* Samstag 29. Mai Verautwortich u den angemeinen Leu Aug. Champal, iun den Handelstei: Hi. Pyszka iüf den Anzeigenten. F W Bales. Verleger und Drucker: M Dulüont Schaubero Chetredakteur Ernst Posse; alle in Köln Godartionelte zweigstelle Gerlle un 7. Unter den Linden 39. Hlaupt-Agenturen: sachen Ih Naus Gerlin B. arndt. Montensu. 20. Bochum Bockau 8p Frecse Bonn ft. Rossetsky, Brüht E. Mülez. Dortmuno K. Hiestemscher, Mestenhelluez 7. Dürenit Dornhecker. Oösseldorl. Schürmann Dutsburg Fr. Schatz. Eiberteld u. Barmen Jak. Vomnckel. Essen-Ruhr Ed.Krause, Hupssenallee 103 Frankturt a M. Generalvert für Süddeutschl Jacob Haper. Godesberg Fi. Kellet, Hagen G. Geerkens, Hamburg A. Schoeler, Gänsemarkt 35. Hannover Schütte 8 Härdnch Köln-Kalk fi. Bergei Köln-Bayenthal Ervin Mialer Köln=Oeutz Ea Höpp Köln-Ehrenielo Fiugo deckersberg, KölnLindenthal U. Braun, Köln-Niopes C. Fiedier Koblenz.Heidenheum. LOhrstr. 129 Pernsprecher: Nr. 43361- A3362 .5363-.5364- A5365- A 5365-45367 Redaktion, Anzeigenteil, Expedition und Druckerei sind durch jede dieser 7 Fernsprechleitungen zu erreichen. Erste Morgen-Ausgabe Geschäftsstunden: Redaktion von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends, Anzeigenteil und Expediton—12 Uhr vorm. und.—7 Uhr nachmDruckerei—1 Uhr und—6½ Uhr. 1915— Nr. 536.— Bezugspreis in Kölo 7 K. in Deutschland 8 A vierteljährüch. Anzeiger 60 3 die Zeile oder deren Raum Reklamen.50.4 Für die Aufahrne von Anzeigen an oeshmmt vorgeschrebenen Tagen oder in bestmmi bezeichneten Ausgaben wird keine Verautwortichkeit übernommen. Haupt-Expedition: Greite Straße 64— Postscheck-Konte 250. Haupt-Agenturen: Kreield J. F. Houben. Lennep Ad. Mann. Mainz Mainzer Verlagsanstalt Mannheim D Prenz Mülheim(Rh.) Fi. Kleiser Mütheim(Ruhr) II. Baedekers Buchhdl..-Gladbach E Schelimann Neus H1 Carenteid. Neuwied W Gierbrauer. Remscheid C. A. Kochenrath, Kheydt O. Berger. Ruhsort Andreae& Co. Saarbrücken 3 C. Schäler. Sulzbachstr. 15 Siegburg W. Brinck, Markt 16 Solingen Ed. Elven, Wiesbaden Hi. Gieß.- Sonst. Vertret. im Deutschland: in allen größ. Städten: Haasenstein& Vogler, Rud Mosse, Daube& Co. C. m. b. H. Invalidendank Breme: Hierm. Wülker. Wilh. Scheller. Der Reichbnätster ader ven Greubrach Kanlens. Der deutsche amtliche Bericht. WTB Großes Hauptquartier, 28. Mai.(Telegr.) Eingekroffen um 3 Uhr 25 Min. nachmittags. Westlicher Kriegsschauplatz. Von den im Brennpunkte des feindlichen Durchbruchsversuchs nordöstlich der Loretto=Höhe stehenden Armeekorps sind seit dem 9. Mai 14 Offiziere, 1450 Franzosen gefangengenommen und 6 Maschinengewehre erbeutet. Südöstlich des Loretto-Höhenrückens setzten gestern gegen Abend die Franzosen zu erneuten Teilangriffen, die abgeschlagen wurden, an. Bei Ablain ist das Gefecht noch im Gange. Auch im Priesterwald griff der Feind gestern 7 Uhr abends nach längerer Arlillerievorbereitung an. Es kam zu erbitterten nächtlichen Kämpfen, die mit einer schweren Niederlage der Franzosen endeten. In den Vogesen gelang es dem Feinde, in einem kleinen Grabenstück südwestlich von Metzeral sich festzusetzen. Ein französischer Angriff am Reichsackerkopf nördlich von Mühlbach wurde leicht abgewiesen. 18 französische Flieger griffen gestern die offene Stadt Ludwigshafen an. Durch Bombenabwurf wurden mehrere Zivilpersonen gelötet und verletzt, Materialschaden aber nur in geringem Maße angerichtet. Das gepanzerie Führerflugzeug wurde östlich Neustadt a. d. H. zur Landung gezwungen; mit ihm fiel ein Major, der Kommandant des Flugzeuggeschwaders von Nancy, in unsere Hände. Unsere Flieger brachten im Luftkampfe bei Epinal ein französisches Flugzeug zum Absturz und setzten die Kaserne in Gérardmer in Brand. östlicher Kriegsschauplatz. An der Dubissa nahmen unsere Truppen erneut die Offensive auf. Ein zu beiden Seiten der Straße Rossionie— Eiragola geführter Angriff war von gutem Erfolge begleitet. Er brachte uns 3120 russische Gefangene ein. Im übrigen wurden an verschiedenen Stellen russische Nachtangriffe abgewiesen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Um den Vormarsch der verbündeten Truppen zum Stehen zu bringen, versuchte der Feind mit frischen Kräften, die er von andern Kriegsschauplätzen herangeführt hatte, rechts des San an verschiedenen Stellen zum Kampf überzugehen. Die Versuche scheiterten. Nur in der Gegend von Sieniawa wurden schwächere Abteilungen auf das linke San-Ufer zurückgedrückt, wobei eiwa sechs Geschütze nicht rechtzeitig abgeschoben werden konnten. In der Gegend nordöstlich von Przemysl zu beiden Seiten der Wisznia sind wir in gutem Fortschreiten geblieben. Zu der am 25. Mai veröffentlichten Beute sind etwa 9000 Gefangene, 25 Geschüße und 20 Maschinengewehre hinzugekommen. Obersie Heeresleitung. Der Wiener amtliche Bericht. WIB Wien, 28. Mai.(Telegr.) Amtlich wird verlautbart: 28. Mai, mittags. Nordöstlicher Kriegsschauplatz. Vom Norden herangeführte russische Verstärkungen versuchten gestern an mehrern Frontabschnitten östlich des San durch heftige Gegenangriffe das weitere Vordringen der verbündeten Truppen zum Stehen zu bringen. Die Angriffe des Feindes, die auch nachts wiederholt wurden, scheiterten. Die verbündeten Truppen konnten beiderseits der Wisznia neuerdings Raum gewinnen. Bei Sieniawa mußten schwächere eigene Abteilungen vor starken russischen Kräften auf das westliche Sanufer zurückgehen, wobei einzelne Geschütze auf dem östlichen Ufer zurückblieben. Die Kämpfe bei Drohobycz und Stryj dauern erfolgreich fort. Trotz zähesten Widerstandes wurden neue russische Stellungen erobert. Am Pruth und in Russisch=Polen keine besondern Ereignisse. Es herrscht im großen Ruhe. Südwestlicher Kriegsschauplatz. In Tirol rückten italienische Abteilungen an mehrern Punkten über die Grenze. Sie bekamen es vorläufig nur mit einigen Gendarmen und Beobachtungspatrouillen zu tun. Die Beschießung unserer Grenzwerke aus schweren Geschützen hat aufgehört. Auch in kärntnerischem und küstenländischem Grenzgebiet entwickelten sich bisher keine nennenswerten Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Der französische amtliche Bericht. WIB Paris, 28. Mai.(Telegr.) Amtlicher Bericht von gestern abend: In Belgien längs des Yserkanals haben Artilleriekämpfe eingesetzt, im Abschnitt nördlich von Arras war der Tag durch mehrere sehr heiße Kämpfe gekennzeichnet, die uns neue Erfolge eingebracht haben. Bei Angres unternahm der Feind zwei Gegenangriffe; er wurde beide Male zurückgeworfen; wir blieben Herren der eroberten Stellungen. Die Verluste der Deutschen waren, wie am vorangegangenen Tage, sehr groß; weiter südlich haben die Truppen, die vorher Carency und den größten Teil von Ablain erobert hatten, in einem kräftigen Angriff die vor dem Friedhofe des letztern Dorfes gelegenen deutschen Schützengräben eingenommen; unmittelbar darauf haben wir uns des Friedhofes selber bemächtigt, wo der Feind sich stark verschanzt hatte. Foür rückten dann jenseit des Friedhofes vor und machten 400 Gefangene, darunter mehrere Offiziere. Bei Eeurie—Rollincourt fehr lebhafter Artilleriekampf. Zwischen Arras und den Vogesen versief der Tag ruhig. Der russische amtliche Bericht. ag Von der holländischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Der russische Generalstab meldet unterm 27.: Bei Schaulen kämpften wir am 26. und 27. mit Erfolg. Unsere Truppen gewannen Gelände auf der Linie Murawjewo—Schaulen sowie an der untern Dubissa, wobei sie einen feindlichen Angriff bei Rossijennü abschlugen. Wir machten einige hundert Gefangene und eroberten Kraftwagen und sonstige Trophäen. Am Vohr beschoß der Feind in der Nacht des 26. mit schwerer Artillerie die Festung Osowietz. Der Feind versuchte vergeblich von Jedwabno unter Deckung von giftigen Gasen einen Angriff. An mehrern Abschnitten der Narew=Front fand heftiges Artillerie= und Infanteriefeuer statt. Auf dem linken Weichselufer an der Bzura töteten unsere Jagdkommandos mit dem Bajonett etwa 60 Mann in einem für uns günstig verlaufenen Scharmützel mit deutschen Vortruppen. Der Rest der feindlichen Abteilung wurde gefangen genommen. Bei Opatow unternahm der Feind fruchtlose Angriffe mit beträchtlichen Streitkräften. In Galizien unternahm der Feind am 25. und in der Nacht zum 26. einen Angriff auf unsere ganze Frontlinie zwischen der obern Weichsel und links des San. Er wurde jedoch überall zurückgeschlagen Der hartnäckige Kampf an beiden Ufern des San zwischen Przemysl und dem Lubarowkabach und zwischen Przemysl und den großen Dnjestrsümpfen wurde mit großer Erbitterung fortgesetzt. Jenseit des Dnjestr setzte der Feind am 25. auf der ganzen Front von den großen Sümpfen bis Dolina mit einer entschlossenen Offensive ein. Im Laufe dieses und des folgenden Tages erzielte der Feind, der sehr beträchtliche Verluste hatte, nirgendwo Vorteile. Die zwischen unsern Stellungen bei Strif durchgebrochenen feindlichen Streitkräfte sind durch unsere Truppen vernichtet worden.(?) Während eines Gegenangriffs machten wir zahlreiche Gefangene, deren Anzahl noch näher festzustellen I. Der italienische amtliche Bericht. Zürich, 28. Mai.(Telegr.) Die Agenzia Stefani meldet, amtlich: Amtlicher Bericht vom 27. Mai, 11 Uhr abends: Tiroler Grenze. Die Artilleriegefechte zwischen unsern Befestigungen und denen des Feindes am Tonale und auf der Hochebene von Assiago dauern an. Die Besetzung des Gebietes jenseit der Grenze in der Nähe der Mündung des Chiese wurde bis zu der Gebirgszone zwischen dem Idrosee und dem Gardasee ausgedehnt. Die Gemeindebehörden von Tezze im Val Sugana und von andern Dörfern haben sich mit dem Ausdruck der patriotischen Gefühle der Bevölkerung unter unsern Schutz gestellt. Kärntnerische Grenze: Die Gefechte unserer Alpini dauern mit günstigen Ergebnissen und unter Einbringung von Gefangenen fort. Friauler Grenze: Grado ist besetzt worden unter großer Begeisterung der Einwohner. In der Nacht vom 16. auf 17. Mai hat eines unserer Luftschiffgeschwader einen Flug auf feindliches Gebiet ausgeführt wobei es Bomben auf die Eisenbahnlinie Triest—Nabre= sina warf, wodurch die Linie stark beschädigt, vielleicht sogar unterbrochen wurde. Der Tonalepaß liegt zwischen Ortler und Adamellogruppe und führt von dem Quellgebiet des Oglio zum Bermigliothal. Assiago ist der Stützpunkt der Italiener am Eingang des Assatals, durch das eine Straße nach Westen läuft, die bei Calliano nördlich von Rovereto in das Etschtal mündet. Zwischen Idrosee und Gardasee springt österreichisches Gebiet keilförmig nach Italien ein. Tezze ist wenige Kilometer von Primolano entfernt, wo die Brenta nach Italien eintritt. Grado ist ein kleiner Ort an der Meeresküste östlich des Porto Buso und südlich von Aquileja. Nabresina liegt nordwestlich von Triest und dem bekannten Schloß Miramare an der See. Wie es mit der angeblichen Begeisterung in den besetzten Orten steht, wird man erst aus andern Nachrichten erfahren können. Eine Reichstagsrede des Reichskanzlers. (I Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Im Reichstag hat der Kanzler v. Bethmann Hollweg über Italien gesprochen, und das Haus hat sich unter dem Eindruck der wuchtigen Rede auf morgen vertagt. Der Reichskanzler führte aus: Als ich vor acht Tagen zu Ihnen sprach, bestand noch ein Schimmer von Hoffnung, daß das Losschlagen Italiens vereitelt werden könne. Die Hoffnung hat getrogen. Das deutsche Empfinden sträubte sich, an die Möglichkeit einer solchen Wendung zu glauben, jetzt hat die italienische Regierung selbst ihren Treubruch mit blutigen Lettern unvergänglich in das Buch der Weltgeschichte eingeschrieben.(Zustimmung.) Ich glaube, es war Macchiavelli, der einmal gesagt hat, jeder Krieg, der notwendig sei, sei auch gerecht. War von diesem nüchternen, realpolitischen Standpunkt aus, der von allen moralischen Reflexionen absieht, dieser Krieg notwendig? Ist er nicht vielmehr geradezu sinnlos?(Stürmische Zustimmung.) Niemand bedrohte Italien, weder Österreich=Ungarn noch Deutschland. Ob die Tripleentente es bei Lockungen hat bewenden lassen, das werden die Geschichtsschreiber einmal festzustellen haben.(Lebhaftes Hört, hört und Beifall.) Ohne einen Tropfen Bluts, ohne das Leben eines einzigen Italieners zu gefährden, konnte Italien die lange Liste der Konzessionen haben, die ich Ihnen neulich verlesen habe: Land in Tirol, Land am Isonzo, soweit die italienische Zunge klingt, Befriedigung nationaler Wünsche in Triest, freie Hand in Albanien, den wertvollen Hafen Wallona. Warum haben die Herren Salandra und Sonnino das nicht genommen? Wollten sie etwa auch das deutsche Tirol erobern?(Mit erhobener Stimme) Hände weg, meine Herren!(Stürmischer Beifall.) Oder will sich Italien an Deutschland reiben, an dem Lande, dem es bei seinem Aufschwung zur Großmacht doch so manches zu verdanken hat!(Lebhafte Zustimmung), an dem Lande, von dem es durch keinerlei Interessengegensätze getrennt ist! Wir haben in Rom keinen Zweifel darüber gelassen, daß der italienische Angriff auf österreichisch= ungarische Truppen auch deutsche Truppen treffen wird.(Lebhafter Beifall.) Weshalb hat nun also Rom auf die weitgehenden Anerbietungen so leicht verzichtet? Das italienische Grünbuch ist ein Dokument, das ein schlechtes Gewissen hinter hohlen Phrasen verbirgt. Man hat sich vielleicht offen gescheut, offiziell auszusprechen, was man durch die Presse und durch die Gespräche der parlamentarischen Wandelgänge als Vorwand verbreiten ließ, die österreichischen Angebote seien zu spät gekommen, und man habe ihnen nicht trauen können. Wie steht es denn in Wirklichkeit? Die römischen Staatsmänner hatten doch wohl kein Recht, an die Vertrauenswürdigkeit anderer Nationen denselben Maßstab anzulegen, den sie sich für die eigenen Vertragshandlungen zurechtlegen.(Stürmischer Beifall.) Deutschland bürgte mit seinem Wort dafür, daß die Konzessionen durchgeführt werden würden(mit erhobener Stimme). Da war kein Raum für Mißtrauen (Stürmische Zustimmung). Und weshalb zu spät? Das Trentino, das am 4. Mai angeboten wurde, war kein anderes Land, als es im Februar gewesen war. Und im Mai war zu dem Trentino noch eine ganze Reihe weitgehender Konzessionen hinzugekommen, an die im Winter nicht einmal gedacht worden war. Nein, zu spät war es, weil die römischen Staatsmänner sich nicht gescheut hatten, lange vorher, während der Dreibund noch leibte und lebte, derselbe Dreibund, von dem der König und die Regierung in Rom auch nach dem Ausbruch des Weltkrieges ausdrücklich anerkannt hatten, daß er weiterbestehe(Lebhaftes Hört, hört), daß Sonnino sich lange vorher mit der Tripelentente so tief eingelassen hatte, daß er sich aus ihren Armen nicht mehr loswinden konnte. Schon im Dezember lagen Anzeichen für eine Schwenkung des römischen Kabinetts vor. Zwei Eisen im Feuer zu haben, ist ja immer nützlich, und Italien hatte uns auch früher schon seine Vorliebe für Extratouren gezeigt. Aber hier war kein Tanzsaal, hier war die blutige Wahlstatt, auf der Österreich=Ungarn und Deutschland für ihr Leben fechten.(Stürmische Zustimmung.) Und dasselbe Spiel, wie gegen uns, haben die römischen Staatsmänner auch gegen das eigene Volk gespielt. Gewiß, das Land italienischer Zunge an der Nordgrenze war von jeher ein Traum und Wunsch, innig begehrt von italienischen Herzen. Aber doch ist dieser Krieg ein Kabinettskrieg; denn das italienische Volk in seiner großen Mehrheit wollte nichts vom Kriege wissen, und auch die Mehrheit des Parlaments wollte es nicht.(Hört, hört!) Noch im Mai haben die besten Kenner der italienischen Verhältnisse feststellen können, daß etwa vier Fünftel des Senats und zwei Drittel der Kammer gegen den Krieg waren(Lebhaftes Hört, hört!) und darunter die ernstesten und gewiegtesten Staatsmänner der ganzen letzten italienischen Epoche. Aber die Vernunft kam nicht mehr zum Worte. Es herrschte allein die Straße. Und die Straße war unter der wohlwollenden Duldung und Förderung der leitenden Männer des italienischen Kabinetts bearbeitet von dem Golde der Tripelentente(Stürmische Zustimmung) und unter der Führung gewissenloser Kriegshetzer in einen solchen Blutrausch versetzt worden, daß sie dem Könige Revolution und allen Gemäßigten, die sich noch ein nüchternes Urteil bewahrt hatten, Überfall und Mord androhte, wenn sie nicht in die Kriegstrompete mit einstimmen wollten. Über den Gang der österreichisch=ungarischen Verhandlungen, über das Maß der österreichischen Konzessionen wurde das Volk geflissentlich in Dunkel gehalten. So kam es, daß nach dem Rücktritt des Kabinetts Salandra sich niemand mehr fand, niemand mehr den Mut hatte, eine neue Kabinettsbildung zu übernehmen, und daß in den enscheidenden Debatten über die Kriegsvollmachten kein Redner der konstitutionellen Parteien des Senates oder der Kammer den Wert der weitgehenden österreichischen Konzessionen für die nationalen Wünsche des italienischen Volkes zu würdigen auch nur versucht hat. In dem allgemeinen Kriegstaumel trieben die leitenden Politiker zum Sturm. Aber wenn durch die militärischen Ereignisse, wie wir sie hoffen und wünschen, eine Ernüchterung des italienischen Volkes eintreten wird, dann werden ihm auch die Augen darüber aufgehen, wie leichtfertig es in diesen Krieg hineingehetzt worden ist.(Stürmisches Sehr richtig!): Wir haben alles getan, um die Abkehr Italiens vom Bunde zu verhüten. Uns fiel dabei die undankbare Rolle zu, dem treu verbündeten ÖsterreichUngarn, mit dessen Armee unsere Truppen von Kampf zu Kampf und von Sieg zu Sieg schreiten, anzusinnen, die Vertragstreue des Dritten durch die Abtrennung altererbter Gebiete zu erkaufen. Daß Österreich=Ungarn schließlich hier an die äußerste Grenze des Möglichen gegangen ist, wissen Sie.(Zustimmung.) Der Fürst Bülow, der von neuem in den aktiven Dienst des Reiches gestellt war, hat die ganze Summe seines diplomatischen Geschicks, seiner genauen Kenntnis der italienischen Zustände, seiner Persönlichkeit und seines Namens mit unermüdlicher Arbeit für eine Verständigung eingesetzt.(Lebhafter Beifall.) Wenn seine Arbeit vergeblich geblieben ist, das ganze deutsche Volk dankt sie ihm.(Lebhafter Beifall.) Wir werden auch diesen Sturm aushalten.(Lebhafter, anhaltender Beifall.) Von Monat zu Monat sind wir mit unsern Verbündeten immer enger zusammengewachsen. Von der Pilitza bis zur Bukowina haben wir mit unsern österreichisch=ungarischen Kameraden monatelang gegen eine Riesenübermacht zähe ausgehalten.(Beifall.) Dann sind wir siegreich vorgestoßen und vormarschiert. An dem Geist der Treue und Freundschaft und Tapferkeit, von dem die Zentralmächte unerschütterlich beseelt sind, werden auch neue Feinde zuschanden werden.(Brausender Beifall.) Die Türkei feiert in diesem Kriege eine glänzende Wiedergeburt(Beifall), und das gesamte deutsche Volk verfolgt mit Begeisterung alle einzelnen Phasen des hartnäckigen und siegreichen Widerstandes, mit dem die uns treuverbündete türkische Armee und Flotte die Angriffe der Gegner mit wuchtigen Schlägen zu parieren weiß.(Beifall.) Gegen die lebendige Mauer unserer Krieger im Westen sind die Gegner bisher vergeblich angestürmt. Mag auch an einzelnen Stellen der Kampf hin und her gewogt haben, mag hier oder dort ein Schützengraben oder ein Dorf verloren oder gewonnen worden sein, der große Durchbruch, den unsere Gegner seit 5 Monaten so laut ankündigten, der ist ihnen nicht gelungen. (Lebhafter Beifall.) Und er soll ihnen nicht gelingen.(Lebhafer Beifall.) Er wird an der todesmutigen Tapferkeit unserer Helden scheitern. (Lebhafter Beifall.) Alle Machtmittel der Welt haben unsere Feinde bisher vergeblich gegen uns aufgeboten. Eine ungeheure Koalition tapferer Soldaten— denn wer wollte die Feinde verachten, wie es unsere Gegner wohl gern tun— ist gegen uns aufgeboten worden. Ferner der Plan, eine Nation von 70 Millionen mit Weibern und Kindern auszuhungern, Lug und Trug. In demselben Augenblick, wo der Mob der Straße in englischen Städten um Scheiterhaufen herumtanzte, auf denen er die Habseligkeiten wehrloser Deutscher verbrannte(Lebhafte Pfui=Rufe), wagt es die englische Regierung, ein Dokument mit ungenannten Zeugen über angebliche Grausamkeiten in Belgien so ungeheuerlicher Art zu verbreiten, daß nur ein verrücktes Gehirn ihnen Glauben schenken kann.(Lebhafte Zustimmung.) Aber während die englische Presse hier und da solchen Nachrichten Raum gibt, während sie objektive Darstellungen der Kriegslage abdruckt, herrscht in Paris allein der Terror der Zensur. Keine Verlustlisten erscheinen, kein deutscher, kein österreichisch=ungarischer Generalstabs=Bericht darf abgedruckt werden. Die ausgetauschten schwerverwundeten Invaliden werden von ihren Angehörigen abgesperrt. hörti) Eine wahre Angst vor der Wahrheit scheint die französische Regierung zu beherrschen(Lebhafte Zustimmung). So kommt es, daß nach zuverlässigen Beobachtungen in breitesten Volksschichten noch keine Kenntnis von den schweren Niederlagen der Russen, auch nur derjenigen im vorigen Jahre, besteht, daß man weiter glaubt an die russische Dampfwalze, die auf Berlin losgeht, das in Hunger und Elend verkommt, und daß man glaubt an die große Offensive im Westen, die seit Monaten nicht kommt. Wenn die Regierungen der feindlichen Staaten glauben, durch Volksbetrug und durch die Entfesselung eines blinden Hasses die Schuld an dem Verbrechen dieses Kriegs zu verdecken, den Tag des Erwachens hinausschieben zu können, wir werden uns, gestützt auf unser gutes Gewissen, auf die Gerechtigkeit unserer Sache und auf unser siegreiches Schwert, nicht um Haaresbreite von der Bahn abdrängen lassen, die wir als richtig erkannt haben.(Lebhafter Beifall.) Mitten in dieser Verwirrung der Geister und Gefühle geht das deutsche Volk ruhig und sicher seinen alten Weg. Nicht mit Haß führen wir diesen Krieg, aber mit Zorn, mit heiligem Zorn.(Stürmischer Beifall.) Und je größer die Gefahr ist, die wir, von allen Seiten von Feinden umdrängt, zu bestehen haben, je mehr uns die Liebe zur Heimat tief ans Herz packt, je mehr wir sorgen müssen für Kinder und Enkel, um so mehr müssen wir ausharren, bis wir uns alle nur möglichen realen Garantien und Sicherheiten dafür geschafft haben, daß keiner unserer Feinde nicht vereinzelt, nicht vereint, wieder einen Waffengang wagen wird.(Stürmischer Beifall und minutenlanges Händeklatschen im Haus und auf den Tribünen.) Je wilder uns der Sturm umtobt, um so fester müssen wir unser eigenes Haus bauen. (Stürmischer Beifall.) Für die Gefühle, für die Gesinnung einiger Kraft, unerschrockenen Mutes und grenzenloser Opferwilligkeit, die das ganze Volk beseelt, für die treue Mitarbeit, die Sie, meine Herren, vom ersten Tage an zähe und fest dem Vaterlande leisten, übermittle ich im Auftrage Seiner Majestät Ihnen als den Vertretern des ganzen Volkes den heißen Dank des Kaisers. In dem gegenseitigen Vertrauen darauf, daß wir alle eins sind, werden wir siegen— auch einer Welt von Feinden zum Trotz. Das Haus nimmt diese Rede mit brausendem Beifall und minutenlangem Händeklatschen auf. Auch besucher beteiligen sich an der Kundgebung. Graf Westarp(kons.): Ich beantrage, daß das Haus sich nach dieser Rede bis morgen vertagt. Dieser Antrag wird von allen bürgerlichen Parteien und einem Teil Sozialdemokraten angenommen. Scheidemann(sd.) beantragt die zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Einschränkung der Verfügungen über Miet= und Pachtzinsforderungen auf der Tagesordnung für die nächste Sitzung nicht an dritter, sondern an fünfter Stelle aufzuführen. Abgeordneter Bassermann(nl.) widerspricht diesem Antrag und bittet, es bei der Reihenfolge der Tagesordnung zu belassen. Das Gesetz muß morgen in zweiter und dritter Lesung erledigt werden. Der Antrag Scheidemann wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt. Samstag 10 Uhr Vorlage über Miet= und Pachtzinsforderungen, Hinterbliebenenfürsorge. Schluß 4 Uhr. vom italienischen Kriegsschauplatz. Die Stimme des Papstes. WIB Rom, 28. Mai.(Telegr.) Der Brief des Papstes an den Kardinal Vanutelli(vgl. Telegr. Lugano in Nr. 532 der Kölnischen Zeitung) besagt dem Osservatore Romano zufolge noch weiter:„Daß der Papst, indem er sich an den Dekan wende, zu jedem einzelnen Kardinal gesprochen zu haben wünsche. In seiner ersten Enzyklika habe er, getrieben von dem Wunsch, in Europa das entehrende, furchtbare Menschengemetzel aufhören zu sehen, die Regierungen der Kriegführenden ermahnt, baldigst den Völkern die Segnungen des Friedens wiederzugeben. Seine Freundes= und Vaterstimme sei ungehört geblieben, der Krieg daure fort, und zu Lande wie zu Wasser scheue man nicht einmal vor Angriffswaffen zurück, die den Gesetzen der Menschlichkeit und dem Völkerrecht widerstritten; gleich als ob dies aber nicht genüge, habe sich der furchtbare Brand auch auf sein geliehtes Italien, ausgedehnt und lasse leider auch für Italien Tränen und Verheerungen befürchten, die jedem, auch einem glücklichen Krieg eigen wären. Der Papst erwähnt darauf seine Bemühungen zugunsten der Kriegsgefangenen und teilt mit, daß den Feldkaplänen weitgehende Vorrechte für das Messelesen und den Beistand Sterbender gewährt werden. Diese Vorrechte kämen nicht nur den Feldkaplänen des italienischen Heeres zugute, sondern auch allen im italienischen Heer irgendwie befindlichen Priestern, die sich ihrer heiligen Mission würdig zeigen und aufs höchste bemüht sein mögen, daß den Soldaten bei dem harten Kampf keineswegs die Stärkungen der Religion mangele. Die Zeit, die wir durchmachen, sei schmerzlich, der Augenblick sei fürchterlich, aber ddie Herzen hochl und häufigeres und glühenderes Gebet zum Herrn der Völkerschicksale. Möge bald die Kriegsplage und Frieden und Ruhe wiederkehren!" Alle Söhne de katholischen Kirche mögen zusammen mit dem Papst drei Tage getrennt streng fasten und damit vollen Ablaß, gültig, guch für die Selen des Fegefeuers, erwerben. Der Papst schließt:„Das Echo dieser unserer Worte möge zu allen unsern von fürchterlicher Kriegsplage getroffenen Söhnen gelangen und alle überzeugen von unserer Teilnahme an ihren Mühen und Qualen. Denn es gibt keinen Schmerz, der nicht auf unser väterliches Gemüt zurückwirkt.“ Ein ehrenhafter Italiener. Der folgende Brief eines italienischen Kaufmanns an einen deutschen Geschäftsfreund bringt die Gefühle zum Ausdruck, die einen großen Teil der ernsthaften und anständigen Italiener angesichts des vom Ministerium Salandra=Sonnino begangenen Verrats bewegen. Der Brief ist vom 19. Mai aus Marostica (Provinz Vicenza) datiert und lautet wörtlich, mit allen seinen kleinen sprachlichen Unebenheiten, folgendermaßen: In diesen sehr schwierigen und traurigen Augenblicken kann ich nicht umhin machen, Ihnen diese wenige Zeile zu adressieren. Ich habe immer die größte Hoffnung gehabt, daß die internationale Lage und besonders die Verbindungen zwischen Italien und seinen Verbündeten sich verbessert hätten. Dagegen sind leider dieselben immer schwieriger und dunkler geworden! Es wäre gewiß ein großer Jammer, wenn Italien und Deutschland, die im Frieden der letzten Jahrzehnte in jeder Beziehung vorwärts gekommen sind, die 33 Jahre lang in treuem Bündnis geblieben sind und davon große Vorteile gehabt haben, sich jetzt dagegen bekämpfen sollten! Das wäre gewiß für beide Länder ein sehr großes Unglück, für unsern Handel einen enormen Schaden(denn kein Land auf der Welt braucht so viel wie Deutschland) und zuletzt für die Industrie von Marostica eine wahre Katastrophe. Österreich hat uns ja genug offeriert! Und die größte Schuld daran hat die Presse, dliche Presse, die vom fremden Geld, englisch und französisch, sich kaufen ließ, die größte Schuld daran haben jene Narrenleute, die baren Krieg bineinzutihren daden um auch Italien in diesen furchtbaren Krieg hineinzuführen. Das wäre der Sieg nicht allein jener Parteien, die für Frankreich und England sympathisieren, besonders aber der Freimauerei, der Unordnung, der Leichtsinnigkeit. Es ist traurig, sehr traurig! In meinem ganzen Leben habe ich nie so schwierige und nliche Tagehingebracht. Ich habe immer die größte Hoffnung und Vertrauen im Ministerium Salandra=Sonnino gehabt, heute habe ich es ganz verloren, ich habe mich getäuscht, und mit mir viele andere. Gott allein kann noch unser liebes Vaterland vom enormer Unglück retten! Der Viererbunc berauscht sich an Phrasen. WIB Paris, 28. Mai.(Telegr.) Senat. Nach der Rede des Präsidenten Dubosts(vgl. Nr. 535 der Kölnischen Zeitung) bereiteten die Senatoren dem in der Diplomatenloge sitzenden italienischen Botschafter Tittoni eine lebhafte Huldigung. Darauf ergriff der Ministerpräsident Viviani das Wort und sagte: Italien, das die Waffen in der Souveränität seines Verstandes und in der Unerschrockenheit seines Herzens ergriff, sprengte bereits die Schranke, in der seine Freiheit erstickte. Sein Ruhm vor den Menschen wird weniger darin bestehen, seine ausder überlieferung stammenden Forderungen vorgebracht zu haben, als sich geweigert zu haben, den mörderischen überfall gegen dasuniverselle Recht zu decken. Seine Ehre wird es sein, durch seine Festigkeit, die Ränke einer Nation zunichte gemacht zu haben, die sich soweit erniedrigt hat, es zu beschimpfen, nachdem sie es lange angefleht hatte. Nach der Rede Vivianis erhob sich ein Beifallssturm,„Der Senat beschloß, die Reden Dubosts und Vivianis offentlich anschlagen zu lassen. Die Sitzung wurde sodann aufgehoben. Tittoni dankte Dubost für seine Worte. Viviani und Salandra haben freundschaftliche Telegramme gewechselt, in denen sie die Zuversicht in den„Sieg des Rechtes über die Gewalt“ ausdrücken. WIB Rom, 28. Mai.(Telegr.) Der englische Premierminister Asquith brachte in einem Telegramm an den Ministerpräsidenten Salandra diesem die Freude der englischen Regierung und des englischen Volkes darüber zum Ausdruck, daß die seit langem zwischen England und Italien bestehende Freundschaft ein innigeres Verhältnis gezeitigt habe. Das italienische Volk sei stets für Freiheit und große Menschheitsideale gewesen und nehme nun am Kampf zu deren Sicherung vor weiterer Vernichtung teil. Die Tüchtigkeit des italienischen Heeres und der Flotte werde den Endsieg beschleunigen und sichern. Ministerpräsident Salandra sprach in seinem Antworttelegramm seinen Dank für die Anerkennung der hohen Ziele aus, um derentwillen Italien am europäischen Krieg teilnehme. Italien wünsche vor allem, daß für ein auf der Grundlage der Achtung der höchsten Nationalitätsgrundsätze neugeordnetes Europa eine lange Periode der Freiheit und des Friedens erschlossen werden würde. Er hoffe, zu der raschesten Verwirklichung dieses Ideals beizutragen mit allen Kräften in inniger, dauernder Gemeinbürgschaft mit den Kräften des großen englischen Volkes, mit dem das italienische Volk durch eine lange, von keinem Widerstreit der Interessen gestörte Überlieferung und wechselseitige Sympathie verbunden sei. Verspätete Ueberreichung der Kriegserklärung. Der Pester Lloyd meldet aus Chiasso: Die italienische Regierung hat bereits am 22. Mai den Herzog von Avarna telegraphisch angewiesen, die Kriegserklärung zu überreichen; da aber die telegraphischen Verbindungen unterbrochen waren, erhielt der Botschafter erst am 23. Mai, also am Pfingstsonntag, das Telegramm und konnte erst an diesem Tage den Befehl ausführen. Der König von Italien schickt seine österreichischen Orden zurück. Der„Luzerner Tagesanzeiger“ meldet aus Chiasso: Der König von Italien hat die ihm verliehenen österreichischen Orden zur Verfügung des Kaisers von Österreich stellen lassen. Kriegsmaßnahmen in stalien. el Zürich, 27. Mai.(Telegr.) Königliche Erlasse ermächtigen zur weitern Ausgabe von weitern 300 Millionen Lire in Staatsbanknoten. Die politischen und militärischen Behörden werden ermächtigt, den Verkauf von kartographischen Druckarbeiten zu beschränken oder gänzlich untersagen zu lassen. Ein weiterer Erlaß beruft die Unterchefs und die gewöhnlichen Soldaten der Funkentelegraphie, die den Klassen 1883 bis 1888 angehören, unter die Waffen. Nach dem Corriere hat das königliche Schreiben an die Truppen in ganz Italien einen guten Eindruck gemacht. In Rom wird besonders die königliche Anerkennung der militärischen Macht des Feindes lobend hervorgehoben. Das Blatt meint, daß in der Proklamation Kaiser Franz Josephs eine solche loyale Anerkennung der Macht des Gegners umsonst zu suchen sei. 28. Mai.(Telegr.) Amtlicher italienischer Meldung zufolge sind die Dampfer Stadt Palermo, Stadt Catania, Stadt Messina und Stadt Syrakus, die der Staatsbahnverwaltung gehören, in Kriegsschiffe umgewandelt worden und sollen von jetzt ab als Bestandteile der staatlichen Kriegsflotte betrachtet werden.— Die Mailänder Polizei verhaftete, dem Corriere della Sera zufolge, etwa 200 Personen, angeblich rückfällige Verbrecher, die im Besitz von Waren aus geplünderten deutschen undösterreichischen Läden betroffen wurden. Das Palace=Hotel von Bucher=Durrer in Mailand wurde den Militärbehörden zur Umwandlung in ein Lazarett zur Verfügung gestellt. WIB Rom, 28. Mai.(Telegr.) Eine königliche Verfügung gewährt Straferlaß für alle mit zweieinhalb Jahren Gefängnis oder 3000 Lire Geldbuße bestraften Vergehen und hebt alle Disziplinarstrafen für etwa 17000 Eisenbahn= bedienstete auf, die aus Anlaß des Aufruhrs im Juni vorigen Jahres am allgemeinen Ausstand teilgenommen hatten. Die Aufhebung wird begründet mit dem Eifer und der Zucht der Eisenbahnbediensteten bei der Mobilmachung und soll jedenfalls zur Begütigung der sozialistischen Partei dienen.— Die Bediensteten der städtischen Straßenbahn sind wegen Lohnstreitigkeiten in den Ausstand getreten. Ministerpräsident Salandra tadelt dies in einem offenen Brief als ein Verhalten, dessen sich nur schlechte Samstag, 29. Mai Kötnische Zeitung s Erste Morgen=Ausgabe 1915 5 Nr. 536 Bürger schuldig machen.[Es ist poffenhaft, Herrn Salandra als Sittenprediger zu sehen.]— Die Tribuna tadelt die willkürliche und hysterische Ausübung der Pressezensur scharf. Der römische Preßverein beginnt mit gemeinsamen Einsprüchen gegen die Zensur.— Außer den gemeldeten Ausschreitungen und Verwüstungen des deutschen Besitzes in Mailand wurden gestern noch daselbst Anschläge gegen alle Geschäftsräume, Kaufläden und Fabriken verübt, deren Namensschild vermeintlich einen deutschen Besitzer anzeigte. Alles Bewegliche wurde teils geraubt, teils auf die Straße geworfen und verbrannt. Nunmehr wird die Aufrechterhaltung der Ordnung in Mailand den Militärbehörden übertragen.— Die Agenzia Stefani veröffentlicht eine Reihe von Erlassen, darunter einen, der festsetzt, daß der Kriegszustand bei Verpflichtungen aller Art als höhere Gewalt zu betrachten ist, und daß im Gerichtsverfahren Zugeständnisse zu machen und Fristen zu stellen sind. [Ein bequemes Hintertürchen, um sich lästiger Verpflichtungen zu entledigen.] Ein anderer Erlaß ändert die Kommunal= und Provinzialgesetze ab, damit der Lauf der Verwaltungsgeschäfte trotz der Einberufung zahlreicher Beamten nicht gestört werde. * Innsbruck, 28. Mai.(Telegr.) In der heutigen Gemeinderatssitzung sprach der Bürgermeister über den Treubruch der Italiener; Italien sei seiner Ehre beraubt und für die Zukunft bündnisunfähig geworden, die italienische Bevölkerung, welche in Innsbruck Zuflucht gesucht habe und hier wohl versorgt sei, benehme sich tadellos, denn sie fühle wohl Abscheu über die Handlungsweise der Italiener. Die Tiroler werden Hab und Gut, Blut und Leben einsetzen gegen das Eindringen dieser Verräter, in Tirol sei Mutlosigkeit unbekannt. Die Rede schloß mit einem Hoch auf beide Kaiser. Der Gemeinderat beschloß hierauf, eine halbe Million Kriegsanleihe zu kaufen. * Einsiedeln, 27. Mai. Der Abtprimas des Benediktinerordens, Frhr. Fidelis v. Stotzingen, in Rom, früher Abt von Maria Laach, ist hier eingetroffen und wird auf Wunsch des Papstes für die Dauer des Krieges hier seinen Wohnsitz nehmen. Der Seekrieg. Die Schulc am Untergang der Lusitania. Zum Untergang der Lusitania hat der amerikanische Abgeordnete Richmond P. Hobson eine in mancher Hinsicht recht interessante Erklärung veröffentlicht, die wir so wiedergeben, wie wir sie in der New Yorker Staatszeitung finden: Des Präsidenten Note an Deutschland ist entschieden und kraftvoll. Aber ihr hauptsächliches Verlangen, daß das Leben von Amerikanern auf Handelsschiffen ungefährdet bleibe, geht von der Voraussetzung aus, daß diese Schiffe unbewaffnet sind und feindlichen Kriegsschiffen keinen Widerstand entgegensetzen, und daß ihnen das internationale Recht, wenn solcher Widerstand fortfiele, Sicherheit des Lebens der Fahrgäste zusichert. Die Verfügung der britischen Admiralität, die britischen Handelsschiffen vorschreibt, deutsche Unterseeboote, wo sie sie träfen, zu rammen, macht alle britischen Handelsschiffe zu bewaffneten Fahrzeugen, die deutschen Unterseebooten Widerstand entgegensetzen sollen, und macht ihre Ansprüche unter dem internationalen Recht auf Warnung und Unantastbarkeit des Lebens diesen Unterseebooten gegenüber zunichte. Wenn wir unsere Stellung Deutschland gegenüber, wie sie in der Note des Präsidenten dargelegt ist, aufrecht erhalten wollen, ohne zugleich auf einem Widerruf der Verordnung der britischen Admiralität zu bestehen, so ist das gleichbedeutend mit dem Verlangen, daß deutsche Unterseeboote britische Handelsschiffe mit Amerikanern an Bord nicht angreifen sollen, während es diesen britischen Schiffen freisteht und sie Befehl haben, deutsche Unterseeboote anzugreifen. So könnte Großbritannien eine Flotte von Handelsschiffen unterhalten, die in voller Sicherheit deutsche Unterseeboote aufsuchen und zerstören könnte. Das Unterseeboot ist die Waffe des heldenmütigen Schwächern gegen den Starken und kann und soll nicht abgeschafft werden. Eine verwitwete Cousine von mir wollte im New Yorker Bureau der Cunard=Linie auf der Lusitania Passage belegen. Da nahm sie der betreffende Agent, ein alter Freund, beiseite und sagte ihr, das Schiff stehe unter dem Befehl der britischen Admiralität, und sie dürfe unter keinen Umständen darauf Passage nehmen. Er nahm ihr das Versprechen ab, dies bis nach der Fahrt geheim zu halten. Diese Tatsache regt zu verschiedenen Fragen an: Warum ließ die CunardLinie nicht an alle Fahrgäste, die mit dem Schiffe fahren wollten, dieselbe menschenfreundliche Warnung ergehen, die dieser Agent um alter Freundschaft willen meiner Cousine gab, statt das Schiff mit einer vollen Ladung von Reisenden zu befrachten, darunter viele hervorragende Amerikaner, deren Verlust die Stimmung der Amerikaner notwendigerweise tief beeinflussen mußte? Warum ließ die britische Admiralität, die wußte, daß an der Südküste Irlands deutsche Unterseeboote operierten, die Lusitania nicht den ungefährdeten Kurs um Nordirland herum nehmen?„Warum erhielt das Schiff, das mit 25½ Knoten Geschwindigkeit fahren konnte, von der Admiralität Befehl, in der Gefahrzone nur mit 17 Knoten zu fahren? Wie konnte ein Torpedo ein solches Schiff in 20 Minuten versenken? Die elementare Kenntnis der. Schiffsarchitektur müßte jedermann überzeugen, daß so etwas unmöglich ist, wenn nicht eine weitere Ursache dafür im Innern des Schiffes vorhanden war. Ungeschlossene Schotten oder eine innere Explosion zum Beispiel. Warum war kein Begleitschiff zum Schutz in der Gefahrzone? Warum war kein Begleitschiff zur Stelle, um Rettungsarbeiten zu leisten? Warum waren an der Küste keine Vorbereitungen getroffen? Warum dauerte es so lange, ehe die Rettungsarbeiten an Ort und Stelle aufgenommen werden konnten? Wie war es möglich, daß bei ruhiger See, angesichts des Landes, mitten am Tage, so viele Menschenleben verloren gehen konnten? Warum wurde die Zensur allen erschütternden Einzelheiten während des unerklärlich langsamen Bergungswerkes gegenüber aufgehoben, während die Befehle der Admiralität, unter denen das Schiff seinem Verhängnis entgegenging, geheimgehalten werden mußten? Diese Kundgebung eines anglo=amerikanischen Abgeordneten beweist, daß der Untergang der Lusitania in Amerika keineswegs die Stimmung so gegen Deutschland beeinflußt hat, wie die englischen Telegramme es zuerst wahrhaben wollten. Auf seine Fragen wird Herr Hobson freilich wohl kaum eine Antwort erhalten. ( Kopenhagen, 28. Mai.(Telegr.) Der gestern in der Mitte der Nordsee torpedierte dänische Dampfer Betty gehörte der Reederei Heimdal, die am 15. Mai, ebenfalls durch Torpedierung, das Schiff Martha verlor. Die Betty war am Dienstag von Blyth mit 3500 Tonnen Kohlen für die Kopenhagener Firma„Flindt u. Drost" abgegangen. Man ist in Kopenhagen über die Torpedierung verstimmt, da das Schiff sich auf neutraler, legitimer Fahrt befand und die Neutralitätsabzeichen führte. Dom westlichen Schauplatz. Die Fabel vom verstümmelten Mäcchen. Unter diesem Titel schreibt Paolo Calvino in Lugano im Corriere del Tieino: Als ich in der Locarnoer Zeitung Il Gottardo(vom 13.) den nachher auch von andern Blättern, darunter der Gazzetta Ticinese, nachgedruckten Aufsatz:„Das Verbrechen der Verbrechen“ las, glaubte ich weinen zu müssen. Der Gottardo schrieb: Ich habe etwas Entsetzliches gesehen... ich sah den Beweis des größten aller Verbrechen. Ich komme von Stresa zurück. Im Hotel des Iles Borromées sah ich ein herziges Mädchen, von den deutschen Soldaten schauderhaft verstümmelt. Das Kind zeigte mir seine beiden Armstummel und sagte, daß auch ihren Schulgefährtinnen die Hände in gleicher Weise abgehauen worden seien....“ Noch heute morgen fuhren über den Langen=See nach Mailand vier andere kleine Belgierinnen, verstümmelt wie das Kind im Hotel J. B. Alle haben sie gesehen, alle können es bezeugen. Mit schmerzerfülltem Herzen im Gedanken an so viel Grausamkeit der deutschen Soldaten beschloß ich, am ersten freien Tage nach Stresa zu gehen, um ebenfalls zu sehen, und so bestieg ich Montag morgen in Lugano den Dampfer nach Ponte Tresa. Unter den Mitreisenden befand sich ein Herr, der gerade dabei war, diese traurige Geschichte zu lesen, und der, außer sich vor Zorn, die deutschen Barbaren verfluchte, die man alle ohne weiteres erschlagen sollte. Ich suchte ihn mit dem Hinweis zu beruhigen, daß die Untersuchung über die seinerzeit von belgischen Händlern(nicht Soldaten im Kriege) an der friedlichen schwarzen Bevölkerung am Kongo verübten Grausamkeiten unsere Sympathien für das belgische Volk nicht zu vernichten vermocht, und daß man, zugebend, daß Kinder von einzelnen entmenschten deutschen Soldaten verstümmelt wurden, hierfür nicht das ganze Volk verantwortlich machen dürfe. In Stresa angekommen, begab ich mich schleunigst ins Hotel des I.., wo meine Überraschung nicht gering war, als ich sah, wie das Hotelpersonal beim Lesen jenes Artikels des Gottardo überrascht war. Von einem verstümmelten belgischen Mädchen hatte in jenem Hotel niemand etwas gehört. War es vielleicht im Hotel St. Gotthard? Oder im Beau Séjour? Ich mache mich sofort weiter und befrage die Besitzer dieser Häuser. Staunen und Verwunderung auf der ganzen Linie! Ich wende mich an den geschätzten Hrn. Dr. Pestalozza, den bekannten Arzt von Stresa. Nichts! Ich verhöre die Angestellten der Dampfschifflände und frage telephonisch den Stationsvorstand, ob jemand in Stresa verstümmelte belgische Kinder gesehen habe. Niemand hatte etwas gesehen. Da kam mir der Gedanke, daß vielleicht in Intra oder in Pallanza etwas zu vernehmen sei, und so ging ich dorthin, wo ich das gleiche starre Staunen fand wie in Stresa. och verreiste mit dem letzten Schiff, welches in Canobbio anhält, und übernachtete dort. Und heute, Dienstag morgen, ging ich nach Locarno zu Herrn Quaranta, Redakteur des Gottardo, und fragte ihn, wie er einen solchen Artikel in sein Blatt habe aufnehmen können? Er antwortete, er habe nur getreulich niedergeschrieben, was ihm der Bierfuhrmann Ziriatti von Muralto erzählt habe. Ich gehe zu Ziriatti. Mein Besuch setzt ihn in sichtliche Verlegenheit. Im Hotel des I. B. hatte er nichts sehen können, weil... er nicht einmal in Stresa gewesen sst. Aber er hat Quaranta erzählt, was er von andern hörte; er überläßt jedoch Quaranta die volle Verantwortlichkeit für den Artikel. Er Ziriatti) hat in Luino ein verstümmeltes Kind gesehen, oder behauptet is wenigstens, ein solches gesehen zu haben; was man ihm glauben lann, erhellt aus obigem. Inzwischen hat jener verfluchte Artikel eine solche Entrüstung gegen die Deutschen entfesselt, daß ernstes Unheil auch in unserm friedlichen Lugano hätte entstehen können. Wenn Dante ins Leben zurückkäme, würde er seiner„Hölle“ eine belgische anfügen und die Spielverderber und ihre Informatoren hineinstecken, die eine wahre Pest der heutigen Gesellschaft sind. Das Luzerner Tagblatt(vom 23.) begleitet die Wiedergabe des Briefes mit den folgenden Worten: Der Brief des Herrn Calvino ist in mehrfacher Beziehung so lehrreich, daß es schade um jedes weggelassene Wort wäre. Der Reinfall der lokalen Presse wäre köstlich, wenn er nicht einen furchtbar ernsten Hintergrund hätte. Er zeigt, mit welchen Mitteln hierzulande die Volksverhetzung betrieben wird. Was nicht die absichtliche, bewußte Hetzerei fertig bringt, vollenden die gedankenlose Dummheit und die Schwatzhaftigkeit. Und darum wäre es gut, wenn einmal ein Exempel statuiert, und Bierfuhrmann und Redakteur am Ohr genommen würden. Wenn die Verhetzung soweit gediehen ist, daß unreife Jungen fremde Gäste beschimpfen und kleine Buben auf der Straße„Evviva la querra!