Dienstag, 19. Ottover Terantwortich für den allgememen Tell Walther Jacobs für den Handelseil: W. Jutzi; für den Anzeigenteil: F. W. Bales: Verleger und Drucker: M. Dulont Schauberg: Cheiredakteur: Ernst Posse: alle in Köln. Redaktionelle Zweigstelle: Berlin AN 7. Unter den Linden 39. Haupt-Agenturen: dachen Th. Naus. Gerlin B. Arndt, Mohrenstr. 26. Bochum Bockau& Fresse. Bonn H. Rosielsky. Brühl E. Müller. Dortmund K. Mestemacher, Westenhellweo 71. Düren M. Dernhecker. Düsseldorf D. Schürmann Duisburg Fr.Schatz Elberfeld u. Barmen Jak. Vowinckel. Essen-Ruhr Ed.Krause, Huyssenale 103, Frankfurt a. M. Generalvertr. für Süddeutschl Jacob Mayer. Godesberg H. Kelter. Hagen G. Geerkens. Hamburg A. Schoeler. Gänsemarkt 35. Hannover Schütte& Härdrich. Köln-Kalk H. Berger. Köln-Bayenthal Erwin Maller. Köln-Deutz Ed. Kipp, Köln-Ehrenfeid Hiugo Aeckersberg, KölnLindenthal W. Braun. Köln-Nippes G. Fiedler. Koblenz C. Hieidenheim, Löhrstr. 129 Fernsprecher: Nr. A5361. 4 8362 g0 Sg„####0. OC„ Gasnt. 24t. 1915— U. 1063 Fernsprechers Nr. A3361. A8362 A 5363- A5364- A5365- A5366- A5367 Redaktion, Anzeigenteil, Expedition und Druckerei sind durch jede dieser 7 Fernsprechleitungen zu erreichen. Erste Morgen-Ausgabe Geschäftsstunden: Redaktion von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends, Anzeigenteil und Expedition—12 Uhr vorm. und—7 Uhr nachm, Druckerei-1 Uhr und—6½ Uhr. Bezasspres, u hom 7.4, imn Deuschland.4 viertefährüch. Anzeigen 503 die Zeile oder deren Raum, Reklamen.50.4 Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt vorgeschriebenen Tagen oder in bestimmt bezeichneten Ausgaben wird keine Verantwortlichkeit übernommen. Haupt-Expedition: Breite Straße 64.— Postscheck-Konto 250. Haupt-Agenturen: Kreield J. F. Houben. Lennep Ad. Mann. Mainz Maimzen Verisssarstalt, Gr. Bleiche 4p.; Rannheim D. Frenz. Mülhelm(Rh.) II. Kleisr. Gerssin Buhr, E5, Bedekers Buchhdl, M. Glasbach E. Schellmann, Neus H. Suhress4 g# Bierbrauer. Remscheid C. A. Kochenrath, Rheydt.Berger. ###t Andreae& Co. Saarbrücken 3 C. Schäfer, Sulzbachstr. 15. Solingen Ed. Elven. Wiesbaden H. Gieß.— Senstige Vertretungen in Bestschland in allen größ. Städten: Hassenstein&Vogler, Ruc Mosse. Daube& Co., G. m. b.., Invalidendank. Bremen Herm. Wülker, Wilh. Scheller. Wenleres Vbrracten n Gervien. Der deutsche amtliche Bericht. WIB Großes Hauptquartier, 18. Okt.(Telegr.) Amtlich. Eingetroffen 5 Uhr 25 Min. nachmittags. Westlicher Kriegsschauplatz. Das in die feindliche Stellung weit vorspringende Werk nordöstlich Vermelles wurde von den Engländern wiederholt mit starken Kräften angegriffen. Alle Angriffe schlugen unter sehr schweren Verlusten für den Gegner fehl. Das Werk blieb fest in unserm Besitz. Angriffsversuche der Franzosen bei Tahure wurden durch Feuer niedergehalten. Ein neuer feindlicher Vorstoß zur Wiedereroberung der versorenen Stellung südlich von Leintrey blieb erfolglos, kosteie die Franzosen aber neben starken blutigen Verlusten 3 Offiziere, 17 Unteroffiziere und 73 Jäger an Gefangenen. Am Schratzmännle konnte der Feind im Angriff troßz Einsatzes einer erheblichen Menge von Munition keinen Fußbreit Boden wiedergewinnen. Deutsche Fluggeschwader griffen gestern die Festung Belfort an, vertrieben die feindlichen Flieger und belegten die Festung mit 80 Bomben, wodurch Brände hervorgerufen wurden. östlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg. Der Angriff südlich von Riga machte gute Fortschritte. #2 Offiziere, 280 Mann blieben als Gefangene in unserer Hand. Russische Angriffe westlich von Jacobstadt wurden abgewiesen. Westlich von Illuxt bemächtigten wir uns in elwa 3km Frontbreite der feindlichen Stellung. Weiter südlich bis in die Gegend von Smorgon wurden mehrfache, mit starken Kräften unternommene russische Vorstöße unter starken Verlusten für den Gegner zurückgeschlagen; es wurden 2 Offiziere und 175 Mann zu Gefangenen gemacht. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Ein russischer Angriff beiderseits der Bahn Ljachowitsch— Baranowitschi brach 400m vor unserer Stellung im Feuer zusammen. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen. Am Styr-Flusse von Rafalowka bis Kulikowiczy haben sich neue örtliche Kämpfe entwickelt. Balkan=Kriegsschauplatz. In der Macva beginnt der Feind zu weichen. Auf dem Höhengelände südlich Belgrad sind unsere Truppen im Vorschreiten gegen Cvekkov—Grob und den Ort Brein. Südöstlich von Pozarevac sind Ml. Crnice und Bozevac gegommen. Bulgarische Truppen haben die Höhen des MuslinVerein und Babin= Zub besetzt. Weiter südlich dringen sie über Egri Palanka vor. Oberste Heeresleitung. Der Wiener amtliche Bericht. WIB Wien, 18. Okt.(Telegr.) Russischer Kriegsschauplatz: In Ostgalizien, an der Ikwa und im wolhynischen Festungsgebiete auch gestern keine besondern Ereignisse. Am Kormynbache und am untern Styr führte der Feind eine Reihe heftiger Angriffe. Bei Kulikowice, Nowosielki und Rafalowka wird noch gekämpft. An allen andern Punkten war der Gegner schon gestern abend blutig abgewiesen. Seine Verluste sind groß; am Kormyn in voller Auflösung unter Zurücklassung von Gewehren und Rüstungsstücken das Gefechtsfeld. Auch die an der oberi Szczara stehenden k. und k. Streitkräfte schlu stärtern rusischen Vorstoß ab.e schlugen einen Italienischer Kriegsschauplatz: An der Isonzofront entwickeln die Italiener wieder revhaftere Tätigkeit. Es kam auch gestern abend abschnitte der Hochfläche von Doberdo bei Peteano zu heftigern Kämpfen. Starke italienische Infanterie griff neu estng in Stauche stackte ve. Vor neuen Taten. Stimmungsbilder von der serbischen Front. II. Von Josef Kratz. (Fortsetzung aus Nr. 1037.) Etwa acht Kilometer nordöstlich Semendria und der ihm vorgelagerten Semendrianer Insel teilt sich die Donau wieder in mehrere Wasserarme, die eine Reihe von größern bewaldeten Inseln umschließen. Die bedeutendste dieser führt den Namen Temessziget(auch Osztrovo) und beherbergt ein Dörschen eine im Nordwestan die Hindernisse heran und wurde schließlich unter schweren Verlusten zurückgejagt. Sonst im Küstenlande sowie im Tiroler Grenzgebiete Geschützkämpfe. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Die am Awala=Gebiet geschlagenen serbischen Divisionen weichen beiderseits der nach Süden führenden Straße zurück. Unsere Truppen befinden sich im Angriff auf die noch nördlich der Ralja stehenden feindlichen Abteilungen. Auch in der Macva wurde der Gegner zum Rückzug gezwungen. Beiderseits der untern Morawa gewannen die deutschen Divisionen abermals Raum. Die Bulgaren haben die Höhen des MuslinPerein und des Babin=Zub besetzt. Weiter südlich dringen sie über Egri Palanka vor. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Der russische amtliche Bericht. WTB Petersburg, 18. Okt.(Telegr.) Amtlicher Bericht vom 17. Oktober: Südlich Riga griff der Feind nach Artillerievorbereitung den Bahnhof Garossen(13 Kilometer östlich Mitau) an und besetzte ihn. Unser Gegenangriff folgte sofort dem Angriff der Deutschen. Der zurückeroberte Bahnhof Garossen wurde von uns wieder besetzt. Bei GroßEckau machten die Deutschen mehrere Angriffe und warfen unsere Truppen gegen den Fluß Janew zurück. In der Gegend des Bahnhofs Neugut, südöstlich Riga, entspann sich ein Kampf. Unsere Flugzeuge warfen im Laufe des Tages mehrere Dutzend Bomben auf Züge und Schuppen hinter der feindlichen Front. Bei Jacobstadt Artillerie= und Infanteriefeuer. In der Gegend von Dünaburg(Dwinst) dauern heftige Angriffe des Feindes an. Vier Angriffe wurden im Laufe des Tages bei Schloßberg, westlich Illuxt, abgeschlagen; ebenso wurden bei dem Dorf Paschilina(5 Kilometer südlich Illuxt) Angriffe zurückgeschlagen. Gestern morgen griff der Feind nach heftigem Feuer bei dem Dorfe Chogowaja nördlich des Swenten= Sees an(4 Kilometer). Die Bewegung unserer Truppen wurde planmäßig durchgeführt; wir fielen den Deutschen in den Rücken, griffen sie an, schnitten einen Teil von ihnen ab, und nahmen sie gefangen. Alle Angriffe wurden leicht abgewiesen. Alle Führer melden, daß das Schlachtfeld vor den verlassenen Gräben mit deutschen Leichen bedeckt ist. Auf der Front zwischen dem Demmensee und Dryswjaty=See dauert der Kampf an. Die Deutschen leisteten bei Kruklischki und Gateni(5 und 4 Kilometer nördlich des Dryswjaty=Sees) hartnäckigen Widerstand. Beim Dorfe Ustje, am Südwestufer des Boginskoie=Sees, drangen unsere Truppen in die feindliche Linie ein und überschritten dort die Dryswjata. Bei dem Dorfe Kalenkowischli, stromaufwärts Tschartorüfk(11 Kilometer) nahmen unsere Truppen gestern feindliche Schützengräben ein. Die folgenden Gegenangriffe waren ohne Erfolg. Gestern eroberten wir auch eine feindliche Stellung bei Karpilowka, westlich Deraschno (15 Kilometer). Sur Lage. Auch am Sonntag hat die französische Tätigkeit in der Scheäge Pisie Prech sgn au5 Angrifsaversuche bei Tahure bedie dur## unser Feuer niedergehalten wurden, d. h. gar nicht über den Anfang hinauskamen. Die ungeheuern Verluste, die ihnen die große Offensive ohne irgendwelchen wesentlichen Gewinn gekostet hat, müssen sich trotz der riesigen eingesetzten Massen immer fühlbarer machen Auch darf man mit der Ermüdung der Truppen rechnen. Ohne an Abgaben für die jetzt so viel behandelte Expedition nach Mazedonien zu denken, kann man danach annehmen, daß ein gewisser augenblicklicher Stillstand eingetreten ist. Auch wenn General Joffre nach einiger Zeit glauben sollte, seinen ausgeruhten Truppen wieder den Befehl zum Angriff geben zu können, können wir voll Vertrauen auf die deutsche zähe Tapferkeit diesen Ereignissen entgegensehen. Daß die Stellung am Hartmannsweilerkopf von unsern Truppen planmäßig nach Zerstörung der feindlichen Befestigungen geräumt wurde, hat den Pariser Berichten Gelegenheit gegeben, französische Erfolge zu melden, tatsächlich waren sie leicht errungen, denn von unserer Seite war niemand mehr in der Stellung, gegen welche die Franzosen vorgingen, als ob sie noch besetzt sei. Am Schratzmännle, wo es wirklich zum Gefecht kam, vermochte der Feind nicht Boden zu gewinnen, so große Munitionsmengen er auch zur Vorbereitung des Angriffs verbrauchte. Ahnlich ging es ihm in Lothringen bei Leintrey, östlich von Lunéville und südlich der Bahn nach Deutsch=Avricourt. Die Engländer bleiben bestrebt, ein Werk in den deutschen Linien bei Vermelles, das einen Vorsprung in ihre Front darstellt, wegzunehmen. Es ist die in den englischen Mitteilungen oft erwähnte Hohenzollernschanze, gegen die sie mit starken Kräften immer wieder vorgehen, ohne etwas anderes zu gewinnen als schwere Verluste. Vielleicht legen sie wegen des Namens besonderes Gewicht darauf. In Kurland beginnen die Operationen einen gesteigerten Umfang anzunehmen. Von Mitau aus haben unsere Truppen den mosfenl. Osoch, Pnslichs=Stellungen begonnen und den Gegner gedar Saumtenu em 28km., südöstlich liegenden Groß=Eckau her ronnten sie den Feind über die Misse zurückdrängen. Am dabei 1300 Mann an GefanSamstag und Sonntag büßte er dabei 1300 Mann an Gefangenen ein. Vergeblich versuchte er bei Jakobstadt durch Gegenstöße sich zu wehren. Um Dünaburg dauern die Kämpfe an, dabei wechseln erfolgreiche deutsche Angriffe, die ein Stück der Stellungen westlich von Illuxt nach dem andern in unsere Hand bringen, mit gescheiterten russischen ab. Jetzt ist wieder ein Streifen von drei Kilometern Breite von uns gestürmt worden. In dem Seengelände weiter südlich bis Smorgon und noch darüber hinaus sollte nach den Petersburger Meldungen die russische offensive überall vorwärtskommen, tatsächlich hat sie nirgend wobei die Rea etwas erreicht. Auch die Heeresgruppe des Prinzen Leopold darf von Bayern wies einen seindlichen Stoß ab, der von Südosten her rittlings der Bahn von dem 21km entfernten Ljachowitschi auf Baranowitschi geführt wurde. In Wolhynien ist es am zu Gefechten gekommen, die noch anhalten. An dem südlichen Nebenflusse des Styr, dem Kormin, mußte der Feind nach schweren Verlusten zurückgehen. 00 Auf dem Balkankriegsschauplatz dringen die verbündeten Truppen überall vor. Auch im Nordwestzipfel Serbiens, der Matschwa, deren Sumpfland die Operationen an die Straße von Mitrowitza in Syrmien nach Süden bindet, wie seinerzeit in der Kölnischen Zeitung anschaulich geschildert wurde, sind die Serben im Rückzug begriffen. Der Uferwechsel der gegen die Linie Obrenowatz—Belgrad—Semendria—Ram bestimmten verbündeten Heeresteile hat sich vollzogen und damit ist die Grundlage für eine einheitlich geleitete Offensive von Norden und Nordosten gegeben. Die technischen Leistungen der Pioniere sind des höchsten Lobes wert, wenn man bedenkt, daß es sich um Flüsse von bedeutender Breite handelt, die bei der Donau bis zu einem Kilometer sich ausdehnt. Außerdem herrschte sehr schlechtes Wetter mit si ie Fefestiaungesinie 101) Velgrad Höben von den Rarteznrdadern estrzna Hohen von den Vervunderen ersturmt, die jetzt sich der Front Meter hohen Petrow Grob, südwestlich der zu. nach Nisch, und dem Dorf Brein, östlich der Bahn und der Heerstraße nayern. Die Armee Gallwitz bricht sich in breiter Front nach Süden Bahn in das Gebirgsland, dessen Unwegsamkeit und steile Hänge die Bewegungen sehr erschwert. Ob im ersten Teile des Feldzuges gegen unsern Verbündeten die Bevölkerung sich am Widerstand beteiligt, was sie damals ins srobsn Wabe tat, steht noch nicht fest. Unsere Truppen warsen sudwestlich von Semendria den Gegner über die Ralia und haben südöstlich Poscharei Gegner über die Ralja und Wen supostuch Poscharewatz die Orte Welika Breschnitza und Boschewatz, beide etwa 21 Kilometer entfernt, gestürmt. Die Bulgaren sind mit ihrer Ersten Armee gegen die Timoklinie vorgegangen, haben den untern Fluß überschritten und sich einer Höhe östlich Knjaschewatz bemächtigt, wobei sie Gefangene machten und Geschutze eroberten, während weiter nördlich schon die nach Osten liegenden Werke von Saitschar in ihrem Besitz sind. Ebenso dringen sie bei Pirot und bei Egri Palanka vor. Der krieg auf dem Balkan. Die Kämpfe an der serbischen Nordfront. (Telegr.) Der Sonn= und Montagszeitung Venergitgs Kriegsberichterstatter als Ergänzung zu dem gestrigen Generalstabsbericht: Die in der Mitte vordringenden Truppen des Generals v. Köveß erstürmten die starken Befestigungen an der gegen Norden vorgelagerten Kuppe 515 des Berges Awala südöstlich von Belgrad, während deutsche Truppen von Westen den Berges in Besitz nahmen. Die Awala war ein bedeutender Stützpunkt der 1908/09 befestigten, 1912 weiter ausgestalteten und jetzt noch weiter verstärkten Verteidigungslinie, auf der sich die Serben nach Verdrängung aus Belgrad und nach Verlust der südlich davon gslegenen Höhenstellungen festgesetzt hatten. Da auch der Raum Grassa nach aen au von Pinca bis zu den Höhen nördlich von Glogta nach Erstürmung der starken serbischen Stellungen an der Straße Grotzka—Belgrad für die Serben verloren gegangen und jetzt durch unsere Truppen besetzt ist, kann auf der ganzen Linie eine große serbische Niederlage festgestellt werden. Die Armee Gallwitz hat südlich Poscharewatz am Ostufer der Morawa weitere Fortschritte gemacht und nach der gestrigen(16.) Erstürmung von Smoljinatz die Front gegen Osten verlängert. Auch am Westufer der Morawa ist die Offensive im Raume zwischen Donau und Ralja im Fortschreiten begriffen. Die Operationen der Truppen gingen trotz des gefürchteten Balkanwindes nebst kaltem Regen unaufhaltsam vorwärts, jetzt hat dieser Wind aufAmascstesine gegen die stockwerkartig hintereinanderunserer Truppen. unden behören zu den schmersten Wassenlaten Die Dardanellen=Angst. WIB London, 18. Okt.(Telegr.) Daily News schreibt in einerz, Lezartikel: Die Zahl der Verluste an den Dardanellen von 96399 Mann schließt vermutlich die Kolonialtruppen ein, aber nicht die Flotte und nicht die Franzosen, deren Verluste un„Ein Kommentar ist überflüssig. Die Regierung hat bereits eine schwere Verantwortung. Die Notwendigkeit, betreffs der Zukunft zu entscheiden, erschwert sie noch. Das Blatt findet, auf die Debatte im Oberhause anspielend, daß die Laiendebatte über Militärprobleme einen triftigen Grund für das Stillschweigen liefere, aber das Schweigen dürfe nicht mißverstanden werden. Die Nation habe den Feld: 95 Bekürchtungen berachtet. Der Enschluß, der Regierung gerechtfertigt, daß die 3u dereiten, werde durch das Vertrauen wobei die Regierung nur die Aineu de sen gerden müsse, Zerladie der Krieg als Ganzes stell. Setbsft) sicht, mit welch fatalen Gefihlen man„vitalen EntIa Enaland enigegenseh Jabinsek Gallpoal-. Athen, 18. Okt.(Telegr.) Die Telegraphen=Union meldet: Hier traf das Lazarettschiff Charles Roux mit Verwundeten von den Dardanellen ein. Die verwundeten Soldaten erzählten. daß die letzten Kämpfe für die Verbündeten äußerst mörderisch gewesen seien. Ein weiterer Kampf an den Dardanellen könne für aussichtslos gelten. Auch beklagten sie sich darüber, daß Ersatztruppen nur in ungenügender Stärke eintrafen. von im Durchschnit zwei bis drei Klometern. Der Fzlsche Teil der Insel, die durchweg vollkommen eben verläuft, ist sumpfig zed nur mit Gras bewachsen. Die westliche Hälfte dagegen, in hafte Bogsf..r befindet, hat trotz des Sandbodens eine leblande, uund zig“: Hier wächst der Mais wie auf dem Festsüß als dort, ar“.uben, die hier prangen, sind nicht weniger zahlreichen Baumbestguße;, Partoffeln und Gemüse, und unter dem glitzerte über den Wesson man viele Nußbäume. Die Sonne ankam, wo ein ichk 1. de“ Donau, als ich an der Überfahrtstelle Wasser führte. Juweg durch das Weidengesträuch ans #ind, wieder pendelte mein Nachen auf den Wellen der Donau, serbischer gast, Fischen„Wind getrieben und gesagt wurden. Auf Bäumen, naat##ugte der weiße Giebel des Zollamts aus den wachen kann den! den ganzen Verkehr auf der Donau überin der Sonne And drüben im Östen glänzte der kahle Höhenzug dem sich die n dessen Fuß die Stadt Poscharewatz liegt, hinter ein tüchtig Stüg: in die Donau ergießt. Und während wir kleinen Inseln porke:“ ufwärts ruderten, um uns dann an zwei ein schönes Schauspie Ziele zuströmen zu lassen, genoß ich scharfen Umrisse von VenzLeit drüben im Osten erheben sich die unser nächstes Zigf Segen den Himmel ab. Dort irgenddurch das Eiserne Tor.“ Dort bricht sich die Donau läuft peern stoßen hier zusammen, Fr#bien, Bulgarien, Rumänien Bergenzie die kürzeste Strecke. Roc“ Landweg zur Türkei Bagen beisze, uch uescht, dear Beszide ur beten 8s aide bier danch die aleneg, ade, dacd uu zoro nicht meß.s“ gillen Täler, und m aumpfer Krach ritz witem, wenn wir das Ziel erreichten. wian ein weißes Wölrchog ue teinen Gedanken. Und bald sah wisier fachesen auf einen Flege Wser, doch in der Lust. De Der Levanteckampfer Athena. meldung, doß Ze. Samt(Telegr.) Zu der Athener Reutermeldung, baß der Hamvurger Levantedampfer Athena von Salonik nach dem Piräus gebracht worden sei, weil Salonik nicht zlehl„us„neutraler Hafen angesehen werden könne, ist ein bei der Deutschen Levante=Linie in Hamburg eingelaufenes Telegramm beachtenswert, wonach der Dampfer Athena von den griechischen Marinebehörden ausgewiesen worden ist und inzwischen den Piräus erreicht hat. Man vermutet, daß es sich nur um eine Sicherheitsmaßregel der griechischen Regierung handelt, um den Dampfer vor etwaigen Beschädigungen zu schützen, nicht etwa, weil die griechische Regierung sich Reuters Unterstellung zu eigen macht, als ob Salonik nicht mehr neutral sei. WIB Kopenhagen, 18. Okt.(Telegr.) Wie das Blatt Politiken aus Petersburg erfährt, ist zwischen Griechenland und den Westmächten ein übereinkommen über die finanzielle Unterstützung Griechenlands getroffen worden. Hiernach sollen auf den Geldmärkten in Paris und London eine Anleihe von 500 Millionen Drachmen zu sehr günstigen Bedingungen für Griechenland aufgenommen werden. Die Tragweite dieses übereinkommens, das vor dem Rücktritt von Weniselos getroffen worden sei, würde durch den Ministerwechsel nicht beschränkt. Die Diplomatie der Westmächte fasse die griechische Krise sehr optimistisch auf, man verweise auf das Gespräch von Saimis und Weniselos, das zugunsten der Alliierten geendet habe.[Aus dieser ganzen, an sich überflüssigen Meldung redet die Angst.] Dom östlichen Schauplatz. Regierung und öffentliche Mleinung in Rußland. ### S t o c k h o l m, 1 8. O k t.( T e l e g r.) F i n n l a n d s g r ö ß t e Zeitung, Hufvudstadsbladet, schreibt über das politische Leben in Rußland u..: Die Ereignisse der letzten Zeit haben mit einer Deutlichkeit, die nicht dem geringsten Zweifel Raum gibt, gezeigt, daß die öffentliche Meinung in Rußland bis auf Weiteres ein Faktor ist, mit dem die leitenden Kreise nicht zu rechnen brauchen, und der keine Möglichkeit hat, auf ihre Handlungsweise einzuwirken. Wann die sozialen Kräfte im Zarenreiche die Stärke gewinnen, daß sie einen wirklichen Einfluß auf die Politik ausüben können, kann niemand in diesem Augenblick voraussehen. Keine Zeichen deuten darauf hin daß diese Zeit nahe ist. „. Stockholm, 18. Okt.(Telegr.) Wie däs rusische Blatt Dien meldet, erhielt am Mittwoch früh das Petersburger Polizeikorps den Befehl, tatkräftig zur Beseitigung der Mißverständnisse beizutragen, die beim Wechseln von Banknoten gegen die ien Scheidezeichen entstehen können. Die Polizei soll darüber wachen, daß die neuen Zeichen beim Bezahlen und Wechseln ohne Ehnmwund enpfangen werden csein ahne Rußland und Belgien. der holländischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Wie aus Paris den holländischen Blättern mitgeteilt wird, hat Kaiser Nikolaus dem König der Belgier telegraphisch seinen Dank für die wertvolle Hilfe ausgesprochen, welche die belgische Regierung dem russischen Heere durch Zusendung von Kraftwagen mit Geschützen und Bedienung geleistet habe. Dabei habe der Zar mit Nachdruck auch die brüderlichen Empfindungen, die zwischen dem russischen und dem belgischen Heere entstanden betont und sein unwandelbares Vertrauen auf den gemeinschaftlichen. Sieg geäußert. Alle Russen würden die belgischen Waffenbrüder bei deren Ankunft auf russischem Gebiet mit Begeisterung empfangen. e Ich glaube, ich könnte am zfgsk, riffische und serbische Artilleriel Kationalität gefeuert hat, an?6 und Einschlag erkennen, welche riege....0 Mian macht so seine Beo##chtungen im aes sa ne se ege aeg an anche au er aun e ecer e den. aumpfer Krach rievei sem, wenn wir das Ziel erreiape Sostat Serben Alsarscger Stoathungpesereget, hrd, Sch habe schon früher man aim mngig.--6, mich aus meinen(ohans. E betont, daß man nicht, ohne weiteres aue Serben in Ungarn als Vaterlandsfeinde und Verräter bezeichnen darf. Daß sie nicht alle gern und mit der gleichen Begeisterung wie die andern Völker der österreichischen Monarchie gegen ihre Stammesgenossen ins Feld ziehen, ist menschlich und begreiflich. Sie haben Verwandte drüben, mit denen sie sich verbunden fühlen. Um aber von vornherein jede Verräterei auszuschließen, hat man die Bevölkerung von dem Inseldorf entfernt und sie damit gleichzeitig der Gefahr entzogen, die befindef. Zer. in dem Operationsgebiet sich bei der Front zur Räumung des Dorfes muß plötzlich und unerwartet gekommen sein. Denn in den Häusern, die ich betrete. Ascest de ch e ceieic eslcehce e elie dort steht eine Wiege, der man den Säugling soeben entnahm. Was für ein Heulen und Wehklagen mögen diese Wände rernommen haben, als der harte Befehl bekannt wurde! Niemand wird es leicht gefallen sein, sein ganzes Hab und Gut— und darin besteht doch wohl das einzige Vermögen dieser Landbevölkerung— zurückzulassen, mag man ihm auch noch so sehr beteuert haben, er werde es nach kurzer Zeit unbeschädigt wiederfinden. Viel mitnehmen konnten die Leute nicht; dazu gab es keine Zeit und keine Möglichkeit. Denn die Räumung mußte schnell und unauffällig vor sich gehen. Und so läuft denn heute das gesamte Vieh frei auf der Insel umher. Hühner, Enten und Gänse suchen sich in den Maisfeldern ihre Nahrung, Schweine rascheln in deren dürren Stauden, Pferden auf den weiten Wiesen sieht man ganze Rudel von und einen Teil der Pferde zusammengetriebendie Sesce elce aie Cbeicnecheaien senhlhche eingeäschert waren von einer blinden Wut, die dem Gegner nicht sece e che es ce cerese i müssen, wie man es so oft getan, wenn man Quartier gemacht; man glaubte Kinder sehen zu müssen, die mit großen, neugierigen Augen den fremden Kriegsmann betrachteten. Doch nichts von dem. Statt dessen sprang eine Katze vom Bett unter den Schrank, ein Geessaser än kom einem knurrend entgegen. Wieviele Schuffer, Hauser und Hütten haben wir in diesem Krieg betreten! In Belgien und Frankreich, in Polen, Rußland, nun in Ungarn und Serbien. Und doch habe ich wenige gefunden, die einen so traulichen, gemütlichen Eindruck machten wie die Wohnungen dieses Inseldorfes. Sie sind nicht reich ausgestattet, dazu ist die Bevölkerung zu arm und zu anspruchslos; auch haben die Erzeugnisse der Industrie hier unten keinen großen Eingang gefunden. Denn hier scheint jeder sein eigener Baumeister, Zimmermann und Weber zu sein. Aber man versteht hier sein Handwerk recht gut. Die Häuser sind fest gefügt, nicht übel eingeteilt. Die Haushaltsgegenstände ordentlich und praktisch. Und Leinen, Stoffe, Stickereien sieht man hie die mancher Großstadtdame Freude und Bewunderung abgewinnen daß das Umgekehrte der Fall ist. Den vermöhnten Geschme sedem Hause findet man ihn sahweise. garmlos und fade. dem Alten aber, den man als Deutschen auf e ies Laste, eläcis muie en eligen Salan an hrau Legeshten se eigen Jel eutchen sah die sch de Aehente Ker K eau, Masceantäiten dursick ald PersäideWeinr das Bcheshegricher in der Nach boverctelgt. damit nicht die Serben aufmertsam gemach Lechen Leist der Mhad gaesek alb faisechehte enschater Peanie Kommen. 1. ader es geht. esch os ce asts elce baeh ie. e Nacht über die Donau. Dann greifen tausend Hände zu, heben und schieben; tief zeichnen sich die Radspuren im Ufersand. Und später kommt die Munition. Sie wird in Kähne eingeladen und uusgrläden. Ich dachte an das Wirken der Heinzelmännchen, als ich nachts die Gestalten der Soldaten wie dunkle Schatten hin und her huschen sah. Und morgens, wenn die Dunkelheit verschwindet, dann ist der Spuk zu Ende. Dann ruhen die Fähren wieder unter dem schützenden Dach der Bäume aus von dem anstrengenden Dienst, bei ihnen die Ruderknechte, die fleißigen Pioniere; dann sind die Spuren im Sand beseitigt und die Wellen spülen wieder harmlos das Ufer. Nichts verrät das nächtliche Getriebe. Nur dann und wann pendelt ein einzelner Kahn zur Insel, geführt von den zottigen Pelzträgern. Das ist harmlos, denn es war so das ganze Jahr hindurch. Wenn auch die Serben wissen oder doch ahnen, daß man gegen sie rüstet, so wissen sie doch nicht, von welcher Stelle aus der Stoß beginnt. Die Grenze des Landes, die von der Donau bespült wird, zieht sich weit hin, und Serbiens Geräsg er chzigen(aum aus, die ganze Grerze gleichmäßig mit 75 bochse Maiselder ine Dah Hesen ger Wed vom Fuhuser Wie auf der Semendrianer Insel, so führten wir auch hier unsere Erkundungen durch. Besonders starke Stellungen am Uferrand scheinen nicht vorhanden zu sein. Vielleicht befinden sie sich zwei bis drei Kilometer südlich der Donau. Bäume und hohe Maisfelder versperren uns aber dorthin die Aussicht. Es ist möglich, daß gr. se eauf Fiegerphotographien erkennen kann. Aber wenn länger aufhalten gag nd; dann werden uns die Gräben wohl nicht Mut und wolle a i Galizien und Rußland. Wir haben guten ucgzwersicht. Auch hier trägt das Leben auf der feindlichen Uferseite friedfertigen Charakter. Soldaten sieht man wenig; nur drüben am Ortsrand des Dorfes Dubrawica steigt dann und wann ein Beobachter auf eine in die Baumwipfel eingebaute Beobachtungsstelle Wir kennen den Baum genau und werden ihm, wenn die Zeit gekommen, den Aufenthalt dort schon ungemütlich machen. Auch hier sieht man die Bevölkerung bei der Maisernte, und abends werden große Viehherden, die von der Weide kommen, auf der am Ufer entlang führenden Straße ins Dorf getrieben. Werden sich da unsere Verpflegungsoffiziere freuen! Und während ich vorn bei den Feldwachen Ausguck halte, wird hinten im Schutz der Bäume fleißig gearbeitet. Da vollzieht sich der Aufmarsch der Artillerie. Stellungen werden gehe...§. Unterstände für Munition und Mannschaften. Zielro. verteilt und alles Erforderliche bis ins kleinste nork.... wird und es muß gehen!., Noch fällt kein Schuß. In dem Dörfchen herrscht ein Leben wie im Manöver. Und v: dr Bild sieht man, wenn einzelne Soldaten in Männer. kleidern der Einwohner auf der Insel umbers den Serben„einheimische Bevölterung“ Krieg. Doch bald sprechen die Kanonen iecden in * 8 ** * E Kriegskalender 836=Blatt. der Kölnischen Seitung. WrB Großes Hauptquartier, 17. Oktober(Telegr.) An (Schlußaus Nr. 1062) Heeresgruppedes Generalfeldmarschallsgeun Sie hsien Kosd auch beiches Veresgrupbedes cheneralbe Gunsingen. von Rhotel san der Dopanlemepemen. d Sa—tau) genommen; das Höhengelände südlich von ware don Seind en.— Sand. Die Armedes Generals b. Gallwitz Semendrich zuddie hinter die Ralsa(südweftlich von Semendria) und von den Höhen bei Sapina und Makci. Die Arme des bulgartschen Generals Vogadjew erzwang sich den Übergang über den untern Timok und stürmte den 1198 Meter hohen Glogopieg=.= (östlich Knjaschewatz), wobei 8 Geschütze erbeutet und 200 Gefangene gemacht wurden. Auch in Richtung Pirot drangen wetter vor. Die Heeresgruppe Mackensene Cherste derreiietung. Dienstag, 19. Oktobei Kölnische Zeitunge Erste Morgen-Ausgabe 1915 e Nr. 1063 vom westlichen Schauplatz. Englische Lügen. WTB Berlin, 18. Okt.(Teiegr.) Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Daily Expreß hatte in der Ausgabe vom 23. August d. J. einen Bericht seines Spezialkorrespondenten in Amsterdam veröffentlicht, worin auf Grund der Aussage eines 15jährigen Knaben deutschen Truppen vorgeworfen wurde, die alte Waffensammlung im Museum von Valenciennes geplündert und nach Deutschland gebracht zu haben. Weiter berichtet das Blatt anscheinend aus derselben zuverlässigen Quelle, daß eine junge Frau in Valenciennes von einem deutschen Kriegsgericht in einer Verhandlung, die nur sechs Minuten gedauert hat, zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden ist, weil sie einen deutschen Soldaten, als er sie auf der Straße habe küssen wollen, ins Gesicht geschlagen habe. Der Bürgermeister von Valenciennes, der gehört worden ist, bekundet unterm 22. September d.., daß sich die Waffensammlung im Museum von Valenciennes noch an ihrem alten Platz befindet und von der Stadt ordnungsgemäß verwaltet wird. Von der Verurteilung einer jungen Frau durch ein deutsches Kriegsgericht ist dem Bürgermeister von Valenciennes nichts bekannt. Eine Grenzbesichtigung. Eine sehr gemischte Gesellschaft, bestehend aus je einem Engländer, Franzosen, Belgier und Holländer, hat kürzlich eine Rundfahrt längs der holländischen Grenze gemacht. Der Engländer war der Amsterdamer Vertreter der Times; was er zu erzählen hat, sei hier wiedergegeben, soweit es für deutsche Leser überhaupt beachtenswert erscheint. Auch seine Urteile über die Gesinnung der Holländer sollen nicht verschwiegen werden, obwohl er seinen inselhaft beschränkten Blick und sein oft bewiesenes Unvermögen zu einer sachlichen Abwägung mit auf die Fahrt genommen hat. Die Reisegesellschaft brüstet sich sogar damit, an einigen Stellen, wenn auch nur auf wenige Meter, deutsches Gebiet überschritten zu haben.„Die Reise belehrte uns, wie furchtbar nahe und drohend dieser Krieg für Holland ist. Doch sahen wir auch, in welch bewundernswerter Weise die holländischen Truppen angehäuft sind, um die wohl zunächst gefährdeten Strecken zu beschützen, und wurden von neuer Achtung vor Hollands militärischer Stärke und Bereitschaft erfüllt.“ Im Süden der niederländischen Provinz Limburg hatte der Berichterstatter die Aufregung, einen westwärts fliegenden Zeppelin zu beobachten, von der französischen Front her dumpfen Kanonendonner zu hören und über Aachen hinaus den nächtlichen Himmel von dem Widerschein der emsigen deutschen Kriegsbedarfsarbeit erleuchtet zu sehen. In jener Gegend war es auch, wo ein gar merkwürdiger Ort sein Erstaunen weckte. Dort zieht sich die Grenze durch die Straßen, in denen sich deutsche und holländische Läden gegenseitig ins Angesicht starren, aber in der Mitte getrennt durch einen Stachelzaun, der an gewissen Stellen Durchlässe aufweist, wo Schildwachen beider Länder ihren Dienst tun. Die Holländer konnten von hier aus zu Anfang des Krieges vier Tage und Nächte hindurch das deutsche Heer in Belgien einmarschieren sehen. Den Namen dieses noch weitläufig beschriebenen Ortes verschweigt der Schreiber, vielleicht aus Scheu vor dem englischen Zensor, der aus unbekannten Gründen nicht vorherzusehende Federstriche anzubringen liebt, oder weil es ihn kriegsmäßig vornehmer dünkt, obwohl es doch eine ganz gleichgültige Sache wäre, wenn er hier den Namen Vaals genannt hätte. Nun folgt aber eine Enthüllung, die wirklich überraschen könnte, wenn man an den Amsterdamer Berichten der Times nicht schon so viele Torheiten erlebt hätte. Hier nämlich— also in Vaals—„ist man von den Linien der Verbündeten in Frankreich und Belgien kaum mehr als 40 Meilen entfernt, und bei den letzten großen Angriffen der Franzosen und Briten machte sich der Kanonendonner nicht nur hörbar, sondern erschütterte auch die Fenster. Anderseits war Deutschland wieder in ungemeiner Bewegung. Aachen ist nur sechs bis sieben Meilen entfernt, und auf den deutschen Eisenbahnen an der Grenze sahen wir einen Truppenzug auf den andern folgen. Es war, als ob das ganze deutsche Heer nach Süden verfrachtet würde.“ 40 miles, also englische Meilen, sind ungefähr 65 Kilometer. Für die Umgegend von Aachen ist aber der nächste Punkt der feindlichen Front in Frankreich Verdun, das sind 180, auf dem belgischen Gebietsrest Ypern, das sind 230 Kilometer. Das braucht gewiß nicht jeder zu wissen; wohl aber der, der es schriftlich feststellt. Unsere deutschen Heere im Westen werden der schlechten festländischen Geographie des Inselmannes auch nicht den Gefallen tun, die Entfernung auf das von ihm beliebte Maß einschrumpfen zu lassen. Vielleicht tut man wohl, seinen Außerungen über die einseitige Parteinahme der Holländer ein gleiches Mißtrauen entgegenzubringen, wie seinen Landvermessungskünsten. „Ich habe,“ schreibt er,„mit vielen holländischen Offizieren und Soldaten, auch mit sehr vielen Bürgersleuten, gesprochen und bin mehr als je überzeugt, daß, während das ganze Volk der Regierung die bisher mit Erfolg behauptete Neutralität aufrichtig dankt, die Masse des Heeres mit der Masse des Volkes vollauf den gründlichen Haß gegen Deutschland und die große Hinneigung zu den Verbündeten teilt. Abgesehen von wenigen Orten, deren Einwohnerschaft offenkundig deutschen Blutes ist, tritt der Widerwille gegen Deutschland und den einzelnen Deutschen in der Nähe der Grenze noch ausgesprochener zutage als im Innern des Landes. Weiterhin habe ich auch beobachtet, welch große Mühe sich die Regierung gibt, um den Schmuggelhandel mit Deutschland zu unterdrücken, und leider auch, wie trotz all dieser Anstrengungen die Schmuggler den Behörden ein Schnippchen schlagen, so daß noch immer ein sehr beträchtlicher Handel vor sich geht. Die stete Gelegenheit, deutsche Grenzwachen zu sehen, hat mir keine bessere Meinung von diesen Leuten beigebracht. Vielleicht haben neuerliche Ereignisse in der Champagne und anderswo ihre Stimmung nicht verbessert. Die meisten von ihnen haben recht konfiszierte Gesichter. Mehrere, mehr als mehrere, waren augenscheinlich brutale Gesellen, von denen man das Schlimmste voraussetzen kann, was über die Deutschen berichtet wird.“ In diesem Spiegel können wir sehen, was für ein entsetzliches Volk wir Deutsche sind. Der Mann von der Times hat sogar einmal mit zugesehen und gehört, wie jenseit der Grenze ein Leutnant einen Unteroffizier anschnauzte— also ein ähnliches Schauspiel, wie nach eigener unwirscher Aussage der Times die Erfinder und Ratgeber vom englischen Kriegsministerium behandelt werden. Dom italienischen Kriegsschauplatz. Wie deutschfeindliche Lügen entstehen. Im Laufe des ersten Kriegsjahres hat das deutsche Gemüt oft schwer unter dem Eindruck des Verleumdungsfeldzugs gelitten, der in feindlichen und neutralen Ländern mit nimmer ermüdender Gehässigkeit gegen uns betrieben wurde. Nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der unzähligen zu unserm Schaden verbreiteten Erfindungen ist durch deutsche amtliche Stellen einwandfrei widerlegt worden, die meisten gingen ihren Weg durch die Auslandspresse, ohne daß sie von uns beachtet oder einer Berichtigung wert gehalten wurden. In der Auslandspresse fanden solche Verleumdungen der deutschen Truppen, wie Berichte über ihre angeblichen Schandtaten in Belgien und Frankreich, willkommene Aufnahme, weil sie einen Nervenkitzel für den Zeitungsleser bildeten, und kaum jemals hat ein fremdes Blatt versucht, solchen ungeheuerlichen Erzählungen auf den Grund zu gehen, oder Zweifel an ihrer Zuverlässigkeit geäußert. Die Zeitungen Italiens haben, wie erinnerlich, auch während der Zeit seiner Neutralität reichlich aus dem Giftborn dieser Greuelnachrichten geschöpft, und mancher Deutsche, der damals in Italien lebte, und täglich diese Hetze mit ansehen mußte, fragte sich vergeblich, wie es nur möglich sei, daß so viel Niedertracht gegen uns erfunden und verbreitet wurde. Einen Beitrag zur Aufklärung finden wir jetzt in der Gerichtszeitung des Mailänder Corriere della Sera, der bekanntlich selber am eifrigsten an dem deutschfeindlichen Verleumdungsfeldzug mitgewirkt hat. Das Blatt berichtet über die vom Gericht zu Bergamo am 11. Oktober ausgesprochene Verurteilung eines Betrügers zu 6½ Jahren Zuchthaus, verschärft durch Einzelhaft, und zur zweijährigen Polizeiaufsicht. Der Verurteilte ist ein Florentiner namens Carlo Giacinto Ghé, der als Kaufmann, Zeitungsschreiber im Dienst des Matin, des XX. Siecle usw., als Verfasser von Flugschriften „Pro Belgio“ und ähnlichem, sowie als gewöhnlicher Hochstapler unter der Maske eines belgischen Flüchtlings viele Monate hindurch Rom, Genua, Mailand, Venedig, Bologna, Paris, Verona und schließlich auch Bergamo unsicher gemacht und sich seinen Lebensunterhalt durch Erfindung von belgischen Greuelgeschichten verdient hat. Der saubere Herr, der sich fälschlich mit dem Doktortitel schmückte, in der Gerichtsverhandlung mit tadellosem schwarzen Rock und hellen Handschuhen erschien, und der während des##ngsjahres mit einer großen Zahl von angesehenen Personen in Lialien vorteilhafte Beziehungen anknüpfte, ist geständig, all seine Leidensgeschichten Belgiens glatt erfunden zu haben. WTB Mailand, 18. Okt.(Telegr.) Wie der Secolo meldet, hat der Kriegsminister Zuppelli gestern den ganzen Tag über mit dem König und Cadorna im Hauptquartier Unterredungen gehabt, über deren Inhalt und Ergebnisse strengstes Stillschweigen bewahrt wird.— Mailänder Blätter melden aus Rom die Verhaftung des römischen Geschäftsmannes Piperno wegen erheblicher Unterschlagungen bei Flanelllieferungen für das Heer; mit Piperno sei auch die Person verhaftet worden, die im Auftrag des römischen Ausschusses für Militärkleider die Lieferungen überwachen sollte. Kleine kriegschronik. Stockholm, 18. Okt.(Telegr.) In den Stockholmer Zeitungen wird die Frage besprochen, ob es sich empfiehlt, in diesem Jahre die Nobelpreise zu verteilen. Stockholms Tidningen befürwortet kräftig eine solche Verteilung; sie werde das kriegführende Eurova an den Frieden und seine Segnungen mahnen. Andere Zeitungen raten davon ab. Sie sagen: Wie gerecht die Preise auch verteitt werden, man wird Schweden doch der Parteilichkeit beschuldigen. Besser wäre es, für die nicht verteilten Geldmittel eine neue Nobel=Anstalt, z. B. eine medizinische, zu gründen. Einer solchen Anordnung sollen die Satzungen der Nobelstiftung kein Hindernis in den Weg legen. Gedenkfeier der Völkerschlacht. Xm Leipzig, 17. Okt. Aus Anlaß des 102jährigen Gedenktages der Schlacht bei Leipzig fand am Sonntag, den 17. Oktober, am Völkerschlachtdenkmal eine öffentliche Feier statt, die sich zu einer machtvollen, erhebenden Kundgebung gestaltete. Nahezu 60 000 Personen wohnten ihr bei. Nach einem gemeinsamen Festzug durch die vom Innern der Stadt nach dem Denkmal führenden Straßen nahmen annährend 200 Fahnenabordnungen auf dem untern Rundgang Platz. Die Feier zeigte wie im Vorjahr die schlichte Gestalt eines einfachen Bittgottesdienstes. Nach einleitendem, allgemeinen Gesang des Altniederländischen Dankgebetes hielt der Leipziger Superintendent, Dr. Cordes, die Festrede, in der er der Jahrhundertfeier vor zwei Jahren gedachte, die im tiefsten Frieden neben Deutschlands Fürsten auch die Vertreter unseres jetzigen russischen Feindes sah. Dem schönen Traum von 1913 ist ein schreckenvolles Erwachen gefolgt. Doch durch Gottes Fügung stehen wir jetzt vor einer uns günstigen Entscheidung im Weltkriege. Dieser gewaltige Krieg bedürfe keines Denkmals von Stein, sondern solle uns den Anlaß geben zu einem geistigen Neubau des deutschen Volkes, dessen Eckpfeiler, wie im Völkerschlachtdenkmal, die fromme Glaubensstärke, der unbeugsame Heldenmut, die gesunde Volkskraft und die großherzige Operwilligkeit seien. Mit einem Gesangsvortrag des Leipziger Gausängerbundes und dem allgemeinen Gesang:„Deutschland, Deutschland über alles", schloß die Feier, der auch zahlreiche Festgäste aus Dresden, Hamburg und andern deutschen Städten beigewohnt hatten. Die Platzeinnahmen flossen der Leipziger Kriegsnotspende zu. Kustralische Kunst in Werbeplakaten. Die englischen Werbeplakate haben sich immer durch Grobschlächtigkeit und durch die ganz einseitige Darstellung des Feindes ausgezeichnet. Der australische Kunstgeist scheint solche Ausgeburten der angelsächsischen Kino=Phantasie noch mehr zu lieben, wie man aus einem von Norman Lindsay gezeichneten Karton schließen muß, der im Sydney Bulletin veröffentlicht ist, und den die Daily Mail in einer ihrer letzten Nummern reproduziert. Das Bild, das dort von uns gegeben wird, würde zwerchfellerschütternd wirken— wenn man daüber lachen könnte. Ein antikes Schiff, von keuchenden Rudersklaven vorwärtsbewegt, durchfurcht die Wogen. Auf der Mitte des Verdecks steht eine gewaltige Gestalt mit roh tierischen Gesichtszügen und mit breitem Schnurrbart; in der muskulösen Faust schwingt sie die Peitsche, deren Schläge auf die Schultern der Keuchenden und Gequälten niedersausen. Auf dem Haupt aber trägt dieser antike Sklaven=Aufseher— eine deutsche Pickelhaube. Merkst du etwas, verehrter Zuschauer? Um ja keinen Irrtum zu lassen, strömt das blonde Haar dieses Barbaren in zwei langen Zöpfen unter dem Helm hervor, wie es antike Bilder zuweilen zeigen. Unter diesem herrlichen Karton stehen die Worte: „Wie die Weichlinge endeten. Sie zogen Sklaverei dem Heeresdienst vor.