, 4. Jarmila. 14:10; 14, 13(142).— 7..; 1. Luftikus(Janschik), 2. Erhard, 3. Tantris, 4. Mona, 5. Ernica. 52:10; 24, 15, 15(708). Akademiker, Dr. jur., Wirtschaftler, 53/1.76, repräsentative Erscheinung und Stellung, sucht Dame mit entsprechend großem Vermögen zwecks baldiger Heirat kennenzulernen. Zuschriften erbeten unter A T 119 an AnzeigenGiesel, Berlin W 35. Potsdamer Straße 199.(207 Böhnen der Hansestadt Köln Heirat. Junge Dame, 34 Jahre, dunkel, gute Figur,.68 groß, Aussteuer und Ersparnisse, sucht sympathischen Herrn bis 45 Jahre in gesicherter Stellung. Nur ernstgemeinte Zuschriften mit Bild erbeten unter R 441 an Anzeigenmittler Rosiefsky, Bonn.(258 Opernhaus: Dienstag, 15. Febr., Das Land des Lächelns, 15.30 bis 18 Uhr. Schauspiel in der Aula der Universität: Sappho. 15.30 bis 17.30 Uhr. Glückliche Ehen in diskreter, taktvoller Weise auf reell. Grundlage zu schaffen, ist seit Jahren mein Bestreben. Bei Tausenden von Vormerkungen aus allen Gauen wäre manchem die Erfüllung seines Wunsches geboten. Einzelangebote in öffentl. Werbung können nicht gemacht werden. vertrauen Sie sich mir an. Insbesondere umfangreiche Beziehungen zu ländlichen Kreisen in allen Gauen. Einheiraten in Güter. Betriebe usw. Aufträge von Herren aus allen Ständen liegen vor. Bitte fragen Sie an. Freifrau von Redwitz. Dresden A 16. 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Die Wäsche wird geschont- Arbeitskraft, Feuerung und Weschmittelwerden gespart. Nummer 44— Seite 3 Vontag, 14 Eebruar 1944 Kölnische Zeitung Der japanische Gegenstoß in Burma Funkmeldung unseres AB-Vertreters Teilnahme der indischen Freiheitsarmee Tokio, 13. Februar. Seitdem der japanische Wehrmachtsbericht am 7. Februar heldete, die japanischen Truppen seien einer britischen OffenAve im Burmaabschnitt Buthidauny nd Akyab zuvorsekommen und hätten am 4. Februar einen wuchtigen Angriff Gternommen, nimmt der dortige Kampf in der japanischen Fesse einen breiten Raum ein. Die Zeitungen heben hervor, Wvar sei das Ziel dieses japanischen Angriffs einstweilen ebekannt, doch seien bedeutsame Ereignisse zu erwarten, zuDal Boses Indische Freiheitsarmee nunmehr aktiv in den Kampf um Indiens Befreiung eingegriffen habe. Diese Tatsache Nacht die Kämpfe besonders interessant. Obwohl keine amtlchen Meldungen vorliegen, glaubt Mainitschi andeuten zu können, Boses Armee beabsichtige, auf Chittagong vorzuschen. Die Zeitung folgert daraus„Unser Feldzugsziel muß fecht tief in Indien liegen, damit die Möglichkeit einer großen Cnternehmung zur Befreiung Indiens gegeben ist: Jedenfalls dat die Armee Boses nunmehr wirklich den Befreiungskampf sufgenommen, wodurch ein neuer Abschnitt in der indischen Geschichte eingeleitet ist. Es besteht kein Zweifel, daß, sobald die Armee Boses die Grenze Indiens überschreitet, das Udische Volk seine Waffenbrüder jubelnd begrüßen und sich Jegen seine Peiniger erheben wird.“ Diesen Außerungen sei gegenübergestellt, was bisher an latsachenmeldungen vorliegt. Zunächst ein kurzer Rückblick: Nach Beginn des ostasiatischen Krieges Im Dezember 1941 Vollzog sich die Eroberung der Südräume durch Japan in fünf feldzügen, nämlich Hongkong, Malaya mit Singapur, PhilipPinen, Ostindische Inselwelt und Burma. Die ersten vier waren bereits Mitte März zugünsten Japans entschieden. Während las japanische Volk seine gewaltigen Siege feierte, schien Burma nahezu vergessen, weil die dortige Armee unter Generalleutnant Jida wenig von sich hören ließ. Die Erklärung lag darin, daß die Armee Jidas zunächst durch Ihailand marschieren und dann die unwegsamen Gebirgsketten zwischen Thailand und Burma überschreiten mußte, deren Uberwindung die Engländer für, unmöglich hielten, so daß deren Armee sich ruhig an den Westhang dieser Gebirge inlehnte und die Japaner irgendwo aus der Südrichtung erwartete. Aber die Jida-Armee baute Autostraßen durch das Gebirge und stürzte plötzlich wie eine Lawine aus Eisen von den Bergen herunter auf die völlig überraschten Briten, deren Trümmer sich schließlich nordwärts nach Mandalay und dann, Unablässig von den Japanern verfolgt, in regelloser Flucht dach Indien retteten. Mitte Mai war auch der Burma-Feldzug Segreich beendet. Die einsetzende Regenzeit machte weitere Kämpfe unmöglich, so daß die Engländer erst im Winter 1942/43 wieder anzutreten wagten. Ihre gegen Akyab Serichtete Unternehmung wurde indes von den Japanern oratet. Seitdem ist ein volles Jahr vergangen, ohne daß militarisch Stwas Nennenswertes geschah. Aber inzwischen wurde von den USA und von Großbritännien ein neues Oberkommando Südostasien unter Admiral Mountbatten geschaffen, der die Aufgabe erhielt, zusammen mit der pazifischen Offensive Näc Arthurs die japanische Festung aus dem indischen Raum chzugreifen. Die Ernennung Mountbattens fiel zeitlich mit der Gründung der indischen Regierung und der Aufstellung der üdischen Freiheitsarmee unter Bose zusammen, der von Japan Pölitisch und militärisch stärkstens unterstützt wurde. Boses Regierung und Armee wurde von Singapur nach Burma verlegt, was bereits auf einen baldigen aktiven Einsatz hindeutete. Die jetzigen Kämpfe begannen am 9. Januar, als etwa 2000 Mann der englischen fünften Division den die Grenze bildenden Fluß Naaf überschritten und vorsichtig ostwärts ins BurmaSebiet, Richtung Maungdaw(sprich Mondo), vorgingen. Die dapaner wichen aus, was vom Gegner als Bestätigung japaniScher Schwäche ausgelegt wurde. Die Briten erweiterten ihren Srückenkopf am östlichen Naafufer, zogen ihre siebte Division nach und erreichten bis zum 30. Januar die Ortschaft Buthidoung(sprich Buthidon), 20 Kilometer ostwärts der Indischen Grenze, so daß zwischen der Grenze und Buthidoung etwa 10000 Mann ihrer 14. Armee versammelt waren. Die Japaner umgingen diese Truppen nördlich und brachen, ihrer Oft und erfolgreich angewandten Taktik folgend, aus dem Sebirgigen-Dschungel hervor; die überraschten Briten erlitten im 4. Fehruar eine empfindliche Schlappe und wurden von den Japanern auf die Indiengrenze zurückgedrückt. Ob, wie die japanische Presse anscheinend annimmt, Mountdatten damit seine große Offensive zur Wiedereroberung BurDas begonnen habe, oder ob es sich um eine größere Erkundung handelte, ist noch ungewiß. Gegen die erstere Annahme Spricht, daß nur zwei britische Divisionen beteiligt waren, Vas auf einen großen Feldzug kaum hindeutet. Indes kann dies auch dahingestellt bleiben, denn am interessantesten bei diesen Kämpfen ist, daß Boses Indienarmee Erstmalig mit eingreift, deren Erfolge in einem von der japadischen Presse veröffentlichten Glückwunschtelegramm des Netadschi an seine Truppen gewürdigt werden. An diese Feuertaufe der indischen Freiheitsarmee knüpfen sich viele Tragen: Wie wird sie sich schlagen? Welche Truppen werden die Engländer ihr entgegenstellen? Wie wird das indische Vol Se aufnehmen? Daß sie einen ansehnlichen Kampfwert beSitzt, ist bestimmt anzunehmen, da sie größtenteils aus bestens Jeschulten Leuten besteht, die einen jahrelangen Waffendienst inter britischem Kommando. durchgemacht haben. Ihre jetzige Ausrüstung ist von seiten der Japaner erfolgt und sicherlich gut. Gegen ihren moralischen Wert bildet die Tatsache, daß sie bei Hongkong und Singapur nur mit halbem Herzen fochten und sich den Japanern teilweise ergaben, keinen stichhaltigen Einwand, denn ihr damaliger Kampf unter den britischen Fahnen und für britische Interessen war gegen ihre Ehre und ihr Gewissen, so daß anzunehmen ist, daß sie gegen die Engländer ihren Mann stehen. Daß die Engländer wagen, ihnen indische Truppen entgegenzustellen, ist unwahrscheinlich, da letztere solchem Bruderkampf kaum standhalten dürften. Somit werden die Engländer, die selber ja nur ungern ihre Haut zu Markte tragen, vermutlich Chinesen und unlängst nach Indien gebrachte im tropischen Dschungelkrieg erfahrene Afrikaner verwenden. Die Chinesen spielen im Burma-Kampf eine erhebliche Rolle, da ihnen an der Rückgewinung der verlorenen Burmastraße viel gelegen ist. Auch die Amerikaner sind daran stärkstens interessiert, da ihre China-Luftwaffe die Landverbindung mit Indien braucht, um für die Angriffe auf Japan allen Massenbedarf an Treibstoff, Munition