“ brüllen dürfen, ist es an der Zeit, Einhalt zu gebieten. 2.=Gladbach, 28. Mai.(Telegr.) Kommerzienrat C. O. Langen, der Vorsitzende der hiesigen Handelskammer, ist vom Staatssekretär des Innern als Referent für wirtschaftliche Fragen, namentlich auf dem Gebiete der Textilindustrie, in die Zivilverwaltung für Belgien berufen worden. vom östlichen Schauplatz. Ein Nleutraler über die Lage. ∆ Stockholm, 28. Mai.(Telegr.) über die Lage in Galizien schreibt Svenska Dagbladets militärischer Mitarbeiter: Es ist deutlich zu erkennen, daß das russische Hauptquartier die äußersten Anstrengungen macht, um Przemyst zu halten, was übrigens ganz natürlich ist. Przemysls Wiedereroberung muß vom Gefühlsstandpunkt aus die denkbar schwerste Niederlage für die russische Kriegführung werden und bedeutet tatsächlich: Galizien aus russischen Handen. Nach den großen Worten, welche die russischen Berichte kürzlich über Galiziens Befreiung enthielten und besonders nach dem umständlich beschriebenen Besuche des Zaren in der Festung nach der Ergebung muß die ganze russische öffentliche Meinung aufs tiefste von einem Rückschlag in diesem Punkt berührt werden. Das würde sicher der Anfang zum Ende werden. Die Truppen sind so herunter und ihr innerer Zustand, nach allem zu urteilen, jetzt so niedrig, daß man wohl erwarten kann, daß viele Abteilungen lieber als sich erneuten aufreibenden Märschen auszusetzen, sich hinter den Mauern der Festung einschließen lassen werden, um durch eine erhöhte Anzahl von Essern die Aushungerungszeit abzukürzen und sich gefangen zu geben. Lemberg unter russischer Gewalt. Wien, 28. Mai.(Telegr.) Nach der Erzählung eines aus Lemberg am 2. Mai entwichenen Kaufmanns in der Neuen Freien Presse ist das Stadtbild von Lemberg nicht besonders verändert gegen den Anfang der russischen Herrschaft. Nach 7 Uhr abends hört das gesellschaftliche Leben, nach 8 Uhr auch die Straßenbeleuchtung und der Straßenbahnverkehr auf. Die Theatervorstellungen im Kasinogebäude werden nur von russischen Offizieren und Beamten mit ihren Dämchen besucht. Die fortwährende Angst vor den Polizeispitzeln hat den loyalen Lemberger physisch sehr herunter gebracht. Trotz planmäßiger Unterdrückung aller Nachrichten über Erfolge der Verbündeten hält die Bevölkerung an dem Glauben an den endlichen Sieg der österreichisch=ungarischen Waffen fest, läßt ihn aber aus Angst vor Anzeigen nicht laut werden. Zeitungen aus Österreich= Ungarn und Deutschland kommen meistens durch Gefangene herein und sind reichlich veraltet, werden aber verschlungen und als Seltenheiten teuer bezahlt und wandern heimlich von Hand zu Hand. Beim Besuch des Zaren, der von Brody im Kraftwagen kam, durfte niemand aus dem Fenster sehen. Alle Zuschauer mußten auf der Straße sein, wo sie von einem dichten Spalier aus Polizei und Militär von der Fahrbahn ferngehalten wurden. General Skalon, der dem Zaren vorausfuhr, leitete im Wagen stehend, den Blick auf den Zaren gerichtet, dessen Begrüßung durch die Zuschauer mit Winken. Von Begeisterung war auf der Straße nichts zu spüren. Streckenweise war es totenstill, nur hier und da ertönte der Willkommruf eines bezahlten Agenten. Am Vorabend waren viele hundert Menschen, namentlich Juden, verhaftet worden, nach der Abreise wurden sie wieder freigelassen. Schon viele Wochen vorher hatten Massenverhaftungen von Juden stattgefunden. Der bekannte offene Brief des Abgeordneten Reizes an Sasonow hatte aber bewirkt, daß noch am Tage seiner Mitteilung durch die Petersburger Telegraphenagentur 516 davon enthaftet und ihre Namen in den Zeitungen bekanntgemacht wurden. Die Lemberger Bevölkerung, meist Frauen, welche die durchgeführten Gefangenentrupps laben wollen, werden von den begleitenden Kosaken mit Knutenhieben verjagt. Wiederholt kamen große Abteilungen Infanterie durch, die völlig ausgerüstet, aber unbewaffnet waren. Sie sollten die Waffen erst auf dem Schlachtfeld aus„Depots“ erhalten, das heißt von den Gefallenen. Bei der Abreise des Gewährsmanns fühlten sich die Russen in Lemberg noch sehr sicher und trafen keine besondern Verteidigungsmaßregeln. Alle Deutschen aus Petersburg ausgewiesen. (1 Kopenhagen, 28. Mai.(Telegr.) Wie die Nowoje Wremja meldet, erhielten alle in Petersburg lebenden Untertanen der feindlichen Mächte, welche die Erlaubnis erhalten hatten, dort zu bleiben, bis ihr Gesuch, die russische Staatsangehörigkeit zu erwerben, entschieden sei, jetzt den Befehl, Petersburg zu verlassen. Viele Deutsche und Österreicher werden demnächst nach den nördlichen Gouvernements übergeführt und dort interniert. Alle Naturalisationsgesuche sind abgelehnt worden. Der krieg über See. Japan und China. Von bestunterrichteter Seite erfahren wir folgendes: Am 18. Januar stellte Japan 21 Forderungen an China. Es wurde im einzelnen über die verschiedenen Punkte verhandelt, wobei die chinesische Regierung der japanischen so weit wie möglich entgegenkam. Bis zum 17. April war über sechs Forderungen eine Einigung erzielt, und neun Bestimmungen über die Südmandschurei waren angenommen worden. Als die Verhandlungen soweit gediehen waren, wurden sie vom japanischen Gesandten plötzlich ausgesetzt, und die japanische Gesandtschaft in Peking überreichte am 26. April einen revidierten Entwurf der von Japan gestellten Forderungen. Dieser enthielt nicht mehr 21, sondern 24 Forderungen, wobei der japanische Gesandte erklärte, dieser neue Entwurf stelle das Höchstmaß von Entgegenkommen dar, welches Japan der chinesischen Regierung entgegenzubringen in der Lage wäre. Trotzdem die ganze Fassung des Schreibens milder gehalten war, war der Inhalt der Forderungen doch der gleiche geblieben. Die chinesische Regierung kam Japan bis zum 1. Mai so weit wie möglich entgegen. Für die Südmandschurei waren fast alle Forderungen angenommen worden. Allerdings konnte China der von Japan geforderten gemeinsamen Gerichtsbarkeit im Innern der Südmandschurei seine Zustimmung nicht erteilen. Für die Provinz Schantung hat China die von Japan gestellten Forderungen im Grundsatz angenommen. Nun ist aber der Friede zwischen Deutschland und Japan noch nicht geschlossen, und wenn auch China jetzt eine Übertragung der deutschen Rechte in Schantung an Japan vornimmt, geschieht dies doch nur unter der Bedingung, daß, falls beim Friedensschluß keine genaue Verständigung über diese Rechte erzielt werden sollte, die übertragung durch die chinesische Regierung hinfällig wird, über drei von den vier Forderungen für die Mongolei, auf welche Japan besondern Wert legt, hatten sich die beiden Regierungen bereits geeinigt. Auch über die Hanjehping=Gesellschaft war eine Einigung dahingehend erzielt worden, daß, wenn diese Gesellschaft späterhin mit Japan gemeinsam den Betrieb fortführen wollte, die chinesische Regierung hierzu ihre Zustimmung zu erteilen bereit wäre. Desgleichen hatte China erklärt, es nicht zulassen zu wollen, daß eine fremde Macht in der Provinz Fukien Marinestützpunkte errichte, oder daß solche von China mit fremdem Kapital errichtet würden. Der japanischen Regierung genügte dieses Entgegenkommen Chinas jedoch noch nicht, und Japan schien bereit, die Annahme sämtlicher Forderungen mit Waffengewalt zu erzwingen. Am 6. Mai besuchte der Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt in Peking den japanischen Gesandten, um ihm die Bereitwilligkeit der chinesischen Regierung, auch noch in den Punkten, auf die China bisher nicht eingehen wollte, Zugeständnisse zu machen, zu erklären. Der Gesandte lehnte es jedoch ab, darauf weiter einzugehen. Am 7. Mai, 3 Uhr nachmittags, übersandte Japan China ein Ultimatum, welches etwa folgenden Inhalt hatte: Japan verlangte die Annahme sämtlicher Forderungen, welche in der revidierten Liste vom 26. April enthalten waren, mit Ausnahme des Verlangens, daß japanische Beiräte in der chinesischen Verwaltung angestellt werden sollten, des Rechtes, in China Land zur Errichtung von Schulen und Krankenhäusern erwerben zu können, der Forderungen, daß China Waffenkäufe in Japan abzuschließen hätte, und daß der Betrieb der Waffenfabriken in China von China und Japan gemeinschaftlich geleitet werden sollte. Desgleichen wurde die japanische Forderung über die Jangtsebahnvorrechte und die Rechte, religiöse Missionen einzurichten, vorläufig zurückgestellt. Diese Punkte sollten einer spätern Verhandlung vorbehalten bleiben. Die Frist des Ultimatums lief bis zum 9. Mai, nachmittags 6 Uhr. Bei Nichtannahme würde Japan sofort die nötigen militärischen Maßnahmen ergreifen. Die Verhandlungen haben im ganzen über 100 Tage gedauert, es haben eine große Reihe amtlicher und halbamtlicher Besprechungen stattgefunden. Bei den sämtlichen Verhandlungen ist China von dem Bestreben, den Frieden zu erhalten, geleitet worden. Sämtliche Forderungen wurden angenommen, mit Ausnahme derjenigen, welche die Souveränität, Unabhängigkeit und Integrität Chinas, sowie den Grundsatz der Gleichberechtigung der fremden Nationen in China berühren. Noch kurz vor Überreichung des japanischen Ultimatums ging der Unterstaatssekretär des Auswärtigen Amtes in Peking zum japanischen Gesandten, um ihm zu erklären, China sei bereit, noch weiter der japanischen Regierung entgegenzukommen, es sei aufrichtig bemüht, eine vollständige Lösung der Angelegenheit herbeizuführen. Die japanische Regierung hat nicht darauf geantwortet, sondern das Ultimatum gestellt, die Verhängung des Kriegszustandes über die Halbinsel Kwantung angeordnet und seine Streitkräfte mobilisiert. Während der Dauer der Verhandlungen hat Japan seine Truppen in Fungtien(Mukden) und Schantung vermehrt, so daß die Verhandlungen unter einer militärischen Drohung geführt wurden. Von dem Bestreben geleitet, den Frieden in Ostasien aufrechtzuerhalten und Leben und Gut der chinesischen Bevölkerung und der Angehörigen der fremden Staaten in China vor Schädigung und Vernichtung zu schützen, sah sich die chinesische Regierung veranlaßt, die in dem japanischen Ultimatum gestellten Forderungen anzunehmen. Die Nleutralen. Die Nleutralität der Schweiz. Zürich, 28. Mai.(Telegr.) In der schweizerischen öffentlichkeit beschäftigt man sich eifrigst mit der Frage der Gründung eines schweizerischen Einfuhramtes, das auf Betreiben Englands zustande kommen soll. Dieser Trust soll nach dem Beispiel Hollands den Lieferungsstaaten die Bürgschaft bieten, daß die Sendungen nur für den schweizerischen Inlandsbedarf verwandt werden. England ist der eifrigste Befürworter der Gründung, es hat zu den Verhandlungen einen eigenen Vertreter nach der Schweiz abgeordnet: den Gesandtschaftsrat Sir Francis Oppenheimer. Gegen diese Gründung wird nun in der schweizerischen öffentlichkeit aus Gründen der Unabhängigkeit scharf Einspruch erhoben. Eine sehr beachtenswerte Außerung hierzu bringt heute die Züricher Post von besonders unterrichteter Seite. Der Verfasser schreibt: Die Schweiz ist ein Binnenstaat. Sie besitzt weder Häfen noch Küsten, noch Flagge. Sie ist auch nicht mehr, wie wir uns ausdrückten, das Land der Hirten, sondern ein Staat, der zwar glücklicherweise noch einen gesunden und leistungsfähigen Bauernstand hat, aber auch eine sehr angewachsene Bevölkerung, und nicht zuletzt eine reich ausgestaltete Industrie besitzt, die auf Ein= und Ausfuhr nicht verzichten kann, wenigstens so weit nicht, als die höchsten Staatsnotwendigkeiten, die auch wir in der Bewahrung unserer Unabhängigkeit erblicken, es irgend gestatten. Wenn nun England in seinem Krieg mit Deutschland zu maritimen Maßnahmen geschritten ist, die auch den Handel der Neutralen schädigen und unsere wirtschaftliche Souveränität beeinträchtigen, so können wir das bedauern, können Einspruch erheben, können uns auch darüber eine politische Meinung gestatten, die nicht zugunsten derjenigen spricht, welche ihre Macht in dieser Weise benutzen, wir sind aber nicht in der Lage, von uns aus eine Korrektur eintreten zu lassen, wenigstens so lange nicht, als wir nicht den Augenblick für gekommen erachten, unser Alles in die Schanze zu schlagen. Dieser Augenblick ist, darüber herrscht wohl kein Zweifel, noch nicht gekommen. Es handelt sich um etwas, was man anderseits einen Einfuhrtrust genannt hat. Es handelt sich darum, zu untersuchen, unter welchen Bedingungen wir unsere Industrie so weit immer möglich lebendig erhalten und auch im Austauschverkehr unsere Lebensbedürfnisse befriedigen können. Wir sind angewiesen, mit denjenigen in Unterhandlungen zu treten, die eine von ihren Gegnern zwar nicht ohne Erfolg bestrittene, für uns aber tatsächlich doch vorhandene Herrschaft der Meere ausüben. Diese Verhandlungen sind weit entfernt vom Abschluß. Sie sind eingeleitet und unterliegen zurzeit eingehender Prüfung. Diese Prüfung erstreckt sich, wie wir wissen, nicht nur auf die wirtschaftlichen Momente, nicht nur auf die Lebensmöglichkeit, welche die Industrie und damit auch die industrielle Arbeiterschaft aus ihnen ziehen würden, sondern auch auf die politische Konsequenz, die sich für die Schweiz als Staatswesen aus dem Abschluß eines vertraglichen Verhältnisses in dieser Hinsicht ergeben würde. Es ist gut und recht, wenn das Schweizer Volk weiß, daß es sich dabei um das Höchste handelt, und unser Volk, das eine wahrhafte Demokratie darstellen möchte, ist berufen, den Dingen ins Gesicht zu sehen. Aber man darf dabei nicht vergessen, daß wir uns selbst so kehren müssen, wie wir liegen wollen. Wenn ein Einfuhrtrust oder wie man das Ding nennen will, ins Leben gerufen wird, so verlangen wir— wir waren die ersten, darauf hinzuweisen—, daß unsere staatliche Unabhängigkeit dabei nicht ins Spiel gezogen werde, und daß dieser Trust nur im Sinne ausgleichender wirtschaftlicher Gerechtigkeit wirke, und erst wenn wir über zeugt sind, daß die geschaffene Kontrolle uns zu Liebe und niemandem zu Leide wirkt, werden wir sie gelten lassen müssen und im Interesse unserer Industrie und unserer Lebenshaltung vielleicht auch begrüßen können. Das System, das Holland im gewissen Sinne aufgedrungen wurde, kann nicht ohne weiteres für die Schweiz vorbildlich sein. Wir müssen aber doch wohl unter den gegebenen Verhältnissen das Vertrauen zum Bundesrat haben, daß man ihm das nicht zu sagen braucht. Selbstverständlich hat England nur seine eigenen wirtschaftlichen und politischen Vorteile im Auge, wenn es zu einem solchen Abkommen Anleitung gibt und Hand bietet. Aber die Konsequenz, die wir daraus ziehen, lautet nicht dahin, daß wir deshalb a limine von der Sache zurückscheuen müssen, sondern daß wir uns fragen, wo unser Vorteil liegt und wo das Interesse Englands mit dem unserigen kollidiert. Die erste Bedingung, eine condicio sine qua non, ist, daß ein solches Abkommen keine Spitze gegen Deutschland und Österreich=Ungarn haben darf. Vielmehr müssen wir wünschen, daß dadurch indirekt auch unsere Handelsbeziehungen zu den neutralen Mächten gestärkt würden, und es wird von den im Wurfe liegenden Verhandlungen abhängen, in welchem Maße es mit den andern zu verbinden sei. So sehr wir also grundsätzlich dagegen sind, daß unsere Unabhängigkeit durch anormale Verträge, die noch dazu unter staatliche Hut gestellt werden, gefährdet erscheine, ebensosehr müssen wir uns dagegen hüten, an Grundsätzlichkeiten zugrunde zu gehen, ohne überhaupt versucht zu haben, Grundsatz und Praxis zu vereinigen. Nur darum handelt es sich. Alle weitergehenden Folgerungen sind verfrüht, weil die Unterlagen zu den von einzelnen Kritikern gezogenen Schlüssen fehlen. Es ist also auch trotz allem patriotischen Eifer nicht richtig, von einer „schweizerischen Kapitulation" zu sprechen, es sei denn, man verstehe darunter in juristischem Sinne eine Festsetzung völker= oder staatsrechtlichen Charakters in Vertragsform, die zudem erst noch punktiert und noch keineswegs ausgefüllt oder erledigt ist. Eine Kapitulation im Sinne einer bedingungslosen Preisgabe nationaler Grundsätze kann es für uns nicht geben. Sinnt man sie uns an, so werden wir zu erwägen haben, ob man zur einfachsten Lebenshaltung zurückkehren kann, bis dieser furchtbare Krieg zu Ende ist. Es ist möglich, daß der Krieg auch uns noch auf die Schanze ruft. Wir wollen uns nicht in Sicherheit wiegen, denn wir sehen ja, wie von einem Tag zum andern Bündnis zur Feindschaft, Neutralität zur Kriegserklärung wird. Die Verhältnisse sind längst über jedes Kalkül, vielfach sogar weit über das hinausgewachsen, was einzelne Staatsmänner nun mit uns beabsichtigen. Alles ist ins Wanken gekommen, nichts steht mehr fest, außer den Heeren, die kraft ihrer Tüchtigkeit und dem Rückhalt, den ihnen die Nation gibt, in ihren Kampfstellungen beharren. Unsere Armee ist dazu noch nicht berufen worden, aber sie ist auf die Wacht gestellt. Daß aber die Trustverhandlungen dazu Anlaß bieten sollten, an sie zu appellieren, will uns nicht in den Kopf. Dem Geßlerhut des Kautions= und Deklarationszwanges Referenz zu erweisen, wäre bitter. Wir wissen nicht, ob es so weit kommen darf. Käme es aber so weit, so sorge man dafür, daß man wisse, warum dies geschehen mußte. Mit Tell sagen: vWas kümmert uns der Hutla können wir dann nicht, weil es sich nicht um Geßler und den Urnersee sondern um Grey und den Ozean handelt. Ob es von England klug wäre, die Schweiz in eine Zwangslage zu bringen angesichts von Verhältnissen, die es selbst nicht übersehen kann, ist eine Frage, welche die Zukunft beantworten müßte. Diese Ausführung dürfte den Standpunkt der schweizerischen Regierung wie auch des Schweizer Volkes darstellen. 27. Mai.(Telegr.) Die Neue Zürcher Zeitung berichtet: Die Nachrichten von einem Wiederausbruch der Revolution in Portugal sind durchaus falsch. Aus zuverlässiger Quelle stammende Privatdepeschen melden, daß im ganzen Lande vollkommene Ruhe herrsche. Das ist auch nicht anders möglich, da wir wissen, daß alle Parteien sich an der Revolution gegen die Diktatur Castros beteiligt haben. Anderslautende Nachrichten entsprechen Wünschen, die nicht in Erfüllung gegangen sind, Wünschen der Monarchisten und der Klerikalen. Wirtschaft und Recht. Neue Bundesratsbeschlüsse. WIB Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Der Bundesrat hat eine Anderung der Verordnung über den Verkehr mit Futtermitteln vom 31. März 1915 dahin beschlossen, daß die Frist, innerhalb welcher die Bezugsvereinigung die ihr zu überlassenden Futtermittel abzunehmen hat, vom 1. Juni auf den 30. Juni d. J. hinausgeschoben wird. In Verfolg dieser Bestimmung wird eine neue Anzeige derjenigen Futtermittel nötig, die in der Zeit vom 1. Juni 1915 bis zum 30. Juni 1915 voraussichtlich gewerbsmäßig werden hergestellt werden. Diese Anzeige hat bis zum 5. Juni 1915 zu erfolgen. Ferner. setzte der Bundesrat mit Geltung vom 1. Juni 1915 an neue Höchstpreise für schwefelsaures Ammoniak fest, und zwar werden die Preise für die einzelnen Gattungen und Gebiete um je 3,5054 gegen den bisherigen Stand erhöht. Das Ende des zeitweiligen Suckermangels. WIB Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Amtlich. Der Bundesrat hat in der gestrigen Sitzung für die Zeit nach dem 31. Mai 1915 weitere fünfzehn Hundertteile des Kontingents der Rohzuckerfabriken zum steuerpflichtigen Inlandsverbrauch freigegeben. Die Verteilungsstelle für Rohzucker wird den Rohzucker nach Bedarf in drei ungefähr gleichen Teilen in den Monaten Juni, Juli und August auf die Raffinerien verteilen. Der Preis für den unter diese 15 Hundertteile fallenden Rohzucker ist für 50kg von. 88 vom Hundert Ausbeute ohne Sack frei Magdeburg auf 11,25X festgesetzt worden, während der Preis für den unter die ersten 50 Hundertteile fallenden Rohzucker keine Anderung erfährt, ohne Rücksicht darauf, ob er sich noch in den Fabriken oder schon in andern Händen befindet. Die hiernach für den menschlichen Konsum im Inland freigegebene Menge Zucker ist größer als die größte Menge, die bisher jemals in der Zeit vom 1. September eines Jahres bis Ende September des nächsten Jahres, also in 13 Monaten verbraucht worden ist. Der Zucker genügt mithin, um alle Bedürfnisse der Zucker verarbeitenden Industrien und der Haushaltungen zu befriedigen. Außerdem sind noch einige Millionen Zentner Zucker als Rückhalt sichergestellt, falls der Verbrauch über Erwarten groß sein sollte. Der Bundesrat hat ferner den Preis für Verbrauchszucker für die Zeit bis Ende August 1915 neu festgesetzt. Der Preis, zu dem die Verbrauchszuckerfabriken den Verbrauchszucker verkaufen dürfen, beträgt danach für 50kg gemahlenen Melis ohne Sack einschließlich der Verbrauchssteuern bei Lieferung ab Magdeburg im Juni 20,65%, im Juli 21,05¼, im August 21,455. Um zu verhindern, daß unangemessene Zuschläge zu diesen Preisen genommen werden, und daß der in reichlicher Menge vorhandene Verbrauchszucker zurückgehalten wird, ist die Zentral=Einkaufs=Gesellschaft m. b. H. in Berlin ermächtigt worden, Verbrauchszucker in Verbrauchszuckerfabriken und im Handel zwangsweise aufzukaufen; sie wird von dieser Befugnis nur, soweit es unbedingt nötig ist, Gebrauch machen und dem Verbrauchszuckerhandel grundsätzlich freie Hand lassen. Um eine übersicht über die vorhandenen Mengen an Verbrauchszucker zu gewinnen, ist eine Anzeigepflicht für Verbrauchszucker eingeführt worden. WIB Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Amtlich. Außer der Bekanntmachung vom 31. März 1915 über den Verkehr mit Futtermitteln hat der Bundesrat auch die Verordnung vom 12. Februar d. J. über zuckerhaltige Futtermittel geändert. Nach§ 3 Abs. 2 der letzgenannten Verordnung hat die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte die in§ 1 bezeichneten Futtermittel bis zum 1. Juni d. J. zu übernehmen. Da sich diese Frist als zu kurz erwiesen hat, ist die Bestimmung vom Bundesrat dahin geändert worden, daß die Bezugsvereinigung die am 31. Mai d. J. vorhandenen Mengen fertiger Futtermittel, deren Überlassung sie verlangt hat, noch bis zum 15. Juli übernehmen darf. Voraussetzung der Übernahme ist ein Antrag der zur Überlassung Verpflichteten der der Bezugsvereinigung in der Zeit vom 1. bis 15. Juni d. J. unter genauer Angabe der Menge und Art der Waren durch eingeschriebenen Brief zugestellt werden muß, Mangels solchen Antrags braucht die Bezugsvereinigung die Ware erst bis zum 30. November d. J. zu übernehmen, die Handelsvertretungen sind beauftragt, die beteiligten Händler und„Hersteller ihres Bezirks auf diese für sie sehr wichtigen Bestimmungen hinzuweisen. Zur Wahrung der Interessen der Lieferungspflichtigen sind ferner Bestimmungen über die Zahlung des Preises, die langstens bis zum 15. Juli d. J. erfolgen muß, über die Verzinsung des Preises, über die Vergütung der Lagerund Versicherungskosten und endlich über die rechtzeitige Disponierung behufs Räumung der Lager erlassen. Mißgünstige Anerkennung. 0 Von der holländischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Ein Berichterstatter der New Yorker Evening Post, die uns seit dem Ausbruch des Krieges nicht mehr wohlgesinnt ist, hat seinem Blatte unterm 4. dss. ein Stimmungsbild aus Deutschland gesandt, worin folgendes zu lesen steht: Deutschland leidet keinen Mangel an Nahrungsmitteln. Bei Durchschnittsernten wird Deutschland keinen Mangel leiden, auch wenn der Krieg noch zehn Jahre dauert. Es ist dies eine erstaunliche Tatsache, mit der die Verbündeten noch nicht gerechnet haben. Die Stimmungsmache Deutschlands im Lande und im Auslande mit der Aushungerug ist weiter nichts, als ein leeres Alarmgeschrei, das erhoben wird, einmal um in Amerika Zuneigung zu gewinnen, zum andern, um die Vorräte in der Heimat zu erhalten. Der Schreiber fährt fort, er erhalte jeden Tag seine Brotkarte, habe aber noch niemals die Brotmenge aufgegessen, die ihm zustehe. Eine Mahlzeit die in Berlin 1,50## kostet, würde sich in New York auf wenigstens das doppelte stellen. In den kleinern Orten seien die Lebensmittel so billig, daß der Gedanke an ein hungerndes Volk einen Amerikaner komisch anmuten müsse. Deutschland habe sieben Millionen Menschen im Feld, in den Besatzungen und an den verschiedenen strategischen Sammelstellen, 800000 Rekruten würden in den Kasernen und Lagern ausgebildet, binnen einigen Wochen würden 400 000 Mann vom Jahrgang 1915 in den aktiven Dienst übergeführt. Der amerikanische Berichterstatter schließt: Unterdeß wird man bei der Mahlzeit, bei der Hantierung des Gepäcks in der Straßenbahn oder in der Motordroschke von kräftigen jungen Leuten bedient. Die Zahl der in den Straßen herumgehenden, körperlich tauglichen Männer erscheint als ganz normal. Der Berichterstatter hat trotz seiner mißgünstigen Augen im großen ganzen, wie unsere Leser bestätigen werden, richtig gesehen. Aber von dem Geist in Deutschland hat er keine Ahnung, sonst könnte er unsern Kampf gegen die Aushungerung, den wir mit Meisterschaft und siegreich, aber auch unter Mühen und Opfern durchgeführt haben, nicht Stimmungsmache nennen.] Die Protestfristen. Nachdem der Bundesrat durch Bekanntmachung vom 17. Mai bestimmt hat, daß die dreißigtägige Verlängerung der Fristen des Wechsel= und Scheckrechts am 30. Juni 1915 außer Kraft tritt, und die Protestfrist für Wechsel, die in Elsaß=Lothringen und in einzelnen Teilen der Provinz Ostpreußen zahlbar sind, frühestens mit dem 31. Juli 1915 statt mit dem 31. Mai 1915 abläuft, ist die Postordnung vom 20. März 1900 entsprechend geändert worden. Danach werden Postprotestaufträge mit Wechseln in Fällen, in denen der Auftragggeber nicht eine zweite Vorzeigung ausgeschlossen hat, an folgenden Tagen nochmals zur Zahlung vorgezeigt: a) wenn der Zahlungstag des Wechsels in der Zeit bis zum 27. Mai 1915 einschließlich eintritt, am dreißigsten Tage nach Ablauf der Protestfrist des Art. 41 Abs. 2 der Wechselordnung; b) wenn der Zahlungstag des Wechsels in der Zeit vom 28. Mai 1915 bis einschließlich 28. Juni 1915 eintritt, am 30. Juni 1915; c) wenn der Zahlungstag des Wechsels am 29. Juni 1915 oder später eintritt, am zweiten Werktage nach dem Zahlungstage. Postprotestaufträge mit Wechseln, die in Elsaß=Lothringen oder in Ostpreußen in den Regierungsbezirken Gubinnen und Allenstein sowie in den Kreisen Gerdauen und Memel zahlbar sind, werden bis auf weiteres frühestens am 31. Juli 1915 nochmals zur Zahlung vorgezeigt. Das Gleiche gilt für die in andern Teilen Ostpreußens zahlbaren gezogenen Wechsel, wenn sie als Wohnort des Bezogenen einen Ort angeben, der in den Regierungsbezirken Gumbinnen und Allenstein oder in den Kreisen Gerdauen und Memel liegt. Bei den Postprotestaufträgen mit Wechsel, die im Regierungsbezirk Königsberg ausschließlich der Kreise Gerdauen und Memel oder in einzelnen Teilen Westpreußens zahlbar sind, endet die Protestfrist mit dem 31. Mai 1915, soweit sich nicht aus andern Vorschriften ein späterer Ablauf ergibt. Als Zahlungstag gilt der Fälligkeitstag oder, wenn dieser ein Sonn= oder Feiertag ist, der nächste Werktag. WIB Berlin, 828. Mai.(Telegr.) Der Reichsanzeiger veröffentlicht ein Ausfuhr= und Durchfuhrverbot für Konservengläser aller Art, Bandeisen(Bandstahl), Quadrateisen, ausgebrauchte Gasreinigungsmasse. Aufgehoben wird das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Röhren und Röhrenformstücken aus nicht schmiedbarem Guß. + Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Der Gesetzentwurf zur Einschränkung der Verfügung über Miet= und Pachtzinsforderungen wurde von der Kommission des Reichstags unter dem Vorsitz des Abgeordneten Waldstein(Altona) Vp. einstimmig und unverändert angenommen. Das Gesetz soll am 20. Juni 1915 in Kraft treten. Ein sozialdemokratischer Antrag, das Mietkündigungsrecht des§ 569 BGB. zugunsten der Erben von Kriegsteilnehmern sicherzustellen, wurde einstimmig dem Reichskanzler zur Erwägung und Regelung im Wege der Kriegsverordnung überwiesen. Kleine Kriegschronik. „üb' klug’ und Hand fürs Vaterland.“ Deutsche Wehrmannsbund für Schießen mis kilitärwaffen erläßt folgenden Aufruf: Würfel sind gefallen! Ein neuer Feind ist uns erstanden! Ikalien ist treulos geworden seinen langjährigen Bundesgenossen! Aber nichts wird das ändern an unserm endgültigen Siege! Groß ist die Macht und Zahl unserer Feinde, doch unerschöpflich ist Alldeutschlands Kraft, unüberwindlich seine Heere! Ein Volk in Wafsen, so werden wir kämpfen, so werden wir siegen! Jeder Wehrfähige erfülle seine Pflicht gegen das bedrohte Vaterland und stärke seine Wehrkraft durch Ausbildung im Schießen. Gelegenheit dazu bietet der Deutsche Wehrmannsbund. Er bezweckt die Hebung der Wehrkraft durch Ausbildung und übung im Schießen mit Militärwaffen. Unterstützt wird dieses patriotische Bestreben des Wehrmannsbundes durch Beitritt als Mitglied, durch Gründung von Unterverbänden, durch Stiftung von Waffen und Barmitteln für seine Zwecke. Anfragen, Beitrittserklärungen, Spenden usw. sind zu richten an die Geschäftsstelle des Deutschen Wehrmannsbundes Berlin, Schloß Schönholz, 6) Stockholm, 28. Mai(Telegr.) Nach Mitteilungen, die hier eintrafen, ist der vorherige russische Militärattaché Peter Assanowitsch, der wegen Spionage Schweden verlassen mußte, im Krieg gefallen. 2 Ohl=Rönsahl(Regbz. Köln), 27. Mai. Die Firma Cramer & Buchholz, Pulverfabriken, hat dem Roten Kreuz und dem Vaterländischen Frauenverein je 5000.K überwiesen. Samstag, 29. Mai Kölnische Zeitung s Erste Morgen-Ausgave 1915 8 Nr. 536 Amtliche Nachrichten. Berlin, 28.=Mai.(Telegr.) Personal-Veränderungen usw. bei den Justizbehörden. Oberlandesgerichte. Der Senatspräs., Geh. Oberjustizrat v. der Decken b. Kammergericht “ Setorven, Landgerichte und Amtsgerichte. Der Amtsrichter Krüger in Kirchen ist nach Sigmaringen vers.— Zum stillverkr. Handelsrichter ern: der Geschäftsführer Paul van der in Köln. Rechtsanwälte und Notare. Dem Notar Velder in Wermelskirchen ist der Amtssitz in Köln=Kalk angewiesen.— In die Liste der Rechtsanwälte eingetragen: die Rechtsanwälte Huchzermeyer aus Wyk b. Amts= u. Landger. Bielefeld, Bindewald aus Karlshafen b. Amtsger. Ottweiler, Northoff aus Hattungen b. Amtsger. Beckum. Gerichtsassessoren. Zu Gerichtsassessoren ern.: die Refer. Erich Spangenberg, Arnold Hahn, Woge, Benary, Dr. Martin Fuchs, Siegbert Salomon, Dr. Graske, Karl Sachs im Bez. des Kammergerichts; Eidinger, Johannes Haase im Bez. Breslau; Friedr. König im Bez. Köln; Dr. Klihm im Bez. Düsseldorf; Dr. Heister, Thedinga, Joseph Heidenreich im Bez. Hamm; Dr. Dahlmann im Bez. Kiel; Dr. Wachtel im Bez. Königsberg i. Pr.; Otto Schulze im Bez. Naumburg a..; Dr. Wolff Salomon im Bez. Ppsen.— Den Gerichtsassessoren Dr. Jasinsky, Ulrich Müller u. Max Strauß ist die nachges. Entlass. aus dem Justizdienst erteilt. Theater und Musik. Spielplan der Kölner Stadttheater. Opernhaus. Montag: Königskinder; Dienstag: Bettelstudent; Donnerstag: Acté; Freitag: Carmen; Samstag: Martha; Sonntag: Acté. Schauspielhaus. Montag: Nora; Mittwoch: Was ihr wollt; Tonnerstag: Elga; Der zerbrochene Krug; Freitag: Der dunkle Punkt; Samstag: Elga; Der zerbrochene Krug; Sonntag: Raub der Sabinnerinnen; Montag: Heimat. Städtische Nachrichten. (Siehe auch Stadt=Anzeiger.) * Köln, 29. Mai. Die Aktiengesellschaft Flora zu Köln=Riehl hielt am Freitag aachmittag ihre ordentliche Generalversammlung ab. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Geh. Kommerzienrat Dr. Hagen, erstattete den Jahresbericht. Er ging davon aus, daß der Geschäftsgang durch den in den Beginn der Hauptreisezeit fallenden Kriegsausbruch eine jähe Unterbrechung erlitt, indem die geräumigen Säle der Flora sofort bei der Mobilmachung zur Unterbringung von Truppen eingerichtet wurden und diesem Zweck bis Jahresschluß 1914 dienten. Dadurch wurde der Betrieb stark beeinflußt. Während der Monate August und September konnten zwar noch an einigen Sonntagen große Gartenkonzerte des Städtischen Orchesters und des Kölner Männergesangvereins zum Besten der Städtischen Kriegssammlung und des Roten Kreuzes stattfinden, die außerordentlich starken Besuch aufwiesen, aber mit Beginn der kältern Jahreszeit mußte der Restaurationsbetrieb sehr beschrankt werden, da nur ein kleiner Nebensaal dafür zur Verfügung blieb. Immerhin konnte der Besuch der Parkanlagen und der Schauhäuser den Aktionären und Abonnenten nach den ersten Mobilmachungstagen wieder dauernd ermöglicht werden. Auch fanden Leichtverwundete aus den Kölner Lazaretten vielfach Erholung und Freude im Besuch der Flora, wo ihnen freier Eintritt gewährt wurde. In den ersten Tagen des neuen Jahres 1915 sind die in der Flora bis dahin untergebrachten Truppen in andere Quartiere verlegt und die Säle der Flora für den gewöhnlichen Betrieb wieder freigegeben. Im abgelaufenen Geschäftsjahre sind zwei Mitglieder des Aufsichtsrats verstorben: Oberregierungsrat Fink und Konsul Roeder, welch letzterer seit 1876 an den Arbeiten des Aufsichtsrats ununterbrochen eifrigen Anteil genommen hat, während ersterer seit 1901 dem Aufsichtsrat angehörte. Die Jahresrechnung bis 31. Dezember 1914 ergab einen Rohüberschuß von 35 61504, der zu Abschreibungen verwandt wurde. Das Geschäftsjahr schloß mit dem Vortrag des aus frühern Jahren stammenden unveränderten Verlustsaldos von 180 642.K. Der Garantiezuschuß der Stadt Köln betrug 67761.4. Die Bilanz wurde genehmigt und dem Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung ausgesprochen. Die in der Reihenfolge aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden Herren wurden wiedergewählt. Unser Zoologischer Garten hat wieder aus Feindesland interessante Tiere zugeschickt erhalten. Kölner Jungen, die bei einer Infanterie=Brigade im Priesterwalde stehen, haben hier ein Paar Baummarder gefangen, die wegen ihres schönen Pelzes sehr gesucht und daher selten geworden sind. Durch Vermittlung eines Kölner Arztes, der gerade von der Front nach Hause zurückkehrte, sind die schönen Tiere dann nach hier gelangt und dem Zoologischen als Geschenk jener Brigade überwiesen worden. ( Kopenhagen, 28. Mai.(Telegr.) Aus Sibirien kommt die Meldung von gewaltigen Überschwemmungen. Die Lena schwoll mächtig an, zahlreiche Dörfer wurden völlig vernichtet. Handel, Gewerbe und Verkehr. Drahtberichte vom 28. Mai. IN Berlin. Die Monatssitzung des Zentralausschusses der Reichsbank findet heute statt. Besondere Beratungspunkte stehen nicht auf der Tagesordnung. In den hiesigen Börsenkreisen wird zurzeit die Frage erörtert. an den Samstagen während des Sommers die Berliner Börse zu schließen. Eine solche Maßnahme würde in erster Linie den Bankangestellten zugute kommen, die in diesem Jahr kaum Urlaub erhalten können und denen man dann wenigstens jeden zweiten Samstag einen freien Tag geben könnte. Die.-G. Gebr. Hörmann in Dresden, eine der größten deutschen Waffenfabriken, schlägt wieder eine Dividende von 10% vor nach als reichlich bezeichneten Abschreibungen und Rückstellungen. Ueber den Geschäftsgang und die Aussichten des laufenden Geschäftsjahres machte der Vorstand in der Abschlußsitzung zuversichtliche Mitteilungen. Die Elektrizitätswerke Liegnitz,.-., erzielten 1914 einen Ueberschuß von 227 210.M(202 042.), woraus bei ungefähr gleichen Zuwendungen an den Tilgungsbestand und die Rücklagen bekanntlich wieder 7% Dividende auf das.3 Mill. Mark betragende Aktienkapital gezahlt und 6559.4(5713.4) vorgetragen werden sollen. In der heutigen Hauptversammlung der Lederfabrik Hirschberg(vorm. Heinrich Knoch& Co.) wünschte ein Aktionär eine Erhöhung der Dividende auf 15%. Demgegenüber betente die Verwaltung, sie habe geglaubt, daß 12%(i. V. 10%) genügen dürften angesichts der Gefahren der Konjunktur. Der Vorsitzende bemerkte dabei, die Gesellschaft habe den Grundsatz verfolgt, ihre Gewinne in zwei Teile zu teilen, Herstellungs- und Konjunkturgewinn. Mit der Konjunktur gehe es auf und ab. In der Dividende werde aber der Herstellungsgewinn ausgeschüttet. Die Bilanzierung sei mit Vorsicht erfolgt, so daß man insofern mit Vertrauen in die Zukunft blicken könne. Vom Vorstand wurde noch hinzugefügt, daß man in der Rohware Preissteigerungen bis um 400% habe. Auf der andern Seite sei zu befürchten, daß die großen Vorräte unter Umständen in einer Nacht um 100% im Werte fallen könnten. Nach diesen Ausführungen wurde der Abschluß genehmigt und nach dem Vorschlage der Verwaltung die Dividende auf 12% festgesetzt. Die heutige Hauptversammlung der Allgemeinen Häuserbau-.-G. in Berlin genehmigte den Abschluß für 1914 und erteilte Entlastung. Es ergibt sich ein Verlust von 285 635.A, davon werden bekanntlich 131 430 durch Aufzehrung der Rücklage und Sonderrücklage gedeckt, so daß noch 154 205. Verlust auf neue Rechnung vorzutragen sind. Ein Aktionär regte an, das mit 196 634c ausgewiesene Bankguthaben zum Rückkauf von Aktien teilweise zu verwenden, um dadurch den Fehlbetrag zu beseitigen. Die Verwaltung konnte dieser Anregung nicht Folge geben, da sie erklärte, daß sie diese Mittel für neue Geschäfte brauche. Auch wurde mitgeteilt, daß bereits 30 000.A davon für die Zeichnung auf Kriegsanleihe verwandt und weitere 20 000.0 für Ausgaben verbraucht sind. Auf der Tagesordnung der auf den 10. Juni einberufenen Gewerkenversammlung der Gewerkschaft Bernhardsglück stcht auch Beschlußfassung, die noch im Besitze der Gewerkschaft befindlichen Kuxe den Gewerken nach dem Verhältnis ihres Kuxbesitzes im Gewerkenbuche zuzuschreiben, Festsetzung der Bestimmungen für diese Zuschreibung und deren Durchführung, Versteigerung der noch im Besitze der Gewerkschaft befindlichen Kuxe, soweit diese nicht inzwischen vom Vorstande freihändig verkauft oder den Gewerken zugeschrieben werden sollten. Die heutige Hauptversammlung der.-G. Fritz Andree& Co. in Berlin genehmigte den Abschluß für 1914 und erteilte Entlastung. Der mit 7662./ ausgewiesene Reingewinn wird vorgetragen. Ueber den Geschäftsgang im laufenden Jahre teilte der Vorsitzende mit, daß er sich zufriedenstellend entwickle. Die Gesellschaft hat große Lieferungen für den Heeresbedarf bekommen, die einen guten Nutzen lassen. Es ist gelungen, schon jetzt die sämtlichen Bankverpflichtungen abzustoßen. Frankfurt. Die Hauptversammlung der.-G. Heddernheimer Kupferwerk und Süddeutsche Kabelwerke in Frankfurt a.., in der 4682000 4 Aktienkapital vertreten war, genehmiete den Abschluß, setzte die Dividende auf 9% fest und wählte vier der Reihe nach ausscheidende Aufsichtsratsmitglieder wieder sowie das bisherige Vorstandsmitglied Hubert Hesse neu in den Aufsichtsrat. — Der am 14. Juli stattfindenden Hauptversammlung der Mülhausener Diskonto-.-G. Mülhausen i. E.(trüher Comptoir’Escompte de Mulhouse) wird eine Dividende von 4%(i. V.%6) vorgeschlagen. In den zur Vorlage kommenden Gewinnziffern seien naturgemäß sehr beträchtliche Beträge, die der Bank aus dem Ausland zugehen sollten, nicht mitgerechnet. 9 Schweinfurt. Die Hauptversammlung der Deutschen Gußstahlkugel- und Maschinenfabrik setzte die Dividende aut 10% test. Im laufenden Jahre seien die Umsätze intolge höherer Autträge auf Heereslieferungen umlangreich, und die Entwicklung des regelmäßigen Geschäfts sei befriedigend, so daß ein günstiges Ergebnis zu erwarten sei. V Hamburg. Das Hamb. Fremdenbl. meldet aus Kopenhagen: Die Kursteigerung für dänische Dampfschiffahrts-Aktien machte an der Kopenhagener Börse weitere Fortschritte. Es erhöhten sich die Aktien der Gesellschaft Norden um 13%, der Danmark um 10%, Skjold%, Heimdal%. Die Großbanken haben zur Einschränkung der Spekulation in Schiffahrts- und Industrie-Aktien die Beleihungsbedingungen verschärft. O Wien. Auf die Kriegsanleihe zeichneten die Verkehrsbank 8 Millionen, die Depositenbank 5 Millionen, die Zivnostenska Banka 6 Millionen, die Zentralbank Deutscher Sparkassen 3 Mill. Kronen.— Die Leoben-Vordernberger Bahn beantragt 37½%(I. V. 45%) Dividende, die Kupferwerke Oesterreich wieder 7% * Amsterdam. An der heutigen Börse notierten: Ned. Werk-Sch. 3½% Sch.—, desal. 3% Cert. 72¼, desgl. 2½% Cert. 62⅝, russische Anleihe von 1880 71½, Amsterdamsche Bank 168. Nederl.-Ind. Handelsbank 185. Nederl. Handels Maatsch. 154, U. St. Steel 54⅝. Vorstenlanden 178, Handelsverein 293,50, Redjang Lebong 120, Geconsolideerte Hollandsche Petroleum 170, Koninkliike Petroleum 535, Amsterdam Rubber 124, Holland-Amerika-Linie 228, Deli Maatschappij 440, Medan Tabak—, Atchison Topeka& Santa Fé 99½, Erie 25¾, Southern Railway 16¼. Union Pacific 126.25. * Amsterdam. Scheck auf London 12.05-12,10fl(zuletzt 12,055- 12,105fl), Scheck auf Berlin 51.275-51,775fl(51,35-51,85fl), Scheck auf Paris 46.30-46.80fl(46.375-46.875fl). Warenberichte. # Berlin, 28. Mai. Vereinzelt sind im Lande Gewitterregen niedergegangen; die Winde sind bei etwas kühlerer Temperatur wieder nordöstlich geworden. Neben guten Feldstandsberichten lagen auch weniger gute vor. Dies trug sichtlich dazu bei, die Stimmung des hiesigen Produktenmarktes fest zu erhalten. Die Verbrauchsnachfrage für Mais bleibt lebhaft, während neues unmittelbares Angebot ziemlich spärlich ist, da der Handel keine Waggons erhält. Für guten Mais wurden im Großhandel wieder über 600-610=4 bewilligt, und aus der Provinz lagen ähnliche Gebote schon für nicht einwandfreie Ware vor. Auch an Gerste ist das frische Angebot knapp, während der Bedarf anhält. Im Großhandel waren die Forderungen für ausländisches Gewächs 610-630-A und darüber. Graupen stellten sich auf 83-84-H Maismehl wird von den Mühlen auf 75·4 gehalten. In Versteigerung ist wesentlich billiger ein kleiner Posten gehandelt worden. * Köln, 28. Mai. Freitagnachmittags-Getreidebörse. An der gut besuchten heutigen Börse war das Geschäft zwar keineswegs lebhaft, es kamen aber zu gebesserten Preisen verschiedentlich Abschlüsse in Gerste und Mais zustande. V Hamburg, 28. Mai. Der Getreidemarkt ist fest, aber mangels genügenden Angebots sehr still. Die Preise sind unverändert, nur Mais war bier und dort etwas billiger zu kaufen. Futtermittel waren in der Stimmung fest bei kleinem Angebot und unveränderten Preisen. V Hamburg, 28. Mai. Der Buttermarkt war sehr flan. Die deutsche Erzeugung hat stark zugenommen und die Aufträge des Inlandes wurden fast ganz zurückgehalten. Die Ermäßigung der Preise beträgt weiter --K, nachdem schon in der Vorwoche eine Herabsetzung um Te eingetreten war. Es notiert Meiereibutter Ia 158-160-f, IIa 150-155-4 * Amsterdam, 28. Mai. Rüböl fest, vorr. 67¾(zuletzt 67½), Juni 66½(66¼); Leinöl flau, vorr. 60(61¾), Juni 59¼(60¾), Juni-Aug. 58 (59⅞), Herbst 50(51½. 16(—s4trt 48) Semt. * Amsterdam, 28. Mai. Aaffee Java vorr. 4o(zuletzt 30), Santos Mai—(34⅜8), Sept. 34(33⅞), Dez. 33(32⅝), März 31⅝(31½). Webstoffe. * Leipzig, 28. Mai. Die nächste Garnbörse in Leipzig findet am 11. Juni 1915 im Saale der Produktenbörse(Neue Börse) statt. * B a u m w o l l e- V e r b r a u c h u n d- A u s f u h r. D a s A c k e r b a u a m t in Washington berichtet, daß der Verbrauch von Baumwolle in den Vereinigten Staaten während des Monats April 513610 B. betrug gegen 523959 B. im März und 499772 B. im April 1914. Vom 1. August bis 30. April berechnet sich der Verbrauch in der Union auf 4091 825 B. gegen 4264 982 B. im gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres. Am 30. April stellten sich die Vorräte in den Fabriken auf 1 881 035 B. gegen 1 572 058 B. im Vorjahr, und in den Speichern auf 2850189 B. gegen 1 353295 B. im Vorjahr. Die Zahl der tätigen Spindeln betrug im April 80918533 gegen 31 074 250 im Vorjahr, Die Ausfuhr stellte sich im April auf 672008 B. gegen 398223 B. im Vorjahr und in den neun ersten Monaten auf 7861621 B. gegen 8834 298 B. im Vorjahr. i Berliner Maklerverein. Wie der Abschluß für 1914 ergibt, sind infolge von Verlusten bei Börsengeschäften, bei Händlern und Kommanditbeteiligungen die Rücklagen im Betrage von 1 Mill. Mark aufgezehrt, und darüber hinaus besteht noch ein Fehlbetrag von 345 000.K. Inzwischen ist es gelungen, die Anteile des Hertelschen Kursberichts, auf die erhebliche Beträge abgeschrieben waren, und die nur noch mit rund 90000.K zu Buche stehen, mit Gewinn zu verkaufen, so daß nach Tilgung des Fehlbetrags noch ein erheblicher Ueberschuß von rund 500 000.A verbleibt. Es verlautet, daß die im Aufsichtsrat vertretenen Banken die Anteile des Hertelschen Kursberichts angekauft und damit den Maklerverein von seinem Fehlbetrag befreit haben. * Gewerkschaft Gießener Braunstein-Bergwerke. vorm. Fernie in Giessen. In der gestern abgehaltenen Gewerkenversammlung, in der 16 Gewerke 734 Kuxe vertraten, verbreitete sich der Vorsitzende, Justizrat Grünewald, eingehend über die vor einigen Wochen in verschiedenen Organen der Tagespresse gegen den Grubenvorstand gerichteten Angriffe. In diesem war beanstandet worden, daß der Grubenvorstand noch Mitte März die Möglichkeit der Verteilung einer Ausbeute als fraglich bezeichnet, dann aber schon Mitte April eine Ausbeute angekündigt habe. Es war dieses Verhalten, durch das zahlreiche Gewerken veranlaßt worden seien, im März ihre Kuxe billig abzugeben, weiter in Zusammenhang gebracht worden mit angeblich weit vorangeschrittenen Verhandlungen über die Verschmelzung der Gewerkschaft Fernie mit andern Manganerzgruben, und daß auch über diese war endlich beanstandet worden, Verhandlungen der Grubenvorstand den Gewerken keinerlei Mitteilung gemacht habe. Der Vorsitzende, der die in diesen Angriffen steckerden Unterstellungen alt niedertrachtig bezeichnete, hob hervor, daß er Mitte März, als verschiedene Blätter, darunter auch die Kölnische Zeitung, bei ihm and fragten, noch nicht darüber unterrichtet gewesen sei, daß für das erste Vierteljahr eine Ausbeute in Frage kommen könne. Es habe damale nur der Ausweis für den Monat Januar vorgelegen, die Ausweise für die Monate Februar und März hätten noch gefehlt. Erst in letzterm Monat hätten sich die Ueberschüsse ergeben, die die Zahlung einer Ausbeute möglich machten. Darauf sei dann Mitte April in einer Grubenvorstandssitzung die Verteilung einer Ausbeute für das erste Vierteljahr beschlossen und der Oeffentlichkeit hiervon alsbald Mit teilung gemacht worden. Was die angeblichen Verschmelzungsverhandlungen anbelange, so seien dahingehende Anregungen in den letzten Jahren wiederholt an den Grubenvorstand herangetreten. Er habe sie jedesmal im Interesse der Gewerken pflichtgemäß prüfen zu sollen geglaubt. Das sei auch im letzten halben Jahre wieder geschehen: Irgendwie ernsthafte Verhandlungen, über die Mitteilungen hätter gemacht werden können, hätten sich aber nicht daraus entwickest: Es habe also auch kein Anlaß vorgelegen, den Gewerken irgendwelche Mitteilungen zu machen. Ueber die Geschäftslage teilte der Vorsitzende mit, daß sich einige Monate nach Kriegsausbruch eine steigendte Nachfrage nach den Erzen der Gewerkschaft bei stark anziehenden Preisen entwickelt habe. Man sei bemüht, dieser Nachfrage sowohl im vaterländischen Interesse wie im Interesse der Gewerken nach Möglichkeit zu entsprechen. Die Hauptschwierigkeit liege in der Beschaffung ausreichender Arbeitskräfte zur weitern Steigerung der Förderung. Nach dieser Richtung hin sind indes, wie der Werkdirektor mitteilte, schon erhebliche Fortschritte gemacht worden. Mit den alten Abnehmern, mit denen man früher langfristige Verträge abgeschlossen hat, sind Verhandlungen im Gange, die die Aussicht auf eine Verständigung eröffnen. Hiernach wurde der Rechnungsabschluß einstimmig genehmigt, dem Grubenvorstand Entlastung erteilt und ein ausscheidendes Grubenvorstandsmitglied wiedergewählt. Weiter wurde beschlossen, die Ausbeute für II. Vierteljahr 1914, deren Zahlung seinerzeit zurückgestellt war, im laufenden Jahr und zwar tunlichst bald mit zur Auszahlung zu bringen. Einer Mitteilung des Vorsitzenden war weiter noch zu entnehmen, daß auch für das laufende Vierteljahr wieder eine Ausbente zu erwarten ist. □ Zigarettenfabrik Constantin,.