“ Wenn jetzt die Australier nicht gleich massenhaft in Kitcheners Werbebureau laufen! Es gibt wohl kein traurigeres Beispiel von Völkerverhetzung als derartige Plakate. Die Meldung des Süddeutschen Korrespondenzbureaus, Reichskanzler v. Bethmann Hollweg werde im Laufe der nächsten Woche dem württembergischen Hofe einen Besuch abstatten, ist, wie dem Schwäbischen Merkur von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, nicht richtig. Die Versorgung mit Lebensmitteln. Zur Milch= und Butterfrage. Am Freitagnachmittag tagte im Kreishause zu Essen der Ausschuß zur Sicherung der Milchversorgung der Städte des RheinischWestfälischen Industriegebietes. An der Sitzung nahmen Vertreter der Oberpräsidenten der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen sowie des stellvertretenden Generalkommandos des VII. Armeekorps teil. In den Beratungen wurde allgemein darauf hingewiesen, daß im Interesse der Milchversorgung zunächst in allen Haushaltungen durch sparsame Verwendung und Einschränkung der Verbrauch an Milch verlängert werden müsse. Durch den Mangel an Kraftfutter ist es nicht möglich, soviel Milch wie in normalen Zeiten zur Verfügung zu stellen. Die Verbraucherkreise sollen daher ersucht werden, soweit wie es sich um den Milchgenuß Erwachsener und gesunder Personen handelt, im Interesse der Kinder, Kranken und Schwachen, in der Folge den Milchverzehr einzustellen. Es ist zu erwarten, daß durch eine derartige Sparsamkeit die Milchversorgung der auf den Milchgenuß angewiesenen Personen nach wie vor gesichert bleibt. Zur Erhaltung der Milchproduktion sei ein Aufschlag des Milchpreises unvermeidlich. Die Verbraucherkreise müßten auch dieses Opfer auf sich nehmen. Die Milchproduzenten haben sich ihrerseits bereiterklärt, zunächst mit einem Preisaufschlag von 2 für das Liter Milch von Mittwoch nächster Woche ab zufrieden geben, trotzdem durch diesen Preisaufschlag kein Ausgleich für die Erzeugungskosten, geschweige denn einen Verdienst gegeben sei. Anderseits verkennten die landwirtschaftlichen Kreise nicht die schwierige Lage, in der sich weite Kreise der Verbraucher befänden. Dann wurde weiter eine Kommission gewählt, welche Vorschläge für eine Verstädtischung der Milchversorgung ausarbeiten soll. Man erhofft aus einer Verstädtischung der Milchversorgung nicht nur eine Sicherung der Milchversorgung, sondern auch eine Verbilligung des Milchvertriebes, der heute 5 bis 8. auf as Liter erfordert. Im weitern wurde auch ein Beschluß in der Butterfrage gefaßt ind an die Reichsprüfungstelle für Lebensmittel ein Antrag gesandt, velcher angemessene Höchstpreise für Butter fordert, durch welche sie Interessen der Landwirtschaft und Konsumenten nicht geschädigt verden. Der Einkauf ausländischer Butter ist nur der Zentralinkaufsgesellschaft zu Berlin zu übertragen, um die jetzt übliche Preistreiberei durch die deutschen Aufkäufer auf den ausländischen Buttermärkten auszuschalten. Die Buiterverteilung durch die Zentraleinkaufsgesellschaft soll dann gleichmäßig für das ganze Reich erfolgen. Für ausländische Butter sollen keine Höchstpreise estgesetzt werden.“ Die Höchstpreise für inländische Butter sollen ür den Produzenten, den Großhandel und den Kleinhandel festselegt werden. Höchstpreise für Butter. WIB Hamburg, 18. Okt.(Telegr.) Der stellvertretende ommandierende General des neunten Armeekorps erließ eine Verordnung, wonach der Höchstpreis für ein Pfund Butter m Kleinhandel, beste Ware, auf 2,60c für die Städte Hamburg, Lübeck, Altona und Wandsbeck festgesetzt wird. WIB Hannover, 18. Okt.(Telegr.) Der stellvertretende ommandierende General des zehnten Armeekorps erließ eine Verordnung, wonach der Höchstpreis für ein Pfund Butter m Kleinhandel, beste Ware, auf 2,80. für den ganzen Korpssezirk festgesetzt wird. WIB Berlin, 18. Okt.(Telegr.) Im Reichsanzeiger eröffentlichen die Minister für Landwirtschaft, des Innern und ür Handel und Gewerbe die in Nr. 1057 der Kölnischen Zeitung mngekündigten] Maßnahmen gegen die Milch= und Butterteurung und zur Einschränkung der Verwendung von Milch zu gewerblichen Zwecken. Diese Anordnung tritt am Oktober 1915 Die Tätigkeit der Preisprüfungsstellen. □ Stettin, 16. Okt. Der seit längerm hier bestehende Kontrollausschuß für Lebensmittelpreise, der jetzt die Aufgabe der Preisprüfungsstelle übernommen hat, hat nunmehr für eine Reihe von Ledensmitteln festgesetzt, welche Zuschläge zum Großhandelspreise die Verkaufspreise im Kleinhandel höchstens enthalten dürfen, um den Händlern ohne übermäßigen Gewinn einen angemessenen Verdienst zu sichern. Die Zuschläge(die sich zwischen 10 und 20% des Großhandelspreises bewegen und als Richtschnur für die Verkäufer, als Norm für den Kontrollausschuß bei Beurteilung der Angemessenheit fraglich gewordener Preise in Einzelfällen dienen) sind wie folgt festgesetzt: 10% bei Butter, Schmalz, Eiern, Heringen und Zucker(bei Raffinaden, Hut= und Würfelzucker dazu die gebräuchlichen Aufschläge); 15% bei Margarine und Kartoffelmehl; 20% bei Mais= und Reisgrieß, Kaffee, Salz, Gemüsekonserven, Ringäpfeln, Natur= und Kunsthonig, Sirup, Marmeladen, Pflaumenmus, Käse und Seifen. Herabsetzung bei Steigerung der Großhandelspreise ist vorbehalten. 6 Saarbrücken, 16. Okt. Gegen einen Lebensmittel=Verteuerer schritt hier die Behörde in recht scharfer Weise ein. Der Fall ist geeignet, allgemein zur Warnung zu dienen. Der Großhändler Georg Walch in Saarbrücken hatte für Butter sehr hohe Preise gefordert, so daß sich die Preisprüfungsstelle zu einer Untersuchung des Falles entschloß. Walch gab nun an, er hätte für seinen in dem städtischen Schlachthaus lagernden Buttervorrat von 139 Zentnern selbst 2,3804 für das Pfund im Einkauf zahlen müssen, und legte zum Beweise seiner Behauptungen auch die Rechnungen, die auf diesen Preis lauteten, vor. Die Behörde schritt jedoch auch zur Beschlagnahme seiner Bücher, und hierbei wurde festgestellt, daß die vorgelegten Rechnungen nur zur Täuschung der Behörde angefertigt waren. Der wirkliche Einkaufspreis war wesentlich geringer, er betrug nur 2,04.4 für das Pfund im Durchschnitt. Walch hatte also den Einkaufspreis um 34 für das Pfund Butter zu hoch angegeben, um seine hohen Verkaufspreise zu rechtfertigen. Da durch diese Handlungsweise seine Unzuverlässigkeit in bezug auf den Handel mit Lebensmitteln erwiesen war, verfügte die Behörde auf Grund der Verordnung des Bundesrates vom 23. September 1915, daß dem Walch der Handel mit Butter, Käse und Eier, auf welche Waren sich sein Geschäft erstreckte, untersagt wird. Diese gerechte Strafe wird nicht verfehlen, auf die Lebensmittel=Verteuerer eine heilsame Wirkung auszuüben. * Düsseldorf, 17. Okt. Die städtische Kartoffelversorgungsstelle(siehe Nr. 1056 der Kölnischen Zeitung) gibt zum ersten Male Lieferpreise bekannt. Neun der Versorgungsstelle angeschlossene Kartoffel=Platzgroßhandlungen sind verpflichtet, bis zu anderweitiger Festsetzung die Sorten Magnum bonum und Up to Date zum Höchstpreise von 4,50. für den Zentner und die Sorte Industrie zum Höchstpreise von 4,60. für den Zentner bei Mengen von zehn Zentnern und mehr frei Keller des Verbrauchers abzugeben. * Bochum, 17. Okt. Für die Kartoffelversorgung der Bürgerschaft hat die städtische Verwaltung größere Käufe abgeschlossen. Die Lieferung soll in den nächsten Tagen beginnen. Die Kartoffeln stellen sich frei Keller für die erste Sorte(Magnum bonum, Industrie und Daber) auf 4,K und für die zweite Sorte(Märker und Woltmann) auf 3,80c für den Zentner. * Dortmund, 17. Okt. Die städtische Verwaltung hat eine gut eingerichtete Molkerei durch Kauf erworben und eine„Gemeinnützige Milch=Gesellschaft m. b..“ zur Versorgung minderbemittelter Volkskreise mit möglichst guter und frischer billiger Milch und mit Molkereierzeugnissen gegründet. Das Stammkapital beträgt 22.000 A. Geschäftsführer ist ein Stadtsekretär und der bisherige Leiter der Molkerei tritt als Betriebsverwalter in städtische Dienste. Wirtschaft und Recht. Die kriegsanleihe. WIB Berlin, 18. Okt.(Telegr.) Die Einzahlungen auf die dritte Kriegsanleihe betrugen bis zum 15. Oktober 7576,3 Millionen Mark oder 62,6 Prozent der Gesamtzeichnung. Gleichstellung der deutschen und österreichischen knappschaftsmitglieder. X Bochum, 17. Okt. Der Vorstand des Allgemeinen Knappschaftsvereins hatte am 12. November v. I. beschlossen, die zum Kriegsdienst eingezogenen Pensionskassenmitglieder der österreichisch=unggarischen Monarchie als beteiligt an einem vaterländischen Kriege im Sinne der§§ 58 und 60 der Satzung zu betrachten unter der Voraussetzung, daß entsprechend Österreich=Ungarn den in seinem Lande versicherten Deutschen die gleichen Vergünstigungen gewährt wie den Landesangehörigen. Inzwischen sind durch Kaiserliche Verordnung vom 16. September d. J. die Bestimmungen des§ 9 des österreichischen Knappschaftsgesetzes auf die Knappschaftsmitglieder deutscher Reichsangehörigkeit ausgedehnt worden, die im gegenwartigen Kriege dem Deutschen Reiche unmittelbar oder mittelbar Kriegs=, Sanitäts= oder ähnliche Dienste leisten; damit ist eine Gleichstellung der Knappschaftsmitglieder österreichischer und deutscher Staatsangehörigkeit erfolgt. Der Vorstand des Allgemeinen Knappschaftsvereins hat deshalb beschlossen, nunmehr nach dem Beschlusse vom 12. November v. J. zu verfahren. Auch für die Ungarn soll dieser Beschluß gelten, sobald eine Verordnung vorliegt, nach der auch Ungarn den in seinem Lande versicherten Deutschen dieselben Vergünstigungen gewährt wie den Landesangehörigen. 2 Berlin, 18. Okt.(Telegr.) Der Präsident der Handelskommission der französischen Kammer brachte, wie die Bossische Zeitung erfährt, ein Schreiben des Handelsministers zur Kenntnis, wonach zwischen Frankreich und seinen Verbündeten ein übereinkommen betreffs des Handelsverbots mit dem Feinde zustandegekommen ist. Hilfsbereitschaft. 1 Von der holländischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) In England ist der dritte Bericht des Hilfsausschusses erschienen, der sich zur Unterstützung der im Lande befindlichen Deutschen, Ssterreicher und Ungarn gebildet hat. Bis Ende Juni war 3250 solchen Personen Unterstützung zuteil geworden, darunter auch einer Anzahl, die durch Heirat jetzt britische Staatsangehörigkeit gewonnen hatten. Namentlich nach der Torpedierung der Lusitania wuchs die Zahl der Zufluchtsuchenden infolge der feindseligen Haltung, welche die britische Bevölkerung einnahm. In einer einzigen Woche waren 101 neue Fälle entstanden. Eine der ersten Hilfesuchenden war eine junge deutsche Frau mit ihrem Kinde, die eine Nacht bei strömendem Regen auf einem Dache verbracht hatte. Mitglieder eines Hausstandes blieben, einmal auseinandergetrieben, oft tagelang getrennt. Unter den Gefangenen in der Sicherheitshaft befinden sich auch besonders viel Bedienstete. Eine Anzahl der Unterstützten ging nicht nach Deutschland, sondern nach den Vereinigten Staaten. In den Sammellagern befinden sich 30000 Zivil= und zahlreiche Militärpersonen. Diese Opfer des Krieges helfen sich gegenseitig. Viele der Frauen fertigen Kleider für französische und belgische Kinder. Gefangene Schneider arbeiten für die Männer. Ein ähnlicher Ausschuß, der sich der Angehörigen der Verbandsstaaten annimmt, besteht in Berlin und unterhält regelmäßig Verbindung mit dem englischen Ausschuß, wodurch viel für die Heimschaffung von Briten geschehen kann. Bis Ende Juni hatte der Ausschuß etwa 10.000 Pfund an privaten Spenden eingenommen. (9 Aachen, 18. Okt.(Telegr.) In geheimer Sitzung bewilligten die Stadtverordneten zur Beschaffung warmer Unterkleidung für die dutschen Kriegsgefangenen in Rußland 5000.4, ferner für Liebesgaben für rheinische Regimenter 30000.4. Schließlich bewilligte die Versammlung eine Summe, aus der Weihnachtsgaben an die im Felde stehenden städtischen Beamten. Angestellten und Arbeiter, sowie an die in den städtischen Krankenhäusern untergebrachten kranken oder verwundeten Soldaten bestritten werden. (9 Aachen, 17. Okt. Bei der Kriegsgesangenen=Hilfe vom Roten Kreuz, Aachen=Stadt, werden 563 Gefangene unterstützt. Bisher wurden 1667= Postanweisungen versandt und 41 Banküberweisungen(für Rußland) gemacht. über diese Geldsendungen liegen bis heute 1278 Empfangsanzeigen vor. Ausgegeben wurden im ganzen 21 304A.„ X Neuß, 17. Okt. Eine wirkungsvolle Vorfeier des HohenzollernJubiläums wurde im Tattersall veranstaltet, wo sich Tausende Zuhörer an den Darbietungen des Neußer Kinderchores und dem Vortrag passender Dichtungen durch Schulkinder erfreuten. Der Reinertrag der Veranstaltung wird der Kriegsfürsorge zugewandt. A Barmen, 17. Okt. Die Stadtverordneten hatten kürzlich die Errichtung einer Hindenburg=Anlage im Zuge der jetzigen Bahnhofstraße als Abschluß gegenüber dem Bahnkörper beschlossen. Vor zwei Schilden, die als Wahrzeichen zur Erinnerung an den Weltkrieg benagelt werden sollen und der Ehrung Hindenburgs und der vielen ungenannten Helden des Riesenkampfes gelten, soll sich ein Obelisk erheben als Träger eines Sinnbildes des Weltkrieges. Die Umgebung soll durch gärtnerische Anlagen geschmückt werden. Heute erfolgte in feierlicher Weise die Eröffnung der Nagelung der beiden Schilde. Der Festtag hatte die Bezeichnung Hindenburgtag erhalten. Den Mittelpunkt der Feierlichkeiten bildete ein Festakt, der morgens gegen 11½ Uhr im Beisein der Spitzen der Behörden, der Vereine und Schulen vor der Ruhmeshalle stattfand und dem eine vieltausendköpfige Menschenmenge beiwohnte. In seiner markigen Festrede kennzeichnete der Oberbürgermeister Dr. Hartmann die ungeheuern Erfolge Hindenburgs und betonte, daß man sich heute zusammengefunden habe, um den wahrhaft großen Volksführer und Volkshelden zu feiern und ihm zu danken aus tiefstem Herzensgrund für alles, was er für uns getan. Ihm, der in der Zeit der Not den Osten unseres Vaterlandes geschützt und geschirmt, solle der eine Schild mit Hindenburgs Wappen in der Mitte geweiht werden. Von goldenem Lorbeer umschlungen, leuchte auf dem mit dem Wappen der Stadt Barmen geschmückten zweiten Schilde die Widmung„Den namenlosen Helden". Ihnen allen, die einen lebendigen Wall bilden, an dem der Ansturm der Feinde zerschellt, ihnen sei dieser Schild in tiefer und unauslöschlicher Dankbarkeit geweiht. Aus ihnen heraus erwachse uns das neue Deutschland. Ihre Taten bildet die Saat, aus der dem Vaterlande tausendfältig herrliche Früchte reifen werden. Die Rede klang in das Gelöbnis aus, den Helden in ihrer Liebe zum deutschen Vaterlande nachzueifern. Das Hoch auf das deutsche Vaterland pflanzte sich in der Volksmenge brausend fort. Nach dem Gesang des Volksliedes„Deutschland, Deutschland über alles“ schlug Oberbürgermeister Dr. Hartmann die ersten Nägel in die Ehrenschilder. Die zu einem Massenchor vereinigten hiesigen Gesangverein(etwa 500 Mitwirkende), die den Festakt mit dem Kaisermarsch von Wagner eingeleitet hatten, sangen unter Kapellmeister Höhnes Leitung den Chor„Ein blankes Wort“. Mit dem Gesang des Altniederländischen Dankgebetes mit Orchesterbegleitung fand die weihevolle Feier ihren Abschluß. Darauf begann die allgemeine Nagelung der Schilder; viele tausende Nägel wurden im Laufe des Tages eingeschlagen. Großen Anklang fanden die vaterländischen Weisen, die nachmittags von den Kapellen der höhern Lehranstalten vor der Ruhmeshalle vorgetragen wurden. Besonderes Interesse weckten dort auch die beiden 15,5=cm-Beutegeschütze, die auf Veranlassung der Stadtverwaltung von der Heeresverwaltung leihweise zur Verfügung gestellt worden waren. Junge Damen boten in den Straßen aus Eisen geprägte Hindenburgmedaillen, sowie Ansichtskarten von der Hindenburganlage aus. Auch erfolgte eine Haussammlung mit Büchsen zum Besten der Wohlfahrtszentrale. Diese neuen Sammlungen hatten schon an den Tagen vorher mit Zeichnungen von zusammen über 200 000.A einen vielverheißenden Anfang genommen. (*) Essen, 17. Okt. Von den Angehörigen der Kruppschen Gußstahlfabrik stehen zurzeit fast 15000 unter den Fahnen. Schon aus dieser Zahl ergibt sich ein reiches Feld der Tätigkeit des Werkausschusses der Beamten und der Arbeiter für den Kriegsliebesdienst auf der Gußstahlfabrik. Die Sammlung unter den Beamten und den Arbeitern weist bis Ende September eine Einnahme von 2645 754cK auf; davon sind 1268972.4 ausgegeben worden, so daß am 1. Oktober ein Bestand von 1 376 782. vorhanden war. In seiner letzten Sitzung hat der Werkausschuß u. a. bewillig!, 25 000.A an den Berzirksverein vom Roten Kreuz in Düsseldorf und 114 150## für den Kriegsliebensdienst in Essen und in den Nachbargemeinden. Im Laufe des Sommers sind 109 Kinder von Kriegern aus Essen durch Vermittlung der Vereine für Ferienkolonien zur Erholung hinausgesandt worden. Die Kuren sind vorzüglich gelungen. Diese Aussendung hat 5520# gekostet. Für Liebesgabensendungen ins Feld sind 79 947.A ausgegeben worden; die Hälfte davon geht aus der Sammlung des Werkausschusses, die andere Hälfte tragen Herr und Frau Krupp v. Bohlen u. Halbach. Der Werkausschuß hofft, daß durch die Opferwilligkeit der Angehörigen der Gußstahlfabrik noch nach Friedensschluß namhafte Mittel für die Hinterbliebenen der gefallenen Kameraden und für andere Zweige der Fürsorge vorhanden sind.— Auf der Kruppschen Friedrich=Alfred=Hütte in Rheinhausen haben die Arbeiter und Arbeiterinnen vom 1. September 1914 bis 31. August 1915 für die Arbeiterkriegsspende 135 660##t Beiträge geleistet; davon sind 131 500 ausgegeben worden. Neben diesen Unterstützungen durch die Arbeiterkriegsspende hat die Friedrich=Alfred= Hütte noch 478 3510 an Unterstützungen für die einberufenen Arbeiter und deren Familien geleistet. . Diez, 16. Okt. Für die deutschen Kriegsgefangenen in Rußland sind im Kreise Unterlahn 5851¼ eingegangen und an die Sammelstelle des Roten Kreuzes in Frankfurt gesandt worden. 2 Augsburg, 17. Okt. Der heutige Hindenburg=Tag, den gestern abend eine volkstümliche Huldigung vor der am Stadttheater aufgestellten Büste des großen Feldherrn einleitete, gestaltete sich, von prächtigstem Herbstwetter begünstigt, zu einem glänzenden vaterländischen Opferfest, an dem auch die Landbevölkerung starken Anteil nahm. Das lebhafteste Einzelbild des Festes war der Opfergang der 17·000 Schüler und Schülerinnen, die nach Ablieferung ihrer Liebesgaben in geschlossenem Vorbeimarsch vor der Büste Hindenburgs huldigten. Militärisches Wecken, Turmkonzerte, Standmusiken, eine Parade der militärischen Jugendvereinigungen und der LandsturmRiegen trugen mit zum Geprage der Feier bei, die ein großer vaterländischer Abend im Ludwigsbau des Stadtgartens abschloß. Das Sammelergebnis an Rauchmaterial, Bekleidungsstücken und Geldspenden dürfte ansehnlich sein. Post= und Verkehrsnachrichten. Neue=Jüge Berlin—warschau. Berlin, 18. Okt.(Telegr.) Die=Züge zwischen Berlin und Warschau über Kalisch wurden zwischen Berlin und Posen bisher gemeinsam mit den Zügen nach und von Insterburg gefahren. Nur zwischen Posen und Warschau wurden bisher besondere Züge eingerichtet. Der Verkehr zwischen Berlin und Warschau ist aber so lebhaft geworden, daß es jetzt notwendig geworden ist, die Züge schon von Berlin an gesondert von dem Zuge nach Ostpreußen zu fahren. Diese neuen Warschauer Züge haben folgenden Fahrplan: Man verläßt Charlottenburg vorm. 9,16, den Zoologischen Garten in Berlin 9,21, die Friedrichstraße 9,32 usw. In Posen trifft man 1,41 nachm., in Lodz wie bisher 7,47 nachm., in Warschau auf dem Warschauer=Wiener Bahnhof 10,38 ein. Der Gegenzug von Warschau geht 6,26 vorm., von Lodz 9,32, während dieser selbständige Zug Warschau— Berlin Posen 3,08 verläßt. In Berlin trifft man etwas früher als bisher ein, an der Friedrichstraße 7,21, am Zoologischen Garten 7,32 und in Charlottenburg 7,40 nachm. In Ostpreußen hat das stetig wachsende Verkehrsbedürfnis schon jetzt die Einlegung von neuen Zügen notwendig gemacht. So ist ein Zugpaar von Königsberg 2,00 nach Pillau, zurück von dort 7,00 nachm. eingerichtet worden, ebenso von Wehlau 2,20 nachm. nach Friedland, ab Friedland 5,14 nachm. Auf andern Strecken wird die Lage verschiedener Züge vom 20. Oktober dem Verkehrsbedürfnis besser angepaßt. Dies ist der Fall auf den Linien Braunsberg—Mehlsack, Neidenburg—Ortelsburg, Palmnicken— Fischhausen, Kruglanken—Marggrabow und Ortelsburg—Bischofsburg—Rothfließ. Nachrichten. Berlin, 18. Oktober. Se. Maj. der König haben Allergnädigst zu verleihen geruht: die Schwerter z. R..=O. 2. Kl. m. Eichenl. u. d. Stern z. R..=O. 2. Kl. m. Eichenl. u. Schwertern: dem Gen.=Lt. z. D. v. Kluge;— den R..=O. 4. Kl.: den Rechn.=Räten Halsband in Rees u. Bellers in Lüdenscheid. Ferner ist verl.: dem Reg.=Präsid. Dr. v. Meister in Wiesbaden der Char. als Wirkl. Geh. Ob.=Reg.=Rat mit d. Rang d. Räte 1. Kl.;— dem Präsid. d. Konsistorien in Wiesbaden u. Frankfurt a. M. Dr. Walter Ernst in Wiesbaden der Char. als Wirkl. Geh. Ob.=Konsist.=Rat mit d. Rang d. Räte 1. Kl. aus =) Münster, 18. Okt.(Telegr.) Anläßlich der hundertjährigen Zugehörigkeit Münsters zu Preußen(vergl. Kölnische Zeitung Nr. 1061] ist die Stadt reich beflaggt. In einer Festsitzung des Magistrats und der Stadtverordneten, der die Spitzen der militärischen und Zivilbehörden beiwohnten, erneuerte der Oberbürgermeister Dr. Jungeblodt den Huldigungseid. Ein Huldigungstelegramm an den Kaiser wurde abgesandt. Darauf war Militärkonzert auf dem Prinzipalmarkt. Vermischtes. Kriegs=Rennen. Berlin=Hoppegarten, 18. Okt.(Telegr.) Preis von Leutstetten. 5000l. 1400m. 1. Herren A. u. C. v. Weinberg's Manila(Rastenberger); 2. Fackeltanz; 3. Corregio. 7 Pserde liefen. Tot.: Sieg 11, Platz 12, 17, 18.— Preis von Lieser Handicap. 5000#4. 2400m. 1. Hrn. L. Korn's Sedinia(Rupprecht); 2. Fulvia; 3. Dahlem. 5 Pferde liefen. Tot.: Sieg 18, Platz 10, 11.— Langenbielau=Rennen. Lehrlingsreiten. 5000K. 1800m. 1. Frhrn. v. Entr. Fürsteneck's Eifer(Kunath); 2. Lichtblick; 3. Eieruhr. 13 Pferde liefen. Tot.: Sieg 151, Platz 33, 22, 62.— Oppenheim=Rennen. 10.000cA. 2400m. 1. Kgl. HauptGestüt Graditz Leda; 2. Tamina; 3. Anschluß. 8 Pferde liefen. Tot.: Sieg 22, Platz 19, 16, 21.— Preis von Rabenstein. 5000c. 1200m. 1. Hrn. W. Braun's Cantata(H. Blume); 2. Nachtfalter; 3. Cassierer. 15 Pferde liefen. Tot.: Sieg 276, Platz 44, 18, 165.— Festa=Rennen. 5000##, 1600m. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheim's Kriegsgöttin(Archibald); 2. Montana II, 3. Lotty. 7 Pferde liefen. Tot.: Sieg 40, Platz 11, 10, 10.— Abschieds=Handicap. 5000M. 1400m. 1. Hrn. M. Löwenthal's Corinth(Bleuler); 2. Giabar; 3. Kalchas. 16 Pferde liefen. Tot.: Sieg 113, Platz 28, 90, 22. WTB Potsdam, 18. Okt.(Telegr.) Am heutigen Geburtstage Kaiser Friedrichs III. war das Mausoleum in der Friedenskirche zu Potsdam in Anbetracht des Krieges in einfacher, aber stimmungsvoller Weise geschmückt. Auch die Prinzessin Friedrich Karl von Hessen ließ einen Erikakranz niederlegen. Am Denkmal auf dem Luisenplatz in Potsdam hatten der Magistrat der Residenzstadt Potsdam und der Kreiskriegerverband Potsdam Kränze niedergelegt. ∆ Magdeburg, 18. Okt.(Telegr.) Wie die Magdeburgische Zeitung aus Rudolstadt meldet, ist Fürst Günther von Schwarz= burg=Rudolstadt vor etwa acht Tagen an akuter Herzschwäche erkrankt. Zu schwerer Besorgnis liegt zwar kein Grund vor, doch muß der Fürst sich einer ernsten Kur, voraussichtlich in Wiesbaden, unterziehen. Außerste Ruhe und Zurückgezogenheit ist ihm von den Arzten zur Pflicht gemacht worden. :: :: Unsere verehrlichen Bezieher werden gebeten, alle 33 :: Anregelmäßigkeiten im Eingang und in der Zu:: :: stellung der Zeitung alsbald der unterzeichneten:: :: Stelle mitzuteilen, die für sofortige Abhilfe :::::: Sorge tragen wird.:: 2::: Die Expedition der Kölnischen Zeitung. Neueste Nachrichten. Mißstimmung in England. 5 Von der holländischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Der parlamentarische Mitarbeiter der Times beschätfigt sich mit ernstlichen Schwierigkeiten, die das Kabinett bedrohen. Er scheint der Ansicht zu sein, daß wenigstens Carson zurücktreten wird, dessen Rücktritt vorgestern vorzeitig gemeldet worden war. Unter den Parlamentsmitgliedern, sowie in der von ihnen vertretenen Bürgerschaft herrschen, führt er weiter aus, weit auseinandergehende Meinungsverschiedenheiten über das Vorgehen auf dem Balkan. Selbstredend verlange jedermann, daß England Serbien mit allen verfügbaren Kräften helfe. Auch sei man peinlich berührt von den unleugbaren verhängnisvollen Fehlern, die dei dem Feldzug im nahen Osten begangen worden sind und man mochte nicht, daß solche Fehler anderswo wiederholt würden. Für den Fall, wo die so denkenden Mitglieder dazu Gelegenheit bekämen, hätten sie die Absicht, dem Vorbild des Oberhauses folgend, eine Verurteilung dieser Fehler zu äußern. An dritter Stelle und über alles andere hinweg seien alle entschlossen, in engster Gemeinschaft mit Frankreich und den übrigen Verbundeten zu handeln. Wie seien diese drei Erfordernisse miteinander in Einklang zu bringen? Wahrscheinlich fühle jedes Mitglied des Unterhauses außer der Regierung, daß es nicht über die erforderlichen militärischen Aufklärungen verfüge, um die zahlreichen Fragen zu lösen, die mit der neuen Wendung der Ereignisse zusammenhängen, oder um die Macht zu ermessen, die seitens Serbiens in die Wagschale geworfen werden kann, ohne daß die Streitkräfte der Verbündeten auf den entscheidenden Punkten in Europa geschwächt würden. Notwendig sei, daß man erfahre, daß nach der einen oder andern Richtung hin ein fester Plan bestehe, der auf einer genügenden strategischen Auffassung beruhe und eine genügende Aussicht auf Erfolg biete. Man habe längst selbsttätig empfunden, daß England bei der Führung des Krieges von der Hand in den Mund gelebt habe, und die jüngsten Ereignisse hätten die Richtigkeit dieser Meinung, was den Balkan betrifft, ergeben. Man sei entschlossen, sich Gewißheit darüber zu verschaffen, daß nicht weiterhin gestümpert werde. ( Kopenhagen, 18. Okt.(Telegr.) Die für Rußland bestimmte dänische Hilfsambulanz, die hauptsächlich bei der Nachhut wirken soll, begibt sich zunächst nach Petersburg. um die erforderlichen Weisungen einzuholen, Dienstag, 19. Oktober Handel, Gewerbe und Verkehr. Drahtberichte vom 18. Oktober. # Berlin. Die.-G. Schubert& Salzer, Maschinenfabrik in Chemnitz, ist, wie verlautet, im laufenden Geschäftsjahr betriedigend beschältigt. Das Geschäftsjahr 1914/15 hatte eine Dividende von 20% gebracht bei einem Kriegssicherheitsbestand von Der Ausnahmetarif für Schwefeikies erscheint am 18. Oktober d. J. in einer Nen-Ausaabe. Er wird auf Gasreinigungsmasse(gebrauchte., Kieserit und Schwerspat ausgedehnt. Voraussetzung ist, daß diese Stoffe zur Herstellung von Schwefelsäure, schwetliger Säure oder Schwetel dienen. Die Einnahmen der Marienborn-Beendorfer KleinbahnGesellschaft für das dritte Vierteljahr betrauen 31 595-4 gegen 20920.4 im Vorjahr, und für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September a. J. 968454, 97841=).„„#g gr Pan Die erst in diesen Tagen eronnete rurka-Bann vennder sien bereits jetzt in einer derart kritischen Finanzlage, daß der Verwaltungsrat lant Voss. Ztg. der nächsten Hauptversammlung vorschlagen wird, die Hauptanleihe von 30 Mill. Franken in Vorzugsaktien umzuwanteln, die Schuldverschreibungsanleihe von 30 Mill. Fianken in Vorzussaktien umzuwandeln. Der am 31. Juli abgelautene Zinsschein konnte nicht mehr bezahlt werden. Die Anleiheschuld dieses Unternehmens war von Anfang an in keinem Verhältnis zu dem Aktienkapital von 8 Mill. Franken. Zudem kamen allein die Arbeiten für den FurkaTunnel viermal höher zu stehen, als vorauszusehen war. Bei den Deutschen Kaliwerken.-G. ist, wie uns berichtet wird, in der Lage und den Aussichten gegenüber den in der Hauptversammlung gemachten nähern Darlegungen eine Aenderung nicht eingetreten. Der günstigere Umstand etwas erhöhter Inlandspreise komme allen Kaliwerken zugute. Der Absatz lasse nach wie vor rech zu wünschen übrig; er könnte auch ffür das Inland wesentlich Wie die Verwaltung der Nürnberger Metall- und Lackierwarenfabrik vorm. Gebr. Bing auf Anfrage mitteilt, ist das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahre sehr gut beschäftigt, und zwar fast ausschließlich für Heeresbedarf. Gegenüber der starken Beschäftigung tritt das Friedensgeschäft in den Hintergrund. Ueber das Ergebnis lasse sich noch nichts sagen. Im Vorjahre wurde eine Dividende von 6% verteilt. München. Der Aufsichtsrat der Amperwerke Elektrizitäts-.-G. in München schlägt 6%(i. V.%) Dividende bei entsprechenden Abschreibungen und Rückstellungen vor. : K a i s e r s l a u t e r n. D e r A u f s i c h t s r a t d e s E i s e n w e r k s, Kaiserslautern, schlägt 5%(i. V. 6½%) Dividende vor. * Hamburg. Die Norddeutsche Bank in Hamburg teilt mit, daß der Austauschder deutschen und englischen Sprengstoff- und Pulver-Aktien mit den Vertretern der Nobel Dynamite Trust Company Ltd., London, jetzt in genauester Uebereinstimmung mit dem zwischen der Norddeutschen Bank in Hamburg und Nobel Dynamite Trust Company Ltd., London, getroffenen Abkommen in Amsterdam stattgefunden hat. Sobald der durch Anbringung bzw. Uebertragung des deuschen Reichsstempels verzögerte Druck der neuen Aktien der Dynamit-.-G. vorm. Alfred Nobel& Co.— voraussichtlich Monatsende— fertiggestellt sein wird, wird die Ausfolgung der Aktien an die bisherigen Inhaber von Dynamite Trust Company-Aktien und die Auszahlung der Vergütung von 120c für die Aktie durch die Norddeutsche Bank in Hamburg bewerkstelligt. * Amsterdam. An der heutigen Börsc notierten: Ned. Werk-Sch. 3½% Sch.—, desgl. 3% Cert. 73, desgl. 2½% Cert. 63½. russische Anleihe von 1880 623/8, Japan. I. Reihe 4½% Obl.—. Amsterdamsche Bank 180, Nederl.-Ind. Handelsb. 179.75, Nederl. Handels-Maatsch. 162 1/8, Arg. Nat. Hyp. B. Ced. L. 6%—, U. St. Stecl 80, Vorstenlanden 192.50, Handelsverein 281, Redjang Lebong 122, Geconsolideerte Hollandsche Petroleum 142. Koninkliike Petroleum 507.50, Steana Romana Petr.—. Amsterdam Rubber 171.25. Holl.-Amerika-Linie 304. Deli Maatschappij—. Medan Tabak—. Atchison Topcka& Santa’é 105,50, Erie 33⅝/8, Southern Railway 20¾. Union Pacific 131 7/8. * Amsterdam. Scheek aul London 11.39¼-11,49½fl.(zuletzt. 11,39-11,49n). Scheck auf Berlin 49.70.50.20fl(49,725-50,225fl), Scheck auf Paris 41.45-41951(41,45-41, 50 Warenberichte. i Berliner Großhandelspreise für Speisekartoffeln. Im Berliner Kartoffelgroßhandel wurden vom 14. bis 16. Oktoher folgende Preise(für 100kg gute, gesunde Ware, ab Berliner Bahnhöfen) gezahlt: Dabersche Kartoffeln.50-.00.4, Magnum bonum 6,50-8,00-4, Wohltmann 6,00-.50-A, Silesia und andere runde weiße Speisekartoffeln 6,00-7,50c/ Die Nachtrage nach Speisekartoffeln war in der zweiten Wochenhälfte sehr stark. Wenn auch die Zuluhr in der vergangenen Woche eine weitere Steigerung erfahren hat, so hielt diese mit der gestiegenen Nachfrage doch nicht gleichen Schritt. Die Preise sind daher fest. Intolge von Wagenmangel wurden die Zuluhren sehr beeinträchtigt, und es werden vielfach auf dem Lande den Besitzern steigende Preise bewilligt, um nur Ware zur Befriedigung der starken Nachtrage heianzubekommen. Die Zufuhren auf den wichtigsten Berliner Eingangsbahnhöfen betrugen in der Woche vom 11. bis 17. Oktober 9741.51 gegen 8083t in der Vorwoche. Berlin, 18. Okt. Die Futterstoffe bleiben am hiesigen Produktenmarkt andauernd gefragt und kommen in immer größerer Verschiedenheit, wenn auch meist nicht in größfern Posten zum Angebot. So hört man Angebote der verschiedenen Beschaffenheiten Strohmehl, solche von Eichelmehl, Kastanienmehl, Kleemehl, verschiedenen Mischmehlen usw. Sie alle hellen dem Bedarf aus und bieten wohl auch befriedigende Ergebnisse, da sie vielfach nachverlaugt werden. Von Maismehl und Maisgrieß war das Angebot kleiner als der Begehr danach, und es wurde bis 88-K besahlt. Mais war am Markt, scheint aber nicht zum Umsatz gekommen zu sein. Kleie ist im Kleinverkehr sehr verschieden in den Preisen; es wird von einer Seite zu 52,50c abgegeben, während andere Händler diesen Satz als Einkaufspreis und darüber selbst im Großhandel bezahlen müssen. Bei der Kleieverteilung durch die Stadt zeigt sich jetzt auch manches an ausländischem Weizenfuttermehl, Für Haferbestcht gegen EinkaufsKölnische Zeitunge Erste Morgen-Ausgabe 1915 0 Nr. 1063 scheine für Bergwerkspferde und für Gestüte Begehr, aber wenig Angebot. Kartoffeln nicht viel verändert. ∆ Mannheim, 18. Okt. Fruchtmarkt. Deutscher Rotklee 250-2650/, Luzerne 1914er italienischer Einte 220-250.∆. Mehl unverändert. V Hamburg, 18. Okt. Getreide unverändert. Umsätze in Mais und Gerste sind nicht bekannt geworden. Futtermittel hatten kleines Angebot: der Markt war behauptet und ruhig. □ Hamburg. 18. Okt. Kaffee liegt andauernd still, aber fest. * Hamburg, 18. Okt. Kaffee. Hier liegt folgendes Telegramm über die Brasilmärkte vom 15. Okt. vor: Rio: Standard Nr. 7 5050(zuletzt 5050) Reis, Tageszufuhr 16000 Sack, heutiger Vorrat in erster und zweiter Hand 520 000 (550000) Sack, Klarierungen nach Europa 40000 Sack, nach den Ver. Staaten 000 Sack. Santos: Tageszufuhr 51000 Sack, heutiger Vorrat in erster und zweiter Hand 2142000(2 118000) Sack, Tageszufuhr in Sao Paulo 56 000 S. Rio Kurs auf London 1211/32d. * Amsterdam, 18. Okt. Oele. Notierungen unter den Bedingungen des Niederländischen Ueberseetrustes: Rüböl vorr. 71¾(zuletzt 71¾); Leinöl vorr. 38¾(37¼), Nov. 38(36½, Nov.-Dez. 88(36½). * Amsterdam, 18. Okt. Kaffee Java vorr. 50(zuietzt 50), Santos Okt. 49⅜/8(47⅝), Dez. 49⅛(47⅝). März 47⅛(45⅜8), Mai 45(43¾). Viehmärkte. * Köln, 18. Okt.(Die Preise für Großvieh, Kälber und Schweine verstehen sich für 50kg Lebendgewicht und die für Schafe für 50kg Schlachtgewicht.)„Aufgetrieben waren 898 Ochsen darunter 835 Weidetiere, 1413 Färsen und Kühe, darunter 914 Weidetiere, 203 Bullen, 785 Kälber, 73 Schafe und 2576 Schweine. Bezahlt wurden für 50kg Lebendgewicht: Großvieh: Ochsen: vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes von-7 Jahren 70-75-K, vollfleischige ausgemästete höchsten Schlachtwertes(ungejocht) bis zu 4 Jahren 73-78, junge fleischige, nicht ausgemästeto und ältere ausgemästete 63-68-4, mäßig genährte junge, gut genährte ältere 50-60-M, gering genährte jeden Alters 40-48-A; vollfleischige ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwertes von mindestens 500kg Lebendgewicht 70.75%, vollfleischige ausgemästete Färsen höchsten Schlachtgewichts unter 500kg Lebendgewicht sowie Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 4 Jahren 64-69=M, volllleischige ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes von-7 Jahren 52-60=K, ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Färsen 42-50, mäßig genährte Kühe und Färsen 36-40-H, gering genährte do.—; Bullen, vollfleischige ausgewachsene höchsten Schlachtwertes 67-70=4, vollfleischige jüngere 56-65-4, mäßig genährte junge und gut genährte ältere 48-53-H Handel ruhig, voraussichtlich nicht ganz geräumt. Bezahlt wurden für 50kg Lebendgewicht Kälber: Doppellender feinster Mast —. Ia Mastkälber 82-88-A, IIa Mast- und Ia Saugkälber 70-80-H, IIIa Mast- und IIa Saugkälber 57-68-H, IIIa Saugkälber—. Fresser(gering genährtes Jungvieh) 40-53-H. Handel ruhig und geräumt. Bezahlt wurden für 50kg Schlachtgewicht Weideschafe: Mastlämmer und jüngere Masthämmel 120-130.4, geringere Lämmer und Schafe 100-105-/. Handel schleppend, Ueberstand. Bezahlt wurden für 50kg Lebendgewicht Schweine: vollfieischige von 80-100kg Lebendgewicht 130-136-4, do. von 100-120kg 138-142-f, do. von 120-150kg 142-146, Fettschweine über 150kg—, fleischige und gering entwickelte bis 80kg 110-125-4, Sauen—, geschnittene Eben—. Handel ziemlich belebt und geräumt. Großhandelspreise für frisches Fleisch die 100kg am 18. Okt.: Hiesige Schlachtungen: Ochsenfleisch Ia 244-252-K, IIa 220-228-4, IIIa 208-220-f; Bullenfleisch Ia—, IIa—; Kuhfleisch Ia 212-220.4, IIa 188-196-H, IIIa 176 bis 184-4; Fresserfleisch—; Kalbfleisch Ia—, IIa—. Schweinefleisch Ia 380-392=K. IIa 372-376, Speck 360-368-A; Handel langsam. Eingeführtes Fleisch: Schaffleisch 190-210-K, beste Ware 220.4. Schweinefleisch 420 bis 450c# Handel mittelmäßig. Eingeführt wurden aus Holland 197 Schafe und 166 Schweine. ∆ Mannheim, 18. Okt. Heute war der Markt in Schweinen ruhig. Der Erlös für beste Ware stellte sich auf 178 182- für den Zentner Schlachtgewicht. * Reichsbank. Ausweis vom 15. Okt.(Tausend Mark.) Aktiva: Metallbestand (darunter Gold) Bestand an Reichs- u. 7 Darlehens-Kassensch. Noten anderer Banken Wechseln, Schecks und! diskont. Schatz-Anweis. Beleihungen Wertpapiere Sonst. Vermögenswerte Passiva: Grundkapital Rücklage Notenumlauf Sonst. tägl. f. Verbindl. Sonst. Verpflichtungen 1915 2 462 543 2 426 359 830792 20 872 4 390 377 13 777 36 515 238 271 180 000 80 550 5 777 260 1677611 277 726 geg. d. Vorw. + 4024 + 3387 — 57113 +.048 + 14 408 — 587 — 1415 + 2942 unverändert unverändert —100283 + 62188 + 4402 * Rheinisch-Westfälisches Kohlen-Syndikat in Essen. Der Bericht des Vorstandes für den September d. J. macht hinsichtlich der Förderung und des Absatzes folgende Angaben: Monat Januar Februar März April Mai Juni Juli August. Sept. Okt. Nov. Dezemb. zus. bzw. Dchsch. Arbeitstage 1914/1915 Arbeitstäglich in Tonnen Förderung 1914 1915 Gesamtabsatz 1914 1915 Rechnungsmäßiger Absatz 1914 1915 241/8/331032/233 452/3190131251 999|244 940 24(320 803/235 692/317 533242 870/248191 27(312 411/235 888/299 136/239 614/227 456 24(329690/239 629/336 215/251 843/264 498 24(336 1421242 790/337 017/256 755/265 721 24 3/8/338 424/247 710/340 656/259 277/268 568 27[327 974/243 228/323858249627/258 127 26 1177816/243503|141 155247 220 97921 211 905/243 527/205 962/248 375158 506 223760—[222040)— 172855 239721]— 1247350—[191 672 233452—[240812]— 1184292 — 281060)— 276425 214303 193569 186624 183542 195 243 202 526 205 889 197295 193655 194439 Werciche —72933 —61567 —43914 —69 255 —64195 —62679 —60832 +95734 +35933 Im Anschluß an diese Zahlen bemerkt der Bericht: Die allgemeine Lage des Kohlenmarktes hat sich im Berichtsmonat nicht verändert. Die Nachfrage blieb fortgesetzt lebhaft. Die Förderleistung der Zechen hielt sich auf der Höhe des Vormonats. Der Rückgang, welchen das Absatzergebnis in Kohlen und Briketts erfahren hat, ist auf den erhöhten Kohlenbedarf für die Kokserzeugung zurückzuführen. Der Koksabsatz weist eine weitere erhebliche Steigerung auf. Der Gesamtabsatz in Kohlen einschließlich des Kohlenbedarfs für die Koks- und Briketterzeugung sowie des Bedarfs für die eigenen Betriebszwecke der Zechen belief sich auf 6 457 752t; gegenüber der 6331 704t betragenden Förderung ergibt sich demnach ein Mehrabsatz von 126 648t, der auf die aus den Lagerbeständen der Zechen abgesetzten Mengen(hauptsächlich Koks) entfällt. Im einzelnen stellt sich das Absatzergebnis des Berichtsmonats im Vergleich zum Vormonat wie folgt: Der rechnungsmäßige Absatz ist um 20368t= 0,40%, im arbeitstäglichen Durchschnittsergebnis um 7844= gleich 0,40% gestiegen und belief sich auf 66,20%. der Beteiligungsanteile gegen 65,92% im Vormonat und 54% im September 1914; der Gesamtabsatz in Kohlen ist um 104 147t= 2,83%, im arbeitstäglichen Durchschnittsergebnis um 4005t= 2,83% gefallen; der Kohlenabsatz für Rechnung des Syndikats ist um 986311 = 3,19%, im arbeitstäglichen Durchschnittsergebnis um 3794%= 3,19% gefallen; der Gesamtabsatz in Koks ist um 104 020t= 6,81%, im arbeitstäglichen Durchschnittsergebnis um 5109t= 10,38% gestiegen; der Koksabsatz für Rechnung des Syndikats ist um 119 3631= 11,51%; im arbeitstäglichen Durchschnittsergebnis um 5094t= 15,23% gestiegen; der auf die Koksbeteiligung anzurechnende Absatz betrug 72,11% wovon 1,14% auf Koksgrus entfallen, gegen 62.24% bzw. 1,08% im Vormonat und gegen 32,52% bzw. 0,82% im September 1914; die Beteiligungsanteile stellten sich im Berichtsmonat um 7,7% höher als im gleichen Monat des Jahres 1914; der Gesamtabsatz in Briketts ist um 4033= 1,19%, im arbeitstäglichen Durchschnittsergebnis um 155t = 1,19% gefallen; der Brikettabsatz für Rechnung des Syndikats ist um 4233t= 1,32%, im arbeitstäglichen Durchschnittsergebnis um 163t = 1,33% gefallen; der auf die Beteiligungsanteile anzurechnende Absatz belief sich auf 75% gegen 76,11% im Vormonat und gegen 56.21% im September 1914. Der Eisenbahnversand wurde namentlich im letzten Monatsdrittel durch stärkern Wagenmangel beeinträchtigt, der auf einer Reihe von Zechen auch Ausfälle in der Förderung zur Folge hatte. Der Umschlagsverkehr in den Rhein-Ruhrhäfen bewegte sich in dem bisherigen Rahmen. Der Versand über den Rhein-Herne-Kanal betrug in der Richtung nach Ruhrort 160 112t, in der Richtung nach Minden 16,134t. Der Absatz derjenigen Zechen des Ruhrreviers, mit denen das Syndikat Verkaufsvereinbarungen getroffen hat, stellte sich im September und von Januar bis September 1915 folgendermaßen: Es betrug der Gesamtabsatz in Kohlen(einschließlich der zur Herstellung des versandten Koks verwandten Kohlen) im September 411 024t(von Januar bis September 3374 904t), hiervon der Absatz für Rechnung des Syndikats 180 854t(1382 825t), der auf die vereinbarten AAbsatzhöchstmengen anzurechnende Absatz 394 695t= 44,08% (3213 181t= 42,19%) der Absatzhöchstmengen; der Gesamtabsatz in Koks 114 810t(969 5724), hiervon der Absatz für Rechnung des Syndikats 75 597t(608 885t), der auf die vereinbarten Absatzhöchstmengen anzurechnende Koksabsatz 106 935t.= 66,38%(892 0634= 60,82%) der Absatzhöchstmengen; der Gesamtabsatz in Briketts 2497t(25 545t), hiervon der Absatz für Rechnung des Syndikats 2497t(25 522t), der auf die vereinbarten Absatzhöchstmengen anzurechnende Brikettabsatz 2497t= 40,16%(25 545t= 47,25%) der Absatzhöchstmengen; die Förderung 454 279t(3731 283t). &am Vereinigung deutscher Kongreßstoff-Gardinen- und Tapisseriestoff- Webereien. Unter dieser Bezeichnung haben sich ungefähr 20 der bedeutendsten Fabrikanten genannter Zweige in Auerbach, Ellefel 1, Falkenstein, Forst, Fulda, Grünbach, Münchberg, Obeilichtenau, Reichenbach, Oelsnitz. Schönberg, Plauen und Schöneck zur Einführang einheitlicher Verkauts-, Lieferungs- und Zahlungsbedingungen, die sich in der Hauptsache mit den Bedingungen der vereinisten Verbände der sächsisch-thüringischen Webereien decken, zusammengeschlossen. Diese neuen Bedingungen sind bereits mit dem Monat Oktober in Kraft getreten und die Vertreter und Verkäufer der Mitglieder der Vereinigung auf genaue Durchführung der Lieterungsbedingungon verpflichtet worden. Der Beitritt noch weiterer Firmen zur Vereinigung steht für die nächste Zeit in Aussicht. * Mißstimmung in der Londoner Bankweit. Die Steuerprojekte, die der englische Finanzminister dem Unterhaus unterbreiten mußte, hatten u. a. auch vorgesehen, daß die vorgeschlagene erhöhte Einkommensteuer von den Banken und Bankiers unmittelbar an den Zinsen für die bei ihnen eingezahlten Depositengelder in Abzug gebracht werden solle. Man wollte also, bei Licht besehen, die englischen Banken und Bankiers mit der Eigenschaft staatlichen Steuereinnehmer ausstatten. Darüber entstand jedoch in der englischen Bankwelt ein außerordentlich lebhafter Unwillen, der sich in der gesamten Presse Luft macht. Man wies darauf hin, daß die bei den Banken eingezahlten Depositengelder im Falle der Verwirklichung jenes Vorschlages eine erhebliche Verminderung erfahren müßten, und daß der gesamte englische Bankverkehr einer schweren Erschütterung ausgesetzt sei. Das Gewicht dieser Gründe und mehr noch die wachsende Mißstimmung der Londoner Bankweit haben denn auch ihren Eindruck auf Herrn Mckenna nicht verschlt. Er hat in Aussicht gestellt, daß er den Ranken Entgegenkommen zeigen werde, und hai das einer Abordnung von Bankiers bestätigt. Trotzdem ist es ihm anscheinend noch nicht gelungen, die hochgehenden Wogen des allgemeinen Unwillens zu glätten; denn die Times schreibt, es sei zwar gut und schön, wenn er von seinem Projekte abstohe, aber schon allein das Auftauchen seines. Vorschlags habe tiefgehende Beunruhigung hervorgerufen, die Depositengläubiger erschreckt und die Banken in die Notwendigkeit versetzt, sich um die Wiedererlangung des Vertrauens zu bemühen, das sie bis dahin bei ihrer Kundschaft besaßen. Wenn irgendeine Fühlung zwischen dem Schatzamt und den leitenden Finanzkreisen Londons bestanden hätte, so wäre ein so unzweckmäßiger und schädlicher Vorschlag, der ohne jede vorgehende Prüfung gemacht wurde, nicht möglich gewesen. Diese Kritik richtet sich, so schreibe itt, nicht gegen Mckenna selbst, sondern gegen einige seiner amtlichen Ratgeber, die in maßgebenden Geschäftskreisen der City keineswegs in gutem Geruch stehen. Das ist recht deutlich gesprochen und wird Herrn McKenna wohl zwingen, auf andere Wege zu sinnen, die ihm zu dem so dringend notwendigen Geld verhelfen können. B Für Linkshänder„Grundlagen der Schrift". Das Schreiben der Linkshänder erfreute sich bisher nur eines geringen Interesses bei den Schreiblehrern, aber der große Krieg hat schon vor seinem Abschluß die Zahl der Linkshänder um ein ungeheures vermehrt. Dank der Fortschritte der Heilkunst haben wir es nicht mehr nötig, die verletzt aus dem Kriege Zurückkehrenden als dauernd Arbeitsuntüchtige zu betrachten. Unser soziales Gewissen zwingt uns, die Mittel bereit zu stellen, die notwendig sind, um unsere Verletzten, wenn irgend möglich, für ihren alten Beruf zu ertüchtigen. Dazu gehört in erster Linie, daß alle diejenigen, die die Gebrauchsfähigkeit der rechten Hand eingebüßt haben, das Schreiben mit der linken Hand erlernen. Die gewöhnlich vernachlässigte linke Hand wird durch die Notwendigkeit, die Arbeit der fehlenden Rechten mitleisten zu müssen, mit der Zeit geschickter, und es empfiehlt sich auch vor dem eigentlichen Schreiben, einige Übungen zur Förderung der Handgeschicklichkeit voranzustellen. In dem von Georg Wagner verfaßten Werk„Grundlagen der Schrift“ und den dazu gehörigen Schrifttafeln finden wir die Buchstaben in ihren Skelettformen, die der Anfänger mit dem dazu besonders geeigneten Schreibgerät, dem Redis=Quellstift nachschreiben soll. Hierdurch soll vor allen Dingen die Beweglichkeit und Mitarbeit des ganzen Unterarmes erzwungen und gleichzeitig verhindert werden, daß sich bei zu fester Federhaltung der Schreibkrampf entwickelt. Da der Linksschreiber bei allen seinen Übungen nicht nötig hat, irgend welchen Druck auf das Gerät auszuüben, so wird sich derselbe an eine leichte Federführung gewöhnen, die er selbst dann nicht verlieren wird, wenn ihm seine bisherige Schrift 1 die vollkommene Gleichheit in der Strichstärke nicht befriedigen sollte. Hier kann, aber erst nach gehobener Kräftigung der Hand, das Schreiben mit Federn erlaubt sein, die den Wechsel von starken und feinen Linien, ohne sein besonderes Zutun, allein durch die Bauart der Feder hervorbringen. Diese Federn haben, im Gegensatz zu den bisher genannten, eine breite nach links oder rechts geschnittene Spitze. Versuche mit einigen Federn, die unter dem Namen Ly= oder Ato=Federn bekannt sind, dürften zu der richtigen Wahl der für die betreffende Hand besonders geeigneten Federart hinführen. Bei der Wahl des Federhalters soll hier daran erinnert werden, daß zwischen der linken und der rechten Hand irgend ein konstruktiver Unterschied nicht besteht. Der einfache, nicht zu starke runde Federhalter hat sich vor allen andern als der praktischere bewährt und es kann deshalb nur geraten werden, von allen mit besonderen Stützen und Grifflächen versehenen Sonderhaltern für Linkshändige grundsätzlich abzusehen. Eine besondere Anweisung für Linkshänder wird den„Grundlagen der Schrift" beigegeben, die im Verlag für Schriftkunde und Schriftunterricht, Heintze& Blanckertz, Berlin, erschienen sind. Für sein Vaterland starb am 30. September bei einem Sturmangriff in Rußland mein lieber Mann, der Vater unseres kleinen Gerhard, unser Sohn und Schwiegersohn Waltherklecr, Unteroffizier d. R. in einem Inf.