usw. heranzuschaffen. Die Amerikaner versuchen daher, von Nordost-Indien durch Nordburma eine neue Straße anzulegen, was indessen bisher anscheinend mißlang, einerseits weil die topographischen Hindernisse unüberwindbar sind, anderseits weil die japanische Armee dazwischenstößt. Chinesisch-indische Versuche einer militärischen Vereinigung zwischen Nordostindien und der westlichen Chinaprovinz Juennan sind während des vorigen Jahres mehrfach unternommen, aber von den Japannern blutig zerschlagen worden. Um aus den chinesischen Truppen mehr Energie herauszuholen, übernehmen USAOffiziere in zunehmendem Maße das Kommando über die Chinesen. Somit sind Tschungking und USA die Hauptfaktoren im Burma-Kampf, während England bisher anscheinend mehr an eine Verteidigung Indiens als an die Wiedergewinnung des relativ unerheblichen Burmas dachte. Mountbatten werden zwar große Offensivpläne gegen die ganze verlorene Ostküste des indischen Ozeans, also vom Golf von Bengalen bis zur Sundastraße mit den Ländern Burma, Malaya und Sumatra zugeschrieben, aber daß die europäische Lage den Engländern zu einem so großen Unternehmen die Möglichkeit gibt, scheint durchaus zweifelhaft, so daß auch der vorstehend dargestellte britische Vorstoß gegen Akyab nicht ohne weiteres als der Auftakt eines Großunternehmens angesehen werden muß. Indessen erwecken eventuell daraus entstehende Entwicklungen, besonders im Hinblick auf die Beteiligung der Armee Boses, deren Kampfruf„Auf nach Delhi“ immer lauter erschallt, gespannte Aufmerksamkeit. Schanghaier Stimmen zu den Marshall-Inseln Funkmeldung unseres Fyß-Schriftleiters Schanghai, 13. Februar. Zwei Hauptgeschehnisse sind zurzeit auf dem ostasiatischen Kriegsschauplatz festzustellen: die zunehmende Stärke der amerikanischen Angriffe im Südpazifik, namentlich auf den Marshallinseln, und die japanische Offensive an der Front von Akyab, die einer oft angekündigten britischen Großaktion an dieser Front zuvorgekommen ist. Bemerkenswert ist dabei außerdem, daß die indische Nationalarmee unter Subhas Chandra Bose zum erstenmal in größerem Umfang an den Kämpfen teilnimmt. In der amerikanischen Aktivität im Südpazifik sieht die Schanghai Times hauptsächlich eine Folge politischer Uberlegungen auf seiten der Vereinigten Staaten. Dabei weist das Blatt auf die innere Lage in den USA hin, Roosevelt habe etwas tun müssen, was seine Beliebtheit in der amerikanischen Öffentlichkeit wiederherstelle. Doch kann über die Ausführungen der Schanghai Times hinaus angenommen werden, daß militärische Gründe bei den Uberlegungen mitspielen, die zu den Begebenheiten auf den Marshallinseln und auf den Salomonen geführt haben. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß die amerikanische Aktivität auf den Marshallinseln eine neue Richtung in der südpazifischen Strategie darstellt. Einige Beobachter meinen, diese Wandlung bedeute, daß Mac Arthur den Fehlschlag der Taktik des Inselhüpfens erkenne und daher beabsichtige, eine neue Strategie anzuwenden, die nach größeren Maßstäben entworfen sei. Damit würde das kleinliche, langsame, primitive und kostspielige Verfahren des Frontalangriffs aufgegeben, bei dem der Feind ängstlich bestrebt war, eine Insel nach der anderen zu erobern, als ob es gelte, sie zu sammeln. Es herrscht jedoch kein Zweifel darüber, daß die Verluste beträchtlich bleiben und nicht im Verhältnis zum Erreichten stehen werden, selbst wenn die Nordamerikaner das Inselhüpfen zugunsten des Einschließens und des Uberspringens von Inseln aufgeben und durch Zangenbéwegungen voranzukommen suchen. Der Narwestrom als Grenzlinie Schnittlinie zweier Welten PM Wie der Peipus mit seinem Anhängsel, dem Pleskauschen See, so trennte auch der die Seenkette mit dem Finnischen Meerbusen verbindende Narwestrom das nordöstlich vorgeschobene Ordensgebiet oder Alt-Livland von der Republik Pleskau-Nowgorod, die später Moskowien zufiel. Die Grenzlinie war natürlich, nämlich raumpolitisch gegeben. Jahrhunderte hindurch wurde sie von den schöpferischen Kräften, die Kultur und Geschichte gestalten, respektiert. Es entsprach dem Zeitgeist, daß die Konfession dabei den Ausschlag gab. Sie trug sogar entscheidend zur Herausbildung verschiedenen Volkstums bei: des estnischen links der Linie Peipus-Narwestrom, des russischen rechts der naturgegebenen Grenze. Däs eine Ufer wurde germanisch-katholisch, im heutigen Sinne westlich, das andere slawisch-byzantinisch-östlich beeinflußt. Damit hatten sich Gegensätze herausgebildet, die die zweihundert Kilometer lange Wasserstraße zur scharf hervortretenden Scheide zweier grundverschiedener Welten werden ließ. Germanisch(im stammlich zusammenfassenden Sinne) war der Einfluß am Westufer insofern, als im 13. und 14. Jahrhundert gleichzeitig Dänen und Niedersachsen an der Christianisierung Estlands und Nord-Livlands wirkten, wonach erst deutsche Art die Oberhand behielt, zeitweilig allerdings von schwedisch-staatlichem Vorrang überlagert. In jedem dieser Fälle war die kulturelle Durchdringung des Gebietsteiles germanisch, und so blieb es auch bis kurz vor Ausgang der Russenherrschaft. Dann erst kam die eigenstaatliche Periode, die zwanzig Jahre gewährt hat. Nun erlebt der Grenzabschnitt an der Narwe, russisch Narowa, abermals den Ansturm aus dem Osten, diesmal zwar einen Einfall, dem zusammen mit bestbewährten deutschen Truppen nun auch landeseigene Kräfte entgegenzutreten haben. Es geht um Sein oder Nichtsein aller, deren Heimat vom Ansturm berührt oder auch nur bedroht wird. Die Wasserstraße Pleskauer See-Peipus-Narwe ist schon in alter Zeit fleißig befahren worden. Waren es damals die normannischen Nachen, so trat an ihre Stelle mit der Zeit das vervollkommnete Fahrzeug, nämlich vor bald einem Jahrhundert der Raddampfer, zuletzt das wendigere Motorschiff. An seinem Nordostrand mündet der nur bis 30 Meter tiefe, aber nicht weniger als 50 mal 100 Quadratkilometer umfassende Peipus, der mithin zweimal so groß wie der Bodensee list, in die Narwe. Hier liegt das Fischerdorf Serenitz, russisch Syrenetz, einer der jüngsten ostslawischen Einbrüche in westeuropäisches Kulturgebiet. Eine kurze Sommernachtsfahrt— stark maikühl war sie auf der Presserundreise vom Jahre 1923— bringt den Reisenden nach Narwa, der alten schmucken Kreisstadt im äußersten Nordosten deutscher Kulturausstrahlung. Nichts konnte daran die administrative Eingliederung Narwas in das Gouvernement St. Petersburg ändern. Die typische Grenzstadt wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts als befestigter Platz gegründet, gehörte lange zur Hanse, wurde mehrfach belagert, erobert, zurückgewonnen, von Großbränden heimgesucht, wieder aufgebaut, ausgedehnt und stärker befestigt. Narwa erlebte den berühmten Sieg Karls XII. von Schweden mit seinen 8 400 Mann über 32.000 vom Herzog von Croy geführten Russen, die der junge Zar unmittelbar vor der Schlacht im Stich ließ. Aber schon vier Jahre darauf, das war 1704, fiel die Stadt doch in die Hand Peters. Bei Narwa kämpften die Esten 1919 verzweifelt gegen die unaufhörlich, aufgefüllten sowjetischen Truppenverbände. Aber im kritischen Augenblick zog der Kreml, anderweitig abgelenkt, es doch vor, Friedensverhandlungen einzuleiten, Nur zwei Jahrzehnte dauerte die Friedens- und Ruhefrist. Auf hohem Fels liegt die Altstadt mit ihrem einheitlichen nordländisch-barocken Siedlungsbild, angegliedert an die ursprünglich von den Dänen angelegte, dann vom Deutschen Orden, zuletzt von den Schweden ausgebaute Hermannsfeste, die sich am Westufer des Stromes hoch aufreckt. Drüben, am anderen Ufer, steht Iwangorod, breit und wuchtig hingelagert, ein sprechendes Sinnbild des weiten Ostens, der ständig den Westen bedroht. Zwei grundverschiedene Gestaltungen sind es in Stein und Form, zwei geschichtlich-kulturelle Gegensätze von unerhörter Dramatik. Oberhalb der Stadt bildet der von einer 7 Meter hohen Felsplatte herabstürzende Strom tosende Fälle und. schäumende Schnellen, deren„wilde, Romantik heute so nüchtern in Zementufer und Steingräben gefaßt ist. Uber den Böschungen erheben sich die mächtigen Fabrikbauten der Krähnholmer Baumwoll- und Flachsspinnerei, die einen Teil des wuchtigen Wasserfalles