-G. in Hannover. Die ordentliche Hauptversammlung setzte die Dividende auf 25% (I. V. 18%6) fest. Den Antrag auf Kapitalerhöhung zog die Verwaltung zurück. Letztere teilte mit, das Unternehmen sei im laufenden Geschältsjahr mit Aufträgen überhäuft; es arbeite Tag und Nacht, um den Anforderungen gerecht zu werden. *.-G. für Trikotweberei vorm. Gebrüder Mann Im Ludwigshafen a. Rh. Die Verwaltung schweist sich in ihrem Geschäftsbericht für 1914 über den Geschättsgang vollstänig aus und gibt lediglich die Gewinn- und Verlustrechnung und die Vermögensrechuung bekannt. Danach stieg der Betriehsgewinn auf 533508K(i. V. 372671=). Einschließlich 17070.K(18686.4) Vortrag und nach 21 362.A(11 182.4) Abschreibungen verblieb ein Reingewinn von 162 160-K(65810=), woraus 50960-K(8740.4) als Gewinnanteile und Vergütungen verwandt, 15000-4(5000.K) den Rücklagen überwiesen, 75000 K(35000.4) als 15%4(%) Dividende verteilt und 21 200.4 (17070.A) vorgetragen werden sollen. Die Steigerung des Gewinnen und der Dividende ist wohl zum größten Teil der Kriegskonjunktur zuzuschreiben. Einnahmen von Verkehrs-Anstalten. Baltimore and Ohiebahn. April d. J. roh 7 430 0008—447 000s, rein 2540000+193 000g.4 rein Verlosungen.(Ohne Gewähr.) Preußtsche Lotterte.(5. Klasse.) 28. Mai nachm. 5000.4 lielen anf 163927. 3000.4 auf 17442 18976 29978 31627 73204 78653 78714 110783 116 102 338355 13339 133367 143848 161 612 187841 188 180 196927 211 190 222 427 224 250 1000.f auf 279 1630 4251 4828 10428 11699 13354 15.657 15950 17256 17951 24668 28772 33105 34919 35163 43634 47246 50 538 54082 58593 61 625 62458 63501 65728 68432 69225 73.509 75400 77121 82476 220 242 223739 225891 229 216 230564 230 729 230 768. 500.4 auf 5094 13310 17157 18135 18654 20064 23818 24790 26389 32511 36519 41681 50069 52950 53505 58496 58968 63734 64049 64138 67142 68303 75164 77536 78771 79054 82216 83120 84204 85090 87411 89483 89849 90482 91444 93179 93936 95075 95987 96967 97421 97764 99510 99804 101073 102619 107 466 107892 107996 108 110 108 750 109 201 109 396 110419 112829 113417 114020 115468 117787 119661 121 017 121096 121 126 124 172 126 520 127022 127724 129921 136412 139 171 143631 146068 150722 151 957 155442 157441 161 339 162528 169837 170 178 175 220 175373 177426 181076 182520 190591 190864 192265 196470 198 712 198 775 204 178 206 408 200 455 211 582 212197 212 446 221 441 224 750 225 900 231269. Khedhiatismas“ Gicht- und ISchlasleidende nehmen die glänzend bewährten Petrin-Tableiten 4 Name gesetzlich geschützt anerkannt prompt wirkendes unschädliches Mittel ohne Nebenerscheinungen. — Zu haben in den Apotheken.— Fabrikanten Christian Petri& Co., Gießen. den verlange Prnspekte grafie und kronte. *2 Am 27. Mai verschied nach kurzer Krankheit mein Geschäftsführer Herr Jolamm Sidel. 40 Jahre hindurch, von der Gründung meines Geschäftes an, hat er unermüdlich und mit großer Hingabe und rastlosem Fleiße gearbeitet im Interesse des Unternehmens, das ihm ans Herz gewachsen war. Sein Andenken wird mir unvergeßlich sein. 60 Köln, 28. Mai 1915. Franz Dullens Maler- und Anstreichergeschäft, Gereonshof 36. □ Den Heldentod fürs Vaterland starben bei den kämpfenden Formationen des Regiments Offz.-Stellv. Neufeldt „„ Jung Fähnrich Grunwaldt. Die Namen der Taptern werden beim Regiment auf immer unvergessen sein. Im Namen des Regiments: Schoening Oberstleutnant z. D. und Kommandeur des Ersatz-Bataillons Westf. Pußartl.-Regiments Nr. 7. Statt Karten. Jean Hack, Euskirchen Clara Hack geb. Kühlwetter, Kruchenhof Vermählte Köln, 29. Mai 1915. Hotel Tils. Statt jeder besondern Anzeige. Fred Kattermann Bertel Kattermann geb. Wefers Vermählte Paterson N. J. 29. Mai 1915 Kempen(Rhein) z. Zt. Kurhotel Godesbergerhof, Godesberg a. Rh. Möbel— Kunstgewerbehaus— Dekoration Wir bitten unsere große interessante Musterzimmer-Ausstellung vieler Stilatten zu besichtigen, beste Arbeit bei künstlerischer Durchführung zu mäßigen Preisen. Antiquitäten aller Art. Unter Sachsenhausen 33. Malmedé& Geissendörfer, Köln a. Rh. Gutgenend. Geschäft (Kolon.- u. Materialwaren, Drogen, Farben) kriegshalber unter sehr günstiger Bedingung zu verkaufen. Angebote unter R J 994 an die Exped. d. Bl. 20 SAI Vermögender Kaufmann sucht vorübergehend ca. 10000 Mark gegen erste Sicherheit und guten Gewinnanteil. Ang. u. V P 924 an die Bxp..Bl.(3u Bekanntmachung! Die.-Müller-Gesellschaft für Tiefbauunternehmung m. b. H. in Elberfeld ist in Liquidation getreien und der bisherige Geschäftstührer W. Müller zum Liquidator bestellt. Die Gläubiger werden aufgeiordert, eiwaige Ansprüche bei dem Unterzeichneten anzumelden. Elberfeld, 23. Mai 1915. Vk W. Müller. Simonsstraße 13. 1ie Anfertigung, Lieferung und Aufstellung von 162t eisernen Dachwerks, der Stützen, Unterzüge, der Kraubahnen und eisernen Fachweikswände für die Erweiterung des LokomotivAusbesserungs- Gebäudes der Hauptwerkstätte in Opladen soll veigeben weiden. Zeichnungen, Berechnungen und Bedingungs heit liegen im Verwaltungsgebäude Zimmer 107 aus. Bedingungshelte sind gegen Binzahlung von 2,10.A posttrei von dem Vorsteher unserer Kanzlei zu beziehen. Zeichnungen können nicht abgegeben werden. Anerbietungen mit der Aufschiift„Registratur V 3339, Angebot auf eisernes Dachweik pp. für die Erweiterung des Lokomotiv. Ausbesselungs- Gebäudes der Hauptwerkstätte Opladen“ sind bis zum 12. Juni d.., vormittags 11½ Uhr, postfrei an uns einzusenden. Die Eröllnung erfolgt zu diesem Zeitpunkt in Gegenwart der Anbieter. Die Zuschlagstrist läutt ab am 26. Juni 1915. Elberfeld, den 25. Mai 1915. Königl. Eisenbahndirektion. Eine bis vor kurzem in Betrieb gewesene, vielversprechende „„O„ blei, Zink, Kupfer usw. enthaltend ist zu übertragen. Eventuelle Angebote unter D N 1108 an die Exp. d. Bl. erbeien. ng Fal Taftich gesucht tüchtiger Stenograph und Maschinenschreiber oder Fräulein sowie gut empfohlener Beamter für Briefjournal u. Registratur. Beweiber mit Originalzeugn. wollen sich vorstellen Sonntag, 30. Mai, zwischen 12 und 2 Uhr mittags, im Excelsior-Hotel bei Herrn Merten. 39 Verordnung. Auf Grund des§ 36 der Bundesratsverordnung vom 25. Januar 1915 über die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl, der Ausführungsanweisung hierzu von demselben Tage und der Bundesratsverordnung über die Bereitung von Backware vom 5. Januar 1915 31. März 1915 mit Zustimmung des Herrn RegierungsPräsidenten unter Authebung meiner Verordnungen vom 30. Ja nuai 1915, 24. März 1915 und 9. April 1915 beireifend Einlührung und Zusammensetzung des Einheitsbrotes für den Bezirk der Stadt Cöln bestimmt was folgt: S 1. An Backwaren dürfen nur bereitet weiden: 1. Schwarzbrot 2. Feinbrot 3. Weißbrot 4. Zwieback 5. Kuchen 6. Keks, Waileln, Printen und Honigkuchen. S 2. Schwarzbrot muß aus géschrotetem Roggen mit einem Zusatz von 10 Gewichtsteilen Kartoffelilocken, Kartoffelwalzmehl oder Kartoffelstärkemehl auf 90 Gewichtsteile Roggenschiot oder, ialls gequeischte oder geriebene Kartolleln verwendet werden, mit einem Zusatz von 30 Gewichtsieilen gequetschter oder geniebener Kartosteln auf 90 Gewichtstelle Roggenschrot hergestellt werden. Statt Kartoffeln können andere mehlartige Stolle(Geistenmehl, Maismehl, Tapiokamehl usw.) in derselben Menge wie Kartoffeltlocken verwendet werden. Schwarzbrot muß die hier übliche Form und am Tage der Verkaufstähigkeit(§ 6) ein Gewicht von 4 Pfund haben. S 3. Feinbrot muß aus 50 Gewichtsteilen Roggenmehl, 40 Gewichtsteilen gemischtem Weizenmehl— Weizenmehl mit 30 Gewichtsteilen Roggenmehl gemischt— und 10 Gewichtsteilen Kartoffeltlocken, Kartoffelmehl oder Kartoffelwalzmehl, oder, falls gequetschte oder geriebene Kartolfeln verwendet werden, mit einem Zusatz von 30 Gewichtsteilen gequetschter oder geriebener Kartolfein auf 90 Gewichtsteile des andern Mehles hergestellt werden. Statt Kartolfeln können andere mehlartige Stofle(vergl.§ 2) in derselben Menge wie Kartoffelilocken verwendet werden. Feinbrot muß die gleiche Form wie das Schwarzbrot und am Tage der Verkaufsfähigkeit(§ 6) ein Gewicht von 3 Pfund haben. S 4. Weißbrot und Zwieback müssen aus mit 30% Roggenmehl ge mischtem Weizenmehl hergestellt werden. Das Weißbrot muß ohne Verwendung von Milch mit Wasser hergestellt werden und ausgebacken ein Gewicht von 100g haben; es kann auch in Reihenform gebacken werden, wobei jeder einzelne abzubrechende Teil 50 oder 100g wiegen muß. § 5. Zusätze, wie Korinthen, Mandeln, Zuckerüberguß und dergl. sind bei Schwarzbrot, Feinbrot, Weißbiot und Zursback verboten. § 6. Schwarzbrot und Feinbrot darf nicht früher als am 2. Tage nach Beendigung des Backens aus den Bäckereien abgegeben werden. also Brot, das im Laufe des Dienstags gebacken ist, nicht vor Donnerstag morgen. Weißbrot darf bereits am Tage der Herstellung abgegeben werden. S 7. Als Kuchen im Sinne des§ 1 Ziller 5 gilt nur solche Back: ware, die mehr als 10 Gewichtsteile der Backware an Zucker und höchstens 10 Gewichtsteile der Backware an Weizen-, Roggenoder Kartostelmehl enthält. Vergl. im übrigen§ 8 der BundesAntug„ 5. Januar 1915. ratsverofthuung Vom z1. März 1915. S 8. Keks, Waifeln, Printen und Honigkuchen dürfen in der üblichen Weise nergestellt werden; vergl. jedoch die Bekanntmachung des Bundesrats über die Bereitung von Backware vom—* Januar 1915 31. März 1915. S 9. Die Bereitung alles andern Gebäcks ist verboten, soiern das Gebäck nicht lediglich aus Stolfen besteht, die nicht unter die Bestimmungen der Bundesratsverordnung vom 25. Januar 1915 betreffend die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide, Mehl und Hafer fallen; vergleiche jedoch die Bekanntmachung des Bundesrats über die Bereitung von Backware vom 9: Januar 1915 Auch 31. März 1915. darf kein Gebäck im Bezirk der Stadt Cöln feilgehalten oder verkauft werden, das den Vorschriften dieser Verordnung nicht entspricht. S 10. Das nach dem 31. Januar 1915 aus dem Ausland eingeführte Mehl ist dem Verkehr freigegeben. Wer solches Mehl in Gewahrsam hat oder nimmt, ist verpflichtet, dieses unter Angabe der Menge unverzüglich, spätestens innerhalb 3 Tagen nach Empfang, der städtischen Abteilung für Brotversorgung, Quatermarkt 3, schriftlich anzuzeigen. S 11. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden nach § 44 der Bundesratsverordnung vom 25. Januar 1915 mit Gelängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis 1500# bestraft. S 12. Diese Verordnung tritt am 30. Mai 1915 in Kraft und gilt auch für die mit Wirtschaften oder dergl. verbundenen Bäckereibetriebe und für den Privathaushalt. Cöln, den 28. Mai 1915. 0e Der Oberbürgermeister: Wallrat. Dreherei betriebsfertig eingerichtet, sofort für länger zu mieten gesucht. Ausführl. Angeb.(Anzahl und Größe der Drehbänke, Betriebskraft usw.) u. R B 708 an die Exped. d. Bl. 32 Kupfergrube. 28% Kupler, mächtiges Vorkommen, Teilhaber mit 75 Mille oder solventer Käufer gesucht. Gell. Angeb. unter P L 826 an die Exp. d. 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Nebenleistung der Versicherten: Policegebühren: Feuer Versicherung..——-----Einbruch Diebstahl Versicherung—————— Wasserleitungs-Schäden Versicherung———— 5. Kapitalerträge: a) Zisen. b) Mieterträge„— 6. Gewinn aus Kapitalanlagen: Kursgewinn: a) realisietter———--------b) buenmäßiger——————-----— 7. Sonstige Einnahmen: a) aus dem gemeinnützigen Fonds zur Verwendung gemäß§ 46 des Statuts—————-—--—— b) Kursdillerenz auf fremde Valuten...—..———— c) Schilder Gewinn.———————————— Gesamt-Einnahme— B. Ausgabe. I. Rückversicherungsprämien: Peuer Versicherung————— Embruch-Diebstahl-Versicherung Wasserleitungs-Schäden-Versicherung———— s. Schäden: a) aus den Vorjahren, einschließlich der für Feuerversicherung— 6 23806.26 Einbiuch-Diebstahl Versicherung——„ 1 538,87 Wasserleitungs-Schäden-Versicherung„ 321,47 betragenden Schadenermittelungskosten, abzüglich des Anteils der Rückversicheter: Feuerversicherung: a) gezahlt 441 280 262,63 b) zurückgestellt„—--———„ 379 108.29 Einbruch-Diebstahl-Versicherung: a) gezahlt M 5) zurückgestellt..„ 35 324.21 3 266.44 10548,64 119.51 Wasserleitungs-Schäden-Versicherung: a) gezahlt UM 5) zurückgestellt„ LIS. 5) im Geschäfts ahr, einschließlich der für Feuer-Versicherung 4 232 264,65 Einbruch-Diebstahl-Versicherung—„ 8601.86 Wasserleitungs-Schäden Versicherung„ 5 941.80 betragenden Schadenermittlungskosten, abzüglich des Anteils der Rückversicherer: Peuerversicherung: a) gezahlt--.----- 446 265 297.46 b) zurückgestellt—„„ 4586 122.09 Einbruch-Diebstahl-Versicherung: a) gezahlt nas-M 5) zurückgestellt 206 008.58 36 321.17 Wasserleitungs-Schäden-Versicherung: a gezahlt U- 84952,79 b) zurückgestellt....n. 9640.82 Ueberträge(Reserven) auf das nächste Geschäflsjahr: für noch nicht verdiente Prämien, abzüglich des Anteils der Rückversicherer: Feuer-Versicherung————————— Einbruch Diebstahl Versicherung Wasserleitungs Schäden Versicherung————— 4. Abschreibungen auf Immobilien..—————-—-— #. Verlust an Kapitalanlagen: Kursverlust: a) an realisierten Wertpapieren..—————-— b) buchmäßiger..———-----——.—— c. Verwaltungskosten. abzgl. des Anteils der Rückversicherer: a) Provisionen und sonstige Bezüge der Agenten usw.: Feuer Versicherung...—.——— Einbruch-Diebstahl-Versicherung..————— Wasserleitungs Schäden-Versicherung———— b) sonstige Verwaltungskosten: Feuer Versicherung.—-— n---.--Einbruch-Diebstahl-Versicherung——————— Wasserleitungs-Schäden Versicherung———— I. Steuern und öffentliche Abgaben.———————— s. Leistungen zu gemeinnützigen Zwecken, insbesondere für das Feuetlöschwesen a) auf gesetzlicher Vorschtift beruhende-- bi Preiwillige——— Sonstige Ausgaben: Kurs Verlust auf fremde Valuten—..—.-.- Gewinn und dessen Verwendung: a) an den Kapital-Reserveionds und sonstige Spezialreserven.————— b) Tantiemen— c) an die Aktionäte-„— d) andere Verwendungen: a) Ueberweisung an den gemeinnützigen Fonds—— 5) Ueberweisung an den Dividenden-Ergänz.-Fonds c) Vortrag auf neue Rechnung.......-.- Gesamt-Ausgabe—— 9. 10. 9. 12 769241 728675 166 540 1 639 370 36 590 101664 10 851 419 242 329 94 5020 10310487 1 086 743 248418 92 65 15 55 75 61 73 2 621 755 162 676 45 3601 1 976677 248775 113 290 100 986 373225 329 306 90000 607 259 84 75 1708 629 11 188342 11 645 648 13 13 664 458 72 91 13 1841 2829801 128 74n! 202 273 1 500000 905=556 68 86 59 12 896 972 11 645 648 8 426 12 63 184 5 168544 621 367 474 212 120 2 728 840 Bilanz für den Schluß des Geschäftsjahres 1914. 4721128367 46 10 58 Rächener-Kuckversicherungs Gesenschaft. Sewinn- und Verlust-Rechnung für das Jahr 1914. Ausgabe. Lebensversicherung. Retrozessionsptämien.. Zahlungen aus Versicherungsfällen für eigene Rechnung—"———— Zahlungen für Rückkäufe für eigene Rechnung*-———— Reserve für schwebende Versicherungställe für eigene Rechnung— Provisionen für eigene Rechnung— Prämienreserve und Prämienüberträge für eigene Rechnung—————— Unfall- und Haftpflichtversicherung. Retrozessonsprämien—— Zahlungen aus Versicherungslällen einschl Schadeniezulielungskosten für eigene Rechnung————— Reserve für schwebende Versichetungslälte für eigene Rechnung— Provisionen für eigene Rechnung— Prämieneserve für eigene Rechnung Prämienüberträge für eigene Rechnung Sachversicherung. Retrotessionsprämien: Peuerversicherung.—.—.—— Sonstige Versicherungszweige—— Zahlungen aus Versicherungsfällen einschl. Schadenregulierungskosten für eigene Rechnung: Peuerversicherung"————— Sonstige Versicherungszweige—— Reserve für schwebende Versicherungsfälle für eigene Rechnung: Peuerversicherung"—————— Sonstige Versicherungszweige—— Provisionen für eigene Rechnung—— Prämienüberträge für eig. Rechnung: Peuerversicherung—————— Sonstige Versicherungszweige—— Allgemeines Geschäft. Steuern—— Verwaltungskosten—.————— Kursverluste auf Wertpapiere— 1— „" tremde Valuten—— Gewinn und dessen Verwendung: a) Tentiemen—————— b) an die Aktionäre———— c) Vortrag auf neue Rechnung— 9n4 ef. Kölner Golf-Klub(E..). Wir laden hiermit zu der am Dienstag den 15. Juni, mittags 12 Uhr Breite Straße 161, stattüindenden Haupt-Versammlung 12 des Statuts) ein, deren Tagesordnung die lolgende sein wird: 1. Jahresbericht 2. Rechenschaltsbericht und Erteilung der Decharge an den Vorstand 3. Wahl von Vorstandsmitgliedern und zweier Revisoren. 4. Etwaige Anträge von Mitgliedern. Köln, den 27. Mai 1915 301 799/50 A. von Guilleaume H. Gruenwald Vorsitzender. Schriftfühter (8 1 400 728/63 996 279/62 227775/63 354 887/44 21 966 097/4 142 497/5 424 2579 455 982/1 345 965/6 190 084/14 599 175/3 Nur noch wenige Tage! Zirkus Schumam Sonnabend den 29. Mai 1915 .grene-Vorstellungen 2 2 276 873|9 168 417 2 063278/4 24 673|96 2 445291 Nachmittags 4 Uhr Familienund SchülerVorstellung zu ermäßigten Preisen. 8¼ Uhr abends Große BenefizVorstellung für die Helten Ernst und Oscar Schumann. Vorverkauf Otto Pappermann. Bleiweiß in 2643622 667581 03 gur. 3 311 203103 179 10 5/80 259 588/74 13321 18 0692 rein Syndikatsmarken 15 55 634 840 000 406 816/121 302 45027 Bilanz für den Schluß des Berichtsjahres 1914. 38 163 327|99 Aktiva. Forderungen an die Aktionäre für noch nicht eingezahlt. Aktienkapitat Barer Kassenbestand——————— Grundbesitz„————————— Hypotheken——.——————-— Wertpapiere———-———— (Kurswert am 31. Dezbr. 1914: cK 21 058 912.75) Guthaben: bei Bankhäusern"—————— bei Versicherungsunternehmungen Zinsen: im folgenden Jahre fällige, anteilig aut das Rechnungsjahr entfallende rückständige———————— Prämienteserven in Händen der Zedenten..—.a... Gestundete Prämien der Lebensversicherung--——-"——-— Gesamtbetrag—— Aachen, den 4. Mai 1915. 1271 627 3665 5461 310174 63 42 468 254|93 Passiva. Aktienkapital———————— Reserveionds——————————— Prämienreserve für eigene Rechnung: Lebensversicherung—"—— Untall- u. Hautptlichtversicherung— Prämienüberträge lür eigene Rechnung: Untall- u. Haftpflichtversicherung Sachversicherung"-—„——— Reserven für schwebende Versicherungställe für eigene Rechnung: Lebensversicherung—*——— Untall u. Haitpflichtversicherung— Sachversicherung.—————— Sonstige Reserven: Dividenden Ergänzungsionds— Guthaben andeter Versicherungsunternehmungen.. Guthaben der Retrozessionäre für einbehaltene Prämienieserven——— Sonstige Passiven: Nicht erhobene Dividende——— anderweit...... Gewinn und dessen Verwendung: a Tantiemen.————--—-— b) an die Aktionäre„———— c) Vortrag auf neue Rechnung—.— 42 468 254|93 Dorst. Dr. jur. Feinerr Cail von Nellessen, Vorsitzender, Herr Geheimer Justizrat Carl Soringeielautalfe, loisenge Zusammensetzng: Hiert! Suermondt, Herr Robert Suermondt. Hierr Oberbürgermeister Phillpp Veltman. severtreienger Vorsizendet, herr Arthur Der Aufsichtsrat hat nach den Wahlen der heutigen ordentlichen Gesamtbetrag— „.„." Die Direktion: Dr. für. Freiherr von Nellessen. General-Versammlung TerpentinölErsatz la. (Kristallöl) Dekorationsu. Wagenlacke feinste Pabrikate Sikkativ Rapidöl in größern und kleinein Mengen sehr vorteilhalt abzugeben. Anfragen untet F E 1150 an die Expedition d. Bl. kb 145 Gemälde Aquarelle Zeichnungen von P. v. Kraitt zu kaufen gesucht durch Emil Carroux Düsseldorf, Alleestr. 12. 27 Heilete eossen Messing-Rotguß Linn, Zink Aluminium, Blei usw. haben regelmäßig anzu geben. Franz Bahner, Akt. Gesellschaft Düsseldort u. bitten um enisprechende Preis-Angebote Vereinigte Stadttheater. Vorstellungen zu bedent. herabgesetzten Preisen. Samstag den 29. Mai 1915 im Opernhaus: Undine. Anl.7½ Uhr, Ende ungei. 10¾ Uhr. Sonntag den 30. Mai 1915 Anlang 7 Uhr: Die Atrikanerin. Samstag den 29. Mai 1915 im Schausplelhaus: Die Räuber. Anf. 7½, Ende ungef. 11½ Uhr. Sonntag den 30. Mai 1915 Anfann 7½ Uhr: Das Käthchen von tleilbronn Schalgielblens Oliseldont. Samstag, abends 7½ Uhr neu einstudiert: Was Ihr wollt. Aachen den 27. Mai 1915. 09 A. Aktiva. 1. Forderungen an die Aktionäre für noch nicht eingezahltes Aktienkapital 2. Sonstine Forderungen: a) Rückstände der Versicherten.....--b) Ausstände der General-Agenten bezw. Agenten—————— c) Gurnaben bei Banken..— d) Guthaben bei andern Versicherungs-Unternehmungen.—— e) im folgenden Jahre fällige Zinsen, soweit sie anteilig auf das lausende Jahr trelten— 1) anderweit: Saldi verschiedener Abrechnungen„....—-- 3. Kassenbesiand 4. Kapstalanlagen: a) Hypotheken und Grundschulden...—.—— b) Wertoapiere——— c) Darlehen auf Wertpapiere d Wecnsel— e Darlehen— 5. Grundbesite UB.— 6. Inventar(abgeschrieben)— 7. Sonstige Aktiva„„.——— Hosamtbetras cc 3233 701 4 360 399 1 428 802 195 752 895930 7 568 967 13434 641 390813 8 420 42 B. Passiva. 1. Aktienkapital—— 2. Ueberträge auf das nächste Jahr, zu a und b nach Abzug des Anteils der Rückversicherer: a) für noch nicht verdiente Prämien: Feuer-Versicherung„————————— Einbruch Diebstahl-Versicherung—.——— Wasserleitungs-Schäden-Versicherung——— b) für ansemeldete, aber noch nicht bezahlte Schäden: Feuer Versicherung————.——— Einbruch Diebstanl-Versicherung—.— Wasserleitungs-Schäden-Versicherung c) anderweit: für etwaige Auslälle u. zweifelhafte Forderungen 3. Hypotheken und Grundschulden, sowie sonstige in Geld zu schätzende Lasten auf den Grundstücken, Nr. 5 der Aktiva U—.———— 4. Barkautionen.— 5. Sonstige Passiva: a) Guthaben anderer Versicherungs-Unternehmungen— b) anderweit: Dividenden-Rückstände„-— Beamtenwitwenkasse————————— Pensionskasse der Beamten——.——--— Gemeinnütziger Ponds————————— Konto der Verwendungen der Direktion zu pemeinnützigen Zwecken.—.——--— Saldi verschiedener Abrechnungen..——— Kapital-Reserveionds—„„.„—„.———— 7. Spezialreserven: a) zur Deckung außergewöhnlicher Bedürfnisse——— b) Spar Reserve-Fonds———...-.—— c) Dividenden-Ergänzungs-Fonds Gewinn*—— Gesamtbetrag—— Der Aufsichtsrat hat nach den Wahlen der heutigen 6. 8. 6 300000 9 804 590 20 518 21 402 841 4649000 95 42 176950s74 9 000000 16 660 227 50000 05 5 537 883 900000 7 300000 2 728 840 42 176 950 60 09 74 toigende 7: chur: Harr Dnh u1 Casmand: Uas# erdentlichen Geneial Veisammlung folgende Zusammensetzung: Hierr kobert Suermonal, Vorsitzender, Heit Kommerzieniat Robert Delius. stellvertreiender Vorsttzender, Heir Paul Curio, Herr Franz Josel Dorst, Herr Justizrat Bruno von Görschen, Herr Richard von Görschen. Herr Geheimer Regierungsrat August Glasmachers, Hert Justizrat Julius Janssen, Herr Kommerzienrat Arthur Pastor, Herr Kommerzieniat Dr. ing. George Talbot. Aachen, den 27. Mai 1915. Die Direktion: Harbers. Aluminium, 9899%, in jeder Form „ Zeltbahngarnitur. 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Eisenwarenfabrik, Schwelm. Edd Kons Gewinn- und Verlust-Konto. 8 2 500000 1 260 000 95 000 11 005 18 619 2829126 100 28 440 13 800 4 105 205 201 5955 398 49 74 55 8l. An General Unkosten und Provisionen Zinsen Abschreibungen..—.———.— Bilanz-Konto——— 699 380 173440 233 363 205 201 1311380 Dar Wartgg au„ Haben. Per vortrag aus dem Janie 1913 Betriebs Ueberschuß—— Gewinn aus Mieten—— 52 912 1221 055 37•418 68 raftinierter Rohzink unter Syndikats-Bedingungen zur Abnahme Ende Juli 72 abzugeben. Gebote unter K J 8834 bef. Rudolf Mosse Köln. Kaltsägearbeiten auf Massenartikel für längere Dauer zu vergeben. Angebote u. D Z 1120 an die Exped. d. Bl. sh Raltsugenzum Absägen von Stahlguß zu kaufen gesucht. Angeb erb. unter H 1883 an die Ann. Exped. Jak. Vowinckel, Elberfeld Vk 680 959/84 — A g e l u n i g e r M o p o n t e r der mit der Akquisition für die Peuer-, Einbruchdiebstahlund verwandte Versicherungszweige verträuf ist, wird von angesehener Gesellschaft gesucht. Heiren, die gute Ertolge nachweisen, kann bei hohem Gehalt und Spesen Lebensstellung geboten werden. Bewerbungen sind F M 1033 an die Exped. d. Blattes. zu richten Düsseldorf, den 24. April 1915. Der Vorstand. Vorstehende Bilanz nebst Gewinn- und Verlust-Konto habe geprült und mit den ordnungsmäßig gelührten Büchern de schatt übereinstimmend gelunden. Berlin, den 27. Mai 1915. pis# Treuhand-Vereinigung, Aktiengesellschaft. un heutigen oidentlichen General-Versammlung für das Geschätlsjatg1914 auf 5% festgesetzte Diundende wurd ab 28 Mai er. gegen den Dividendenschein Nr. 5 bei unserer Gesellschalts 538853 80 e im A. Schaafthausen'schen Bankverein.-G. Gesenlschatt aurf und bei der Direction der DiscontoGesenschaft, berun, mit J# 50 ausgezahlt. Düsseldorf, den 27. Mai 1915. Konstrukteur langjähr. Fachmann der Drahtwarenbranche, sucht Stellung, a. liebsten in einer Metallwarenfabr. Ang. u. P J 134 a. d. Exp Zw E äulein aus bess. Stande sucht Stelle als hs Haushälterin bei ält., alleinst. 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Bales,„Verleggf, und grucker M. Dumont Schauberg: Chefredakteur: Ernst Posse; alle in Köln Redaktionelle Zweigstelle: Berlis an 7, Unter den Linden 39. Vertretungen im Auslande: Amsterdam Seyflardtsche Buchhandlung. Barcelons J. Sturzenegger, Calle de Trafalgar 19. Basel F. Pestersen& Co. Brüssel Generalvertretg. für Belgien: Jul. Kaufmann, Rue de In Blanchisserie, 21. trun(Spanien) Sociedad General Espatiola de Liberia Pernsprecher: Nr. A5361. A5362 .5363: A5364- A5365- A5366-45367 Redaktion, Anzeigenteil, Expedition und Druckerei sind durch jede dieser 7 Fernsprechleitungen zu erreichen. Zweite Morgen-Ausgabe Geschäftsstunden: Redaktion von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends, Anzeigenteil und Expedition—12 Uhr vorm. und—7 Uhr nachm, Druckerei—1 Uhr und—6½ Uhr. 1915— U. 537 Bezugspreis in Köln 7 A. in Deutschland###### vierteljährüch. Anzeigen 503 die Zeile oder deren Raum, Reklamen.50.4 Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt vorgeschriebenen Tagen oder in bestimmt bezeichneten Ausgaben wird keine Verantwortüchkeit übernommen Haupt-Expedition: Breite Straße 64.— Postscheck-Konte 250. Vertretungen im Auslande: Madrid E. Dossm, Flars de 9. Ana 9. Nem Vork B. Steiger& Co., 49 Murray Street. Rotterdam II. Nigh& van Ditmar. Wien M. Dukes Nacht.-., I. Wollzeile 16; HI. Goldschmiedt,., Wollzeile 11. Ein Gericht über Italiens Dolitik. staliens Bundkesbruch vor dem deutschen Reichstag. (I Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Die neue Phase des Weltringens hat abermals zu einer Kriegssitzung des Reichstags geführt. Diese Sitzung bestand nur aus einer einzigen Rede, aus den Würdigungen, die der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg den Vorgängen in Italien und der militärischen Lage widmete. Kundgebungen, mit denen das Haus diese Urteile und Feststellungen begleitete, ersetzten mit durchschlagender Wirksamkeit und lapidarer Kürze jegliche förmliche Erklärung der Fraktionen. Diesem Verlauf entsprach auch das Empfinden und demgemäß der Beschluß des Hauses, weitere geschäftliche Verhandtungen heute nicht mehr folgen, sondern diese Anklagerede und diese Kundgebung eines unerschütterlichen Kraftgefühls in ihrer ganzen Körperlichkeit hinausgehen zu lassen, ohne weiteres Rankenwerk der laufenden parlamentarischen Arbeit anzuschließen. Es war ein Gericht, das der Kanzler hielt, und wenn es unerbittlich war und wenn es wie klatschende Peitschenhiebe herniedersauste, dann war dies zum großen Teil mit auch die Wirkung der Art, wie der Kanzler sprach, sowie seines Verzichtes auf jegliche Künstelei, auf jedes Übermaß im Ausdrucke, seiner formvollendeten und messerscharfen Aneinanderreihung der Tatsachen, die ohne rhetorischen Schmuck völlig genügen, das Verdammungsurteil über die Kriegsmacher in Italien zu rechtfertigen und dereinst in die Geschichte einzumauern. Der Rede des Herrn v. Bethmann Hollweg fehlte auch in den äußern Begleitumständen nichts, um ihren Eindruck im Haus und den Widerhall im Lande zu leisten und zu vertiefen. Die Vertreter von allen Teilen der öffentlichen Wirksamkeit, die Vertreter der Bürgerschaft, die bis zum letzten Mann dafür sorgt, daß das ruhige Kraftgefühl, die überzeugung von der Verläßlichkeit der gesamten Nation in lebenswarmem Strome unversieglich täglich aufs neue quellen von den ehernen Fronten, die nun bald das ganze Reich umspannen, hinein in die Heimat und von da wieder zurück, die Vertreter aller dieser unermüdlichen Helfer in der Abwehr jeglicher Not vom heimischen Herd, die füllten das Haus in allen seinen Teilen. Nicht zum wenigsten gehörten dazu deutsche Frauen, die wahrlich nicht in der Wagenburg sitzen, nur um sich verteidigen zu lassen, sondern die keine der Gaben, mit denen der Schöpfer sie bedacht, ungenutzt lassen, um den heimischen Herd schützen zu helfen gegen welsches und slawisches Barbarentum. So war auch heute wieder die Reihe der Volksvertreter kaum durch eine Lücke unterbrochen. Auf der Bundesratsseite sah man neben den fast vollzählig erschienenen Staatssekretären die Gesandten der Bundesstaaten und zahllose Vertreter der Reichsämter. In der Hofloge, der Diplomatenloge, der Loge für die Kammermitglieder drängten sich die Zuhörer. Als der Kanzler im Hause erschienen war, erhielt er alsbald das Wort. Dieses Wort fegte wie eine Windsbraut in all den blauen Dunst und Kulissenzauber hinein, cit dem unsere Widersacher die Lage zu verschleiern suchten, und je weiter diese Rede fortschritt, desto mehr hatte sie in ihrer frischen und ehrlichen Weise den Beifall des Hauses. Dieser wurde zu rauschenden Kundgebungen, als sich wiederholt die Redners gewaltig erhob, so als es durch den Saal schallte: Hände weg! meine Herren, nämlich von Deutsch=Tirol, als den römischen Ministern die armseligen Flicken heruntergerissen wurden, mit denen sie ihre Blößen decken wollten, als auf den heiligen Zorn hingewiesen wurde, mit dem wir diesen Krieg führen. Aus dem Herzen der Hörer heraus bekundete der Kanzler des Reiches seine unerschütterliche Überzeugung, daß wir auch diesen Sturm aushalten, und das Echo rollte wie Geschützdonner durch den Saal. Und dann freute man sich der Worte, die dem Fürsten Bülow gewidmet waren, ebenso unserm Zusammenarbeiten mit den österreichisch=ungarischen Kameraden, der glänzenden Wiedergeburt der Türkei. Als der Kanzler endlich im Anschluß an die Kennzeichnung der französischen Angst vor der Wahrheit, die sich in einer ganz sämmerlichen Irreführung des Volkes äußert, die Granitfestigkeit des deutschen Standpunktes betonte, als er unser unverrückbares Ziel nannte, auszuharren, bis wir uns alle nur möglichen realen Garantien und Sicherheiten dafür geschaffen haben, daß keiner unserer Feinde, nicht vereinzelt, nicht vereint, wieder einen Waffengangewagen werde, als er bemerkte, daß wir unser eignes Haus um so fester bauen müssen, je wilder der Sturm uns umtobt, als er mit der Übermittlung des heißen Dankes des Kaisers an die Vertreter des ganzen Volkes schloß und hinzufügte, diese Einigkeit bringe uns den Sieg auch einer Welt von Feinden zum Trotz, da kam die Antwort aus tausend Männerkehlen, und das Händeklatschen aller Hörer prasselte wie durch die Räume. Der konservative Führer gab der Empfindung dieses Augenblicks Folge, und das Haus beschloß unter dem Eindruck dieser Rede, heute auseinander zu gehen. Wie in den bedeutungsschweren Tagen der Vormonate, so hat auch heute der Kanzler als Verkünder des Urteils und des Willens der Nation Töne gefunden, die für die Arbeiten an den angestrebten Erfolgen der Zukunft einen Gleichklang und ein Vertrauensverhältnis zu schaffen und zu befestigen geeignet sind, das den Vaterlandsfreunden zur tiefen Befriedigung gereichen muß. Italiens Weg. Nun wir von der unerfreulichen Spannung erlöst sind, in die uns Italiens Haltung seit Kriegsbeginn versetzt hatte, können wir offen reden und die Dinge so sehen, wie sie in Wirklichkeit sind. Man kann dabei ausgehen von dem sehr lesenswerten Buche Professor Rudolf Kiellens von der Hochschule zu Gotenburg„Die Großmächte der Gegenwart“ und den vorzüglichen Beobachtungen, welche der nordische Gelehrte in ihm über die Großmacht Italien angestellt hat. Kjellen erinnert an die politische Not, die Italien einst trieb, dem Bund Deutschlands und Österreich=Ungarns beizutreten, der dadurch zum Dreibund wurde und für Italien sich zu einer festen Stütze für alle politischen Hoffnungen, Träume und Unternehmungen gestaltete. Man vergesse nicht, daß Frankreich gegen Italien von 1888 ab einen Zollkrieg führte, der zehn Jahre währte, Italien schwere innere Wunden schlug und nichts anderes bedeuten sollte, wie ein Franzose, Billot, es ausdrückte, als„Italien durch den Hunger wiederzuerobern“. Gerade in diesen wirtschaftlich Zeiten, als der Nachbar Italiens, der bisher den italienischen Markt beherrscht hatte, seine Macht zum Bösen anwenden wollte, war es der Dreibund, der Italien die Kraft lieferte zu einer ganz neuen wirtschaftlichen Organisation so sehr, daß ein Italiener das ganze neuzeitliche Italien als ein Werk Deutschlands bezeichnen konnte. Daß Italien so rasch die Demütigung vergaß, die sein Nachbar Frankreich ihm anzutun unternahm und die es allein mit Hilfe des Dreibundes besiegen konnte, daran trug zu Beginn des neuen Jahrhunderts der immer größer werdende Kolonialhunger die Schuld, das Verlangen, das Mittelmeerprogramm durchzusetzen. Dieses Verlangen ging von vornherein den Weg des Einverständnisses mit Frankreich: Italiens„Extratouren" begannen. Es setzte, um mit Kiellen zu reden, jene unorganische Forcierung der Kräfte nach außen hin ein, die seit einem Jahrfünft„den Kernpunkt in der Diagnose der sechsten Großmacht bilden und den Schatten in ihrer Prognose". Dahinter verschwanden die Aufgaben im Innern des Landes, der Kampf gegen die Versumpfung des Landes, die Versöhnung der sozialen Gegensätze, die Abstellung der agrarischen Mißstände usw. Schwer hat Italien zu tragen gehabt noch bis in die letzte Zeit hinein an den Folgen des Krieges um Tripolitanien: in diesen Krieg ging es, um sich das einzige Stück Nordafrikas zu sichern, das die beiden Hyänen Frankreich und England noch übriggelassen, und um nicht bei der Entscheidung der Machtfragen am Mittelmeer völlig zu spät zu kommen. In diesen Weltkrieg hat Italien, ohne dazu gezwungen zu sein, sich hineingestürzt einmal auf die leeren Versprechen hin, die seine Nebenhuhler um die Herrschaft im Mittelmeer ihm gemacht haben, und zum andern Mal, um„seine Ostgrenze zu sichern“, das heißt, um auf dem Balkan im Trüben zu fischen: Zwei Fliegen glaubt Italien eben mit einer Klappe schlagen zu können, ein Mitgehen mit den Zentralmächten hätte ihm ja vielleicht nur die eine geliefert. Das ist unmittelbare. Gegenwart; Italien, die jüngste unter den Großmächten Europas, hat das, was es erreicht hat, in Anlehnung und mit Hilfe der Zentralmächte erreicht. Italiens Weg ist mit ihnen gegangen von den Tagen ab, da seine nationalen Wünsche sich zur Wirklichkeit verdichteten, bis heute, wo Italien hofft, sich auf leichte Art ein größeres Italien schaffen zu können, das sich zur Vormacht im Mittelmeer entwickelt. Einst, als Italien noch ungeeinigt war, kurze Jahre, bevor es seine nationale Abrundung erhielt, neigte Viktor Emanuel, der Großvater des jetzigen Königs, auch zu Frankreich, ein Umstand, der den Bemühungen Bismarcks, die deutsche Einheit zu schaffen, wenn auch nicht gefährlich, so doch unbequem hätte werden können. Damals, 1868, kam es darauf an, den Italienern ehrlich klar zu machen, auf wessen Seite ihr Vorteil und die Gewähr für ihre Zukunft zu finden sei. Deshalb unterrichtete der Leiter der preußischen Politik, Bismarck, den preußischen Gesandten in Florenz, wie seiner überzeugung nach Italiens Stellung zu Preußen und den deutschen Staaten sein sollte. Er schrieb im April 1868 an den Grafen Usedom: Deutschland ist der natürliche Bundesgenosse Italiens. Die Sprachund Stammesverwandtschaft, sowie die Gleichartigkeit des sittlichen Temperaments und der Gebräuche können für sich allein Völkerbündnisse nicht begründen, wenn die beiderseitigen Interessen nicht danach angetan sind, dieselben zu fördern und zu festigen. Wenn jedoch zwei Staaten geographisch derart gelegen, daß beide ihre Aktion ausdehnen, ihre Macht beliebig erhöhen können, sei es nun mit den Waffen des Handels, der Industrie oder des Krieges, ohne daß die Macht des einen durch jene des andern in irgendeiner Weise beschränkt werden könne— wenn im Gegenteil die Erstarkung des einen auch dem andern höhere Kraft verleiht, dann sind und müssen zwei so geartete Staaten natürlich Bundesgenossen sein.— Wenn im Gegenteile die geographische Lage zweier Staaten zu einander so beschaffen ist, daß der eine seine Aktionssphäre, ohne der andern Macht Abbruch zu tun, nicht ausdehnen, ohne des andern Schaden seinen Handel nicht zur Entfaltung bringen kann, daß, um es mit einem Worte zu sagen, die vollständige Entwicklung des einen nur dann erreicht werden kann, wenn das von dem einen verfolgte mit jenem des andern gleichartig ist, somit also der eine den andern unbedingt ausschließen und dieser unausweichlich unter jenes Vormundschaft gelangen muß, dann kann zwischen beiden von keinem Bündnisse, sondern nur von einer notwendigen Mitbewerbung, welche bald in Feindschaft ausarten muß, die Rede sein. Von diesen allein vernünftigen Grundsätzen ausgehend, kann es nicht zweifelhaft sein, welches von beiden Ländern, ob Frankreich oder Deutschland, der natürliche Nebenbuhler Italiens ist. Der natürliche Bundesgenosse Italiens ist Deutschland, der natürliche Nebenbuhler Italiens ist Frankreich. Deutschland im Norden als Beherrscherin der Ostsee, Italien im Süden als Beherrscherin des Mittelmeeres, so zeichnet sich für den großen Staatsmann der Betätigungsbereich der beiden Nationen; Deutschland niemals nach dem Süden, Italien nie nach dem Norden strebend—„fragen wir uns, ob es möglich ist, daß ihre gegenseitigen Bestrebungen jemals von andern Gefühlen getragen werden könnten als von jenen der gegenseitigen Nützlichkeit und wahren Freundschaft“. Und weiter sagt der damalige preußische Ministerpräsident: Italien und Deutschland sind von Ländern umgeben, welche sich auf ihre Kosten vergrößern wollen. Im Norden lastet auf Deutschland England, und eines Tages wird der Orient Italien bedrängen. Nur im Süden leuchtet beiden der Stern der Zukunft, im Süden, wo Deutschland sich auf Italien stützt und Italien das Mittelländische Meer vor sich hat, das wohl wieder ein italienischer See werden kann... Was nun Italien und Frankreich anbelangt, so werden sie stets Rivalen und oft Feinde sein...“ Es erinnert sich jedermann an die Freude, welche die Franzosen nach der Katastrophe von Lissa empfanden. Frankreich sah darin einen großen Vorteil... Frankreich und Italien können untereinander nicht verbündet sein, um aus dem Mittelmeere gemeinsame Vorteile zu ziehen, denn dieses ist kein Erbstück, in welches man sich teilen könnte. Das Mittelmeer gehört unstreitig Italien, dessen Küsten zwölfmal so ausgedehnt als jene Frankreichs sind. Marseille und Toulon können sich mit Genua, Livorno, Neapel, Palermo, Ancona, Venedig und Triest nicht vergleichen. Die Herrschaft über das Mittelmeer muß Italiens beständiger Gedanke, das Ziel aller italienischen Minister, die Grundlage der italienischen Politik sein. Mancherlei Voraussetzungen, die damals bestanden, haben sich heute geändert. Damals trieb man Kontinentalpolitik, heute treibt man Weltpolitik. Für Italien aber ist das Ziel dasselbe geblieben, muß es geblieben sein, wenn es nicht falsche Wege laufen und wie der Hund auf der Brücke das Stück Fleisch im Maule verlieren will, weil ihm das Spiegelbild des Wassers ein anderes Stück Fleisch vorgaukelt. Italien hat den Weg verlassen, auf dem es groß geworden. Es glaubt, eine größere Zukunft vor sich zu sehen in Gemeinsamkeit mit Frankreich, das ihm Tunis wegnahm, und England, das den Riegel Malta in der Hand hält. Auch hier wird das Ende lehren, ob Glück, ob Unglück aufgeht, ob die Italiener recht hatten, die Evviva la guerra riefen, oder die, welche meinten, der Ausbruch des Krieges sei der Anfang vom Ende der Größe Italiens. Aussprüche italienischer Politiker. Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Der Nieuwe Rotterdamsche Courant vom 25. Mai werden aus Budapest folgende Aussprüche früherer italienischer Staatsmänner über Dreibund und Dreiverband in Erinnerung gebracht: Crispi 1872: Wenn Österreich=Ungarn noch nicht bestände, so müßte es geschaffen werden. Garibaldi 1875: Man muß aufpassen, jetzt und in Zukunft kann uns lediglich von Frankreich Gefahr drohen. Crispi 1890: Seit einiger Zeit ist im Lande eine sehr gefährliche Bewegung entstanden, die zum Ziel hat, italienische Gebiete, die niemals mit Italien vereinigt waren, als italienischen Besitz zu fordern. Scheinbar auf Vaterlandsliebe begründet, ist der Irredentismus in Wirklichkeit der gefährlichste Irrtum. Rudini 1891: Italien muß einen Teil des Dreibundes bilden. Seine geographische Lage bewirkt, daß es schwach ist. Wenn wir uns England anschließen, dann werden wir zu Lande geschlagen, und verbinden wir uns gegen England, dann wird dieses unsere Flotte und unsere Häfen vernichten. Rudini 1906: Italien und Österreich können allein durch Selbstsucht von Menschen geschieden werden, die aus einem Kriege Vorteil ziehen wollen. Giolitti 1904: Irredentisten sind Feinde des Vaterlandes! Italiens Eingreifen und der Balkan. ∆a Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Vort Land vom 26. Mai empfängt einen Eigenbericht aus Athen, wonach der Regierung nahestehende Blätter angeben, daß Italiens Eingriff bis auf weiteres keinen Einfluß auf Griechenlands neutrale Haltung ausüben werde, besonders solange die Dardanellen gehalten würden. Vorläufig sei es sehr unwahrscheinlich, daß Kleinasien aufgeteilt werde. Maßgebende Stellen aus Bukarest erklärten, daß Italiens Kriegserklärung keinen Einfluß auf Rumänien ausüben werde, das vielmehr ausschließlich an eigene nationale Gesichtspunkte denke. Auch in Sofia erklären leitende Staatsmänner, daß Italiens Kriegserklärung keinen Einfluß auf die Politik haben werde. Der Ministerpräsident Radoslawow habe einem Befrager erklärt, Bulgariens Politik sei unverändert. Bulgarien achte die Interessen aller Länder und verlange selbst für seine Interessen Achtung. Der türkische Müinister des Innern über Italien und den Balkan. WIB Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Der Vertreter des Berliner Tageblatts, Emil Ludwig, hatte in Konstantinopel eine Unterredung mit dem Minister des Innern Talaat Bei. Der Minister äußerte: Wir erklären Italien den Krieg nicht. Wir können warten. Es läßt uns kalt. Was soll uns Italien tun? Der Kriegsminister versicherte mir, daß alles längst vorbereitet sei. überraschungen gibt es nicht. Es ist richtig, daß Italien lange vor der Kriegserklärung starke Truppen in Rhodos angesammelt hat. Aber wir wissen, daß seit einigen Tagen Transporte von Truppen und Offizieren von Rhodos nach Italien zurückgehen. Auf die Bemerkung Ludwigs, Deutschland erscheine der Entschluß Italiens politisch unverständlich, erwiderte Talaat Bei lebhaft: „Uns auch. Ein hoher italienischer Diplomat sagte neulich:„Sie sind alle toll in Rom.a, Das gleiche denken alle ernsten Staatsmänner im Ausland. Sie lasen die lächerliche Begründung. Man gräbt alte Sachen und zudem noch falsche von vor 10 Monaten aus, um einen Vorwand zu finden. Die Italiener hätten die vermeintliche Vertragsverletzung vor 10 Monaten merken können, wo sie eine freundliche Neutralität versprachen.