-Regt. im Alter von 35 Jahren. Köln, den 18. Oktober 1915. Mathilde Kroesing geb. von Recklinghausen Geheimrat Kroesing und Frau Betty geb. Wolter Wilhelm von Recklingnausen u. Frau Berthageb. Blomeyer. Es würd im Sinne des Verstorbenen gebelen, von Beileidsbesuchen abzusehen. 11 Statt besonderer Anzeige. Vergangene Nacht entschlief sanit an den Polgen einer Lungenentzündung unsere innigstgeliebte Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante Frau Ww. Som Stel-Vonbreden Agnes geb. Hüser im Alter von 66 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Hermine Hild geb. von Dreden Konsul Walter Hild Otto von Dreden Frieda von Dreden geb. Martin Lothar von Dreden Wilhelm von Dreden Adda von Dreden geb. Possenl und 6 Enkelkinder. Elberfeld, Dortmund, Haus Raukamp. Püsseldorf-Gerresheim, den 17. Oktober 1915. Kranzspenden und Beileidsbesuche dankend Die Beisetzung findet Mittwoch den 20. g. Pefoelen. mitiags 4¼ Uhr, von der Kapelle des neuen ver##chFriedhofs Elberleid-Varresbeck aus statt.Sotm. Ve Friedrich von Schulz-Hausmann und Frau Margarethe geb. Boelling zeigen in herzlicher Freude die(eburt eines gesunde Mädchens an.— Geoart emnes gtlunden Bonn, 16. Oktober 1915. Bei einem blutig abgeschlagenen Durchbruchsversuch am 11. Oktober liel Herr Leutnant Mohr Ritter des Eisernen Kreuzes II. Kl. als er seine Kompagnie persönlich gegen den anstürmenden, weit überlegenen Feind führte. In Leutnant Mohr verliert das Regiment einen seiner besten und bei den Ollizieren und Mannschalten beliebtesten Kameraden. Erwar in allem ein leuchtendes Vorbild, das auf jeden, der mit ihm zusammenkam, befruchtend gewirkt hat. Wir werden den lieben Kameraden nie vergessen. Im Namen des Offizierkorps der Unteroffiziere u. Mannschaften: Kluge Major und Regimentsführer Landwehr-Infant.Regiment 349. In treuer Pflichterflillung erlitt den Heldentod im blühenden Alter von 25 Jahren unser geliebter Sohn, Bruder, Neffe und Onkel Ladofs Sensmann Gefreiter im Westf. Feldartillerie-Regt. Nr. 7. Er war unsere Hoffnung und bleibt unser Stolz. Isaak Seligmann und Frau Lisette geb. Biermann Johanna Biermann Max Friede und Frau Bernhardine geb. Seligmann. Gelsenkirchen und Bocholt, 17. Oktober 1915. Nach schweier Verwundung in den Kämpfen in Peindesland im September starb den Heldentod Pianis Bech. Leutnant u. Komp.-Führer im Landw.-Infant.-Regt. Nr. 17 Ritter des Eisernen Kreuzes II. Kl. Das Regiment betrauett den Verlust dieses hervorragend tüchtigen Offiziers, welcher seit Beginn des Krieges sich in vielen Gelechten ausgezeichnet hat. Seine Umsicht und Tapterkeit, seine stete Fürsorge für die ihm anvertraute Kompagnie, sowie seine liebenswürdige, kameradschaltliche Sinnesart sichern dem gesallenen Helden das ehrenvollste Andenken im Regiment.(a Kriegsschauplatz, den 10. 10. 1915. Hoebel Statt besonderer Anzeige. Gestern abend 6 Uhr entschliefsanft nach langem, schwerem, mit größter Geduld ertragenem Leiden mein innigstgeliebter Gatte, unser lieber Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel PReutien Can „ 4n S1. im nahezu vollendeten 65. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Bertha Weyerstall geb. Erstfeld Carl Weyerstall junr. Rudolf Weyerstall Selma Weyerstall geb. Flores Rosie Weyerstall geb. Erb und 3 Enkel. Elberfeld, Godesberg, Düsseldorf, Erie-Pa, den 18. Oktober 1915. P eizhaus-Palks Ponl köln Spezialität: Telephon A6325. (m Zu verkaufen: Fabrik mit ca. 10 Morgen großem Grundstück in der Nähe der Bahn und an schiffbarem Fluß gelegen, nahe Bremen, mit gioßen Lagerräumen und ca. 100pterd. Dampfmaschine; dazu gehört ein Sandlager von etwa 150000 chm.— Das Grundstück eignet sich infolge seiner günsligen Lage für jeden Beirieb.— Hypothekenverhältnisse geregelt. Anfragen unter P 9144 an Wilh. Scheller, Ann.Exped. in Bremen, erbeten. 8n Die Beerdigung findet Mittwoch den 20. Oktober, vormittags 10 Uhr, von der Kapelle des alten Reformierten Priedhofes an der Hochstraße aus statt. Wir bitten, von Beileidsbesuchen gütigst Abstand zu nehmen. Ve Gestern verstarb unser langjähriges, vor kurzem erst wegen eines schweren Leidens, das seinen lod zur Folge hatte, aus dem Amt geschiedenes Mitglied Königlicher Regierungs- und Geheimer Veterinärrat " Romle. Wir betrauern in dem Dahingeschiedenen unsern eifahrenen und bewährten Berater in veterinär-technischen Angelegenheiten und einen allgemein behebten, arbeitsfreudigen, stets gefälligen Kollegen. Sein Andenken werden wir in Bhren halten. Arnsberg, den 17. Oktober 1915. pa Der Präsident und die Mitglieder der Königlichen Regierung. Wiesbaden Herrschärtiiche Vinla Lage Wiesbadens, 24 a 87 qm groß, in vorzüglichem baulichen Zustand, mit sehr schönem parkartigen Garten, Auto raum und Treibhäusern(Rebenhaus und Orchideenhaus mit wertvollem Orchideenbestand). ist wegen Todestalls sofort zu verkaufen. Das Haus enthält: 2 Geschosse und einen aus gebauten Dachstock, im ganzen 10 schöne Wohnräume, 2 große Balkone und eine große glasgedeckte Veranda in moderner Ausführung; ferner Mansarden, Dunkelkammer, großen Trockenboden und hübsch ausgestalteten Weinkeller. Nähere Auskunft erteilt der Königl. Notar Justizrat Kullmann, Testamentsvollstrecker Wiesbaden. Luisenolatz 1. 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Okt.(Telegr), Das serbische Pressehurean meldet amtlich: An der serbischen Front gxiffen die Bulgaren mit starken Kräften auf der ganzen Linie im Gebiete des Timok und der Bregalniza an. In der Nähe von Saitschar durchschritten sie Raikow, Sawat und Stoikbrdo. Weiter südlich zwangen- sie die Serben, in der Richtung auf Knjazevac zurück zuweichen. Sie griffen ferner mit mehrern Regimentern weiter südlich bei Kriwa=Palanka an der Straße nach Kumanowo an. Es gelang ihnen, Tschupinobrdo zu erreichen, von wo aus sie Kumanow0— Wranje und die Eisenbahnlinie Nisch—Salonikbedrohen können. Die Serben leisten an der Bregalniza mit Erfolg Widerstand. Der bulgarische amtliche Bericht. WIB Sofia, 18. Okt.(Telegr.) Dem Bericht des bulgarischen Großen Generalstabs vom 15. Okt. ist folgendes zu entnehmen: En Mazedonien schreitet unser Vordringen gegen die obere Bregalniza fort. Unsere Truppen erreichten die Linie Drancsac— Sukawolac, die Berggegend von Kawka und Golak=Planina. Unsere Truppen eroberten Zarewoselo, Pehtschewo und Berowo. Auf dem westlichen Abhang des Großen [Balkans erreichten unsere Truppen die Linie Nowokorito— Ildinac—Repuznica—Rownobucse—Tscherni Vrh. Unsere Truppen besetzten im Morawatal das strategisch wichtige Wranja Glawa. WIB Sofia, 18. Okt.(Telegr.) Zum siegreichen Vordringen ider bulgarischen Truppen in Serbien sagt das Regierungsorgan Marodni Prawa: In Serbien vollzieht sich jetzt der Schlußteil des blutigen BalkanDaumas. Den Serben war es innerhalb zweier Jahre gelungen, aus Muzedonien eine Trümmerstätte zu machen, nachdem sie dort ein mittelalterliches Schreckensregiment eingeführt hatten. Um den serbischen Schrecken in Mazedonien zu brechen, sind die bulgarischen Truppen in das Gebiet des verräterischen Volkes eingedrungen, welches den Weltbrand entzündete, indem es den Fürstenmord in Sarajewo anzettelte. Die bulgarische Armee wird die große Aufgabe erfüillen und das vor zwei Jahren geraubte Mazedonien mit Bulgarien vereinigen. Das serbische Hauptquartier nach Monastir verlegt. 7] Budapest, 18. Okt.(Telegr.) Nachrichten zufolge, die aus Salonik über Sofia hierher gelangt sind, wurde das serbische Hauptquartier nach Monastir verlegt. Italiens Teilnahme am Balkankriege. Von der schweizerischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Dem Petit Journal wird aus Rom unterm 17. gemeldet: Nachrichten aus autorisiertester diplomatischer Quelle besagen, die Mitwirkung Italiens auf dem Balkan könne heute als durch: aus sicher angesehen werden. Sie werde wahrscheinlich mit einer maxitimen=Action im Agäischen Meex einsetzen. Von der italienischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Der bereits erwähnte Aufsatz des Corriere della Sera, in dem das Mailänder Blatt die Stellung Italiens zu der Forderung seiner Verbündeten, es müsse Truppen nach dem Balkan senden, auseinandersetzt, wendet sich ziemlich scharf gegen den Druck, der in dieser Frage von Paris und London aus auf die römische Regierung ausgeübt wird. Corriere della Sera bemerkt: Wohl hätten sie ein Recht, von Italien Hilfe zu fordern, doch müsse darauf hingewiesen werden, daß jeder der Verbündeten sich letzten Endes selbst darüber Rechenschaft geben müsse, wie sich die eigenen militärischen Kräfte zu einem derartigen Unternehmen stellten. Frankreich müsse zwar zweifellos mehr Truppen an seiner Grenze halten als Italien; dafür sei aber auch seine Armee doppelt lo stark, abgesehen davon, daß die italienischen Grenzen für Italien sehr ungünsig gestaltet seien. Auch darüber müsse man sich klar werden, daß Frankreich den Krieg erdulde, während Italien ihn gewollt habe. Um so mehr müsse nun Italien das Recht haben, seine Kraftanstrengungen danach einzurichten. Italien habe den Verbündeten nichts weiter versprochen, als sich gegen Österreich stark zu zeigen, um damit an dieser Ikont österreichische Kräfte zu binden und die russische Front zu entlasten. Mehr als was Möglichkeit und Notwendigkeit erforderten, könne von Italien nicht verlangt werden. Für Italien sei es zwar nicht zweifelhaft, daß die orientalische Front eine gemeinsame Front sei, aber die Teilnahme sei ein militärisches Problem und müsse deshalb vom Generalstab entschieden werden. Vor einigen Wochen hätte derselbe Generalstab es unterlassen, Truppen nach Libyen zu senden, um große Verluste zu vermeiden. Italien habe damit ein großes Opfer gebracht und gezeigt, daß seine Absicht lauter sei. Wenn auch die Verhältnisse sich seitdem geändert hätten, so daß man Serbien helfen müsse, so hätten die verantwortlichen Militärbehörden immer zwei Fragen zu berücksichtigen, einmal das Bedürfnis an der eigenen Front und sodann die Frage, ob die Hilfeleistung vor einem Mißerfolg sicher sei. Deshalb rät der Corriere della Sera, daß man den Militärbehörden die Verantwortung für diese Fragen überlasse. Italien wünsche zu siegen und werde sich vor keinem Feinde fürchten. Die kranken Diplomaten oder die diplomatischen Kranken. ( Von der französischen Grenze, 18. Okt(Telegr.) Entgegen den italienischen Meldungen, die Sonnino als leicht erkrankt angeben und damit die Vertagung des Ministerrats am Samstag erklärten, brahtet der Berichterstatter des Petit Warisien seinem Blatte vom 17. aus Rom, er sei in der Lage, diese Meldung als unrichtig zu bezeichnen. Er wisse im Gegenteil aus sicherer Quelle, daß der Gesundheitszustand Sonninos nichts zu wünschen übrig lasse. Welche Meinung man in Paris von dieser Krankmeldung Sonninos in Rom hat, geht daraus hervor, daß das Pariser Journal diese Nachricht unter der überschrift bringt: Ministerkrise in Italien wahrscheinlich. Griechenlands absage an Serbien. Athen, 17. Okt.(Telegr.) Die Telegraphen=Union meldet: Die unzweideutige Absage der griechischen Regierung an Serbien ivgl. die Meldung des Echo de Paris in Nr. 1061] erfüllt die Presse, nur wenige Blätter ausgenommen, mit unverhohlener GeDie Stellung des Ministerpräsidenten Saimis erscheint Burch, disse offenen Worte wieder etwas befestigter, wenn auch seine der Salonikfrage nach wie vor sehr abfällige Kritiken weiterer Porsichemgrsechische Kriogsministerium hat eine Reihe brsch verchäfter Velagekungez, Haishten inerhalb beser Jone such Montenegro ruft um Hilfe. italienischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Korizl., wurde mit einer Mission nach Ron m eibiten. Da Montentuerg eige sehen nd Geld für Montenegro Rese e e escece erche sch wichige Kastion den Diergesband zagsie konmeu un Depeschen=Agentur. Es wird ber elesr.) Meldung der bulgarischen vischen Küste ds Schoanzenl Rherna en der Bhigo. Meres Minen gelegt und die Leuchtfer Ensahrt neutraler Schifse in den Hafen. dse dum ab unter der Führung Die siegreichen kämpfe um den Awalaberg. 7 Budapest, 18. Okt.(Telegr.) Aus Bukarest werden Einzelheiten über die Erstürmung des Awalaberges gemeldet. Am Freitag abend gelangten die von Norden angreifenden österreichisch=ungarischen Truppen bereits bis 400 Meter vor die erste Awalastellung. Der Kampf wurde immer heftiger; die Geschütze des Feindes verstummten jedoch der Reihe nach. Nach hartem Bajonettangriff gelangte die erste Awalastellung in den Besitz unserer Truppen. Als eine unserer Divisionen die feindlichen Gräben erreichte, fand sie darin viele Leichen und Verwundete. Die Serben waren gezwungen, in die zweite Linie zurückzugehen, deren Erstürmung durch den zweitägigen Regen und den sirokkoartigen Kossowowind sehr erschwert war. Das Vordringen gelang nur um den Preis eines erbitterten Kampfes um jeden Fußbreit Bodens. Am Samstag führten die Serben ihre Reserven vor, deren Angriffe durch die heldenmütige Haltung unserer Truppen unter blutigen Verlusten für die Serben gebrochen wurden. Die Serben waren infolge der großen Verluste gezwungen, den Kampf aufzugeben. Bei ihrer Flucht kamen die Serben in ihr eigenes Drahtgewirr und viele fanden dort ihren Tod. Am Sonntag fand ein allgemeiner Angriff auf die zweite Awalastellung statt, infolgedessen die Serben die ganze Awalastellung unsern Truppen überlassen mußten. 7 Budapest, 18. Okt.(Telegr.) Wie Az Est aus Sofia meldet, haben die Verbündeten die Beförderung der gelandeten Truppen nach Serbien bereits begonnen. Der erste Transport bestand aus 4000 Mann, andern Nachrichten zufolge aus 10000 Mann. der italienischen Grenze, 18. Okt(Telegr.) Der Korrespondent der Tribung in Salonik meldet, wie er sich überzeugt habe, seien bis zum 13. Oktober vom Vierverband dort 35000 Mann gelandet worden. Das Kommando sei von General Sarrail übernommen worden und mehrere Kontingente seien bereits nach Mazedonien abgegangen, und zwar gegen die Wardar=Linie. Kumanowo werde wahrscheinlich der Konzentrationspunkt der Verbündeten sein, so daß der linke Flügel den Serben helfen und der rechte gegen Bulgarien vorgehen könne. Der Kriegsrat, an dem auch die Vertreter Italiens und Rußlands teilnähmen, halte in Salonik seine Sitzungen ab. Der torpedierte Admiral Hamelin. () Von der französischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Aus Marseille berichtet man den Pariser Blättern, daß der Dampfer Eugene Perrier 33 überlebende des am 7. Oktober von einem österreichisch=ungarischen Unterseeboot, 45 Meilen von Cerigo lan der Südspitze Griechenlandss versenkten Transportschiffes Admiral Hamelin nach Marseille brachte. Der Admiral Hamelin hatte 3200 Soldaten und 360 Pferde und Kriegsmaterial an Bord. Davon wurden infolge der Beschießung des Dampfers durch das Unterseeboot 65 getötet und 48 verwundet. Ein französisches Torpedoboot und ein englisches Lazarettschiff nahmen den Rest auf.[Dieses Transportschiff war in der in Nr. 1060 abgedruckten Liste der in den letzten Tagen versenkten Schiffe nicht aufgeführt worden.] ( Von der französischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Aus den neutralen Blättern hat sich nach Paris und in andere Städte Frankreichs die Kunde von dem Untergang des französischen Transportschiffs Somblin Haber und der 2000 Mann algerischer Truppen, die es an Bord hatte, verbreitet. [Vgl. Nr. 1041 der Köln. Ztg.] Die Nachricht hat so große Bestürzung im Lande hervorgerufen, daß sich das Marineministerium veranlaßt sieht, die Nachricht als„deutschen Ursprungs" und in allen Punkten als falsch zu erklären. Das Marineministerium weiß aber, daß es der Kapitän des griechisch=amerikanischen Dampfers Patris ist, der die Nachricht von dem Untergang des Schiffs und der Truppen nach Athen überbrachte, deren Untergang ihm an der Unglücksstelle bestätigt wurde, nachdem er selbst einen drahtlosen Hilferuf des Schiffes erhalten hatte. Im übrigen weiß man zur Genüge, was sämtliche französische Dementis in solchem Fall wert sind. Das Dardanellen=Abenteuer. Stimmen der Unzufriedenheit. WIB Mailand, 18. Okt.(Telegr.) Der Londoner Korrespondent des Secolo nennt die Dardanellenunternehmung unter Anführung der schweren englischen Verluste ein mißglücktes Unternehmen, und wiederholt, daß die Einstellung der Dardanellenexpedition nicht ausgeschlossen sei, um so mehr, als die auf Gallipoli kämpfenden Truppen nutzbringender in Serbien verwendet werden könnten. Sicherlich könne man nur mit Schmerz an dieses unglückselige Unternehmen, an die Irrtümer und die außerordentlichen Schwierigkeiten denken. Die Dardanellenunternehmung sei nicht etwa ein launischer Streich Englands oder Fronkreichs gewesen, sondern sie sei aus drei Gründen von Rußland dringend verlangt worden; erstens damit es einen Ausfuhrweg für Getreide offen habe, zweitens um den Druck der türkischen Truppen im Kaukasus zu vermindern, drittens um auch dort den Krieg mit dem seit Jahrhunderten von den Russen gehegten Traum, Konstantinopel zu beherrschen und eine Mittelmeermacht zu werden, volkstümlich zu machen. Diese Zwecke seien natürlich nicht bekanntgegeben worden. Wie und von wem das Unternehmen organisiert worden sei, sei noch nicht ganz klar; es sei aber sicher, daß die Durchführung nicht hätte schlechter sein können. Viele hätten Churchill verantwortlich machen wollen, der infolgedessen das Marineministerium verlassen habe. or.) Von der italienischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Die Stampa erfährt aus London. nach einem Kabeltelegramm aus Sidney bespreche die australische Presse lebhaft die bevorstehende Liquidation der Operationen auf Gallipoli durch die englischen Streitkräfte. Wenn diese Entscheidung aus militärischen Gründen aufrecht erhalten werden sollte, würde sich, schreibt die australische Presse, die öffentliche Meinung zwar diesen höhern Rücksichten fügen, immerhin würde sie eine Bestrafung der Verantwortlichen für deren Unfähigkeit fordern. Die australische Armee habe bisher 29 000 Mann, d. h. mehr als die Hälfte ihres Bestandes eingebüßt. Der türkische amtliche Bericht. WTB Konstantinopel, 18. Okt.(Telegr.) Das Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellenfront bei Anafarta außer Scharmützeln zwischen Aufklärungsabteilungen und aussetzendem Artilleriegefecht nichts von Bedeutung. Bei Ari Burun brachten unsere Küstenbatterien feindliche Torpedoboote, die eine Zeitlang wirkungslos unsere Stellungen beschossen hatten, zum Schweigen. Wir sprengten eine Mine, die der Feind bei Banli Tepe gegraben hatte. Bei Sidd ül Bachr schoß der Feind am 16. Oktober in vierundzwanzig Stunden mehr als tausend Haubitzen ab, ohne irgendeine Wirkung zu erzielen. Sonst nichts von Bedeutung. Eine türkische Granate im britischen Hauptquartier. Von der schweizerischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Schweizerische Blätter melden aus London: Die beiden letzten Verlustlisten zählen die Namen von drei verwundeten Generalen, ein anderer General wird vermißt. Aus nähern Angaben wird ersichtlich, daß eine türkische Granate das britische Hauptquartier anden Dardanellen erreicht hat,. u 89 WTB Bern, 18. Okt.(Telegr.) Wie der Bund meldet, steht für die Schweiz eine Festsetzung von Höchstpreisen für Zucker bevor, dagegen ist die Einführung eines Zuckermonopols nicht beabsichtigt. vom westlichen Schauplatz. Gerüchte. WIB Amsterdam, 18. Okt.(Telegr.) Der Korrespondent der Tijd meldet aus London: In gut unterrichteten Kreisen versichert man, daß Grey seinen Rücktrittangeboten habe. 2 Von der schweizerischen Grenze, 18. Okt(Telegr.) Schweizerische Blätter melden aus London: Der Ausbruch einer Ministerkrisis steht unmittelbar bevor. Der Morning Post geht eine Information zu, wonach die Meinungsverschiedenheiten im Kabinett wegen vieler Fragen unüberbrückbar sind. Der letzte Seppelin=Angriff in englischer Darstellung. WTB London, 18. Okt.(Telegr.) Das Preßbureau veröffentlicht einen vom Ministerium des Inneren aufgestellten Bericht über den durch den Zeppelinangriff vom 13. Oktober angerichteten Schaden. Es heißt darin: Die Verdunkelung der Hauptstadt und die Höhe, in der die Zeppeline flogen, verhinderten sie, wichtige Ortlichkeiten zu finden wie das letztemal. Aus dem Berliner amtlichen Bericht geht hervor, daß die Flieger über die Plätze, die sie mit Bomben belegten, im Irrtum sind. Wenn sie ein anderes Ziel verfolgten als auf gut Glück Nichtkämpfer zu töten und Eigentum zu verwüsten, so mißlang die Absicht vollständig. Mit einer Ausnahme wurden nur Bauten beschädigt, die mit dem Kriege nichts zu tun haben. Die 127 Personen, die getötet oder verwundet wurden, sind außer zwei Soldaten, die auf der Straße getroffen wurden, alle Zivilisten. Infolge der frühen Stunde wurde die Anwesenheit des Feindes von viel mehr Personen bemerkt, als bei frühern Gelegenheiten. Hunderte und tausende die die Bomben hörten, blieben ruhig. Man regte sich womöglich noch weniger auf als bei frühern Gelegenheiten. Die amtliche Warnung, Zufluchtsstätten aufzusuchen, wurde besser beachtet. Sobald die Luftschiffe fort waren, hörte die Beschießung auf. Die meisten, die nur die Beschießung abgewartet hatten, gingen zu Bet, ohne sich viel um einen neuerlichen Angrif zu kümmern. In den Theatern, wo das Schießen und die Explosionen gehört wurden, entstand keine Panik. In fünf Distrikten wurden Schäden angerichtet. In dem ersten wurden Wohnhöuser wenig beschädigt, und nur einige große Läden haben gelitten. Die Straßen sind hier breit. Vier Vomben fielen auf die Straßen, eine fünfte in den Hinterhof eines großen Gebäudes, in dem sich viele Menschen befanden. Eine Vombe drang in einen Tunnel mit den Hauptleitungen für Gas und Wasser. Es entstand ein Brand, der zwar keinen großen Umfang annahm, aber mehrere Stunden dauerte. Durch diese Bombe wurden die Häuser im Umkreise ernstlich beschädigt und alle Fenster ringsum zertrümmert. Die Getöteten waren entweder auf der Straße getroffen worden oder hatten sich in den zweiten Stockwerken befunden. Eine starke Bombe fiel in den Garten eines großen Mietshäuserblockes. Mehrere Zimmer des Erdgeschosses wurden völlig zerstört, und auch im ersten Stock wurde großer Schaden angerichtet. Eine andere Bombe einen andern Häuserblock und zerstörte das oberste Stockwerk. Unfälle sind hier nicht vorgekommen, obwohl einige Personen nur mit knapper Not der Gefahr entronnen sind. Im dritten Bezirk wurden zue. Geschäftehäuser beschädigt, die aus Eisenbeton gebaut waren. Eine Bombe fiel auf das Dach, richtete aber wenig Schaden an. Eine andere explodierte vor dem Eingang. Der größte Schaden wurde hier an den Fenstern und Decken und den gegenüberliegenden Häusern angerichtet. Die dritte Bombe fiel auf das Dach eines kleinen alten Hotels; die obersten drei Stockwerke wurden gänzlich zerstört; die Bewohner waren aber bereits nach den tiefer gelegenen Stockwerken geflüchtet und blieben unverletzt. Der vierte Distrikt ist ein armes Arbeiterviertel. In den meisten Häusern wohnt eine große Zahl Menschen. Hier wurden nehr Bomben geworfen als anderswo. Der Schaden traf ausschließlich kleine Geschäftsleute und arme Familien, die den größten Mut an den Tag legten. Eine Gruppe fleiner Häuser wurde durch eine einzige Bombe ganz vernichtet; eine Bombe fiel auf einen Kuhstall, eine Kuh wurde getötet, das Haus des Besitzers des Stalles schwer beschädigt. Der fünfte Distrikt war eine Vorstadt, wo sich keine einzige Fabrik, kein Magazin befinden, nur einige Läden. Unbegreiflicherweise wurden hier sehr viele Bomben geworfen. Es war wohl Schnellfeuer beabsichtigt. Das Bombardement dauerte mehr als eine Minute. Die erste und letzte Bombe lagen nur 600 Yards voneinander entfernt. Fünf Bomben fielen im Abstande von 60 Pards nieder, drei in einen kleinen Garten. Nur drei Häuser wurden wirklich getroffen. Die Explosion war kräftig genug, um die Häuser selbst auf großem Abstand zu zerstören. Hier wurde viel Schaden angerichtet. Viele Personen sind tot oder verwundet. Der also zurechtgestutzte Bericht verschweigt absichtsvoll alles, was Rückschlüsse auf den angerichteten militärischen Schaden zuließe; aber er gibt doch einen Begriff von der Wirkung des Angriffs. Ein amerikanisches Urteil über den Seppelin=Angriff. WTB New York 18. Okt.(Telegr.)(Durch Funkspruch von dem Vertreter von Wolffs Telegraphen=Bureau.) Evening Sun schreibt in ihrem Leitartikel: Der jüngste Zeppelinangriff auf London hat zu viel Schaden angerichtet, um als militärisch unwichtig abgefertigt werden zu können. Falls der Krieg noch ein Jahr dauert, wird zweifellos ein Massenangriff von Luftschiffen versucht werden. Die Londoner können die Zeppelinangriffe nicht länger auf die leichte Achsel nehmen; die panikartige Wirkung des letzten wird bei jedem weitern zunehmen. 1 Von der holläudischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) In einer stark besuchten Versammlung im Rathause zu Birmingham. die unter der Obhut des örtlichen Ausschusses für die Arbeitswerbung veranstaltet worden war, wurde gestern ein Beschluß angenommen, worin erklärt wird, daß es jetzt den Gewerkvereinen unmöglich sei, sich länger der Einführung der Dienstpflicht zu widersetzen. nachdem jetzt dem letzten großen Aufruf, der bezweckte, die Freiwilligenordnung kräftigen, nicht genügend Folge gegeben worden sei. Die Teuerung in Frankreich. () Von der französischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Der französische Ministerrat beschäftigte sich am Samstag mit der Lebensmittelteuerung und beschloß, der Pariser Bevölkerung eine große Menge Gefrierfleisch zur Verfügung zu stelleg, sowie den Seine=Präfekten zu ersuchen, für den Verkauf von Fleisch feste Preise aufstellen zu lassen. Außerdem will die Regierung vom Parlament das Recht zur Einsetzung fester Preise auch für andere Lebensmittel fordern, falls die Teuerung WIB Paris, 18. Okt.(Telegr.) Der Minister des Innern, Malvy, erklärte einem Mitarbeiter des Matin, daß dank der getroffenen Maßnahmen der Brotpreis nicht weiter steigen werde. Man hoffe, daß die Einfuhr ausländischen Fleisches ein Jallen des Fleischpreises bewirken werde. Falls Versuche ekulation die Erreichung dieser Absicht verhindern sollten, sei die Regierung entschlossen, von der Kammer die Annahme eines Gesetzes zu verlangen, durch, das die Regierung ermächtigt werden sole, füur alle Lebensmitel Preise festzusetzen. machtigt werden Moratorium und kein Ende. WTB Lyon, 18. Okt.(Telegr.) Progres meldet aus Paris: Das allgemeine Moratorium wurde durch einen Erlaß um weitere 60 Tage bis zum 31. Dezember verlängert. Die Regierung beabsichtigt, nach diesem Tage den Zeitpunkt für die Fälligkeit der bisher unter das Moratorium fallenden Handelspapiere sestzusetzen.[Vor kurzem wurde von Paris aus die Meldung verbreitet, am 1. November werde man mit dem Abbau des jetzt 15 Monate währenden Moratoriums beginnen. Die neue Nachricht läßt erkennen, daß Frankreich— wie so oft— seine Kroft bersche al. g e besie eine Kosf Die französische Sensur. Von sachkundiger Seite wird uns geschrieben: Mit Recht ist man bei den Neutralen darüber erstaunt, daß das Land der Revolutionen, der Freiheit, der Wahrheit, des Rechts und der Gerechtigkeit auch zugleich das Paradies der Zensur sein solle— eigentlich müßte man es das Paradies der Zensoren nennen; denn diese Leute benehmen sich eben in Frankreich wie wahre Alleinherrscher. Die Alleinherrschaft kann ja nun eine ganz vollkommene Regierungsform sein, wenn der, der sie ausübt, alle nötigen Fähigkeiten und noch mehr dazu besitzt; leider ist das aber bei Marianne nicht der Fall. wurde gleich zu Anfang bei der Einrichtung Feisec rmis Pahieser duberst beiteln Arbeit zu der es ebensovick Wissen wie Takt, ebensoviel Bildung wie Einsicht bedarf, wurden freiwillige Hilfskräfte verwandt, also Leute, die keine Verantwortung gegenüber irgend jemand haben, von denen niemand ein Dienst= oder Fähigkeitszeugnis verlangen darf oder doch verlangen zu dürfen meint. Von niemand bezahlt, kennen diese Leute über sich keinen andern Herrn als sich selbst, und auch die Regierung kann ihnen nur demütigst Dank sagen für die geleisteten Dienste, da ja die unentgeltliche Leistung dieser Dienste in keiner Weise das immer so nützlich verwaltete Budget in Anspruch nimmt. Und nun ght es in den Bureaus der Zensur folgendess maßen zu: Die Leute folgen sich, aber gleichen sich nicht, bald es der eine, bald der andere. Dieser, als würdiger Jüngss Maurras's, wird unbarmherzig all das auslöschen, was nicht vosi dem kriegerischen Vaterland, das sich unter den drei mystischen Die Shie frge— Ein 1 Tereni, hris und der Kirche darstellt, in „snkt. Ein anberet, ein Fanatiker von Jaures und seiner nie man jetzt mehr liest, als man es eingesteht, selbst mehr als zu Lebzeiten des großen Tribunen, wird eine ganz durchsichdsamkeit für alle Theorien über Menschheitsrechte zeigen und selbst einzelne Friedensstimmungen durchgehen lassen. Andere piechrigen Pachen se sind Zensoren, nur um einer #rg btuche zu genügen gegen einen Kollegen, einen Schriftsteller oder einen Politiker, dessen sämtliche Artikel oder alle Ardie über ihn oder seine Ideen reden, plötzlich unweigerlich orier her geihe Zieier.scheint, als seien die meisten Zensoren aus der Reihe dieser Leute herausgenommen. Wie nicht anders zu erwarten, besteht zwischen diesen Leuten keine Einigkeit. So kann man es denn erleben, daß der eine eine Nachricht unterdrückt, in einer Nachbarzeitung anstandslos durchgehen Görz,„Seig, der Kriegeminister mußte sich auf die Weise eine Mareile gehales= Pehessen der Bercht über eine von ihm in Marseille gehaltene Rede erschien in einer Zeitung dieser Stadt, allen Blättern von Paris gestrichen. Solche Beispiele lassen sich zu Tausenden aufzählen. Täglich geben unzählige, immer begründete Beschwerden der Presse aller Parteien davon Zeugnis. Ein Artikel erscheint in der einen Zeitung, und derselbe Artikel ist tags darauf, man weiß nicht warum, in andern Blättern gestrichen. Dieser Possenstreich wäre weniger schwer zu ertragen, wenn er wenigstens auf gesetzlicher Basis stünde. Nun sieht aber das Gesetz vom 5. August und die diplomatische und militärische Zensur vor: Eine ausschließlich abwehrende Zensur. Aus eigenem Antrieb haben aber die Journalisten ihre Entwürfe der Vorzensur unterbreitet und fühlten dabei auch den guten Willen und den Liberalismus der Regierung, damit ihre eigene Freiheit nicht über das Maß des erforderlichen Patriotismus hinaus eingeschränkt werde. Doch überaus schnell verstand es die Regierung in der Person des Herrn Viviam— eine Regierung, welche durch die heilige„Eintracht" fast zum Abgott erhoben wurde, das Instrument der Diktatur und vollen Macht, das die Zensur darstellt, sich zu eigen zu machen. Schon am 21. September erhielten die Präfekten den Befehl, den Zeitungen die Maßnahme mitzuteilen, die die Unterdrückung durch zu großen Optimismus oder Pessimismus schädlichen Nachrichten vorsieht, desgleichen alle Artikel, die sich allzu heftig gegen die Regierung oder die Heerführer richten oder auf Einstellung der Feindlichkeiten drängen. Damit ist man weit abgekommen vom Urtext, den die Kammer am 5. August festlegte und in dem nur die Rede war von einer Zensur aller militärischen Nachrichten, Verteidigungsarbeiten, Effektivbestände der Verwundeten, Gefallenen und Gefangenen, des Kriegsmaterials, der gesundheitlichen Lage und der Ernennumg zu hohen Kommaudostellen. Hier sei eine kleine Zwischenbemerkung gestattet, die sich aus vorstehender Aufzählung ergibt. Muß man sich nicht an den Kopf greifen, wenn man von der relativen Strenge in Bezug auf den Sanitätsdienst hört, gerade jetzt, wo sich die unbegreifliche Unordnung in diesem Dienste so fühlbar macht? Die Regierung war also unterrichtet; aber anstatt sofort alle Leute von gutem Willen, alle Größen Frankreichs zu Hilfe zu rufen, zog sie vor, ihre Sorglosigkeit oder Feigheit unter dem dichten Mantel der Zensur zu verstecken. Und hier berühren wir den großen Schmerz des loyalen Frankreichs. Die Herren Viviani und Genossen bedienen sich der Maßregel, die der Krieg bedingt; aber sie haben diese Maßregel zu einem„Staatsstreich“ erweitert. So wenigstens drückt sich Clemenceau aus in bezug auf die von Viviani dem Gesetz eigenmächtig angehängten Erweiterungen. Sie haben also die Maßnahmen, denen sich alle wahren Patrioten freiwillig unterworfen haben, eigenmächtig ausgedehnt, um den Schein der Festigkeit ihrer schwankenden Regierung zu verleihen. Eine solche Waffe kann aber nicht lange dem nutzen, der sie schlecht benutzt. Mehr als ein Jahr schon wird sie überall, unter jedem Vorwand und bei jeder Gelegenheit benutzt. Die Zenfur der Zeitungen bedrückt das öffentliche Leben. die Zensur der Briefschaften und die Durchsuchungen das Privatleben. Auch hier wieder zeigt sich die absolute Macht einer Selbstsucht. Man erinnert sich doch noch an den komischen Fall des frühern Sekretärs am Ministerium des Innnern. Dieser Mann— leidenschaftlicher Franzose, denn er war Elsässer, der für Frankreich optiert hatte— sprach mit einem stark deutschen Akzent. Dieser Akzent brachte es fertig, daß seine Hauspförtnerin ihn angab, und diese Angeberei seiner Pförtnerin, daß seine sämtlichen Briefe, selbst die amtlichen Briefe, von den Leuten der Zensur durchschnüffelt wurden. Es handelt sich um ihn zu nennen, um Andrs Lichtenberger, der sich an die Seite von Hervé in der Guerre Sociale stellte und aus Dank für sein freiwilliges Angebot, unter den Waffen zu dienen, jetzt nach Algier geschickt wird. Noch ein anderes Beispiel von dem mangelnden Zusammenhang der zelnen Zensurbureaus: Kürzlich wurde von der Zensur selbst bei der Postverwaltung Klage erhoben auf Antrag eines V. der mit Sichtung, der deutschen Zeitungen beauftrag: von seinem Dienst abgesetzt wurde. Die Untersuchung wegen der heftigen Beschwerden des Genfer uuten geleitet. Sie ergab, daß die in Frage komn.. einfach von dem Zensor des Nachbarbureanuie Kerses gedoen eunren, u u. ien bue an den Grenen hres Lae Leu dr. Tatioteit brchaus nict eine wahre Vorfosao. siecht man wühre Verfolgung gegenüber gewissen französischen StaatsDer Seekrieg. ( Kopenhagen, 18. Okt.(Telegr.) Diese Nacht explodierte an der Ostküste der Insel Moen eine unweit der Fischerhütten angetriebene Mine. Der Knall war so stark, daß der ganzen Insel geweckt wurde. Wahrscheinlich treiben viele Minen in der Ostse; man erwartet, daß noch mehr Minen an der Küfte der Insel Moen antreiben. 8 Kriegskalender 837. Ba der Kölnischen Seitung. WIB Großes Hauptquartier 18. Oktober.(Telegr.) Amt Westlicher Kriegsschauplatz. Das in die feindliche Stellung springende Werk nordöstlich Vermelles wurde von den Mier seie Ahaerenr Veriser igervegessen, De Anazfre Piecden, Vie eiese, Anariksberlache der Krmoset dor Tch zur Wiedereroherung niedeggehalten. Ein neuer seimndlicher Vor Sieh erisgge Tapg der, Prboregen, Selung wbdish, oen Lini Verlusten 7 Oikaiere. sa Ie Pregnigen, aberz, Ihen Kaurkzgn. Bui Lilisziere, 17 Unterofiziere und 73 Jäger an Gefangen e konnte der Feind im Angriff trotz Einsatzes erheblichen Menge von Muniion keinen Fuß brei Boden wied gewinnen. Deutsche Fluggeschwader griffen gestern die Festung Belf an, verrieben die feindlichen Flieger und belagten die Festung D. Sarsberz, wodurch Brände bervorgerufen wurden Lil Kriegsschauplatz,„Heresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hinde Burga. Der Aohgrick Sdich don Rige machte aute Horicheihe Offiziere, 220 Mann blieben als Gesangene in unserer Hand. Rusk Angrisfe weslch don Jakobftadt Warden abgewiesen 1d. Stui) Dienstag, 19. Oktober Kölnische Zeitung o Zweite Morgen-Ausgabe angehörigen blühen. Schwer ist es natürlich, genau zu sagen, wie weit diese offizielle Untersuchung, Verfolgung und überwachung geht. Auf alle Fälle spielen dabei die französischen Gesandten, Ministerpräsidenten und die Angestellten, die sich hervortun wollen, eine große Rolle bei dieser Sache, die viel eher in den Bereich der Spionage, als in den der Zensur gehört. Man hat sogar den folgenden Fall erlebt: Die Polizei einer neutralen Stadt stellte bei einem französischen Untertan eine Untersuchung an, befragte den Mann über sein Militärverhältnis in Frankreich und auch darum, weshalb er nicht auch vor der Front stehe. Auch die Briefe dieses Unglücklichen erleben ein ganz eigenes Geschick. Wennn man begründetem Verdacht folgen will, so wurden die von dem verdächtigen Franzosen abgesandten Briefe von dem Postamt der neutralen Stadt zurückgeleitet und freundlicherweise dem französischen Gesandten zugebracht, ehe sie ihren regelrechten Lauf zum Empfänger nahmen. Es würde zu weit gehen, in alle Einzelheiten einzugehen, die Anhaltspunkte zu einer derartigen Schlußfolgerung abgaben. Dieselben französischen Gesandten sollen Agenten angestellt haben, die sich in das Vertrauen von Franzosen hineinschmuggeln sollen, um von ihnen allerlei Bloßstellendes zu erfahren. Die Liste solcher Ungesetzmäßigkeiten dürfte lang werden. Das französische Volk hat genug von dieser Bedrückung. Die Kundgebung im Figaro ist ein offizielles Zeugnis von dieser Mißstimmung. Nicht umsonst war diese Kundgebung an die Kammer gerichtet. Hier kann man wieder einmal sehen, daß sich in Frankreich die Politik auch hier hineinmischt, wie ja in alles. Die reaktionären Zeitungen sind erbost, daß sie die Zensur einer radikalen Regierung aushalten müssen. So schreibt der Redakteur eines dieser Blätter:„Es ist doch etwas stark, daß man von uns die Unterdrückung eines Artikels fordert, nur um Herrn Malvy nicht nahezutreten. Man sollte fast glauben, daß eine gute und machen, um ihre Popularität auf Kosten der Regierung zu vermehren. Wenn sie es aber fertig brächten, diese Presse und dieses Parlament zusammen durch eine Regierung nach ihrer beliebten Art zu fesseln, so würden sie das auch nicht unterlassen. Einstweilen und gleichzeitig unter Protest, sind sie gar nicht böse darüber, daß jetzt in der großen Republik wieder die Sitten des zweiten Kaiserreichs, selbst die der vierten Königsherrschaft, zu Ehren kommen. Die Reichsprüfungsstelle für Lebensmittelpreise. Schnelles Arbeiten tut not. WIB Berlin, 18. Okt.(Telegr.) Heute vormittag fand die erste Sitzung des Beirats der Reichsprüfungsstelle für Lebensmittelpreise statt, die von dem Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatssekretär Delbrück, persönlich eröffnet wurde. Nach einem einleitenden Bericht über den Aufgabenkreis der Reichsprüsungsstelle, insbesondere Preisregelung, Lieferungs= und Verbrauchsregelung, wurde allseitig anerkannt, daß schnelles Eingreisen und daher sofortiges Zusammentreten der zu wählenden Ausschüsse erforderlich sei. In großen Zügen legte der Vorsitzende ein Programm für die Arbeit dieser Ausschüsse dar. Nach allgemeiner Aussprache wurden vier Ausschüsse(1. Vieh, Fleisch, Wurstwaren, Fische, 2. Milch, Butter, Käse, Eier, 3. Kartoffeln, Gemüse, Obst, 4. Kolonialwaren, Vorkost= und Teigwaren) gewählt, die schon heute und morgen ihre Tätigkeit beginnen. Kleine Kriegschronik. Hermann Wamhoff. G Berlin, 18. Okt.(Telegr.) Die politische Öffentlichkeit begräbt ihre Toten sehr schnell, und gar in dieser Kriegszeit mit ihrer ungeheuerlichen Gewöhnung an das große Sterben darf sich die Wehmut fast nicht einmal so lange ausleben, als die Minute zwischen zwei Pflichten zuläßt. Aber an Hermann Wamhoffs Bahre verweilen die Freunde betrübten Sinnes noch eine Amenlänge. Ein Ehrenplatz bleibt ihm gesichert. Nicht lediglich die Nationalliberale Partei, die gesamte deutsche Landwirtschaft hat guten Grund, sein Andenken dankbar zu hüten. An der Spitze der Gruppe der in allen Agrarfragen theoretisch bewanderten und praktisch erfahrenen Abgeordneten des gemäßigten Liberalismus war er weit davon entfernt, der Fürsprecher einseitiger Interessen zu sein; er hatte nicht nur Sinn und Verständnis für die Notwendigkeit des Ineinandergreifens aller nationalen Wirtschaftszweige, er legte an seine parlamentarische Haltung aus starkem Verantwortlichkeitsgefühl heraus allezeit das Richtmaß des Gemeinwohls. Damit durchzuhalten, dazu gehörte in kritischen und erregten Zeiten, wie z. B. während der Wirren der Zollkämpfe, die ganze Kernfestigkeit und innerliche Treue des zähen Niedersachsen.„Wamhoff künnt wi nich brucken.“ Die Uriasdepesche ist seinerzeit geflügeltes Wort geworden; sie hat nur ihren Urheber selbst getroffen. War seine Absicht unehrlich und sein Verfahren abstoßend, recht hatte er ja; denn was hätte eine Interessenvertretung, in der die Leidenschaftlichkeit und Einseitigkeit jegliche Einsicht überwucherte, mit Wamhoff anfangen sollen? Wer den Heimgegangenen flüchtig hörte, der mochte zunächst von ihm den Eindruck eines sachlich trockenen, wortkargen Mannes haben. Wer ihn näher kannte und bei der Arbeit sah, der wußte es besser. Er konnte Temperament entwickeln, so innerlich er auch die Dinge verarbeitete. Ja er konnte sie mit seinem Humor umkleiden, der um so treffender wirkte, als er mit der Ruhe der Anspruchslosigkeit vorgebracht wurde. Fiel eine seiner Reden von der Parlamentstribüne in eine kritische Zeit des Parteikampfes, da wußte Wamhoff seine scharfe Klinge nach allen Regeln der Kunst zu führen und er, der sonst lediglich als Sachverständiger nachdrücklich und tiefpflügend zu sprechen pflegte, war kaum mehr zu erkennen, wenn er danach auch noch die Abwandlung des Gegners gründl'ch besorgte. Sein Wesen war indessen im Grundzuge vor allem auf das Aufbauen gerichtet und Kritik und Kampf waren ihm nur vorbereitende Mittel. In den leitenden Ausschüssen der Nationalliberalen Partei, in denjenigen des Deutschen Bauernbundes, den er mit dem Abg. Wachhorst de Wente zusammen ins Leben rief, und in zahlreichen Ehrenstellen, wirkte er in diesem Sinne. Die Bevölkerungspolitik nach dem kriege. WTB Berlin, 18. Okt.