industriell nutzt. Fährt man die Narwe aufwärts bis zur Mündung, so gelangt man nach Hungerburg, einem beliebten Seebad, das seinerzeit vorzugsweise von solchen Petersburgern aufgesucht wurde, die weder Zeit noch Geld genug hatten, westeuropäische Bäder zu benutzen. Der für einen Kurort merkwürdige Name wird auf Peter den Großen zurückgeführt, der hier einmal im langen und zehrenden Nordischen Krieg weilte und wenig zu essen vorfand, diesen Mängel aber verständnisvoll mit einem deutschen Scherzwort quittierte, das sich auf Hunger und die Reste einer alten Burg bezog. Bei der Grenzziehung zwischen Estland und dem Nordwesten der Sowjetunion wurde ein 2 bis 10 Kilometer breiter Landstreifen östlich des Narwestromes dem Randstaat zugesprochen. Die Bevölkerung dieser Peripherie ist zum geringsten Teil estnischer Zunge. Ohne Zweifel sagten sich die Bolschewisten, denen Anfang 1920 viel daran lag, wenigstens dn der Narwe bald zum Frieden zu kommen, daß es ratsamer sei, eine eigene Trredenta im nahen Ausland zu wissen als Splitter benachbarten Volkstums innerhalb der roten Grenzen zu haben. Dem kleinen Estenstaat hat diese Tatsache später manchen Kummer bereitet. Nun geht es um viel mehr, nämlich um das Ganze. Ave Vita! Zum Tode Alfons Paquets OB“ Als die Terrorflieger in der Mitte der woche ankfurt angriffen, wurde der Dichter und Schriftsteller Ifons Paquet in Sachsenhausen vom Schlage getroffen nd starb daran. So fiel in seinem 63. Jahr als Opfer des rieges ein Mann, der vieles geliebt hatte, Länder, lädte, Kunstwerke, Menschen, aber nichts so sehr wie Kurz vor dem ersten Weltkrieg gab der damals berühmte arl Busse eine Geschichte der Weltliteratur heraus, ein Verk, in dem große und kleine Gestalten des Scuriftms aus allen Völkern und Zeiten lhes Könners gezeichnet sind. Das Buch schloß mit einer idenschaftlichen Hinweis auf einen damals jungen ichter, auf Alfons Paquet. Denn dieser Mann(das etwa ar der Sinn der Busseschen Sätze) habe, im Gegensatz 1 den meisten Schriftstellern der iegenwart, um sich Weltluft, den Wind der Weite, den lauch der Meere, den Duft der Ferne. Und so war es auch! Wenn Alfons Paquet eines Dter manch anderem mit Bewußtsein getan hat, so es: sein Leben hinzubringen als ein Leben##n dieser, hserer Zeit, und das heißt, in keiner anderen— ganz aromantisch. Es ist die Zeit, in der sich schnell v lhem Land zum anderen reisen ließ. Noch ehe die Flugeuge den Gast schnell von einer Hauptstadt zur eren trugen, eilten Paquets Gedanken den Möglicheiten des 20. Jahrhunderts voraus.# am Boiten So war er oft und lange unterwegs, nach dem palkan 1d Griechenland, das er in seiner„Delphischen Reise eschrieb, nach Rußland, China und Amerika, dessen Farben, Konturen und Perspektiven“ er aufzeichnete; Abst ein Kind der Stadt, nämlich Wiesbadens, das in einer Knabenzeit zum Weltbad aufstieg, liebte ei lddte als die„Mütter des Reisens“. Aber die Reisen ngen nicht nur nach außen, auch nach innen, in die schnischen Wunder(„Gaswelt“) und soziologischen Erflechtungen der Zeit.ch Aber der Liebe, mit der er die Ferne suchte, dieser fernden und wachen Leidenschaft, entsprach das heiße etühl für die Nähe, für das. Verwandte; wie Paquet en in vielen Gedichten. Aufsätzen und Hymnen das Zeinische Leben geschildert hat, in kleinen, facettierten Prachkunstwerken, in denen unsere Landschaft, nach em Vorbild Wilhelm Schäfers von Graubüngen bis zu en Niederländen als Einheil hegriffen, funkelnd aufeht. Kein romantischer Rhein, beileibe nicht, das häfte lets Grundgefühl widersprochen, nein, der. Rhein einer technischen Gegenwart, aber mit den vielen schönen Winkeln, die auch die Epoche der Industrie nicht hat zerstören können, und mit den ehrwürdigen Zeugnissen der Geschichte. Man ist auch nicht umsonst der Schwiegersohn eines Wilhelm Steinhausen, dieses Landschafters der feinen, verschwebenden Ubergänge und der in die Landschaft getauchten biblischen Gestalten. Wenn Paquet damals den Besucher durch das Haus in der Wolfgangstraße führte, wo in einem Riesenschrank unzählige Skizzen des Malers lagen, konnt’ er mit seinen Worten die Studien gewissermaßen zu Ende bringen, mit leise tupfendem Wort, ehrfürchtig, andeutend— er verehrte nicht umsonst die duftigen Malereien Chinas und mehr noch die hieratischen Formen dieser fernen Kultur. Vor allem war Klfons Paquet ein Mann der Idee und der Ideen— und das ist auch der Grund, warum ihm der nicht gram sein konnte, der ganz anders zu den Dingen stand. In ihm war, bei aller schmerzlichen Weltkenntnis, bis ins letzte Jährzehnt ein Kind lebendig, das an die gute, ungetrübte Natur des Menschen glaubte; darin war der glühende Prophet des zwanzigsten Jahrhunderts ein Kind des neunzehnten, nämlich in dieser unbekümmerten Fortschrittsgläubigkeit. Hier lag auch die Wurzel für seine Art von Rheinkosmopolitismus, und er wird, wenn sich einmal das neue Europa bildet, in seinem letzten Wollen nicht mehr mißverstanden werden können, wie es der Fall sein mußte, als Deutschland sich erneuerte und dieser Sänger der ewigen Botschaft des Rheines immer über die Grenzen hinaus in die Ferne blickte. Daß Alfons Paquet vorwiegend ein Mann der Idee und der Ideen war, die er mit leichter Hand zu bunten Geweben knüpfte, macht sein Dichtertum aus und begrenzt es auch. Selten kristallisiert es sich um eine unvergeßliche Menschengestalt(wie etwa die Dramen um William Pehmn und Eleonore Duse), meist sind die Menschen kaum noch Einzelwesen, sondern in dem funkelnden Fluß der Gedanken treibende Ideenträger. Dagegen war Paquet ein Journalist großen Stils und in Hymnen und Liedern ein lyrischer Dichter, dessen schönste Strophen bleiben, wie uns scheint, und von einem dankbaren Sohn des Rheinlandes zeugen. Unermüdlich anregend, immer hilfsbereit, glücklich, wenn er lachen und lächeln konnte, undsoft von Sorgen gebeugt, so ging er durch seine Tage und Jahre. Erinnern wir uns einer von so manchen Zusammenkünften rheinischer Sehriftsteller in den zwanziger Jahren, denen er präsidierte. Da stand er da, nicht eben groß von Gestalt. aber ansehnlich allein durch die Prägung seines Vogelkopfes, und schaute mit den lichten, bläuesten Auger um sich, von denen ein Gefältel zierlicher Krähenfüßche: auf die windrote Häut rieselte. Da stand er dann also und. hob sein Glas und sprach einen Trinkspruch, der ihm besonders lieb war. War es in Koblenz, in Frankfurt, in Duisburg, ich weiß es nicht mehr; aber dieser Trinkspruch liegt mir immer noch im Ohr, er hatte ihn von einem römischen Glas aus der Stadt seines Vaters, die er so schön besungen hat, wie kaum ein anderer, nämlich Kölns, und er lautete:„Ave Vita“, Leben, sei gegrüßt! Und dabei blickte Alfons Paquet dann um sich, schaute, wenn es möglich war, einem jeden aus der Versammlung ins Auge, so, als ob es gegen diese Devise keinen Widerspruch geben könne Und weil er so war, fortschrittsgläubig, bei aller Schärfe des Denkens herzlich, in aller Sicherheit des Beobachtens naiv, wollen wir uns seiner immer mit diesem seinem Römer-Spruch erinnern, denn „Die Welt muß sich drehn, Und der Bote muß gehn. Der Himmel bleibt stehn. Diarium Der Senckenberg-Preis der Universität Frankfurt wurde jetzt zum zweiten Male verliehen. Preisträger sind die Professoren Dr. med. Karl Wezler in Frankfurt a. M. und Dr. med. Rudolf Thauer in Danzig. Professor Wezler ist Ordinarius für Physiologie an der Universität Frankfurt a. M. Seih Spezialgebiet ist die Physiologie des Kreislaufes, des Stoffwechsels, der Wärmeregulation und des vegetarischen Systems. Professor Thauer ist Direktor des Physiologischen Instituts der Medizinischen Akademie Danzig und arbeitet in der Hauptsache über die Physiologie des Zentralnervensystems und der Wärmerequlation. Der Sauerländische Gebirgsverein stellte eine Sammlung farbiger Lichtbilder von Werken sauerländischer Künstler zusammen. Die Bilderreihe, die den Titel trägt„Heimat, von unseren Künstlern erlebt“, wird jetzt im Haus der Heimat zu Iserlohn gezeigt, Von Erwin Reinalters Buch„Enkelinnen der Kleopatra erscheint im Verlag Opbouw in Amsterdam eine holländische Ubersetzung. Der Roman„Schicksalssymphonie“ Friedrich Schreyvogls wurde für eine fragzösische Ubersetzung(Verlag Denoel, Paris) erworben. Im selben Verlag erscheinen ferner die Werke von Rudolf Baumgardt„Das Fundament“ und„Fernando Magellan“. Die Romane„Anilin" und „Metall“ von K. A. Schenzinger erscheinen französisch beim Verlag Plon in Paris. Von Richard Billingers„Drei Dramen“ und Friedrich Schreyvogls neuem Roman„Der Friedländer“ erscheint eine kroatische und tschechische Ubersetzung. Zwei Monate vor Vollendung seines 74. Lebensjähres starb der eremit. Ordinarius des deutschen bürgerlichen Rechts und des Zivilprozeßrechts an der Universität Freiburg, Geh.