Samstag, 24. Juli. Verantwortich für den allgemeinen Teil Aug. Chambaln; für den Handelsteil: H. Pyszka; für den Anzeigenteil: F. W. Bales: Verleger und Drucker: M. Dumont Schauberg: Chefredakteur: Ernst Posse; alle in Köln: Redaktienelle Zweigstelle: Berlio AN 7. Unter den Linden. 39. Haupt-Agenturen: Nachen Th. Naus. Berlin B. Arndt, Mohrenstr. 26. Bochum Bockau amp Freese. Bonn HI. Rosielsky, Brühl E. Müller. Dortmund K. Mestemacher, Westenhellweg 71., Düren ,I., Dornhecker. Düsseldorf D. Schürmann Uulsburg Fr. Schatz. Elberteld u. Barmen Jak. Vowinckel. Essen-Ruhr Ed.Krause, Kausenale Ich. Frankiortea. K. Generasbers. ür Sochensell. Jseod laper. Godesberg H. Keller, Hagen G. Geerkens. Hamburg A. Schoeler. Gänsemarkt 35. Hannover Schütte& ärdrich. Köln-Kalk Hi. Berger. Köln-Bayenthal Erwin Müller. Köln-Deutz Ed. Kipp. Köln-Ehrenfeld Hiugo Aeckersberg. KölnLindenthal W. Braun. Köln-Niopes G. Liedler. Koblenz CFieidenheim. Löhrstr. 129 Pernsprecher: Nr. A5361- A5362 A 5363- A5364- A5365- A5365- A5367 Redaktion, Anzeigenteit, Expedition und Druckerei sind durch jede dieser 7 Fernsprechleitungen zu erreichen. Oeste Mörgen Kusgade Geschäftsstunden: Redaktion von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends, Anzeigenteil und Expedition—12 Uhr vorm. und—7 Uhr nachm., Druckerei—1 Uhr und—6½ Uhr. 1915—.141 Bezugspreis ir Köln 7 K, in Deutschland 9 4 vierteljährich Apzeigen 50: die Zeile oder deren Raum, Reklamen.50.4 Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt vorgeschriebenen Tagen oder in bestimmt bezeichneten Ausgaben wird keine Verantwortfehkeit übernommen. Haupt-Expedition: Breite Straße 64.— Postscheck-Konto 250. Haupt-Agenturen: Kreteld.F. Houben. Lennep Ad. Mann. Mainz Mainzer Verlagsanstalt. Mannheim D. Frenz. Mülheim( Rh.) FI. Kleiser. Mülheim(Ruhr) II. Baedekers Buchhdl..-Gladbach E. Schellmann. Neus Il. Garenfeld. Neuwied V. Bierbrauer. Remscheid C. A. Kochenrath, Rheydt O. Berger. Ruhrort Andreae& Co. Saarbrücken 3 C. Schäfer, Sukzbachstr. 15. Siegburg W. Brinck, Markt 16. Solingen Ed. Elven. Wiesbaden HI. Gieß.— Sonst. Vertret. im Deutschland: in allen größ. Städten: Haasenstein& Vogler, Rud Mosse, Daube& Co. C. m. b.., Invalidendank, Bremen Hierm. Wülker, Wilh. Scheller. Der Krieg in Tirol.— Die Futtermittelfrage. Der Gebirgskrieg in Südtirol. 22 Aus dem Kriegspressequartier, 23. Juli.(Telegr.) Ich war Sonntag, den 18. Juli, Zeuge des größten Artilleriekampfes, der sich seit Kriegsbeginn im Gebiete des Tonalepasses entwickelt hat. Dieser Artilleriekampf spielte sich zudem noch in Höhen ab, die alles bisher Dagewesene weit übersteigen, und bildet außerdem wieder einen neuen Beweis dafür, daß unser großer Krieg auch in seinen Einzelheiten unser größter Ruhm sein wird. In dem Abschnitte beiderseits des Tonale=Passes griffen die Italiener bekanntlich nur am 9. Juli mit stärkeren Kräften an. Sie wurden damals unter furchtbaren Verlusten wieder vom Presena=Gletscher südlich des Passes hinabgeworfen und fanden dann nach wie vor ihre Hauptreservestellung und behagliche Unterkunft in dem Orte Ponte di Legno, in der Luftlinie 6km westlich des Tonale=Passes, der zugleich die Staatsgrenze bildet. Wir selbst waren im Besitze der durchschnittlich 3000 Meter hohen Fels= und Gletscherkämme an der Grenze selbst und konnten alle Vorgänge in der Tiefe genaustens mit dem Glase verfolgen, aber nicht durch Artilleriefeuer stören. Wir schafften daher einige Tage vor dem 18. Juli Artillerie sowohl südlich der Tonalestraße, auf den jetzt schon berühmten Passo Paradiso, als auch nördlich auf die Punta'Albiolo. Niemand hätte es bisher für möglich gehalten, auf diese, kaum dem einzelnen Menschen zugänglichen Punkte Geschütze zu bringen. Die Italiener eröffneten daher am 17. Juli ein äußerst lebhaftes Actilleriefeuer gegen die neue Stellung am Passo Paradiso, ferner Artillerieund Infanteriefeuer gegen die zweite Stellung auf dem Albiolo, in dessen Nähe sie sich in äußerst starken, vorgeschobenen Stellungen befanden. Trotzdem wurden alle Vorarbeiten verlustlos beendet und wir eröffneten vom Passo Paradiso am 18. Juli, um ½5 Uhr früh, das Feuer gegen den Ort Ponte di Legno, der sofort fluchtartig verlassen wurde. Dem gerade dort neueingetroffenen Alpini=Bataillon wurde die Kaserne zerstört, der dortige höhere Stab seiner Unterkunft beraubt. Am Nachmittag versuchte noch ein Automobil in rasender Fahrt die Kaserne wieder zu erreichen, offenbar, um Vergessenes abzuholen; es wurde aber durch unser Schrapnellfeuer zur schleunigen Umkehr gezwungen. Seitdem ist Ponte di Legno wie ausgestorben und wird von den Italienern wohl nie mehr zur Truppeneinquartierung benutzt werden. Zur selben Zeit beschoß unsere auf der Punto'Albiolo postierte Artillerie die starken italienischen Infanteriestützpunkte auf dem Grenzkamme des Monte Tonale und hatte glänzende Erfolge. Zwei italienische Fels=Kavernen bekamen Schartentreffer, 7 Unterstände wurden zerstört und 30m in Fels gesprengter Schützengraben eingeworfen. Außerdem gelang es, eine unter großen Mühen auf die Cima Sorci gebrachte italienische Batterie nach 1½ Stunden zum Räumen dieser vorgeschobenen Stellung zu zwingen. Diese Erfolge sind um so bemerkenswerter, als sie trotz des schweren Feuers der Italiener, noch dazu ohne eigenen Verlust, erzielt worden sind. Die Italiener hatten eine offene Batterie von 4 Stück 149mm=Kanonen auf dem Cima Bleis, weiter auf dem Dosso Prepazzene ihr Panzerwerk, daneben auf dem Corno dell Aola 21cm=Mörser, und diese gaben gegen die Stellung am Passo Paradiso allein etwa 500 Schuß ab, die vonangehenden Tage außerdem noch etwa 600 Schuß, ohne uns irgendwelchen Schaden zuzufügen. Der Erfolg des Tages war wieder eine bedeutende Verschiebung der Lage zu unsern Gunsten, was auch die Italiener offenbar empfinden, denn man sieht vom Passo Paradiso aus genau ihre nicht weniger als neunfache Verteidigungslinie, durch die sie sich zu schützen trachten. Die Angriffsversuche der staliener gegen das Oustertal. Seit acht oder zehn Tagen hört man von der West=, Südund Südfront Südtirols zwar gelegentlich von kleinern österreichischen Unternehmungen, aber gar nichts mehr von größern italienischen Angriffen. Dagegen haben die Italiener an der Nordostfront, also im Dolomiten=Gebiet, zu einem anscheinend ziemlich ernst gemeinten Angriff gegen das Pustertal angesetzt. Damit hat es folgende Bewandtnis. Südtirol steht bloß durch zwei große Eisenbahnlinien mit dem übrigen Österreich in Verbindung, nordwärts über Innsbruck und ostwärts durch das Pustertal zur Tauernbahn und weiterhin nach Wien. Gelänge es den Italienern, etwa bei Toblach oder Innichen die dort in der Luftlinie bloß 12km von der Grenze entfernte Pustertalbahn zu erreichen, so wäre damit eine wichtige Verkehrsader Österreichs unterbunden oder wenigstens in ihrem Betrieb gestört. Zum Kriegsschauplatz von Südtirol könnten zwar auch weiterhin Zufuhren auf dem Wege über Innsbruck gelangen. Aber die Sache würde doch wohl für die Italiener einen gewissen Erfolg bedeuten. Daher, nachdem die entsprechenden Unternehmungen in den Kärntner Alpen gescheitert sind, die derzeitigen verzweifelten Versuche, in der Dolomitengegend durchzustoßen. Aus Oberitalien führt uns von altersher eine fahrbare Straße ins Pustertal, die von den Italiener Strada di Alemagna genannt wird. Die Sprachgrenze liegt hier bei dem 1474m hohen Gebirgssattel von Ospitale. Aber es wird weiter südwärts, wie z. B. in dem jetzt von den Italienern besetzten Städtchen Cortina 'Ampezzo, nicht etwa Italienisch, sondern Ladinisch gesprochen. Geschützt wird die Srada di Alemagna österreichischerseits durch eine Linie von Höhenstellungen, die sich laut den Berichten aus dem österreichischen Hauptquartier von Peutelstein über Rufreddo, Schluderbach, Plätzwiese und Landro zum 1632m hohen Kreuzberg(Monte Croce) im obern Sextener Tal hinzieht. Vorgelagert ist dieser österreichischen Stellung der in den beiderseitigen Berichten jetzt so oft genannte Monte Piano, dessen höchster Gipfel (2325m) schon auf italienischem Boden liegt. Nach dem österreichischen Bericht vom 19. Juli wurden mehrere italienische Bataillone, die nordöstlich des Kreuzbergsattels die Höhenstellungen des Eisenreichkamms, der Pfannspitze und der Filmoorhöhe angriffen, mit großen Verlusten zurückgeworfen; nach dem vom 20. Juli wurde eine von einer kleinen Abteilung geräumte Stellung südlich von Schluderbach zurückerobert und nach dem vom 21. verloren drei italienische Bataillone bei einem vergeblichen Angriff auf den Monte Piano zwei Drittel ihres Bestandes. Wir dürfen also einstweilen, da auch Cadorna kaum etwas zu melden weiß, was für ihn günstiger wäre, um das Schicksal der schönen Strada di Alemagna unbesorgt sein. Noch weit mehr Mühe haben sich die Italiener etwas weiter südwestlich auf der Strecke zwischen Cortina'Ampezzo und dem Gebirgsstock der Marmolata gegeben, wo sie über die schwierigen Gebirgspässe ins Ennebergertal und diesem folgend ins Pustertal vordringen möchten. Von der fast bloß dem Touristenverkehr dienenden, 1909 vollendeten, großartigen Dolomitenstraße, auf der man von Cortina'Ampezzo nach Bozen gelangt, zweigt nun allerdings ein Seitensträßchen ins Pustertal ab. Aber um zu diesem zu gelangen, müßten zuerst die mächtigen österreichischen Werke bezwungen sein, die sich zum Schutz der Dolomitenstraße vom Tre Sassi=Sattel(2199m) über den Col di Lana(2464n) zum Fort Corte hinziehen. Während der österreichische Bericht vom 20. ds. kurz und knapp besagt, daß ein italienischer Angriff auf den Col di Lana gescheitert ist, weiß Cadorna des langen und breiten über die Besetzung des 2547m hohen FalzaregoGipfels(an der Dolomitenstraße), über den schwierigen Angriff gegen das hochgelegene Gebiet zwischen Falzarego und Livinallongo sowie über angeblich erfolgreiche Bewegungen an den Abhängen des Lana=Passes nach Salessi und ins Andraztal hin zu berichten. Den meisten deutschen Zeitungen, die den italienischen Bericht abdruckten, scheint der Name Linvinallongo etwas sonderbar vorgekommen zu sein. In Wahrheit ist Pieve di Livinallongo gleichbedeutend mit dem jedem Dolomitenbesucher wohlbekannten Buchenstein. Ahnlich steht es mit manchen andern, uns Deutschen ungeläufigen Namen in Cadornas Berichten. Da die Österreicher den Italienern in Judikarien, am Gardasee, im Etschtal, im Suganertal, im Primör, im Marmolata=Gebiet und bei Cortina'Ampezzo nach vorbedachtem Plane das schwer zu verteidigende Vorgelände ihrer Höhenstellungen kampflos überlassen haben, so spielten sich bisher weitaus die meisten Kämpfe auf österreichischem Boden ab. Das schließt aber nicht aus, daß die Österreicher, wo es ihren Zwecken dient, über die Grenze gehen und für sie wertvolle Stellungen dort festhalten. über ein derartiges Unternehmen in dem gletscherumgürteten Gebirgsstock der Adamello=Gruppe haben bisher bloß die Italiener berichtet. über den Venerocolo=Paß(3180m) und den Brizio=Paß(3149m) suchte eine österreichische Schar zu der in 2541m Meereshöhe gelegenen Garibaldi=Hütte, dem Ausgangspunkt für die Besteigung des Adamello=Gipfels(3548m) vorzudringen. Bei diesem Gletscherkampf hat es sich ebenso wie bei den verschiedenen Artilleriekämpfen am Monte Piano um italienisches Gebiet gehandelt. England und Rußland. Die Berichterstatter der großen Londoner Blätter im Auslande haben eine feine Witterung für alles, was ihrem Lande irgendwie schaden oder gefährlich werden könnte. Sie haben ihr Ohr stets an der öffentlichen Meinung und hören auch aus liebenswürdigen Redensarten die feinen Untertöne eines leisen Mißbehagens heraus. Wie vor kurzem der Vertreter der Times in Washington sehr lebhaft die Klagen der amerikanischen Fleisch= und Baumwollinteressenten, die sich durch die Absperrungspolitik Englands gegen Deutschland aufs empfindlichste geschädigt fühlen, nach London weitergab, mit dem dringenden Rat an die englische Regierung, den straffen Bogen nicht zu überspannen(vergl. Nr. 721), so machte sich, wie wir in der Zweiten Morgenausgabe kurz mitteilten, der Mitarbeiter des Daily Telegraph in Petersburg zum Dolmetsch der vielfach in Rußland laut werdenden Klagen, daß Rußland die Hauptlast des Krieges tragen müsse und von seinen Verbündeten nicht genügend unterstützt würde. Diese Klagen sind nicht neu und nicht erst seit den letzten großen Niederlagen der russischen Heere in Galizien und Polen hervorgetreten. Wer die russische Presse während des Krieges etwas. verfolgt hat, kann davon ein Lied singen. Die Russen sind von ihrer Schwärmerei für England, die, dem politischen Stellungswechsel entsprungen und durch die aufstrebende sportliche Bewegung gefördert, in den letzten Jahren vor dem Kriege geradezu zur Manie geworden war, anscheinend geheilt. Abgesehen von der Nowoje Wremja, die durch Bande ganz besonderer Art mit den Londoner Geldsäcken liiert ist— und damit ist auch der französische Einschlag dieses Gewebes gekennzeichnet—, haben die russischen Zeitungen schon seit Monaten ihrer Unzufriedenheit gegen ihre Verbündeten im Westen, besonders gegen England, mehr oder weniger offen Ausdruck gegeben. Vier Klagen sind es hauptsächlich, welche die Russen vorbringen, die schwache Offensive im Westen, welche die Deutschen nicht davon abhalten kann, die wuchtigsten Stöße gegen die Heere des Zaren zu führen, die erfolglosen Kämpfe an den Meerengen, die Rußland immer noch nicht den so dringend nötigen Durchgang zum Mittelmeer freigemacht haben, das Zurückhalten der englischen Schlachtflotte, die augenscheinlich den offenen Kampf mit den deutschen Hochseegeschwadern scheut, und die mangelhafte pekunjäre Unterstützung, die sich nur auf Darlehen gegen Deckung in gemünztem Golde beschränkt. Die Russen haben in der Tat allen Grund, mit ihrem englischen Verbündeten ernstlich unzufrieden zu sein. Sie hätten trotz aller Rüstungen zu Lande und trotz ihres Bündnisses mit Frankreich den Waffengang mit Deutschland nicht gewagt, wenn sie nicht überzeugt gewesen wären, an England einen starken Rückhalt zu finden. Daß sie sich so in der militärischen Bereitschaft und Kraft des britischen Weltreiches getäuscht haben, ist in erster Linie Schuld der Engländer. Die Prahlereien Churchills, daß die deutsche Flotte einige Tage nach dem Ausbruch des Krieges auf dem Meeresgrunde liegen würde, haben die Russen in ihrem Glauben an die Allmacht der britischen Marine bestärkt und zu der überzeugung gebracht, daß die Engländer ihnen die Ausgänge aus der Ostsee und dem Schwarzen Meer frei machen würden. Die Versprechungen Kitcheners, der Armeen aus der Erde stampfen wollte, haben die Russen zu dem Glauben verleitet, daß im Frühjahr ein englisches Millionenheer bereit stehen, und daß in Flandern eine Offensive allergrößten Stils einsetzen würde. Nichts von alledem ist eingetreten. Die britische Flotte beherrscht weder die Ostsee noch die Nordsee, die englischen Dreadnoughts liegen in wohlgeschützten Buchten, die deutschen Unterseeboote machen in der Nordsee und an der irländischen Küste seit Monaten erfolgreich Jagd auf englische Handelsschiffe. Deutsche Tauchboote haben die von den Engländern mit Argusaugen gehütete Enge von Gibraltar durchfahren und sind im Schwarzen Meer erschienen. Weder die großen Kampfschiffe der Alliierten noch das schwarz=weißbraune Landungskorps auf Gallipoli haben bisher den Durchgang durch die Dardanellen erzwingen können. Schon fällt im Schwarzerdgebiet die neue Ernte unter der Sense, und noch lagern die zur Ausfuhr bestimmten und längst verpfändeten ungeheuren Getreidemengen des Vorjahres in den Speichern von Odessa und Nikolajew; wie viel bei den mangelhaften Lagervorrichtungen davon schon verschimmelt und verfault ist, wird wohl niemals an die öffentlichkeit dringen. Die geplante große Offensive in Flandern ist nach England verlegt worden, wo man sich erbittert darum streitet, wie man den Sieg organisieren müsse, und Sturm läuft gegen Vorrechte, die durch den Besitz geheiligt wurden. Die russische Jugend, die auf den Schlachtfeldern Galiziens und Polens verblutet, ist, wenn sie aus den Zeitungen ersieht, daß die jungen Engländer immer noch lieber Tennis und Fußball spielen als in die Schützengräben gehen, sicher längst von ihrer Vorliebe für englischen Sport geheilt. Man kann es wirklich den Russen nicht verdenken, wenn sie die Engländer, die von allen Verbündeten immer das größte Wort führen und am wenigsten leisten, gründlich satt haben. Das Londoner Abkommen, keinen Sonderfrieden zu schließen, stellt sich immer mehr als das heraus, wofür wir es von Anfang an gehalten haben, als ein grober Leim, den die Engländer gelegt haben und auf den die Alliierten gekrochen sind. Das Abkommen ist geschlossen worden unter der selbstverständlichen Voraussetzung, daß jeder der Partner alles tun würde, was in seinen Kräften stünde. Die Engländer haben aber weder das geleistet, was sie konnten, noch das, was sie sollten und wollten. Wenn sie ihre Verbündeten nicht wissentlich belogen, so waren sie jedenfalls in einer großen Selbsttäuschung befangen. Wie es auch sei, die Engländer haben das Londoner Abkommen in Wahrheit nicht gehalten, und die Frage ist nur, ob und wie lange sich die andern Unterzeichner des voreiligen Abkommens gebunden fühlen. Die Franzosen freilich sind längst nicht mehr frei in ihren Entschlüssen. Sie haben sich in ihrem verblendeten Deutschenhaß den Engländern mit Haut und Haaren verschrieben, sie sind, indem sie den Engländern wichtige Stützpunkte an der Kanalküste einräumten, nicht einmal mehr Herren in ihrem eigenen Lande. Die Russen sind viel unabhängiger von den Engländern. Wenn sie einen Vertrag lösen, der unter falschen Voraussetzungen geschlossen und von den Engländern nicht gehalten worden ist, so können diese ihnen gar nichts anhaben. Die auswärtige Politik des Zarenreichs hat, bevor sie sich mit ihrem alten Widersacher in Asien einließ, stets einen gesunden Egoismus bewiesen. Es ist auch in Rußlands Interesse zu hoffen, daß sich dieser stärker erweist als die Hartnäckigkeit der vom Deutschenhaß geblendeten Kriegspartei. Freilich liegen noch keine Anzeichen vor, daß die Russen gewillt sind, diesen Schluß zu ziehen. vom östlichen Schauplatz. Fortschritte. Der amtliche deutsche Bericht von Freitagmittag zeigt deutlich, daß wir mitten in der Entwicklung der großartigen Operationen auf dem östlichen und südöstlichen Kriegsschauplatz stehen, deren Entscheidung sich vorbereitet. Aber diese Zwischenglieder stellen ebensoviele Erfolge dar. Auf dem äußersten linken Flügel, in Kurland, setzen unsere Truppen dem geschlagenen Gegner in östlicher Richtung nach und haben in den beiden Tagen vom 22. und 23. Juli über 10.000 Gefangene gemacht, drei Geschütze und fünf Maschinengewehre außer vielem Troß und Heeresgerät erbeutet. Hieraus läßt sich schließen, daß der Feind in ziemlicher Auflösung zurückgeht. Gegen die Narewlinie und Nowo Georgiewsk haben sich die deutschen Truppen näher herangeschoben. Die Armee des Gnerals v. Gallwitz stürmte im Vorgelände von Roschan ein Dorf, Milony, und eine Schanze bei Szygi und nahm in diesen fast 360 Mann gefangen. Hier wie auch südlich und westlich von Warschau südlich der Weichsel scheinen die Russen ihre Stellungen weit vor die eigentlichen Brückenköpfe vorgelegt zu haben, um damit Entwicklungsraum für größere Massen zu gewinnen, an dem es in den eigentlichen dauernden Befestigungen, besonders an dem Narewabschnitt, fehlte. Blonie, wo die Vorstellung von Warschau beginnt, ist in der Flanke durch die dichten Waldungen gedeckt, die mit dem Bjelinybruch den Raum bis in den Bereich von Nowo Georgiewsk ausfüllen. Der linke Flügel lehnt sich bei Gora Kalwarja an die Weichsel. Auch bei Iwangorod findet sich die über die dauernden Werke vorgeschobene Stellung, auf deren Ostende unsere Truppen den Gegner bis nach Granica, zehn Kilometer von der Festung, zurückgedrängt haben. Der Nordflügel befindet sich in der Höhe von Koziniec, in dessen Umgebung österreichisch=ungarische Heeresteile noch mit russischen Nachhuten zu tun haben, die durch das Waldgelände unterstützt werden. Der Kampf zwischen Weichsel und Bug dauert fort, doch ist es den verbündeten Heeren gelungen, an verschiedenen Stellen des zähen Widerstandes der Russen Herr zu werden und sie zum Rückzug zu zwingen. Die russischen Streitkräfte haben dabei außerordentlich hohe blutige Verluste erlitten, über die wir erst nach einem Abschluß eines Teiles der Bewegungen, die noch im Fluß sind, genaueres erfahren dürften. General v. woyrsch Ehrendoktor. WTB Breslau, 23. Juli.(Telegr.) Die Schlesische Volkszeitung erfährt: Generaloberst v. Woyrsch ist gestern von der philosophischen Fakultät der Universität Breslau zum Ehrendoktor ernannt worden. ( Kopenhagen, 23. Juli.(Telegr. Laut der russischen Zeitung Djen ist das Amt des Generalgouverneurs für den Bezirk Kijew abgeschafft. Das Gouvernement wird den Vorschriften, die gegenwärtig in Witebsk, Minsk und Mohilew gelten, unterworfen. Die neue Regelung unserer Nahrungsmittelwirtschaft. IV. Vom Ersten Beigeordneten Adenauer(Köln). (Fortsetzung aus Nr. 738.) 2. Futtermittel. Die Regelung des Verkehrs mit Futtermitteln war schon bisher gegenüber der Brotgetreidefrage vernachlässigt: sie war nicht so durchgearbeitet wie diese, der Verwaltungsapparat, dem die Sorge für den Futtermittelverkehr anvertraut war, war nicht einheitlich, ein Teil der Verwaltung, die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte G. m. b. H. in Berlin, funktionierte schlecht. Die Öffentlichkeit nahm von ihr und ihren Mängeln keine besondere Notiz, ihr Interesse galt fast ausschließlich der Versorgung mit Brotgetreide und der Kriegsgetreidegesellschaft. Auch gegenüber der neuen Regelung zeigt sich in den kurzen Artikeln, die bisher über sie in den Zeitungen erschienen sind, das gleiche mindere Interesse der öffentlichkeit. Sehr mit Unrecht: denn, wenn nicht alles trügt, wird die Futtermittelfrage uns im kommenden Wirtschaftsjahr vor schwierigere Fragen stellen als die— im großen und ganzen gelöste— Brotgetreidefrage. Die Futtermittelfrage aber ist für uns fast ebenso wichtig, man denke nur an die Rolle, welche die Zugtiere, die Produktion von Milch und Fleisch spielen. Neugeregelt ist der Verkehr mit Kleie in der Verordnung über Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl; gleichzeitig sind neue Verordnungen erschienen über die Regelung des Verkehrs mit Hafer, Gerste, Kraftfuttermitteln und zuckerhaltigen Futtermitteln. Die Reichsfuttermittelstelle. Die Verteilung von Futtermitteln soll in Zukunft erfolgen durch die Reichsfuttermittelstelle, die Zentralstelle zur Beschaffung der Heeresverflegung, die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte G. m. b. H. und die Kommunalverbände. Die Reichsfuttermittelstelle ist eine neue, zuerst in den obigen Verordnungen erwähnte Einrichtung, die wohl durch besondere Verordnung noch wird geschaffen werden. Anscheinend wird sie für die Verwaltungsangelegenheiten in Futtermittelfragen zuständig sein und hier eine ähnliche Stellung einnehmen, wie bei der Brotgetreideversorgung das Direktorium. Die geschäftlichen Aufgaben soll bei Hafer und Gerste die Zentralstelle zur Beschaffung der Heeresverpflegung, bei Kleie, Kraftfuttermitteln und zuckerhaltigen Futtermitteln die Bezugsvereinigung deutscher Landwirte besorgen. Die Kommunalverbände wirken bei Beschaffung eines Teiles der Futtermittel mit, so bei Hafer und Gerste, bei allen Futtermitteln haben sie die letzte Verteilung an die Verbraucher zu übernehmen. Hinsichtlich der Gerste sind die Kommunalverbände verpflichtet, den Anweisungen der Reichsfuttermittelstelle Folge zu leisten; bei den Verordnungen bezüglich Hafer usw. findet sich eine derartige Bestimmung nicht. Am schärfsten und folgerichtigsten ist der die ganze Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide beherrschende Gedanke der Zwangsgemeinwirtschaft durchgeführt bei der Kleie und beim Hafer, bei ersterer offenbar wegen des Zusammenhanges mit der Brotgetreideregelung, bei letzterm wegen des Interesses der Heeresverwaltung an diesem Futtermittel, bei Gerste ist die Zwangsgemeinwirtschaft schon weniger scharf, der Verkehr mit Kraftfuttermitteln und zuckerhaltigen Futtermitteln endlich ist, wie auch bisher, am freiesten geregelt. Die beim Ausmahlen des Getreides der Reichsgetreidestelle entfallende Kleie wird der Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte zur Verfügung gestellt. Die Kleie, die beim Ausmahlen des Getreides eines selbstwirtschaftenden Verbandes oder eines Selbstversorgers entsteht, ist von der Mühle auf Verlangen dem Verbande oder dem Selbstversorger, sonst der Bezugsvereinigung abzuliefern. Das letztere gilt auch hinsichtlich der aus dem Brotgetreide des Heeres und der Marine entfallenden Kleie, soweit diese sie nicht selbst brauchen. Die Bezugsvereinigung gibt die Kleie nach den Weisungen der Reichsfuttermittelstelle an die Kommunalverbände und bestimmte gewerbliche Betriebe ab. Für die Verteilung an die Kommunalverbände ist ein Plan aufgestellt, der das Land in ganz außerordentlicher Weise zum Nachteil der Stadt bevorzugt. Die Kommunalverbände haben die Kleie in wirtschaftlich zweckmäßiger Weise abzugeben; daß sie die Kleie nur innerhalb ihres Bezirks abgeben dürfen, wie das bei der Gerste bestimmt ist, ist nicht gesagt, sie dürfen sie also auch außerhalb ihres Bezirks veräußern. Die Versorgung mit Kleie wird bei dem Mangel an Kraftfuttermitteln eine große Bedeutung haben. Der Verkehr mit Hafer. Hafer und Gerste sind beide für den Kommunalverband beschlagnahmt, in dessen Bezirk sie gewachsen sind. Der Besitzer des beschlagnahmten Hafers kann sie an die Heeresverwaltungen, die Marineverwaltung, die Zentralstelle zur Beschaffung der Heeresverpflegung und an den Kommunalverband, für den der Hafer beschlagnahmt ist, veräußern, aber nur direkt, nicht durch Vermittlung des Handels; der Handel ist auf dem ganzen Gebiet des Verkehrs mit Hafer nach wie vor ausgeschlossen. Findet keine freiwillige Veräußerung an eine der vorgenannten Stellen statt, so wird der Hafer zugunsten des Kommunalverbandes enteignet. Auch der Verwendungszweck des Hafers ist durch die Verordnung fest bestimmt. Außer für Zwecke des Heeres und der Marine darf der Hafer nur benutzt werden zur Verfütterung der Einhufer und, mit Genehmigung der zuständigen Behörde, an Zuchtbullen, und zwar in bestimmten Tagesmengen, die der Bundesrat je nach dem Ausfall der Ernte noch festzusetzen hat; einstweilen bleibt es bei der bisherigen Menge von 3 Pfund täglich; den Nährmittelfabriken wird Hafer zur Herstellung von Nahrungsmitteln überwiesen werden. Die Verteilung soll in folgender Weise stattfinden. Die Reichsfuttermittelstelle stellt fest, wieviel Einhufer und Zuchtbullen in jedem Kommunalverbande vorhanden sind, wieviel jeder Kommunalverband für diese braucht und wieviel Hafer in seinem Bezirk geerntet ist. Die Kommunalverbände, die sich durch Kauf oder Enteignung in den Besitz des in ihrem Bezirk gewachsenen Hafers zu setzen haben, müssen, falls sie Überschußverband sind, d. h. falls sie mehr haben, als sie zur Fütterung ihrer Einhufer brauchen dürfen, den überschuß nach Anweisung der Reichsfuttermittelstelle der Zentralstelle zur Beschaffung der Heeresverpflegung zur Verfügung stellen. Den Kommunalverbänden, die zu wenig haben, das Fehlende durch die Reichsfuttermittelstelle von der Zentralstelle aus überwiesen. Die Kommunnalverbände haben innerhalb ihres Bezirks dafür zu sorgen, daß jeder Halter von Einhufern oder Zuchtbullen die festgesetzte Hafermenge erhält. Die Reichsfutterstelle überweist auch den Nährmittelfabriken bestimmte Mengen, und zwar legt sie dabei zu Grunde den Jahresverbrauch der Fabriken an Hafer im Durchschnitt der letzten beiden Geschäftsjahre vor Ausbruch des Krieges. Es wird entweder der ganze Jahresverbrauch oder ein Bruchteil zugeteilt. Die Zuteilung kann nur nach Maßgabe der jeweils verfügbaren Bestände und nicht vor dem 1. November 1915 beansprucht werden. Von der bereits erwähnten Bestimmung, daß der Hafer nur an Einhufer und Zuchtbullen verfüttert werden darf, besteht eine Ausnahme zugunsten der Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe, die nicht nur an ihre Einhufer und Zuchtbullen, sondern auch an ihr übriges Vieh Hafer verfüttern dürfen. Wieviel sie an dieses verfüttern dürfen und ob sie ihrem übrigen Vieh nur den Hafer geben dürfen, den sie bei der Fütterung ihrer Einhufer an der vorgeschriebenen Menge einsparen, geht aus der Verordnung nicht hervor. Die landwirtschaftlichen Betriebe sind auch dadurch bevorzugt, daß ihnen gestattet wird, mit Genehmigung der zuständigen Behörde aus ihrer Haferernte Nahrungsmittel zum Verzehr im eigenen Betriebe herzustellen oder herstellen zu lassen. Erwähnenswert ist noch, daß die Reichsfuttermittelstelle mit Zustimmung ihres Beirats Futterzulagen für Bergwerks= und Gestütspferde sowie Deckhengste, und im Falle eines dringenden Bedürfnisses auch Futterzulagen für andere Pferde bewilligen kann. Der Hafer, der nach dem 16. Februar 1915 aus dem Auslande eingeführt worden ist, unterliegt nicht den Bestimmungen der Verordnung. Auch hier wird, wie in allen Verordnungen, als Ausland nicht das besetzte Gebiet angesehen. Im Falle der freiwilligen Veräußerung wie der Enteignung findet der übernahmepreis seine Grenze in den festgesetzten Höchstpreisen. Anscheinend versehentlich ist in die neue Verordnung aus der alten Haferverodnung die Bestimmung aufgenommen, daß statt des Höchstpreises der Einstandspreis zu geben ist, wenn der Besitzer nachweist, daß er zulässigerweise Vorräte zu einem höhern Preise, als der Höchstpreis ist, erworben hat. Eine derartige Bestimmung findet sich weder in den Verordnungen über Brotgetreide, noch über Gerste. Sie war in der alten Haferverordnung berechtigt, weil der Hafer damals nicht mehr in der Hand des Produzenten war, jetzt, wo die Ernte auf dem Halme beschlagnahmt wird, hat sie wohl keine Berechtigung mehr. Die Verordnung enthält eine offenbare Lücke. Wie oben erwähnt, darf der Produzent trotz der Beschlagnahme den Hafer an Heeresverwaltungen, Marineverwaltung, Zentralstelle und Kommunalverbände freiwillig veräußern. Von den Verkäufen an die drei Erstgenannten braucht er dem Kommunalverband keine Anzeige zu erstatten, sodaß der Kommunalverband nicht darüber unterrichtet bleibt, was aus dem in seinem Bezirk gewachsenen und für ihn beschlagnahmten Hafer wird. Unter Umständen kann er daher nicht die von der Reichsfutttermittelstelle eingeforderten Mengen zur Verfügung stellen, anderseits auch nicht zu seiner Entlastung nachweisen, daß und welche Mengen schon zu legalen Zwecken aus seinem Bezirke hinausgeflossen sind; auch kann auf diese Weise Hafer, den er zum Ausgleich zwischen den Tierhaltern seines Bezirks braucht, ohne sein Vorwissen verschwinden. Warum hier nicht durch die Verordnung, ebenso wie bei der Gerste, bestimmt ist, daß derartige Verkäufe dem Kommunalverbande anzuzeigen und daß eine etwaige Entfernung des Hafers aus seinem Bezirke von ihm zu genehmigen ist, ist nicht ersichtlich. Diese Lücke muß jedenfalls durch Verordnung der Landeszentralbehörden ausgefüllt werden. Der Verkehr mit Gerste. Die Gerste ist zwar auch, wie oben erwähnt, zugunsten des Kommunalverbandes, in dessen Bezirk sie gewachsen ist, beschlagnahmt, aber die dann bei ihr einsetzende Regelung ist doch viel freier als beim Hafer. Zunächst wird dem Landwirt die Hälfte der von ihm geernteten Gerste zur Verwendung als Saatgu oder zu sonstigen Zwecken im eigenen Betriebe gelassen. Er kann sie also auch verfüttern. Das wird ihm namentlich jetzt zur Zeit der Ernte sehr willkommen sein, da seine Pferde und sonstiges Spannvieh angestrengt arbeiten müssen. Die andere Hälfte hat der Landwirt dem Kommunalverbande zu liefern, nötigenfalls wird sie von diesem enteignet. Der Kommunalverband hat seinerseits eine Lieferungspflicht bezüglich dieser Hälfte gegenüber der Reichsfuttermittelstelle. Die Reichsfuttermittelstelle setzt fest: 1, welche Betriebe Gerste verarbeiten oder verarbeiten lassen dürfen und in welcher Menge. Hierunter fallen auch Brauereien. Das Kontingent wird für die Zeit vom 1. Oktober 1915 bis 31. Oktober 1916 festgesetzt. Für die Bierbrauereien sind hierbei die vom Bundesrat festgesetzten Malzkontingente maßgebend; 2. wieviel Gerste jeder Kommunalverband zu liefern hat. Dabei ist zu berücksichtigen, daß ihm die Hälfte des Ernteergebnisses zu belassen ist, d. i. die den Landwirten verbleibende Hälfte; 3. in welcher Weise die der Reichsfuttermittelstelle zur Verfügung stehende Gerste an die Heeresverwaltungen, die Marineverwaltung, die Kommunalverbände zu verteilen oder wie sie sonst zu verwenden ist. Den Heeresverwaltungen und der Marineverwaltung wird wohl von der Reichsfuttermittelstelle so viel Gerste überwiesen werden, als sie für ihre sämtlichen Zwecke brauchen. Irgendwelche Gesichtspunkte, nach denen die Zuteilung der übrigbleibenden Gerste an die Kommunalverbände erfolgen soll, sind in der Verordnung nicht angeführt. Desgleichen sind die Kommunalverbände frei in der Verwendung der Gerste, die ihnen zugeteilt oder belassen wird, sie müssen sie aber— anders wie die Kleie— innerhalb ihres Bezirks unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Verhältnisse abgeben. Im Gegensatz zu dem Verkehr mit Brotgetreide und Hafer ist bei der Gerste der Handel nicht ausgeschaltet. Der landwirtschaftliche Unternehmer darf trotz der Beschlagnahme auch aus der zweiten Hälfte seines Vorrates, der Hälfte, die er an sich an den Kommunalverband abliefern muß, Gerste an Betriebe mit Kontingent oder an die Zentralstelle zur Beschaffung der Heeresverpflegung unmittelbar oder durch Vermittlung des Handels liefern. Diese Zulassung des freien Handels bei dem Verkehr mit Gerste macht eine Reihe von Kontrollvorschriften nötig, die einerseits den Kommunalverband davor schützen sollen, daß ihm die Reichsfuttermittelstelle Gerste abfordert, die auf dem Wege des freien Handels in legaler Weise verwandt worden ist, und die anderseits Vorsorge dafür treffen sollen, daß die Gerste tatsächlich nur für die Betriebe und für die Zwecke verwendet wird. welche die Verordnung bestimmen: der landwirtschaftliche Unternehmer, der an Betriebe mit Kontingent oder an die Zentralstelle Gerste liefert, hat seinem Kommunalverbande binnen drei Tagen nach Abschluß das Geschäft anzuzeigen; die Entfernung von Gerste aus dem Kommunalverband, die infolge derartiger Geschäfte nötig wird, ist an die Zustimmung des Kommunalverbandes gebunden: Betriebe mit Kontingent dürfen nur im Rahmen ihres Kontingents Gerste verarbeiten, verarbeiten lassen und zur Verarbeitung erwerben, Betriebsunternehmer, die hiergegen verstoßen, werden bestraft; der Betrieb kann geschlossen werden und die Mengen, die sie über ihr Kontingent hinaus erworben haben, verfallen unentgeltlich zugunsten der Zentralstelle zur Beschaffung der Heeresverpflegung. Ob die getroffene Regelung ausreicht, ist zweifelhaft. So wünschenswert an sich die Zulassung des Handels ist, so wird sie doch höchstwahrscheinlich zu recht unliebsamen Erscheinungen. Hinterziehung von Gerste, Kontingentsüberschreitungen usw. führen. Bedauerlich ist auch, daß irgendwelche Grundsätze für die Verteilung der Gerste an die einzelnen Kommunalverbände nicht aufgestellt sind.(Schluß folgt.) Berlin, 23. Juli.(Telegr.) über die neuen Höchstpreise für Getreide erfährt das Berliner Tageblatt: Es ist von Preußen beim Bundesrat beantragt, den Höchstpreis für Roggen auf 220 für die Tonne und eschce ae eceicec echie sollen beibehalten werden; die Preisbezirke sollen neu geregen werden. Es ist in Aussicht genommen, größere Kreise als bieher für die Höchstpreise zu bilden. Der Haferpreis soll gegen vorjährigen Höchstsatz eine Steigerung erfahren. Samstag, 24. Juli Kölnische Zeitung s Erste Morgen-Ausgabe vom westlichen Schauplatz. Ein belgischer Sozialist über die Friedensfrage. Am 20. Juli hat der belgische sozialistische Minister Vandervelde in Mailand einen öffentlichen Vortrag gehalten, der von der italienischen Zuhörerschaft mit stürmischem Beifall aufgenommen und von der Tagespresse ausführlich wiedergegeben wurde. Kein Wunder, schloß er doch mit der klangvollen Phrase: „Wir haben unerschütterliches Vertrauen auf den Sieg und werden die Waffen nicht eher niederlegen, als bis Europa die Herrschaft des Rechts wieder hergestellt hat. Für uns Deutsche sind besonders die Stellen der Rede beachtenswert, wo der belgische Sozialist auf die Bewegung zugunsten des Friedens unter den deutschen Parteigenossen eingeht und, obschon er der„ehrlichen" Haltung einiger weniger wie Liebknecht, Haase, Kautsky seinen Beifall nicht versagt, doch seine Zuhörer warnt, sich von den schmeichelnden Sirenenstimmen der Vertreter des deutschen Sozialismus verführen zu lassen, die erklären, den Frieden zu wollen, aber in übereinstimmung mit ihrer Regierung.„Wenn wir,“ so fuhr Vandervelde fort,„auf diese Sirenen hören wollten, so würden wir bald in den Abgrund gerissen sein.(Lebhafter Beifall nach dem Bericht des Corriere della Sera). Dieser Verteidigungskrieg, den wir haben auf uns nehmen müssen, ist jetzt ein Befreiungskampf geworden, und es wäre abgeschmackt, einen Frieden beschleunigen zu wollen, der die nationalen Fragen nicht löste, der nicht Belgien vollständig befreite, der nicht Polen erlöste, und Trient und Triest nicht mit Italien verbände.“(Beifall.) Nachdem der Redner alsdann die von den Deutschen in Belgien begangenen Barbareien und Missetaten in der üblichen Weise geschildert hatte, fügte er hinzu:„Das ist es, was wir gesehen und gelitten haben, wo die Heere des gesitteten Deutschlands vorübergezogen sind, und angesichts dieses Schauspiels rufen wir Sozialisten und Friedensfreunde:„Wir wollen den Krieg!" Nach dem Bericht des Corriere della Sera ertönte hier wieder stürmischer Beifall, dem sich auch Abgeordnete der offiziellen sozialistischen Partei(d. i. Neutralisten) anschlossen. Es ist nicht überflüssig, zu bemerken, daß der Bericht des sozialistischen Avanti über die Rede des belgischen Parteigenossen zwar nicht wörtlich, aber dem Sinne nach vollkommen mit dem des Corriere übereinstimmt. Französischer Trost. WTB Paris, 22. Juli.(Telegr.) Der Temps der seit einiger Zeit seine militärischen Betrachtungen über die Operationen auf der Ostfront auf das Mindestmaß beschränkte, tröstet heute seine Leser folgendermaßen: Die Russen wichen zurück, dies ist unbestreitbar, aber es ist gut, sich die Lage ihrer Armeen Ende August letzten Jahres zu vergegenwärtigen. Abgesehen von dem Korps, welches in Ostpreußen eindrungen war und sich zurückziehen mußte, ist die Front beider gegnerischen Armeen heute genau dieselbe wie damals. In 11 Monaten machten die Zentralmächte in Wirklichkeit keine Fortschritte trotz der Zahl der Soldaten, die sie in den heftigsten Schlachten opferten. Wir würden es gewiß vorziehen, wenn der Feind auf der Flucht wäre, aber die Feststellung, welche wir soeben machten, ist deshalb nicht weniger ermutigend. Von dieser eigenartigen Auffassung bis zu dem Trostwort von den„siegreichen Niederlagen“, durch das sich die Franzosen über die Schläge von 1870 hinwegtäuschen, ist nur ein Schritt.] Die Feststellung der Dienstfähigen in Frankreich. WTB Paris, 23. Juli.(Telegr.) Der Temps berichtet, daß die scharfen Maßregeln zur Feststellung der dienstsähigen Mannschaften, die sich bisher dadurch ihrer Dienstpflicht entziehen konnten, daß sie sich nicht in die Stammrollen eintragen ließen, ein ausgezeichnetes Ergebnis hatten. Alle Männer, die ihrem Alter nach militärpflichtig sein können, werden noch auf der Straße angehalten und zur Vorlegung ihrer Papiere genötigt. In der Jahresklasse 1916 wurden im Militärgouvernement Paris allein über tausend nichteingetragene Männer festgestellt. Die Gesamtzahl der nichteingetragenen Mannschaften aller Jahresklassen wird für Paris auf über 10000 Mann geschätzt. WIB Paris, 23. Juli.(Telegr.) Meldung der Agence Havas: Auf Ansuchen Millerands hat die Kammer gestern die Aussprache über den Gesetzentwurf betreffend die Berechtigung des Kriegsministeriums, Marineministeriums und Kolonialministeriums zur selbständigen Vornahme allgemeiner Requisitionen verschoben und einen Gesetzentwurf über die Anmeldungspflicht für Metalldrehbänke, hydraulische Pressen und Dampfhämmer in Fabriken, Werkstätten usw. angenommen. Unterstaatssekretär Thomas erklärte auf verschiedene Anfragen, daß die durch die Anzeigepflicht ermöglichte Zählung eine bessere Ausnutzung aller Betriebe gestatten werde. Die Industrieabteilung des Kriegsministeriums erhalte bereits jetzt täglich 600 bis 700 Anfragen von Industriellen, und jede Anfrage mache eine Untersuchung nötig. Der Vorteil des Gesetzentwurfes liege in der besseren Organisation zwischen industriellen Erzeugern und Abnehmern, in diesem Falle dem Staate, ohne Inanspruchnahme von Zwischenagenten. W7B Paris, 23. Juli.(Telegr.) Meldung der Agence Havas. Der Senat hat die Aussprache über den Gesetzentwurf betreffend das Verbot des Handels mit Deutschen, Österreichern und Ungarn begonnen. Der Seekrieg. Die amerikanische Antwortnote. WIB Berlin, 23. Juli.(Telegr.) Der Lokal=Anzeiger meldet: Die Antwortnote des Präsidenten Wilson ist, wie wir hören, bei der hiesigen amerikanischen Botschaft eingetroffen. Die Übersetzung des recht umfangreichen Schriftstückes ins Deutsche wird einige Zeit in Anspruch nehmen. 0 Von der holländischen Grenze, 23. Juli.(Telegr.) Der Daily Telegraph erfährt aus Washington, Wilson und Lansing seien mit Abfassung der Antwort auf die österreichische Note beschäftigt. Darin würde die Behauptung widerlegt, als hätten die Vereinigten Staaten sich Neutralitätsverletzungen zu Schulden kommen lassen, indem sie die Verbündeten mit Geschossen versähen. In der Note werde erklärt werden, Amerika sei bereit, jedes Land in dieser Weise zu versorgen, und es sei nicht verantwortlich dafür, daß Waffen und Schießvorrat einem der Kriegführenden infolge der Kriegsumstände nicht erreichten.[Die alte lahme Ausrede!] Ferner werde erklärt werden, ein Eingehen auf den Wiener Standpunkt würde eine Betätigung von Parteilichkeit sein, welche die Verbündeten und Neutralen übelnehmen wurden. J4 Stockholm, 23. Juli.(Telegr.) Der Protest Amerikas gegen England ist selbstverständlich mit Zufriedenheit in Schweden ausgenommen worden, selbst die ausgeprägt vierverbandsfreundliche Dagens Nyheter schreibt, daß ganz Schweden hofft, daß der amerikanische Protest auf die jetzigen Unterhandlungen in Stockholm mit den englischen Abgesandten einwirken wird, denn Schweden sei immer einig in der Abweisung fremden Eingreisens gegen sein neutrales Recht. Die Zeitung Dagen schreibt, daß der Protest als eins der für Schweden und die andern nordischen Länder wichtigsten Ereignisse bezeichnet werden könne, die während des Weltkrieges vorgekommen sind. Der Krieg über See. Japanischer Kanonenausverkauf. Bisher wurde immer nur von Geschützlieferungen Japans Rußland berichtet. Nach Meldungen aus Tokio, die nach Kreuzzeitung der New York Times zugegangen sind, hat sapanische Kriegsminister General Oka im Parlament bestätigt, daß die nach Europa gelieferten schweren Geschütze aus dem japanischen Arsenal stammen. Natürlich hat sich Japan dafür gehörig bezahlen lassen. Der Minister gab den Wert der bis Anfang Juni verkauften Geschütze auf rund 50 Millionen Mark an. Aus seinen Erklärungen geht weiter hervor, daß es sich nicht nur um Lieferungen für Rußland gehandelt hat, sondern daß ein an der der WTB Wien, 23. Juli.(Telegr.) Aus dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Der unten wiedergegebene Befehl, der im Monat März ausgegeben wurde, ist ein neuer Beweis davon, daß die italienischen Behorden schon im März laufenden Jahres Leute, die gegen den Krieg waren oder gar den Mittelmächten, also Italiens Verbündeten, freundlich gesinnt waren, als staatsgefährlich betrachteten. Hier folgt der Text des Befehls und dessen dienstlicher Angaben: Karabinieri=Legion Verona. Kompagnie Schio. Protokollnummer 195, Par. 87. Abt. Gegenstand: Treiberei wegen der Arbeitslosigkeit und Teurung und Überwachung der Anstifter. Schio, 27. März 1915. Behufs Verfügung entsprechender Maßnahmen wird folgender Befehl des Legionskommandos übermittelt: Die Nachforschungen der Karabinieri und der Sicherheitsbehörden zu der Feststellung der Haupturheber der jüngst in der Provinz des Legionsberichtes vorgefallenen Kundgebungen gegen die Arbeitslosigkeit und Teurung ergaben, daß die Hauptbewegung von einigen aus Deutschland und Österreich=Ungarn zurückgekehrten Auswangerern ausgegangen ist. Diese, die viele Jahre dortselbst gelebt haben, sind offen gegen den Krieg und bezeugen offen ihre Freundschaft für die genannten Kaiserreiche. Es wird dies also dem Kommando zur Kenntnis gebracht um eine entsprechende Überwachung und die sonst nötigen Maßnahmen einzuleiten. Leutnant und Interimskommandant der Kompagnie Aus den Mailänder Schreckenstagen. * Zürich, 23. Juli.(Telegr.) Die Untersuchung wegen der Plünderung und Zerstörung deutscher und österreichischer Geschäfte am 27. und 28. Mai in Mailand(auch Schweizer kamen dabei zu Schaden), ist nahezu abgeschlossen. 124 in Untersuchung gezogene Personen wurden wieder freigelassen, 24 Personen, alle dem Secolo zufolge vorbestraft, bleiben noch im Gefängnis, und ist es nicht sicher, ob diese bestraft werden.— Die Brotpreise in Mailand stiegen auf 48 bis 58 Centesimi das Kilo.— Der Pfarrer von Monfalcone wurde nach dem Einmarsch der Italiener in die Stadt als Spion erschossen.— Der Avanti setzt in einem beachtenswerten, seltsamerweise von der Zensur durchgelassenen Artikel die politischen Schwierigkeiten für Italien in bezug auf den Balkan und die Dardanellen auseinander und verlangt, daß die Regierung den Zusammenhang mit dem Parlament nicht verliere, der angesichts dieser wichtigen Fragen doppelt wertvoll sei. Die sleutralen. 0 Von der holländischen Grenze, 23. Juli.(Telegr.) Die Times erfährt aus Washington: Die Einfuhrfirmen äußerten sich befriedigt über eine Meldung aus London, wonach eine Regelung erwogen wurde, welche die Vereinigten Staaten instand setzen würde, regelmäßig die von ihnen benötigte Menge Farbstoffe sowie Chemikalien aus Deutschland zu erhalten. Man hoffe auch, daß die Meldungen zutreffen, welche die Möglichkeit für die Eröffnung von amerikanischen Geschäftsstellen in neutralen Ländern eröffnen, an die amerikanische Güter gerichtet werden können, ohne daß die eigentliche Bestimmung angegeben wird. WIB London, 23. Juli.(Telegr.) Die Times meldet aus Washington: Die Entscheidung des englischen Handelsamts in der Baumwollfrage hat hier eine offenbar unter amtlicher Beeinflussung entstandene ungünstige Aufnahme gefunden. Wenn diese Entscheidung bedeutet, daß die vor das Prisengericht gebrachten Baumwolladungen konfisziert werden sollen, wird Washington diese Politik sicher bekämpfen. und Recht. Weinernte und Faßnot an der Mosel. Man schreibt uns: Zurzeit bestehen die denkbar besten Aussichten für eine der Menge wie der Güte nach hervorragende Weinernte an der Mosel und auch sonst meist im deutschen Weinbaugebiet. Es ist keine Seltenheit, daß man an einem einzigen Weinstock 100 und mehr gut entwickelte Trauben zählt. Dabei sind die Reben im Wachstum um mehrere Wochen selbst guten Mitteljahren voraus. Froft, wie im Jahre 1912, kann daher schwerlich die Weinernte beeinträchtigen, da bei normaler Weiterentwicklung die Trauben„im Wein“ sein werden, und der Frost dann nicht mehr gefährlich wird. Der Sauerwurm wird vielleicht noch Schaden anrichten, da er fast überall in der ersten Generation aufgetreten ist. Wenn wir aber ein trockenes Jahr behalten, wie es den Anschein hat, wird auch wohl in diesem Jahre, wie erfahrungsgemäß in heißen und trockenen Jahren, der Sauerwurm zurückgedrängt. Die Menge des 1915er Weines wird daher, wenn keine für Sommer und Herbst ganz ungewöhnlichen Witterungsverhältnisse eintreten, vorausich groß werden. So rechnet man z. B. an der Obermosel, wo im Kalkgebiet weniger Rießling und mehr Kleinberger und dergleichen Quantitätstrauben gezogen werden, auf etwa 30= bis 35000 Fuder, gegen 4000 im Vorjahr. Auch gibt es dort viel Apfelwein in diesem Jahr. Es ist sehr zu bezweifeln, ob für einen solchen Segen genug Fässer da sein werden, im Gegenteil wird es, wenn alles gut geht, sicher an den nötigen Fässern fehlen. Denn es liegt immerhin noch ziemlich viel von den Jahrgängen 1912, 1913 und besonders 1914 in Faß und Keller. Bedauerlich wäre es, wenn die Winzer, um leere Fasser zu bekommen, ihre lagernden Weine zu Spottpreisen losschlagen müßten, oder ungewöhnliche Preise für neue Fässer, für die von den Faßfabriken jetzt schon 80 bis 90.A verlangt werden, zu zahlen hätten. Wünschenswert wäre es daher, wenn die Faßküfer, die im Felde stehen, möglichst bald bis zum Herbst beurlaubt werden könnten. Es befinden sich noch überall Faßdauben auf Vorrat, so daß es an Material zur Fässeranfertigung vorerst nicht fehlen wird. Allerdings wird man für weiteres Material, was bisher zum Teil aus Ungarn bezogen wurde, sorgen müssen. Die Gemeinden, oder die Kreise, in denen Weinbau betrieben wird, werden sich der Sache annehmen müssen. Denn es stehen große Werte auf dem Spiel. Wenn wirklich einmal der Winzerstand einen reichen Lohn für seine schwere Mühe und Arbeit nach langen Jahren erwarten kann, dann wäre es doppelt bedauerlich, ihn durch äußere Umstände, wie Mangel an Fässern, wieder entschwinden zu sehen. Die Heeresverwaltung könnte vielleicht auch in der Beziehung helfend eingreifen, daß sie ihren voraussichtlich später nötigen Weinbedarf jetzt schon deckt, damit der noch lagernde Wein zum Teil auf die Flasche gelassen werden kann und Fässer frei werden. Auch hier kommt alles, was ausgegeben wird, dem Volke wieder zugu denn der Krieg hat dem deutschen Weinbau den Nutzen gebracht, daß keine französischen, italienischen und spanischen Weine nach Deutschland gelangen können. Gegen die Preistreiber. Juli. (Telegr.) Die norwegische Tonnen Zucker im der und schwedischen gleichzeitig ZuckerHöchst* Christiania, 23. Proviantierungskommission hat 15 000 Gesamtwert von 6000000 Kronen von Aktiengesellschaft in Gotenburg gekauft preise festgesetzt: für Farina im Großhandel auf 56 Hre, im Raesmes## euf 62 Ore, für Staubzucker auf 60 und 66, für Raffticbe auf 62 und 68 Öre das Kilogramm. Fehlende deutsche Arzneistoffe. X Madrid, 4. Juli. Der Vorsitzende der Apothekergilde in Caceres hat an den spanischen Ministerpräsidenten eine Eingabe gerichtet, bei den Vierverbandsmächten die freie Einfuhr gewisser Arzneistoffe nachzusuchen, die unentbehrlich und nahezu erschöpft sind, aber nur aus Deutschland bezogen werden können. Es eben ohne die Erzeugnisse der Boches nicht. 1915 0 Nr. 741 geht Kleine kriegschronik. Der Austausch der kriegsbeschäcigten. + Konstanz, 22. Juli.(Telegr.) Die in einzelnen Zeitungen verbreitete Nachricht, daß der Austausch von Schwerverwundeten oder von Sanitätspersonal zwischen Frankreich und Deutschland abgeschlossen sei, ist unrichtig. Fast täglich werden von hier Hunderte von französischen Sanitätssoldaten und Kriegsinvaliden durch die Schweiz in ihre Heimat abgeschoben. Dafür treffen aus Frankreich immer noch kleine Gruppen deutscher Kriegsbeschädigter ein. Vorgestern waren es 5, heute 3, in Lyon sollen noch 40 bis 50 deutsche Schwerverwundete liegen, denen der Abtransport nach Konstanz zugesagt ist. Bis jetzt sind hier 17 deutsche Offiziere und rund 600 schwerverwundete Mannschaften eingetroffen. Frankreich dagegen hat von uns 30 Offiziere und gegen 1600 schwerverwundete Mannschaften erhalten. Es wird also nicht, wie manchmal angenommen wird, Mann gegen Mann, Offizier gegen Offizier ausgetauscht, sondern es wird nach den zwischen Deutschland und Frankreich vereinbarten Ercnosatzen gehandelt, alle solche Schwerverwundeten in die Heimat zu entlassen, die eines oder mehrere Glieder, mindestens einen Fuß oder eine Hand oder die Gebrauchsfähigkeit eines dieser Glieder verloren haben, oder an beiden Augen erblindet sind, oder an vorgeschrittener Lungenschwindsucht, an unheilbarer Geisteskrankheit, an Verletzungen des Rückenmarks oder dergleichen leiden. Für Offiziere sind diese Bedingungen noch insofern verschärft, als eine Auswechslung nur dann erfolgt, wenn sie mehrere Glieder ganz oder teilweise verloren haben. Die beim ersten Austausch noch geltende Regel, nur solche Leute auszuwechseln, die weder im Garnison=, noch im Bureaudienst Verwendung finden können, ist fallen gelassen worden. Bezüglich der Unterbringung der Kriegsgefangenen besteht übrigens zwischen Deutschland und Frankreich ein charakteristischer Unterschied. Bei uns herrscht der Grundsatz, die Kriegsgefangenen in wenigen, dafür um so größern, aber allen Forderungen der Hygiene entsprechenden, vom Publikum abgesperrten Konzentrationslagern oder Lazaretten unterzubringen. In Frankreich dagegen besteht die Neigung, mögStädtchen oder großem Dorf die Freude zu machen, täglich deutsche Kriegsgefangene spazieren geführt oder bei der Zwangsarbeit tätig zu sehen; daher auch die große Zahl kleiner und kleinster Gefangenenlager und Lazarette, die aufs primitivste eingerichtet sind und häufig jede Vorbedingung für ein menschenwürdiges Dasein vermissen lassen. Aus dem hessischen Landtag. stadt, 23. Juli.(Telegr.) In einer Besprechung der Mitglieder der Zweiten Ständekammer kam man überein, die im September vorigen Jahres auf ein Jahr verlängerte Gültigkeit der Abgeordneteumandate abermals auf ein Jahr zu verlängern. Die gesetzliche Festlegung dieser Vereinbarung erfolgt in der nächsten Tagung der Kammer in der zweiten Hälfte des Septembers. Zur Erörterung wirtschaftlicher Fragen, insbesondere der Lebensmittelversorgung, wurde ein sogenannter Kriegsausschuß gewählt, der sich von den Mitgliedern des Finanzausschusses und je einem Mitglied der Fraktion des Hauses zusammensetzt. die Hagen, jetzt beim Stab einer Mun.=Kol. beim Fußart.=Regt. Nr. 9, Paul Ritter in Köln; der Kriegsfreiwillige Ernst Kleind Amtliche Nachrichten. Berlin, 28. Jul.(Telegr.) Personal-Veranderungen usw. bei den Justizbehörden. Der daunger Die de dte und Amntsgerichte in Bochum ern.— Dem Landger=Dir. Geß. Lndder=Präsidenten a. S. u. dem Antsger=Rat Müller in Emmerich ist die nachges. Dienstentlassung m. Pens. erteilt.— Zu Landger.=Räten Mundt b. Landger, 1 Berlin, Dr. Wolf b. Landger, II Berlin,y in Kottbus, Gelinski in Potsdam, Dr. Möller in Ratibor, Geißeler in Düsseldorf, Rose in Elberfeld, Bekker in Gnesen.— Z1 ern.: Die Amtsrichter Student b. Amtsger. Berlin=Mitte, Thielbörg in Prenzlau, v. Kintzel in Meerholz, Dr. Peisert in Elberfeld, Kühne in Hervorn, Stiebel in Wetzlar, Jausen in uud, Sann,in Lelsenkirchen, Welschof in Lübbecke, Krüger in LüdenWolf in Geuthim, Krinke in Achmigsberg i. Pr., Lieran in in Posen.— Zu Landrichtern ern.:““ in Rativor, Dr. Schmidt=Breidenbach in Jusitziar k d. cheii in Ostrowo.— Zu Amtsrichter ern.: der richter D. Prons b. Anstager Versin, früchere Landholz, Naul Richter u. Teiß Stat d eiu, WienBichter“. W# Fritz Stutzer b. Amitsger. Berlin=Ritte, Dr. August in Bellm=Schoneberg, Dr. Moritz Sprinz b. Amtsger. Berlinin Königshütte.=Schl., Dr. Kästner Dr. Telasser in Gr.=Strehlitz, Balk in Emden, Seiger in Isenhagen, Wöts, Wiage Ziren, Dr. Springmann in Lennep, Wilh. Fuchs in Balve, Hilbek in Hamm, Plaas in Langendreer, Upmeyer in Werne, Weidinaun in Alleustein, Möhrs in Nagnit, Güthe in Baldenburg, Dr. Lougear in Berent, Dr. Knigge in Artern, Dagob. in Weißenfels, Klec in Bromberg, Unger in Czarnikau, Alfred Rawitsch, Dr. Hauer in Massow, Früsmers in Teptow a. R. Staatsanwaltschaft. NHeustaft in Llacheit...: die Staatsanw. Bergmann in Hirschern; die Gerichtsassn. Bud in Düseldork.— Zu Staatsanwälten Dr. Thauteing in Ratibor, Koderhote in Schweidnitz, Stäcker in Haunover, Dr. Ernst Friedländer in Trier, Fitschen in Duisburg, Brisken in Arnsberg, 61 Rechtsanwälte und Notaxe. Zu Notaren ern.: die Rechtsanw. Hugo Bonwit in Duisburg, Wilh. Pars,„Lppstadt.— In die Liste der Rechtsanwälte eingetrogen: Setucrenffessor Nitzge b. Amts= u. Landger. Köln. Gerichtsassessoren. Zu Gerichtsassessoren ern.: die Reser. Dr. Walter Hirsch, Gettschick im Bez. des Kammergerichts; Laskowicz, Dr. Ollendorff im Bez. Breslau; Dr. Theodor Haose im Bez. Celle; Dr. iur. et rer. vol. Breusing. Dr. Elsen im Bez. Bez. Köln; Dr. Hagenguch im Bez. Düffeldorf; Wilh. Valzer, Dr. Friedlieb Auerbach im Bez. Frankfurt a..: Dr. Stienen, Dr. Benninghoden im Bez. Hamm; Dr. Abildstedt, Ernst Rautenberg im Bez. Kiel; Valsanz, Dr. Hütten im Bez. Stettin.