(Telegr.) Heute hat im preußischen Abgeordnetenhause die erste allgemeine Versammlung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungspolitik mit dem Hauptziel der Bekämpfung des Geburtenrückgangs stattgefunden. Zum Vorsitzenden wurde Geheimrat Prof. Julius Wolf gewählt. Das Wort ergriffen im Sinne der Notwendigkeit der Gründung die Abgeordneten Bassermann, Naumann, Frhr. v. Zedlitz=Neukirch, Graf Westarp, Faßbender, ferner General v. Blume, Kabinettsrat a. D. v. Behr, der Vorsitzende des Zentralrats der deutschen Gewerkvereine, Gustav Hartmann, die Professoren Neißer, Hofmeier und Seeberg, der Vorsitzende des Ausschusses der preußischen Arztekammer, Geheimrat Stötter, und die Vorsitzende des deutsch=evangelischen Frauenbundes, Paula Müller. Der Reichskanzler hatte einen Vertreter entsandt. Der Beifall des dichtbesetzten Hauses, der vielfach begeisternde Inhalt der Reden und Telegramme bewies, daß es sich hier um eine bedeutsame Kundgebung eines großen Teiles des deutschen Volkes handelte. Was der kronprinz alles auszuhalten hat. Unter dem Titel„Zähigkeit der Hohenzollern“ bringt die deutsche Zeitung California Democrat in San Francisco eine Aufstellung der Unfälle, die der deutsche Kronprinz nach der Presse der Verbündeten zu bestehen hatte. Die Zeitung schreibt: Kronprinz Friedrich Wilhelm hat viel in diesem Kriege durchgemacht. Er ist mehrere Male ermordet worden und auf dem Schlachtfelde gefallen; außerdem ist er noch in zwei verschiedenen Hospitälern gestorben. Fast jede Woche ist er verwundet worden. Sein Leichenzug ist schon zweimal durch die Straßen Berlins gezogen. Weiterhin ist er abgesetzt und auch zum obersten Besehlshaber in Polen ernannt worden. Alles das laut Nachrichten des New York Herald. Folgendes sind die hauptsächlichsten Erlebnisse des Kronprinzen in den ersten acht Monaten des Krieges, wie sie die Nachrichtenbureaus der Verbündeten gebracht haben. 5. August. Ein Attentat auf den Kronprinzen in Berlin. Nach emnigen Nachrichten hatte das Attentat Erfolg; nach andern nicht. 18. August. Er wird an deutsch=französischer Grenze schwer verwundet und in das Hospital von Aquisgran[Aachen] gebracht. 20. August. Bei einem zweiten Attentat in Berlin wird er an einem Bein verletzt. 24. August. In London erhält man die aus vertrauenswürdiger Quelle stammende Nachricht, daß er das Opfer eines Attentats geworden ist, welches streng geheimgehalten wird. 4. September. Er verübt Selbstmord, nachdem seine Soldaten auf ihre eigenen Kameraden gefeuert, viele getötet haben. 8. September. Die kaiserliche Garde wird gegen den westlichen Teil der französischen Linien geschickt, wo die Deutschen von den Engländern besiegt werden. 11. September. Der Kronprinz wird Oberbefehlshaber des un wertenderes, welches die Aufgabe hat, die Russen aus Ostpreußen 1915 9 Nr. 1064 12. September. Er leitet einen heftigen Angriff gegen Verdun. 13. September. Er stirbt in einem Hospital in Brüssel an seinen Verwundungen. Sein Bruder Prinz Adalbert stirbt in demselben Hospital. leitet, trotzdem er gefallen ist, noch einen Angriff 15. Sept. Er gegen Verdun. 16. September. verletzt. 18. September. Er wird in Polen durch ein Schrapnell schwer Es geht das Gerücht, daß er am 6. September verwundet wurde. 2. Oktober. Da ihr Gemahl in der Nähe von Nanzig schwer verwundet worden ist, reist die Kronprinzessin mit ihren Söhnen zur Front, um ihn zu pflegen. 24. Oktober. In New York erhält man einen Brief von einer Frau, worin sie schreibt, daß sie am vorhergehenden Tage dem Begräbnis des Kronprinzen in Berlin beigewohnt habe. Ganz Berlin habe ihm die letzte Ehre erwiesen. 25. Oktober. In einem unbekannten Fürsten, der auf dem Schlachtfelde verwundet wurde, erkennt man den deutschen Kronprinzen. 3. November. Er wird zum dritten Male in Berlin begraben. 4. November. Er fällt auf dem deutsch=französischen Kriegsschauplatz. 6. November. Infolge des ungünstigen Verlaufs des Krieges wird er irrsinnig und auf einer abgelegenen Besitzung der Hohenzollern untergebracht. 12. November. Er wird Oberbefehlshaber der deutschösterreichischen Heere, die gegen Rußland kämpfen. 17. November. Er liegt schwer verwundet im Palast in Straßburg. 16. Januar. Man erkennt in einem Verwundeten in einem Hospital in einer kleinen deutschen Stadt den Kronprinzen. 3. März. Der Kronprinz verliert das Oberkommando über das 5. Armeekorps und wird zu seiner Familie geschickt. 25. März. Er wird in ein Hospital in der Nähe von Potsdam gebracht. Die Kronprinzessin pflegt ihn. „Wohl nie hat ein Wesen,“ so schließt die kalifornische Zeitung, „soviel durchgemacht wie der deutsche Kronprinz. WTB Berlin, 18. Okt.(Telegr.) Der Kaiser sowie Prinz Joachim von Preußen haben auf die anläßlich der Verlobung des letzteren vom Ersten Vizepräsidenten des Herrenhauses, v. Becker, übermittelten Glückwünsche Danktelegramme zurückgelangen lassen. WTB Berlin, 18. Okt(Telegr.) Den Geh. Oberfinanzräten Maron und v. Grimm Mitgliedern des Reichsbankdirektoriums, ist das Eiserne Kreuz am schwarz=weißen Bande verliehen worden. Hilfsbereitschaft. # Koblenz, 18. Okt. Der Oberpräsident hat dem Gründungsausschusse für eine Beratungs= und Unterstützungsstelle kriegsbeschädigter Akademiker in der Rheinprovinz unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs, für die Zeit eines Jahres die Erlaubnis erteilt, zugunsten kriegsbeschädigter Akademiker in der Provinz eine öffentliche Sammlung zu veranstalten. ∆ Elberfeld, 18. Okt. Die Nagelung des Elberfelder Kriegswahrzeichens in der Gestalt eines bergischen Ritters wird am 21. Oktober im alten Rathause nach einer Einweihungsfeier beginnen. Zur Bestreitung der Ausgaben für die Beschaffung von Material, Arbeit, Nägeln, Ansichtspostkarten usw. ist ein besonderer Fonds angelegt worden, der in kurzer Zeit durch eine Spende des Geheimrats Freiherrn von der Heydt und anderer angesehener Bürger auf über 10 000A angewachsen ist. Der ganze Erlös aus der Nagelung wird infolgedessen zu Zwecken der Kriegswohlfahrtspflege dem„Verein Krigeshilfe" zufließen können. Nachrichten aus Westdeutschland. #7 Im Interesse der Jagdpflege ist die Schonzeit für Rehkälber im Regierungsbezirk Trier auf das ganze Jahr 1915 ausgedehnt worden. Neueste Nachrichten. Die Waffenruhe auf Gallipoli von Ende Mai. (Von E. Bleeck=Schlombach, Kriegsberichterstatter im kais. osmanischen Hauptquartier.) 2 Berlin, 18. Okt.(Telegr.) Der gewaltige Ansturm der englisch=französischen Orient=Expedition ist nunmehr offenkundig für alle Welt zu einem jämmerlichen Fehlschlag geworden. Die unvergleichliche Tapferkeit des osmanischen Heeres stellt die Eindringlinge heute vor die bitterböse Notwendigkeit: unrühmlichen Abzug, wenn nicht gänzliche Vernichtung.: In diesem entscheidenden Augenblick kommt dem Oberkommandierenden Sir John Hamilton die politische Niederlage des Vierverbands auf dem Balkan zu Hilfe. Mit einem wahren Gefühl der Erleichterung hat er seine erschöpften Schotten und Australier in den Vogelneststellungen an Gallipolis ungastlicher Felsenküste verlassen, ihnen ein neues Tätigkeitsfeld verheißend. Der Kampf um das in östlicher Ferne schimmernde Stambul soll, wohl oder übel, nordwärts getragen werden. Die Armee des großen Dardanellen=Spezialisten Liman v. Sanders wird nach dem eigenen Ausspruch des Marschalls„die Herrschaften nicht so glimpflich davonkommen lassen.“ Wer diese braven anatolischen und syrischen Truppen unter dem glänzenden Ansporn ihrer Führer und Offiziere monatelang in ihrer Unerschütterlichkeit am Werk gesehen hat, ist überzeugt, daß sie nur kümmerliche Reste der stolzen englisch=französischen Orientarmee nach Salonik oder sonstwohin fortkommen lassen werden. Sie sind heute besser gerüstet, stärker und angriffskräftiger denn je, den moralischen Wert der Anerkennung ihres Sieges seitens des Gegners gar nicht gerechnet. Jetzt, wo die große Waffenruhe an den Dardanellen zur Tatsache zu werden scheint, dürfte es von Interesse sein, die Wahrheit über den Hergang bei jenem zehnstündigen Waffenstillstand zu erfahren, den die Engländer schon Ende Mai vor Ari=Burnu- zu verlangen genötigt waren. Essad Pascha hat ihn in ritterlicher Weise, nach Festlegung der nötigen Bürgschaft, gewährt und sein Gegner ihm damit gedankt, daß er bekanntgeben ließ, die Türken hätten flehentlich darum gebeten. Die weiße Fahne aber, die an jenem finstern Regenmorgen nach mörderischen Kampftagen aus den Gräben der Australier aufstieg, straft die englischen Behauptungen Lügen. Allerdings verlangte der englische Unterhändler zunächst, die Bedingungen mit dem Marschall Liman selbst abzuschließen, in der durchsichtigen Absicht, dann hinauszuposaunen:„Seht, wie die deutschen Antreiber des Türkenheeres zu Kreuze kriechen!“ General Essad Pascha gab aber, nach Rücksprache mit dem Oberbefehlshaber, dem Engländer die Antwort:„Ihr schließt mit mir sofort ab und ich selbst unterzeichne, oder— eure Toten bleiben unbegraben.“ In den Reihen der braven, aber erschöpften Australier drohte die Meuterei, das Atmen war ihnen zur Qual geworden, und so mußte Sir Skeen, der englische Stabschef, sich unterwerfen. So stiegen denn am folgenden Morgen von englischer Seite außer Oberstleutnant Skeen Kapitän Herbert Cornavon mit zwei Dolmetschoffizieren aus dem Graben, um mit den Herren vom Stabe Essad Puschus die Beerdigungsgrenzen längs der Front, die sich ja in anderthalb Stunde gemächlichen Gehens abschreiten läßt, festzustecken. Alle Beteiligten mußten an sich halten, um bei dem schauerlichen Anblick und dem furchtbaren Geruch ihren Gleichmut zu bewahren. Selbst das britische Phlegma des Oberstleutnants Skeen ließ ihm, die Worte entfahren:„Voyez, messieurs, oü nous amène la civilisation! Je voudrais voir nos diplomates, les ministres et nos journalistes entre ces tranchées ici— pour peu de temps seulement!“— Die türkischen Offiziere schwiegen. So eifrig im Schweiße ihres Angesichts waren die australischen Söldner kaum je vorher, als an diesem düstern Maitag, um nur gewiß mit dem Begraben ihrer toten Kameraden bis zur festgesetzten Stunde fertig zu werden. Um 4½ Uhr nachmittags war alles beendet, die Truppen wieder in ihren Gräben verschwunden, ohne daß ein Zwischenfall eingetreten wäre, abgesehen davon, daß englische Offiziere in Soldatenuniform versucht haben, trotz strengster Abmachungen, zu photographieren. Um 4 Uhr 45 Minuten waren nur noch die unterhandelnden acht Offiziere auf der blutgeröteten Walstatt. Die Taschenuhren wurden nochmals bis auf 1/ Sekunde geregelt. Ein Händedruck— vom Feinde geboten und ritterlich von den Türken angenommen— und dann herrschte für fünfzehn Minuten eine bange, quälende Stille, die allen schwer aufs Herz fiel. Eine Sekunde nach 5 Uhr erdröhnte der Donner eines Mörsers aus einer türkischen Batterie. Am Abend zeigte es sich, daß drei armenische Soldaten— aus intelligenten Kreisen, die ihre Studien im amerikanischen Robert=Kollege bei Konstantinopel gemacht hatten— die Gelegenheit benutzt hatten, um als Verräter zum Feinde überzulaufen, der einzige Fall im türkischen Heere, der bekannt geworden.“ Häufig sind jedoch die Desertionen zur Front von braven Söhnen Anatoliens, die in ihrem einfachen Gemüt es nicht einsehen können, daß das Verlassen eines Reservetrupps, selbst wenn es in der Frontrichtung geschieht, ein Dienstvergehen ist. So wurden dem Armeeführer häufig Gruppen von 6 bis 10 Mann vorgeführt, die sich aus dem Heimatgebiet bis zur Front durchgeschmuggelt hatten.—„Pascha,“ sagten sie,„wir müssen kämpfen, uns gerufen, da die Feinde drohen.— Vor der Urwüchsigkeit, der heiligen Flamme in den Augen dieser braunen bärtigen Gesellen, den einfachsten, gutherzigsten der Welt, schmolz die Strenge des Armeegewaltigen. Heute trägt so mancher von ihnen schon mit Stolz die Tapferkeitsauszeichnung des„Eisernen Halbmonds“ auf der Brust. Handel, Gewerbe und Verkehr. Drahtberichte vem 18. Oktober. # Berlin. Die Stadt lertord erhielt die Genehmigung zur Ausgabe von 4·800 000-∆ 4proz. Schuldverschreibungen behnts Beschaftung der Mittel zur Deckung des Disagios der 1910er Inhaberanicihe und der für Straßenbauten entstandenen Mehrausgaben, lerner zur Ausführung von verschiedenen städtischen Bauten, zum Ankauf von Grundstücken, zur Verstärkung des Grundstückserwerbs-Bestandes, zur Tilsung älterer Schulden und zur Deckung der durch die Dailehnsaufnahme entstehenden Kosten. Durch Beschluß des Aufsichtsrats der Eisen- und Fittingswerke,.-G. in Velbert, ist das Mitglied des Ausichtsrate Ernst D. Reber für die Dauer des Krieges in den Vorstand abgeordnet. Während gieser Zeit scheidet Herr Reber aus dem Autsichtsrat wieder aus. O Wien. Im freien Verkehr waren die Kurse teilweise leicht abgeschwächt. Es werteten: Credit 698., Länderbank 454., Staatsbahn 656., Südbahn 78½., Südbahnanleihen 216., Lloyd (Höher) 465., Orientbahn 835., Tabak 383., Alpine 923., Friedrichswerke 1355., Skoda 833., Waffenfabrik 1340., Poldihütte 980., Marknoten 141¾., Schweizer 129½., Lei 113.; Rubel 231 K. Getreide, Mehl, Bodenerzeugnisse. Buenos Alres, 15. Okt. Getreide. Am Schluß des Berichtsabschnitts umlaßte der Weizenvorrat in allen Häfen 30 000t(wie in der Vorwoche). Mais hatte im allgemeinen ruhigen Markt: die Notierung blieb mit .80 Papier-Pesos unverändert. Im Berichtsabschnitt stieg die Mais-Ausfuhr auf 141 000t(130 000t). während gleichzeinig die Bestände an den Verschiffungsplätzen auf 150 000t(130 000t) anwuchsen, so daß sich also die Zufuhren aus dem Innern des Landes anf 161 000t beiechneten. Hafer hatte feste Haltung bei steigender Preisrichtung, die schließlich eine Notierung von 6,80(.55) Papier-Pesos ergab. Die Wochenverschiffung von Hafer sank auf 5000t (11 000t), während der Vorrat anf 4000t(3000t) zunehmen konnte. Auch Leinsaat verrolgte steigende Preisrichtung; sie notierte schließlich 11,95 (11.30) Papier-Pesos; es gingen im Berichtsabschnitt seewärts 18.000t (25 000t), wobei die Hafenbestände mit 15 000t unveländert blieben. Der Frachtenmarkt war schwächer; Teilladungen notierten 578 6d und Ladungen 65s gegen 70s in der Vorwoche für Oktober-November-Abladung. In der vergangenen Woche war das Wetter kait und feucht. Die Berichte über den Stand von Weizen, Hafer und Leinsaat lauten günstig. Gesellschaft im Juli 1914. Aus diesen Angaben geht deutlich hervox, die jetzige Wendung der Balkanlage nicht wundernehmen darf. Man ist hier darüber denn auch nicht befremdet und deshalb hat das Vorgehen hier auch wenig Eindruck gemacht. Man war an der hiesigen Börse übrigens zu sehr beschäftigt mit den Geschehnissen in Wall Street, deren Berichte jedoch nur sehr unregelmäßig hier eintreffen wegen der Willkür der englischen Zensur, von der wir hier ganz abhängig sind. In Amerika wurde die Tatsache, daß der Weltbrand im Begriff steht, sich noch weiter auszudehnen, natürlich nur von der finanziellen Seite betrachtet, und da hierdurch weitere Kriegsbestellungen bevorstehen, war die Stimmung daselbst und demzufolge auch an der hiesigen Börse anlänglich sehr fest. Besonders die industriellen Werte lagen hier während der ersten Hälfte der verflossenen vierzehn Tage recht fest. Bethlehem Steel, United Cigar, American Hide&8mp; Leather, Central Leather, American Can usw. waren vorwiegend fest Steel-Aktien nahmen an der Aufwärtsbewegung jedoch keinen Anteil, vielleicht wegen der Berichte über die Gründung eines neuen Stahltrusts. Später hat man auch versucht, die günstige Haltung der Börse auf American Car& Foundry überzuleiten und hat deren Kurs von 81¾ auf 95% erhöht. Es trat jedoch bald ein scharfer Rückschlag ein, de für diese auffallende Kurssteigerung kein Grund vorlag. Die Ergebmsse des am 30. April beendeten Geschäftsjahres 1914/15, in welehem die Gesellschaft sehon der Vorteile der Kriegsbestellungen teilhaftig Kolonialwaren. 88 Magdeburg, 16. Okt. Zucker.(Wochenbericht.), Das Geschäft in Fabrikzucker ist im Laufe der Berichtswoche recht still gewesen, denn neue Freigaben in Rohzucker sind nicht ertolgt und auch wohl vor Beginn November kaum zu erwarten. Bei Verladung ihrer Rohzucker stoßen die Rohzuckerfabriken vielfach auf Schwierigkeiten, weil die Eisenbahnverwaltung nicht genügend gedeckte Wagen zur Verladung stellt, die Siedereien aber Verladung in solchen Wagen fordern, damit keine Beschädigung der Ware eintritt, die bei Verladung in offenen Wagen trotz größter Vorsicht nicht zu vermeiden ist. Auch in den Betrieben der Rohzuckerfabriken selbst geht nicht alles nach Wunsch; bald fehlt es an den nötigen Rüben, deren Heranschaffung durch den Regen verzögert wurde, bald zeigt sich Mangel an genügend geschulten Arbeitskrätten. Für Kornzucker und Nacherzeugnisse zur Verwendung als zuckerhaltige Futtermittel hat die Regierung nunmehr die Preise festgesetzt: für erstern wurden 12,50cMohne Sack bzw. 13 mit Sack, für leztere 11,50%4 ohne Sack bzw. 12c# mit Sack als Höchstpreise und Einheitspreise für prompte Lieferung vom 27. September 1915 bis 19. Dezember 1915 die 50kg bestimmt. Die Stimmung am Verbrauchszuckermarkt war gleichfalls ruhig. Prompte Lieferung war neuerdings mehr gefragt, Nov.-Dez.-Lieferung aber weniger begehrt. Einige besondere Marken sind weiter knapp, weil die Siedereien, die solche herstellen, den Betrieb noch nicht aufgenommen haben. Der Abruf ist weiter flott, so daß die Siedereien überall mit Verladung der Zucker eifrig beschäftigt sind. Auf den englischen Märkten ist die Nachfrage nach weißer Ware anhaltend gut geblieben, besonders am Clyde-Markt war sie sehr lebhaft. Die Preise haben sich nicht verändert; auch amerikanische Cubes und Granulateds, weißer Javazucker und westindische Kristalle, worin ziemlich gute Umsätze stattfanden, notieren wie in der Vorwoche. Die Versteigerungen am letzten Dienstag brachten wenig Angebot, aber auch wenig Nachfrage. Die Vorräte an Rohzucker in London, Liverpool und der Ciyde stellten sich, wie bereits mitgeteilt, am 9. Oktober auf 50 105t gegen 49 158t bzw. 80 965t gleichzeitig in den beiden Vorjahren. Der Prager Markt untersteht völlig den Verordnungen der Zuckerzentrale. Der Abzug weißer Ware ist anhaltend gut, die Ausfuhrtätigkeit ruht. Mit den Ergebnissen der Zuckerrübenernte ist man zufrieden, die Ackergewichte sind infolge der jüngsten starken Niederschläge im Steigen begriffen, wobei natürlich der Zuckergehalt der Rüben vorab zurückgehen mußte. An den holländischen Zuckerplätzen überwog matte Haltung. Am New Yorker Markt hat die Besserung, die zum Schluß der Vorwoche zu beobachten war, weitere Fortschrite gemacht. Infolge der Stellungnahme der Regierung gegenüber den Bestrebungen auf Wiedereinführung von Zuckerzöllen stellte sich gute Kauflust ein, se daß für Porto- Rico- Zucker bis 4,01c, für Kuba- Zentrifugal- Zucker bis 4,14c (einem nicht bestätigtem Gerücht zufolge seitens eines Spekulanten am 9. Oktober selbst 4,21c) bewilligt wurden. Danach begannen die Kurse wieder etwas zu schwanken, am 13. und 14. Oktober wurden wieder nur .010 notiert, die Schlußnotiz am 15. Oktober lautete jedoch erneut 4,20c. Refined Granulated wurde amtlich stets mit 4,80c notiert; die Federal Sugar Relining Co. sowie Warner Brothers haben jedoch ihre Forderungen auf 4,90c erhöht. Die Berichte aus Louisiana lauteten am 18. September ungünstig, 26. September wieder günstiger. Inzwischen hat bekanntlich Anfang Oktover der Sturm die Rohrfelder bei New Orleans schwer geschädigt. Auf Kuba ist das Wetter der Jahreszeit entsprechend. An Vorräten waren vorhanden am 2. Oktober 261 000t gegen 106 996t bzw. 98643t gleichzeitig in den beiden Vorjahren. In Ostindien sind laut Kabel vom 6. Oktober gute, in Gujerat und Kathinar mäßige Regen gefallen. In Argentinien haben laut Kabelmeldung vom 7. Oktober die allgemein reichlichen Niederschläge angehalten. Die deutschen Rohzuckerfabriken berichten zunächst über gute Ackergewichte; die Ausbeuten sind augenblicklich infolge der reichlichen Wasseraufnahme der Rüben zurückgegangen, sie dürtten aber bei der jetzt trockenen Witterung bald wieder steigen. * Hamburg, 18. Okt. Kaffee. Hier liegt folgendes Telegramm über die Brasilmärkte vom 16. Oktober vor: Rio: Standard Nr. 7 5100 Reis, Vorrat in erster und zweiter Hand 523000., Wochenzufuhren 105 000., Klarierungen der Woche nach den Ver. Staaten 17000, nach Holland 000, nach Frankreich 35 000., Rest von Europa und Nordafrika 77 000., Kap Rio Plata und Westküste von Südamerika 2000 S. Santos: Preis für New York Standard Nr. 7 4600 Reis, Vorrat in erster und zweiter Hand 2 145 000., Wochenzufuhren in Santos 300000, in Sao Paulo 296 000, in Jundiahy 235000., Verschiffungen def Woche nach den Ver. Staaten 129 000, nach Europa 130000., Klarierungen der Woche nach den Ver. Staaten 95.000, nach Holland 000, nach Frankreich 86 000., Rest von Europa und Nordafrika 77 000., Kap Rio Plata und Westküste von Südamerika 14000., wöchentliche Klarierungen von Victoria nach den Ver. Staaten 1000, nach Europa 10000 S. Rio Kurs auf London 12 7/160. a Reichsbank. Die Veränderungen in dem in der heutigen Ersten Morgen-Ausgabe veröffentlichten Ausweis der Reichsbank vom 15. Oktober sind diesmal verhältnismäßig geringfügig, geringfähiger besonders als man annehmen könnte, wenn man berücksichtigt. daß die in der zweiten Oktoberwoche geleisteten Einzahlungen auf die dritte Kriegsanlcihe sehr beträchtlich waren. Auch bei einem Vergleich mit der zweiten Aprilwoche des laufenden Jahres, die ebenso wie die zweite Oktoberwoche im Zeichen der Kriegsanleihezahlungen stand, ergibt sich, daß die Bewegung diesmal wesentlich weniger einschneidend war. Dabei darf indes nicht ganz außer acht bleiben, daß im Frühjahr der erste Pflichtzahlungstermin der 14. April war, ein Tag also, der in dem Ausweise vom 15. April Berücksichtigung fand, diesmal hingegen ist der erste Pflichtzahlungstermin der 18. Oktober, also ein Tag, der noch nicht in die Berichtszeit fällt. Gleichwohl hätte, so könnte man im ersten Augenblick meinen, der Stand der Bank auch diesmal eine größere Entlastung aufweisen müssen. Wenn das nicht der Fall ist, so ist das darauf zurückzuführen, daß erhebliche Beträge an Schatzanweisungen, die sich noch im Verkehr befanden, in der ersten Oktoberhälfte fällig wurden und durch die Reichskasse zur Einlösung gelangten. Hierdurch wurden naturgemäß die durch die Einzahlungen auf die Kriegsanleihe verstärkten Mittel des Reichs erheblich in Anspruch genommen, so daß eine Entlastung der Anlage der Reichsbank in Schatzanweisungen ausblieb. Wir sehen denn auch. daß die bankmäßige Deckung(Wechsel, Schecks und diskontable Schatzanweisungen) mit 4390,4 Mill. Mark gegenüber dem am 7. Oktober ausgewiesenen Betrage von 4376 Mill. Mark keine ins Gewicht fallende Abweichung erkennen läßt. Das gleiche gilt hinsichtlich der gesamten Kapitalanlage, die sich von 4428,3 auf 4440,7 Mill. Mark erhöht hat. Rechnet man die Bewegung bei den Darlehnskassen hinzu, so ergibt sich allerdings eine Entspannung, denn die von dieser ausgeliehenen Beträge haben sich von 1787.7 auf 1734,7, also um 63 Mill. Mark vermindert. Auch der Stand der Reichsbank als solcher ist durch die Anleiheeinzahlungen nicht ganz unbeeinflußt geblieben, wobei auf die Rechnung der fremden Gelder zu verweisen ist, die mit 1677,6 Mill. Mark gegenüber dem 7. Oktober eine Zunahme um 62,2 Mill. Mark aufweist. Die innerhalb der fremden Gelder vorgegangene Bewegung ist noch größer, als sie in dieser Zahl zum Ausdruck kommt; weil nämlich die Regierungsguthaben erheblich gestiegen sind und die Guthaben der Privaten nicht unerheblich abgenommen haben. Der Goldbestand der Reichsbank zeigt eine weitere Erhöhung um 3,3 auf 2426,3 Mill. Mark, der Silberbestand hat um 0,7 auf 36,2 Mill. Mark zugenommen. Ferner ist auch der Bestand der Reichsbank an Reichskassenscheinen etwas höher. Er beträgt 46,2 gegen 45.5 Mill. Mark am 7. Oktober. Dagegen werden die Darlehnskassenscheine mit 784.5 um 57,9 Mill. Mark niedriger ausgewiesen als vor einer Woche. Von diesem Betrage sind 53 Mill. Mark(entsprechend der Verminderung des Darlehnsbestandes) an die Darlehnskassen zurückgegeben worden und 4,9 Mill. Mark in den Verkehr geflossen. Der Notenumlauf ist um 100,3 Mll. Mark kleiner als am 7. Oktober und beträgt jetzt 5777,2 Mill. Mark. Auf kleine Noten entfallen davon 2473,2 Mill. Mark oder 47,2 Mill. Mark weniger als beim vorangegangenen Ausweise. Die Golddeckung der Noten, die in der Vorwoche sich auf 41,2% berechnete, ist gestiegen und darf mit als befriedigend bezeichnet werden. Die Metalldeckung der Noten ist. To. v. hir 42 67 sewacheen, die Deckung der sämtlich täglich alngen verumdlichkeiten durch Gold von 32,3 auf 32,5%. Auf die dritte Kriegsanleihe waren(wie schon mitgeteilt) bis zum 15. Oktober 7576,3 Mill. Mark oder 62,6% des gesamten Zeichnungsbetrages eingezahlt, d. h. sind in der Berichtswoche Zahlungen in der stattlichen Höhe von 1155,4 Mill. Mark geleistet worden. Die Darlehnskassen wurden für die Zwecke der dritten Kriegsanleihe neu nur mit dem verhältnismäßig sehr geringfügigen Betrage von 24,7 Mill. Mark in Anspruch genommen, und die gesamten, für die dritte Kriegsanleihe hergegebenen Darlehen beliefen sich am 15. Oktober nur auf 216 Mill. Mark. Diese 216 Mill. Mark sind in dem oben erwähnten Darlehnsbestand der Darlehnskassen von 1734,7 Mill. Mark Seshalten,„Digser war, wie wir gesehen haben, trotz der Hergabe von seringer als am 7. Oktoher. u der Endeumme um 88 Mil. Mark ∆ Von der Amsterdamer Börse. Amsterdam: 1I.„Bulgarien hat sich entschieden. Selbstverständlich ist die wam Dulgariens dem Vierverband nicht sehr angenehm. Wundernehmen darf es ihn jedoch nicht, daß Bulgariens Sympathie auf der Seite Deutschlands und Oesterreich-Ungars liegt. Schon vor dem Kriegsausbruch war es klar, daß Bulgarien sich von dem franzosischen Einfluß loszumachen versuchte. Während England und Frankreich zusammen im Jahre 1911 noch eine Einfuhr von 55 Mill. Franken nach Bulgarien hatten, fiel diese im Jahre 1913 auf 29 Mill. Franken, während die Einfuhr Deutschlands und Oesterreichs bis 83 Mill. Franken anziehen konnte. Schon längst hat Deutschland sich großen Einfluß in Bulgarien zu erwerben gewußt. Eine schwebende Schuld von 75 Mill. Franken, welche in der ersten Hälfte von 1914 an Frankreich abgezahlt werden mußte und welche die französische Regierung sich bereit erklärt hatte zu verlängern, wurde getilgt aus dem Erlös, den Bulgarien erhielt aus einer finanziellen Abmachung mit der DiskontoAugust wurde noch berichtet, daß die Gesellschaft bloß mit 40% ihrer urzeugungsfähigkeit arbeitet, so daß, falls jetzt die Zukunftsaussichten durch größere Kriegsaufträge sich wirklich etwas gebessert haben, für eine solche starke Höherbewertung der Aktien doch kein Grund vorlag. Es gibt noch, mehr Wertpapiere, die jetzt an der hiesigen Börse und in Wall Street unrechtmäßig aus der Preissteigerung anderer Werte Nutzen ziehen. Nach dieser Abschwächung in Car& Foundry wurde die Haltung hier etwas unsicher und das Publikum wagte nicht mehr kräftig einzugreifen. Im weitern Verlauf kam der Verkehr zunächst fast ganz ins Stocken, obgleich später wieder eine leichte Befestigung auf höhere amerikanische Kurse eintrat. Von beimnischen Wertpapieren waren bésonders die industriellen Werte wieder außerordentlich fest, da wir jetzt ganz auf uns selbst angewiesen sind und die Fabriken demzufolge vollauf Arbeit haben. Die Petroleumwerte zeigten eine schwächere Verfassung ungeachtet der Anbohrung neuer Oelquellen in Rumänien, da die Lage auf dem Balkan zur Vorsicht mahnt. Für Kautschukanteile prägte sich eine sehr feste Grundstimmung aus. Wegen der vielen Schiffsunglücke ist die feste Haltung für Schiffahrtswerte jetzt wieder vorüber. Tabakaktien waren schwach und vernachlässigt. Ungeachtet der vielen Neuausgaben ge„ sich die Geldverhältnisse an der hiesigen Börse noch stetseur leicht. Der Schiebungssatz ist nicht höher als 2½%. Niederländische Staatswerte fanden gutes Interesse, während in ausländischen Papieren das Geschäft fast gleich Null war. Russische Schuldverschreibungen wurden niedriger angeboten. + Verleihung von Bergwerkseigentum. Der Vereinigungsgesellschaft Rheinischer Braunkohlenbergwerke m. b. H. zu Köln ist unter dem Namen Union 50 das Bergwerkseigentum in dem in den Gemeinden Frelenberg und Uebach im Kreise Geilenkirchen belegenen Felde, 2199 243qm groß, zur Gewinnung von Braunkohlen verliehen worden. *.-G. Bremerhütte zu Weidenau. Den schon früher migetellten Abschlußziffern der Gesellschaft ist aus dem jetzt vorliegenden Geschäftsbericht, nachzutragen, daß die Lage sich trotz der durch den Krieg hervorgerufenen Störungen wesentlich besser gestaltete, als man zunachst erwartét hatte. An der Deckung des Kriegsbedarfs hat sich die Gesellschaft ebenfalls in erheblichem Maße auch durch Lieferung von Erzeugnissen beteiligt, die nicht im Rahmen ihrer Friedensherstellung liegen. Sie mußte sich den neuen Verhältnissen anpassen, wozu noch Neueinrichtungen erforderlich waren. Da die Lieferungen ihrer sonstigen Erzeugnisse größtenteils noch auf Grund alter Abschlüsse abzuwickeln waren und die Gesellschaft während der ersten Kriegsmonate großen Betriebseinschränkungen unterworfen war, so ergab der Halbjahrsabschluß Ende Dezember noch ein recht ungünstiges Bild. Nach Ablauf des ersten Vierteljahres konnte aber die Erzeugung in den verschiedenen Betrieben wieder gesteigert werden, so daß die zweite Hälfte des Berichtsjahres wieder befriedigende Ergebnisse brachte. Der Gesamtumsatz stieg von vorjährigen 7 957 831. auf 8713 347.4. Der Rohgewinn stellt sich auf 957 197.(709643.), davon dienen 407 394+(359 64304) zu Abschreibungen, 807.4(0) zur Abrundung der Rücklage und 2528cK(0) zur Erhöhung der Talonstenerasi. osgn„Die Beschlußfassung über den Rest von 546 467.4 (350 000 4) son der Hauptversammlung vorbehalten bleiben. Im VorJahr wurde der Rest von 350000M auf neue Rechnung vorgetragen. Ueber das neue Geschäftsjahr, in das die Gesellschaft nach dem Bericht mit recht guten Auftragsbeständen hineingegangen ist, läßt sich zurzeit noch nichts Zuverlässiges sagen. Die Verwaltung betont, daß sie dasselbe Vertrauen, das sie zu unsern Vaterlandsverteidigern habe, auch der weitern Entwicklung des Wirtschaftslebens entgegenbringe. Der Vermögensaufstellung ist zu entnehmen, daß die laufenden Schulden von vorjährigen 1364 811.A auf 1287341MA, die Verpflichtungen aus Waren-Akzepten von 166 815. auf 60 0004 zurückgegangen sind. Anderseits erscheinen die Außenstände mit 1 175 0854(853 149.), die Warenvorräte mit 818 822.A(990 320.). In bar sind 8895.4(4498.) vorhanden. * Aktien-Bau-Verein„Unter den Linden“, Berlin. Die Gesellschaft gibt tolgendes bekannt: Unserer früherer alleiniger Direktor, Justizrat Dr. Hirschel, versucht, sich zu der bevorstehenden Hauptversammlung unserer Gesellschalt am 26. Oktober Aktien zu verschaffen, um unsere Bemühungen zur Wiederautrichtung unserer Gesellschaft zu stören. Wir machen unsere Herren Aktionäre darauf autmerksam, daß wir in der bevorstehenden Hauptversammlung pflichtgemäß über die Lage unserer Gesellschaft und die Tätigkeit unserer frühern Direktion Bericht erstatten werden, zumal diese Tätigkeit unseres Erachtens mit großen Schädigungen für die Gesellschalt verknünft war. Wir raten daher unsern Herrn Aktionären dringend, im Interesse der Gesellschaft und in ihrem eigenen Interesse, der Hauptversammlung selbst beizuwohnen oder sich nur durch unbeiangene Vertrauensmänner vertreten zu lassen, damit sie imstande sind, sich selbst ein Bild über die Lage der Gesellschaft und über die Notwendigkeit der von uns gemachten Vorschläge zu bilden. Bayrische Löwenbrauerei Franz Stockbauer,.-G. in Passau. Einschließlich 26 155-4(24 46344) Vortrag betrugen die Gssamteipnahmen 959152.4(i. V. 1034187-), darunter 896 081-4(i. V. 03 213% aus Eier. Gerste, Malz, Hopten und Malzaufschlag erforderten ofarbest(528 297444), Abschreinungen 62520++(62626.). Aus dem verbleivenden Reingewinn von 155 957=4(165861MA) sollen, wie bereits gemeldet, 6%(%) Dividende verteilt, 46000-K(48 407=4) zu Rücklagen und Zuweisungen und 31 014-4 als Vortrag Verwendung finden. Die Vermögensübersicht zeigt 359 220=/(i. V. 361 739=4) Wertpapieré, bar. Wechsel und Bankguthaben, 94 458M(i. V. 9707344) Außenstände und 363562 4. 6383845 Vorräte. Hypotheken und Dariehen betrugen Sohe g 836 444%). Dagegen werden laufende Schulden mit wenigen 39520MH(51 ObocA) ausgewiesen. Das verhältnismäßig befriedigende Ergebnis wird im Geschäftsbericht hauptsächlich auf die größern Vorräte an Malz aus dem Vorjahr zurückgeführt. Im Berichtsjahr war die Beschaffung von Gerste und Malz äußerst schwierig und ertolgte zu außergewöhnlich hohen Preisen. Die Hopfenpreise waren normal. Die Einschränkung der Erzeugung bewirkte auch einen Rückgang des Verbrauchs, während die Verteurung der Herstellungskosten eine Erhöhung des Bierpreises notwendig machte. Die Herabsetzung der Dividende wird auch damit begründet, daß die weitere Entwicklung des Braugewerbes sich zurzeit nicht übersehen lasse. Der Besitzstand vermehrte sich durch Ankauf zweier Wirtschalten. * Nähmaschinenfabrik Karlsruhe vorm. Haid& Neu in Karlsruhe. In dem am 39. Juni beendeten Geschäftsjahr 1914/15 ging der Betriebsgewinn auf 759 613./(i. V. 1 866 327.K) zurück. Anderseits ermäßigten sich die Unkosten einschließlich Gewinnanteile auf 688 679./(1 244 989.). Nach 41 048.4(42 313.4) Abschreibungen verblieb ein Reingewinn von 29 886c(i. V. nach 300 000.4 Kriegsrückstellung 279 025.), der sich um den Vortrag von 171 067./(110 518.4) auf 200 953./(389 543.) erhöht. Die Dividende, die im Vorjahr von 20% auf 10% ermäßigt wurde, wird wieder mit 10% bemessen und erfordert 200 000.A. Der dann noch verbleibende Rest wird vorgetragen, so daß der Vortrag auf 953.K(171·067.4) zurückgeht. Im Vorjahr wurden noch 18 476.K von dem Reingewinn zu Sonderabschreibungen verwandt. Die fast gänzliche Aufzehrung des Vortrags durch die Dividende glaubt die Verwaltung rechtfertigen zu können in der Hoffnung, daß nach Beendigung des Krieges wieder normale Verhältnisse für die Gesellschaft sich einstellen werden. Im Berichtsjahr hat seit Ausbruch des Krieges der Absatz der Erzeugnisse, der in Friedenszeiten hauptsächlich ins Ausland erfolgt, einen außerordentlichen Rückgang erfahren. Der dadurch entstandene Ausfall konnte durch Hecreslieferungen auch nicht einigermaßen ausgeglichen werden. Nach der Vermögensrechnung betragen die Anleiheschulden.24(.26) Mill. Mark. Die laufenden Verbindlichkeiten stiegen auf 1,90(.19) Million Mark. Anderseits sind ausgewiesen an bar und Wechseln 206 013A(397 409.), Materialien und Fertigerzeugnissen 2,11(2) Mill. Mark, Waren in auswärtigen Lagern und in Konsignation 0,17(.15) Million Mark und an Ausstanden 1,20(1,24) Million Mark. Von dem im vorigen Jahre gebildeten Kriegssicherheitsbestand wurden bisber 37 345M beansprucht; er enthält also noch 262 655.4 neben unverändert 80 000.A sonstigem Sicherheitsbestand. + A..-.-Thomson Houston in Mailand. Diese bekannte, mit einem Kapital von 9 Mill. Lire arbeitende Gesellschaft. deren Ursprung zu bekannt ist, als daß er hier erörtert zu werceh brauchte, hielt es für notwendig, auf einer kürzlichen außerordchtlichen Versammlung eine Aenderung des verräterischen Firmentitels in Società Elettroteenica Galileo Ferraris per Costruzionie Impianti zu beschließen. * Union Pacifie-Eisenbahn-Gesellschaft; New York. Nach dem Geschäftsbericht für das am 30. Juni beendete Betriebsjahr stellten sich die gesamten Verkehrseinnahmen der Gesellschaft auf 86958 295g gegen 91 845 3058 im Vorjahr. Die Betriebsausgaben erforderten dagegen 52 136 7158(55 1402248). Nach Abzug von 4641 4744 (50788678) Steuern ergibt sich ein Betriebsüberschuß von 30 180 106g. 316262148). Außerdem erbrachten Dividenden auf Aktien im Besitz der Gesellschalt 4540094g(9258 7958) und Zinsen aus Schuldverschreibungen, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden, 64345073 (38581728). Nach Berücksichtigung einiger kleinerer Einnahmen, wie Zinsen auf Korschüsse,##tewg, ergibt sich eine Gesamteinnahme von 43483 2648(49061 5053).,—uu erforderten Zinsen auf die Schuldverschreibungen der Gesellschaft 138039268(14062 1078). Nach Abzug von Aufwendungen für Migten und sonstiger Ausgaben verbleibt ein Reinüberschuß von 28 404 3593(33 1059176). Davon werden wie im Vorjahr 3981740s durch die 4proz. Dividende auf die 995435004 Vorzugsaktien in Anspruch genommen. Weitere 177833288 sind ertien, die im 826 Dividende auf die 222293 1006 Stamm55440328(9331 439 ahr 13.09%6 erhielten. Als Vortrag verbleiben der Anstall 4258). Der Bericht bemerkt zu diesem Ergebnis, daß von 4887009s oder.396 in den Betriebseinnahmen dem allgemeinen Daniederliegen des Geschäfts während des vergangenen Jahres zuznschreiben sei. Zu einem erheblichen Teil wurde dieser Austall durch die Verminderung der Betriebsausgaben um 30035084 oder 5,4% wieder ausgeglichen. Da die Gesellschaft daran lesthielt, ihren Besitz auf voller Höhe zu halten, waren die Autwendungen für Unterhaltung der Bahnstrecken und der Bauten im wesentlichen dieselben wie im vergangenen Jahr. Die Verminderung der Einnahmen aus Dividenden von Aktien im Besitz der Gesellschaft ist in der Hauptsache dem Umstand zuzuschreiben, daß die Dividende aus Baltimore und Ohio-Aktien um 32879926 zurückging, da 266740088 Wert aus Vorzugsaktien und 50013765s wert aus Stammaktien in der Form einer Sonderdividende an die Aktionäre der Union Pacific verteilt wurden. Ueberseeische Dampfer. An: 16/10: In Pernambuco Hollandia(Kgl. Hoß. 17/10: in New Fork Ryndam(Holland-Amerika) von Rotterdam. Dienstag, 19. Oktober Verantwortich für den allgemeinm Tel: Walter Jacobs: für den Handels. teh: W. Jutzi: für den Anzeigenten: F W. Bales: Verleger und Drucker: M. Dudiont Schauberg; Chefredaktsur: Brust Posse; Alle in Köln. Redaktionelle Zweigstelle: Berlin NW 7, Unter den Linden 39. 1 Uhr-Ausgabe. A RRRETN Pernsprecher: Nr A5361- A5362 A 5363-45364- A5365-A5365-45367 Redaktion, Anzeigenteil, Expedition und Druckerei sind durch jede dieser 7 Fernsprechleitungen zu erreichen. ennntags Rasgade Geschäftsstunden: Redaktion von 9 Uhr vormittags bis 9 Tihr abendz. Aumteigenel und Berpechion.—iz Uühr Vorm. und.—7 Uhr nachm. Druckerei-1 Uhr und-6½ Uhr. 1915— UI. 1065 Nememgedn inr Cnin 1 5. in Doskhestiend d k. Geresmenter. Anzeigen 50 4 die Zeite oder deren Raum, Rekiamen.50 „Für die butnchme ven dumeigen an bestimmt voreschrichenen Togen eiero bestimmt bezeichmeten Ausgaben wird keine Verbindichhett übernommen. Haupt-Expeditions Brotte Straße 84.— Postackech.1 Uhr=Ausgabe. Die unbezwungenen Dardanellen.— Die Kabinektskrise in England. Die verunglückte Dardanellenexpedlition. WIB London, 19. Okt.(Telegr.) Der Daily Telegraph schreibt:„Lord Milners direkte Erklärung, daß das Expeditionskorps von den Dardanellen zurückgezogen werden solle sogl. Nr. 1056], eröffnete eine Frage, über die es schwer ist, ruhig zu denken. Der Beschluß, daß eine so große und kühne Unternehmung, auf die so glänzender Mut und so viele unersetzliche Menschenleben verwandt wurden, aufgegeben werden sollte, wäre ein Beweis grober Unfähigkeit, für die keine Strafe hart genug wäre.“ Absetzung Sir Jan Hamiltons. 1 Von der holländischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Das englische Pressebureau teilt mit: Sir Charles Monroe ist zum Befehlshaber des Expeditionsheeres im Mittelmeer in Ersetzung des Generals Sir Jan Hamilton ernannt, der zur Berichterstattung nach England zurückkehrt. General Birdwood ist bis zur Ankunft des Generals Monroe mit dem Befehl über die Truppe beaustragt. Eine englische Stimme gegen den Sug nach Serbien. 0. Von der holländischen Grenze, 18. Okt(Telegr.) Das bekannte radikale englische Wochenblatt Nation erhebt weiterhin Einspruch gegen den Zug der englischen Truppen nach Serbien. Das Blatt schreibt u..:„Unsere Hilfe wird zuspät kommen, und unser von einer einzigen Verbindungslinie abhängiges Heer wird wahrscheinlich den Serben hinderlich sein, denen ein Guerillakrieg am besten zusagt.“ Die Behauptung, daß England in Serbien am besten vermag, Agypten und Indien zu verteidigen, bezeichnet das Blatt als unsinnig.„Unsere beste Verteidigungslinie befindet sich dort, wo der Feind über die schlechteste Angriffslinie verfügt. In Serbien kämpft er an seiner Basis, mit seinem eigenen, vortrefflichen Eisenbahnnetz im Rücken. In Agypten haben wir unsere Zufuhren an der Hand, und der Sues=Kanal und die Wüste sind Trümpfe für uns. Dort muß der Feind hunderte Meilen weit von seinem Stützpunkt angreifen.“ Landung in knos? J. Von der holländischen Grenze, 19. Okt.(Telegr.) Aus Rom verzeichnet Reuter eine Meldung des Messaggero, wonach die Verbündeten in Enos, einem Hafen an der Mündung der Maritza gelandet seien.(Eine Bestätigung bleibt abzuwarten.] v. Von der holländischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Reuter meldet aus Athen: Laut amtlichen Berichten aus Salonik haben die Serben und die verbündeten Heere Strumitza besetzt; bislang ist diese Meldung von serbischer Seite nicht bestätigt. Mehrere Punkte, welche die Eisenbahn beherrschen, sind von den verbündeten Heeren besetzt, und der Schutz der Bahn scheint gesichert zu sein. sHier scheint die Station Strumitza an der Strecke Salonik—üsküb mit der 18km entfernten Stadt Strumitza in Bulgarien verwechselt zu sein.] WTB Paris, 18. Okt.(Telegr.) Die Information meldet aus Athen: Es wird hier bestätigt, daß der Staatsschaß der serbischen Nationalbank und die serbischen Staatsarchive nach Monastir gebracht worden sind. WIB Paris, 18. Okt.(Telegr.) Die Presse erörtert noch immer das Balkanproblem und hofft, daß es schließlich doch noch gelingen werde, Griechenland und Rumänien jür die Sache des Vierverbandes zu gewinnen. Beide Staaten werden darauf hingewiesen, welche Vorteile ihnen ein Eingreifen zugunsten des Vierverbandes bringen könnte: die Vorherrschaft der Mittelmächte, Bulgariens und der Türkei würde die Knechtung der übrigen Balkanvölker bedeuten. Daher hofft die Presse, daß das griechische und das rumänische Volk, die gegen ihre überzeugung und nur nach dem Willen ihrer Herrscher neutral seien, endlich doch ein Eingreifen durchsetzen würden. Der Temps wünscht, daß eine russische Offensive an der rumänischen Grenze einsetze, da sie auf die weitere Entwicklung am Balkan den größten Einfluß ausüben könnte.— Gaulois fordert, daß Griechenland sich erklären solle, ob es für oder gegen den Vierverband sei, dann werde der Vierverband die entsprechenden Maßregeln treffen. Die Libre Parole meint, die Flotten sollten vor dem Piräus auffahren, um die Begeisterung im griechischen Volke auszulösen, der die Regierung dann nicht mehr würde widerstehen könne. Die Unruhen an der indischen Grenze. WIB London, 19. Okt.