“ Bezüglich des Unterganges des Majestic sagte der Minister:„Wir sind stolz, daß deutsche Unterseeboote hier kühne Taten tun.“ über die Besatzung der Emden sprach der Minister mit großer Wärme; er sagte:„Es sind Prachtmenschen.“ Bezüglich des Balkans erklärte der Minister:„Ich glaube an keinen Balkankrieg. Bratianu ist ein ernster und ehrlicher Mann. Er und der König sichern Rumäniens Neutralität. Die Independence Roumaine schreibt seit einigen Tagen gegen Italien. Auch griechische Blätter tun das heute, und was könnte Bulgarien durch Anschluß an die Entente gewinnen? Die Ecke Adrianopel lohnt sich nicht, und da die Bulgaren wissen, daß sie Konstantinopel nie bekommen würden, sehen sie uns Türken viel lieber hier als etwa die Russen oder Engländer." Erklärungen des griechischen Ministerpräsidenten. 7 Budapest, 28. Mai.(Telegr.) Wie aus Athen gemeldet wird, erklärte Ministerpräsident Gunaris einem Berichterstatter des Budapesti Hirlap gegenüber, Griechenland halte entschieden an seiner Neutralität fest. Über ein Eingreifen Griechenlands sei mit Italien nie verhandelt worden. Die Politik. Weniselos könne nicht mehr maßgebend sein.„Es verlautet, die Italiener würden den Frieden von Ouchy kündigen und die Dodekanesos, darunter Rhodos, einstecken. Welche Gebiete die Italiener in Kleinasien wünschen, ist uns nicht bekannt. über Albanien haben wir gewisse Mitteilungen erhalten, welche jedoch öffentlich nicht verhandelt werden können.“ Nach einer weitern Meldung desselben Blattes hat sich die waffenfähige albanische Bevölkerung von Wallona ins Innere des Landes zurückgezogen, um gegen Italien zu rüsten. In Durazzo, dessen Besetzung nicht ausbleiben wird, herrschen Unruhen. Die Italiener landen größere Truppenmassen an verschiedenen Punkten der albanischen Küste. Der Befehlshaber des stattlichen Expeditionskorps, Oberst Kustoni, ist in Wallona eingetroffen. Die Albanier lagern um den Ochridasee. Sie haben beschlossen, den Italienern heftigen Widerstand entgegenzusetzen. Haltet den Dieb! 1 Von der holländischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Es ist ein bekannter Kunstgriff verfolgter Diebe, aus voller Lunge: „Haltet den Dieb!“ zu brüllen. Der Corriere della Sera macht geltend, daß in der österreichischen Erklärung nicht ein Wort mit der Wahrheit übereinstimme. Während mehr als 30 Jahren sei es Wien gewesen, das das Bündnis ehrlos und vorsätzlich verraten habe.„Wir haben keinen Vertrag, sondern eine Kette gebrochen,“ meint das Mailänder Blatt. WIB Rom, 28. Mai.(Telegr.) Der Tribuna zufolge räumte das Ministerium ein verstecktes zweimonatiges Moratorium ein, indem es den Aufschub aller Zahlungen solchen Unternehmungen zugesteht, deren Aktivum größer als ihr Passivum ist. Der Avanti enthält einen von der Zensur vielfach unterbrochenen Bericht über zahlreiche Verhaftungen von Turiner Sozialisten sowie über die militärische Besetzung des Turiner sozialistischen Parteihauses. Mehrere sozialistische Parteizeitungen stellten ihr Erscheinen ein, weil sie ihre Ansichten nicht durch die Zensur entstellen lassen wollten. Das Hauptorgan, der Avanti, erscheint weiter, weil er glaubt, durch Befürwortung sozialer Maßnahmen den Parteigenossen nützen zu können. WIB Rom, 28. Mai.(Telegr.) Das vom Ministerium bewilligte versteckte Moratorium erstreckt sich bis auf zwei Monate nach Veröffentlichung des Friedensschlusses. 0 Hamburg, 28. Mai.(Telegr.) Aus Berlin melden die Hamburger Nachrichten: Der Matin, der Temps und andere feindliche Blätter bringen die Mitteilung, die italienische Regierung habe die Beschlagnahme deutscher Schiffe in italienischen Häfen angeordnet. An hiesiger zuständiger Stelle ist von einer solchen Maßnahme der italienischen Regierung nicht das geringste bekannt. Man rechnet vielmehr damit, daß eine Beschlagnahme deutschen Eigentums in Italien, wozu selbstverständlich auch die in italienischen Häfen befindlichen deutschen Schiffe zu zählen seien, nicht erfolgen werde. 0 Hamburg, 28. Mai.(Telegr.) Aus dem Haag berichten die Hamburger Nachrichten: Nach Privatnachrichten holländischer Bankiers verlautet in Londoner Börsenkreisen, daß der neue englische Finanzminister im Juni eine Zusammenkunft mit dem französischen Finanzminister habe und auch die Inhaber verschiedener großer amerikanischer Banken wie Morgan empfangen werde. Augenscheinlich ist der Zweck der Besprechungen die Verhandlung über eine gemeinsame französisch=englische Anleihe in Amerika und Gemeinbürgschaft für italienische Kriegszeugbestellungen in Amerika. Geplant sei eine Anleihe von 1 bis 2 Milliarden Mark. #.: Von der holländischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Der Tijd wird aus Rom unterm 28. gemeldet: Der Vatikan bleibt auf telegraphischem Weg und durch besondern Kurierdienst nach der schweizerischen Grenze in Verbindung mit Deutschland und Österreich für die Regelung der kirchlichen Angelegenheiten in beiden Staaten. Der österreichische Botschafter und die Gesandten Preußens und Bayerns gelten als in einem Urlaub abwesend, wodurch mögliche Schwierigkeiten vermieden werden. Von der schweizerischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Nach Berichten von schweizerischen Blättern ist der Berichterstatter der Frankfurter Zeitung, Otto Kahn, in Ponte Chiasso verhaftet und nach Como übergeführt worden. WIB Zürich, 28. Mai.(Telegr.) Wie die Neue Zürcher Zeitung aus Rom berichtet, verbietet auf Anordnung der Regierung die Zensur den Zeitungen, vom Dienstag an Berichte über die Operationen der fremden Armeen zu veröffentlichen, bevor zehn Tage seit dieser Zeit verstrichen sind. Die italienische Presse gibt demgemäß nur den Bericht des italienischen Hauptquartiers wieder. WIB Basel, 28. Mai.(Telegr.) Dem italienischen Zensurverbot betreffend die Veröffentlichung fremder Armeeberichte reiht sich eine Maßnahme an, über die der Sondervertreter der Nationalzeitung in Lugano meldet: Die ersten Mitteilungen über die militärischen Operationen der italienischen Armee hatten zur Folge, daß Karten, namentlich großen Maßstabs, massenhaft gekauft wurden. Jetzt hat der Kriegsminister und der Minister des Innern, dem Secolo zufolge, den Verkauf solcher Karten strengstens verboten. Selbst Senatoren und Deputierte müssen erst eine besondere Bewilligung einholen. Das Verbot bezweckt offensichtlich, so sagt das Blatt, die Nachprüfung der amtlichen Berichte unmöglich zu machen, die das Vorrücken der Truppen melden. WTB Konstantinopel, 28. Mai.(Telegr.) Die Blätter zollen fortgesetzt der glänzenden Art und Weise, in der die österreichisch=ungarische Flotte die Feindseligkeiten gegen Italien eröffnet hat, ihre Anerkennung und betonen, der gegenwärtige Krieg habe bewiesen, daß die Beherrschung der Meere durch die Flotten des Dreiverbands nur eingebildet sei, und daß in Wahrheit die Flotten Österreich=Ungarns und Deutschlands es seien, die kriegerischen Angriffsgeist zeigten. vom westlichen Schauplatz. Pariser Ulervosität. () Von der französischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Die Pariser Blätter versichern alle Tage, daß die Bewohner von Paris die Besuche deutscher Flieger und Luftkreuzer über der Hauptstadt mit bewundernswerter Gemütsruhe aufnähmen und einfach ihrer spotteten. Wie es mit dieser Gemütsruhe in Wirklichkeit bestellt ist, zeigt eine Veröffentlichung des Militär=Gouvernements von Paris, welche die Bewohner ersucht, von den zahlreichen telephonischen Anrufen abzusehen, die sie bei Tag und Nacht an das Gouvernement richteten, um es von dem angeblichen Nahen eines deutschen Flugzeugs oder Luftschiffs in Kenntnis zu setzen. Diese Anrufe seien so zahlreich geworden, daß sie, anstatt zu nützen. den Überwachungsdienst der Militärbehörde nur hinderten. Mit andern Worten, die Nervosität der Pariser sieht fortwährend deutsche Flieger und Zeppeline, die gar nicht da sind. Die 17jährigen in Frankreich. Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Die Musterung der 17 jährigen, die sich bis zum 24. Juli hinziehen wird, ist nach der Guerre Sociale vom 24. Mai streng; die Zurückstellungen sind trotzdem zahlreich. Seit fünf Monaten, sagt das Blatt, weiß man, daß die 17jährigen zum Kampf mit herangezogen werden sollen, aber nur in Paris und einigen wenigen Städten hat man daran gedacht, diese jungen Leute auszubilden und im Marschieren zu üben. Wenn man in den andern Teilen des Landes sich ebenso mit der Vorbereitung dieser 17jährigen beschäftigt hätte, dann würde man bei der ärztlichen Untersuchung nicht so viele krumme Rücken, so viel schmale Brustkästen, so viel Arme ohne Muskeln, nicht so viele Jammergestalten sehen. Eine dänische Stimme über Englands Ruhmredigkeit. WIB Kopenhagen, 28. Mai.(Telegr.) Die bisher deutschfeindliche Zeitung Extrabladet schreibt über die Umbildung des Ministeriums Asquith u..: Das liberale Ministerium ist durch das Sammlungsministerium abgelöst worden. Im Vergleich zu Frankreich, wo schon zu Kriegsbeginn ähnliches durchgeführt wurde, kommt diese Maßregel ziemlich spät. Das liberale Ministerium in England war nicht so stark, wie ein Ministerium es zu Kriegszeiten sein muß. Die hervorragendste Schwäche des Ministeriums war sicherlich, daß Churchill Marineminister war und in dieser Eigenschaft fortgesetzt Aussprüche tat, die nur darauf berechnet zu sein schienen, die britische Flotte herabzusetzen. Churchill war es, der die großprahlerische Drohung in die Welt setzte, daß er die deutsche Flotte aus dem Kieler Hafen treiben wollte wie die Ratte aus dem Loch. Die deutsche Antwort hierauf war, daß deutsche Kriegsschiffe englische Küstenstädte bombardierten und deutsche Unterseeboote der englischen Marine einen blutigen Verlust nach dem andern beibrachten. Deshalb mußte das Ministerium Asquith zurücktreten, den Hochverräter Carson in seine Mitte aufnehmen, seinen bittersten Feind Bonar Law zum Kolonialminister machen und dem Führer der feindlichen Partei, Balfour, das Marineministerium übertragen. Es scheint aber, daß diese Unzufriedenheit nicht nur auf die Flotte, sondern auch auf das Heer sich bezieht. Kitchener behielt zwar seine Ministerstellung, aber in dem neuen Kabinett wurde ein neues Ministerium errichtet. Lloyd George, der frühere Finanzminister, wurde der Minister für die Waffenversorgung. Es ist bezeichnend für den Wahnsinn dieser Zeit, daß der Antimilitarist Lloyd George der Leiter der englischen Versorgung mit Pulver, Kugeln und Granaten wurde. Diese Ernennung zeigt, daß auch auf diesem Gebiet große Versäumnisse begangen worden sind, die für Englands Kriegführung verhängnisvoll wurden. 1 Von der holländischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Die sämtlichen konse vativen Londoner Blätter brachten heute morgen Leitartikel, worin sie die Regierung aufforderten, die allgemeine Wehrpflicht einzuführen. vom östlichen Schauplatz. Wie der russische Generalstab seine sliederlage in Galizien erklärt. ( Von der französischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Der Russische Invalide, das Organ des russischen Generalstabs, setzt den französischen Bundesgenossen die furchtbare Niederlage der russischen Armeen in Galizien in folgender Tunke zur Verdauung vor: Oft ist die organisierte Defensive, um die Vorstöße des Feindes zurückzuweisen, vorteilhafter als die Offensive. Das war der Fall bei dem letzten Vorrücken der Deutschen und Österreicher, deren Hauptmacht infolge des Vorgehens um Krakau vollständig erschüttert wurde. Jetzt verfügen wir über die Offensive und zwar in sehr vorteilhafter Weise, denn wir haben den Feind durch die Jagd selbst, die er gegen uns anstellt, gänzlich ermattet. Wir haben ihn in verwüstete, wegelose Gebiete gelockt und ihm ungeheuere Verluste zugefügt. Zu eben dieser Stunde wickeln wir endgültig die Offensivkraft des Feindes ab. Die Krise ist zu unserm Vorteil beendet. Natürlich bearbeitet auch die ganze französische Presse in diesem Sinne den Verlauf der militärischen Ereignisse in Galizien und Polen, und das Volk schluckt diese Darstellungen hinunter, ohne irgend etwas von der durch die deutschen amtlichen Berichte gekennzeichneten Lage der Dinge zu erfahren, da die Zensur keine Zeile von diesen durchläßt. 0 Von der holländischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Die Times faßt die Lage der Russen in Galizien wie folgt zusammen: Aus der letzten österreichischen Mitteilung ergibt sich, daß der Feind das Netz um Przemysl enger knüpft, so daß diese Festung jetzt ernstlich gefährdet erscheint. Alle Meldungen aus Galizien deuten an, daß die Festung andauernd mit wachsender Wucht angegriffen wird. Przemysl ist jetzt der Schlüssel zu den Stellungen der Russen in Galizien. Bei all diesen Angriffen ließ der Feind die Westfront der Festung unangetastet, dagegen richtete er seine Versuche dahin, Przemysl von Norden und Süden einzuschließen. Leider läßt nichts darauf schließen, daß die Russen imstande gewesen seien, kräftige Gegenangriffe auszuführen. Von der schweizerischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Havas. Dem Petit Parisien wird aus Sofia gemeldet: Laut Nachrichten aus Petersburg ist der bulgarische General Radko Dimitriew, der die III. russische in Galizien kämpfende Armee befehligt, für die übernahme des Kommandos eines russischen Expeditionskorps, das demnächst noch der Türkei abgehen soll, ausersehen. Der krieg im Orient. Die deutschen Unterseeboote in den Dardanellen. WIB Konstantinopel, 28. Mai.(Telegr.) Die gesamte türkische Presse hebt die Bedeutung des neuen Abschnitts hervor, in den die Verteidigung der Dardanellen durch die Mitwirkung deutscher Unterseeboote getreten sei, die nach der glänzenden Fahrt durch die Nordsee, den Atlantischen Ozean und das Mittelmeer vor den Meeresengen erschienen seien. Die Blätter erklären, daß nun die Verteidigung der Dardanellen und Konstantinopels ganz besonders wirksam geworden sei. Tanin erinnert hierbei an die bemerkenswerte Rede, die der Kammerpräsident Halil Bei beim Eintritt der Türkei in den Krieg gehalten hat und in der er sagte, daß die Dardanellen das Grab der englischen Flotte werden würden. Das Blatt fügt hinzu: Die Meerengen werden auch das Grab einer großen englischen Arme werden. WIB Konstantinopel, 28. Mai.(Telegr.) Wie aus Budrum gemeldet wird, befindet sich nach Angaben von Soldaten, die bei Budrum gefangen worden sind, unter den im Laufe der vorgestrigen Kämpfe Gefallenen auch der Zweite Kommandant des Kreuzers, der bei Budrum Truppen zu landen versucht hatte. Der Seekrieg. ein englisches Munitionsschiff ohne Amerikaner. Am 14. d. M. ist wieder ein englisches Schiff, mit merikanischem Kriegsmater vollbeladen, aus New York nach ingland abgefahren, der Whire=Star=Dampfer Cymric. Das Schicksal der Lusitania hat aber, wie die New Yorker Staatseitung mitteilt, die heilsame Folge gehabt, daß diesmal keine merikanischen Fahrgäste mitfuhren, sondern nur eine Anzahl vaghalsiger Kanadier und außerdem ein kanadisches Truppenontingent. Weiter wird mitgeteilt: Das Schiff hat eine große Zahl ganz neuer Lebensrettungsgürtel m Bord, und auf dem Deck stehen verschiedene große Flöße, die leicht befestigt sind, daß sie im Notfalle in wenigen Sekunden über Bord geschoben werden können. Der Kapitän F. F. Baednell kündigte mn, daß während der Überfahrt jeden Tag übungen mit den Rettungssooten gehalten werden würden, an denen die Fahrgäste durch große überall angebrachte Plakate teilzunehmen aufgefordert werden. Die Wärter und Wärterinnen sind angewiesen, die Reisenden in der kunstzerechten Anlegung der Rettungsgürtel zu unterweisen. Das Schiffsnanifest weist unter der 1800 Tonnen Fracht die folgenden Posten Kriegsmaterial auf: 17740 Kupferbarren, 156 Kupferrollen, 95 Spulen Kupferdraht, 4301 Kisten Patronen, 3 Kisten Pistolen, 10 Kisten Feuerwaffen, 1750 Granaten, 1520 Geschoßhülsen, 36 Kisten Verkussionszünder, 6585 Kisten Messingblech und 698 Kisten Messingtäbe und Eisenwaren. Unter der Bezeichnung„Eisenwaren" verstehen ie Munitionsschiffe bekanntlich gewöhnlich Geschütze. Die Zollbehörden bestatten nur, einen Teil des Manifestes einzusehen. Samstag, 29. Mai Kölnische Zeitung s Zweite Morgen-Ausgabe 9 Hamburg, 28. Mai.(Telegr.) Auf Antrag des Hamburger Prisenamts ist die aus 406 Standard Kohlen und Brettern bekehende Holzladung des aufgebrachten schwedischen Dampfers Brillant an der Hamburger Börse versteigert worden. Die Ware wurde unverzollt ab Lager verkauft und erzielte bis über 45.A für den Kubikmeter. 1 Von der holländischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Der Kapitän des amerikanischen Dampfers Nebraska erklärte in Liverpool, daß sein Schiff durch„etwas“ getroffen worden sei. Niemand habe in der Nähe ein Tauchboot bemerkt, wenngleich der Obermaschinist meinte, an Steuerbord die Blasenbahn eines Torpedos bemerkt zu haben. 0 Von der holländischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Die Angabe des Kapitäns der Nebraska, daß sein Schiff durch „etwas", d. h. also durch etwas Unbekanntes, getroffen worden sei, widerspricht der von Reuter mit gewohnter Eilfertigkeit zum der Deutschenhetze in Amerika in die Welt gesetzten falschen Angabe, daß das Tauchboot„deutlich“ sichtbar gewesen sei. In drei aufeinanderfolgenden Telegrammen hatte die Reutersche Entendrutanstalt die Tatsache, daß das Schiff torpediert worden sei, als unzweifelhaf hingestellt. Die Nieuwe Rotterdamsche Courant hebt dies gebührend hervor. 0. Von der holländischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Der englische Dampfer Cadeby wurde nach einer Londoner Meldung auf der Fahrt von Oporto nach Cardiff bei den Scilly=Inseln durch das Geschützfeuer eines Tauchbootes versenkt. Sämtliche Mitfahrenden, darunter vier Fahrgäste, wurden gerettet. WIB London, 28. Mai.(Telegr.) Der dänische Dampfer Betty mit Kohlen von Blyth nach Kopenhagen unterwegs, wurde ohne vorherige Warnung torpediert und begann sofort zu sinken. Der Kapitän und die Besatzung von 21 Mann wurden durch den schwedischen Dampfer Waldemar gerettet.[Vgl. Nr. 536.] Die sleutralen. Swischenfälle in Lugano. 2 Von der schweizerischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Über Zwischenfälle in Lugano melden die Basler Nachrichten: In Lugano scheint es am Mittwochabend zu Kundgebungen und zu Zwischenfällen gekommen zu sein. Sicheres kann man darüber aus den tessinischen Zeitungen nicht erfahren. Der Corriere del Ticino vom Donnerstag enthält eine beinahe leere Spalte, die die Überschrift trägt:„Die Zwischenfälle von gestern abend", und worin das Wort Censura zu lesen ist. Auch das katholisch=konservative Blatt Popolo e Libertà enthält eine Notiz, es sei ein Artikel über die Zwischenfälle in Lugano in Vorbereitung sewe sn, Zieser sei aber auf höhern Wunsch unterdrückt worden. im Anschluß daran veröffentlicht das Blatt folgenden militärischen Befehl der im Kanton an den Gemeindehäusern angeschlagen wurde: Unter Bezugnahme auf die schon veröffentlichten Verfügungen gebe ich der Einwohnerschaft bekannt, daß verboten sind: a) jedwede Ansammlung der Bevölkerung auf Straßen und Plätzen, b) alle öffentlichen Kungebungen, die die Fremden belästigen, die Würde des Landes beleidigen oder seine Neutralität verletzen könnten, c) das öffentliche Tragen von Fähnchen und Bändern in den Farben der kriegführenden Nationen, d) jeder andere Akt, der als Beleidigung gegen das Volk, das Heer oder die Regierung eines der im Kriege befindlichen Staaten beurteilt werden könnte. Die militärische Wache und die sind beauftragt, gegenwärtigen Befehl durchzuführen. Der Kommandant der II. Division. Gez. Oberst de Loys. Auch der Gemeinderat von Lugano hat an die Bevölkerung einen Aufruf gerichtet, worin es heißt: Euer Gemeinderat hat bereits bei der Regierung gegen das Militärkommando Einspruch erhoben, indem er um eine ruhigere Beurteilung der gegenwartigen Lage und um einen gerechten Ausgleich zwischen Zivil= und Militärgewalt ersuchte. Englisches Werben um die Balkanstaaten. 0 Von der holländischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Der Nieuwe Rotterdamsche Courant wird aus London unterm 28. Mai gemeldet: Sowohl Daily News wie Daily Chronicle bedauern aus Anlaß des abermaligen Unglücks, das die britische Flotte bei den Daröanellen betroffen hat, daß diese Flotte von nun an auf die Oberleitung des Admirals Lord Fisher verzichten müsse. Erstere schreibt auch über die Kämpfe an Land bei den Dardanellen, indem sie darauf verweist, daß der Streit auf der Meerenge von Gallipoli gegenwärtig die Art eines Stellungskrieges angenommen habe, der indes unter ungünstigern Umständen geführt werden müsse als der in Belgien und Nordfrankreich. Sie hofft daher, daß Lord Lansdowne dem Staatssekretär des Auswärtigen seine Mitwirkung dazu bieten werde, die Balkanstaaten zu veranlassen, sich auf die Seite der Dreiverbandmächte zu schlagen. 0 Von der holländischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Dem Daily Telegraph wird aus Rom in einem verspätet eingetroffenen Telegramm vom 25. d. gemeldet: Der rumänische Ministerpräsident Bratianu habe in einer Unterredung nit dem russischen Gesandten in Bukarest gefordert, daß Pantschowa und andere Teile der Provinz Temesvar, die von einer gemischten Bevölkerung von Serben, Rumänen und Madjaren bewohnt würden, an Rumänien abgetreten werden müßten. In Budapest befürchtet man, daß diese Forderung in Verbindung mit der von zwei Dritteln der Bukowina und ganz Siebenbürgen von Rußland zugestanden werde. In diesem Falle würde der ungarische Staat auf einen kleinen Teil seines frühern Umfangs beschränkt.„Meine persönliche Auffassung,“ sagt der Berichterstatter,„geht dahin, daß die Forderung Rumäniens, was Pantschowa und andere Bezirke Temesvars angeht, tatsächlich nur eine mittelbare Andeutung dafür bilde, daß das rumänische Kabinett noch nicht völlig zum Eingreifen bereit sei. Rumänien kann doch nicht annehmen, daß die Mächte des Dreiverbandes darein willigen würden. In Ungarn herrscht deshalb Besorgnis, weil die Abfallbewegung an Boden gewinnt. Der gegenwärtige Zeitpunkt sei von großer Bedeutung sowohl für Ungarn wiefür die Rumänen. Welcher der beiden Stämme auf die Dauer obsiegen wird, hängt davon ab, welcher von ihnen sich am rührigsten erweisen wird, denn wenn Ungarn nach einem parlamentarischen Staatsstreich Frieden mit den Dreiverbandmächten schließt, würde die Aussicht für Rumänien verschlossen sein.“ 2 Von der schweizerischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Havas meldet aus Lissabon: In der Kammer verlas der Ministerpräsident die ministerielle Erklärung und gab Kenntnis von der Abdankung Arriag.as. Der Kongreß wird sich bei seinem Wiederzusämmentritt mit dieser Abdankung befassen. WIB Santiago(Chile), 28. Mai.(Telegr.) Havas. Die Blätter begrüßen freudig den Abschluß des Vertrages zwischen den ABC=Staaten, der alle Möglichkeiten des Krieges zwischen den ABC=Staaten aus der Welt schaffe und ihnen gestatte, einen moralischen Druck auf die übrigen amerikanischen Staaten auszuüben, um so einen dauerhaften Frieden zu erreichen. (0 Stockholm, 28. Mai.(Telegr.) Auf Schwedens Anregung werden Vertreter von Schweden, Norwegen und Dänemark in Stockholm zusammentreten, um eine gemeinsame Gesetzgebung gegen die Auswanderung zu beraten. Kleine Kriegschronik. Aus der Budgetkommission des Reichstags. 4 Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Aus der Sitzung der Budgetkommission ist zu berichten: Bei Beginn der Sitzung wurden zunächst einige Klagen über vorschriftswidrige Behandlung von Soldaten besonders während der Ausbildungszeit, und zwar hauptfachlich burch solche Vorgesetzte, die dem inaktiven Dienststande angehören, zur Sprache gebracht. Hierzu erklärte der stellvertretende Kriegsminister, daß auch die Heeresverwaltung jede vorschriftswidrige Behandlung oder gar Mißhandlung aufs schärfste verurteile. Habe die Heeresverwaltung schon im Frieden Mißstände dieser Art bekämpft— und zwar mit Erfolg— so geschähe dies nachdrücklichst auch während der Kriegszeit. Erlasse des Kriegsministeriums machten es allen Dienststellen zur Pflicht, runsichtslos gegen jede Art unwürdiger, vorschriftswidriger Behandlung einzuschreiten. Nur dienstfreudige, willige Soldaten voll Ehrgefühl, die Achtung vor ihren Vorgesetzten hätten, würden ihnen in Not und Tod folgen, und es würde als ein Verbrechen gegen die Allgemeinheit und gegen das Vaterland zu bezeichnen sein, wenn etwa Vorgesetzte in ihren Untergebenen durch schlechte Behandlung Unlust, Mißtrauen oder gar Erbitterung hervorriefen.— Weitere Erörterungen bezogen sich auf das Verbot des Gebrauchs nichtdeutscher Sprachen im Heere, Beförderungsverhältnisse; Besoldungsfragen, insbesondere der Armierungssoldaten u. s. w. Der Frage der freien Urlaubsfahrt vom Felde nach der Heimat ist die Heeresverwaltung nähergetreten. Das letzte Wort in dieser Beziehung hat jedoch das Reichsschatzamt. Die Frage, welche Gebührnisse beurlaubte Soldaten erhielten, beantwortete der stellvertretende Kriegsminister dahin, daß allgemein aus dem Felde Beurlaubte ihre volle Löhnung weiter bezögen, dagegen Urlauber des Heimatheeres sie nicht erhieltn. Aber auch solchen Leuten des Heimatheeres, die infolge Krankheit oder Verwundung Urlaub bekämen, würde die volle Löhnung zuerkannt.— Von besonderer Bedeutung waren die Erörterungen über unsere wirtschaftliche Lage. Auf die Frage eines Kommissionsaitgliedes, ob die Heeresverwaltung für den Fall einer langen Feldzugsdauer in der Bereitstellung von Rohstoffen, Textilien usw. genügend Vorsorge getroffen habe, gab der stellvertretende Kriegsminister die bestimmte, allgemein befriedigende Erklärung ab, daß selbst ein neuer Winterseldzug uns in jeder Beziehung gerüstet sinden würde. Alle Rohstoffe seien in genügendem Maße vorhanden. Es müsse als ausgeschlossen bezeichnet werden, daß infolge irgendeines Mangels die Schlagkraft unseres Heeres beeinträchtigt werde. 0 Von der holländischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Aus Petersburg wird der Times gemeldet, daß dort 9 von der Lusitania gerettete russische Reservisten aus Chicago angelangt seien, um sich den Gestellungsbefehlen gemäß zu melden. Von 82 mitfahrenden Russen kamen nur 39 mit dem Leben davon. Wirtschaft und Recht. Ersätz und Verhütung von Kriegsschäden. # Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Der deutsche Handelstag beriet in einer Kommissionssitzung über die Frage des Ersatzes von Kriegsschäden. Bei der Unmöglichkeit, alle Schäden zu ersetzen, stimmte die Kommission der Beschränkung des Ersatzes auf solche Schäden zu, die sich als Sachschäden oder als Schäden an Leib und Leben darstellen und durch Gewalttätigkeiten der feindlichen Bevölkerung oder der feindlichen Behörden oder durch gesetzgeberische Anordnungen der feindlichen Regierungen herbeigeführt worden sind. Die Handelskammern sollen eine eigene Tätigkeit bei der Sammlung und Feststellung von Kriegsschäden nicht mehr ausüben, nachdem andere Stellen damit amtlich betrattt worden sind. Zu den Forderungen an Angehörige feindlicher Staaten erklärte die Kommission, die Bestrebungen, eine Befriedigung der deutschen Gläubiger oder eine Bevorschussung der deutschen Guthaben aus feindesländischen Guthaben in Deutschland während des Krieges herbeizuführen, seien versehlt. Dagegen wurde die Notwendigkeit betont, den der Reichsregierung zum Ausdruck gebrachten Gedanken der Pfandhaltung an feindlichen Guthaben und Vermögensstücken im Inlande zugunsten der Gesamtheit deutscher Ansprüche weiter zu verfolgen. Als Grundlage für ein derartiges Vorgehen wurde der alsbaldige Erlaß eines die Anmeldung der Forderungen und Schulden vorschreibenden Gesetzes gefordert. Lebensmittel=Anträge im Reichstag. 4 Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Zur Brotversorgung haben im Reichstag die Sozialdemokraten folgenden Antrag Albrecht und Genossen eingebracht, die verbündeten Regierungen zu ersuchen, angesichts der für die weitesten Volkskreise unerschwinglichen Lebensmittelpreise, die bei dem günstigen Stande der Nahrungsmittelversorgung Deutschlands in keiner Weisetnerechtfertigt sind, schleuniest folgende Maßnahmen zu treffen: 1. a) Die Höchstpreise für Getreide, Mehl, Brot und Kartoffeln sind sofort wesentlich herabzusetzen. d) für Hülsenfrüchte, Vieh, Fleisch tfrischeanermarenonserven) und Schmalz sind sofort niedrige Höchstpreise festzusetzen. 2. Die in§ 3 des Gesetzes vom 4. August 1914, betreffend„Allgemeine Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maßnahmen" dem Bundesrat erteilten Befugnisse, soweit sie sich auf Festsetzungen von Höchstpreisen für Lebensmittel beziehen, gehen vom 1. August dieses Jahres ab auf einen Ausschuß für Lebensmittelversorgung über, der aus zwölf vom Bundesrat und zwölf vom Reichstag ernannten Mitgliedern und einem vom Reichskanzler ernannten Vorsitzenden besteht. 3. a) Die Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung im nächsten Erntejahr wird einer Reichsstelle für Lebensmittelversorgung übertragen, die unter Aufsicht des Reichs und des Ausschusses für Lebensmittelversorgung steht. Der Reichsstelle für Lebensmittelversorgung wird die Reichsverteilungsstelle und die Reichsstelle für Kartoffelversorgung angegliedert und die Kriegsgetreidegesellschaft als Organisation der Verbraucher angegliedert. d. Die Reichsstelle für Lebensmittelversorgung erhält das Recht, Getreide, Kartoffeln, Zucker, Hülsenfrüchte und Vieh sowie deren Erzeugnisse zu beschlagnahmen; sie hat sie den Organisationen der Verbraucher in erforderlicher Menge und Güte zur Auswahl zu stellen. c) Die Verwendung von Brotgetreide zur Verfütterung ist verboten. d) Die Erzeugung von Branntwein aus Getreide, Kartoffeln. Obst und Beeren, soweit diese als Nahrungsmittel zu verwenden sind, ist zu verbieten. e) Die Einschränkung der Malzverwendung in den Bierbrauereien auf 60 Hundertteile des im gleichen Vierteljahr der Jahre 1912 und 1913 durchschnittlich zur Bierbereitung verwendeten Malzes (Bekanntmachung vom 15. Februar 1915) bleibt weiter bestehen. Neue flotenausgabe in Rußland. Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Zur Stärkung der Mittel der Reichsbank sind nach Birschewija Wjedomosti vom 15. Mai in der Woche vom 30. April bis 7. Mai 25 Millionen neue Noten ausgegeben worden. Hilfsbereitschaft. Rückkehr deutscher Flüchtlinge nach Belgien. WTB Berlin, 27. Mai(Telegr.) Nach dem günstigen Ergebnis der Ende März d. I. von der„Berliner Hilfsvereinigung für die aus Belgien vertriebenen Deutschen“ veranlaßten ersten Flüchtlings=Gruppenreise wurde heute abend vom Fernbahnhof Friedrichstraße aus eine von der genannten Vereinigung herbeigeführte zweite Sammelreise angetreten, die 62 in Groß=Berlin sich aufhaltende Flüchtlinge nach Brüssel und Antwerpen bringt, damit sie dort ihre Angelegenheiten ordnen und die notwendigste Habe zurückholen können. Amtliche Nachrichten. Berlin, 28 Mai Se. Maj. der König haben Allergnädigst geruht, den nachgen. Personen die Rote Kreuz=Medaille 3. Kl. zu verleihen: Friedr. Felber, Krankenpfleger Wiesbaden, Karl Hauck, Ingen. Duisburg, Richard Hellmuth, Hilfsdiakon Dutsburg, Otto Keschner, Bureaubeamter Düsseldorf, Jakob Kleinertz, Kaufmann Köln=Mülheim, Dietrich Matter, Modellschreiner Essen=Ruhr, Wilh. Räkers, Kolorist Köln, Walter Ring, stud. ohil. Duisburg, Rudolf Staaden, stud. theol. et phil. Mettmann, Dr. Karl Voigt, Privatdozent Münster: Frl. Katharina Brück Köln=Mülheim, Frl. Mathilde Graf Neuwied, Wanderhaushaltungsschulleiterin Gertrud Hecker Köln=Nippes, Gemeindeschwester Elfriede Kind Barmen. Frau Maria Kleinertz Köln=Mülheim, Frau Konsul Anna Lampe Lüttich, Krankenpflegerin Alma Meyn Bonn, Frau Gertrud Scharenberg KölnFrl. Edith Timme Koblenz. Dem Senatspräs. b. Landeswasseramt Wilh. Kisker ist der Char. als Wirkl. Geh. Ob.=Reg.=Rat mit d. Rang d. Räte 1. Kl. verliehen. Städtische Nachrichten. (Siehe auch Stadt=Anzeiger.) * Köln, 29. Mai. Das soeben erschienene Heft 22 der Kriegsdepeschen der Kölnischen Zeitung enthält wieder reiches Material über die Kämpfe über die Zeit vom 12. bis einschließlich 23. April. Die Kriegsbeschreibung für diese Periode behandelt u. a. die Ereignisse bei den langwierigen Karpathenkämpfen, in denen die Russen trotz andauernder Anstrengungen und großer Opfer ihre Stellungen räumen mußten, sowie die zahlreichen erbitterten und verlustreichen Vorstöße der Franzosen und Engländer auf den verschiedenen Gebieten des westlichen Kriegsschauplatzes und unsere Gegenangriffe besonders mit dem Erfolge am Vserkanal. alles lebensfrische Dokumente aus unserer großen Zeit. Auch unsere Tätigkeit auf der See in der Berichtszeit können die Leser des Werkchens im einzelnen verfolgen. Das Ergebnis der Staatssteuerveranlagung für das Steuerjahr 1915 stellt sich, wie uns der Vorsitzende der Veranlagungskommission mitteilt, für den linksrheinischen Stadtkreis wie folgt: Veranlagte Einkommensteuer 9807271.A, zu erhebende Einkommensteuer d. h. nach Abzug der für Gesellschafter einer G. m. b. H. außer Hebung gestellten Beträge 9 542 93334, Zuschläge 1833 524.A, Ergänzungssteuer: 1 277 995,40M, Zuschläge 318 027,40cA. Die vorigjährigen Sätze sind höher; in Rücksicht auf die allgemeine wirtschaftliche Lage aber kann das diesmalige Ergebnis als günstig bezeichnet werden. aus Westdeutschland. T Dinslaken, 28. Mai.(Telegr.) In der heutigen Stadtverordnetensitzung teilte der Vorsitzende, Dr. Saelmans mit, daß die größern Arbeiten im Interesse der Stadt, wie Straßenbau, Platz= und Parkanlagen von Kriegsgefangenen geleistet werden sollen. Die Versammlung erklärte sich dann damit einverstanden, der Stadt Hamborn einen Zuschuß für Schul= und Armenlasten im Betrage von 8750A zu bewilligen und ferner 1000 bereitzustellen zur Beteiligung an einer für den Kreis Dinslaken zu gründenden Gesellschaft m. b. H. zur gemeinsamen Beschaffung von Futtermitteln. Neueste Nachrichten. Der mangel in Rußland. WIB Petersburg, 28. Mai.(Telegr.) Nach Rußkoje Slowo sind die elf nördlichen Gouvernements vollständig von Getreide entblößt. Amtlich ist mitgeteilt worden, daß für die Heeresbedürfnisse nunmehr genügende Mengen requiriert worden sind, so daß die noch vorhandenen Vorräte für die Zivilbevölkerung freigegeben werden. Die Gouvernementsstadt Odessa und NischniNowgorod sind gleichfalls sehr von Lebensmitteln entblößt, daß sich Ausschüsse zur Regelung der Zufuhr von solchen gebildet haben. Sie sind an die Regierung mit der Bitte herangetreten, die erforderliche Anzahl Güterwagen zu gewähren. Im Gouvernement Astrachan ist kein Holz vorhanden, weil durch den herrschenden Arbeitermangel keins herangeschafft werden kann. Auch in der Stadt Wologda mangelt gleichfalls das Holz völlig. Es ist dort versucht worden, den Betrieb der städtischen Werke mit Torffeuerung aufrechtzuerhalten. Nach der Rietsch besteht infolge des Arbeitermangels in Südrußland vollständiger Mangel an raffiniertem Zucker. Die größte Gefahr für die nächstjährige Zuckerversorgung besteht darin, daß an die Raffinerien überhaupt keine Kohlen geliefert werden dürfen und anderwertiges Feuerungsmaterial nicht zu beschaffen ist. WTB Petersburg, 28. Mai.(Telegr.) Nach der Nowose Wremja sind aus der Festung Kowno sämtliche Juden(20 000) ausgewiesen worden. Diese Tatsache hat in den russischen Kreisen großes Aufsehen erregt, weil derartige Ausweisungen in der Regel nur aus gefährdeten Punkten stattzufinden pflegen. Händel, Gewerbe und Verkehr. Drantberiehte vom 28. Mai. # Berlin. Auf der Tagesordnung der am 24. Juni stattfindenden Hauptversammlung der Deutschen Steinwerke C. Vetter, .-G. in Berlin, steht auch der Antrag auf Herabsetzung des Aktienkapitals um 700 000.4, durch Zusammenlegung der 1400 Stück Aktien im Verhältnis 2 zu 1 mit Wirkung vom 1. Januar 1915. Eine am 7. Juni stattfindende außerordentliche Gewerkenversammlung der Gewerkschaft des Eisensteinbergwerks Paul in Triebel soll u. a. über die Aufbringung von Mitteln zur Abstoßung von Hypotheken and zu Landkäufen Beschluß fassen. Die Bremer Möbelindustrie.-G. in Bremen beantragt bei der am 25 Juni stattfindenen Hauptversammlung auch Satzungsänderungen, darunter solche betreffend die Aenderung der Firma und die Erweiterung des Arbeitsgebiets. In der hautigen Hauptversammlung der Handelssätte Bellealliance,.-G. in Berlin, teilte der Vorsitzende mit, daß der bisberige Aufsichtsratsvorsitzende, Generalmajor z. D. v. Dittfurth, auf dem Felde der Ehre gefallen und das Aufsichtsratsmitglied Bankdirektor S. Musevins gestorben ist. Die Versammlung setzte die Dividende auf 4½% fest und wählte neu in den Aufsichtsrat Generalmajor z. D. Waldemar Christ. Die heutige Hauptversammlung der Deutschen Linoleumund Wachstuch Komnagnie in Neukölln-Berlin. in der ein Aktienkapital von 852000 vertreten war, genehmiete den Ab schluß und seizte die Dividende auf 4% test. Ein Aktionär ersuchte um Autschluß üner ie bedeutenden Zulänge bei der Anlaue Eberswalde und um Mitteilung über die Außenstände, insbesondere über die Guthanen im feindlichen Auslande. Der Vorstand erwiderte, daß die Zuränge auf dem Werke Enerswalde die Nenanlagen betreffen, die schon 1913 errichtet wurden, aber erst 1914 abgerechnet worden sind. Seit Kriegsausbruch wurde hier der Betrieb nicht mehr fortgeführt. Die Verwaltung musse besonders beionen, naß nicht, wie viellach behauptet wird, die ungünstigen Oelkäme es gewesen sind, die das Geschäftserträgnis ungünstin beeintlußten, sondern ein Minnereitrag der Anlagen, der schon seit einer Reihe von Jahren besteht. Um hier Ab hilte zu schaften, war eine Neuorientierung in der Verkaufspolitik und ein Umbau der Weiksanlazen eriorderlich. Auf die mit 1624 217.4 aussewiesenenen Außenstände sind 720 0A zurücksestellt; alle irgenawie zweitelhalt erscheinenden Forderungen sind abgeschrienen worden. Die Forderungen im leindlichen Ausland seien sehr vering und betreffen nur wenize und sehl nme Firmen. Diese Posten können ganz aus dem Sicherheitsbesfand gedeckt werden. In Italien haue die Gesellsrhaft keine Außenstände. Die Aussichten für die Zukuntt seien jetzt naturgemäß nicht günstig. Die Verwaltung sei im übrigen bemüht, für Heeresbedart tätig zu sein, und hofle, daß die Bestrenungen zum Ziele führen werden. Eine sehr aussedehnte Erörterung rieten einige Anträge der Verwaltung auf Satzungsänderungen hervor. so der Antrag, die Firma in Deutsche Linoleumwerke Rixdor umzuändern: der Antrag wurde schließlich genehmist, ebenso die andern Satzungsanderungen. darunter ein Antrag, den Betrieb der Gesellschaft au noch andere Gegenstände auszudehnen. gegen 28 Stimmen. Zur Bearündung ihter Vorschläge bemerkte nie Verwaltung, daß sie es für äuberst vorteilhaft halte, wenn das Wort„Rixdort“, unter welchem Namen die Erzeuemsse der Gesellschaft seit 30 Jahren in der ganzen Welt eingerührt sind, auch in der Firmen-Bezeichnung steht. Die Erweitering nes Zwecks des Unreinehmens werde mit Rucksicht daraut vorseschlagen, dat man. vielleicht in absehbarer Zeit azu ünersehen werde, einen Teil der Nenenbetriene für Heefeslieferunsen einzurichten, wo##ei naturlich ganz andere Erzeugnisse als nie von der Gesellschaft bisher hergestellten. in Frage kommen. Aut verschiedene Bemerkungen von Aktionären hemerkte die Verwaltung, aaß bereits Schritte eingeleitet sind, ein einheiliches Waren-Zeichen für die Erzeugnisse der Gesellschaft zu schaffen. Frankfurt. Der Aktienbauverein Unter den Linden in Ber in dürfte, wie die Frkf. Zeitg. erfährt, für 1914 weder auf die Vorzugs- noch auf die Siammaktien eine Dividende verteilen. Der kleine Gewinn soll zu Abschreibungen, wahrscheinlich auf die Konkursforderung W. Wertheim, verwandi werden. * Nürnberg. Die.-G. für Petsoleum-Industrie schließt das Jahr 1914 sehr ungünstig ab wegen des starken Wettbewerbs im Benzingeschäft und der Beschlagnahme der Vorräte durch die Heeresverwaltung. Der Rohüberschuß betrug 140 429.A im deutschen und 2253 Lei im rumänischen Geschäft. Die Abschreibungen erforderten 24 148./ auf die deutschen und 109 539 Lei auf die rumänischen Anlagen. Die verbleibenden 23 452.4 sollen vorgetragen werden.(Im Vorjahr wurden 12% Dividende verteilt.) 8 Breslau. Liegnitz-Rawitseher EisenbahnGesellschaft. Der Vorstand teilte auf Anfrage mit, die Vorzugsaktien A erhielten wieder 4½% Dividende. Zu den gewährleisteten 3½% Dividende der Aktien B würden die beteiligten Kreise einen Zuschuß leisten müssen. O Wien. Im freien Verkehr waren die Kurse heute unverändert fest. Es bedangen Kredit 542., Staatsbahn 609., Südbahn 68., Alpine 722., Skoda 722.; Renten gut gefragt; Marknoten werteten 134¾., Rubel 276 K. * Paris. Wertpapierbörse vom 27. Mai: 3proz. französische Rente 72.50, 4proz Spanier(äußere Anleibe) 86.00 bproz. Russen von 1906 91.95, 3proz. Russen von 1896 60.75. 4proz. Türken(unifizierte) 64.50. Banque de Paris 860, Crédit Lyonnais 1050. Union Parisienne 575, Baku 1520, Briansk 339, Lianosow 339. Le Naphte 374, Toula 1233. Rio Tinto 1568. Cape Copper 8875, China Copper 242, Utah Copper 357, Tharsis 153.50 De Beers 313, Lena Goldfields 60.00. Rand Mines 126. Mexiko Tramways Co. 180. * Londen. Wertpapierbörse vom 27. Mai: Englische Konsols 66 9/16, 4proz. argentinische Anleihe von 1900 73, Brasilianer 48½, 4proz Japaner 70, 4½proz. Japaner 88. 4proz. Russen 79½, Atchison Topeka& Santa Fé 103, Denver& Rio Grande 7¾, Southern Pacific 92. Union Pacific 130¼, U. S. Steel Corp. 55½. Privatwechselzinsfuß%, Silber 23½, Wechsel auf Amsterdam 12.08, Scheck do. 12.05½, Wechsel auf Paris 26.30. Scheck do. 25.92, Wechsel auf Petersburg 22½. Warenberichte. * L o n d o n, 2 7. M a i. K u p f e r: K a s s a n o t i e r t e 7 7 ¼ E, 3 M o n a t e 7 8 ¼ E, elektrolytisches 87 g. Best selected 86 K 108, Tough 86 F 108, Strong sheets 1004: Zinn: Kasse 161¾/ Km. 3 Mon. 161½;, Zink: Kassa 80E, spätere Lieferung 75X Blei 20¼&; Antimon 110-115cm Weißblecb 188 30 bis 188 60 Aluminium 95-100* Quecksilber 124 * Glasgow, 27. Mai. Roheisen Kasse 65s 1d, 1 Monat 65s 6d. Webstoffe. * Bradford, 27. Mai. Die Stimmung für Welle war stramm. Vierziger Lokotops notierten 25½d. * Wirtschaftliche Wochenschau. Köln, 28. Mai. Die europäische G. m. b. H. zu gewaltsamer Verbreitung britischen Handels und der ihm dienlichen Moral hat mit dem Eintritt Italiens in den Krieg einen neuen Gesellschafter erhalten. Ueber die Höhe seiner Stammeinlage verlautet einstweilen noch nichts. Seine Tätigkeit aber hat er mit der Erklärung eines allgemeinen Moratoriums eröffnet. Nicht gerade vielversprechend für den Geschäftsbeginn. Allerdings soll nur fünf Tage lang nichts gezahlt werden. Dann will man angeblich die Zahlungen in vollem Umfang wieder aufnehmen. Ob das geschehen wird, muß sich also in kurzem zeigen. Nachdem Italien, schon bevor es selbst im Kriege stand, ein Moratorium für Sparkassen, Kreditanstalten, Banken erlassen hatte, das bis zum 31. März währte, darf zweifelhaft erscheinen, ob es diesmal mit einer Woche Stundung auskommt. Schon werden denn auch Wünsche laut, die mehr verlangen. Ein längeres Moratorium für Wechsel und Mietzahlungen mit der Begründung, daß zahllose Unternehmungen in außerordentlich schwieriger Lage seien. Das läßt nicht gerade auf besondere Widerstandskraft italienischer Volkswirtschaft schließen, die nunmehr auch auf manche Zufuhr verzichten muß, die ihr aus dem bisher verbündeten Deutschland kam. Wie es darüber hinaus um die staatliche finanzielle Kriegsrüstung bestellt ist, ergibt sich daraus, daß man sofort bei Kriegsbeginn mit Pumpversuchen im Ausland begonnen hat. Allerdings fordert man nicht allzuviel. Nur von 90 Mill. Dollars war die Rede, die man in New York beschaffen wollte. Wie man dort aber über italienische Kreditwirtschaft denkt, ergibt sich am besten wohl daraus, daß man selbst diesen verhältnismäßig kleinen Betrag dem Stiefelland nicht ohne französische Bürgschaft leihen will. Frankreich aber und England haben sich offenbar Italien gegenüber schon ihrerseits zu großen Vorschüssen und Darlehen verpflichtet. Sie haben also neben Rußland, Serbien und Montenegro jetzt einen neuen Kostgänger, der ihnen auf der Tasche liegt und nicht zu wenig von ihnen fordern wird. Auf eigene Leistungskraft scheint das Land nicht allzusehr zu bauen. Was es in dieser Beziehung ankündigt, gehört ins Bereich der kleinen Mittel. Das Kapital der Kriegsdarlehnskasse soll auf 40 Mill. Lire erhöht und die Kasse selbst ermächtigt werden, neben Wertpapieren künftighin auch Waren, Warrants und Wechsel zu beleihen. Daneben sollen die Notenbanken die Ermächtigung erhalten, den Sparkassen und Depositenbanken anstatt der bisherigen 300 Mill. Lire bis zu 600 Mill. Lire vorzuschießen. Das alles läuft auf eine Erhöhung des Papierumlaufs hinaus, der in den vergangenen Monaten schon gewaltig angeschwollen war. Daß das Land daneben keine Neigung zeigt, sofort eine große neue innere Anleihe zur Deckung der Kriegskosten aufzunehmen, erscheint begreiflich, denn seine sogenannte Rüstungsanleihe, die im Dezember des Vorjahres begeben wurde, ist noch nicht völlig untergebracht, eine neue innere Anleihe würde also kaum auf besondern Erfolg zu rechnen haben. Was in der Vorwoche hier angekündigt wurde, ist also zum Teil schon in Erfüllung gegangen. Am letzten Ende sind es wiederum die Vereinigten Staaten, die als Geldgeber auftreten, in Italien einen neuen europäischen Schuldner gewinnen, auch für die Vorschüsse aufkommen müssen, die England und Frankreich dem neuen Geschäftsgenossen gewähren. Immer enger wird so die wechselseitige Verkettung der Finanzwirtschaft der gegen uns fechtenden Mächte. Einer pumpt dem andern, verbürgt sich für ihn, und alle zusammen pumpen wieder Onkel Jonathan jenseit des 1915* Nr. 537 großen Wassers an. Ob ihnen dabei nicht manchmal tief im Busen bange wird? Von London kommen schon ernst mahnende Stimmen, die darauf hinweisen, daß die englischen silbernen Kugeln schließlich alle werden könnten. Namentlich Rußland gegenüber scheint man dort bedenklich zu werden. Der russische Finanzminister hatte bei der Vorlage seines Staatsbaushalts auf die Mittel hingewiesen, die er fün Kriegszwecke hat freimachen können, und im Anschluß daran gesagt, daß es zur Deckung der weitern Kriegskosten nötig sein werde, zu Anleihen zu greifen. Das werde, so meinte er, keine besondern Schwierigkeiten haben, weder in Rußland selbst, noch im Auslande. Sehnell aben wurde das rührende Vertrauen auf ausländische, insbesondere englische Hilfe, enttäuscht:„In welchem Umfang Rußland imstande sein wird, Anleihen in London und Paris aufzunehmen, hängt von der Dauer des Krieges ab. Wenn der Friede schon bald, kommen sollte, würden wir natürlich alle Anstrengungen machen, um unserm Verbündeten alle finanzielle Hilfe zu leisten. Aber im Augenblick haben die englische und die französische Regierung so gewaltige Aufwendungen zu machen, daß es schwer sein würde, Rußland große Vorschüsse zu leisten.