— Aus dem Justizdienst geschieden: die Gerichtsassn. Emil Busse u. Paul Winter infolge Übernahme in die Verw. d. direkt. Steuern, Dr. Johannes Gisevins infolge seiner Übernahme in die kirchl. Verw.— Den Gerichtsassn. Dr. Abrahzam Holländer, Rich. Meyer u. Dr. Wolff Salomon ist die nachges. Entlass. aus d. Justizdienst erteilt.— Dem Gerichtsass. Friedr. Liedtke ist die Entlass. aus d. Justizdienst erteilt.— Der Gerichtsass. Dr. Lambertus ist gestorben. Franke Wolff in Vermischtes. WIB Berlin, 23. Juli.(Telegr.) Dem Jungdeutschland= bund ist, wie die Norddeutsche Allgemeine Zeitung meldet, zur Förderung seiner Zwecke die Genehmigung erteilt worden, in den Jahren 1915 bis einschließlich 1919 eine in fünf Jahresserien auszuspielende Geldlotterie zu veranstalten und die Lose in der ganzen Monarchie zu vertreiben. Die Ziehung der ersten Serie ist den 26. und 27. Oktober d. J. festgesetzt. WIB Lyon, 23. Juli.( Paris: gelieferten findet. Kanonen auch an der WestHauptsoll in Eirzen Teil der von Japan front Verwendung Das südafrikanische Hilfskorps. WTB Pretoria, 23. Juli.(Telege.) Amtlich. Der teil des südafrikanischen überseeischen Expeditionskorns Infanteriebrigaden gegliedert werden. Diesen werden kleinere Hilfseinheiten beigefügt, die vermutlich Maschinisten, Radfahrer, Signalleute und Ambulanzen einschließen werden. Bei der Anwerbung werden die Teilnehmer des Feldzuges in DeutschSüdwestafrika und andere gediente oder irgendwie ausgebildete Leute bevorzugt. vom italienischen Kriegsschauplatz. Der feindliche Verbündete hinter der Nleutralitätsmaske. Es wurde während der Winter= und Frühlingsmonate von unserm römischen Mitarbeiter oft unter Vorbringung von Tatsachen darauf hingewiesen, daß neben der offenkundig deutschfeindlichen Haltung der meisten Blätter auch die Behörden, zum mindesten durch Duldung solcher Ausschreitungen, bereits lange vor der Kriegserklärung an Österreich eine feindliche Haltung gegen ihre Verbündeten eingenommen haben. Einen schlagenden Beweis dafür liefert nun folgende Meldung: ∆ Elberfeld, 22. Juli. Die Preistreibereien bei Lebensmitteln haben den Oberbürgermeister Funck zu folgender Bekanntmachung veranlaßt: Die Klagen über die Steigerung der Lebensmittelpreise sind zum Teil insofern unberechtigt, als in der Tat die Absperrung gegen das Ausland, die Knappheit an bestimmten Warengattungen und der Mangel an geschulten Kräften es unmöglich machen, an den gewöhnlichen Preisen festzuhalten. Da dadurch eine Verteurung der gesamten Lebenshaltung unvermeidlich geworden ist, ist es um so mehr bedauerlich, wenn die Preise noch mehr in die Höhe getrieben werden, als es die oben angedeuteten Übelstände rechtfertigen und sogar diejenigen Lebensmittel, bei denen nicht der geringste Grund zu einer Preissteigerung vorliegt, ebenfalls eine Preiserhöhung erfahren. Derartig ungerechtfertigten Preistreibereien muß mit aller Schärfe entgegengetreten werden. Ich richte deshalb an die Bürgerschaft das Ersuchen, von Fällen, in denen eine solch ungerechtfertigte Ausnutzung der Bevölkerung durch Hersteller oder Vertreiber von Lebensmitteln vorzuliegen scheint, mir unverzüglich unter bestimmter Bezeichnung der Ware, des Preises, der Bezugsquelle und des Tages des Bezuges Anzeige zu machen. Sollte es sich dann herausstellen, daß tatsästlich die geforderten Preise im Mißverhältnis zu den Herstellungs= oder Erwerbskosten stehen, werde ich mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln dagegen vorgehen. Ich weise namentlich darauf hin, daß solche Geschäfte mit ihrer Schließung für die Dauer des gegenwärtigen Krieges zu rechnen haben. X Dresden, 23. Juli.(Telegr.) Die sächsische Regierung erhob beim Bundesrat Einspruch gegen eine Erhöhung der Getreidehöchstpreise und forderte ein einheitliches Vorgehen gegen den Lebensmittelwucher. Sachsen wird nach Erlaß einer Bundesratsverordnung sofort Ergänzungsmaßnahmen ergreifen, die den sächsischen Behörden einen wirksomen Kampf gegen den Wucher ermöglichen. # Stettin, 22. Juli. Das stellvertretende Generalkommando des II. Armeekorps veröffentlicht eine„ernste Mahnung“ an den Klein= und Zwischenhandel wegen durch die Lage nicht begründeter Steigerung der Preise im Kleinhandelsverkehr, namentlich auf dem Lebensmittelmarkte, aber auch sonst, z. B. un Sattlergewerbe. Es handele sich da um ein Bestreben, zu unberechtigten Profiten zu gelangen. Wenn sich diese ungesunden Verhältnisse nicht in kurzer Zeit zurückschraubten, sei ein Eingreifen der zuständigen Behörden auf Grund des Belagerungsgesetzes die unabwendbare Folge. 22 Berlin, 23. Juli.(Telegr.) Der Mitteleuropäische Wirtschaftsverein hat heute um 3 Uhr nachmittags im Hotel Adlon seine auf zwei Tage berechneten Verhandlungen eröffnet. Den Vorsitz führt der Präsident der Vereinigung, Geheimrat Julius Wolff. Während die ungarischen Delegierten unter Führung des frühern Ministerpräsidenten Dr. Wekerte vollzählig erschienen sind, blieben die österreichischen Herren fern. Es versichert, daß die Abwesenheit der österreichischen Vertreter ausschließlich persönliche Gründe habe, und daß auch nicht die geringste Unstimmigkeit die Schuld trage. übrigens wird der Sektionschef des österreichischen HandelsGast, beiwohnenu 1 Erner, den Sitzungen, wenn auch nur dls WTB Berlin, 23. Juli.(Telegr.) Der Reichsanzeiger enthält eine Verordnung zur Ergänzung der Prisengerichtsordnung, eine Bekanntmachung, betreffend Verlängerung der Prioritätsfristen in ausländischen Staaten, und eine Bekanntmachung über vorübergehende Zollerleichterungen. uf Telegr.) Der Nouvelliste meldet aus .... Der ehemalige Heereszahlmeister Desclaux, der wegen großer Unterschlagungen verhaftet und spater auf seinen Geisteszustand untersucht worden war, ist nicht geistesgestört befunden worden. Er wurde infolgedessen aus der Heilanstalt in das Gefängnis zurückgebracht, wird demnächst degradiert und zur Verbüßung seiner Strafe in eine Provinzialstrafanstalt gebracht werden. Opferwilligkeit der Deutschen Uruguays. WIB Berlin, 23. Juli.(Telegr.) Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung teilt unter der Überschrift Opferwilligkeit der Deutschen Uruguays mit: Aus Montevideo wird uns geschrieben: Bei Ausbruch des Krieges hat die hiesige deutsche Kolome sofort Sammlungen für das Rote Kreuz veranstaltet. Das Komitee das sich mit diesen Sammlungen befaßt und das unter dem Namen Deutsch=österreichisches Hilfskomitee tätig war, hat bis jetzt im ganzen 100 000A nach Deutschland überwiesen. Dies ist für die kleine deutsche Kolonie, die aus nicht mehr als 500 Reichsdeutschen bestehen dürfte, besonders bei den jetzigen schlechten Zeiten, ein großer Betrag. Neben diesen Sammlungen für das Rote Kreuz wurden Sammlungen für eine Kriegsspende veranstaltet, die, von dem deutschen Geschäftsträger Frhrn. v. Wachendorf angeregt, dem Reiche zur freien Verfügung gestellt werden sollte. Der Gedanke war hierbei, daß Deutsche, die zufälligerweise nicht in den Krieg ziehen und durch ihre Anwesenheit im Auslande unter dem Kriege nicht so zu leiden haben wie ihre Landsleute im Inlande, durch eine Spende dem Vaterlande zu dienen bestrebt sein sollen. Diese Beträge, die bis jetzt bei der deutschen Ministerial= residentur eingegangen sind und die sich ungefähr auf 25000 kl belaufen, sind dem Auswartigen Amt überwiesen worden. Um für die Kriegsspendensammlung jedoch größere Propaganda zu machen, hat das Komitee für das Rote Kreuz sich in letzter Zeit auch dieser Spende angenommen und dem deutschen Geschäftsträger nach kurzer Zeit einen Wechsel über 30 000.4 übermittelt, dessen Betrag je zur Hälfte zugunsten der Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen und der Invaliden verwandt werden soll. Wie man aus dem Vorstehenden ersieht, ist die finanzielle Opferbereitschaft der kleinen deutschen Kolonie Montevideos groß und legt ein schönes Zeugnis ab für die Vaterlandsliebe der Deutschen in Uruguay. Die Verwundetenschule in Düsseldorf. Die Abteilung 28 B der Zentralstelle für freiwillige Liebestätigkeit erstattet in einem bei Bagel in Düsseldorf erschienen Heftchen Bericht über die Tätigkeit der Verwundetenschule in Düsseldorf. Dieses Heftchen, das„von Kriegsbeschädigten der Schulwerkstatt“ gesetzt ist, wird man nur mit Befriedigung und Freude durchblättern können. Jede Seite ist einer andern Abteilung gewidmet und mit einem Bilde geschmückt, das den jeweiligen gutausgerüsteten und freundlichen Unterrichtsraum im Betriebe vorführt. Da sehen wir eine Gruppe, die sich mit Eifer dem Schreiben mit der linken Hand hingibt; ein anderer Raum zeigt uns schon durch die Figuren an den Tafeln und die Modelle auf den Tischen, daß hier das Baugewerbe gelehrt wird; Drähte und Apparate kennzeichnen den dritten Raum als die Lehrstätte für Elektrotechnik; eine erfreuliche Besetzung weist der Raum für Buchführung auf, ebenso andere, wo Maschinenschreiben und Kunstschrift betrieben werden; Räder und Transmissionen surren in der Werkstatt für Mechanik und die Späne fliegen in der Schreinerei. Die Typographen haben sich bescheiden ans Ende gestellt, hier sehen wir Setzerpulte und Pressen in Rutzung der wackern Feldgrauen. Alles das sind Stätten, die nicht nur trocken Kenntnisse vermitteln, sondern durch ihr ganzes Um und Auf— das sieht man an ihnen— den Lebensmut heben müssen. Eine Übersichtstafel teilt mit, daß am 15. Juli 1915 in 14 Klassen 332 Teilnehmer einem neuen Erwerbsleben zugeführt wurden. Die Ausbildung erfolgt kostenlos, eine Stellenvermittlung unterhält die Verbindung mit den Arbeitgebern. Die Einrichtung bildet ein Glied der vorbildlichen Organisation, die von der Rheinischen Provinzialverwaltung unter dem Vorsitz des Landeshauptmanns D. v. Renvers ins Leben gerufen worden ist. Die Abteilung 28 B leitet der Schuldezernent der Stadt Düsseldorf, Beigeordneter Prof. Dr. Herold, die Verwundetenschule Direktor Karl Gotter. (0 Aachen, 23. Juli.(Telegr.) Der Geheime Kommerzienrat Dr.-Ing. Adolf Kirdorf hat dem Roten Kreuz 25000.4 überwiesen, wovon 10 000.A für die Nationalstiftung für Hinterbliebene, 10 0004 für Bade= und Desinfektionswagen für die Ostarmee, 4060.41 für den Zentralverein der deutschen Vereine vom Roten Kreuz, Abteilung Mineralwasser, bestimmt sind. Bielefeld, 23. Juli.(Telegr.) Kommerzienrat Ötter hat dem Vaterländischen Frauenverein Zwecken der gespendet. Fürsorge für bedürftige in Bielefeld Bielefelder 100 000.A zu Kriegerwaisen Das Eiserne Kreuz. Das Eiseine Kreuz 1. Klasse erhielt der Vizefeldwebel Braun Beltheim auf dem Hunsrück) im Res.=Ins.=Regt. Nr. 67. Das Eiserne Kreuz haben ferner erhalten: Dr. jur. Leo Killy, Leutn. d. Res. der Marosenartillerie, Kommandant eines Minensuchboots, Sohn des verstorbenen Kaufmanns u. Stadtverordneten Theod. Killy in Bonn; der Vizefeldwebel d. Res. im Marine=Ins.=Regt. Carl Antoine, Sohn des Lederfabrikanten Jos. Antoine, Bellefontaine, Malmedy, der außerdem zum Leutnant befördert wurde und das OldenBerlin, 23. Juli.(Telegr.) Die beim Publikum wenig beliebten 25=Pfennig=Stücke sollen aus dem Verkehr zurückgezogen werden. Die öffentlichen Kassen sind angewiesen worden, die Münzen nicht mehr zu verausgaben, sondern der Reichsbank zuzuführen. ∆ Stettin, 21. Juli. Der„falsche Bürgermeister“ von Köslin, Heinrich Thormann, fälschlich Dr. Alexander, der am 17. Juli die ihm seinerzeit wegen Unterschlagung im Kreise Niederbarnim zuerkannte Gefängnisstrafe von 400 Tagen erledigt hatte, ist gestern im Sammeltransport von Köslin nach dem Zuchthaus in Maugard übergeführt worden. Er hat dort insgesamt 19 Jahre 8 Monete Zuchthaus zu verbüßen. WIB London, 23. Juli.(Telegr.) Vor dem Bankerottgericht erschien gestern der frühere britische Gesandte in München Sir Vincent Corbett. Seine Schulden betrugen 4000 Pfund Sterling, die Aktiva werden auf 273 Pfund Sterling geschätzt. Er schrieb seinen Vermögensverfall den Schwierigkeiten zu, in einer so teuern Stadt, wie München, von seinem Gehalt zu leben. Neueste Nachrichten. Der Wiener amtliche Bericht. WTB Wien, 23. Juli.(Telegr.) Amtlich wird verlautbort: Russischer Kriegsschauplatz. Die Kämpfe in Südpolen, in Wothynien und am obern Bug nehmen ihren Fortgang. Gegen die Bugstrecke Kamieonka— Strumilowa—Krystynopol—Sokal, an deren Ostufer wir uns einige brückenkopfartige Stellungen eingerichtet haben, setzte der Feind sehr starke Kräfte an. Er arbeitete sich an einzelnen Punkten bis auf 300 Schritte bis an unsere Schützengräben heran. Andern Orts kam es bis zum Handgemenge. Überall wurden die Russen unter großen Verlusten zurückgeworfen. Südöstlich Sokal nahm bei einem kühnen Flankenstoß das Feldjäger=Bataillon Kapal Nr. 10 drei russische Offiziere und 342 Mann gefangen. Nordwestlich Grubieszow gewannen deutsche Kräfte bedeutend Raum. Zwischen der Bystryca und der Weichsel warfen die Truppen des Erzherzogs Joseph Ferdinand den Feind auf Belzyce und über Wronow zurück. Westlich der Weichsel, von der Pilitza=Mündung aufwärts sind die Verbündeten bis an den Strom und an den Gürtel von Jwangorod herangerückt. Bei Koziniec kämpfen unsere Truppen noch mit feindlichen Nachhuten. An den andern Teilen der Front ist die Lage im allgemeinen unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Schlacht im Görzischen ist noch immer nicht abgeschlossen, gegen den Görzer Brückenkopf unterhielten die Italiener gestern ein mäßiges Artilleriefeuer. Ein Angriff auf den Monte Sabotino wurde abgeschlagen. Im Vorfelde von Podgora liegen Hunderte von Feindesleichen. Unsere Truppen haben die ursprünglichen Stellungen des Brückenkopfes ausnahmslos im Besitz. Bei der Abwehr der zahlreichen feindlichen Stürme zeichnete sich die dalmatinische Landwehr neuerdings besonders aus. Am Rande des Plateau von Doberdo wird weiter gekämpft. Gegen den Abschnitt Peteano—Sdrauszina setzten die Italiener in der verflossenen Nacht drei Angriffe an, die abgewiesen wurden. Ebenso mißläng ein Versuch des Gegners sich zwischen Sdraussina und Polazzo näher an unsere Gräben heronzuarbeiten. Auch neuerliche Vorstöße des Feindes bei Seiz, Vormagliano und gegen den Monte Cosich weren gleich allen frühern vergeblich. Am Mittelisonzo fanden nur Geschützkämpfe statt. Im Krngebiete wiesen unsere Truppen gestern, dann nachts und heute früh Angriffe ab. Im Kärntner und iroler Grenzgebiet hat sich nichts Wesentliches ereignet. Ein Nachtangriff der Italiener auf den Monte Plano scheiterte. Das Artilleriefeuer hält an mehrern Stellen an. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Ein Armeebefehl des Kronprinzen. WIB Saarbrücken, 23. Juli.(Telegr.) Die Saarbrücker Volkszeitung veröffentlicht folgenden Armeebefehl des Krouprinzen: Armee=Hauptquartier, 18. Juli. Kameraden! Es ist mir ein von Herzen kommendes Bedürfnis, all den Truppen, welche an den siegreichen Kämpfen der letzten Wochen beteiligt gewesen sind, noch einmal meinen Dank und meine volle Anerkennung auszusprechen. Zehn Monate haben wir in schweren, blutigen Kämpfen den zähen, tapfern Gegner Strich für Strich, Graben um Graben nach Süden zurückgedrängt. Mancher tapfere Krieger hat in diesem Walde das Leben für sein Vaterland dahingegeben. Mit stiller Wehmut und Dankbarkeit gedenken wir unserer gefallenen Kameraden. Durch die siegreichen Sturmangriffe auf die vom Gegner besonders stark ausgehaute Stellung habt Ihr, meine Argonnentruppen, von neuem gezeigt, daß, obgleich die große Kriegslage uns hier auf der Westfront im allgemeinen, ein defensives Verhalten auferlegt, wobei die Namen Rinterschlacht in der Champagne",„Haute Lorraine“,„Vogesenkämpfe und„Platz von Arras“ beredtes Zeuguis von unvergleichlicher deutscher Tapferkeit und treuem Ausharren ablegen, wir doch in der Lage sind, wenn es erforderlich ist, den Franzosen tüchtige Schläge auszuteilen. Mit voller Genugtuung können wir auf die letzten Kämpfe zurückblicken, die uns eine große Beute an Gefangenen und Material aller Art eingebracht hoben. Ich bin stolz und glucklich, an der Spitze solcher Truppen stehen zu dürfen, und ich bin überzeugt, daß, wenn der Augenblick kommt, wo unser Oberster Kriegsherr den weitern Vormarsch befehlen wird, ich mich auf Euch vertassen kann und wir neue Lorbeern um unsere siegreichen Fahnen winden werden. Oberbefehlshaber Wilhelm, Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen. Samstag, 24. Juli Kölnische Zeitung s Erste Morgen-Ausgabe 1915 e Nr. 741 Handel, Gewerbe und Verkehr. Drahtberichte vom 23. Juli. Berlin. Die Berliner Stabeisenhändler haben jüngst ihre Preise um.4 für 100kg auf 20% erhöht. Der Grund für diese Maßregel besteht darin, daß die Werkspreise schon vorher heraufgesetzt worden waren und daß der Berliner Stabeisenhandel diesen erhöhten Preisen bisher nicht gelolgt war. Das Geschäft im Berliner Eisenhandel ist, wie berichtet wird, zwar nicht normal, aber im Hinblick auf die Kriegslage doch auch nicht gerade unbefriedigend. Dic Beschäftigung ist immerhin noch so, daß das verbliebene Personal mit Arbeit ausreichend verschen ist.4818 d. In einer dieser Tage abzuhaltenen Ausichtsratssitzung der Archimedes,.-G. für Stahl- und Eisen-Industrie in Berlin, wurde ein befriedigender Verlauf der ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres festgestellt: Die Gesellschalt sei auch weiterhin in günstiger Lage und teilweise in Kriegsmaterial beschältigt. Für das vorhergegangene Geschäftsjahr betrug die Dividende 5% bei 100000-4 Kriegerücklage,„„„ chmen ungn u. Im Konkurs der Solinger Bank wird dem Vernehmen nach das Gericht im Einverständnis mit der Konkursverwaltung auf den 19. August eine Gläubigerversammlung einberufen, um den seit sechs Jahren schwebenden Konkurs durch Zwangsvergleich zu beenden. Es ist in Aussicht genommen, den nicht bevorrechtigten Gläubigern, die bisher 60% ihrer Forderungen erhalten haben, weitere 3% zu zahlen und den dann verbleibenden Vermögensrest an die Aktionäre auszuschütten. so daß diese etwa 4 bis 5% ihres Kapitals erhalten. Die.-G. W. Hagelberg, Luxuspapierfabrik in Berlin hat in dem am 31. März abgelaufenen Geschäftsjahre 1914/15 unter den Wirkungen des Krieges sehr zu leiden gehabt. Der Kriegsausbruch verursachte durch Stockung im Absatz, insbesondere nach dem Auslande, eine teilweise Stillegung der Betriebe. Späler wurde die Nachfrage des In- und Auslandes besser, und auch die Herstellung von Kriegsartikeln führte zu einer Hebung des Absatzes. Der Geschältsgang erreichte indes während der ganzen Zeit bei weitem nicht den normalen Umfang. Es ist daher, zumal die Gewinne der Londoner Niederlassung (im Vorjahr 47 943.A) entfallen, zweifellos mit einem größern Verlust zu rechnen. Zurzeit können die Betriebe in sehr beschränktem Umfange aufrecht erhalten werden. % Berlin. Bei der Deutsch-Ueberseeischen Elektrizitäts-Gesellschaft betrugen“ die Betriebseinnahmen der Elektrizitätswerke in Buenos Aires im Januar in Papier-Pesos 1668939 (i. V. 1795570), im Febrnar 1656436(1814 278), im März 1852882 (1915947) und vom 1. Januar bis 31. März 5178258(5525 796); ferner die Betriebseinnahmen der La Transatlantica Campania de Tranvias Electricos in Montevideo in Gold-Pesos im Januar 126816(141 666), im Februar 119280(141 265), im März 118 150(130388) und vom 1. Januar bis 31. März 364247(413320). O Wien. Die Hauptversammlung der Betriebsgesellschaft der Orientalischen Eisenbahnen beschloß die Einlösung des Dividendenscheins mit 110 Goldpiaster gleich 21¾A und bestätigte die zugewählten Verwaltungsratsmitglieder Exzellenz Hulussi Bey. Generaldirektor Eduard Heyrenin und die Direktoren Jacques Mueller und Emil Georg Stauss. Der Inlandsabsatz der österreichischen Eisenwerke betrug im Juni: Stah- und Faconeisen 354 142dz(—4563dz), Träger 67 891dz (—76 740dz), Grobbleche 43 942dz(+8792dz), Schienen 60 327dz(+2577dz), und im ersten Halbjahr: Stab- und Faconeisen 2034694dz(+41 570dz), Träger 377 21502(—296 8324z), Grobbleche 262 2324z(+18089dz), Schienen 276 616dz(—188 6574z). * Amsterdam. An der heutigen Börse notierten: Ned. Werk-Sch. 3½% Sch.— desgl. 3% Cert. 73⅝ desgl. 2½% Cert. 63⅜8, russische Anleihe von 1880 66⅛. Amsterdamsche Bank—. Nederl.-Ind. Handelsbank—. Nederl. Handels Maatschappij 164, U. St. Steel 64½, Vorstenlanden 193 7/8. Handelsverein 291.25, Redjang Lebong 121, Geconsolideerte Hollandsche Petroleum 151,25, Koninklijke Petroleum 503.50, Amsterdam Rubber 129, Holland-Amerika-Linie 252, Deli Maatschappij 450, Medan Tabak—. Atchison Topeka& Santa Fé 100. Erie 24½. Southern Railway 131/8. Union Pacific 126.50. * Amsterdam. Scheck auf London 11.83. 11,93fl(zuletzt 11,82¼ 11,92¼ fl), Scheck auf Berlin 50.30 50,80fl(50, 325- 50.825fl), Scheck auf Paris 44,05-44.55fl(44,175-44,675fl). * Bank von Frankreich. Der Ausweis der Bank vom 22. Juli zeigt lolgendes Bild:„ 2/832 800 Barvorrat in Gold—...„—.. 4001 306 C0ofr b4832000fr Barvorrat in Silber a 367 148000fr— 381 000fr Guthaben im Ausland. 911652000fr+ 63131 000fr Wechsel, vom Moratorium nicht betroffene 262 482000fr— 5 400000r Gestundete Wechsel„ 2162872 000fr— 27638000fr Vorschüsse auf Wertpapiere 600 463000fr— 9551 000tr Kriegsvorschüsse an den Staat——— 6500000000fr+100000000fr Vorschüsse an Verbündete—„— 290000 000fr+ 20000000fr Notenumlauf.—„„12512 784000fr+ 64340 000fr Guthaben des Staates„ 192973000r+ 96313000ir Privateuthaben..„„ 2375 472000fr— 14612000fr In Frankreich hat in den letzten Wochen eine eifrige Werbetätigkeit nach deutschem Muster eingesetzt, welche die bisher versteckt gehaltenen Goldstücke zu der Bank von Frankreich bringen sollte. Diese Bemühungen zeigen jetzt Ertolge; der Goldbestand verzeichnet in der letzten Woche einen Zuwachs von 64,8 Millionen Franken. Nach der erheblichen Schwächung, die er durch die Goldsendungen nach England erfahren hatte, war diese Wiederauffüllung dringend vonnöten, und es fragt sich nur, ob die Regierung mit ihrer Werbung bei den militärischen Mißerfolgen, dem andaueinden Scheitern der großen Offensiven auf die Dauer Erfolg hat. Die Guthaben im Ausland sind gleichtalls gestiegen, der Zuwachs, der auf eine eineute Goldausfuhr schließen läßt, ist beinahe so groß wie der Goldzufluß. Die gestundeten Wechsel nahmen in der Berichtswoche wieder ab, es gehen allmählich von diesen Moratoriumswechseln größere Posten ein. Die Kriegsvorschüsse an den Staat blieben mit 6,50 Milliarden diesmal unverändert, und die Guthaben des Staates zeigen eine Zunahme von 96 Millionen. Der Notenumlauf, der wieder eine Zunahme erfahren hat, beläuft sich auf über 12½ Milliarden. Warenberichte. 4% Berlin, 23. Juli. Am heutigen Produktonmarkt lagen Depeschen aus Rumänien vor, daß das bisherige Ausfuhrverbot für Weizen aufgehoben sei. Angesichts der Auskunft des Reichsamts des Innern, daß auch Mehl aus Auslandsgetreide nur gegen Mehlmarken an Bäcker abgegeben werden dürfe, was mit dem§ 68 der Bekanntmachung über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl vom 28. Juni im Widerspruch zu stehen scheint, besteht naturgemäß gegenwärtig kein Interesse für ausländische Angebote in Brotgetreide oder Mehl. Bemerkenswert ist, daß von Kommunalverwaltungen weitere Angebote in angeblich beschlagnahme- und verkehrsfreiem Mehl im Markte sind. Ueber unsere Ernte lagen heute mehrfach befriedigende Berichte vor. Für Mais blieb die Stimmung fest. Im Großhandel wurden für gute Ware 620.4. und darüber bezahlt. Gerste wird immer knapper und teurer. Auch die stark gefragte Kleie ist nur sehr spärlich am Maikt. * Hamburg, 23. Juli. Kaffee. Hier liegt folgendes Telegramm über die Brasilmärkte vom 21. Juli vor: Rio: Standard Nr. 7 4975(zuletzt 4900) Reis. Tageszufuhr 5000 Sack, heutiger Vorrat in erster und zweiter Hand 385 000 (345.000) Sack. Santos: Tageszufuhr 54000 Sack, heutiger Vorrat in erster und zweiter Hand 963000(914000) Sack. Tageszufuhr in Sao Paulo 55.000 Sack. Rio Kurs auf London 13 1/160. * Amsterdam, 23. Juli. Oele. Notierungen unter den Bedingungen des Niederländischen Ueberseetrustes: Rüböl stetig, vorr. 73½(zuletzt 73½); Leinöl flau, vorr. 32½(32¾j. Aug. 31½(32). * Amsterdam, 23. Juli. Kaffee Java vorr. 50(zuletzt 50), Santos Sept. 42⅝8(42 7/8), Dez. 427/8(42 7/8), März 41¼(41¼), Mai 38¼(38¼). * London, 21. Juli. Wolle. Auf der heutigen Kolonialwollversteigerung kamen 8485 B. zum Angebot, wovon 500 B. wieder zurückzurückgezogen wurden. In feinen Sorten war das Geschäft bei fester Haltung lebhaft. Auch in andern Sorten war die Stimmung im Hinblick auf den baldigen Schluß der Versteigerung besser. Getreidefracht nach London 10.000(10,00G). Talg.—(.—). Zinn 36.62-37,12(37). Kaffee-Umsatz 0000 Sack. Elektrolytisches Kupfer 18 1/8(18½). Petroleum raff. .75(.75). Standard White.50(.50). in Tanks 4,00(.00). Credit Balances .35(.35). Eisen 14.25-14.50(14,25-14.50). Kaffee: Das Geschäft war ruhig, die Haltung infolge von Abgaben eher etwas schwächer und die Preise um 5 bis 3 Punkte niedriger als gestern. Der Weizenmarkt war im allgemeinen fest veranlagt im Einklang mit Chicago und auf weniger günstige Ernteberichte aus Kanada und Europa. Baumwolle: Der Markt eröffnete auf günstige amtliche Wetterberichte in matterer Haltung. Auch die Schwäche des Marktes von New Orleans sowie größere Abgaben der sädlichen Firmen drückte auf die Preisgestaltung. Im weitern Verlauf machte sich jedoch größere Kauflust des Auslandes bemerkbar und da auch die Festigkeit der Wertpapierbörse nicht ohne Eindruck blieb, schloß der Markt in stetiger Haltung. Die Preise waren immerhin noch um 8 bis 10 Punkte niedriger, nur die laufende Sicht gewann 1 Punkt. * New Orleans, 22. Juli. Baumwolle. Greifbare Ware notierte heute D92 528 6. 81), Ja u..5 8. 8. 2(.62), Juli.58(.76), Okt..00(.90), Weizen: Bei Eröffnung des Marktes erwies sich die Haltung als matt. Die Veranlassung dazu waren wohl günstige Ernteberichte aus dem Nordwesten und dem Südwesten des Landes. Im weitern Verlauf, als Nachrichten einliefen, daß in einigen Teilen der nordwestlichen Gebiete das Auftreten von Rost festgestellt worden sei, wurde die Haltung fester, und besonders da auch aus Kanada, Argentinien und Europa weniger befriedigende Ernteberichte vorlagen. Auch umfangreichere Käufe der Haussiers in Juliware stützten den Preisstand. Zeitweilig wurde in den Nachmittagsstunden infolge der Ankündigung größerer Zufuhren im Südwesten und im Hinblick auf die kleinen Verschiffungen die Haltung etwas schwächer. Der Schlußverkehr vollzog sich aber in stetiger Haltung. Die’reise waren schließlich% bis 1/0 höher, nur Dezembersicht erlitt einen Verlust von ½c. Mais: Die Haltung des Marktes war im allgemeinen fest. Bei Beginn regten Berichte über kalte Witterung sowie das kleine örtliche Angebot die Kauflust an. Im weitern Verlauf, als eine Vorraussage über wärmeres Wetter bekannt wurde und günstige Ernteberichte aus Nebraska einliefen, schwächte sich der Markt zeitweilig etwas ab, doch vollzog sich der Schluß im Einklang mit den höhern Preisen für greifbare Ware in fester Haltung. Die Preise sellten sich gegen gestern u ¾ bis 1¼c höher. Getreide, Mehl, Bodenerzeugnisse. 1f Berlin, 22. Juli. sieben Monate später als Landeserzeugnisse.(Wochenbericht.) Die reichlich gewöhnlich veröffentlichte Statistik der deutschen Ernte vom Jahre 1914/15, die wir in den Hauptzahlen bereits mitgeteilt haben, hat trotz der Verspätung diesmal doch mehr als nur bisterisches Interesse. Wie vorausgesehen, waren die vorjährigen Erträge nur mäßig; an Weizen waren sie geringer als in den dtei Jahren zuvor, an Roggen kleiner als in den voraufgegangenen fünf Jahren. Es war klar, daß an der Hand dieser Statistik die Herren Engländer uns schon für ein früheres Datum, als sie es ohne diese Grundlage taten, den Hungertod vorausgesagt hätten, und es war sicher richtiger, ihnen an der Hand der Tatsachen zu beweisen, daß wir auch mit dieser verhältnismäßig kleinen Ernte, obgleich in den ersten Monaten große Mengen verfüttert worden waren, infolge unserer Verbrauchsvorschriften nicht nur glänzend auskamen, sondern auch noch ermöglichen konnten, große Mengen Brotgetreide mit in das neue Erntejahr hinüberzunehmen. Aehnlich war die Lage bei Kartoffein, die bei einem Ertrag von 45½ Mill. Tonnen gegen 54 Mill. bzw. 50 und 34 Mill. in den drei letzten Jahren nicht etwa unterschätzt gewesen sein dürfte, die aber durch die glänzende Haltbarkeit der vorjährigen Frucht alle Besorgnisse der Theoretiker wegen eintretenden Mangels zunichte gemacht hat. Jedenfalls ist aus der letztjährigen Erntestatistik zu ersehen, daß, wenn trotz kleiner Ernte und trotz einer vier Monate dauernden Verschwendung der Jahresbedarf an Brotstoffen überreichlich gedeckt werden konnte, in Zukunft überhaupt nach dieser Richtung keine Befürchtungen mehr aufzutauchen brauchen, weil, solange der Krieg dauert, auch die erprobten Verbrauchs- und Streckungsvorschriften schon vom Beginn des Erntejahrs an in Kraft sein werden. Wie wir bereits neulich mitteilten, sind in der ersten Hälfte des Julis möglichst genaue Erhebungen der Anbauflächen der neuen Ernte gemacht worden, und in der zweiten Hälfte des laufenden Monats sollen Feststellungen des voraussichtlichen Ertrags erfolgen. Die Regierung will bei diesen Vorschätzungen nichts von einem Optimismus wissen, sie hat den ihr zur Verfügung stehenden rund 8000 Schätzern vorgeschrieben, bei der Taxe nur die Mindestmenge des Ergebnisses, auf die wirklich gerechnet werden kann, aufzunehmen. Mit andern Worten heißt es, daß die Behörde von den Taxatoren eine gewisse Gewähr für ihre Angaben verlangt. Es liegt aber auf der Hand, daß die abschätzenden Vertrauenspersonen unter solchen Bedingungen nicht diejenige Eintemenge, die ihrer Meinung nach auf den einzelnen Gütern geerntet werden dürfte, sondern eine merklich niedrigere Menge, für die sie unbedingt Gewähr leisten können, angeben werden und unter solchen Voraussetzungen auch nur angeben können. Es muß also eine erhebliche Unterschätzung eintreten, und da diese sich im Reiche bei jedem einzelnen Schätzer wahrscheinlich wiederholt, so wird die diesmalige Juli-Erhebung wohl das Bild einer unbedingt gewonnenen Mindestmenge bringen, die aber möglicherweise von den wirklichen Ernte-Erträgen weit übertroffen werden wird. Daß man eine derartige ängstliche Handhabung der Ernteschätzung bei uns für angebracht erachtet, erklärt sich wohl aus der im Vorjahr für Preußen für den 1. August angegebenen zu hohen RoggenErtragsziffer von 8945 000t, die zum 1. September bereits auf 8,4 Millionen und in der endgültigen Zahl auf 8 Millionen Tonnen zurückgesetzt wurde. Die bereits in der Vorwoche erfolgte Aufhebung des§ 4 Nr. e des Absatzes 4 der alten Vorschriften über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl, eine Bestimmung, auf die sich bisher noch in der Hauptsache der Verkehr in beschlagnahmefreiem Mehl aufgebaut hatte, machte auch dieser ohnehin nur vereinzelten Handelstätigkeit ein Ende und beschränkte die letztere allein auf Auslandsmehl. Es war demgegenüber allerdings bemerkenswert, daß von einzelnen Kommunen, die von ihrem verfügbaren Mehl große Mengen zu teilweise außerordentlichen Preisen dem Handel verkauft hatten, behauptet wurde, daß die neuen für den freien Verkehr hemmenden Bestimmungen auf das von ihnen verkaufte Mehl nicht zuträfen, so daß dieses bis Mitte August, von welchem Zeitpunkt an die allgemeine Beschlagnahme eintritt, frei gehandelt werden dürfe. Diese eigentümlichen Widersprüche durch die verschiedenartige Auslegung der Verordnung scheinen neuerdings eine entsprechende behördliche Anweisung an einzelne Kommunen im Gefolge gehabt zu haben. Bezüglich der neulich berührten Frage, ob Saatlupinen im freien Verkehr gehandelt werden dürfen, hat die Bezugsvereinigung, wie bereits kurz mitgeteilt, bekannt gegeben, daß sie Lupinen, Ackerbohnen und Wicken, soweit sie für Saat bestimmt sind, freigibt, sofern ihr eine für den Verbraucher ausgestellte behördliche Bescheinigung über die zur Saat erforderliche Menge zugeht. Diese Vorschrift dürfte den Handel in Saatlupinen sehr erschweren und wahrscheinlich nur unmittelbar an Verbraucher ermöglichen. Die neue Verordnung über den Verkehr mit Oelfrüchten und den daraus gewonnenen Produkten schließt den Handel in alter wie neuer Inlandware und auch in bereits im Lande befindlichem Auslandsmaterial aus. Auch mit weiterer Einfuhr ist es insofern eine eigene Sache, als der Reichskanzler auf neu eingeführte Ware gleichfalls die Vorschriften, das heißt also unter anderm auch die Höchstpreise ausdehnen kann. Ob das bei dem dringenden Bedarf nach fremdem Zuschuß geschehen wird, ist eine andere Frage, jedenfalls geht der Einfuhrhandel ein Wagnis ein, wenn er Saaten über inländischem Höchstpreis kauft und ins Land nimmt. Mit großer Spannung sicht man natürlich der bevorstehenden Bekanntmachung der Höchstpreise entgegen. Bis jetzt kennt man nur jenigen für Oelsaaten, und zwar Raps 600cA die Tonne, Rübsen 575-A, Leinsamen 500.4, Hederich, Ravison, Detter und Hanfsamen 400cf, Mohn 800## Ferner glaubt man zu wissen, daß der Preis der Futtergerste mit 300.4 beschlossen sei, während bezüglich des Brotgetreides anscheinend der Protest der Verbraucher gegen die Erhöhung der Höchstpreise einige Aenderungen der ursprünglichen Vorschläge veranlaßt hat. Die letztwöchigen Narhrichten vom Ausland haben wieder starke Preisbewegungen von Amerika gemeldet, wo die Preise weiter scharf anzogen, dann aber einen nicht unerheblichen Rückschlag erfuhren. In der Hauptsache in den Winterweizengebieten und das Angebet von dort mehrte sich. Das drückte dann um so mehr, als die sehr zweisclhaften Beschaffenheiten in letzter Zeit zu ansehnlichen Rückvergütungen vorher nach Europa getätigter Abschlüsse Anlaß gegeben hatten. Auch lecht vorteilhafte Nachrichten über die Einteaussichten in Kanada und über die staik angewachsene Anbauffäche daselbst drückten auf die Haltung. Die amerikanischen sichtbaren Bestände waren sehr zurückgegangen; sie betrugen in Nordamerika östlich der Felsengebirge nach amtlicher Angabe nur noch.8 Millionen Bushels gegen 26.8 bzw. 38,9 Mill. Bushels gleichzeitig 1914 und 1913. Sie hatten sich diesmal weiter um .3 Mill. Bushels vermindert, während sie sich in gleicher Woche des Vorjahrs um.7 Millionen vermehrt hatten. Infolge der vorläußgen schwachen Leistungen der neuen Ernte ging die amerikanische Weizenausfuhr auf 53 000: zurück, während in den acht Tagen zuvor 94 000t und gleichseitig im Vorjahr 116 000t ausgelührt worden waren. Gleichzeitig versiegt aber Argen.tiniens Weizenausfuhr mehr und mehr; sie betrug nur noch 12 000t gegen 26 000t bzw. 54000t in den beiden Wochen vorher. Die Folge dieses geringfügigen nord- und südamerikanischen Weizenversandes war eine starke Verringerung der für Europa schwimmenden Zuluhren von Weizen und Weizenmehl, die in voriger Woche sich von 1096000t auf 1006 000t verminderten, insbesondere nach Großbritannien von 696 000t auf 611 000r. Diese Verhältnisse waren es hauptsächlich, die auch an den Märkten Englands steigende Bewegung verursachten; denn einen vollen Ersatz für versagende Angebote Amerikas hat England angesichts des abgespeirten südöstlichen Europas vorläufig nicht. Die Preise gingen daher an den englischen Märkten weiter in die Höhe, am wenigsten allerdings für indische Ladungen, die wohl von der Regierung unter Druck gehalten wurden. Bemerkenswert ist, daß über die Einteaussichten Großbritanniens nur einen Weizen dar; immerhin stehen die Landmärkte doch in hohem Grade unter dem Einfluß der eigenen Ernte des Landes. Inwieweit die mehrseitig vorliegenden Klagen aus Rußland über die Einte-Aussichten Bedeutung haben, läßt sich von hier aus nicht erkennen. Die Nachrichten sind zu verschieden; auch fehlt die sonstige kaufmännische Orientierung, die von jeher eine weit bessere Uebersicht als die offiziellen und offiziösen Berichte gewährten. Zunächst ist dort die Hauptsache, daß das Gewachsene auch geerntet wird, was anscheinend nicht ohne Zuhilfenahme chinesischer Arbeiter möglich sein wird. Die Berichte aus Rumänien versprechen sehr günstige Weizenergebnisse an Menge und Beschaffenheit. Inwieweit es gelingen wird, die Ueberschüsse außer Landes zu bringen, läßt sich.sjetzt noch nicht übersehen. In unserm Lande und am Berliner Markt haben sich die Verhältnisse für Mais nicht viel geändert. Von Ungarn war in letzter Zeit ziemlich viel auf der Donau nach Passau gekommen, und die Ware, die ohne jede Gewähr für Beschaffenheit, so wie sie ausfiel, zuerst mit 560-570-f verkauft worden war, brachte später 5904 und mehr Maik ab Passau. Ueber Ungarn bahnwärts trafen auch nicht ganz unerhebliche Mengen ein, der Bedarf war aber so groß, daß sich außer diesen frischen Zufuhren auch die Bestände zum Teil verllüchtigten. Es wurde ab Dresden und Magdeburg 610-620-f bezahlt. Berlins Zufuhren waren schwach, weil hier beim Verbrauch nur sehr schwer lohnende Preise zu erzielen sind, und daher die Gebote der hiesigen Händler mit denen der Provinzen wiederum nicht Schritt hielten. Die dieswöchigen Zufuhren enthielten wirklich tadellose Ware, nur wenig und für solche wurden noch höhere Preise, als vorher genannt, angelegt. Beschädigte Ware war andauernd stark begehrt und räumte sich schlank zu steigenden Forderungen. In Gerste hindert die Knappheit an Ware fortgesetzt das Geschäft. jetzt viel geklagt wird. Die englische Weizenernte stellt allerdings Aur kleinen Teil des Gesamtbedarfs des Landes an Weizen dar; immerhin * Verband der Aussteller der Leipziger Großmesse in Hamburg. Dieser Verband berutt auf heute nach Berlin eine Versammlung ein, die Beschluß darüber lassen soll, ob eine Beschickung der diesjährigen Herbstmesse stattfinden soll oder nicht. Den Grund für diese Maßnahme bilden Meinungsverschiedenheiten zwischen den Ausstellern und den Vermietern von Ausstellungsräumen über die Höhe der Miete für letztere. * G e w e r k s c h a f t V e r. S c h ü r b a n k& a m p; C h a r l o t t e n b u r g in Aplerbeck. Aus der Abrechnung für das zweite Vierteljahr 1915 geht hervor, daß am 1. April ein Kohlenbestand von 985t vorhanden war. Gefördert wurden im zweiten Vierteljahr 51 0211 (im ersten Vierteljahr 52 925t), abgesetzt bzw. verbraucht einschließlich Briketkohlen 51 116t(54 540t), so daß am 30. Juni ein Kohlenbestand von 890t verblieb. Die Einnahme für Kohlen, Briketts usw. belief sich auf 918 760K(910 288.). Der Kohlen- bzw. Brikett-Bestand am 30. Juni hatte einen Wert von 10 612.4(am 1. April 10 443.). Verausgabt wurden für den Betrieb einschließlich Selbstverbrauch an Kohlen, sowie für die Verzinsung 864 6810K(832 393.), so daß sich ein Betriebsüberschuß ergibt von 54 249.4(53 307.). Für das zweite Vierteljahr gelangt eine Ausbeute von 20M auf den Kux an alle am 30. Juni eingetragenen Gewerken zur Verteilung. Zahlungs-Einstellungen. Konkurseröffnungen. Ahlden: Firma M. Grammann, Grethem; Allensleig: Schneider Julius Pollakowski; Berlin: Offene Handelsgesellschaft Schwinke& Co.: Kaufmann Fritz Liepmann(Paul Revher Nachf.); Breslau: Kaufmann Juluus Growald (Benjamin Durra Nachf.): Dortmund: Möbelhändler Gerson Hausner; Finsterwaide: Glaser Max Knittel; Hannover: Bäcker Emil Possekel; Kappeln: Bauunternehmer Peter Jürgensen, Gelting: Köln: Luna-Vergnügungspark-Gesellschaft m. b..; Löbau: Buchdruckereibesitzer Max Hoffmann; Mainz: Zigarrenhändler Johann Schuler; Menpen: Kaufmann Josef Hemmen, Haren; Schöningen: Kaufmann Hermann Baumgarten(Butterhaus Roland); Schrimm: Handelsfrau Sophie Smoczynska; Sensburg: Landwirtschaftliche Ein- und Verkaufsgenossenschaft Alt-Ukta, e. G. m. u.., Alt-Ukta. B SooT Das Beste Heute abend 11 Uhr entschliei sanit nach längerm Leiden, gestärkt durch den öitern Bmpfang der heiligen Sakramente, meine innigstgeliebte, unvergeßliche Prau, unsere treue, liebe Mutter, Schwiegermutter, Croßmutter, Schwester und Schwägerin Prad Peter Kiellratil Maria geb. Porzelt im 66. Lebensjahre. Köln, Ehrenbreitstein, Frankfurt(Main), den 22. Juli 1915. Beethovenstr. 7 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Peter Richrath Dr. juris Heinrich Richrath Elisabeth Trepper geb. Richrath Katharina Dahmen geb. Richrath With. Trepper, Hauptmann und Adjutant, z. Z. im Belde Heinrich Dahmen, Leutnant d. R. im Fuß-Art.-Reg. 9 Lisbeth Richrath geb. Schaeben und vier Enkel. Die feietlichen Exequien werden gehalten am Montag den 26. Juli, morgens 10 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche. An demselben Tage lindet nachmittags 4½ Uhr die Beerdigung vom Sterbehause Beethovenstr. 7 aus statt. Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen Abstand nehmen zu wollen.(2c Statt jeder besondern Anzeige! Heute morgen 8½ Uhr verschied sanft nach löngerm Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sakramente, mein innigstgeliebter Gatte, unser treusorgender Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Sesefur. Kaufmann im 37. Lebensjahre. Sürth, den 23. Juli 1915. bei Köln. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Maria Geyr geb. Stüßgen. Das Seelenamt findet Montag, vormittags 10 Uhr, in der Friedhofkapelle in Melaten statt. Daran anschließend ist das Begräbnis. Es wird höfl. gebeten, von Beileidsbesuchen Abstand zu nehmen. Heute nachmittag 3½ Uhr entschlief sanft nach kurzer Krankheit meine teure, unvergeßliche Gattin, unsere treusorgende, liebe Mutter, inniggeliebte Tochter, Schwester, Schwägerin und Nichte FradJose. Bebbeiahn Sophie geb. Bacciocco im 38. Lebensjahre. Um stille Teilnahme bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, Jälich, Köln, den 22. Juli 1915. Die feierlichen Exequien finden statt Montag den 26. Juli, vorm. 9 Uhr, in der Münsterkirche, am gleichen Tage mittags ¼ vor 12 Uhr die Beerdigung vom Sterbehause Thomastraße 28 nach dem Poppelsdorfer Friedhofe. Re Statt jeder besondern Anzeige. Ein saniter Tod erlöste heute irüh meinen geliebten Mann, unsein ieuern Vater und Großvater Bergassessor a. D. Kürr Korlneg“ von seinen Leiden. Mary Nottmeyer geb. Brügmann Hedwig Krusinger geb. Nottmeyer Heinz Krusinger, z. Zt. im Felde Magda Krusinger. Düsseldorf, den 22. Juli 1915. Die Trauerfeier findet statt Samstag den 24. Juli, nachmittags 3½ Uhr, im Hause Herderstraße 92, daran anschließend die Beerdigung. Den Heldentod fürs Vaterland fand von unsern im Felde stehenden Angestellten ## Herr Walter Raps. * Ehre seinem Andenken. Gebrüder Nolte. Statt Karten. Die Verlobung unserer Tochter Hetty mit dem Kandidaten der Theologie Herrn Ernst Kraus aus Godesberg beehren wir uns ergebenst anzuzeigen. Julius Leveringhaus und Frau Wilhelmine geb. Geilenberg. Barmen, im Juli 1915. Hetty Leveringhaus Ernst Kraus Verlobte Barmen Godesberg z. Zt. Diedenhofen. Am 20. Juli verschied nach langer, schweier Krankheit in Arosa(Schweiz) u. I. A. H. 1 In, Kartmann Apothekenbesitzer in Köln stellv. Vorsitzender des.-.-Verbandes. In tiefer Trauer! Die Turnerschaft „Sinnboria! zu Bonn. H. Düster Vors. d..-H. Verb. Oettentliche Versteigerung. Am Mittwoch, 4. Aug. 1915, nachmittags 4 Uhr werde ich zu Cöln-Merheim: linksrh., Neußer Str. Nr. 540 Wirtschaft Hermann Pfeil, versteigern: 2 honnpterde Vollblutstuten, 2jährig, genannt: „Banff“ und„Dora Sawosch“. Wild(43 Gerichtsvollzieher in Cöln. In Nordhorn(Kreis Grafschaft Bentheim) soll eine in vollem Betriebe befindliche P Eer vom 1. Oktober ds. Js. an neu verpachtet werden. Anfragen und Angebote nimmt der unterzeichnete Zwangsverwalter gern entgegen. Neuenhaus(Graisch. Bentheim), den 21. Juli 1915.(30 Arends, Justizrat. uf ein modernes Geschäfts∆ haus in lebhafter Torstraße 1 Wybothen in Höhe von 39 000. vom Eigentümer selbst gesucht. Das Haus ist 95 000.fl. faxiert und durch sonsige Hypotheken nicht belastet. Angeb. erbeten u. O G. 214 an die Exped. d. Bl. 25 Essener Beerdigungsanstalt „Wellnkeir“. Essen, Huyssensallee 39. Tel. 3949. Uebernahme aller Beerdigungs- u. Ueberführungsangelegenheiten vom In- u. Ausland, insbesondere Heimholung gefallener Krieger von allen Fronten. Eigene Automobil-Leichenwagen. km Beste Referenzen aus allen Kreisen. Bayern. Herrschaftsgut, ca. 500 Mrg., vorwieg. erstklass. Wiesen. 50 Mrg. See. eigene vorzügl. Jagd, Wasserkraft, elektr. Licht, tadellose Gebäude, an oberbayer. See geleg., spottbill. bei 80 Mille Anzahl. zu verkaufen. Passend für Olfiziere. Ang. u.„Seltener Gelegenheitskauf 1466“ an Haasen stein& Vogler,.-., München. Kinält., bess. Herr, Mühlenbesitz., A wünscht die Bekanntsch. ein. jünfziger Dame zu machen beh. spät. Heirat. Dame mit entsprech. größ. Vermögen, welche an d. Seile ein, staltl., sol. Mannes einen schön, ruhig. Lebensabend genießen will, wird höfl. gebeten, ausführl. Mitteilung vertrauensv. unt. Zusich, strengst. Geheimnisses u. VF6986 a. d. Ann.-Exp. Pr. Schatz, Duisburg, zu richten.(sh Pidtze für Lagerung oder Fabrikbau in Holland. in Dordrecht(Holland) sind an tiefem Wasser größere wasserfreie Grundstücke zu erwerben, die sich für Lagerung von Gülern sowie für den Bau von Schuppen, Fabrikanlagen usw. besonders eignen. Angeb. unter V U1163 an die Exp. d. Bl. nl Vertreter gesucht. M. Meler, Nährmittelfabrik Stuttgart, Coltastr. 64. MGädchen, durch die Verhältn. gezwungen, gidt ihr 3jähr. Töchterch, ohne Vergüt. an edeldenkendes Ehepaar als eigen ab. Ang. u. K N 1017 an d. Exp. Möbel Kunsigewerbendus Dekoration Wir bitten unsere große interessante Musterzimmer-Ausstellung vieler Stilarten zu besichtigen, beste Arbeit bei künstlerischer Durchführung zu mäßigen Preisen. Antiquitäten aller Art. Unter Sachsenhausen 33. Malmedé& Geissendörfer, Köln a. Rh. G Eine seit 10 Janren bestenende, vorzugi, eingeführte Fachzeitung soll wegen Krankheit des Verlegers u. günst. Bedingungen verkauft werden. Das Objekt eignet sich sowohl für eine Druckerei, als auch für strebsame, auf dem Gebiete der Anzeigenwerbg. beschlagene Kaufleute. Anfragen erbeten unter P W 3377 an die GeneralAb Agentur der Köln. Zeitung, Berlin W 8. Vorteilhart fur Fachleute. Gut eingerichtete rheinische Fabrik f. Eisenkonstruktionen mit Bahnanschluß einschl. vorlieg. fentabl. Aufträgen zu verkin, oder zu vermieten, Weitere Beteiligung des jetz inh. möglich. Angebote unter A B 1691 durch Haasenstein& Vogler .-., Köln. Gröne hene Läger- und Kellerräume mit Rhein- und Bahnanschluß; ganz oder geteilt zu vermieten. Angebote unter N D 76773 an die Ann.-Exp. Bonacker& Rantz. Düsseldorf.*(St KAA ße biobe Maschinentabrik am Rhein sucht vollständig militärfreien, durchaus fähigen *. Kaufllamn mit höherer Schulbildung(wenigstens Einj.-Schein) in dauernde Stellung. Herten im Alter von 25 bis 30 Jahren wollen ihre Bewerbungen mit Bild, Zeugnisabschtilten, auch Schulzeugnissen, sowie Angaben über Gehallsansprüche und Eintrittstermin unter F 6915 an den invalidendank. Berlin W 9, richten.—ank, An den Handel. .Tauttätiger, Vertieter einer der größten Textillabriken, welche aufen manger an Grundstoffen nicht mehr reisen läßt, wünscht während des Krieges Anstellung als Reisender für ganz Deutschland. Gut eingeführt in der Manufaktur- u. MöbelBranche, solider u. tüchtiger Verkäufer mit best. Referenzen. Briefe wolle man richten an Fr. Jorissen N.., Voorburgwal 268, Amsterdam. 351 Für einen erstklassigen Modesalon Süddeutschlands wird ein durchaus perlekter Damenzuschneider bei sehr hohem Salär gesucht. Nur. allererste Krälte wollen Offerten mit Bild und Zeugnisabschriften einsenden u. MD 9084 an Rudolf Mosse, München. 49 Großes lothringisches Hüttenwerk sucht mehrere Maschhen AgPiheure als Betriebsingenieure und Betriebsassistenten zum baldigen Eintritt. Militärfreie Bewerbei wollen unter Angabe von Relerenzen und Einreichung des Lebenslaufes ausführliche Angebote mit Ge haltsansprüchen u. L 3150 anHaasenstein& Vogler, .-., Frankfurt a.., einsenden. H33 Buchhalter militärfrei mit der doppelten Buchführung durchaus vertraut u. erfahr., wird zum baldigen Eintritt von einem größ. Pabrikgeschäff gesucht. Angebote müssen mitZeugnisabschr., Angabe des Militärverhältn, und Genaltsansprüchen versehen sein, sonst keine Berücksichtigung. Zu senden u. G M 941 an d. Exp. Komms militärtrei, mit Einkauf und Kalkulation duschaus vertraut und erfahren, wird zum batd. Einnitt von einem größ. Fabrikgeschäft gesucht. Angebote müssen mit Zeugnisabschritten, Ang. des Militärverhälln. u. Gehaltsansprüch. versehen sein, sonst keine Berücksichtigung. Angeb. erb. u. HR 971 an die Exp. d. Bl.(1y Podier dann echlselancskent. " dessen Praxis durch d. Krieg still liegt), militärfrei, mit d. eint. u. dopp. Buchführ. vertraut, im Mahn- u. Klagewesen durchaus bekannt(Stenogr. u. Maschinenschreiber), sucht, gestützt auf pr. Zeugnisse, passende Stellung, am liebst. Lehensstellung in ein. Bank- od. sonst. Geschäft. Angebote unter J W 1001 an die Exped. d. Bl. 2a Lehrstene gesucht tür jungen Mann, ist., mit Berechtigung zum Einjährigen, am liebsten in Ledergeschäft. Angeb. unter D F 1181 an die Exped. d. Bl. 8f Galant.- u. Spielwaren. Bine erste, durchaus lüchtige Verkäurerin dieser Branche, welche auch imstande ist, ein größeres Peisonal zu leiten, wird von ein. Spezialgeschäft für daueind gesucht. Angeb. mit Gehaltsanspr. und Zeugnisabschr. unter D M 1187 an die Exp. d. Bl. erb. ho PhlarLeiterin sucht Stellung in Kaffee- u. KonIitüren-Geschäft. la.Zeugn. u. Reier. stehen zu Diensten. Ang. unter D L 1186 an die Exp..Bl. Chi am mamatligt, andh Ctnh..### der ver#nE 10,4cm, monatlicn 3000 Stuck zu kaufen gesucht. Erste Ablieferung müßte sofort erfolgen. Eilangebole nur von Werken od. deren ständigen Vertretern an ee Deutsche Schirmfurnituren-Fabrik Weyer(Rhld.) Harpener Bergbau-ActienGesehschaft, Bertmund. Ausgeloste Schuldverschreibungen per 2. Januar 1916. Bei der stattgehabten Auslosung von Schuldverschreibungen für das Tilgungsjahr 1915 wurden folgende Nummern gezogen: Die Bearbeitung von P Uder „•* übernimmt nach Ablauf der jetzigen Verträge in Grau- u. Stahlgußrohlingen für 1,5 cm ab August für 15—21 cm ab Oktober die Sondermann& Stier.-G. Werkzeugmaschinenfabrik, Chemnitz. Versicherungs-Gesellschaft in MANNHFIM. W Gegründet 1886. Emittiertes Grundkapital: 5 Millionen Mk. B) der Anleihe von 46000 000,— vom Jahre 1902: 12009 12014 12028 12040 12044 12084 12097 12121 12137 12181 12248 12277 12282 12327 12330 12351 12422 12436 12557 12575 12624 12646 12688 12730 12770 12788 12834 12939 12943 13026 13063 13111 13147 13157 13160 13167 13197 13223 13281 13316 13441 13590 13608 13612 13648 13745 13753 13770 13796 13816 13823 13832 13863 13907 13931 14014 14015 14048 14050 14053 14094 14122 14123 „ 1 4 1 6 9 1 4 2 0 7 1 4 2 3 2 1 4 2 4 4 1 4 3 0 2 1 4 3 3 5 1 4 3 5 8 1 4 3 5 9 1 4 4 4 5 14500 14527 14533 14537 14538 14617 14659 14694 14732 14764 14966 15045. 15084 15097 15106 15144 15255 15299 15315 15345 15347 15368 15372 15457 15459 15509 15517 15666 15668 15706 15711 15771 15797 15809 15865 15908 15910 15912 15928 15947 15958 15988 16029 16048 16075 16088 16141 16156 16174 16186 16209 16245 16246 16257 16289 16298 16325 16352 16377 16431 16437 16495 16546 16581 16624 16660 16668 16690 16761 16836 16855 16966 16994 17013 17026 17038 17054 17062 17092 17111 17146 17183 17200 17233 17359 17389 17424 17462 17473 17475 17480 17492 17497 17538 17552 17629 17693 17694 17699 17731 17746 17755 17769 17784 17966= 177 Stück, rück zahlbar mit 4 1000.— je Stück vom 2. Januar 1916 ab. C) der Anleihe von+6000000,— vom Jahre 1905: 18023 18025 18085 18088 18090 18126 18127 18177 18178 18326 18357 18394 18406 18409 18412 18459 18465 18467 18473 18478 18479 18483 18484 18485 18490 18529 18621 18626 18639 18647 18760 18774 18779 18846 18847 18849 18851 18886 18887 18897 18945 18983 18997 19075 19087 19177 19337 19344 19347 19364 19365 19427 19516 19536 19537 19540 19543 19544 19547 19548 19783 19825 19899 19946 19993 19996 20028 20049 20079 20092 20093 20145 20161 20191 20220 20322 20349. 20369 20371 20438 20463 20527 20538 20554 20563 20567 20601 20629 20648 20661 20687 20691 20787 20895 20932 20937 20938 21252 21301 21312 21370 21377 21383 21388 21395 21401 21462 21476 21585 21588 21709 21808 21811 21813 21830 21837 21844 21845 21850 21869 21871 21890 21901 21964 21994 21995 22005 22044 22070 22096 22107 22114 22186 22197 22198 22211 22233 22329 22380 22385 22446 22521 22522 22523 22524 22542 22593 22613 22619 22653 22665 22670 22671 22678 22681 22750 22766 22838 22853 22869 22873 22922 23013 23093 23174 23197 23279 23285 23412 23434 23480 23548 23763 23833 23835 23889= 176 Stück, rückzahlbar mit cK 1000,— je Stück vom 2. Januar 1916 ab. ), der Anleihe der vormaligen Central-Actien-Gesellschaft für Tauerei und Schleppschiffahrt von K1 000000.— vom Jahre 1900: 11 13 62 77 96 118 128 162 179 203 210 263 282 285 300 345 358 370 389 398 414 417 435 437 439 450 509 516 520 563 583 612 640 662 690 703 758 759 768 772 776 787 822 848 866 867 872 922 937 938= 50 Stück, rückzahlbar mit K 1030,— je Stück vom 2. Januar 1916 ab. E) der Anleihe der Gewerkschaft Siebenplaneten von K 1000000,— vom Jahre 1887: Reihe A: 45 194 209 211 275 285= 6 Stück, rückzahlbar mit eK 3000,— je Stück vom 2. Januar 1916 ab. Rehe B: 18 78= 2 Stück, rückzahlbar mit#K 1000.— je Stück vom 2. Januar 1916 ab bei den nachbenannten Stellen: in Berlin bei der Berliner Handels-Gesellschaft bei der Bank für Handel und Industrie bei der Deutschen Bank bei der Dresdner Bank bei dem A. Schaaffhausen’schenBankverein,.-G. bei dem Bankhause C. Schlesinger-Trier& Co. in Köln bei dem Bankhause Sal. Oppenheim jr.& Cie. bei dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein,.-G. in Frankfurt a. M. bei der Deutschen Bank, Filiale Frankfurt a. M. bei der Dresdner Bank bei der Filiale der Bank für Handel und Industrie in Hamburg bei der Deutschen Bank, Filiale Hamburg bei der Dresdner Bank bei der Filiale der Bank für Handel und Industrie in Elberfeld bei dem Bankhause von der Heydt-Kersten & Söhne in Dortmund bei der Essener Credit-Anstalt bei der Gesellschaftskasse. Rückständig sind noch folgende Schuldverschreibungen: A) der Anleihe von K 12000000,— vom Jahre 1892: Nr. 7918 aus der Verlosung von 1910. Nr. 2336 2601 3920 5602 6457 6634 6700 6855 9118 9568 10788 10793 aus der Verlosung von 1913. Nr. 1063 1288 1309 2044 2166 2486 2895 3074 3774 3782 3790 4027 4344 4516 4566 4576 4603 4799 4850 5516 5517 5609 5832 6109 6636 6952 7054 7056 7820 8838 8856 9081 9120 9222 9272 9283 9467 9572 9934 10177 10354 11395 11849 11959 11973 aus der Verlosung von 1914. B) der Anleihe von 40000000.— vom Jahre 1902: Nr. 13380 13461 16281 16759 16890 aus der Veilosung von 1912.— eilosung Nr. 12986 13754 16318 17673 17872 aus der Verlosung von 1913.— Verlosung Nr. 12200 12320 13290 13460 13595 14027 14031 14348 14652 14744 14747 14788 14888 15310 15361 15717 16427 16801 17197 17669 17808 aus der Verlosung von 1914. C) der Anleihe von M. 6000000.— vom Jahre 1905; Nr. 20201 aus der Verlosung von 1910. Nr. 18048 18600 19490 aus der Verlosung von 1911. Nr. 18049 19589 20208 20209 21763 23843 23844 aus der Verlosung von 1912. Nr. 19252 19455 20060 20189 20269 20270 20330 20664 20669 22969 23598 23805 aus der Verlosung von 1913. Nr. 18908 19060 19253 19369 19399 19833 20077 20218 20229 20328 20480 20489 20673 20694 20873 20950 20981 21875 22432 22502 22509 22692 22693 22710 23860 aus der Verlosung von 1914. D. der Anleihe der vormaligen Gewerkschaft Courl von M. 500000.— vom Jahre 1885: Nr. 109 aus der Verlosung von 1913. E) der Anleihe der vormaligen Central- Actien- GesellSchaft für Tauerei und Schleppschiffahrt von M. 1000 000 vom Jahre 1900: Nr. 871 aus der Verlosung von 1913. Nr. 853 aus der Verlosung von 1914. P) der Anleihe der Gewerkschaft Siebenplaneten von M. 1000000,— vom Jahre 1887: Reihe A: Nr. 96 aus der Verlosung von 1913. Dortmnd, 1. Juli 1915. Der Vorstand: Kleine. Generaldirektor. See-, Fluß- u. Land-(Inkl. Valoren-) Transport-Versicherung. Automobil-Versicherung II-Versicherung insbesondere die Versicherung einzelner Personen gegen alle Unfälle mit und ohne Prämienrückgewähr; Land- und Seereise-Unfall-Versicherung(Weltpolice); Reise-Unfall-Versicherung, auch auf Lebenszeit, mit nur einmaliger Prämienzahlung; Beszial-Radfahrer-Unfall-Versicherung: # kriv-Unfall-Versicherung. Hanpflicht-Versicherung. icke, Aecerlchr us Aabemnadt-Versichenug O.„„„„ mittelst einer Police(kombinierte Automobi.Versich.) Sicheruns chweisl. bewährte Konstruktion hei ind###tr u bebördl. Warken TAUNUS Stahl- und Moorbad Horybad-Fr- vonbat Trink- und Luftkur Terzbac-Fradenbadf Heilkräftig gegen Rheumatismus-Nervenschwäche. # Kriersteilgshme. ermässigte Bäderpreise. Da Hanl f uug Prachtv.Waig Keine Kurtaze und sonstige Vergünstigungen. y. H e r r i. L a g e, p i s c h t v. v r a n d, a u s g e d. A n l. A u s k. u. P r o g r. d u r c h d. V e r k e h r s Hotel Furstehner, Kein am Dom. Neuzeitliches Haus. Bett M. 3,— bis 4,50, mit Bad M..