-HofratProfessor.Dr. Rudolf Merkel. Professor Merkel war der Senior seiner Fakultät, und hat die ganze Zeit seiner akademischen Lehrtätigkeit in Freiburg verbracht. Literarisch ist ei besonders durch seine Arbeiten aus dem Gebiete des Schadenersatzrechtes und durch die Fortführung der „Juristischen Enzyklopädie“ seines Vaters, Adolf Merkel, bekanntgeworden. Die städtische Kunstsammlung Duisburg eröffnet am 13. Februar eine Ausstellung„Handzeichnungen von Rentbrandt in Faksimile“ mit einem Vortrag von Museumsdirektor Dr. Herbert Griebitsch übet stiolländische Kunst des 17. Jahrhunderte..# Badoglio in der Klemme Drahtmeldung unseres Pa-Vertreter: Stockholm, 13. Februar. Die Lage des Badoglio-Regimes in Süditalien hat sich nach dem Kongreß der sechs italienischen Parteien in Bari, der die Abdankung Viktor Emanuels forderte, weiter verschlechtert. Vermutlich haben auch gewisse Mißverständnisse zwischen den Amerikanern und den Sowjets im Mittelmeerraum, die in Algier seit etwa zwei Wochen besonders spürbar sind und dazu geführt haben, daß Moskau den Kommunisten im Lager de Gaulles den Eintritt in den Regierungsausschuß verbot, zur Folge gehabt, daß sich die radikale Linke in Atalien gegen Badoglio und seine amerikanischen Hintermänner entschiedener zur Wehr setzt. Einen neuen Stoß hat die Autorität Badoglios durch einen Zwischenfall in Neapel bekommen., Dort betrieb der italienische General Pavone die Anwerbung eines Freiwilligenverbandes, der auf alliierter Seite an den Kämpfen auf italienischem Boden teilnehmen sollte. Als dieser Tage Pavone seine Mannschaft vereidigen wollte, weigerte sich diese, König Viktor Emanuel Treue zu schwören. Pavone geriet in Verlegenheit, Badoglio aber ordnete von Bari aus die Auflösung des Verbandes an. Damit haben die italienischen Kommunisten und ihre Gesinnungsfreunde im radikalen Lager ein neues dankbares Agitationsthema bekommen. Der anti faschistische Ausschuß, der sich nach dem Kongreß in Bari gebildet hat, um die dort eingeleitete Politik fortzusetzen, beschuldigt Badoglio der Sabotage nationaler Interessen zugunsten einer bereits hoffnungslos gewordenen dynastischen Intrige. Das italienische Volk, so behauptet er, werde niemals wieder freiwillig unter Viktor Emanuel zu den Fahnen eilen. Die passive Haltung der seit dem Verrat Badoglios im militärischen Verband verbliebenen italienischen Divisionen, die höchstens zur Erledigung gewisser Ordnungsaufgaben herangezogen werden können, ist dafür in der Tat ein Beweis. Selbst in den Kreisen der Anhänger Badoglios, d. h. vor allem unter den italienischen Berufsoffizieren, wird zugegeben, daß kaum ein anderer Ausweg mehr geblieben ist als Badoglio zurücktreten zu fassen. Viktor Emanuel hatte gehofft, es werde möglich sein, seine Abdankung und den Rücktritt Badoglios gleichzeitig zu verkünden, sobald die alliierten Truppen in Rom eingezogen wären. Aber der unerwartete militärische Rückschlag am Brückenkopf von Nettuno hat die Verwirklichung dieses Planes auf unbestimmte Zeit hinausgeschohen: Es ist aber die Frage, ob Badoglio den gegenwärtigen Schwebezustand noch lange durchhalten kann. Aufhebung der Rassengesetzgebung in Süditalien Drahtbericht unseres As-Vertreter: Oberitalien, 13. Februar Durch einen Erlaß der Badoglio-Regierung werden sämtliche Rassengesetze der faschistischen Regierung aufgehoben und Nichtarier zu gleichberechtigten italienischen Staatsbürgern erklärt. Schon vor der formalen Abschaffung der Judengesetzgebung hatte die Badoglio-Regierung die Versicherung abgegeben, daß jeder italienische Staatsbürger, welcher Rasse oder Religion er angehöre, gleichberechtigt sei, und hinzugefügt, die Italiener jüdischer Abstammung würden voll rehabilitiert werden. In den vergangenen Monaten stützten sich sowohl die Badoglio-Anhänger wie die Engländer und Amerikaner selbst in erster Linie auf nichtarische Italiener. Sie wurden Hauptschriftleiter der süditalienischen Presse, Leiter der Industrie- und Handelsorganisationen, nahmen wichtige Stellen in der öffentlichen Verwaltung ein und wurden besonders gern im Polizeidienst, vor allem in der politischen Abteilung, verwandt, die sich mit reaktionären Strömungen befaßt. Der neue Erlaß ist also nur die gesetzliche Bestätigung eines schon bestehenden Zustandes. Wenn die Abschaffung der Rassengesetze auch zum Teil auf englisch-amerikanische und bolschewistische Einflüsse zurückzuführen sein mag, so muß doch in Erinnerung gebracht werden, daß sowohl die Kreise um Badoglio als auch um Viktor Emanuel Gegner der Judengesetzgebung waren. Badoglio, der doch als Oberst im Generalstab zu den ersten Offizieren des königlichen Heeres zählte, erwarb sich, wie aus einwandfreiem Aktenmaterial hervorgeht, sein Millionenvermögen mit Hilfe der jüdischen Hochfinanz und stand in steter Verbindung mit den bekanntesten jüdischen Unternehmern, dié er(und damit auch sich) an den großen Heereslieferungen beteiligte. Auch gegen die Entlassung jüdischer Generale aus dem aktiven Dienst wehrte sich Badoglio bis zuletzt. Das Königshaus, dessen judenfreundliche Einstellung bekannt war(die englisch-nordamerikanische Presse wies seinerzeit verschiedentlich auf diese Tatsache hin), sekundierte Badoglio in jeder Beziehung. Mit der offiziellen Aufhebung der Rassengesetzgebung hoffen Viktor Emanuel und Badoglio außerdem, einflußreiche Kreise der verschiedenen Parteien zu gewinnen, in denen die Juden eine maßgebende Rolle spielen. Der Duce erließ ein Arbeitsgesetz Rom, 13. Febr.(dnb) Der Duce hat ein Gesetz zur Sozialisierung der Betriebe und Aktiengesellschaften erlassen. In einer ausführlichen Präambel und in 46 Artikeln behandelt dieses Gesetz die Regelung der sozialen Stellung des Arbeiters sowie die Stellung der Betriebe als lebenswichtige Glieder im sozialen Aufbau der Wirtschaft sowie als primäre Voraussetzung für die Kriegsführung und damit für die Selbstbehauptung von Volk und Staat. Das neue Gesetz wird erst durch besondere Verfügung des Duce in Kraft treten. Der Generalsekretär der Republikanischen Faschistischen Partei, Pavolini, kennzeichnet dieses Gesetz in einem Aufruf als die Verwirklichung der Idee der faschistischen Revolution. Münchener Staatsoper Carl Orff##Sarmine Burans“ Seit dem Tage ihrer denkwürdigen Uraufführung hat Carl Orffs szenische Kantate„Carmina Burana“ nichts von ihrer geistigen und künstlerischen Reife eingebüßt— im Gegenteil: sie hat sich seitdem mehr und mehr in die kostbare Tiefe einer unbedingten Bewährung eingelassen. Die ganz besondere Schönheit dieses Werkes aber, die recht eigentlich von einer zeitlosen Art ist und die darum in Wahrheit sein köstlichstes Wunder heißen darf, hat noch diesen geheimeren Grund: Es ist der Ton der reinsten Menschlichkeit, der sich in allen Teilen der„Carmina Burana“ offenbart. Denn nur das wahrhaft Menschliche in der Kunst verkündet den Geist zeitloser Schönheit. Die erste szenische Aufführung, die die Münchener Staatsoper in einem Saal veranstaltete, hat, aufs ganze gesehen, gerade diesen werteschaffenden Geist in einem hohen Grade erfüllt. Der gründlegenden Tatsache, daß die Guckkastenbühne diesmal völlig ausgeschaltet war, ist es in erster Linie zu danken, daß die Kantate jenen einzigartigen Aufführungsstil erlebte, der den Absichten ihrer Konzeption auf eine entscheidende Weise entsprach. Ludwig Sievert, der Bühnenbildner der Uraufführung, hatte eine Szene aufgebaut, die, unter Verzicht auf alles äußerlich Dekorative, jene Vorstellungswelt der mittelalterlichen Raumbühne neu erschuf, auf der sich das Mysterium des Lebens neu offenbarte. In diesem Akkord waren auch die