“ Also spricht in deutlicher Ablehnung der russischen Geldansprüche der Londoner Economist, und die andern englischen Blätter sind auf denselben Ton gestimmt. Schon bevor sie das öffentlich aussprachen, haf man wohl von London aus die russische Regierung im selben Sinne verständigt, und die Folge ist dann die Ausgabe der neuen innern Anleihe Rußlands gewesen. Wie die aufgebracht wird, läßt sich ungefähr aus dem letzten Ausweis der Russischen Staatsbank ersehen. Die Vorschüsse an den Staat und die Vorschüsse gegen Wertpapiere sind gewaltig gestiegen, und der Notenumlauf hat jetzt schon rund 4 Milliarden Rubel erreicht. Die Russische Staatsbank und ihre Notenpresse sind’s also, die den Geldbedarf des Zarenreiches decken müssen, den Rubelkurs im Ausland durch solche Politik aber nicht kräftigen können. Das wird sich vielleicht später erst noch deutlicher zeigen. Denn bisber hat Rußland infolge seiner Absperrung vom Handelsverkehr nicht allzu viel aus dem Ausland beziehen können, brauchte also auch nicht zu viel zu zahlen. Es blieb in der Hauptsache der lange Weg über Wladiwostok, der auch nur zeitweise benutzbar war. Jetzt ist der Hafen von Archangel wieder eisfrei, und zweifellos wird von dort her die Einfuhr wachsen. Die aber kann nicht mit Papierrubeln bezahlt werden. Auch Getreide wird man nur in sehr beschränktem Umfang aus dem Süden des Riesenreichs nach dem Norden und von dort über See verschicken können. Das Gold muß also ausbelfen, und zunächst werden die Bestände herhalten müssen, die man auf dringenden Wunsch von John Bull schon vor Monaten nach London gelegt hat. Allzu lange reichen aber auch die nicht aus. Weiteres Gold wird also auszuführen sein. Der Goldvorrat der Staatsbank wird sich mindern und die Notendeckung sich verschlechtern. Käme noch hinzu, daß der Bank von England die seinerzeit feierlich versprochene Hilfe bei Auffüllung ihres Goldbestandes geleistet werden muß, so wäre die Papierwirtschaft im innern Geldverkehr des Zarenreiches vollkommen. Der rollende Rubel wäre verschwunden. Besser zwar, aber im Grunde genommen doch nicht wesentlich anders sieht’s auch in Frankreich aus. Dort hat bereits ein gewaltiger Goldabfluß begonnen, der zunächst durch das bekannte mit England vereinharte Kreditgeschäft bedingt, darüber hinaus aber auch durch die Schwäche des französischen Wechselkurses dringend nötig geworden war. Er wird um so mehr andauern müssen, als man nun auch noch Italien mit durchzureißen hat. Zugleich wächst auch im Franzosenland der Papierumlauf ins Ungemessene. Die zwölfte Milliarde, die bisher die Höchstgrenze für den Notenumlauf der Bank von Frankreich war, ist annähernd erreicht und wird in absehbarer Zeit überschritten sein. Daneben ist im ganzen Land noch ein gewaltiger Umlauf an sonstigem Papiergeld, ausgegeben von Städten und Handelskammern, vorhanden. Kein Wunder daher, daß es auch den französischen Finanzkünstlern allmählich angst und bange wird. in beweglichen Worten fordert die französische Regierung durch den Temps die guten Patrioten auf, die 3½ Milliarden Gold, die sie angeblich noch in ihren Strümpfen oder andern Behältnissen stecken haben, der Bank von Frankreich zur Verfügung zu stellen. Ob die Mahnung Erfolg hat. bleibt abzuwarten. Zweifel sind jedenfalls erlaubt. Vor allem auch daran, daß überhaupt noch 3½ Milliarden Gold in Frankreich selbst im Verkehr sein sollen. Die Bank von Frankreich hat es in Friedenszeiten vorzüglich verstanden, den Goldbestand des Landes an sich zu zieben und in ihren Kassen zu sammeln. Sie hat auch mit ihrer bekannten Goldprämien-Politik ein vorzügliches Mittel in der Hand gehabt, die Hergabe von Gold zu weigern. Es ist also anzunehmen, daß jene 3½ Milliarden nur in der Einbildungskraft des Temps und seiner Hintermänner vorhanden sind. In England hat man zwar bessere Golddeckung der Noten, dafür aber ein starres und den gewaltigen Anforderungen des Verkehrs nicht gewachsenes Notensystem. Und auch hier muß man, wenn man die amerikanischen Kriegslieferungen bezahlen und die Ernährung der Bevölkerung im Gange halten will, Gold ans Ausland abgeben, zumal auch der Sterlingkurs fortgesetzt zur Schwäche neigt. Von London wie von Paris aus hat man sich neuerdings auch dadurch zu helfen versucht, daß man amerikanische Werte an ihr Heimatland abgah Ohwohl das, wie jetzt von New York gemeldet wird, in sehr erheblichem Umfang geschehen ist, hat man damit doch den Goldabfluß nicht hindern, die Wechselkurse nicht bessern können. Träumphierend dürfen die Tankees darauf verweisen, daß Woche für Woche von London und Paris Gold nach New York verschickt wird, und daß auch die Niederlassung der Bank von England in Ottawa ständig Gold nach dort auf Rechnung ihrer englischen Mutteranstalt abgeben muß. Das läßt deutlich erkennen, wie ungeheuer die Verpflichtungen sind, welche die zu jener europäischen G. m. b. H.“geeinten Mächte jetzt dem Dollar-Land gegenüber schon übernommen haben und nech immer weiter auf sich laden. Daneben aber wachsen die Vorschüsse, die der engtischen Regierung von der Bank zu geben sind, immer weiter an. und dementsprechend bleibt die Deckung ihrer Verbindlichkeiten durch die verfügbaren Mittel ständig unzulänglich. Aengstlich behütet den englischen Geldmarkt vor neuen Ansprüchen. So hat das englische Schatzamt sich geweigert, Geschäfte ia den neuen Notes der Missouri Kansas und Texas-Bahn an der Londoner Börse zuzulassen, um deren Kräfte nicht allzusehr anzuspannen. Lloyd George, der einst das geflügelte Wort von den vielen silbernen Kugeln sprach, über die sein Heimatland verfüge, hat wohl die meisten davon bereits verschossen und ist nun, nachdem man ihn auf einen andern Platz gestellt, auch der Sorge um die Beschaffung neuer Munition aus so kostbarem Metall enthoben. Darum müssen sich jetzt andere Kräfte mühen. Allmählich aber wächst so eine ungeheure Verschuldung der alten Welt heran, die auf Jahrzehnte hinaus den ganzen Handelsverkehr völlig umgestalten muß. Denn auch diese Riesenschuld muß am letzten Ende im Warenverkehr von Land zu Land beglichen werden. R Kurslräczigste Boige soeben erschienen! * der Kölnischen Zeitung in Köln Erscheinen in Heften in zwangloser Reihenfolge. Preis im Einzelverkauf 10 Pf. Versand nach auswärts, nur gegen vorherige Ein. sendung des Betrages für 1 Stück, einschl. 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Im Kriege sind die Berichte über den Stand der Saaten verschwunden; aber was aus allen Teilen des Landes von den Aussichten der neuen Ernte gemeldet wird, das stimmt überein mit dem, was jeder einzelne von uns sieht: Wir sind der normalen Entwicklung einige Wochen voraus, und wenn keine Rückschläge eintreten, werden wir wohl schon im August neues Korn in die Mühlen gehen sehen. Wenn etwas in diesem Kriege, in dem sonst alles noch im Fluß ist, mit voller Bestimmtheit festgestellt werden kann, so ist es das gründliche Fiasko aller Aushungerungswünsche. Wir sind heute, wenige Wochen vor der neuen Ernte, mit Vorräten noch so reichlich gesegnet, daß wir mit Reserven ins folgende Wirtschaftsjahr hinübergehen werden. Dabei haben wir Mehlpreise, die niedriger sind als im gelobten Lande des Freihandels, in England; unsere Kartoffelvorräte sind noch reich, obgleich sie an Millionen Schweine verfüttert worden sind, und die Steigerung der Fleischpreise, über die hier und da geklagt worden ist, reicht nicht an die in den feindlichen Ländern. Und wenn im ersten Kriegssahr nicht alles nach Wunsch gegangen ist, so sind wir doch heute über den Berg, und die berechtigte Erwartung darf man aussprechen, daß uns im zweiten Kriegssahr das wirtschaftliche Durchhalten keine Sorgen mehr verursachen wird. Wir werden keine Monate mehr verstreichen lassed, sondern frühzeitig an die Regelung der Ernährung gehen; die Fehler, die gemacht worden sind, werden vermieden werden, und die Erfahrungen werden ihre Früchte tragen; nicht zuletzt aber wird das Volk mit einem ganz andern, gereiftern Verständnis für die Fragen der Ernährung auf die Absichten der Regierung eingehen. Das sind unseres Erachtens die drei Gründe, die den wirtschaftlichen Optimismus rechtfertigen. g. M Das Eingreifen Italiens in den Krieg verschlägt für unsere Versorgung mit Lebensmitteln wenig. Die Möglichkeiten der Einfuhr werden freilich dadurch noch geringer, da aber Italien schon im Frieden nur im verschwindenden Maße an unserer Lebensinitteleinfuhr beteiligt war und sich im Kriege durch mancherlei Ausfuhrverbote schon abgeschlossen hatte, ändert sich tatsächlich recht wenig. Auf die italienischen Mandeln und Zitronen, die in größern Mengen nach Deutschland kamen, wird man leicht verzichten können. Die Zuversicht im deutschen Volke ist deshalb auch so stark, daß man in einer Zeit, in der man in. Frankreich sich mit den Fragen der Beschlagnahmung des Getreides und der Einführung eines Kriegsbrotes beschäftigt, Stimmen vernimmt, die von einer Aufhebung oder Linderung unserer staatswirtschaftlichen Maßregeln sprechen, Daran ist selbstverständlich nicht zu denken. Immer noch ist eine sparsame Benutzung der zur Verfügung stehenden Lebensmittel, ein Recken und Strecken dessen, was wir haben, unerläßliche Vorbedingung dafür, daß unsere Strategen und Diplomaten ohne Rücksichten auf wirtschaftliche Bedenken ihr Werk zum guten Ende führen. Über den gewaltigen Ereignissen der letzten Wochen sind diese überlegungen in den Hintergrund gedrängt worden, die Entrüstung über den italienischen Judasstreich, die Freude über die galizischen Siege haben das Volk so ganz in Anspruch genommen, daß für Erörterungen, wie man die Lebensmittelversorgung des deutschen Voltes im neuen Erntejahr zu regeln hat, wenig Raum blieb. Der Deutsche Landwirtschaftsrat hat nun am 14. Mai einen Kriegswirtschaftsplan aufgestellt, der vom Deutschen Städtetag für unannehmbar erklärt worden ist. Wir haben über diesen Widerstreit der Meinungen berichtet. Der Plan des Landwirtschaftsrates enthält allerdings eine Bestimmung, die Bedenken erweckt; er will nämlich bei allen die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Erzeugnisse betreffenden Bestimmungen die Entscheidung in die Hand der bei den Landeszentralbehörden bestehenden landwirtschaftlichen, Verwaltungen legen. Nach den Erfahrungen, die man in Preußen bei Einführung der neuen Maßnahmen mit der Zentralbehörde gemacht hat, muß man diesem Vorschlage entschieden widerraten; die Versorgungsfrage muß eine Reichssorge bleiben. Im übrigen aber haben die Vorschläge des Landwirtschaftsrates manches für sich. Wir stehen nicht in dem Verdachte, den Städten ihr Selbstbestimmungsrecht schmälern und den landwirtschaflichen Kreise übermäßige Rechte zulegen zu wollen. Derartiges ist aber aus der Verwirklichung der linien, die der Deutsche Landwirtschaftsrat aufgestellt hat, nicht zu befüirchenz was erreicht werden fol und wos auch sehr wert wäre, ist eine Zentralisation in der Verteilung der Lebensmittelvorräte, die manche Schäden, die in der bisherigen zersplitterten Regelung lagen, beseitigen wird. Nach den Vorschlägen des Landwirtschaftsrates wird die Verteilung der Vorräte, die unmittelbar nach der Einbringung der Ernte festzustellen sind, durch die Kommunalverbände, durch provinziale Ausgleichsstellen und durch die Zentralausgleichstelle geschehen. Wenn auch diese Zentralausgleichsstelle den Maßstab für die Verteilung des Brotgetreides und Mehles bestimmt, so büßen die Städte deshalb doch nicht ihr Selbständigkeit ein; denn einmal arbeitet die Zentralausgleichsstelle, die unter sachverständiger Leitung stehen soll, mit Vertretern der Städte zusammen und anderseits haben die Kommunalverbände über die Mengen, die ihnen zugewiesen sind, selbständig zu befinden. Die Vorschläge des Deutschen Landwirtschaftsrats sind deshalb nicht so unbrauchbar, wie man nach der Kritik im Deutschen Städtetag glauben könnte, und es wäre zu wünschen, daß sich Stadt und Land, Verbraucher und Erzeuger über die Art der Lebensmittelversorgung einigten. Wenn dabei eine größere Einheitlichkeit erzielt würde, so daß die Bewohner der verschiedenen Städte und Landesteile gleichmäßiger behandelt würden, so wäre das ein Vorzug, der auch mit einer kleinen Einschränkung des Selbstbestimmungsrechts nicht zu teuer erkauft wäre. Heute kommt es doch weniger darauf an, daß die eine oder andere Stadt ihre Lebensmittelpolitik nach den besten Grundsätzen regelt, als darauf, daß die Allgemeinheit von den ihr zur Verfügung stehenden Ernährungsstoffen den besten Gebrauch macht und daß nicht an der einen Stelle Not herrscht, während an der andern im überfluß gewirtschaftet wird. Auch eine zweite Anregung des Landwirtschaftsrates, die Höchstpreise im kommenden Erntejahr nicht mehr auf das Getreide zu beschränken, wird hoffentlich Gehör finden. Auch darin muß sich zeigen, daß wir im ersten Kriegsjahr etwas gelernt haben. Der Krieg kam mit so elementarer Plötzlichkeit und der Aushungerungsplan war so teuflich, daß die Staatssorge zunächst nur die Vorratsfrage erfassen konnte. d. h. der Staat hatte zunächst dafür zu sorgen, daß die im Lande vorhandenen Vorräte für die Ernährung bis zur neuen Ernte reichten; als die Vorräte knapp wurden, hatte er sogar ein gewisses Interesse daran, durch die Preise die Nachfrage zu regeln. Das zweite Jahr verlangt mehr. Daß wir, wenn wir planvoll leben, auskommen, ist zweifellos geworden; jetzt gilt es, die Lebensmittel auch zu angemessenen Preisen ans und ins Volk zu bringen. Zu angemessenen, nicht zu billigen Preisen. Da im Kriege die Produktionskosten für die Lebensmittel teilweise ganz bedeutend in die Höhe gegangen sind, rechtfertigt sich auch ein entsprechender Lebensmittelpreis. Was durch amtliche Preisfestsetzungen verhindert werden kann und muß, ist die Wiederholung der Möglichkeit, daß auf dem Wege vom Halm zum Backofen das Brot irgendwo über Gebühr verteuert wird, daß die Warenpreise durch Zurückhalten der Bestände spekulativ in die Höhe getrieben werden. Daß darin gefehlt worden ist, läßt sich nicht leugnen. Wenn jetzt z. B. eine beträchtliche Ermäßigung des Mehlpreises sich nicht in den Brotpreisen widerspiegelt, dann ist eben in der Vorratspolitik ein Fehler gemacht worden, der nicht mehr wiederholt werdenzdürfte; wenn in den letzten Wochen der Zucker, der doch reichlich vorhanden ist und jetzt für die Einmachzeit von großem Segen für die Ernährung wird, in den Läden fehlte, so liegt der Mangel in der Verteilung der Vorräte. Wenn die Fleischpreise in den letzten Monaten trotz der großen Schlachtungen immer noch erheblich gestiegen sind, so widerspricht das der natürlichen Preisbildung und hat seinen Grund entweder in den Zwangskäufen der Städte oder in einer Spekulation in Futtermitteln. Jedenfalls müssen die Erfahrungen dahin genutzt werden, daß System in die Preisfeststellung gebracht wird; nicht nur das Rohprodukt, das Getreide, muß seinen festen Satz erhalten, sondern auch Mehl und Brot, und wenn für Fleisch ein Höchstpreis gewünscht wird, so lasse man auch die Preise für Futtermittel nicht ungeregelt. So wohltätig ein Höchstpreis für den Verbraucher wirken kann, so verderblich kann er für den Verkäufer sein, wenn ein System nicht auch seine Käufe schützt. Nicht nur der Verbraucher darf in dieser unruhigen Zeit den Schutz des Staats verlangen; auch der Produzent hat ihn nötig. Nur so erweckt man keine Unzufriedenheit bei denen, die ihre Produkte der freien Preisbildung entrückt sehen. WIB Paris, 29. Mai.(Telegr.) Nach einer im Amtsblatt veröffentlichten Aufstellung des Saatenstandes in Frankreich betrug die am 1. Mai bestellte Fläche für Korn 5 723128 Hektar gegen 6493.330 Hektar 1914, für Weizen 1039 810 Hektar(1 178610 Hektar 1914), für Hafer 3 375 579 Hektar(.979.420 Hektar 1914). Die Deutschen in Antwerpen. Von Dr. Julius Burghold(Frankfurt a..). Am 3. August des vergangenen Jahres tönte durch die Straßen Antwervens der dumpse Trommelschlag der Bürgergarde, und Maueranschläge verkündeten den erschreckten Bewohnern, die Deutschen seien in Holland eingefallen, und Antwerpen sei ihr Ziel. Tags darauf aber lasen sie, daß ihr Bürgermeister durch ein telephonisches Mißverständnis irxegeführt worden war, und, von einem Alpdruck befreit, schüttelten Belgier und Deutsche in alter Freundschaft einander die Hand. War doch gerade in dieser Stadt, die ihr Aufblühen vornehmlich den Deutschen verdankte, das Verhältnis zwischen den beiden Nationalitäten stets ein ungetrübtes gewesen — die deutsche Schule zählte etwa ein Drittel belgischer Schüler— und man fragte sich, wie man denn im Ernst an einen solchen Krieg habe glauben können. Aber man mußte daran glauben, und zwar noch am selben Abend, als Extrablätter die überschreitung der belgischen Grenze durch die Deutschen meldeten. Und nun machte sich die Erregung in den wildesten Ausschreitungen Lust. Die Photographien bei den Akten der von der deutschen Verwaltung eingesetzten Kommission zur Feststellung der Schäden legen Zeugnis ab von den fürchterlichen Zerstörungen, zu denen sich an jenem Abend das Volk von Antwerpen hinreißen ließ. Mitten in der Nacht wurden dann die vielen tausend Deutsche durch Polizisten aus dem Schlafe geläutet, und wer Einsperrung oder zwangsweise Vertreibung vermeiden wollte, raffte das Geld, das er gerade in der Wohnung hatte, zusammen, übergab die Schlüssel seines Geschäftshauses, seiner Villa, einem Angestellten oder Bediensteten und floh mit Weib und Kind von der Scholle, auf der er seit Jahr und Tag glaubte festen Fuß gefaßt zu haben. Und andere Haufen ungewohnten Anblicks durchzogen das Land: das belgische Heer, so schlecht gerüstet und versorgt, daß hungrige Soldaten die Reihen verließen, einer vorübergehenden Arbeiterfrau das Frühstück aus der Hand zu zerren, um das sich nun die Kameraden zu reißen begannen. So stürzte sich der Krieg allenthalben auf fassungslos überraschte Menschen. Wochen vergingen, in denen gar mancher in die deutsche Heimat Zurückgetriebene bitter empfinden mußte, wie er auch hier die Wurzeln verloren hatte. Als durch die Einnahme Antwerpens die Besetzung des belgischen Landes mit Ausnahme des kleinen flandrischen Stückes vollendet war, begannen die Deutschen langsam an die Stätte ihrer bisherigen Wirksamkeit zurückzukehren. Wer sich nun der Stadt näherte, dem schnitten allenthalben— und so ist es bis auf den heutigen Tag geblieben— Bilder der Kampfeszeiten ins Auge: leere Schützengräben mit Sandsäcken auf dem Wall; wirres Geflecht der Stacheldrahtverhaue; wo ehedem Wälder sich erhoben, knien niedrige Baumstümpfe neben den abgehauenen Stämmen; in ruhiger Sicherheit fährt wohl die Eisenbahn über die von unsern Pionieren erbaute Nethe=Brücke, aber an der Seite liegen die Trümmer der gesprengten Steinbrücke. Tausende von Fensterscheiben, zerscherbt durch den Lustdruck der donnernden Geschütze, sind durch Holzplanken oder Papiersetzen ersetzt: wer wagt vor der unsichern Zukunft an die dauernde Herstellung seines zertrümmerten Besitzes zu denken? Jeder Grad der Zerstörung zeigt sich dem Blick: diese Fassade, von Granatsplittern getroffen, gleicht einem blatternarbigen Gesicht: hier sind die Ziegel abgehoben und die Sparren bloßgelegt, dort ist das ganze Dach weggefegt; hier starrt der Himmel in eine verödete Fläche zwischen unversehrten Mauern, dort ist eine einzige Wand stehen geblieben; in ganzen Straßenreihen ragen nur die hohen, seitlich gestützten Kamine säulengleich in die Luft, anderwärts erheben sich allein rauchgeschwärzte Fundamente zwerghaft über den Erdboden, oder ein Trümmerhaufen von Backsteinen bedeckt die ehemalige Wohnstätte. Jenes Dorf scheint unberührt; doch der Kirchturm mußte weggeschossen werden: man weiß, warum. In einem leeren, dachlosen Hause ist noch ein Rest übriggebliebener Holzsärge aufgeschichtet: sie wurden nicht mehr gebraucht. Antwerpen selbst weist nur inselartig vereinzelte Zerstörungen auf. Eine der schlimmsten auf der Place Verte, wo die zerknickten eisernen Träger der zusammengeschossenen Häusergruppe abgerissenen Gliedern gleich in die Lust starren. Nicht weit davon ist von einem berühmten Hause gerade noch ein Stück Mauer stehen geblieben, und daran prunkt, wie an einer Gedenksäule, eine Tafel mit der Inschrift:„In diesem Gebäude wohnte der Maler David Teniers.“ Leichenhaft muß das Bild gewesen sein, als jene Häuser noch erfüllt waren von dem nackt vors Auge tretenden vernichteten Hausrat, auseinander gesyrengten Tischen, aufgerissenen Schränken, geborstenen Klavieren. Von den Erschütterungen der Schreckenstage scheint am tiefsten in der Erinnerung der Bewohner der Zeppelin=Angriff haften geblieben zu sein. Hatte doch damals selbst die wilden Tiere des Zoologischen Gartens eine solch wahnsinnige Angst erfaßt, daß man aus Furcht, ihrer gewaltig gesteigerten Kraft würden die gerüttelten Käfiggitter nicht widerstehen, sie erschießen zu müssen glaubte. Der Reisende, der heute von Deutschland kommt, betritt wie ehedem in Herbesthal die Zollhalle, wie ehedem erfolgt die Durchsuchung des Gepäcks, wie ehedem die Erhebung des Zolles— für Belgien. Der Zug fährt weiter, wir sind jenseit der deutschen Grenze, sind in fremdem Land. Wirklich in fremdem Land? Ist es nicht unsere Muttersprache, die während der Fahrt aus allen Aufschriften längs des Geleises, auf den Haltestellen in den Bahnhöfen zu uns redet? Nicht nur, wo die deutschen Eisenbahner angesprochen werden:„Achtung, starkes Gefällel,„Pfeifen!“— auch dort, wo die Bevölkerung, Deutsche wie Belgier, lesen sollen: „Bahnhofsvorsteher“,„Fahrkarten“,„Trinkwasser“,„Rauchen verboten!“ Wir fahren durch Verviers„Ost“, durch„Lüttich“, und das deutsche„Amtliche Kursbuch“, auf das der Belgier angewiesen ist, der in seinem Lande die Eisenbahn besteigen will, kennt kein Bruxelles, Malines, Trois=Ponts, Namur, Enghien, Mons, sondern, vorwiegend in Anlehnung an die germanische Bezeichnung der Flamen, Brüssel, Mecheln, Dreibrücken, Namen, Edingen, Bergen usw. Am Postwagen müssen die aufgenagelten Messingbuchstaben„Postes Eiat Belge“ zurücktreten hinter dem hell aufgemalten„Deutsche Post in Belgien— Heimatstation Brüssel=Nordbahnhof“. Die Aufschriften, die in den Städten deutschen Soldaten die Wege zur„Kommandantur“,„Feldbäckerei“ oder„Tankstelle“ weisen, zeigen sogar vorzugsweise deutsche Fraktur. Dreisprachig dagegen sind die öffentlichen Anschläge des Generalgouverneurs und der andern Verwaltungsstellen, deutsch, flämisch und französisch: Festsetzung der Höchstpreise, Einrichtung der Sittenpolizei, Veröffentlichung der Zuchthausstrafen gegen Personen, die dem Feinde Soldaten zugeführt haben, Verbot des Singens und Spielens der Marseillaise. Sehr drastisch wirkt die Nebeneinanderstellung der seit Kriegsbeginn gefallenen Festungen: die linke Spalte zählt, mit Lüttich beginnend, die gefallenen Festungen unserer Feinde auf, die rechte Spalte enthält auf einer sonst weißen Fläche den einzigen Namen Przemysl. Ebenfalls dreisprachig in weithin sichtbarer Schrift werden die Tagesberichte der deutschen Heeresleitung angeschlagen. Ausrufer, die schnell das nötige Deutsch gelernt haben, bieten auf der Straße die größern deutschen Zeitungen feil,„Deutsche Zeitungszentralen“ und die Bahnhofsbuchhandlungen auch deutsche illustrierte Blätter und Addio Italia! Es lebe Deutschland! Ein Deutscher, der nach 27jährigem Aufenthalt aus Italien flüichten mußte, schreibt uns: Bellinzona, 22. Mai. Nach den Erfahrungen, welche wir in den letzten Monaten gemacht haben, kann gar kein Zweifel bestehen, daß die italienische Regierung sich schon bei Ausbruch des Weltkrieges an Frankreich und England verkauft hatte, und in vielen Kreisen, auch italienischen, wurde gar kein Hehl daraus gemacht, daß sie vier Milliarden bekommen haben sollte. Wo sollte sie auch sonst das Geld hergenommen haben, um das Her, dem alles fehlte— die Zeughäuser waren alle leer— auszurüsten?. Den Soldaten wurde 13 Centesimi für den Tag zugelegt, wenn sie sich Schuhe selbst mitbrachten. In den Kasernen gab es überhaupt keine Betten mehr. Zwölf Soldaten mußten sich in einen Ballen Stroh für die Dauer von einem Monat teilen. Ich habe das aus dem Munde der Soldaten selbst. Wo 4000 Soldaten einkaserniert waren, gab es nur für 2000 zu essen. Die besten Geschäfte dabei machten die Kantinenpächter. Alte, ausrangierte Säbel und Gürtel, welche selbst die Wilden nicht mehr hätten haben wollen, wurden hervorgeholt, um den Soldaten ein einigermaßen militärisches Aussehen zu geben. Das Militär machte Monate hindurch einen elenden Eindruck und erst, nachdem ausländisches Geld reich geflossen war, trat eine bessere Bekleidung ein Im August vorigen Jahres waren die Italiener in einer traurigen Verfassung. Auch wollte kein Mensch den Krieg. Das Volk war noch nicht durch die vielen französischen Schriften und Wanderredner vergiftet worden. Wir haben den Italienern alle Zeit gelassen, sich vorzubereiten und Verträge mit unsern Gegnern abzuschließen. Wer die Berichte und Artikel großer Zeitungen verfolgte, konnte gar nicht darüber im Zweifel sein, daß das Ministerium Salandra=Sonnino den Krieg unter allen Umständen wollte, und mit allen Mitteln sich auf ihn vorbereitete. Vom Ausbruch des Krieges an wurde uns alles erschwert. Wenn wir die Ermächtigung zur Ausfuhr von gewissen Waren im Austausch haben wollten, so wurde immer erst verlangt, daß die deutschen Waren schon in Italien eingeführt sein mußten— als wenn wir weniger Vertrauen als die Italiener verdienten— und wenn die deutschen Waren schließlich eingetroffen waren, dann war die Frist zur Ausfuhr der italienischen Waren verstrichen. Gianino Antona Traversi, der Urheber des gemeinen und scheußlichen Buches „Gll Unni e gli altrir— Die Hunnen und die andern ur, in welchem Kinder mit abgeschnittenen Händen abgebildet sind und wo vorgeführt wird, wie deutsche Soldaten feindlichen Soldaten die Füße absägen, während die Offiziere sich darüber lustig machen: wo gezeigt wird, wie Italia in Form einer Frauengestalt den Kaiser Franz Joseph auf einen Anatomietisch legt. um ihm einen Teil der Lunge aus der Brust zu schneiden usw., dieser Traversi ist der Schwager des italienischen Botschafters Tittoni in Paris. Gabriele'Annunzio, der vor sechs Jahren Italien verlassen mußte, weil er in Konflikt mit allen Gesetzen gekommen war, der mehrere Male vor einem betrügerischen Bankerotte stand, der nie ein Vaterland hatte, der Handel mit Frauen trieb, der sein Genie immer nur dazu benutzte, um Menschen und Institutionen niederzureißen, der sich von den Franzosen seine Schulden bezahlen ließ, um überhaupt nach Italien zurückehren zu können, dieser d Annunzio wird jetzt in den Himmel gehoben und zum National=Helden gestempelt. Sein Einzug in Italien glich einem Triumphzug. Der Herzog der Abruzzen, der bekannte Nordpolfahrer und jetzt italienischer Admiral, sandte ihm Blumen. Mussolini, der Inhaber und Leiter des Popolo'Italia in Mailand, das den Franzosen gehört, erst Sozialdemokrat— aus der Partei wurde er hinausgeworfen— und jetzt Anarchist, der ganz offen die Rebelion und die Revolution predigte, aber für den Krieg in seinem Blatte mit Eifer eintrat, wurde von der Polizei geschützt und gestützt: alles konnte er veröffentlichen, während den Zeitungen, die für die Neutralität waren, Telegramme, Berichte, Telephongespräche usw. einfach festgehalten wurden. Corridoni, der Führer der anarchistischen Partei, der erst noch vor kurzem aus dem Gefängnisse kam, der Straßen=Tribun, der erst noch vor kurzem in einer Gerichtssitzung, das Sabotage=Recht verteidigte, jenes Recht, welches die Arbeiter bei Streitfragen mit ihren Arbeitgebern ermächtigt, alles niederzureißen, Maschinen unbrauchbar zu machen, Kassenschränke zu leren usw. und der allgemein für einen Verbrecher gehalten wird, dieser Corridoni erhielt von der Polizei einfach einen Freigaß, weil er auf den Straßen zür den Krieg hetzte. Der Corriere della Sera, der immer einen liberalen=konservativen Standpunkt hatte und der einen wilden Kampf gegen die Freimaurerei und gegen den republikanischen Secolo führte und an dem die sogenannten großen Geister Italiens mitarbeiten, ging in den letzten Monaten Arm in Arm mit d Annunzio, gestattete, daß der Verbrecher Corridoni aus den Fenstern seiner Redaktion Brondreden an das Volk hielt, veröffentlichte wissentlich falsche Berichte, strich alles, was ihm paßte, aus deutschen Telegrammen und Nachrichten, schimpfte auf jedes deutsche Unternehmen und stempelte jeden Deutschen zum Barbaren; dieser Corriere dela Sera„— die gelesenste Zeitung Italiens— welche auch der Regierung sehr nahe steht, hatte seit Ausbruch des Krieges nur Worte der Verachtung, des Hasses, der Wut, wenn wir siegten, und spiegelte getreu und einfach den Gedanken und die Empfindungen der Regierung Salandra=Sonnino und Genossen wieder. Nein, es ist besser, einen derartigen Bundesgenossen zu verlieren als zu behalten. Das italienische Volk ist in falschen Händen. 75 Prozent der Offiziere und 98 Prozent der Soldaten sind gegen den Krieg, wie ich erst noch vor einigen Tagen aus dem Munde von italienischen Offizieren hörte. Einigen Phrasenhelden ist es gelungen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. 50 Prozent des Volkes sind Anishsce ui hesche ece de eceeeere rührsamen Bildern zu deutschen Soldatenliedern, dem guten Kamerad, der finstern Mitternacht. Nicht nur die Gebäude, wo deutsche Behörden ihren Sitz aufgeschlagen haben, stecken unsere Fahnen heraus— hoch oben auf Antwerpens Kathedrale flattern die deutschen Farben und ein deutsches Flaggenpaar weht auf dem zur Kaserne umgewandelten Brüsseler Justizpalast. Schwarz=weiß=rot sind die Schilderhäuser gestrichen; nur vor dem stummen Königspalast in Antwerpen stehen zwei braunrot getünchte; der Brüsseler Palast, dessen sämtlichen Fenstern das rote Kreuz aufgemalt ist, hat seine deutschen Posten. Mit aufgepflanztem Baionett hält der deutsche Landsturm vor allen öffentlichen Gebäuden Wacht, vor der geschlossenen Börse ebenso wie vor dem wieder eröffneten Museum in Brüssel. Es gelten deutsche Postwertzeichen— die abgestempelten höhern Werte von ein und zwei Mark, die nur kurze Zeit verkauft wurden, werden von Sommlern gesucht und gut bezahlt—, es gilt deutsche Zeit, und keine öffentlich sichtbare Uhr darf mehr belgische Stunden zeigen. Die deutschen Soldaten kehren im Café Hindenburg“ ein, wenn sie sich nicht von den schwarz=weiß=roten Buchstaben des Wirtshausschildes„Zum deutschen Kaiserhaus“ socken lassen. Berliner Uniformschneidereien haben in Brüssel, in Antwerpen, in Brügge Zweigniederlassungen errichtet. Auf der Straße bieten sich alle deutschen Waffengattungen dem Auge, alle deutschen Dialekte dem Ohr dar. Die Gasthöfe sind gefüllt mit Offizieren, deren höfliches Benehmen von den Angestellten in Gegensatz zu dem der belgischen gestellt wird. Höflich gemessen erwidert der Offizier auch den Gruß der sergeants de ville, zu dem diese verpflichtet sind; frein sie dabei, den Blick des Deutschen zu suchen. Deutsche Militärmusik spielt abends in Brüssel auf der Place Brouckere und in Mecheln zieht mittags klingenden Spiels die Wachtparade auf. Doch neben dem Spiel spricht Deutschland stumm seine ernste Sprache. Die Kanonen auf der Place de la Nation vor dem Palast des Generalgonverneurs, auf jenem Vorsprung neben dem Justizpalast in Brüssel, von dem aus man sonst den malerischen Blick auf die Unterstadt genießt, reden eindringlich genug. Im mittlern Portal des Antwerpener Bahnhofs sind Sandsäcke aufgeschichtet mit zwei Schießscharten: es hat noch keinen Antwerpener gelüstet, den Blick durch diese beiden unheimlichen Löcher zu werfen. Ohne Paß verläßt niemand die Stadt und der visitierende Soldat vergleicht scharf die aufgeklebte Photographie mit dem Träger Selbst wer Tag für Tag ohne jedes Gepäck nach Brüssel und zurück fährt, dessen Taschen werden im Antwerpener Bahnhof vor der Abfahrt und nach der Rückehr jedesmal aufs strengste durchsucht, und sogar der Inhalt seiner Brieftasche ist vor den Blicken des deutschen Militärs nicht geschützt. Die Untersuchung der weiblichen Reisenden erfolgt in geschlossenen Räumen durch weibliche Angestellte, ist aber hier nicht so streng wie in der holländischen Grenzstation Esschen. Auf den Gruß ihrer eingeborenen alten Freunde dürfen die zurückgekehrten Deutschen nicht rechnen. Trotz strenger Gerechtigkeit hat unsere Verwaltung das Mißtrauen der Bevölkerung noch nicht beseitigt. Kein Kaufmann würde z. B. ein Akzept der Antwerpener Filiale der Diskonto=Gesellschaft in Zahlung nehmen; er befürchtet, selbstredend ohne Grund, die Bank werde es statt in bar in deutschen Requisitionsscheinen einlösen. Die Stimmung des Landes erhellt zur Genüge aus den allenthalben zur Schau getragenen schwarz=gelb=roten Kokarden und Medaillen mit dem Bilde des Königs. Als freilich jüngst an ihres Königs Geburtstag die kokardengeschmückte Menschenmasse ostentatio gedrängt durch die Hauptstraßen zog, hielt der Gouverneur eine kleine Gegenkundalphabeten, die überhaupt keine Meinung haben und die einfach größten Schreiern nachlaufen. Von Disziplin und Ordnung hat man überhaupt keine Ahnung. Das Eisenbahnwesen ist in einem elenden Zustande, und wie soll es jetzt den gesteigerten Ansprüchen gerecht werden, wenn es in normalen Zeiten vollständig versagte? Das Sanitätswesen ist um ein Jahrhundert zurück das ist die Aussage eines Oberstabsarztes, die er mir im vorigen Monate machte, aber die italienische Regierung glaubt vielleicht, ohne Schuß und Blutvergießen Krieg führen zu können! Armes Italien! Du hast uns Deutsche schlecht behandelt, wie gemeine Spione, die sich und ihre Ehre verkaufen, hast du alle Deutsche— Männer, Frauen und Kinder— seit Monaten behandelt; nein, wer dich verkauft hat, das ist deine Regierung— ein Deutscher verkauft sich nicht. Addio Italial Spanische Stimmen zur Entscheidung italiens. X Madrid, 19. Mai. Zur Entscheidung Itoliens, zu der seit Wochen aus Paris und Rom eine unausgesetzte Stimmungsmache erfolgte, fragt heute der Imparcial, der alle in den Krieg verwickelten Völker durch eine Art Verhängnis getrieben sieht:„Wo ist der Beweggrund? Im Herzen des Volkes oder im Hirn der Politiker?“, um nachher zu bemerken: Vor den Augen der Verbündeten von gestern hat der bewußt handelnde Teil der italienischen Politik die Zweckmäßigkeit und Gerechtigkeit erkannt, dem in feierlichen Verträgen gegebenen Wort treu zu bleiben; aber das Volk hat diese Treue unmöglich gemacht. Das leitende politische Element kann daher immer sagen, daß es die Verträge nicht verletzen wollte, und daß es gezwungen war, der Gewalttätigkeit und dem Antrieb der öffentlichen Meinung zu folgen. Viktor Emanuel hat sich, als er dem Ministerium sein Vertrauen erneuerte, für das Eingreifen entschieden, und die Regierung geht aus dieser Krise besser bewaffnet für die Ausführung ihres Programms hervor, das gleichzeitig vom König und vom Volke gebiligt worden ist. Frankreich kann mit 1 700.000 Soldaten mehr rechnen, um die Zentralmächte an ihren verwundbarsten Stellen zu treffen, aber bevor diese Stunde kommt, wieviele Prüfungen erwarten die italienische Nations Wieviele Opfer? Deshalb wird der morgige Tag für Europa und besonders für Italien denkwürdig sein, das, von seinen Gefühlen und Interessen getrieben, in den grausamsten Krieg eintritt, den die Geschichte verzeichnet. Das ABC bemerkt zu den gestrigen Erklärungen des Reichskanzlers, daß diese die italienische Regierung zwingen, sich mit konkreten Gründen zu äußern, um vom Parlament ein Vertrauenszeugnis zu fordern, und daß damit die schwebenden Fragen nicht mehr der Erörterung und dem unmittelbaren Entschluß der Kammern entzogen werden können.— Hier ist das nüchtern denkende politische Element davon überzeugt, daß die ganzen Ereignisse der letzten Wochen in Italien ein abgekartetes Spiel darstellen, das man zur Begründung verabredeter Beschlüsse ins Werk gesetzt hat. Der römische Mitarbeiter des ABC glaubt aus dem von Italien herauszugebenden Grünbuch vorausschicken zu können, daß Italien für seine Unterstützung der deutschösterreichischen Ansprüche beim Friedensschluß folgende Bedingungen„internationaler Gerechtigkeit“, soll heißen: Dreiverbandsforderungen, gestellt habe: 1. Rückgabe Belgiens; 2. Bewilligung eines Hafens im Adriatischen Meer an Serbien; 3. Abtretung Transsywvaniens an Rumänien. Der Pariser Chronist des ABC führt zur Haltung Italiens aus: Eines der traurigsten Schauspiele, die dieser Krieg den zukünstigen Geschlechtern hinterlassen wird, ist dieses Geschäft Italiens. Ist das Wort„traurig“ hinreichend?. Die Geschichte erzählt viele beklagenswerte Vorkommnisse, aber der gegenwärtige Fall ist es um so mehr, weil er sich so verlängert hat und weil ihm eine vervollkommnete Tagespresse eine weitschweifige, eingehende, ausgedehnte Veröffentlichung gegeben hat. Die italienischen Verhandlungen treten aus dem diplomatischen Rahmen heraus, wo in verschwiegener, heimlicher Weise die Verträge der Nationen eingefädelt werden. Diese Art Versteigerung, dieses Angebot und diese Nachfrage von Diensten, die sich um Italien dreht, ist auf die Straße hinabgestiegen und läßt sich von der Menge betasten. Man wohnt also einem fieberhaften, beängstigenden Feilschen bei. Inzwischen aber müssen die kriegführenden Nationen ihre Befürchtungen zwischen dem wirklichen und dem wahrscheinlichen Feind teilen. Während die Here sich mit erbitterter Wat bekämpfen, schwankt Italien, verspricht, schiebt hinaus. Es ist ein niederdrückendes Schauspiel, wovon man am liebsten nichts wissen möchte... Wenn die italienischen Schiffe untergehen, wenn Italiens schöne Städte den schrecklichen Schlag der Geschosse empfangen, wird diese Presse, die heute die Italiener aufpeitscht, sich auch damit unterhalten, die Verwüstung zu beweinen und die Zerstörer zu verfluchent Der militärische Kritiker desselben Blattes aber schreibt: Heute entscheidet es sich, ob Italien den Rubikon überschreiten wird, und wenn es sich entschließen sollte, wird in mehr als einem Heim in kurzem ein Waisenkind, wenn es nach seinem Vater fragt, diese oder eine ähnliche Antwort hören: Wir waren arm, aber glücklich. Einige Herren, unter denen sich einer befindet, der Verse macht, sagten, daß man dem Nachbar den Trentino und Triest abnehmen müsse. Und da gingen sie, d. h. dein Vater und andere gingen und kamen nicht wieder, und wenn ich auch nicht recht weiß, ob der Trentino ein Dorf oder ein Koffer ist, wenn wir ihn gewinnen oder nicht, eins weiß sich aber, gebung nicht für unangemessen, und deutsche Batterien rasselten lärmend über das Pflaster. Zeitungen der feindlichen Presse werden eingeschmuggelt und bis zu fünf Franken das Stück heimlich verkauft; Bilder, die dem Herzen der deutschen Patrioten schmeicheln, läßt man ruhig in den Schaufenstern ausstellen, wie z. B. die betenden Kinder, dont le père est allé, Disputer aux ennemis son pays dévaste. Bezeichnend für die Denkweise der Belgier sind die Außerungen eines meiner Mitreisenden, eines jungen Mannes, der früher einige Monate in Köln gelebt hatte. In seinen Augen trifft die Deutschen allein die Schuld an dem Weltkriege,„dessen Zweck ihnen die Eroberung Belgiens und Hollands sei,“— sie glaubten ja wohl auch, wie der auf England Hoffende mit leichtem ironischen Seitenblick fragte, Belgien dauernd behalten zu können. Der hervorstechendfte Zug des deutschen Wesens schien ihm die strenge Diszipin, „aber eine Disziplin, wie wir sie gottlob nicht kennen, denn unsere Soldaten sind glücklicherweise undiszipliniert genug, um den Befehlen ihrer Offiziere, Häuser unschuldiger Personen anzuzünden, den Gehorsam zu verweigern.“ Als letzter Trumpf wird unser Nationallied ausgespielt:„Deutschland, Deutschland, über alles— ca veut dire Tällemagne audessus de tous les pays, souverain de toutes les nationst. Die wahre Erkenntnis deutschen Wesens, deutschen Geistes wird nur langsam auf die Straße dringen, des echten deutschen Geistes, wie er aus den Amtsstuben der Gouvernements und Kreisregierungen das sicherlich schwer getroffene Land zu neuem Leben wieder zu erwecken sucht. Sie bieten freilich manchmal einen seltsamen Anblick, diese Amtsräume: der Kreischef einer mittlern Stadt residiert im ehemaligen Schlafzimmer eines geflüchteten, jungverheirateten Ehepaares, und ein Betthimmel aus Tüll, darunter das Elfenbein=Kruzifir. ein Waschtisch mit einem Dutzend Flakons müssen sich die Gesellschaft rasch herbeigeschleppter Tische, Stühle, Aktenregale und eines dürftigen eisernen Ofens gefallen lassen. Was aber an solcher Stätte die deutsche Verwaltung für Belgien leistet, das wird— welches auch das Schicksal des Landes sein mag— dereinst auch dessen Bevölkerung auf ein Ruhmesblatt schreiben, auf ein Ruhmesblatt deutschen Fleißes, deutscher Organisationsfähigkeit und deutschen sozialen Geistes. 5 Kriegskalender 369.lat. der Kölnischen Seitung. WIB Großes Hauptauartier, 28 Mai(Telegr.) Amtlich. Westlicher Kriegsschauplatz, Von dem im Brennpunkte des feindlichen Durchbruchsversuchs nordöstlich der Loretto=Höbe stebenden Armeekords and beitr 9. Mai 14 Ofiskere,.450 Franzosen, gefangen und sechs Maschinengewehre erbeutet Südöstlich des Loretta=Höhenrückens setzten gestern gegen Abend die Franzosen zu, erneuten Teilangriffen die abgeschlagen wurden, an. Bei Ablatn ist das Gefecht noch f. Gange, Auch im Priesterwalde griff der Feind gestern 7. Uhr ab ids nach längerer, Vrtillerevorberektung an, es kam zu erbiterten gächlichen Kämpfen die mit einer schweren Niederlage der Franzosen endeten In den Bogesen gelang es dem Feinde. in einem kleinen Grabenstück Adwestlich bon Weserat sich festinseten; ein franzöfscher Angrif am Peidsacerop, nöscdlch, von Mübhgach, Purde escht obgepiskris an abgewiesenl. 18 französische Flteger griffen gestern die offene Stadt Ludwigshafen au Durch Bombenabwurk wurden mehrere Zivlspersonen getötet und beriest Materialschaden aber nur iw geringem Maße angerichtet. Das gepanzerte Führerklugzeng wurde östlich Neustadt o. d. H zur Landung gezwungen: mit ihm stel ein Major, der Kommandant des Flugzeuggeschwaders von Rancy, in unsere Hönde. Unsere Flieger brachten im Laisckandf bel Eptnalein fraustisches Fluggeug zumr Absborz und feihten die Kaserne in Gsrardmer in Braud.(Schluß kolak) Samstag, 29. Mai daß die Suppe nicht mehr so kräftig wie früher ist, weil des Vaters Arbeit fehlt. Das Abendgebet aber läutet, und das Kind betet für seinen Vater, der nicht wußte, was der Trentino war. Italienische Kundgebungen gegen den Krieg. G Saarbrücken, 27. Mai. Gegenüber den Meldungen von der Kriegsbegeisterung in Italien sind die Beobachtungen eines von Rom nach der Schweiz gereisten Gasthofbesitzers besonders wertvoll. Dieser erzählte einem Saarbrücker Herrn, mit dem er nach seiner Ankunft in Luzern zusammentraf, daß er mit eigenen Augen gesehen habe, wie eine Anzahl zur Front fahrender italienischer Soldaten auf den Bahnhöfen ihre Gewehre, Tornister und Patronentaschen auf die Erde warfen unter lebhaften Einspruchskundgebungen gegen den Krieg. Die Soldaten riefen dabei offen aus„Wir wollen keinen Krieg!" Diese Mitteilung eines Augenzeugen bestätigt die Meldungen, daß das italienische Volk in seiner Gesamtheit keinen Krieg gewollt hat und daß die Truppen mit Unlust in den Krieg ziehen. Auch hier im Kreise Saarbrücken, wo viele Italiener seit Jahren lohnenden Verdienst gefunden haben, ist eine große Anzahl dem Rufe zur Fahne nicht gefolgt. Sie erklärten, daß es ihnen hier gut gehe und daß sie nicht daran dächten, gegen Deutschland mit in den Krieg zu ziehen. Von irgend welchen Kundgebungen gegen italienische Staatsangehörige ist nirgend etwas bekannt geworden. Doch sind von verschiedenen Läden die italienischen Aufschriften verschwunden, wozu geschäftliche Vorsicht angeraten haben mag. *n Frankfurt a.., 28. Mai. Nach den Meldungen hiesiger Blätter sollen zahlreiche Italiener, die bisher hier gelebt haben, nur bis zur Schweiz gereist sein, nachdem sie bei der Abreise erklärt hatten:„Weiter gehen wir nicht, wir lassen uns dort lieber einsperren, als uns in diesem niederträchtig heraufbeschworenen Kriege totschießen. Es lebe Deutschland, unser zweites Vaterland.