—. Fließendes Wasser in allen Zimmern. 18 nachweisl. bewährte Konstruktion, bei industr. u. behördl. Werken eingeführt. Garantie für gutes Funktionieren. Leistungsfähigkeit 80mm Gewinde u. mehr p. Minute. Alle Dimensionen bald lieferbar. E. Th. Falkenberg, Köln-N. Tel. B 1014. " Sandsack-Resser 60 000m wöchentlich, feldgrau oder grün, von Anlang August bis Mitte November 251 abzugeben von großem Textilwerk. Schnell entschlossene Käufer erhalten Eilofferte von Friedr. Schoer,.-Gladbach. Einbruch-, Diebstahl- und Beraubungs-Versicherung. Wasserleitungsschäden-Versicherung. Vertreter an allen Plätzen gesucht. Hohe Provisionen. Für die Ferien! Hotel& Pension! Balmoral Bad Ems (68 Raus ARanges Lift, große Terrasse und Park. Schönste Lage direkt am Walde und Malberg. O•„„„ A„ bester Ersatz für Baumwolle, 900 Ballen à 1 Zentner noch zu verkaufen.(89 4000 Dutzend Trikot-Hosen u. Jacken billig abzugeben. Angeb. unter V 13 an Hauptagt. d. Bl., Köln, Hansaring 100. Gelochte Bleche für Wöcken Zwecke Mayer& Cie., Köln-Kalk. Wasserdichte Relse- Sonleldungen für Herren und Damen in allen Preislagen. Tcmange und Faleiets aus Gummi, Regenhaut oder imprägnierten Stoffen. Perd. Jacobjkeil Neumarkt 23. 25 Leinensegeltuche zpprägniert „ Westtalens gunstigster Lage wegen Kriegstalls preiswert zu kaufen. Anfranen unter I TT 090 en Nia Evnad A RI Bad Neuenahr Hierünstel und Vinla-Fiera Vornehmes diätetisches Kuretablissement. Elegante Wohnungen u. Einzelzimmer, auch mit Privatbad. fließ, kaltes u. warmes Wasser, med. Heilbäder aller Art. Fango-Mineralschlammbehandlung, Massagen, Zentralheizung, 2 elektr. Personenaufzüge, Diele, moderne Gesellschaftstäume. Mäßige Preise bei kurgemäßer, nur erstklassiger Verpllegung. Jll. Prospekte durch den Besitzer Franz Schroeder. Euftkurert Maeggen(Erel, (Strecke Düren—Heimbach) Hotel Heiliger Pension. Von ersten Aerzten Erholung. Hotel Heniger Suchenden wärmstens empfohlen. Herrliche Lage. Große Terrasse mit Hochwald am Hotel. Verwund. u. erholungsbedürft. Kriegsteilnehmern Vorzugspreise.— Elektr. Licht.— Zentr.-Heizg.— Garage. Schauspielhaus busseldorf. Samstag: ibsen-Zyklus. Brand. (Beginn 7 Uhr.) Bernkastel-Mosel Schloßhotel 275 m ü. M. Angenehmster Sommeraufenthalt. Pension 6,— u..—-K(F48 Helelfleinganfäiten. hält sich zum Kuraufenthalt bestens empfohlen. Pensionspreis #f. Fel. Nr. 19.(82 Vornehmes Familienhotel. Rhön Einzig— schön— im Waldesgrün— gelegen. Ausgangs- und Mittelpunkt für Dacn zahlreiche Wanderungen. Auskunft: Verkehrsverein und Bürgermeisteramt. FrabenPrarbach Por: botat Phermar-Seibad Hamlm (me (Westt.) Herz- und Frauen-Krankheiten, Rheumatismus Gicht, Gelenkversteifungen, Verletzungsfolgen. Sraggellogeete? Dad Bruckenau San.-Rat Dr. Vallender Harn, Niefen, Nerven, Frauenkr. Erhol. bed. Kurheim. la. Z. mit Zentralheiz. 3P Pens. 6¼. Behandlg. auch nichtb. mir Wohnend. Bad Godesberg a. Rh. Villa Etges, Goebenstraße 13 Pension u. Logierhaus. Vorzügl. Verplles., mäßige Preise. Sommeraufenthaf—4 möbl. Zimmer i. d. Rheinmöglichst Höhenlage, f. —8 Wochen zu mieten gesucht. Ang. u. D K 1185 an d. Exp.be Zucker-KFranke erhalt grat. ung ar BroschüberBehand. gssn, W. Richartz, Kumm, Georgsplatz 2b 20 „ B erstklass. Fabrikate, zu kaufen gesucht. I Angebote unter A 781 an d. Annoné.-Expedition D. Schürmann, Düsseldorf. St Perlenoder zu kaufen gesucht. Bemusterte Oferten, aber nur zu Normal-] Aniragen unter J U 999 an die Exped. d. Bl. preisen, an H. Becker, z. Zt. Bad Wildungen, Fürstl. Badehaus. SPN D Cemrt Billsmgf. Wer früher Teevon England bezog kann die betr. Sorten schon von c.60 pr. Pfd. an in guter Qual. zollfrei ab Hamburg erhalten. Gef. Adr. unter E T 81 an Haasenstein& Vogler,.-., Hamburg.(1133 Viersen, Rhld. Spezialfabrik für GroßKochanlagen mit Dampfund Kohlenheizung für: Militärkochküchen Lazarette und Krankenhäuser Wirtschaftsbetriebe Industrielle Werke Groß-Landwirtschaftsbetriebe usw. Drucksachen frei. Vertreietbesuch unverbindlich. Wer röstet größern Posten Eilkbfende. Angebote unter C J 1159 an die Expedition dieses Blattes. 10000 Meter Reinnemen-Bron roh, 84 cm breit, zu eK 1,60 per Mtr., zur Lieferung in 4 Wochen nach Eingang der Bestellung abzugeben. Rellekt, wollen sich melden unter BC1712 durch Haasenstein& Vogler,.-., Köln. Benzin-Ersatz 2 für Kraftfahrzeuge, Motoren usw., wasserhell, rußt# nicht, fast geruchlos, hinterläßt keine Rückstände,# ferner bestens geeignet zum Reinigen und zum Löten. Großere Quantitaten sofort greifbar bei Paul Oehme, Duisburg, Dellstr. 4. Pern- S sprecher 420 550 0 40—50 des Wetel Baumwollstoff naturgrau, 65 cm breit, à 55 3, Ersatz für schweren Nessel. ganz oder geteilt, im August lieferbar, abzugeben.(25 Gg. Ehrhardt& Söhne Darmstadt. Telephon Nr. 2478. 1+ Weibbleche jeder Posten(251 zu kaufen gesucht. Offerten erbitte telegraphisch an Ludwig Hutzler Metallwarenfabrik Beierfeld i. Erzgeb. #n, Stot Flammp. ca. 220 Gr., Visk. ca. 4 b. 100 Gr., zu 143-A pro% kg inkl. Faß ab Köln(25 abzugeben. Ang. u. M V 178 a. d. Exp. Benzin Benzol mit Sprit . l i e f e t t( · 8 5 Hans Dungs. MülheimRuhr.Teleph.Nr. 1630 u. 1631 Ni. 600 Leinol-Firnis abzug. Ang. u. A. A1 988a.d. Exo. LJabe noch per August, Sep. tember, Oktober, November je 20000 Meter baumwollenen Lolk Bien 84 cm Breite, à cA1.49, gegen sofortige Kasse netto, abzugeben. Eilolferten unter C O 1164 an die Exp. d. Bl. sk Wer nefert „ 5% für Kapseln 43½ X 128 mm2 Gefl. Angeb. erb. an(ua Gebr. Uter, Karlsruhe i. B. Lohnarbeiten sämtl. Konf.-Artikel sucht größere mech. Kleiderfabrik noch zu übernehmen. Ofl. u. J E 6596 an Otto Berger, Rheydt.(oh Graphit für Stahlwerke u. Gießereien in allen Qualitäten zu haben. Offerten unt. Z S 1687 an Haasenstein& Vogler, -., Köln.(5133 # 0- hosphor ca. 30%ig, laufend in 10 TonsLadungen zu kaufen gesucht. Angebote unter D A 1176 an die Exp. d. Bl. erbeten.(on 20000 Kno Kunstspeisefett weiß, hart, sofort lieferbar, per Ztr. c4106,75 ab Dresden. Telegr.-Adr. Haas. Köln. Brüsseler Str. 05.(20 Gesucht raff. pulv. Kalisalpeter in beschlagnahmefreien Mengen. Angebote unter K T 1023 an die Exp. d. Bl. 2b Feinsprit! 10 Paß zu kaufen gesucht! Angebote zur Weiterbef. unter F C J 106 an Rud. Mosse, Frankfurt a. M.-50 Gebrauchte, gut erhaltene Knopflochmaschine für Augenknopflöcher(ho zu kaufen gesucht. Ang. u. C 203 an die Ann. Exp. J. F. Houben, Krefeld, erbeten. Taschenlampen, Batterien, Soldaten-Artikel vorteilhaft für Wiederverkäufer. Colonia 24 Köln, Mühlenbach 51A. „ See- und Solbad Der von der Natur mit Hochwald am meisten bevorzugte Badeort der Ostsee. Kurmusik. Vorzüglich geeignet für — Erholungsbedürftige.— Für Kriegsteilnehmer freie Kurtaxe u. Vergünstigung auf Bäder: s Austaunttosenl durchd Geneindeamtoh-Kurserraslung 5 Kurzeit 1. Juni bis 30. September. 1e 8 n Gesucht für sofort neue oder gebrauchte *„* für-Hotorantrieh Druck 100—200 Tonnen. Man verlange die Adresse bei Haasenstein& Vogler in Frankfurt a. M. unter J 23505 L. 160 Lon.." Hgeringe in allen Größen Tornistergarnituren, Riemen usw. liefert in enormen Quantitäten prompt J. Wolfsheimer Lederstanzerei u. Besatzfabrik Pirmasens.(va Mehrere krältige neu od. gut erhalten, 300X1500 u. 300X5000, bei sofortiger Liefezung zu kaufen gesucht. Ii. Küderling. Düsseldorf 108, Wlene Gesenkschmiede-Arbeiten wie Stoßböden, Verschraubungen, Kapseln, kleine Gewehrteile liefern in tadelloser Ausführung entgratet zu vorteilhaften Preisen schnell die Präzisions-Gesenkschmiederei(ee Müller& Schmidt, Pfeilringwerk, Solingen. -treies ii Manr. Malz noch einige Waggons, sofort frko. Verbrauchsstat. lieferbar, abzugeben: Gesellschaft für Brauerei u. Mälzerei, Köln. Teleph. A 4794.(20 Offeriere freibleibend: Hülsenfrüchte, wie Erbsen, grüne u. gelbe, Schälerbsen, Bohnen, weiße, braune, Pflanz- u. Wibbelbohnen, Sojabohnen usw., Reis, Nudeln, Kochgraupen, Mehle, wie Kartoffelmehl, Tapioka- u. Maniokamehl, Reismehl. Maismehl, Maisgrieß, beschlagnahmefreies Weizen-, Roggenmehl, Weizenpuder usw., Südfrüchte, wie Apfelringe, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche, Rosinen usw., Apfelkraut: Obstkraut, Gelee, Rübenkraut, Marmeladen, Freibeibeeren, Fruchtsäfte, Himbeersaft, LimonadenPulver-Zitrone, Perlsago, Mais-, Weizen- u. Reisstärke, Kaffee, wie Malz-, Gersten- und Kornkaffee, Oats, Gersten- u. Haferflocken, Mais, Gerste, Hafer, Weizen sowie Futtermehle, Schmalz, Kunstspeisefett, Kokosfett usw., Margarine-Pflanzenbutter, Oel, Salat-, Speise- u. Backöl, Plockwurst, Zucker, weiß. Kandis, Pfeffer, Kerzen, Seifen, Salzschneidebohnen, Sauerkraut, Heringe. km L. Loewenthal, Essen. Fernspr. 1401. Ohrringe aus Privathand diskret zu kaufen gesucht. Angeb. u. Z 780 an Ann.-Exped. D. Schürmann, Düsseldorf.(Se Ahrendt-Kummete liefert pereiswert Jacobs, Köln, Eileistr. 31. Habe reines Weizenmehl 123.4 per 100 kg sackweise abzugeben. Kassa im voraus. M. Schopflocher Rheine i. W. Fernsprecher 322. ab PISCKwurst 50 000kg, mit Konsent, 1,56.4 pro Ztr., 10000kg sof, lieferbar. Prima Qualität. Draht- oder Eilangebote an C. Haak, Mülheim-Ruhr Schillerstraße 32. be) Telephon 1898. Neue Kartoffeln in„Nasgonladungen, solottige Verladung, habe steis abzugeben. Albert Mosbach, Köln. A 2544. B 9513. Uhne Mehikarte: Weizenauszugmehl 79., u. 80% Weizenmehl, beschlagnahmefrei und brotkartenfrei, liefert waggonweise. Drahtanfragen mit bez. Antw. erb.(50 Julius Mohr, Ulm a. Donau. Suche einige Waggons beschäd. Mals zu kaufen. sb Preisangeb. u. C V1171 an die Exp. d. Bl. * Tornister-Tragriemen-Beschläge, Steil., M..26 „ Metall„ 20„„.20 Infanterie-Koppelschlösser 2„„.22 Kavallerie„„ 5„„.30 Helmbeschläge, Bayon. Verschl., 26„„.65 pro Garnitur, Eisen verzinkt, liefert ab Fabrik 500 Ztr. Malz Carl Wilhelm Mohr, Koblenz.— Tel. 245.(hi kontingentfrei, prima mährisch, Pilsener Abdarrung, im Rheinlande lagernd, gegen gebol zu verkaufen. Ane. u. 0 J 216 an d. Exp. 50 Zentner m3 Wolzenstarke beste Qual., von Wilh. Jansen, Duisburg, ab zugeben. Gell.Höchst. geb. erb. u. C M 1162 a. d. Exp. Welbe Böllhen 1000 Ztr. sofort greifbar, billigst abzugeben. J. Levy, Köln, Ubierring 37. Tel. A 8634, Lebensmittel. Kölner Agenturgeschäft sucht noch eine gute Vertretung. Ang. OS 225 a. d. Exp. d. Bl.(20 Etappengebiet. Für einige Armeebezirke haben wir noch den Verkauf unserer Artikel, die von jedem Soldaten gekauft werden müssen(Neues durch D. R. P. geschütztes. Dauerlicht, Lederfett, Schuhcreme) zu vergeben. Bekannt große Absatzmöglichkeiten, Almeeeinkaufstellen wie Marketendereien sind Abnehmer. Firmen mit entsprechender Verkaufsorganisation belieben sich zu Son(88 & Mertz, Mainz. 0 entsprechent 4 wenden an Werner 10—12 schwere BTONDGIS 50 Fässer dunkles 2b Zyinderor Visk. b. 1000.80, Flammp. 280% zu kaufen gesucht. Aeußerste Ang. u. K S 1022 an d. Exped. Sandsäcke Größere Quantitäten 30/60cm groß, in Jute- u. andern Stolfen, für sofort. Lielerung abzugeb. Ang. u. H W 1883 bef. Rud. Mosse, Hamburg.(49 Zyinderer prima, dunkel, Flammpunkt 190, Visk. 5, pr. 100kg zu 115MAgegen Kasse abzug. Carl Bruhs Gelsenkirchen. Teleph. 1737. Benzol— Benzinersatz i. Kraltwag., Motore, ferner Benzin abzugeben.(2a Schudlek, Köln Brüsseler Platz 9, Teleph. B7121. 250 bis 400mm Spindelhöhe, 1 bis 2 m zwischen Spilzen, sofort gegen Barzahlung gesucht— Ausführl. Angebote an E. Thon Travemünde, Hansa-H. 152. (St Arbeit für'U Mithlere Brenbanke bis 10m Länge sowie für 2 größere Planbänke kann noch angenommen werden. Offerten mit Unterlagen erb. an Wagner& Englert, G. m. b. H. Mettmann(Rhld.). Große Posten Aluminium(fertige Ware) zu verkaufen. Angebote unter B B 1127 an die Exped. d. Blattes. Trockenver Zinkung Wullrath. Uebernahme von kleinen Artikeln zum Verzinken nach Patent-Verfahren. 15 Feiner Flaschenwein beim Winzer abgefüllt, in Kisten von 25 u. 50 Stück Inhalt. Gr. mlasche 1 M ohne Glas u. Kiste. Weil garant. gut, keine Probesend. Kiste und Flaschen zum Selbstkostenpr. zurück. Versand unter Nachn. Carl Goss, Metzgermstr. Winningen(Mosel). hi Einmach-Pfirsiche.—.4 Einmach-Mirabellen 4,80.K 9 Pfd. netto franko Nachn vers. Peusch, Neustadthardt.(·48 Wirt hat noch einige Mille Zigarren versch. Preislage billigst abzugeben. Anfr. u. KC 9473 be. förd. Rudolf Mosse, Köln.(-50 ---Code Deutsches Reichsadreßbuch zu kaufen ges Ang. u. A 11 a. die Agt. d. Bl. Köln, Pfälzerstr. 80. Wonsulat für Düsseldort geA sucht gegen hohe Vergütg. T# 7B6zI Angebote unter an Bonacker& Rantz, Düsseldorf. St Samstag, 24. Juli Tarantwortich ür den alsemenen Tell: Vetger schuchkt, füricken Fhandes. bd: H. Pyszka: für den Anzeigentell: F- V. Bales; Verleger und.Drucker: M. Dulliont Schauberg: Chefredakteur: Ernst Posse;, alle in, Köln.. dedaktionelle zweigstelle: Berlin HW 7, Unter den Linden 39. Vertretungen im Auslande: Amsterdam Seyfardtsche Buchbandung. Barcelona J. Sturzenegger, Cale de Tralalgar 19. Basel F. Fautersen&Co. Brüssel Generalverretg, für Belgien: Ju. Kaufmann, Rue de in Blanchisserie, 21. krun(Spanien) Sociedad General Espahola de Uiberia. Fernsprecher: Nr. A536) A3362 .5363- A5364- A5365- A5365-45367 Redaktion, Anzeigenteil, Expedtion und Druckerei sind durch jede dieser 7 Fernsprechleitungen zu erreichen. Aioene Möcgen Kusgade Geschäftsstunden: Redaktion von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abende, Anzeigenteil und Expedition.—12 Uhr vorm. und—7 Uhr nachm, Druckerei-1 Uhr und-6½ Uhr. 1915—.742 1915, u. 742. Anzeigen 59 3 die Zelle oder Geron Raum, Rektangen.50.4 JFür ce Auknahme von Aüreigen as besthmmt vorgeschrlebenen Tagen odhr in besüimmt bezeichneten Augaben uind keine Verantwortichtelt übernomman, Haupt-Expeditiom: Breite Straße 34.— Postscheek-Konts 3u0. Vertretungen im Auslandes Madri E. Dossst, Flum de B. Ana 9. Nou Vork R. Steiger&Co. 49 Murray Strest. Rotterdam u. Rüjgh& van Ditmar, Wien R. Duker Nacht. Ap-C,., Wolzelle 16; M. Goldschmiedt,., Wollzelle 11. Die Keichnegierung gegen den Lebenzunttenbacher und die Teurung. verordnungen des Bundesrats. vorgehen gegen die Preistreiber. WTB Berlin, 23. Juli.(Telegr.) Amtlich. Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung den Erlaß einer Verordnung beschlossen, welche sich gegenübertriebene Preissteigerungen bei dem Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs= und Genußmitteln aller Art, rohen Naturerzeugnissen, Heiz= und Leuchtstoffen richtet. In der Verordnung ist einmal die Möglichkeit der Enteignung vorgesehen für die Fälle, wo jemand derartige Gegenstände zurückhält, sodann ist in ihr eine Strafvorschrift enthalten gegen diejenigen Erzeuger und Händler, welche für oben genannte Gegenstände sowie für solche des Kriegsbedarfs Preise fordern, die einen übermäßigen, durch die gesamten Verhältnisse, insbesondere die Marktlage nicht gerechtfertigten Gewinn enthalten. Auchwird weiter bestraft, wer Vorräte solcher Artingewinnsüchtiger Absicht zurückhält, vernichtet oder andere unlautere Machenschaften vornimmt. Mit dem Erlaß dieser Verordnung wird den vielfachen Wünschen aus allen Kreisen der Bevölkerung Rechnung getragen, welche durchgreifende Maßnahmen gegen die gewinnsüchtigen Preistreibereien, insbesondere auf dem Lebensmittelmarkte, zum Gegenstande hatten. Die Verordnung ist deshalb vom sozialen Standpunkt besonders zu begrüßen. Die Höchstpreise für Getreide. WTB Berlin, 23. Juli.(Telegr.) Amtlich. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 23. Juli 1915 die Höchstpreise für Brotgetreide, Gerste und Hafer für das kommende Wirtschaftsjahr festgesetzt. Wenn auch die erhöhten Produktionskosten und die vermehrten Schwierigkeiten des landwirtschaftlichen Betriebes in diesem Jahre und besonders auch das voraussichtlich geringere Ernteergebnis eine Erhöhung der Preise wohl gerechtfertigt hätten, so hat der Bundesrat doch mit Rücksicht auf die möglichst wohlfeile Ernährung der deutschen Bevölkerung an den bestehenden Preisen für Brotgetreide festgehalten und nur die Zahl der gegenwärtigen 32 Höchstpreisbezirke auf vier größere Preisgebiete verringert unter gleichzeitiger Einschränkung der Preisspannung. Danach bleibt der Grundpreis für den Bezirk Berlin wie bisher auf 220c für die Tonne Roggen. Vom 1. Januar 1916 ab treten wie bisher Zuschläge von 1,50## halbmonatlich hinzu. Der Preis für Weizen ist, wie in diesem Jahre, auf 40. über den Roggenpreis festgesetzt. Für Hafer und Gerste sind, um wenigstens eine Annäherung an die stark gestiegenen Preise für die übrigen Futtermittel zu erreichen, Einheitspreise für das ganze Reich auf 300.A festgesetzt worden. Dabei ist Gerste für gersteverarbeitende Betriebe und ebenso alles Saatgetreide, wie in diesem Jahre, an die Höchstpreise nicht gebunden. Eine steichs=Futtermittelstelle. WIB Berlin, 23. Juli.(Telegr.) Amtlich. Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung die Errichtung einer Reichs=Futtermittelstelle beschlossen, deren Aufgabe ist, für die Sicherung und Verteilung der inländischen Futtermittel zu sorgen. Ihr steht ein Beirat zur Seite, dessen verschiedene vier Abteilungen zuständig sind für Hafer, Gerste, Kraftfuttermittel und zuckerhaltige Futtermittel. Seine Zustimmung ist zu bestimmten grundsätzlichen Entscheidungen notwendig. Die neue Reichsstelle hat Verwaltungsangelegenheiten nach Maßgabe der verschiedenen Verordnungen über den Verkehr mit den oben genannten Futtermitteln vom 28. Juni d. J. sowie die statistischen Feststellungen zu bearbeiten. Sie entscheidet auch über alle Anträge und Eingaben, die sich auf die Durchführung der genannten Zwischen Maas und— Rhein. Von Prof Dr. Georg Wegener, unserm auf den westlichen Kriegsschauplatz entsandten Berichterstatter. Der Leser erinnert sich, daß ich zuletzt von meinem Aufenthalt bei dem Truppenteil des Generals Frhr. v. G. zwischen Maas und Mosel erzählte. Auch in den folgenden Tagen konnte ich den General auf allen seinen Inspektionsfahrten begleiten. Wir besuchten die verschiedenen Unterführer, die Brigadegenerale, Regiments= und Bataillonskommandeure in ihren Wohnstätten. Sie hausten, da die Dörfer meist zerschossen sind, mit ihren Truppen großenteils in den Wäldern und hatten im Lauf der Zeit überaus wohnliche, teilweise künstlerisch ausgestaltete Blockhauskolonien darin angelegt. Nach den Beschwerden des Winters genossen unsere Leute jetzt diese höchst gesunde Freilusteristenz mit doppeltem Behagen. Insbesondere badeten sie mit Leidenschaft in den Flüssen und Teichen des Gebiets. Für Badeplätze war in reichem Maße gesorgt, und so hatte man überall das hübsche Bild der kräftigen weißen Männergestalten, die in dem von Wiesen, Schilf und Busch umgebenen Gewässer umherplätscherten und allerlei Kurzweil trieben. Wir besuchten die verschiedenen Feldlazarette, die auch hier mit geschicktester Benutzung der gerade vorhandenen Räume und Hilfsmittel eingerichtet waren. Ein sehr schönes Lazarett war in dem alten Schlößchen von Jaulny geschaffen worden, in dem der Oberstabsarzt R deutsche und französische Schwerverwundete mit gleicher Sorgfalt behandelte. Dies Schlößchen erinnert mit seiner Traulichkeit an deutsche Verhältnisse, an alte Edelsitze Thüringens. Samt seinen Gärten liegt das altersgraue, viereckige Herrenhaus mit der schmucklosen Front auf einem burgartigen Unterbau von schweren alten Futtermauern, die an den Gehängen eines Flußtales emporsteigen; man hat von dort einen reizenden Blick auf das anmutige Wiesental und den geschlängelten Wasserlauf. Teils in eigens aufgeschlagenen Baracken im Schloßgarten, teils in den Neben= und Wirtschaftsräumen waren die Krankenzimmer eingerichtet worden. Die Schwerverwundeten, die ich dort gegenwärtig sah, kamen zum großen Teil gerade aus den Stellungen gegenüber von Flirey, die ich unlängst dem Leser geschildert habe. In den Hauptzimmern des alten Herrenhauses wohnte die Eigentümerin des Schlößchens, eine sehr alte Dame, Vertreterin eines alten, vornehmen Geschlechts, das schon seit vielen, vielen Jahrhunderten im Besitz von Jaulny ist. Sie daust hier ganz allein mit einer vertrauten Dienerin Alle ihre Verwandten waren in Frankreich. Wir statteten ihr einen Besuch ab. In einem schmalen Zimmer mit hohen Paneelen aus dunkelm Holz, wo sie in einer Fensternische wie in einem alten Söller gesessen, empfing sie uns, silberhaarig und zitternd vor Jahren, aber in vollendeter Haltung, ganz Dame mit einem sehr feinen, alten Gesicht, das einstens blendend schön gewesen sein mußte. Mit ihrem ständigen Hausgast, dem Arzt, stand sie sichtlich in dem freundlichsten, auf gemeinsamer Caritas gegründeten Einvernehmen. Der General erinnerte daran, daß das Schloß eine kunsthistorisch berühmte alte Zimmerdecke besäße. Sie selbst führte uns in den großen Raum und wies sie uns, indem sie voller Stolz erwähnte, daß dieser Plafond von der Regierung inventarisiert und zum Nationaleigentum erklärt worden sei. Es war eine dunkle, getäfelte Holzdecke aus der Renaissancezeit mit geschnitzten Tragbalken; ganz hübsch, aber mit den Beständen alter deutscher verglichen nichts ebenso Besonderes. Sie verfehlte auch nicht einfließen zu lassen, daß das Geschlecht der Besitzer von Jaulny mit der Jungfrau von Orleans verwandt sei. Ein Vorfahr hatte in den Tagen ihres Glanzes die Schwester der Johanng geehelicht und mit ihr in diesen Räumen bier gewohnt. Verordnungen beziehen. Neben der Reichs=Futtermittelstelle bleiben die vorhandenen Landes=Futtermittelstellen bestehen und es können auch neue derartige Stellen in Zukunft errichtet werden. 4 Stuttgart, 23. Juli.(Telegr.) Das Ministerium des Innern hat an die Staatsbehörden und Gemeinden einen Erlaß gegen die Preissteigerung der Lebensmittel gerichtet. Insbesondere wird den Gemeinden die Festsetzung örtlicher Höchstpreise für Gemüse, Obst und Milch empfohlen. Außerdem sollen die Gemeinden die Lebensmittelversorgung zu mäßigen Preisen nötigenfalls durch eigene Einrichtungen unmittelbar sicherstellen, um damit einen Druck auf die Preise herbeizuführen.— Die Zweite Kammer nahm einstimmig das neue Vermögenssteuergesetz an, von dem ein Reinertrag von 6 Millionen jährlich erwartet wird. Dom westlichen Schauplatz. Französische Anschuldigungen. WIB Berlin, 22. Juli. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Ein bezeichnendes Beispiel für die Leichtfertigkeit, mit der von feindlicher Seite die schwersten Anschuldigungen gegen die deutsche Kriegführung erhoben werden, bietet der Fall des Masors van Asten vom 2. Großherzoglich Hessischen Infanterie=Regiment Nr. 116. Vor einiger Zeit brachte eine Reihe französischer und anderer nicht eben deutschfreundlicher, ausländischer Zeitungen einen Bericht über die Zerstörung des kleinen französischen Badeortes Sermaize im Departement Marne, in dem dem Major van Asten der Vorwurf gemacht wurde, als Ortskommandant ohne jede militärische Notwendigkeit die Zerstörung des Städtchens durch Granatfeuer und durch Brandstiftung befohlen zu haben. Auch die Vernichtung der schönen Kirche, die Verhaftung unschuldiger Bürger und eine unverzeihliche Nachsicht gegen Gewalttätigkeiten der ihm unterstellten Truppen legte man ihm darin zur Last. Er wurde geradezu als der Henker des Ortes bezeichnet, Die angestellten Ermitlungen haben die völlige Haltlosigkeit dieser Anschuldigungen ergeben. Beim Vorgehen der deutschen Truppen gegen den Rhein=Marne=Kanal wurde Sermaize von den Franzosen in ihre Verteidigungslinie einbezogen und mußte deshalb am 7 September 1914 von schwerer Artillerie beschossen werden. Das Bataillon des Majors van Asten marschierte nach Räumung des durch die Franzosen fast vollständig zerschossenen Städtchens ohne jeden Aufenthalt in beschleunigtem Marsche durch den Ort, um möglichst schnell die Verbindung mit den andern Teilen des Regiments, die den Kanal weiter östlich überschritten hatten, wiederherzustellen, und wurde dann in die Kämpfe bei Pargny sur Saulx verwickelt. Hier wurde Major van Asten am 9. September am Kopfe verwundet. Er begab sich am Abend mit dem Sanitätspersonal nach Sermaize zurück, wo er Unterkunft in dem Quartier des Führers einer Sanitätskompagnie fand, das in unmittelbarer Nähe eines zum Feldlazarett eingerichteten Schlößchens lag. Am folgenden Tage beschoß französische Artillerie heftig die Trümmer der Stadt, wobei Major van Asten in seinem Quartier, das er bis dahin nicht verlassen hatte, durch einen Granatschuß schwer verletzt wurde. Bei Zurückziehung des Lazaretts mußte er mit einer größern Anzahl Verwundeter wegen der Schwere seiner Verletzungen zurückgelassen werden und geriet so in die Gewalt der Franzosen, in deren Obhut er seinen Verletzungen bald darauf erlegen ist. Diese Feststellungen beruhen auf eidlichen Bekundungen der am Kampfe beteiligten Offiziere. Hiernach ist zunächst die Behauptung, daß Sermaize ohne jede militärische Notwendigkeit zerstört sei, einwandfrei widerlegt. Für jeden, mit militärischen Kommandoverhältnissen nur einigermaßen Vertrauten ist auch ohne weiteres klar, daß die Beschießung der Stadt gar nicht von dem Major van Asten, der nur ein Infanteriebataillon führte, angeordnet sein kann. Brände sind in der Stadt überhaupt nicht angelegt worden, sondern lediglich infolge der durch die Verteidigung der Stadt veranlaßten Beschießung mit schwerem Geschütz entstanden. Wenn hierbei auch die Kirche der Stadt zerstört ist, so trifft die Schuld an dem bedauerlichen Vorkommnis allein die Franzosen, die die unbefestigte Stadt in ihre, Vexteidigungslinie einbezogen hatten. Die Behauptung, däß Major van Asten als Ortskommandant die Beschießung ohne jede militärische Notwendigkeit angeordnet habe und sich auch sonst noch alle möglichen unnötigen Härten gegenüber der Stadt und ihrer Bevöllerung habe zuschulden kommen lassen, ist völlig aus der Luft gegriffen. Major van Asten ist niemals Ortskommandant in Sermaize gewesen und hat bei dem beschleunigten Durchmarsch seinesBataillons durch die Stadt gar keine Zeit und auch keinen Anlaß gehabt, in der infolge der Beschießung schon brennenden Stadt noch Feuer anlegen zu lassen, Den einzigen Anhalt für die schweren Beschuldigungen des in treuester Pflichterfüllung für sein Vaterland gefallenen Offiziers, dem allgemein ein rühiges und vornehmes Wesen nachgerühmt wird, hat Auch einem Feldgottesdienst wohnten wir bei. Einem katholischen. Der amtierende Geistliche war gar kein eigentlicher Priester, sondern der in Köln wohlbekannte Dr.., der zwar die priesterlichen Weihen besitzt, sonst aber in seinem Zivilverhältnis der Direktor eines berühmten Kölner Museums für christliche Kunst ist. Er ist aber bei den Soldaten, deren religiöses Bedürfnis, hier wie überall in diesem Kriege, ungemein rege ist. als Prediger sehr beliebt. Diesmal hatten sie ihn ausdrückli gebeten, ihnen eine Marienpredigt zu halten, und das schien seinem künstlerischen Sinne besonders zu liegen. Der Gottesdienst war infolge eines Mißverständnisses nicht überall gleichmäßig angesagt worden, und so erschien, als wir schon alle versammelt waren, noch eine Kompagnie in höchster Eile, die man, wie die Leute gerade waren, aus den Quartieren heranbeordert hatte. Einer von ihnen z. B, war gerade unter den Händen des Barbiers gewesen und hatte die eine Hälfte des Schädels mit der Maschine kahlgeschoren, während die andere noch das volle Haar trug. Das aber, wie andere feldmäßige Unzulänglichkeiten, beeinträchtigte nicht im geringsten die Weihe der gottesdienstlichen Handlung. Es war doch eine Stunde ernster und eindrucksvoller Art, die ich hier mitmachte. Unter den schattenden— und gegen Fliegerbomben schützenden— Wipfeln eines dichten Walddachs stieg eine Treppe holzgefaßter Erdstufen einen kleinen Abhang hinan, auf dessen Höhe ein offenes, von uns erbautes Kapellchen den Altar mit Kruzifix und Bildern enthielt und vor dem der Prediger in schimmerndem Meßgewand in feierlichen Gebärden die heiligen Handlungen vollzog. Mit Blumen hatten die Leute den Altar geschmück; Blumen begleiteten auch rechts und links die Stufen der Treppe zu deren beiden Seiten, den Hügel hinauf, die Andächtigen sich aufstellten. Aus der Ferne klang von Zeit zu Zeit anstatt der Orgel der tiefe Ton des Geschützdonners herüber, vom Priesterwald, von der Combreshöhe, von Flirey und andern Punkten der großen ruhelosen Kampffront zwischen Maas und Mosel, und mischte sich mit den Stimmen der feldgrauen Gemeinde, die nach ihren kleinen Militärgesangbüchlein unisono ihre Lieder sang. Es war fast erschütternd, den feierlichen gläubigen Ernst auf den Gesichtern all dieser Männer zu beobachten: man fühlte, wie die furchtbare Ernsthaftigkeit ihres täglichen Daseins, der stets über ihnen schwebende Schatten des Todes, sie alle ungleich tiefer als zuvor mit ihrer Gottheit verband. Der Soldat besonders, der in seiner gewöhnlichen Felduniform den Mesnerdienst versah und in seinen schwerfälligen grauen Hosen neben dem Altar kniete, hatte in seinem blassen von einem großen Bart umrahmten Gesicht eine solche innige, weltentrückte Andacht, daß ich den Anblick nie vergessen werde. Der gesamte Bereich des Truppenteils des Generals v. G. lag in Reichweite der feindlichen Artillerie. Auch der Hauptort selbst, wo das Kommando weilte. Gerade dem Fenster meines Privatquartiers, der Wohnung eines verhutzelten alten Kleiderhändlers gegenüber, lag der Trümmerhausen eines zerschossenen Hauses; in der Decke meines Zimmers und einem Teil der Wand waren noch die Löcher der fächerförmig auseinandergespritzten Granatsplitter zu sehen. Auch die feindlichen Flieger hatten die Stadt viel heimgesucht und, ohne Rücksicht auf die eigene französische Bevölkerung, ihre Bomben hinabgeworfen. Zwei Häuser aufwärts in meiner Straße sah ich öfters vor der Tür ein junges blasses Mädchen von vielleicht 18 Jahren, die nur einen Arm hatte; der andere war ihr vor einer Reihe von Wochen durch. eine solche Bombe abgerissen worden. In den Tagen, wo ich hier weilte, war die Stimnung des ganzen Truppenteils, wie die der gesamten Stellung zwischen Maas und Mosel, eine besonders ernste und gespannte. Der Versuch des Gegners, die„Zange“ in Bewegung zu setzen, hatte füngst wieder einmal sehr lebhaft eingesetzt. Ungemein schwere Kämpfe affenbar der Umstand geboten, daß sein Name durch die an Ort und Stelle nach seinem Verbleiben angestellten Nachforschungen bekannt geworden ist. Jedenfalls beweist auch dieser Vorfall aufs neue, wie leichtfertig völlig unhaltbare Anschuldigungen erhoben werden und wie man selbst kein Bedenken trägt, den guten Ramen eines Ehrenmannes herabzuwürdigen, lediglich um Stimmung gegen den verhaßten Feind zu machen, dem man auf andere Weise nicht beikommen kann. Schwedische Urteile über das französische Heer. Stockholm, 23. Juli.(Telegr.) Stockholms Dagbladet schreibt heute über die Lehren, die man aus den Kriegsleistungen Frankreichs ziehen könne. u. a. folgendes: Drei Erscheinungen haben schon längst die Kriegsbereitschaft in Frankreich herabgesetzt: Die Verwaltung war sehr bureaukratisch, wenig voraussehend und hochmütig. Die Disziplin war zu schlapp, politische Rechtgläubigkeit und Günstlingswirtschaft haben zu oft auf die Ernennungen der höchsten Befehlshaber eingewirkt. Das Blatt rühmt die guten Eigenschaften der französischen Armee, ihre Tapferkeit und ihren erfinderischen Geist. Zu Anfang des Krieges sei die französische Armee sicherlich besser gewesen als in irgendeinem Kriege seit den Tagen Napoleons. Aber die Vorbereitungen hätten doch in vielen Hinsichten nicht gleichen Schritt mit dem mutmaßlichen Gegner gehalten, und dies habe sich gerächt. Das englische Nationalregister. Berlin, 23. Juli.(Telegr.) Wie die Morning Post vom 19. Juli bekannt gist, hat die Regierung ein Rundschreiben erlassen, worin die durch die Ortsbehörden zu ergreifenden Maßnahmen für die Durchführung des Registrierungsgesetzes aufgezählt sind. Als Tag der Personenstandsaufnahme ist Sonntag der 15. August festgesetzt. Die Fragebogen werden in jedem Wohnhaus innerhalb sechs Tagen vor jenem Tage verteilt und in den nachfolgenden Tagen wieder eingezogen. Man hofft, daß je am folgenden Mittwoch alle wieder eingesammelt sein werden. Die zu beantwortenden Fragen sind folgende: 1. Alter, 2. wenn auswärts geboren und nicht Brite: Nationalität, 3. alleinstehend, verheiratet oder verwitwet?, 4. wieviel Kinder sind zu versorgen: 1. unter 15 Jahren, 2. über 15 Jahren2. 5. wieviel andere Personen außer Angestellten haben Sie zu versorgen: 1. ganz, 2. teilweise?, 6. Beruf oder Beschäftigung: genaue Angabe der besondern Art der verrichteten Arbeit und welches Material Sie bearbeiten oder vertreiben, 7.(wenn überhaupt) Name, Geschäft und Geschäftsadresse des Arbeitgebers, 8.(wenn zutreffend) sind Sie für eine oder in irgendeiner Regierungsabteilung beschäftigt? 9. sind Sie in irgendwelcher Arbeit. die Sie ausüben, geschults wenn ja, in welcher? 10. sind Sie in der Lage und gewillt, solche Arbeit zu übernehmen? vom italienischen Kriegsschauplatz. Der italienische amtliche Bericht. WTB Rom, 23. Juli.(Telegr.) Der Stab der Marine teilt mit: In der Nacht zum 22. Juli warf einer unserer Lenkballone Bomben auf Polai(San Pelagio) sowie auf die Eisenbahnlinie von Nabresina. Alle Bomben explodierten mit ausgezeichnetem Ergebnis. Ein Luftstreifzug derselben Art wurde in der letzten Nacht von uns über die Eisenbahnlinie von Nabresina, auf welche wir große Mengen von Explosivstoffen warfen, wiederholt. Jedesmal kehrten die Lenkballone unversehrt zurück, obgleich sie Gegenstand eines heftigen feindlichen Artillerie= und Infanteriefeuers waren. Heute morgen bei Tagesanbruch hatte der Feind ein Erkundungsschiff und einige Torpedojäger ausgeschickt, um Ortona, einige Teile der Eisenbahnlinie, sowie die Tremiti=Inseln zu beschießen. Nur bei Ortona ist der Tod eines Greises und eines 14jährigen Kindes zu beklagen. Der Materialschaden ist wenig bedeutend. Sonnino über die äußere Lage. WIB Turin, 23. Juli(Telegr.) Der römische Berichterstatter der Stampa macht folgende Mitteilungen: In der gestrigen Sitzung des Ministerrats gab der Minister des Außern über diplomatische Tagesfragen ausführliche Aufklärungen. Sonnino kam zunächst kurz auf den Inhalt des österreichischen Rotbuches zu sprechen, das jetzt im Wortlaut in Italien vorliegt. Der Ministerrat ließ dem Minister des Außern freie Hand, in einer ihm formal und zeitlich geeignet erscheinenden Weise gegebenenfalls eine nötige Rektifikation der österreichischen Veröffentlichung zu geben. Die Minister hatten dann vor allem einen gegenseitigen Gedankenaustausch über die Stellungnahme zur Lage, die durch die aggressive Haltung der Türkei gegenüber Italien geschaffen worden ist. Der Zwischenfall von Galata, der von den türkischen Behörden verursacht wurde, die sich des großen italienischen Schleppers Mondello bemächtigt hatten, hat den Ministerrat besonders wegen des Mißbrauchs der italienischen Flagge bei den kriegerischen Operationen, bei denen der italienische Schlepper im Marmarameere benutzt wurde. beschäftigt. Sonnino unterrichtete den Ministerrat über den Stand der Sache. Man beschloß, einen neuen Schritt in energischster Form bei der türkischen Regierung durch eine Mitteilung an den türkischen Botschafter in Rom, Naby Bei zu richten. Der Ministerrat beschäftigte sich ferner, aber nur in der Form eines einfachen Gedankenaustauschs mit dem Gerücht von einem Eingreifen Bulgariengegen Serbien. Wenn dieses Gerücht sich bestätigen sollte, würde dies eine Tatsache von besonderm Interesse für Italien sein. Doch glaubt man nicht in italienischen amtlichen Kreisen, daß dieses sehr ernste Gerücht sich augenblicklich bewahrheitet. Dieses sensationelle Ereignis ist vielmehr noch in weitem Felde, weil man für den Augenblick Bulgarien noch neue Vorschläge des Vierverbandes erwartet. Zurzei glaubt man also nicht an einen serbisch=bulgarischen Krieg. Trotzdem bleibt die Lage auf dem Balkan in ihrer Gereiztheit ganz außererdentlich ernst. kohlenmangel in Italien. 2a Berlin, 23. Juli.(Telegr.) Wie der Basler Nationalzeitung vom 20. aus Genua mitgeteilt wird, treffen die englischen Kohlenlieferungen nach Ausweis der Hafenlisten sehr schleppend und unregelmäßig ein. Die Kohlenvorräte im Lande, die für fünf Wochen ausreichten, genügten jetzt kaum noch für drei Wochen. Die Arbeitslosigkeit in Denedig. WTB Mailand, 23. Juli.(Telegr.) Wie der Avanti meldet, kehrte der Ausschuß der Hafenarbeiter von Venedig. der sich nach Marseille begeben hatte, um zu untersuchen, ob dort Arbeitsgelegenheit für Venezianer vorhanden sei, unverrichteter Sache nach Venedig zurück. Die Kommission erklärte die Arbeiter in Marseille würden sehr gering bezahlt, da die deutschen Gefangenen die Arbeit tun müßten. vom Östlichen Schauplatz. Des Kaisers Dank an die frmee Woyrsch. WIB Breslau, 23. Juli(Telegr.) Die Schlesische Zeitung meldet: Aus Anlaß des von den Truppen der Armeeabteilung Woyrsch glänzend durchgeführten Durchbruchs durch die feindliche Stellung am 18. Juli 1915 ist an den Generalobersten v. Woyrsch aus dem Großen Hauptquartier folgendes Telegramm eingetroffen: Seine Majestät hat die Meldung über den gestrigen Durchbruch durch die Stellung des russischen Grenadierkorps nordöstlich von Sienno mit Freude entgegengenommen und mich beauftragt, Euerer Exzellenz sowie den Ihnen unterstellten Führern und Truppen, im besondern auch der tapfern schlesischen Landwehr, die wie so ost schon, erneut wuchtige Schläge zur Sicherung ihres schönen Heimatlandes geführt hat, den Ausdruck seiner besondern Anerkennung mit zuteilen. gez: v. Falkenhayn. „Die entscheidenäste Schlacht des krieges.“ WIB Kopenhagen, 23. Juli.(Telegr.) Nach einer Meldung der Verlingste Tidende aus Petersburg kennzeichnen militärische Autoritäten den Kriegsschauplatz zwischen Weichsel und Bug als die Arena, auf der die entscheidendste Schlacht des ganzen Krieges geschlagen werde Sie erwarten außerordentlich blutige und langwierige Kämpfe auf der Front Ostrolenka= Iwangorod. WTB Budapest, 23. Juli.(Telegr.) Wie Az Est erfährt, kommt Erzherzog=Thronfolger Karl Franz Josef in der ersten Hälfte des August nach Budapest. Der Thronfolger komme auf direkten Wunsch des Königs in die ungarische Hauptstadt. Der König wolle damit seine Dankbarkeit und Liebe für die ungarische Nation ausdrücken, die auf den Schlachtfeldern so glänzende Beispiele des Heldenmutes und der Opferwilligkeit gebe. Der krieg im Orient. Der türkische amtliche Bericht. WIB Konstantinopel, 23. Juli.(Telegr.) Bericht des Hauptquartiers. An der Dardanellenfront am 22. Juli bei Arl Burnu auf beiden Seiten Minenkrieg zur Zerstörung von Gräben. Unsere Artillerie des rechten Flügels rief durch indirektes Feuer in der feindlichen Stellung eine Feuersbrunst hervor, die längere Zeit andauerte. Bei Sidd ül Bachr schwaches Infanteriegefecht mit zeitweilig aussetzendem Artilleriefeuer. In der Nacht zum 23. Juli zwangen unsere anatolischen Battevolzogen sich vor allem an der Combreshöhe. Aber auch an andern Stellen. Aufs höchste geschärft war die Wachsamkeit: Truppenteile, Batterien wurden bei Nacht und bei Tage hin= und hergeworfen zwischen den einzelnen Kommandos der großen übergeordneten Armeegruppe, die die gesamte Verteidigung der Maas—Mosel=Stellung durchführt. Ich wohnte mehrfach der Verladung solcher plötzlich umkommandierter Truppenkörper und der Verschiebung solcher Batterien bei und kam durch alles das selber tief in die spannungsvolle Erregung jener Kampftage hinein. Auch zum Priesterwald geleitete uns am letzten Tag der General, obwohl dieser eigentlich dem benachbarten Truppenteil zugehört. Es war noch vor dem erfolgreichen Vorstoß der Unsern am 4. Juli, der unsere Stellung dort erheblich gebessert hat. Der Kampf wogte hin und her. Ein Eindringen in das Kampfgebiet selbst war zurzeit für uns völlig ausgeschlossen; nur ein Hinüberschauen von benachbarter Höhe war möglich. Nie auf dem gesamten Kriegsschauplatz habe ich eine Stätte kennen gelernt, die für alle, die damit zu tun hatten, mit einer solchen Atmosphäre des Grausens umgeben gewesen wäre, wie diese. Selbst von der Loretto=Höhe galt das kaum so. Wie ein Schauer des Todes schien es von den düstern Waldhöhen auszugehen. Der General, der uns führte, war eine alles andere als ängstliche Natur. Im Gegenteil, als er letzthin mit mir die Stellungen bei Flirey besuchte, hatten mich seine Stabsoffiziere vorher beiseite genommen und mir gesagt:„Sehen Sie doch zu, dahin zu wirken, daß Se Exzellenz sich nicht gar zu sehr exponiert. Er tut es immer wieder, wenn er die Stellungen besucht, und wir können gar nichts dagegen machen.“ Ich erzählte. ihm das in der Form des Scherzes im Wagen; er antwortete aber ganz ernst:„Ich weiß das. Die Herren sind aber im Unrecht. Die Chancen des Kommandierenden, daß ihm etwas geschieht, sind ohnehin so ungleich geringer, als die des Mannes, der dauernd im Schützengraben liegt. Da muß der Mann dann sehen, daß der Vorgesetzte, wenn er schon einmal dorthin kommt, sich nicht fürchtet.“ Um so eindrucksvoller war jetzt die außerordentliche Vorsicht. zu der er uns ermahnte, als wir von unserer Hügelwelle nach dem Kampfgebiet des Priesterwaldes hinüberschauten. Vor uns lag gerade jene gräßliche Stelle am Croix des Carmes, die ich unlängst überflogen; wo die schwarze Walddecke so schauerlich zerfetzt und zerrissen, der blutgedüngte Boden so wild zerrissen und zerwühlt gewesen war. Ganz dasselbe Grauen, dem ich damals Worte zu leihen vermochte, lag in dem Blick, den ich von hier aus auf die kahlgeschossenen und nur noch mit einigen zersplitterten Baumstrünken bedeckten Höhen hatte. Und nun, lieber Leser, möchte ich dich im Geiste leise bei der Hand nehmen und dich, für ein paar Augenblicke, anderswohin führen, ganz wo anders. Fast möchte ich dir sagen, schließe die Augen und öffne sie nicht eher wieder, als bis ich es dir sage.— Bilder des Grausens habe ich dir in Fülle gezeigt in den letzten Wochen und Monden, deutscher Männer heldenhaftes Kämpfen, ihr Handeln und Schaffen, ihr Hausen und Harren in Feindesland dir geschildert. Jetzt komm mit mir an die Ufer des— Rheins!. Ja wirklich, an die unseres schönen heimatlichen Stromes. Auf eine alte Burg führe ich dich, die sich einst die Erzbischöfe von Köln erbaut haben und jetzt befreundete Künstlerhand neu gemalt und geschmückt hat. Die gewölbte Burgkapelle durchzittern fromme Klänge, von Frauenlippen gesungen. Ein Kind wird darin getauft, ein Mägdelein, das während des Krieges geboren ist. Es ist schon fast ein Jahr alt; aufrecht und lächelnd sitzt es mit seinem schon dichten Blondhaar auf dem Arm der jungen, lächelnden Mutter, die in ihrem schweren großen Lehnstuhl wie ein Bild aussieht. Zu ihren Seiten drei Knaben, schlank wie die Gerten, Pfänder der Zukunft unseres Volkes, und an der Tür gegenüber, zwischen Lächeln und Rührung, se slscr ans haster die de den ae estrter sein jüngstes Kind zum ersten Male sieht. Der Pfarrer, des Hausherrn Schwager, taucht den Finger in die Bronzeschale auf dem Tisch, netzt des Mädchens Stirn und gibt ihte den bedeutungsvollen Namen: Sieglinde. Es ist die Zeit leidenschaftlichsten Erlebens, unerhörtester Gegensätze, die wir durchmachen; ein unablässiges Auf und Nieder zwischen Schauder und Jauchzen, zwischen Wildheit und innigstem Empfinden, ein Wahrwerden der unwahrscheinlichsten Phantasien. Und darum ist auch dieser Kontrast, vor den ich dich in diesem Aufsatz stelle und den ich selbst ganz so erlebte, charakteristisch für diese Zeit und ich erzähle davon.— Der Hausherr war der Dichter Rudolf Herzog, der seit September vorigen Jahres auf Einladung der Heeresleitung auf dem Kriegsschauplatz weilt, um die Eindrücke der großen Zeit dichterisch festzuhalten. Ich traf ihn wiederholt an der Front und habe auch gelegentlich hier davon gesprochen.„Warum fahren Sie nicht einmal ein paar Tage nach Haus?“ hatte ich ihn vor einiger Zeit einmal gefragt,„ich weiß ja, daß Sie Ihr Kriegsmädel noch gar nicht gesehen haben.“ —„Nein“, hatte er geantwortet,„unsere Soldaten können das auch nicht, und ich will den Krieg ganz so erleben und fühlen wie sie.“ Nun dauerte der Krieg aber doch länger, als vorausgesehn; nun gingen auch die Leute in Mengen nach Haus auf Urlaub. Da tot er es denn auch und lud mich als Taufgast in sein deutsches Heim, die„Obere Burg“ in Rheinbreitbach. Zwei Tage weilte ich dort, in unmittelbarem Anschluß an meinen Aufenthalt im Kampfgebiet zwischen Maas und Mosel; zwei Tage, deren seltsamen Zauber ich dem Leser kaum so stark werde vermitteln können, wie ich ihn selbst empfand. Er denke sich doch nur daß ich kaum zwei Wochen vorher im Angesicht der LorettoHöhe und der Männer geweilt hatte, die seit Monaten dort gekämpft, und selbst bei Souchez den Boden erzittern gefühlt hatte von den hart neben mir einschlagenden Granaten. Und daß weniger als eine Woche vergangen, seit ich vom Flugzeug aus die Hölle des Priesterwaldes unter mir liegen sah; noch weniger, seit ich mit dem General v. G. an seinem Rande stand! Und nun auf einmal mitten hineingesetzt, wie durch einen Traum, in diese Welt! In süßer Poesie stieg das alte Gemäuer der Burg über den schweren, sommerlich üppigen Wipfeln des Gartens empor. Von ihrem Turm aus schaute das Auge in die Landschaft, die wohl die schönste des Rheines ist: links über dem Strom Rolandseck und die liebliche Insel Nonnenwerth; weiterhin im Halbrund die Gipfel des * Kriegskalender 47 Blatt. der Kölnischen Seitung. WrV Großes Hauptquartier 23. Juli(Telegr.) Ruirlich. Wetzscherseriegsschauplsatz Nächtlichebandgranatenangrffedes Feindes nördlich und nordwestlich von Souchez wurden abgewiesen. In der Sharteaenen ter rien wpir in der Gegend von Perihes unfongreiche Strengungen und besetzten die Trichteränder. Im Priesserwade gißlgng nachts ein französischer Vorstoß. In den Vogesen dauerten die Kömpfe fort. Ein feindlicher Angriff gegen die Linie Lingekopf— Barrenkobf(nördlich von Münster) wurde nach beftigem Rabkampf vor und in den Stellungen der Boyern und mecklenburaischen Jäger zurückgeschlagen: 2 Offteiere, 64 Albventäger wurden dabei gefangengenommen Auch am Reichackerkopf griffen die Fränzosen erfolglos an. Bet Metzeral warfen wir sie aus einer vorgeschobenen Stellung die wir um Verluste zu vermeiden, planmäßia wieder räumten. In Erwiderung der mehrfgchen Beschießung von Thiancourt und anderer Vontes=Mhoison rmnte- Lener zusoite grahm unsere Artillerie gestern vor seste Blaltse in der Shearr, Arsenr Alns snggrssen das Bahndreich -Röcheuo=Aisch aun die Kasernen hon Gerardnter wurden Honisen Seshh e n der Soniend erge h Samstag, 24. Juli Kölnische Zeitung s Zweite Morgen-Ausgabe 1915 8 Nr. 742 rien feindliche Torpedoboote, die sich den Gewässern von Kerevisdere näherten und versuchten, unsern linken Flügel zu beschießen, zur Flucht. Auf den andern Fronten nichs von Redentung. Die Griechen in der Türkei. WIB Athen, 23. Juli.(Telegr.) Die türkische Gesandtschaft gibt in der griechischen Presse bekannt, daß in der Türkei nicht, wie hier angenommen wird, Griechenverfolgungen stattfinden. Es sei nur in einigen Küstengebieten die griechische Bevölkerung entfernt worden, da ein dringender Verdacht bestanden habe, daß sie mit den Feinden der Türkei in Verbindung getreten sei. Die Maßnahmen seien nur aus militärischen Gründen erfolgt. Die Pforte tue alles, um die Griechen vor Verfolgungen zu schützen. Der Seekrieg. Die Seetyrannei der älliierten im Mittelmeer. WTB Rom, 23. Juli.(Telegr.) Wie der Messaggero aus Malta meldet, hat ein französischer Kreuzer an der syrischen Küste die griechischen Dampfer Indiano, Penelope und Konstantino weggenommen, die mißbräuchlich unter amerikanischer Flagge gefahren seien. Diese Bannware führenden Schiffe seien als gute Prise erklärt worden. Ein weiterer Dampfer unter holländischer Flagge sei im Jonischen Meer und ein anderer unter schwedischer Flagge bei Malta weggenommen worden. Vier andere griechische Schiffe, Sida, Atronipos, Adriatiko und Ismin, seien nach beendigter Untersuchung der Ladung sofort wieder freigegeben worden. 2 Stockholm, 23. Juli.(Telegr.) Der in der Seeschlacht bei Gotland gestrandete deutsche Minenkreuzer Albatros ist heute von der schwedischen Bergungsgesellschaft Neptun abgeschleppt worden. Er wird vorläufig nach Farösund an der Nordküste der Insel gebracht werden: Berlin, 23. Juli.(Telegr.) Zur Torpedierung der Lusitania weist das Vaderland vom 19. Juli darauf hin, daß der amtliche englische Bericht von zwei Torpedos spricht, während der=Boot=Kommandant berichtet, daß er nur einen Schuß abgegeben habe. Das Blatt schenkt letzterm Glauben und hält die Annahme, daß die zweite Explosion durch Munitionsentladung entstand, nicht für gewagt. Der krieg über See. Japan und Rußland. WIB Stockholm, 23. Juli.(Telegr.) Die Petersburger Telegraphenagentur berichtete aus Tokio unterm 12. Juli 1915: Das halbamtliche Blatt Chozi, das zum ersten Male mit der Beurteilung der Frage eines russisch=japanischen Bündnisses hervortrat und die seit dem Beginn des Krieges bestehenden, fast bundesgenössischen Beziehungen zwischen Rußland und Japan vermerkte, erklärt, daß das englisch=japanische Bündnis und die übereinkunft mit Rußland und Frankreich die Interessen Japans sicherten. Ein neues Bündnis könne seine Wirkungen nur einschränken und Japan einige Verpflichtungen auferlegen. Es stehe Rußland und Japan bevor, die Haltung zu erörtern, die sie nach dem Kriege einnehmen würden, wenn, was geschehen könne, ihre gemeinsamen Interessen gemeinsames Handeln erheischten. Zum Schluß wird die überzeugung ausgesprochen, daß die dazu berufenen Staatsmänner beider Parteien ihre Bemühungen auf eine größere Festigung der russisch=japanischen Freundschaft richteten und auf den Abschluß eines russisch=japanischen Bündnisses nach dem Kriege. à Von der holländischen Grenze, 23. Juli.(Telegr.) Laut einer Meldung aus Schanghai an die Times haben die japanischen Dampfergesellschaften, die in Japan selbst, in Korea, Formosa und Kwantung eingetragen sind, die Weisung erhalten, vom 26. Juli ab die Verfrachtung sämtlicher Güterabzulehnen, die von Untertanen feindlicher Länder, mit der Ladung nach China, herrühren oder für solche bestimmt sind. Die Nleutralen. Skandinavische Solidarität gegen England. WTB Kopenhagen, 23. Juli.(Telegr.) Politiken führt zur Rede Hammarskjölds aus: Man darf nicht verkennen, daß die Rede eine hohe innerpolitische Bedeutung hatte. Das Ministerium Hammarskjöld, als außerhalb der Parteien stehend, hatte stets Schwierigkeiten, in gleicher Weise wie eine Parteiregierung eine Stütze in der Bevölkerung zu finden. Die schwedische Rechte sah lange Zeit bereits mit Mißtrauen auf die Neutralitätspolitik und empfand sie als zu nachgiebig gegenüber den Vierverbändlern. Die Rede Wallenbergs gegen die Aktivistenklique bestärkte diesen Eindruck. Hammarskjölds aktive Neutralitätspolitik war deshalb darauf berechnet, die Beunruhigung der Konservativen zu dämpfen, was sie auch vermochte. Die ganze rechtsstehende Presse erklärte sich befriedigt mit dieser Rede. In der liberalen und sozialdemokratischen Presse begegnete sie einigem Widerspruche. Innerpolitisch war die Rede ein sehr kluger Akt. Sie war aber auch in außenpolitischer Hinsicht gegen die englische Kommission gerichtet, deren Verhandlungen in Stockholm bisher mit Stillschweigen umgeben gewesen seien. Es zeige sich, daß sich daselbst große Schwierigkeiten ergäben. Die vorübergehende Erleichterung der englischen Blockade erweckte zwar einige Hoffnungen, aber in den letzten zwei Wochen nahm die Ungebühr Englands gegen Schweden und Norwegen in bisher unerhörter Weise zu. ∆ Stockholm, 23. Juli.(Telegr.) Aus England wird an Göteborgs Handelstidning telegraphiert, daß zwischen England und Schweden ein vorläufiges übereinkommen getroffen worden sei, wodurch der schwedischen Baumwoll=Industrie für die nächsten zwei Monate eine monatliche Einfuhr von 20,000 Ballen Baumwolle zugesichert werden. Die Ausstandsbewegung in der amerikanischen Waffen=Industrie. 2 Von der schweizerischen Grenze, 23. Juli.(Telegr.) Schweizerischen Blättern wird aus New York gemeldet, daß 20 500 Arbeiter und Mechaniker und 100 Maurer der Waffenfabriken Remington die Arbeit niedergelegt haben. Der Betrieb steht still. Die Nleutralität Chiles und Frankreich. WTB Paris, 23. Juli.(Telegr.) Der Temps meldet aus Santiago de Chile: Die chilenische Regierung veröffentlicht die Antwort an die französische Regierung bezüglich der Versenkung des französischen Schiffes Valentine durch ein deutsches Geschwader bei den JuanFernandez=Inseln. Die Regierung erklärt, sie habe Frankreich den an Deutschland gerichteten Einspruch mitgeteilt und gleichzeitig zu wissen gegeben, daß es der chilenischen Regierung unmöglich sei, an diesen unbewohnten Inseln die Neutralität wahren zu lassen. Die französische Regierung werde sicherlich befriedigt sein, wenn sie die Sachlage kennen werde, wie ja auch England seinerzeit anerkannt habe, daß Chile alle Bemühungen zur Wahrung seiner Neutralität unternommen habe. Neue Ausfuhrbeschränkungen in Dänemark. ( Kopenhagen, 23. Juli.(Telegr.) Die dänische Regierung erließ heute ein Ausfuhrverbot für Makkaroni und verfügte, daß der dem dänischen Markt vorzubehaltende Teil an Abfällen beim Schweineschlachetn erhöht wird, von 30 auf 60 v. H. für Schweinszungen, von 40 auf 60 v. H. für Schweinsleber. Schweinsnieren dürfen vorläufig gar nicht ausgeführt werden. ( Kopenhagen, 23. Juli.(Telegr.) Nationaltidende erklärt die Mitteilung der Nowoje Wremja, wonach Nationaltidende zwecks Förderung der russisch=dänischen Wirtschaftsverbindungen eine Sonderausgabe in russischer Sprache herausgeben werde, für falsch. WTB Christiania, 23. Juli.(Telegr.), Im heutigen Staatsrat wurde ein Vorschlag eingebracht, 15 Millionen Kronen für die fortgesetzte Aufrechterhaltung der Neutralität zu bewilligen. e Zürich, 23. Juli.(Telegr.) Die dritteeidgenössische Mobilisationsanleihe von 100 Millionen Franken wurde stark überzeichnet. Wirtschaft und Recht. Nahezu kostenlose Herstellung von Futtereiweiß. Berlin, 23. Juli.(Telegr.) Die Hefe wandelt bei der Vergärung der Kartoffelmaische die darin enthaltenen, nicht eiweißartigen, stickstoffhaltigen Stoffe(Amide) in Eiweiß um. Eine Anreicherung an Eiweiß kann dadurch erzielt werden, daß den Maischen eine Düngung mit Ammoniaksalzen gegeben wird. Diese ist nur in geringen Mengen zulässig, kann aber eine wesentliche Erhöhung erfahren bei dünnerer Einmaischung und weiter, wenn die Maischen während der Gärung bewegt und gelüftet werden. Diese Bewegung und Lüftung wird, wie die Zeitschrift für Spiritusindustrie schreibt, dadurch erreicht, daß die gedüngte, stark verdünnte Maische in dem Vormaischbottich belassen und dort während der Gärung durch das Rührwerk einer kräftigen Bewegung und Lüftung unterworfen wird. Das genaue Verfahren wird im Institut für Gärungsgewerbe bis zur neuen Kampagne ausgearbeitet werden. Die äbhebungen bei den französischen Sparkassen. 2 Von der schweizerischen Grenze, 23. Juli.(Telegr.) Eine vom Temps veröffentlichte Statistik der französischen Sparkassenoperationen vom 2. bis 20. Juli bietet folgendes Ergebnis: Einzahlungen 973840 Franken, Auszahlungen 5262 173 Franken. Folglich übersteigen die Auszahlungen die Eingänge um 4288333 Franken. bei Behörden Absatz. Da der Abschluß noch nicht fertiggestellt ist, so läßt sich über das geldliche Ergebnis nichts Bestimmtes sagen; doch hoffen unterrichtete Kreise, daß das Erträgnis die vorjährige Höhe erreicht. Im Vorjahr wurden 5% Dividende gezahlt. Die.-G. Karl Berg in Eveking war in dem am 30. Juni abgelaufenen Geschäftsjahr besonders für Hecresbedart sehr stark beschäftigt, und die Gewinnüberschüsse sind entsprechend gestiegen. Soweit es sich bisher übersehen läßt, kann man mit einer Erhöhung der Dividende(i. V.%) rechnen. Unter dem üblichen Vorbehalt schätzt man laut Voss. Ztg. die diesjährige Dividende auf 8 bis 10%. Bei den Schlesischen Mühlenwerken,.-G. in Breslau, erwartet man demselben Blatt zutolge in hiesigen unterrichteten Kreisen für das laufende Geschäftsjahr eine Dividende von mindestens 15%. Für 1914 konnte die Dividende eine Erhöhung von 9 auf 12% erfahren. Die Deutschen Kabelwerke,.-G. in Berlin-Lichtenberg, sind laut B. T. im laufenden Jahre weiter befriedigend beschäftigt. Das Ausfuhrgeschäft ruht allerdings fast gänzlich, auch hat die Gesellschaft unter den Arbeitereinberufungen zu leiden. Ueber das voraussichtliche Ergebnis(i. V. 6% Dividende) ist ein Ueberblick zurzeit noch nicht zu gewinnen. Der Verband deutscher Starkstromkabelfabrikanten, der kurz nach Kriegsausbruch vorläufig bis zum Frühjahr, dann bis zum Herbst verlängert worden war, ist demselben Blatt zutolge nunmehr bis zum Jahresschluß verlängert worden. Die.