prachtvollen, ebenfalls von Sievert entworfenen Kostüme und die großartige Funktion des Lichts. meisterhaft einbezogen. Von ganz besonderer Bedeutung war die Inszenierung und Choreographie Rudolf Hartmanns— vor allem darum, weil er dem tänzerischen Menschen die stilistische Ausdrucksgebärde gab, in der sich nicht irgendein Typ, sondern der wesenhafte Charakter der Menschengestalt, wie Offf sie in seinem neuen musikalischen Theater gebildet, verkündigt. Bertil Wetzelsberger, der vor sieben Jahren die Uraufführung des Werkes dirigierte, bezeugte wiederum sein sehr persönliches, sehr differenziertes Organ für den geistigen und künstlerischen Stil der Musik von Carl Orff. Die in ihrer Volikommenheit unerhörte Synthese von Rhythmus und Melodie, deren Dominante im Element des Rhythmischen liegt, fand unter seiner musikalisch außerordentlich prägnanten Leitung den schlechthin vollendeten Ausdruck. Hervorragende Solisten, Chor, Ballett und Orchester der Staatsoper, die mit ihren szenischen Aufführungen der„Carmina Burana“ die konzertmäßige Wiedergabe einzelner Opernszenen und-akte bedeutungsvoll unterbricht, zeigten Leistungen von bemerkenswertem künstlerischen Rang. Der lang anhaltende, überaus herzliche Beifall für alle Beteiligten steigerte sich zuletzt im Dank an den Komponisten: In einer Morgenveranstaltung hatte kurz zuvor Rudolf Bach, dessen essayistische Kunst unseren Lesern bekannt ist, einen vom Geiste tiefer und reifer Einfühlung erfüllten Einführungsvortrag in das künstlerische Persönlichkeitsbild Carl Orffs gehalten. Otto Oster Montag, 14. Februar 1944 Kölnische Zeitung DIE LITEKATGR Feuilletonkunde Köln, Mitte Februar. Nächstens muß man achtgeben. War man bisher der liebenswürdigen Meinung, daß die Feuilletons, jene anmutigen Einfälle nachdenklicher Stunden, um ihrer selbst willen geschrieben würden(was bei ihrem ordentlichen Wesen einbegreift, daß sie auch einen oder viele Leser zu erfreuen angelegt sind]— so muß man nächstens achtgeben: Feuilletons kann man auch wissenschaftlich behandeln. ist es nicht schlimm? Von der Seelenkunde hatte man es vorher auch nicht geglaubt— aber kaum war sie da: wieviel Angst hat sie hervorgerufen, und wieviel hat sie vertrieben? Zum Glück sind es voneinander weit verschiedene Gebiete, das Feuilleton und die Seele, so daß wir einer„Kunde: gewappneter gegenübertreten kénnen. Aber ist es nicht dennoch pedantisch, jenen frischen„Tautropfen, in dem sich eine Welt spiegelt"(um Wilfried Baades berühmte Definition anzuführen) herzunehmen und ihn, puh, einzustauben? Es lebe die Wissenschaft! Meinetwegen lebe aber auch das Feuilleton— und wie mögen beide nur zusammengekommen sein? Schritt für Schritt natürlich, ich glaube, zuerst war es ein Professor der Geschichte mit Namen Büchner, welcher der Zeitung einen kleinen Finger geb, halb aus Versehen und halb versuchsweise. Die Zeitung nahm hungrig bald die ganze Hand. Wir haben uns, längst daran gewöhnt, daß man ihr selbständige Lehrstühle errichtet hat: in Berlin, in Köln, in Wien, in München, in Freiburg, in Heidelberg, in Leipzig und noch auf anderen Universitäten kann man„Zeitungswissenschaft“ studieren. Im Gefüge der modernen Welt hat es die Presse zu einer Großmacht gebracht, und unsere Gelehrten wären altmodische Leute, gingen sie an diesem Tatbestand vorbei. So viel Aufschlußreiches und Wertvolles die Zeitungswissenschaft nun auch schon herausbekommen hat über Methoden der Massenbeeinflussung und der Vöikerführung— das Feuilleton, grenzt es sich nicht mit seinem dicken Strich deutlich genug von der„Politik“, die darüber steht, ab? Das ist es eben. Das Feuilleton aller Zeitungen war politisch, wenn es auch viele Feuilletönisten gibt, die dies niemals gemerkt haben; denn es kommt nicht auf deren einzelne Arbeiten an(„Unser Stadtwald im Frühling“), sondern auf die Haltung der ganzen Zeitung: auf ihre Kulturpolitik. Und dies ist ein Gesichtspunkt, der eine„Feuilletonkunde“ rechtfertigt. Beruhigt darüber, daß der, der sie erforscht hat, Wilmont Haacke“, selber ein Fachmann des Feuilletonschreibens ist, können wir sie aufschlagen. Nichts von dem Zauber, wie man's macht, wird verraten, und genau wie in der Seelenkunde wird analysiert. Doch brauchen sich die Feuiller tonisten deshalb nächstens nicht in acht zu nehmen: ihre Spiele des Witzes und der Laune sind es nicht, die mit dem Scharfblick der Wissenschaft auseinandergetrennt werden, ihre eine Welt spiegelnden Tautropfen bleiben frisch wie an ihrem Schöpfungsfeierabend. Die Wissenschaft(wenigstens des Bandes eins) will nicht sie, sondern ihr Wesen, ihr Unwesen, ihren Fall, ihren Verfall, ihren Zufall, ihr Dasein, ihr Fortsein, ihr Gehalt, ihr Gewicht, ihre Absicht, ihre Wirkung erforschen— kurz, sie geht auf eine Bestandsaufnahme ihrer Möglichkeiten aus. Und diese muß gründlich sein, da sie keine Vorgänger hat. Und Wilmont Haacke geht gründlich: vor. Feuert ihn doch das schöne Selbstbewußtsein an, ein Forscher ohne Vorbild sein zu können. Die Feuilletonkunde ist Haackes eigene Kunde, aus einem Sammler von Feuilletons, aus ursprünglicher Liebe zu diesen flüchtigen Gebilden, hat er ihr Erforscher werden dürfen. Mußte es nun nicht sein Ehrgeiz sein, vor der Forschung bestehen zu können? So legt er denn das schwere Rüstzeug(wie man so sagt) des Wissenschaftlers an und breitet den Grundriß des neuen Gebäudes aus:„Was ist, was heißt und was soll Feuilletonkunde?“ nennt sich(gewiß mit Absicht an den Herrn Universttätsprofessor Schiller angelehnt) die einleitende Abhandlung dann wird der Standort einer Feuilletonkunde innerhalb der Geisteswissenschaften' beleuchter(Feullieion als Zweig der Zeitungswissenschaft), und nach also gewonnenen Einsichten folgen die Hauptteile. Ste sind historisch angelegt — wie sonst sollte man einen Uberblick gewinnen?—, aber sie vermeiden durchaus den trockenen Ton. Statt Aufzählungen zu bringen, macht Haacke Querschnitte. Seine ergiebigsten ins oft so unfruchtbare Fleisch der Vergangenheit sind die Betrachtangen über die Vorstellungen, die sich die Zeitungen vom Feuilleton gemacht haben, und die Ansichten, die die jeweils zeitgenössische Journalistik vom Feuilleton sich einbildete. Das letzte Kapitel ist gelehrt mit„Poetische Metaphorik und Symbolik um das Feuilleton“ überschrieben. Wenn man es aber liest, ist es so schlimm gar nicht, denn dahinter steckt nur das Bemüben, nun auch dichterisch auszulegen, was ein Feuilleton sei und was es sein könne. So seien also die Neugierigen gewarnt: das dicke Buch sagt alles über die kulturpolitische und die literarische Funktion des Feuilletons, es sagt aber demjenigen gar nichts, der praktischerweise daraus lernen wollte, wie man ein Feuilleton schreibt— oder macht. Das wird gewiß auch im zweiten Band, auf den man sich freuen darf, nicht ausgeplaudert. Dem Feuilletonisten aber ergeht es beim blättern in diesem Buch sonderbar. Es ist wie mit der Seelenkunde: man hat vorher gar nicht gewußt, daß einem eine so komplizierte Sache wie die Seele, Verzeihung, wie das Feuilleton, ich meine wie das Herz, innewohlnt. Ernst Johann. Hier ersteht das München vor dem ersten Weltkrieg in lauter farbigen Käpiteln, aus dem„Buch der Kindheit“ wird das „Buch der Freundschaft“, und die Zeit von 1890 bis 1910, wird trotz des unverbindlichen Plaudertons, in dem Schlagintweit berichtet, wie in sinnbildlich erhöhten Geschehnissen deutlich - handle sich es um den Münchener Orchesterverein oder um eine Skizze Emanuel Seidls, um den Cococello-Club oder um Künstlerspäße, um das Duell, um das gesellige Leben der Familien— kurz, schließlich wird aus dem Buch der Freund schaft das„Buch der Fülle“. Schlagintweit berichtet von dem Triumph des Autos vor vierzig Jahren, siedelt sich in Urfahrn am Chiemsee an, freut sich an Jagen und Fischen— eine neue Liebe rückt in den Mittelpunkt seines Lebens, der Verfasser beginnt das„Buch der Ernte“. Es ist wahrhaftig ein verliebtes Leben, der Leser wird zwanglos in eine Zeit hineingeführt, die so bedeutsam gewesen ist, daß man dieses Dokument aus der Geschichte einer deutschen Stadt dankbar begrüßt. Der Wiener Maler Josef Engelhart hat bedachtsam das Genre gepflegt; seine Gemälde und Statuen zeigen meist Typen