(Telegr.) Der Manchester Guardian schreibt in einem Aufsatz über die Kämpfe an der indischen Grenze: Wir müssen aus den letzten Berichten schließen, daß die Züchtigung der Grenzstämme ungenügend war, da vor einer Woche wieder eine ebenso starke Streitmacht auftrat. wie vorher. Der Bericht sagte, daß sich die britischen Truppen, * Bulgarische Mobilmachung. Wir kamen gerade in die Mobilmachung hinein. Grau und still floß die Donau. In blassem Rosa verdämmerte die Abendsonne. So still schien dieser Fluß, als hätten seine Wasser nie Blut gekrunken. Als sei seine Ruhe nie aufgepeitscht worden vom Donnergeheul der Kanonen. Der Nationalfeiertag, der auch die Mobilmachungsorder gebracht, hatte ein festlich gekleidetes Volk überall versammelt. Das staute sich um uns. Die Kinder grüßten uns freundlich, die Mütter lächelten uns zu. Wer Deutsch sprechen könnte, kramte sein Wissen zusammen. Gymnasiasten mit blauen Mützen, Studenten, die morgen die Uniform anziehen wollten. Frauen und Mädchen genug. Immer langte es zu einer Unterhaltung, die mindestens einige herzliche Wünsche einschloß. Jeder half freundlich, unser vieles Gepäck vom Schiff in den Zug zu verladen. Dann ein Winken und Grüßen, als der Zug abfuhr. Prachtvolle Soldaten in saubern, gepflegten Khakiuniformen singen um die Lagerfeuer. Wundersame, schwere Harmonien. In Sofia ist ein starkes bewegtes Leben. In allen Hotels staut #ie strömende Menschheit. In den Straßen wimmelt es von Militär aller Gattungen. Depeschen kommen. Der König hat gesprochen. Man ist ruhig. Freudig und bewußt dessen, was man will. Dessen, was man zu erwarten hat. Das ist kein Volk, das sich an den Meistbietenden verkauft, sondern das aus Erkenntnis des Notwendigen handelt und für sein Handeln bewußt und ruhig eintritt. Ordnung und Souberkeit überall; Streben nach Vervollkommnung und Entwicklung, nicht nach phantastischen Zielen, sondern nach volkstümlicher Klarheit und Gestaltung. Die Bauernhöfe fallen durch ihre Sauberkeit und gediegene Nettigkeit auf. Klein aber doch das Anwesen begüterter Bauern. Die aufblühende Großstadt ist mit Geschmack angelegt. Man ist bestrebt gewesen, das alte nationale Gepräge zu erhalten, ohne die Forderungen moderner Hygiene außer acht zu lassen. Kirchen, Villen, Schlösser sind überall entstanden. Ein liebenswürdiger bulgarischer Kunstprofessor, Herr Dimitrow, führte uns in seine Kunstschule, zeigte uns renider Fersmug, Moderne Unter= und überglasurmalereien, Sstererioger, Primutterwirkungen, allerlei Bariationen von neuem Seores und Kopenhagen— und alte nationale Muster zu schönen Geräten und Gefäßen gestaltet. überall das Streben, die alten, schönen Motive der Glafuren und Kunststickereien dem Lande zu erhalten, wieder lebensfähig zu machen. Schöne Gärten mit köstschmetshdlurzenanlagen liegen vor dem blauen Gebirge. Krankenschwestern, die hier Luft schöpfen, grüßen uns schwesterlich. Sie große weiße Kopftüicher, die die Schultern zugleich bedecken, und dunkelblaue Kleider. In der deutschen Schule zeigte uns Pastor Froder mit hlähenrsesteg Pionierarbeit der deutschen Kultur, die Kinder aller Ratie. Dacen kommen herausgelaufen, grüßen uns. paar Buben zeig.“ die hier deutsche Erziehung genießen. Ein schwärmen von“ sleich ihre Künste am Reck und Barren. Sie den deutschen Soldaten. das Leben an. Extrablätter. Eine Erulst i asen den Menschen, die die Straßen durcheilen. sie alle in sichiue Erstase, kein Wahn. Nur einen Traum festen, stolzen und den Schulen, die Soldaten mit Heischan dar Sschlachten waige Saung, die Offiziere mit dem Abdeichen der Schlachten von einst: Rache an Serbien. Es gibt keine nachdem sie dem Feinde schwere Verluste beigebracht hatten, zurückzogen. Dies beweist kaum, daß die Mohmands erledigt sind, aber vielleicht dürfen wir aus dem magern Bericht schließen, daß die Friedensstörungen lokalisiert sind. vom westlichen Schauplatz. Der erste englische kronjurist zurückgetreten. 0 Von der holländischen Grenze, 19. Okt.(Telegr.) In London wird jetzt amtlich mitgeteilt, daß Sir Edward Carson sein Amt niedergelegt hat. Wie Reuter erfährt, ist der Rücktritt aus Anlaß der Ereignisse auf der Balkanhalbinsel erfolgt, nicht aber wegen der Frage der Dienstpflicht. Noch gestern hatte die Times erklärt, das Kabinett halte fest und habe Ursache, zu glauben, daß es so bleiben werde, bis eine Löung der gegenwärtigen Schwierigkeiten gefunden sei. Der Rücktritt eines Mitgliedes in der gegenwärtigen Lage sei nicht statthaft, außer wenn es sich um jemand handle, der die lange Reihe von Mißgriffen vorhergesehen habe, in die England durch den Mangel bestimmter Vorsätze geraten sei, und der sich angeblich bemüht habe, seine Kollegen zu warnen. Diese Kennzeichnung bezieht das Blatt auf Sir Edward Carson. der seit geraumer Zeit den Kabinettssitzungen in auffälliger Weise ferngeblieben sei. Das könne jedoch nicht ins unendliche andauern. Sir Edward Carson fehlte in der Sitzung am Freitag, und obschon er mit seinen Ansichten über die Kriegsführung nicht allein stehe, deute alles darauf hin, daß bei ihm zuerst der Punkt erreicht werde, wo es zum Bruch kommen müsse. Eine Kabinettssitzung sollte Montagmorgen wieder stattfinden, dann sollte aucheine Entscheidung fallen. In einer öffentlichen Rede in Dublin erklärte der Führer der Iren, John Redmond, daß die Lage der Kartellregierung höchst unsicher sei. Es könnten von einem Tag zum andern Vorschläge ergehen, die sofort der politischen Waffenruhe ein Ende bereiten würden und das britische Volk in streitende Parteien verteile. Die allgemeinen Wahlen, sagte der Redner weiter, bildeten in politischen Kreisen einen allgemeinen Gegenstand des Gesprächs. WIB London, 19. Okt.(Telegr.) Die Morning Post sagt in ihrem Leitaufsatz: Der Sieg, der allgemein als das Vorrecht der britischen Waffen galt, wird nicht mehr als selbstverständlich angesehen. Das Batt fordert, daß alle Minister, die sich als unfähig erwiesen hätten, beseitigt würden, und vor allem, daß der Seekrieg von einer seemännnischen Autorität geleitet werde. Diviani und Grey. 0 Von der holländischen Grenze, 19. Okt.(Telegr.) Zwischen Viviani und Sir Edward Grey sind folgende Telegramme ausgewechselt worden: In dem Augenbück, wo in dem Kabinett, dem vorzustehen ich die Ehre habe eine Anderung eingetreten ist, fühle ich das Bedürfnis, Eurer Exzellenz die Versicherung meiner persönlichen Hochachtung darzubringen und mitzuteilen, daß die Regierung der Republik fest entschlossen ist, die Politik zu verfolgen, durch die sie bis jetzt mit Seiner Majestät som König von England verbunden ist. gez.: Viviani. Rosestät dem König von England verbunden R. gez: Boiani. Sir Edward Grey antwortete: Unter Dankesbezeigungen für das mir zugesandte freundliche Telegramm infolge der Anderung in Ihrem Ministerium beeile ich mich, Ihnen abermals die Versicherung unserer stetigen und standhaften Mitwirkung zu erteilen, die noch durch die Ereignisse des vergangenen Jahres und den von den französischen und engüischen Truppen in dem Schulter an Schulter ausgekämpften Streit für dieselbe große Sache bewiesenen Heldenmut bekräftigt wird. Die bramarbasterende Times. à Von der holländischen Grenze, 18. Okt(Telegr.) Die Times vom 18. führt in einem Leitartikel aus, ein soeben aus Deutschland und Österreich=Ungarn zurückgekehrter Berichterstatter habe mitgeteilt, daß man in Berlin einer seltsamen Geschichte Glauben schenke. Er habe versichert, Leute in hoher Stellung hätten ihm mehrfach erklärt, Mitglieder der britischen Regierung hätten mit gewissen Persönlichkeiten in London eine Unterredung über den Frieden gehabt und hierbei eine gewisse Neigung zur Annäherung gezeigt. Diese Geschichte finde nicht nur Verbreitung, sondern werde in höhern Kreisen auch geglaubt. Dazu meint die Times: Für alle, die unser Land und unsere heutigen Gefühle kennen, ist diese Meldung zu komisch, um ernst genommen zu werden. Niemand, der in dieser Frage unterrichtet ist, wird annehmen, daß ein Mitglied der Regierung oder sonst ein Engländer in verantwortlicher Stellung sich an Besprechungen dieser Art beteiligen würde. Sollte jedoch in hohen deutschen Kreisen wirklich eine solche grobe Selbstkäuschung herrschen, so kann diese nicht rasch und nicht vollständig genug aus der Welt geräumt werden. Wir zögern nicht, den Deutschen, die unwissend genug sind, um sich dieser Selbsttäuschung hinasc se hante an ease ae e Das ist das, was in allen diesen Herzen kocht. Unser Zug ist überfüllt. Militär und Zivilpersonen. Jedes Zentimeter Platz ist besetzt. Schwer keucht die gewaltige Schlange durch das blühende Land, wo man den letzten Rest der reichen Ernte in die Mieten und Scheuern bringt. Die Soldaten im Zuge beginnen zu singen, ihre alten nationalen Lieder und manches junge starke Heldenlied. Und nun fangen auch die deutschen Schwestern ein deutsches Lied nach dem andern an. Es ist uns nicht mehr, als seien wir in fremdem Lande. Und bald klingt aus den verschiedenen Wagen Lied um Lied: Das bulgarische Lied aus dem Wagen der bulgarischen Soldaten und das deutsche Lied aus dem deutschen Schwesternwagen. Kriegsgesang! Die ratternden Räder, die uns hinaustragen, geben den Rhythmus und Gleichklang. Wir verstehen das Lied der andern nicht und sie nicht das unsere. Aber doch klingt im Wechselgesang etwas hinaus: das Bewußt=Unbewußte, das die einen wie die andern trägt: die Liebe zum Vaterlande, die Liebe zu allem Großen und Guten. So führt uns der Zug aus Sofia hinaus durch die fruchtbeladenen Reisfelder der türkischen Grenze entgegen. Immer wieder stockt er freilich. Neue Wagen werden angehängt: Mobilisierung! Nun hält er lange auf einer Station. Grüne Wassermelonen werden den Soldaten in ungeheuren Mengen in ihre Wagen hineingereicht. Dann kommen die Gegenden, die die Schlachten der Balkankriege sahen. Schlachten, die heute wie ein Kinderspiel scheinen. Zerstörte Häuser, brandzerfressene Mauern, ganz verlassene Dörfer. Alte Schützengräben tragen neue Frucht. Der Erntewagen, von weißen Ochsen gezogen, schwankt schwer darüber hin. Das Lied der Soldaten ist verstummt; denken sie daran, daß sie diese Dörfer flammen sahen? Erzählte ihnen die Mutter daheim, was Krieg ist und sein Leiden? Um weiße Zelte sammeln sich Truppen, das Biwakfeuer flammt auf. Ferner rücken die hohen prächtigen Berge, die wie gemeißelte Wächter die Hauptstadt von Bulgarien umringen. Ein Pope, auf einem Maulesel reitend, durchzieht in seinem dunkeln Mantel wie ein seltsamer schwarzer Gast die helle Fläche der gelben Maisfelder. Man möchte sich fragen: was ist das Wirkliche und was das Unwirkliche an diesem weiten fruchtbaren Land? Die Erntearbeit auf den Feldern, die Friedensarbeit in den Dörfern oder das Kriegslied der jungen Soldaten im Zuge? Welches wird das Bild von morgen sein? Und seltsam scheint es uns, daß wir durch dies Land ziehen in seiner Schicksalsstunde, daß uns gerade diese Schicksalsstunde hierher trieb, daß wir ihm die Freundeshand reichen durften. Aber wir werden nie die stille Würde vergessen, die es in dieser Stunde auf der Stirne trug. Eine Gedenktafel für Geibel wurde am 17. Oktober in Berlin an dem Hause Enckeplatz 3 angebracht, in dem Geibel von 1846 bis 1847 gewohnt hat. Der Verein für Münzkunde in Greifswald hat beschlossen, die Erihmerung an die hundertsährige Zugechörigteit der Landvorpomme Denkmünze festauhalten, die zugleich helfen soll, den Sinn für die Medaillenkunst in Pommern zu beleben. Der Verein hat daher von der üblichen Durchschnittsware abgesehen und hat die Ausführung dem Münchener Medailleur Karl, Goetz übertragen. zugeben, zu versichern, daß der Zorn der entrüsteten Bevölterung sofort alle die, die sich auf solche Besprechungen einließen, sie zuließen, aus irgend welchem Grunde verschwiegen, oder die Schuldigen zu decken suchten, für immer aus den leitenden Stellen verdrängen würde. Alle Gerüchte dieser Art sind völig umbegründet. Die Bevölkerung des britischen Reiches ist jetzt entschlossener als zu der Zeit, als die Deutschen die belgische Grenze überschritten, keinen Frieden zu schließen, der nicht dauernde Gewähr dafür bietet, daß die Ziele, derentwegen der Krieg anfing, erreicht sind. Wen betrügt die Times mit solchen Außerungen? In Deutschland weiß jedermann, daß England, das am wenigsten zu Kriegsführung beiträgt, am letzten zu einem Frieden geneigt sein würde, wie sehr auch seine Verbündeten, die großen Reiche und Republiken, wie die kleinen Staaten, ihn ersehnen möchten? Sie alle sind nur mehr Englands Hilfsvölker und werden wie gepeitschte Gladiatoren ausharren müssen. Solche Bramarbas=Artikelaber sind wir nachgerade gewöhnt. Sie erscheinen bezeichnenderweise regelmäßig, wenn es den Verbündeten schlecht geht, und schlecht, sehr schlecht steht es um ihre Sache seit dem Beginn des balkanischen Kriegsabschnitts. Darum ist anzunehmen, daß die Times mit ihrem anscheinend nach Deutschland gerichteten Aufsatz, in Wirklichkeit die anreden will, die in England, wenn nicht gerade Friedensgelüste, so doch Überdruß zeigen. Ihnen wird gesagt, daß sie, wenn sie laut würden, mundtot gemacht werden würden. kleinigkeiten aus England. Hart betroffen vom Kriege sind die englischen Lebensversicherungen, unter deren Versicherten der Tod eine in England ganz unerwartete Ernte gehalten hat. Für die Offiziere des stehenden Heeres waren wohl besondere Gefahrbedingungen vorbehalten und mitberechnet— doch sind auch hier die Rechnungen weit hinter den Tatsachen zurückgeblieben; bei der Aufnahme des Rechtsanwalts Brown oder des Buchhändlers Jones und anderer Mitglieder eines friedlichen, Birgerstandes aber hatte noch vor 15 Monaten keine rechnerische Phantasie daran gedacht, daß sie jemals die Muskete schultern und die damit verbundenen Gefahren auf sich nehmen würden. Das hat für die Gesellschaften seine schlimmen Folgen gehabt, als die „neuen Heere Kitcheners“ aufgestellt und in den Kampf geführt wurden. Zum Unglück kommt dazu eine seit einigen Monaten beobachtete Steigerung der Sterblichkeit in bürgerlichen Kreisen, die sich in der Versicherung kaum minder bemerkbar macht als die vermehrten Todesfälle im Felde:„Angst, Beklemmung, Vermögensverfall nehmen ihren Zoll, wie sich das wohl bei allen am Kriege beteiligten Völkern zeigen wird.“ Eine beitere Eshpeung des Verscherungegeshelte legt un der Cnt. wertung des zu den oft tief. sich auch die Inhaber von Versicherungsscheinen oft auf starke Kürzungen ihrer Gewinnanteile, also unter Umständen auf entsprechende Erhöhung ihrer Zahlungen gefaßt machen. Indessen geben sich die englischen Zeitungen der Hoffnung hin, daß die bewährten Anstalten imstande sein werden, alle ihre Verpflichtungen zu erfüllen, wie schlimm es auch um den Gewinn bestellt sein möge. Die Teurung der Lebensmittel wird in England notgedrungen eine noch wirksamere Schule der Sparsamkeit für die Hausfrauen abgeben als in andern mehr an hauswirtschaftliche Umsicht gewöhnten Ländern. Die Presse fließt von Ratschlägen über, wie die Engländerin kochen lernen, wie sie ihre Einkäufe selbst machen und durch welche billigern und ebenso nahrhaften Speisen sie das schmerzlich teure Fleisch ersetzen soll. Besonders wird dabei die französische Hausfrau als Muster sparsamer Wirtschaft hingestellt— solcher Hinweis auf Deutschland ist natürlich verpönt. Er fand sich nur in kurzer, mittelbarer Andeutung in einem Vortrage, den ein Herr Herman Senn(der Rome ist verdächtig) in der Anstalt für öffentlsiche Gelundheit(Inetstuta eisches, was viel weniger Brennstoff beanspruche. Das Schmoren werde in England bei weitem nicht zu solcher Volkommenheit gebracht wie auf dem Festlande(man beachte den allgemeinen Ausdruck). Der Vortragende verweilte namentlich bei einer Ersparnis, die dadurch zu erzielen sei, daß man Speisen verschiedener Art in einem mit besondern Abteilungen versehenen Gefäße zugleich kochen könne. Ein deutsches amtliches Blatt, fügte er hinzu, habe ausgesprochen, daß in den Küchen so viel auf dem Spiele stehe wie im Felde. Und das sei ganz richtig. England bedürfe auch Rekruten für die Küche, ein ganzes Heer von Küchenleuten(hübsches Wortspiel mit Kitcheners Namen), um die Ernährung des Landes sicherzustellen. In einer Gerichtsverhandlung zu Gateshead sagte eine Zeugin aus, ihre Schwägerin habe sich für ihren im Dardanellenheere stehenden Mann die Gebetsformel zurechtgemacht(put the prayers), daß er mit Verlust beider Beine heimkehren möge. Das würde ohne Zweifel höchste Entschädigung für Kriegsversehrtheit geben, die sich mit dem erhaltenen Leben noch vereinbaren ließe. Der Geschäftskrieg des Landes im kleinen. WIB Metz, 18. Okt.(Telege.) Die heute veröffentlichte Nummer der Amtlichen Mitteilungen des Bischöflichen Ordinariats Metz bringt nachstehende Erklärung: Gegen den Ehrendomherrn H. D. Collin, der vom außerordentlichen Kriegsgericht in Metz wegen Landesverrats verfolgt wird, ist kirchlicherseits bisher deshalb nicht eingeschritten worden, weil dersselbe zurzeit unerreichbar ist und ihm eine Anklageschrift nicht zugestellt werden kann. Die Durchführung eines den kanonischen Gesetzen entTheater und Musik. Mona Lisa in Berlin. c Berlin. Max Schillings' Mona Lisa fand bei ihrer Erstaufführung im Berliner kgl. Opernhaus lebhaften Beifall, der nach dem ersten Akt am stärksten einsetzte und den anwesenden Tondichter vielmals vor den Vorhang rief. Zum Schluß der Oper erschien auch die Textdichterin und zusammen mit den Hauptdarstellern Richard Strauß, der das Werk einstudiert hat und es am Abend der Erstaufführung keitete. Ob die Mona Lisa im Gegensatz zu den frühern Werken von Max Schillings sich dauernd oder doch für längere Zeit auf dem Spielpkan halten wird?. Die Bühnenwirksamkeit des Werkes steht fest. Gelingt es, die Längen der Exposition für die eigentliche Handlung zu beseitigen, dann wird sich die Wirkung zweifellos noch steigern. Denn augenblicklich ist das Längenverhältnis zwischen dem ersten und zweiten Akt gar zu ungleich, und wenn endlich im ersten Akt die eigentliche Handlung, das furchtbar grausame Spiel. anhebt, ist der Durchschmittszuhörer bis zu einem gewissen Grade bereits ermüdet. Nicht so der feinfühlige und musikalisch tiefer empfängliche Hörer Ihm bietet die an Schönheiten und Farbenspiegelungen reiche Tonsprache Schillings' eine ununterbrochene Kette künstlerischer Anregungen. Des Tondichters musikalischer Wortschatz hat sich vergrößert. Freund Richard Strauß und auch wohl die besten der Jungfranzosen sind ihm wertvolle Schrittmacher gewesen. Er ist der fortschreitenden Entwicklung, sonderlich in bezug auf die harmonische Vielfarbigkeif mit klugem Bedacht gefolgt, ohne jedoch ihr Sklave zu werden. Der alte Schillings redet noch immer seine unverkennbare Sprache, aber ihr Ausdruck ist mannigfaltiger, wenn auch nicht stärker geworden. Schillings ist kein Freund der robusten theatralischen Wirkung, er bevorzugt das Stilisierte, er rundet und dämpft ab, anstatt zuzuspitzen und grell aufzumalen, wie seine künsserschen= Antpoden dAlbert und Pucimi tun, von deren Art Gegenäche zu dern her son FKenn. ulug, siehst in einem selsanen „vesn#pier von iym zur Vertonung gewählten Stoff, der Lis=hzsdh, der, Padtenwiektung von eider braicken Hürte st die ihmn Pehteise Donsch und seche uterschäßende dicheriche Einiledung der nich zu nehmen vermachte erdie dsaliserende Musit eines Schillngs und Lueriden Theneneizes-Alugs winschte sch enmnak einen Kharten dramatter Wagnerscher Höhens der, anze dem tomzesigntsoenz, Aepsite, saln das venisäch wrace Khersheule discher erseah Gelcdenr fu. Neu rann das menschlich wohl begreifen und auch zugeben, daß ein starter, wenn auch auf etwas niedrigerer Grundlage errungener Massenerfolg weitern Antrieb zum ernsten künstlerischen Schaffen bildet, Schillings hatte einen solchen Antrieb nötig. Nun hat er von neuem die Schwierigkeit, mit seiner effektstarken Oper in eine Zeit hineinzuplatzen, die auf erhebende, befreiende Wirkungen von der Bühne herab wärtet, die es nur schwer verstehen will, daß uns von einem der ersten Musikdramatiker Deutschlands, und zwar gerade von einem, den man bisher als rein idealen Geist eingeschäßzt hat, nun ebenfalls ein realistischer Schlag versetzt wird. Man darf Schillings darob nicht tadeln. Die Geburtsstunde dieser Oper liegt vor Anbruch der neuen ernsten Zeit. Sollte man von Schillings die Enthaltsamkeit fordern. die Oper solange zurückzuhalten, bis wieder andere, weniger ideale Gefühlsströme im Flusse sind? Und man frage einmal unsere Bühnenleiter, man schaue sich unter der breiten Masse des Publikums um. Alles greißt schließlich doch, daßin, po es sich den prakischen Augenbückserfolg verspricht. Das ist nicht schön, aber es ist immerhin begreiflich, und die Der strise Peifal grhoß sich dei der Verkner Auführung zu Tage. sen Ates, während der 1h den nervenpeitschenden Szenen des stheiten Aite der eMzager Weiche und umungspole Phcaß der ein weit schmäch. die wertvollsten musikalischen Teile birgt, ein weit schwächeres Echo fand. Die Berliner Aufführung war von größer Schönhest. Ein Meisertück Fenischer Stilktunst it bier die ist demnach nicht angängig. Damit aber das Verhallen Fieier Gastgpeide, als bilige die bschöfiche Behöch. teuise er Sitrerieie Geistlichen so wird hiermit erlärt, daß kirchlichen. seils ein Strafverfahren nach Maßgabe der kanonischen Gesetze gegen ihn eingeleitet wird, sobald jenes Hindernis beseitigt sein wird. Es wird indes für angezeigt erachtet, den Namen des Geistlichen Collin im kirchlichen Schematismus der Diözese bis dahin nicht mehr erscheinen Metz, den 2. Oktober 1915. gez. Willibrord, Bischof von Metz. #n 255„ Prektor der Handels=Hochschule der Stadt Nürnberz. schuse und 9 Dr. Hanns Dorn, der an der Technischen Hochhschule München den Lehrauftrag für Gerentlgouhernen in Helgieig vm Verwalangehe del den vom östlichen Schauplätz. Sar und Thronfolger im Hauptquartier. der holländischen Grenze, 18. Okt.(Telegn) Die Times meldet aus Petersburg unterm 15.: ise des Zaren nach dem Hauptquartier wird amtlich Ser Preie bo. 26, renfolger begseilet seinen Boter. Da Sohn an keiner Seite dei(iuns seines sehnlichsten Wunsches, seinen der Front zu haben und wird, nachdem die Angelegenheiten der innern Politik erledigt sind, sich den schweren Aufgaben des Oberbefehlshabers widmen. Von jemandem, Aide eie de ecechicede has eschce als der rechte Mann am rechten Ort. Für die Leistungsfähigkeit der ebes eur- hanestogebisher winschen als die sethige Cinrichtung des Stabes im Hauptquartier. Der Zar zeige sich sehr geschickt, un oir, Lage in allen ihren Einzelheiten zu erfasen. Er spricht perscn. lich mit allen, und wenn es nötig ist zu handeln, verliert er keine Zeit trifft der Zar jeden Tag die dem Stabe zugeteilten Generale. Nach einem einfachen Mahle, bei dem er den Vorsitz führt, genießt er die gewohnte Erholung im Freien, wobei er im Kraftwagen oder im Boote fährt. Diese Ausflüge sind von keinerlei Prunk begleitet. Der Zar trägt dabei die Felduniform eines Obersten. Vor einigen Tagen stieg er in einem Dorfe aus seinem Wagen und ersuchte einen Foheast nichen Seinen Kahr, Zu. nehmen. Der Mann kannte seinen „Als er aufgefordert wurde, an einer bestimmten Stell zu landen, erklärte er:„Das ist verboten, bleiben Sie nur ruhig sitzen.“ Kschaihst sherger fürte iom achernd: 23ch dun der Zur“ wortagf dear Zaunicharter Dauer sosort gehorchte. Nach der Rdcktehr in der Terscinmm# läßt der Zar es sich angelegen sein, die Regimenter zu besichtigen, die an die Front gehen, wobei er sich vielfach mit den Soldaten unterhält. Die Abendmahlzeit bietet vielfach Gelegenheit zu einer Gastfreumdschaft, bei der alle Hofförmlichkeit ausgeschlossen i Freundnachbarliche Unterstützungsversuche. o Von der italienischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Wie der Popolo'talia aus Paris berichtet, benachrichtigts Minister Bark den französischen Minister Ribot davon, daß dir kaiserliche Regierung grundsätzlich damit einverstanden sei, daß sich in Frankreich Beamie der russischen Zollverwaltung aufhielten. Damit könne ein besonderer Einfluß auf den französischen Export nach Rußland ausgeübt werden, der bisher fehlte. Roatalse Mishanst Bir geislsse Slefe. fahren eingeleitet, weil er die Moskauer Unruhen nicht verhindert habe. WIB Moskau, 18. Okt.(Telegr.) Nach einer Meldung des Rußkose Slowo aus Minik besteht dort großer Manget an Lebensmitteln. Privatpersonen haben große Mengen davon aufgekauft. Die Regierung schreitet jetzt zur Ausgabe von Verbrauchskarten für alle Lebensmittel. „Indivislbillter ac inseparabiliter.“ Wien, 12. Okt. Klassisches Latein ist es nicht, dieses Indivisibiliter ac inseparabiliter. Aber es ist einer wichtigen Urkunde, der sogenannten sanctio pragmatica vom Jahre 1713. der magna charta der Habsburgischen Monarchie, entnommen, dir für alle Zeiten die Unteilbarkeit und Untrennbarkeit der unter Habsburgs Zepter vereinigten Länder festgesetzt hat. Und daher ist diese Formel wohl geeignet, den festen Willen aller beteiligten Faktoren zur Erhaltung der Einheit der Donaumonarchie zum Ausdruck zu bringen. Nach dem Ausgleich mit Ungarn im Jahre 1867 ist diese Einheit in der dugkistischen Staatsform staatsrechtlich festgelegt. Doch waren noch Schlacken aus der frühern Zeit, wo die eingelnen, in dem Gesamtreiche wirkenden Kräfte noch nicht den ihnen entsprechenden Platz gefunden hatten, zurückgeblieben. So hatten sich die Krone und breite österreichische Kreise noch nicht „Sala dei sospiri“ mit dem Fernblick auf die Arno=User. über raschend schön wurden die Beleuchtungskünste gehandhabt, und nur Entfaltung der Volksszenen im ersten Akt ließ sich nicht im erwünsch Maße durchführen, ein Fehler, der in den Vorschriften der Textdicht selbst begründet liegt. Den Francesco Gioconda sang, wie bei Stuttgarter Uraufführung, Herr Forsell höchst eindrucksvoll, w Micken=Keno eine duchange versnlsch, Als Mona Lia 5ot Dier manigsagen Keisene Moaieg ner. ehren gerihnreten Verträle engenden Krästen besctt. Rachen uue ausmahmsos mit beror uis der Aisaldiene Aein un pun den de Gerich lupeniben Ghinr das ein Gesamtpesde;; Veintz und satten Klang des Orchesters, so ergich büd von großer und seiten zuerzteiender kollommeche! a auee. Eine Lessingfeier. Museums euan.—. Sserterisger Erhaltung des Leitine: Nikolaihauss..„Donnerstag in den historischen Räumen der Rasesgagguses in der Brüderstraße die Feier ihres zehnjährigen Bestehens mit einem Festabend, in dessen Mittelpunkt die Aufführung von Lessings Jugendlustspiel Der junge Gelehrte stand. 1904 hatte Georg Richard Krause, der frühere Kapellmeister. Theaterdirektos und namentlich um Lortzing mannigfach verdiente Musikforscher, die Aufmerksamkeit der Freunde des Theaters und des alten Berlin auf dafreilich schon seit Jahren mit einer Büste und Gedenktafel gezierte bau fällige Haus am Königsgraben gerichtet, wo Lessing einst die letzt Niederschrift seiner Minna von Barnhelm vollzogen hatte. Doch gelanes der von Kruse damals gegründeten Gesellschaft zur Erhaltung deLessinghauses nicht, ihren Zweck zu erreichen. Aber das scheinbare Scheitern des Planes wurde in Wahrheit ein volles Ge lingen der seinem Urheber vorschwebenden Ide, in dem 1910 zunächs die Parterreräume des einst von Friedrich Nikolai in der Brüderstraß bewohnten Patrizierhazles,„ das zu den besterhaltenen von Alt=Bersb gehört, zur Aufnahrge ves tleinen Lessing=Museums und zur Abhaltun von Sitzungen und Vorträgen gewonnen wurden. Inzwischen sind die Hosher Poe shes und haben sich die Räume gedechut, aine muechren der jetzt Geselschaft Festversamlung füllte am ersten Jubiläumstag nung den atereu E daltung des Lessing=Museums getauftei st altmodischen Festsaal, an dessen Schmalseite eine niedliche aufgeschlagen war. Hier ging nach Begrüßungsreden und einer vom Steiner=Rothstein=Quartett gespielten Kommermusik von Handn das dreiaktige Lustspiel, mit dem der kaum 20jährig Leipziger Student sich 1748 die Bühne der Neuberin erobert, mit Helem Thimig in der Rolle des jungen Gelehrten Damis in Szene. Die jungKünstlerin, die schon jetzt zu den bedeutendsten Menschendarstellerinnen der hiesigen Bühne zählt und ihre Gestalten stets mit starker Innerlich keit erfüllt, gab in dieser von ihr schon gelegentlich eines Wiener Gast spiels probierten Hosenrolle mit sicherer Charakterisierungskunst ein en gößzliches Bild des altlugen Schulfuchses, der über den Büchern gau seine Verpflichtungen dem schönen Geschlechte gegenüber vergessen ha# und trotz seiner Gelahrtheit von Diener und Zofe genasführt wir Sepisse atrischekonische,„Unteröne kamen durch die weibiche Dar stellerin des Damis stärker heraus als in frühern Aufführungen dieser heute nur noch selten auftauchenden Werkchens. Die übrigen Mitz ßten sich mit viel gutem Willen und gutem Humor in die Verhältnisse dieser Miniaturbühne, deren eifriger Spielleiter Pau Kalbeck Theatermeister, Ansager, Zubläser, Beleuchter, alles in einen Person sein mußte, zur Befriedigung der Zuschauer zu schicken. Zur 500jährigen Hohenzollern=Jubelfeier wird am Donnerstag in Kölner Schauspielhaus Wildenbruchs Schauspiel Die Quitzows unter der Spielleitung des Herrn Kiesau zur Aufführung gelangen. Der Auftüährung, voraus geht ein Prolgg, der von Fräulein Nona Remonh verfaßt ist und von Fräulein Eisa Baumbach gesprochen wird. Dienstag, 19. Oktober Kölnische Zeitung e Mittags-Ausgabe entschließen können, auf den frühern, das ganze Reich umspannenden Begriff Österreich zu verzichten und deshalb den Namen Österreich auch aus den Verfassungsgesetzen des Gebietsteiles, der einen historischen Anspruch darauf gehabt hätte, verbannt. Und das alte kaiserliche Wappen blieb auch weiter das Symbol für das gemeinsame-Heer und die gemeinsamen Angelegenheiten. Anfangs gab es auch noch kaiserlich königliche(k..) gemeinsame Beamte und ein kaiserlich königliches gemeinsames Heer, Bezeichnungen, die den Unterschied von den rein österreichischen Beamten und Truppenteilen nicht scharf genug hervortreten ließen. Graf Beust, der Mitschöpfer des Ausgleichs mit Ungarn, war noch ein Reichskanzler, und später gab es noch Reichskriegs= und Reichsfinanzminister. Das meiste von diesen Überbleibseln hat der Zahn der Zeit bereits zernagt. Das„k. u. .“ ist zu Ehren gekommen, der Reichskanzler und alle andern Reichsbeamten sind verschwunden und haben den streng paritätischen Titeln der gemeinsamen Minister Platz gemacht. Selbst das kaiserliche Wappen als Zeichen der Gemeinsamkeit war schon ins Wanken geraten. Mehrfach war den Ungarn versprochen worden, die sogenannte Emblemenfrage sollte nach ihren Wünschen geregelt werden. Nur zog sich diese Regelung immer wieder in die Länge, so daß die madjarischen Unabhängigkeitsfanatiker, die bekanntlich die gegenwärtige Realunion der beiden Staaten der Monarchie in eine reine Personalunion mit völlig getrennten Wirtschaftsgebieten und Heerwesen verwandeln wollen, daraus immer wieder Stoff zu neuen Hetzereien gewannen. Der Weltkrieg hat nun auch diese Emblemenfrage aus der Welt geschafft. Die Krone hat, in dankbarer Anerkennung der loyalen Haltung der gesamten Bevölkerung Ungarns und der tapfern Leistungen ihrer Heldensöhne auf den Schlachtfeldern in diesem Weltkriege, ihre Bedenken gegen die Schaffung neuer, der dualistischen Staatsform auch äußerlich entsprechender Staatswappen fallen lassen und ihre Einwilligung zu dieser Neuerung gegeben. Der 10. Oktober 1915, der Tag der Unterzeichnung der entsprechenden kaiserlichen und königlichen Handschreiben, wird den Ungarn daher in Zukunft ein heiliger Tag werden. Denn, er hat ihnen, die so sehr an staatsrechtlichen Förmlichkeiten hängen, auch die letzte äußere Anerkennung der dualistischen Staatsform und der völligen Gleichstellung mit dem andern Staate der Monarchie gebracht. Künftig wird es für die Donaumonarchie drei Staatswappen geben: ein gemeinsames, ein österreichisches und ein ungarisches. Für Österreich bedeutet die Neuerung den Abschied von dem liebgewonnenen altvertrauten kaiserlichen Doppeladler. Dafür gewinnt es aber nun auch einen wirklichen Namen: Österreich, und die Gewißheit, daß wieder eines von den störenden gravamina der ungarischen Staatsrechtstiftler verschwunden ist. In Österreich ist man ja überhaupt gern bereit, um des lieben Friedens willen Opfer zu bringen. Dieses Opfer ist aber wirklich nur noch ein ideales. Und der Ersatz dafür ist ausgiebig. Denn alle drei Wappen zeigen ein Spruchband mit den Worten der Pragmatischen Sanktion: Indivisibiliter ac inseparabiliter. Diese neuliche feierliche Bekräftigung der Unteilbarkeit und Einheit des Gesamtreiches ist sogar ein sehr reeller Gewinn. vom italienischen Kriegsschauplatz. # Von der italienischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Die italienischen Blätter bringen übereinstimmend und unter allgemeiner Billigung die Tagesordnung des Pressevereins in Rom, worin das Bedauern über die Handhabung der politischen Zensur gegenüber der Presse ausgedrückt und zugleich Einspruch dagegen erhoben wird, daß die Agenzia Stefani sich gewisser Vorrechte erfreue. Der Einspruch wird der Regierung unterbreitet werden. Der Seekrieg. Tr Von der holländischen Grenze, 18. Okt.(Telegr. Dem Daily Chronicle wird aus Kopenhagen gemeldet Fünf deutsche Dampfer fuhren bei Elsenör vorbei. WTB Christiania, 18. Okt.(Telegr.) Meldung des nordischen Telegraphen=Bureaus. Sobald das Ministerium des Außern von der Reederei des Dampfers Eir die Meldung er halten hatte, daß das Schiff aufgebracht sei(siehe Nr. 1057) wurde die norwegische Gesandtschaft in Berlin angewiesen, sich an die deutsche Regierung mit dem Ersuchen um Freigab des Schiffes und seiner Baumwolladung zu wenden. Baumwoll ist auf der deutschen Banngutliste nicht angeführt. Die Gesandt schaft erhielt gleichzeitig die Weisung, der deutschen Regierun den Inhalt eines Telegramms des Kapitäns der Eir an die Reederei mitzuteilen, wonach das Schiff zwei Minuten von Halland Väderö aufgebracht wurde. WIB Christiania, 18. Okt.(Telegr.) Auf Bewirken der norwegischen Regierung hat die Gesandtschaft in Berlin der deutschen Regierung die Seeverklarung über den Tor pedierungsangriff auf den Dampfer Eir mitgeteilt, der sich am 8. Juni auf der Reise von England nach Norwegen befand Das deutsche Auswärtige Amt hat nunmehr der Gesandtschaft mit geteilt, daß der Inhalt des norwegischen Seeverhörs mit der dienstlichen Berichten der Tauchbootführer verglichen worden sei die zur Zeit des Ereignisses in dem betreffenden Gebiet Dienst getan hätten; es hätten sich daraus indes keinerlei Anhaltspunkte dafür ergeben, daß der Dampfer von einem deutscher Unterseeboot angegriffen worden sein könnte. Der krieg über See. Der erbitterte Wahlkampf in Südafrika. WIB London, 19. Okt.(Telegr.) Die Times meldet aus Kapstadt: Die Aufregung des Wahlkampfes, der am Mittwoch endet, ist bis zur Fieberhitze gestiegen, besonders in den ländlichen Wahlbezirken in denen sich der Kampf zwischen den Nationalisten und der südafrikanischen Partei zu einer beispiellosen Bitterkeit entwickelt. Nur acht von 130 Sitzen sind unbestritten. Die alte südafrikanische Partei ist völlig gespalten. Die nationalistischen Redner und Zeitungen führen die Wahlkämpfe mit äußerster Bosheit, Giftigkeit und Lügenhaftigkeit gegen die Regierung und waren leider nur zu erfolgreich, den Geist wütenden Streits zu entzünden, der kaum minder england= als Bothafeindlich ist. Ein Kennzeichen des Wahlkampfes ist es, daß namentlich in der Kapprovinz arme Buren zur Geltung kommen. Die Engländer rechnen auf die Stimmen der Neger. WIB London, 19. Okt.(Telegr.) Das Reutersche Bureau méldet aus Bloemfontein vom 17. Oktober: Es laufen Berichte über böse Zwischenfälle beim Wahlkampf ein. Ein ernster Krawall entstand in einer Versammlung der Nationalisten in Bethulie. Stöcke, Eisenstäbe und Tischmesser wurden als Waffen benutzt. Eine Anzahl Personen wurden erheblich verwundet. Das Missionswerk. WIB Leipzig, 18. Okt.(Telegr.) In diesen Tagen sind die ersten ausführlichen Nachrichten und statistischen Mittei lungen aus Deutsch=Ostafrika bei dem hiesigen Missionshause eingetroffen. Danach nimmt das Missionswerk dort im wesentlichen einen ungehemmten Fortgang, und es herrscht gute Zuversicht am Kilimandscharo und in der ganzen Kolonie. Der Besuch des Gottesdienstes ist im Vergleich mit der Friedenszeit nur wenig zurückgegangen. Nur vier ordinierte Missionare tun Kriegsdienst. Der Bautechniker Leuschner ist in der Schlacht bei Tanga gefallen. Die Gemeinden erweisen sich als treu und hilfsbereit. Die schwarzen Lehrer haben zum Teil auf ihr Gehalt oder auf einen Teil davon verzichtet.— Viel mehr gefährdet ist das Missionswerkin Indien, wo die Gemeinden ihrer weißen Lehrer beraubt sind. Die vier unverheirateten Missionare Zacharias, Zeilein, Petermann und Wagner waren am 25. September bereits interniert; die verheirateten Missionare befanden sich noch auf ihren Stationen. Am 3. Oktober sollte die Ordination von etwa 15 tamulischen Theokogen stattfinden, die die Schar der eingeborenen Geistlichen vermehren werden. Diese werden im Vereine mit den schwedischen Missionaren die Leitung der verwaisten Gemeinden übernehmen. Die Nleutralen. Haag, 18. Okt.(Telegr.) Die Telegraphen=Union meldet: Nach der Mitteilung holländischer Blätter wird der Bau zweier holländischer neuer Kreuzer in Rotterdam und Amsterdam erfolgen. WIB Kopenhagen, 18. Okt.(Telegr.) Die Gesellschaft für Kriegsversicherung der dänischen Schiffe hat heute beschlossen, die Prämien, namentlich für Fahrten, die Westnorwegen, die Nordsee, Westeuropa, das Mittelmeer und Amerika berühren, herabzusetzen. WTB Lyon, 18. Okt.(Telegr.) Der Progres meldet aus Madrid: Der König reiste gestern in Begleitung des Ministerpräsidenten Dato nach Valladolid und San Sebastian, wo er mit Dr. Moure zusammenkommen soll. Die Blätter melden, daß der Rücktritt des Kabinetts Dato durch Meinungsverschiedenheiten der Minister über das Budget verursacht worden sei. Man glaubt, die Konservativen würden an der Macht bleiben und die bedeutendsten Mitglieder der Partei würden in der neuen Regierung vertreten sein. Kleine Kriegschronik. Die Leidensgeschichte des konsuls. WTB Stockholm, 18. Okt.(Telegr.) Die Petersburger Telegraphenagentur meldet aus Stockholm unterm 8. d.:: Nach 14monatiger Gefangenschaft wurde der frühere russische Konsul in Königsberg, Polianowski, freigelassen. Er ist heute in Stockholm eingetroffen. Sein Gesundheitszustand ist besser, als angenommen worden war. Jedoch legte er sich infolge starker nervöser Aufregung zu Bett. (Anmerkung des WIB.: Die Petersburger Telegraphenagentur hat leider unterlassen, hinzuzufügen, daß Herr Polianowski seinen längern Aufenthalt in Deutschland lediglich seiner eigenen Regierung zuzuschreiben hat, die in ihrem Hasse gegen den ohne Grund verhafteten deutschen Konsul Frhrn. v. Lerchenfeld so weit ging, daß sie der deutschen Regierung anheimstellte, Herrn Polianowski für Herrn v. Lerchenfeld als Geisel zurückzubehalten. Schon im August 1914 und dann wiederholt bei verschiedenen andern Gelegenheiten ist Polianowski der russischen Regierung zum Austausch für den deutschen Beamten angeboten worden. Jetzt endlich ist dieser Austausch ausgeführt worden, und Frhr. v. Lerchenfeld ist soeben in Deutschland eingetroffen. Leider läßt sich über seinen Gesundheitszustand nicht dasselbe sagen, wie über den Polianowskis. Er hat durch die 14monatige Einzelhaft, die er teilweise in schwerster Form auf der Peter=Paul=Festung in Petersburg zu verbüßen hatte, einen erheblichen Schaden an seiner Gesundheit erlitten.) X Dresden, 19. Okt.(Telegr.) Die Regierung wird, gegen ihre ursprüngliche Absicht, im Landtag eine Vorlage auf Erhöhung der Einkommensteuer einbringen; sie soll als Kriegszuschlag erhoben werden. WIB Wien, 18. Okt.(Telegr.) Heute nachmittag fand das Leichenbegängnis des dem Armeeoberkommando zugeteilten Konteradmirals v. Raisp statt. Der Beerdigung wohnten u. a. der deutsche Militärattache Kagenek und der Marineattaché Korvettenkapitän Freyberg bei. Den Sarg schmückte eine Anzahl prächtiger Kranze, darunter ein besonders schöner von Kaiser Wilhelm mit den Buchstaben des Spenders und der Kaiserkrone auf den Schleifen. Ein zweiter Kranz war von der Wiener deutschen Botschaft gewidmet worden. Die Versorgung mit Lebensmitteln. Mischhöchstpreise in Baden. J Heidelberg, 17. Okt. Auf Anordnung des Ministeriums darf von heute ab von den Händlern, die Milch von auswärts beziehen und hier weiter verkaufen, nicht mehr als 22 für den Liter bezahlt werden. Das Bürgerméisteramt ist ferner von der Regierung angewiesen worden, für den Verkauf der Milch in den Wohnungen einen Höchstpreis von 27.8(bisher 28.8) festzusetzen. Der den Bauern zu bezahlende sogenannte Stallpreis soll nach Anordnung der Regierung in unserm Land nirgend 19 übersteigen. Wie man hört, soll auch in Mannheim der bisherige Höchstpreis von 28 auf 273 ermäßigt werden. Der stellvertretende kommandierende General Frhr. v. Gayl des VII. Armeekorps in Münster macht bekannt: Mit Rücksicht auf unsere deutsche Bevölkerung wird es vorläufig im hiesigen Bezirk nicht mehr zugelassen, daß Kriegsgefangene von Privatpersonen oder Firmen aus dem Inlande folgende Nahrungsmittel zugesandt erhalten: Milch, auch kondensierte, Butter, Käse, Eier, Speck, Margarine, Fette jeglicher Art. Das frühere Verbot der Zusendung von Brot, Backwaren jeder Art und Schokolade bleibt bestehen. Ich bringe zur allgemeinen Kenntnis, daß solche Sendungen aus dem Inlande an Kriegsgefangene nicht ausgehändigt werden; sie sind daher zwecklos. Aus dem Auslande dürfen die Kriegsgefangenen nach wie vor solche Nahrungs= und Genußmittel empfangen. Wirtschaft und Recht. Die aritte österreichische kriegsanleihe. Wien, 19. Okt.(Telegr.) Die Telegraphen=Union meldet: Die Zeichnungen auf die dritte Kriegsanleihe wachsen täglich. Bis einschließlich 15. Oktober waren 826 Millionen gezeichnet, während auf die zweite Anleihe zur gleichen Frist 743 Millionen gezeichnet waren. Alle größern Institute zeichneten diesmal höhere Beträge, so die Allgemeine Pensionsanstalt für Angestellte für die dritte Anleihe allein 75 Millionen. Handelsverkehr mit den besetzten Teilen Rußlands. WTB Berlin, 18. Okt.(Telegr.) Die aus militärischen Gründen notwendig gewordenen Erschwerungen des Personen= und Warenverkehrs in den besetzten Teilen Rußlands haben zu einer Hemmung zwischen diesen und Deutschland geführt. Zu dessen Neubelebung und Förderung hat die Zivilverwaltung für Russisch=Polen, einer Anregung ihres Mitgliedes, Geh. Kommerzienrats Aronsohn in Bromberg folgend, den Wunsch nach Begründung einer Handelsorganisation mit behördlichem Charakter durch die vornehmlich beteiligten amtlichen Handelsvertretungen zu erkennen gegeben. Nach eingehenden Vorverhandlungen haben daraufhin die Handelskammern zu Berlin, Breslau, Bromberg, Danzig, Graudenz, Oppeln, Posen und Thorn im Einverständnis mit dem Minister für Handel und Gewerbe am 14. Oktober 1915 in Warschau die Errichtung der Amtlichen Handelsstelle Deutscher Handelskammern vollzogen; den übrigen deutschen Handelskammern ist das Recht des Anschlusses vorbehalten worden. Vorsitzender der Vereinigung ist Geh. Kommerzienrat Aronsohn, stellvertretende Vorsitzende sind Michalski, Mitglied der Handelskammer zu Berlin, und Dr. Feymarkt, Syndikus der Handelskammer Breskau. Die von der Handelsstelle einzurichtenden Geschäftsstellen(Handelsagenturen) sollen allen Handel= und Gewerbetreibenden Deutschlands gegen Zahlung mäßiger Gebühren behilflich sein, zum Absatz, und, soweit möglich, zum Bezug ihrer Waren und zur Einziehung ihrer Außenstände in den besetzten Gebieten. Sie besitzen im übrigen kein Handelsmonopol, so daß keineswegs die eigene Tätigkeit der deutschen Kaufleute und Industriellen zur Anbahnung und Pflege unmittelbirer Beziehungen beeinträchtigt wird. Die Zivilverwaltung, deren Chef, Exzellenz von Kries, der Warschauer Sitzung persönlich beiwohnte, hat der Handelsstelle in Anerkennung des behördlichen Charakters der Organisation weitestgehende Unterstützung zugesagt, namentlich wird diese Unterstützung auch bei der Einziehung von Forderungen gewährt werden; auch werden sonstige dringende Wünsche auf dem Gebiete des Güteraustausches(Warenbeförderung, Warenausfuhr) und des Nachrichtendienstes bei den zuständigen Militär= und Zivilstellen von der Zivilverwaltung vertreten werden. Die Direktion der Handelsstelle hat ihren Sitz in Warschau; Generaldirektor ist Kommerzierenrat Wieler aus Danzig, weiteres Direktionsmitglied der Syndikus der Handelskammer zu Berlin, Meyerstein. Handelsagenturen werden, außer der Direktion in Warschau, alsbald eingerichtet werden in Lodz, Czenstochau, Wloclawec und Mlawa; die Einrichtung weiterer Agenturen wird nach Maßgabe des Bedürfnisses folgen. Nähere Mitteilungen für die Interessenten werden von den Handelskammern veröffentlicht werden. WIB Moskau, 18. Okt.