-G. Stahlwerke Rich. Lindenberg in Remscheid war in dem am 30. Juni dieses Jahres abgelaufenen Geschäftsjahre intolge der Lieferungen für die Heeresverwaltung außerordentlich stark beschäftigt, und die Ueberschüsse weisen dementsprechend eine beträchtliche Steigerung auf. Der Abschluß ist noch nicht lertiggestellt. In Kreisen, welche der Verwaltung nahestehen, verlautet der B..-Ztg. zutolge von einer in Aussicht stehenden Dividende von etwa 24-25% gegen 12% im Vorjahre. Bei der Papierfabrik Reisholz,.-G. in Düsseldorf, ist demselben Blatt zutolge für 1914/15 mit einem weitern Rückgange der Dividende zu rechnen. Nachdem diese für das vorletzte Jahr bereits eine Kürzung von 18 auf 10% erfahren hatte. Die Ursachen für das schlechtere Ergebnis liegen in dem Mißverhältnis zwischen den Verkaufs- und Herstellungspreisen in der Druckpapier-Indnstrie, das sich während des Krieges besonders scharf herausgeprägt hat. Die französische Regierung hat laut Voss. Ztg. einen Gesetzvorschlag eingebracht, den Höchstzinssatz von 6% für Zivilforderungen bis nach Kriegsende aufzuheben. Nach Ausführungen der Times wüd vorerstkein Mindestpreis für die neue englische Kriegsanleihe festgesetzt, aber der Händel nicht vor Anfang August gestattet werden, und zwar unter dem Vorwand, daß die Ausgabe der Zuteilungsbriele auf die noch nicht geschlossene Zeichnung bei den Postanstalten vorhergehen müsse. O Wien. Das Südbahnwiederaufrichtungs-Uebereinkommen ist vom Handelsgericht genehmigt worden. Der freie Verkehr zeigte auch heute feste Haltung; nur Eisenwerte waren billiger, weil in Deutschland die Eisenpreise nicht erhöht worden sind. Es bedangen: Credit 567., Länderbank 432., Staatsbahn 623., Südbahn 70., Südbahn-Anleihe 213., Alpine 815., Prager Eisen 2674., Skoda 813., Waffenfabrik 1148., Orientbahnen 761 K. Zuckerwerte lebhaft gefragt. Schöller 574., kroatische Zucker 1060 K. Renten wesentlich höher. Oesterreichische Kronenrente 76%, ungarische 75,30%. Marknoten 134¾ K. Warenberichte. * Köln, 23. Juli. Freitagnachmittags-Getreidebörse. Die Stimmung an der gut besuchten heutigen Börse war für Futtermittel wieder recht fest, größere Abschlüsse scheiterten aber an zu schwachem Angebot. V Hamburg, 23. Juli. Der Getreidemarkt verlief fest, doch im ganzen unverändert. Auch der Futtermittelmarkt lag bei geringem Angebot unverändert fest. Hamburg, 23. Juli. Butter. Nachdem die Preise schon in der vorigen Woche um.A erhöht worden waren, ist jetzt eine abermalige Erhöhung von 7 und-A eingetreten, so daß die Marktlage so fest und hoch ist wie kaum je zuvor. Das Platzgeschäft ist bei den hohen Forderungen weiter eingeschränkt. Der Kleinhandel kann den fortwährenden Preiserhöhungen der Erzeuger und Großhändler nicht in vollem Umfang folgen, und muß sich daher mit einem recht bescheidenen Nutzen begnügen, wenn er Ware absetzen will. Auch das Inland hat sich in seinem Abruf unverkennbar eine weitere Beschränkung auferlegt. Die Preise Dänemarks stehen noch weit höher als die hiesigen, so daß von dort überhaupt nichts bezogen werden kann. Auch Hollands Forderungen sind bei steigenden Kursen viel zu hoch, um Bezüge holländischer Waren zu ermöglichen. Da somit der ausländische Wettbewerb fehlt und auch die einheimische Erzeugung eine weitere Einschränkung erfahren hat, konnte die äußerst feste Marktlage bis auf weiteres durchgedrückt werden. Meiereibutter I. Klasse bedang 187-188-K, II. Kl. 175-185-4. * Wirtschaftliche Wochenschau. Köln, 23. Juli. Der„Sacro Egoismo“, den die italienische Regierung auf ihre Fahne geschrieben, den sie als Kriegslosung ausgerufen Siebengebirgs mit der wunderbaren Linie des Drachenfels und der Wolkenburg, der romantischsten, die es in Deutschlands Bergen gibt. Der alte, unvergängliche Zauber des Rheins, der selig trunken macht, wie sein Wein, griff mir wieder ans Herz, wie er seit Heidelberger Studententagen nicht getan, und ich begriff von neuem, warum der Sang von der„Wacht“ an ihm unser feurigstes Nationallied bleibt. Und dann in den Räumen darinnen dieses Bad von Frieden, Freude, Kunst, Schönheit, Wohlwollen und Herzlichkeit. Welch ein Bild allein für einen, der vom Felde kommt, aus einer zerschossenen Stadt, in die jeden Augenblick neue Geschosse die Decke des Quartiers durchschlagen können, dieser weiße Speisesaal, in dem Girlanden von Rosen von der Decke hängen, sich um die Kronleuchter winden, um die Bilderrahmen, um das rieselnde Bronzebrünnchen in der Wand, während das goldene Licht der Abendsonne, das wagrecht durch die Scheiben bricht, sich mit dem künstlichen der schimmernden Tafel mischt. Und um diese Tafel ein Kreis von Frauen— auch die eigene darunter— und Männern, wie ich ihn mir harmonischer nicht hätte denken können. Unter den Männern interessante Persönlichkeiten: ich nenne, um von dem Hausherrn selbst zu schweigen, von dem ich vor allem am Rhein nichts erst zu sagen brauche, als bekanntesten nur Walter Bloem, dem wir das stärkste deutsche Buch verdanken, das den Krieg von 1870 schildert, und der nun selbst einen noch viel gewaltigern Krieg erlebt; denn auch er war nur auf Urlaub hier. Unter den Frauen? Ja, ich will nur die Art des Hauses damit kennzeichnen, wenn ich sage, daß uns die Hausfrau, die selbst Bühnensängerin gewesen, und ihre Freundinnen später unter andern das große Duett zwischen Elsa und Ortrud mit hinreißender Kraft und Leidenschaft, und die Briefszene aus dem Figaro mit einer Süßigkeit sangen, wie ich sie selten gehört habe. Und dabei war dies alles in jenes eigene Fluidum getaucht, das wohl das schöne rheinische Wesen ist: so ganz ohne norddeutsche Schärfe und doch auch ohne süddeutsche Formgleichgültigkeit, alles fein, leicht, kultiviert und doch ganz einfach, unbefangen, voller Frohsinn und freundlichstem Wohlwollen. Allerdings schimmerte auch hier durch die Freude der Stunden der tiefe Ernst der Zeit hindurch, in der wir leben; schon deshalb, weil ja doch verschiedene der Frauen, die hier waren, wußten, daß ihre Männer in wenigen Tagen wieder draußen in Feindesland sein würden. Aber so wollten wirs ja auch. Wir wollten die Zeit nicht vergessen, nur ihre ganze Größe, ihren ganzen Reichtum fühlen. Einer der Anwesenden schrieb nachher zum Abschied die nachfolgenden Verse in das Gästebuch: Stunden der Treue, Tage der Weihe, Die ihr das Heil'ge mit Rosen gekränzt, Lieber Gestalten Freundliches Walten, Habet Dank, daß auch mir ihr geglänzt. Land du voll Wonne, Haus du voll Sonne, Euer gedenk ich, am lächelnden Rhein; Freude und Frieden Sei euch beschieden, Bleibet deutsch bis ins tiefste hinein. Heil sei dem Kinde! Blühe, Sieglinde, Golden das Herz dir und golden das Haar. Kommendem Segen Reife entgegen, Werde so glücklich, wie ich es hier war. Das aber war das schönste und beste an diesen Tagen, daß wir alle wieder einmal empfunden haben, wie reich wir sind, wie schön unser Land, wie fein und innig unser deutsches Wesen, welch ein Schatz unsere Frauen und unsere Kinder sind. Daß wir es wieder einmal fühlten, wie sehr die Wahrung alles dessen die Ströme Blutes wert ist, die dafür vergossen werden. Kleine Kriegschronik. 0 Karlsruhe, 23. Juli.(Telegr.) Zum Nachfolger des kürzlich verstorbenen Kultus= und Unterrichtsministers Böhm ist, wie man hört, der bisherige Ministerialdirektor im Justizministerium, Staatsrat Wilhelm Hübsch aus Wertheim, ernannt worden. Der neue Minister, der im Alter von 67 Jahren steht, entstammt der Staatsanwaltschaftskarriere. Im Jahre 1893 wurde er als Kollegialmitglied ins damalige Ministerium der Justiz, des Kultus und Unterrichts berufen, wo er bis vor vier Jahren das wichtige Kapitel katholischer Kultus bearbeitete und besonders die schwierigen Verhandlungen mit der Freiburger Kurie über Zulassung von Männerklöstern führte. Vor vier Jahren wurde er in die Erste Badische Kammer berufen. Hübsch ist Katholik und gilt als gemäßigt altnationalliberal. 3o Mannheim, 22. Juli. Im Amtsbezirk Mannheim wurden bis zum 1. Juli 1915 an Kriegsunterstützungen 5 830 714 ausbezahlt. Davon entfallen auf die Stadt Mannheim und ihre Vororte 5 316 248cK und auf die Gemeinden des Landbezirks 514 466.4. Von dem Gesamtbetrag der Unterstützungen trägt das Reich 3 285 598c, die Stadt 2 463 676.fl, und die Landbezirke haben 81 4433 auf sich zu nehmen. Im Monat Juni allein wurden in Mannheim, seinen Vororten und den Landbezirken 754 32704 an Kriegsunterstützungen ausgezahlt. 6 Halle(Saale), 23. Juli.(Telegr.) Kommerzienrat Hugo Meyer in Tangermünde schenkte der dortigen Stadtgemeinde 50.000. für Hinterbliebene Tangermünder Krieger. Amtliche Berlin, 23. Juli. Se. Maj. der König haben Allergnädigst zu verleihen geruht: den R..=O. 4. Kl.: den Eisenb.=Obersekrn. a.., Rechn.=Räten Böcker u. Wagner in Elberfeld;— den K. Kr.=O. 4. Kl.: dem Eisenb.=Gütervorst. a. D. Clemens in Barmen u. dem Bahnhofsvorst. a. D. Spereiter in Langenfeld;— das Verdienstkreuz in Gold: dem Eisenb.=Betr.=Sekr. a. D. Pretzell in Elberfeld;— das Verdienstkreuz in Silber: den Eisenb.=Lok.= Führern a. D. Rother in Dieringhausen, Leicht u. Pothmann in Barmen; — das Allg. Ehrenzeichen: dem Eisenb.=Lademeister a. D. Aschenbroich in Düsseldorf, dem Eisenb.=Packmeister a. D. Gehrke in Siegen, den Eisenb.= Weichenst. a. D. Geilhaupt in Willebadessen, Lampenscherf in BarmenUnterbarmen, Welcher in Ennerich(Oberlahnkr.), den Eisenb.Schaffnern a. D. Beule in Altenhunden, Beulen in Soest, Loh in Dutenhofen, den Bahnwärtern a. D. Finger in Lennep, Kalhöfer in Barmen, Schmitz in Urdenbach, dem bish. Eisenb.=Schreiner Schneider in Betzdorf, dem bish. Eisenb.=Tischler Ortel in Langenberg, dem bish. Eisenb.=Obermaschinenputzer Gattenhof in Flörsheim, den bish. Eisenb.=Gehilfen Kattwinkel in Brügge, Siegburg in Stein(Siegkr.), dem bish. Eisenb.=Werkhelfer Barthel in Niederneisen u. dem bish. Eisenb.=Magazinarb. Koch in Elz. Städtische Nachrichten. (Siehe auch Stadt=Anzeiger.) * Köln, 24. Juli. Von den Kriegsdepeschen der Kölnischen Zeitung ist heute bereits die 29. Folge erschienen. Sie umfaßt die Zeit vom 7. bis 16. Juni. Eine gedrängte Kriegsgeschichte in authentischen Berichten der deutschen und österreichisch=ungarischen Heeresleitung werden diese kleinen Heftchen mit Recht genannt, die sich wegen ihrer leichten und handlichen Form besonders auch zur Versendung ins Feld und ins neutrale Ausland eignen. Eine der ersten Meldungen in diesem Heftchen enthält die Tatsache, daß die Armee Mackensen in den Tagen vom 1. bis 8. Juni 20000 Gefangene gemacht hat. Die letzte Meldung vom 16. Juni besagt, daß dieselbe Armee seit dem 12. Juni über 40000 Mann gefangengenommen und über 69 Maschinengewehre erbeutet habe. WIB Paris, 23. Juli.(Telegr.) Nach einer Meldung des Petit Parisien explodierte in einer Pariser HandgranatenFabrik eine Handgranate infolge der Unvorsichtigkeit eines Arbeiters. Ein Arbeiter wurde getötet, zwei Arbeiter wurden schwer verletzt. Außerdem wurde beträchtlicher Sachschaden angerichtet. Handel, Gewerbe und Verkehr. Drahtberichte vom 23. Juli. Bei der Eilenburger Kattunmanufaktur .-G. in Eilenburg, hat die erste Hältte des Geschäftsjahrs 1914/15 einen schwachen Verlauf genommen, während die zweite Jahreshälfte eine bessere Geschäftsentwicklung zeigte. Die Verwaltung hofft, daß das Jahreserträgnis die Zahlung einer mäßigen Dividende zulassen werde. Im Vorjahr wurde in Rücksicht auf die ungeklärte Lage des Wehstoffgewerbes der gesamte Betriebsgewinn(65695-4) zu Abschreibungen verwandt. Die.-G. für Bürsten-Industrie in Striegau hat dem Vernehmen nach in dem Ende Juni abgelaufenen Geschäftsjahr 1914/15 verhältnismäßig befriedigend gearbeitet. Die Erzeugnisse fanden auch hat und der als Kriegsstachel hinter dem italienischen Volk stehen sollte, hat bei den italienischen Untertanen schnell Schule gemacht. Als es nach dem ersten Kriegstaumel ans innere Rüsten, ans Zahlen ging, wurden die Beutel zugehalten. Man war plötzlich wieder sich selbst der Nächste, man entdeckte den Sacro Egoismo für den persönlichen Gebrauch und zeigte der Kriegsanleihe gegenüber ein wenig entgegenkommendes Wesen. Kriegsgeschrei, Kriegshetze und Begeisterung waren ja auch billiger zu haben. Zudem hatten im Wirtschaftsleben des neutralen Italiens der Krieg und die Kosten für die Rüstung des italienischen Heeres ihre Spuren hinterlassen. Die Landwirtschaft stand mitten in der Ernte, als Italien in den Krieg eintrat. Von den Industrien lagen viele ganz danieder; das Ausbleiben des Fremdenstroms machte sich empfindlich bemerkbar, und an Stelle der reichen Fremden zogen arme Landsleute gen Italien. In einem derartig wirtschaftlich geschwächten Land waren von vornherein die Aussichten für einen Anleiheerfolg nicht groß. Da entsprangen den besorgten Häuptern der italienischen Finanzmänner Versprechungen und Drohungen, und es setzte eine äußerst heftige Werbetätigkeit ein. Zuerst hatte man es mit Versprechungen versucht: Die Anleihe wurde zu 95%, zu einem um 2% niedrigern Ausgabekurs als die im Januar aufgelegte Rüstungsanleihe begeben, und die Besitzer der Rüstungsanleihe bekamen sie gar zu 93%. Zu diesem Zugeständnis fühlte sich die Regierung veranlaßt durch die schlechten Erfahrungen, die sie mit der Januaranleihe gemacht hatte, von deren 1000 Millionen 200 Millionen Lire bei den Banken liegen geblieben waren. Diese sollten noch mit untergebracht werden. Dazu kamen noch weitere Versprechungen, die wegen der nicht gerade rosigen Aussichten für zukünftige Anleihen gegeben wurden. Man kannte das Mißtrauen, welches das italienische Volk seiner Regierung gegenüber in Geldsachen hatte, hatte keine Hoffnung auf bald folgende bessere Zeiten, sondern dachte an die Möglichkeit eines noch tiefern Begebungskurses bei spätern Anleihen. So versprach man, daß die Zeichner dieser Anleihe die bei den nächsten Zeichnungsaufforderungen etwa notwendig werdenden noch günstigern Bedingungen ebenfalls genießen würden, und wollte damit alle Nachfahren des Fabius Maximus Cunctator herbeilocken. Das waren im großen und ganzen die ersten Versprechungen, mit denen man auf den Plan getreten ist, und diese wurden hervorgehoben und gepriesen durch Presse und Redner. Aber so groß diese Bemühungen auch waren, so klein blieben die ersten Erfolge. Das Wetter war zu schlecht. Das Geld blieb lieber zu Haus, und der Sacro Egoismo schoß dabei ins Kraut. Da verlegte man sich auf die persönliche Werbung. Man trat an alle diejenigen heran, bei denen man Lire und Centesimi vermutete, an Beamte, Kapitalisten, Unternehmer, Gesellschaften und Trusts. Die Presse arbeitete mit Conscriptionslisten. Man schürfte nach Gold. Doch auch diese Tätig. keit war wenig ersprießlich. Nun half man nach mit Drohungen. Es tauchte ein für eine neuzeitliche europäische Großmacht böses Wort auf: die Zwangsanleihe. Da kam der Schrecken als Werber und schlug das schlechte Anleihewetter in die Flucht. Wenn man sich den Krieg auch nicht gerade so vorgestellt hatte, so zog man doch am Beutel, und allmählich läpperte sich die Milliarde zusammen. Langsam, denn zum Erfolg aller dieser Anstrengungen hatte man noch die Zeichnungsfrist um 8 Tage verlängern müssen. Eine authentische Nachricht über den wirklichen Erfolg liegt bis jetzt noch nicht vor; nach den letzten Nachrichten der Agenzia Stefani sind einschließlich der festen Beteiligung der Banken 1 117 500 000 Lhre zusammengebracht worden. Man wird abwarten müssen, wieviel davon auf die Banken entfällt. Der Summe nach könnte man von einem Erfolg sprechen, den Hoffnungen, Versprechungen und Drohungen nach und im Verhältnis zu dem benötigten Geld ist es ein Mißerfolg. Oder hat Italien mit dem Schritt in den Krieg eine Operation seiner Finanzwunden gemacht? Eine Meldung wies darauf hin, daß, da Italien die bei der Rüstungsanleihe und der jetzigen Anleihe eingehenden Beträge schon längst verbraucht hat und neues Geld nur gegen die Abgabe von einer Milliarde Gold von England bekommen, dieses aber nicht zugestehen konnte, jetzt mit Blut anstatt mit Gut zahlt, und für seine Beteiligung am Krieg von England bezahlt wird. Dieser Kauf von fremden Söldnern wäre bei England nicht ungewöhnlich, ebensowenig verwunderlich wie dieser Verrat der italienischen Regierung an ihren Landeskindern. Man braucht nicht Italien mit den Leistungen anderer reicherer Staaten zu messen, aber wenig genug ist es für das Land, dessen Eingreifen in den großen Krieg einmal einer der hellsten Hoffnungssterne des Dreiverbandes gewesen ist. Auf die Einhaltung der Einzahlungsfristen darf man gespannt sein, nachdem die Zeichnungsunterschriften mit mehr Gewalt als Liebe erlangt worden sind. Die Frist erstreckt sich bis zum 2. Januar nächsten Jahres und reicht länger als die gezeichnete Summe. Der Krieg fordert ohne Nachsicht seine Mittel. Die Stampa schätzt die Kriegskosten auf 12 Milliarden Lire für ein Jahr. Davon wären einschließlich der Rüstungsanleihe und der außerordentlichen fiskalischen Ueberweisungen etwa 3 Milliarden, also nur ein Viertel vorhanden. Es fehlen noch 9 Milliarden, über deren Beschaffung die verantwortlichen Finanzmänner nan beraten müssen. Drohungen helfen nicht mehr. Eine Zwangsanleihe ist eine Roßkur, deren Erfolg sich im voraus auch nicht bestimmen läßt. Solange Italiens Heer noch immer von ergebnislosen Angriffen zurückflutet, solange ist keine Besserung in Italiens Wirtschaftskraft zu erwarten. Und das Wirtschaftsleben. das bisher die Schmerzen der Neutralen erlebte, hat jetzt den Einfluß des wirklichen Krieges zu spüren. Das Moratorium, die Lebensmittelteurung und alle die Begleiterscheinungen des Krieges, die nur unter gewaltiger organisatorischer Leistung von einer innerlich gesunden Volkswirtschaft bekämpft und beseitigt werden können, lassen weitern italienischen Anleiheplänen immer geringere Aussichten auf Erfolg. Das gibt die Stampa zu, die eine neue Anleihe für ausgeschlessen hält. Auch etwaigen außerordentlichen Kriegssteuern ist unter diesen Umständen nur ein ungünstiges Prognostikon zu stellen. Die kapitafkräftigen Teile des Landes sind durch die jetzige Anleihe genug geschröpft worden. Das italienische Volk selbst wird auf diese Schwierigkeiten nicht gerade aufmerksam gemacht werden, sondern außer einigen Ermahnungen zur Besserung wird es wenig hören bekommen. Um so eifriger studieren Italiens Bundesgenossen die Rechnung, die es ihnen vorlegt. Zu der militärischen Enttäuschung, die sie schon schmerzlich genug empfinden, tritt eine neue, und ihr Schmerz verdoppelt sich. Nur bei England ist der geteilte Schmerz der halbe Schmerz. Der Brite sieht den Italiener wieder auf dem Canossaweg nach Nizza. Demütigern Sinnes wird dieser wiederkommen und die einst dort abgelehnten Vorschläge seines englischen Freundes nochmals eingehend prüfend besehen. Engand forderte damals als Sicherheit für die von Italien verlangte Milliarde die Verpfändung der Zolleinnahmen Italiens. Man mußte bisher schon sehr weit weg von Europa in fremde Länder gehen, ehe man bei Anleihegeschäften eine derartige Forderung aufstellen durfte. Mit dieser Forderung stellte England seinen neuesten Verbündeten etwa auf die Stufe von Mexiko, aber noch besaß Italien den Stolz, das englische Verlangen abzulehnen, und noch hatte er die Hoffnung, durch Geldbeschaffung im eigenen Land dem englischen Joch, das eines europäischen Großstaats unwürdig war, entgehen zu können. Es ist vom Regen in die Traufe gekommen, und der Weg nach Canossa ist wieder der nächste Weg zum Geld geworden. Ob ihn Italiens Finanzminister nun gehen wird? Gemilderte Bedingungen darf er von seinem englischen Kollegen nicht erhoffen; der klägliche Erfolg der Anleihe wird Englands Wünsche eher größer werden lassen. Noch ein anderes Mittel bleibt: die Notenpresse. Bei der Anziehungskraft, welche die Goldkeller der Bank von England auf die Goldbestände der übrigen Vierverbändler ausübt, und anderseits bei dem gewaltig gesteigerten Papiergeldumlauf wird aber die Notendeckung immer kärglicher. Das wird sich bei den Zahlungen im Ausland, die Italien außer für Kohle noch für viele andere Rohstoffe und Erzeugnisse zu leisten hat, im Wechselkurs immer deutlicher fühlbar machen. Letztes Endes wird also doch die teure englische Hilfe in Anspruch genommen werden müssen. So erlebt England wenigstens eine kleine Freude, die ihm wohltun mag. Denn im übrigen sind im Britenreich die Sorgen im Wachsen begriffen. Der nunmehr nach vielen Bemühungen beendete Streik der Bergarbeiter hat mit einem Mißerfolg der Unternehmer geendet. Nach den von diesen gemachten Lohnzugeständnissen ist der Gestehungspreis der Kohlen künftig um die Hälfte höher. Der Ausstand selbst hatte Werke zu Betriebseinstellungen und Betriebseinschränkungen gezwungen. Die Gefahr einer innern Uneinigkeit ist wieder abgewandt, die ganze Bewegung hat aber ein scharfes Schlaglicht geworfen und gezeigt, welch großer Unterschied zwischen den hochtönenden Reden der Regierung und Presse, der Aufforderung zur Organisation des ganzen Volkes im Dienste des Vaterlandes und der Stimmung im Volk selbst ist. Das Land muß aber unentwegt weiter Kriegskredite bewilligen. Durch die letzte Bewilligung von 150 Mill. Pfund Sterling ist man bei 1662 Mill. oder 33¼ Milliarden Mark angelangt. Das sind Summen, die allmählich auch den edeln Lords die Köpfe schwindeln machen, und es mehren sich die Stimmen, die auf die Kapitalzerstörung durch den Krieg warnend hinweisen. Der Munitionsverbrauch an silbernen Kugeln zeigt eben auch Rekordziffern. Immer wieder, wie neulich der Daily Telegraph, unterstreicht die englische Presse die Wichtigkeit der finanziellen Hilfe, die England seinen Verbündeten leistet. Gegenüber den Anforderungen, die der Krieg stellt, ist das Ergebnis der englischen Anleihe denn auch nicht übermäßig hoch. Zudem scheint man zu fürchten, daß sich mancher Zeichner an den Mckennas übernommen hat, und daß Verkäufe den ersten Kurs des über den Schellenkönig gepriesenen Papiers drücken könnten. Die Anleihe darf einstweilen noch nicht an der Börse gehandelt werden, und die Börsenleute sollen aus Mißmut über den Entscheid die Börse verlassen haben. Waren sie traurig über entgangene Baissegeschäfte? Ob ein Mindestkurs für die Mekennas festgesetzt werden soll, ist noch nicht sicher; es ist aber nicht unmöglich. Mittlerweile hat die neue Anleihe den Kurs der alten weiter gesenkt, und das Disagio, mit dem die Georges an der Börse zur Welt gekommen sind. ist auf 3½% angewachsen! In kurzer Zeit eine beträchtliche Leistung für ein englisches Staatspapier. Was mögen die altehrenwerten Konsols dazu sagen? Die McKennas scheint man vor diesem Schönheitsfehler durch den Mindestkurs bewahren zu wollen. An den zwölf Milliarden Mark, die en neuem Geld beigebracht worden sein sollen, hat sich der amerikanische Vetter nicht beteiligt. Er verlangte zuviel Bezahlung für diesen Freundschaftsdienst und da zerschlug sich das Geschäft. Das Gold zieht unterdes weiter über das große Wasser, und der Sterlingkurs kann sich nicht heben. So soll denn als Ersatz für die mißlungene Anleihebeteiligung ein neues Vorschußgeschäft in Amerika abgeschlossen werden zur Bezahlung der immer wachsenden Schulden. Einst wird man die Munition selber herstellen und an die Verbündeten verkaufen. Uncle Sam wird diesem, einstweilen noch in weiter Ferne liegenden Tag mit geringem Vergnügen entgegensehen; denn das Munitionsgeschäft war seine beste neutrale Freude. England erlebt auch nicht viel Freude am russischen Bundesbruder, und es ist ein beißender Witz. wenn ein englisches Unternehmen, die Spies Petroleum Co., englischen Aktionären die Restdividende vorenthalten muß, weil Uebertragung von Dividendenbeträgen an die russischen Beteiligten zu große Opfer verlangt; es müßten 13.8 Rubel gegen.6 Rubel in normalen Zeiten für das übertragene englische Pfund bezahlt werden. Wie mögen sich diese Aktionäre auf der britischen Insel nach den normalen Zeiten zurücksehnen! Man blickt jetzt nicht mehr mit dem alten englischen Hochmut über den Kanal nach dem deutschen Gegner. Es ist schoa viel Bewunderung dabei. Nur selten tritt sie zwar in einem offenen Geständnis zutage; um so mehr aber zeigt sie sich in der Nachahmung. Besonders hat es das Made in Germany der deutschen Organisation an sich, und allenthalben sucht man es nachzuahmen und führt neue Einrichtungen ein; für Kohle wurden Höchstpreise festgesetzt, die Einkommensteuer soll für die breiten Schichten nach deutschen Muster ausgebaut werden und schon taucht der Schutzzoll auf. Alles aber hat bis zu seiner endgültigen Durchführung in England einen Domenweg zu gehen. Rheinische Tapetenfabrik.-G. in Beuel. Nach dem Abschluß für das am 31. Mai d. J. beendete Geschäftsjahr ist der Gewinn auf der Waren-Rechnung sehr stark zurückgegangen; er betrug nur 76 078.4(gegen 294 836cK im Vorjahr). Anderseits erforderten die Unsrosten. Gehälter, Zinsen usw. 137 541cK(196 654.40. Für schreibungen sind 5225.A auf Maschinen und 2112c auf Ausstände vorgesehen, während dem Sicherheitsbestand 9500.K zugewiesen wurden, wodurch dieser auf 15 500A stieg; insgesamt wurden demnach die Abschreibungen nur auf 16 838¼ bemessen gegen 77040.4 im Vorjahr. Letztere verteilten sich mit 9120.4 auf Maschinen, mit 47 268./1 auf Walzen und Formen und mit 20 652,A auf Ausstände einschließlich Umien. Das Jahr 1914/15 ergab mithin einen Verlust von 78301 ½ der durch 5622.4 Vortrag, 30 000 A gesetzliche Rücklage. ### Lalonsteuerrücklage und 19 030K Rückstellungs-Rechnung auf 20 b45cK nerabgedruckt wird; diese werden vorgetragen. Das Vorjahr ergab emnschheßlich 23 481.4 Vortrag einen Reingewinn von 44 622., aus dem u. a. 4% Dividende mit 20 000.4 ausgeschüttet wurden. Von G80goh z nc ssep i S 000Die Waren Rohstor-en und Pormen mit 65 459.K(60000.4) zn Buch. Die Warch, Ronstolle und Materialien sind auf 188 236(185 409.K) bewertet, die Ausstände beziffern sich auf 128 2770K(257 001.), an bar, Wechseln und Bankguthaben sind 13 412,(37 223.4) vorhanden und an Wertpapieren 200 000( wie i..); bei letztern handelt es sich um den gleichen Nennbetrag Tapeten-Industrie-Aktien, die bei Gründung der Beueler Gesellschaft in diese gegen eigene Aktien eingebracht worden waren. Die Verbindlichkeiten setzen sich in der Hauptsache zusammen aus 500 000/ Aktienkapital, 100 000.f Darlehns-Schuld, 37 156(33 976.4) Buchschulden und 9878c(58 0360M) Akzept-Verpflichtungen. Außer dem schon erwähnten Sicherheitsbestand von 15 500.4 sind noch 8500.fl Rückstellungs-Rechnung vorhanden. B seinen weil die Neunundzwanzigste Folge soeben erschienen! Aeiege Serescheil der Kölnischen Zeitung in Köln Erscheinen in Heften in zwangloser Folge. Bis jetzt Nr.—28 erschienen. Preis im Einzelverkauf 10 Pf. Versand nach auswärts nur gegen vorherige Einsendung des Betrages zuzüglich Porto(für 1 Stück 3 Pf, 5 Stück 10 Pf, 10 Stück 20 Pf usw.) preis für Wiederverkäufer per Stück 6 pf. Versand nach auswärts nur gegen Nachnahme oder vorberige Einsendung des Betrages zuzüglich Porto. Abonnements zulässig. Hefte 1 bis 10 und 11 bis 20 können in Halbleinen gebunden gegen Voreinsendung von M.45 für ein Bändchen und M.80 für zwei Bändchen(einschließlich deidht trsger wrckeh M. DuMont Schauberg: Köln a. Rhein (Kölnische Zeitung) Bestellungen an„Abteilung Buchdruckerei“ erbeten. Samstag, 24. Juli NVerantwortch sü der allgemeinen Teli. Aug Chambau; für den Hlandels. eil. H Pysska. fin den Ansczseniel: F M. Balcs, Verießer und Drüicker: itk Phatfoat Schauderg, Cheiedazteur: Frnst Posse, alle imn Kolm. Redaktionelle zweigstelle: Berlin Hu 7, Unter den Linden 33. 1 Uhr=Aasgaden Pernsprecher: Nr. 45351- A5362 .5363- 45364- 4A.5365-45366-43367 Redaktlion, Anzeigentei, Eapeciton und Druckerei sind durch jede dieser 7 Fernsprechleitungen zu erreichen. Mittags-Ausgabe Geschäftsstunden: Redaition von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abende, Anzeigenteil und Erpeciion.—12 Uhr vorm. und.—7 Uhr nachm., Druckerei.-1 Uhr und-6½ Uhr. 1915— N. 743 Herstresig u. dio 1 4a. u Deuchlang 9 A vertesführich g#„nzeigen 59 3 die Zeise oder deren Raum, Keklamen.50.45 S Aulnahmne von Anzeigen an beslimmt vorgeschriebenen Tagen oder n besimmt bereichneten Ausgeben vircd keine Verdadlehkel übernomne. Haupt-Expedition: Breite Straße 64.— Postscheck-Konte 239. 1 Uhr-Ausgabe Der Dapst im Weltkrieg.— Die Dolitik der Balkanstaaten. Benedikt XV. und Frankreich. ( Von der französischen Grenze, 21. Juli. Die französischen Blätter veröffentlichen ein Antwortschreiben des Papstes an den Erzbistzof Kardinal Amette von Paris auf die Klage, die dieser an ihn am 25. Juni über die Erregung gerichtet hatte, welche Frankreich wegen der bekannten, einem Mitarbeiter der Liberts gemachten Erklärungen des Papstes betreffend seine Beurteilung Deutschlands und der deutschen Kriegführung ergriffen habe. Der Papst erklärt in dieser Antwort, der Mitarbeiter der Liberte habe diese Erklärungen„ohne jede Nachprüfung und Vollmacht und gegen sein Versprechen“ veröffentlicht. Der wahre Gedanke des Papstes könne außerdem nur den öffentlichen und amtlichen Schriftstücken des Hl. Stuhles entnommen werden, nicht aber privaten Unterredungen mit dem Papst, welche oft die politische Leidenschaft oder persönliche Vorutteile erläuterten. Der Papst erklärt weiter, der Erzbischof könne diesem Schreiben die Veröffentlichung geben, die er für zweckmäßig halte, und obgleich die vorstehende Erklärung schon eine beweiskräftige Antwort auf das an ihn gerichtete Schreiben des Erzbischofs darstelle, so habe er doch noch Befehl gegeben, ihr die von dem Kardinal=Staatssekretär Gasparri einem Redakteur des Corriere'Italia gemachten Erklärungen sowie die von dem Kardinal=Staatssekretär an den englischen und den belgischen Gesandten gerichteten Schreiben vom 1. und 6. Juli anzufügen. Nachdem alsdann der Kardinal Amette ein paar Zeilen des päpstlichen Antwortschreibens ausgelassen hat, die nach seiner Angabe privater Art sind, schließt Benedikt XV. mit dem Ausdruck der überzeugung, daß diese Darlegung geeignet sei, die Katholiken Frankreichs immer mehr von der besondern Liebe und beständigen Fürsorge zu vergewissern, wovon der Papst für sie beseelt sei, und daß er hoffe, die Wünsche des Erzbischofs von Paris voll erfüllt zu haben. Von den dem Schreiben beigefügten Schriftstücken sind die von dem Staatssekretär Gasparri dem Corriere'Italia gemachten Erklärungen schon bekannt. Sie bezeichneten in allgemeiner Weise die von der Liberte veröffentlichte Unterredung mit dem Panste als ungenau. Das Schreiben des Staatssekretärs an den belgischen Gesandten van den Heuwel ist eine vom 6. Juli datierte Antwort auf eine Note, die dieser am 30. Juni an ihn richtete. Leider erfährt man den Wortlaut dieser Note nicht. Offenbar war sie aber auch durch das Interview der Liberté veranlaßt und behandelte gegen die hierin dem Papst zugeschriebenen Erklärungen die Neutralität Belgiens, die Frage der Behandlung des Erzbischofs Kardinals Mereier von Mecheln und die nach belgischer Behauptung von den Deutschen gegen belgische Priester begangenen Gewalttaten, die von ihnen unternommene Zerstörung kirchlicher und wissenschaftlicher Gebäude, sowie im allgemeinen die Leiden des belgischen Volkes unter der deutschen Besetzung Belgiens. Der Kardinalstaatssekretär erwidert hierauf, der deutsche Reichskanzler habe selbst im Parlament ausgesprochen, daß Deutschland durch seinen Einfall in Belgien die belgische Neutralität verletze, obgleich er diesen Einfall zugleich durch die strategische Notwendigkeit gerechtfertigt erklärte. Infolgedessen sei dieser Einfall auch in den Worten der Ansprache miteinbegriffen, durch welche der Papst in dem Konsistorium vom 22. Januar jede Ungerechtigkeit, von welcher Seite sie auch begangen sei, mißbillige. Deutschland habe zwar später Schriftstücke vorgebracht, durch welche es zu beweisen unternahm, daß Belgien selbst schon vorher seine Neutralität aufgegeben habe. Aber diese historische Lage zu entscheiden, stehe nicht dem Papste zu. Selbst wenn man dies zuließe, so bliebe es doch wahr, zu sagen, daß Deutschland, als es in Belgien eindrang, dies mit dem Bewußtsein tat, dessen Neutralität zu verletzen und somit eine Ungerechtigkeit zu begehen. Hinsichtlich des zweiten Punktes erwidert der Kardinalstaatssekretär:„Ich werde Sie in Erstaunen setzen. Der Kardinal Mercier ist niemals im eigentlichen Sinne des Wortes verhaftet worden: er kann in seiner Diözese sich bewegen, wie er will.“ Der Staatssekretär gibt dann den Hergang der Dinge an, und schließt daraus, daß man allerdings„nicht immer dem Kardinal Mercier mit der Rücksicht begegnet sei, die einem Kirchenfürsten gebührte, und ihm nicht immer die Freiheit gelassen habe, worauf er für die Ausübung seines erzbischöflichen Amtes Recht hatte.“ Diese ungerechtfertigte Einschränkung sieht der Staatssekretär in dem am 3. Januar von dem deutschen Generalgouverneur an den Erzbischof gerichteten Ersuchen, sich nicht an diesem Tag nach Antwerpen zu begeben, um bei einer religiösen Feier den Vorsitz zu führen. Auf die Vorstellungen des heiligen Stuhles hiergegen habe aber der preußische Gesandte geantwortet, daß das Ersuchen aus Gründen öffentlicher Ordnung erfolgt sei. welche die Umstände des Augenblicks geboten hätten. Weiter stellt der Staatssekretär die Fürsorge fest, welche der heilige Stuhl auch für die andern Bischöfe von Belgien bekundet habe. Ihr sei es zu danken, daß auch sie und ihre Generalvikare die volle Bewegungsfreiheit in ihren Diözesen, ausgenommen im Gebiet der Kriegsoperationen, erhielten. In Eisenborn. Von Hans Langenberg. a Elsenborn! Welchem rheinischen Wehrmann ruft dieser Name nicht eine Fülle eigener Gedanken wach? Tausende braver Männer, die jetzt da draußen dem würgenden Tod unerschrocken ins Auge schauen, haben ja auf den weiten Heideflächen Elsenborns ihre ersten unblutigen Schlachten geschlagen, die ersten großen Strapazen und Entbehrungen kennen gelernt. Im allgemeinen ist dieser friedliche Kriegsschauplatz bei den Soldaten nicht sehr beliebt, da seine gewaltigen Raummaße es gestatten, die Kraft und Ausdauer des werdenden Kriegers bis zur Neige auszuschöpfen. Gar mancher verdrossene Soldatenmund hat den alten Spruch nachgesprochen:„O Elsenborn, o Elsenborn, dich schuf der Herr in seinem Zorn.!“ Ein anderes Wort sagt noch drastischer:„O Elsenborn hoch in der Eifel, dich schuf nicht Gott, dich schuf der Teufell“ Vor einigen zwanzig Jahren bestimmte unsere Heeresverwaltung das sumpfige Gebiet hoch oben zwischen der rauhesten Eifel und dem unwirtlichen Hohen Venn zum Truppenübungsplatz. Eifrige Kanalisation legte den schwammigen Boden trocken, so daß auch die Artillerie jetzt überall auf den weiten Heideflächen üben kann. Noch jetzt erinnern einzelne örtliche Bezeichnungen an versumpfte Strecken, wie Schnecken=Venn, Rauhe Knipp. Wolfs=Venn(VennMoor). Rund um das übungsgelände ziehen sich herrliche Tannenwaldungen, in denen hier und da ein wolzhabendes Eifeldorf versteckt liegt. Einst mögen diese einsamen Dörflein wohl arm gewesen sein; doch bei dem großen Ländereiverkauf füllte der Fiskus den magern Gemeindesäckel, auch brachte ja der Soldat Geld. Am besten läßt sich der Aufschwung an dem Ort Elsenborn feststellen, der in der Mitte des Platzes hoch oben auf kahler Höhe liegt. Biele Tausende Ersatzrekruten erhalten hier ihre letzte Ausbildung, da das Gelände jede Gefechtsausdehnung gestattet. In den Garnisonen ist die kriegsmäßige Ausführung der einzelnen taktischen Aufgaben mit Rücksicht auf Flurschaden meist nicht möglich. So sieht man denn jetzt immer neue Transportzüge von Aachen her ins Hohe Venn hinaufkeuchen. Jauchzender Gesang verrät die ungedämpfte Begeisterung der Rekruten. Nach Verlassen des industriereichen Nachener Gebiets zieht der Schienenweg sich durch grüne Tannenwaldungen hin: hier und da eröffnen sich entzückende Einblicke in friedliche Täler. Doch bald verraten einzelne Torfstiche die kommenden Moorbrüche. Auf Montsoie(das alte Monschaul) folgt die Station Kalterherberg: hoch vom Berge herab grüßt es mit seiner neuen zweitürmigen Kirche, dem Eifeler Dom, ins hohe Penn hinein. Auch der Name der nächsten Station, des Ziels der Soldatenzüge, ist recht wenig einladend: Sourbrodt. Der höchste Punkt der Vennbahn ist erreicht. Einige moderne Gasthäuser verraten den gesteigerten Fremdenverkehr. Gerade von Sourbrodt aus, dem ersten Ort mit wallonischer Bevölkerung, gibt es für bedenksame Menschen reizende Ausflüge in die Einsamkeit des Hohen Venns. Von Sourbrodt aus bringt ein kleiner, von Soldaten geführter Zug die Truppen, meist allerdings nur deren Gepäck. zu dem großen 3½km entfernten Armeelager. Soldatenwitz hat dem wackern Dampfrößlein den seltsamen Namen: der feurige Elias bezug auf„die erschossenen Priester, die Zerstörung von kirchlichen und wissenschaftlichen Gebäuden und die Leiden des belgischen Volkes" endlich erwidert der Kardinal=Staatssekretär:„Der heilige Stuhl ist nicht allein nicht gleichgültig geblieben, er hat sie nicht allein lebhaft beklagt, sondern was mehr ins Gewicht fällt, er hat jedes Mittel aufgewandt, um ihnen vorzubeugen oder sie zum wenigstens zu mildern.“ Der Staatssekretär zählt dann auf, was der heilige Stuhl alles in dieser Hinsicht getan habe, versichert, daß der Klerus und das Volk Belgiens dem Herzen des heiligen Stuhles zu jeder Zeit nahegestanden, dieser an ihren Schmerzen den lebhaftesten Anteil genommen habe und ihnen baldigen Frieden wünsche, und schließt mit der Hoffnung, daß er hiermit die Wünsche des Gesandten voll befriedigt habe. Von der dem geistlichen Schreiben ebenfalls beigefügten Zuschrift des Kardinal=Staatssekretärs an den englischen Gesandten Howard teilt Erzbischof Amette den Wortlaut nicht mit. Er hat es vorgezogen, davon nur eine höchst dürftige Inhaltsangabe zu veröffentlichen, die dahin lautet:„Der KardinalStaatssekretär versichert, daß der heilige Vater sich keineswegs gegen die Rechtmäßigkeit der Blockade Deutschlands ausgesprochen hat und letztere keineswegs verurteilt hat, als wenn sie den göttlichen oder menschlichen Gesetzen zuwider wäre.“ Auch dies Schreiben ist also eine Antwort des Kardinalstaatssekretärs auf eine Note des englischen Gesandten, die über die dem Papste hinsichtlich dieser englischen Blockade zugesprochenen Worte Vorstellungen erhoben zu haben scheint. Man muß es bedauern, daß auch der Wortlaut dieser englischen Note an den Staatssekretär nicht vorliegt, noch mehr aber, daß der Erzbischof Amette auch nicht einmal diese Antwort des Kardinalstaatssekretärs darauf im Wortlaut mitteilt, obgleich doch der Papst ihn dazu ermächtigte. Das ist ebenso auffallend wie die Streichung der Linien mitten in dem päpstlichen Schreiben, die zwar nach der Versicherung des Erzbischofs nur Worte privater Art enthalten sollen, in jedenfalls an dieser Stelle schwer verständlichen Zusammenhange, immerhin aber gleich allem andern der Veröffentlichung ausdrücklich anheimgestellt waren. So kennt man also weder das Schreiben des Erzbischofs Amette an Benedikt XV., noch die Note desbereischen Gesandten, nochdiejenige desenglischen Gesandten an den Kardinalstaatssekretär, sondern als ganzes nur die eine Antwort des letztern auf die belgische Note. Unter diesen Umständen scheidet die Beurteilung der angeblich dem englischen Gesandten erteilten Antwort ganz aus. Ihre dürftige Inhaltsangabe kann in gar keiner Weise genügen, um daraus die Meinung Venedikts XV. über die englische Hungerblockade gegen Deutschland zu beurteilen. Man muß es höchstens als verdächtig ansehen, daß der Erzbischof trotz der Vollmacht des Papstes die Antwort des Vatikans darauf nicht veröffentlicht. Anderseits würde man auch die Antwort Benedikts XV. an Erzbischof Amette und die Antwort des Kardinalstaatssekretärs an den belgischen Gesandten erst dann nach ihrer Bedeutung voll und ganz beurteilen können. wenn die Zuschriften der beiden Empfänger bekannt wären. Daß die beiden Empfänger mit dieser ihrer Zuschrift hinter dem Berge halten, obwohl sie die Antwort veröffentlichen, spricht ebenfalls nicht für sie und ihre Sache. Die Antwort des Papstes zeigt im übrigen in der Sache nur. daß Benedikt XV. sich auf eine Berichtigung der von der Liberté ihm zugesprochenen Erklärungen in irgendeinem bestimmten Punkte auch jetzt nicht einlassen wollte. Was statt seiner alsdann der Kardinalstaatssekretär Gasparri zu berichtigen unternimmt, beschränkt sich positiverweise auf die Erklärung, daß allerdings der Heilige Stuhl das Eindringen der deutschen Truppen in Belgien als eine Verletzung der belgischen Neutralität und als ein Unrecht beurteilt— wie es der deutsche Reichskanzler schon lange vorher, woran die Antwort selbst erinnert, auch ehrlich anerkannt hat— und negativerweise auf die Feststellung, daß die belgischen und französischen Behauptungen von der Verhaftung des Kardinals Mercier und seiner Freiheitsberaubung unwahr waren. Der Vatikan tadelt es zwar, daß man die Freiheit des Erzbischofs nicht immer unbeschränkt gelassen habe, und er führt darüber einen Fall an. Sogleich daneben stellt er aber selbst fest, daß der Erzbischof wie alle Bischöfe Belgiens die volle Bewegungsfreiheit in seinem Sprengel genieße. Daß sie auch noch andere Freiheiten genießen, sogar über ihren Sprengel hinaus genießen, hat der Kardinal Mercier gelegentlich selbst bewiesen durch das politische Schreiben, das er vor einigen Monaten an den Erzbischof von Paris zur Veröffentlichung richtete. Damit bewies er aber auch zugleich, daß er von seiner Freiheit einen Gebrauch zu machen sich unter Umständen nicht scheut, der mit seinem geistlichen Amt nichts zu tun hat. Niemand, auch der Vatikan nicht, darf sich daher wundern, daß die deutsche Behörde in Belgien in der schwierigen Lage, in der sie sich befindet, auch gegen den Mißbrauch der den Kirchenfürsten Belgiens gewährten Freiheiten auf der Hut ist. Vollkommen neutral, ohne jede über die Sache selbst urteilende Stellungnahme bleibt endlich das Antwortschreiben des Kardinalstaatssekretärs hinsichtlich der Klage des belgischen Gesandten über die„erschossenen Priester, die Zerstörungen kirchlicher und wissenschaftlicher Gebäude und die Leiden des belgischen Volkes.“ Französische Blätter machen zwar ein triumphierendes Aufheben davon, daß nun endlich der Vatikan auch seinerseits die„erschossenen“ Priester feststelle. Sie beweisen damit nur von neuem, worauf es ihnen ohne Skrupel in der Wahl der Mittel ankommt. Denn abgesehen davon, daß die„erschossenen“ Priester hier, wie der Wortlaut der Antwort selbst zeigt, nur die Wiederholung der von dem belaischen Gesandten gebrauchten Anklageworte sind, begreift diese Wiederholung auch nicht im mindesten ein Urteil in sich. Dies daraus aufstellen, zeigt nur von neuem die Fälschungsmethode, der man sich gegen Deutschland hingibt. Alles mögliche hat man aufgewandt, um den Papst und Vatikan aus seiner vorsichtigen Zurückhaltung und Neutralität gegenüber den kriegführenden Parteien herauszudrängen zu einer Außerung, zu einem Urteil, womit man ihn und seine höchste kirchliche Autorität vor den Wagen der Vierverbandsmächte und ihrer politischen Ziele spannen könne. Vergebens. Da holte man aus der Enttäuschung selbst die letzten Mittel, um es zu versuchen, diese Klagen des Erzbischofs von Paris und des belgischen und englischen Gesandten über das vom Papst selbst durch seine angeblichen Außerungen verursachte Weh und mißdeutete Recht— das Recht Englands zum Hungerkrieg! Man wird wie mit den Antworten darauf auch mit diesen Klagen noch herauskommen müssen, wenn man nicht mit Recht folgern soll, daß sie das Licht des Tages zu scheuen haben! Der Teppich der Penelope. Der Temps liebt es, seinen Lesern möglichst oft einen dicken Strauß der schönsten Hoffnungsblumen vorzusetzen und in wohlgesetzter Rede zu erzählen, wie herrlich weit es der Vierverband gebracht hat, wie vergeblich dagegen das„Volk ohne Geschmack“, das deutsche Barbarenvolk, sich abmüht, seiner vielen Feinde Herr zu werden. Am einundzwanzigsten Tage dieses Monats hatte der politische Augur des Temps die nicht ganz so dankbare Aufgabe, etwas Günstiges über die Balkanfragen aus dem Armel zu schütteln, was ihm offensichtlich nicht leicht geworden ist. Denn er beginnt seine lange Auslassung mit den Worten:„Die Arbeit der Diplomaten in den neutralen Balkanstaaten weckt die Erinnerung an das Werk der Penelope.“ Es wird an dem Teppich gewebt, aber die Arbeit wird nicht beendet, und die Kriegführenden gleichen den Freiern der Penelove: niemand hat endgültig Erfolg. Das ist ein tiefer und ehrlicher Seufzer, der sich dem Busen des Franzosen entringt, mag auch vor allem die Ungeduld und der Zorn über die ungefälligen Balkanstaaten ihn aus seinen Tiefen geweckt haben. Und wie der Anfang, so der Schluß. Hoffnungsfreudig muß gerade er natürlich klingen, aber man merkt doch deutlich, welche Mühe dieser Trompetenstoß den Tyrtäus des Temps gekostet hat:„Wir können doch ohne Ungeduld darauf warten, daß unsere Diplomaten das Mittel finden werden, um den Bogen des Odysseus zu spannen.“ Zuckerbrot und Peitsche gebrauchen nach der Ansicht des Temps die Mittelmächte Europas,„schmeichelnd oder brutal“ treten sie auf, um in den neutralen Balkanstaaten das Spiel zu gewinnen, Angebote oder Drohungen verwenden sie. Man meint also in Frankreich, wir kochten nach demselben Rezept wie unsere Feinde, obwohl es nicht gerade schwer fällt, den Hieb zurückzugeben und, was uns angeht, das Gegenteil zu beweisen. Das„Willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein“, hat seit Anfang des Krieges vom Dreiverband jeder erfahren, der dafür nur irgendwie in Betracht kam. Am schlimmsten gewiß Italien, wenn auch dort durch die Volksstimmung längst der Boden bereitet, durch eine unredliche Bündnispolitik der leitenden Staatsmänner längst dafür vorgesorgt worden war, daß die gallische Saat gute Früchte trug. Wie brutal hat England den neutralen Handel angefaßt; wie gewissenlos hat man in Ländern wie Dänemark oder Holland gegen Deutschland gehetzt; wie ergiebig hat man in Griechenland das englisch=französische Geld spielen lassen, in Bulgarien und Rumänien Angebote gemacht von Dingen, die ein ehrlich handelnder Staat gar nicht versprechen konnte, weil er sie einfach nicht zu vergeben hatte: alles, um das Spiel durch die Waffenhilfe der Neutralen zu gewinnen. überall da, wo solche „Schmeichelei“ nicht rasch verfangen wollte, wurden„brutale“ Wort hörbar und der Wink mit dem Zaunpfahl geschah: vergeßt eure„Stunde“ nicht, seht euch vor nach dem Frieden! Wenn also der Temps die Mittel und Wege nicht recht findet, welche die Mittelmächte in den neutralen Balkanstaaten zur Anwendung bringen, um seiner, um Frankreichs und seiner Verbündeten Mauzwurfsarbeit auf dem Balkan zuschanden zu machen, so gleicht er dem Mann, der im Glashaus sitzt und mit Steinen um sich wirft, und es ist nur ein Lob aus Feindesmund, wenn er meint:„Die Berliner und die Wiener Diplomatie hat den Erfolg gehabt, eine Vereinigung aller deutschfreundlichen Elemente des Balkans zu bilden.“ Die jüngsten Verhandlungen des Vierverbandes mit den Balkanstaaten werden von Herrn Delcasse geleitet: das sagt genug, das zeigt, daß Not am Mann ist und daß man alle Minen springen lassen will. Wie sieht nun der Mann vom Temps die diplomatische Lage in den Balkanstaaten? Griechenland— ja, das hat die„einzigartige Gelegenheit“ für das Hellenentum verpaßt. Damals als Weniselos der vernünftigern, vom Standpunkt Griechenlands aus vernünftigern Politik des Königs weichen mußte. Der Temps sieht Griechenlands öffentliche Meinung heute wohl als für den Vierverband eingenommen an, aber diese Liebe müsse halt platonisch bleiben, da deutscher Einfluß die Männer des neutralen Kurses stütze. Wir fragen dagegen: was verlangt denn der Vierverband von Griechenland? Es soll seine Armee an den Dardanellen opfern, um dann mit irgend etwas in Kleinasien entschädigt zu werden. Nicht aber mit Konstantinopel, wonach Griechenlands Träume greifen, wenn man auch nicht Andeutungen unterläßt, daß griechisches Gebiet sich bis in die Nähe von Konstantinopel erstrecken solle—. Was verlangen“ wir von Griechenland? Neutralität, nichts weiter. Friedlich mag es seinen Besitz, seinen Erwerb aus den Balkankriegen ausbauen und in der Richtung weiter Expansionspolitik treiben, die sein jüngst zurückgetretener Leiter der äußern Angelegenheiten, Zographos, das griechische Volk gewiesen hat: in der Richtung nach Epirus. Nach Griechenland wird Rumänien von unserm Politikus betrachtet. Rumänien ist ja die Sphinr des Balkans, so findet der Mann vom Temps denn auch nicht viel mehr als Fragezeichen, wenn es auch hoffnungsfreudige Fragezeichen sind. Wägt man dagegen wiederum ab, wo für Rumänien der Nutzen oder der Schaden liegt, wenn Rumänien sich für den Vierverband entscheidet, so muß auch dem Blindesten klar werden, daß eine allzu starke Nachbarschaft Rußlands, daß vollends, wie es vorgesehen worden ist, ein Rußland im Besitze von Konstantinopel und ein England im Besitze der Inseln vor den Dardanellen eine Gefahr für Rumänien wäre, die auch der vierverbandfreundlichste Rumäne als nationale Gefahr betrachten müßte. Und für das, was Rumänien vom Vierverband versprochen wird— es wird fast ganz auf Österreich=Ungarns Kosten gehen sollen— verlangen die Männer in Paris, London und Petersburg wiederum die tätige Mitarbeit auf dem Schlachtfelde, an bloßer, wohlwollender Neutralität, womit das brutale Volk ohne Geschmack zufrieden wäre, ist ihnen nichts gelegen. Bulgarien bekommt vom Temps die meisten Worte ab, aber auch die inhaltlosesten. Man kann sie übergehen und gleich, wie bei den andern Balkanstaaten, fragen: was will der Vierverband von Bulgarien? Was bietet er ihm? Was der Vierverband will, ist recht viel. Bulgarien soll ihm helfen, Rußland nach Konstantinopel zu bringen, wohin der Zar der Bulgaren selber gern wollte und gewiß auch heute noch gern möchte. Dasselbe Rußland, das nach dem ersten Balkankriege, als der Streil um die Beute unter den Brüdern von gestern eintrat, wieder einmal den Großfürsten vom Balkan spielte und Bulgarien fallen ließ, um die Früchte seiner nationalen Mühen und Hoffnungen, Mühen von mehr als einem Menschenalter, brachte, damit Bulgarien nicht übermächtig würde und die Valkanstaaten alle hübsch unter dem unsichtbaren Zepter des Zaren blieben. Es wäre also gewiß ein großer Dienst, den Bulgarien Rußland erwiese, wenn es ihm Hilfe brächte, um sich in Konstantinopel festzusetzen. Was soll es dafür denn von Vierverbandsgnaden haben? Ein Stück von Griechenland, ein Stück von der Türkei, ein Stück von Serbien. Alle drei müßte es sich aber mit dem eignen Schwerte erobern, selbstverständlich, nachdem es dem Vierverband seine Dienste geleistek hat. Und das Stück serbischen Gebiets, um das es Bulgarien vor allem zu tun ist, das Serbien auch nie gutwillig hergeben würde, Mazedonien, das bulgarische Elsaß=Lothringen, wie Radoslawow es genannt hat, wird der Regierung des Zaren Ferdinand verweigert! Soviel wir aber wissen, versprechen die Mittelmächte gerade dies Gebiet, um das es Bulgarien mehr zu tun ist als um alles andre.— und das wiederum für die bloße wohlwollende Neutralität! Wenn der Temps die diplomatische Arbeit in den neutralen Balkanstaaten mit dem Teppich der Penelope verglich, so hatte er recht: der Vierverband stellt eben ein ähnliches Ansinnen an die Balkanstaaten wie die Freier im Hause des Odysseus an Penelope. Ihre eignen Interessen sollen sie mißachten, um die verzweifelte Sache des Vierverbands zu retten, die Entschädigungsfrage ist erst eine Frage zweiten Ranges. Die Balkanstaaten aber haben gelernt, auf den eignen Vorteil zu sehen, die Umschmeichelung durch die Großmächte hat sie anspruchsvoll gemacht und zugleich klarblickend für die Absichten der Großmächte. Darum werden sie mit echt balkanischer Schlauheit lange feilschen, möglichst viel herauszuschlagen suchen und danach möglichst wenig zu leisten sich bemühen. Die Forderungen des Vierverbandes sind allzu hoch gespannt. und die Folgen eines glatten Sieges dieser Mächtegruppe bergen eine allzu große Gefahr für alle Balkanstaaten in sich, als daß man mit einer glatten Erledigung dieses diplomatischen Geschäfts rechnen könnte. Die diplomatische Arbeit der beigelegt.(Von der Station Bütgenbach aus läßt sich das Lager in einer guten Stunde erreichen.) Das Lager selbst hat sich allmählich zu einem Städtchen entwickelt. Der Kern des Ganzen besteht aus langen Reihen von Wellblechbaracken für die Mannschaften, und Steinbauten für Offiziere: dazwischen Stallungen und Schuppen. Um das große Grundriß=Geviert nicht gar so nüchtern erscheinen zu lassen, ist das ganze Lager mit Baumgruppen durchzogen. In einem Winkel des Lagers liegt stimmungsvoll in einen Tannenforst gebettet das Offizierskasino. Allerorten haben sich Geschäftshäuser eingenistet. Schlaue Händler bieten Backwaren. Wurst, Milch, Postkarten, Bücher, Pfeifen und all die kleinen billigen Sachen an, die des Soldaten Herz und Brustbeutel ansprechen. Es sind fast zu viele Gelegenheiten geboten, die den„mobilen“ Sold verschlingen. Ein Sommertheater sucht angenehme Abwechslung zu bringen. Die vielen Kantinen, die neben gutem Bier wieder alle Soldatenbedarfsartikel führen sind besonders an Löhnungstagen gedrängt voll. Dicker Qualm lagert über den jungfrischen Gesichtern wie über den ernsten Zügen der älteren Leute. Lachen, Schwatzen und Singen schwirren durch den Raum, dazwischen orgelt eine Ziehharmonika das Seemannslos oder das Lied vom treuen Husar. Das Lager bietet ein buntbewegtes Bild, besonders wenn es, wie in diesen Kriegsmonaten, voll belegt ist. Auf den Plätzen zwischen den Baracken sieht man weiße Gestalten im Drillichanzug, die eifrig große Wäsche halten. Hier ertönt die scharfe Stimme einer Komvagniemutter beim Stiefelappell, dort tritt eine Abteilung zum Dienst an. Auf der Hauptstraße erklingt Militärmusik. In strammem Schritt zieht ein Bataillon nach„heißem“ Gefecht am gestrengen Major vorbei; trotz übergroßer Müdigkeit klopfen schwingende Rekrutenbeine einen glänzenden Parademarsch. Gegen 9 Uhr abends verstummt all der wirre Lärm: warnend klingt das Zapfenstreich=Signal durch die Abendstille:„Soldaten müssen nach Hause gehn, sie dürfen nicht mehr bei den Mädchen stehn! Zu Bettl Zu Bett! Zu Bett!