“ X Dresden, 29. Mai.(Telegr.) Zahlreiche in sächsischen Kohlengruben beschäftigte italienische Bergarbeiter wollen der Einberufung zum Heer nicht folgen, sondern weiterarbeiten. vom italienischen kulturkrieg. Berlin, 29. Mai.(Telegr.) über die Ausschreitungen der Bevölkerung Mailands wird dem Berliner Tageblatt vom 28. Mai gemeldet: Der Mob, der die Stadt völlig beherrschte, zog ganz unbehelligt unter Führung seiner eleganten nationalistischen Condottierie von neuem vor das Hotel Metropole, das vollends zerstört wurde. Dann ging es nach der Via Dante, wo„aus Versehen" das große Geschäft des italienischen Hoflieferanten Martini geplündert wurde. Sein Los, ihr Eigentum der vollständigen Verwüstung ausgesetzt zu sehen, teilten 80 bis 100 deutsche und österreichische, auch Schweizer Geschäfte. Ja, sogar das Herrenkleidergeschäft„Prince of Wales“, das der Pöbel vermutlich nicht für ein durch die lateinische Zivilisation verbündetes, sondern für ein deutsch=barbarisches Haus ansah, wurde völlig verheert. Ganz ausgeplündert wurde das Seidenhaus der„Stadt Como“ des Müncheners Heymann, dann das Seidenhaus Petersen, dessen Inhaber(O Ironie des Schicksals!) zurzeit als Vertreter Italiens auf der Weltausstellung in San Francisco weilt, und die Filiale der Chemischen Fabrik Merck in Darmstadt. Es wurden ferner völlig zerstört das italienische Modenhaus Zuckermann, das italienische Haushaltungsgeschäft Sigismund, das Haus der deutschen Maschinenfirma de Fries, das österreichische Blumengeschäft Löffler, die Bureaus der österreichischen„Poldihütte", das Lampenlager der österreichischen Firma Dittmar, dann die Bureaus der Firma Röchling, der Höchster Farbwerke, das Luxusgeschäft Münster in der Domgalerie. Darauf zod der Mob von neuem zur Pension Rieger, wo noch der Rest von dem, was bisher unzerstört geblieben war vernichtet wurde. Durch das Hinauswerfen der Möbel aus dem fünften Stockwerk wurden zwei Menschen aus der Menge getötet. Auch die Zehnzimmerwohnung einer deutschen Dame, sowie die Wohnung einer deutschen Lehrerin wurden völlig verwüstet, die Möbel und das Klavier aus den Fenstern geworfen und verbrannt. Berlin, 29. Mai.(Telegr.) über die Verwüstungen in Kölnische Zeitung s Mittags-Ausgabe ae se blte Peos ee. Morgen graute, bot sich uns ein Anblick, der uns alle erbleichen machte; doch kein Mann zögerte seine Pflicht zu tun. Alle wußten, daß sie ihr Leben opferten, aber sie zuckten nicht. Die Kompagnie W. von den Dublin=Füsilieren hat offenbar am wenigsten gelitten, dagegen sind die Kompagnien X, Y und Z buchstäblich aufgerieben worden. schließt sich ein Bericht von Offizieren, die den Rückzug von Mons mitgemacht, aber geäußert hätten, daß es bei Sidd ül Bachr weit schlimmer gewesen sei. Sie erzählten u..: Es war schrecklich zu sehen, wie unsere Leute bei dem Landungsversuch niedergeknallt wurden. Einer nach dem andern wurde, wenn er die Laufbrücke hinunter zu rennen versuchte, abgeschossen, man hörte hintereinander das Aufklatschen, wenn die Getroffenen ins Wasser fielen. Die noch nicht ganz tot waren, mußten elendiglich ertrinken, denn es war völlig unmöglich, auch nur einen Mann zu retten. Heftiges Maschinengewehr= und Schrapnellfeuer, das aus einem Fort zur Rechten kam, regnete auf unsere Truppen herab, als sie im Begriffe waren, zu landen. Daher gab der Kommandeur den Befehl, diese Stellung zu nehmen. Die schweren Geschütze der Forts waren von unserer Flotte übrigens zum Schweigen gebracht worden, aber die Maschinengewehre des von 200 Mann besetzten Werks feuerten weiter. Da tat sich Major Grimshaw von den Dublin=Füsilieren rühmlich hervor, indem er mutig vorsprang und seine Leute mit fortriß, die denn auch das Fort erstürmten. Nachdem die Daily News dann ein Bravourstück eines Leutnants von den Dublin=Füsilieren wiedergegeben und die Taten eines„australischen Goliaths“ verherrlicht hat, berichtet sie zum Schluß, daß 5000 Verwundete nach Agypten gebracht worden seien, 3500 nach Alexandrien und 1500 nach Kairo. Alles dies beweist, wie teuer den Briten die Landung bei Sidd ül Bachr zu stehen kam. Der Seekrieg. Eine schwedische Bark verunglückt. WIB Stavanger, 28. Mai.(Telegr.) Der holländische Fischdampfer Tres Fratres traf hier mit sieben Mann von der schwedischen Bark Rosvall aus Oscarsham ein. Die Bark war mit Pflanzen aus Oscarsham(Sunderland) unterwegs. Vor Malmö hielt ein deutsches Unterseeboot die Bark an und gab die Weiterfahrt nach Durchsicht der Papiere frei. Am 26. Mai, nachmittags 4 Uhr, erfolgte 56 Grad 35 Minuten nördlicher Breite, 2 Grad 30 Minuten östlicher Länge eine furchtbare Explosion. Das Deck wurde in die Luft gesprengt, das Backbord stark beschädigt. Zwei Mann wurden getötet. Als gegen 10 Uhr sank, traf ein holländischer bar ist die Bark auf eine Mine gestoßen.] Der Untergang der Princeß irene. WIB London, 29. Mai.(Telegr.) Die Times meldet aus Sheerneß: Der Hilfskreuzer Princeß Irene ist durch eine innere Explosion zerstört worden. Die Ursache ist unbekannt. Die Gewalt der Explosion war furchtbar. Auf eine Entfernung von mehrern Meilen wurden Fenster zertrümmert und stürzten Zimmerdecken ein. Augenzeugen sagen, daß die Flammen an die 100m hoch stiegen. Zwei Feuersäulen stiegen auf, in wenigen Sekunden von dichten Wolken weißen Rauches begleitet. Als sich nach einigen Minuten der Rauch verzog, war das Schiff verschwunden, nur Wrackstücke schwammen umher. Mehrere Leute an Bord in der Nachbarschaft ankernder Schiffe wurden durch umherfliegende Trümmer verletzt. Ein kohlender Hilfskreuzer verlor seinen Kran, der durch die Wucht der Explosion aus der Montierung gerissen wurde und ins Meer flog. Ein Teil den die Deutschen gekreuzigt haben sollen, die der höchst neutrale Democrate seinen bedauernswerten Lesern kürzlich(in Nr schmunzelndem Wohlbehagen servierte. Zwangsfesthaltung der Belgier in Frankreich. „D Von der französischen Grenze, 28. Mai.(Telegr.) Vielen Belgiern wird es offenbar ungemütlich in Frankreich. Daß 1915 0 Nr. 538 sen zu wird. An Stelle des gebratenen Fleisches soll mehr wußte man schon lange. Nun kam aber noch hinzu, daß alle waffenfähigen Belgier zwangsweise mit Hilfe der französischen Militärbehörden, die Aufsicht und Aushebung übernahm, in das belgische oder französische Heer eingestellt werden sollten. Daß auch vielen, die davon betroffen wurden, nicht paßte, geht aus der kürzlich veröffentlichten Mahnung der belgischen Regierung in Le Hayre hervor, dieser Bestimmung— unter Fristverlängerung— nachzurommen. Endlich ist sicherlich auch den in Frankreich lebenden Belgiern nicht unbekannt geblieben, daß daheim der Handel und Wandel in steigendem Maße wieder auflebt, und ihnen dort deshalb selbst unter der deutschen Verwaltung, ein besseres Leben winkt als in Frankreich. Unter diesen Umständen ist offenbar sehr vielen Belgiern in Frankreich die weitere Lust an der französischen„Gastlichwerdenn neutralen Zeitungen sollen Diese Beschlüsse treten am 1. Juni 1915 in Kraft. Die Gastwirte in Groß=Berlin sind von diesem Tage ab an diese werden können. Auf Ausflügen Brot mitnehmen! „Ainer dieser überschrift schreibt uns die Mehlverteilungsstelle #### de.„gierungsbezirk Wiesbaden: Da für die sogenannten Passanten den Gemeinden weder Mehl noch Brot zugewiesen giern in Frankreich die weitere Lust an der französischen„Gastlich= mitzunehmen. Es vergibt sich den das gtägsiche Vrot“ keit“ vergangen. Das zeigt in offensichtlicher Weise ein schon er= jetzigen Umständen in den Gasths:: f Ritters wähntes, von französischen Blättern veröffentlichtes Rundschreiben Tasche holt und sich nur das. Jugrorot aus der des belgischen Ministerpräsidenten de Broqueville selbst sogl. Die Wirte sind a rasischen Ministerpräsidenten de Broqueville selbst sogl. Nr. 552), das folgendermaßen lautet: Aus Auskünften, die an das Kriegsamt und das Amt des Auswärtigen Angelegenheiten gelangt sind, geht hervor, daß seit einiger Zeit zahlreiche belgische Flüchlinge um Pässe nachsuchen um sich in die Schweiz oder nach Holland zu begeben, zu dem mehr oder minder verhüllten Zweck, nach Belgien zurückzukehren. Unsere Landsleute ahnen im allgemeinen die Gefahren und Schwierigkeiten nicht, denen sie sich aussetzen. Diese Gefahren können, was die Rückkehr in den besetzetn Teil Belgiens angeht, besonders ernst sein für die Belgier, die vön den Deutschen als waffenfähig angesehen werden. Die Regierung kann die Beteiligten über diesen Stand der Dinge nicht in Unkenntnis lassen und sie muß gleicherweise Vorsichtsmaßregeln treffen, um unangebrachte Enthüllungen und gefährliche Indiskretionen zu verhindern. Infolgedessen sind unsere diplomatischen und Konsularbeamten benachrichtigt worden, daß den Personen, die in irgendwelcher Weise mit der Armee zu tun hatten, Pässe für die Schweiz oder für die Niederlande nicht ausgehändigt werden können. Wenn aus besonders ernsten Gründen Personen, die dieser erwähnten Art angehören, nichtsdestoweniger versuchen, sich nach der Schweiz oder Holland zu begeben, so ist darüber meinem Amt durch das Ministerium des Auswärtigen zu berichten. Die Miria gr s unt vus Getränk von dem Wirt geben läßt. ihren Gästen gestatten... diugewiesen worden, daß sie den Lokalen zu verzehren.sen die migebrachten Mundvoräte in unserer Voreltern zwingt. Also nochnaten auch dem Vaterlande. mit Wer das tut, dient Die kriegsanleihen der Völker. 28. Mai.(Telegr.) Die Indépendance Roumaine vom 12. Mai gibt nach amerikanischen Quellen eine Zusammenneuung über die Höhe der Kriegsanleihen der verschiedenen Länder. Ihr Gesamtbetrag ist 6274 Millionen Dollar. Davon Sss9lgude 2 300 000 000, Deutschland 1 475000000, Österreich 433000 000, Ungarn 237000000, 910000 000, Frankreich 699000000, Italien 200000000, Heland 610000 000, Australien 10000000(von England ge25000000 von England Sgland geliechen), Aopten Deuschand gelechen), Rumänien 25 000gg 2= 0occd don gründer diese Zwangsfesthaltung belgischer Bürger in einem China 8000 0od(mnere Anleihe), Schweden 5 000 gog.lie den), ihre Person aussetzten, kennzeichnen schon die militärische Begründung dieser Maßregel zur Genüge. wird dem Berliner Lokal=Anzeiger berichtet, daß das Konsulat vollständig vernichtet wurde. Der nationalistische Pöbel setzte sich im Konsulat in den Besitz von Listen der Deutschen und zog in zahlreichen Trupps von Haus zu Haus. Zur Entschuldigung wird die schändliche Lüge angeführt, in Berlin sei die Hallale der Mailänder Unione Cooperativa zerstört worden, wobei 40 Menschen lebendig verbrannt seien.— Nach einem Bericht des Berliner Tageblatts schauten Polizei und Karabinierie müßig zu, um, wie sie sagten, nicht durch ihr Einschreiten die Wut der Menge zu erhöhen und den Pöbel gar zum Blutvergießen zu veranlassen. Sogar Infanterie war, wie es heißt, gegen die Banden ganz machtlos. Erst als Kavallerie herbeigerufen wurde und flott gegen die Meuterer losging, konnten die Straßen gesäubert werden. Die Wut des Pöbels scheint auch dadurch angefacht worden zu sein, daß mehrere hundert Verwundete in Mailand ankamen. Die Presse macht kaum schüchterne Andeutungen über die Vorgänge. Der Corriere della Sera beschwört das Volk, Fremden mehr ein Haar zu krümmen, da Tausende von Italienern in Deutschland und Österreich sich befinden. Das vom Mailänder Pöbel verwüstete Hotel Metropole gehörte, wie uns ein Freund unserer Zeitung mitteilt, einem „aliener„Filippo Balzari, dessen Vater unter Garibaldi gegen osterreich gefochten hatte. Der Sohn wurde in der Schweiz erzogen und ist seit seiner Niederlassung in Mailand italienischer Staatsvurger. Seine Gattin ist geborene Württembergerin. Das gesamte deutsche Personal des Gasthofs war schon seit dem 11. Mai entlassen und heimgesandt worden. WIB Konstantinopel, 28. Mai.(Telegr.) Die Blätter zollen fortgesetzt der glänzenden Art und Weise, in der die Leiten gräffnet hat fhrs Arertzenn, Flotte, die Feindselgkeiten eruffner hut, ihre Anerrennung und betonen, der gegenwärtige Krieg habe bewiesen, daß die Beherrschung der Meere durch die Flotte des Dreiverbandes nur eingebildet sei und daß in Wahrheit die Flotten Österreich=Ungarns und Deutschkands es seien, die kriegerischen Angriffsgeist zeigen. Der krieg im Orient. Der türkische amtliche Bericht. WIB Konstantinopel, 28. Mai.(Telegr.) Das Hauptquartier meldet: An der Dardanellenfront hat sich gestern nichts von Bedeutung ereignet. über das Ereignis auf dem Meere sind nähere Nachrichten noch nicht nach Konstantinopel gelangt. Nichts Wichtiges ist zu melden von den übrigen Kriegsschauplätzen. Wieder ein englisches Linienschiff versenkt? WIB Konstantinopel, 29. Mai.(Telegr.) Das Hauptquartier teilt mit: Nach Feststellungen, die an verschiedenen Stellen gemacht worden sind, scheint an demselben Tage, an dem das Linienschiff Majestic um 6½ Uhr früh versenkt wurde, um 9 Uhr vormittags ein Linienschiff mit zwei Masten und zwei Schornsteinen torpediert worden zu sein. Eine große Wassersäule wurde bemerkt, worauf das Schiff sich auf die Seite neigte und in der Richtung auf Imbros abgeschleppt wurde. Um 11 Uhr wurde das in Frage kommende Schiff an der südöstlichen Küste von Imbros liegend bemerkt, umgeben von kleinen Dampfern. Das torpedierte Schiff scheint der AgamemnonKlasse anzugehören. Ein aufsteigender Nebel hinderte unsern Flieger, seine Beobachtungen fortzusetzen.[Die Schiffe der Agamemnon=Klasse haben etwa 17·000t Verdrang, sind stark bestückt und stammen aus der Zeit um 1906.] „Der Laufsteg des Todes.“ Unter dieser überschrift veröffentlicht die Londoner Daily News in ihrer Nr. 21 593 vom 25. Mai Erzählungen von Augenzeugen über die blutigen Kämpfe, die sich bei der Landung der englisch=australischen Truppen bei Sidd ül Bachr abspielten. Da findet sich zunächst die Schilderung eines Verwundeten, worin es heißt: Es war in der Frühe eines Sonntagmorgens, am 25. April, als der Transportdampfer Clyde mit einer Kompagnie der Dublin=Füsiliere, den Munster=Füsilieren und einigen Leuten des Hampshire=Regiments in der Nähe der Küste auf Grund geriet. Auf jeder Seite des Schiffes wurden Laufbrücken ausgesetzt, doch ein Schrapnellfeuer zerstörte sofort eine von ihnen, so daß nur eine übrig blieb, um die Leute auszuschiffen. Die Mannschaften liefen so schnell wie möglich die Laufbrücke hinab und suchten Schutz in der Barke, bis das zeitweilig schwächer werdende feindliche Feuer es ihnen ermöglichte, über einige Planken auf eine andere Barke zu rennen, von ihr auf kleine Boote zu springen und so das Ufer zu erreichen. Maschinengewehre gaben Strichfeuer, und sobald einer nur den Gangweg betrat, wurde er weggeschossen. Rings herum schlugen die Schrapnells ein. Ein Geschoß traf das Hinterteil des Dampfers und tötete eine Anzahl Pioniere. Doch einige Munsterund Dublin=Füsiliere stürzten vorwärts, und wirklich gelang es einigen wenigen das Land zu erreichen. Alle übrigen wurden niedergeschossen, auf der Laufbrücke, in den Barken oder in den kleinen Booten in der der Küste. Das feindliche Feuer hielt den ganzen Sonntag hindurch mit derselben Heftigkest an, die Türken standen gut verschanzt der kleinen belgischen Armee, die zwischen den englischen und französischen Truppen verstreut ist, so Gefährliches verraten? Hinter dieser Begründung steckt offenbar mehr noch der Wunsch der Franzosen, diesen Belgiern durch ihre Zwangsfesthaltung den Mund zu verschließen, als das Interesse und der Wille der belgischen Regierung. Wie dem sein mag, jedenfalls sehen die Belgier in Frankreich nun die Bescherung, die ihnen ihre unnötige Flucht nach ag gerissen wurde und ins Meer flog. Ein Teii Frankreich gebracht hat. Die Albernheit und Unwahrheit der des Kessels fiel auf ein nahezu ein Kilometer entfernt liegendes Warnung, die sie über ihre Zwangsfesthaltung trösten soll, daß sie Schiff. Wie die Daily Mail meldet, war die Besatzung des Hilfs=s nämlich sich mit der Rückkehr aach Belgien schweren Gefahren für kreuzers 357 Mann stark; einer wurde gerettet. Die Princeß ihre Persion aussetzten. ke Irene lag drei oder vier Bojen von dem Platz entfernt, wo der Bulwark in die Luft geflogen war. Mehrere Barken, die neben dem Schiff lagen, wurden ebenfalls zerstört. Das Unglück geschah in Port Victoria. Die Torpedierung der Falaba. 0 Von der holländischen Grenze, 29. Mai.(Telegr.) In der Fortsetzung der Untersuchung über die Versenkung des Liverpooler Dampfers Falaba durch ein deutsches Unterseeboot am 28. März bekundete der zweite Maschinist des Schiffes, daß er nicht bemerkt habe, daß die Besatzung des Tauchbootes während des Unterganges des Schiffes schadenfroh gelacht habe; dagegen wollte ein Koch solches bemerkt haben. Er sagte auch aus, daß er den Leuten auf dem Tauchboote Schimpfworte zugerufen habe. Vielleicht liegt bei diesem Manne der Ursprung der gemeinen Beschuldigung. Der Funkentelegraphist des Schiffes sagte zunächst aus, er habe gefunkt:„Ein Tauchboot holt uns ein; es führt die britische Flagge.“ Später meldete er die genaue Lage des Schiffes mit dem Zusatz:„Torpediert, wir booten uns aus.“ Das Schiff war in dem Augenblick noch nicht torpediert, der Telegraphist meldete dies jedoch im voraus, um Hilfe herbeizurufen. 10 Minuten später wurde das Schiff getroffen. Ein Quartiermeister erwähnte, daß der Kapitän bei der Beobachtung des Unterseebootes durch das Glas zunächst bemerkte:„Es führt die englische Flagge“, dann aber hinzusetzte:„Nein, es ist ein richtiges deutsches Schiff.“ Man sieht, wie auf die leiseste Andeutung hin eine Anschuldigung gegen die Deutschen zustande kommt. Das Handelsamt versuchte, aus der Verhandlung den Beweis zu erwirken, daß die Schiffsladung von 5000 Tonnen nur 13 Tonnen Patronen und Pulver enthielt und daß das Schiff in gewöhnlichen Zeiten Schießvorrat beförderte. Hierin liegt also schon ein Eingeständnis, daß Schießvorrat an Bord war. also zu diesen ihren Landsleuten und Staatsangehörigen nicht das Vertrauen, daß sie aus patriotischem Pflichtbewußtsein ihre angebeilt mit, boßz zur Wahrung muscher.) Das Rubkose Stono am 1. Juni stattfände, das Finanzministerium ein Gesetz erlassen auf das Verlangen nur eines russischen Gläubigers ein Liquidationsausschuß ernannt werden solle, um das Verhältnis dem Geschäftsinhaber und den Gläubigern zu ordnen. WIB London, 29. Mai.(Telegr.) Die Times meldet aus Manchester: Die Lage in der Textilindustrie wird ernst, der Verband der Spinnereigewerkschaften überreichte den Arbeitgebern eine Forderung auf eine Kriegszulage von 10 Prozent. Die Drobung mit glgen. daß die Arbeitgeber durch die Brohung miil augemeiner Aussperrung das frühere Lohnabkommen gebrochen hätten. Der Arbeitgeberverband beharrt auf seiner Absicht, die Aussperrung zu erklären. WIB Paris, 29. Mai.(Telegr.) Nach einer Meldung des Temps aus Tunis wurde infolge des günstigen Saatenstandes das Moratorium für Tunis durch Erlaß aufgehoben; für die Zahlungsverpflichtungen wurden neue Fälligkeitstermine vom WIB London, 29. Mai.(Telegr.) Die neueste Verlustliste enthält die Namen von 53 Offizieren und 750 Mann. WIR Paris, 20. Mai.(Telegr.) Das Amislat obt die 30. Juni gr(Gchugoen warden neue 65 erste. Aufstellung von in Frankreich naturalisserten Hsterreichern, WVTR Stack. 97 an19 angeseht, ungarn und Deutschen heraus, denen die Raturaliserung ab Wiv Stockholm, 20 Mai(Telenr) erkannt worden ist. Aus der Aufstellung geht hervor, daß von dieser Maßregel bisher 14 Deutsche und zwei Österreicher betroffen worden sind, die sich bei Ausbruch des Krieges der Dienstpflicht im französischen Heere durch Flucht in das Ausland entzogen haben. Juni bis 31. Dezember 1915 angesetzt. 29. Mal.(Telegt.] Die schwedische Regierung hat heute ein Ausfuhrverbot für alle Arten Baumwolle erlassen. Das Eiserne Kreuz. Fernsprechabteilung Sesäc heF cs Kaechiesesch e der 31. Infanteriebrigade, dem auch das Meiningische Ehrenkreuz für Verdienste im Kriege verliehen wurde. Das Eiserne Kreuz haben ferner erhalten: Joseph Damm, Fernbeim Stab des 2. Rheinischen Feldartillerie=Reg. 23, Sohn des Prokuristen Franz Damm in Köln; der Gefreite Gottfried Engelskirchen im Res.=Infanterie=Regiment Nr. 236 aus Köln=Ehrenfeld; der Wehrmann Peter Röbrock im InfanterieRegiment Nr. 65, Telegraphenarbeiter aus Köln; der Musketier Heinrich Winckler im Infanterie=Regiment Nr. 25, unter Beförderung zum Gefreiten, Sohn des Schlossers Fritz Winckler in Köln=Ehrenfeld; Georg Patt im Res.=Infanterie=Regiment Nr. 256, Sohn des Eisenbahnschaffners Joseph Patt in Köln=Kalk; Oswald Heike im Res.= Feldartillerie=Regiment Nr. 61, Sohn des verstorbenen Architekten Friedrich Heike in Köln; der Gefreite Otto Seydholdt im Landw.= Infanterie=Regiment Nr. 65, aus Köln=Mülheim; der Obermatrose vom westlichen Schauplatz. Wie die Atrocités allemandes entstehen. dieser überschrift schreibt das Berner Tagblatt vom 20. Mai: Im Temps vom Mittwoch 17. Februar 1915(Nr. 19583) war ein Artikel zu lesen, mit der Überschrift: Das Zeugnis eines Neutralen (Le témoignage'un neutre). In diesem Artikel wird der Leser mit einem Herrn L. H. Grondys, Professor der Physik am technischen Institut von Dortrecht in Holland, bekannt gemacht. Besagter Herr Grondys hatte sich in der ersten Zeit der deutschen Besetzung Belgiens in diesem Lande aufgehalten und publizierte unter der überschrift: Erzählungen eines holländischen Zeugen, was er in Löwen und Aerschot gesehen habe. Zuerst teilt Herr Grondys mit, ein deutscher Unteroffizier(!) habe ihm versichert, daß Deutschland mit Absicht protestantische Truppen in das katholische Belgien und katholische Truppen gegen das orthodoxe Rußland geschickt habe. Und nun kommen die Greuel. Herr Grondys erzählt neue„Tatsachen" über die Vorgänge in den Dörfern der Gegend von Löwen. Er erklärt, warum z. B. das Dorf Linden eingeäschert wurde:„Zwei deutsche Soldaten hatten ein junges Mädchen vergewaltigt, nachdem sie dessen Eltern an Stühle gebunden. Der Vater des Mädchens konnte sich indessen befreien und tötete mit einem Gewehrschuß einen der beiden Soldaten. Sogleich befahlen die deutschen Offiziere, Feuer an die Häuser zu legen. Die Eltern des geschändeten Mädchens wurden an Möbel gebunden und kamen in den Flammen um. Der Professor Scharpe bestätigt, die Leichen eines zweijährigen Kindes, das von einem Bajonett durchstochen war, und eines 70jährigen kranken Mannes gesehen zu haben, der noch die Krücke in der runzeligen Hand hilt.“ Dann folgt die obligate Darstellung des Brandes von Löwen, wie sie aus manchen Schilderungen von„Augenzeugen" à la Füglister sattsam bekannt ist, wobei natürlich niemals Zeugen namhaft gemacht werden. Ein hiesiger einfacher Bürger, ein Leser und Freund des Berner Tagblatt, der diese Geschichte im Temps las und der Sache auf den Grund gehen wollte, hat nun ohne weiteres an diesen Herrn Grondys geschrieben. Er bat den Herrn Professor darin um Angabe der Adresse des in dem Artikel genannten Prof. Scharpe, und ferner fragte er Herrn Grondys an, ob er(Grondys) das in Rede stehende junge Mädchen gesehen habe. Nach längerer Zeit kam wirklich eine Antwort, datiert aus Séores vom 9. April; der Brief liegt vor uns. In sehr höflicher Weise teilt Herr Grondys darin mit, daß ihn der Brief erst nach langen Umwegen erreicht habe. Dann heißt es weiter:„Der Professor Scharpe befindet sich, wie ich glaube, in Löwen, doch könnte ich es nicht beschwören. Die Erzählung, die der Temps in der von Ihnen angegebenen Nummer wiedergibt, ist meinem Büchlein Les Allemands en Belgique, paru chez Berger-Lewault, Paris, Fr..60 entnommen. Ich habe eine eidliche Aussage gemacht vor dem Untersuchungsrichter Herrn Boucard vom Tribunal de la Seine. Das junge Mädchen, von dem ich in meiner Broschüre gesprochen habe, war, als ich es besuchte, im Spital zu Löwen, in Gesellschaft des Feldpredigers M. van Uscel und von andern Feldgeistlichen. Diese erzählten mir den Fall und fragten mich, ob ich das Opfer sehen wolle. Ich lehnte dies ab, um das Schamgefühl des jungen Mädchens nicht zu verletzen. Ich habe es also nicht gesehen aber ich glaube fest daran (moralement sür), daß die Sache passiert ist. Ich hätte nur die Türe aufzumachen brauchen, hinter der das arme Kind schlief. Mein Buch ist auch in holländischer und englischer Sprache erschienen. Agréez, Monsieur“, usw. Wir wollen den guten Glauben des Herrn Grondys nicht anzweifeln, um so weniger, als er dem ihm völlig unbekannten Berner so liebenswürdig und erschöpfend antwortete, aber es ist eben doch eine unverantwortliche Sache, öffentlich derartig schwere Anklagen zu erheben, wenn man nur einfach nacherzählt. Wie kam es denn, daß das Mädchen bei dem Brande nicht auch umkam, wie seine Eltern? Wer hat es gerettet, und in das Spital nach Löwen gebracht? Die Deutschen oder andere Leute? Im Interesse der Täter wäre es doch vor allem gewesen, diese Kronzeugin zu beseitigen. Es ist also da vieles unklar. Aber so macht man heutzutage Geschichtsschreibung, denn sie bedeutet ein gutes Geschäft. Von derartigen Broschüren werden ja in den Deutschland feindlichen Ländern Hunderttausende abgesetzt. Auf ähnliche Weise ist wohl auch die Schauermär von dem Kanadier entstanden, Dom östlichen Schauplatz. Alle Forts von Orzemyst werden beschossen. Die Petersburger Telegraphenagentur meldet: Infolge neuer Verstärkungen des Feindes auf der Südwestfront haben unsere Vortruppen vorübergehend sich gegen die isznia zurückgezogen. Der Feind beschießt alle Forts von Przemysl. Rußland in Persien. 0 Von der holländischen Grenze, 29. Mai.(Telegr.) Aus Petersburg meldet das Reutersche Bureau unterm 26.: Nach einem Telegramm aus Teheran hat die russische Regierung infolge jüngster Ereignisse, die bestätigen, daß die türkisch=deutsche Tätigkeit in Persien eine bedrohliche Art annimmt, ihre Abteilungen von Kaswin und Choi verstärkt. Die Truppen und Geschütze werden in Enseli ausgeschifft und nach Kaswin befördert. Regierung und die politischen Kreise sind benachrichtigt worde daß diese Verstärkungen keine Feindseligkeiten gegen Persien darstellten, das gelegentlich der Ermordung des Vizekonsuls in Ispahan alles mögliche tat, um Rußlands gerechte Forderungen zu erfüllen. In Persien ist festgestellt worden, daß gewisse Ränke die Sicherheit von russischen Untertanen im Lande bedrohen. Der einzige Zweck der Anwesenheit russischer Truppen in Kaswin ist daher die Ausübung eines Druckes auf die von den Feinden Rußlands gewonnenen feindlichen einheimischen Elemente. Die sleutralen. Die ABC=Staaten. WTB Paris, 29. Mai.(Telegr.) Wie dem Temps aus Buenos Aires gemeldet wird, setzt der Vertrag zwischen Argentinien, Brasilien und Chile fest, daß jeder Streitfall, der auf diplomatischem Wege nicht beigelegt werden kann und nicht einem Schiedsgericht unterbreitet wurde, untersucht werden soll, und daß über ihn ein ständiger internationaler Ausschuß zu berichten hat. Keine der Vertragsparteien kann die Feindseligkeiten vor Übergabe des Berichtes des Ausschusses oder vor Ablauf einer einjährigen Frist eröffnen. Der Ausschuß soll in Montevideo tagen. Die Abwesenheit der Vertreter einer Regierung soll die Wirkung des Vertrages nicht aufheben. Der Ausschuß wird selbst auf Ansuchen einer einzigen Regierung in Tätigkeit treten Der Vertrag ist mit einjähriger Frist kündbar. Den Regierungen der Vereinigten Staaten und Urugays wurde eine von den ABC=Mächten unterzeichnete Abschrift des Vertrages zugestellt. (] Kopenhagen, 29. Mai.(Telegr.) Die hauptstädtische Presse fordert die dänische Regierung auf, sich Klarheit über die den von England beliebten Dispensverweigerungen für die Ausfuhr von Kohlen zugrunde liegenden Leitsätze zu verschaffen. Besonders groß seien zurzeit die Schwierigkeiten, die der Kohlenausfuhr in den Häfen am Humber erwüchsen, wo der Dispens nur schwer zu erhalten sei.— Der dänische Ackerbauminister fordert öffentlich zum energischen Betrieb der Torfgewinnung auf, da die Kohlenpreise in Dänemark überaus hoch sind, und eine weitere Steigung wegen der erschwerten Zufuhr wahrscheinlich ist. WIB London, 29. Mai.(Telegr.) Morning Post meldet aus Lissabon: Der Rücktritt des Präsidenten Arriaga datiert vom Ausbruch der Revolution her, obwohl er erst vorgestern bekanntgemacht wurde. Die Demokraten nahmen ihn im Parlament an. Ferner nahmen sie ein neues Wahlgesetz an, nach dem die Neuwahlen stattfinden werden. Amtlich wird mitgeteilt, daß der frühere Ministerpräsident Machado, Marigeninister Konorr. 8 u Biegeln, Scheppe, zul. Vez.=Gf. Landw.=bez. Gag Rodriques und Oberst Medeiros sowie andere sich als Gefangene Bahnh.=Komdtr. 1 III Beverloo, Schäfer, zul. Bats.=Komm..=R. 142. an Bord der Kriegsschiffe auf dem Tajo befinden. jetzt Bahnh.=Komdtr. Gießen, v. Griesheim, zul. à 1. s. Kad.=Korps, jetzi Oberleutnant und Batterieführer Camillus Bauwens, FeldartillerieRegiment Nr. 59, Sohn des verstorbenen Bauunternehmers Peter Bauwens in Köln; der Postillon Franz Gansen, Unteroffizier im Infanterie=Regiment Nr. 67, unter Beförderung zum Vizefeldwebel, aus Köln; der Gefreite Johann Philipp, Sohn des Schmiedemeisters Johann Philipp in Köln=Ehrenfeld; der Kriegsfreiwillige Heinrich Kreutzer im Res.=Infanterie=Regiment Nr. 65, unter Beförderung zum Gefreiten, Sohn von Heinrich Kreutzer in Köln=Klettenberg; Fritz Levy, Vizefeldwebel im Brigade=Ersatz=Bataillon Nr. 30, Sohn des Herrn Siegm. Levy in Firma S. Levy& Co. in Köln; der Student der Kölner Handels=Hochschule August Voelker, Kriegsfreiwilliger, Unteroffizier beim Stab eines Res.=Fußartillerie=Bataillons, Sohn des Rechtsanwalts Dr. Aug. Voelker in Köln. Dem Gerichtsassessor Dr. Sonnenhol, Leutnant d. R. beim Stabe der XIX. Ersatzdivision, ist das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens mit Schwertern vom König von Sachsen verliehen worden. Der Rittmeister d.., Buchdruckereibesitzer E. Grieser aus Frankfurt a.., Kommandeur einer sächsischen Sanitätskompagnie, der schon im Herbst mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde, erhielt vom König von Sachsen das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtordens mit Schwertern; der Kriegsfreiwillige Fabrikant Adolf Neumann aus Offenbach, Ballonführer im Luftschiffertrupp 29, Inhaber des Eisernen Kreuzes, erhielt die Hessische Tapferkeitsmedaille. Amtliche Nachrichten. Berlin, 29. Mai.(Telegr.) Personal-Veränderungen. Königlich Preußische Armee. Großes Hauptquartier, 18. Mai. Kopka v. Lossow, Gen.=Maj. z.., Kriegsmin. zur Verf. gest.— Großes Hauptquartier, 22. Mai. d. Bitter, Gen.=Maj. z.., jetzt Insp. Gefangenenlager Bereich VII..=., Char. Gen.=Lt. verl. Heinrich, Maj., Feldart.=R. 3, z. Disp. gest. u. zum Bez.=Off. Landw.=B. Ruppin ern. Zu Lts., vorl. v. Pat., bef.: Denecke, Paulmann, Schuster, Deutschländer, Fähnr. Fußart.=R. 8.— Großes Hauptquartier, 19. Mai. Schorkopf, Hptm. z.., zul..=R. 68, zum Bez.=Off. b. Landw.=Bez. Hildesheim ern.— Großes Hauptquartier, 22. Mai. v. Thümen, Oberst a.., jetzt Insp. Landst.=Insp. A im Bereich VI..=., Char. Gen.=Maj. verl. Char. Maj. erh.: Himml, Hptm. z.., zul. Komp.=Chef.=R. 171, jetzt Adj. Gouv. Namur. Zu Lts., vorl. v. Pat., bes.: die Fähnr. Baltz, Teßmar, Riehle, Pfesser, Frhr. v. Puttkamer, Schulte=Mönting, Engelhard Jäg.=R. z. Pf. 8. 919 Frhr. v Reißwitz u. Kadersin, Maj. z.., zul. b. Stab.=R. 14, jetzt Komm. Besatz=R. 5, zum Oberstlt. bef. Char. Oberstlt. erh.: Baumbach, Maj. z.., zul. Bez.=Off. Landw.=Bez. Landsberg a. W. jetzt Bahnh.= Komdtr. 2 uI Lüttich Hbf., die Maj. a..: Frhr. v. Loßn, früh. Ostasiat. Det., jetzt Komdt. Mob. Etapp.=Komdtr. 6 IV. Krönig, zul. Vorst. ling sonst Weiß gen., zul. Kats a. Garde=Gren 3 ohr. v. Müsse Komdtr, 8 C Mocheln. Komm. Garde.=Gren.=R. 5, jetzt Bahnh.= un Vord der Kriegsschiffe Auf dem Taho besthbeig WTB Petersburg, 28. Mai.(Telegr.) Die Nowoje Wremja meldet aus Peking: Die japanfeindliche Bewegung schwillt in China trotz des Verbotes der Regierung immer mehr an. In Schanghai sind chinesische Läden zerstört worden, die japanische Waren führten. Dem nationalen Befreiungsfonds fließen von allen Seiten große Summen zu. So haben zwei reiche Chinesen in Amerika zusammen 12 Millionen Dollars gespendet. wirtschaft und Recht. vereinfachung der Speisekarte. 29. Mai. Auf dem Berliner Polizeiräsidium haben mit den Vertretern des Gastwirtsgewerbes Groß=Verlins Erörterungen stattgefunden, die sich mit der Frage befaßten, wie der Verschwendung von Nahrungsmitteln in den Gast= und Speisewirtschaften entgegengewirkt werden kann. Es wurden folgende Beschlüsse einstimmig gefaßt, die eine wesentliche Veränderung der Speisekarte in den Wirtschaften zur Folge haben werden: Bahnh.=Komdtr. Bebra. Char. Maj. erh.: die Hauptleute a..: Herrfahrdt, zul. Bez.=Off. Landw.=Bez. Straßburg, jetzt Komdt. Mob. Stapp.= Komdtr. 3 VIl. May, zul..=R. 112, jetzt Bats.=Führer Landw.=Ers.= 5, Mund, zul..=R. 136, jetzt Komm. Landst.=Bats. 1 Köln, Brüggemann, zul. Bez.=Off. Landst.=Bez. 3 Berlin, jetzt Mob. Landst.=.= Ers.=B. 2 Berlin, Schach v. Wittenau, früh. Bez.=Off. Landw.=Bez. Torgau, jetzt Bahnh.=Komdtr. 3 IX..=., Wegener, zul. Komp.=Chef .=R. 144, jetzt Bahnh.=Komdtr. Köln 2, Poleck, früh. Battr.=Chef Feldart.=R. 9, jetzt bei Bahnh.=Komdtr. Rosenberg, v Westernhagen, Rittm. a.., zul. Esk.=Chef Drag.=R. 14, jetzt Mun.=Kol. u. Trains XV. Res.= Korps.— Großes Hauptquartier, 15. Mai. Befördert: Bierstedt, St.=Veter. Feldart.=R. 23, zum Ob.=St.=Beter., zu Stabsveterinären; die Oberveter.: Köhn Hus.=R. 11 Gerlach Feldart.=R. 80, Kirsch Feldart.= R. 60. Absch. bew.: den Stabsveter. Warmbrunn, bish. Ulan=R. 2. jetzt Train=Ers.=Abt. 6, Duill Ers.=Esk. Kür.=R. 4. Vermischtes. WTB Nantes, 29. Mai.(Telegr.) Meldung der Agentur Havas. Postdampfer Champagne ist vor Saint Nazaire gescheitert. Bord befindlichen Fahrgäste wurden ausgeschifft. Das Schiff soll schwer beschädigt sein. * Samstag, 29. Mai Kölnische Zeitung s Mittags-Ausgabe 1915 e Nr. 538 Handel, Gewerbe und Verkehr. Drantberichte vom 28. Mai. * Wien. In der Hauptversammlung der Berndorter Metallwarenfabrik Arthur Krupp.-G. wurde u. a. Franz Urbig, der Geschäftsinhaber der Direktion der Diskonto-Gesellschaft in Berlin, in den Verwaltungsrat gewählt. * London. Nach dem Fachblatt Fair Play ist die Lage am Frachtenmarkt ziemlich unverändert. Durch das Eintreten Italiens in den Krieg sei jedes Geschält stillgelegt worden, und zwar besonders die Zutuhr von Kohlen und Getreide aus den Vereinigten Staaten. Die Stimmung für die Frachtlage am östlichen Markt ist fest, doch haben nur wenige Abschlüsse nach dem Mittelmeer stattgefunden. Die Frachtsätze im amerikanischen Geschäft zeigen weichende Richtung. Das Blatt ist der Meinung, daß nicht eher große Veränderungen auf dem Frachtenmarkt stattfinden würden, bis die neue Ernte geborgen ist und zur Verschiffung gelangt. London. Bankausweis in(10004). Vertügungsbestand Notenumlaut— Barvorrat-"—— Wechselbestand 20. Mai 46 155 34.002 61 707 145 534 Prozentverhältnis des 27. Mai 47•241 32947 61 738 139 290 + 1 086 1 055 + 31 – 6244 20. Mai Guthaben der Privaten 94625 Guthaben des Staates 130 382 Notenrücklage— 44 858 Regierungssicherheit 59043 27. Mai 87742 132 089 45 920 51 043 – 6883 + 1 707 + 1 062 .000 Verfügungsbestands zu den Verbindlichkeiten 21,50% gegen 20,50% in der Vorwoche. Clearinghouse-Umsatz 200 Millionen, gegen die entsprechende Vorwoche des Vorjahres weniger 270 Millionen. Der vorstehende Bankausweis zeigt in der Hauptsache Veränderungen auf den Rechnungen, die vor allem der privaten Wirtschaft dienen. So sind die Wechsel um 62440004 zurückgegangen, eine Bewesung, die mit dem Rückgang der Guthaben der Privaten um 68830004 im Zusammenhang zu stehen scheint, indem Guthaben zur Abdeckung von Wechselverbindlichkeiten benutzt wurden. Die Regierungssicherheiten haben sich diesmal genau um den Betrag, 8 Mill. Prd, Sterl., vermindert, um den sie in der Vorwoche gestiegen sind. Gleichzeitig hat das Staatsguthaben um 17070004 zugenommen. Intolge der Verschiebungen hat sich der Notenumlaut um 10550004 vermindert und das prozentuale Verhältnis des Vertügungsbestandes zu den Verbindlichkeiten berechnet sich jetzt auf 21,50% gegen 20.50% in der Vorwoche MMB5 Bab: 3 Warenberlente. Köln. Fruchtmarkt. Luzerner Heu 13.—14,—, Wiesenheu 10.—12.—fl. RoggenBreitdruschstroh.60-4,85-f, Krumm- und Preßstroh.50-3,90.f Neuß. Fruchtmarkt. Weizen la 29,10, lla 28.60.ff, Roggen la 25,10, lla 24,10-4, Hafer la 27.40, lla 26,40.K, wirklicher Verkaufspreis 30 u. 29.4 für 100kg. Kartolfeln, festgesetzter Höchstpreis 4,80, wirklicher Verkaufspreis.—7—f. Heu.—4,50.A. Luzerner Heu 4,50-.—./ für 50kg. Krumm- und Preßstroh 17.—. Breitdruschstroh Getreidefracht nach London 12,000,(12,00G). Talg 7(7¼). Zinn 37.00-37.50 (37.75-38.25). Kaffee-Umsatz 10000 Sack. Petroleum rafi. 10.00(.75), Standard White .50(.50). Credit Balances.35(.35). Eisen 14.25-14.75. Kaffee: Da die Spekulation bei Eröffnung des Marktes zu den niedrigern gestrigen Schlußpreisen Deckungen vornahm, war die Stimmung anfangs stetig. Später jedoch schritten die Einfuhrürmen und Kaffeehändler zu Abgaben, so daß der Markt eine Abschwächung erfuhr und in williger Haltung schloß. Die Preise wiesen Rückgänge von-8 Punkten auf. * Savannah, 27. Mai. Terpentin 42½. Weizen Sept. 121½(120½). Mais Sept. 77⅝(76⅜). Schmalz Sept. 10,10(10,02). Schweinelleisch Sept. 18.60(18.47). Rippen Sept. 10.92(10.85). Mais: Die Stimmung erwies sich heute als vorwiegend fest. Zu Beginn des Verkehrs lagen Nachrichten über andauerndes kaltes Wetter vor, so daß die Preise nach den ersten Umsätzen Besserungen von ¾/1c aufwiesen. Die Aufwärtsbewegung setzte sich im weitern Verlauf fort, da ungünstige Saatenstandsberichte vorlagen und die Zufuhren nur klein waren. Wenn dann auch zeitweilig infolge von Abwicklungen die Stimmung etwas matter wurde. so schloß der Markt doch in fester Haltung. Die Preise waren-1 1/8c höher als gestern. Fettwaren lagen ziemlich fest, da die Kommissionsfirmen größere Käufe vornahmen und das kleine Angebot die Kauflust im allgemeinen anregte. Schluß fest, Preise durchweg etwas höher. Getreide, Mehl, Bodenerzeugnisse. 11 Berlin, 27. Mai. Landeserzeugnisse.(Wochenbericht.) Die Berichtswoche hat trockenes heißes Wetter gebracht, im Lauf des Mittwochs ging indes der Wind bei fallendem Barometer nach Süd und West; die sich hieran knüpfende Hoffnung auf Niederschläge ist allerdings bis zum Schreiben dieses Berichts noch nicht in Erfüllung gegangen. Es lagen wieder mehrseitig Klagen über die Roggenfelder in Ost- und Westpreußen, vereinzelt auch aus den angrenzenden Provinzdistrikten vor. Im allgemeinen bleiben aber die Wintersaaten in aussichtsreichem Stande. Roggen steht vor der Blüte und zeigt kräftig entwickelte Aehren, Weizen wird fast allgemein günstig beurteilt, und durchschnittlich haben sich auch Gerste und Hafer befriedigend herausgemacht. Der Wunsch nach Regen für alle Halmfrüchte und noch mehr für Futter und Kartoffeln ist aber ziemlich allgemein. Der erste Heuschnitt dürfte, wenn er auch verschieden ausfallen wird, ein befriedigendes Ergebnis liefern, über Kartoffeln läßt sich noch wenig sagen. Die zu Pfingsten erfolgte Kriegserklärung Italiens übte auf den internationalen Getreidehandel nicht viel Einfluß aus. Die sehr umfangreiche Getreideeinfuhr Italiens, die schon seit langer Zeit zu beobachten ist, hing, wie man jetzt annimmt, zum Teil wohl bereits mit seinen Vorbereitungen zum Kriege zusammen und dürfte schwerlich eine Steigerung erfahren. Für die rumänische Ausfuhr kommt der Krieg mit Italien insofern störend in Betracht, als die stärkere Heranziehung der Bahntransportmittel in Ungarn für Heereszwecke, wenn nicht eine vorläufige Unterbindung der rumänischen Ausfuhr, dann doch mindestens eine starke Erschwerung mit sich bringen wird. Unter den Nachrichten vom Auslande erregten die über die Ernteentwicklung in den Vereinigten Staaten großes Aufsehen. Drüben ist die Witterung vielfach und zum Teil schon weit länger als bei uns, sehr trocken. Das scheint besonders in den-Distrikten, in denen die südliche Sonne scharf brennt, verhängnisvoll gewesen zu sein. Die gewöhnlich gut orientierten Fachblätter beziehen die Verschlechterung der Aussichten des Winterweizens auf das gesamte Weizengebiet, ganz besonders aber auf die für Winterweizen so wichtigen Staaten Missouri und Kansas. Für Missomi veranschlagt das Ackerbaubureau von Missouri den gegenwärtigen Durchschnittsstand des Winterweizens auf 68%, während das Washingtoner Zentralbureau für Anfang Mai einen Stand von 92% angegeben hatte. Für Kansas notierte das staatliche Bureau einen Durchschnitt von 80% gegen die amtliche Washingtoner Note von 93% am 1. Mai. Die Angaben über den voraussichtlichen Ertrag sind gegenüber der letzten Schätzung und dem wirklichen vorjährigen natürlich merklich zurückgegangen, bleiben aber doch noch verhältnismäßig hoch, was auf die starke Vergrößerung des Anbaues zurückzuführen ist. Natürlich bewirkten diese Verhältnisse an den amerikanischen Weizenmärkten zeitweise steigende Preisrichtung, doch fehlte es auch nicht an Abwärtsschwankungen, und die Schlußpreise zeigen nur mäßige Veiänderung gegen den Stand vor acht Tagen, weil im Gegensatz zu den Nachrichten über den Winterweizen die Berichte aus dem Nordwesten der Union über den Sommerweizen sehr vorteilhaft lauten. Dieser entwickelt sich gut, und auch sein Anbau wird um 1½ Mill. Acres größer als im Vorjahr geschätzt. Später liefen Nachrichten über den endlichen Eintritt der gewünschten Regen ein, die teilweise die Lage besserten, In manchen Gegenden kamen sie aber offenbar wolkenbruchartig nieder, woraus sich die Meldung erklärt, daß der Weizen durch zu viel Regen in einzelnen Distrikten gelitten habe. Die Klagen über die durch Insekten vorher angerichteten starken Schäden werden aufrechterhalten. Die sichtbaren Weizenvorräte der Ver. Staaten haben sich bei ansehnlicher Ausfuhr um 2½(i. V. 1¾) Millionen Bushels verringert und betragen 23¼ Mill. Bushels gegen 83½ bzw. 46½ Millionen Bushels gleichzeitig 1914 und 1913. In den La Plata-Staaten war die Witterung im allgemeinen für die Beschaffenheiten und deren Tiansportfähig. keit zu Lande und zu Wasser günstiger, weshalb auch die letztwöchige Weizenausfuhr der argentinischen Häfen von 106 000t auf 131 000t, die von Mais von 29 000t auf 44000t stieg. Nach den spätein uns über Nordamerika zugegangenen Kabelnachrichten scheint aber die Witterung in Argentinien wieder weniger befriedigend gewesen zu sein. Rußlands Ausfuhrverbot haben wir schon im letzten Wochenbericht erwähnt. Die Verhältnisse müssen dort überaus ernst sein, wenn man sich gezwungen sieht, auch die Ausfuhr nach den befreundeten Ländern zu verbieten. Eine solche Maßregel ist etwas Ungeheuerliches in einem Lande, das jahrein jahraus riesige Getreidemengen an das Ausland abzugeben pflegte und das von seiner diesmaligen Ernte überhaupt noch nichts ausgeführt hat, trotzdem aber in vielen Distrikten, darunter selbst in den fruchtbarsten Anbaugebieten, Zustände hat, die an Hungersnot streifen. Es ist nicht anzunehmen, daß diese Verhältnisse in der letzten Ernte allein begründet sind. Die Verwirrung, die in Rußland infolge des Krieges in den landwirtschaftlichen Zuständen eingerissen ist, die Tatsache, daß ohne Rücksicht auf den eigenen Bedarf der betreffenden Gegenden von der russischen Armeeverwaltung Getreide und Mehl genommen wurde, wo es sich fand, und die Schwierigkeiten, die Entblößung weiter Distrikte von Brotgetreide und Futterstoffen durch die schlecht ausgebildeten Bahnverbindungen auszugleichen, geben hauptsächlich die Erklärung für die schier unglaublichen Zustände. Es bleibt noch abzuwarten, ob man wirklich die bereits in Archangel befindlichen, für Frankreich bestimmten und von diesem bereits bezahlten Getreidemassen zuückhalten wird. Bemerkenswert ist die Meldung, daß jetzt große Weizenmassen aus der Mandschurei und andern chinesischen Distrikten über Wiadiwostok nach Frankreich ausgeführt werden sollen, und daß man in diesem Hafen schon seit einiger Zeit größere Vorbereitungen für verstärkte Verladungsmöglichkeit getroffen habe. Es wird sich aber doch erst zeigen müssen, inwieweit das dortige Getreide den Transport, der gerade von Wladiwostok her scharfe Anforderungen an die Haltbarkeit der Ware stellt, aushalten wird. Uebrigens dauert es geraume Zeit, ehe diese Sendungen Europas Küsten erreichen. In Frankreich blickt man jedenfalls dem Zuschuß mit Sehnsucht entgegen, denn wie schlecht die Versorgungsverhältnisse in Frankreich sein müssen, ergibt sich aus der schon seit einiger Zeit dort durchgeführten Beschlagnahme des Getreides und den verschiedenen Maßnahmen, die zu gleichmäßiger Versorgung der Mühlen und des Bedarfs und zur Innehaltung eines mäßigen Getreidepreises getroffen sind. Auch für England ist der Riegel, den die russische Regierung der Ausfuhr über Archangel vorgeschoben uu haben scheint, sehr fühlbar. Trotz der sehr hohen Preise, die man in Großbritannien für Brotgetreide zahlt, ist die Versorgung des Landes nur spärlich, und der ohnehin schon ernste Kaufwettbewerb des Auslandes macht sich um so mehr fühlbar, als die Leistungsfähigkeit Nordamerikas im ganzen doch erheblich nachgelassen hat, und der Rückgang in den überseeischen Ernteaussichten auch die Verkaufslust der Vereinigten Staaten vermindert. In Deutschland bleibt auch ohne ausländischen Zuschuß die Brotversorgung auf Grund der Verbrauchsvorschriften regelmäßig, und die Bestände reichen weit über das laufende Erntejahr hinaus. Zum großen Teil steht für den Bedarf schon das fertige Mehl bereit, so daß die.