aus dem Volksleben. Er baut seine Bilder in strenger Komposition auf; aber er übergießt das Ganze mit flirrendem Licht. Wäre der Impressionismus, Frankreichs große Leistung, immer so klug genutzt worden, man brauchte ihn nicht als etwas Fremdes zu empfinden. Diese Klugheit, die die Mitte hält zwischen Heimatverwurzelung und Weltoffenheit, zeichnet auch die Memoiren des Malers aus; er hat gewiß nicht aus Lust am Schreiben zur Feder gegriffen, söndern weil er sein Leben als einzigartig empfand. Das war es auch: da wächst einer in Wien auf, studiert an der Akademie in München und kehrt ins Vaterhaus zurürk, um Wiener Volkstypen zu malen. Da spürt Engelhart, daß er am Vergleich und im Wettbewerb mit dem Fremden nur lernen und die eigene Leistung steigern kann und bezieht ein Atelier am Montmartre. Reisen erweitern den Gesichtskreis, so eine Fahrt nach Spanien. Schließlich kehrt Engelhart wieder heim, es ist die Zeit der Sezessionen. Der Maler entdeckt in sich die Gabe, mitstrebende Männer heranzuziehen, er reist durch ganz Europa und gewinnt für die erste Schau der„Wiener Sezession, auf der er selbst mit so erdNummer 44— Seite 4 haften Werken vertreten ist, Brangwyn, Lavery, Walter Crane, Shannon, Whistler, Segantini, Liljefors, Constantin Meunier, Puvis de Chavannes, Besnard, Roll, Khnopff, Strang, Kroyer, dazu die deutschen Klinger, Thoma, Uhde und Stuck— kurz, es sind die besten Männer der Zeit. Indem nun Engelhart seine Besuche bei diesen Männern erzählt, steigen die Gestalten selbst plastisch herauf: das wohl schönste Kapitel, die Begegnung mit dem begabten und schnurrigen Whistler haben wir im Feuilleton abgedruckt. Viele Gestalten werden lebendig, so Klinger, Klimt und Rudolf von Alt und die Tänzerin Mata Hari, als„Begeghung am Rande“. Schließlich erzählt Engelhart, wie sich die Wiener Sezession spaltete, weil Liebermann die Berliner Sezession Cassirer in die Hände getrieben hatte; in Wien blieb die Rumpf-Sezession, die sich nicht an den Sensationalismus des Kunsthandels verkaufte, erfreulicherweise Siegerin. Weiter berichtet Engelhart von seinen Reisen in die Provence, in den Südosten, nach Griechenland, von seinen Begegnungen mit Lueger und dem Werden des ihm gewidmeten Denkmals. Damit rundet sich der Bogen dieses Lebens, das so weltoffen war und so hübsch wienerisch ausklingt, nämlich mit dem Entstehen des Fiakerstandbildes. Wir sagten es schon: Engelhart hat gewiß nicht geschrieben, um zu schreiben. Aber seine Selbstbiographie beweist wieder einmal, wie wenig am Professionellen allein liegt. Wie Engelhart sein Lebensbuch aufbaut, wahrhaftig als ein Rondo; wie er das Grundsätzliche jedesmal an farbigen Anekdoten erläutert; wie er die Gestalten sprechen läßt und damit charakterisiert: verfährt er mit der Bewußtheit eines erfahrenen und bedachtsamen Schriftstellers. Wie er seiner Herkunft treu bleibt, wie er sich nicht scheut, da zu lernen, wo am meisten gelernt werden kann, wie er mit Respekt, aber auch mit dem Bewußtsein für die eigene Würde und das Gewicht seiner Sache auch den größten Zeitgenossen entgegentritt: erweist er sich als ein Charakter. Weil beides da ist, die blühende Darstellung eines gelebten Lebens und zugleich das Werden eines Charakters, gehört das Buch zu den erfreulichen Werken einer an sich aus gutem Grund beliebten Gattung. OttoBrües. Neue Literatur zum deutschen Barock erzählt.. Mein Andermann-Verlag, * W i l m o n t H a a c k e:„ F e u i l l e t o n k u n d e“. D a s F e u i l l e t o n a l s l i t e r a Fische, u7s. Journalistische Gattung. Band 1, Verlag K. W. Hiersemann, * * Süddeutsche Selbstbiographien FELIX SCHILAGINTWEIT: Ein verliebtes Leben. Erinnerungen Münchener Arztes Knorr und Hirth, München. JOSEF ENGELHART: Bin Wiener Maler Leben und meine Modelle# Wilhelm Wien. Wir haben in dem Feuilleton unseres Blattes aus jedem der beiden hier genannten Bücher ein Kapitel abgedruckt, und zwar unter dem Titel Süddeutsche Selbstbiographien. Denn da ja gerade unter großdeutscher Sicht und starker staatlicher Zentralgewalt das kulturelle Leben der einzelnen Landschaften sich entfalten kann und soll, so erfreuen zwei Werke wie diese, die unverkennbar in der barocken Atmosphäre des Voralpenlandes wurzeln, so gegenwärtig sie sonst auch sind. Felix Schlagintweit, ein Münchener Arzt, muß in seinem Fach, wie aus diesen Brinnerungen mittelbar hervorgeht, erkleck: liche Verdienste haben, zugleich ist er von Jugend auf den Musen zugewändt gewesen und hat so sein Leben zwischen Beruf und Neigung geteilt. Er stammt aus Franken, hat in Bamberg das Gymnasium besucht, eine bunte, strömende Jugendzeit verlebt, in München studiert und sich in Erlangen fortgebildet, geheiratet und sich in Bad Brückenau als Arzt niedergelassen. Später hat er ein Sanatorium in München aufgemacht.— Und nun ist das Tor geöffnet, um dessentwillen diese Erinnerungen den Leser besonders fesseln. HEINRICH DECKER: Barockplastik in den Alpenländern. Wilhelm-Andermann-Verlag, Wien, 1943. XIV und 306., 308 Abb. HANS W. HIEGEMANN: Die deutsche Barockbaukunst Böhmens. München, Bruckmann-Verlag, 1943.(Aus„strahlungen der deutschen Kunst. Gemeinschaftsarbeit deutIscher Kunsthistoriker, geleitet von Wilhelm Pinder und Richard Sedlmaier.) 120., 90 Abb., 1 Karte. Die beiden Bücher beschreiben Werke des Barocks im ehemaligen Habsburger Reich— diese geschichtliche Grundlage ist durchaus nicht unwichtig, und sie dürfen deshalb zusammen genannt werden, obwohl sie nach Text und Inhalt selbständig sind. Das Buch von Heinrich Decker ist eine sehr erfreuliche Leistung, die viel Neues und Schönes bringt. Als Alpenländer bezeichnet Decker die Gaue Oberdonau, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Wien. In einem engen Ausblick wird auch die Passauer Kunst hereingezogen, mit Recht. Passau war ja vom frühen Mittelalter an bis zum Barock die Bischofsstadt der Donaugebiete, Wien hat sich erst in der späteren Barockzeit von Passau abgelöst. Die kirchlich zusammengehörigen Länder hatten auch Austausch der künstlerischen Kräfte. Wenn der Verfasser mehr auf die Geschichte eingegangen wäre, wäre als Selbstverständlichkeit die Tatsache hervorgetreten, daß für die westlichen Gebiete München die künstlerische Zentrale war. Bis zur Zeit Friedrichs des Großen gehörte das Innviertel zu Bayern. Das Gebiet ist reich an wertvoller barocker Plastik. Sie kommt in dem Buche Deckers, das sehr gut ausgestattet ist und das durch die vielen Neuaufnahmen des Verfassers wissenschaftliches Gewicht erhält, schön heraus. Unsere Vorstellung von Schwanthaler, Guggenbichler, Stammel, Holzinger und der vielen anderen Meister von Rang wird durch die Bilder bereichert. Die wertvollste Neuentdeckung ist der Bildhauer Michael Zürn, der im späten 17. Jahrhundert in Gmunden lebte. Seine Werke werden in keiner deutschen Kunstgeschichte mehr fehlen dürfen. Schade, daß man dem Text Deckers nicht das gleiche Lob spenden darf. Daß der Verfasser im Ton manchmal zu hoch greift, nimmt man gern mit in den Kauf, weil man weiß, daß jede Mutter ihre Kinder für die schönsteh hält. Trotzdem möchte man bei Vergleichen mit Michelangelo und Rubens mehr Vorsicht wünschen. Leider hat dié begriffliche Kunstgeschichte von heute den Blick des Verfassers getrübt. Decker „hat sscheags- Quellen, die jeder Kunsthistdriker kennt, Begriffsformeln geholt; diesen Raster legt er üiber die Werke, nach den feststehenden Stilbegriffen Manierismus und Barock fragt er die einzelnen Schöpfungen ab und kommt zu unrichtigen und sich widersprechenden Urteilen. Man kann doch die Wertung, die beim italienischen Hofmaler Branzino am Platze ist(Maske, Skepsis!), die beim spanischen Hofmaler Greco schon bedenklich ist, nicht ohne weiteres auf diese ehrlichen ländlichen Bildhauer übertragen. Diese ländlichen Bildhauer haben auch nicht nur Kunst geschaffen, nicht nur Manierismus oder Barock, sie haben auch Vorstellungen mitteilen wollen. Die abgebildeten Kunstwerke sind ja zu 99 v. H. Altäre, katholische Kirchenkunst, und für diese kirchliche Kunst war schon die Blütezeit beschränkt. Im 18. Jahrhundert haben uns diese„Alpenländer“ nichts Wertvolles mehr gegeben. Warum? Schade, daß auch der Hinweis auf