“ Wenn die ersten Abendschatten sich auf die Heide niedersenken, sitzen einzelne Gruppen plaudernd und rauchend nor den Baracken; der große Krieg ist das ewig besprochene Thema. Gedanken an Heimat, Freund und Lieb klingen wider aus alten, innigen Volksweisen. Pünktlich muß das Licht in den Baracken gelöscht werden; bald ruht in tiefstem Frieden das Lager. Junge Menschenherzen träumen von Not und Tod, von Kampf und Sieg. „Dreimal bin ich nun als Soldat in diesem Jahr auf der Elsenborner Heide gewesen, eine Woche lang im Februar, vier Wochen im März=April und dann Mitte Juni. Ich muß gestehen, ich habe sie liebgewonnen, diese einsame endlose Heide, sie hat mich gequält wie ein launisches junges Mädchen, gärenden jungen Wein goß sie in meine Seele; doch gab sie mir auch heilige Stunden der Andacht. Drunten im Flachland kennen die Menschen nicht die gewaltige Sprache der Natur: Winter und Sommer sind gleichsam verzärtelt. Doch wenn der wilde Weststurm im Winter hier oben seine grandiosen, weißen Schneewolken heranwälzt, beugt der Mensch sich in Demut vor der höhern Gewalt. Unaufhaltsam fallen dichte Wirbelflocken, alles begrabend in stilles Vergessen. Wundersam wird die Fernsicht; näher tritt uns die herbe Schönheit der weißen Kuppen in ihrer unberührten Keusche. Wie das weiße Blatt eines ungeheuern Buches liegt dann die Heide da. Und auf dieses unbeschriebene Blatt zeichneten die Abdrücke unserer müden Füße krause Figuren, wie man sie in einem Turnleitfaden findet; ein kundiger Soldat hätte wohl leicht die einzelnen Aufgaben des Exerzier= Reglements herausgefunden. Doch möchte ich sie nicht missen, die Stunden, da wir mit heißen Wangen, bis an die Knie im Schnee versinkend, über die Heide stapften und den Feind aus seinen Schneegräben vertrieben. Oftmals zwar warf ein ungebärdiger Schneesturm uns nasse Flocken ins Gesicht, die sogleich an Wangen und Hand zu Eis gefroren, so daß die verklammten Finger kaum noch laden konnten. überhaupt ist der Wettergott, der im Winter das Venn beherrscht, sehr launisch. Bunter Wechsel zwischen Schnee und Regen, Sonnenschein und heiterer Froststille ist im Venn die Regel. Die Schneemassen sind hier ungeheuer, die Bauern müssen in die Schneewehen den Weg hineingraben; durch diese künstlichen Straßen klingest dann die alte, unserm Großstädterohr fast fremde Schlittenromantik. Zum Schutze gegen den Schnee findet man schon im Dorfe Elsenborn hohe, kunstvoll verschlungene Hecken, ein Wahrzeichen der Venndörser. Ein Winteraufenthalt unter verschneitem Strohdach, fernab von allem Lärm der Welt, würde wohl mancher müden Seele Genesung bringen, die im stillen Venndorf„Ferien vom Ich“ machen wollte. Ungern schied ich von der winterlichen Heide. Ein zweiter Aufenthalt führte mich zur Teilnahme an einem Kursus wieder hinauf zur Zeit, da oben der Frühling mit dem Winter um die Herrschaft stritt. Bis in den April hinein dauerte der tolle Wettertanz. Mochte auch mittags die Sonne um die Heide buhlen und den Schneeschleier wegziehen, abends kleidete die Heide sich wieder in ein jungfräuliches Gewand. Es war die Unbeständigkeit(„himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“) des werdenden Jünglings. der die ersten schweren Kämpfe der Erkenntnis kämpft. Im Tale drunten hatten die Aprikosen ihren Blütentraum schon ausgeträumt, als das erste Frühlingsahnen durch die Heide zog. Zunächst sproßte eine junge grüne Moosherrlichkeit auf kahlen Flächen, die oft des Morgens noch vom Nachtfrost aufgesprungen waren. Immer lieber zogen wir hinaus in den warmen Hauch, der die grünenden Ginsterbüsche und das grünbraune Heidekraut umkoste. übungen großen Stils vertieften das, was wir„auf der Fabrik“ in der Garnison gelernt hatten. Wie wohlig lag es sich im weichen Heidekraut, wenn wir bei einem Flankenstoß auf den Kodenhüvel oder beim Sturmangriff aufs Granatwäldchen nach vielen„Sprung, aufl Marschl Marsch“ verschnauften oder im Eifer des Gefechts die Spitzen der Ginsterbüsche mit Platzpatronen abknipsten! Auf dem kahlen, welligen Gelände dienen einzelne Bäume und Gebüsche zur Orientierung, wie„Allscheider Baum“,„am krummen Ast“,„Musikantenbusch“. Am bekanntesten ist der altehrwürdige, wetterzerzauste„Trouchebaum“, Große, starkzerschossene Steintürme am Rande der Heide verraten die Schußfelder, auf denen die Rekruten ihre ersten scharfen Patronen verknallen. Schrapnellstücke und Granatsplitter liegen friedlich im Heidekraut. Während dieser Zeit klang oft in unser friedliches Kriegsspiel der furchtbare Ernst des großen Weltgeschehens von weit, weit da draußen herein. Von der Front her tönte die dumpfe Sprache der schweren Geschütze; es klang wie zornige Frage und harte, unerbittliche Antwort. An manchen Tagen dauerte das schreckliche Zwiegespräch ununterbrochen, ununterbrochen. Oft habe ich dann in das verblassende Abendgemälde geschaut, wenn die Sonne blutrot hinter dem Venn versunken war und die drei Bäume sich hoch oben gegen den Horizont scharf abhoben, die nahe Grenze Belgiens. Beim Anblick der im tiefen Blau segelnden weißen Wolken wähnte ich mich dem Himmel näher, vertraute tiefer dem Lenker der Dinge, der die Völkerschicksale in der Hand hält. Zwei Begebenheiten prägten unvergeßliche Eindrücke in meine Seele. Beim Zugschießen saß ich einmal„in Deckung“ zur Bedienung der, Zielscheiben. Es war das erste Mal, daß ich wirkliche Kugeln pfeifen hörte. Die meisten Menschen, die geruhig ihre Zeitung lesen, haben keine Ahnung von dem eigentümlichen, lähmenden Gesang der Gewehrgeschosse. In aller Ruhe lauschte ich in unmittelbarer Nähe dem grausigen Lied, das über die Deckung pfiff. Es ist. als ob einer wuchtig mit einem Eisenstab auf einen gespannten Telegraphendraht schlüge. Man glaubt, nichts auf der Welt könne die ungeheure Wucht aufhalten, mit der das metallische Pfeisen die Lust zerreißt. Das intensive„zilium..“ prägt sich dem Gedächtnis tief ein. Daneben hört man reine, langgezogene Töne, wie etwa eine Libelle oder Mücke sie hervorbringt; einige Klänge erinnern an das Schilpsen der Spatzen, heiser surren die Querschläger wie ein hämisches Lachen; andere Geschosse, die viel zu hoch gehen, verklingen wie Töne einer traurigen Weise. Ich muß gestehen, daß die seltsame Geschoßsymphonie mich tief erschütterte beim Gedanken, daß diese Melodie die letzte ist, die so manches Ohr jetzt auf Erden hört... Unvergeßlich ist mir auch das erste Nachtgefecht auf der Heide. Um neun Uhr begann unser Vorgehen gegen den Feind, den wir im Schützengraben überrumpeln sollten. Mit meinem Freund und einem waghalsigen Unteroffizier, der sich in der Champagne„das Eiserne“ geholt hatte, wurde ich zur rechten Seitenpatrouille bestimmt. Graue Nebel huschten gespenstisch über die schlafende Heide. Taschentücher, die wir um die Helme geschlungen hatten, machten uns zu phantastischen Gestalten. Im ungewissen Dämmer8 Kriegskalender 172. Blatt. der Kölnischen Seitung. WTB Großes Hauptquartier 23. Juli.(Telegr.) Amtlich. (Schlus aus Nr. 742) Ostlicher Krieasschauplatz, Im Kurland folgen weichenden Russen unter forigesetten Kampfen, belbenten gestern Cio Gesangene genach, 3Geschalbse. Beske Mhiamnüiores. wagen und Feildtlichen erbeutet wurden Gegen den Parew und die Brückenkopfstellung von Warschau schoben sich unsere Armeen näher heran. Vor Rozan wurde das Dorf Miluny und das Werke mit dem Basonett gestüirmt, im letztern 290 Gefangene gemacht, Nächtliche Ausfälle aus Nowo=Georgiewskmißlangen.— Südöstlicher Kriegsschanplasz. Das Westufer der Weichsek von Janowie swestlich von Kazimierz) bis Granica ist vom Feinde gesäubert. Im Waldaelände südöftlich von Goziniee wird noch mit russischen Nachhuten gekämpft. Zwischen Weichsel und Bug gelang es den verbündeten Frupben, den zähen Widerstand des Gegners an verschiedenen Stellen zu brechen sind ihn dort zum Rückzucge zu zwingen. Die blutigen Verluste der Russen sind außergewöhnlich groß. Oberste Heeresleitung. mankters eansekobf und Faregrlobf liegen 3 bis 4 km nördlich von Münster, Graniaa 10 km südlich Zwangorod. 6rdlich Samstag, 24. Juli Kölnische Zeitung e Mittags-Ausgabe Herren Delcasse und Genossen in den neutralen Balkanstaaten dürfte noch manche Zeit ein Teppich der Penelope bleiben, und vielleicht erhält dann gar zum Schluß doch der die Hand der Königin, der am wenigsten verlangte und am ehrlichsten Angebote machte. Vielleicht werden dann doch die Leute ohne Geschmack vorgezogen, die, nach Meinung der Franzosen, bald schmeichlerisch, bald brutal auftretenden Deutschen und ihre Verbündeten, die Österreicher, Ungarn und Türken. a Sofia, 23. Juli.(Telegr.) Botschafter Freiherr v. Wangenheim, der von Konstantinopel nach Deutschland reist, ist heute hier durchgekommen und vom König in Audienz empfangen worden. Berlin, 24. Juli.(Telegr.) Der Direktor der bulgarischen Staatsschuldenverwaltung, Dr. Stojanow, ist heute in Berlin eingetroffen. Er hat bereits mit hiesigen Finanzinstituten Fühlung genommen. Vorher war Dr. Stojanow zu demselben Zwecke in Wien. vom westlichen Schauplatz. England lernt um. WTB London, 24. Juli.(Telegr.) Die Times schreibt in einem Leitartikel: Unter den Citymännern, die Asquith empfing, befanden sich begeisterte Freihändler, die die Regierung baten, die Einfuhr zu besteuern. Diese Herren haben umgelernt, und es ist klar, daß die Regierung dasselbe tut. Die Regierung scheint eine Besteuerung der Einführ schwierig zu finden. Asquith ließ diese Frage offen, aber daß die City die Besteurung der Einfuhr vorgeschlagen und daß die Regierung sie nicht abgelehnt hat, ist ein Zeichen der Zeit. Das Blatt erwartet, daß man auch über die Wehrpflicht umlernen werde. Die Daily News schreibt: Es war bisher keine Schwierigkeit, Geld aufzubringen, aber es geschah auf Kosten einer starken Belastung der Zukunft. Es ist kein Grund, uns zu einem Patriotismus zu beglückwünschen, der die Form einer 4½prozentigen Anlage annimmt. Das Blatt hält eine stärkere Besteurung für nötig, hofft aber, daß bis zur Grenze des Möglichen direkte Steuern angewandt werden, Der Sieg der Bergleute. WTB London, 23. Juli.(Telegr.) Die Times meldet aus Cardiff: Die Abgesandten der Bergleute erstatteten gestern in Massenversammlungen Bericht über die getroffene Entscheidung, alle Versammlungen waren von der Überzeugung erfüllt, daß die Bergleute einen großen Sieg erfochten hätten und mit fliegenden Fahnen zur Arbeit zurückkehren könnten. Wieviel Munition verbraucht wirc. Der Matin veröffentlicht, wie die Straßburger Post berichtet, eine interessante Gegenüberstellung der in frühern und im gegenwärtigen Krieg verbrauchten Munitionsmengen. Er schreibt: Während noch 1870/71 die deutsche Artillerie, die damals der französischen bei weitem überlegen war, im Verlauf einer Schlacht nie mehr als 200 Schüsse aus einer Kanone abfeuerte, stieg schon im russischjapanischen Krieg der durchschnittliche Verbrauch auf mehr als das Doppelte. Während des ganzen Feldzuges 1870/71 verschoß die deutsche Artillerie ungefähr 817·000 Granaten, nämlich 479 000 auf französische Festungen und 338000 auf dem flachen Land. Der zehnte Teil der letztgenannten Zahl entfällt allein auf die Schlacht bei St. Privat, bei der die größte Anzahl Granaten während des Krieges verschossen wurde Im russisch=japanischen Krieg, der wohl länger dauerte, an dem sich indessen bedeutend geringere Streitkräfte beteiligten und lange Ruhepausen auf die Schlachten folgten, wurden nur 954.000 Granatschüsse abgegeben. Für den gegenwärtigen Krieg kann man freilich noch keine genauen Aufstellungen machen. Doch läßt sich aus einigen offiziell bestätigten Tatsachen bereits ermessen, daß der Munitionsverbrauch diesmal jede Berechnung weit hinter sich läßt. Es ist z. B. vorgekommen, daß an einem einzigen Tag von einem der Kriegführenden allein 100 000 Granaten auf eine Front von nur acht Kilometern gerichtet wurden. Danach kann man rechnen, daß auf einen Meter Front im jetzigen Krieg durchschnittlich sechsmal soviel Granaten kommen als in den heißesten Tagen von 1870/71. Man weiß aus den russischen Berichten, daß die Deutschen bei ihrem Vordringen in Galizien 700000 Granaten verschwendeten, die auf 1000 Eisenbahnwagen herbeigeführt waren. Nach einem französischen Bericht vom 17. Juli verschoß unsere(d. h. die französische) Artillerie nördlich von Arras innerhalb 24 Stunden 300000 Granaten, mithin beinahe ebensoviel wie die deutsche Feldartillerie während des Krieges 1870/71. Das Gewicht dieser 300 000 Granaten kann auf 4 500 000kg geschätzt werden, d. h. daß ihr Transport mehr als 300 große Güterwagen, also sechs reichlich lange Eisenbahnzüge erforderte. Zum Heranschaffen an die Front brauchte man hierzu 4000 Wagen mit je sechs Pferden. Die Kosten eines solchen Transports können hiernach auf etwa 9 375.000, Franken geschätzt werden. 0 Von der holländischen Grenze, 24. Juli.(Telegr.) Der König von England unternahm am 22. von Windsor aus eine Rundfahrt durch die Fabriken in Coventry und Birmingham, wo Geschosse angefertigt werden. Die Reise war mit einem gewissen Prunk umgeben. In Birmingham hielt der König eine Ansprache, worin er ausführte, er sei nicht gekommen, um Kritik auszuüben, sondern sein Interesse an den Bemühungen zu bekungen, die der Vollbringung der vom Krieg gestellten schweren Aufgaben gelten. Er würdigte in hohem Maße den an den Tag gelegten Eifer, die Sachkunde, mit der die Leute arbeiteten, nicht nur, um die gegenwärtige Leistung aufrecht zu erhalten, sondern um sie auch zu steigern. Der König vertraue, daß wenn dies geschehe, nur ein Ergebnis mit Sicherheit zu erwarten sei, nämlich der Sieg. WIB Paris, 23. Juli.(Telegr.) Der Petit Parisien meldet: Angesichts der großen Zahl der seit mehrern Monaten vermißten französischen Soldaten, über deren Verbleib und Schicksal die Auskunftsstelle des Kriegsministeriums keine Auskunft geben konnte, und angesichts der ständig einlaufenden großen Zahl von Anfragen, hat das Kriegsministerium neue Maßnahmen getroffen, um durch Untersuchungen in den Depots, an der Front usw. genaue Angaben zu erhalten. Das Kriegsministerium hofft, hierdurch den Familien bald Aufschluß über das Los der vermißten Soldaten erteilen zu können. WTB Paris, 23. Juli.(Telegr.) Das Journal meldet: Der Abgeordnete Jean Hennessy brachte in der Kammer einen Gesetzantrag ein, wonach zur bessern Organisation der wirtschaftlichen Mobilmachung in jedem Militärbezirke ein wirtschaftlicher beratender Ausschuß aus den Präfekten und Vertretern der Handelskammern, der Industrie des Gewerbes, der Landwirtschaft und der Transportgesellschaften gebildet werden soll. Dieser Ausschuß soll alle Fragen des Wirtschaftslebens in bezug auf die Mobilmachung einer eingehenden Prüfung unterziehen. 0 Von der holländischen Grenze, 24. Juli.(Telegr.) Das Haager Korrespondenzbureau meldet: Zur Ergänzung der Meldung niederländischer Blätter im Anschluß an eine Meldung der Kölnischen Zeitung vom 21. Juli(Nr. 729: England und die Neutralität der Niederlande) über Schritte, welche bei der niederländischen Regierung die Gesandten Belgiens, Englands und Frankreichs unternommen hätten, vernehmen wir aus maßgebender Quelle, daß kein Gesandter bei der niederländischen Regierung einen Schritt unternommen hat, um ihre Zustimmung für den Durchzug der belgisch=englischen Besatzung Antwerpens durch niederländisches Gebiet nach dem Meere zu erwirken. Der Seekrieg. Die amerikanische slote. Berlin, 24. Juli.(Telegr.) Die Veröffentlichung der amerikanischen Note dürfte vor heute abend nicht möglich sein. Nach dem, was über den Inhalt verlautet, entspricht, wie vorauszusehen war, die Note nicht den Wünschen der englischen und der französischen Politik, die auf einen diplomatischen Bruch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten hinarbeitet und deshalb ein Interesse daran hat, die Besprechung der Note in der deutschen und der amerikanischen Presse möglichst dramatisch zu gestalten. Dieses Spiel unserer Gegner mitzumachen, wird die deutsche Presse kaum bereit sein. Es würde nach dem, was bisher über die Stimmung in den Vereinigten Staaten aus einigermaßen zuverlässiger Quelle verlautet, niemand überrascht sein können, wenn in der amerikanischen Note der von der Regierung des Präsidenten Wilson von Anfang an vertretene grundsätzliche Standpunkt noch einmal bestimmt Ausdruck finden sollte. Von da bis zu einem Ultimatum oder einer einem Ultimatum ähnlichen Mitteilung, wie sie in Paris und London erhofft wurde, ist ein weiter Weg. Wir glauben, daß, wenn man an der Themse und an der Seine den Wortlaut der amerikanischen Rote kennen wird, dort die Enttäuschung überwiegen wird, so sehr man auch bemüht sein mag, darüber mit geflissentlichen Übertreibungen und Entstellungen einzelner Wendungen der amerikanischen Note hinwegkommen. 1915 9 Nr. 743 buche wiedergegebenen Mitteilungen des österreichisch=ungarischen Botschafters in Rom, wonach der italienische Militärattaché in Wien die Lage so dargestellt hat, als ob ein Krieg gegen die Monarchie nur ein militärischer Spaziergang sei, mit dem Hinweise darauf zu dementieren, daß die Berichte von Militärattachés geheim seien. Hierbei läßt die Stefani=Note die Tatsache außer acht, daß die in Rede stehenden Meldungen des italienischen Militärattachés in Wien von den zum Kriege hetzenden Faktoren der italienischen Regierung wochenlang in Rom dazu verwandt wurden, um Zweifelnde zu überzeugen und Zögernde zu gewinnen. Diese Gefahren, Beschwerden oder sonstigen Unannehmlichkeiten verknüpft ist. Das bayrische Hochland, dessen Schönheiten allbekannt sind, ist auch in der gegenwärtigen Zeit eines der schönsten und licsten Reisegebiete Deutschlands. fried wohl in Dissechurf heabsichtia fir dsche Verein für Gemein. Reihi#siuen veazuzugt, zuc kinderreiche Familien tretender Ges zu gewähren, und zwar in der Art, daß bei insehende Kinder.. Familien, in denen bereits drei gesunde, sind, ein Unterstützungsbeitrag gegeben wird. Die Zeitschrift Mutter und Kind verzeichnet dies mit Recht Berichte sind aslo nicht auf unerlaubten Wegen zur Kenntnis des menschenmordenden Krieges die Druck des österreichisch=ungarischen Botschafters in Rom gelangt, sondern zuschätzen beginnt und den Kinderreich.““ einsie sind gerade von jenen Faktoren verbreitet worden, welche heute1 Ralt ins Finzeffamilien betrachter ein Segen für das Dementi veranlaßten. Votr und Einzersummen veilicler und bewertet wissen will. Jagd auf Späher in Klöstern. Gegen Klosterbrüder und Priester scheinen die Italiener ein ganz hervorragendes Mißtrauen zu hegen, vielleicht noch mehr als gegen die Sozialisten. Man hört immer wieder von neuem, daß Mönche unter dem Verdacht, Ausspäherei und verwandte Dienste für den Feind geleistet zu haben, verhaftet worden sind. Am 21. Juli hat nun in Bari die kriegsgerichtliche Verhandlung gegen fünf Klosterbrüder begonnen, die am 8. Juni verhaftet worden waren, weil sie angeblich von dem Dach ihres Klosters dem Feind Lichtzeichen gegeben hätten. Die Haussuchung förderte eine Laterna Magica mit verschiedenen starken Linsen, bunten Gläsern u. dergl. zutage, außerdem eine elektrische Anlage, die nicht an das allgemeine Elektrizitätswerk von Bari angeschlossen war, und größere Geldvorräte, darunter ein Sparbuch der Banca Commerciale über 28000 Lire, überdies gar eine Karte von Oberitalien und ein Geographie=Lehrbuch. Die guten Mönche behaupteten zwar, die Laterna Magica habe ihnen für Vorträge mit Lichtbildern in ihrem Kinderheim gedient, aber die Polizeibehörde hielt das für faule Ausreden und übergab die Verhafteten dem Gericht. Für die Verhandlung sind nicht weniger als 30 Zeugen aufgebracht, um zu beweisen, daß die Mönche wirklich Späher sind und mit dem Feind in Verbindung standen. Was Cadorna verschweigt. Aus Tirol schreibt man uns: Wenn Cadorna einen Bericht mit Einzelheiten über kriegerische Ereignisse in Tirol ausgibt, haben wir immer einen vergnügten Tag. Der Herr Generalstabschef und seine Umgebung scheinen erstens fehlerhafte Kartenwerke zu haben, die Namen zeigen fast ausnahmslos Mängel. Mißlungene Unternehmungen scheint es bei den Italienern überhaupt keine zu geben, nur Erfolge, so zum Beispiel am Col di Lana, von dem Cadorna Siege zu melden weiß, weil vom Südosthange dieses Berges bei Agni ein Beobachtungsposten zurückgenommen worden war, denn die kleine Abteilung, welche sich bisher heldenhaft in ihrer Stellung hielt, konnte doch unmöglich drei Bataillonen Widerstand leisten. Das täten nicht einmal die tapfern Soldaten Cadornas. Auch in der Tofana sollen die Italiener besondere Erfolge errungen haben. Dort waren nur Patrouillengefechte, in denen die Unsern den Italienern bisher immer überlegen waren. Dagegen verschweigt der italienische Generalissimus, daß jüngst im Travenanzestale eine eingedrungene italienische Kompagnie durch unsere Maschinengewehre völlig zur Gänze vernichtet worden ist, und kein Wort hörte man von Cadorna, warum auf der Hochfläche von Vielgereut, wo die Italiener ganz hervorragende Geländevorteile besitzen, die italienischen Forts Campolongo und Monte Verena, nicht mehr antworten. Haben unsere Mörser vielleicht bei Herrn Cadorna eine zeitweilige Schwerhörigkeit verursacht? Aus den beiden Festungen, dem Stolz der italienischen Genieoffiziere, ragen heute nur mehr zerschossene Panzer und abgedrehte Kanonenrohre heraus. Solche Ergänzungen zum Berichte Cadornas sind mit Rücksicht auf Wahrheit und Wirklichkeit dann und wann nötig. Der krieg über See. 1 Von der holländischen Grenze, 24. Juli.(Telegr.) General Kemp wurde zu sieben Jahren Gefängnis und 1000 Pfund Sterling Geldstrafe verurteilt. Die Aufständischen Bezuidenhout und Kock, die beide in dem südafrikanischen Heere den Rang eines Obersten bekleideten, erhielten wegen Hochverrats fünf und drei Jahre Gefängnis. Die noch nicht vollstreckten vom italienischen Kriegsschauplatz, Rotbuch gegen Grünbuch. „.VIB, Wien, 23. Juli.(Telegr.)(Meldung des Wiener k. k. Tel.=Korr.=ureaus.) In einem amtlichen Bericht der Agenzia Stefani behauptet der italienische Generalstabschef Cadorna die ihm in dem östereichisch=ungarischen Rotzuche auf Grund des rats fünf und drei, Jahre Gefängniz. Die noch nicht vollst Grafen Berchtold an den österreichisch=un= Urteile gegen 335 Mann, welche die Heeresfolge verweigerten, esttzer in Rom vom 4. August 1914 zugeschriebenenl sind aufgehoben. Es handelt sich um Buren, die Bedenken gelgemacht zu haben, wonach Italien gegen tend machten, als sie gegen Maritz ins Feld ziehen sollten. ich=Ungarn niemals vorgehen werde, wenn letzteres den]. 5 Bau Deu hallängischon Gugmeg 34 Juli(Teleor) Lowcen nicht besetzte und das Gleichgewicht in der Adria nicht störte. Demgegenüber muß festgestellt werden, daß Generalstabschef Cadorna diese Außerungen am 3. August 1914 dem österreichisch=ungarischen Militärattaché in Rom gegenüber wortgetreu machte, als dieser ihm eine Aufrage des österreichischungarischen Generalstabschefs Frhru. Conrad v. Hötzendorf wegen der Ausführung der für den Kriegsfall zwischen den Verbündeten getroffenen Vereinbärungen übermittelte. Cadorna hat sogar bei diesem Anlaß dem Militärttaché Obersten Grafen Szeptycki auf dessen Frage, ob etwa die bewaffnete Neutralität Italiens gegen Österreich=Ungarn gerichtet sei, erwidert, dies sei unbedingt nicht der Fall, und Italien werde niemals die Gelegenheit, wo Österreich=Ungarn anderwärts beschäftigt sei, benützen, um ihm Provinzen zu entreißen; man könne Tirol ruhig von Truppen entblößen und solle an der Loyalität Staliens nicht zweifeln. Die Agenzia Stefani versucht ferner, die in dem österreichisch=ungarischen Rotdunkel verschwanden die Umrisse; es war schwer, auf kurze Strecke Sicht zu behalten. Auf allen Vieren krochen wir in großem Bogen um eine feindliche stehende Patrouille herum Kurz darauf trotteten drei tapfere“ Soldaten der Gegenpartei, halblaut die Kriegslage erörternd, an uns vorüber. Sogleich stieg ein eigentümliches, prickelndes Gefühl der Schadenfreude in mir auf. Doch wir mußten weiter, um unsern Auftrag auszuführen.— Da! In unserm Rücken Schüsse. Unsere Freunde hielten gute Wacht. In unbändigen Sätzen kom's auf uns zu. Wir warteten, an den Boden gepreßt. Ein Sprung, und ich hatte einen am Kragen. Trotz guter und böser Worte mußte mein Gefangener— ein Assessor, seines militärischen Zeichens Landsturm=Rekrut— hinknien. Ich selbst legte mich auf das Gewehr des Feindes, anschlagbereit. O, wie er bat, ich möchte ihm doch wenigstens die Knarre zurückgeben, er wolle nicht entfliehen; ich solle ihm doch keine Unannehmlichkeiten machen. Doch ich blieb der unerbittliche Siegex. Inzwischen waren meine Freunde weiter vorgekrochen, um die beiden andern Ausreißer auch noch gefangenzunehmen. Als ich mich nach ihnen umwandte, sprang mein Gefangener plötzlich auf und jagte davon. Eine wohlgezielte Platzpatrone erledigte ihn; d. h. so sprach meine Einbildungskraft zu mir, indem sie mir als gutem Schützen schmeichelte. So lag ich denn sen i der Duniehelt, horchend und spihzend. Ee war mir, dls zen um mich herum schwarze Ungeheuer mit gierigen Augen. nhdem wir den Feind vertrieben hatten, zeigte ich bei der großen Kritik dem Herrn Major stolz meine Trophäe. Doch der lichelte nur gütig... in seinem ernsten Antlitz stand noch der vbleiche Widerschein überstandener Schrecken und Schmerzen, die Spur einer schweren Verwundung. Am schönsten waren natürlich die Sonntage. Wundervolle Ausflüge führten uns nach Montjoie, ins Tal der wilden Warche mit Burg Reinhardstein und Malmedy. Im romantischen Warchetal blühten die ersten gelben Narzissen, erklang das erste Singen von Wandervögeln. Nicht schnell werde ich sie vergessen, die Burg Reinhardstein, ein Kleinod der Einsamkeit. Tief versteckt im Venn liegt sie, von Naturfreunden noch nicht genug beachtet. Einen seltsamen Eindruck hinterließ in unsern jungen Soldatenseelen der Besuch der Messe in einem einsamen Wallonendorf. Gerade predigte der Pfarrer der andächtig lauschenden Schar seiner Gemeinde; er sprach jedoch— Französisch! Waren wir erstaunt! Doch ruhig und gütig floß seine Rede dahin. Er sprach von der Nachfolge Christi, vom Kreuz, das ein jeder geduldig tragen soll, vom Kriege redete er leise, begütigend. Dann verrichtete er mit der ganzen Gemeinde ein Gebet um den Frieden. Und tief ergriffen sprach ich zum Schluß das„Ainsi soit-il!“ mit. In Malmedy, dem reizenden Wallonenstädtchen, das sich so ängstlich an den Felsen duckt, auf den ein berühmter Kreuzweg führt, sprechen die Kinder alle noch ihr Patois auf der Straße, doch dafür spielt die Uhr auf der ehrwürdigen Pfarrkirche mit der künstlerischen Innenausstattung deutsche patriotische Lieder, wie Deutschland über alles und Die Wacht am Rhein. Zwar versicherte uns la belle Julie, das schöne stolze Mädchen, Wallonisch zu sprechen sei nicht schwer; doch über die Anfangsgründe kamen wir nicht hinaus. Und traurig klang unser Sang, als wir wieder dem Lager zufuhren: „Und sterbe ich noch heute, So bin ich morgen tot. Dann begraben mich die Leute Ins Morgenrot!“. Der Direktor des kaiserlich archäologischen Instituts in Frankfurt am Main, Professor Dr. phil. Eduard Walter Barthel ist im Alter von 34 Jahren als Leutnant der Landwehr im Landwehr=InfanterieRegiment 80 bei einem Sturmangriff am 16. Juli gefallen. Professor Barthel war in Elberfeld geboren; er studierte in Freiburg, wo er auch 1904 in die Reichs=Limeskommission eintrat. Nach einer zweijährigen Studienreise für das kaiserlich archäologische Institut wurde er 1911 dessen erster wissenschaftlicher Assistent. Die Ernennung zum Direktor des Instituts als Nachfolger Professor Ritterlings erreichte Dr. Barthel im vergangenen Herbst bereits im Felde, so daß er nun nicht mehr in die Lage gekommen ist, sein neues Alnt anzutreten. Theater und Musik. Fleck=Konzert. : K ö l n. D e r i n w e i t e n K r e i s e n b e k a n n t e u n d b e l i e b t e L i e d e r romponist Fritz Fleck hatte sich zu einem„Sonderkonzert“ die Mitwirkung des Städtischen Orchesters unter Hermann Anders, der Konzertsängerin Emma Hankamer=Lindenberg aus Köln, des Professors Bram=Eldering aus Köln, sowie der Hofopernsänger Johannes Bischoff und Peter Unkel aus Berlin gesichert: Kein Wunder, daß der große Gürzenichsaal ausverkauft war und daß Hundert, an der Kasse Kehrt machen mußten. Den größten Teil der ersten Programmhälfte nahm der Konzertgeber mit eignen Werken in Anspruch, von denen die meisten an dieser Stelle bereits besprochen worden sind, so die Königskinder, Abseits, An eine Geliebte, Der heilige Zorn. Fritz Fleck gehört, wie auch bereitwillig in den Wiener, Münchener, Berliner und andern musikhauptstädischen Berichten anerkannt worden ist, zu den Komponisten, die namentlich auf dem Felde des Liedes Neues zu sagen haben, die die Kunst der feinen Charakterisierung beherrschen, ohne aus dem Rahmen des Liedes zu fallen. Als Beispiel hierfür mag das Lied Abseits gelten, das mit seiner reizvollen Klavierbegleitung und seiner zwanglosen Gesangsdeklamation wie improvisiert scheint und doch innerlich gefestet ist. Besonders interessierten diesmal seine drei Lieder mit Violine: Das Tuch der Tränen, Weltfremd und Seliges Sterben. Die Geige tritt da so zu sagen als Bundesgenossen der Singstimme auf und hilft namentlich auch im dritten Liede den der Singstimme allein nicht erreichbaren Ausdruck verstärken. In„Weltfremd" übernimmt die Geige die Stimme des Todes, der wie im Schubertschen Liede in der Seele des Poeten kein Grausen, sondern die Sehnsucht nach Frieden zeitigte. Gerade das Entschwinden des Todes gehört mit zu den feinsten Einzelheiten, an denen diese feinsinnigen Gesangpoesien reich sind. Ihre vornehmste Eigenschaft ist wohl die verinnerlichte Stimmung, die manchmal sogar bis zur Schwärmseligkeit und bis zu einem Anstrich von Feminismus geht. Die stärkste äußere Wirkung hatte natürlich wieder Der heilige Zorn, den Bischoff wiederholen mußte. Auch die Variationen für Streichorchester sind bereits in Köln gehört worden. Sie stellen auch dem Instrumentalkomponisten ein ehrenvolles Zeugnis aus. Die kunstvolle Kontrapunktik und Harmonik ostinato der Finalvariation könnte manchen staatlich oder städtisch wohlbestallten Theorielehrer mit Neid erfüllen. Diese Variationen wirren, namentlich durch die etwas„verschwärmte“ Fis-mollVariation für Sologeige, etwas zu lang; auf den schon erwähnten, übrigens organisch vortrefflich aufgebauten obstinaten, d. h. immer wiederkehrenden Baß, müßte noch ein kräftiges Presto folgen, dann würden sie wohl den Weg in die weite Offentlichkeit finden, den sie verdienen. Wir wenden uns zu den Ausführenden. Bischoff, vom Publikum als früherer Kölner herzlich begrüßt, überraschte durch sein vornehmes Maßhalten in den Liedern, außer im Heiligen Zorn, bei dem er etwas zu sehr mit Volldampf sang, wodurch seine Stimme an Schönheit einbüßte. Ganz in seinem Element war er in Wotans Abschied, den er am Schluß sang. Auf Peter Unkel richtete sich die allgemeine Spannung. Er besitzt in der Tat ganz herrliche Stimmittel, die warm und sympathisch klingen. Leider ist auch er, wie fast alle seine deutschen Stimmkollegen, mehr Naturalist als Kunstsänger. Wenn es ihm gelänge, den Ansatz, der oft gaumig ist, und die ganze Tongebung zu veredeln, so könnte er der deutsche Caruso werden. Er wurde übrigens nach dem Liebeslied aus der Walküre und Walthers Preislied stürmisch gefeiert. Frau Hankamer=Lindenberg hat an feiner Gesangskunst, deren sie Meisterin ätegzichts, vezloren, dagegen an Stimmfülle gewonnen. Sie sang die 555 Stoiz: Violine mit großer Beseelung und würde auch dem Liebes0 Isowbens völlig gerecht geworden sein, wenn das Orchester sich hier mehr Mäßigung aufgelegt hätte. Bram Eldering, der die Violinstimme in den Liedern ausführte, zeigte sich außerdem in zwei Solostücken als zuverlässiger, geschmackvoller Solist. Anders steuerte mit dem Orchester die Vorspiele zu Lohengrin und den Meistersingern, sowie außer dem Liebestod auch das Vorspiel zu Tristan bei. Er wie seine Genossen bedürfen des Lobes nicht mehr. Nur die Trompete im Tristanvorspiel schien uns zu aufdringlich. Dagegen vermochten wir den Paukenwirbel auf G am Schluß des Stücks(zu dem Anfangsmotiv im Englischen Horn) beim besten Willen nicht zu vernehmen. 0 Von der hollandischen Grenze, 24. Juli.(Telegr.) Aus Sidney wird gemeldet, daß der Staat Neusüdwales bisher über eine Million Pfund Sterling zu den verschiedenen Kosten für die Kriegsführung beigetragen habe, nicht darin inbegriffen die Kosten für das australische Kontingent, Die sleutralen. ## Christiania, 24. Juli.(Telegr.) Die Nachricht schwedischer Blätter, daß in nächster Zeit in Christiania eine Zusammenkunft der Minister des Außern der drei skandinavischen Staaten erfolgen werde, wird im hiesigen Auswärtigen Amt als jeder Grundlage entbehrend bezeichnet. Es hätten überhaupt keine Unterhandlungen hierüber stattgefunden; jedoch könne möglicherweise eine derartige Zusammenkunft späterhin wünschenswert werden.— Hier erwartet man mit größter Spannung das Ergebnis der schwedisch=englischen Verhandlungen, die, wie man findet, sich auffallend in die Länge ziehen. 1 Von der holländischen Grenze, 24. Juli.(Telegr.) Die Zweite Kammer hat gestern mit 55 gegen 13 Stimmen das Gesetz über die Erweiterung des Landsturmdienstes angenommen. Die Sozialdemokraten stimmten dagegen. C Von der holländischen Grenze, 24. Juli.(Telegr.) Laut einer Lissaboner Meldung der Exchange Telegraph Conpany vom 21. hat in dem Dourobezirk die Einwohnerschaft mit bewaffneter Hand die Wache bei dem Rathaus von Lamego angegriffen. Letztere feuerte auf die Menge und tötete 14 Personen. Verwundet wurden 15 ins Krankenhaus gebracht, 25 andere sind leicht verletzt. Die Ordnung wurde dann wieder hergestellt.[Die Ursache der Unruhen ist der drohende Handelsvertrag Portugals mit England, der die Weinbauern des Dourobezirks noch vollständiger als bisher der Willkür Englands ausliefert. Vgl. Nr. 739.] kleine Kriegschronik. Schiffsjungeneinstellung bei der Marine. Wie noch nicht allgemein bekannt sein dürfte, werden auch in diesem Jahre Anfang Oktober wieder Schiffsjungen bei der Kaiserlichen Marine eingestellt werden. Kräftige und völlig gesunde Jungen, welche die seemännische Laufbahn in der Kriegsmarine einschlagen wollen, können sich jederzeit persönlich beim nächsten Bezirkskommando, oder, wenn dazu Gelegenheit, beim Kommando der Schiffsjungendivision auf S. M. S. König Wilhelm in Flensburg=Mürwick melden, und zwar können die Anmeldungen bis zum 10. September erfolgen. Am Tage des Eintritts darf der Anwärter nicht jünger als 15 und nicht älter als 18 Jahre sein. Verlangt wird nur abgeschlossene Volksschulbildung. Das Bezirkskommando besorgt die vorläufige ärztliche Untersuchung und Anmeldung. Der Schiffsjunge genießt dann eine zweijährige kostenfreie seemännische und militärische Ausbildung, verbunden mit Schulunterricht in Deutsch, Rechnen, Geschichte, Erdkunde usw.; euch Musik und Sport wird getrieben. Nach dieser Ausbildung wird der Junge Kriegsschiffmatrose, nach weitern drei bis vier Jahren Unteroffizier. Beim Eintritt muß er sich zu einer 9jährigen Dienstzeit verpflichten. Nach 12 Jahren aktiver Dienstzeit erwirbt er sich den Zivilversorgungsschein, der ihn zur Annahme einer Beamtenstelle bei Staats=, Reichsund Kommunalbehörden berechtigt. Bei längerm Dienst in der Marine kann er Deckoffizier werden. Als solcher ist er pensionsberechtigt. Besonders befähigte Jungen, welche die Feuerwerkerlaufbahn einschlagen, können Feuerwerksoffiziere werden. Dem Schiffsjungen stehen gußerdem noch folgende Deckoffizier=Laufbahnen offen: Stückmeister=, Bootsmann=, Steuermanns=, Torpedosteuermanns=, Minensteuermanns=, Vermessungssteuermanns=, Unterseebootssteuermanns=, Signalmeisterlaufbahn. Nähere Nachrichten in Schiffsjungenangelegenheiten über Löhnungs= nud Gehaltsverhältnisse usw. erteilen die Bezirkskommandos und das Kommando der Schiffsjungen=Division in Flensburg=Mürwik, welche auf Wunsch ein gedrucktes Heft mit nähern Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellt. Vom bayrischen Hochland. Unzutreffende Gerüchte über das bayrische Hochland sind — wie aus verschiedenen Zuschriften aus dem Münchener Fremdenverkehrsverein hervorgeht— in Norddeutschland verbreitet, die geeignet sind, den Reiseverkehr nach Südbayern schwer zu beeinträchtigen. So heißt es, in Oberbayern herrsche eine Reihe von Infektionskrankheiten. in Berchtesgarden die Cholera, in Garmisch=Partenkirchen die Ruhr usw. Sodann wird behauptet, es mangele an Lebensmitteln; in den Hochlandsorten seien nicht einmal Fuhrwerke zur Bahnstation zu erhalten, und das Allerschlimmste: in München werde Bier nur früh von 6 bis 8 Uhr und abends von 6 bis 8 Uhr ausgeschenkt, so daß also der Fremde in München sozusagen Durst leiden müsse. Alle diese Gerüchte entbehren jeglicher Grundlage und es muß dagegen mit allem Nachdruck Einspruch erhoben werden. So gut die gesundheitlichen Verhältnisse in den deutschen Mittelgebirgen sind, ebenso einwandfrei sind sie im bayrischen Hochland. Es ist in hohem Maße bedauerlich, daß in der gegenwärtigen wirtschaftlich so schweren Zeit Gerüchte, wie die eben erwähnten, verbreitet werden, die offenkundig den Zweck verfolgen, den Reiseverkehr ins bayrische Hochland zu schädigen. Es sei daher noch einmal ausdrücklich festgestellt, daß der Besuch des bayrischen Hochlandes nicht im mindesten mit irgendwelchen Wirtschaft und Recht. nehl aus Auslandsgetreide. lokale Behörden haben sich auf den Standpunkt gestellt, ausländischem Getreide zwar beschlagnahmefrei und gebunden sei, daß es aber bei Verkauf an „Päcef, dem Mehl= und Brotkartenzwang unterliege. Gestützt auf Fall, hatte der Verein deutscher Handelsmüller das Hirschngeisen das au esucht, die Landeszentralbehörden darauf richt darh Fraibz.d Mehl und Gebäck aus ausländischem Getreide nicht dem Brotrartenzwang unterworfen werden sollte. Zur Begründung wurde darauf hingewiesen, daß der Bäcker kein Interesse daran haben könnne, das erheblich teurere Mehl aus Auslandsgetreide zu erwerben, wenn das Brot daraus dem Brotkartenzwang unterliege. Dadurch wäre aber die ausreichende Verwendungsmöglichkeit für das Auslandsgetreide beeinträchtigt, und die Reichsregierung würde doch ein Interesse daran haben, die Möglichkeit der Einfuhr von Auslandsgetreide nach Kräften zu fördern. Darauf erfolgte nachstehende Zuschrift des Staatssekretärs des Innern: „Auf das gefällige Schreiben vom 1. Juli 1915 teile ich ergebenst mit, daß nach Absicht der Bundesratsverordnung vom 25. Januar 1915 Peische pmerden faste gerei egelung des deutschen Brotverbrauchs ergeschrieben, daß sie nicht motin in S 34 den Kommunalverbänden vorgeschrieben, daß sie nicht mehr Mehr an Bäcker, Konditoren und Kleinhändler abgeben dürfen, als die von der Reichsverteilungsstelle für den vetreffenden Zeitraum festgesetzte Menge. Der Herr Reichskanzler hat ebenfalls an diesem Grundsatz festgehalten und Kommunalverbänden Mehl, das sie sich im Handel verschafft hatten, angerechnet bzw. die Kriegsgetreidegesellschaft angewiesen, ihnen bei der nächsten Lieferung entsprechend weniger Mehl zu liefern. Nur in einzelnen Fällen sind, um Härten zu vermeiden, Ausnahmen gemacht worden. Im Interesse einer ungestörten Durchführung der Regelung des Mehl= und Brotverkehrs muß an diesem Grundsatz festgehalten werden. Im übrigen mache ich auf die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 10. Juli 1915 aufmerksam, durch welche der freie Mehlhandel unterbunden wird.“ Diese Antwort besagt, daß die inländische Bevölkerung auf keinen Fall mehr Mehl und Brot bekommen darf als die von der Reichsverteilungsstelle für den Kopf festgesetzte Menge. Dann bliebe also für das Mehl aus Auslandsgetreide nur die Verwendung für Konditoren Teigwaren, Keks und sonstige Nährmittelfabriken. Der Hinweis auf die Bekanntmachung vom 10. Juli, wonach der freie Mehlhandel unterden ist, kann sich, wie Berliner Blättern geschrieben wird, doch nur auf Mehle aus inländischem Getreide beziehen; denn nach dem am 15. Juli in Kraft gesetzten§ 68 der neuen Verordnung ist wie bisher Brotgetreide, das nach dem 31. Januar aus dem Auslande eingeführt wurde, nicht der Verordnung unterworfen. Sinngemäß müsse dies doch auch für das Mehl aus solchem Auslandsgetreide gelten; andernfalls wäre ja der Erwerb von Auslandsgetreide für die Mühlen völlig zwecklos. Der Ausmahlungsvorschrift unterliegt das Auslandsgetreide ja ohnehin schon. Auslandsgläubiger im inländischen konkurs. Unter den Juristen herrscht lebhafte Meinungsverschiedenheit über die Frage, ob Personen, die im Ausland ihren Wohnsitz oder als juristische Personen ihren Sitz haben, ihre vermögensrechtlichen Ansprüche in einem von einem inländischen Gerichte eröffneten Konkurs anmelden können. Die Frage ist deswegen von der größten Bedeutung, weil im Falle ihrer Verneinung die Forderungen des ausländischen Gläubigers bei der Verteilung der Konkursmasse unberücksichtigt bleiben, die inländischen Gläubiger mithin also auch den eigentlich auf den Auslandsgläubiger fallenden Betrag der Konkursmasse erhalten. Die Verneinung der Frage stützt sich vor allem auf die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 7. August 1914 und 21. Januar 1915 über die Geltendmachung von Ansprüchen von Personen, die im Auslande ihren Wohnsitz haben. Nach ihr können diese Personen sowie juristische Personen, die im Ausland ihren Sitz haben, vermögensrechtliche Ansprüche, die vor dem 31. Juli 1914 entstanden sind, zunächst einmal bis zum 31. Juli 1915 vor inländischen Gerichten nicht geltend machen. Ist ein Anspruch vor dem dem Inkrafttreten dieser Bekanntmachung bereits rechtshängig geworden, so wird das Verfahren bis zum 31. Juli 1915 unterbrochen. Für die Unzulässigkeit der Anmeldung derartiger Forderungen im Ausland wohnender Gläubiger und damit für deren Ausfall bei der Verteilung der Konkursmasse hat sich besonders Geheimrat Jäger, der Verfasser eines hervorragenden Kommentars zur Konkursordnung, ausgesprochen; die gerichtliche Praxis ist schwankend. Nun nimmt in der Nummer 13/14 des„Rechts" der berühmte Altmeister des Prozeßrechts, Geheimer Rat v. Seuffert, zu dieser Frage eingehend Stellung. Er kommt hiebei mit Recht zur gegenteiligen Ansicht und weist überzeugend nach, daß auch Auslandsforderungen, wie wir sie kurz nennen wollen, im Inlandskonkurs angemeldet werden können. Diese Forderungen müssen dann natürlich im Konkurse geprüft werden und sind in die Tabelle der angemeldeten Konkursforderungen einzutragen, die Gläubiger dieser Forderungen sind nach§ 95 der Konkursordnung in den Gläubigerversammlungen stimmberechtigt und bei der Verteilung der Konkursmasse ist nach Maßgabe der§§ 151 ff. KO. zu verfahren. Soweit nach der Bekanntmachung des Bundesrats die Abführung von Geld nach England, Frankreich, Rußland und Finnland verboten ist, darf der Konkursverwalter die Konkursdividende, die in diese Länder auszuzahlen wäre, natürlich nicht ausliefern, sondern muß sie in Anwendung der§§ 168 und 169 KO. zurückbehalten und im Inlande auf Rechnung des Gläubigers hinterlegen. Die Höchstpreise für kohlen in England. WTB London, 23. Juli.(Telegr.) Unterhaus. Bei Beratung der Kohlenbill beantragte Goldstone(Arbeiterpartei), daß die Bill rückwirkende Kraft für bereits abgeschlossene Lieferungsverträge erhalte. über 70 Prozent der Kohlenförderung seien bereits Verträge abgeschlossen, so daß die Bill den Verbrauchern wenig nützen werde. Anderson sagte, die Stadtverwaltung Glasgow habe bereits Verträge abgeschlossen, die eine Mehrausgabe von 265 000 Pfund Sterling gegen das Vorjahr bedeuteten. Mackinder(Unionist) erklärte, die verspätete Einbringung der Bill, nachdem 70 Prozent der Verträge abgeschlossen waren, heiße die Tür schließen, nachdem das Pferd gestohlen sei. Dickinson(liberal) nannte die Bill ohne den Antrag Goldstone einen politischen Betrug. Wenn die in den letzten Monaten abgeschlossenen Kontrakte preisbildend für den Kleinhandel bleiben sollten, würden die armen Leute in London im Winter mindestens 37 Schilling für die Tonne zahlen müssen. Das würde nicht nur Unzufriedenheit. sondern eine schwere Gefahr erzeugen; denn sie würden glauben, die Regierung habe das Volk an die Kohlenbesitzer verkauft. Healy(Nationalist) betonte, daß die Aussprache durchweg gegen die Regierung ginge. Die Regierung habe gewußt, daß Eile not tat, und gezögert, bis die Verträge abgeschlossen waren. Wenn er die Koalition umreißen sollte, würde er sie als etwas bezeichnen, was mit Macht ausgestattet sei, um das Parlament herauszufordern. Geseche e. an aa#eo Sir Ezwin Cornwall, der Kohlenhändler ist, erklärte, die Bill sei drei Monate zu spät gekommen. Markham sagte, die Bill sei ohne Zusatzantrag nichts wert. Runciman erwiderte, die Bill hätte nicht eingebracht werden können, solange nicht die Lohnfragen geregelt gewesen seien. Die bisherigen Verträge könnten nicht durch Gesetz aufgehoben werden. Es sei richtig, daß viele Stadtverwaltungen in England und Schottland sehr ungünstige Verträge geschlossen hätten. Er lehne den Zusatzantrag ab und schlage eine Anderung der Bill bei der nächsten Beratung vor. Der Zusatzantrag wurde zurückgezogen. Während der Fragezeit fragte Markham, ob die Aufmerksamkeit des Unterstaatssekretärs des Krieges das Werbeplakat bemerkt habe, worin von Kitcheners Armee gesprochen wird(statt von der Armee des Königs). Tennant bedauerte das Versehen. Pringle fragte, wie lange es gedauert habe, ehe das Kriegsamt bemerkte, daß dieses Plakat sich an den Mauern des Kriegsamts selbst befindet. Es erfolgte keine Antwort. 2.=Gladbach, 22. Juli. Die Handelskammer beschäftigte sich heute mit dem Herstellungsverbot für Baumwollstoffe. Der Vorsitzende, Kommerzienrat Müller=Hoberg, bekundete den festen Willen der Baumwollindustrie, die dadurch geforderten Opfer willig zu tragen. Auch hier gelte die Losung wie für die Söhne im Felde: Nicht wanken und nicht weichen. In Besprechung der erlassenen Bestimmungen betonte Kommerzienrat Müller=Hoberg, daß die Regelung der ganzen Angelegenheit aus dem Gesichtspunkt heraus erfolge, daß, wie lange auch der Krieg dauern möge, kein Mangel an Rohstoffen für die Militärverwaltung eintrete. Kommerzienrat Erckens meinte, die Verfügung sei etwas verspätet gekommen; wäre sie im Januar erfolgt, hätte sich die Industrie entsprechend einrichten können, um die Vorräte zu strecken. Die Industrie solle für Heeresbedarf beschäftigt werden, aber wie die Aufträge ausfallen würden, könne man noch nicht sagen. In der Frage, ob Abfallgarne verwebt werden dürfen, sei noch keine Entscheidung erfolgt. Es werde wahrscheinlich auch nichts mehr gesponnen werden, als was für die Heeresverwaltung Verwendung finden könnte. Ad. Friedr. Peltzer wies darauf hin, daß eine völlige Klärung der Lage erst im August erfolgen werde. Wenn nun auch eine Anzahl Stoffsorten, die nicht gewebt werden müssen, nicht mehr gewebt werden dürfen, so sei doch kein Mangek an Samstag, 24. Juli Kölnische Zeitung o Mittags-Ausgabe 1915 o Nr. 743 Kleiderstoffen zu erwarten, da die Lager der Grossisten und Detaillisten durchaus nicht so geleert seien, daß das große Publikum darunter leiden könnte. Das Eiserne Kreuz. Das Eiserne Kreuz haben erhalten: der Landwehr=Unteroffizier im Reserve=Inf.=Regt. 82 Hermann Artz aus Düsseldorf; der Unteroffizier beim 28. Regiment Otti Crompton, Sohn des im Oktober v. J. bei Arras gefallenen Hauptmanns Iwan Crompton. Das Mecklenburg=Schwerinsche Militärverdienstkreuz 2. Klasse erhielten: die Luftschiffer Eichmann, Kluth und Fahning vom Luftschiffer=Bataillon Stollwerck. Amtliche Nachrichten. Berlin, 24. Juli.(Telegr.) Personal=Veränderungen. Kgl. Preußische Armee Großes Hauptquartier, 10. Juli. Hollatz, Hptm..=R. 112, Absch. bew. — Großes Hauptquartier, 12. Juli. Schleenstein, Oberst v. der Armee, zul. Kom. 11. Res.=Inf.=Brig., vorh. Kom..=R 175, z. Disp. gest.; v. Pelchrzim, Maj. Feldart.=R. 42, Absch. bew.— Großes Hauptquartier, 14. Juli. Zu Leutnants, vorl. v. Pat., bef.: die Fähnr. Ehretsmann, Krüger, Schlüter, Maaß, Schafgans, Horstmann, Wiesmann,.=R. 161, Jockwer, Rafflör, Thedieck, Kümpers, Overmann Fußart.=R. 7, Landmann Fußart.=R. 8, Jordan, Dinkler, Timme Fußart.=R. 9, Frhr. v. Wrede=Meschede, v. Kerssenbroek Hus.=R. 8.— Lange, Maj. u. Bats.= Kom, Fußart.=R. 4, jetzt Zentral=Abt. Feldzeugmeisterei, für Dauer mob. Verhältn. zum Adj. Feldzeugmeisterei ern. Char. Zeug=Major erh.: die Zeughauptleute a. D. Winther, Insp. techn. Inst. Inf., Burkhardt Insp. techn Inst Art.— Großes Hauptquartier, 29. Juni. Frhr. v. Kottwitz, Oberstl..=R. 55, jetzt Ers.=Bat., zum Kom. Unteroff.=Schule Treptow a. R. ern. u. zugl. m. Wahrn. Geschäfte Kom. Unteroff.=Vorschule Oberstlt. a.., zul. Vorst. Art.=Dep. Darmstadt, jetzt Art.=Prüf.=Kom., Giese, Maj., Mitgl. Art.=Prüf.=Kom. Hoyer v. Rotenheim, Lt. 4..=R. z. F. in 4..=Feldart.=R. vers. Rolla du Rosey, Hptm..=R. 78, Absch. bew.— Großes Hauptquartier, 14. Juli. v. Ramdohr, Rittm..=Drag.= R. 33, Absch. bew. Hartmann, Maj. a.., zul. Abt.=Kom. Feldart.=R. 67, jetzt Kom. Ers.=Abt. Feldart.=R. 10, Char. Oberstlt. erh. Städtische Nachrichten. (Siehe auch Stadt=Anzeiger.) * Köln, 24. Juli. Es bestanden in dem Prüfungstermin am Freitag an der Städtischen Handels=Hochschule die HandleslehrerPrüfung: Anne Albrecht aus Koblenz, Anna Feldmann aus Olpe, Klara Hasford aus Köln, Erna Muskat aus Köln und Karola Wildsang aus Hagen i. W. Die Einnahmen des Kölnischen Bauers in Eisen betrugen am Montag, den 19. Juli, 1809¼, am Dienstag, den 20. Juli, 171604, am Mittwoch, den 21. Juli, 157504 und am Donnerstag, den 22. Juli, 16354, wodurch sich die Gesamtsumme der Einnahmen auf 106 332,4 erhöht. An Gold wurden in diesen Tagen 10 510## eingewechselt, so daß seit dem 17. Juli der Reichsbank 17·030.4 an Gold zugeführt wurde. Frau Witwe Franz Clouth in Köln=Nippes und Hauptmann der Reserve Max Clouth, Köln=Marienburg, hatten den Vereinigten Vereinen vom Roten Kreuz in Köln die Mittel zum Bau je eines Kraftwagens zum Transport von Verwundeten im Felde zur Verfügung gestellt. Diese beiden Kraftwagen sind jetzt fertiggestellt und von der Inspektion des Kraftfahrwesens in Berlin abgenommen worden; sie werden demnächst ihrem Zwecke übergeben werden. Vermischtes. Eine Erklärung des Grafen Zeppelin. Ein Buch von Dr. Ad. Saager,„Zeppelin, der Mensch, der Kämpfer, der Sieger“ hat dem Grafen Zeppelin, wie wir der Straßburger Post entnehmen, Anlaß zu folgender Erklärung gegeben: Ich kann im allgemeinen die aus diesem Werk sprechende freundliche Gesinnung anerkennen; auch geben mir die mancherlei kleinen Irrtümer keinen Anlaß zur Berichtigung, eben weil es sich dabei dem Charakter und Zweck des Werkes entsprechend, meist um Anekdoten handelt, bei denen der Leser selbst unbedingte Genauigkeit nicht erwartet. Nur eine Stelle des Werkes, welche eine über das Anekdotenhafte hinausgehende biographische Mitteilung geben will, kann ich nicht unberichtigt lassen. Es ist dies die Stelle auf Seite 47 des Werkes mit der Überschrift „Erkundungsfahrten in Frankreich". Darin wird behauptet, daß ich in der Zeit zwischen dem Friedensschluß von 1866 und dem Ausbruch des Krieges 1870 die Aufgabe übernommen habe, mich mit allen wissenswerten Einzelheiten der östlichen und südöstlichen Teile Frankreichs bekannt zu machen. Diese Behauptung ist durchaus unrichtig, denn ich kann feststellen, daß ich in der Zeit zwischen 1866 und 1870 nur ein einziges Mal in Frankreich war, nämlich in der Begleitung des Königs von Württemberg als dessen diensttuender Flügeladjutant bei seinem Besuche der Weltausstellung 1867; ich habe mich dabei nur wenige Tage in Frankreich, und zwar nur in der Hauptstadt selbst aufgehalten. Auch zu irgendwelchen andern Zeiten oder in andern Ländern habe ich verartige Dienste nie geleistet. Handel, Gewerbe und Verkehr. Amtliche Wechselzinssätze der Notenbanken Deutsche Flätzt London Paris Amster dan 5 5 4½ Belgische Plätze 6 Wien 5 Schweiz. Plätze 4½ Italien. Plätze Lissabon Madrid ½ ½ (½½ Kopenhagen Stockholm Petersburg 5 5½ 6 Drahtberichte vom 24. Juli. # Berlin. Der Börsenhandel in der neuen englischen Kriegsanleihe soll laut B..-A. am 29. Juli mit Bezugsrecht und am 3. August ausschließlich Bezugsrecht beginnen. Nach einer Kopenhagener Meldung desselben Blattes sind infolge des Appells Ribots an den Patriotismus des französischen Volkes in den letzten drei Wochen bei der Bank von Frankreich für 118 Mill. Franken Gold gegen Papiergeld eingewechselt worden; man schätzt den Gesamtwert des vom Volk verborgen gehaltenen Goldes auf 4 Milliarden Franken Die Clearing-Banken erhöhten, wie aus London gemeldet wird, die Depositenzinsen von 1 auf%. * Paris. Wertpapierbörse vom 23. Juli: 3% französische Rente 69.—, 4% spanische äußere Anl. 84,85, 5% Russen von 1906 88.70, 3% Russen von 1896 58,50, 4% Türken unisiz.—, Banque de Paris 860, Crédit Lyonnais 1015, Union Parisienne 515, Banque Ottomane 420, Sueskanal 3940, Thomson-Houston—, Baku Naphtha-Ges. 1200, Briansk 292, Lianosow 280, Maltzew-Fabriken 414, Le Naphte 309, Toula—, Rio Tinto 1526, Cape Copper 72,50, Chino Copper 251, Utah Copper 369, Tharsis 148. De Beers 276,50, Lena Goldfields 39.50, Jagerstontein 70.50. * London. Wertpapierbörse vom 22. Juli: 2½% engl. Konsols 65 1/16, Brasilier 43¾, 4½% Japaner von 1905 86¾, Atchison Topeka & Santa Fé 104⅝, do. pref.—, Baltimore& Ohio 80½, Canadian Pacific 149¾, Denver& Rio Grande pret.—, Erie 25⅝/8. Missouri, Kansas& Texas 5½, Southern Pacific 88¼, Southern Railways 14 5/8, Union Pacific 132, U. S. Steel Corp. 67, Amalgamated Copper 76¼. Rio Tinto 56, Chartered 10s 3d, De Beers 101 Goldflelds 1 5/16. Rand Mines 4½.— Privatwechselzinstuß 5 1/16%. Silber 22 7/160.— Wechsel auf Amsterdam 11.89, Scheck auf Amsterdam 12,02½, Wechsel auf Paris 27.22. Scheck auf Paris 26,82, Wechsel auf Petersburg 142½. * Société Générale de Belgique. Wochenausweis: Vermögenswerte: 15. Juli 22. Juli Metallbestand und deutsches Geld——— 85938 492fr 86841 672/ Darlehen gegen Guthaben im Auslande 14655047tr 1743226 Darlehen gegen Schatzsch. ausländ. Staaten 1360000fr1360000fr Darlehen gegen Schatzsch. der belg. Provinzen 320000000fr 320000 000fr Wechsel und Schecks auf belg. Plätze.. 39084 545fr 46971 940fr Darlehen gegen inländische Wertpapiere-. 8085234fr 8069634fr Sonstige Vermögenswerte.———— 2811 864r 2812 406fr 471 935 182fr 4834944744 340884 3141r 139 726 533f 288362711 Zusammen Verbindlichkeiten: Notenumlauf 338 4173551r Giroguthaben n— G——„„ 130 706531fr Sonstige Verbindlichkeiten.—.— 2811 296fr Warenberichte. Köln. Fruchtmarkt. Luzerner Heu altes.—9,50, neues.—8,50, Wiesenheu altes.—8,50, neues.50-7,—./k, Roggen-Breitdruschstroh 4,30-4,50 A. Krumm- und Preßstroh 3,30-3,70-f Neuß. Fruchtmarkt. Weizen la 29,70, la 29.20 K, Roggen la 25.70, la 24,70.f, Hafer Höchstpreis 28,75.K für 100kg. Kartoffeln neue./4, Wiesenheu neues.— .50.4, Luzerner Heu neues 5,—5,50.f für 50kg, Krumm- u. Preßstroh 17.—. Breitdruschstroh 18.—. Roggenrichtstroh 18.—.4 für 500kg. * London, 22. Juli. Wolle. Auf der heutigen Kolonialwollversteigerung bestand für langschurige Ware lebhafte Nachfrage zu behaupteten Preisen. Angeboten waren 8460., wovon 1000 B, zurückgezogen wurden. * L o n d o n, 2 2. J u l i. K u p f e r: K a s s a n o t i e r t e 7 5 3/ 8 6, 3 M o n. 7 6 5/ 8. C, elektrolytisches 90½8, Best selected 89c, Tough 89c, Strong sheets 1064; Zinn: Kassa 1654, 3 Monate 161¾&a; Zink: Kassa 1024, 3 Mon. 90.4; Blei 24½8; Antimon ruhig, 125-127am: Weißblech ruhig, 18s 10½d bis 19s: Aluminium fest, 150-1604: Quecksilber 184 5s-18Hm 108. * Glasgow, 22. Juli. Roheisen: Kassa 678, 1 Monat 678 4d. * Bradford, 22. Juli. Wolle. Die Haltung des Marktes war ruhig bei neuerlichen Preisrückgängen. 40er Tops in greifbarer Ware notierten 24½d. * Chicago, 22. Juli. Fettwaren: Die Haltung des Marktes war anfänglich williger infolge von Verkäu en der Kommissionäre und Abwicklungen der Spekulation im Zusammenhang mit der geringen Nachfrage des Handels in greifbarer Ware. Im weitern Verlauf wirkte die Festigkeit des Maismarktes der rückgängigen Preisbewegung entgegen, und unter Deckungen der Spekulation schloß der Markt zu behaupteten Preisen. Die Notierungen für Schmalz waren jedoch gegen gestern noch um 15-12½c, für Fleisch um 80c und für Rippen um 15c niedriger. Wein. □ Aus Rheinhessen, 22. Juli. In der letzten Zeit wurden im östlichen Teile der Provinz fortgesetzt Weinverkäufe vollzogen. Es kosteten in Nierstein 24 Stück 1914er im Durchschnitt das Stück 920.f, in Nackenheim 6 Stück 1914er 800.4, in Oppenheim 7 Stück 1914er 850-f und 40 Stück 1913er durchschnittlich 800Mf das Stück. Viehmärkte. * Husum, 23. Juli. Dem Sommerpferdemarkt im benachbarten Friedrichstadt waren insgesamt 216 Plerde und Fohlen gegen 1200-1300 Stück in frühern Jahren zugeführt. Wirklich erstklassige junge volljährige Pferde waren diesmal nur wenig am Platze. Händler aus dem Süden waren zahlreich er schienen. Der Handel aber verlief infolge der hohen Forderungen flau, und der Bestand konnte nicht geräumt werden. Bezahlt wurde für beste junge volljährige Plerde 2700-8000.A, mittlere 2100-2400-M, geringere 1000-1200-K, ältere Arbeitspferde 300-900.H, Saugfohlen 500-700.K, Ponies 400-1000 H das Stück. Die Preise erreichten das Zwei- und Dreifache der frühern. * Hamburg, 23. Juli. Auttrieb 2862 Schweine. Der Handel war mittelmäßig. Heutige Notierungen für 50kg Lebendgewicht in Mark: Beste reine Schweine (von 230- 26020 122,50(nach Abzug von 20% Tara 158), vollfleischige Schweine(von 200-23090) 109-116(22 und 24% Tara 140-147), vollfleischige Schweine(unter 200#b) 97.50-109(22% Tara 125-140), geringere Ware 83,50=91(24% Tara 110-120), Sauen Ia 115(20% Tara 144), IIa 66 bis 101.50(22% Tara 110-130). 5 Kopenhagen, 22. Juli. Auftrieb 2450 Stück Rindvieh und 1053 Kälber. Preise für 50kg Schlachtgewicht: Ochsen Ia 80-85., IIa 68-73., IIIa 58-62.; junge Kühe la 80-85., IIa 68-72., ältere Kühe Ia 75-78., IIa 65-70., IIIa 55-60 K. Preise für 50kg Lebendgewicht: Stiere Ia 47 bis 49., IIa 43-45., IIIa 38-42 K. * Verband Deutscher Graupenmühlen. Ein Verband Deutscher Graupenmühlen ist am 21. d. M. in Berlin gegründet worden. Der Zweck des Verbandes ist die Festlegung der Kontingente der angeschlossenen Graupenmühlen entsprechend der Gersteverordnung vom 28. Juni und die Vertcilung der von der Reichsfuttermittelstelle zugewiesenen Gerstemengen. Mit der Geschäftsführung ist vorläufig der Geschäftsführer des Vereins Deutscher Handelsmüller, Herr Matti in Charlottenburg beauftrast worden. * Dortmunder Mühlenwerke,.