-G. zeitweise Anstand nahm, weiter Getreide vermahlen zu lassen, zumal die Haltbarkeit des Mehls wohl hier und da zu große Meblbestände nicht ratsam erscheinen ließ. Da jedoch der Bedarf nach Kleie drängte, ist die Tätigkeit der Mühlen wieder kräftiger in Anspruch genommen. Für ausländische Getreide- und Futterstoffe war die Stimmung in der verflossenen Woche sehr fest. Neue unmittelbare Angebote von Mais wurden knapp, weil durch die italienische Kriegserklärung der Transport, wie schon oben erwähnt, noch schwerer wurde. Von nicht einwandtreier Ware lagert noch viel an den sächsischen Stationen, doch wird sie hoch im Preise gehalten. Die geringste, stark beschädigte Ware ist bis 350, d. i. um 100%, gegen ihren niedrigsten Wert gestiegen. Denn einmal kommt solche Ware nicht mehr viel heran, und dann lassen die Besitzer es selbst trocknen und bearbeiten, um es erst hiernach zu verkaufen. Gute Ware stieg in Berlin bis 605-4, im Lande noch merklich höher. Gerste schlt und wird von Graupenmühlen, die wieder Absatz an Behörden haben, gekauft. Die Preise für rumänische Gerste stiegen je nach Beschaffenheit auf 630-660-A, die von Graupen auf 82-84-+ Viehmärkte. * Hamburg, 28. Mai. Austrieb 3419 Senweine. Handel gut. Heutige Notierungen für 50kg Lebendgewicht: Beste reine Schweine(über 300###) nach Abzug von 20% Tara—), beste reine Schweine(von 260 bis 30020)—(20% Tara—), beste reine Schweine(von 230-260#0) 120(20% Tara 150), vollfleischige Schweine(von 200-230 20) 108.50-114,50(22 und 21% Tara 139-145), vollflerschige Schweine(unter 200#) 97.50-107,50(22% Tara 125-138), geringere Ware 78-92(24% Tara 102.50-121), Sauen Is 104-108 20% Tara 130-135), lla 78-93,50(22% Tara 100-120). * Deutsche Erdöl-.-G. In Berlin. Nach dem Abschluß für 1914 betrugen das Ergebnis aus elsässischen Unternehmen 5 265 163.4. (i. V. 4 756 143.), das Erträgnis der sonstigen deutschen Unternehmen einschließlich des Handelsgeschäfts 1 289 183.4(1 810 233.), das der österreichischen Unternehmen 12 640+(624 983.K) und das der rumänischen Unternehmen 1 144 430K(751 590.). Dagegen erforderten Geschäfts- und Verwaltungsunkosten 939 049.4(907 060.), Aufgeld für ausgeloste Schuldverschreibungen 5130.A.(4890.), Steuern 260 816# (111 010.). Anleihezinsen 477 687M4(486 212.4) und sonstige Zinsen 67 468 K(23 497.). Nach Abschreibungen von 850 960.4(871 570.) auf eigene Erdölwerke im Elsaß und nach 85 401.4(120 910.4) sonstigen Abschreibungen sowie nach Zuweisung von 35 187/(wie i..) zur Talonsteuerrücklage ergab sich ein Jahresreingewinn von 4989 718.4 5 382 612.40), der sich um den Vortrag von 1 552 264 A(775 746.0) auf 6 541 982.4(6 158 358-K) erhöht. Wie schon mitgeteilt, soll die Dividende auf 12%(17%) ermäßigt und dafür größere Sonderabschreibungen und Rückstellungen vorgenommen werden. Die Dividende erfordert 3690 000.4(i. V. 17% auf 20.50 Mill. Mark und 8½% auf 10.25 Mill. Mark 4356 250.). Auf die Beteiligung der Deutschen Erdöl-.-G. an der Deutschen Mineralöl-Industrie.-G. wird eine Sonderabschreibung von 1602 166 A vorgenommen und auf die Kalibeteiligungen 750 000.4 zurückgestellt. Die satzungsmäßigen Gewinnanteile erfordern 184 500.4. (249 844.41). Danach verbleibt ein Vortrag von 315 316c gegen 1552 264.4 im Vorjahr. Die Sonderabschreibung auf die Beteiligung an der Deutschen Mineralöl-Industrie wurde wegen der bekannten Herabsetzung des Aktienkapitals dieser Gesellschaft von 16 auf 8 Mill. Mark vorgenommen. Der Nennwert der Beteiligungen der Deutschen Erdöl-.-G. verringerte sich durch die Kapitalherabsetzung auf 4,05(8,10) Mill. Mark. Die Gesellschaft hält es, wie im Geschäftsbericht ausgeführt wird, für angezeigt, auf ihren etwa 70% des bisherigen Nennwerts ausmachenden Buchwert eine Abschreibung in dem Maße vorzunehmen, daß der Buchwert mit dem verringerten Nennbetrag übereinstimmt. Ueber den Geschäftsgang der Deutschen Mineralöl-Industrie wird mitgeteilt, daß seit Beginn des vorigen Jahres die Förderung infolge der seit Kriegsausbruch erheblich verstärkten Arbeit keine weitern Rückschritte gemacht hat. Es sind gegen Ende des vorigen Jahres und Anfang dieses Jahres eine erhebliche Zahl weiterer Bohrtürme in Betrieb genommen worden, um die Erzeugung, soweit tunlich, während der Kriegsdauer zu vermehren. Das Ergebnis des am 30. April abgelaufenen Geschäftsjahres dürfte den Erwartungen entsprechen und die Verteilung einer angemessenen Dividende gestatten. Die Rückstellung von 750 000A auf Kalibeteiligungen wurden vorgenommen wegen der Entwertung, welche die Kuxe der Gewerkschaft Heiligenmühle infolge des neuen Wassereinbruchs erfahren haben, sowie wegen der allgemein ungünstigen Lage der Kali-Industrie. Ueber die allgemeine Geschäftslage bei der Deutschen Erdöl-.-G. während des Berichtsjahres wird mitgeteilt, daß die Abschneidung der überseeischen, d. i. der hauptsächlichsten Zufuhr es erforderlich machte, den Mineralölbedarf Deutschlands aus der inländischen Erzeugung und den auf dem Landwege erreichbaren ausländischen Gewinnungsstatten allein zu decken. Außer den in der Gruppe in der Deutschen Erdöl-.-G. vereinigten elsässischen und hannoverschen Erdölwerken kommen dafür nur noch die galizischen und rumänischen in Betracht, an denen die Deutsche Erdöl-.-G. ebenfalls erheblich beteiligt ist. Der Abtransport aus Rumänien beschränkte sich infolge der Schwierigkeiten auf verhältnismäßig geringe Mengen., Aus Oesterreich konnten beträchtliche Mengen zu Anfang des Krieges hereingebracht werden. Nach Unterbindung der Zufuhr mußte der inländische Bedarf in bedeutend gesteigertem Maße befriedigt werden. Dies ist gelungen, wobei der Vorteil der gemeinsamen Verarbeitung der in ihrer Art verschiedenen elsässischen und hannoverschen Rohöle sehr zustatten kam. Während der ersten Jahreshälfte hatte das Verkaufsgeschäft noch unter Preisrückgängen zu leiden. Die erhöhten Preise des zweiten Halbjahres kamen wegen der bestehenden Lieferungsverpflichtungen der Gesellschaft nur in geringem Maße zugute und werden erst dem laufenden Jahre zum Vorteil gereichen. Ueber die einzelnen Unternehmungen ist außer dem Gesagten noch zu berichten, daß die Rohölerzeugung der elsässischen Gruben sich auf der Vorjahrshöhe gehalten hat. Der Betrieb wurde durch den Krieg stark beeinträchtigt, dagegen wurden neue Bohrapparate in Betrieb gesetzt. Ein Teil des Mehrgewinns soll zu Aufschlußarbeiten verwandt werden. Der Jahresertrag der elsässischen sowie der sonstigen deutschen Raffinerien ist gestiegen, doch ist das„Erträgnis aus sonstigen deutschen Unternehmungen einschließlich des Handelsgeschäfts“ infolge des Ausfalls des rumänischen Handelsgeschälts und der Ertraglosigkeit der Deutschen Mincralöl-Industrie zurückgegangen. Für die in der englischen Premier Oil& Pipe Line Co. vereinigten österreichischen Unternehmen ist die Vorlegung der Jahresrechnung für das am 30. April beendete Geschäftsjahr wegen des Krieges unterblieben, weshalb keine Dividende verteilt werden konnte. Auch die Neubildung der Premier Oil& Pipe Line Co. wurde nicht durchgeführt. Das ausgewiesene Erträgnis der österreichischen Unternehmen stellt lediglich die 5proz. Vorzugsdividende der direkten Beteiligung an der Mineralöl-Industrie-.-G. Trzebinia dar. Aus den rumänischen Unternehmungen sind die vorjährigen Gewinne verrechnet worden. Für 1914 verteilen die Vega 20%(wie i..), der Crédit Petroliter 7%(10%), während die Concordia keine Dividende ausschütten wird. Nach der Vermögensrechnung betragen die Anleiheschulden.51(.68 Millionen Mark. Die laufenden Verbindlichkeiten bei den Gesellschaften ihrer Gruppe stiegen auf 3560834##(im Vorjahre 2730 424.A) und die sonstigen laufenden Verbindlichkeiten auf 6048548-K(1831 985=). Die deutschen Erdölunternehmen stehen mit 16 566 305-K(16 596 798-). die österreichischen mit 8179820 K(8172 375.), die rumänischen mit 7018 191-4(wie i..). die Verkauts-, Transportund Lagerungsunternehmer mit 8483253-K(4 265664.), die KaliUnternehmungen mit 3714762K(3343325-) zu Buch. Die Bestände sind mit 5888883-4(i. V. 6073766=K) bewertet. Die Bestände der deutschen Raffinerien, die bisher in den Bilanzen der Tochtergesellschaften enthalten waren, sind erstmals als Eigentum unter den Warenbeständen ausgewiesen. Die Darlehen an diese Tochtergesellschaften haben sich dadurch vermindert. Die staatlichen Wertpapiere betragen 197 306 K(597844), die Ausstände bei Tochtergesellschaften und Gesellschaften der Gruppe 13629268-K(11 704549) und die sonstigen Ausstände 2452595+4(3679296-). * Die neue beigische Notenbank. Der Ausweis des Notendepartements der Société Générale de Belgique vom 27. Mai stellt sich wie tolgt: Aktiva: 20. Mai 27. Mai Metallbestand und deutsches Geld—— 62248 259fr 62679599fr Darlehen gegen Guthaben im Auslande 6519377fr 6745 859Er Dariehen gegen Schatzsch. ausländ. Staaten 1 360 000fr 1360 000fr Darlehen gegen Schatzsch. der belg. Provinzen 240000000fr 240000000ir Wechsel und Schecks auf belg. Plätze-—.—. 16617626fr 14726 520fr Darlehen gegen inländische Wertpapiere.. 8317 721fr 8288 321fr Sonstige Vermögenswerte— 165652fr 165887fr Zusammen—— 335228635fr 333965 186fr Passiva: Notenumlauf——„ 248780953r Giroguthaben 86255 989fr Sonstige Verbindlichkeiten.—..— 191 693fr 251472 171r 82298 231fr Zusammer a..— 335228635fr 333965 1861r Wasserstands-Nachrichten. Würzburg, 29. 7 U. morg. 0,87—0,03m Heilpronn. 29. Neck. 80. morg..70+.01m Mannheim. 29. Rnein 8U. morg. 4,80—0, 06m Mannz 29. Rncin 8 U. morg..76—0,12m Bingen 29. Rhein 80. morg..63—.02i Kaub, 29. Rhein 8 U. morg..07—.04n 30. Mai:(-Aufgang 4,26 -Aufgang 11,12 N soblenz, 29. Rhein 6 U. morg. 2,89—0, 05m Trier, 29. Mosel 9 U. morg..30—.05m Köln 29. Rhein 11 U. morg. 2,94—.06m Düsseldorf. 29. Rh. 8 U. morg..63—.03m Duisburg, 29. Kh. 8. U. morg. 2,10—.08m Untergang 8,32 Untergang.01 Wetterwarte der Kölnischen Zeitung. Allgemeine Oebersicht vom 29. Mai, 8 Uhr vormittags. Beobachtungen in Köln(67m über dem Meeresspiegel.) 28. Mai 7U.nm.Bar. 752.0 29.„ 8U.vm.((00C.) 750.1 29.„ 11U.vm.fred. 749.6 S 14,5 8 1105 - □136 NO Temperatin nöchste gest.+17.10 *+ 610 nedr. gerute 2 lheiter 2 zl. heiter 3(wollig Niederschlag seit gestern 0,Omm. Das westliche Hoch verflacht sich weiter und wird von einem von Skandinavien nach Süden vordringenden Tief weiter zurückgedrängt. In ganz Mitteleuropa fällt der Luftdruck. Gestrige Aap. 00 — Tomp. 17 + 4 Veränderlich mit Regenfällen. Westliche bis südwestliche Winde. Temperatur etwas steigend. Wasserwärme zu Köln am 29. Mai 1915, morgens 10 Uhr: 170C. GrGSGSPP. Lilienmiich-Seife angenehmste, milde Seife für zarte weisse Haut. Feinstes Parfüm. Golt dem Allmächtigen hat es gefallen, heute nachmittag gegen 2 Uhr, meinen innigstgeliebten Gatten, unsern treusorgenden Vater, Schwiegervater, unsein lieben Bruder, Schwager, Onkel und Vetter, den Kaufmann Herrn „— Eideh nach kurzem Krankenlager im Alter von 60 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. In tielster Trauer: Frau Therese Sidon geb. Quester Sophie Schulz geb. Sidon Hans Sidon Brigitte Sidon Harry Schulz, Feldzahlmeister Christine Groß, Braut. Köln-Klettenberg, Stenzelbergstraße 13, den 27. Mai 1915. 38 Die Beerdigung sindet statt am Montag den 31. Mai, nachmittags 3½ Uhr, auf dem neuen Friedhof zu Melaten, vom Sterbehause, St. Vincenzhaus, Eintrachtstraße 131 aus.„ Sollie jemand aus Versehen eine Einladung nicht erhalten, so bitten wir, dieses als solche zu betrachten. Statt besonderer Anzeige. Am 18. Mai siel in treuester Pflichterfüllung für Kaiser und Reich infolge eines Granatschusses in seinem 31. Lebensjahre mein innigstgeliebter Sohn, unser lieber Bruder, Schwager, Onkel und Neffe Hauptmann Sustar-Kolmkahn Batterieführer im Feldart.-Regt. Nr. 44 Inhaber des Eisernen Kreuzes und der Hessischen Tapferkeitsmedaille. In tieler Trauer: Frau Joseph Heimann geb. Scholl Victor Heimann, Hauptmann im Hess. Inf-Regt. Nr. 117, zurzeit im Felde Philipp Heimann, Reg.-Assessor, zurzeit im Felde Josephine Schmidt geb. Heimann Dr. Otto Schmidt, zurzeit im Felde. Von Beileidsbezeigungen bitten wir absehen zu wollen. Bonn, Ludwigshafen a. Rh., Köln, 27. Mai 1915. Bei einem Sturmangrilf im Westen fiel am 22. d. M. von einem Granatsplitter getroffen, unser jüngster Sohn, unser lieber Bruder und Neife Küne Meschlanl. im beinahe vollendeten 22. Lebensjahre. Prch und begeistert zog er in den Kampf für sein geliebtes Vaterland und besiegelte gleich im ersten Gefecht seine Treue für dasselbe mit dem Opfer seines jungen Lebens. Sein Heldentod erfüllt uns mit tieler Trauer und dennoch mit Stolz. Düren(Rhld.), im Mai 1915. Direktor Richard Nesemann und 1 Frau Martha geb. Meise Erich Nesemann Margarete Nesemann Frau M. H. Broström geb. Meise. Die glückliche Geburt eines prächtigen Jungen zeigen ergebenst an Handelskammersundikus Dr. ErnstVoge und Frau Anna geb. Grave. Hagen, 28. Mai 1915. Silllel oder Tanger Teilhaber für gut eingeführte Maschinenfabrik mit H138 Mk. 200000 gesucht. Ernstliche Selbstreilektanten erfahren Näheres auf gefl. Antragen unter K C1453 an Haasenstein& Vogler,.-., KUla. Braumeister gesucht für Brauerei Rheinlands, 12 000 hl. Ausstoß, militärfrei, muß firm sein in Herstell. ober- u. untergäriger Biere für dauernd u. sofort. Ang. u. F 2 1170 an die Brp. d. Bl. erb.(hs Graveur „9d. Peinmechaniker ges. Wilh. Kremer, Schilderfabrik Köln-Holweide. 73 Statt besonderer Anzeige. Am 26. ds. Mis. verschied nach kurzem Krankenlager mein lieber Gatte, unser lieber Schwiegersohn, Bruder und Schwager, der Staatsanwalt beim hiesigen Landgericht Btlfaris Engeiberr-leiandl Namens der Hinterbliebenen: Clärchen Wieland geb. Schlecht. Trier(Südallee 30), Derichsweiler, Steinstraß, Oberembt, Sindorf, Buschbell. le Auslosung und Kundigung Stautsemlischer Scheldverschreibungen. Alte Schlachthof-Anleihe von 1872. Auslosung vom 18. Mai 1915. Einlösung zum 1. Juli 1915. Lit. M à 600.# 231 294 698 720 173 639 174 678 228 684 335 738 367 815 382 922 30 44 64 132 163 414 477 495 539 604 935 937 965 981 996. Die vorbezeichneten ausgelosten Schuldverschreibungen werden hiermit zum 1. Juli 1915 gekündigt; dieselben werden vom Verfalltage ab nicht mehr verzinst bei der Einlösung um den Betrag der fehlenden nach dem Verfalltage fälligen Zinsscheine gekürzt. Folgende zum 1. Juli 1914 ausgelosten Schuldverschreibungen sind noch nich eingelöst: 72 73 494 688. Cöln, den 20. Mai 1915. 66 Der Oberbürgermeister. I..: Zschirnt. Fabrikgrundstück mit auf. = stehenden Gebäuden in der Nähe Kölns zu verpachten oder zu verkaufen. Dampikraft sowie elektrische Kraft u. Bahnanschluß vorhanden. Ang. u. N R 394 an die Exp. d. Bl.(3w * Umstände halber günstig zu verkaufen. Wegen Auskunft wende man sich unter E V 1141 an die Exp. d. Bl. b1 Den Heldentod für das Vaterland fand an der Spitze seiner Kompagnie am 15. Mai 1915 unser lieber Korpsbruder, A. H. Rechtsanwalt Ur. wr.Er Wirlkumg aktiv 1901/02 Oberleutnant der Reserve u. Kompagnieführer im KaiserAlexander GardeGrenadier-Regt. Nr. 1 Ritter des Eisernen Kreuzes. Kiel, 28. Mai 1915.(Sp Der C. U. der Saxonia .A:( Bngels. In Feindesland brachte am 11. Mai sein blühendes Leben dem Vaterlande zum Opter unser lieber inaktiver Bundesbruder Zw cand. rer. pol. Hermann Brüggemann aktiv.-S. 1913 Einj.-Freiw.inf.-Reg. 132. Tief betrauern wir den Verlust eines der Besten. A. H. V. Teutonia A. V. Teutonia Cöln. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Mühlenbesitzers 55 Albert Gotzes senior zu Dülken wird zur Prüfung der angemeldeten Forderungen eine Gläubigerversammlung vor das unterzeichnete Amtsgericht, Zimmer Nr. 3, auf den 12. Juni 1915 vormittags 11 Uhr berufen. Dülken, den 25. Mai 1915. Königliches Amtsgericht. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Dietrich Sievert in Meyerich wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. 309 Soest, den 20. Mai 1915. Königliches Amtsgericht. Eine gut eingeführte TapisseriewarenFabrik (Stapel- und Mittelgenre) sucht für Köln und Umgegend gessenden Vertreter. Angebote unter F P 1160 an die Exp. d. Bl.(39 Die Lieferung von 500 qm Pflastersteinen zur Umpflasterung der Ladestraße auf dem Güterbahnhofe Cöln- Ehrenfeld soll vergeben werden. Die Verdingungsunterlagen können von hier, Kostgasse 2,., Zimmer 167, soweit der Vorrat reicht, gegen portofreie Einsendung von.50M8 in bar bezogen werden. Angebote mit entsprechender Aufschrift sind portofrei bis zum Eröffnungstermine am 12. Juni 1915, vorm. 11 Uhr, nach hier einzusenden. 8 Cöln, im Mai 1915. Kgl. Eisenb. Betriebsamt 1. Oetfentliche Ausschreibung Nr. 171. Die Abnahme von gebrauchten Gasmessern aus dem Betriebe der Hamburger Gaswerke. Bedingungen hierzu liegen täglich von 9 bis 3 Uhr im Sekretariat I der Finanzdeputation Hamburg, Poststraße 19, Zimmer Nr. 1, zur Einsichtnahme aus und können gegen Einsendung von MK.50 und des Bestellgeldes vom Sekretariat II der Pinanzdeputation bezogen werden. Angebote sind mit der Aufschrift„Angebot zur Ausschreibung Nr. 171“ bis Sonnabend den 5. Juni 1915, mittags 12 Uhr, im Sekretariat 11 der Finanzdeputation, Ham. burg, Poststraße 19, einzureichen. Die Verkündung des Ausschreibungsergebnisses findet ebenfalls dort statt. 87 Die Finanzdeputation. 5 5„ □ Am Dienstag den 15. Juni cr. nachmittags 2 Uhr wird die Gemeindejagd von Osterspai im Rathause daselbst ölientlich verpachtet. Die Jagd umfaßt 3 Bezirke. Größe derselben: Bezirk 1 150 Morgen Wald und 485 Morgen Peld und Wiesen, Bezirk II 1700 Morgen Wald und Wiesen. Bezirk 111 565 Moigen Wald, Wiesen und Feld. Beginn der Pachtzeit im 1. und III. Bezirk am 16. August 1915, im II. Bezirk 1. Juli 1915. Ende der Pachtzeit in allen Bezirken am 15. Mai 1924. Die Bedingungen können am Bürgermeisteramt eingesehen werden. Osterspai am Rhein, im Mai 1915. Der Jagdvorsteher: bb Rindsfüßer. Wir beteiligen uns Lapital: inabri mit Tel. an gewinabringenden Geschäften. Eingehende schriftliche Gesuche erbitten Eichengrün& Co., Köln B 6569 Immermannstraße 42.(31 Am Montag den 31. Mai, 12 Uhr # mittags, sollen auf dem Hofe der Ulanen-Kaserne B in Düsseldorf, Roßstraße 2 größere gut erhaltene Autos öffentlich meistbietend gegen Barzahlung verkauft werden.(So Vertreter! Alte leistungsfähige Solinger StahlwarenFabrik sucht zum Vertrieb von Militär-Messern und Bestecken sofort gewandten, führigen ek Vertreter der speziell Süddeutschland regelmäßig bereist und bei den in Frage kommenden Eisen- und KurzwarenGrossisfen gut eingeführt ist. Angeb. mit la. Ret. unter E 7218 an die Ann.-Exp. Ed. Elven, Solingen, erb. Bureaubeamter militärfrei, zur Führung d. 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Bl. kp Großes Hüttenwerk im Rheinland sucht für sofort mehrere selbständig arbeitende Damen im Alter von 20—30 Jahren mit guter Schulbildung und mehrjähriger Bureaupraxis, die möglichst Erfahrungen in der Prüfung von Neubau-Abrechnungen besitzen oder aber die Maschinenbranche kennen. Damen, die ausschließlich in Korrespondenz oder Buchhaltung gearbeitet haben, kommen nicht in Frage. Angebote mit ausführl. Lebenslauf, Zeugnisabschr. u. Gehaltsanspr. unter S K 1304 an die Ann.-Exp. Fr. Schatz, Duisburg. sh Gebrauchte starke Brensunks 200—250 Spitzenhöhe, 1000 bis 2000 Drehlänge mit Vorgelege gesucht. Angebote mit genauer Beschreibung und Angabe mitzuliefernder Einrichtungen zum Gewindeschneiden und Schablonendrehen, auch ob Revolverköpfe vorhanden, erbeten unter E H 1128 an die Expedition d. Blattes.(92 Gut eingerichtete westt. Metallwarenfabrik sucht Arbeit für ihre Klempnerei, Druckerei. Lackiererei(m. Spritzanlage) und Stanzerei(m. Zieh-, Exzenter- u. Friktionspressen sowie Drahtbiege-Maschinen) Angebote u. D T 1114 an die Exped. d. Bl. ca Fade annngeben: Benzmofrze in Kesselwagen und Petroleum in Zisternen und Fässern. Telegr. Anfragen zu richten an Otto Gräffe, Köln Obierring. Größ. Hüttenwerk Nähe Düsseldorfs sucht zum mögl. sofortigen Eintritt jüngern, militärfreien, kaufmännischen Deamten für die Einkaufsabteilung. Gute Handschrift erforderlich. Angebote sind zu richten unt. A 300 an die Ann.-Exped. D. Schürmann, Düsseldorf.(Sp Zivll- und Uniform-Geschäft sucht solort branchekundigen Verkäufer und Expedient. Angeb. m. Photogr., Zeugn.Abschr. und Gehaltsanspr. unter E F 1126 an d. Exp. d. Bl. nh Reisender, In- u. Ausland beteist, sucht Stell. in chem.pharm. Drg. Spez. oder SanitätsArt.-Br. Ang. u. X M 971 an die Expedition d. 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Die Weisheit und die Friedensliebe unseres geliebten Monarchen hat unser Staatswesen durch nahezu ein halbes Jahrhundert vor den Schrecken und Heimsuchungen eines Krieges bewahrt sund es war daher begreiflich, daß der Ausbruch des Weltkrieges in der gesamten Bevölkerung eine ungeheure Aufregung hervorrief. Mit Befriedigung können wir jedoch konstatieren, daß dieser furchtbarste aller Kriege das feste wirtschaftliche Gefüge unserer Monarchie nicht erschüttert hat und daß unsere ökonomische und finanzielle Rüstung der militärischen ebenbürtig gewesen ist. Unser Institut hat alles darangesetzt, um den gewaltigen Aufgaben, die namentlich in den ersten Kriegswochen an uns herantraten, gerecht zu werden. Wir haben uns bemüht, den Kreditbedürf nissen unserer Kundschaft entgegenzukommen, beruhigend auf das Sparkapital einzuwirken und, soweit es in unserer Macht lag, den ruhigen Fortgang des Wirtschaftsiebens und der industriellen Produktion zu fördern. Unsere Industrie hat sich überraschend schnell in die neuen Verhältnisse hineingefunden und in dieser schweren Zeit glänzende Proben technischer Anpassungslähigkeit abgelegt. Auch von unserm industriellen Konzern hat eine Reihé von Unternehmungen sich auf den Heeresbedarf eingerichtet und aus der Kriegskonjunktur Nutzen gezogen. Unser institut hat auch an der Kriegsanleihe hervorragend mitgewirkt, und wir können mit Genugtuung konstatieren, daß es uns gelungen ist, sehr ansehnliche Beträge in unserer Klientel unterzubringen. Unser Institut vermochte sich den Einflüssen des Krieges um so weniger zu entziehen, als wir durch unsere Filialen in Paris und London direkt in Feindesland beteiligt sind. Diese Filialen sind nach Kriegsausbruch unter Staatsaulsicht gestellt worden. Es ist ihnen nicht erlaubt, ihre geschältliche Tätigkeit fortzusetzen und sie müssen sich lediglich auf die Abwicklung schwebender Geschäfte beschränken. Da wir nicht in der Lage waren, den Bilanzabschluß dieser Filialen, die im ersten Halbjahre noch erfolgreich gearbeitet hatten, zu erhalten, so konnten wir nur jene Saldi in unsere Bilanz aufnehmen, die sich aus unsern Büchern per 31. Dezember 1914 ergeben haben. Aus diesem Grunde sehlt diesmal in unserer Bilanzaufstellung der besondere Ausweis über die Aktiven und Passiven der ausländischen Niederlassungen. Wir möchten beidiesem Anlasse nicht unerwähnt lassen, daß unsere Pariser und Londoner Filiale sich bei allen ihren geschäftlichen Unternehmungen der größten Umsicht und Gewissenhaftigkeit befleißigt haben und daß unsere dortigen Engagements unter normalen Verhältnissen durchweg als vollwertig zu betrachten wären. Wie Sie wissen, haben wir uns von Filialgründungen in Galizien und der Bukowina seit jeher fein gehalten. Auch unser Engagement bei der Galizischen Volksbank für Landwirtschaft und Handel hält sich in mäßigen Grenzen, zumal dieses Institut bei seinen Kreditgewährungen siets sehr vorsichtig gewesen ist. Wir haben im Rahmen der Bilanz bereits alle bisher dubios gewordenen Forderungen abgeschrieben und überdies für eine vorsichtige Bewertung unserer Eflekten- und Konsortialengagements Sorge getragen. Aus diesem Grunde enthält unser Gewinn- und Verlustkonto, obschon wir auch im abgelaufenen Jahre verschiedene Finanzoperationen mit Nutzen abgewickelt haben, nicht nur keinen Gewinn aus Effekten und Konsortialgeschäften, sondern noch eine Abschreibung von 1,24 Millionen Kronen. Wir sehen uns ungeachtet dieser Vorkehrungen veranlaßt, Ihnen den Antrag zu stellen, aus dem Reingewinne.5 Millionen Kronen als Kriegsverlustreserve zu verwenden, weil wir heute noch nicht beutteilen können, mit welchen Ergebnissen unsere Auslandstilialen nach dem Kriege abschließen werden. Bevor wir in die Besprechung unserer Bilanz-Positionen eingehen, obliegt es uns, derjenigen Angestellten unseres Institutes zu gedenken, welche in Erfüllung ihrer patriotischen Pllicht, dem Rute des obersten Kriegsherrn folgend, zum militärischen Dienste eingerückt sind. Von unsern Angestellten sind bisher 317 Beamte und 112 Diener einberuten worden; hiervon haben nach den bis jetzt uns zugekommenen Nachrichien die Herren: Ernst Brunner, Heinrich Gundacker, Dr. Franz Haritz, Friedrich Hintermeyer, Johann Höll, Ernst Hübl, Josef Jerabek, Theo Katz, Otto Markus, Robert Merz, Fritz Nußbaum, Adolf Pattetl, Dr. Karl Petritsch, Anton Reinisch, Karl Spitz, Adolf Strauß, Egon Stern, Otto Stern, Dr. Zdenko Urbach den Heldentod auf dem Felde der Ehre gesunden. Wir werden denselben für alle Zeiten ein pietätvolles Andenken bewahren. Die Bilanz des abgelaufenen Jahres schließt zuzüglich des Gewinnvortrages per K 1612236,80 mit einem Reingewinne von K 9635 15087. Das Gewinn- und Verlustkonto weist eine Verminderung des Zinsenerträgnisses um K 2820 609.83 aus, welche teils auf den durchschnittlich niedrigern Zinsfuß im abgelaufenen Jahre, teils auf die durch viele Monate bereit gehaltenen großen Barbeslände, zum größten Teile jedoch auf den Wegfall der kongruenten Einnahmen unserer beiden ausländischen Filialen zurückzuführen ist: das Provisions Konto eine Verminderung von K 789 207.85 infolge der fehlenden gleichartigen Posten dieser beiden Filialen. Der Gewinn an Devisen und Valuten war um K 290 272.02 größer als im Vorjahre; die Konti für Effekten und Konsortialgeschäfte weisen bei einem Verluste von K 1239544,1 gegenüber dem im Vorjahre ausgewiesenen Gewinne einen Ausfall von K 2014266,17 auf. Aus frühern Syndikatsengagements bei nachstehenden Geschäften erzielte Gewinne sind in der vorliegenden Bilanz verrechnet, und zwar bei: Nominale Mark 122800000 4½%ige k. k. österreichische steuerfreie amortisable Staatsanleihe für Eisenbahnzwecke vom Jahre 1913 Nominale K 150000000 4½°ige königlich ungarische steuerfreie Staatsrente vom Jahre 1913 Nominale K 150000000 4½%ige königlich ungarische steuerfreie, im Jahre 1915 fällige Staatskassenscheine vom Jahre 1913 Nominale Mark 150000000 4½%ige königlich ungarische steuerfreie, im Jahre 1916 fällige Staatskassenscheine vom Jahre 1913 Nominale K 250000000 4½%ige königlich ungarische steuerfreie, im Jahre 1916 fällige„Staatskassenscheine vom Jahre 1913 Nominale K 25000000%ige Prager Stadtanleihe vom Jahre 1913 Nominale K 13000000 4½%ige, innerhalb 50 Jahren amortisable Galizische Landes-Anleihe vom Jahre 1913 Nominale 4 450000%ige Chinesische Schatzbons vom Jahre 1913 lerner bei %iger Deutscher Reichsanleihe vom Jahre 1913 %igen Preußischen Konsols und%igen Preußischen Schatzanweisungen vom Jahre 1913 %igen Hellenischen Tresorbons vom Jahre 1913. Im Berichtsjahre haben wir uns an folgenden Anlehensgeschäften beteiligt: Nom nale K 396000000 k. k. österreichische 4½%gige steuerfreie amortisable Staatsschatzanweisungen vom Jahre 1914 Nominale K 500000000 königlich ungarische 4½ Pgige amortisable Staatsrenten-Anleihe vom Jahré 1914 Nominale Mark 400000000%ige preußische Schatzanweisungen vom Jahre 1914 Nominale Francs 250000000%ige hellenische Anleihe vom Jahre 1914. Wir partizipierten an den Neu-Emissionen von Aktien der Niederösterreichischen Escompte-Gesellschaft, Wien der Kroatischen Escompte-Bank, Agram der Deutschen Bank. Berlin des Wiener Bank-Verein, Wien. Die hieraus gellossenen Gewinne sind in dem Gewinn- und Verlust-Konto einbezogen. Dagegen sind unsere weitern Beteiligungen an der Uebernahme von Nominale FrancsK350000000 der 5Pigen Ottomanischen Anleihe vom Jahre 1914 Nomimale K 50000000 der 4½°igen Galizischen Landes-Anleihe vom Jahre 1914 Nominale Francs 120000000 einjährige bulgarische Schatzbons(die im vorangegangenen Jahre übernommenen%igen bulgarischen Tresorbons gelangten kompensando zur Einlösung) noch nicht abgewickelt. Wir behalten uns vor, Ihnen seinerzeit hierüber zu berichten. In Gemeinschaft mit dem Wiener Bank-Verein, der k. k. priv. österreichischen Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe, der k. k. priv. Allgemeinen Oesterreichischen Boden-Credit-Anstalt in Wien sowie der Banca Commerciale Triestina und der Firma Fratelli Cosulich in Triest haben wir uns an der Erwerbung eines größern Postens von Aktien der Vereimigten Oesterreichischen Schiffahrts-.-G. vormals Austro-Americana und Fratelli Cosulich beteiligt. Da die Gesellschaft durch die Kriegs. wirten stark zu Schaden gekommen ist, haben wir uns veranlaßt gesehen, eine bedeutende Abschreibung auf diesen Besitz vorzu nehmen. Erfreulicherweise konnte der gesamte Schillspark der Gesellschaft rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Es ist daher zu erwarten, daß derselbe bei Wiedereintritt normaler Verhältnisse gewinnbringende Beschältigung finden wird. An der vor Schluß des Jahres 1914 stattgehabten Subskription auf die 5½%ige Oesterreichische Kriegsanleihe vom Jahre 1914 und auf die%ige Ungarische Kriegsanleihe vom Jahre 1914 haben wir uns mit ansehnlichen Zittern beteiligt und auch für unsere Klientel ganz bedeutende Beträge zur Anmeldung gebracht. Gemeinsam mit den andern Wiener Bankinstituten haben wir uns an der von der Niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer ins Leben gerufenen Niederösterreichischen Kriegskredit-Bank sowie an der Gründung der Oesterreichischen Kontrollbank für Industrie und Handel mit einer entsprechenden Quote beteiligt. Letzteres Unternehmen war bereits im ersten Geschäftsjahre in der Lage, seine Spesen zu verdienen, und es ist zu erwarten, daß dasselbe bei Eintritt normaler geschäftlicher Zeiten eine günstige Entwicklung nehmen wird. Die von uns im Jahre 1911 ins Leben gerufene Galizische Volksbank für Landwirtschaft und Handel in Lemberg hot im ersten Semester des Berichtsjahres ihr Aktienkapital von Nominale K 2000000 auf Nominale K 5000000 erhöht; die neuen St. 15000 Aktien haben wir gemeinschaitlich mit unsern Geschäftsfreunden al pari übernommen. Dieses Institut hat infolge des Kriegszustandes seine Tätigkeit ganz eingestellt und wird für das Jahr 1914 keine Zinsen bezahlen. An der Seite anderer hiesiger Bank-Institute beteiligten wir uns an den dem Bukowinaer Landes-Ausschuß, sowie der Stadtgemeinde Krakau gewährlen Datlehen, terner an der Hiltsaktion für die Plüchtlinge aus Galizien und der Bukowina und an der Bildung des Börse-Aktions-Fondes, welcher die Erleichterung der Abwicklung von laufenden BörseEngagements bezweckte. Die Oesterreichischen Siemens-Schuckert-Werke wurden durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen; speziell das gesellschaftliche Kabelwerk in Ploridsdorf war wegen des herrschenden Kupfermangels in seiner Fabrikation ganz bedeutend eingeschränkt. Es ist daher mit einer Vertingerung der Dividende für das Geschäftsjahr 1914 zu rechnen. Bei der Aktiengesellschaft der Emaillierwerke und Metallwaren-Fabriken Austria war der Export, welcher im ersten Semester des Berichtsjahres sich etwas besser gestaltet hatte, infolge der kriegerischen Ereignisse fast gänzlich unterbunden; immerhin ist der Geschäftsgang als ein günstiger zu bezeichnen, weil die Gesellschaft duich namhafte Kriegslielerungen befriedigend beschäftigt ist, so daß ein gutes Ergebnis erwartet werden daif. Bei der Aktiengesellschaft.Ph. Waagner—L. ap; J. Birö & A. Kurz hat die bereits im Vorjahre bestandene Stagnation im Baugewerbe, welche sich im Berichtsjahre verschärfte, einen Ausfall in der Erzeugung der einschlägigen Artikel bewirkt; die Gesellschalt war jedoch in der Lage, diesen Aussall durch Kriegslieferungen teilweise weitzumachen. Die Aktiengesellschaft der Wiener Lokalbahnen hat sowohl im Personen-, als auch im Frachtenverkehre eine bedeutende Steigerung aufzuweisen und konnte nebst der°igen Verzinsung der Prioritätsaktien Lit. A auch für die Prioritätsaktien Lit. B eine%ige Dividende bezahlen; zum ersten Male wurden auch für die Stammaktien 2% Zinsen ausgeschüttet. Die Vereinigte Carborundum- und Elektrit-Werke Aktiengesellschaft hatte durch den Krieg und ganz speziell durch den Umstand zu leiden, daß eine große Fabrikstätte derselben, welche in Frankreich liegt, nahezu während der ganzen Dauer des Krieges außer Betrieb gesetzt werden mußte. Die Vereinigte Drogen-Großhandlung G.& R. Fritz— Pezoldt& Süss A. G. hat trotz der Kriegslage ihre Warenumsätze auf gleicher Höhe wie im Jahre 1913 erhalten, da der Ausfall im Export und im regulären Inlandsgeschäfte durch die Lieferungen für Heeres-Sanitätsanstalten patalysiert wurde. Es ist demnach wieder ein befriedigender Gewinn zu erwarten. Das Unternehmen ist im laufenden Jahre sowohl für Zivil-, als auch für Militärbedarf sehr stark in Anspruch genommen. Bei der Aktiengesellschaft der k. k. priv. hydraulischen Kalk- und Portland-Cementfabrik zu Perlmoos (vormals Angelo Saullich) hat sich die bereits im Vorjahre fühlbar gewesene Depression im Berichtsjahre noch verschäfft; es wird daher mit einer stärkern Reduktion der Dividende gerechnet werden müssen. Die„Solo“ Zündwaren- und Wichsefabriken Akt.-Ges. hatte im Exportgeschäfte durch die Kriegsverhältnisse schwer zu leiden, weshalb mit einer Reduktion der Dividende zu rechnen ist; der Geschäftsgang des laufenden Jahres gestaltet sich im Inlande sehr befriedigend. Die Union Minière et Metallurgique de Russie hat für das Geschäftsjahr 1913/1914 wohl ein wesentlich besseres Resultat wie für das vorangegangene Jahr gelielert, sich jedoch— wie wir hören— veranlaßt gesehen, den ganzen erzielten Gewinn in Reserve zu stellen. Für das Geschäftsjahr 1914/1915 ist mit Rücksicht auf die derzeitige russische Hochkonjunktur für Kohle und Eisen eine weitere Ertragsteigerung zu erwarten. Die österreichische und die ungarische riofherr-SchrantzClayton-Shuttleworth A. G. haben naturgemäß unter den kriegerischen Ereignissen gelitten, nachdem diese beiden Unternehmungen sowohl zum feindlichen Ausland als auch in den vom Feinde zeitweilig besetzten Gebieten umfangreiche geschäftliche Beziehungen unterhalten haben. Diese Gesellschalten werden demnach ein unbefriedigendes Resultat hiefern, wenn sie auch duich Arbeiten für die Heeresverwaltung in die Lage versetzt worden sind, ihre Betriebe aufrecht zu erhalten. Hinsichtlich unserer sonstigen Beteiligungen an Industrie-Unternehmungen berichten wir Ihnen folgendes: Die Holzindustrie-Actiengesellschaft„Bucovina“ war nicht in der Lage, ihre großen Schnittmaterialvorrke zu expedieren und den Betrieb aufrecht zu erhalten. Sie wird für das verflossene Jahr keine Dividende bezahlen. Die Actiengesellschaft vormals k. k. priv. Münchengrätzer Schuhfabrik Franz und Ernst Kompert hat einen guten Geschäftsgang zu verzeichnen; die Dividende für das Geschältsjahr 1913/14 wurde mit 7%(gegen 9% im Vorjahre) bemessen, da für die Außenstände vorsichtsweise eine Reservestellung vorgenommen wurde. Bechert& Co., Drahtstifte-, Schrauben- und Stahlindustrie-Aktiengesellschaft reduziert ihre Dividende von 6% auf%. Die Tiroler Aktienbrauerei Kundl wird wie im Vorjahle eine Dividende von 4% bezahlen. Die Metallwarenfabrik St. Veit a. d. Triesting A. G. hatte durch den Mangel an Rohmaterial, die Moosbrunner Glasfabriks-Aktiengesellschaft durch den Ausfall jeglichen Exportes zu leiden. Beide Gesellschaften werden für das abgelaufene Jahr dividendenlos bleiben. Die Fistag“, Fettindustrie- und Stärkefabriken-Aktiengesellschaft hatte einen unbefriedigenden Geschäftsgang auf. zuweisen, doch zeigt sich hier im laufenden Jahle eine Besserung. Dagegen kann über den Geschäftsgang der Vereinigten Lederfabriken Plesch, Gerlach, Moritz A. G. Ertreuliches gemeldet werden. Die Gesellschaft hat für das Jahr 1914 nach bedeutenden Abschreibungen eine Dividende von 12% verteilt und ist auch im laufenden Jahre lukrativ beschäfigt. Dieselbe hat die Erhöhung ihres Aktienkapiials um Nominale zwei Millionen Kronen, auf welche wir uns schon früher eine namhafte Option gesichert hatten, in ihrer letzten General Versammlung be. schlossen, und wir haben diese Option jetzt ausgeübt. Ueber die Abwicklung dieser Transaktion werden wir lhnen semerzeit berichten. Unsere Engagements bei Zuckerfabriks- Gesellschaften haben sich im abgelausenen Jahre duichwegs günstig gestaltet eine Ausnahme bildet nur unsere Beteiligung bei der Oberungarischen Zuckerindustrie A. G.(föke-Terebes), deren Fabrik und Oekonomien in der Kriegszone liegen. Diese Gesellschaft war nicht in der Lage, ihre Rübenernte in die Pabrik zu transportieren und mußte dieselbe dem Verderben preisgeben. Sie sah sich infolge des hierdurch und zuzüglich des Verlustes aus dem Vorjahre entstandenen Gesamtverlustes gezwungen, ihr Aktienkapital von Nominale K 4000000 auf Nominale K 200000 zu reduzieren und hat gleichzeitig das Kapital durch Neueinzahlung auf Nommale K 6000000 erhöht. Den alten Aktionären wird das Bezugsrecht auf die Neu-Emission al pari eingeräumt. Die Aktiengesellschaft der Schönpriesener Zuckerraffinerie, von welcher wir nahezu alle Aktien besitzen, hat ihr Kapital von Nominale K.800000 aus ihrem Reservelonds auf das Doppelte, also auf Nommale K 3600000 erhöht und wird demnächst eine weitere Kapitalsvermehrung auf den Betrag von Nominale K.200000 vornehmen. Der Geschältsgang dieses Unternehmens, das eine Dividende von 15% verteilte, ist sehr betriedigend Ueber unsere Parzelierungsgeschäfte teilen wir Ihnen mit, daß infolge der allgemeinen Lage des Baugeschäftes eine Stockung im Abverkaufe der Gründe eingelreten ist. Das Effekten-Konto schließt in der diesjährigen Bilanz mit einem Saldo von K 73704454,22, also im Vergleiche mit dem Vorjahre mit einer Vermehrung von K 19039641,24. Diese Erhönung ist hauptsächlich auf die von uns übernommenen Kriegsanleihen, neuen Aktien der Kroatischen Escompte-Bank, Aktien der Ersten Allgemeinen Oesterreichischen Untall-Versiche. rungs-Gesellschaft ssowiesdurch eine Resteinzahlung auf die neue Aktien-Emission der Rumänischen Creditbank zurückzuführen Andererseits hat dieses Konto durch einzelne Abverkäufe und durch entsprechende Minderbewertung unserer Bestände eine Reduktion erfahren. Das Bank- und Waren-Kommissionsgeschäft hat folgendes Erträgnis geliefert: 1914 gegenüber 1913 Zinsen K 14531 158,21— K2 820 609.83 Provisionen—„ 5571 409.02—„ 789 207.85 Devisen und Valuten... 787 444.80+„ 290 272,02 zusammen-- K20890012.03 Nach Abzug sämtlicher Spesen, Steuern, Abschreibungen von dubiosen Porderungen, vom Inven tar und von den Bankgebäuden per„ 11 628 797.85 Bilanz-Konto verbleiben- K 9261214,18 Die vorstehenden Ziffern enthalten auch die gleichartigen Re. sultate unserer inländischen Pilialen, während jene der Filialen Paris und London, wie schon im Eingange erwähnt wurde, ganz außer Berücksichligung gelassen worden sind. Die Institute, an welchen wir durch Aktienbesitz ständig beteiligt sind, bezahlen pro 1914 tolgende Dividenden: Ungatische Escompte. und Wechsler-Bank 5½%; Oesterreichische Central-Boden Credit Bank 6% Rumänische Creditbank 11%; Kroatische Escomptebank 6¼%; Deutsche Eflecten- und Wechselbank, Frankfurt a. M.%; Oesterreichische Immobiliar-Bank A. G.%; Islamitische Zentralbank für Bosnien und die Herzegowina%. Die Serbische Creditbank in Belgrad hat schon vor Kriegs. ausbruch eine sehr bedeutende Reduktion ihter Engagements vorgenommen: seither sind wir außer jedem Koniakte mit diesem Institute. Der Bruttogewinn unserer Anstalt pro 1914 beziflert sich zuzüglich des Gewinnvortrages auf K 22 503592,83, wovon für Geschättsunkosten, Steuern, Abschreibungen und für Verluste an Eflekten- und Konsortialgeschälten K 12 868 441,96 in Abzug kommen. Der verfügbare Reingewinn beträgt sohin—— K 9635 150,87 Der Antrag der Verwaltung zu Punkt 3 der Tagesordnung geht dahin, daß hiervon als KriegsverlustReserve—— G G G— S B— K 8500000.— zu verwenden, dem Pensionsionds der Beamten und Diener der Bank..—.„ 200 000.—„ 8 700 000.— zu widmen und der Rest von„..-.—— K 935 150,87 dem außerordentlichen Reservefonds-Konlo B zuzuführen ist. Zu Punkt 4 der Tagesordnung beantragt der Verwaltungsrat für das Geschältsjahr 1914 aus dem außerordentlichen Reservelonds Konto B eine%ige Dividende, d. i. K 16,— per Aktie auszubezahlen. Zu Punkt 5 der Tagesordnung schlagen wir Ihnen eine Abänderung des§ 58 unserer Statuten vor, wonach in denselben die Bestimmung über die Verzinsung des Reservefonds entfallen soll, die auch in den Statuten der meisten Wiener Banken nicht enthalten ist. Wir haben den Verlust des zweiten Vizepräsidenten und langjährigen vormaligen Generaldirektoss unserer Bank, des Herin Eduard Palmer, zu beklagen, welcher nach längerer schwerer Krankheit im Monat Juni des abgelaufenen Jahres verschieden ist. Der Verblichene hat seine eillußreichen Beziehungen sowie sein bestes Wissen und Können unsermi Institute, sowie auch allen jenen Unternehmungen, in welchen er unsere Bank vertreten hatte, voll und ganz zur Verfügung gestellt. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Die Repräsentanien unserer französischen Aktionäte in der Verwaltung unserer Bank, die Herren Philippe Crozier und Baron Hély’Oissel haben ihre Demission gegeben. Ebenso hat Herr Fritz Hamburger inlolge lang andauernder Krankheit auf sein Verwaltungsratsmandat verzichtet. Nach der statutarischen Ordnung für die Erneuerung des Verwaltungsrats haben die Mitglieder: Prinz Clemens Croy-Dülmen Anton Eugen Dreher Prinz Alexander von Thurn und Taxis auszuscheiden. Wir proponieren Ihnen zu Punkt 6 der Tagesordnung die Ersatzwahl von drei Mitgliedern des Verwaltungsrats vorzunchmen. Aktien.Kapital: 325000 Aktien à K 400.————— Außerordentlicher Reservefonds: Konto A K Konto B(aus den Jahren 1906 bis 1913)—-—" 2 359 400.— 6611 307.72 Ordentlicher Reservefonds——————————— Agio-Reservefonds—————————— Tratten Verzinsliche Einlagen..——— Unbehobene Dividenden und Agio-Rückzahlungen— Pensionsionds————„——-——— Kreditosen K 679547231,19 abzüglich Kreditoren mit gleichem Betrage Debitoten..—.„ 213292 657.56 Gewinn-Saldo—.--.-——.-.--— Kronen 130 000 000 8 970 707 11 902 960 5 222771 56 690612 133 128 691 447 337 7772 366 466 254 573 9 635 150 830025 171 75 Gewinn- und Verlust-Konto. und SoIl. Gehalte------—-—— Spesen: Bureau-Erfordernisse, Präsenzmarken sonstige Spesen...-.-Pensionsionds.Beitrag..———— Steuern und Gebühren...— . " Bankgebäude, Wien, Hohenstautengasse 3 und 5———— auf duboise Forderungen!——.— Verlust an Elfekten- und Konsortial-Geschäften—— Gewinn per Saldo.. Kronen 4 408 029 2 313 909 310 940 2 970879 64 841 84.000 1 476 197 1 239644 9635 150 22 503 592 Herbesthal-Antwerpen Direkter Sammel-Ladungsverkehr. Prompte Beförderung. Vorteilhafte Preise. n6 Mond& Co., Spedition, Herbesthal. Neuenahr##m Villa Elsner Fremdenpens..R. Bing. z. Kurg, d. Hause gegenüb. Tel. 263. Rapitalkrältige erste Deuische-Nandelsgeschechaft in Holland sucht Verbindungen mit ausschließlich erstklassigen Unternehmungen und Exporthäusern zwecks Einrichtung Exportorganisation, welche augenblicklich oder erst nach Friedensschluß auszuführen ist. Gefl. Angebote u. W 257 an die Ann.-Exp. D. Schürmann, Düsseldorf. Eine energische und kapitalkräftige Firma im Haag(Holland) wunscht die Allein-Vertretung von erstklassiger Firma für Holland, kann ganz Holland bearbeiten. Nur große Geschäfte und MassenArtikel kommen in Betracht. Franko Briefe unter A 169 an Algem. Zuid-Holl. Adv. Bur. C. Brouwer, Haag(Holland). 83 80 Haben.I Kronen Gewinn-Vortrag v. J. 1913-— 1612 236 Zinsen: auf Wechsel„„ K 4777955.25 " Devisen——.—.——„ 49271439 „ Elfekten——....——— 2989 596.47 " Effekten Vorschüsse——1 364074,25 im Kontokorrent.— 4906 817,85 14531 158/21 Provisionen aus dem Bank- und Waren-KommissionsGeschäft.--..---- 5571 409 Gewinn an Devisen und Valuten..—..———- 787444 Verfallene Dividenden....-.———-„-- 1344 Seie e 22503 59265 Wien, am 31. Dezember 1914. Mit den Haupt- und Hilfsbüchern übereinstimmend befunden. Die von der General-Versammlung gewählten Zensoren: Carl Thonet m. p. Julius Wolf m. p. Kundmachung. Infolge Beschlusses der ordentlichen General-Versammlung vom 26. Mai 1915 gelangt die Dividende für das Jahr 1914 mit Sechzehn Kronen per Aktie vom 27. Mai 1915 ab gegen Einziehung des Kupons Nr. 30 zur Auszahlung, und zwar: in Berlin bei der Deutschen Bank bei der Dresdner Bank und bei der Nationalbank für Deutschland. Wien, am 26. Mai 1915. Kais. 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Haupt-Exnedition: Sreite Straße 64.— Postscheck-Konte 250. 4 Uhr-Ausgabe. Die Italiener und ihr Grünbuch.