das ältere Schrifttum fehlt. Das Buch will doch als wissenschaftliche Leistung gewertet werden, nicht als Bilderbuch. Das Buch von Hegemann ist die erste zusammenfassende Darstellung der deutschen Barockbaukunst in Böhmen. Daß das Land eine der wichtigsten Barocklandschaften des altdeutschen Reiches war und daß die deutschen Baumeister neben den italienischen Meistern der Anfangszeit die führenden künstlerischen Kräfte waren, wußten wir schon. Die Lichtbilderausstellung von 1938 in Prag, die vor kurzem hier gewürdigt wurde, hat unsere Vorstellungen sehr bereichert. Das Buch Hegemanns faßt die führenden künstlerischen Linien mit einem ruhigen, sachlichen Text zusammen und bringt in ausgezeichneten Aufnahmen ein schönes Gesamtbild der Entwicklung. Von den Baumeistern, die in Böhmen tätig waren, kommen Jean Baptiste Mathey, Johann Santin Aichel, Christoph und Kilian Ignaz Dientzenhofer in Wort und Bild am besten heraus. Man hätte auch bei dem Text noch mehr Geschichte gewünscht, in der Art, wie Oskar Schürer in seinem schönen Buch über Prag die geistesgeschichtlichen Grundlagen herausgearbeitet hat. Als Ergänzung zu diesem Band über die deutsche Baukunst in Böhmen sollte noch ein Band über die deutsche Plastik des Bdrocks in Böhmen folgen, in dem Wilhelm Braun (Troppau), der beste Kenner des Gebietes, den Reichtum seiner Erfahrungen ausbreiten könnte. Es wäre schön, wenn dieser Wunsch gehört und dadurch eine empfindliche Lücke unseres kunstgeschichtlichen Wissens geschlossen würde. Adolf Feulner. Proben aus neuer Lyrik: FRUHE WAGENFAHRT Von Emil Lorenz Geruch der Rosse, schwingendes Riemenzeug, Die Peitschenschnur, die über den Schenkelh droht, Dann schießen durch die Landschaft schneller Silberne Spiegel auf glatten Kruppen. Den Morgen fördert wiehernder Ungestüm. Verruh im Rosenlager, du goldner Gett! Wir fahren deine Sonnenscheibe Heute statt deiner zum Rand der Erde. Brwacht, Silvane, ruhtet um Busch und Baum Beim Quellgespräch in Gräsern ihr lang genugt Wir fahren in den aufgespürten Spuren unirdischer Tiergespanne. Wir sammeln Götter, schwirrend umhüten uns Die schlanken Reiher. Ziehn wir nach Indien? Verweilen wir in diesen Kreisen Lange befreundeter Sterne weiter? Die Stadt! Verlorner Mitte der Mittelpunkt, Der Steindämonen nüchterne Trunkenheit! O meine Tiere, was verflogt ihr Euch in den rosigen Wolken wieder? Durch Mauerschluchten, Kaufruf und Marktgefeilsch " Auf glattem Wege roll ich zum falschen Ziel: Wüßt ich das Meisterwort, ihr Rosse. Führen wir weiter durch Schwan und Leier! Aus: Die Einweihung des Orpheus. Gedichte. Suhrkamp-Verlag, Berlin Erkenntnissen und Ein rheinischer Sagendeuter und-dichter Sage-kommt von sagen. Män kann Sage erklären als das, was gesagt wird, im Gegensatz etwa zu dem, das geschrieben wurde. Zum Sagen gehört Hören. Was die Sage berichtet, knüpft an tatsächlich Geschehenes an. Die Sage will ernst genommen sein. Aber die Ereignisse, von denen sie plaudert, werden im Zuge der Uberlieferung von Mund zu Mund umgestaltet, je nach Wunsch und Phantasie. An der Sage arbeitet nicht ein, nein, arbeiten Generationen von Dichtern. Dem entspricht es, wenn der Geschichtsforscher, der für gewisse Zeiträume oft auf dieses Material angewiesen ist, die Sage nur sehr bedingt, einschränkungsweise als historische Quelle auswerten kann. Anders der Dichter. Er findet hier ein nie sich erschöpfendes, dankbares Arbeitsfeld. Aber wie: die Sage sei keine geschichtliche Quelle, wenigstens nicht im Sinne einer genaue Einzelheiten herausschälenden Forschuhg? Wie kaum eine ändere Art Dichtung gewährt sie Einblick in die Tiefe des seelischen Lebens und Erlebens der Nation, spiegelt ihre Angste und ihre Hoffnungen, ihre Träume und ihren Glauben, den deutschen Menschen im Wandel der Zeiten, auch seine Helden und die Liebe, mit der er zu ihnen aufblickt. Nimmt es wunder, wenn nationales Erwachen und völkischer Aufstieg sich aufs innigste mit deutscher Sage paaren und befassen, sich um die Sammlung und Erhaltung des deutschen Sagenschatzes bemühen? Ein Sagenschreiber unserer Tage, Goswin P. Gath aus Köln, begann mit Lyrfk in Hochdeutsch und in Mundart(an der Zeitschrift„Das Innere Reich“) uund, wirkt nun an der Kölner Universitätsbibliothek. Vom ursprünglich freien lyrischen Schaffen ein wenig abgerückt, hat er mit einer Leidenschaft, wie sie nur den Mann der Berufung auszeichnet, sich auf das Gebiet der Sage geworfen: in einem nach wenigen Jahren zu bemessenden Zeitraum folgte ein Sagenbuch dem anderen. In einer für diesen Dichter in der rheinischen Mutterstadt kennzeichnenden Folge begann der Reigen mit den„Kölner Sagen, Legenden und Geschichten"“, die unmittelbar vor Ausbruch des großdeutschen Freiheitskrieges erschienen, regen Beifall fanden, heute vergriffen sind— leider just in den Tagen härtester Prüfung und höchster Bewährung der Vaterstadt.„Köln ist der heristin burge ein!“, so lautet der Wahlspruch aus dem„Annolied“ über der Einleitung, vom Dichter in jeder der vielen Erzählungen aus allen Jahrhunderten Kölner Lebens mit Liebe gespiegelt. 1941 erschien recht als„Volksbuch für Alt und Jung“ das „Naturgeisterbuch“. Goswin P. Gath sicht„Gestalten und Sagen"“ nach dem Motto eines Stefan George:„Nur durch den Zauber bleibt das Leben wach“. Uberall raunt es in der Natur. „Was länger als ein Jahrtausend erlebt und von Mund zu Mund erzählt wurde“, schreibt er,„führt uns in vielem tiefer in die Natur hinein, als es jedes gelehrt beschreibende Werk vermöchte. Es weckt unsere Seelen und macht uns für die heimlichsten Schönheiten empfänglich.“ Jeder deutsche Gau mußte dem Dichter beitragen zu diesem Ringen um eine noch tiefere Liebe zur Natur. Der Auftrag ist erfüllt. Das dritte Werk:„Rheinische Sagen. Von zur Mündung“! Ein Titel der Verheißung, die sich erfüllt. Da lesen wir von der Entstehung des Rheines und von dem, was sich die Alpenwelt erzählt, die seinen Oberlauf umsäumt. Wir lesen von seinen schönsten Punkten und herrlichsten Bauwerken und namhaftesten Anwohnern. Wir lesen Geschichte, vor allem aber Geschichten auf der gemächlichen Talfahrt, die schließlich in der Nordsee enden wird. Es ist eine abwechslungsreiche, kurzweilige, doch beschauliche Reise. Ist sie zu Ende, bekennt man gern: Eigentlich habe ich manches gelernt! Sogar noch Tatsachen, von denen die echte Sage denn ja auch berichtet, mehr jedoch, was die Leute zu aller Zeit in diesen Landen sagten und sagen und wie sie es sagen. Goswin P. Gath schreibt zurzeit an einem„Kölner Volksleben in alter und neuer Zeit“ ein„Tiersagenbuch“ und ein„Pflanzensagenbuch“ sind im Werden. Ja man soll und man darf auch einmal aus der Werkstatt des Dichters erzählen, der seiner engen und weiten Heimat feine Gaben beschert. Das ist dann zugleich ein Dank für die Stunden seltener Freude, die seine Sagen bereiteten. Manfred Sell. Hermannstahl erhielt fülr sein gesamtes lichterisches Schaffen den Julturpreis 1943 des Saues hessen-Raffau Eugen Diedetichs Verlag Jena in der Leihe „Gestalten und Probleme der europdischen Geschichte“ erscheint als neuer Band: RICHARD KONETZKE Das spanische Weltreich Grundlagen u. Entstehung 256 S. mit 4 Bildbeigaben und Karten geb..80 Mk. Bestellungen nur Aurch Buchnandtungen VERLAG GEORG b. W. CALLWEY MUNCHEN NEUERSCHEINUNG G. VON SCHEUER Einer ohneVater. Roman, 334 Seiten, ged. Buk.— Nur in Buchhandlungen erhältlich KARL H. BISCHOFFVERLAG WIEN= BEREIN Quelle KLEINE FELDPOSTREIHE Preis 60 Pfg. Gewicht etwa 60 g HEINZ STECUWETT Kleines Paradies Tiergeschichten JOSEF RICK Der Rudergänger Erzählung HEINRICH ZERKAULEN Komm mit nach Madeira Erzählung HANS BBTHGE Kleine Komödien Ein Anekdotenkranz Zu beziehen nur durch den Buchhandet C. BERTELSMANN GUTERSL OH Alle im Staufen-Verlag, Köln. Neue Bauerndichtung HANS LORENZ LENZEN: Herb weht der Wind am Hohen Venn] Geschichten und Märchen aus der Eifel. Mit Zeichnungen von Wilhelm Geißler# Düsseldorf, August-BagelVerlag.