-G. in Dortmund. Nach dem Geschäftsbericht für 1914/15, das erste Geschäftsjahr dieser Gesellschaft, die das Mühlenwerk der frühern Firma A. & W. Niemöller erworben hat, kam die Mühle in der ersten Hälfte des Berichtsjahres in Betrieb. Der Absatz von Futtermitteln in Verbraucherkreisen ist ohne Schwierigkeiten geblieben. Der Geschäftsgang hat sich normal entwickelt, bis die Handelsmüllereien durch die gesetzlichen Maßnahmen unterbunden wurden. Die Gesellschaft ist gleich dem größten Teil der deutschen Mühlen, von der Kriegsgetreidegesellschaft vertraglich verpflichtet worden, doch war die Vermahlung in letzter Zeit nicht genügend. Nach 74 315cK Abschreibungen verbleibt nach Deckung von 43 131cK Verlustvortrag ein Reingewinn von 292 405 K, aus dem 8% Dividende verteilt, 100000A als Rücklage verwandt und 65 0004 vorgetragen werden. Nach der Vermögensrechnung betragen bar, Bankguthaben, Wechsel und Wertpapiere 91855808 und Ausstände 48 724.M. Die Vorräte sind mit 104 740cK bewertet. Anderseits betragen die laufenden Verbindlichkeiten 771 753.4. Ueber das laufende Jahr könne mit Rücksicht auf die Verhältnisse nichts Bestimmtes vorausgesagt werden. Die Gesellschaft ist der Westdeutschen Mühlenvereinigung beigetreten. * Gewerkschaft Dorstfeld in Dortmund-Dorstfeld. Die Gewerkschaft förderte im zweiten Vierteljahr 1915 141 474t Kohlen gegen 141 079t im ersten Vierteljahr 1915 und 203 729t im zweiten Vierteljahr 1914. Die Koksherstellung betrug 51 790t(40 197t bzw. 42833t). Der Betriebsüberschuß stellte sich auf 182 035-K.(40 152-A bzw. 200331-). Eine Ausheute wird, wie im Vorvierteljahr, nicht verteilt. Für das zweite Viertel jahr 1914 wurden 100. Ausbeute je Kux ausgeschüttet. * Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Lothringen in Gerthe i. W. Nach dem Bericht über das zweite Vierteljahr 1915 betrug die Kohlenförderung 186 540t(gegen 175880t im Vorvierteljahr und 284 655t in der entsprechenden Vorjahrszeit). Die Kokserzeugung stellte sich auf 75025t(74315t bzw. 80 198t). Die Abrechnung ergab einen Betriebsüberschuß von 528597=4(451 662,K bzw. 713306.), aus dem eine Ausbeute von 250-A 250-K bzw. 500.4) für den Kux verteilt wird. * Lenne, Elektrizitäts- und Industrie-Werke,.-G. zu Werdohl i. W. Die Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 1914/15 an Einnahmen an Strom, Miete usw. 732 397c(i. V. 870 229.). Demgegenüber erforderten Verwaltungskosten 39 475## (34 244.), Betriebsunkosten 76 5460A(132 748.), Materialverbrauch 82 0320/(240 074.), Strombezug„Mark“ 166 608.K(177 095.), Anleihezinsen 27 430MK(27 820.), Darlehenszinsen 85 201K(61 819.00) und Abschreibungen 226 0050(180 026.): Einschließlich 853.4 Vortrag ergibt sich ein Reingewinn von 3812.(3852.), aus dem 148cK(0) der Rückjage überwiesen, 3000.4(3000) als Gewinnanteile verwandt und 663c# (852.K) vorgetragen werden. Eine Dividende gelangt auch diesmal nicht zur Verteilung. Die Außenstände betragen 80 670(107 420.4) und Forderungen an Stromabnehmer 74 625cf(91 616.). Die laufenden Verbindlichkeiten erhöhten sich von 1 196 520. auf 2 087 347.K. * Deutsche Gelatine-Fabriken in Höchst a. M. Die Gesellschaft erzielte in dem am 31. März abgelaufenen Geschäftsjahr einen Betriebsgewinn von 784 391c(i. V. 787 294.). Nach Absetzung von 86 458-K(84656..) Steuern und Abgaben, 114 547.4 (50 724.4) Interessen- und Anleihezinsen und nach 24 279cK(3757.40) Verlusten und Abschreibungen auf Ausstände ergab sich einschließlich 53 484 A(53 212.4) Vortrag ein Reingewinn von 349 175(473 484cK), aus dem 10%(14%) Dividende verteilt werden. Nach der Vermögensrechnung betragen bei 3 Mill. Mark Aktienkapital die Anleiheschulden 2 Mill. Mark(wie i..) und die Bankschulden und laufenden Verbindlichkeiten 1217 97904(1 310 101.). Anderseits beliefen sich bar auf 7667.4(5313.), Wechsel und Wertpapiere auf 107 483.K(131 549./) und Ausstände und Bankguthaben auf 1 538 5930K(1 730 826-). Die Bestände stehen mit 1 947 715.(2 027 484.4) zu Buch. * Auerbach& Scheibe,.-G. in Saalfeld a. d. S. Der Rechnungsabschluß für das am 31. März beendete Geschäftsjahr 1914/15, das zweite der Gesellschaft, ergab einen Betriebsgewinn von 264 120c(i. V. 419 200.), wozu noch 2622.(0) Vortrag und 4508K(0) Mieten treten. Anderseits erforderten Unkosten 291 370.4 (331 379.), Verlust an Ausständen 13 809.K.(1779.K) und Abschreibungen 37 3720/(41176.), so daß sich ein Verlust von 71 300. engab. Im Vorjahr wurde ein Reingewinn von 44 865A erzielt. Nach dem im Reichsanzeiger veröffentlichten Vermögensausweis betragen die laufenden Verbindlichkeiten 77 138.4(82 027.K) und die Darlehensschulden 92 128.4(). Anderseits sind u. a. verzeichnet an Ausständen 207 0310K(258 263.4) und an Vorräten 380 430.K(363 193.). * Bank von Frankreich. In der in der heutigen Ersten MorgenAusgabe veröffentlichten Tabelle des Ausweises vom 22. Juli der Bank von Frankreich ist bei den Kriegsvorschüssen an den Staat infolge eines Setzfehlers eine Zunahme von 100 Millionen verzeichnet. Die Kriegsvorschüsse sind jedoch, wie auch in der Besprechung mitgeteilt wurde, mit.50 Milliarden Franken unverändert geblieben. Zahlungs-Einstellungen. Konkurseröfinungen. Sreslau: Firma Paul Jarrasch; Crone: Elektrizitätswerk Rrone a. Br., G. m. b. H. i. Lig.; Dortmund: Möbelhändter Hermann Raphael; Königshütte: Möbelhändler Karl Kremczyk, Schwientochlowitz: Labiau: Kaufmann Arthur Hinz, Bothenen: Nürnberg: Kaufmann Viktor Racer; Offenbach: Frau Emma Martin, Wachstuch- und Linoleum-Geschält. Wetterwarte der Kölnischen Zeitung. Allgemeine Uebersicht vom 24. Juli. 8 Uhr vormittags. Beob Stationen Vlissingen Kopenhagen Stockholm Harparanda Budapest.. Wien Prag Kassel Friedrichshaf. Ostende Zürich Lugano +14 +15 +17 +23 +20 118 5 +14 +14 S Wino 8550 SM SO W NW SW SSW SW wolkig halbbed. Dunst Neiter heiter Wolkin bedeckt bedeckt halbbed. bedeckt wolkig .) Temperatu## höchste gest.+22.20 niedr, heute+13.00 Niederschlag seit gestern 0 Imm. Die Wetterlage hat gegen den Vortag keine Aenderung erfahren. Das Tiefdruckgebiet über Westeuropa besteht fort. Hoher Druck liegt über Sädeurona. In der Schweiz und Bayern sind gestern wolkenbruchartige Regenfälle niedergegangen(Friedrichshafen 46 mm, Genf 83 mm). Von der Zugspitze wird gemeldet: NW 6, Schnee,—40, vom Säntis W 4, Schnee,—00. Das Meteorologische Observatorium in Aachen schreibt zur Wetterlage: Im Gegensatz zu dem trockenen Witterungscharakter des vorigen sowie am Anfang dieses Monats hatte die vorletzte und vergangene Woche einen ausgesprochen veränderlichen Charakter. Bedingt wurde diese Wittcrung durch das Auftreten eines beständigen Hochs über Südeuropa. Die von Westen heranziehenden und stärker als bisher ausgeprägten Tiefdruckgebiete nahmen daher eine mehr östliche Zugstraße für sichen Anspruch, während sie bisher durch das Vordringen des südlichen Hochs in nordöstlicher Richtung über Skandinavien ihren Weg nahmen. Daher wurde die Witterung Westdeutschlands bedeutend stärker durch sie beeinflußt. So verursachten deren Randgebilde mit Ausnahme der letzten Tage fast durchweg trübe Witterung mit Regenfällen, die zum Teil von Gewittern begleitet waren. Besonders stark traten die Regenfälle am 12. und 13. auf(Aachen 23mm, Birkenfeld 27mm, Arnsberg 19mm). Die Temperaturen waren im allgemeinen mäßig warm, gingen jedoch zeitweise nach dem Vorüberzug der Tiefdruckgebiete durch die nach Norden drehenden Winde vorübergehend auf tiefere Werte herab(18. Juli Maximum durchweg 17 Grad). Gewitter traten diesmal nur strichweise und schwach auf. 24. Juli, 7 Uhr vormittags Mäßig warm bei wechselnder Bewölkung, strichweise geringe Regenfälle. Voraussichtliche Witterung für die nächste Zeit: Nach der großen Trockenheit des Frühsommers und der ganzen Frühjahrszeit überhaupt ist nunmehr eine durchgreifende Aenderung in der Luftdruckverteilung eingetreten. Das Azorenmaximum ist bedeutend nach Süden zurückgewichen. Die ozeanischen Tiefs ziehen daher in reinöstlicher Richtung und bedeutend stärker ausgebildet den deutschen Küsten entlang. Diese Wetterlage wird voraussichtlich noch längere Zeit anhalten, und zwar deshalb, weil über dem Festland eine starke Abkühlung gegenüber der Meerestemperatur eingetreten ist, was wohl die erste Bedingung zu dem Fortbestehen der augenblicklichen Luftdruckverteilung und Witterung sein dürfte. Wasserwärme zu Köln am 24. Juli 1915, morgens 10 Uhr: 18.00 C. Wasserstands-Nachrichten. Heilbronn, 24. Neck. 8U. morg..35—0, 0im Würzburg, 24. 7 U. morg..71—0,00m Mannheim. 24. Rhein 8U. morg. 4,32—0,00m. Kosthelm. 24 Schleus.-Unterp. 3,05-.03m Frankfurt. 24.Staat.Peg.morg..05—.00m Mainz, 24. Rhein 8 U. morg. 1,48—0,06m Bingen, 24. Rhein 8 U. morg..25—0,06m 25. Juli:(-Aufgang 4,48 #-Aufgano.15 Kaub. 24. Rhein 8 U. Kohlenz, 24. Rhein 6 U. Trier 24. Mosel 9 U. Köln 24. Rhein 11 U. Düsseldort, 24. Rh. 8 U. Quisburg. 24. Rh. 8 U. -Untergang Untergan morg..60—.09m morg..50—.07m morg..06—0,02m morg..42—.06m morg..18—0,04m morg. 1,53+0,04m .29 .42 N. R Kheumatismus-, Gicht- und Ischiasleidende nehmen die glänzend bewährten Petrin-Tabletten Name gesetziich geschützt anerkannt prompt wirkendes unschädliches Mittel ohne Nebenerscheinungen.„ 2 — Zu haben in den Apotheken.— Fabrikanten Christian Petri& Co., Gießen. Man verlange Prospekte gratis und franko. Infolge Herzschlages verschied gestern der Königliche Regierungs- und Schulrat Herr Wilhembadenmann Der Besten einer ist von uns gegangen, ein freuer, auflechter Mensch und hervorragender Beamter. Past 10 Jahre hat er das Volksschulwesen des RegierungsBezirks verwaltet. Was Schule und Lehrerschaft ihm verdanken, was er an Eltern und Kindern in steter Hilfsbereitschaft getan, das sichert ihm ein unvergängliches Denkmal im Herzen aller, die ihn kannten. Wir trauern tief um den geschiedenen Freund und Mitarbeiter. Aurich, den 21. Juli 1915. Namens der Mitglieder und Beamten der Königlichen Regierung. Der Regierungs-Präsident. Mauve. 1a Statt jeder besondern Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute morgen ½6 Uhr meinen lieben Mann, unsern guten Vater, Schwiegervater und Bruder Herrn Wilhlen Bassgen nach längerm, schwerem Leiden, vorbereitet durch den Empfang der hl. Sakramente; im Alter von 68 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Um stille Teilnahme bitten Mayen, Niederbreisig, 23. Juli 1915. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet statt am Sonntag den 25.Juli, nachmittags 3 Uhr, von der Pfarrkirche St. Klemens aus. In Anbetracht der ernsten Zeit bitten wir von Kranzspenden und Beileidsbesuchen abzusehen und statt dessen des Verstorbenen im Gebeie gedenken zu wollen. Ureingutsbesitzer an der Mosel versendet seine reinen Moselweine à El..Lt. 0,80, 1,00, 1,20 4 Probeil. %Berechn. Ang u. KR 1042 in die Exped. d. Bl. hd Koustricher und Jandwirischartneher Detrien glücklich vereinigt, sehr rentabel laut hundertjährigem Nachweis, besonderer Umstände halber zu günstigen Bedingungen zu verkaufen. Angeb. unter K W 1026 an die Exped. d. Bl. 26 Herrschaftlicher Lanasitz bei Düsseldorf 80% Gemeindesteuer modern. Wohnhaus, Stallgebäude, Garage usw., 5 Morgen großer Garten mit Teich, lließ. Wasser usw., zu verkaufen. Angeb. untel beförd, Rudolf Mosse, Köln. 50 Verkaufe soiort mein 215 Morgen großes GUFE mit voller Ernte u. Inventar unt. günstigen Bedingungen. Schriftl. Anfr. u. K M 1016 a. d. Exp..Bl. Wir erhielten die erschütternde Nachricht, daß # n u n a u c h u n s e r ä l t e s t e r, l i e b e r, u n v e r g e ß l i c h e r Sohn und Bruder Referendar Hermamm Phomas Leutn. d. Res. i. Res.-Fußart.-Regt. Nr. 8 Inhaber des Eisernen Kreuzes am Sonntag den 18. Juli im Alter von 24 Jahren den Heldentod gefunden hat. In tieler Trauer: Hermann Thomas Oberleuinant u. Komp.-Führer im LandsturmBataillon VII. 46, z. Z. Loewen Gerta Thomas geb. Warnecke Gerta Thomas Lili Thomas Maria Thomas. Krefeld, Schönwasserallee 15, den 23. Juli 1915. □ Wir bitten, von Beileidsbesuchen absehen zu wollen. hp Statt Karten. Verlobung ihrer Die Tochter Hanna mit dem Königl. Berginspektor Herrn Karl Hochstrate in Friedrichsthal beehren sich ergebenst an zureigen Oswald Smend und Frau Gesine geb. Horn. Osnabrück, im Juli 1915. Hanna Smend Karl Hochstrate Verlobte Osnabrück Friedrichsthal im Juli 1915. Statt besonderer Anzeige. Gustav Naaf, Lt. d. Res. Erna Elisabeth Röttgen kriegsgetraut. Köln-Sülz 24. Juli 1915. zurzeit Kreuznach sicher Str. 302 Res.-Lazarett II. Zülpi Statt jeder besondern Anzeige. Die glückliche Geburt eines kräftigen Knaben beehren sich ergebenst anzuzeigen Staatsanwalt Dr. Schneider z. Zt. Oberleutnant d. R. in Trier-St. Maximin und Frau Johanna geb. MorkramerKöln-Braunsfeld, den 23. Juli 1915. Möbel— Kunstgewerbehaus— Dekoration Wir bitten unsere große interessante Musterzimmer-Ausstellung vieler Stilarten zu besichtigen, beste Arbeit bei künstlerischer Durchführung zu mäßigen Preisen. Antiquitäten aller Art. Unter Sachsenhausen 33. Malmede& Geissenaorfer, Korn a. Kn. * S 5 an kurzfristigen, einwandfreien u. gewinnbringenden Geschäften gesucht. Ang. unter D O 1189 an die Exp. d. Bl. erbeten. s ." F k e g e c c h e c h a f t- M i b e r i n d. Bei der am 1. Juli d. J. duich Herrn Justizrat Grünschild in Berlin in den Geschäftsräumen des Bankhauses S. Bleichröder zu Berlin stattgehabten siebenten Auslosung unserer 4% Teilschuld verschreibungen aus der Anleihe vom Jahre 1903 über n. e/4 500000 wurden laut Tilgungsplan folgende 137 Nummern über je nom. 0478 0759 1118 1407 1632 1962 2214 2405 2882 3473 3642 4039 4282 ab gegen Rückgabe der ausgelosten Obligationen nebst den nicht verfallenen Zinsscheinen und Erneuerungsscheinen in Berlin bei dem Bankhause S. Bleichröder und der Berliner Handels-Gesellschaft in Düsseldorf bei Herrn C. G. Trinkaus und in Herne bei der Gesellschaftskasse. Am 1. Januar 1916 hört die Verzinsung der oben aufgeführten ausgelosten Teilschuldverschreibungen auf. Wir bemerken, daß am Fälligkeitstage gegen Vorlegung der Stücke nebst Erneuerungsschein zusammen mit dem Kapital auch die Zinsen per 1. Januar 1916 zur Auszahlung gelangen, daß wir aber auch bereit sind, schon vor diesem Zeitpunste die Stücke nebst Erneuerungsschein zum Kapitalbetrage zuzüglich der vom 1. Juli 1915 bis zur Einreichung aufgelaufenen Zinsen einzulösen. Aus frühern Auslosungen sind noch rückständig: von der 2. Auslosung vom 1. Juli 1910, veriallen seit dem 1. Januar 1911 Nr. 3721; von der 6. Auslosung vom 1. Juli 1914, verfallen seit dem 1. Januar 1915: Nr. 806 1379 1553 1687 1987 2238 2640 2644 3725 3800 3837 3916 4031 4482 4486. Herne, den 1. Juli 1915. Bergwerksgesellschaft Hibernia. Ak) Lindner. Unter Kontrolle einer staatl. Unteisuchungsstation hergestellte Neura-Leeithin-Perlen kein Reizmittel, sondern natürlicher Edelnährstoff zur Krättigung von Körper und Nerven bei Nervosität, Blutarmut, Schwäche. Rekonvaleszenz(idealstes Stärkungsmittel für unsere Kriegei), Appetit- u. Schlatlosigkeit. Wirksam durch hohen Lecithingehalt(ca. 1/5 u. 95%iges Reinlecithin) von aromatischem, bonbonartigem Wohlgeschmack. Beachtet Wortzeichen Neura und Schutzmarke: Arzi u. Kranke Et— d as Kennzeichen des echten Fabrikates. Ernaunen in Apotheken in Schachteln zu c.50, 4,80, .— u. 12.—, dort auch Gratisproben und Broschüten. ge Deutsche Lecithin-Werke, Neuß a. Rh. " 449u1 mit abgeschlossener Hochschulbildung, erfahrener Kaufmann, mit Finanzwesen durchaus vertraut, energische Persönlichkeit, sucht per 1. Januar 1916, ev. früher, leitende Stellung oder solche mit Aussicht darauf in einem Großbetriebe Deutschlands, Rheinland bevorzugt. Suchender, 34 Jahre alt, aus erster Familie, niederländischer Staatsangehöriger(seit 8 Jahren in Deutschland tätig), große repräsentable Erscheinung, befindet sich in ungekündigter Stellung als Prokurist einer größern Aktiengesellschaft der chem. Inoustrie, welche Position er aus persönlichen Gründen aufgeben will. Derselbe ist gewandt im Umgang mit Menschen jeder Art und hat ein sehr gutes Anpassungsvermögen, so daß er sich in jede Industrie, auch auf Grund seiner Erfahrungen, schnellstens einarbeiten wird. Sprachkenntnisse: Holländisch, Deutsch, Englisch und Französisch. H34 Zu persönlicher Rücksprache nach vorheriger Vereinbarung jederzeit bereit. Gefl. Angebote unt. H 508 Z an Haasenstein& Vogler, Berlin W35. Fabrik-Gebaude mit 100 P. S. moderner Dampfkraft, kompl. elektrischer Lichtanlage, im Wuppertal, sofort betriebsiertig zu vermieten. Angebote erb. u. C L 1161 an d. Exp. d. Bl.(Ve Wir suchen zum sofortigen Eintritt noch einige „" Mnmer die bereits im Werkzeugmaschinenbau gearbeitet haben. Gefl. Anerbieten unter Beifügung von Zeugnisabschriften und Angabe der Gehalts. ansprüche erbeten an Kalker Maschinenfabrik.-G. (vorm. Breuer, Schumacher& Co.) Köln-Kalk. Gronbraderei sucht zum sofortigen Eintritt tuchtigen und zuverlässigen A Buchhafter. Gefl. Angeb. mit Zeugnisabschr., Gehaltsanspr. unter C T 1169 an die Exp. d. Bl. sh Tüchtiger, selbständiger Operateuf sofort gesucht. St Carl Tucht Photographische Handlung Düsseldorf 12. Kagimann, 26 Jahre, in sich. Position, m. ein. Eink. von cc 4000.— p.., sucht geb., evgl. edelgesinnte Dame zwecks Heirat kennen zu lernen. Kriegswitwe o. K. nicht ausgeschlossen. Anonymes zwecklos. Angeb. u. J P594 a. d. Exp. d. Bl. 2a JutI bungenei Nähe Kölns und Düsseldorfs, schönste Lage im Bergischen Lande km sotort zu verkaufen. Nur Selbstreflektanten erhalten Auskunft unt. PZ1185 an die Expedition d. Bl. vind IEischach in schöner Waldgegend gelegen, 10 Räume, Innenarchitektur künstlerisch, mit Garten, Heizung, Wasserversorgung, elektr. Licht, zu verkauten oder zu vermieten. Näheres: Dr. Sommerfeld, Karlstraße, Eisenach.(51 Tungr Beciseh-Sehweizer akademisch gebildet,(auch Beiliner Handelshochschule) längere Zeit in schweiz. Zement- und Kalkiabrik lätig, sucht Stelle in gleichem Unternehmen auf Bureau. Derselbe besitzt LaboratoriumsKenntnisse Zeugnisse z. Diensten. Angebote unter T 798 an die Ann. Exp. D. Schürmann, Düsseldort.(St Seitdfferaffene. Zum baldigen Eintritt suche ich einen branchekundigen, geschickten, repräsentationsjähigen, militärtreien Geschäft zn 25 000 Mk. zu verkaufen, nach d. Kriege 35000 Mark. Verdienst in Friedenszeit 15—20000 A pro Jahr, jetzt-bis 500. pro Monat Reinverdienst. Fachkenntnisse nicht erforderlich. Ang. unter E R 79 an Haasenstein& Vogler,.-., Hamburg. 1134 Villenkoionte Surth. Kleinere Villa mit Garten Umstände halber billig zu vermieten. Angebote unter O O 221 an die Exp. d. Bl.(2e Höhe Zinsen. Wer gibt Darlehn u. in welch. Höhe bei hohen Zinsen gegen Hinterlegung ein. Lebensversicherungspolice in Höhe v. 55 000.H, worauf bereits 22 000c gezahlt sind? Ang. u. T Z 815 an Ed. Krause, Ann.-Exp., Essen. kn Aum sucht Niederlassungs Alzt gelegenheit. Angeb. u. O P 222a. d. Bxp. d. Bl.(2e welcher den Geschäftsführer in dessen Abwesenheit vertreien muß. Olferten mit Bild, Reierenzen und Gehaltsansprüchen an , 3 Konteristin von gröberer Strumpflabrik i. Westf. gesucht. Angebote mit Gehaltsansprüchen u. Zeugnisabschriften u. CO. 1166 a. d. Exp. d. Bl. Liektlo Motöre sehr billig zu verkaufen: Drehstrom, 220 Volt, 10 P. S. „ 220" 50„ Wechsel, 110„ 3„ Angeb. unter N O 198 an die Exped. d. Bl. 2e Gießereien. Eine kapitalkräft. Pirma würde eine bestehende Gießerei unterstützen zur Pertigstellung von Stahlrohlingen und die ganze Fabrikation abnehmen. Angebote an(84 Paul Ebel, Düsseldorf 5. Vermögender Herr, Ende 40, Vwünscht i. d. Sommertrische mit sein gebild. Dame z. spät. Heirat bekannt zu werden. Angeb. u. G 808 an die Ann.-Exped. D. Schürmann, Düsseldorf. Sg Hoir- Welcher Fünlziger? Hon dl. auch Ww. m.., ab. pensionsb., sucht gesunde, fleiß, Frau, 50J, o. Anh., evg., m. größ. Vermög.? Ernste Ang. unt. B J 773 an die Exp. d. Bl. Distr.(29 Heirat. 20 Arzt, Dr. med., 36., Großstadt, w. Bekanntsch, geb. Dame v. gr. schl. Pig. Ang. OK 217 a. d. R. Händelsregister-Eintragungen von Amtsgerichten aus Rbeinlend und Megfelenuen In das Handelsregister ist 4 am 20. Juli 1915 eingetragen worden: Abteilung A Nr. 516 bei der Firma: Villeroy et Boch Mettlach, mit Zweigniederlassung in Cöln-Ehrenfeld. Folgende Gesellschafter sind aus der Gesellschaft ausgeschieden: 1. Eugen Boch II, Rentner zu Louvière 2. Eugen Villeroy, Fabrikdirektor zu Schramberg 3. Alfred Blondel, Ingenieur zu La Louvière, Belgien 4. Charles Fabvier, Witwe, Maria geb. Villeroy, Rentnerin zu Nancy 5. Purcy Raynand, Witwe, Esther geb. von Boch, Rentnerin in Luxemburg 6. Witwe Josef’Oncien, Maria geb. Boch, in SavoyenFrankreich 7. Emanuel Villeroy, Gutsbesitzer zu Wallerfangen 8. Georgette Villeroy, Rentnerin, Wallerfangen 9. Gabriele de Vienne, Rentnerin, zu Paris 10. Marcolle Villeroy, Rentnerin zu Wallerfangen 11. Gérard Fabvier, Rentner zu Paris 12. Urbain Fabvier, Rentner zu Paris. Nr. 2198 bei der Firma: Wilh. Joh. van Broek Cöln. Der bisherige Gesellschafter Adolf Wilhelm Gerhard van Broek ist alleiniger Firmeninhaber. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Nr. 3139 bei der Firma: Gebr. Bücklers Cöln. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige Gesellschafter Franz Bücklers ist alleiniger Firmeninhaber. Nr. 4188 bei der Firma: Leopold Emanuel Cöln. Immobilien- und Hypothekenmakler Albert Berg in Cöln ist jetzt Inhaber der Pirma. Nr. 5778 bei der Pirma: Dr. Cremer& Schob Großkönigsdorf. Der Sitz der Gesellschaft ist nach Cölnverlegt. Abteilung B. Nr. 1679 bei der Pirma: Westdeutsche Handelsgesellschaft Aktiengesellschaft Cöln. Die Prokura des Wilhelm Müller ist erloschen. Nr. 2274 bei der Firma: Alex Göller, Gesellschaft mit beschränkter Haftung Cöln. Durch Beschluß der Gesellschalter vom 15.Juli 1915 ist die lesellschaft aufgelöst. Bücherrevisor Moritz Levy in Cöln ist Liquidator Nr. 2301 bei der Firma: Landwirtschaftliche Kraftfuttergesellschaft mit beschränkter Haftung Cöln. Rittergutspächter August Sturm, welcher das Amt des Geschäftsführers niedergelegt hatte, ist erneut zum Geschältsführer bestellt. 166 Kgl. Amtsgericht. Abt.24, Cöln. ju unser Handelsregister Bei der Ni. 4152 des Handels. " registers A eingetragenen ollenen Handelsgesellschaft Sahlberg& Vehlber in Düsseldorf wurde am 21. Juli nachgetragen, daß die Gesellschaft aufgelöst und der bis herige Gesellschafter Ernst Sahl berg jetzt alleiniger Inhaber der Firma ist. 66 Amtsgericht Düsseldorf. In das Handelsregister des 1 Königlichen Amtsgerichts Essen ist am 15. Juli 1915 eingetragen zu A Nr. 1359, betr. die Firma 102 Heinrich Wolters Essen: Offene Handelsgesellschaft. Der Kaufmann Otto Schlosser, Essen, ist in das Geschäft als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten. Die Gesellschaft hat am 1. Juli 1914 begonnen. In das Handelsregister A Nr, 1 133 ist heute bei der Pirma Jul. Niederdrenk in Tönnisheide eingetragen worden: Der Pabrikant Julius Niederdrenk ist laus der Gesellschaft ausgeschieden. Der Fabrikant Walter Niederdrenk ist in die Gesellschaft als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten. Langenberg, 19. Juli 1915. Königliches Amtsgericht. Die esese aun aes eh die Vorzüge von Stadt und Land vereinigt. Moderne, komforiabie Einrichtungen und daneben die Welt„erssenheit des schönen rheinischen, sagenumwobenen Landes, Vollendete Hygiene, mustergültige nanalisation, Gas und elektrisches Licht, Schlachthaus, 24 Aerzte. 6 Sanaiorien, 2 städtische Krankenhäuser. Vornehme Hotels und Pensionen Kirchen aller Konlessionen. Höhere Bildungsanstalten für Knaben und Mädchen. Winterstation. Ueber 3km lange, prächtige Rheinanlagen. Unerschöpfliche Fülle Sptzässsnde uit Tranode anger, Spatiergänge in Feld und Wald(Kottenforst). Berg und Tal. Aus Jahten ooeg Sieaiustlüssguns Siebengebinge, Westerwald, Ahrtal und Eifel usw. Keine Fabriken. Seit Janen 30%0 Sieuern, jeizt im Kriegsjahr 1915 ausnahmsweise 100%. Quellen: Alkal.-muriat. Eisensäuerling mit starkem Gehalt an freier und gebundener Kohlensäufe. Trink- und Badekur. Versand des mit mehrern Preisen ausgezeichneten Tafelwassers. Das Badehaus, vornehm eingerichtet, verfügt auch über alle physikalischen Heilmittel(elektrische Bäder, Lichtbäder, Heißluttkabinett, Duschen und Massagen aller Art, Zanderapparate, Licht- und Heißlustapparate für einzelne Körperteile usw.). Kurpark, TennisHlatze, Anlgel- und Rudersport usw. Fast alle Straßen baumbepflanzt und schattig, Geschäftsstraßen asphaltiert. Rheinbade-Anstalt. Landhäuser und Wohnungen in jeder Preislage. Keine Kurtaxe während der Kriegszeit Stuttgart versichert unter vorteilhaften Bedingungen Gebäude jeder Art nebst Inhalt gegen " Sedesserz Pension und Kurhaus für Nervöse. Schlaflose. Herz- und Magenleidende sowie Brhplung-bedürft“ Godesberg hat aber zugleich die Vorzüge der Großstadt, denn man fährt nach Bonn(Universilätsstadt, 90000 Einwohner) 10 Minuten; nach Köln(etwa 600000 Einwohner) ca. 40 Minuten. Außerdem elektrische Bahn nach Bonn(Verlängerte Rheinuferbahn Köln-Bonn) und zum Siebengebirge. Elektrische Fähre, auch für Fuhrwerk, über den Rhein, mit Anschluß an die Heisterbacher Talbahn und die Siebengebirgsbahn. Fernsprecher Nr. 32. wervose. Schlänlöse, vierz- und magemeisehus Sowie Erholungsbedurnige bleibt dauernd geöffnet. evergsber I% unser Handelsregister Abteilung A ist heute bei der unter Nr. 118 eingetragenen offenen Handelsgesellschaft in Firma „Becker& Vedder in Menden folgendes eingetragen worden: Die Firma ist in Becker& Horst geändert. Der Bauunternehmer Franz Vedder ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Gleichzeitig ist der Bauunternehmer Ernst Horst als persönlich haftender Gesellschafter in die Gesellschaft eingetreten. 209 Menden, den 14. Juli 1915. Königliches Amtsgericht. In unser Handelsregister Ab1 teilung B Nr. 140 ist bei der Pirma Dreher& Sohn Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Düsseldorf, Piliale Neuß, eingetragen worden: Dem Ingenieur Gustav Martin in Düsseldorf-Obercassel ist Gesamtprokura in der Weise erteilt, daß er gemeinschaftlich mit einem Geschäftsführer oder einem Prokuristen die Gesellschaft vertritt. Neuß, den 15. Juli 1915. 236 Königl. Amtsgericht. wurde eingetragen am 20. Juli 1915: A 2164 bei der Firma Friedrich Schadde in Barmen: Zur Vertretung der Gesellschalt sind betugt: Der Gesellschafter Priedrich Schadde für sich allein, die beiden Gesellschafter Hugo Schadde und Frau Ernst Röderstein gemeinschaftlich oder ein jeder von ihnen in Gemeinschaft mit einem Prokuristen. Der Prokurist Obernyer ist zur Vertretung der Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem Gesellschafter befugt. A 2090 bei der Firma Wilh. Köllmann. Langerfeld, mit Zweigniederlassung in Barmen: Die Firma der Zweigniederlassung ist erloschen. 14 Kgl. Amtsgericht Barmen. In unser Handelsregister 1 Abt. A Nr. 351 ist bei der Firma Carl Schneppel in Ohligs eingetragen worden: Der Ehefrau des Kaufmanns Carl Schneppel, Helene geb. Möhring, in Cöln ist Prokura erteilt. 249 Ohligs, den 21. Juli 1915. Königl. Amtsgericht. 10 * N 2 ydem Handelsregister B wurde am 17. Juli 1915 nachgetragen bei der Nr. 437 eingetragenen Gesellschaft in Pirma Compagnie Immobilière de Düsseldorf. Gesellschaft mit beschränkter Hattung hier: Gemäß der Bekanntmachung vom 26. November 1914, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen(Reichsgesetzblatt Seite 487) ist der vereidete Landmesser Richard Albrecht in Düsseldorf zum Verwalter bestellt. Während der Dauer der Verwaltung ruht die Befugnis des Geschäftsführers und der andern Organe der Gesellschaft zu Rechtshandlungen für das Unternehmen; bei der Nr. 494 eingetragenen Gesellschaft in Pirma Franz Halbig, Gesellschaft mit beschränkter Haftung hier: Durch Gesellschauer beschluß vom 16. Juli 1915 ist der Gesellschaftsvertrag in§ 8 dahin ergänzt worden, daß die Gesellschaft auch durch Einzelprokuristen im Rahmen der denselben gesetzlich zustehenden Betugnisse,§ 48 ff. Handelsgesetzbuches, vertreten werden kann. Dem Kaufmann Einst Simon zu Düsseldorf ist Einzelprokura eiteilt, seine Gesamtprokura ist erloschen. 66 Amtsgericht Düsseldorf. fn dem Handelsregister B I wurde am 19. Juli 1915 nachgetragen bei der Nr. 73 eingetragenen Firma „Hansa“, Rheinische Immobilien- Bank, Aktiengesellschaft in Düsseldorf, daß Alex Kirrkamm als Vorstandsmitglied ausgeschieden und das Mitglied des Aufsichtsrats Rentner Wilhelm Gelderblom zu Millrath als dessen Stellvertreter zum Vorstandsmitglied bestellt ist; bei der Nr. 97 eingetragenen Aktiengesellschaft in Firma Düsseldorfer Röhrenindustrie in Düsseldorf, daß der Direktor Karl thomas infolge Amtsniederlegung als Vorstandsmitglied ausgeschieden und der Direktor Karl Degive in Düsseldorf zum Mitglied des Vorstandes bestellt, sowie die Prokura des Hermann Hartienstein erloschen ist.(66 Amtsgericht Düsseldorf. unser Handelsregister A Nr. 402 ist heute die offene Handelsgesellschaft Westf. Glas-& FarbenNiederlage Gülich& Co. mit dem Sitz in Recklinghausen eingetragen. Die Gesellschaft hat am 15. Mai 1915 begonnen. Gesellschafter sind die Witwe Stationsassistent Friedrich Gülich, Auguste geb. Wemper zu Recklinghausen und der Privatier Wilhelm Herzog zu Dortmund. Zur Vertretung der Gesellschaft sind beide Gesellschafter nur gemeinschaltlich ermächtigt. DemKaufmann Friedrich Gülich in Recklinghausen ist Prokura erteilt. 266 Recklinghausen, den 9. Juli 1915. Königl. Amtsgericht. Godesberg ist daher wegen seiner einzigartigen Vorzüge ein bevorzugter Ruhesitz für Rentner und Pensionäre, sowie bestgeeigneter Kuraufenthalt für Erholungsbedürftige. Nervöse, Neurastheniker, Bleichsüchtige usw., für Herzkranke und Kriegsverwundete. Kriegern Ermäßigung auf die Kurmittel. Alle Auskunft unentgeltlich! Verkehrs-Verein Bad Godesberg. SadrianrterP am Stein(Rheinprovinz) Thermal-Sol-Radiumbac Dienatürlichen Radium-Gasperlbäderu. Emanatorien werden unmittelbar aus den Quellen gespeist. Holerze son Fiche Phor mats. s ettchtug Niellaltzeigen=Sielnt, Klieurstarismus, Frauenleiden. Verzhrankneiten, Rachttisokrohulose, Uhren-und beikriessversgendehtellertolge " bellniegsvelletzungen. der Korsergeltung. Jülr- Riegsteiliehmerwdeitgehende Oergünstigungen Beteilige mich mit einigen tausend Mark an guter Per m hiesigen Handelsregister 1 Abt. B Nr. 13 ist heute eingetragen Gewerkschaft Evaline mit Sitz zu Neukirchen bei Rheinbach. Gegenstand des Unternehmens ist der Beirieb und die Ausbeutung des der Gewerkschaft gehörenden, in den Gemeinden Neukirchen, Queckenberg, Plamersheim, Houverath, Hilberath und Todenfeld belegenen Blei-, Kupfer- und Zinkerzbergwerkes Hedwigsglück. Die Satzung ist festgestellt am 7. Mai 1915. Repräsentant der Gewerkschaft ist der Bergwerksbesitzer Albert Hermann zu Walkmühle. Dem Bankter Joan Höpink zu Enschede ist Einzelprokura, dem Bergingenieut Ernst Loser zu Düsseldorf und Ingenieur Wilhelm Siemens zu Cöln-Lindenthal Gesamtprokura erteilt. Rheinbach, 10. Juli 1915. 272) Königl. Amtsgericht. 1 Eiotgagung in das Handelsregister Abt. A Nr. 1345 Pirma Peter Pollart in Solingen: Das Handelszeschäft ist auf die Witwe Peter Pollart, Maria geborene Stratmann, in Solingen übergegangen und wird unter unveränderter Firma fortgeführt. Die Prokura der Ehefrau Peter Pollart in Solingen ist durch Uebergang des Geschäfts erloschen. 312 Solingen, den 19. Juli 1915. Königliches Amtsgericht. In unser Handelsregister A ist heute unter Nr. 372 die 1 ist heute unter Nr. 37 oflene Handelsgesellschaft Brendel& Cie. Fabrikation und Vertrieb technischer Neuheiten zu Witten eingetragen. Persönlich haftende Gesellschafter sind: der Bauunternehmer Wilhelm Brendel der Formermeister Louis Mücher der Steiger Michel Kompa zu Witten. Die Gesellschaft hat am 15.Juli 1915 begonnen. Zur Vertretung der Gesellschaft ist nur der Bauunternehmer Wilhelm Brendel ermächtigt. Witten, den 20. Juli 1915. 345 Königl. Amtsgericht. J 5k 5* Der unterzeichnete Jagdvorsteher wird am 9. August d.., nachmittags 3 Uhr auf der Bürgermeisterei zu Kemmenau die Jagd auf den Grundstücken des gemeinschaftlichen Jagdbezirks der Gemeinde-Waldund Feldmark zu Kemmenau(bei Bad Ems), Größe ca. 1464 Morgen, ölientlich meistbietend auf einen sechsjährigen Zeitraum, und zwar vom 1. August 1915 bis 31. Juli 1921 verpachten. Pachtlustige werden hiermit eingeladen. Die Pachtbedingungen liegen im Amtszimmer des Unterzeichneten ölfentlich aus. Bemerke noch, daß die Jagd einen guten Rot- und Rehwildbestand besitzt und Kemmenau in 3 km von Bad Ems zu erreichen ist. Kemmenau, 22. Juli 1913.(be Der Jagdvorsteher. Epstein. Zahnarzt! Tüchtiger Zahnarzt findet ab 1. Oktober in einer industriereichen Stadt Westtalens aussichtsreiche Praxis. Näheres u. K O 1018 an die Exped.(2b Junge Dame, Walse sucht Aufnahme in besserm Hause ohne gegenseitige Vergütung. Beschäftigung bei größern Kindern erwünscht. Angeb. unter K P1019 a. d. Exo. d. Bl.(2b gutem Versandgeschäft od. Verwertung einer aussichtsr. Erfindung. Angebote unter N F 188 an die Exped. d. Bl. 2b S 5 gesucht! Feingebildeter, militärfreier Herr, 31 Jahre alt, Christ, verheiratet, aus guter Familie, mit besten Reierenzen und Beziehungen, sucht(1H Beteillgung mit größerm Kapital an bestehendem Industrie- oder Handels-Unternehmen. Suchender würde event. auch in die Leitung einer G. m. b. H. oder.-G. eintreten unter Uebernahme von Anteilen. Off. unter H A 955 an die Exp. d. Bl. erbet. Weinkellerei Heinrien Büllhien, Celn Rh. Kaiserl. u. Königl. Oesterr.-Ungar. usw. Hoflieferant. Weinbau und Weinhandel empfiehlt Mosel-Saar-Rheingauer u. deutsche Rotweine auch für Heereslieferungen. Man verlange Preisliste. Glänzende Heilerfolge bei Nervosität, Asthma, Schlaflosigkeit, Herz- und Magenleiden Nachkuren 400 m ü. d. M. * Die Perle 1) des Taunus. Ein landschaftliches Paradles. Köstlich reine nie drückende Gebirgs- und Waldluft. 7 Aerzte. 1913= 9554 Kurg. * Dir. Bahnverb. mit Frankfurt a..u. Wiesbaden. Prosp. frei.d. Städt. Kurverwaltung Königsteiner Hof“Bester: Fäherd Stern. Tie stimmberechtigten MitD glieder des Cölner HeilstättenVereins verden zur ordentlichen „„liederversammlung auf Mtttwochden 28 Juli 1915, nachmittags 5¾ Uhr, in den Sitzungssaal des Stadthauses, Gürzenichstraße 14, ergebens eingeladen. Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht, 2. Prülung und Enflastung der Jahresrechnung 1914, 3. Wahl von 2 Rechnungsprüfern für 1915, 4. Haushaltsplan 1915, 5. Wahlen zum Verwaltungsrat. Nichtmitglieder sind nicht zugelassen. 00 Cöln, den 24. Juli 1915. Der Oberbürgermeister. I..: Dr. Krautwig. Eden-Hotel Königstein, T. Hotel Bender. Prosp. frei. u. Kurhaus. Beste Lage Taunusblick a. Wald. Tel. 24. Vertrotel sucht chemische Fabrik zum Verkauf von Desinfektionsmittel usw. Schr. Ang. unter C. A 1186 an die Exp. d. Bl. km Firma Stuttgart bei Behörden, Gruben, Bauunternehmern, Steinbruchbetrieben bestens eingeführt, die regelmäßig Baden, Bavern, Elsaß-Lothr., bayr. Pfalz, Hessen, Regb. Trier, Württemberg bereisen läßt, sucht Vertretung gut eingeführter, erstklassiger Werke, auch auf eigene Rechnung. Gefl. Angebote unter P 2386 an die Haasenstein & Vogler,.-., Stuttgart. Kapitalkrärtige gut eingeführte Firma sucht 5 erstklassiger, gewinnbringender, absatzfähiger Artikel, auch auf eigene Rechnung. Reisende zur Verfügung. Gef. Angebote unter R 2387 an d. Ann. E. Haasenstein& Vogler,.-., Stuttgart. H32 für unser Einkaufs-Bureau such. wir zur Erledigung von Rechnungsarbeiten zum möglichst so. fortigen Eintritt einen jüngern, militärfreien Beamten oder eine Kontoristin nicht unter 20 Jahre alt. Flottes Stenographieren u. Maschinenschreiben ist Bedingung. Handschriftliche Bewerbungen unter Angabe des frühesten Eintrittstermins, der Gehaltsanspr. u. Beitügung von Zeugnisabschr. sind schnellstens einzureichen. Henschel& Abt. Henrichshütte Hattingen-Ruhr. Sohn (350 Kaufmann aus der Kurz-, Weiß- und Wollwarenbranche sucht infolge des Krieges Stellung für Kentor, Lager od. Reise. Angebote u. K G 9477 bef. Rudolf Mosse, Köln.(·51 Frl., 28., sucht Stelle als Haushälterin bei einz. Herrn, auch Kriegsinvaliden. Ang. u. J 28 an die Ann.Exp. Th. Naus. Aachen.(ne DTETETTEEEEE In der Herstellung von Biochkohewramhchen — " Sonders leistungsfähig 4 ist heute die Act.-Ges. vorm. Jacob Hilgers K Rheinbrohl a. Rh. äpm 1117 411 HANNIBAL-PUMPEN(D. R..) fördern ihn unter enormen Ersparnissen auf jede Höhe u. Entfernung (Hand- und Kraftbetrieb.) Verlangen Sie Prospekte, Kostenanschlag usw. kostenlos. P. E. Winterhoff, Hannibalpumpen Düsseldorf 57 K.(8 Tache ür gobort eine 3 Kindern hr Für meine 5 eine 51 Wollwarenfabrik Kindergärtnerin I. Kl. ev. musikalisch und welche ErSpezialität: Phantasie-, Sport- und Sommerartikel suche ich zum gelegentlichen Antritt einen bei der Kundschaft in Rheinland, Westfalen und in Frankfurt und Umgegend gut eingeführten ernsthaften Herrn als Gefl. Angebote mit Photographie u. Gehaltsansprüchen erbeten. ba Hugo Benke, Liegnitz. Für Stahlband-Treibriemen mit fortlaufender Lochung D. R. F. angemeidet Vertreter gesucht auf Provision. Außergewöhnliche Verdienstmöglichkeit.— Bewerber mit ausgezeichneten Verbindungen in der Industrie und mit prima Referenzen wollen sich wenden an(1134 J. Willemann, Straßburg i. Els. Zum Sofortigen Einuit suchen wir militärfreie mit guter Allgemeinbüdung(Einjährigen-Zeugnis), die mindestens 250 Silben in der Minute am Telephon aufnehmen können und flotte Maschinenschreiber sind. Kriegsinvaliden, die obigen Ansprüchen gerecht werden, bevorzugt. Schriftliche Angebote mit Zeugnisabschriften, Angabe von Referenzen und Gehaltsanspr. sind zu richten am Verlag W. Girardet(Sf Düsseldorfer General-Anzeiger, Düsseldorf. Schließfach 478 musikalisch und wi fahrung im Nähen hat. Prau Fabrikant Fritz Achenbach, Weidenau-Sieg. (uche für meine sich in der Genesung befindl. Prau nach Dortmund eine Dame zur Geseilschaft, im Alter von etwa 30 Jahren. Damen, die in der Lage sind, einem GymnasialUntertertianer Nachhilie zu geben, werden bevorzugt. Stellung vorläufig bis Kriegsende gedacht, evfl. auch für länger. Ang. u. 666 an die Agentur d. Bl. in Dortmund. (me Gesucht wird zum 1. August für kleines Sanatorium auf dem Lande eine peri. Kochin für allgemeine sowie diätelische Küche. Gute Zeugnisse erforderlich. Meldungen mit Gehaltsansprüchen unter C F 1156 an die Exped. d. Bl.(ha Konditorei. Geschäftsfräul., welches eine seine größere, frauenlose Konditorei allein führen kann sowie den Haushalt und die Aufsicht über zwei Jungen im Alter von 10 u. 13 Jahr. übernehmen will, baldigst gesucht. Langjähriges Personal vorhanden. Prinzipal zurzeit Soldat. Gefl. Angeb. mit Zeugnisabschr. od. Empfehl. sowie Gehaltsanspr., wenn mögl. mit Bild, unter LV 1390 an die Exp. d. Bl. erb.„ 33 Kinderpflegerin erfahr., nimmt Kinder.zartest. Alt. an i. gewissenh. u. liebev. Pflege u. Erzienung. Ers. f. Elternhaus, Villa i. ges. Lage Nähe Schwarzwald. Monatl. ec. 75—100, beste Empfehl. z. Seite. E. Rodi, Pforzheim, Friedensstr. 13.(°40 du m P„ ee- bebe uche. Bulch Alscheilch, Aengenunche. ee,. Aue kauft dur Ze. Aeriolossele. enbnetee, gf aune Unübertroffen der die höresse) Benzein das Beste auf dem Gebiete rauch- und geruchlos, für Auto- und Motorbetrieb. Verpenlcinersatz wasserhell, mild riechend und bestbewährt offerieren Bimpage& Co.,.-Gladbach Fernspr. 487, Telegr. Bimpage Münchengladbach. Vornehmste Referenzen. sk (Tüchtige Vertreter an allen Plätzen gesucht.) Speichenschuhe Steigbügel Karabinerhaken .alleandern Artikel in Koppelschlösser Sporen Schnallen Stiefeleisen Zughaken" Temperguß u. Temperstahlguß liefert prompt und preiswert(V1 AUGUST BEER Eisengießerei und Metallwarenfabrik VELBERT(Rhld.). August, September täglich ca. 100 Stück „ S i 10e nit oder onne Material zur Bearbeitung gesucht Unterhändler verbeten. h Herm. Schroers, Maschinenfabrik, Krefeld I e Cz Komn ganz nane Bahnhof, Schilf.Dom. Zimm. m. Prühstück von-A an. Vorzügl. Küche. 25 Erstkl. Töchterheim jur Schülerinnen d. höh. Lehranst. Münchens. In ruh. f. Lage wird neben ausgez. Verpileg., neuzeitl. Bequeml. zu mäß. Preis geboten: Nachhilfe, sorgf. Pflege d. Körpers, d. häusl. u. schönen Künste. Erziehg. z. vaterländ. Gesinng., echt. Weiblichk., fein. Umgangsform. Begleit. b. Spazierg. Bes. v. Theat. u. Konz. Führg. d. d. Museen usw. Herzl. Familienl. Fein. Ref. Gefl. Anmeld, u. Anfr. erbet voserst an Fr. Dir. Wild. München, Viktoriastr. 11.(6134 Ainler dlwasserkisten Geschönkisten Transportkisten Hlaschenkasten da Holzwaren aller Art liefert schnell, billig und gut Dampfsägewerk Frickhöfer Leichlingen. Wer übernimmt das Feuerverzinnen von Massenartikeln? ngebote unter B z 1150 an die Exp. d. Bl.(ba Jabe Koppel mit großer 11 Säbeltasche, Mantel- u. Kechgeschirriemen, Pionier. Patronentaschen in großen Posten abzugeben, sowie mehrere Rollen Gummi-Betteinlagen. Ewald Bonner, Sattlermeister Dieringhausen. 2c Herreumödegeschaft in Stadt Nähe Kölns wünscht gute gangbare Verkautsartikel zum kommissionsweisen Verkauf. (ef. Angeboie unter K U 1024 an die Exp. d. Bl.(2b 30000 la. vernickelte Karabllerllaken für Touristenflaschen, Feldflaschen usw., wegen Aufgabe der Fabrikation zu jedem annehmbaren Preise abzugeben.(ee Schriftl. Angebote an A. Decker, Solingen, Hochstr. 32, erbet, Ralk Brechkons. Für Lieferung pro Sept.März nach der Schweiz werden einige tausend Tonnen erstklassiger Ruhrbrechkoks(Zechenlieferung) in den diveisen Korngrößen gegen Barzahlung 1„ zu kaufen gesucht. „enssheiene.. 1216 an D. Frenz, G. m. b.., Das Deuische Fatent Nr. 2444T 24 betr. Fahrradnabe mit Freilaufrücktrittbremse und doppelter Uebersetzung ist zu verkaufen oder in Lizenz zu vergeben. Nähere Auskunft erteilt Patentanwalt Nik. Meurer, Köln a. Rh., Hiohe Str. 8991. 26. Gerialld-Dronze Neues Lagermetall für Walzwerke m. schw. Bel., von einzig dastehender Pestigkeit und Friktionswiderstand, bei billigstem Preise ist im Lizenzwege zu vergeben. Angebote u. O A 208 an die Expedition d. Bl. 2b Schöne, preiswerte Natur„1913er“ 5 Fuder Saarwein, zus. à 1140, einzein M. 950—1500 2" Berncasteler Badstube M. 1475, Lay M. 1600 1„ Verziger Würzgarten(teinartig) M. 1630 1„ Erdener Herzlay trassig bestech.) M. 1870 gute Kreszenzen, evtl. auch bei Abfüllg. in Anteilen von einigen 100 Flaschen. Günstiger Einkauf für Wiederverkäufer u. Gesellschaften usw. Kl. Pröbchen kostenlos, größere gegen Vergütung. Anfragen erbeien unter R U 1008 an die Annonc Expedition C. Heidenheim, Koblenz. Baumoltkhrstanasie für Sandsäcke in größern Posten per Augus zu kaufen gesucht. Angeb. unter U I. 672 an die Exp. d. Bl.(20 Welche Blechemballagenfohrik nimmt noch Aufträge in tabfIn Schuhcreme-Dosen entgegen? Ang. u. T 408 a. d. Ag.d. Bl. Köln, U. Taschenmacher 18/20. Averwaltungen Proviantämter Gefangenenläger Werke können ihren Bedart in Speck, Knochenschinken, Plockwurst, Schmalz, Speisefett, Kochgraupen, Hülsenfrüchten äußerst vorteilhaft bei uns einkaufen. Angebote unter E G 1393 an G. Geerkens, Annonc.-Exped. Hagen i. W.(gg Zu Radfen gesuen. Beschlagnahmefreies reines Weizenmehl für d. Großhandel zu kaulen gesucht. Angeb. unter E 820 an Ed. Krause, aunonc-Exp., Essen. kn Speiseer Speisefett in gioßen Mengen zu kaufen gesucht. Bemusterte Offetten u. P L 114 an die Verlagsanstalt Deutschland, Frankfurt a. M.(pi Dier. Wöchentlich ca. 80 Hekto helles Exportbier in Käuers Pässern gibt ab 1a CarlTilgenkamp, Eupen(Rhld). Metzer Mirabellen vers. 10- Pfd.Postkorb inkl. Körbch. fro. g. Nachn. M.50. Emil Marcus, Metz.(50 WeinsteinErsatz der sich besonders vorteilhaft zu Backpulver eignet, größerer Posten " zugeben. Anfragen unter D J 1184 an die Exped. d. Bl. 18 Blechricht Masch.-Fabriken. Wer liefert Blechricht Masch. für Feinbleche unter günstigen Bedingungen? Angeb. u. E 806 an die Ann.-Exp. D. Schürmann, Düsseldorf. Sg Eine Registrier-Kasse für 6 Kellner zu kaufen gesucht. Ang. u. J S 997 an die Exo. 12 Faß Leinöl-Firnis abzug. Ang. u. A A1988a..Exp. Keseliagen Peroen sofort gegen Höchstgebot abzug. Ang. u. OM219 a. d. Exp.(2c Samstag, 24. Juli Verantwortich iüt- den algemeinen Teil. Waither Jacobs: für den Hlandelstell.H Pyszka: für den Anzeigenteil. F. V. Baics, Verleger und DruckerM. Dutiant Schauberg: Chefregakteur: Ernst Posse; alle in Kähln. Redaftfevelle zweigstelle: Berln Nw 7. Unter den Linden 32. 4 Uhr-Ausgabe. Pernsprecher: Nr. A5361- A5362 .5363- A5364- 45365- A5360-45367 Redaktion, Anzeigenteil, Expection und Druckerei sind durch jede dieser 7 Fernsprechleitungen zu erreichen. Abend-Ausgabe Geschäftsstunden: Redaktion von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends, Anzeigenteil und Expedition—12 Uhr vorm. und—7 Uhr nachm. Hnateres g. oder und Lalse Uir 1915— U. 744 Bezügspreis- in Kölm 7 JK. in Deutschland 9 A viertelsährüich. Anzeigen 50 3 die Zeile oder deren Raum, Reklamen.50 M Für die Aulnahme von Anzeigen an bestimmt vorgeschriebenen Tagen oder in bestimmt bezeichneten Ausgaben wird keine Verbindlichkeit übernommen. Haupt-Expedition: Breite Straße 64.— Postscheck-Konte 259. 4 Uhr=Ausgabe. Die amerikanische Note.— Gegen den Lebensmittelwucher. Form und Inhalt der slote. #o Berlin, 24. Juli.(Telegr.) Die Veröffentlichung der amerikanischen Note dürfte vor heute abend nicht möglich sein. Nach dem, was über den Inhalt verlautet, entspricht, wie vorauszusehen war, die Note nicht den Wünschen der englischen und der französischen Politik, die auf einen diplomatischen Bruch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten hinarbeitet und deshalb ein Interesse daran hat, die Besprechung der Note in der deutschen und der amerikanischen Presse möglichst dramatisch zu gestalten Dieses Spiel unserer Gegner mitzumachen, wird die deutsche Presse kaum bereit sein. Es würde nach dem, was bisher über die Stimmung in den Vereinigten Staaten aus einigermaßen zuverlässiger Quelle verlautet, niemand überrascht sein können, wenn in der amerikanischen Note der von der Regierung des Präsidenten Wilson von Anfang an vertretene grundsätzliche Standpunkt noch einmal bestimmt Ausdruck finden sollte. Von da bis zu einem Ultimatum oder einer einem Ultimatum ähnlichen Mitteilung, wie sie in Paris und London erhofft wurde, ist ein weiter Weg. Wir glauben, daß, wenn man an der Themse und an der Seine den Wortlaut der amerikanischen Note kennen wird, dort die Enttäuschung überwiegen wird, so sehr man auch bemüht sein mag, darüber mit geflissentlichen Übertreibungen und Entstellungen einzelner Wendungen der amerikanischen Note hinwegzukommen. ### Berlin, 24. Juli.(Telegr.) über den Inhalt der neuen Note Wilsons erfahre ich von zuständiger Seite, daß sie im Ton zwar sehr bestimmt, aber doch durchaus korrekt und höflich gehalten ist. Die Note erkennt die außergewöhnlichen Umstände an, die durch Anwendung des neuen Kampfmittels der =Boote geschaffen sind, denen aber in den bisherigen internationalen Abkommen über die Führung des Seekrieges noch nicht Rechnung getragen werden konnte. Die Vereinigten Staaten erklären sich bereit, auch ihrerseits für die Freiheit der Meere einzutreten und in diesem Sinne mit uns zusammenzuarbeiten. Auf der andern Seite halten sie es aber für eine Sache der Kriegführenden, ihre kriegerischen Unternehmungen mit den Rechten der Neutralen in Einklang zu bringen. Nicht sei es Pflicht der neutralen Staaten, ihre durch internationale Abkommen feststehenden Rechte nach der Kriegführung zu wandeln. Von diesem Gesichtspunkt aus lehnt es die Note auch ab, auf unsere Vorschläge einzugehen und eine Anzahl von Schiffen unter amerikanischer Flagge fahren zu lassen mit der Versicherung, daß keine Bannware auf denselben befördert wird. Uns wird die Sorge zugeschoben, Mittel zu finden, daß amerikanische Bürger ohne Gefährdung des Lebens über den Ozean gelangen können. Die Rechte der Neutralen seien von allen Kriegführenden skrupellos zu beachten. Zum Schluß erklärt es die Note für einen deliberately unfriendly act, für einen vorsätzlich unfreundlichen Akt, wenn abermals der Fall eintreten sollte, daß durch die deutsche Seekriegführung ein Schiff versenkt werden sollte und amerikanische Bürger dabei ihr Leben verlieren sollten. Die neuen Bundesratsbeschlüsse. Mit den Verordnungen, die der Bundesrat in seiner gestrigen „Sitzung erlassen hat, ist das großartige Werk unserer Lebensmittelversorgung im zweiten Kriegsjahr unter Dach und Fach. Manches daran wird noch auszubessern und zu ergänzen sein; klaffende Lücken aber sind jetzt nicht mehr zu finden; nach menschlichem Ermessen dürfte die Durchführung dem entsprechen, was gedacht worden ist. Das Gebäude, das aufgerichtet wörden ist, besteht aus drei Stockwerken. Zunächst hat man Höchstpreise festgesetzt, um die Preise nicht ins Grenzenlose wachsen zu lassen. Höchstpreise aber haben ihre schwachen Seiten. Wenn man sie für die Hersteller festsetzt, dann gehen die Waren in die zweite oder dritte Hand, und die Verteurung, die im ersten Stadium vermieden worden ist, tritt unfehlbar unterwegs ein. Höchstpreise aber am Schlusse des Tauschprozesses, beim übergang in die Hand des wirklichen Verbrauchers, zu bestimmen, ist eine sehr schwierige Aufgabe; denn einheitlich für ein großes Wirtschaftsgebiet lassen sie sich meist nicht feststellen, weil die Verhältnisse, die Selbstkosten, die Absatzmöglichkeiten überall verschieden sind; wenn aber für einzelne Gebiete Höchstpreise erlassen werden, dann besteht immer die Gefahr, daß die Waren in andere Gebiete abfließen, wo keine oder höhere Höchstpreise bestehen, und daß das erste Höchstpreisgebiet vom Regen in die Traufe kommt und überhaupt Mangel leidet. Deshalb ist das System der Höchstpreise ergänzt worden einmal durch die Verpflichtung der Besitzer, ihre Waren anzuzeigen, und weiter durch ein Recht des Staates, die Waren zu enteignen. Mit der Enteignung wurde den Besitzern von Waren gedroht, die trotz der Höchstpreisbestimmungen ihre Bestände in der Hoffnung zurückhielten, die Zeit werde zu größern Profiten führen. Von dieser Enteignungsmöglichkeit wurde aber bisher nur in besondern Fällen und für einzelne Waren Gebrauch gemacht. Beim Getreide war man am weitesten gegangen, indem man das ganze für die Allgemeinheit beschlagnahmte und damit auch die Bestimmung der Preise in die Hand bekam. Für die Kartoffeln war eine Beschlagnahme in diesem Umfang nicht durchführbar und auch beim Zucker hat man sich nicht dazu verstanden. Die neue Verordnung geht nun über die bisherigen Bestimmungen hinaus und unterwirft Lebensmittel aller Art, also auch z. B. Kohlen und Leuchtöl, der Möglichkeit der Enteignung, wenn der Besitzer seine Waren zurückhält. Aber der dritte Schritt ist mit der Androhung der Enteignung, die nichts wesentlich Neues ist, auch noch nicht geschehen; er ist getan worden mit der reichsrechtlichen Androhung von Gefängnisstrafe für diejenigen, die übermäßige Preise fordern, Warenvorräte zurückhalten oder sonstwie zur Hochhaltung der Preise beitragen. Mit diesen Strafandrohungen soll denen das Handwerk gelegt werden, denen mit der Festsetzung von Höchstpreisen und mit der Maßregel der Enteignung nicht beizukommen ist. Sie stellen sicherlich die wirksamste Möglichkeit dar, gegen den Lebensmittelwucher vorzugehen. Für viele Lebensmittel, wie frische Gemüse, Obst, auch für Fleisch, ist mit der Festsetzung von Höchstpreisen nichts erreicht, in vielen Fällen ist sie unmöglich; in andern Fällen, wie z. B. bei der Butter, ist eine Enteignung schwer durchführbar. Jetzt hängt aber über jedem, mag er Produzent, Großhändler oder Kleinhändler sein, das Damoklesschwert des Kerkermeisters, wenn er Preise fordert, die in den Marktverhältnissen nicht begründet sind, oder wenn er seine Waren aufstapelt und in gewinnsüchtiger Weise zurückhält oder wenn er gar, was in der heutigen Zeit ein Verbrechen schlimmster Art darstellt, Waren vernichtet, um einen Preisrückgang zu verhindern. Damit ist die Gewähr gegeben, daß sich die Wirtschaftsmoral, auf die in diesem Kriege mit ganz besonderer Strenge geachtet werden muß, die aber leider hier und da arge Stöße bekommen hat, wieder zusehends hebt. Man muß allgemein zu der Erkenntnis kommen, daß das Streben nach möglichst großem Gewinn, das in Friedenszeiten ganz selbstverständlich ist, jetzt im Krieg sehr leicht den Charakter des Wuchers mit Nahrungsmitteln annimmt und damit zum Verbrechen an der Nation wird. Diese Einsicht wird natürlich eher durchbrechen, wenn der Staat für den Fall des Zuwiderhandelns mit Strafe droht, als wenn man sich in platonischen Mahnungen ergeht. Und deshalb hoffen wir, daß schon die Ankündigung dieser Strafbestimmungen genügen wird, um vielen das geschäftliche Gewissen zu schärfen; bei den andern aber, die auch jetzt noch nicht einsehen, welche ideellen Güter sie mit ihrer Gewinnsucht gefährden und welche Gefahren sie heraufbeschwören, sollte auch rücksichtslos zugegriffen werden. Ganz und gar sollte man sich natürlich auf die Wirkung der neuen Maßregeln nicht verlassen. Das Reich kann in der Hauptsache nur Mißstände verhindern oder unterdrücken; die Gemeinden haben darüber hinaus die Möglichkeit, durch eigenes Angebot, durch Beteiligung am Handel die Marktverhältnisse zu kontrollieren und günstig zu beinflussen. Die neue Bundesratsverordnung erleichtert aber auch die örtliche Festsetzung von Höchstpreisen für solche Lebensmittel, für die bisher Preise schwer zu bestimmen waren. Der Sinn der Bundesratsverordnung läßt es z. B. nicht zu, daß in einem Bezirk, in dem Höchstpreise für Milch festgesetzt sind, die Milch über die normale Menge hinaus verbuttert oder in andere Verbrauchsgebiete abgegeben wird. Das sind unlautere Machenschaften, die von der Verordnung mit Strafe bedroht sind. Für die Gemeinden werden deshalb jetzt eine Reihe neuer Aufgaben in den Vordergrund treten; daneben aber haben auch die Verbraucher die Verpflichtung, nichts zu unternehmen, was den normalen Lauf stört, vor allem sollten sie der Entwicklung der Dinge mit Ruhe entgegensehen und nicht durch Angstkäufe und übermäßige Nachfrage das mühsam erreichte Gleichgewicht wieder stören. Die Verordnung gegen übermäßige Preissteigerungen. ∆ Berlin, 24. Juli.(Telegr.) Der Entwurf der gestern vom Bundesrat angenommenen Verordnung gegen übermäßige steigerungen umfaßt fünf Paragraphen: § 1. Werden Gegenstände des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs= und Futtermittel aller Art sowie rohe Naturerzeugnisse, Heiz= und Leuchtstoffe, die vom Eigentümer zur Veräußerung erworben oder erzeugt sind, und für die Höchstpreise nicht festgesetzt sind, dem Verbrauch vorenthalten, so kann das Eigentum an ihnen durch Anordnung der Landeszentralbehörde oder der von ihr bezeichneten Behörde auf eine in der Anordnung näher zu bezeichnende Person übertragen werden. Die Entscheidung dieser Behörde darüber, daß die Voraussetzungen für die Anordnung vorliegen, ist endgültig. Die Anodnung ist an den Besitzer der Gegenstände zu richten. Das Eigentum geht über, sobald die Anordnung dem Besitzer zugeht. § 2. Der übernahmepreis wird unter Berücksichtigung des Einkaufspreises und der Güte und Verwendbarkeit der Gegenstände von der höhern Verwaltungsbehörde nach Anhörung von Sachverständigen endgültig festgesetzt. Einkaufspreise auf Grund von Verträgen, die in den letzten zwei Wochen vor der Bekanntgabe der Enteignungsverordnung an den Besitzer oder vorher in der Absicht geschlossen worden sind, einen höhern Übernahmepreis zu erzielen, werden bei Feststellung des Preises nicht berücksichtigt. Die Preisfestsetzung durch die höhere Verwaltungsbehörde bedarf der Bestätigung des Reichskanzlers, sofern der festgesetzte Übernahmepreis fünf Prozent des Einkaufspreises übersteigt. Diese ist einzuholen durch Vermittlung der Landeszentralbehörde. Bei den nach einer bestimmten Frist aus dem Ausland eingeführten Gegenständen ist als Mindestpreis der Einkaufspreis im Ausland und ein Zuschlag zuzubilligen, der unter Berücksichtigung der mit der Einführung verbundenen Kosten und Gefahren zu bemessen ist. Der Übernahmepreis ist bar zu zahlen. § 3. über Streitigkeiten, die sich bei dem Enteignungsverfahren ergeben, entscheidet endgültig die höhere Verwaltungsbehörde. § 4. Die Landeszentralbehörde erläßt die Bestimmungen zur Ausführung dieser Verordnung, und sie bestimmt auch, wer als höhere Verwaltungsbehörde anzusehen ist. § 5. Mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu 10000cK oder mit einer dieser Strafen wird bestraft: 1. wer für Gegenstände des täglichen Bedarfs, insbesondere für Nahrungsmittel und für Nahrungs= und Futtermittel aller Art, für rohe Naturerzeugnisse, Holz= und Leuchtstoffe, sowie für Gegenstände des Kriegsbedarfs, Preise fordert, die unter Berücksichtigung der gesamten Verhältnisse, insbesondere der Marktlage einen übermäßigen Gewinn enthalten oder solche Preise sich von einem andern gewähren und versprechen läßt; 2. wer Gegenstände der bezeichneten Art, die von ihm zur Veräußerung erzeugt oder erworben sind, zurückhält, um durch ihre Veräußerung einen übermäßigen Gewinn zu erzielen; 3. wer, um den Preis für Gegenstände der erwähnten Art zu steigern, Vorräte vernichtet, ihre Erzeugung oder den Handel mit ihnen einschränkt, oder andere unlautere Machenschaften vornimmt: 4. wer an einer Verabredung oder Verbindung teilnimmt, die eine Handlung der erwähnten Art zum Zwecke hat. Dabei kann in dem Urteil auf Einziehung der Vorräte erkannt werden, auf die sich die strafbare Handlung bezieht. In dem Urteil kann ferner angeordnet werden, daß die Verurteilung auf Kosten des Schuldigen öffentlich bekannt zu machen sei. * Berlin, 24. Juli.