(Telegr.) Das Rußkoje Slowo meldet: Die russischen Städte beschweren sich darüber, daß der ungünstige Stand des russischen Geldwertes im Auslande die städtischen Anleihen schädige, und fordern, daß die Regierung dem Sinken des Rubelkurses unbedingt abhelfe. Die französische Ausstellung in Casablanca. Im Journal veröffentlichte kürzlich der Abgeordnete und Berichterstatter des Kolonial=Budgets Long einen auf eigner Anschauung beruhenden Bericht über die Ausstellung in Casablanca, die auch nach ihm den handgreiflichen Zweck hat, in Marokko den deutschen Handel und die deutschen Gewerbeerzeugnisse durch rein französische Waren zu verdrängen: Die Abteilungen für die französische Einfuhr enthalten den Grundgedanken der Ausstellung. Sie ist eine erste Kundgebung in dem Kampfe gegen den feindlichen Handel. Hier in Casablanca hat man nicht erst, wie in Frankreich, Ausschüsse niedergesetzt, um die theoretischen Möglichkeiten zu ergründen, wie man die Deutschen, die Österreicher und Ungarn bei der marokkanischen Kundschaft um den Erfolg ihres Gewerbefleißes bringen könnte. Im vorigen Winter hat der Generalgouverneur von Marokko, General Liautey, einen Mann nach Frankreich geschickt, der die Verhältnisse von Grund aus kennt, da er seit zehn Jahren die Zölle Marokkos verwaltet. Herr Luret hat die Sache ganz allein gemacht, nicht mit Besprechungen oder mit statistischen Übersichten, sondern an der Hand von Proben, die er den Handelskammern und den französischen Gewerbetreibenden vorlegte, soweit diese nicht durch den Krieg oder die deutsche Besetzung Frankreichs zur Untätigkeit verurteilt waren.„Die Waren hier,“ sagte er den Kaufleuten und Gewerbetreibenden,„haben die Marokkaner bisher von den Deutschen, den Österreichern und Ungarn gekauft. Wollen Sie sie erzeugen und uns Muster schicken, die wir in einer Art Kolonialmuseum ausstellen können?". Das war im April. Seitdem ist der Gedanke gewachsen. Denn Marokko besitzt nicht nur eine gewaltige Kaufkraft, sondern auch eine große eigene gewerbliche Tätigkeit. Um beide Betätigungen zu vereinigen, um neben die französischen Erzeugnisse die marokkanischen stellen zu können, hat man in den folgenden drei Monaten die große und schöne Ausstellung von Casablanca geschaffen. Long schildert weiter entzückt, wie die Eingeborenen sich vor all den Herrlichkeiten drängen, bei denen jedesmal gewissenhaft angegeben wird, aus welcher französischen Stadt sie stammen. Es folgen die unvermeidlichen Seitenhiebe auf Deutschland und seine furchtbare Organisation, dann fährt Long fort: Von der Abwehr der wirtschaftlichen Knechtung durch Deutschland abgesehen, beherrscht ein gewaltiger Gedanke eingeborener Politik die Ausstellung von Casablanca. Sie verkörpert in den Augen der Marokkaner die Kraft und das Selbstvertrauen Frankreichs. Ich habe die Ausstellung mit Angehörigen des Machsens und mit mächtigen Kaids aus dem Süden besucht; ich bin wieder hingegangen, verloren in der Menge der niedern Eingeborenen. Bei allen, bei hoch wie bei nieder, habe ich immer wieder die Wanderliebe und Wißbegierde gefunden, die die Leute auf die Pilgerfahrten und zu weitentfernten Kultstatten treibt. Entzückt horchten die Araber auf den Phonographen, der ihnen im näselnden Tone die alten andalusischen Weisen vorsang, die an ihre sagenhaften Heldenlieder erinnern. Die wohlhabendern kauften Drehklaviere, Musikuhren, bemalte Teetassen und dergleichen und wollten alles am liebsten gleich mitnehmen. Die Stammeshäuptlinge beglückwünschten sich dazu, daß die Stickereien und Juwelierarbeiten ihrer Handwerker wieder zu Ehren kämen, und ich kenne einen mächtigen Kaid, der in seiner Eifersucht auf den Erfolg seines Nachbars spornstreichs nach Hause jagte, um in seiner Kasba die Kunstschätze zusammenzuraffen, die den Glanz seiner örtlichen Ausstellung erhöhen könnten. An den Krieg denkt man hier nur, um zu betonen, daß Frankreich während des Krieges seine Eisenbahnen bis Fes vorgeschoben und mit den Scharen der deutschen Gefangenen Straßen gebaut und Schulen und Krankenhäuser errichtet hat, um weiter zu betonen, daß ein Land, das wie Frankreich, mit der Ausstellung von Casablanca im Kriege das Lächeln des Friedens zu bewahren versteht, seines Erfolges sicher und auch würdig ist. über den wirklichen Erfolg dürfte der Krieg selbst entscheiden. Hilfsbereitschaft. X Dresden, 19. Okt.(Telegr.) Der Fabrikbesitzer Kürzel in Krimmitschau stiftete hunderttausend Mark für Kriegshilfe. Das Eiserne Kreuz. Der Leutnant der Reserve Vietze, Ordonnanz=Offizier beim Landw.= Inf.=Rgt 17, erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Es haben ferner das Eiserne Kreuz erhalten: H. A. v. Heimendahl, Leutnant im 2. Westf. Husaren=Regt. Nr. 11; der MaurerPolier Adam Sauer aus Köln, Unteroffizier im Pionier=Bataillon Nr. 34, unter Beförderung zum Vize=Feldwebel; Herbert Knoops, Unteroffizier der Res. im Feldartillerie=Reg. Nr. 7, Sohn des Herrn Karl Knoops in Krefeld. Die Mitglieder des Reichsbankdirektoriums, Geh. Oberfinanzrat Maron und Geh. Oberfinanzrat v. Grimm, sind durch die Verleihung des Eisernen Kreuzes am weiß=schwarzen Bande ausgezeichnet worden. Amtliche Nachrichten. Berlin, 19. Oktober. Personal=Veränderungen. Kgl. Preußische Armee. Großes Hauptquartier, 7. Okt. v. Knobloch, Maj. b. Stab Jäg.=R. z. Pf. 9, jetzt Ers.=Esk.., z. Disp. gest. u. z. Pferde=Vormust.=Komm. Marienburg ern.— Großes Hauptquartier, 8. Okt. v. Caprivi, Maj. Ers.=B. 1..=R. z.., vorh. Bats.=Kom. in dems. Regt., Absch. bew.— Großes Hauptquartier, 9. Okt. Frhr. v. Hohenastenberg gen. Wigandt, Oberstlt. z.., zul. Kom. Landw.=Inf.=R. 19, in Friedenstelle als St.= Offiz. Komdo. Landw.=Bez. 3 Berlin zurückgetr. Absch. bew.: Frhr. v. der Goltz, Maj. b. Stab Kür.=R. 3, v. Mellenthin, Hptm. Ins.=R. 44. v. Melgunoff, Maj. a.., zul. Rittm. Drag.=R. 21, jetzt Kom. Staffelstabes 327 XXVI. Res.=Korps, unter Stell. z. Disp. zum Bez.=Offiz. Landw.=Bez. Lüneburg ern. v. Horn, Oberstlt. von d. Armee, zul. Kom. Res.=Inf.=R. 206, im Frieden Bats.=Kmdr. Haupt=Kad.=Anst., z. Disp. gest. u. d. Stellv. Gen.=Komdo. XVII..-K. zuget.— Großes Hauptquartier, 12, Okt. v. Rosenberg, Maj. z. D. Bez.=Offiz. Landw.=Bez. 1 Trier, zum Landw.=Bez. Landsberg a. W. vers. Städtische Nachrichten. (Siehe auch Stadt=Anzeiger.) * Köln, 19. Oktober. Auf Anordnung des Kaisers findet am Donnerstag in allen Volksund höhern Schulen eine Gedenkfeier statt aus Anlaß der 500jährigen Herrschertätigkeit der Hohenzollern in der Mark Brandenburg und dem Königreiche Preußen. Der Festakt wird in Ansprachen der Lehrpersonen und dem Vortrage passender Gedichte und vaterländischer Lieder bestehen. Am kommenden Sonntag findet eine Dankfeier in allen Kirchen statt. Aus dem städtischen Nachrichtenamt wird berichtet: Mit Freitag voriger Woche sind die Metall=Sammelstellen geschlossen worden. Die Zahl der Ablieferer beläuft sich auf über 120 000. Sie verteilt sich auf die verschiedenen Monate wie folgt: August 8000, September 52000 und Oktober 62000. Im ganzen Monat August ist nur soviel Metall abgeliefert worden wie an jedem der letzten Tage der vergangenen Woche. Die abgelieferte Metallmenge ist sechsmal so groß, wie sie anfänglich geschätzt wurde. Die Metallsammlung vollzog sich an den 53 verschiedenen Sammelstellen. Zur Bewältigung der Arbeit war ein Personal von 180 Personen und etwa 60 Sachverständigen erforderlich. Der außerordentliche Erfolg der freiwilligen Ablieferung der Metalle ist der harmonischen Zusammenarbeit von Presse, Schule und Hausorganisation zu danken. In der Hausorganisation haben etwa 1000 Damen und Herren freiwillig an der Aufklärung des Publikums mitgewirkt; durch Lehrpersonen und Schüler ist die Sache der Metallsammlung in wirksamer Weise unterstützt worden. Nachrichten aus Westdeutschland. Zur Hundertjahrfeier der Provinz Westfalen. [*] Münster, 18. Okt. Heute vor 100 Jahren fand hier die Erbhuldigung der neugebildeten Provinz Westfalen vor dem Vertreter des Königs Friedrich Wilhelm III., dem Staatsminister Freiherrn von der Recke, statt; im Jahre 1865 wurde die Huldigung in Gegenwart des Königs Wilhelm I. erneuert. In diesem Jahre mußte sich die Feier beschränken auf eine gemeinsame Festsitzung des Magistrats und der Stadtverordneten von Münster und ein Volkskonzert auf dem Prinzipalmarkt. Eine Ergänzung fand die Feier durch einen Vortrag des Archivdirektors Dr. Philippi über die Bildung der Provinz Westfalen und ihre erste Erbhuldigung an die Krone Preußen, der in dem größten Hörsaale der Universität stattfand. In den 100 Jahren der Zugehörigkeit der Provinz zu Preußen hat kein Feind in kriegerischer Absicht den Boden Westfalens betreten, während in den vorhergehenden 100 Jahren die Stadt Münster z. B. drei Belagerungen hat aushalten müssen. Damit war die Vorbedingung zu einer gedeihlichen Entwicklung gegeben. Doch vollzog sich das Zusammenwachsen der früher getrennten Landesteile zu einem einheitlichen Ganzen keineswegs ohne Schwierigkeiten. Schon im Volkscharakter zeigten sich die größten Verschiedenheiten zwischen dem Münsterländer, dem Paderborner und dem Bewohner des Kölnischen Westfalens. Ebenso verhielt es sich mit den wirtschaftlichen Verhältnissen: neben dem münsterländischen Bauer stand der Werkarbeiter und der Bergmann in dem Kohlengebiete. Und auch die Landwirtschaft sowohl wie die Industrie arbeiteten in den einzelnen Gebieten unter ganz verschiedenartigen Bedingungen. Schon auf dem ersten Landtage wurde, obwohl die Mitglieder fast ausschließlich der landwirtschafttreibenden Bevölkerung entstammten, die Bedeutung von Handel und Gewerbe besonders hervorgehoben, und einer der größten Ruhmestitel der Provinz besteht darin, daß sie von vornherein bemüht war, die Interessen der verschiedenen Erwerbsstände auszugleichen, daß sie den Blick auf das große Ganze richtete. Westfalen hat, wozu sich freilich die andern preußischen Provinzen, außer etwa der Rheinprovinz und Schlesien, nicht eigneten, schon seit Jahrzehnten die Fähigkeit erwiesen, ein in sich geschlossenes und sich selbst genügendes Wirtschaftsgebiet zu bilden. Verschiedenheit herrschte und herrscht noch jetzt in der Provinz in den christlichen Konfessionen, und als ein weiterer Ruhmestitel der Provinz ist es zu bezeichnen, daß einerseits in dem Westfälischen Bauernverein, anderseits in den Bergarbeiterorganisationen die Anhänger der beiden Konfessionen auf der gemeinsamen christlichen Grundlage einträchtig zusammenwirken. Die starken gemeinsamen Kräfte in der Provinz konnten sich anfangs nur in sehr beschränktem Maße äußern. Die Ständeversammlung war noch im wesentlichen nach feudalen Grundsätzen zusammengesetzt, Handel und Gewerbe hatten in den Abgeordneten der Städte nur wenig regsame Vertreter, bindende Beschlüsse konnten nicht gefaßt, sondern es konnten nur Vorschläge gemacht werden, über eigene Geldmittel konnte die Provinz nicht verfügen. Im Laufe des Jahrhunderts traten aber in allen diesen Beziehungen wesentliche Anderungen ein, die unter der Mitwirkung des von unsern jetzigen Feinden gänzlich verkannten preußischen Militarismus und dem auch im Inlande vielfach falsch beurteilten preußischen Bureaukratismus die Provinz zu einer herrlichen Blüte gebracht haben. [= Münster, 19. Okt.(Telegr.) Auf das an den Kaiser gerichtete Huldigungstelegramm(vgl. Nr. 1063] ist folgende Antwort eingegangen: Großes Hauptquartier, 18. Oktober. Ich habe den erneuten Treuschwur der Stadt Münster anläßlich ihrer hundertjährigen Zugehörigkeit zur Krone Preußens gern entgegengenommen und danke herzlich für die Kundgebung treuer Anhänglichkeit in dieser ernsten Zeit. Gott der Herr sei mit seiner Gnade auch fernerhin mit der Stadt Münster und ihrer Bürgerschaft. Wilhelm. Vermischtes. L Aus der Jugend. Unser Regiment hat Ersatz bekommen, zum Teil aus der Kölner Gegend. Die neuen Leute schanzen zum erstenmal nachts in der vordersten Linie, als drüben ein wahnsinniges Geschieße losgeht. Die Granaten krepieren vor und hinter den Graben, und die Infanterie=Geschosse pfeisen drüber weg, daß es nur solche Art hat. Kurz, ein Höllenspektakel. Da fragt ein„alter Mann“(ebenfalls aus der Kölner Gegend) einen der Neulinge, indem er glaubt, daß dieser „Betrieb“ dem„Rekruten“ riesig imponiert:„Na, Hannes, wat sähst de denn nu?“.„Junge, Junge!“ meint der andere,„dat sööl'n se bi us in Köln ens maken, da kregen se aber Protoköllche öber Protoköllche!“ — Diesen Scherz der Jugend kennzeichnet zwar treffend die Art des kölschen Humors, aber an der Form wird der Kölner allerlei auszusetzen haben; er würde sagen: Schäng, wat sähst de dann jitz?„Männche, Männche!“ meint der andere dat sollen die bei uns en Kölle ens mache, do krägten se ävver Proteköllcher üvver Proteköllcher!“ 1915 9 Nr. 1065 Handel, Gewerbe und Verkehr. Deutsche Plätze London Paris Amsterdam 5 5 5 4½ Amtliche Wechselzinssätze der Notenbanken. Belgische Plätze 6 Italien. Plätze Wien 5 1 Lissaben Schweiz. Plätze 4½ Madrid 5½ 5½ 4½ Lopenhag Stockholn 5 5½ 6 Drahtberichte vom 19. Oktober. □ Berlin. Die in der bevorstehenden Abschlußsitzung der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft in Benlin zu bestimmende Dividende dürfte sich zwischen 10% und 11% bes wegen, doch geht die größere Wahrscheinlichkeit dahin, das sie 11% betragen wird. Im Vorjahr wurde die Dividende von 14% auf 10% ermäßigt. * Paris. Wertpapierbörse vom 18. Oktober: 3% französische Rente 66,50, 4% spanische äußere Anl. 86,70, 5% Russen von 1906—. 3% Russen von 1896 57,60, 4% Türken unifiz.—, Banque de Paris 820 Crédit Lyonnais—, Union Parisienne 542, Sueskanal—, ThomsonHouston—, Baku Naphtha—, Briansk 277, Lianosow 283, MaltzewFabriken—. Le Naphte—. Tonla 1139, Rio Tinto—, Cape Copper 69.25; Chino Copper 289, Utah Copper 410; Tharsis—. De Beers—. Lena Goldfields 41, Jagersfontein 68,50, Rand Mines—. * London. Wertpapierbörse vom 18. Okt.: 2½% engl. Konsols 65 1/16, 5% Argentiner von 1886 98⅛, 4% Brasilier von 1889—, 4% Japaner von 1899 69¾, 3% Portugiesen—, 5% Russen von 1906 92⅛, 4½% Russen von 1909—, Baltimore& Ohio 97, Canadian Pacific 174¼, Erie 361/8, National Railway of Mexico 9⅛8, Pennsylvania 60¾ Southern Pacific 102½, Union Pacific 143, United States Steel Corp. 87¾, Anaconda Copper 15 15/16. Rio Tinto 52 7/8. Chartered 9s. De Beers 10 10/16, Goldfields 1¼, Rand Mines 418.— Privatwechselzinstuß 4⅝%, Silber 23 15/160.— Bankausgang 150000.6. Warenberichte. Köln. Fruchtmarkt. Luzerner Heu 15.——16,00, Wiesenheu 10.— breitdruschstroh 5,50-6,—, Krumm- und Preßstroh 4,50-.—44 —4 RoggenViehmärkte. X Essen, 18. Okt. Auftrieb: 179 Ochsen, 839 Bullen, 758 Färsen und Kühe, 661 Kälber, 120 Schafe und 2254 Schweine. Preise für 100#7 Schlachtgewicht: Ochsen: Ia 130-182-H(Lebendgewicht 75-77-), IIa und IIIa 120 bis 128=/(65-69), IVa 100-115-4(50-57); Bullen: Ia 110-116-K(64-68), IIa 98-105 K(52-56), IIIa 80-95-K.(38-45); Färsen und Kühe: Ia 130-132-K(73-74 IIa 120-128=4(62-67), IIIa 110-118-f(52-59), IVa und Va 80-115-K(34-45); Kälber: Doppellender Ia 132-141-f(95-102-), IIa 137-143-K(88-92-4) IIIa 133-142-4(80-86-), IVa 115-144-4(60-75-): Schafe: Stallmastschaft Ia 140#K(70.), IIa 110-125-K(50-56-); Schweine(mit 20% Tara): Fettschweine über 150kg Lebendgewicht 00(00), vollfleischige von 120-150kg E. 00(00), vollfleischige von 100-120kg L. 170-175-K(138-143-), vollfl, von 80-100kg L. 165-175=4(133-143=), vollfl. unter 80kg L. 140-165-/(112 bis 133.), unreine Sauen und geschnittene Eber 150-175-K(120-1433) Handel mittelmäßig. * Elberfeld, 18. Okt. Zum Verkauf waren gestellt: 945 Stück Großrieh, und zwar 170 Ochsen, 132 Bullen, 610 Färsen und Kühe, 33 Fresser; fernen 741 Schweine, 251 Kälber und 255 Schafe. Preise für 50kg Lebendgewicht Ochsen: la 72-74-f(Schlachtgewicht 125-129), IIa 00-00(00-00), IIIa 63-66-M (115-120), IVa 52-55-K(105-110); Bullen: Ia 00-00-K(00-00), Ika 53-57#/ (98-104-), IIIa 42-45-K(85-90); Färsen und Kühe: Ia 69-75-f(120-125) IIa 63-65-K.(115-118-), IIIa 44-48-K(88-95-), IVa 31-36-4(70-80) Va 00-00(00-00); gering genährtes Jungvieh(Fresser) 42-45-4(35-90.6) Kälber: Doppellender 00-00(00-00), Ia 90-95-K(142-148-), IIa 82-884/4 (132-140=), IIIa 71-75-C(120-125), IVa 00(00); Schafe: Weidemastschafe Ia 62-65=+(125-130), IIa 54,00+(120.). Schweine(Preise für 50kg Lebendgewicht): vollfleischige von 80-100kg Lebendgewicht 132-1400H, do. von 100-126kg L. 144-148-G, do. von 120-150kg L. 153-156-f, Fettschweine über 150kg L. 000-000-K, vollfl. unter 80kg L. 110-120-K, unreine Sauen und geschnittene Eber 75-135-/f. Der Handel verlief ruhig. Aus dem Ausland wurden 481 Schweine und 205 Schafe eingeführt. ∆ Mannheim, 18. Okt. Auftrieb 650 Ochsen, 130 Bullen, 1020 Rinder und Kühe, 496 Kälber, 67 Schafe und 891 Schweine. Es kosteten die 50kg Schlachtgewicht: Ochsen: Ia 130-140-H(Lebendgewicht 70-76.), IIa 125-130(68=70), IIIa 115-120=K(62-65), IVa 110-116-f(59-63); Bullen: Ia 115-120 (64-67), IIa 110-115-/(62-64), IIIa 108-112-4(60-63); Rinder und Kühe:. Ia 130-135-K(68-70), IIa 115-120=/(60-62), IIIa 105-110-K.(50-53), IVa 80-98544 (38-43), Va 76-80-K(36-38); feinste Mastkälber 136-140-K(81-84), mittlerd Mast- und beste Saugkälber 125-130-K(75-78ef), geringere Mast- und gute Saugkälber 120-125-+(72-75-), geringe Saugkälber 115-120-K(69-72=); Schafe: ältere Masthämmel, jüngere Mastlämmer und gut genährte junge Schafe 106-110-K(53-55-), mäßig genährte Hämmel und Schafe 78-88½ (39-44=); vollfleischige Schweine von 120-150kg Lebendgewicht 178-182.4 (139-142=), von 100-120kg 176-178-K(137-139), von 80-100kg 174-1765 (136-137), unter 80kg Lebendgewicht 166-172-K(129-134), Sauen 170-176## (133-137=). Der Handel in Ochsen war befriedigend, in Bullen langsam, in Rindern und Kühen mittelmäßig, in Kälbern lebhaft und in Schafen sowie in Schweinen ruhig.— Auftrieb zum Pferdemarkt: 7 Arbeitspferde und 25 Schlachtpferde. Erlöse für das Stück Arbeitspferde 350-1300.K und fün Schlachtpferde 100-300.K Handel in Arbeitspferden gut und in Schlacht# pferden befriedigend. * Chemische Fabrik Hönningen und vorm. Messing. werk Reinickendorf R. Seidel,.-G. In Hönningen a. Rh. Nach dem Rechnungsabschluß für das am 30. Juni beendeteGeschäftsjahr 1914/15 stieg der Betriebsüberschuß auf 6 418 825.4 gegen 3 379 937.4 im Vorjahr. Der Gewinn aus Beteiligungen betrug 30 783./ (57 945./4). Anderseits konnten die allgemeinen Unkosten auf 1 245 609.#0 (1 369 954.A) ermäßigt werden. Die Abschreibungen werden beträchtlich erhöht auf 2 461 770K(i. V. 1 054 842c Abschreibungen und 150000.4 Rückstellung für durch den Krieg unsicher gewordene Forderungen), Einschließlich 248 220.K(230 133.4) Vortrag beträgt danach der Reingewinn 2990 448.K(1 093 220.). Die Dividende wird, wie schon mitgeteilt auf 15%(%) erhöht und erfordert 1 125 000.A. Ferner werden dem Arbeiterunterstützungsbestand zur Aufrundung auf 300 000.K 44 612„(20000K), dem Beamtenunterstützungsbestand zur Aufrundung auf 200 000 K 33 285.K.(20 000), dem Erneuerungsbestand 400 000MK(). der Talonsteuerrücklage wieder 10 000M, der Rückstellung für Kriegswohlfahrtszwecke 100 000 A(50 000.4) überwiesen, 500 000(0) als Kriegsrücklagen, 400 0004.(145 000.K) als Gewinnanteile und Prämien an Aufsichtsrat, Vorstand, Beamte und Arbeiter verwandt und 377 550, (248 220.A) vorgetragen. Wie der Geschäftsbericht dazu ausführt, ist das Hönninger Werk für den Absatz seiner Erzeugung und derjenigen Erzeugnisse, die im Inland aus seinem Haupterzeugnis hergestellt werden, in erheblichem Maße auf das Ausland angewiesen; dasselbe trifft auch für den Bezug einiger Rohstoffe zu, an denen deshall Knappheit eintrat. Seit dem letzten Bericht haben sich die Verkaufspreise der in Hönningen hergestellten Erzeugnisse gebessert, doch blieh infolge der Kniegslage der Absatz ein geringerer, und wegen Einberufung des größten Teils des alten Arbeiterstammes genügten die verbliebenen Arbeitskräfte kaum zur Aufrechterhaltung des eingeschränkten Betriebes. Auch in Reinickendorf waren die Arbeitsverhältnisse sehr schwierig, trotzdem konnten dort die in den letzten Jahren vorgenommenen Betriebserweiterungen mit Ausbruch des Krieges voll ausgenutzt werden. Die Erzeugnisse fanden reichlichen Absatz, so daß die Erzeugung unter Anspannung aller verbliebenen Kräfte und unter Einführung des Nachbetriebes nach und nach mehr als verdoppelt werden konnte. Hiermit war eine ganz außergewöhnliche Abnützung der maschinellen Anlagen verbunden, so daß besonders starke Abschreibungen vorgenommen werden mußten. Bei den Hönninger Werksanlagen war in Betracht zu ziehen, daß abzuwarten bleibt, ob die vor dem Krieg von Jahr zu Jahr erheblich erweiterten Einrichtungen nach dem Kriege wieder volle Beschäftigung finden werden, und daß lange stilliegende Anlagen chemischer Werke häufig mehr leiden, als im Betrieb befindliche. Deshalb waren auch für die Hönninger Fabrik besonders kräftige Abschreibungen erforderlich. Ferner erschien cs notwendig, auf die Beteiligung an der Hönninger Sprudel G. m. p. H. eine Abschreibung zu machen, weil sich ein großer Teil des Stahlflaschenparkes dieses Unternehmens im feindlichen Ausland befindet. Nach erfolgter Abschreibung stehen diese Anteile zum Nennwert zu Buch. Die Chemische Fabrik Carl Raspe G. m. b.., an der die Gesellschaft zur Hälfte beteiligt ist, war wegen Mangels an Absatz nach dem Ausland gezwungen, den erst kurz vor Ausbruch des Krieges begonnenen Betrieb wieder einzustellen. Bei der Hönninger Sprudel G. m. b. H. und der Chemischen Farbenfabrik Aschaffenburg Dr. Groß G. m. b. H. verblieben infolge des Krieges verminderte, aber immerhin noch angemessene Ergebnisse. Für die Farbwerke G. m. b. H. wurden die. Bauten, soweit, es die Kriegsverhältnisse gestatteten, fortgeseta### Die Beteiligungen haben sich in ihrer Zusammensetzung nicht geändert. Zuzüglich der auf die Farbwerke G. m. b. H. erfolgten zweiten Einzahlung von 62 500cK betragen sie jetzt nach 126 227c/ Abschreibungen 576 000.4.(639 727./4). Die Wertpapiere erhöhten sich auf 1 209 704c (108 183.), bar auf 19 3150/(14 892.), Wechsel auf 50 416 K(38 360.). Bankguthaben auf 4073 781,(1 330 358./) und die Ausstände auf 2 577 5284K(2 363 460K). Die Vorräte stehen mit 2 680 864.K(2 944 849.K) zu Buch. Anderseits erhöhten sich die laufenden Verbindlichkeiten auf 2115 327.4(1882 727.). Die Anleiheschulden betragen 3000000.K (wie i..). Wenn in den allgemeinen Verhältnissen keine wesentlichen Aenderungen eintreten, glaubt die Gesellschaft in Anbetracht des vorliegenden guten Auftragsbestandes auch für das laufende Geschäftsjahr ein befriedigendes Ergebnis erhoffen zu können. * Arenbergsche.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Essen. In den ersten neun Monaten wurden auf den Prosperschächten 1354762t(i. V. 1529763t) Kohlen gefördert, davon entfielen auf den Monat Januar 1430926(i. V. 177506t), Februar 137 9/36 (173076t), März 153607t(1752686), April 144006t(186031t). Mai 147 056t 1901936), Juni 146243t(179944t), Juli 162055t(204674t), Allaust 158677t(110591t) und den Monat September 162067t(132 480t). Trotz allen Schwierigkeiten blieb somit die Förderung hinter der gleichen Vorjahrszeit nur um 17500lt zurück; es war sogar möglich, in den letzten Monaten eine nicht unwesentliche Steigerung der Forderung zu erzielen. Die Marktlage war während der Berichtszeit für alle Erzeugnisse gut und die Nachfrage dringend. Die Gesellschaft war daber in der Lage, die im vorigen Jahre angesammelten Bestände in Koks und in den Nebenerzeugnissen größtenteils„ahzustößen, wodurch sich das geldliche Ergebnis bisher besser gesteilt hat als im verflossenen Jahre. Die Förderziffern der Gewerkschaft Arenberg Fortsetzung stellten sich wie folgt: Januar 38 115t(i. V 48976t), Februar 34 4866 (462306), März 39257t(45766t), April 37316t(45691t), Mai 35937t (46177t), Juni 39365t(45893t), Juli 43939t(54660t). August 41798t (27100t), September 41 995t(33 968t), zusammen 352208t(394461t), mithin gegenüber dem Vorjahre nur ein Rückgang von 42253t. Die wirtschaftlichen Verhaltnisse bei dieser Gewerkschaft sind die gleichen wie bei der Gesellschaft. * Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Adler in Kupferdreh. Im dritten Vierteljahr 1915 betrugen die Gesamteinnahmen 952253.4(im Vorvierteljahr 802788¼ und in der entsprechenden Vorjahrszeit 769055-). Diesen stehen 650 734.K(576 603-/ 9 Ausgaben gegenüber, so daß sich der Betriebsüberschuß auf 301 519.K(226185 K. bzw. 189695.4) beziffert. An Zinsen und Rückstellungen wurden 54903-4(52527=/ bzw. 49625-4) verrechnet und 100000A(75000K bzw. 0) werden als Ausbeute an die am 30. Sept. 1915 im Gewerkenbuch eingetragenen Gewerken verteilt. Für Neuanlagen wurden 30 244.K(20 106=K bzw. 17590.4) verwandt. Wasserstands. nn, 19. Neck. 8 U. mrg. 0,33—0,16m rg, 19. 7 U. morg. 0,91—0,64m im, 19. Rhein 8.mrg..70—0, 10 m m. 19.Schleus.-Unterp. 2,06—.04m rt, 19. Staat.Peg. mrg..28--0,01m 9. Rhein 8 U. morg. 0,50—.04m 19. Rhein 8 U. morg..45—0, 0öm Nachrichten. Kaub, 19. Rhein 8 U. morg. Koblenz, 19. Rhein 6 U. morg. Trier, 19. Mosel 9 U. morg. Köln, 19. Rhein 11 U. morg. Düsselderf, 19. Rh. 8 U. morg. Duisburg, 19. Rh. 8 U. morg. Minden, 18. Weser 8 U. morg. 1,64—.04m 1,69—0,04m .15—0,03m .35—0,01m 1,09--.04m .35-0,01m 1,86—0,04m Wetterwarte der Kölnischen Zeitung. Aussichten in Westdeutschland für den 20. Oktober 1915. Durchweg trocken und leicht wolkig bei wenig geänderter Temperatur. Dienstag, 19. Ottober 1915— U. 1066 Veraatgortüich fü den algemeinen, Teiz, Aus, Chamhalu- düir den Handelrtell: V. Jutai; für den Anzeigentei: F. V. Bales;, Verleger und Drucker: M. Dutlont Schauberg: Chelredakteur: hrmst Posse, Alle in Kca.4 Redaktionelle Zweigstelle: Berin zm 7, Unier den Linden 39. 4 Uhr-Ausgabe. Pernsprecher: Nr. A5361- 45362 45363-A5364-.5365-A5385-45357 Redaktion. Anzeigenteil, Expedition und Druckerei sind durch jede dieser 7 Fernsprechleitungen zu erreichen. Geschästtastunden: Redicktlion von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abende, Anzeigentell und Expecition.—12 Uhr vorm. und.—7 Uhr nachm. Druckerei-1 Uhr und-6½ Uhr. Bezugspreis; in Wbin 7&K, in Neutschland 9 uH viertelshrüch. Anzeigen 50 3 die Zeile oder deren Raum, Rellamen.50-4 Füe de Aufnchme von Anzeigen an bestimnmt vorgeschriebenan Tagen oder in besümmt bezeichneten Ausgaben wird keine Verbindichkeit übernommen. Naupt-Expeditions Ereite Straße 84. u— Postschesk-Nasio 210. 4 Uhr-Ausgabe. Griechenland und der Vierverband.— Der Kleinhandel im Kriege und nachher. Neue Drohungen gegen Griechenland. 5 Von der holländischen Grenze, 19. Okt.(Telegr.) Die Times hatte schon am Samstag dargelegt, daß die Dinge auf dem Balkan nach einer Lösung riefen, und daß jeder Tag, fast jede Stunde kosthar sei. In den seither eingegangenen Meldungen findet das Blatt eine Bestätigung dafür, daß schnell gehandelt werde, und jede verlorene Stunde den Verbündeten teuer zu stehen kommen müsse. Dann fährt die Times in demselben Sinne wie in der vorigen Woche die Morning Post fort: „Wir vertrauen jedoch darauf, daß keine Zeit bei der Durchführung unserer militärischen Pläne verloren geht, welche sie auch sein mögen. Eine, öffentliche Erklärung ist natütlich ausgeschlossen. Allein die Allgemeinheit vertraut darauf, daß diese Pläne ehrlich ausgeführt werden und nicht als laue Versuche zur Rettung des politischen Ansehens aufgefaßt werden. Nicht weniger dringlich, mit den militärischen Absichten eng zusammenhängend ist für die Verbündeten die unverzügliche Feststellung der Absichten Griechenlands. Der griechisch=serbische Vertrag, den das Kabinett Saimis in seiner Note an Serbien beiseite schob, erscheint als ein wesentlicher Faktor in der Balkanlage und ein wertvolles Gut in den Händen der Verbündeten. Bleibt die griechische Regierung dabei, den Vertrag zu verleugnen, und vernichtet sie damit dieses Gut, so macht sie sich einer unfreundlichen Handlung gegenüber den Verbündeten schuldig, die alsdann ihren berechtigten Empfindungen folgen und mit alle ihnen zu Gebote stehenden Miteln vorgehen mögen. Diese Mittel sind gewaltig, kein griechischer Staatsmann kann so verblendet sein, sich einzubilden, sie würden nicht wirksam sein. Der Bukarester Vertrag, der Griechenland seine jetzigen Grenzen zuwies, beruht auf der Voraussetzung, daß der griechisch=serbische Vertrag eingehalten werde, wird der eine verleugnet, so bricht der andere zusammen. Tut Griechenland seine Pflicht, bleibt es Serbien und den Verbündeten treu, so hat es Aussicht auf Erweiterung der ihm durch den Bakarester Vertag zugewiesenen Gebiete und auf eine Machtstellung am östlichen Mittelmeer. Wenn es bei dem Treubruch behartt und die Feindschaft der Verbündeten auf sich ladet, so läuft Griechenland Gefahr, alles zu verlieren, was es in dem Balkankriege gewannen hat, und mehr noch dazu. Der Doppelschluß isi einfach, die Lage durchaus klar. Es ist Sache der Diplomatie des Verbandes ihm das unverzüglich klar zu machen. Ihre Vorstellungen müssen von jedem materiellen Nachdruck begleitet sein, der notwendig erscheint, um sie wirksam zu machen. Solche Vorstellungen sind nicht nur an das dem Namen nach verantwortliche Haupt der dem Namen nach verfassungsrechtlichen Regierung Griechenlands zu richten, sondern auch an das Volk dieses Landes und die anerkannten Volksführer. Die britische und französische Regierung insbesondere, die auf demokratischen Boden stehen und demokratische Grundsätze vertreten, sind berufen darüber zu wachen, daß das Schicksal des hellenischen Volkes nicht verscherzt wird, wie es bei dem bulaarischen Volke geschehen ist. Wir Klauben, unsere Minister und diejenigen Frankreichs würden den gerechten Zorn ihrer Völker auf sich laden, wenn sich durch den Verlauf der Ereignisse ergeben sollte, daß durch kleinmütige Zurückhaltung der richtige Augenblick verpaßt worden ist. Diese Außerung ist als Aufforderung an die Verbandsdivlomatie zu denken, sie sollte hinter den verfassungsrechtlichen Gewalten Griechenlands das Volk aufwiegeln, und kennzeichnend für das vor und besonders während des Krieges bei schwankenden Staaten wie Italien befolgte Verfahren. Der Krieg auf dem Balkan. Das Ende des Dardanellen=Abenteuers. Sofia, 19. Okt.(Telegr.) Die Telegraphen=Union meldet: Eine Meldung der Kambana bestätigt die Einstellung der Unternehmung der Verbündeten an den Dardanellen. Bei den Stellungen auf Gallipoli herrscht jetzt vollständige Ruhe. Der Abtransport von Truppen der Verbündeten wurde beobachtet. Die russische kriegserklärung an Bulgarien. Bukarest, 19. Okt.(Telegr.) Die Telegraphen=Union schreibt: Wie Dimincaza meldet, ist nunmehr auch von der russischen Regierung die offizielle Kriegserklärung an Bulgarien ergangen. Bukarest, 19. Okt.(Telegr.) Der Universul meldet, wie die Telegraphen=Union mitteilt, daß die Bulgaren Radujewatz besetzt haben. Sie hatten die Stadt am 15. d. M. zu beschießen begonnen, wodurch großer Schaden angerichtet wurde. Am 16. marschierten die Bulgaren ein, während die Bewohner Flüchteten. An der Donaufront entwickeln sich allenthalben Kämpfe, die einen günstigen Verlauf für die Bulgaren nehmen.[Radusewaßz liegt bei Regotin an der rumänischen Grenze.] Von der schweizerischen, Grenze, 19., Okt.(Telegr.) „Die Agentur Havas meldet aus Athen: Zuverlässige Nachrichten aus Salonik besagen, daß die bereits am Sonntag gemeldete Schlacht in der Gegend von Ristowaz=Wranja fortdauert. Die Serben haben bedeutende Verstärkungen erhalten. Jenseit Wranga sind die telegraphischen Verbindungen unterbrochen. Von der schweizerischen Grenze, 19. Okt.(Telegr.) Der Mailänder Corriere della Sera berichtet aus Bukarest, Rußland habe bei Odessa 250.000 Mann vereinigt, deren Einschiffung in Odessa, Cherson und Jalta bereits begonnen habe. Die Truppen ständen unter General Dawidow. Ihre Landung solle an der Küste des Schwarzen Meeres in der Nähe der Donaumündung salso nahe rumänischem Gebiets erfolgen. [Die Nachricht bedarf der Bestätigung.] Mailänder Blätter veröffentlichen eine Pariser Meldung, wonach auch in Rußland das Mißtrauen gegen die Haltung. Italiens wachse. Die Idea Nazionale und der Secolo verstärken, gestützt darauf, ihre Bemühungen, darzulegen, daß die Teilnahme Italiens an der Balkanunternehmung unumgänglich sei. Der Secolo meint, eine andere Haltung wäre der siegreichen(!) italienischen Nation unwirdig, Bukarest, 19. Okt.(Telegr.) Die Telegraphen=Union meldet: Der bisherige Petersburger bulgarische Gesandte Madjarow, der bekanntlich in der russischen Presse regierungsfeindliche Außerungen veröffentlicht hatte, ist mit seiner Familie in Rustschuk eingetroffen. Er wurde vom Präfekten und dem Polizeichef empfangen. Sofia, 19. Okt.(Telegr.) Die Telegraphen=Union meldet: Der Zustand des erkrankten russischen Gesandten Sawinski hat sich bedeutend verschlechtert. Ministerpräsident Radoslawow beauftragte daher den Protokollführer des Ministerrats, Sawinsky einen Besuch abzustatten und sich nach seinem Befinden zu erkundigen. weshalb Delcasse ging. ( Von der französischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Im Eclair macht der Leiter des Blattes Judet darauf aufmerksam, daß Delcasse sein Amt aufgab, ohne daß jemand, weder im Parlament noch anderswo die Verantwortlichkeit für seinen Sturz trägt. Er ging, weil er selbst gehen wollte. Daraus folgert Judet mit Recht: Sein Rücktritt hat das Ansehen eines Selbstmordes, und es ist wahrscheinlich, daß er, zu dem Urteil gekommen, daß sein Werk gesährdet sei, vorzog, die persönliche Erfahrung darüber nicht noch weiter zu treiben. Denselben Gedanken entwickelt auch Clemenceau, nur in citer andern Form. indem er schreibt: Ich, würde Delcasse sehr loben, daß er schließlich einen schwachen Teil der Unzahl seiner Fehler erkannt hat, wenn es für einen Mann, der solange am Quai,'Orsay, schaltete und waltete, genügte, eines guten Morgens den Hausschlüssel abzugeben und zu sagen: „Meine lieben Freunde, zieht euch aus der Klemmel“. Er hat plößzlich den Abgrund gesehen und macht einen großen Sprung zurück. Diese Bewegung, gestehe ich, vergrößert meine Beunruhigung. Denn wenn die Ratten das Schiff verlassen, so ist das kein gutes Zeichen. In Delcassés Rücktritt. Im Eclair(vom 12.) schreibt der Leiter des Blattes. Ernst Judet, nach den schon anderswoher bekannten Klagen, daß Delcassé Frankreich bis zum allerletzten Augenblicke über die diplomatische Lage auf dem Balkan getäuscht habe, dem Minister des Auswärtigen folgendes ins Abgangszeugnis: Offenbar hat sich beim Auftauchen des serbisch=bulgarischen Streitfalles irgend jemand eingebildet, da die Bulgaren und Serben nun doch einmal unversöhnbar seien, dürfe man sich von seiner Zuneigung und Abneigung leiten lassen und alle Vorteile nur Belgrad zubilligen, sie aber Sofia ganz und gar versagen. Derselbe verantwortliche Staatsmann hat es, im Vertrauen auf seinen unrüglichen Stern, weder für gefährlich noch für unklug gehalten, gegen Bulgarien den unangenehmsten Beschuldigungen, den blutigsten Beleidigungen freien Lauf zu lassen. Den Eifer der Leute, die da immer riefen: Schlag es totl hätte man mit der Aufforderung überbieten sollen; Töte es doch, wenn du kannft Als bann Bülgaren, Freunde des Bierverbandes und besonders Frankreichs— und ihrer waren nicht wenige— die abgerissenen Fäden wieder anzuknüpfen, die Feindschaften dotzuschlagen, die Interessen auszugleichen, die verbesserten Beziehungen auf dem Boden der Annäherung und des Bündnisses enger zu machen suchten, wie sind sie da unterstützt oder auch nur behandelt worden? Ich habe noch im Gedächtnis, wie der unglückselige Stantschow, der Vertreter des Fürsten Ferdinand in Paris, mongtelang vergebens um eine Audienz nachgesucht hat, deren fortwährende Verschiebung seinen von überzeugter Anhänglichkeit an uns getragenen Bemühungen den Anstrich der Lächerlichkeit gab, die sie ihrer Wirksamkeit beraubte und zuletzt die Abreise des bulgarischen Gesandten nötig machte. Unnütz, darauf zurückzukommen... Noch schlimmer ist das Sündenregister, das Gustav Hervé in der Guerre Sociale(vom 14.) Delcasse vorhält: Alle unsere Mißgriffe in der Balkanpolitik stammen aus einem Grundfehler: als Breslau und Goeben sich nach Konstantinopel slüchteten, hätten wir die Türkei auffordern müssen, die deutschen Kriegsschiffe zu entwaffnen. Oder wir hätten die Dardanellen foreieren und die zwei Kreuzer verfolgen müssen. Da weder die französischen noch die englischen Admirale die Kühnheit hatten, ein solches Vornehmen auf ihre eigene Verantwortung zu nehmen, hätte man ihnen dazu Befehl geben müssen. Diesen Befehl zu geben, hat sich weder in London noch in Paris jemand bereit gefunden. Geschah es aus Mangel an Entschlußkraft oder aus übertriebener Gewissenhaftigkeit?. Oder lag Unkenntnis der wahren Lage in Konstantinopel zugrunde?. Wie dem auch sei, wir haben damit den Deutschen die Zeit gegeben, die JungTürken zu bearbeiten und sie gegen uns aufzubringen. Nachdem aber die Türkei in den Krieg verwickelt war, konnte sich Rußland die so treffliche Geelgenheit nicht entgehen lassen, Konstantinopel für sich zu fordern. Es war schwer, es ihm zu versagen, war es doch unmöglich, ihm die Schlüssel zu seinem Hause zu verweigern. Aber mit der Zusage entfremdeten wir uns die Balkanvölker, die von der Aussicht, die Russen als Herren in Konstantinopel zu sehen, ganz und gar nicht entzückt waren. Wenigstens hätte man aber das Unternehmen gegen die Dardanellen gründlich durchführen müssen, um zu verhindern, daß das Vorgehen der Türken Schule mache. Aber das unglückselige Unternehmen wurde mit einer solchen Ungeschicklichkeit und einer solchen Unsicherheit durchgeführt, daß die Balkanvölker aus der Tatsache, daß wir von den Türken im Schach gehalten wurden, gefolgert haben, wir seien die Allerstärksten auch nicht. Sie haben sich daraufhin mehr als bisher darauf verlegt, zu wittern, woher der Wind wehe. Einmal hätten wir sie noch gewinnen können: als die Russen die Ebenen Ungarns, bedrohten. Hätten wir damals den Rumänen klipp und klar gesagt, sie sollten alle rumänischen Gebiete, eingeschlossen das ihnen von den Russen 1878 entrissene Bessarabien wieder haben, hätten wir Bulgarien gesagt, es solle Mazedonien bekommen, hätten wir Serbien und Griechenland wissen lassen, daß wir zur Abtretung Mazedoniens an Bulgarien entschlossen wären, so häten wir seit März schon Rumänen wie Bulgaren auf unserer Seite gehabt. Wir haben uns die Gelegenheit dazu entgehen lassen; als wir uns aber später, dazu entschlossen haben, war es zu spät: die Russen waren aus Ungarn nach Galizien, aus Galizien nach Polen, aus Polen nach Litauen zurückgeschlagen, und niemand unter den Balkanvölkern wollte mehr mit uns gemeinsame Sache machen. Den Gipfel mangelnder Voraussicht aber bedeutete es, daß, als seit mehrern Monaten Bulgarien nicht mißzuverstehende Beweise seiner Hinneigung zu Deutschland gab, wir im Busen des Vierverbands nicht von vornherein zu dem fest entschlossen waren, was geschehen sollte, wenn die diplomatische Lage auf dem Balkan eine für uns ungünstige Wendung nähme. Erst heute(am 14.), also volle 14 Tage nach der bulgarischen Mobilmachung, suchen wir uns über die militärischen Maßnahmen zu verständigen, die wir zur Verhinderung der Vernichtung der Serben und des siegreichen Einzugs der Deutschen in Konstantinopel ergreifen möchten. Nur einen einzigen Fehler hätten wir noch obendrein begehen können, nämlich aus Furcht, die griechische Regierung zu verschnupfen, mit der Landung in Salonik zu zögern und die Serben inzwischen abschlachten zu lassen. Diesen letzten Fehler hat unsere Regierung nicht mitmachen wollen. Sie hat sich mit allen Regierungen verständigt, mit England zunächst, dann mit Rußland, möglicherweise verständigt sie sich im Augenblick mit Italien, und in einigen Wochen wird, dank diesem Geist der Entschlossenheit, der, wenn er auch spät kommt, doch nicht weniger löblich ist, der Weg nach Konstantinopel den Deutschen verrammelt sein.— Aber seit die Frage der Landung in Salonik aufgetaucht ist, spricht man von der diplomatischen Krankheit unseres Ministers des Auswärtigen. Ist er vielleicht der Meinung, man hätte ruhig zusehen sollen, wie die Serben zerschmettert worden und wie dann die Deutschen in Konstantinopel eingezogen wären? Die Zerschmetterung der Serben läßt den geriebenen Intriganten Paul Delcassé völlig kalt. Ihm war es nur um die Zerschmetterung Deutschlands zu tun. Klug wie er ist, hat er nachgerade eingesehen, daß nicht einmal seine Hintertreppenkünste imstande sind, Frankreich dem erwünschten Ziele näherzubringen. Er verläßt als erster das sinkende Schiff des Vierverbands und entzieht sich damit der bittern Pflicht, die Folgen seines verbrecherischen Handelns. der Einkreisung Deutschlands und der Vorbereitung des jetzigen Weltkrieges, auf sich zu nehmen. Vor der Geschichte bleibt er natürlich für das mit dem großen Kriege über die Menschheit gekommene Elend ebenso haftbar wie die andern französischen, englischen und russischen Schürer des Weltbrandes, die Poincaré, Viviani, Eduard VII., Grey, Iswolski, Sasonow und Nikolajewitsch. Wir bedauern es aber, daß uns Paul Delcasse durch seinen feigen Rückzug um die Genugtuung gebracht und die ganze Welt um die gerechte Hoffnung betrogen hat, daß sein Name wie mit dem Kriege so mit dem für sein Vaterland so unheilvollen Frieden für ewig verbunden bliebe. Vorbereitung auf die Friedensarbeit. ( Berlin, 18. Oktober.(Telegr.) In zielbewußter und gründlicher Arbeit erbringen die im Hansabund zentralisierten freien Organisationen wichtiger Zweige unseres Wirtschaftslebens den Nachweis ihrer Daseinsberechtigung und Notwendigkeit. Ihre Arbeiten können Stütze und Grund werden für die bevorstehende Neuregelung der deutschen Volkswirtschaft, wenn man allenthalben daran geht, der vielfachen neuen großen Probleme Herr zu werden, die sich im Kriege und bei dessen Abschluß massenhaft auftürmen. Ein treffender Ausspruch des Hansabundvorsitzenden, Geheimrats Rießer, geht dahin, daß dersenige Staat am besten abschneiden wird, der nicht nur im Frieden den Krieg, sondern auch im Krieg den Frieden vorbereitet. Aus dieser allgemeinen und aus einer Reihe weiterer besonderer Erwägungen heraus, ist es eine gute Strategie, daß der Kleinhandel jetzt den Zeitpunkt für gekommen erachtet, über solche Kriegs= und Friedensfragen zu verhandeln und zu beschließen. Das geschah in einer Sitzung des Zentralausschusses für die gesamten Interessen des deutschen Der Weg des Witwers. 