„„ Seitdem faustischer Drang die Unendlichkeit, die Agrarchemie aber eine Kraft aufdeckte, die, an die Stelle Gottes tretend, die Erträgnisse der Acker und Gärten erstaunlich steigerte, geriet auch das deutsche Bauerntum stärker in die abendländische Kulturkrise. Sie zerstört die naturgewachsenen Bindungen, die einmal für die Ewigkeit geprägt schienen, und läßt ganze Geschlechter wie windverwehte Blätter zwischen den Polen Raum und Zeit zerschellen. Die Bauerndichtung, die in den isländischen Sagas, im Meier Helmbrecht, dann erst wieder bei Pestalozzi und Jeremias Gotthelf Gipfel erstieg, verplätscherte in dem so entdeckungsstarken 19. Jahrhundert idyllisch und glaubte, jenseits des Ringens um neue Ordnungen erlöschendes Volkstum literarisch retten zu können. Lediglich Wilhelm von Polenz, der innerlich bewegt an den sozialen Umwälzungen seiner Zeit teilnahm, hielt die grandiose Tragik fest, die um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert das ländliche Volkstum zerriß und den„Büttnerbauer“ zwang, sich im Angesichte seines unter den Hammer geratenen Erbhofes zu erhängen. Uber schwächliche Versuche, diese Sackgasse zu überwinden, gerieten wir bisher kaum und warten auf deutsche Dichtungen europäischen Atems, in denen der Bauer unserer Zeit die Gefährdungen des Landwirtschaftlichen meistert und Mitträger eines erst erahnten Weltbildes wird, dem Gott nicht auf einem äußeren Throne, sonderh im innersten Wachstum sitzt, in der Architektur des Kornhalmes, dem Daseinskampf der Wälder, in den Wundern der Chemie und den unbegreiflichen Weiten der Sonnen, auch in der Polarität von Industrie Drei Türme sind seit 1858 dem Zeichen des Verlagshauses R. OLDENBOURG IN MUNCHEN Der Bücherfreund findet hier viele bedeutsame Bücher über: Geschichte der Völker und Staaten, Geist und Denken, Zeiten und Männer, Kunst und Dichtung, Sprache der Natur. Weitere große Verlagsgebiete sind: Technik, Naturwissenschaften, Pädagogik und Schulbücher 0 Unsere Verlagswerke liefern wir nur durch den Buchhandel Philosophie Geistesgeschichte Religionswissenschaft Kulturgeschichte VERLAG ERNST REINHARDT MUNCHEN und Bauerntum, von wissenschaftlichen ehrfürchtigem Dienen. Die Geschichten und Märchen aus der Eifel, die Hans Loren Lenzen unter dem Titel„Herb weht der Wind am Hohen Venn veröffentlicht, dürfen, so begrenzt ihr Rahmen auch sein mag als Kronzeugen eines sich erneuernden Bauerntums gewertei werden. Sie spielen um Bauern und Bäuerinnen, um Jäger und Jungen, um Schlangen und Vögel, um Kräuter und Blumen des Hohen Venns, bleiben jedoch nicht im Idyllischen stecken gehen vielmehr den Weg des Gegenständlichen(nicht des Naturalistischen), dem die Schwermut der gebirglichen Welt alter, aber auch jene Wandlungen leben, die unseren revolutio nären Erkenntnissen des Naturgeschehens zugrunde liegen Wenn auch im Vortrag das schmückende Beiwort mitunte: noch üppig erscheint: das Ganze lebt aus der zeitnahen Ver wurzelung mit der Mutter Erde und dem gestaltsicheren Ver mögen, dem im„Wachtelkönig“ ein Märchen gelingt, das Jahrtausende kosmischen Werdens und Vergehens volkhaft zum Bilde formt. Der Bauer, der den Wiedehopf bannt, da Mädchen, das die Rehkitze an die Ricke zurückgibt, der Venn schäfer, Eulen und Nebelkrähen, die beiden Haubentaucher aber auch der Grauwackenzaun und die hohen Schutzhecken die der Landschaft das Gesicht geben: was dem Auge de Gestalters begegnet, wächst dem Mythischen zu. Lenzen verzichtet auf die äußeren Dinge des Bauerntums: e weiß, daß sich erloschenes Volkstum nicht verlebendigen neues Volkstum sich nicht machen läßt, daß es Gabe ist Gnade, Leben jenseits der menschlichen Willkür. Es schöpf aus dem Ewigen und dem Gegenwärtigen und kümmert sich nicht um Kostüm und Aufputz. Katastrophen, in denen sich das Alte austobt, gehen seiner Erneuerung voraus. Der Atem in dem die Geschichten erzählt sind, läßt die Stunde welt geschichtlicher Spannung und Verantwortung spüren, in der wir leben. Sie aber fragt nach dem, was der einzelne zu seinen kleinen Teil der Seele des Volkes bedeutet— die allei# Quell eines erneuerten Volkstums und einer erneuerten Bauern dichtung großen Stils sein kann. Hans Lorenz Lenzen, der sachlich klar-und gründlich sieh und ein starkes Gefühl für das Organische hat, weckt mit den dreizehn Geschichten seines Venn-Bandes die Hoffnung, daß wir auf dem Wege zu solcher Dichtung sind. Aus ihm spricht der Mund der Heimat— Lenzen ist„Venner“— über die Heimat ins Künftige. Wilhelm Geißler gab dem Buch stilstrenge Zeichnungen. Theodor Seidenfaden. Der Einzelne und das Reich ERNST KIIB: Franz von Sickingen. Das Reich als Schicksa). (Metz 1943, Hans Pfleger Verlag). Im frühen und im hohen Mittelalter wurde zwischen Reic und Reichsidee kaum unterschieden. Das Reich gründete sicl. auf ein lebendiges Gefühl vom Recht und entledigte sich laufend der Elemente, die seine realen und moralischen Stützen schwächten. Wenn ein einzelner sich aus dem Verband löste und dem Reich gegenüberstellte, geriet er ins Unrecht, und sein Werk wurde von den aufbegehrenden Kräften des Lebens überwunden. So verfiel einst Kaiser Karl der Dicke dem Urteil seiner Großen: sie nahmen ihm die Krone, als er die Grenzen nicht schützte. Aber der einzelne, der sich einordnete, der Kaiser, der das Gesetz des Reiches zu seinem eigenen machte, verband sich seinem Amt so weit, daß nicht einmal sein Eigentum von dem des Reiches geschieden wurde und die Einheit offensichtlich war. Anders wurde, die Lage im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit. Jetzt entsprach das geschwächte Reich in seiner konkreten Wirklichkeit nur wenig den alten Vorstellungen vom Rechten und Richtigen— überdies gaben Renaissance und Humanismus dem Einzelmenschen ein Gefühl für den Wert seiner selbst. Man lernte Kaiser und Reich ständig zu trennen. und der moralische Niedergang erlaubte jedem, der die Gefahr erkannte, sich und seine Erkenntnisse gedanklich— und vielleicht auch in der Tat— zu behaupten. Ob nun Franz von Sickingen einer von diesen einzelnen war, die eine Reichsidee zu verwirklichen hatten? Kilbs Monographie trägt den Untertitel„Das Reich als Schicksal“, und der Verfasser ist geneigt, die Frage zu bejahen. Er sieht die Krönung in Sickingens Kampf an der Spitze seiner Reichsritterschaft gegen den Erzbischof Richard von Greiffenklau und in der Belagerung Triers, einem Kampf also, der in der Folge Sickingens Tod herbeiführte und damit zu jenen tragtschen Notwendigkeiten gehören würde, die dem Reich schon mehr als einen seiner Vormänner nahmen. Aber die Quellen sind nicht zahlreich, und ein eindeutiges Urteil über gedankliche Wirklichkeiten läßt sich für Personen, die selbst nicht literarisch hervorgetreten sind und nur ihre Taten sprechen lassen, ohnehin nicht leicht fällen. Kilb ist sich dieser Schwierigkeiten durchaus bewußt. Seine vorsichtige Darstellungsweise berührt sympathisch. Er geht den überlieferten Tatsachen nicht aus dem Wege und schildert Sickingens Kampf an der Seite Frankreichs ebenso wie den an der Seite des Kaisers— Maximilians oder Karls V.— und auch den eigenen Kampf. Außerdem werden die Beziehungen konfessioneller und weltanschaulicher Art miteinbezogen, die ihn zwischen die Extreme stellen. Und wenn Kilb aus dem verschlungenen Ineinander den Reichsgedanken herausschält, ohne ihn mit allen Lebensäußerungen verbinden zu wollen, wenn er die Fehde mit dem Trierer in die positive Aufbautätigkeit hineingebaut sieht, ohne selbst hier die Beimischung persönlicher Interessen zu übersehen, dann legt er das Fundament zu einer umfassenden Betrachtungsweise; sie ist wohl dazu angetan, das Interesse eines vielschichtigen Leserkreises zu gewinnen. Thea Vienken. Wir suchen zum Abdruck in Buchform Unterhaltungsromane Abenteuerromane Kriminalromane Frauenromane v. Hase& Koehler Verlag Leipzig- Berlin Bekannt durch Etinnerungswerke und Tatsachenberichte deutscher Heerführer u. Soldaten und durch wertvolle Bücher deutscher Prägung auf den verschiedensten Gebieten. Im Sinne dieser Tradition widmet sich der Verlag auch dem Kriegserlebnis unserer Tage Heer- Marine- Luftwafte Vor Einsendung von Manuskripten bitten wir die Autoren um kurze * I n h a l t s a n g a b e i h r e r A r b e i t e n. DrosteVerlag u. DruckereiR. G. Düsseldorf, Pressehaus am Martin-Luther-Platz Druckgraphik u. Zeichnungen 15—20 Jahrhunderts Reinhold Ruppel verm. Hellstein à Puppel. BerlinW 15, Fasanenstr. 65, hpt. Tel. 91 11.05