(Telegr.) Zu der Stellungnahme des Bundesrats gegenüber dem Lebensmittelwucher äußert die Vossische Zeitung: Hoffentlich wird die Verordnung, die von allen Einsichtigen schon seit langem gewünscht wird, mit allem Nachdruck und aller Strenge durchgeführt. Die Preistreibereien, insbesondere an dem Lebensmittelmarkt, haben bereits einen erschreckenden Umfang angenommen, und es sind nicht etwa bloß Zwischenhändler, welche sie verschuldet haben. X Dresden, 24. Juli.(Telegr.) Die sächsische Regierung ordnete an, daß in Gemeinden mit ungerechtfertigt hohen Lebensmittelpreisen die Behörden mit den beteiligten Geschäftsleuten die Preise und die Steigerungsgründe erörtern und bewirken, daß einheitliche Ortspreise für den Kleinhandel erzielt werden, bei denen der Verkäufernutzen den Gewinn vor Kriegsausbruch nicht übersteigen darf. Sur Frage der Lebensmittelteurung. Von Prof. Dr. Wygodzinski(Bonn). Unter dem scharfen Titel„Lebensmittelwucher" veröffentlicht Richard Calwer in Nr. 726 der Kölnischen Zeitung eine Abhandlung, in der er zu dem im ersten Moment recht paradoxen Ergebnis kommt, daß der Staat diesen„Wucher" gewähren lassen müsse, weil er gegen ihn machtlos sei. Bei dem Ansehen, das Calwer mit Recht auch außerhalb seiner Partei als Wirtschaftsschriftsteller genießt, ist es notwendig, diese These kurz nachzuprüfen. Daß gerade ein Sozialist eine Politik des laissez-faire predigt, gehört zu den mannigfachen Überraschungen dieses Krieges. Man wird ihm ohne weiteres zugeben können, daß nicht jede Maßnahme des Staats und der ihm nachgeordneten Organe(Städte, Kreise, Generalkommandos usw.) bezüglich der Lebensmittelversorgung während des Krieges den gewünschten Erfolg hatte. Wie hätte das auch sein können, bei der völligen Neuheit und Riesenhaftigkeit der Aufgabe? Aber anderseits kann doch gar nicht deutlich genug gesagt werden, daß ihm seine Hauptaufgabe völlig, ja über Erwarten gut gelungen ist, nämlich trotz der beinahe abgeschnittenen Zufuhr nicht nur die Ernährung in Brotgetreide sicherzustellen, sondern sogar einen überschuß ins neue Jahr hinüberzunehmen. Das ist sicherlich einer der größten wirtschaftlichen Aktionen, die jemals mit Erfolg durchgeführt wurde. Es ist ihm dies gelungen unter Durchhaltung von Brotpreisen, die natürlich nicht als niedrig, aber mit Rücksicht auf die gesamten Umstände durchaus nicht als hoch zu bezeichnen sind. Wir stehen nun seit einigen Wochen vor einer neuen Preissteigerung fast aller Lebensmittel, die durchaus anders beurteilt werden muß als die Bewegung zu Beginn des Krieges. Damals war alles unsicher, alles im Schwanken, alles unbekannt. Wir haben jetzt dagegen reichliche Erfahrungen gesammelt und können die Verhältnisse sehr viel besser überblicken als damals. Da wäre denn zuerst einmal zu sagen, daß es durchaus nicht angängig ist, alle die Preissteigerungen gleichmäßig zu beurteilen. Wir sind an einzelnen Artikeln(Lebensmitteln oder Gegenständen des täglichen Bedarfs) knapp; sehr knapp beispielsweise an Petroleum, an Baumwolle. Hier hat die Regierung nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, einen Eingriff in die tatsächliche Verteilung (mit oder ohne Preisfeststellung) auszuüben, damit dieser Vorrat ökonomisch im Sinne der Gesamtwirtschaft verwandt wird. Andere Gegenstände wie Getreide sind im genügenden Maße jetzt und voraussichtlich auch in Zukunft vorhanden; doch erfordert es das allgemeine Interesse, einer Verschwendung mit ihnen unbedingt vorzubeugen; es liegt kein Grund vor, von der nunmehr bewährten Politik(mit dem durch die Erfahrung wünschenswert gemachten organisatorischen Anderungen) abzuweichen. Denkbar wäre hier allerdings auch ein Gewährenlassen in dem Sinne gewesen, wie es von hervorragenden Wirtschaftspolitikern empfohlen worden ist, nämlich in der Hoffnung, daß die dann sofort hoch steigenden Preise den Verbrauch automatisch regulieren würden: gegen die Verwirklichung dieser Hoffnung sprechen freilich mancherlei Erscheinungen der letzten Monate. Eine dritte Gruppe von Artikeln endlich ist reichlich vorhanden. so daß bei einem richtigen Funktionieren des Ausgleichsmechanismus eine Teurung nicht hätte eintreten können. Dieser Mechanismus hat aber offensichtlich versagt. Erinnert sei nur an den Zucker, der nach den offiziellen Mitteilungen reichlich da ist, aber nicht an das Publikum kommt; an den Spinat, der. wie Geheimrat Sering noch kürzlich mitgeteilt hat, in großem Maße untergepflügt werden mußte, weil sich auf dem Berliner Markte keine angemessene Absatzgelegenheit gefunden habe. In diesen Fällen— es könnten noch weitere angeführt werden— ist von einer Bewährung des von Calwer gepriesenen freien Tauschverkehrs wirklich nicht zu reden. Endlich ist eine vierte Gruppe vorhanden, bei denen zwar der Tauschmechanismus nicht versagt hat, aber trotzdem gänzlich überflüssige Preissteigerungen eingetreten sind. Das kann Schuld der Produzenten, der Zwischenhändler, der Konsumenten sein. Der Produzent ist geneigt, die allgemeine Preissteigerung mitzumachen. „Warum soll ich denn für meine Ware nicht mehr nehmen, wenn alle andern mehr verlangen?“, diese Redensart konnte der Besucher der Wochenmärkte jetzt öfter hören. Daß der Zwischenhandel mit der Ausnutzung der Konjunktur nicht zögert, ist allzu begreiflich. Und schließlich der Konsument selbst! Die Beobachtung der tatsächlichen Marktvorgänge, die Calwer empfiehlt, hat gezeigt, daß jede Preissteigerung sofort zu Angst=Vorratskäufen in Masse und damit zu einer weitern Preissteigerung führt, die durch lokale Höchstpreise unter Umständen sehr wohl vermieden werden könnte. So ergibt sich, daß das Feld der Betätigung für Staat, Gemeinden und andere öffentliche Organisationen auf dem Gebiete der Lebensmittelteurung immerhin recht groß ist. Kontingentierung des Konsums. Druck auf den Großhandel zur Herausgabe von Vorräten, Schaffung geeigneter Verkaufsorganisationen(städtischer Verkaufsstellen), Verbot des Vorkaufs, Bestrafung ausgesprochenen Lebensmittelwuchers, das sind einige der Maßnahmen, mittels deren eine Einwirkung auf die Preise erzielt werden kann. Natürlich sind diese Mittel nicht wahllos und blind zu benutzen; das Verhältnis von Angebot und Nachfrage, die unverrückbare Grundlage der Preisbildung ist zu beachten, ebenso wie die erhöhten Produktionskosten in Rechnung gezogen werden müssen. Schematische Regeln lassen sich nicht geben; die Anwendung hat sich der Zeit und dem Ort anzupassen. Wo aber ein solcher Eingriff möglich ist, soll es ruhig geschehen: wir haben in der Lösung der Getreideversorgungsfrage ein glänzendes Beispiel dessen, was erreicht werden kann. Englands neue Holl- und Steuerpläne. 0 Von der holländischen Grenze, 24. Juli.(Telegr.) Was sich am Donnerstag zwischen dem Ersten Minister und dem Schatzkanzler einerseits und einer Abordnung von maßgebenden Persönlichkeiten der Londoner City abspielte svergl. Nr. 740], feffelt für den Augenblick die allgemeine Aufmerksamkeit in England weit mehr als die Vorgänge im Parlament, wo zur Stunde das Gesetz über die Festsetzung von Höchstpreisen für Steinkohlen in Schmelztiegeln brodelt. oder gar die Bedrohung Warschaus durch die deutschen Heere. Die Abordnung wurde von Lord St. Aldwyn eingeführt, der in frühern Jahren als Schatzkanzler unter dem Namen Sir Michael Hicks=Beach bekannt war, und bestand aus Wissenschaft und Leben. ([Krieg und Heimat.] Das zweite Kriegsheft des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Heimatschutz, unter dem Titel Krieg und Heimat, befaßt sich in der Hauptsache mit den allgemeinen und großen Aufgaben der Zeit, die unmittelbar durch den Krieg entstanden sind und uns in der Zukunft noch ausgiebig beschäftigen werden, in erster Linie mit der passenden Gestaltung der Grabstätten und Gedenkzeichen für unsere gefallenen Krieger, zum andern mit dem Wiederaufbau der zerstörten Grenzgebiete des Reiches. Im Vorwort verweist der Schriftleiter Prof. Dr. Bredt auf die neuen Ziele einer Heimatschutzorganisation, die ihr Augenmerk gegenwärtig weniger auf die kleinen täglichen Arbeiten der Pflege einzelner geschichtlicher Denkmäler oder auf sonstige rein örtliche Bestrebungen zu richten, überhaupt nicht an den Grenzen ihrer bisherigen Aufgaben haften zu bleiben habe, sondern in den erweiterten Pflichten und den weitergreifenden Erfordernissen der großen Zeit eine größere und höchst bedeutungsvolle Zukunft vor sich sehe. Besondere Aussichten ergeben sich aus der grundsätzlichen Stellungnahme des vreußischen Landtags zur Heimatschutzbewegung und aus der den Schulen zugemessenen Aufgabe, in noch verstärkter und geklärter Weise sich mit der Heimatpflege zu beschäftigen. Es liegt auf der Hand, daß Ostpreußen aus der Betrachtung vollständig ausgeschieden ist, weil für diese schwer heimgesuchte Provinz der deutsche Bund Heimatschutz für Ostpreußen der zuständige und näher wohnende Fürsorger ist, daß dafür aber das Oberelsaß einbezogen worden ist, die uns kulturell verwandten oberrheinischen Gebiete, besonders auch deshalb, weil dort eine Heimatschutzorganisation zurzeit noch nicht besteht. Der Inhalt dieser verdienstlichen und anregenden Mitteilungen ist wieder sehr vielseitig und durch vorzügliche bildliche Beispiele erläutert. Zeitgemäß leitet der Geh. Archivrat Dr. Bär in Koblenz das Heft mit einer Studie über die hundertjährige Zugehörigkeit der Rheinlande zu Preußen ein und gedenkt der Vergangenheit und der allmählichen Entwicklung des politischen Lebens in den Rheinlanden im Laufe zweier Menschenalter. Im Anschluß an das Ergebnis eines Wettbewerbs für Kriegergrab= und Gedenkzeichen bespricht der Geh. Baurat F. C. Heimann in Köln die preisgekrönten Entwürfe und Vorschläge, die ausgewählt worden sind nach dem Grundsatz, daß, stimmungsvoll wie der Ruheplatz der Toten ist, auch der Grabschmuck sein soll, der in sinniger Einfachheit von ihnen reden und die Erinnerung an sie nicht erlöschen lassen soll. Einfachheit und Würde, volkstümlicher Sinn Gemütstiefe und bodenständige Kunst sollen sich im schlichten Ehrenmal vereinigen, das die Heimat ihren Söhnen zu bleibendem Gedächtnis errichtet. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt der Architekt E. Sommer in Koblenz für die Herrichtung von Ehrentafeln für ländliche Gemeinden, die einfach und schlicht und an würdigen Orten errichtet werden müssen, an alten Dorflinden, am Kirchenaufgang oder in der Kirchenvorhalle, an Friedhofmauern, oder am Gemeindehaus, an Schulen, Pfarrhäusern, am Dorfplatz oder in Verbindung mit einem Dorfbrunnen usw Prof. Dr. Bredt verbreitet sich sehr beredt über die Aufnahme und Wirkung des Grundsatzes des Heimatschutzes im preußischen Landtag, die vorbildlich sein können für ähnliche Bestrebungen in andern Ländergebieten, der Seminaroberlehrer Kreuzberg in Boppaxd über das nicht minder wichtige Thema, dem sich mehr und mehr die Fürsorge unserer Volkserzieher zuwendet: Heimat, Schule und Krieg. Das Rheinland ist vom Kriege verschont geblieben, aber das Elsaß hat Schweres gelittey. Schon heute befassen sich die maßgebenden Kreise mit dem Wiederaufbau der zerstörten Stätten im Oberelsaß, und der Kaiserliche Baurat J. Janz in Kolmar betrachtet aus dem Gesichtswinkel des seinen Kenners der Verhältnisse die Neuerrichtung der Siedlungen nach drei Gesichtspunkten: den Wiederaufbau der Einzelgehöfte in den Hochvogesen, der Dorfsiedlungen in den Vogesentälern und der Städte meist geschichtlichen Charakters Den Schlußartikel bildet eine Betrachtung von Prof. Dr. Bredt über die vaterländische Bedeutung der Burgen; sie haben nicht mehr den Wert ihrer ursprünglichen Bestimmung, dafür aber einen um so größern erzieherischen im vaterländischen Sinn. Fesselnd ist der malerische und romantisch=poetische Reiz der Burgen dargelegt, ist ihre Stellung zur Landesgeschichte berührt, und der Verfasser erhebt die Forderung, aus der laxen Behandlung der Pflege der überkommenen Ruinen herauszutreten und sie in ihrem Bestand sorgsam zu wahren, nicht nur als landschaftliche und romantische Schätze des Landes, sondern namentlich — was im Elsaß von besonderer Bedeutung ist— als Pflanz= und Pflegestätte nationaler Gesinnung für die heranwachsenden Geschlechter. So ist auch dieses Heft der Mitteilungen des Rheinischen Denkmalpflege=Vereins wieder voll der mannigfachsten Anregungen auf den Gebieten brennend gewordener zeitgemäßer Fragen. [Die Sense rauscht...] Wir haben Ferien und wandern übers deutsche Land. Es ist Ende Juli und das Korn nickt: Jaja,'s ist Zeit— schneidet mich— schneidet mich... Aha, dort überm Bahndamm drüben ernten sie schon. Die Sense rauscht. Wie immer ist es. Nein, nicht wie immer. Dort drüben schwingen Frauen die Sensen, das war früher nicht. Aber jetzt ist Krieg, und die Männersensen schneiden draußen Feinde... Jetzt rastet eine Schnitterin und stützt sich auf die Sense, fährt über Haar und Stirn, schaut zu uns herüber, winkt und lächelt. Von uns rust einer:„Bravol“ Aber schon schämt er sich. Wir sind nicht im Theater, wir sind im Krieg. Also:„Hurra!“ Und„Hurral“ kommt's hell und frauenhaft herüber, und schon rauscht die Sense wieder: Brot fürs Volk— Brot fürs Volk... Wir gehen weiter und treffen einen Mäher. Er ist akt. Aber seine Sense rauscht im gleichen Takt mit der der jungen Frau: Brot fürs Volk, Brot fürs Volk..“. Nun kommt ein großes Kornfeld. Viele Sensen blitzen hell. Aber die Arme, die sie führen. sind nicht alt und sind nicht fraulich. Junge feste Männer sind es. Ja, sind die nicht im Krieg?— Rote Hosen leuchten auf und geben Antwort: Gefangene Franzosen. Es packt uns doch, das Sonderbare: Franzosenarme schneiden Korn fürs deutsche Volk. Wir kommen näher. Wir suchen nach dem verbissenen Grimm auf den Gesichtern. Es ist keiner da. Sie sehen heiter aus, fast fröhlich. „'est un bon travail. Monsieur, bon travail.“ lacht einer,„mieux que faire rien—nixmaken,’est-ce pas?“ Wir nicken freundlich und wandern weiter unterm Sensenrauschen. An einem abgeernteten Feldstück geht es jetzt vorüber. Rot und weiß, in Hemd und Hose, steht einer da im rechten Winkel: Ein Franzose liest verlorene Ahren auf und pfeift dazu. „Fleißig, Monsieur?“ „Qui oui. Messieurs, on a besoin de tout— de tout— — weil— weil wir essen mit, vous savez. Und es sein gesund dies travail, niest-ce pas?“ „Dös glaabst,“ freut sich einer von uns auf bayrisch. „Comment?“ „DDös glaabstc, ca veut dire Dvous avez raisonk,“ vermittle ich französisch. „Aah, Ddeuce clappse— deuce clappse“ égal à Avous avez raion“,“ wiederholt er lächelnd,„vous savez, ik will lernen deuts jetz, vons savez.“ Kommt ein kleines Bauernmädchen näher und hilft dem Franzosen Ahren lesen. „Gehört ihr denn zusammen, du und der Franzose?“ scherzen wir. „Freilich“ sagt sie treuherzig,„dös is' do' unser Franzos.“— „Gell, du?“ nickt sie vertraulich dem Arbeitskameraden zu. „Deuce clapps,“ sagt er lächelnd und mit einiger Anstrengung. &* IIm Reiche der Phrase.] Mit lebhafter Befriedigung druckt der Corriere della Sera eine Stelle aus einem römischen Brief des Journal de Geneve ab, worin die italienische Kriegsstimmung bis in den höchsten Himmel gehoben wird. Es ist der Mühe wert, im Wortlaut kennen zu lernen, wie dort der Krieg der Italiener gekennzeichnet wird:„Der gegenwärtige Krieg scheint sich wie ein Fest abzuspielen, so groß ist der allgemeine Schwung, so lebhaft die Begeisterung der Soldaten und ihre Todesverachtung. Die Briefe, die von der Front kommen. sind in dieser Hinsicht sehr bezeichnend. Man lese z. B. folgende Zeilen, die ein Soldat an seinen Hauptmann schreibt: „Meine Beine sind zerschmettert, aber ich lächele, weil ich meine Pflicht getan habe! Hoch Italien! Allen einen Kuß und glücklichen KrieglKann man fröhlicher kämpfen und sterben? Und dieser Geisteszustand, der dem Tod mit einem Lächeln auf den Lippen und mit der Freude im Herzen entgegengeht, herrscht in dem ganzen italienischen Heer. Gewiß kämpft man auch anderwärts mit Mut und Entsagung; aber ich bezweifle, daß auf den Schlachtfeldern Polens und Flanderns diese Schwärmerei und diese Poesie in den Kampf gebracht werden, die nach den Worten eines Verwundeten im Gespräch mit Prinz Humbert den Krieg Italiens in eine Art von Fest und heroischer Feierlichkeit verwandelt. In die namenlosen Schrecken des auropäischen Brandes bringt Italien eine Note der Kunst und Schönheit. die anderseits allen Trieben der italienischen Rasse entspricht. Die Diplomatie hat den Krieg gewollt und vorbereitet. Hier aber ist es dagegen die Poesie, die durch die Stimme'Annunzios das Eingreifen Italiens verkündet hat und die fortfährt, über den Schlachtfeldern des Trentino und Friauls zu schweben, wie um die Trauer zu versüßen und die Greuel zu verhüllen.“ Das ist alles recht wohlklingend, jedoch werden die italienischen Truppen, die gegen die österreichischen Befestigungen anstürmen müssen, um die sogenannten Brüder zu erlösen, die nicht erlöst sein wollen, gewiß nur zum kleinsten Teil dem Verfasser der obigen Darstellung beistimmen.'Annunzio wohl, aber der steht immer noch nicht im Kampf, sondern trägt seine Leutnantsuniform hinter der Front zur Schau. ∆[Ein deutsches Buch über die Flamen.] Der gegenwärtige Weltkrieg, der Belgien so furchtbar in Mitleidenschaft zog, hat bewirkt, daß viele Schriften sich nunmehr mit der Geschichte, Geographie und Wirtschaftskunde dieses Landes beschäftigen. Auch der Sprachenstreit dort hat nunmehr sorgfältige und das vorhandene Material fast ausschöpfende Behandlungen gefunden. Eine der besten Schriften auf diesem wichtigen Gebiete ist ein kürzlich erschienenes Büchlein des Ehrenmitgliedes der Königl. Flämischen Akademie und Universitätsprofessors Franz Jostes in Münster i..: Die Flamen im Kampf um ihre Sprache und Volkstum.(Münster i. W. 1915). Von höchstem Interesse ist namentlich das Zahlenmaterial, das der Verfasser mitteilt. In den 7590 Elementarschulen, die das Land 1913 besaß, ist(abgesehen von den 102 Schulen hochdeutschen Charakters) in 4224 das Französische, in 3261 das Flämische die Unterrichtssprache, obwohl der Volkszahl nach das umgekehrte Verhältnis gelten müßte. Was will das aber besagen gegen die andere Tatsache, daß in 2985 Schulen das Französische, aber nur in 472 das Flämische als zweite Sprache getrieben wird? Faßt man alles zusammen, so ergibt sich, daß in„7468 Schulen Französisch und in 3826 Flämisch gelernt werden kann“: Und wie in den Schulen, so sieht es auch in den Volksbibliotheken aus. So wurde nach zuverlässiger Feststellung in den Jahren 1905 bis 1908 von der Regierung ein jährlicher Zuschuß von 32 312kr für niederländische, dahingegen von 128 190fr für französische Bücher geleistet. Solche Zustände konnten nur dadurch entstehen und fortdauern, daß auch die Flamen selbst nicht stets ihre Schuldigkeit taten. Din Sünder freilich gehören zumeist der höhern Bevölkerungsschicht an:„Es sind außer den Geburts= und Geldaristokraten die Großkaufleute und die Mehrzahl der Studierten, die Beamten aller Kategorien, bei denen überdies auch noch die Wallonen, selbst in Flandern, das übergewicht haben. Dazu kommt auch größtenteils das Lehrpersonal männlichen und weiblichen Geschlechtes. Auch die höhere Geistlichkeit ist un= oder antiflämisch.“„In Flandern Flämisch und Französisch“ das ist— wie der bekannte flämische Schriftsteller Hugo Verriest nicht ohne Ironie bemerkt— der Wahlspruch dieser Gerechten, die ihre Muttersprache lieben, aber trotzdem nichts dagegen einzuwenden haben, daß man ein Patois aus ihr macht und als nationale Sprache das Französische erklärt.— In äußerst wirksamer Weise hat die französische Republik seit alters den Wallonen in ihrem Kampfe gegen die Flamen beigestanden. Alljährlich warf sie erhebliche Summen, die natürlich im Etat nicht erschienen, für die französische Werbearbeit in Belgien aus; sie gewährte belgischen Blättern Zuschüsse, schmückte belgische Redakteure mit Orden und Ehrenzeichen und ließ es zu, daß ihr Gesandter sich amtlich für den „welschen Kongreß“ ins Zeug legte und gegen die flämische Bewegung auftrat. In Deutschland selbst hat man trotz vereinzelter Mohnungen sogar versäumt, den Verleumdungen entgegenzuwirken, die den Flamen über das deutsche Volk aufgetischt wurden: man hielt es für überflüssig, unsere Kultur und unsere Sprache den Flamen nahezubringen, obwohl doch zwischen Flamen und Niederdeutschen so enge Beziehungen bestanden, daß letztere noch vor einigen Menschenaltern an flämischen Sangesfesten teilnahmen.— Der Schlußsatz des mit herzlicher Sympathie für die Flamen geschriebenen Werkchens lautet:„Ein Flandern mit flämischen Beamten, ein Flandern mit flämischen Schulen, ein Flandern mit voller flämischer Universität, eine theologische Fakultät einbegriffen, vor allem aber ein Flandern mit einer wahrhaft flämischen Bevölkerung, dieses Ideal der Flaminganten dürfte— wenn nicht alles täuscht— seiner Verwirklichung jetzt näher stehen als je. Möge sie bald kommen und dieser furchtbare Krieg eine Krisis bedeuten, aus der das Flamentum zu völliger Genesung und zu seiner alten Blüte hervorgeht.“ Der Frauenbund zur Ehrung rheinländischer Dichter hat auf seiner sechsten, von Mitgliedern aus allen Teilen des Rheinlandes außerordentlich zahlreich besuchten Hauptversammlung in Bonn mit großer Mehrheit beschlossen, seinen Namen in Frauenbund zur Ehrung deutscher Dichter umzuändern. Dieser neue Name, der zugleich die Erweiterung der künftigen Ziele des Bundes ausdrücken soll, ist auf Anregung von Frau Dehmel, der Gattin des Dichters Richard Dehmel, gewählt worden. Die Begründung, daß in unserer Gegenwart landschaftliche Beschränkungen keinen rechten Sinn mehr hätten, fand die ungeteilte Zustimmung aller Mitglieder. Der Leseausschuß des Frauenbundes, der unter dem Vorsitz von Frau Geheimrat Litzmann (Bonn) tagte, hatte für die diesjährige Vereinsgabe die Gedichtsammlung Mitten im Weltkrieg, von Joseph Winckler, bestimmt, eine Wahl, der auch mit großer Mehrheit zugestimmt wurde Joseph Winckler gehört zu dem Kreis der„Werkleute auf Haus Ryland“, die in ihrer Vierteljahrsschrift für Kultur und Freiheit Quadriga eine von allem Literatentum freie Kunst im engsten und lebendigsten Zusammenhang mit der tätigen Arbeit der Zeit pflegen wollen. In dieser Zeitschrift, deren Beiträge grundsätzlich ohne die Namen der Verfasser erscheinen, hat Joseph Winckler auch seine Eisernen Sonette veröffentlicht, die ihren Dichter rasch bekannt gemacht haben. (Von Joseph Winckler hat die Kölnische Zeitung in den ersten Kriegstagen— in Nr. 890— das packende Kriegsgedicht Furor teutonicus veröffentlicht.) Dem verstorbenen Breslauer Hilfsbibliothekar und Privatdozenten der Archäologie Dr. Heinrich Willers widmete der Archäologe der Universität Bonn, Geheimrat Winter. in seiner Vorlesung einen warmen Nachruf. Dr. Willers war bis zu seiner im vorigen Jahre erfolgten Berufung nach Breslau acht Jahre in Bonn als Privatdozent und Hilfsbibliothekar der Universität tätig und vertrat dort nach Geheimrat Loeschckes Weggang ein halbes Jahr lang die archäologische Professur. Aus seinen Vorlesungen über die griechische Plastik gingen dann die in Willers“ Studien zur griechischen Kunst gesammelten Abhandlungen über Einzelfragen aus den verschiedenen Epochen der griechischen Kunst vervor, die Willers als Vorarbeiten für eine für später geplante große Geschichte der Plastik auffaßte. Aus seiner Feder erschien 1901 die Untersuchung über Die Römischen Bronzesimse von Hemmoor, der er als Fortsetzung 1907 die Neuen Untersuchungen über die römische Bronzeindustrie von Capua und Niedergermanien und zwei Jahre später die Geschichte der römischen Kupferprägung folgen ließ. Das reiche Material, das er in Bonn in den rheinischen Denkmälern vorfand, hat er in verschiedenen Schriften mit schönem Erfolg wissenschaftlich verwertet, so vor allem in einem im Rheinischen Museum 1907 veröffentlichten Aufsatz über Die römische Messingindustrie in Niedergermanien. Samstag, 24. Juli Persönlichkeiten vou sozusagen Weltruf, deren einige auch dem Parlament angehören. Lord St. Aldwyn hielt eine einleitende Ansprache, worin er hervorhob, daß die Abordnung keinen parteipolitischen Anstrich aufweise und der Regierung sowie dem Volke lediglich die Notwendigkeit des Sparens im staatlichen wie im privaten Haushalt ans Herz legen wolle. Man habe die Empfindung, daß die Regierung nicht genug auf Sparsamkeit in den ihr unterstehenden Dingen gedrungen habe. Es handele sich nicht um die eigentlichen militärischen Ausgaben; die seien eine Sache für sich, unvermeidlich in einem großen Kriege; allein hinter der Front würden beträchtliche Gelder für Truppenverschiebungen, Einquartierungen usw. ausgegeben, so zwar, daß es wie Vergeudung erscheine. Der Redner behandelte auch die Frage der Militärpensionen, deretwegen eine neue Verwaltung eingesetzt worden sei, die sich der Aufsicht des Schatzkanzlers entziehe. Dann erklärte er noch, es sei wahrscheinlich möglich, in einzelnen Staatsverwaltungen eine Vereinfachung des Dienstes herbeizuführen, ähnlich wie im Geschäftsleben, dem zahlreiche Angestellte durch die Werbung entzogen worden seien, das jedoch mit dem vorhandenen Personal auskommen müsse. Hauptsächlich seien Ersparnisse in den Zivilverwaltungen zu erstreben. Alsdann wandte sich der ehemalige Schatzkanzler zu der Frage der Sparsamkeit im Privatleben und erklärte, sie sei durchzusetzen, wenn eine Steuererhöhung einträte. Es läge nicht im Interesse des Landes, der Einfuhr einen Riegel vorzuschieben, wohl aber seien Steuern auf Waren zu empfehlen, die nicht unter die Gattung der Kriegsvorräte oder des notwendigen Lebensbedarfs fielen. Es sei eine der schwersten Sünden, wenn man die Kosten des jetzigen Krieges im ganzen auf die kommenden Geschlechter abwälzen wolle. Ein Mitglied der Abordnung legte nahe, die Einkommensteuer auf alle Bezieher von Löhnen auszudehnen, womit der Masse des Volkes die Notwendigkeit des Sparens klargelegt würde. Auch vertrat dieser Sprecher eine Erhöhung der Steuern auf Zucker, Tabak, Tee und Petroleum. Ein anderer Redner legte besondern Nachdruck auf die Heranziehung der Lohnbezieher zu der Einkommensteuer und meinte, dabei könnten die Listen, welche die Verwaltungen für die Arbeiterversicherungen führten, als Grundlage dienen.(Es sei hier kurz erwähnt, daß von der Einkommensteuer die Einkommen bis zu 160 Pfund Sterling[3200.4] frei bleiben.) Der Minister gab eine großzügigere Antwort, als man bei seiner philiströsen Art erwartet hätte. Indes war er schon bei dem ersten Satz darauf bedacht, die Politik seiner Partei nicht schädigen zu lassen. Wohl gab er zu, daß in den letzten 30 Jahren im öffentlichen wie im privaten Leben eine gewaltige Steigerung der Ausgaben eingetreten sei, er machte aber geltend, daß die Regierung stets bestrebt gewesen sei, Sparsamkeit zu üben, und betonte, daß alle neuen Arten von Ausgaben die Bewilligung des Parlaments gefunden hätten, daß sogar Maß und Umfang der neuen Ausgaben zum großen Teil infolge von Forderungen der Volksvertretung so umfangreich geworden seien, mit andern Worten, nicht eine Vergeudungslust der Regierenden, sondern der Druck der öffentlichen Meinung habe die jetzt festgestellte Erscheinung herbeigeführt. Was das Privatleben angehe, fuhr Asquith fort, so könne der Einfluß der Regierung nur in geringem Grade unmittelbar einsetzen. Das ältere Geschlecht wisse sehr wohl zu ermessen, wie in der Frist eines Menschenalters das Maß der häuslichen und gesellschaftlichen Ausgaben eine Höhe erreicht habe, welche die frühern Geschlechter nicht hätten ahnen können. Es sei sogar zuzugeben, daß, wenn hier kein Halt in dieser Steigerung eingetreten wäre, das wohlverstandene Interesse des Landes darunter gelitten hätte. Dieser Erscheinung sowohl wie der Kriegführung müsse anhaltende Aufmerksamkeit gelten. Indem Asquith nun auf den Kern der Sache einging, ermangelte er nicht, seine Zuhörer darauf zu verweisen, daß die Schwierigkeiten einer Wirtschaftsreform wie der von ihm verlangten ungewöhnlich groß seien. Was die Steuererhöhung betrifft, so sei zwar seit Beginn des Krieges eine größere Forderung an die Bewohner des Vereinigten Königreichs gestellt worden, allein darin sei er, Asquith, mit der Abordnung einig, daß noch mehr nach dieser Richtung geschehen müsse, um die notwendigen Hilfsquellen für die Durchführung des Krieges zu erschließen, sowie um zu gewährleisten, daß das gegenwärtige Geschlecht seinen billigen Anteil an den Kriegsausgaben trage. Nun seien ihm Vorschläge für direkte und indirekte Steuern gemacht worden. Hierzu gab der Minister zunächst die folgenschwere Erklärung ab:„Ich bin schon lange der Ansicht gewesen, daß unsere gegenwärtige Einkommensteuer sehr willkürlich in der Wahl der Steuerzahler erscheint und daß sie bei einer niedrigern Stufe beginnen müßte. Vor einem Jahre, ehe eine Wahrscheinlichkeit des Krieges vorgelegen hatte, glaubte man, durch eine ausgiebige Untersuchung feststellen zu können, in welcher Weise alle Volksklassen mittelbar und unmittelbar zu den notwendigen Staatsausgaben herangezogen werden könnten.“ Hierauf erklärte der Redner, er freue sich der Anspielung auf die Liste der Versicherten, und gab seinen in der Mehrzahl konservativ und nicht sehr stark sozialpolitisch gerichteten Zuhörern aus der City einen kleinen Stich, indem er lächelnd meinte, die Arbeiterversicherung sei in der City nicht immer volkstümlich gewesen. Um so mehr freue er sich jener Anregung, die der Schatzkanzler zweifellos nicht vergessen werde. Noch größeres Interesse als diese grundsätzliche Erklärung des Ministers zugunsten einer Herabsetzung der Steuergrundlage erregen seine allerdings mit einem Eiertanz verbundenen Außerungen über die Zölle und indirekten Steuern. In dek gegenwärtigen Lage, meinte er, sei es zur Erhaltung des öffentlichen Kredits und zur sichern Erlangung von Seldmitteln für die Kriegführung notwendig, daß im Vereinigten Königreich der Verbrauch in Einfuhrwaren eingeschränkt und daß soweit möglich der Umfang des Ausfuhrgeschäfts vermehrt werde.„Die zeitweilige Goldausfuhr oder auch der Verkauf oder die Beleihung von Wertpapieren in andern Ländern“ fuhr der Redner fort,„erscheinen nur als zeitweilige Hilfsmittel. Sie mögen über eine vorübergehende Notlage hinweghelfen, nicht aber auf die Dauer ausreichen. Nur in der angedeuteten Weise, durch Verminderung der Einfuhr und Vermehrung der Ausfuhr, läßt sich erreichen, daß der Wechselkurs nicht ständig zuungunsten Englands steht. Unter diesem Gesichtspunkte ist die Frage einer neuen Art der indirekten Besteurung zu betrachten. Soll man vor allem nach Einnahmen streben, oder soll der Einfuhr und dem Verbrauch ein Riegel vorgeschoben werden? Es geht nicht an, das eine und das andere gleichzeitig zu erstreben.“ Hier wandte einer der Sprecher ein, so sei es nicht gemeint, beides sei berechtigt, nur müsse ein jedes zu seiner Zeit angewandt werden. „Sei es darum“, fuhr Asquith fort,„wir brauchen mehr Einnahmen, nur müssen wir darauf sehen, daß auf die Dauer der Schaden nicht größer wird, als der augenblickliche Nutzen. Anderseits kann ich mich nicht zu künstlichen Mitteln entschließen, solange sie sich vermeiden lassen. Alsdann ging der Minister auf den Luxus im Privatleben über.„Von Dingen, die wir im gewöhnlichen Leben verbrauchen“, meinte er,„sind manche von der Art, daß wir in einer großen Krisis und unter dem Druck einer patriotischen Pflicht alle und jeder einzelne darauf rerzichten könnten. Je mehr wir diesen Überfluß einschränken, um so mehr sind wir in der Lage, mittelbar zwar, aber darum nicht weniger wirksam, zu den Einnahmequellen beizutragen, aus denen die Nation den riesigen beispiellosen Aufwand dieses Krieges bestreiten muß.“ Vorsichtig setzte der Redner hinzu, es sei Sache des Schatz= kanzlers, im einzelnen zu prüfen, wie das alles zu bewirken sei. Er erklärte jedoch ausdrücklich, er wolle sich nicht auch nur durch die leiseste Andeutung auf eine bestimmte Form der Besteurung festlegen. Es steht also fürs erste fest, daß der liberale Erste Minister die Becheseg#pie sie von vielen Geschäftsleuten und den unionilschel. Schutzzöllnern erstrebt wird, nicht von der Hand weist, und daß er sich anderseits mit einer Staffelung der Einkommensteuer nach unten hin rückhaltlos einverstanden erklärt. In letzter Hinsicht erntei er den vollen Beifall der Times, die auf eine gelegentliche Außerung des demokratischen Lloyd Georges hinweist, bei der er eine Anspielung auf Arbeiter machte, die 6 Pfd. Sterling wöchentlich verdienen. Die Zahl dieser Arbeiter, meint das Blatt, hat sich während des Krieges noch beträchtlich vermehrt, und es ist nicht einzusehen, warum auch sie von der Einkommensteuer frei bleiben sollen, lediglich weil sie ihr Einkommen wöchentlich, andere dagegen das ihrige monatlich beziehen. Von größerm Interesse jedoch, als die Meinung der Times, erscheinen diejenigen liberaler Blätter. Bemerkenswert ist, daß Daily News und Daily Chroniele fürs erste einer Erörterung der Zollfrage ausweichen, dagegen die Erweiterung des Kreises der Einkommensteuerpflichtigen fest ins Auge fassen. Freilich wagt Daily Chronicle sich in diesem Punkte noch nicht so weit vor wie das radikalere Blatt. Es spinnt die Ansichten des Ersten Ministers über das Anwachsen der Steuerausgaben noch etwas deutlicher aus. Man dürfe angesichts dieser Steigerung den Kopf nicht verlieren. Die öffentlichen Angaben hätten im Grunde nur Schritt mit der Vermehrung des Volkseinkommens gehalten. Es sei sogar fraglich, ob nicht letzteres im stärkern Verhältnis gestiegen sei als ersteres Nicht nach allen Richtungen seien die öffentlichen Ausgaben in dem Maße gewachsen, wie es nötig gewesen ware, so namentlich in beäze azig g 8, öffentlichen Unterricht. Wohl möchten manche gebeimen mishiltus gaben, wie diesenige für die Altersrente, im geheinen nngbilligen; damit=wäre jedoch die Bevölkerung nicht mehr einverstanden. Im allgemeinen habe das allgemeine Gerede über eine Vergeudung öffentlicher Gelder keine genügende Grundlage Die Behauptungen von einem überwiegenden Anwachsen des Beamtenapparates ergäben sich stets bei näherer Prüfung als das Ergebnis eines alten Vorurteils bei bequemen Leuten, denen nichts daran gelegen sei, die nötigen staatlichen Einrichtungen für die Verbesserung des Loses weiter Volkskreise zu fördern. Was die Ersparnisse im Privatleben angeht, so erweitert das Blatt die Darlegungen des Ministers zu der Behauptung, die Luxusausgaben seien in höherm Maße gestiegen als das Einkommen selbst. Es mag wahr sein, schreibt es, daß wir als einzelne genommen einen geringern Anteil unseres Einkommens ersparen und einen höhern Teil davon ausgeben, als zur Zeit unserer Väter üblich war, oder weise erschien. Sollte in der Außerung der Daily News, es sei ein ungewohntes Schauspiel, daß aus der Bürgerschaft an die Regierung Anregungen zu Steuererhöhungen ergehen, eine Andeutung liegen, daß das Auftreten der Citymänner vor dem Ersten Minister ## Arbeit in dem Sinne war, wie ein Minister elldu sich burch einen befreundeten Abgeordneten interpellieren .#.. Lassen wir das zunächst dahingestellt sein. Im übrigen saßt bus Blatt in der Frage der Einkommensteuer den Stier bei den Hörnern. Es sagt:„Wir haben wenig Grund, auf eine Vaterlandsliebe zu pochen, die sich bei der Zeichnung einer Anleihe zu dem Zinsfuß von 4½ Prozent bekundet.“ Es legt das Schwergewicht auf die Notwendigkeit, daß das heutige Geschlecht seinen Anteil an den Kriegslasten trägt.„Zur Zeit Napoleons, schreibt es,„wurde beinahe die Hälfte der Kriegskosten aus Steuern gedeckt.“ Zwar läßt sich dieses Verhältnis heute nicht mehr anwenden. Allein die Leiter der Staatsgeschicke würden eine allzu schwere Verantwortung auf sich laden, wenn sie die kommenden Geschlechter ins Unermeßliche belasten wollten. Hätten doch die wegen der Kriegskosten auferlegten neuen Steuern kaum die Höhe erreicht, daß sie den Dienst der Kriegsanleihe und die Militärpensionen decken, und zu einer wirksamen Einleitung zu der notwendigen Sparsamkeit im Privatleben sei in der jetzigen Steuerregelung noch nichts zu spüren. Alsdann wendet sich das Blatt, das fruher schon wie kein anderes leidenschaftlich für den sogenannten freien Frühstückstisch des Arbeiters eingetreten ist, gegen den Vorschlag einer Erhöhung der Steuern auf Tee, Kaffee und sogar Tabak, mit der Schlußfolgerung: dann lieber eine Einkommen steuer für alle. Diesen Standpunkt vertritt es mit einer gewissen Wärme, so zwar, daß es den Vorschlag, die Versicherungslisten für die Feststellung der Einkommen einzusehen, als brauchbar und empfehlenswert aufgreift. Es ist vorauszusehen, daß diese Steuer= und Zollpläne die Öffentlichkeit während der kommenden Parlamentsferien beschäftigen werden. Man kann dann wohl schon für nächsten Winter die neue Finanzordnung erwarten, denn die Zeit drängt, die Kriegsausgaben mehren sich von Tag zu Tag. vom westlichen Schauplatz. Englands Soidatenreserve. Nach mehrern Seiten hin ist bemerkenswert, was ein bei der Anwerbung beschäftigter Militärarzt in der Times über die im besten Falle zur Verfügung stehenden Mannschaften sagt. Er steuert im Einverständnis mit diesem Blatte offenbar auf die allgemeine Wehrpflicht los, was aber dem Werte seiner Zahlen keinen Eintrag tut. Nach seiner Berechnung ist die Zahl der unverheirateten Männer in Großbritannien und Irland 3739 000, die der verheirateten und verwitweten 4011000, das Alter von 19 bis 40 Jahren zugrunde gelegt. Auf die erstern kommen nach den neuesten Berichten 2 Millionen, auf die letztern 1 Million. Zieht man von den übrigbleibenden nach den neuen gelockerten Vorschriften ½ ab(früher wäre es ½ gewesen), so bleiben zur Verfügung 991000 Unverheiratete und 2208000 Verheiratete. Davon muß man etwa die Hälfte für notwendige Arbeiten im Lande abrechnen; man kann sie wohl gleichmäßig verteilen. Es blieben dann 495.000 Unverheiratete und 1 105000 Verheiratete für die Anwerbung frei. Das Verhältnis der beiden Klassen scheint also nicht so sehr zuungunsten der Unverheirateten zu sprechen, wie man vielfach aufgestellt hat. 65 v. H. von der Gesamtzahl, oder 80 v. H. der als tauglich zu Veranschlagenden haben sich anwerben lassen. Die Werbebehörden haben durch ihre mehrfachen Anderungen der Alters= und Tauglichkeitsbedingungen die Freiwilligkeit in Mißachtung gebracht. Es wird nichts übrig bleiben, als auf dem Wege des Zwanges die 495000 Junggesellen heranzuziehen und dann auf die Verheirateten nach weiterm Bedürfnis zurückzugreifen. In diesem Kriege bedürfen wir aller wehrfähigen Männer. Ja, vielleicht werden wir uns noch in der Notlage sehen, die Altersgrenze auf 18 bis 45 auszudehnen, was uns noch weitere 450000 unverheiratete und 800000 verheiratete Männer zur Verfügung stellen würde. Ob diese beiden Zahlen unbedingt oder nach Abzug der Untauglichen und des zur arbeitenden Beschäftigung erforderlichen Teiles gelten sollen, tritt nicht klar hervor. Die Ergebnisse der Werbung in irland. 0 Von der holländischen Grenze, 24. Juli.(Telegr.) Der irische Mitarbeiter der Times eröffnet eine Reihe von Aufsätzen über die Ergebnisse der Werbung in Irland. Nach seinen 5 Abend-Ausgabe ätzen über die Ergebnisse der Werbung in Irland. Nach seinen Angaben sind auf der Insel von Kriegsausbruch bis Mitte Juni 70000 Mann eingetreten, davon 37.000 Katholiken und 33.000 Protestanten. Von der Gesamtzahl kommen auf Ulster 40 000, davon 10.300 Katholiken. Der Berichterstatter verfügt über keine Angäben für die Zeit von Mitte Juni bis Juli, nimmt aber dafür die Zahl 5000 an und fährt dann fort, 75000 Mann seien nicht mehr als der vierte Teil der irischen Männer von 19 bis 40 Jahren. Die Gesamtzahl der Männer betrage 660000. Als besonders bemerkenswert erwähnt er, daß an einzelnen Orten die Werbung sehr gut, an andern dagegen sehr schlechte Ergebnisse gehabt habe. Dasselbe gelte für die einzelnen Volksklassen. Die höhern Stände hätten eine beträchtliche Menge gestellt, die Tagelöhner seien auch noch ziemlich zahlreich, die Angestellten aus Läden und Schreibstuben, sowie die Bauernsöhne dagegen sehr spärlich vertreten, obschon sie beinahe die Hälfte jener 660000 ausmachten. Die Ladengehilfen dünkten sich zu gut, um Soldat zu spielen. Die Bauernsöhne erklärten sich einfach für unentbehrlich zu Hause. Sie hätten das beste Leben, empfänden die Bedeutung des Krieges— vom englischen Standpunkt betrachtet— sehr wenig und verdienten nun gerade durch den Krieg mehr als früher in der Viehzucht. Schließsch erwähnt der Berichterstatter, daß der irische Bauernstand blutwenig zu dem Erfolg der Kriegsanleihe beigetragen habe. Die ganze Aufmachung läßt den Aufsatz als einen Beitrag zu der Stimmungsmache des Blattes für die allgemeine Wehrpflicht erscheinen. „WIB. London, 23. Juli.(Telegr.) Die heutige Verlustliste nein 64 Offiziere und 831 Mann. WTB Straßburg, 24. Juli.(Telegr.) In dem amtlichen Heeresbericht vom 22. Juli nachmittags der bei Münster in Gefangenschaft geratenen deutschen Soldaten hundertund sieben und nicht, wie infolge eines übermittlungsfehlers gemeldet wurde, siebenhundert. Von zuständiger Seite werden wir darauf aufmerksam gemacht, daß nach der Aussage von französischen Gefangenen die Deutschen, die dort gefangen genommen wurden, so schwer verletzt waren, daß sie zum größten Teile in die französischen Linien getragen werden mußten. Dom östlichen Schauplatz. Die kriegslage nach neutraler Ansicht. WTB Christiania, 24. Juli.(Telegr.) Das ausgesprochen england=freundliche norwegische Handels= und Schiffahrtsblatt schreibt über die Kriegslage: Die Moral der russischen Truppen muß erschüttert sein, da sie von den deutschen Landwehrtruppen die zum erstenmal im Feuer waren, aus einer stark befestigten Stellung ohne lange Artillerievorbereitung glatt herausgeworfen wurden. Unter diesen Umständen wird es kaum lange dauern, bis Mittelpolen im Besitz der Deutschen sei und Rußland für längere Zeit auf die Defensive angewiesen sein wird, oder Frieden suchen muß. Die Mittelmächte werden dann die Wahl haben, entweder weiter nach Osten vorzudringen, oder sich mit ihrem ganzen Gewicht auf den Westen zu weisen. Die Westmächte sind nicht imstande gewesen, die Zeit zu entscheidenden Unternehmungen zu benutzen. Russische Plünderungen. WIB Wien, 23. Juli.(Telegr.) Aus dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Die Truppen der Verbündeten finden beim Vordringen auf russisches Gebiet vielfach einzelne Gehöfte, oft auch ganze Ortschaften leer von Bewohnern, die Häuser ausgeplündert und verwüstet. Wie die Vernehmung der Geergibt, geschieht dies planmäßig auf Anordnung der militärischen Behörden. Etwa zwei Tage, bevor die russischen Truppen im Rückzuge einen Ort verlassen, werden sämtliche Bewohner aufgefordert, sich beim Gemeindevorsteher Ausweise anzu lassen, die ihnen als Legitimation während der behördlich angeordneten Auswanderung dienen sollen. Auf Grund dieser Ausweise, welche jeweilig für eine Familie unter namentlicher Anführung aller Mitglieder ausgestellt werden, soll im Hinterland Unterkunft und Verpflegung geschaffen werden. Vieh und Getreide sind mitzunehmen. Den Bauern, die ihre Scholle begreiflicherweise nur ungern verlassen, wird bedeutet, daß all dies nur aus Fürsorge der Regierung geschehe, da die Verbündeten jeden russischen Untertan ermorden und sein Haus niederbrennen. Sind dann die Bewohner mit den Linientruppen abgezogen, plündern die Kosaken, rauben oder zerschlagen die Habseligkeiten, welche der Besitzer nicht mitnehmen konnte, und zünden die Häuser an, wenn sie die Annäherung der verbündeten Truppen zur Flucht zwingt. vom italienischen kriegsschauplatz. Der italienische amtliche Bericht. W TB, Rorz, 24. Juli.(Telegr.) Kriegsbericht von Freitag: der Erkolguns ans der ganzen Ssonzofront fort, und eir eefelg unserer Waffen wird immer deutlicher.(?) Im Krngebiete begannen Alpentruppen längs des abschüssigen Lunznicagipfels vorzurücken. Der Feind setzt ihnen kräftigen Widerstand entgegen, doch vermochten die Unserigen ihm einige weiter vorgeschobene Punkte zu nehmen, indem sie ihm schwere Verluste zufügten und noch etwa hundert Gefangene machten. Auf der Front Plawa— Görz dauerten unsere langsamen Fortschritte an. Weitere Schützengräben wurden erobert, ein Minenwerfer, ein Maschinengewehr, Gewehre, Munition und anderes Kriegsmaterial wurden erbeutet. Auf dem Karst unternahm der Feind während der Nacht vom 22. zahlreiche Angriffe, die sämtlich mißlangen. Am folgenden Morgen brach er, nachdem er ungeheuere Verstärkungen erhalten und mit dem Feuer seiner Artillerie eine gründliche Vorbereitung ausgeführt hatte, mit tiefen Massen gegen unsere Front, besonders gegen unsern linken Flügel vor. Unsere Truppen der ersten Linie vermochten, obwohl sie durch den langen vorausgegangenen Kampf hart mitgenommen waren, dank dem wirksamen Beistande unserer Artillerie, dem heftigen Angriffe standzuhalten und sodann ihn aufzuhalten. Das fortwährende Eintreffen unserer Unterstützungen ermöglichte es daher einen kräftigen Gegenangriff zu unternehmen, der für den Gegner mit einer wahren Deroute(?) endete. Während die Artillerie durch ihr genaues und rasches Schießen die feindlichen Kolonnen niedermachte, verfolgte die Infanterie diese dicht auf dem Fuße und nahm durch ein Umgehungsmanöver 1500 Mann, darunter 76 Offiziere(?) gefangen. Das mit Leichen bedeckte Kampfgelände zeugt von den außerordentlichen Verlusten des Feindes. gez. Cadorna. Von der italienischen Grenze, 24. Juli.(Telegr.) über den gestrigen italienischen Ministerrat wird weiter bekannt, daß der Ministerrat sich eingehend mit der bedrohlichen Lage in Libyen beschäftigt hat. Der Kolonialminister Marzini berichtete über Bemühungen des neuen Gouverneurs, wenigstens jetzt noch die besetzten Gebiete zu halten und darin Ordnung zu schaffen. Die Kyrenaika habe General Amiglio in beruhigtem Zustand verlassen, und der Minister Marzini sprach die Hoffnung aus, daß dies bis zur Beendigung des Krieges so bleiben werde. Über die türkisch=italienischen Beziehungen berichteten Sonnino und Salandra. Wie der Messaggero mitteilt, sollen die diplomatischen Beziehungen sofort abgebrochen werden, sofern Italien auf seine Einsprüche nicht eine genügende Antwort erhält. Die Munitionsbeschaffung bereitet Italien schon Sorge, so daß der Corriere della Sera energisch die Zurückberufung derjenigen Arbeiter, die an der Front stehen, aber zur Munitionsherstellung verwandt werden könnten, verlangt. italienischen Grenze, 24. Juli.(Telegr.) Wie dem Corriere della Sera aus Turin gemeldet wird, wurde der italienische Hauptmann Franco Stroppa von Vercelli in Lybien von den Aufständischen gefangen genommen. Stroppa, ein überaus tüchtiger Offizier, hatte den ganzen tripolitanischen Feldzug mitgemacht und war zuletzt in der Garnison der Oase Nalut. In weitern Kreisen war er bekannt geworden durch seine Werke über römische Altertümer und einen wertoollen Beracht über die Nomadenstämme in Lybien, der auf Kosten des italienischen Kolonialministeriums im Druck erschien. Die übrige Besatzung von Nalut ist, wie gemeldet wurde, auf das Gebiet von Tunis übergetreten. Von der italienischen Grenze, 24. Juli.(Telegr.) Die italienischen Blätter melden mit großer Entrüstung, daß fünf Deputierte italienischer Nationalität aus dem Trentino mit„Waffen und Gepäck ins feindliche Lager übergegangen seien". Sie hätten ausführliche Loyalitätserklärungen abgegeben und seien nach Wien gezogen, um dort getreue Untertanen des Hauses Habsburg zu bleiben, statt mit ihrer Bevölkerung, unter der sie aufgewachsen waren, zur„Mutter Italia“, zurückzukehren. Die italienische Presse bezeichnet diese Männer nun als Renegaten und Verräter. Der Avanti schreibt seinerseits, daß sie von niemand abgefallen seien und niemand verraten hätten. Sie seien lediglich geblieben, was sie früher waren: getreue Untertanen Ssterreichs. „EVon der italienischen Grenze, 24. Juli.(Telegr.) In der soglatistischen Presse wird über reaktionäre Strömungen und überin sozialistischen Gemeinden, namentlich in Apulien, Beschwerde geführt. Die Partei werde sich aber durch solche Unternehmungen nicht niederwerfen lassen, sondern aufrecht bleiben und eines Tages dafür Rechenschaft fordern., Der krieg im Orient. WTB Wien, 24. Juli.(Telegr). Die Neue Freie Presse meldet: Ein einem neutralen Lande angehöriger Offizier, der den letzten Kämpfen an der Dardanellenfront beigewohnt het, erklärt, er halte es für ausgeschlossen, daß es den Alliierten gelingen könne, die Dardanellen einzunehmen. Die Türken erzeugten jetzt so viel Munition, daß sie nicht befürchten müßten, aus Mangel daran die Verteidigung aufzugeben. Der Seekrieg. Ein hinterlistiger Angriff. WTB Berlin, 24. Juli.(Telegr.) Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, hat ein deutsches Unterseeboot am 20. Juli, 11 Uhr vormittags, etwa 180 Seemeilen östlich vom Firth of Forth einen etwa 800 Tonnen großen Dampfer angehalten, der die dänische Flagge führte. Der Dampfer eröffnete plötzlich aus zwei Geschützen Feuer auf das Unterseeboot, holte nach der ersten Salve die dänische Flagge nieder, feuerte ohne Flagge weiter und setzte erst nach der fünften oder sechsten Salve die englische Kriegsflagge. Es ist einem Glücksfall zuzuschreiben, daß das Unterseeboot diesem hinterlistigen Angriff nicht zum Opfer gefallen ist. 2# Christiania, 23. Juli.(Telegr.) Die Mannschaft(4 Mann) der norwegischen Galeasse Nordlyset(1593t),(die, wie mitgeteilt, am Montag in der Nordsee bei Kap Lindesnäs von einem deutschen Unterseeboot, nachdem sie mit Petroleum übergossen, in Brand geschossen worden ist, weil sie mit Grubenhölzern, also Bannware, nach Granton unterwegs war), erzählte, ste sei an Bord des=Boots genommen worden, wö sie gut behandelt worden wäre, aber stark unter Seekrankheit gelitten hätte. Als sich das dänische Segelschiff Charlotte gezeigt habe, sei es von dem =Boot ersucht worden, die Mannschaft an Bord zu nehmen; die Charlotte habe sie dann nach Frederikshavn gebracht. Der Kapitän des norwegischen Dampfers Vinland, der von Liveepool in Kopenhagen angekommen ist, berichtete, er sei unterwegs von einem deutschen Unterseeboot angehalten und gebeten worden, sobald er an Land käme, zu berichten, daß das-Boot die Galeasse Nordlyset versenkt und die Mannschaft an Bord der Charlotte gebracht hätte.(Wiederholt.) Die sleutralen. Die Unterhandlungen des Vierverbandes mit den Balkanstaaten. WTB Paris, 23. Juli.(Telegr.) Die Unterhandlungen des Vierverbandes mit den Balkanstaaten werden von der Presse ziemlich scharf kritisiert, die Presse beginnt ungeduldig zu werden und zu fordern, daß die Diplomatie alles aufwende, um das Eingreifen Rumäniens herbeizuführen. Die anfänglich versteckten Vorwürfe gegen Rußland und Serbien treten klarer zu Tage. Die Presse stellt mit Bedauern fest, daß der Gang der Unterhandlungen in Serbien Verweil Rußland und Serbien bezüglich der Abtretung des Banates an Rumänien immer noch Einwendungen machten. Die Presse betont, daß sowohl Rußland als auch Serbien nach dem Kriege durch Gebietszuwachs für jedes Opfer entschädigt würden. Der russische Rückzug erschwere zwar die Unterhandlungen, aber gerade deshalb sei es unbedingi notwendig, durch völlige Annahme aller Forderungen bezüglich des Banates und der Bukowina alle Unterhandlungen zum Abschluß zu bringen. Der Gaulois erklärt, die Verbündeten hätten bereits kostbare Zeit verloren, und fordert kräftig, der Frage des Eingreifens ein Ende zu bereiten. Man mässe endlich wissen, ob Rumänien eingreise oder nicht. Frankreich, England und Italien müßten zwei Hauptpunkte aller Erörterungen aufklären: Erstens ob die Slawen bereit seien, im Interesse einer allgemeinen Lösung, die auch ihr Schicksal entscheiden werde, auf gewisse Wünsche zu verzichten; zweitens, ob sie auch Frankreich, England und Italien jene völlige Hilfe gewähren würden, die sie versprochen hatten. Solange diese zwei Hauptfragen nicht aufgeklärt seien, gehöre jede Erörterung über die Möglichkeit eines rumänischen Eingreifens in das Gebiet akademischer Erörterung. Der Figaro erklärt, Serbien schmolle zwar, werde aber trotzdem nicht zögern, jedes Opfer zu bringen, wenn die verbündeten Großmächte von ihm Opfer forderten. Serbien brauche, um den Forderungen seiner Verbündeten gegenüber nachgiebig zu werden, nur zu bedenken, woher es komme, und die Zukunft zu erwägen, welche sich ihm eröffne. 1915 0 Nr. 744 Der deutsche amtliche Bericht. Hauptquartier, 24. Juli.(Telegr.) Amtlich. Eingetroffen um 3 Uhr 20 Min. nachmittags. Westlicher Kriegsschauplatz. wiederholten die Franzosen auch nachts heute ihre erfolglosen Handgranatenangriffe. Bei den gestern gemeldeten Sprengungen in der Champagne hat der Feind nach sichern Feststellungen große Verluste Die im Bericht der französischen Heeresleitung vom 22. Juli. 11 Uhr abends, erwähnte, über die Seille geworfene starke Aufklärungsableilung bestand aus fünf Mann, die das feindliche Hindernis durchschnitten hatten und sich unter Verlust eines Mannes zurückzogen. In der Gegend von Münst er fanden gestern Kämpfe von geringerer Heftigkeit statt. Nach den Gefechten der letzten Tage sind dort vor unserer Front etwa 2600 gefallene Franzosen liegen geblieben. Östlicher Kriegsschauplatz. Die Armee des Generals v. Below siegte bei Schaulen (Szawie) über die russische 5. Armee. Seit zehn Tagen ständig in Kampf, Marsch und Verfolgung, gelang es den deutschen Truppen gestern, die Russen in der Gegend von Rozalinund Szadow zu stellen, zu schlagen und zu zerfprengen. Der Ertrag ist seit Beginn dieser Operation, dem 14. Ju'i, auf 27000 Gefangene, 25 Geschütze, 40 Maschinengewehre, über 100 gefüllte bespannte Munilionswagen, zahlreiche Bagagen und sonstiges Kriegsgerät angewachsen. Am Narew wurden die Festungen Rozan und iusk in zähem, unwiderstehlichem Ansturm von der Armee des Generals v. Gallwitz erobert und der übergang über diesen Fluß zwischen beiden Orten erzwungen. Starke Kräfte siehen bereits auf dem südlichen Ufer, weiter nördlich und südlich dringen unsere Truppen gegen den Fluß vor. In den Kämpfen zwischen Niemen und Weichsel wurden seit dem 14. Juli 41000 Gefangene, 14 Geschütze 90 Maschinengewehre genommen. Was in Rozan und Pultusk an Kriegsgerät eroberl ist, läßt sich noch nicht übersehen. Vor Warschau fielen bei kleinern Gefechten der letzten Tage 1750 Gefangene und zwei Maschinengewehre in unsere Hand. Nördlich der Pilitza-Mündung erreichten deutsche Truppen die Weichsel. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Von der Pilitza-Mündung bis Kozienice(nordwestlich von Iwangorod) ist der Feind über die Weichsel zurückgedrückt. Vor Jwangorod schoben sich unsere Truppen näher an die Westfront der Festung heran. Zwischen Weichsel und Bug dauert der Kampf hartnäckig an. In der Gegend von Sokal wurden russische Angriffe gegen die Brückenkopfstellung abgewiesen. Ein thüringisches Regiment zeichnete sich dabei besonders aus. Den deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen der Armee des Generalobersten v. Woyrsch und der Armeen des Generalfeidmarschalls v. Mackensen fielen seit dem 14. Juli etton 56 000 Gefangene in die Hände. Die genaue Zahl sowie die Höhe der Materialbeute kassen sich noch nicht übersehen. — Oberste Heeresleitung. Notiz: Rozalin liegt 17 Kilometer nordnordöstlich Szadow. Der französtsche amtliche Bericht. 24. Juli.