13 Roman von Karl v. Perfall. (Fortsetzung aus Nr. 1062.) Bast blieb nach seiner Gewohnheit nicht lange in der Harmonie, sondern suchte gegen elf Uhr seine Weinstube auf. Auf dem Wege borthin, den er langsam behäbigen Schrittes zurücklegte, ließ er die aus dem Gespräche mit Stegmann nachklingenden Gedanken ohne weiteres Bemühen um logische Ordnung in seinem Gehirn auf und nieder wogen. Es war bezeichnend, daß ihm Lohrberg, den er häufig genug sah, den Weggang der Hausdame völlig verschwiegen hatte, obwohl er doch gelegentlich von Wohnungssuche und Umzug gesprochen hatte. Seit jenem Pfingstausflug, auf dem er Lohrbergs Töchterchen mit der Witwe Tuchmacher getroffen hatte, wußte er ja so ziemlich Bescheid darüber, daß diese, in allen Ehren freilich, dem Staatsanwalt entgegenkam. Wie es aber mit diesem stand, darüber war er noch nicht ins Klare gekommen. Freilich eine Denkweise, wie sie dieser Stegmann in seiner Art, eine anständige Frau, der er so heftig den Hof gemacht hatte, abzuschütteln,eben geoffenbart hatte, lag ihm fern. Gerade solche Leute aber, die über Damen nicht anders denken als über irgendein gefälliges Mädchen, sind die Eroberer. Ihre Trauerkleidung hatte ihm den Appetit verdorben! Es war ganz gut so, denn man kann nie wissen. Lohrberg war ein anständiger Kerl, aber eine recht kühle Natur. Der hatte es wohl ganz bequem gefunden, daß sie sich seines Töchterchens so annahm, und an irgendwelche Konsequenzen dabei gar nicht gedacht. Was hatte das törichte Ding davon, wenn es sich jetzt in seiner völligen Einsamkeit das bißchen Leben noch beschwerte durch hoffnungslose Liebessehnsucht, die schließlich nur zu einem bittern Verzicht führen konnte? Und wenn es zum Heiraten kam, war, von den sonstigen Familienpexhältnissen ganz abzusehen, Lohrberg ganz und gar nicht der rechte Mann für sie. Sie mußte einen haben, der sie beim „fahts ihre Lebenslust neu anfachte. Da war mit dem bißchen Musik nicht viel getan. Dem stets korrekten Lohrberg fehlte es an Hrmor. Den besaß er, Bast. Freilich, wenn es so fortging, verlor dieser mehr und mehr an Quglität. So durfte, so konnte es aber nicht fortgehen, ein Ende mußte mit dieser Versumpfung gemacht werden, und da war die Ehe das einzige wirkoder übersitzungen deine Rosle mehr 1 denen Sentimentaltäten man pielmehr gereite Zeheneerfaßuen svielen können, in denen man vielmehr gereifte Lebenserfayruggen in die Wagschale wirft. Da ware doch wohl eine passende Frau aufzutreiben gewesen. Frchate nur nicht so recht Umschau gehalten, sondern den Blick achonen bon Gag es chase iden der iu Seien Geanin Lurusweibchen brauche, aber nicht mehr weiter. Er konnte kein und gar nicht nach dem ane eine Philsterehe war ihm auch ganz heben, ihm Haltung heigre. Seine zutünrftige Frau solle ihn das geschehen, ein bischen Paomigsei ader gemütlich mußte huner wieder das Bid der sie Vaison haden. Da stund mun sben keine andere Porstefsug Tuchmacher unwverrückbar da und keine andere Vorstellung neben sich aufkommen. Die und e secie eaicte sie eie ice sei schenee ihm heraus und machte aus ihm wieder einen saubern Menschen. Die Trauerzeit mußte man wohl vorübergehen lassen. Dann aber mochte sich Lohrberg sputen, eine weitere Verzögerung war ausgeschlossen. Die Probe mußte einmal gewagt werden, wenn es auch einen Korb gab. Bis dahin war an eine sonstige Weiberschau zu denken und solange konnten ja auch noch Weinstube und Café Mick als Zufluchtsstätte der suchenden Seele dienen. Darauf kam es nicht mehr an. Wenn es mit der Tuchmacher schief ging, mußte eine andere gefunden werden. Das wiederholte er sich immer wieder, wenn er noch spät im Cafe Mick saß, und von dieser andern fühlte er dann schon einen Vorgeschmack, wie Kinder von einer unbeliebten Medizin. Frau Tuchmacher hatte in ihrer schweren Not vor allem bei ihrer Freundin, Frau Aldermann, und ihrem Gatten sorgsame Teilnahme gefunden. Die guten Leute taten ihr möglichstes, sie aufzurichten und ihr über ihre Vereinsamung hinwegzuhelfen. Aber ein solches kinderloses, wohlhabendes Ehepaar fand aus seinem bequemen„Dasein heraus, beim besten Willen nicht den Weg zum innersten Herzensleben der schwer getroffenen Freundin. War dies bei dem Mann ohnehin wohl erklärlich, so hatte auch Frau Aldermann gar keine Erfahrung auf dem Gebiete des menschlichen Leides. Es war ihr im Leben immer sehr gut gegangen, und seit der Zeit, als das Kind wegen Kleinigkeiten geweint hatte, erinnerte sie sich kaum, eine Träne vergossen zu haben, sie fühlte vielmehr etwas wie hilflose Verlegenheit dem Gram gegenüber, der aus den tief in den Höhlen liegenden Augen und der Linie des Mundes der sonst so lustigen Freundin sprach. Eben diese sonstige Lustigkeit und temperamentvolle Redseligkeit war es auch, die in andern Freundeskreisen der Teilnahme die ernstlich tröstende Kraft nahm. Die jetzige Erscheinung der Witwe war etwas so geradezu beklemmend Fremdartiges, daß man sich gar nicht in den jetzt notwendigen, so ganz andern Stil des Verkehrs mit ihr zu schicken wußte. Sie aber fühlte sich mit jedem Tage verlassener, bekam immer mehr Angst vor der Leere, in die ihre sehnsüchtigen Arme griffen. Damols, als ihr Gatte gestorben war, war der Jammer unsäglich gewesen, aber die Arme griffen nach dem Kinde, der kostbaren Hinterlassenschaft des Verstorbenen, und das Herz erfuhr eine süße Tröstung. Das Kind brachte wieder das erste Lächeln auf ihre Lippen, und sein liebliches Werden war es, das in ihr die alte Freude am Leben wieder lebendig machte. Jetzt war nichts, gar nichts da, woran das Herz sich klammern konnte, und auch nichts, was Mut machte für die neue Richtung, die ihr Leben einzuschlagen hatte. Guter Wille sieß sich da und dort erkennen, aber die wirkende Kraft fehlte, die Worte, die an ihr Ohr klangen, waren keine stärkende Nahrung der Seele. Da brachten die langen Winterabende qualvolle Stunden, und in solchen Stunden drängte sich ihr immer wieder mit unentrinnbarem Zwange der Gedanke an Staatsanwalt Lohrberg auf. Er war ja eine Strecke weit ihr Leidensgenosse gewesen, hatte einen Teil ihrer Angst miterlitten. Gerade er hätte das rechte Wort der Stärkung gefunden. Sie hatte das Gefühl, als stände er ihr so nah. Das erklärte sich durch den Verkehr der Kinder. Das gerette Robertchen hätte sie gern einmal gesehen. Er hätte ihr Helene zur Erziehung geben können. Die Mutterlosigkeit mußte sich bei einem heranwachsenden Mädchen immer Einzelhandels im Hansabunde. Die Arbeiten füllten den Vor= und Nachmittag aus. Die Versammlung setzte sich zusammen e— ueng Vertretern der verschiedenen Branchenverbände. Von und nah gekommen, leisteten die Herren eine Arbeit, deren von den vielen tausenden heute feldgrauen Unternehmern und Gehilfen angelegentlich begrüßt werden wird, und die Stimme dieses Ausschusses wird um so kräftiger in die Wagschale fallen, als viele der Herren zugleich in den Kommunalverwaltungen und Handelsvertretungen wirken. Noch weiter erhöht wird die BeMitgliedern des Peichere die Anwesenheit und Mitarbeit von Aasheld ecesnh an a ie aseue Citscheus eshe ese ehesci eilse hescheseche e bodenständigen Firmen seien in der Verurteilung von Ausschreitungen durchaus einig mit den betroffenen Verbrauchern. Der Ehrenschild des deutschen Kaufmanns sei fleckenlos und die heutige Tagung werde das ihrige dazu tun, in auch in der Folge reinzuhalten. Verurteile man alles, was das Licht scheut, so erwarte auch Anerkennung. Nicht ein Lob für die Selbstverständlichkeit, als anständiger Mann die Standesehre zu wahren, aber eine Anerkennung in Gestalt von Gerechtigkeit. Der Auß####ng.hn desem Sime diene auch die heutige Ausprache, und er werde, gorentlich gewürdigt, daß an ihre Spitze die Fürsorge für die I. Verufsgenossen gestellt und damit dargetan sei, doß ##„Kleinhandelsorggnisationen die ersten Forderungen der großen heilen hesten. Zeit opferbereit ins Auge fassen und die Kriegswuinden Für die aus dem Felde zurückkehrenden Zu##ber von Detailgeschäften berichtete Regierungsrat a. D. Prof. Dr. Leidig. Er führte aus, daß dieser gigantische Krieg auch vre, Lösung. der Aufgabe auferlege, Millionen arbeitssähiger und arbeitswilliger Männer in kurzer Zeit wieder in das deutsche Wirtschaftsleben einzufigen. Für die Kriegsteilnehmer aus dem Kleinhandel gelte Sesässe nshtrend dhe Zohl werde ja die Möglichteit gehabt haben, ihr Geschäft während des Krieges weiter zu führen Hier komme nur I. Frage, 3a.prüsen,ob das Geschöft, das vielach unter den wirtschaftlichen Schäden des Krieges schwer gelitten haben werde, auf gesunden aufgebaut sei. Bei zahlreichen andern sei aber die Rotwendigkeit eingetreten, ihr Geschääft zu schließen, Hier handels es sich um den Wiederaufbau der Eristenz. In beiden Fällen werde die öffentlichkeit helfen müssen. Berufsberatung und Gewährung billigen und bequemen Kredits unter Mitwirkung des Staates und der Kommunen komme in Frage. Zu erwägen sei weiter auch, ob nicht unter voller Aufrechterhaltung der Gewerbefreiheit doch für eine Übergangsdas Pem Pleinbendelestande der zmückehrenden Kriegstelnehmer die Neueröffnung von Kleinhandelsgeschäften durch Personen, die dem Kleinhandelsstande bisher nicht angehört haben, an die Bedürfnisfrage zu knüpfen sei, um dadurch den zurückehrenden Kriegsteilnehmern die Möglichkeit zur Wiederaufrichtung einer gesunden wirtschaftlichen Existenz in ihrem alten Beurfe zu gewähren.— Der Redner brachte bereits selbst diese letztere Anregung der Konzessionepflicht mit der ganzen Behutsamkeit vor, die bei dieser heiteln Materie am Platze ist. Im Verlaufe der eingehenden Besprechung bildete sich Einstimmigkeit darüber heraus, daß ein solcher Vorschlag nicht erhoben, auch nicht einmal in einem Ausschuß weiter heraten, sondern heute schon als abgelehnt gelten soll. Der Vorsitzende des Verbandes Berliner Spezialgeschäfte Heinrich Grünfeld befürchtete, daß bei einer etwaigen Enischeidung über die Bedürfnisfrage noch ganz andere Rücksichten, namentlich auch persönliche mitspielen würden. Leichtfertigen Neugründungen könne viel besser entgegengearbeitet werden, wenn— und dazu sei der Hansabund die richtige Stelle— die Fabrikanten und Grossisten bewogen werden Lönnten, mit der Kreditgebung weniger bereitwillig zu sein. Diese möchten sieber ihren Kunden und namentlich den jetzt im Felde stehenden Geschäftsinhabern den Kredit erleichtern. Ubrigens werde die Gefahr massenhafter Neugründungen nach dem Kriege abschwächend regulient durch die großen Verkuste. Hunderte und Humderte würden eben nicht Besonderer Nachdruck wurde von allen weitern Rednern auf die Beschaffung von Kredit gelegt. Geheimrat Riesser verwies darauf, daß das, was von den Gemeinden oder vom Reiche etwa gewährt werde, eine produktive Anlage darstelle in höchstem Sinne des Wortes. Der bisherige alt gute Grundsatz der Selbsthilfe bleibe deshalb doch an erster Stelle bestehen. Aber dem Ertrinkenden müsse man eine Stange zuwersen, sich daran mit letzter Kraft zu halten. Für Die, Tecterfeiheg, IGtag der Reduer besondere Gewerbeberater nach Analogie der Inspektoren vor. Zur Bedürfnisfrage hält er die Konsequenzen für unübersehbar. So vorsichtig der Berichterstatter den Vorschlag gmacht habe, so sei er doch voller Bedenken. Die Gründe des Vorredners seien durchschlagend. Auch der Abg. Dr. Stresemann warnte vor der Anregung. Er knüpfte an das Wort Dr. Riesfers an: Man dürfe nicht die ganze Wirtschaftsordnung auf den Kopf stellen. Unsere Wirtschaftsordnung stehe bereits auf dem Kopf und auch die Gerechtigkeit stehe auf dem Kopf. In derselben Zeit, da die einen hinausgehen und vielleicht in ihrem Vermögen ruiniert werden, erhalten die Zurückgebliebenen vielleicht ein Vielfaches dessen als Lohn, was sie im Frieden erhielten, und setzen sich in die Betriebe der draußen Kämpfenden. Hier mise Staatshilfe eintreten..— Pros. Dr. Jastrow entwickelte einige Bilder aus der Konzessionsgesetzgebung und zeigte am Beispiele der Schankstätten, daß sie gerade das Gegenteil dessen erreicht habe, was man anstrebe. Aus der Versammlung mehr fühlbar machen. Es wäre eine große Entlastung für ihn gewesen. Lohrberg hatte seinen Umzug bewerkstelligt. Die Sängerin im zweiten Stock störte ihn gar nicht, wie er einigermaßen befürchtet hatte. Sie machte ihre übungen und Studien zu der Zeit, wo er im Bureau war und, wenn sie doch einmal am Abend eine Weile sang, war ihm das gar nicht unangenehm. Er kannte sie von der Bühne her. Sie war, wenn auch keine Größe ersten Ranges, doch eine sehr wertvolle dramatische Sängerin für eine bessere Provinzbühne. Schon in den ersten Tagen erzählte ihm Frau bedeutsamen Ton, die Dame, die auf dem Theaterese se aes e se er a e e. aes Ken ase ai ae Seageis ens eielie Kesce inhaberin in nähern Verkehr gekommen war. Es war ihm dies Pac: Hs=ehensene Perind als sie eines Tages um die Erlaubnis Fheater beischen Frai Baronin“ geschenkten Billett das ctitzg, zu dürfen, machte er auch die Bemerkung, daß solche Intimitäten mit andern Hauseinwohnern erfahrungsgemäß sehr gern in um so erbittertere Feindseligkeiten umzuschlagen pflegten. Frau Küster versicherte mit sanfter Inbrunst, daß derartiges bei ihr ganz ausgeschlossen sei und fügte in geschickter Wendung ihrer Rede die Mitteilung hinzu, die Frau Baronin sei ganz entzückt von dem Klavierspiel des Herrn Staatsanwalts, dem sie schon mehrmals gelauscht habe. Lohrberg hörte das nicht so ganz gleichgültig an und fand nichts dagegen einzuwenden, daß der armen Person, der das Leben so schwer geworden war, einmal die Gelegenheit eines Theatervergnügens geboten wurde. Im Laufe der Saison erhielt er von Herrn und Frau Karlstadt die Einladung zu einer größern Festlichkeit, an die die Bitte geknüpft war, auch im Hause Nachtquartier zu nehmen. Das Fest war mit größter üppigkeit inszeniert. Es mochten wohl hundert Personen anwesend sein. Darunter waren neben dem Bürgermeister der Hausarzt und die mit den Rechtsgeschäften der Firma betrauten Juristen, ein Rechtsanwalt und ein Notar, neben dem Staatsanwalt die einzigen sogenannten„Akademiker“. Alle übrigen Gäste, unter denen sich auch die ersten Angestellten des Hauses befanden, gehörten der Industrie und der Kaufmannschaft an. Lohrberg erkannte in dem Bilde, das die Herrenwelt bot, bald die Typen dreier Generationen heraus. Da waren die alten Herren mit den völig glatten oder nur schmalen weißen Backenbart zeigenden Gesichtern, die sich steif aus den Halskragen hoben, dann als Mehrheit die auch sehr selbstsicher auftretenden, aber beweglichern Männer, die die schaffende Kraft der Gegenwart darstellten, weniger typisch, mehr individuell in Wesen und Erscheinung, n Gesichtern, zuweilen von etwas derbem Schnit, Jugend, die offenbar in ihrer Haltung aus dem Bürgerlichen herausstrebte und den„Kavalier“, vielleicht auch den Lebemann zu markieren versuchte. Bei den Damen unterschied er zwei Gruppen: behäbige Matronen mit freundlichen roten Gesichtern, sehr solld in schwere Seide gekleidet, mit einem deutlichen Hauche des Spießbürgerlichen trotz der kostbaren Brillantenbroschen und Ohrgehänge, neben ihnen die oft sehr schönen Frauen der folgenden Generation, prunkhaft modische Weltdamen. Er unterhielt sich sehr gut. Es gab da Leute, denen man gern zuhörte, weil sit allerlei Merkwürdiges zu sagen hatten. Man konnte hier wirklich dem öffentlichen Leben den Puls fühlen. Die Gedanken blieben nicht an Provinziellem oder gar örtlich Engem haften, Ausblicke eröffneten sich, die die ganze Erde umspannten, und dabei tauchte immer etwas auf, was man in andern Kreisen nur selten anklingen hört, ein starkes nationales Selbstgefühl, das nicht politische Phrafe sondern Kraftbewußtsein des arbettenden Deutschen war. Baß sich diese Herren vielleicht allzu sehr als Mittelpunkt der ganzen Staats= und Volksinteressen ansahen, störte nicht den günstigen Eindruck den die weitschauende Entschlossenheit, wie sie den Dingen der, Zeit gegenüberstanden, machte. Unter den Männern, die in solcher Weise seine Achtung herausforderten, war nicht der letzte der Gastgeber selbst. Ganz einfach, gerade heraus war seine Rede. Stellenweise mit einer beinahe brutal zu nennenden Knapphes kam bei ihm der Gedanke eines neuen Machtwillens des Werte schaffenden Bürgers zum Ausdruck. Mit der Hausfrau kam er nur zu ganz kurzer gelegentlicher Unterhaltung. Als sich aber dit Gäste entfernt hatten, forderte sie Lohrberg auf, mit ihr und ihrem Gatten noch ein halbes Stündchen in einem kleinen Nebensalos zu schwatzen, ehe man zur Ruhe ging. Da war sie denn sehr angeregt und plauderte und plauderte über die verschiedensten Dingg bis ihr Gatte endlich meinte, der Gast dürfte sich sehnen. Am Morgen wurde zeitig gefrühstückt. Mit heiterer Vertraulichkeit begrüßte Frau Thea Lohrberg und fragte ihn, ob er eals die escenice Aetel eit. auf sich wirken ließ, überkam ihn ein Lebens schmerzsich spirig in der er den Mangel seines eigenen os nicht, rng die Keran. e. Er hatte kein richtiges Heim. Das glbi es nicht, wo die Frau fehlt.(Fortsetzung folgt.) Kriegskalender 838.Blatz der Kölnischen Seitung. WIB Großes Hauptquartier, 18. Oktober(Telegr.) Amtlich (Schluts gus Nr 1064) Westlich von Fllur bemächtgten wir uns am; einc3 Klogeg, Foncbregte der seindlchen Stellung, Weiter Gdich von Smorgon wurden mehrfacheg, irst, karten ie russische Vorstöße unter starken Verlusten füt 7 SSauser iüir cgesclgen. Es wurden 2 Hsftsiere und 115 Madns Prinzelg goeuen, gemacht. Heeresgruppe, des Generalfeldmarschallt, Prinzen, Leopold von Bayern. Ein ruffischer Angriff beiderseits der Bahn Lachowitscht—=Baranowitscht brach 400 Meter vor unseret Stellung smn Feuer zusammen. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen, Am Styrflusse, von Ratalowig bis Kulikowiezy haben sich neue örtlsche Kämpfe entwickelt.— Balkan=Kriegsschauplasz., In der Macva beginn der Feind zu weichen. Auf dem Höbengelände südlich Belgrad sinß unsere Truppen im Vorschretten gegen Evetkow, Grob und denE Brein„Südöktlich hox. Ponarepae fnd Mi. Ervtee und Rozepa) genommen. Bulggrische, Truppen, haben die Höhen des Moslys Pereneg=Pabiun= Zud besest, Weiter südlch dringen se über Cors Oberste Heereskeitung. Dienstag, 19. Oktober Kölnische Zeitung 9 Abend-Ausgabe 1915 9 Nr. 1066 wurde von zahlreichen weitern Rednern die Lage in ihren Berufszweigen, namentlich auch im Osten nach den feindlichen Einfällen, geschildert. Schließlich wurde ein Ausschuß aus den Herren SchulzMemel, Schmersahl=Hamburg, Grünfeld=Berlin, Dr. Streseman und Dr. Jastrow damit betraut, die Fragen der Raterteilung und der Einwirkung auf den Großhandel weiter zu bearbeiten. über die übrigen Fragen einigte man sich auf folgenden Beschluß: „Unbedingt erforderlich zur Erhaltung eines gesunden und kräftigen Mittelstandes ist die materielle Mithilfe der Gemeinden und des Staates, insbesondere unter zur Verfügungstellung der Mittel der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte, sowie der Industrie und des Großhandels. Ebenso erscheint die Mithilfe der bestehenden Kriegskreditbanken und der Kriegskreditkasse für den deutschen Mittelstand, unter entsprechender Anderung der Satzung, auch im Frieden notwendig neben der Hilfe durch die bestehenden freien und gesetzlichen Organisationen des Handels und der Industrie. Für den Augenblick ist es dringend geboten, daß den selbständigen kleinen Kaufleuten, die im Felde stehen, zur Wahrnehmung ihrer Interessen und zur Sicherung ihrer wirtschaftlichen Zukunft seitens der militärischen Befehlshaber, unter voller Wahrung aller militärischen Notwendigkeiten, bei der Urlaubsgewahrung weitgehende Berücksichtigung zuteil wird.“ Der nächste Vortrag behandelte die Fürsorge für die kriegsbeschädigten Angestellten aus Detailgeschäften. Darin gab der Vorsitzende Grünfeld vom Berliner Verband eine sehr gründliche Darstellung der Sachlage und entwickelte ein von bester Kaufherrengesinnung getragenes Programm zur Hilfe. Nach eingehender Besprechung wurde die Berucksichtigung folgender Grundsätze empfohlen:... Mamtet 1. Es ist unbedingt wertvou, in den Berusstreisen, namentlich auch bei den Angehörigen der zum Heeresdienst eingezogenen, die Kenntnis von der Organisation der Kriegsbeschädigten=Fürsorge im Deutschen Reiche zu verbreiten,(moralische Stärkung der Zuversicht und des Vertrauens). 2. Jeder Geschäftsherr sollte es sich angelegen sein lassen, sich um die Berufsberatung seiner frühern Angestellten, sofern diese als Kriegsbeschädigte heimkehren, zu kümmern.(Patriarchalische Fürsorge.) 3. Dem Kriegsbeschädigten ist nach Möglichkeit die Rückkehr zu seinem frühern Beruf, nötigenfalls bei veränderter Beschäftigungsweise zu erleichtern. 4. Wo sich dies nicht als durchführbar erweist, ist auf die persönlichen oder geschäftlichen Beziehungen des einzelnen oder seines Fachverbandes zur Unterbringung in verwandten Berufskreisen zurückzugreifen; daher Notwendigkeit des Zusammenschlusses der örtlichen Detaillistenvereine zu besondern Abteilungen der Kriegsbeschädigten=Fürsorge. Gelegenheitsversorgung ist zu vermeiden. 5. Dort, wo der Übergang zu einem ganz neuen Beruf notwendig erscheint, sind die Organe der staatlich, provinziell und örtlich gegliederten Berufsberatung in Anspruch zu nehmen. 6. Jede Zersplitterung durch Neugründung(Heldenheime, Kriegswaisen usw.) oder durch Pflege einer besondern Beschädigtenart(Kriegsblinde, Einarmige) sollte: vermieden werden. Alle finanziellen Mittel sind nur öffentlichen Gesamtorganisationen oder Berufsorganisationen zuzuführen. 7. Die Aufbringung von Unterstützungsmitteln für die Ausbildung zu neuen Berufen oder Ergänzungskursen ist anzustreben. Außer den Fachverbänden kommt hierbei auch die Mitwirkung der staatlichen Organe, Angestelltenversicherung, Detailhandels=Berufsgenossenschaft in Betracht. 8. Die Entlohnung von kriegsbeschädigten Angestellten soll grundsätzlich nach deren Leistungen bzw. nach den sonst allgemeinen Gehaltsverhältnissen bei wohlwollendem Entgegenkommen erfolgen. Abrechnung der staatlichen Invaliden=Entschädigung ist zu vermeiden. In der Besprechung äußerte der Berichterstatter Bedenken, daß die Kundschaft an der Bedienung durch einen Kriegsbeschädigten aus ästhetischen Gründen Anstoß nehmen könnte. Mehrere Redner sprachen deshalb von der Notwendigkeit der Erziehung des Publikums. Optimisten und Schwarzseher standen sich hier gegenüber. Diejenigen, die am Publikum trübe Erfahrungen gemacht haben, versprachen sich nicht viel von einem Appell. Man meinte, wenn erst der Krieg ein paar Monate hinter uns liege, dann werde ein gewisser Teil der Damenkundschaft keine Rücksichten nehmen. Der Abg. Dr. Stresemann forderte die Firmen auf, hier kräftig erzieherisch zu wirken und nicht nachzugeben. Jeder Kriegsteilnehmer werde wohl künftig an der allgemeinen Kriegsmedaille kenntlich sein. Auch für das Damenkäuferpublikum der höchsten Kreise genüge dies hoffentlich, um ästhetische Bedenken schon im Entstehen zu unterdrücken. Der sächsische Industriellen=Verband sandte Fragebogen an die Betriebe, welche einarmige oder einbeinige Arbeiter einstellen könnten. Der Erfslg war gut, viele hundert Stellen wurden vergeben. Aber geringer war die Neigung der Beschädigten selbst. Diesen schweben meist kleine Beamtenstellen mit der Aussicht auf Pension vor. Hier muß aufklärend gearbeitet werden. Der Prozentsatz der Beschädigten wird ins massenhafte wachsen. Es gilt einen Appell an alle Schichten zur Mitwirkung in der Versorgung. Auf Anregung des Abg. Löscher wurde noch festgestellt, daß kein Unterschied gemacht werden soll zwischen Wunden, die vor dem Feinde empfangen wurden, und Krankheiten, die als Kriegsfolge hinter der Front die Hilfsbedürftigkeit verursachten. Über die Beteiligung des Detailhandels an Heereslieferungen berichtete der Vorsitzende der Txtilbranche Karl Sältzer, Hanover. Er bekämpfte den in der Praxis des Kriegsministeriums befolgten Ausschluß der Detailgeschäfte. Eine entsprechende Forderung wurde zum Beschlusse erhoben. Den Lebensmittelhandel erörterte Kaufmann Riel (Berlin), vom Kolonialwarenhändler=Verband. Der Handel, führte er aus, diktiere nicht die Preise; er verzeichne sie nur. Eine gesunde Spekulation gehöre zum Wesen des Handels, da sie ausgleichend wirke. Den etwaigen Vorteilen stehe die Gefahr ebenso großer Nachteile gegenüber. Besonders heftigen Angriffen sei der Kleinhandel ausgesetzt. Dabei sei es derjenige Teil des Handels, der in aller Offentlichkeit arbeitet und wirkt und ein besonderes großes Risiko trägt. Schaufenster, Auslagen, Preisangebote in den Tageszeitungen unterrichten das Publikum über den Preisstand, und die schroff gegenüberstehende Konkurrenz der Warenhäuser und Konsumvereine trage mit dazu bei. Mit vornehmer Ruhe habe der Detailistenstand deshalb alle Maßregeln über sich ergehen lassen in dem Bewußtsein, daß er nicht Schuld sei an der Verteurung. Die Vergangenheit habe es ja auch bewiesen, denn trotz aller Verordnungen usw. stiegen die Preise weiter, soweit sie vom Auslande kommen resp. vom Ausland abhängig sind. Die Ankäufe der Regierung und Gemeinden hätten die Knappheit des Marktes vermehrt. Reis sei z. B. für Geld und gute Worte nicht zu haben. Der Kaufmann musse frei bleiben und mit Vertrauen und Achtung behandelt werden. Der legitime Handel verdiene in normalen Zeiten bei billigen Preisen mehr als heute. Er sei durchaus lloyal und stelle seine Staatsbürgereigenschaft den kaufmännischen Interessen durchaus voran. Zur Beschlagnahme von Rohstoffen und Fertigfabrikaten gab Dr. Leon Zeitlin eine Übersicht aller Verordnungen zur Sicherstellung des Kriegsbedarf, zeigte die Schäden, die bei vorheriger Anhörung der berufenen Vertreter des Detailhandels hätten vermieden werden können. Wie den Ausfühungen des Vorredners, so stimmte der Ausschuß auch hier den Forderungen auf Vereinheitlichung und Vereinfachung künftiger Bestimmungen zu. Bisher ist bei den Bestandsaufnahmen namentlich der Textilwaren der Kleinhandel mit unnötigen Arbeiten belastet worden. Zu vermeiden sei die Übernahme beschlagnahmter Gegenstände aus den Lagerbeständen des Detailhandels zu Verlustpreisen. Allerdings sehen die Bestimmungen über die Enteignung ausreichende Preise vor, allein es sei eine Ungerechtigkeit, den Handel durch die Beschlagnahme zu unterbinden und demjenigen, der nicht in der Lage ist, zu Verlustpreisen zu verkaufen, bis zur Enteignung die Möglichkeit der Verwertung seiner Bestände zu nehmen. Noch Erledigung weiterer Angelegenheiten schloß die Tagung, deren Beschlüssen ein guter Erfolg zu wünschen ist. vom westlichen Schauplatz. Wie der Matin verleumdet. 2 Von der schweizerischen Grenze, 19. Okt.(Telegr.) Vor einigen Tagen ging durch die schweizerische Presse die Mitteilung, daß einigen schweizerischen Fabriken, die Kriegsmaterial für den Vierverband herstellen, die Kohlenlieferung aus Deutschland entzogen worden sei. Unter der Überschrift„Erpressung" entstellt nun der Matin diesen Sachverhalt folgendermaßen:„Die deutsche Regierung macht augenblicklich die verzweifelisten Anstrengungen, um die schweizerischen Banken zu veranlassen, deutsche Kriegsanleihe zu zeichnen. Zu diesem Zweck hat sie folgende Maßregel angekündigt: Wenn die schweizerischen Banken sich weigern sollten, die deutsche Kriegsanleihe zu zeichnen, so wird Deutschland der Schweiz drohen, die in Deutschland bestellten Kohlen nicht zu liefern. Die glänzenden Ergebnisse unserer Kriegsanleihen bedrücken unsere Gegner offenbar recht schwer, weil gerade sie nun wiederholt herhalten mußten, verleumderisch entstellt und verkleinert zu werden. WIB London, 19. Okt.(Telegr.) Daily News schreibt über die deutschen Luftangriffe: Die Bomben wurden in unglaublicher Geschwindigkeit aus dem Luftschiff abgeworfen, das in schneller Fahrt ankam, so daß keine Warnung erfolgen konnte. 0 Von der holländischen Grenze, 19. Okt.(Telegr.) Der Dampfer Nieuw Amsterdam mit Dr. Dumba an Bord lag gestern abend immer noch bei den Downs vor Anker. vom östlichen Schauplatz. Russisches Flüchtlingselend. 7 Von der holländischen Grenze, 19. Okt.(Telegr.) Aus dem russischen Hauptquartier wird der Times unterm 15. berichter.„.. sein Glim,#... Gau0 und Wenn Rußland fein Kumu, seine geographische Lage und die Stimmung seines Volkes zusammen berücksichtigt, so gebietet es über militärische Vorteile, mit denen es eine Schranke errichten kann, so stark, daß die Deutschen bei aller Vollkommenheit ihrer Einrichtung und ihrer Leistungsfähigkeit sie unübersteiglich finden werden. Auf der Motorfahrt hierher von Moskau fuhr ich absichtlich über viele Nebenstraßen, um die Bauern auszufragen und mir eine Meinung darüber bilden zu können, ob der Krieg tatsächlich vom Volke gefördert wird. Auf einer der Straßen fand ich ohne Übertreibung 100000 Flüchtlinge, von denen ich viele über ihre Meinung vom Kriege und dessen Ausgang befragte. In einer Stadt lagerten 83000 dieser Armsten. Sie kamen aus zwölf verschiedenen Provinzen aus dem Kriegsbereich. Der Gesamtinhalt ihrer Worte mag sicherlich als Kennzeichen für die Ansicht der Bauernschaft im allgemeinen gelten. Alle waren vor dem vordringenden deutschen Heer von ihren Heimatstätten geflüchtet. Aus Unterredungen mit den Beamten, die sich mit den Leuten zu beschäftigen haben, sowie mit diesen selbst konnte ich feststellen, daß die meisten ihr Los ohne zu klagen hinnehmen und es als eine notwendige Beigabe einer militärischen Bewegung betrachten, die darauf berechnet war, dem Feinde entgegenzutreten und einen Vorstoß aufzuhalten. Allenthalben stößt man auf den Straßen auf Erinnerungen von 1812. Der Leiter einer Posthalterei erzählte mir, die Leute besprächen die Ereignisse des Tages genau so, wie sie gewohnt seien, sich über den napoleonischen Feldzug zu unterhalten. Sie fühlen, daß sie ihre Aufgabe bei der Besiegung des verhaßten Feindes miterfüllen, so wie ihre Väter diese erfüllt haben, sie hoffen auf einen frühen und kalten Winter, damit der Feind an Kälte und Hunger zugrunde gehen kann, und achten dabei die Leiden, die der Winter über sie selbst bringt, nicht. Nachdem ich mich in Hunderten von Gruppen dieser Heimatlosen bewegt hatte, war ich auch nicht auf eine gestoßen, die den Wunsch geäußert hätte, der Krieg möchte beendet werden, ehe die Deutschen zerschmettert seien. Immer wieder kehrten dieselben Ansichten wieder:„Wir müssen nun durchkommen, gleichviel, was es kostet und wie lange es dauert. Die Opfer, die wir erduldet haben, sind so groß, daß wir uns mit nichts weniger als dem vollen Sieg zufrieden geben können.“ Die russische Regierung spannt jeden Nerv an, um die Lage dieser Flüchtlinge zu erleichtern, bereitet ihnen Obdach in allen großen Straßen. Man schätzt die Zahl der Flüchtlinge auf annährend zwei Millionen. Man kann sich vorstellen, welche Schwierigkeiten deren Versorgung verursacht. Die Aufgabe der Regierung wird im hohen Maße durch die Fügsamkeit und Geduld der Bauern erleichtert, deren Verhalten in dieser Zeit der Prüfung und des Elends ganz vortrefflich war. Nur wer hier zu Lande auf den großen Straßen reist, kann sich einen Begriff von den ungeheuren Entfernungen machen. Der Abstand der Dünafront nach Petersburg ist fast so groß, wie der von Berlin nach Warschäu. Von der Mitte der Front bis nach Moskau beträgt die Entfernung noch weitere 150 Kilometer. Dazwischen liegt die blasse trübe Landschaft, die im Jahre 1912 in die Geschichte einrückte. Fast jeder Meilenstein zeugt für das fruchtlose Bemühen des Feindes, dem zersetzenden Klima standzuhalten, das gegen Ende Oktober sich in ganz Rußland geltend macht und die Felder mehrere Fuß tief mit Schnee bedeckt, wahrend der Boden hart friert. Schon ist der Reif als Vorbote des Winters zu spüren, und wenn die Ahnlichkeit sich auch sonst bewährt, so lauert das Gespenst von 1812 hinter jedem deutschen Soldaten. Wenn man auf eine über die Landstraßen nach Osten geführte Gruppe deutscher Gefangener stieß, so lautete die erste Frage nach dem russischen Winter. Wann er eintrete und wie lange er wohl dauere. Dabei flog der Blick ängstlich über die grauen, öden Gefilde, die sich unter dem bleiernen Himmel hinziehen. Im allgemeinen finde ich die flüchtigen Bauern überraschend gut über den Krieg und den Zweck des russischen Rückzuges unterrichtet. Die Bauern der Dörfer des Innern sind zwar über die Verhältnisse und die Ursachen nicht unterrichtet, zeigen jedoch dieselbe starre Entschlossenheit und Opferwilligkeit wie die Mannschaften an der Front. Diese nach Osten ziehenden Flüchtlingsscharen sind wahre Sendboten des Hasses gegen den Feind, und die Notwendigkeit, den Krieg bis zum Ende auszufechten. Jede dieser Menschenwelle, die nach Osten verläuft, steigert die Entschlossenheit der Bauernschaft. Die deutschen Soldaten begreifen, daß der Haß gegen sie mit jedem Tage und jeder Bauernhüte von der Front bis nach Moskau zunimmt. Angesichts des festen Vorsatzes dieser einfachen Leute, den Krieg bis zur Vernichtung zu führen, muß der Traum von einem endgültigen Erfolg, wenn die Deutschen ihn überhaupt je hegten, schon längst arg verflogen sein. Der Artikel ist bestimmt, über das furchtbare Elend der Flüchtlinge wegzutäuschen. Die national=polnische Bewegung. 2 Von der schweizerischen Grenze, 19. Okt.(Telegr.) Das polnische Pressebureau in der Schweiz teilt mit: In einer vor einigen Tagen in Krakau abgehaltenen Versammlung, an der die Vertreter des Obersten polnischen Nationalkomitees und aller polnischen Parteien Kongreßpolens teilnahmen, erwiderte der polnische Duma=Abgeordnete Lempizki auf eine Ansprache des Prasidenten des Obersten Nationalkomitees v. Jaworski mit einer begeistert aufgenommenen Rede, in der er die Klarstellung der russenfeindlichen Politik der Polen gab. Der Redner erklärte die Gründe, die die politische Entwicklung Kongreßpolens unter russischer Entwicklung hemmten und das ganze öffentliche Leben zersetzten. Daher sei es verständlich, daß in Kongreßpolen von einer einheitlichen und gesunden Politik keine Rede sein konnte. Im Gegensatz dazu durfte in Galizien das politische Leben sich frei entwickeln und mußte folgerichtig den Traditionen und Interessen der Polen entsprechen, die einzig und allein in den russenfeindlichen Bestrebungen des Obersten Nationalkomitees gipfeln. Galizien und ein Teii Kongreßpolens haben die polnischen Legionen gebildet, die das Leoen des polnischen Heldengeistes im Kampf mit dem alten Erbfeind offenbaren. Dieser Kampf und seine blutigen Opfer sind gemeinsames Gut ganz Polens, das bereit ist, auf der vom Obersten Nationalkomitee gegebenen Grundlage eine staatsbildende Politik zu treiben. Der Redner sprach seine und des gesamten Kongreßpolens Verehrung für die im Kampfe gegen Rußland gefallenen Helden aus und trat für eine engere Zusammenarbeit Kongreßpolens und Galiziens ein.— Der bekannte Historiker und Publizist J. Grabiec veröffentlicht eine Broschüre„Unabhängigkeit oder eine neue Teilung?“ Auf Grund der Geschichte der letzten Jahrzehnte und wirtschaftlicher Belege schildert er die Gefahren, die aus einer neuen Teilung der polnischen Gebiete zwischen Deutschland und Österreich erwachsen müßten: Den wirtschaftlichen Ruin Polens und politische Gärung, die Polen an die Spitze aller slawischen Nationen im Kampfe gegen das Germanentum stellen müßte. Nur die Wiedervereinigung Galiziens und Kongreßpolens, auch in der Form einer Real= oder Personal=Union mit Österreich=Ungarn kann das polnische Problem lösen.— Eine Flugschriftenserie für die polnischen Emigranten leiteten zwei polnische Publizisten v. Baranowski und v. Szpotanski unter dem Titel Listy Ulotne (Flugblätter) ein. Sie fordert die im Auslande wohnenden Polen zur Einigkeit und einer großzügigen Aktion für Polens Unabhängigkeit auf. In der ersten Nummer finden wir u. a. einen Aufsatz von Studnicki über die auswärtige Politik Polens, worin er aus der heutigen Konjunktur Schlüsse für die Lossagung von Rußland zieht. Der krieg über See. Der Wahlkampf in Südafrika. 0 Von der holländischen Grenze, 19. Okt.(Telegr.) Die Times erhält ein längeres Telegramm vom 15. aus Kapstadt über den Wahlfeldzug in Südafrika. Namentlich in den ländlichen Bezirken ist die Aufregung groß(vergl. Nr. 1065]. Der dort insbesondere zwischen den Mitgliedern der nationalen und der südafrikanischen Partei geführte Kampf hat einen bittern Geschmack erhalten. Von den 130 Sitzen, die in dem neuen Parlament zu vergeben sind, erscheinen nur acht als fest vergeben, fünf an Ministerielle, einer an einen Nationalisten und zwei an die südafrikanische Partei. 86 Ministerielle, 83 Nationalisten, 39 Unionisten und 49 Arbeiterparteiler treten als Bewerber in 122 Einzelwahlkreisen auf. In nur drei Fällen stehen Unionisten und Ministerielle einander gegenüber. Diese Parteien haben ihren Zwist bis nach dem Kriege beigelegt, um den gemeinsamen Feind, den von der„Zweistrompolitik“, zu bekämpfen. Der Berichterstatter der Times hält es für unmoglich, den Ausgang mit irgendwelcher Genauigkeit vorauszusehen. Die Nationalisten behaupten, daß sie in der Kapprovinz wenigstens 30 Sitze gewinnen werden, wogegen ein einflußreicher Afrikaner ihnen nur sechs voraussagt. In Nordund West=Transval sind die Aussichten für Botha sehr ungleich. Der Berichterstatter glaubt, man komme der Wahrheit nahe, wenn man erwarte, daß die Ministeriellen in dem neuen Parlament nicht unter 50 Sitze erobern werden, die mit 25 oder 30 Unionisten eine Mehrheit bilden würden. WIB London, 19. Okt.(Telegr.) Das Reutersche Bureau meldet aus Tokio vom 17. d..: Das Blatt Asabishimbun hat eine amtliche Erklärung veröffentlicht, wonach es unrichtig ist, daß die japanische Regierung die russische um den Abschluß eines Bündnisses ersucht habe. Der Seekrieg. WTB Gefle, 19. Okt.(Telegr.) Wie Norrlandsposten mitteilt, erhielt das Ministerium des Außern von der Gesandtschaft in Petersburg die Nachricht, daß der Dampfer Nike aus Gefle von einem englischen Unterseeboot aufgebracht und nach Reval geführt worden sei. Der Dampfer war mit Eisenerz von Lulea nach Stettin unterwegs. * Die sleutralen. Holländische Arbeiter für englische Geschoßfabriken. 0 Von der holländischen Grenze, 19. Okt.(Telegr.) Vor einiger Zeit hatten die niederländischen Militärbehörden niederländische Arbeiter von der Abfahrt nach England zurückgehalten, obschon die Leute alle ihre Papiere in Ordnung hatten. Man wollte einen Neutralitätsbruch darin erblicken, daß sie sich für die Arbeit in Geschoßfabriken hatten anwerben lassen. Den gegen diese Maßregel erhobenen Beschwerden wurde Folge gegeben, die Leute durften dann frei reisen. Der sozialistische Abgeordnete Spickmann richtete indes an den Kriegsminister nachträglich eine grundsätzliche Beschwerde wegen Beschränkung der Freizügigkeit. Zürich, 19. Okt.(Telegr.) Der Schweizerische Schriftstellerverein hat an die britische Regierung durch Vermittlung des britischen Gesandten in Bern ein Gesuch um sicheres Geleite für den deutschen Dichter Dauthendy gerichtet, der durch den Ausbruch des Krieges in Sumatra festgehalten wurde und dort erkrankte. WIB Washington, 19. Okt.(Telegr.) Meldung des Reuterschen Bureaus. In einer Besprechung von Vertretern der Vereinigten Staaten, von Argentinien, Chile, Bolivia, Uruguay und Guatemala haben diese beschlossen, Carranza als Präsidenten von Mexiko anzuerkennen. T Von der schweizerischen Grenze, 19. Okt.(Telegr.) Wie die Agentur Havas aus Tokio meldet, ist Schiang Shli., einer der Hauptanhäger Juanschikais, Mitglied der chinesischen monarchistischen Vereinigung, letzte Nacht von einem jungen Chinesen tödlich verletzt worden. Kleine Kriegschronik. Ein Nachfolger Sepp Innerkoflers. Man schreibt uns aus Tirol: Der Pfarrer von Sellrain, Joseph Hosp, ist für seine hervorragenden Leistungen vor dem Feinde in dem wichtigen Gefechtsabschnitte Sexten mit dem Ritterkreuz des Franz=Joseph=Ordens ausgezeichnet worden. Der Grad der Auszeichnung läßt auf besondere Erfolge des Pfarrers schließen. Und so verhält es sich auch. Pfarrer Hosp hat unsern Truppen geradezu hervorragende Dienste als Aufklärer und Beobachter geleistet. Von den unzähligen kleinen gefahrvollen Unternehmungen im Dienste unserer Sache in den Dolomiten sei nur auf eine kühne Tat hingewiesen, die Hosp mit noch drei andern Gefährten ausführte. Bei uns sollte ein Geschütz großen Kalibers in Stellung gebracht werden, um die italienischen Artilleriepositionen zu bekämpfen und zu zerstören. Um dieses Unternehmen aber mit Erfolg auszuführen, mußte jemand das Feuer unserer Artillerie leiten. Dies war nur möglich, wenn jemand einen der hohen, schwierigen Dolomitengipfel erklomm, und zwar in unmittelbarer Nähe der italienischen Stellungen. Hosp führte dieses Wagnis aus, erkletterte mit den drei Gefährten nachts den Gipfel, legte die Drahtleitung, und am nächsten Tage beobachteten die verwegenen Kletterer die Wirkungen unseres Feuers und leiteten dieses, umgeben von den Feinden, zunächst den italienischen Stellungen, mit einem Erfolge, den die Italiener am besten kennen. Die Lage der Beobachter auf dem Gipfel war derart, daß sie ohne weiteres und unzweifelhaft alle sofort abgeschossen worden wären, wenn man sie entdeckt hätte. Sie blieben aber unversehrt und bewerkstelligten auch zur Nachtzeit ihren Abstieg vom Gipfel ohne Unfall. Dazu ist Pfarrer Hosp ein ausgezeichneter Schütze, der von den gefährdetsten Stellungen aus nach den schwierigsten Felsklettereien schon manchem Alpino das Lebenslicht ausgeblasen hat. A Barmen, 19. Okt. Um Volksschulkindern die Beteiligung an der Nagelung der Ehrenschilde für Generalfeldmarschall v. Hindenburg und die„namenlosen Helden" zu ermöglichen, stiftete ein Bürger unserer Stadt 5000.K. Eine Universitätsfeier in Bonn. &a Bonn, 18. Oktober. Heute fand in der Aula der Universität in der althergebrachten Form die feierliche Übergabe des Rektorates statt. Da die Universität, um in dieser schweren Zeit eine Häufung der akademischen Feiern zu vermeiden, beschlossen hatte, zugleich mit der Rektoratsübergabe die Erinnerungsfeier an den Beginn der Hohenzollernherrschaft zu verbinden, hielt der Rektor des verflossenen Studienjahres, Geheimrat Landsberg, vorher eine Ansprache, die in warmempfundenen Worten der 500jährigen Regierungstätigkeit des Hohenzollernhauses gedachte und mit dem Treugelöbnis zu unserm Herrscherhause schloß. Ein halbes Jahrtausend sei verflossen, seit die Brandenburger Kur dem Nürnberger Burggrafen übertragen wurde. Seit diesem Tage habe der Hohenzollernaar einen wunderbaren Weg durchflogen, immer wieder die schwersten Gewitterwolken durchbrochen, um jedesmal höher zur Sonne emporzusteigen. Und immer tiefer und fester verbänden sich Herrscherhaus und Vaterland, Fürst und Staat und Reich zu einer untrennbaren Gemeinschaft. Wenn unsere Rheinprovinz dieser Gemeinschaft auch erst ein Jahrhundert angehöre, so fühle man sich im Rheinland doch nicht minder zugehörig zu der großen 300jährigen Vergangenheit der Hohenzollern. Der Redner gedachte dann der glorreichen Zeit der Reichsgründung und des gewaltigen Aufschwunges der ersten Jahrzehnte des neuen Reiches. Wenn man am 16. Juni 1913 noch des 25jährigen Regierungsjubiläums in einer Feier gedacht habe, so sei inzwischen so Grundstürzendes, Gewaltiges und Unendliches eingetreten, daß uns die Erinnerung an jene Feier weltenweit zurückzuliegen scheine. Aus dem Friedenskaiser sei, gezwungen durch eine unvermeidbare Notwendigkeit, der Kaiser des Weltkrieges geworden, und von neuem habe ganz Preußen und das ganze Deutschland die Gefahr und Not und die stolze Hoffnung dieses Weltkrieges fester und tiefer als je mit dem Herrscher= und dem Hohenzollernhause verknüpft zu einer untrennbaren Gemeinschaft von Gewinn und Verlust, Leid und Freude, Tod und Leben. So sei es unser eigenstes Lebensbedürfnis, wenn wir im Gedächtnis an die 500jährige Herrschertätigkeit der Hohenzollern unserm Herrscherhause huldigend nahen. Es möge weiter wachsen, blühen und gedeihen und aus der gegenwärtigen Prüfung siegreich hervorgehen, um Wehrhaftigkeit, Wohlfahrt, Wissenschaft und Wesen Deutschlands zur immer stärkern, reichern und freiern Entfaltung zu bringen. Das walte die Weisheit unseres Herrschers, Edelsinn, Kraft und Mut unseres Volkes und Deutschlands guter Geist, der so sichtbar segensreich seit 500 Jahren das Herrschergeschlecht der Hohenzollern geleitet habe. In dem kurzen Bericht über die Ereignisse des verflossenen zweiten Studienhalbjahrs gedachte Geheimrat Landsberg der schweren Verluste, die die Universität durch den Tod des bekannten Gynäkologen Geheimrats Fritsch und des Professors der romanischen Sprachwissenschaften Geheimrats Wendelin Förster erlitten habe. Auf dem Felde der Ehre ist vor kurzem der Assistent am kunsthistorischen Institut Dr. Hermann Brandt gefallen. Von den Studierenden, deren Zahl im letzten Halbjahr mit 4466 angegeben wurde, stehen jetzt 2985 im Felde, das sind 76 Prozent der eingeschriebenen männlichen Studenten. Die Zahl der auf dem Felde der Ehre gefallenen Studenten beträgt jetzt 199. Die Stiftung von 12.000., die von den Eltern des stud. phil. Fritz Abs für die Bibliothek des historischen Seminars gemacht wurde, hob der Rektor als ein rühmliches und nachahmenswertes Beispiel hervor. Ein Wort besondern Lobes sprach er den zu Hause gebliebenen Studenten dafür aus, daß im Laufe des letzten Jahres nur eine einzige Disziplinarsache ernsterer Art anhängig war und auch diese keinen Deutschen, sondern einen Ausländer betraf. Der für das Studienjahr 1915/16 neugewählte Senat setzt sich zusammen aus dem neuen Rektor, Geheimrat Anschütz, dem Prorektor, Geheimrat Landsberg, den Dekanen Prälat Professor Felten der katholisch=theologischen Fakultät, Professor Meinhold der evangelisch=theologischen, Geheimrat Krüger der juristischen, Geheimrat Verworn der medizinischen und Professor Philippson der philosophischen Fakultät, den Senatoren Geheimrat v. Franqué, Geheimrat Brinkmann, Professor Esser und Geheimrat Ritschl, die in diesem Jahre zum ersten Male durch einen Vertreter der etatsmäßigen außerordentlichen Professoren, Dr. Wentscher, ergänzt werden, und dem Universitätsrichter, Geheimrat Riefenstahl: Der neue Rektor, Geheimrat Anschütz, sprach in seiner Antrittsrede über die Bedeutung der Chemie für den Weltkrieg. Die Behandlung des Eisens, das nun, als Gußstahl bearbeitet, zur Verwendung kommt und allen Ansprüchen genügt, das Aluminium, das als starkes Gerippe unserer Luftkreuzer und als voller Ersatz für die schwerern Metalle der Feldgeschirre dient, die Erfolge des ThermitSchweißverfahrens und vor allem die Explosivstoffe gäben Zeugnis von der Tätigkeit und fruchtbaren Mitarbeit der Chemie. Diese habe sich auch ganz besonders bei der gerade für Deutschland so ungemein wichtigen Aufgabe bewährt, den Stickstoff aus der Luft zu gewinnen, ohne auf Chilesalpeter angewiesen zu sein. Der Redner erinnerte weiter daran, welchen Anteil die Chemie an der Herstellung der feldgrauen Farbe, der Ferngläser, der photographischen Platten und Filme, der Ersatzstoffe für Benzin usw. habe, und kam dann auf die deutsche Landwirtschaft zu sprechen, die unter dem Einfluß der deutschen Chemie zur höchsten Blüte gebracht wurde. Mann werde ja über das Wenigste von dem, was die Chemie in diesem Kriege Neues geleistet habe, schon jetzt sprechen können und dürfen. Habe die Chemie mitgeholfen, Zerstörungsmittel zu schaffen, so helfe sie nicht weniger bei der Heilung und Linderung der Wunden durch die unter ihrer Mitwirkung entstandenen Heil=, Betäubungs= und Entkeimungsmittel. So könne man ohne überhebung behaupten, daß Deutschland in dieser Hinsicht nicht nur alle feindlichen Nationen übertreffe, sondern auch in der chemisch=technischen Herstellung der Heilmittel einen Vorsprung habe, der in absehbarer Zeit nicht einzuholen sein werde. Die chemische Industrie Englands, die bis 1870 den Weltmarkt unbeschränkt beherrscht habe, sei durch die Entwicklung der deutschen chemischen Industrie völlig verdrängt worden. So sei z. B. durch die deutsche Entdeckung des künstlichen Indigos seit 1897 die ostindische Ausfuhr von Pflanzenindigo von 67 Millionen auf 3 Millionen Mark heruntergedrückt worden. Aus englischer Besorgnis seien so Eifersucht und giftiger Reid entstanden, und niemand, am wenigsten England selbst, werde leugnen können, daß der heiße Wunsch, die deutsche Industrie im allgemeinen und die chemische Industrie im besondern tödlich zu treffen, einer der wichtigsten Beweggründe zu Englands Beteiligung am kriege gewesen sei. Geheimrat Anschütz schloß mit den Worten: In dieser feierlichen Stunde geben wir unserer treuen Anhänglichkeit, unserm unerschütterlichen Vertrauen Ausdruck in dem Rufe: Seine Majestät der Kaiser und König lebe hoch! Vermischtes. WTB Lübeck, 18. Okt. Reichskanzler v. Bethmann Hollweg schickte dem Senat von Lübeck anläßlich der Geibelfeier nachstehendes Telegramm:„Großes Hauptquartier, den 17. Okt. An der Feier, mit der Lübeck heute am hundertsten Geburtstag Emmanuel Geibels das Andenken des ihm entstammten deutschen Sängers ehrt, nehme ich mit den besten Wünschen für die alte Hansestadt und den ihre Bürgerschaft in schwerer Zeit beseelenden Gemeingeist teil. Gez.: Bethmann Hollweg. Der deutsche amtüche Bericht. WTB Großes Hauptquartier, 19. Okt.