(Telegr.) Amtlicher Bericht vom Artois und bei Souchez war heftige Kanonade und Kämpfe mit rgograngten. Zwischen Oise und Aisne, im Gebiet von Quenne" es, auf der Nouvronhochebene, auf dem rechten Aisneufer, bei „ u p i r u n d a u f d e r C h a m p a g n e f r o n t m e l d e t m a n g l e i c h (aus mehrere Artilleriegefechte. In den Argonnen war Gewehrund Geschützfeuer. Im Gebiet von Bagatelle gelang es einer unserer Kompagnien, die Front zu unsern Gunsten zu berichtigen, indem sie sich gestern eines feindlichen Schützengrabenstückes bemächtigte. Ponta= Mousson wurde mit Unterbrechungen nachts über beschossen. Im Gebiete von Arracourt zoa sich eine starke feindliche Aufklärungsabteilung, welche von Artilleriefeuer unterstützt war, vor unserm Infanterie= und Artilleriefeuer zurück. In den Vagesen wurde ein deutscher Angriffsversuch gegen unsere Stellungen südlich La Faye leicht zurückgeworfen. Auf dem Grate des Lingekopfes und auf dem heftiges Feuer auf die Stellungen, welche wir erobert hatten. Östlich Metzeral wurde der Feind, nachdem es ihm gelungen war, zeitweilig in einen Teil unserer Linien einzudringen, durch einen kräftigen Gegenangriff unserseits daraus vertrieben. Amtlicher Bericht vom Freitagabend. der Front verhältnismäßig ruhig. Im Artois die übliche Tätigkeit der Artillerie auf beiden Seiten. Einige Granaten fielen auf die Vororte von Soissons und auf Reims. Im Priesterwald faßten wir im Laufe der Nacht vom 22. Juli zum 23. Juli in einer zuvor verlorenen Schützengrabenreihe wieder Fuß. Zwei deutsche Gegenangriffe wurden mit empfindlichen Verlusten für den Feind zurückgeschlagen. Eine unserer Flugzeuggruppen belegte gestern abend den Bahnhof Conflans en Jarnisy 26 Granaten und zwang zwei Flugzeuge, in ihren Linken zu landen. Ehrentafel. Heldenhafte Rettung eines Vorgesetzten. Ein Kompagnieführer schreibt: Am 31. Mai, abends um 11 Uhr, wurde mir eine sehr große Freude zuteil! Bei unserm Unternehmen am 29. abends war der Vizefeldwehel der Reserve Artes der 4. Kompagnie des Reserve=Regts. 264, der dreimal rausgegangen war, um Verwundete zu holen, schließlich selbst nicht zurückgekehrt, und wir waren alle überzeugt, er sei gefallen. Es war aber nicht möglich, ihn im Gelände zu entdecken. Ich wurde nun heute ans Telephon gerufen und höre: Feldwebel Artes lebt und liegt in einem Granatloch dicht vor dem feindlichen Schützengraben. Sein Putzer, der Wehrmann Franz Buwai, geb. 24. Nov. 1882 in Niedziliska, zuletzt in Diesdorf i. Altmark, hatte sich, ohne einem Wenied)Friechend, ins gu31 sagen, bei Dunkelheit uf dem zweiständigem Suchen gselände begeben und den Vermißten nach das Snie hatt Da Artes aber einen Schuß durch se, und infolge des dreitägigen Hungerns neben den seelischen Aufregungen auch körperlich sehr angegriffen war, konnte er mit zurückbringen. Er war ja nur rausgegangen, um die % zu suchen, deshalb hatte er außer dem Gewehr auch nichts bei sich. Altles war schwerverwundet in ein Granatloch gekrochen, 15 Schritt vor dem feindlichen Graben, in das im Laufe der folgenden Tage Handgranaten geworfen wurden, weil wir glaubten, es sei eine feindliche Sappe. Zwei dieser Granaten, die nicht krepiert waren, brachte Buwai zurück. Nachdem Buwai den Feldwebel gefunden hatte, sprach er ihm eine Zeitlang Trost zu; er schlich sich dann wieder in den Schützengraben zurück, um sich eine Zeltbahn zu holen. Auf dieser wollte er seinen Feldwebel zurückziehen, denn an ein aufrechtes Tragen war wegen des rasenden Feuers nicht zu denken. In der Kompagnie fand sich auch gleich ein Krankenträger Karl Fölsche, geboren 10. Februar 1893 in Friedeburg a. Saale, bereit, mitzugehen, um den Zugführer zu holen. Bange Minuten vergingen nun, bis man hörte, was aus diesem Unternehmen werden würde. Sollte man es überhaupt verbieten, um nicht das Leben zweier so braver Leute aufs Spiel zu setzen? Sie wären dann heimlich rausgegangen. Nach eineinhalb Stunden kamen sie zurück und brachten Artes mit. Die Freude in der ganzen Kompagnie war unbeschreiblich. Ein herrliches Beispiel treuer Kameradschaft! Und wie hat er es gemacht? Wieder ging es auf dem Bauche raus. Dann die Zeltbahn unter den erschöpften Verwundeten gelegt, einen Gewehrriemen rechts, einen links an die Zeltbahn geknotet, jeder von den beiden Leuten knüpft sich den Gewehrriemen an sein Koppel, und nun kriechen sie wieder zurück und ziehen so ihren Feldwebel über etwa 70 Meter bis in unsern Graben. Gewiß kein beneidenswerter Transpokt sur einen Verwundeten, dafür ist er aber gerettet und konnte nun gleich im Auto in das nächste Lazarett gefahren wereien Zuftand Fergundung ist, Gotlob, nicht ernst, wenn auch schwer. Seeit########eidlich. Ich machte dem Regiment Meldung von dem Vorfau and erwirkte die Ernennung des Buwai zum Teie j c8 shm zuch.. seine heldenhafte Tapferkeit. Inzwischen „ue urg 19h auu, vas Eiserne Kreuz besorgen können. WTB Durbau, 24. Juli.(Telegr.) Meldung des Reuter Bureaus. Der Dampfer Benalla, von dem(in Nr. 733) meldet worden war, er sei in Brand geraten, ist hier angekom An Bord hat sich kein Unglücksfall ereignet. 19e7om Samstag, 24. Juli Kölnische Zeitung 2 Abend-Ausgabe 1915 0 Nr. 744 Städtische Nachrichten. (Siehe auch Stadt=Anzeiger.). gziu. 24 Juli. Rückschau des Kölner Verkehrsvereins. Der Kölner Verkehrsverein erscheint soeben mit seinem zehnten Geschäftsbericht für das Jahr 1914, dem folgende Stellen zu entnehmen sind: Jählings hat der Ausbruch des gewaltigen Kampfes um unseres Vaterlandes Sein und Ehre auch den Verkehrsvereinen mitten in vielseitiger Arbeit Halt geboten. Allzu unerwartet hat der Krieg 1914 auch unsere Tätigkeit gelähmt und die Werkbund=Ausstellung, die der Kölner Bürgerschaft mancherlei Nutzen bringen sollte, und die auch unsern Verein vor viele große und schöne Aufgaben ganz besonderer Art gestellt hatte, geschlossen. Diese plötzliche Wendung trat in den Tagen ein, die im allgemeinen der Stadt Köln den Höhepunkt des Fremdenverkehrs zu bringen pflegen. Aber wenn auch für den Verkehrsverein nach Ausbruch des Krieges weniger wie in sonstigen Jahren im Bereiche seiner eigentlichen Tätigkeit zu tun übrig blieb, so hat er doch im Dienste unserer Vaterstadt für die allgemeinen Zwecke viel geschafft; unter Mitleitung seines Vorsitzenden und des stellvertretenden Schatzmeisters wurde die Büchsensammlung für das Rote Kreuz und die städtische Kriegssammlung eingeleitet; das Obergeschoß des Vereinslokals wurde dieser Sammlung zur Verfügung gestellt; weit über 350.000.4, eine stattliche Summe, wenn man die kleinen gesammelten Beträge in Betracht zieht, sind das schöne Ergebnis dieser Sammlung. An der größten der hiesigen Stationen für VerwundetenVerpflegung, dem Bahnhof Deutz, waren außer dem Vorsitzenden noch andere Mitglieder des Vorstandes tätig zu Nutz und Frommen unserer tapfern Krieger, selbst Befriedigung findend in der Freude, Gutes wirken zu können. Die Haus= und Wollsammlung, unter Mitwirkung des Vorsitzenden in die Wege geleitet, brachte ein überaus reiches Ergebnis. Ist auch während des Krieges das Feld für die frühere Tätigkeit nach mancher Richtung hin eingeschränkt, nach dem Kriege wird der Verkehrsverein, mögen auch veränderte Verhältnisse eintreten, nötiger sein als je: in erster Linie wird er berufen sein, die Liebe für Natur und Kunst in unserm geliebten, schönen Vaterlande, die solange zugunsten des Auslandes geschlummert hat, zu wecken, zu hegen und zu pflegen. Der Bericht bringt dann eine eingehende Schilderung der regen Vereinstätigkeit auf den verschiedensten Gebieten, besonders während der Monate vor Kriegsbeginn. Wie vorauszusehen war, brachte das Ausstellungsjahr der so kongreßgewohnten Stadt Köln eine außergewöhnlich große Anzahl von Kongressen, Vereinshauptversammlungen usw. Viele dieser Versammlungen waren freilich erst für den Monat August beabsichtigt und mußten wegen des Krieges unterbleiben. Der Bericht schließt:„Möge die Zeit nicht mehr fern sein, die dem Verein die Gelegenheit zu reicher Arbeit wiederbringt, die Zeit des Friedens für unser Vaterland, hoffentlich eine Zeit steigenden Verkehrs und wachsenden Wohlstandes für die Stadt Köln. Schon jetzt gilt es, zu planen und vorzubereiten, damit uns der Friede mit dem Werkzeug in der Hand findet. Der Verein führt daher den Betrieb der Geschäftsstelle weiter. Nicht nur die Abwicklung einer Reihe von geschäftlichen Angelegenheiten erfordert dies, die Auskunftstelle wird auch jetzt schon wieder vom Publikum stark aufgesucht. Es liegt das daran, weil mancher im Lande, der nicht Soldat ist und in geordneten, guten Vermögensverhältnissen lebt, trotz des Krieges nicht zögert, sich eine Erholungsreise innerhalb Deutschlands, und namentlich an den Rhein, zu gönnen, und dies um so mehr, als das Ausland völlig gesperrt ist. Das Ausland ist völlig gesperrt; die Wege nach Petersburg, nach Rom, nach Paris und nach London sind verschlossen, vielleicht zum Glück und Besten unseres Vaterlandes. Lange ist es noch nicht her, da vergötterten unsere begüterten Mitbürger Frankreich und Paris. In den letzten Jahren ist dann England Trumpf geworden. Nur langsam bahnte sich das Deutschtum den Weg; der Deutsche Werkbund und hier in Köln besonders die Vereinigung für Kunst im Handel und Gewerbe wiesen darauf hin, daß Kunst und Geschmack in der Industrie, im Handwerk, im Geschäftsleben zusammenwirken müssen, um Neues und Gutes für unsere Lebensanschauung zu schaffen; und dies um so eher hier, weil alle Vorbedingungen für eine glückliche Entwicklung vorhanden sind. Köln ist der Mittelpunkt eines ausgedehnten Eisenbahnnetzes, es ist Endpunkt der Rhein=See=Schiffahrt, es liegt an einem Strom, dessen Wellen stolze Schiffe für Personen= und Güterverkehr tragen, dessen Ufer zu den schönsten der Welt zählen. In Köln herrscht reges, kaufmännisches Leben, Köln ist ausgestattet mit neuzeitlichen Kauf= und Geschäftshäusern, deren Schaufensterauslagen zu den schönsten des In= und Auslandes gehören, die Kunde geben von auserlesenem rheinischen Geschmack und hoher künstlerischer Reife. Alles dies weist Köln eine wirtschaftliche Vormachtstellung zu, welche durch opferwilliges Zusammenwirken der weisen Stadtverwaltung, der klugberechneden Handelskammer und der fleißigen Künstlerkreise in Verbindung mit der emsigen Kaufmannschaft ausgenutzt werden muß. Kleine Anfänge, das Gebiet der Modenschöpfung an uns zu ziehen, sind gemacht, sie geben ein erfreuliches Beispiel für die Regsamkeit, zugleich aber auch für den Mut und die Zuversicht der Fachkreise. Die Seekenzahl der Stadt Köln hat am 1. Juni d. I. 653 896(gegen 652 381 am 1. Mai) betragen. Am Kölnischen Bauer singt morgen nachmittag 6 Uhr noch der Männergesangverein Polyhymnia. Das neue Lied von Willi Östermann und die andern gesanglichen Darbietungen mittags trägt der Kölner Männerchor vor, nicht, wie gestern irrtümlich gemeldet worden war, der Kölner Männergesangverein. Handel, Gewerbe und Verkehr. Drahtberichte vom 24. Juli. # Berlin. Der Aufsichtsrat der Mechanischen Weberei in Zittau schlägt der zum 13. August einberufenen Hauptversammlung für 1914/15 nach reichlichen Abschreibungen(i. V. 50 278-) eine Dividende von 10% vor, nachdem dieselbe im Vorjahre von 10 auf 8% herabgesetzt worden war. Die Deutschen Ton- und Steinzeugwerke,.-G. in Charfottenburg, sind dem Vernehmen nach im laufenden Jahre weiter befriedigend beschäftigt. Namentlich ist in der chemischen Abteilung der Geschäftsgang sehr zutriedenstellend, in der Röhrenabteilung dagegen weniger günstig, so daß ein voller Ausgleich für den Ausfall in der Röhrenabteilung durch die gute Beschäftigung in der chemischen Abteilung nicht geboten wird. Beim Werke Hruschau, das im Etappengebiet des Krieges gelegen ist, hat sich der Absatz etwas gehoben und der Betrieb wird dort in beschränkter Weise aufrechterhalten. Die vor längerer Zeit aufgenommenen Verhandlungen zur Bildung eines Verbandes in der Ton- und Steinzeug-Industrie haben bisher zu einem Ergebnis noch nicht geführt. Die Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther,.-G. in Selb, sowie die Porzellanfabrik Königszelt zeigen infolge der Stockung des Inlandsgeschäfts, der Erschwerung in der Herstellung und der in den letzten Monaten fortgetallenen Ausfuhrmöglichkeit ein ungünstiges Ergehnis. Die Lorenz Hutschenreuther.-G. schließt bei besonders vorsichtiger Bewertung von Auslandsforderungen mit einem Verlust von 315262.H ab. Nach Deckung desselben aus dem Vortrag (von 53632.4) und der Rücklage verbleibt die letztere noch im Betrage von 360537=4. Im Vorjahr wurden aus 318241cf Reingewinn 12% Dividende verteilt. Die Porzellantabrik Königszelt weist einen Verlust von 144558- aus; nachdem dieser in gleicher Weise (der Vortrag belief sich auf 47242=A) gedeckt wird, bleist hier die Rücklage mit 162684A bestehen. Im Vorjahr betrug der Reingewinn 323429-4 und die Dividende%. Die Hauptversammlung der Ostafrikanischen Kompagnie setzte die Dividende auf 5% fest. Die Verwaltung erklärte zu dem Abschluß, sie nehme mit Bestimmtheit an, daß die nur auf Schätzungen beruhende Abrechnung das Mindestmaß der dem Unternehmen gegehörenden Vermögenswerte darstelle. Die eingestellten Posten seien auf Grund der aus Ostafrika bisher vorliegenden Berichte unter allen Umständen als Vorsichtsbuchungen anzusehen. m Frankfurt. Die üblichen Wochenschluß-Glattstellungen gaben dem heutigen freien Verkehr der Börse ein etwas lebhafteres Gepräge. Von den in der letzten Zeit im Vordergrunde gestandenen Werten waren besonders Kleyer, Adler& Oppenheimer, Höchster Farbwerke und Deutsche Waffen niedriger. Fest hielten sich dagegen Fahrzeug Eisenach, Benz und Gummi-Peter. Einige Kauflust zeigte sich auch für Stahlwerk Becker Aktien, die ihren bisherigen Höchststand erreichten. Von Elektio-Werten wurden Akkumulatoren Berlin und Reiniger, Gebbert zu etwas bessern Preisen genannt. Montanpapiere sind gut behauptet. In der zweiten Stunde wurde das Geschäft ruhiser und die Kurse bröckelten allgemein etwas ab. Deutsche und österreichisch ungarische Anleihen waren behauptet, Russen weiter angeboten und neuerdings wesentlich matter. Andere ausländische Anleihen ohne besondere Veränderung. Auch amerikanische Werte blieben bei geringen Umsätzen behauptet. Auf dem Devisenmarkt waren nordische Kronen neuerdings höher, auch Holland und Schweiz etwas besser. Privatwechselzinstuß 3¼% * Halle. Das Kali-Syndikat erhöhte mit sofortiger Gültigkeit die Sackpreise für den 100kg fassenden Sack bei Karnallit und Kainit von 80 auf 1058, bei Kalidüngesalzen von 85 auf 1108. Bei der in besondern Fällen gestatteten Lieferung der Säcke durch den Abnehmer berechnen die Weike 58 Füllgebühr. 8 Breslau. Die Breslauer Eisengroßhändler erhöhten gemäß Bresl. Ztg. die Lagerpreise für Stabeisen vom 25. Juli ab um.4 für den Doppelzentner. 1,95/ Straßburg 1,30.f. Schlepplöhwe: St. Goar.55M/ff. Mainz-Gustavsburg .80.fl. Mannheim 0,90.44 Talfrachten für Kohlenladungen: Tiel kleine Schiffe.45-.20. Leiden mittlere .30-.35-f. Amsterdam große.20.4, Rotterdam mittlere 1,95=f, Schiedam m ttlere 2,05.4, Zevenbergen mittlere 2,12 1/.44 * Berlin, 24. Juli. Frühmarkt. Nichtamtlich ermittelte Notierungen: Mais Ia 617-630=K, mittel 538-610, Peilmais 619-635-A, ausländische feine Gerste 696-712=4, mittel 686-695-K, ausländische Weizenkleie 52-K, Roggenkleie 53Pferdebohnen 700-720-4, Wicken 585-615-4, vollwertige Rübenschnitzel 40## die 100kg. Stiohmehl Ia 17,25-17,75-f die 50kg. * Hamburg, 24. Juli. Kaffee. Hier liegt folgendes Telegramm über die Brasilmärkte vom 22. Juli vor: Rio: Standard Nr. 7 4975(zuletzt 4975) Reis. Tageszufuhr 7000 Sack, heutiger Vorrat in erster und zweiter Hand 342 000 (335000) Sack. Santos: Tageszufuhr 56000 Sack, heutiger Vorrat in erster und zweiter Hand 1 020000(963 000) S. Tageszufuhr in Sao Paulo 71 000 Sack. Rio Kurs auf London 13 Holz. Vom Holzmarkt. In Manuheim war Kantholz nur für den Militärbedarf getragt; Dielen und Bretter lagen fest.— In Mainz hatten schwedische Hobelwaren sehr hohe Preise bei knappem Angebot. Von amerikanischer Hobelware war Red Pine am meisten gesucht. Floßholx lag ruhiger.— In Aschaffenburg wurden beste Eichenschnitthölzer, für Wagenbau bestimmt, mit 150-160-4 gehandelt.— Wie München meldet, ist greifbares Nadelrundholz begehrt. Für Ausschußbretter besteht lebhalter Begehr.— In Memmingen ist unsortierte Brettware mäßig angeboten, aber auch nur wenig verlangt; die Preislage ist fest.— Wie Stuttgart meldet, sind Bauhölzer für den Privatbedarf ohne Interesse. Mit Kantholzlieferung für den Militärbedaif sind die Sägewerke gut beschäftigt. Webstoffe. * Oeffentliches Warenprüfungs- Amt für das Textilgewerbe in Aachen. Das Amt ermittelte vom 17. Juli bis 24. Juli 1915 das Handelsgewicht von: Kämmlinge 1223kg, Kammgarnenden 864kg, Kammgarn 18 936kg. Vom 1. Januar bis heute insgesamt 906 338kg(i. V. 737 643kg). Landesbank und Sparkassen. Am 1. Juli d. J. war ein Jahr verflossen, seitdem die Girozentrale der rheinischen Sparkassen gemäß Beschluß des Rheinisch-Westfälischen Sparkassentages vom 20. Juni 1914 mit der Landesbank der Rheinprovinz verbunden wurde. Kein Teilnehmer der Tagung ahnte bei der Beschlußfassung, wie wertvoll schon in kürzester Zeit dieser enge Anschluß für die Sparkassen sich gestalten sollte. Die Landesbank hat dies in einem besondern, soeben erschienenen Bericht dargelegt, dem wir nachfolgende Tatsachen entnehmen, die durch die Gegenüberstellung der Guthaben und Vorschüsse am Schluß eines jeden Monats des abgelaufenen ersten Geschäftsjahres zeigen, einen wie starken geldlichen Rückhalt die Landesbank den rheinischen Sparkassen in diesem Zeitraum geboten hat. Es betrugen: 31. Juli 31. August 30. Septembe 81. Oktober bis 4420.4(—) I5t(Paderborn) 45.80-47,10 4(53,30-53,60.), 80: (Paderborn-.) 40, 70-47,10 K(54,70-55,30-), 15t(Eschwege) 42, 10-42,60.4 (52.54,60.); Gußeisen in Stücken, unverbrannt. in der Hauptsache Maschinenguß: 100t Kassel-.) 70,20-70,30-K(91.70-93,40), 10t(Göttingen) 66.60-69.80 4(—), 70t(Padernorn) 62.40-67-K(86.50-96.60-), 804 Radsterne und Scheibenräder aus Flußstahl: 45t(Kassel-.) 47.10 bis 49,20=4(5250-59.40 K, 23t(Göttingen) 41,60-46,60-4(—), 10t(Paderborn-.) 41,80-43,90.f(54,50-59,80=), 25t(Paderborn-.) 45,20-46,70.4 (57.40-59.60#.; Hohlschrot, Siederohrenden bis 3m Länge: 15t CKass29), 33 39 32 49=4(4820-55.70.), 256(Paderborn-.) 39,80 bis 40.900f(50,50-55.20MM.; Achsbüchsen und Zylinder aus Gußeisen: 1104 (Paderborn-.) 66,10-67.90-K(90,70-96.70..); Gußstahlscheibenräder: 1006 (Paderborn-.) 50,60-53.20-K(60,10-62,80-); Blechschrot, flußeiserne 100(Kassel) 32,40-33,60-4p(41.50-42.70-4, 10(Göttingen) 32,10-32,40- c, 10t(Paderborn) 30,40-32,10.K(45-46.20.); flußeiserne 31. Januar 28. Februar 31. März 30. April 31. Mai 30. Juni Am 10. Juli stellen sich die entsprechenden Zahlen auf 7 4600004 bzw. 48500000 A Die Entwicklung der mündelsichern Wertpapierdepots der Sparkassen, die der Landesbank als Sicherheit für die von ihr gewährten Vorschüsse dienen, zeigt tolgende Darstellung: 31. Juli 1914———— 113700000.4 31. Aug. 1914——— 113 600000 K 30. Sept. 1914——— 118900000 4 31. Okt. 1914— 30. Nov. 1914 S— – 121 900000MK 31. Dez. 1914—— – 121000000-4 31. Jan. 1915——„ 121 000000-4 28. Febr. 1915—" 121 300 000-4 31. März 1915——— 128 800000-4 123 900000 K 30. April 1915——" 138 400000-4 31. Mai 1915——— 138 500000 30. Juni 1915——— 138 100000 Ruhrort. Mainplätze bis Schitterbörse. Bergtahrt-Prachten: Mainz-Gustavsburg.80. Frankfurt a. M. O,90.K, Mannheim 0,80.fl. Karlsruhe 0,95.4, Lauterburg Nicht enthalten sind in diesen Beträgen die aus der zweiten Kriegsanleihe bei der Landesbank von den Sparkassen zur Hinterlegung gelangenden Reichsanleihen, deren definitive Stücke noch nicht zugeteilt werden konnten; der Zuwachs der Depots bei Zuteilung wird ganz enorm sein. Zu bemerken ist, daß die Girozentrale die Verwaltung und Aufbewahrung der Kriegsanleihen und Rheinprovinz- Anleihescheine gebührenfrei übernimmt. Der Gesamtbetrag der bei der Landesbank hinterlegten Wertpapiere beträgt heut rund 364000 000.A. * Verkauf alter Werkstattsmateriallen. Die Königl. Eisenbahndirektion zu Kassel brachte am 23. Juli d. J. aus den Sammellagern zu Kassel, Göttingen, Paderborn und Eschwege 4792t alter Werkstattmaterialien bei etwas schwächerer Angenotsbeteiligung als am 23. Februar d. J. zum Verkauf und erzielte die nachstehenden Höhstpreise: Dreh- und Bohrspäne aus Eisen und Stahl: 200t(lagernd Kassel-Verkehrsdreieck) 39,10-39,50.(am 23. Februar 44-44.60.), 100t (Göttingen) 38,90-39,20-4(—). 150t(Paderborn-Hauptwerkstätte) 41.60 bis 41,8044.(44.10-46.60=), 400t(Paderborn-Nordpahnhof) 41,10-41.60-fl (45.70-47.40). 206(Eschwege) 38.10-39.100K(—); Kernschrot. Stahl und Eisen gemischt: 100t(Kassel-.) 53,30-5360 4(63.20-63.30-44), 60t Göttingen) 52,40-53.40-K(—), 3206(Paderborn) 55,10-55,80-K(64.80 bis 65.40=); Mischschrot, Stahl und Eisen in sperrigen Abmessungen gemischt, zumeist., U- und-Eisen, Langträger: 70t(Kassel-.) 41.70-41.80-KA(54-57.70-). 30t(Göttingen. 40.80-41.70-4(—), 300t (Paderborn-Nord) 42,80-43,80=K(55.90-56.10.), 500t(Paderborn.) 43.50 bis 45,30=4(56,10-59.40=), 15t(Eschwege) 39.30-40,50 K(54.70-54,90-); Gußbremsklötze: 250t(Kassel-.) 57.10-58,50 K.(89.20-95.60-), 1006 (Göttingen) 56.60-58,60-f(—), 300t(Paderborn-.) 50.40-60.80K(84.30 bis 96.60-). 400t(Paderhorn-Nord) 59.70-60 40 K(89-96.70.), 20: (Eschwege) 55.70-56,10 K(84.30-96.70-); verbranntes Gußeisen, zumeist Roststähe: 200t(Kassel-.) 44-44 90-K(52.60-53-4, 40(Göttingen) 42.10 (Eschwege) 44,20-4860 Kmp(), 15t(Göttingen) 45,20-47,60=H(). Sämtliche Preise verstehen sich für je 1000kg frei auf den Eisenbahnwagen der angesebenen Lagerorte. * Landwirtschaftliche Hypothekenbank in Frankfurt a. Main. Der Gesamtbetrag der am 30. Juni 1915 in das Hypothekenregister eingetragenen Hypotheken betrug nach Abzug aller Ruckzahlungen und sonstigen Minderungen-230 187=4(am 31. Dezember 1914 3214 755-), dagegen belief sich der Gesamtvetrag der im Umlauf befindlichen Hypothekenpfandbriete auf 2571300K(im Vorj. 2583800 A ##mp Pomona-Diamantengesellschaft in Berlin. In der Hauptversammlung wies der Vorsitzende, Staatsminister v. Moeller darauf hin, daß die Versammlung in sehr ernster Zeit abgehalten werde. Die Verwaltung habe mit der Einberufung gezögert, weil sie hoffte, allmählich Grundlagen zu einer wirklichen Abrechnung gewinnen zu können. Das sei indes bis heute nicht gelungen. Der Aufsichtsrat sei trotzdem der Ansicht gewesen, daß es angemessen sel, den Barbestand, der zur Verteilung bereit liege, auch zur Ausschüttung zu bringen. Demgemäß werde eine Dividende von 35% beantragt. Ein Anteilbesitzer wies darauf hin, daß nach dem Geschäftsbericht die Gesellschaft bis Mitte September vorigen Jahres fördern konnte; er wünschte zu wissen, ob die bis dahin geförderten Diamanten auch in Sicherheit gebracht seien. Ferner ersuchte er um Mitteilung, z welchem Wert die mit 1 105 000#A verbuchten Diamanten eingestellt worden seien. Der Vorsitzende erwiderte, daß die Verwaltung über die Lage des Unternehmens nichts Näheres erfahren habe, sie rehme indes an, daß die geförderten Diamanten auch vollständig gesichert seien. Wie schon bemerkt, seien eigentliche Grundlagen fur die Abrechnung nicht gegeben. Der Vorstand erwiderte auf die Anfrage des Anteilbesitzers, daß die Diamanten unter den Gestehungskosten in die Bilanz eingesetzt worden seien. Als Grundlage für die Bewertung der Diamanten habe die vorläufige Steuer gedient, die an die Regierung zu zahlen sei. Der Regierungsvertreter führte aus, daß die Verhandlungen mit dem De Beers-Syndikat nach langwicrigen Bemühungen zum Ziele geführt hätten. Der kurz darauf erfolgte Kriegsausbruch machte indes diese Abmachung zunichte. Daher erübrige es sich auch über die weitere Behandlung der Diamantenfrage zu sprechen. Das Bankguthaben von etwa 150 000cK habe man diesmal lediglich wegen seines geringen Betrages nicht gesondert aufgeführt. Die Forderungen seien sämtlich durch Bankbürgschaften gedeckt und daher durchaus sicher. Die Satzungen wurden dahin berichtigt, daß die Abrechnung innerhalb 9 Monaten nach Schluß des Rechnungsjahres vorzulegen ist. Die Verwaltung versicherte wiederholt, daß die Abrechnung möglichst rasch erfolge und der Hauptversammlung unterbreitet werde. Hierauf wurde die sofort zahlbare Dividende auf 35% festgesetzt. An Stelle des auf dem Felde der Ehre gefallenen Direktors Fritz Schlepps wurde Dr. Sintenis neu in den Aufsichtsrat berufen. & Deutsche Hotel-.-G. zu Berlin(Hotel Esplanade). Nach dem Geschäftsbericht für 1914 hat die Gesellschaft durch den Krieg, wie alle Hotelunternehmungen, schwer gelitten. Trotzdem ist es durch äußerste Sparsamkeit gelungen, den Betriebsverlust sowohl für das Unternehmen in Berlin wie für das in Hamburg gegen das Vorjahr zu verringern. Der Betriebsverlust betrug für Berlin im Jahre 1913 1001 294.4, im Jahre 1914 243 354cK, für Hamburg 451 399./ und 285 724.4. Nach Abschreibungen von 203 491cA auf Anlage Berlin(altes Grundstück) und von 44 164.K auf Anlage Hamburg ergibt sich ein Gesamtverlust von 4001 257.K bei 5000 000.4 Aktienkapital. Die besonders große Verringerung des Betriebsverlustes für Berlin beruht zum Teil allerdings darauf, daß es gelungen ist, mit den Großaktionären bezüglich ihrer Miets- und Zinsforderungen ein günstiges Abkommen zu treffen. Im verflossenen Geschäftsjahre wurden von der Schuldverschreibungs-Anleihe weitere 534 000¼ begeben, die von einem der Gläubiger der Gesellschaft zum Nennwert übernommen wurden. Das Geschäft im Laufe dieses Jahres hat sich nicht ungünstig angelassen. In der Vermögensaufstellung stehen zu Buch das Hotel Esplanade 15,94(16.14) Mill. Mark, die neue Anlage Bellevuestraße 16 mit.69(.78) Mill. Mark, das Hotel Esplanade Hamburg mit.32(.40) mmi. Mark bei hypothekarischer Belastung von insgesamt 10 675 000.K. Gegenüber Außenständen einschließlich Bankguthahen mit 52 613.4 beS 73508 Mil. Mar. von Stammaktien(ordinary shares) der Prisnäte. Trust Company, Limited, in London " en der Dynamit-Aktiengesellschaft vormals Alfrea kobel& Co. in Hamburg. Die Nordueutsche Bank in Hamburg erläßt im Anzeigenteil vorliesender Aussabe in dieser Angelegenheit eine Bekanntmachung, auf die wir hiermit ausdrücklich hinweisen, um die deutschen Inhauer von Stammaktien der Nobel Dynamite Trust Company, Ltl. in London, ant die Fol en au merkeam zu machen, welche die Unterlassung des Umtausches intolge der Liquidation der Nouel Dynamite Trus.- Comnany nach sich zieht. Heute abend 11 Uhr entschlief sanit nach längerm Leiden, gestärkt durch den öftern Empfang der heiligen Sakramente, meine innigstgeliebte, unvergeßliche Prau, unsere treue, liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Schwägerin Prad Peter Kienratil Maria geb. Porzelt im 66. Lebensjahre. Köln, Ehrenbreitstein, Frankfurt(Main), den 22. Juli 1915. Beethovenstr. 7 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Peter Richrath Dr. iuris Heinrich Richrath Blisateth Trepper geb. Richrath Katharina Dahmen geb. Richrath Wilh. Trepper, Hauptmann und Adjutant, z. Z. im Felde Heinrich Dahmen, Leutnant d. R. im Puß-Art.-Reg. 9 Lisbeth Richrath geb. Schaeben und vier Enkel. bbregistel Eintragungen von Amtsgerichten aus Rheinland und Westfalenusw. Die feierlichen Exequten werden gehalten am Montag den 26. Juli, morgens 10 Uhr in der HerzJesu-Kirche. An demseiben lage findet nachmittags 4½ Uhr die Beerdigung vom Sterbehause Beethovenstr. 7 aus statt. Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen Abstand nehmen zu wollen. (26 Statt jeder besondern Anzeige. Die Verlobung ihrer Tochter Maria mit Herrn Dr. med. Franz Spies beehren sich anzuzeigen Justizrat J. Froitzheim und Frau Maria geb. Drummen. Jülich, im Juli 1915. Marie Froitzheim*p; Franz Spies Verlobte Julich. Müncken. Es wird freundlichst gebeien, von Besuchen Abstand zu nehmen. Ihre heute vollzogene Kriegstrauung beehren sich an zuzeigen Albert Comes Direktor der Fürstlichen Kunstund Handwerkerschule Jenng Comes geb. Freiin von Kap-herr. Bückeburg, den 24. Juli 1973. D ( Statt besonderer Anzeige. Die Geburt eines prächtigen Jungen zeigen kocherfreut an Robert Weyersberg Oberl. d. Landw.-Kavalterie z. 2t. im Felde u. Frau Grete geb.Dubelman Köln, den 24. Juli 1913. Möbel— Kunstgewerbehaus— Dekoralion Darchinzslatten zu besichligen, beste Arbeit bei künstlerischer 4#g. zu mäßigen Preisen. 488419 Anuiqunaten aller Art. Unter Sachsenhausen 33. Malmedé& Geissendörfer, Köln a. Rh. as bei der Sammelstelle zu Löntinshausen lagernde Altpapier, bestehend aus annäheind 90 000kg zum Einstampien und 50 000kg zur freien Verwendung, soll verkauft werden. Die Verdingungsunterlagen sind von unserm Zentralbureau— Zimmer 268— hierselbst, wo sie auch zur Einsicht oilen hegen, gegen portoffele Emsendung von 508 in bar— nicht in Briefmarken zu beziehen. Verschlossene Angebotemit der Autschlift: „Angebot auf Ankauf von Altpapier“ sind bis zum 31. Juli d.., vormittags 11 Uhr, an welchem Tage die Eröffnung im Verdingungszimmer der unterzeichneten Direktion, Bismarckplatz 1, erloigen soll, an uns postirei einzusenden. Dei Zuschlag erlolgt bis zum 10. August d. J.(92 Essen, den 19.17. 15. Kgl. Eis.-Dir. Die Erdarbeiten zur Herstellung der westlichen Wegerampe rechts vom Uebergange in km28,94 der Strecke Cöln-Itier, umtassend rund 3900cbmEidaushub. 13110m Böschungsfächen und 1400m Autbruch der allen Chaussierung sollen öffentlich vergeben werden Die Verdingungsunterlagen und Zeichnungenkönnenbei der unter zeichnelen Behörde eingesehen, erstere auch gegen portotreie Einsendung von.##in bar) von dort bezogen werden(9 Die mit entsprechender Auf schrift versehenen u. versiegelten Angebote sind zu dem am 5. Aug. d.., vormittags 11½ Uhr, staltfindenden Verdingungsteimin einzureichen.— Vertragseifüllung 3 Monate. Zuschlagstrist 4 Wochen, Euskirchen, den 21. Juli 1915. Kgl. Eiseno.-Betriebsamt, Nurch Beschluß der GeneralD versammlung der Aktiengesellschaft Aachener Rückversicherungs-Gesellschaft zu Aachen vom 27. Mai 1913 ist an Stelle der alten Satzung eine neue unter Berücksichtigung der Bestimmungen des heutigen Handelsgesettbuches festgestellt worden. Die Gesellschaft hat nunmehr das Rückversicherungsgeschäft in allen seinen Zweigen zum Gegenslande, ist jedoch auch berechtigt, direkte Versicherung zu gewähren, sich an bestehenden oder zu gründenden Versicherungsunternehmungen in irgend einer Form zu beteiligen oder solche zu erwerben und sich mit Kapital an bestehenden oder zu gründenden Realkredit instituten zu beteiligen. Ausgeschlossen von der duekten Versicherung sind ciejenigen Versicherungszweige, für deren Benriebe geseizlich staatliche Genehmigung erforderlich ist, so lange diese Genehmigung nicht eirteilt worden ist. Der Vorsland besieht aus einer oder mehsern Peisonen. Die Bestellung erfolgt durch den Aufsichtsrat. Weiter betrellen die Aenderungen: die Ausgabe von Aktien, den Aulsichtsrat, die Generalveisammlung, den Revisionsrat, die Anfertigung der Gewinn und Verlusnechnung, Verteilung des Reingewinnes, Auhösung und Liquidation der Gesellschaft. Die bisherigen Muglieder der Duektion Robert von Goerschen, Dr. Karl Freiherr von Nellessen, Arthur Sueimondt, Geheimer Jusliziat Karl Springsield und Oberbürgermeister Vellman naben ihr Amt niedergelegt. Adoll Harbers, Generaldtrektor zu Aachen, ist zum alleinigen Vorsland der Gesellschall besteilt. 2 Aachen, den 19. Juli 1915. Königl. Amtsgericht 5. und Johann Dornemann aus geschieden; Heinrich Gellen, Rentner zu Aachen, und Ludwig Hillenblink, Prokurist zu Kohlscheid, sind zu Mitgliedern des Vorstandes bestellt. Aachen, den 21. Juli 1915. Königliches Amtsgericht 3. [Die Bestellung des Bankiers Hermann Bielefeld als Geschältstührer der Aachener Sperrholzund Pournier-Fabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Aachen ist widerrulen. 2 Aachen, den 21. Juli 1915. Königl. Amtsgericht 5. Aus dem Vorstand der # Kohlscheider Aktiengesellschaft„Selbsthilte“ zu Kohscheid sind KarlHauch Im Handelsregister B ist K heute unter Nr. 28 bei der Firma Andernacher Druckerei (Verlag der Andernacher Volkszeitung) Gesellschaft mit beschränkter Haftung Andernach eingelragen worden: In der General Versammlung vom 20. Juni 1915 ist beschlossen worden Abänderung des Gesellschaltsvertrages bezüglich 1. der Höhe der Geschäftsanteile eines Gesellschalters 2. der Bestellung eines Aufsichtsrates 3. der Verteilung der Geschältsantelle und Mitgliedschaft. Andernach, 20. Juli 1915. 10 Königl. Amtsgericht. In das Handelsregister B Nr. 11 ist bei der Pirma: Bedburger Wollindustrie Aktiengesellschaft in Bedburg heute eingetragen worden: Hugo Andereya ist aus dem Vorstande ausgeschieden. Bergheim, den 17. Juli 1915. Königliches Amtsgericht. Dei der Nr. 948 des Handels1 registers A eingetragenen Pirma Wilhelm König junior hier, wurde am 20. Juli nachgetragen, daß die Firma erloschen ist.(66 Amtsgericht Düsseldort. ei der in unserm Handelsregister Abteilung A unter . 417 eingetragenen ollenen Handelsgesellschalt in Firma Haurmann& Kathagen zu Schweim ist heute folgendes eingetragen worden: Zur Vertretung der Gesellschaft ist an Stelle des verstorbenen Bierbrauerelbesitzers Carl Bröking in Schwelm nur der Gesellschafter Bierbrauereibesitzer Ouo Haarmann in Bonn ermächtigt. Die Prokura des Rentners Heinrich Kathagen in Schwelm ist etloschen. 294 Schweim, den 23. Juli 1915. Königliches Amtsgericht. Vertreter und Grossisten sucht Genußmittel-Industrie Josef Rosenkranz& Co. Dresden-., Silbermannstr, 16. Tüchtiger Wanderdekorateur findet daueinde Beschältigung. Sim. Kaufmann Nachf. 2e) Andernach. Großmnaustrielles Werk sucht zu möglichst solortigem Einirill Ersten Buchhafter und Kassierer ferner zweiten Buchhalter und einen Beamten für die Bearbeitung der Krankenkasse usw.— Angebote mit Gehaltsansprüchen unter Beilügung des Lebenslaufes unter R H 1717 an Haasenstein& Vogler,.-., Köln.(134 Stud. phil. währ. akad. Fer. irgendw. angem. Beschält. Ang. u. K 2341 bef. Aug. Rolef, Ann.-Exped., Münster i. W.(le Arzttochter ausgebildel in Schwed. Heilgymnastik u. Massage, sucht Stellung. Ang..P 2440a..Ann. Exp. Jak. Vowinckei, Elberfeld.(Vd Umtausch von Stammaktien(ordinary shares) der Nobel Dynamite Trust Company, Limitea, in London gegen Aktien der Dynamit-Actien-Gesellschaft vormals Alfred Nobel& Co. in Hamburg. Soweit es sich auf dem Wege der schrittlichen Verhandlungen feststellen läßt, heirscht jetzt Uebereinstimmung mit der Nobel Dynamite Trust Company. Limited, in London, über die voll ständige Trennung der bisherigen Beziehungen zu den deutschen Sprengstolf- und Pulverfabriken, und der Auslausch der Pormahnäten und der Aktien an einem neuttalen Ort ist in Aussicht genommen und in der Vorbereitung besrilten. Nachrichten über das Datum und den Verlauf der dieses von der englischen Regierung genehmigte Abkommen bestätigenden General-Versammlung der Nobel Dynamite Trust Company. Limited, in London liegen noch nicht vor; dem Vernehmen nach aber wud die Nobel Dynamite Trust Company, Limised, in London gleich zeitig in Liquidation treten, und es wurd daher ausdrücklicn darauf hingewiesen, daß deutsche Inhaber von Stammaktien (ordinary shafes) der Nobel Dynamite Trust Company, Limited in London, die uns ihre Stücke nicht zum Umtausch belassen, des Umtauschrechtes in Deut schland verlustig gehen würden und mit ihren Aktien nach Beendigung des Krieges auf den sich für sie ergebenden Erlös der Liquidation in England angewiesen sein würden. Die jetzt im freien Markt stattfindenden Umsätze in Stammaktien(ordmary shares) der Nobel Dynamite Trust Company, Limited. in London beziehen sich ausschließlich auf solche Stücke, die zum Umtausch angemeldet sind, und haben demnach die Aufrechterhaltung der Anmeldung zum Umtausch in Aktien der DynamitActien-Gesellschaft vormals Alfred Nobel& Co. in Hamburg zur Voraussetzung. Wil nehmen daher an, daß die zum Umtausch eingereichten Stücke, für die die Einwilligung zum Umtausch nient bis zum 31. Juli ds. Is. ausdrücklich bei uns zurückgezogen wird, uns zum Umtausch belassen werden. Es wird nichts versäumt, um die Erledigung der Formalitäten und den Umtausch zu beschleunigen. Wir sind auch bereit, von denjenigen Inhabern deutsch gestempelter Stammaktien(ordmary shares) dei Nonel Dynamite Trust Company. Limited in London, die diese noen nicht zum Umtausch angemeldet haben, aber jetzt Arnen der Dynams Achen Gesellschaft in Hamburg einzwtauschen wünschen, noch bis zum 15. August 1915 Vormerkungen zum Umtausch enie enzu nehmen. Wir weiden, soweit es uns möghicn sein wud, die so vorgemerkten Aktien in der Reihenfolge ihrer Anmeldung berucksichtigen, ohne jedoch eine Verpflichtung zum Umiausch zu übernehmen. 89 Hamburg, den 23. Juli 1915. Norddeutsche Bank in Hamburg. „" 9e Tiel (Hotel Coburg) Berlin hegt dem Bahnhof Friedrichstraße direkt gegenüber, somit in zentralster und namentlich ruhgster Laue Berlins.— Nach dem eriolgten Erweiterungsbau vertügt er jetzt über 150 Betten. 30 Eigen-Badezimmer mit AB. Zimmer mit fließendem Wasser und Fernsprecher: 300/m große. vornehme Gesellschaftsräume. Preise: Zimmer mit 1 Bett„".-— von K.50 Zimmer mit 1 Bett. Bad u. AB von K.50 an Zimmer mit 2 Betien.“— von M.— an Zimmer mit 2 Betten, Bad u. AB von MK 10.— an Wohnung und Verpilerung-„ von.— an Badalrekter gesacht. Zur Leitung großer ingenieurbauten wird ätterer Baudirektor mit besonderer Eriahrung im Eisenbeionbau gesucht. Bewerbei müssen größere Bauten bereits selbständig geleitet haben und neben genauer Kenntnis aller einschlägigen technischen Betriebe und des dazu gehörgen Aurechnunswesens die Fähickeit und den Takt zu schwierigen Verhandlungen mit Behörden besitzen. Sprachkenntnisse erwünscht. Gell. Angebote mit Lebenslauf, genauen Angaben über Fachausbildung, bisheriger lätigkeit, Mililärvernältnisse erbeten unter J M 15129 durch Rudolf Mosse. Berlio SW. 152 K55 Tüchtiger, fachkundiger Giikaufor. Mit M.—2000 Kaution sucht weltgewandter, aber kriegs geschädigter Fachmann, dessen Frau tüchtige Köchin, Leitung od. Pachtung kl. rentabl. Hotels od. Restaurants. Det. Off. erb. Kurhaus Kaltenweide i. Hann. XI. Hotel, beliebier Auslugsort, herrlich zw. 2 Badeorten gel., für Dame pass., bes. Umstände halber billig zu verk. Ang. unt. L. J 862 an die Exp. d. Bl.(26 Beteiligung mit ca. 30000 M suent techn. u. kaulm, geb. älterer Herr, Fabrikdirektor a.., an nachw. rentabl. industriell. Unternehmen. Masch.Fabr., chem. Pabr., Blechemb. usw. Ang. u. DD 9744 an Rud. Mosse. Dresden, erbeten.(•51 60 000 M. Verdienst durch Beteilig. an einem vorlieg. Auftrage mit einem Kapital von 175000 M. Gell. Angeb. u. Ta L. 2211 an Rud. Mosse, Berlin, Tauentzienstr. 2. Erfahrener militärtreier Buchhalter Stellung. Gefl. Anerb. an H. Schwarz, Köln. Hochstadenstr. 18. II. Tüchtiger Kautmann Deutscher, verheiratet, mit Famil., seit über 20 Jahren im Ausland Oesterreich u. Ialien) gewesen u. zulolge des Krieges aus Halien ausgewiesen, sucht gestützt auf la. Releienzen Vertrauensstellung Eintritt könnte solort erlolgen. Angebole unt. X 2127 Ga d. Schweiz.-Exp. Haasenstein & Vogler. St. Gallen(Senweiz). Naufmantl Schweizer, 20 Jahre alt, der beiden Hauptsprachen sowie Stenographie.Maschinenschreiben mächtig, wünscht baldmöglichst in Stellung zu treten. Prima Referenzen und Zeugnisse zu Diensten. Angebote unter D 4465 Y an Haasenstein& Vogler, Frankfurt a. M.(1160 Phomiter Spiritus- u. BrennstolfChemiker, Herstell, erfahr., evtl. zur Mitbeleiligung b. gesucht. Ang. u. J A781 an die Exp.(2d 83 83 für die Abteilung Dotten u. Beltstchen d sofort gesucht. Es wollen sich nur solche Heiren melden, welche bereits längere Zeit in größern Detail-Geschäften in gleicher Eigenschaft tätig#### waren.(•52 C Meldungen schriftlich mit genauen Angaben### 55 oder persönlich von 11—12 Uhr vormittags. 9 SS BERLIN W 5O Tauentzienstrasse 21-24 BOORRRRRRRRRRRR Militärfreier Janger-Nann mit guter Begabung und höherer Schulbildung für die Konto-KorrentBuchhalterei eines größern Pabrikgeschäftes zum baldigen Eintritt gesucht. Angebote mit nähern An. gaben und Gehallsanspr. erbeten unter D Z 1033 an die Expe dition ds. Blattes.(P1 Das Kuvert ist mit der Auf schrift„Angebbt C. C. Buchhalter“ zu veischen. Eisenwarenhändler, 28Janie, La militärfrei, bisher Teilhaber eines Geschäfts sucht Stehung als Geschäftsführer, Abteilungsleiter oder ähnliches. Gewandter Einkäufer. Angeb. u. KN 9483 an Rudolf Mosse, Köln.(·51 Rittmeister d. L. Kav. vom Belde zurück akademisch und kaufmännisch gebildet, sucht P61ung aucn als Reisebegleiter. Angeb. u. F U K 140 an Rudolf Mosse, Frankturt a. M.(·51 CTrößere Meialwareniabrik in uer Nähe Dortmunds sucht zum solortigen Eintritt eine bereits in größern Betrieben mi Ertolg tätig gewesene junge Dame mit guter Schulbildung, großer Fertigkeit in Stenographie und Maschinenschreiben sowie guten Kenntnissen in der doppelten Buchführung. me Angebote mit Lebenslaut und Zeugmsabschtiften sowie Angabe der Gehaltsansprüche und des trühesten Eintrüts u. DV 1196 an die Exp. d. Bl. erbei. Fräulein sucht z. 15. 8. Sielle zu Kindern, wo auch in Küche mit tätig sein kann. Ang. u. K Y 1943 an G. Geerkens, Hagen i. W. In unmittelbarer Nähe von Haupt-Personen- und Güterbahnhof.-Gladbach, mit letzterm durch Anschlußgeleis verbunden, ein Gelände von rund 6 Hektar, wovon reichlich 2 Hektar bebaut, zu verkaufen. Günstigste Verkehrslage zwischen 4 Straßen, Betrieb bisher Baumwoll-Spinnerei und Weberei. Gebäude: rund 4000-m Shed, 3600-m viergeschossige Hochbauten nebst Für Selbstbewerber Besichtigung auf Anmeldung jederzeit gestattet. Gladbacher Spinnerei& Weberei in Liqu.,.-Gladbach. In dauernde Stellung sucht angeseh.Fabrik photogr. Papiere in Dresden einen strebsamen, bestempiohlenen, peinlich zuverlässigen Betriebsleiter mit gründlichen chemischen Kenntnissen, welcher praktisch mitarbeitet(Herstellung der Mischungen und Beaufsichtigung des Betriebes), Alter nicht über 35 Jahre. Ausführliche Angaben über Lebenslauf. Bildungsgang, Zeugnisse u. Gehaltsforderung erb. unter D D 673 an Rudolf Mosse. Dresden. 251 Rioteldlrekter gesucht für großes Hotel in Großstadt(Aktiengesellschaft), gut prosperierend. Herren mit guten Empiehlungen, die über Kapital vertügen, wollen gefl. Angebote unt. F HL 150 an Rudolf Mosse, Frankfurt a.., einreichen. *51 Sand, Sammet und Geider Mit Einkauf und Lagerverwaltung dieser Artikel vertrauter, militärfreier Herr(oder Dame) für Bumenpatz-Creschändlung mögl. zum sofortigen Eintritt gesucht. Angebote mit Zeugn.-Abschr. u. Gehaltsansprüchen unter I. D 857 an die Exped. d. Bl. 20 Niemand hat gesunde Roinp jetzt nötigerals die DaDellle heimgebliebenen, welche den wirtschaftlichen Kampf durchzuhalten habenSchwere Leiden gernzchlässigter Krampfadern. Bei Beingeschwüren, Aderbeinen, Geschwulst, Entzündung,nass.Flechte, Salzfluss,„trockener Flechte, Gelenkverdickung, Steiigkeit, Platttuss, Rheuma, Gicht Ischigs, Hüftweh, Elefantiasisverlangen Sie Gratisbroschüre: Lehren u. Ratschläge für Beinleidende“ v. Sanitätsrat Dr. R. Weise& Co., Hamburg G. S. (Frößeres Quantum(Ca. ½ bis 1 Million chm)(2c Anschuttungsmassen in der Nähe von Duisburg gesucht. Angeb. unter genauer Angabe der Lage, der Art der Massen, der Höhe des Abtrages, der Bedingungen usw. erbeien unter L. H 861 an d. Exp. d. Bl. Moin ziont und Wir suchen zum sofortigen Eintritt für unsere Abteilung: Schwere Werkzeugmaschinen einige erfahrene militärfreie Konstrukteure Kalker Maschinenfabrik.-G. (vorm. Breuer, Schumacher& Co.) Köln-Kalk. 30 Tüchtiger, energischer der mit der Bearbeitung von locm-Stahlguß- Rundkörpern durchaus vertraut ist, zu möglichst baldigem Eintritt von Kölner Pa. gesucht. Nur Herren mit besten Empfehlungen belieben sich unter Einsendung ihres Lebenslaufs und Zeugnisabschriften sowie Angabe der Gehaltsansprüche zu wenden unter L Z 157 an die Exped. d. Bl. 25 Deutsch-Oest.-Ung. Wirtschaftsverband. Wer suchterstklassigen Vertreter für die österr.-ungar. Monarchie? Eingeführt in Stahl, Eisen wie Landwirtschaft. Erste Referenzen Deutschlands u. Oesterreichs. Gefl. Zuschritten unter:„Sicherstellung 14305“ an die Annoncen Expedition M. Dukes Nachf. A.., Wien., Wollzeile 16. 42 Wir suchen für Kontor und Verkauf einen milltäriseien jungen Mann möglichst aus der Möbelbranche in dauernde Stellung. Bewerbungsschreiben mit Gehaltsansprüchen erbeten an(2c Jacob& Josef Kohn,.-., Köln, Hohenstaufenring 27. Zum 15. September sucht *51 bewährten Zuschneider Oflerten mit Zeugnissen, Photogr. u. Gehaltsansprüchen erbeten Franz Reich, Damenmoden Halle a. S. Natürche Planken kauft fortwährend in größern Posten(Va Friedr. Wilh. Schiemenz Militäreffektenfabrik Elberfeld, Marienstr. 23. Telephon 278. Unsere neue, gesetzl. gesch. Karbid-Lampe erzeugt ein Licht von größter Leuchtkraft, eignet sich sowohl zum Lesen u. Schreiben als auch zum Erwüimen und Warmhalten von Plüssigkeiten, ist völlig gefahrlos, feuerund sturmsicher und kann daher sowohl im Zimmer, als auch im Hof, Scheuer und Keller verwendet werden. Behandlung kinderleicht. Hübsche Ausstattung. Detailpreis Mk..80 pr. Stück. Für den Vertrieb werden unter sehr günstigen Bedingungen an allen größern Plätzen Deutschlands Generalvertreter gesucht. Näheres durch Uebel& Lechleiter Hleilbronn a. N. Uebernehme größere Aufträge in Zeltnflöcken aus halbrundem Stahleisen, 15X8X3 mm. Prlbchen zum Preise von M 28.— p. 100 Sick netto.(ma Uebernehme auch noch größere Posten Heeressachen zum Feuerverzinnen und Verzinken. Messingwerk„Krone“, Iserlohn i. W. Leere Tasser. Eine Partie etwas beschädigte, aber noch sehr gut erhalt. Fässer werden zum billigsten Preise angeboten. Anfragen unter B A 1711 durch Haasenstein& Vogler, -., Köln, erbeten.(1134 1UWaggens Nuß I, II und III p. Aug. zukaufengesucht. Ang. unter D U 1195 an d. Exp. d. Bl. erbeten. ba 2 Zeite 1= ca. 170gm= 700kg schwer 1= ca. 210gm= 2400kg..„ billigst zu verkaufen. Nähere Angaben durch Postfach 22. Altenessen. ku Eine grobe Rösterei übernimmt billigst das Hell- u. Dunkelrösten von Kaffee und Frucht. Leistungsfähigkeit täglich 100 Ztr. Angebote unter DX 1198 an die Exp. d. Bl.(Re Gewindefräsmaschinen m. elektr. Antrieb, für Ladungskapseln, Mod. Ge, sof, lieferbar Th. Westphal, Werkzeugf., Köln. die bereits längere Jahre auf kaufmännischen Bureaus tätig gewesen ist, Kurzschrift und Schreibmaschine vollständig beherrscht, zum möglichst sofortigen Eintritt gesucht. Angebote unter Angabe der Gehaltsansprüche, Religion, Alter und frühesten Eintrittstermins erbeten an ia Arn. Jung, Lokomotivfabrik G. m. b. H. Jungenthal b. Kirchen(Sieg). Junge Dame die d. Krieges weg. Stelle im Auslande aufgeb. mußte sucht pass Wirkungskreis.Kindern. als Gesellschafterin o auch als Emplangsdame. Selbige ist spiachkundis, erfahr. i. Haushalle, Helfer in v. R. Kreuz. Gfl Anerbieten beförd. u. N 2437 die Ann.-Exp. Jak. Vowinckel. Elberfeld.(Vd Erfahr., geprüfte, ärztlich empt. Pflegerin die auch ev Hausarb. übernimmt, sucht Stelle. la. Zeugn. Brfe. erb. Schwester Anna, Bonn, Lessingstraße 17. Re Gebrüder, 28 u. 30 J.., welche pnotogr. Atelier u. ihr elterl. Hotel-Restaur., Stehbierhalle nebst Kegelb. gemeins. übernehm., such. auf diesem Wege zwecks Heirat Bekanntsch. tüchtiger Geschäftsdamen, die diesem Betrieb vorstehen können. Annehmbare Erschein., Vermögen v. je 15000 f bar erwünscht. Sich. Exist. Ang., mögl. mit Bild(Kniestück) unter L G 860 an die Expedition d. Bl. Strengste Verschwiegenheit. (Anonymes zwecklos.). 26 Büheln Echt deutsch gesinntem Manne, der sich nach trauter Häuslich keit und einer lieben Frau sehnt, möchte eine Mutter Gelegenheit geben, ihr Kind kennen zu lernen, das in seiner unbegrenzten Herzensgüte so recht geeignet ist, den gottgewollten Berut des Weibes auszufüllen. Schlicht und wahr von Charakter, hübsch, gesund, tüchtig erzogen, lieb u, weich im Wesen, bieten seine Eigenschaften einem Manne, der diése unscheinbaren Vorzüge schätzt, die Gewähr für ein stilles, dauerndes Glück.— Gute Aussteuer und für später eiwas Vermögen wird zugesichert.— In Frage kämen Herren im Alter von 30—40 Jahren, von gut. Ruf, evg. Glaube, gesicherte Existenz u. unbedingt ehrenhaft. Charakter. Briefe mit Bild erbeten unter KV 1025 an die Exp. d. Bl. 12 Faß Leinöl-Firnis abzug. Ang. u. A A1988a..Exp. Mantelriemen 3000 Stück mit kleinem Fehler, aber abnahmefähig, äußerst billig zu verk. Näheres: A. J. Neuß. Köln, Händelstr. 19. Fernruf A 4330. 102 Herrschaftl. Halbverdeck Dogeatt u. Kupee preiswert zu verkauten.(Sg Düsse ldorf. Gladbacher Str. 63. Saumöggen in größerer Menge zu kaufen gesucht. Preisangabe erbeten. Perner kaufe ich Hafer- und Weizenstroh. Ang. u. M X 20 a. d Exp. d. Bl. Maschinenfabrik sucht für(18 25 Drehbänke Anahl Schlosser geeignete Beschältigung. Ausk. H. Mosblech, Köln-Ehrenf. Prima Sprit zu kaufen gesucht. Eil. Angebote u. R 610 Ann.: Exp. Rosiefsky, Bonn. Re la. Leuchtpetroleum 3 Kesselwagen, bahnstehend, geg Hochstgebot, nicht Höchstpreis, abzugeben. Erbilte telegraphische Angebote. Becker, Bochum, Viktoriastr. 7. 51 Werkzeugmnuschihen haben wir sofort oder kurziristig lieferbar abzugeben. J. Neunorer Werkzeugmaschinen-Gesellschaft Berlin N 24, Priedrichstraße 105a. D9 Teleph.: Norden 10354/55. Telegr. Maschinenhöfer. An meine lieben ** Am Sonntag den 25. Juli, mittags 12 Uhr, findet an meinem Standbild wieder eine musikalische Veranstaltung statt. Bei dieser Gelegenheit wird die beliebte Kapelle des 59. Feld-Artillerie-Regiments unter ihrem Leiter Herrn Bahr patriotische Weisen zum Vortrag bringen, wobei der Kölner Männerchor neben andern Darbietungen das neue, von Willy Ostermann gedichtete und vertonte Volkslied „Dä kölsche Boor en Iser“ zum Vortrag bringen wird. Der Zutritt zum Standbildplatz wird von 11 Uhr ab, zur Vermeidung übermäßigen Gedränges, nur gegen Erwerb des Textes dieses Liedes zum Preise von 20 Pfg. gestattet. Nachmittags gegen 5 Uhr wird der Gesamtverband des Samaritervereins am Denkmal mit Fahne und eigner Musikkapelle zum Nageln erscheinen. Diesem schließt sich mit Gesangsvorträgen um 6 Uhr der Gesangverein Polyhymnia an. Wiederum bitte ich, bei beiden Gelegenheiten die gehörige Verstärkung meines Eisenpanzers nicht zu Nergessen. Der„Roische voel in Lisen am Gürzenich. Priearieh Bäumann Reederei— Spedition Duisburg- Ruhrort. Fernspr. 6591. Telegr.: Baumann Elisenstr. Massengut-Transporte von den Ruhrhäfen nach dem Oberrhein, nach u. von allen belgischen Kanalplätzen. Zweigniederlassung in Lüttich. Lebensmittel-Großeinkauf. Erbitte dringend Offerte über direkt greifbares Quanium u. alleräußerste Preise in Oelsardinen(Südwesteuropa), Halberstädter Würstchen, Rohschinken stark geräuchert, Büchsenschinken gek., Grießmehl, Hafertlocken lose, Sauerkraut, Rollmops mit Gurkeneinlage(Pässer à 1000 Stück), Matjes-Heringe, getrockn. Kümmel, Gewürze für Küche u. Wurstfabrikation, weißen u. schwarzen Plefler, Majoran, gemahlenen Muskat, Muskatblüte, Zimmet, Piment, Arachis, Viergewürze, Salatöl, Eiernudeln, Makkaroni, Speck geräuchert, Salamiwurst(harte u. dauerhafte Ware), Fleisch-, Leber- und Blutwurst(Dauerhaftigkeit 4 Wochen), Würfel- u. Feinzucker, marinierte Heringe, Tee-Orange-Pekko. Die Verbindung mit mir ist eine daueinde. Aeußerste Konditionen erb. u. H A 756 an die Exp.(26 „ Ich bin Abgeber für neue Kartoffeln sofortige Lieferung.„„„„88 Max Neugarten, Dusseidorf. Fernsprecher 7831. Telegr.-Adr.: Neuvasen. * geröstet, entölt und entbittert, bester und billigster Kaffee Ersatz, ca. 300 Zentner sofort lieferbar. Interessenten wollen sich unter E B 1035 an die Bxp. d. Bl. wenden.(be Größerer Posten Bruchrens auch ert. fehlerhaft, p. sofort gesucht. 51 M. Klein, Rombach. Feiner Himbeersirup. 5 Püsser à 150 kg# 90 abzugeben, greitbar. Schriftl. Ang. u. C. 2443 an die Ann-Exped. Jak. Vowinckel, Elberfeld Vo# Joes kist Mischobsl feinste Dessertware, besond. Gelegenheit für Lazarettlieferanten, schnellstens greifbar, billigst abzugeben wegen bevorstehender Einberufung. Angeb. u. H 733 an Haasenstein& Vogler, -., Frankfurt a. M. 51 Welche Mühle liefert einem Bäckermeister in Barmen freies Mehl? Angeb. u. 20810 a. d. Ann.Exp. A. Baumgarten, Barmen. Alilch la. Margarine 200 Zentner, solort greifbar, Kübel à 50 Pfd. ¼1,08. Telegr. Ang. u. GH738 an, d. Exp(2c 20 Waggons la. Kattoffeln vorjähr. gesunde, keim- u. faulireie handverl. Speiseware,#K 5,80 ab ostpr. Station. 38 20 Waggons Frühkartoffeln mehlig, rote u. weiße,#A 8,25 ab Hannover. Alles versandbereit. Hans Zachler, Köln Obrerring 21. Zeieph. A7305. Saperier Kartollelmen! (beschlagnahmefrei) in Waggonladungen preiswert abzugeben. Antragen erbeten unter F B L 1453 an Rudolf Mosse, Frankfurt a. M.(-31 Raterhieinl bis 5000 kg gesunde, beschlagnahmefreie Ware, zur sofortigen oder baldigen Lieferung geg. Kasse gesucht. Angebote unter E A 1034 an die Exped d. Bl. erb.(be Größerer Posten •8• abzugeben. Gefl. Anlragen u. D. S 1193 an die Exp. d. Bl.(dd Fertig beatbeitete 47mm Verschlußkappen Ned. 04, lehrengenau, abzugeben. Ang. mit Preis an Werkapma G. m. b.., Köln. 2c 5 in Bearbeitung von 15cm- und ZiemStan zur Sder Prewrohnigen von durchaus leistungsfähiger Maschinenfabrik sofort gesucht, welche seit einem Jahre obige Sorten in Grauguß fertig bearbeitet geliefert hat. Gefl. Angebote an 4d J. W. Erkens Maschinenfabrik Düren. Universität Bonn. s Bneater ssu##- Verzeichnis vom Winter1915/16 ist erschienen und kann durch das gegen vorherige Einsendung von 45 durch Postanweisung— bezogen weiden. Bonn, den 20. Juli 1915. Re Rektorat der Rhein. Friedr.-Wilh.-Universität. Köin am Rhein. Hotel Hamburger Hof dir. am hint. Ausgang des Bahnh. Ruhig. Lage als auf d. Domseite. Grauguß-Rohlinge verschiedener Kaliber können noch geliefert werden von Ascherslebener Maschinenbau-Aktiengesellschaft (vormals W. Schmidt& Co.) Aschersleben. 5 ku sofort gegen Kasse gesucht. E. Schmitz, Essen, Klementinenstr. 14. Wir sind in der Lage, größere Posten Baumwenstelfe besonders Militär-Hosen-, Rock- und Futterstoff, Dreil usw. zu scheren, rauhen, fätben und imprägnieren. Schnellste und beste Bedienung. Harde& Roessing Rhede, Bez. Münster. Für-Zienund Preß-Werke. Aufträge für 6 Monate und mehr auf große Mengen Preßarbeit (Stahl) zu vergeben. Material wird geliefert.(•51 W. Waldhausen, Düsseldorf, Beuthstr. 8. E GE P A PEIT Welche Pirma kann etwa 1000 Tonnen Knüppel in Thomas-.-.und Stahl Qualität bis 30. September oder 30. Dezember liefern? Angebote unter D W 1187 an die Expedition d. Bl. Ve Aussellrarbeiten aus Vollmaterial für bedeutendes Werk gesucht. 651 Gefl. Ang. unter Df S 1275 an Rudolf Mosse, Düsseldorf. Ca. 45 Brls. Tafelöl„Orion“ 97* B. B. O. Originalware L 812 an die Ann.Sg preiswert abzugeben. Gefl. Anfragen Exp. D. Schürmann, Düsseldorf. Fürs Feld versandfertig empfehle Armeemesser Feld-bestecke Dolche Scheren aller Art Hühneraugenmesser Feuerzeuge mit Zündschnur Nähzeuge Elektrische Taschenlampen Rasiermesser u. Zubehör Rasier-Apparate Haarschneidemaschinen Säbel für alle Truppengattungen SIRWTeNcKei Zwillingswerk 64 Köln a. Rh., Hohe Str. 144-146 Für jedes Stück, welches meine Schutzmarke trägt, leiste ich unbedingt Gewähr. Hüssie sabrinieren und übernehmen noch Aufträge zur prompten Lieferung auf: Infanterie-Segeltuch-Tornister Tornister-Tragriemen Kochgeschirriemen Mantelriemen Infanterie-Leibriemen Dreiteil.Patronentasch. 09 Säbelkoppel Kavallerie Patronentasch Pistolentaschen 08, kurze Pionierpatronentaschen 87/87„..4 Geschirre- Lederartike! gleichviel welcher Art.(Do Carl vom Feld G. m. b. H. Militäreffekten-Fabrik Wald(Rhld.). " Ngus Konlinge Lundlad.-Kaps. Gr. Z. 14 roh u. bearb. gezogen u. a. d. Vollen liefert in großen Tagesmengen John J. Moser, SW 68, Charlottenstr. 77. Telegr.-Adt. „Moserum: Berlin. 751 Zentbahnstell garantiert vorschriftsmäßig, 45000 Mtr. feldgrau gesucht. Bemust. Oflerte erb. Oskar Kanter, Berlin, Kuxhavener Straße 14.(51 Gut erhaltene Stalzinesser für Patronentaschen 09 u. Kochgeschirriemen zu kaufen gesuchtHeinrich Herlitz Hamm(Westt.)(20 Erbitten Muster und Preise für Eintau-Kalbfeder u. Transparentieder für Tornister. Se Menke& Ruberg Düsseldorf 60. Kapsein dr. Z. 14 Kapseln Gr. Z. 04 in großen Mengen lieferbar: Paul Nievejan, Krefeld, Rhein. Ferenantenitbelt für Gymnasiasten. Währ. d. Herbstier. mimmt glänz. empfohl. u. gewissenh. Philologe Gymn all. Klass auf, Landhaus m groß. schatt. Gart. m. Tennispl., all. Turngerät., un mittelbar a. Walde gelegen. lägl. Spaziergänge, häuf. Wanderfahrten. Tägl. Repetttionsunterr., ev. Nachhilleunterr. Preis.50 bis .—c Man verlange Photogr. u. Näh. u. BJ 784 a. d Exp. d Bl(2c Sommertrische Niedertischbach(Sieg). Privathaus hält sich für ruhesuchende Sommertrischlei, auch Kinder, empiohlen. Niedert. hat keine Industrie u. herrl. Waldungen zu Spaztergängen. Eig. Pischerei. Annagen unter S Apostlag. Niederfischbach(Sieg). guche für meine Tochter gegen Pensionszahlung liebevolle Aufnahme in kl. Haushalt, wo sie sich im Kochen, Kunsthandarbeiten, Klavierspielen aus. bilden kann. Angeb. u. J 810 an die Ann.-Bxped. O. Schürmann, Oüsseldorf. Sg Harmoniums neu und gebraucht, zur Hliete. Gutschrift der Miete bei Ankauf. Obladen Nacht. KöLN, Hohenzollernring 5 am Opernhaus. Tel. A 477. 102 Wer hat inieresse füf 1000 Mir. longare Treibriemen allerbeste Qual., 35—120mm br. 2 Ang. u. B W 281 3 an d. Bzo.(14 Guterhaltener lbach-Flügel mittlerer Größe günst. zu verkauf. Angeb. u. LC 1032 an d. Exp 2c