(Telegr.) Amtlich. Eingetrossen um 4 Uhr nachmittags. Westlicher Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. östlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg. Südlich von Riga stürmten unsere Truppen mehrere russische Stellungen und erreichten die Düna östlich Borkowitz. Ein Offizier, 240 Mann wurden gefangen, zwei Maschinengewehre erbeutet. Ein russischer Angriff nordwestlich Jacobstadl wurde abgewiesen. In Gegend von Smolwy wurde durch eins unserer Kampfflugzeuge ein französischer Doppeldecker, der von einem russischen Stabskapitän geführt wurde und mit einem englischen Maschinengewehr ausgerüstet war, abgeschossen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Richts Neues. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen. Die gestern gemeldeten Kämpfe am Styr nehmen einen für uns günstigen Verlauf. Balkan-Kriegsschauplatz. Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen wurde von der Armee des Generals v. Koeveß durch österreichisch-ungarische Truppen die Stadt Obrenovac genommen. Südlich von Belgrad erreichten deutsche und östereichisch-ungarische Verbände nach Kampf die Höhen östlich von Vranic, südlich von Ripanj und südlich von Grocka an der Donau. Die Armee des Generals v. Gallwitz erkämpfte mit dem rechten Flügel die Gegend westlich von Seone sowie die Orte Bodanj und Mala Krsna. Das Höhengelände bei Lucica sowie südlich und östlich von Bocevac bis Misljenovac wurde dem Feinde entrissen. Die Armee des Generals Bojadjew drang gegen Zajecar, Knjacevac, über Jonowo und gegen die Kessel von Pirot weiter vor. Andere bulgarische Truppen haben Brauje im obern Morawatal genommen und weiler südlich die Linie Egri— Palanka—Stip bereits überschritten. Oberste Heeresleitung. Der französische amtliche Bericht. WIB Paris, 19. Okt.(Telegr.) Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Im Laufe der Nacht warfen wir drei neue Angriffsversuche des Feindes gegen das Gehölz Bois en Hache nordöstlich von Souchez durch Artillerie= und Infanterie=Sperrfeuer völlig zurück. Südlich von der Somme wurde im Abschnitte von Lihons der Kampf mit Schützengraben= Kampfwerkzeugen nahezu unaufhörlich fortgesetzt, während unsere Batterien ein wirksames Feuer gegen die deutschen Befestigungen unterhielten. Nördlich von Verdun versuchten die Deutschen, die Trichter der Minen zu besetzen, die kürzlich zwischen beiden Linien aufgeflogen waren; der Feind wurde überall zurückgeworfen. Während der Nacht sehr lebhaftes Feuer der Schützengraben=Infanterie in der Umgebung von Nomeny. Unsere Artillerie zerstreute feindliche Arbeitsabteilungen in demselben Gebiete östlich von Eply bei Gremecey in Bioncourt und beschoß den Bahnhof von Blamont. Der italienische amtliche Bericht. WTB Rom, 19. Okt.(Telegr.) Amtlicher Heeresbericht von gestern: An der Grenze von Tirol nimmt die Tätigkeit unserer und der feindlichen Truppen zu, unterstützt durch das immer lebhaftere Feuer beider Artillerien. Am 16. Oktober kam es zu Zusammenstößen von einiger Bedeutung am Torrione im Abschnitt des Tonale, um den beständig von den feindlichen Artillerien gekämpft wird, ferner vor Pregasina, von wo feindliche Abteilungen vertrieben wurden, die versucht hatten, sich unsern neuen Stellungen zu nähern, und auf den höchsten Punkten des Tales von Travenanzes(Boite), wo ein Angriff gegen unsere Linien vollkommen mißglückte. In der Nacht zum 16. Oktober näherten sich unsere Abteilungen kühn den feindlichen Verteidigungswerken auf dem Seikofel(Sextental) und warfen Bomben auf sie, die die Gräben zerstörten und den Verteidigern Verluste zufügten. Auf dem Karst rückten unsere Truppen am 16. Oktober und auch später noch im Abschnitt des Monte San Michele weiter vor und vervollständigten die Unternehmung vom 14., indem sie die am Nordhange des Berges eroberten Stellungen befestigten und erweiterten. Cadorna. Neueste Nachrichten. Französische Drohungen an Griechenland und Rumänien. ( Von der französischen Grenze, 18. Okt.(Telegr.) Der Vierverband kämpft unter Führung Englands und Frankreichs bekanntlich für die Freiheit der kleinen Mächte und Völker, um sie vor dem germanischen Joche zu bewahren. Wie er dies meint, dafür liefert seine Presse und Diplomatie heute wieder einen trefflichen Beweis. Rumänien und Griechenland haben in der souveränen und freien Selbstbestimmung ihrer nationalen Interessen beschlossen und verkündigt, dem Krieg auf dem Balkan vorläufig in strenger Neutralität zuzusehen. Natürlich wird der Vierverband nun nach seinen so laut verkündigten Grundsätzen und Absichten die Freiheit und Souveränität ihrer Entschlüsse achten? Von französischer Seite gibt der Matin die Antwort auf diese Frage, indem er ausführt: Es wäre vergeblich, mit den Griechen zu erörtern, ob ihre Regierung den Bündnisvertrag mit Serbien nach seinem Geiste auslegt, da sie ihn nicht anwenden will. Es wäre noch vergeblicher, Beweisgründe der Logik oder des Gefühls den Rumänen gegenüber anzuwenden, um sie zu veranlassen, sich zu entscheiden. In dem Augenblick, wo unsere Truppen in Mazedonien einrücken werden, darf aber kein auch nur leichter Zweifel über die Haltung einer Regierung bestehen bleiben, deren Heer mobil gemacht ist, und die auf ihrem Gebiete unsere Operationsbasis besitzt. Die englische Presse betont diese Notwendigkeit mit besonderer Entschlossenheit. Die größten englischen Zeitungen stimmen darin überein und predigen unbedingte Festigkeit in unsern Forderungen an die Regierung des Herrn Saimis, sich darüber zu erklären. Wenn wir aber mit dieser Entschlossenheit dahin gelangen können und wollen, bestimmte Erklärungen zu erhalten, so ist das nicht der letzte Zweck, den wir uns vornehmen Wir wollen das griechische Volk zu der Entscheidung veranlassen, den Krieg an unserer Seite mit uns zu machen. 1624 Hom Bess.: Wie man diese Entscheidung von dem griechischen Volke erzielen soll, das deutet das Echo de Paris an, indem es schreibt: Die Verbündeten haben allen Nutzen davon, die Lage aufzuklären. Wenn sie an Bulgarien den Krieg erklären, wenn sie an Griechenland und Rumänien ihre Frage stellen, so sind das nützliche Aufklärungen. Aber aufklären und die Lage umgestalten, ist zweierlei. Um auszuklären bedarf es nur des Spiels mit dem Lichte, was das Werk der Diplomaten ist. Um die Lage umzugestalten bedarf es aber der Kraftkundgebung, was Sache der Soldaten und Seeleute ist. Zeigen wir unsere Gründe durch Taten. In Athen ist das die Sache Englands und Frankreichs mit dem erwarteten Beistand Italiens. In Bukarest ist das die Sache vornehmlich unserer russischen Verbündeten, scheint es. Jeder moge bei dem gemeinsamen Werke seine Entschlossenheit Posaf g,„ Ist die Sprache deutlich genug?#####ie ktar genug, wie die Achtung vor der Freiheit, der Souveranität und den Rechten Griechenlands und Rumäniens aussieht, welche Frankreich, England und Rußland„durch Kraftkundgebungen mit Entschlossenheit durch ihre Soldaten und Seeleute" betätigen sollen? Kopenhagert(Telegr.) National=Tidende meldet aus London, wie die Telegluphen=Union mitteilt, Lord Churchil! beabsichtige, dem Daily Chronicle zufolge seinen Abschied anzubieten, angeblich, weil er seinen längst geaußerten Wunsch durchführen wolle, am Kriege teilzunehmen. Er wolle sich jetzt zur Front begeben und sich dem Regiment, in dem er früher diente, anschließen.[Der Rückzug an die Front bedeutet in diesem Falle die Flucht vor der Verantwortlichkeit für das angerichtete Unheil.] 0. Von der holländischen Grenze, 19. Okt.(Telegr. Aus Mailand wird dem Daily Telegraph gemeldet: Nach Athener Meldungen laufen Gerüchte um, wonach Gunaris und Theotokis,„deutschgesinnte Mitglieder des Kabinetts", an Einfluß gewännen und Saimis mit seinem Rücktritt drohe. Städtische Nachrichten. Staatsminister v. Breitenbach ist heute vormittag hier eingetroffen und hat die Bahnanlagen auf der rechten Rheinseite besichtigt, darunter die Rheinische Postverladestelle an der Mülheimer Straße, die zurzeit für den Feldpostverkehr eine wichtige Rolle spielt. Gegen Mittag fuhr der Minister nach Nachen. Oberpostdirektor Gunsenheimer hat das Eiserne Kreuz II. Klas#am weiß=schwarzen Band erhalten. Dienstag, 19. Oktober Kölnische Zeitung° Abeno-Ausgabe 1915* Nr. 1066 Der Bezugspreis für die Keittsche HeillG bekrägt für Köln(Alt- und Neustadt), Bayenthal, Braunsfeld, Brühl Deutz, Ehrenfeld, Kalk, Lindenthal, Longerich, Melaten, Merheim Mülheim(Rhein), Müngersdorf, Niehl, Nippes, Riehl, Rodenkirchen und Sülz bei der Zustellung durch eigenes Trägerpersonal 5 Mark für November und Dezember 1915 2 Mark 50 Pfg. für den Monat November. Ferner werden von sämklichen Postanstalten, Briefträgern und Landbriefträgern im Deutschen Reiche sowie von unsern Vertretern in Aachen= Berlin= Bochum= Bonn= Dortmund= Duisburg: Düren Düsseldorf: Elberfeld-Barmen= Essen= Godesberg- Hagen i. W. Koblenz= Krefeld* Lennep*.-Gladbach= Mülheim(Ruhr)= Neuß Neuwied= Remscheid= Rheydk= Ruhrori= Solingen Wiesbaden Bestellungen für November und Dezember zu 6 Mark für den Monat November zu 3 Mark (ausschließlich Zustellungsgebühr) angenommen. Neu hinzutretenden Beziehern wird gegen Einsendung der Quittung die Zeitung bis Ende dieses Monats unentgeltlich zugesandt. Händer, Gewerbe und verkehr. Drahtberichte vom 19. Oktober. X Berlin. Im freien Verkehr an der Börse herrschte große Zurückhaltung. Die meisten Gebiete waren vernachlässigt und nur vereinzelte Werte waren besser gehalten. Schiffahrtsaktien waren. nach anfänglicher Festigkeit nicht ganz behauptet, jedoch Hansa und Hamburg-Südamerika weiter fest. Im Anschluß an New York waren Amerikaner höher, besonders Canada: Auf dem Montanaktienmarkt waren Oberschlesische Eisenbahnbedarf und Deutsch-Luxemburger bevorzugt, die andern lustlos, ebenso wie Kriegsmaterialwerte. Sonst sind noch als fester zu nennen Schantungbahn, Deutsche Erdöl-Aktien, Steaua Romana, Egestorff-Maschinen, Telephön-Berliner, Viktonizwerke. Von Anleihen waren deutsche lustlos, Serben und Rumänier weiter anziehend, Russen, österreichisch-ungarische und Türkenlose etwas nachlassend. Geld ist leichter, tägliches etwa 4½%. Privatwechselzinsfuß etwa 4¼%. Ausländische Zahlungsmittel waren wenig verändert, kolländische fester. Der Aufsichtsrat des Phönix,.-G. für Braunkohlenverwertung beantragt 4% G. V.%) Dvidende. 1o Frankfurt. Im freien Verkehr der heutigen Börse war das Geschäft wieder nur still und die Kurse erfuhren zugleich eine weitere Abschwächung. Eine Ausnahme machten Schiffahrtsaktien, für welche sich Kauflust erhielt, und Montanpapiere, von denen namentlich Deutsch-Luxemburger und oberschlesische Werte zu höhern Kursen umgesetzt wurden. Dagegen stellten sich Stahlwerte meist etwas niedriger; auch Rhein-Metall gaben nach. Deutsche Waffen waren befestigt. In Auto-Werten war wenig Geschäft. Stärkerm Angebot unterlagen Gummi-Peter, die mehrere Prozent nachgeben mußten. Von chemischen Werten waren Scheide-Anstlat ziemlich fest, ebenso Holzverkohlung. Einiges Interesse bei höherm Kurse zeigte sich für Steaua Romana. Deutsche Anleihen waren leicht abgeschwächt. Auch österreichisch-ungarische Werte gaben nach. Serben waren neuerdings höher, auch Griechen besser, Rumänier, Japaner und Argentinier fest, amerikanische Werte höher. Von ausländischen Zahlungsmitteln waren Wien leicht abgeschwächt. Kabel New York etwas besser. Privatwechselzinsfuß%. * Halle. Die Mitteldeutsche Brauerei-Vereinigung, wozu die Verbände von Berlin, Magdeburg, Halle, Anhalt, der Altmark und von Braunschweig gehören, halten demnächst eine Versammlung ab. worin endgültig die bereits vorige Woche in einer Versammlung grundsätzlich beschlossene Preiserhöhung festgesetzt werden soll, voraussichtlich um.4, nachdem seit Kriegsausbruch die Bierpreise bereits von 20.f auf 27.K bzw. 28¼4 erhöht worden sind. * London. Der Vorstand des Vereins großbritannischer Handelskammern hat einstimmig eine Entschließung angenommen, die dem Schatzkanzler übermittelt worden ist. In dieser Entschließung wird gefordert, daß das Schatzamt, sobald die Bewegung deramerikanischen Wechselkurse trotz der Anleihe sich weiter ungünstig für England gestaltet, sofort Schritte tun müsse, um durch die Beschränkung der Einfuhr durch Zölle sowie durch die Förderung der Ausfuhr die Handelsbilanz zu verbessern. Sobald der Wechselkurs Kabel Transfers während des Krieges unter.70 falle, dürfe sich die Regierung nicht weiter abwartend verhalten. Ruhrort, Schlfterbörse. Bergtahrt-Frachten: Mainz-Gustavsburg 1,50 ff. Mainplätze bis Frankfurt a. M..60./, Mannheim 1,50.ff, Kartsruhe 1,65%/, Lauterburg 1,75./, Straßburg.00.., Schlepplöhne: St. Goar.65./, Mainz-Gustavsburg 1,00-.05-/6, Mannheim.,10-1,15% Talfrachten für Kohlenladungen: Tiel kleine Schiffe 2,39.44 Paris Silber Bullien Ver. Staaten-B. 20¼ 59 136⅛ 81½ ½ 943 75⅞ 69⅜ 85¾ NuG-/8pCurensvonsel. Pas. 20 1e 20 Jegdtah Gopper 69½ 70 Chesap.& Chio Cho. Miw.&S. Paul Denv. amp;RioGrande Erie * New York, 18. Okt.(Vorläufiger Bericht.) Die Stimmung der Wertpapierbörse erwies sich zu Beginn der neuen Woche auf allen Marktgebieten als sehr fest, doch waren wiederum Sonderwerte bevorzugt und erfuhren erhebliche Kurssteigerungen. Bethlehem Steels schlossen mit einem Aufschlag von 14g zu 492, während Stahltrustaktien 3½88 im Kurse gewannen. Eisenbahnwerte waren gleichfalls on führenden T: 11: Sopthern Paci Chares%89, Canada Tacific-Akuien besserten zren Kursstand um 3⅝, während St. Paul-Shares 2½of gewannen. Bei... b: fest; vol. Junehuen Bahnen gewannen Union 1½ und Souchen Pacific138 0 Pacific-Aktien besserten ihren Kr St. Faul Chafes 2 1/20 gUwähnen. Bei Schluß der Borse war die Haltung stramm. Warenberichte. * Berlin, 19. Okt. Frühmarkt. Nichtamtlich ermittelte Notierungen: Ausländische Weizenkleie 52,50-53,00.4, Maismehl 87.4, Reismehl 115-4, Strohmehl je nach Beschaffenheit 25-30-f, Pflanzenmehl 28.4, Futterkartoffeln .20 bis 3,35-A New York. 16./10./18./10. Schluß- 16./10./18/10.] Preise. 116./10./18./10 Renanrat Mnton“ North. 1 Manit. Okt. " der.— " Mai. Mais vorr.— Kaffee Okt.— Hor.—Dez.— Jan.-wolle vorr, 131(129 121½ 19 116½ 114½ nom. nom .— 10.— .— 10.— .37.40 .40.42 ppring uheat Oetreidetr. Liverp. Schmalz(Western) Terpentin vorr.— Baumwens Tei 12.40 12.36 NO 12.47 Dez. Jan. 12.59 12.77 12.50 12.42 12.50 12.60 12.76 Kaffee Febr.— Käarr— April-—— Nal Baumwolle Febr. Kän— ———— Aoril".. Mai*.— Juni„.— .58 Naummalesalled vof7.— " Ia Tellon Zucker Centritugal Kaffee Rio 7 verr. Kaffee Juni— Juli*.. Aug.-——— Sopt.-12.99 12.99 13.15 13.15 Baumwelle Juli— Zuf. in atlant. Häf. Zuf. i. d. Golfhäfen Ausf. n. England „ n. europ. Festl. Getreidefracht nach London 20.00G(20,00G). Tnlg 7¾(7¾). Ziun 33.— Kaffee-Umsatz 22000 S. Elektrolvtisches Kupfer 18-18¼(18-18¼). Pet raff..75(.75). Standard White.50(.50), in Tanks 4,00(.00). Creui. B. .75 G P ey Scumamz kohe& Brothers 10,90(10,90), 13.19 24000 16 000 12.000 32.000 (32.87). „Petroleum Credit Balances 13.17 19 000 23 000 33 000 2 000 ev S. Liennuig, raff..75(.75). Standard White.50(.50), in Tanks.00 .75(.12), Lusen 16.00-16.50(16.00-46.50), Schmalz R Wilcox 40,90(10.901. Baumwolle: Die Stimmung der Börse war heute rasch wechselnden Schwankungen unterworfen und wurde zunächst durch ermutigende Auslandsmeldungen und durch die Festigkeit der Fondsbörse beeinflußt. Zeitweise wirkten Verkäufe ausländischer Firmen drückend, doch schloß der Markt trotz unbefriedigender Meldungen aus Manchester und der kleinen Ausfuhrmengen in stetiger Haltung. Gegen vorgestern stellten sich die Preise noch bis um 6 Punkte höher. Kaffee: Der Verkehr vollzog sich anfänglich in fester Haltung auf ermutigende Meldungen von den brasilischen Ausfuhrplätzen, Käufe der Wahstreet-Spekulation und des Baumwollhandels. Im Schlußverkehr überwogen die Abwicklungen. Die Preise besserten sich bis um 8 Punkte. * Savannah, 18. Okt. Terpentin 42¾. Chicago. 16./10./18./10. Sehluß. 16./10./18./10.] Preise. 116./10.|18-/10. Weiten Dez.— Mai Mais Dez. " Mai. Hafer Dez Schmalz Okt. Roggen vorr. Weizen: 10878 109½ 60⅝ 61½ 40⅜ 40⅝ .50 106½ 107 ⅜8 59⅜8 60⅝ 39¼ .40 Schmalz dan.— Schweinefl. Okt. "" An Rlopen Okt. " Jan.— Speok, nledr. Pr. " höchst. Pr. 11,05(11.05 .45 14.92 17.52 .97 .92 10.10 .37 14.90 17.35 .90 .45 10.10 Sohmeina, seiohtel niedrigster Pr. höchster Preis schwere niedr. Pr. höchst. Pr. Ankänfte l. Westen " in Chloago .— .90 .— .92 35 000 6 000 80 000 23 000 (103.—). Der Markt verkehrte heute vorwiegend in matterer Haltung, wobei die Preise um 2 3/8-2 1/8c nachgaben. Veranlassung hierzu gaben hauptsächlich günstigere Ernte- und Witterungsberichte und die Zunahme der Ankünfte an den nordwestlichen Produktenplätzen. Schließlich war die Haltung stetiger auf Meldungen über geringe Beschaffenheit der neuen Zufuhren. Mais: Der Markt bekundete anfänglich mattere Haltung infolge von Berichten über wärmere Witterung und wegen eines günstigern Berichtes aus Illinois. Nachrichten über kleinere Ankünfte Im Innern führten dann im Schlußverkehr zu einer teilweisen Erholung, doch blieben die Preise noch um 1¼- 7/8c unter dem vorgestrigen Stand. Webstoffe. Vom englischen Leinen-, Jute- und Hanfmarkt. Die Stimmung für inländischen wie für ausländischen Flachs bleibt weiterhin selbst für geringfügige irische Ware wurden unlängst in London 904 für die Tonne, ein kaum dagewesener Preis, erlegt. Die Notierungen für russischen Flachs steigen gleichfalls. Trotzdem arbeiten die Flachsspinnereien wie die Leinenwebereien gleich ihren Mitbewerbern auf dem Festland mit großem Nutzen, wie die soeben veröffentlichten Abschlüsse von Gesellschaften des Zweiges in Belfast beweisen. Die Berichte über den Jutemarkt in Kalkutta melden im allgemeinen feste Stimmung; für Oktoberverkäufe wurden 50 bis 49 Rupien durchgesetzt, London notierte zuletzt für Natives, beste Marken, auf Oktober-November-Verschiffung 24 Kmp; 158 cif London. Die Jutespinnereien sollen auf Monate hinaus mit Aufträgen versehen sein, während die Lage des Gewebemarktes als ruhiger bezeichnet wird. Die Hanlpreise bleiben behauptet, doch zeigte sich für neuseeländische Ware starker Begehr. Häute, Felle, Leder. Schafleder. Die Versteigerung zu Kirchhain(Lausitz) nahm sehr lebhaften Verlauf. Es wurde flott gekauft und das gesamte Angebot zu erheblich steigenden Preisen aus dem Markte genommen. Schafleder für besondere Zwecke, wie Schürzen. Sattlerleder, Schuhmacherfelle usw. brachten 50-70-+ für den Decher(10 Stück). Lohgare mittlere und leichte Felle erzielten 35-50-4 Geringe Ausschußfelle wurden mit etwa 25-4 bezahlt. Borkeleder gingen zu 45-60cH und weißgare zu 24-48-M aus dem Markte. = Vom russischen Ledermarkt. Die gewaltigen Schwierigkeiten in der Lederherstellung halten an. Gerbstoffe sind kaum zu beschaffen. Die Preise sind für alle Arten von Extrakten bis zu 400% gestiegen. Die Bemühungen um den Bezug aus England sind gescheitert. Leder ist auch um rund 100% gestiegen. Rohhäute gehen in bedeutenden Mengen zugrunde, da sie an den Stapelplätzen wegen ungenügender Konserverung und Lagerung verfaulen. Die Versorgung der russischen Armee mit inländischem Leder war unmöglich; es mußten Riesenmengen von Amerika und Japan bezogen werden. Man hat dafür die Ausfuhr gewisser Häutegattungen nach Amerika freigegeben. Auch die Wolle ist jetzt beschlagnahmt. Es müssen von den Gerbereien laufend Bestandsmeldungen gemacht werden. * Vom englischen Frachtenmarkt. Wie der ungewöhnlich hobe Stand der englischen Schiffsfrachten auf die ganze wirtschaftliche Lage Englands einwirkt, zeigen die beweglichen Klagen, die jetzt in Londoner Blättern über die Schwierigkeiten der Getreideversorgung laut werden. Die Times hebt hierzu hervor, daß Verhandlungen zwischen den Reedern und dem Getreidehandel im Gange seien, die dahin zielen, die Frachten auf einen erträglichen Stand zu bringen. Wenn die Einfuhr von Getreide aus Nordamerika durch die hohen Frachten behindert wird, so gilt dasselbe wie das Blatt weiter ausführt, für die englische Ausfuhr von Kohle, die Einfuhr von Eisenerz und die Ausfuhr von Stahl und andern Fertigerzeugnissen. Der Preis für Kesselkohle ist nun tatsächlich niedriger als vor dem Kriege, während die Frachten nie zuvor so hoch gewesen sind wie jetzt. Die Frachten nach einigen der wichtigsten überseeischen Kohlenstationen betragen jetzt mehr als das Doppelte der Kohlenpreise. Die Reeder sind nicht für diesen hoben Stand der Frachten verantwortlich zu machen, der als das unmittelbare Ergebnis der Nachfrage des Handels bei knappem Schiffsraum anzusehen ist. Es wird jedoch als Aufgabe der Reeder bezeichnet, angesichts der schädlichen Wirkung dieser Erscheinung auf den britischen Handel auf Abhilfe bedacht zu sein. Dabei eei jedoch zu berücksichtigen, daß, selbst wenn die Frachten für Weizen oder andere Güter ermäßigt würden, die Verbraucher noch keine Gewähr dafür hätten, sich besser zu stehen als zuvor. Eine verhältnismäßig beträchtliche Ermäßigung der Frachten könne unmittelbar dadurch wieder aufgehoben werden, daß der Preis der Ware in die Höhe gesetzt oder der Zwischengewinn irgendwelcher Vermittler vergrößert werde. Um irgendwie Sicherheit dafür zu haben, daß die Verbraucher aus Frachtenmäßigungen Nutzen ziehen, sei es erforderlich, die Beförderung der Waren von Anfang an bis zu Ende zu überwachen. Ein gutes Beispiel biete in dieser Beziehung das Verfahren bei Beförderung der indischen Weizenernte während des Sommers. Die indische Regierung kaufte damals den Weizen, brachte ihn nach England und verkaufte ihn dort. Etwas ähnliches, meint die Tämes, könne vielleicht geschehen mit der neuen australischen Weizenernte. Eine weit größere Aufgabe sei es indes, die nordamerikanische Ernte an den Markt zu bringen. Was aber auch immer durch Beschlagnahme von Schiffsraum für bestimmte Handelzzwecke geschehen möge. in jedem Falle müsse der Verkehr Englands mit neutralen Ländern soviel wie möglich ungestört bleiben. Zu derselben Frage schreibt die Moming Post, daß die Beförderung von Getreide ens den Vereinigten Staaten durch die hohen Frachtsätze außerordentlich erschwert werde. Infolge dieser hoben Kosten ist nach dieser Quelle das Geschäft mit amerikanischen Verfrachtern unterbunden worden, das noch dazu unter den Schwierigkeiten des Wechselkurses zu leiden hatte. Leider ist keine Aussicht vorhanden, daß der ungewöhnlich hobe Stand der Schiffsfrachten gemildert werden könne, da eine gewaltige Menge von Schiffsraum jetzt zur Verfügung der britischen Regierung gehalten werde. Die steigene Bewegung der Frachten wird um so mehr fühlbar, als die sichtbaren Vorräte aus zwei großen amerikanischen Ernten sich anhäufen. Dieser Umstand hat viel dazu beigetragen, auch die Preise weiter anziehen zu lassen. In England selbet haben die Bestände an fremdem Weizen sich vermindert und dies hat die Farmer veranlaßt, ihren Weizen zurückzuhalten. Wie sich aus diesen Darlegungen ergibt, ist England trotz seiner angeblich unbeschränkten Herrschaft zur See nicht imstande, seine Versorgung mit Nahrungsmitteln ohne Schwierigkeiten zu bewerkstelligen. aber hann davon die Rede sein, daß für den enges uunal anch detst naoch gelte. Schörte Wort schreibungen 21076 K(23280.4) und Rückstellung für Talonsteuer 500.K(wie i..), so daß sich ein Verlust von 52890.4 ergab, der sich um den Gewinnvortrag von 24803-4 auf 28087.4 ermäßigt und der vorgetragen werden soll. Im Vorjahr hatte sich einschließlich 21 441-4 und mnderseite die Austände auf 1biah. 13650 stehen mit 201 521-K(227 442.4) zu Buch. Metallwerke Hindrichs- Auffermann,.-G. in Beyenburg a. d. Wupper. Die Hauptversammlung, in der 19 Aktionäre mit 701 Aktien vertreten waren, genehmigte ohne Erörterung den Abschluß für 1914/15, entlastete Vorstand und Aufsichtsrat und stellte die Dividende von 30% gegen 15% im Vorjahr sofort zahlbar. Zu der vorgeschlagenen Erhöhung des Aktienkapitals um 750000 auf 2 Mill. Mark bemerkt### der Vorsitzende, daß man beabsichtige, daß Unternehmen durch Heranziehung verwandter Erzeugnisse auf eine breitere Grundlage zu stellen in nicht zu ferner Zeit die Fabrik entsprechend vergrößern. und eneliechen Nach der Anstrergungen G.„ un Tchgtonu. Nac den Anstrengungen, wie der Wettbewerb mache, um der Gesellschaft zuvorzukommen, wolle man sich jetzt schon für die Erweiterung stärken und dementspreehend das Aktienkapital erhöhen. Die Versammlung stimmte der Erhöhung ohne Erörterung einstimmig zu, ebenso der Uebertragung der jungen Aktien an eine Bankengruppe, in der die Dresdner Bank und die Firma Arons& Walter vertreten sind. Vor der Gruppe erfolgte die Uebernahme der jungen Aktien zu 118% m der Verpflichtung, sie zu 120% den Aktionären im Verhältnis von 3 zu anzubieten. Die Ausgabe der jungen Aktien erfolgt sofort nach# Eintragung der Erhöhung ins Handelsregister unter Wahrung vierzehntägigen Ausschlußfrist. Die durch die Erhöhung erforderli Satzungsänderungen wurden genehmigt. Ein der Reihe nach aus Aufsichtsrat ausscheidendes Mitglied wurde durch Zuruf wiedergewi Ueber die Aussichten teilte der Vorstand mit, daß man augenblich noch Tag und Nacht reichlich beschäftigt sei, daß aber schon Nachlassen zu bemerken sei. Bis Ende des Jahres könne man jed mit einem gleich guten Betriebe rechnen. Was nach dem 1. Jänuar trete, lasse sich noch nicht mit Bestimmtheit feststellen. Man aber, daß man mit einem verhäftnismäßig guten Bétriebe rechnen können. & Gewerkschaft Eiserner Union in Eiserfel Wie der Geschäftsbericht für 1914/15 ausführt, ist bei Unternehmen die Förderung von Rohspat gegen diejenige des Vori um rund 10 000t zurückgeblieben. Es ist neben diesem Umstande der Verteuerung fast aller Betriebsstoffe und der Steigerung der Li zuzuschreiben, daß die erhofften günstigen Betriebsergebnisse nicht eingetroffen sind. Der Ausbaubetrieb bewegte sich vornehmlich der.,., 5. und 6. Sohle. Die Förderung betrug 32 600t(i. V. 42 35 Rohspat und 96t(41,5t) Kupfererze. Versandt wurden 25 877t(31 74 Rohspat, 110t(31.5t) Kupfererze im Gesamtwe Rohmmet. 4# Bestand verblieben am 1. Juli 1915: Gechsrre 15 Kupfererze im Werte von 125 von aers ber ech io une aur brachte einschließlich des Vortrag von Nouc##e, und nach Abschreibungen von 81 938M(105 379. Gewinn ven 41 536 4(50652.). Mit dem neuen Geschäftsja sieh. umensteinpreise wesentlich gebessert. Die Verwall hofft, uus uas laufende Geschäftsjahr gute Ergebnisse bringen wi wenn nicht unvorhergesehene Betriebsvenhältnisse oder die Kriegsl de Holhungen zenichen. 4 Kdleg ##mp.-G. Sauerbrey, Maschinenfabrik in Staßfu, Nach dem Geschäftsbericht für das am 30. Juni algelaufe Jahr war in den ersten Monaten nach Ausbruch des Krieges die schäftigung schwach; aus der Kali-Industrie gingen Aufträge nur geringem Umfange ein. Nachden jedoch ein Teil des Betriebes für Deuar un Heeresmaterial eingerichtet war und die Landwirtschaft, welcher die Trockenapparate der Gesellschaft immer mehr Ankl. finden, zahlreichere Aufträge zuführte, wurde der Geschäftsgang hafter. Die Schwierigkeiten, unter denen der Betrieb infolge Arbeitermangels zu leiden hatte, konntén zu einem Teil durch stellen weiblicher Arbeitskräfte überwunden werden. Den nach 106 775.f(1. V. 93179.40) verbleibenden Gewinn 173 939.4(146 615.., Beantragt der Vorstand wie folgt zu vertei Rücklage 10 000(11 000.), Rücklage II 10.000.4(5900.), zur Ur stützung von Beamten und Anbeitern 10000(6000.), 6% Einnahmen von Verkehrs-Austalten. Große Leipziger Straßenbahn. Vom 11. bis 17. Oktober 132 697.4 (1. v. 124423.), seit 1. Januar 5883 112.4(1. V. 6717 459.). Sss Se a..eie. n. September 58 000=4—3500-4, seit 1. Ap Masciieintabrik und Mahienbauanstalt C. Eumer, Milllengeschschaft Braunschweig. Wir laden die Aktionäre unserer Gesellschaft zu der am Mittwoch den 10. November 1915, vorm. 11½ Uh im Parkhotel in Braunschweig stattfindenden ordentlichen General-Versammlung hiermit ergebenst ein. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes und Aufsichtsrates über das abgelaufene Geschäftsjahr, Vorlage der Bilanz und der Gewinnund Verlustrechnung. 2. Antrag des Vorstandes und Aufsichtsrates auf Genehmigung der Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung sowie Erteilung der Entlastung an die Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates. 3. Aufsichtsratswahlen. Nach§ 24 des Statuts müssen diejenigen Aktionäre, die ihr Stimmrecht ausüben oder Anträge stellen wollen, bis spätestens zum 6. November d.., mittags 1 Uhr, bei der Kasse der Gesellschaft in Braunschweig der Direction der Disconlo-Gesellschaft in Berlin oder bei einem deutschen Notar ihre Aktien oder die darüber lautenden Hinterlegungsscheine der Reichsbank oder der Bank des Beiliner Kassenvereins in den üblichen Geschältsstunden hinterlegen. Außerdem ist von den Hinterlegungsstellen spätestens am zweiten Werktag vor der General-Versammlung dem Vorstande innerhalb der üblichen Geschäftsstunden anzuzeigen, daß die Hinterlegung, und zwar bis zur Beendigung der General-Versammlung, erfolgt ist. Braunschweig, den 18. Oktober 1915. Am Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt G. Luther, Aktiengesellschaft. Kraus. Wagenblast. Bedburger-Wehmadeirie, Aanengesehschaft Bedburg. Nachdem die Frist zur Einreichung der Aktien unserer Gesellschaft zum Zwecke der Zusammenlegung abgelaufen ist, werden die trotz dreimaliger Aufforderung in den Gesellschaftsblättern nicht eingereichten M. 31 000.— Aktien Nr. 17 67 68 166 167 224. 305 308 365 789 843 892 1124 1165 1230 1616 1641 1874 1945 2197 2922 2316 2445 1335 2455 374 1478 1611 2761 2804 einschließlich der laufenden Gewinn-Anteil- und F scheine sowie die zur Ververlung eingereichten M. 14000.— Aktien Nr. 610 766 10“ 1197 1231 — 1296 1297 1318 1496 Gre 7o 1031 1040 1602 1667 2523 2950 nebst lausenden Gewinn-Anteil- und Erneuerungsscheinen S 290 H. G. B. hiermit für kraltlos erklärt.—en gemäß An Siede dieser kraillos gewordenen Aktien treien gemäß den Beschlüssen der Geperal-Versammlungen vom 25. Juli und 2. No. vember 1914 = 15 Stück scheinen Hr 1915 u. f. u. 40Se“e. sschemen, wes- uu duten M. 15000, Aktien unserer Gesellschaft mit Gewinnwendung er gesetzlich rneuerungsscheinen, welcne in AnVersteigerung gegen##en Bestimmung im Wege der öffentlichen Die versteigerung„“ahlung verkauft werden. * audei statt am Donnerstag den 28. Oktober d.., vorm. 10 Uhr im Amtszimmer des Königl. Notare Inetiur-t Vleugels in Köln, St. Aner. Justuard Der Erlös, abzüglich der entstandenen Kosten, wird lieterung der kraltlos gewordenen Aktien einsch: gegen Einantell- und Erneuerungsscheinen den Beteiligten#######ch Gewinnihres Besitzes bei der Deutschen Bank Filiale Köln zu Kgrn Verlügung gestellt.— 500 ZL Bedburg, den 18. Oktober 1915. Der Vorstand. ba Vertradennitenung“ Eine größere Sprit- und Preßheisfahrüf. W 19...0 Eine größere Sprit- und sichtigt, da ihr jetziger Bures Wesideutscmänus beabdurch einen füchtigen, kantionerst: gefallen ist, diese Stelle jewöhnten Kaufmann baldmöglich. selbständiges Arbeiten auß mit dei doppelten, amerb.#### Wieder zu besetzen. Derselbe scher sein. Bei zutriedensteller. vertraut und bilanzs wird nur auf eine erste, wirklich. Prokurs. Wwerbungen mit Angabe der bisherigen eugnisabschrifter und Konfagg: isen Täligzkeit, Gehaltzanspt., Be sehmmnens uunde Roniession erbatg.#uckel, Gehalts spedition dieses Blattes. sen unler 02119; durch (ha Viehmarkt-Verlegung. Die auf Montag den 1. November anstehenden Märkte sind auf Dienstag, 2. November, verlegt. Cöln, den 15. Oktober 1915. 06 Der Direktor des Schlacht- und Viehhofes: Dr. Bützler. wer beteiligt sich mit Mark 60000 an gut beschäftigter Maschinenfabrik möglichst Kaufmann, welcher in der Lage ist, die kaufmänn. Leitung zu übernehmen? Gef. Ang. unter U] 929 an d. Exp. d. 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Lebensjahre der Vorsitzende unseres Aufsichtsrates Reichstagsabgeordneter Hermahm Wallhioin Wir verlieren in dem Dahingeschiedenen einen unschätzbaren Ratgeber, einen treuen Freund und tätigen Mitarbeiter, dessen vornehme, gewinnende Persönlichkeit wir auf das allerschmerzlichste vermissen werden. Wir werden dem Verstorbenen ein dauerndes, treues Andenken bewahren. Verlag und Redaktion des„Deutschen Kurier“. Berlin, den 18. Oktober 1915. Gestern entschlicf nach kurzem Krankenlager, einen Tag vor Vollendung seines 66. Lebensjahres, der Vorsitzende unseres Anteichtercten Herr Reichstagsabgeordneter Hermumn Wühllhiehl Der Heimgegangene war Mitbegründer unseres Unternehmens, an dessen Entwicklung er besonders tätigen Anteil genommen hat. Seine reichen Kenntnisse und großen Erfahrungen hat er stets bereitwilligst in den Dienst unserer Bestrebungen gestellt. Wir verlieren in dem Dahingeschiedenen einen hochgeschätzten Kollegen und Freund, dessen vornehme persönliche Eigenschaften ihm ein dauerndes, ehrenvolles Andenken bei uns sichern werden. Der Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft „Deutscher Kurier“ I. Steinmüller-Gummersbach, stellvertr. Vorsitzender. Berlin, den 18. X. 1915. dr In den letzten heißen Kämpfen starb am 18. Oktober den Heldentod unser hochverehrter Batteriechef Herr Mauptmann Kradshen Ritter des Eisernen Kreuzes. Sein Andenken wird bei uns stets in treuen Ehren gehalten werden. I. Batterie Res.-Feld-Artillerie-Regiment 21. Leutnant Hauptfleisch. Todes-Anzeige. Am 16. d. M. verstarb im Lazarett zu Pruzana in Rußland mein einziger Sohn, unser inniggeliebter Bruder, Schwager und Neite, der Leutnant der Landwehr Koinrien Kaff Priesr Kgl. Reg.-Baumeister. In tiefem Schmerz: Frau Geh. Oberfinanzrat Triest Luise Laporte Charlotte Triest Hans Laporte, Direktor d. B. f. L. G. Balreuth, im Oktober 1945. 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Mit hohen militärischen Tugenden ausgestattet, unermüdlich tätig, ein fürsorgender Vorgesetzter seiner Untergebenen, war er ein leuchtendes Beispiel für alle. Als ihm kürzlich an bedrohter Stelle neue, erwünschte Tätigkeit beschieden war, da ging er voll freudiger Zuversicht hin, und hier, in vorderster Linie, wohin er sich in seiner nie versagenden Unerschrockenheit zu besserer Beobachtung begeben hatte, erreichte ihn das todliche Geschoß. Um den tapfern Kameraden, dessen ritterliche Gesinnung von allen hochgeschätzt war, trauert tiefbewegt das Großherzogliche Artilleriekorps, das ihm ein ehrendes Gedächtnis bewahren wird. pa Im Namen des Regiments: v. Aulock Oberstleutnant und Regimentskommandeur. Am 28. September fiel im Alter von 29 Jahren der Mitinhaber unserer Generalagentur Köln a. Rh. Herr Generalagent Am 15. Oktober ds. Is. verstarb Mitglied unseres Aufsichtsrates Herr Generalkonsul das Altred Schmitzik#..*“ C: für das Vaterland. Wir betrauern tief den Verlust dieses jungen, viel versprechenden Mitarbeiters, dem ein ehrendes Andenken bei unserer Gesellschaft gesichert ist. Stettin, im Oktober 1915. Preußische NationalVersicherungs-Gesellschaft. Walter. 1 Wir erhielten die betrübende Nachricht, daß am 28. September d. J. unser lieber Kollege und Vorgeseinte Herr General-Agent Alrred Seiitz Brestz-Beserrist imn Bes. Juff.-Negt. Ur. 79 den Heldentod in Feindesland erlitten hat. Wir betrauern auf das schmerzlichste den Verlust dieses lieben Kollegen und gerechten Vorgesetzten und werden ihm stets ein treues Gedenken bewahren. Die General-Agentur der Preußischen NationalVersicherungsgesellschaft in Stettin Köln, Hildeboldplatz 28. 1 Auf Dich, Herr, habe ich gehofft Und in Ewigkeit werde ich nicht zu Schanden werden. Den Heldentod fürs Vaterland starb am 16. Okttober 1915 in einem Kriegslazarett in Kobienz im biühenden Alter von 28 Jahren an den Polgen einer am 22. August vorigen Jahres erlittenen Verletzung und hinzugetretener Blutvergittung unser innigstgeliebter, einziger Sohn, unser herzensguter Bruder, Schwager, Nefte und Vetter Aiserr Kanikens Unteroffizier der Reserve im Fuß-Art.-Regt. Nr. 9, In tiefstem Schmerze im Namen der Hinterbliebenen: Familie Theodor Rünkens und Anverwandte. Köln, Mariahilfstr. 1, Elberfeld, 19. Oktober 1915. Das feierliche Seelenamt lindet am 21. Oktober, vormittags ½10 Uhr, in der Plarrkirche St. Paut zu Köln, die Beerdigung am selben Tage, nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause Mariahilfstr. 1 aus statt. Soille jemand aus Versehen eine besondere Anzeige nicht erhalten haben, so bitten wir, dieses als solche zu betrachten. Beileidsbesuche dankend verbeten. In treuer Pflichterfüllung starben in den letzten Kämpfen den Heldentod fürs Vaterland der Hauptmann d. Res. u. Batterieführer Ritter des Eisernen Kreuzes 2. Klasse Ferdinand Kräusslich Landgerichtsrat der Leutnant d. I. I. Ritter des Eisernen Kreuzes 2. Klasse Heinrich Meyer Diplom-Ingenieur. Zwei liebe Kameraden, Männer von größter Unerschrockenheit sind von uns geschieden, ihr Andenken aber wird uns stets unvergeßlich bleiben. Im Namen d. Reserve-FeldartillerieRegiments 21: Frhr. v. Richthofen Oberstit. u. Regiments-Kommandeur. * in Prankfurt a. M. Der Verstorbene gehörte zu den Gründern unserer Gesellschaft, deren Aufsichtsrat er von Anfang an angehörte und in welchem er vom Jahre 1900 bis 1910 das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden führte. Wir verlieren in ihm einen aufrichtigen Freund, der jederzeit seine reichen Kenntnisse und Erfahrungen in den Dienst unseres Unternehmens stellte, um dessen Entwicklung er sich große Verdienste erworben hat. Wir werden ihm stets ein ehrendes Angedenken bewahren. Frankfurt a.., den 18. Okt. 1915. Aufsichtsrat und Vorstand der Elektrizitäts-Actien-Gesellschaft vorm. W. Lahmeyer& Co. (pg Wir ertüllen die kaurige Plicht, von dem Ableben des Herrn Generalkonsul Max Baer zu Frankfurt a. Main Kenntnis zu geben. Seit Gründung unserer Gesellschaft hat der Verstorbene unserm Aufsichtsrate angehört und ihr seine große Erfahrung und Kenntnisse stets gern zur Verfügung gestellt. Wir werden der liebenswürdigen Persönlleltkeit ein dankbares Andenken bewahren. Aufsichtsrat und Vorstand der Treuhand-Vereinigung, A. G. Berlin, den 18. Oktober 1915. Statt jeder besondern Anzeige. Am 6. Oktober starb den Heldentod für sein Vaterland unser einziger, heißgeliebter Sohn und Bruder, der Kriegsfreiwillige Altreu Spiials Inhaber des Eisernen Kreuzes Gefreiter beim Abteil.-Stab FeldartillerieRegiments Nr. 26 im Ater von 21 Jahren. In tiefer Trauer: Carl Ophüls Helene Ophüls geb. Kobbe Lina Ophüls. Krefeld, den 13. Oktober 1915. Nachruf. Am 14. de. Mis. starb den Heldentod fürs Vaterland unser lieber Kollege, der Rechtsanwalt Alfons Leppelmann Oberlentnant d. R. im Kaiser-FranzGarde-Regiment Nr. 2 Ritter des Eisernen Kreuzes I. u. II. Kl. Inhaber des Fürstlich Lippischen Militär-Verdienstkreuzes nachdem er wiederholt verwundet worden und in die Pront zurückgekehrt war. Bin selten aufrechter Mann und tapierer Soichat ist mit ihm von uns gegangen. 1 Witten, den 18. Oktober 1915. Die Rechtsanwälte und Richter des Königl. Amtsgerichts Witten. Heute nachmittag 3 Uhr entschlief sanft mein lieber Vater, unser guter, treuer Großvater, Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel Wilhelm Sanders im Alter von 85 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Johanna Müller-Sanders. Köln, Bramsche, Wien, den 18. Oktober 1915. Die Beerdigung lindet Donnerstag den 21. Oktober, nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des Friedhofs Melaten aus statt. 82 Statt besonderer Anzeige. Am 11. Oktober starb den Heldentod in Feindesland an der Spitze seiner Kompagnie mein lieber Mann und Vater meines Sohnes, unser treuer Sohn, Schwiegersohn, Bruder und Schwager Gottlob Mohr Leutnant d. I, und Kompagnieführer im Landwehr-Infanterie-Regiment 349 Ritter des Eisernen Kreuzes. In tiefer Trauer: Lisbet Mohr geb. Mohr Familie Julius Mohr, Köln Familie Albert Mohr, Bielefeld. Bielefeld und Köln, im Oktober 1915. —„ Es wird treundlichst gebeten, von Beileidsbesuchen abzusehen. Ehrentatel der Hacketäuer. Den Heldentod starb aus unsern Reihen am 16. 10. 1915 infolge einer am 13. 10, erlittenen schweren Verwundung der Assistenz- und Bataillonsarzt Dr. Walter Drewke Ritter des Eisernen Kreuzes I. und II. Klasse. Das Offizierkorps des Infant.-Regts. Freiherr von Sparr(3. Westf.) Nr. 16. Verein zur Vermittlung von Heimarbeit E. V. Köln, Brückenstraße 12, I. Tel. A 6758. Anfertigung von Kinderkleidern für jedes Alter, Tennis- und Turnkleidern sowie Schulkitteln. Lieferung von Damen- und Kinderwäsche, auch poröser, Anfertigung von Haus- u. Tischwäsche, weißer und bunter Haus- und Servier-Schürzen nach bewährtem Muster. Servier-Kleider in Alpaka von M 28.— an. 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