— Die neuen englischen Schiffsverluste. Italienische Meinungsverschiedenheiten über das Grünbuch. Nicht nur über den Entschluß zum Kriege an sich, sondern auch über das von Sonnino vorgelegte Grünbuch und die darin dorgestellten diplomatischen Verhandlungen gehen die Meinungen der Italiener auseinander. So bemängelte der römische Popolo Romano am 23. Mai, daß das Grünbuch nicht, wie Sonnino in der Kammer ankündigte, alle seit Kriegsbeginn zwischen Italien und Österreich gewechselten Schriftstücke enthält, sondern nur solche, vom 1. Dezember 1914 ab, d. h. nur die von Sonnino vollzogenen Akte, während es für das Parlament kaum überflüssig gewesen wäre, auch einige Schriftstücke San Giulianos kennen zu lernen mit der Auffassung der Lage durch die doch ebenfalls von Salandra geleitete Regierung. Dies gelte insbesondere vom Artikel 7 des Dreibundvertrages, von dem Sonnino bei seiner diplomatischen Tätigkeit ausgegangen ist; denn obgleich Österreich lange vor dem 1. Dezember in das serbische Gebiet einfiel, finde sich im Grünbuch doch kein Schriftstück, das San Giuliano oder Salandra während seines kurzen Interims ausgegeben hat. Auch wäre für das Land die Veröffentlichung des Artikels 7 im Wortlaut von Interesse. Wenige Tage zuvor, am 20. Mai, hatte Edoardo Scarfoglio im Neapeler Maktino, der seit Monaten die Kriegspolitik des Kabinetts bekämpft hat, folgendes geschrieben: Jeder Kommentar erscheint uns überflüssig, da eine Erörterung keinen Wert hat, wenn man entschlossen ist, zu handeln, und da die Lage so klar ist, daß auch die Blinden deutlich das Ende sehen können. Zwischen Italiens Forderungen und Österreichs Zugeständnissen gibt es keine andere Meinungsverschiedenheit als die Curzolari=Inseln, sechs Felsen, die man wahrscheinlich mit etwas Geduld auch noch erhalten hätte. Nicht einmal die Streitfrage der Auslieferungszeit besteht, da die österreichische Botschaft amtlich mitteilte, daß die Auslieferung der Gebiete sogleich hätte geschehen sollen. So bleibt nur die Frage der Verzögerung. Aber das italienische Volk denkt wahrscheinlich, daß die Lösung eines großen nationalen Problems immer zur Zeit kommt, zumal wenn diese Lösung ein Land vor den Schrecken des Krieges bewahrt. Besser als irgendein anderes Beispiel zeigt das des Jahres 1866 die Falschheit der These der Kriegshetzer. Wenn wir 1866 trotz Österreichs Irrtum seine verspäteten Anerbietungen angenommen hätten, dann wäre uns außer Venetien, das wir der Großmut Frankreichs verdankt hätten, direkt von Österreich auch noch das Trentino beschert worden. und Lissa und Custozza wären uns erspart geblieben. Hals über Kopfwerfen wir uns also in dieses Abenteuer wegen der Curzokari=Inseln. Sei es drum. Das Glück Italiens möge unser Vaterland retten und uns dahin führen, daß wir mit dem Schwerte erfülen, was das Programm unserer nationalen Rückerwerbungen sein muß, und was kein würdiger Kriegsgrund wäre, wenn es wirklich nur in unsern zaghaften Forderungen, die wir den Österreichern stellten, bestehen würde. Die Art, wie sich die Verhandlungen abgewickelt habenzerscheint uns demnachein Fehler, soweit sie den weiten Plau, der unserm Krieg den Anstoß geben sollte, zu einer Frage von Inselchen herabdrückte. Dieser Fehler wird sich durch den Krieg beseitigen lassen, der Italien zu seinem wahren Adriaprogramm führen wird. Was uns betrifft, so haben wir bis zuletzt mit der Feder unsere Pflicht als Italiener erfüllt und werden jetzt uns auf den Weg machen, um das gleiche auf dem Schlachtfelde zu tun Es lebe Italien! Darauf erfolgte im ministeriellen„Giornale'Stalia“ vom 22. Mai in einem Leitartikel:„Der nationale Grund des Krieges“ die folgende Entgegnung: Mit zynischer Sprache sucht Mattino die öffentliche Meinung auf Irrwege zu leiten und am Vorabend des Krieges vergiftete Zweifel über die Gerechtigkeit der nationalen Sache in die Seele des Volkes zu senken. Das ist ein Vaterlandsverrat, gegen den protestiert werden muß. Aus dem Grünbuch ergibt sich: Italien machte alle mit seiner Ehre irgend vereinbaren Anstrengungen, um mit Österreich zu einem Abkominen zu gelangen und den Frieden aufrechtzuerhalten. Drei Monate, vom 1. Dezember bis zum 1. März, ertrug Sonnino mit außerordentlicher Langmut und Geduld Österreichs Schwanken und Einwürfe, nur um unserm auf Artikel 7 des Bundesvertrages fußenden Recht die Anerkennung zu erkämpfen. Und hiernach setzte noch die Wiener Regierung— trotz der guten Dienste Deutschlands— die blindeste Halsstarrigkeit und den empörendsten Widerstand unsern gerechten und gemäßigten Forderungen entgegen, lehnte diese Forderungen entschieden ab, wollte nur einen kleinen Teil Tirols und den auch erst nach Beendigung des Krieges abtreten. Angesichts dieses ränkevollen, halsstarrigen, unnachgiebigen Verhaltens seitens Österreichs, entschloß sich die italienische Regierung nach fünfll ldiese Ausrufungszeichen urschriftlich) monatelangen Verhandlungen, den Bund zu brechen und Abnachungen mit denen zu treffen, bei denen unser Wille zur Verwirklichung unserer Aspirationen Rückhalt fand. Die letzten Angebote österreichs, auf die sich der Mattino beruft, kamen erst, nachdem wir den Dreibund gekündigt und Abmachungen mit dem Dreiverband eingegangen waren. Auch sollten sie weniger das gute Recht Italiens befriedigen, als innere politische Manöver begünstigen. Ubrigens waren sie immer noch unzureichend und bezüglich der sofortigen Abtretung auch andauernd sophistisch. Wären wir auf die späten und unzureichenden Anerbietungen Hsterreichs eingegangen, so hätten wir jedes Bandmit dem Dreiverband lösen müssen und wären völlig alleinstehend in Verhandlungen mit einem Österreich getreten, dessen Politik fünf Monate hindurch durch Halsstarrigkeit und Unaufrichtigkeit gekennzeichnet war. Und schließlich hätten wir ohne Freunde zu den Waffen greifen oder unsere Ehre und Interessen preisgeben müssen. Hierzu nur eine kleine Schlußbemerkung.„Ohne Freunde“ hätte Italien zu den Waffen greifen„müssen“? Wenn Italien „ohne Freunde“ war, so lag es nur an denen, die sich durchaus von den langjährigen treuen Verbündeten lossagen wollten, und was das„müssen“ anlangt, so konnte es durch Aufrechthaltung des alten Bündnisses leicht vermieden werden. Frühere Kriege Italiens. Nach dem Vorbild seiner großen Vorfahren will König Victor Emanuel in der feierlichen Stunde der Verwirklichung der nationalen Ansprüche den Oberbefehl des Heeres und der Marine übernehmen, um Italien seine natürlichen Grenzen zu erfechten. Das kriegerische Blut des Hauses Savoyen muß ja in ihm wallen, wenn die grün=weiß=roten Fahnen wieder einmal italienische Truppen zum Kampf gegen den Nachbar führen. Auf dem langen Wege bis zur Einigung des zersplitterten und zerrisenen Volks und Staats der Avenninenhalbinsel hat das Haus Savoyen allmählich von der Grafschaft um den Montblane bis zur Erwerbung der Königskrone des neuen Italiens Geschicke durchgemacht, die in manchen Beziehungen an das Aufkommen der Hohenzollern erinnern, nur zeigen einzelne der Gestalten ihres Geschlechts merkwürdige abenteuerliche Züge, die sie auf Bahnen lenkten, die nüchterne Erwägung nicht einzuschlagen pflegt. In Turin ist dem „Grünen Grafen“ Amadeus Vi ein Denkmal errichtet, der durch seine Kriegsfahrten gegen Türken und Bulgaren für das sinkende Bozanz seinen Ruhm erwarb. Karl Emanuel, der um die Wende des 16. und 17. Jahrhunderts regierte, schwankte in seiner Politik gegen Frankreich hin und her, gewann wohl schließlich ein Stück Gebiet in Oberitalien, ließ aber seine kleine Herrschaft tief erschöpft zurück. Nach den Stürmen der französischen Revolution und des Zeitalters Napoleons begannen die Aufstandsversuche in den Teilstaaten Italiens mit der Erhebung Neapels 1821, und in den nun entstehenden Wirren spielte der Prinz Karl Albert von Carignan, der Thronerbe beim Aussterben der regierenden ältern Linie, eine Rolle, die ihm das tiefste Mißtrauen des Wiener Hofes eintrug und schließlich seine Abreise ins Ausland veranlaßte, wo er auf französischer Seite den Feldzug nach Spanien mitmachte. Als König schulte er sein kleines Heer, konnte aber in seiner innern Politik nicht zu einer klaren Entscheidung zwischen den liberalen und reaktionären Gedanken gelangen, bis das Jahr 1848 kam und der Zusammenbruch des Königtums in Frankreich das Zeichen zum Ausbruch der Revolution in Italien gab. Karl Albert mußte der allgemeinen Stimung im Volk Rechnung tragen, und stellte sich an die Spitze der Bewegung, der seine schlagfertige Armee erst den militärischen Rückhalt gab. Als„Schwert Italiens“ begeistert begrüßt, überschritt er die Grenze, wurde aber nach anfänglichen Erfolgen von dem aus Verona vorbrechenden Feldmarschall von Radetzky in einem als strategisches Meisterstück viel gepriesenen Feldzug völlig geschlagen. Schon vorher hatten sich tiefe Gegensätze zwischen ihm und den von Mazzini geleiteten oberitalienischen Verschwörern gezeigt, die in tätlicher Bedrohung des Königs sich äußerten, als er auf dem Rückzug durch Mailand kam. Die Freischaren, welche die Revolutionären, gebildet hatten, waren als ganz untauglich erwiesen. Beim Ausmarsch aus Mailand schossen die Einwohner in ihrer blinden. Wut über den„Verräter“ sogar auf die sardinischen Truppen. Der König hatte im Feldzug hohen persönlichen Mut bewiesen, ein Feldherr war er nicht und überließ die Führung den Generalstabschefs. Ein Waffenstillstand machte den Feindseligkeiten bis zum März 1849 ein Ende, dann kündigte Karl Albert ihn, wesentlich aus der Sorge, es könnte im eignen Lande ein Bürgerkrieg ausbrechen. Diesmal war die Niederlage noch schneller. Am 12. März begann der Krieg, am 24. war er zu Ende, der besiegte König dankte ab, sein Sohn Victor Emmanuel schloß den Waffenstillstand und dann den Frieden. Karl Albert verließ das Land und ist in der Fremde gestorben König Victor Emanuel konnte das Werk vollenden, das sein Vater ohne Glück versucht hatte. Er, wie auch die übrigen Prinzen seines Hauses, war auf dem Schlachtfelde von hoher persönlicher Tapferkeit gewesen, die er auch wieder bewies, als Napoleon III. den Augenblick für gekommen hielt, Österreich einen neuen Schlag zuzufügen und ihm die Lombardei zu entreißen. Auch diesmal konnten die sardinischen Truppen nur in kleinern Gefechten und mit bedeutender übermacht die Österreicher schlagen, in der Schlacht von Magenta wurden sie von Benedek an ihrem Teil geworfen. Mit dem Verzicht auf Nizza und Savoyen bezahlte das Königreich Sardinien, das jetzt Italien hieß, die Erwerbung der Lombardei. Bei den Waffenstillstandsverhandlungen hatte ihm der Bundesgenosse deutlich gezeigt, wie wenig Rücksicht er auf den Schwächern nahm. Glücklicher war die nächste militärische Betätigung der königlichen Truppen. Als Garibaldi Sizilien und Neapel überrannte, drangen sie in den Kirchenstaat ein und schlugen die päpstliche Armee bei Kastelfidardo, griffen dann auch die Reste der neapolitanischen Armee an und nahmen nach hartnäckigem Widerstand die Festung Gaeta Noch einmal maß dann König Victor Emanuel seine Kraft mit österreich, 1886, sein Heer und seine Flotte wurden bei Custozza und Lissa vollständig geschlagen, ebenso wenig konnte Garibaldi in Süd=Tirol vordringen, aber der preußische Sieg in Böhmen zwang die Österreicher, ihre Truppen aus Italien nach der Donau zu werfen. Sie hatten nur für die Waffenehre gefochten, denn schon vorher war Venetien an Frankreich abgetreten worden, das es Italien überließ. Den Schlußstein der Einigung Italiens bildete die Einnahme von Rom, die ermöglicht wurde durch den Abzug der französischen „Besatzung, die in der Heimat nach den verlorenen Augustschlachten gebraucht wurde. Ohne die deutschen Siege hätten die Italiener noch auf die Erfüllung ihres heißesten Wunsches warten müssen. Unter dem Nachfolger Victor Emanuels, dem König Humbert, der als Kronprinz bei Custozza tapfer mitgefochten hatte, erlitt Italien in Abessinien die Schlappe bei Adua, die nicht ausgewetzt werden konnte. Den Gedanken der kolonialen Ausbreitung hat dann König Victor Emanuel wieder aufgenommen und im Krieg gegen die Türkei Tripolitanien erworben, das bis jetzt noch durchaus nicht in wirklichem Besitz der Italiener ist. Bei dem völligen Mangel an einer starken Flotte und seiner innern Schwäche konnte das osmanische Reich der entfernten Kolonie keine Hilfe bringen und auch die Inseln des Agäischen Archipels nicht schützen. Zu Lande sind die beiden Gegner nicht aneinandergekommen. Jetzt soll die italienische Wehrkraft ihre Kraft zeigen, um nicht nur nationale Ansprüche, die ohne einen Blutstropfen errungen werden konnten, zu erfechten, sondern darüber hinaus noch Österreich=Ungarn auf den Standpunkt einer Macht dritten Ranges hinabzudrücken und eine orientalische Politik in die Wirklichkeit zu übersetzen, die unmittelbar an längst vergangene Zeiten anknüpft, wo Venedig im östlichen Mittelmeer die entscheidende Macht war. Welch Ränkespiel der offenen Kriegserklärung an den bisherigen Genossen im Dreibund vorausging, ist jetzt aller Welt bekannt. Viel Ehre können die Italiener nicht mehr gewinnen, so tapfer sie sich auch schlagen mögen. Die stalienische Sozialdemokratie gegen den Krieg. über die Haltung der Sozialdemokratie Italiens(sogenannte offizielle Partei im Gegensatz zu den Reformsozialisten) sind in den letzten Tagen allerhand widersprechende Nachrichten verbreitei worden, wonach es scheinen könnte oder sollte, daß auch die Partei der Arbeiterschaft sich schließlich mit dem Kriegsentschluß der Regierung ausgesöhnt häbe. Dagegen läßt folgender Aufruf des italienischen Parteivorstands, dessen Wortlaut wir dem„Vorwärts“ entnehmen, erkennen, daß die Partei an dem Widerstand gegen den Krieg festhalten will. Proletarier Italiens! Die Teilnahme Italiens am ungeheuren internationalen Konflikte ist beschlossen. Der Krieg beginnt mit gewaltsamer Unterdrückung jeglicher Freiheit. Während in den größern Städten die Söhne der Bourgeoisie und die besoldeten Kriegshetzer in den Straßen ungestört für den Krieg demonstrieren, wird die sozialistische Partei, werden die Arbeitermassen und alle diesenigen, die entschieden gegen das Abenteuer sind, durch Gewalt an der Außerung ihres Willens gehindert.... In Mailand haben die besoldeten Kriegsschürer, von der Polizei beschützt, die Herrschaft des Terrorismus eingeführt, während Hunderte von unsern Genossen ins Gefängnis geworfen worden sind. Gewalt und Drohungen werden gegen die Abgeordneten gebraucht,„im Namen des Vaterlandes“ Das Geheimnis von M. Bugalho.“ 9 Durch Brasilien wogt eine Welle eigensinnigen Hasses gegen die Deutschen, der sich grundsätzlich die Ohren verschließt gegen alle Beweisgründe des gesunden Menschenverstandes und der Gerechtigkeit; man verweigert ihnen Brot und Wasser; man besireitet alle Behauptungen, die weniger zur Rechtfertigung als zur Erklärung angeführt werden. Wir verfolgen eine närrische Parteilichkeit. Unsere Zeitungen wirken mit an den Lügenmeldungen, den zweideutigen Berichten und den schreienden überschriften der erfinderischen und stets glorreichen Havas=Agentur. Stets, wenn diese, in Ermangelung von Siegesnachrichten, den Schlußreim von der überlegenheit der französischen Kanonen über die deutschen wiederholte, schmückten ihn unsere Zeitungen mit sieghaften Phrasen aus, z..: die Überlegenheit der Verbündeten ist wunderbar, haben wir es nicht immer schon gesagt? In den Nachrichtenküchen aller Blätter bereiten Gruppen junger Schreiber saftige strategische Gerichte und verraten dabei, wie recht wenig wir eigentlich in der Kriegswissenschaft bewandert sind. Deutschland wird bei dieser Kocherei natürlich völlig vernichtet: es zeigt sich seine militärische, kommerzielle und industrielle Unfähigkeit. Frankreich und England stehen makellos da wie Engel und erstrahlen in wunderbarem Heldenmut, sie sind nach unserer innersten überzeugung die vollkommensten Werke der Schöpfung. Nur haben diese Leckereien den Fehler, daß in ihnen zwei Punkte von Wichtigkeit unabwendbar verloren gehen, nämlich die geschichtliche Wahrheit und die portugiesische Grammatik. In den Kaffeehäusern, den Kinos, den Barbierläden, an den Straßenecken ist die Unfehlbarkeit nicht geringer, mit der die Laffen, die Aufschneider und die übrige Welt. deren Lebenszweck es ist, zu schwatzen, während ihnen das erträumte staatliche Ruhepöstchen immer noch nicht vom Himmel fallen will, über den Kaiser, Hindenburg, Bernhardi, die 42cm=Mörser, Kitchener, Joffre, Pau reden, mit dem entschieden überlegenen Urteil künftiger Gesundheitsbeamter. Und die armen Deutschen unter uns die arbeiten und schaffen, und ihr gutes Teil beitragen, um das Gebäude unserer Zivilisation aufzurichten, sie nehmen den Kampf der Literatur, der Zeitungen und der Straße ernst und, beleidigt, schlagen sie Lärm, kommen mit Beweisgründen, führen Tatsachen und Statistiken an und bleiben keine Antwort schuldig, als wenn derartige Anstrengungen etwas gegen die Phantastereien der Zeitungsschreiber ausrichten würden. Der Deutsche versuche einmal, die verborgenen Gründe unserer leidenschaftlichen Zuneigung für Frankreich zu erforschen, dann wird er seine Taktik ändern und Tatsachen und Statistiken in Ruhe lassen. Und was für verborgene Gründe sind das? Ist es der eingewurzelte Reiz der französischen Kultur? Sind es die Velelsstasdenz, SPiacrzuagen die sich aus der Verwoandschasft der Rassen ergeben? All dies zu zwei Zehnteln, zu den übrigen acht Zehnteln ist es die Französin! Das ist das große Geheiinnis! Wir(Luso=)Brasilier— warum sollen wir es nicht bekennen? — sind ganz arg auf sie erpicht, wir sind die Dummköpfe, die sich mit lachendem Gesicht und Herzen rupfen lassen: unser Ideal ist stets das: von einer spitzfingerigen, famosen kleinen Französin sich prellen zu lassen. Sobald wir Geld haben, zieht es uns nach Paris; aber nicht etwa, um wissenschaftliche Studien zu betreiben, in Museen herumzustöbern, oder auf rein geistige Weise zu genießen, was es Großes und Schönes in der romantischen Weltstadt gibt, nichts von alledem, wir gehen einzig zur Französin! Ihr Rock ist der Lichtschimmer, der die Schmetterlinge anlockt. In Paris mit Französinnen einen lustigen Tag leben, ist der von Sag Rausg(in a. Sccretas in Nr. 72 der Deutschen Zeitung von Sao Paulo(in Berlin bei W. Süsserot). Traum des Gymnasiasten, des ledigen, des verheirateten Mannes und des Graubartes, es ist der Traum eines ganzen Volkes, ein Nationaltraum. Das alles erklärt die Franzosenschwärmerei von, Südamerika. Hinter jedem Jounalisten, Deputierten oder Schelm, der Deutschland beschimpft und Frankreich mit seinen Aufschneidereien unterstützt, steht eine kleine, zarte, niedliche Französin, die die Drähte zieht. Frankreich beherrscht heute die Welt durch seine Französinnen; wenn es im Handel nicht mehr wetteifert, wenn seiner Industrie die alten Märkte verloren gehen, wenn es die Welt nicht mehr mit Reisenden überflutet, so geschieht das nur, weil es ein leichteres, schnelleres, angenehmeres Mittel fand, um Ströme von Gold in seine Banken zu leiten. Die Französin ist Frankreichs große Industrie. In eine Flut feinster, modernster, wunderbarster Stoffe gehüllt, macht sie mit ihrem schlanken Körper, ihrer Lebhaftigkeit und ihrem ganzen Auftreten viel mehr internationale Geschäfte als der Franzose, dieses wässrige Geblüt, das in dem Maße zurückgeht, in dem die Französin emporsteigt. Die Französin ist hübsch, zierlich, geistreich und kennt das starke Geschlecht wie keine andere Frau. Die Kunst, die Männer zu verführen, ist die älteste Frankreichs; die Geheimnisse dieser Fertigkeit, daß sie stets obenauf waren in der Kunst der Kniffe, Listen und Kunstgriffe, die Blicke auf sich zu lenken, haben sich von Mutter auf Tochter vererbt; alles, was ein moderner Verfasser in einer„Schule der feinen Lebensart“ zusammengefaßt hat, liegt ihnen im Gefühl, und sie können es noch besser. Und wir Einfaltspinsel mit Ziegenblut, wir leicht Erregbaren, die wir nur die heimische Weiblichkeit gewohnt sind, die tatsächlich, was Farbe und Haut betrifft, hinter der französischen zurücksteht, wenn sich uns eine Pariserin darbietet, mit ihren schmalen Hüften, schlank, wie keine andere geschickt, in der Kunst zu bezaubern, duftend wie Ambra, rauschend in Seide, die sich ihrem biegsamen Körper anschmiegt, mit großer Sorgfalt geschminkt und gepudert, daß sie einem Engel gleicht, mit glänzenden Augen, so schwärmen wir tatsächlich. Und wir legen ihr Börse. Herz und uns selbst zu Füßen: sie greift die Börse, spielt mit dem Herzen— wie das Kätzchen mit dem Nähkissen— und vergiftet den Körper; und währenddessen wirbt sie listig und geschäftig für Frankreich. Sagen Sie, mein Liebster, die Deutschen sind doch ein Lumpenpack? Jawohl, Fräulein, sie sind garstige Lumpen. Sie sind Wildel Botokuden, Fräulein, Aymores sind sie! Also, lassen wir Frankreich hochleben! Hoch Frankreich! Nieder mit Deutschland! Lächelnd, eine Zigarette rauchend, und am Champagnerkelche nippend sagt sie: Ich liebe dich, küsse mich hier— und sie bietet dem Narren ihre hübsche Schulter zu schüchternem Kusse— und läßt ihn mit leerer Börse laufen. Und er, in Frankreich vernarrt und voll Haß gegen Deutschland, läuft davon, um seiner Begeisterung im Barbierladen laut Lust zu machen. Und am folgenden Tag wird die Bank von Frankreich um eine neue Einlage bereichert.— Die Französin ist auf diese Weise die beste Industrie Frankreichs, und dieses Land gilt für uns als wirkliche Sparkasse; dort legen wir all unsere Spargelder nieder. Nun zu Medeiros... Medeiros ist unser bester, geschicktester, anziehendster, geistreichster, gebildetster Journalist. Sein Stil ist einfach, aber nicht plump, ist witzig, aber nicht albern, ist sehr launig, zierlich und spannend. Aber es gibt zwei Medeiros: Medeiros vor dem Pariser Besuch und Medeiros nach ihm. Medeiros kehrt zurück, dankerfüllt gegen Frankreich,— und er hat seine Gründe. Als er hier war, fühlte er sich alt und lebensmüde, er lebte ohne irgendwelche aufregende Liebesabenteuer Die bedauernswerten Brasilierinnen sind noch ungeschickt und haben es noch nicht gelernt. ihr Herz in einen Goldsauger umzuformen, wie sie auch noch keine verständigen Sinfonien auf den nervösen Saiten verbrauchter Organismen anzustimmen wissen. Und dort wurde Medeiros wieder jung, er lebte auf, wie neugeboren, die französische Kunst lockte bei ihm nie geahnte Melodien in allen Tonarten hervor. Medeiros bebte, wie in der Vollkraft seiner dreißiger Jahre. Nun, das wird vergolten mit Dankesbezeigungen und öffentlichen Versammlungen; das ist natürlich, menschlich und — brasilisch. Das Törichte aber ist, daß die Deutschen ihm alles Ernstes eine so aufrichtige und so energische Parteinahme für die französische Frau anfechten, und zwar mit Zahlen. Statistiken und Beweisen. Das ist töricht, weil es zwecklos ist. Man stelle einander gegenüber: eine große Menge Tatsachen, Beweise und Vernunftlehren — und eine duftende, kleine, teufliche Französin, mit einem ganzen Stammbaum forscher Großmütter, dessen Wurzeln bis zu jenen blonden Geschlechtern zurückreichen, die mit einem bloßen Augenrollen ein halbes Dutzend Legionäre Cäsars niederschmetterten. Ich, Sie, Medeiros, wir alle werden Vernunftlehren und Beweise zum Teufel jagen und mit ihr rufen: Vive la France! Die Kokotte über alles! Das wird nicht nur der eine oder der andere, das werden wir alle tun. Aus dem Grunde ist es abgeschmackt, daß Deutschland, außer in den Laufgräben, mit Frankreich kämpft. Und jene eigentümliche schlaffe, glatte Moral des modernen Frankreichs, die Versuchungen jenes großen lateinischen boudoir Paris, sind auch solche unbezwingbaren Schützengräben. Die deutsche Propaganda Dernburgs ist zwecklos gegen eine von den kleinen französischen Amazonen angefeuerte, genährte und gepreßte Weltmeinung, die, über die ganze Erde verstreut, die Männer ergötzen und ihnen das Mark vergiften. Vom wirtschaftlichen Standpunkt betrachtet, ist dieser weibliche Goldfaktor riesig: wenn es möglich wäre, den Goldstrom zu berechnen, den diese duftenden Wesen in die Bank von Frankreich leiten, könnte man Wunder erleben! Eine einzige von ihnen bringt mehr ein als ein deutsches Handelshaus; dies benötigt große Kapiialien, eine Menge Hilfskräfte, viel Geschäftigkeit, läuft ständig Gefahr, zu verlieren, und zum Jahresschluß sind seine Gewinne geringer, als die irgendeiner Mlle. Fifi. die in derselben Zeit drei Abgeordneten, einem Senator und zwei Großgrundbesitzern des wilden Westens das Fell gerupft hat. Nun aber besitzt Frankreich Legionen dieser über die ganze Welt verbreiteten Goldsauger, die, wenn ledig, sich von willfährigen Müttern, wenn verheiratet, von noch willfähigern Ehegatten begleiten lassen, alles Kokotten die hinter den klingenden Wirkungen der Liebesneigung der Kaufleute sicher sind. Das belebte Kaffeehaus ist einer der Schaukasten, wo sie sich sehen lassen. Im Glanze blendender Lichter und unterstützt durch den Ruf von der Bühne, mit vier heiser geschrienen Couplets und fünf weisen Sprüchen, die den schwatzenden, verliebten, grünen Bürschchen das Blut in Wallung bringen, machen sie in einer Nacht mehr Geschäfte als ein gutes deutsches Haus in einer ganzen Woche. Als Sühnopfer gibt Argentinien ein gut Teil von seinen Rinderherden(Gefrierfleisch), Chile von seinem Salpeter, wir von unserm Kaffe. Die Hälfte wenigstens von den Erträgnissen des Kautschuks des Nordens befindet sich mittels der Französinnen auf der Bank von Frankreich; die Tagesgelder der Deputierten und Senatoren gehen denselben Weg, die Erbschaften desgleichen; ein Drittel des Paulistaner Kaffees rollt um die goldigen Köpfchen, mitten im prickelnden Champagner und im Dunst teuerster Zigarren, um dann, in Franken umgewandelt, in den großen Geldschränken der französischen Banken zu verschwinden. Hinzufügen kann man noch, daß ein gutes Teil der von Rothschild bewilligten jährlichen Anleihen, der außerordentlich hohen Steuern, der wahnsinnigen Einfuhrzölle— der höchsten der Welt— und der fast täglichen Unterschlagungen von Staatsgeldern, denselben Weg wandern. Und sie, an den feinen Verkehr gewöhnt, gehen und kommen wie die Schwalben, immer jung und immer in den Dreißigern, selbst verhindert man sie an der freien Ausübung ihrer Mandate. Allmählich haben in denienigen Gegenden, die am besten den Willen des Volkes ausdrücken sollten, allgemeine Gereiztheit, rohe Gewalt die Überhand gewonnen.... Die Presse hat fast einstimmig die traurige Aufgabe übernommen, durch eine geschickte Fälschung der Wahrheit dieses große Verbrechen, gegen die echten nationalen Interessen und gegen die Bestrebungen des Proletariats zu unterstützen. Arbeiter Italiens! Jetzt, wo nach solcher moralischen Vorbereitung der Krieg beschlossen worden ist, und die herrschenden Klassen nach zehn Monaten geheimen, diplomatisch betriebenen Handels mit der Neutralität, der Stimme des nationalen Egoismus folgen und Tausende von jugendlichen proletarischen Existenzen opfern, um in einer Stunde des Wahnsinns die Ergebnisse der Arbeit und des Kampfes von vielen, vielen Jahren zu zerstören, jetzt wird der Burgfrieden verkündet und das italienische soziallstische Proletariat zur nationalen Einheit und zum sozialen Frieden aufgefordert. Die sozialistische Partei, die die sich steis bewährte und anerkannte Vertreterin der proletarischen Massen gewesen, will in dieser tragischen Stunde nochmals auf die prinzipiellen Gründe hinweisen, von denen sie seit dem ersten Augenblick des europäischen Konflikts geleitet worden ist. Die sozialistische Partei fühlt heute angesichts des nationalistischen und kriegsfreundlichen Wahnes die Pflicht, ganz besonders ihren Glauben an die unerschütterlichen Grundsätze des internationalen Sozialismus zu unterstreichen. Zehn Monate lang hat die sozialistische Partei. Italiens ganz allein gegen den Betrug und die Gewalt der Kriegsschürer angekämpft. In Tausenden von Versammlungen, von Vorträgen, von ununterbrochenen Agitationen, im volständigen Einverständnis mit alen Parteisettionen, durch die Tätigkeit des Parteivorstandes und der parlamentarischen Fraktion, im Einvernehmen mit den gewerkschaftlichen Organisationen des Proletariats, zum Trotze der gegnerischen Presse, der Regierung und der Handlanger, hat die Partei im Bewußtsein des Volkes den immer tiefer werdenden Widerspruch zwischen der internationalen Politik des Proletariats, welche die Brüderlichkeit und die Solidarität unter den Völkern anstrebt, und die der herrschenden Klassen, . eingeprägt, Die sozialistische Partei hat es abgelehnt, mit denjenigen übereinzustimmen, die auf der einen Seite nur das Recht und den ganzen Idealismus sehen und auf der andern die ganze Willkür und alle Schmählichkeit. Die italienische Partei betrachtet das internationale Völkerringen als ein Ergebnis des kapitalistischen Wetteifers der verschiedenen bürgerlichen Staaten.... Das Eingreifen Italiens— mag es diesen oder jenen Vorwand haben — ist von keinem ideellen Beweggrunde bestimmt, eben so wenig wie von der Absicht, den Schwachen Hilfe zu leisten, die Brüderlichkeit und Demokratie zu verfechten oder die nationalen Interessen zu verteidigen. Rein! Das Eingreifen Italiens ist von dynastischen imperialistischen Erwägungen bestimmt, und diesen Erwägungen kannsich das sozialistische Proletariat nie und nimmer anschließen. Arbeiter! Aus diesen Gründen verweigerte und verweigert dieitalienische sozialistische Partei dem Kriege eine jede Zustimmung, in der Überzeugung, daß Italien als gerechte Friedensstifterin hätte auftreten können und sollen. und zwar als uneigennützige Vermittlerin zwischen den kämpfenden Staaten. Demgemäß verurteilte die sozialistische Partei den Kuhhandel der verschiedenen Schichten des Bürgertums, sie verlangte, daß Italien moralisch eingreife zugunsten des Friedens, nach dem alle Völker lechzen... Unsere Gegner, die Gegner des Proletariats, werden behaupten können, daß sie uns besiegt haben, nie aber werden sie behaupten können, daß wir ihrer lügnerischen Ideologie gehuldigt haben oder daß sie uns gezwungen haben, irgendwie an den Bluttaten, die sie heraufbeschworen, mitzuarbeiten. Unsere Aufgabe ist aber nicht erschöpft. Währenddem unsere Gegner durch Haß und Jähzorn den Krieg schüren werden, werden wir unsere überzeugung und unsere Begeisterung in den Dienst des Friedens stellen, wir werden unsere Presse verteidigen und verbreiten— vor allem unsern Avanti, der Gegenstand. der Sorge und der Liebe aller Sozialisten Italiens. Auf allen Gebieten werden wir die Errungenschaften des Proletariats beschützen. Proletarier Italiensl Wenn auch das erhabene Ideal, die Einigkeit der Nationen durch die proletarische Internationale zu verwirklichen, in dieser schrecklichen Stunde bedroht scheint, wenn auch die Stimme des Rechtes und der Vernunft von Kanonendonner übertönt wird, wir verzweiseln trotzdem nicht... Das sozialistische Proletariat entwaffnel nicht, es wartet. Es lebe der Sozialismus! Es lebe die Internationale! Rom, 22. Mai 1915. Mit biesem Aasfrunf wande sich am Tag vor der Kriege. erklärung der Parteivorstand an die italienischen Genossen. Der dest S cidt bie esie dir biche ier bchere durch die Welt, von einer Geldtasche zur andern, indem sie Inhalt und Mark des Besitzers aufsaugen. Es ist der Handlungsreisende des großen Frankreich, ist das höchste Erzeugnis seiner Zivilisation. Sie verstehen das Leben zu genießen und sie können lachen, vor allem lachen. Man muß sie sehen, mit Juwelen bedeckt, auf einem heimkehrenden Transatlanter, in fröhlichem Geplauder oder Flüstern mit ihren Gefährtinnen, indem sie dem Dutzend Liebhaber nechische, Blicke zuwirst, die sie bei der Abreise noch besuchten. das für ein herrliches Land! Was sie für Herzen haben! Ich möchte wohl wiederkommen... zur nächsten Kaffee=Ernte! Das ist das offenbarte Geheimnis, der Grund zu unserer außerordentlichen Franzosenschwärmerei und der folglichen Deutschfeindlichkeit. Man wird es natürlich abstreiten— solche Sachen stehen nie gut, wenn sie ruchbar werden— aber es ist die nackte Wahrheit. Die Liebschaften wirken für Frankreich viel mehr als seine Literatur, seine Wissenschaften, sein Handel und seine Industrie. Gaist Moring, st uach den Teanpz,(on). Vage. Fourchambault im Departement Nieore gestorben. Aus einer Hüttenbesitzerfamilie stammend, lernte er die Eisenerzeugung zuerst praktisch im väterlichen Werk und studierte dann Berg= und Hüttenkunde seit 1841 an der Ecole des Mines unter Le Play. Seine Versuche mit Gußstahl begann er 1862. Die Erzeugung von Stahl durch Zusammenschmelzen von Roheisen und Schmiedeeisen wurde schon seit Anfang des 18. Jahrhunderts in Tiegeln aus feuerfesitem Ton oder aus Graphit ausgeführt. Martin ersetzte die offenen Tiegel durch geschlossene Flammösen. Diese Flammösen waren überwölbt und mit einer feuerfesten quarzigen Masse ausgekleidet. Beheizt wurden sie durch Regenerativseuerung nach Ponsards, Richerour' oder Siemens“ System. Am zweckmäßigsten erwies sich die von Wilhelm Siemens angegebene Feuerung, die die andern so vollständig verdrängte, daß Siemens=Feuerung und Martin=Ofen heute zur Erzeugung des Siemens=Martin=Stahl zusammengehören. Den ersten Siemens=Ofen baute Martin nach langen Vorversuchen, die er mit seinem Bruder im väterlichen Werf zu Fourchambault und in der Hütte zu Sireuil angestellt hatte. 1865. Sein Erzeugnis brachte Martin zuerst auf der Pariser Ausstellung von 1867 in die Offentlichkeit. Seine Anerkennung war die Große Goldene Medaille. Vor Martin erzielte man aus jedem Gußtiegel nur 1kg Stahl. Heute beträgt die Welterzegung an Siemens=Martin=Stahl(nach dem Temps) jährlich über 20 Millionen Tonnen mit einem Rohwert von mehr als 2 Milliarden Franken. Mit Recht hat H. Le Chätelier, Mitglied des Institut des Franee und Herausgeber der Revue de Métallurgie, bei dem am 9. Juni 1910 Martin zu Ehren gegebenen Bankett gesagt, Martin sei ein echter Wohltäter der Menschheit gewesen. Kriegskalender der Kölnischen Seitung. 370. Blatt. WIB Großes Hauptquartier, 28. Mai(Telegr.) Amtlich. [Schluß aus Nr. 538., Ostlicher Kriegsschauptatz. An der Duchissa sahnen unsere Trudhen ernent die Oftensitde auf Ein zu beden Geiten der Straße Rossennü—-Eiragola acführter Angrif war von autem Eifolge begleitet; er brachte uns 3120 russische, Gefaugene ein. Jut übrigen wurden an verschsedenen Stellen rufsische Nachionarisße abgewiesen.— Südöstlicher Kriegsschauplatz. Um den Vormarsch der verbündeten Frupben zum Steben zu bringen, versuchte der Feind, mit frischen Kräften, die er von andern Kriegsschaublätzen berangeführt hatte, rechts des San an verschiedenen Stellen zum Angrifs überzugeben: die Versuchescheterten Nur in der Gegend von Steniana surden schwächere Abteilungen auf das linke Sanufer zurückgebrück, wobek etwa sechs Geschüße nicht techtzeitg abgeschoben werden sonnten. Zu der Gezend norpstsch von rzenpusi iu beden Seiten des Völsala sind wir in gutem Fortschrelten geblieben. Zu der am 25. Mat veröfentlichten Beute sind etwa 9000 Gefangene, 25 Geschübe und 20 Maschinengewehre hinzugekommen. Oberste Heeresleitung. Samstag, 29. Mai Kölnische Zeitung 8 Abend-Ausgabe Berner Tagwacht wird dazu noch aus Mailand geschrieben:„Der „Avanti“, das Zentralorgan der Partei, führt nach wie vor den Kampf gegen die Kriegsschürer. Alle Behauptungen, einzelne Mitglieder der Fraktion hätten sich als Kriegsfreiwillige gemeldet, sind freche Verleumdungen. Im Giornale'Italia stellt der Parteisekretär, Genosse Lazzari, überdies fest, daß die Nachricht bürgerlicher Blätter, die sozialdemokratische Kammerfraktion habe an die Parteiorganisationen ein Rundschreiben gerichtet mit der Aufforderung, sich der Regierung zur Verpflegung der Verwundeten usw. zur Verfügung zu stellen, frei erfunden ist.“— Die italienische Regierung bietet natürlich alles auf, um den Widerstand der Partei zu brechen; es bleibt abzuwarten, ob es ihr unter Anwendung von Gewaltmitteln endlich doch gelingt. # Solingen, 27. Mai. Eine größere Anzahl hier tätiger italienischer Arbeiter, die militärpflichtig sind, baten hier um weitere Beschäftigung und erklärten, daß es ihnen gar nicht einfalle, in den von dem Kabinett Salandra=Sonnino vom Zaun gebrochenen Krieg zu ziehen. WTB Berlin, 29. Mai.(Telegr.) Der heute in Berlin tagende Großlogenbund hat folgende Erklärung beschlossen: Angesichts der Haltung der italienischen Freimaurerei, die, aufgestachelt durch ihre französischen Gesinnungsgenossen, sich in ihrer Gesamtheit in politische, zum Krieg führende Parteikämpfe eingelassen und dadurch gegen das eine derartige Handlungsweise ausdrücklich verbietende freimaurerische Grundgesetz chroff verstoßen hat, bricht der Deutsche Großlogenbund seine bisherigen Beziehungen zu der italienischen und französischen Freimaurerei hiermit ab. Gegenüber den Freimauretn in den übrigen feindlichen Ländern verbleibt es bei dem früher gefaßten Beschluß, wonach jegliche Beziehungen der Großlogen zueinander seit Beginn der Feindseligkeiten ruhen. WTB Wien, 29. Mai.(Telegr.) Die Reichspost schreibt: Gegenüber der stets wiederholten Zeitungsnachricht, daß der Verkehr jeder Art, auch in Chiffren, von der italienischen Regierung hinsichtlich der Korrespondenz der Nunziaturen in Wien und München mit Rom gewährleistet worden sei, muß authentisch festgestellt werden, daß bis jetzt an den zuständigen Stellen von einer derartigen Erklärung, einer offiziellen Verlautbarung der italienischen Regierung oder einer Verständigung an die Beteiligten nichts bekannt ist. WTB Prag, 29. Mai.(Telegr.) In der Besprechung der Rede des deutschen Reichskanzlers über Italien schreibt die Bohemia: Die Haltung Deutschlands stand vom ersten Augenblick an außer jedem Zweifel, allein die Art, in der der Reichskanzler sich seiner Aufgabe entledigt hat, wird überall in Österreichs Landen mit dankbarer Bewegung aufgenommen werden. Der Reichskanzler wuchs in dieser großen Zeit über sich hinaus, seine Rede war vom Hauche der Einigkeit durchweht. Auch was gestern vom Kanzlerpult des deutschen Reichstages verkündet wurde, werden wir nie vergessen. Nicht Schulter an Schulter bloß, nein Hand in Hand, mit gleichem Herzschlag, stehen die Bundesgenossen auf dem festen Boden nie wankender Treue, komme, was kommen mag! Nicht nur, was der Reichskanzler sagte, und wie er es sagte, auch wie es von den versammelten Vertretern des großen, herrlichen deutschen Volkes aufgenommen wurde, bestärkt uns in diesem beglückenden Gefühle. g Von der italienischen Grenze, 29. Mai.(Telegr.) Aus Mailand wird mir telegraphiert, das Eingreifen Italiens in den Krieg macht ein enges militärisches Zusammenarbeiten mit den andern Verbündeten nötig, weshalb man sofort den Austausch von Militärabordnungen in die Wege geleitet hat. In Rom seien bereits die französische und die englische Militärabordnung angekommen, die russische Abordnung erwarte man für die nächsten Tage. Sämtliche Abordnungen ständen unter Leitung eines Generals und würden sich sofort an die Front begeben, um die Operationen zu verfolgen. Gleichzeitig seien auch italienische Militärabordnungen nach den Kriegsschauplätzen der Verbündeten abgegangen. Die Idea Nazionale meldet aus Cormons, zum ersten Mal seit der Besetzung von Cormons durch die Italiener habe sich der Gemeinderat versammelt. Das Bild Kaiser Franz Josephs sei von der Wand genommen und durch das des Königs Viktor Emanuel ersetzt worden. In einer Depesche an die italienische Regierung habe die Gemeindevertretung die Freude der Bevölkerung ausgedrückt, sich unter italienischer Herrschaft zu befinden. Wirkungen des Untergangs der Lusitania. New York, 18. Mai. P. A. S. Franklin, Vizepräsident der International Mercantile Marine, die sich infolge der Nichtzahlung der Zinsen auf Schuldverschreibungen von Untergesellschaften in Zwangsverwaltung befindet, kündigte an, daß die Gesellschaft bereit sei, vier amerikanische Dampfer für den transatlantischen Reiseverkehr von je 35000 Tonnen zu bauen, wenn die Bundesregierung der Gesellschaft das Geld unter denselben Bedingungen vorstrecke, wie die britische Regierung es bei der Cunard=Linie getan hat. Die Gesellschaft wird auf ihren vier unter amerikanischer Flagge fahrenden Dampfern St. Louis, St. Paul, New York und Philadelphia die erste Klasse, die vor längerer Zeit abgeschafft wurde, wieder einführen, um dem amerikanischen Publikum Gelegenheit zu geben, auf amerikanischen Dampfern zu fahren. Der Mindestpreis für erste Kajüte ist auf 100 Dollar festgesetzt. Diese Dampfer der Gesellschaft werden in Zukunft keine Bannware befördern. 0 Von der holländischen Grenze, 29. Mai.(Telegr.) Die Versenkung des kanadischen Frachtschiffes Morwenna ogl. Nr. 533] durch ein deutsches Tauchboot geschah 160 Seemeilen südwestlich Milford, angesichts des belgischen Fischereidampfers Jacqueline, der die Bemannung von 29 Köpfen, davon einen Toten und drei Verwundete, nach Milford brachte. Die Belgier rühmen sich, während und nach dem Angriff des Tauchboots auf die Morwenna, versucht zu haben, bei aufgesetzter belgischer Flagge das Tauchboot zu überfahren, wenigstens berichtet das Daily Chronicle so. Der krieg im Orient. Wieder ein englisches Kriegsschiff versenkt! WTB Konstantinopel, 29. Mai.(Telegr.) über die Torpedierung eines weitern englischen Schlachtschiffes liegt noch folgende ausführlichere Meldung vor: Gestern vormittag gegen 9 Uhr wurde bei Sigin Doroh, nördlich von Sidd ül Bachr, von verschiedenen Stellen einwandfrei unabhängig von einander beobachtet, wie ein englisches Linienschiff torpediert wurde. Eine gewaltige Wassersäule stieg an der Bordwand auf, worauf sich das Schlachtschiff stark auf die Seite legte und dann durch ein anderes Kriegsschiff in der Richtung auf die Insel Imbros fortgeschleppt wurde. Gegen mittag lag das beschädigte Linienschiff, das augenscheinlich der Agamemnonklasse angehört, umgeben von kleinen Dampfern, an der Südostküste der Insel Imbros. Nach dieser neuen, erfolgreichen Unternehmung deutscher Unterseeboote vor den Dardanellen hat der Gegner aus Sorge vor weitern Bootangriffen alle Kriegsschiffe mit Ausnahme einiger Torpedobootzerstörer von dem Eingang der Dardanellen fortgezogen und seine Angriffsflotte in die Buchten des Agäischen Archipels eingeschlossen. WTB Konstantinopel, 29. Mai.(Telegr.) Die bereits gemeldete schwere Beschädigung eines englischen Linienschiffes vom Typ des Agamemnon ist durch den Torpedo eines deutschen Unterseebootes bewirkt worden. 1915 o Nr. 539 Dom westlichen Schauplatz. Die allgemeine Wehrpflicht in England. 0 Von der holländischen Grenze, 29. Mai.(Telegr.) Wie in Nr. 537 gemeldet, brachten die konservativen Londoner Blätter anscheinend auf Verabredung Leitartikel zur Empfehlung der allgemeinen Wehrpflicht. Greifen wir aus den heute vorliegenden Blättern den Aufsatz des Daily Telegraph heraus. Er empfiehlt, der Regierung Gewalt in der Weise zu erteilen, daß sie zu bestimmen vermöge, welche Mannschaften in das Heer eingestellt werden, und welche in der Heimat an der Arbeit verbleiben können. Lord Kitchener habe in seinem letzten Aufruf für Freiwillige schon durchblicken lassen, daß zahlreiche Arbeiter in den Geschoßfabriken unentbehrlich erschienen, dagegen herrsche in andern weniger unmittelbar am Kriege beteiligten Industriezweigen oft Ungewißheit, ob die Arbeiter als abkömmlich angesehen würden oder nicht. Wenn die Regierung, meint das Blatt, in dieser Hinsicht Sicherheit verschaffe, dann werde man mit einemmal die Stimmungsmache für die Anwerbung los, die allzu häufig dahin führe, daß die Nichtdienstnehmenden vom Volke mit keineswegs schmeichelhaften Bezeichnungen bedacht würden, obwohl bei der Beurteilung dieser Leute durch Verallgemeinerung oft ein unbilliges Urteil entstehe. Im übrigen bezweifelt das Blatt daß durch das Werbegeschäft das britische Heer auf die Dauer eine genügende Stärke erhalten wird. Wenn der Regierung die Sorge für die Aushebung der Tauglichen obliege, würde die Bevölkerung ihr diese Aufgabe erleichtern. Die Umstände drängten, es müsse ein Anfang gemacht werden, und die Regierung möge am 3. Juni, wenn das Unterhaus wieder zusammentritt, kurz entschlossen einen Gesetzentwurf einbringen, der die Aufstellung von Listen solcher Diensttauglichen anordne, die im Hinblick auf ihre sonstige Beschäftigung als abkömmlich anzusehen seien. WTB London, 29. Mai.(Telegr.) Die Westminster Gazette polemisiert gegen die unionistischen Blätter, die für die allgemeine Wehrpflicht eintreten. Das Blatt schreibt:„Wenn die Idee aufkommt, daß die Rekonstruktion der Regierung als ein Sieg der militärischen Richtung zu betrachten sei, die uns drängt, unsere Institutionen zu germanisieren, und wenn es ein Signal sein soll für eine neue von diesen Männern geführte Preßkampagne, so wird damit ein neues Unglück gesät.“ Verengländerte Ausländer. 0 Von der holländischen Grenze, 29. Mai.(Telegr.) In London wurde am 27. eine Versammlung von naturalisierten deutschen und österreichischen Briten gehalten. Sie war veranlaßt durch die anpeitschende Behandlung, welche die Times diesen Ausländern widerfahren läßt. Viele von ihnen haben aus eigener Anregung, andere dem Zwange gehorchend, Erklärungen unterschrieben, wonach sie nicht nur ihre Treue gegen das angenommene Vaterland, sondern auch ihren Abscheu für die deutsche Kriegsweise kundgaben. Als Hauptteilnehmer werden genannt: der südafrikanische Kapitalist Eckstein als Vorsitzender, Sir Karl Meyer, Sir S. Neumann, der Arzt Sir Felix Semon. Hauptsprecher war A. Cohn, der den Zweck der Versammlung in der angedeuteten Weise darlegte, worauf ein entsprechender Beschluß einstimmige Annahme fand. Der Mann schloß, die Liebe für das angestammte Vaterland sei verflogen, infolge der Taten des preußischen Junkertums, das Deutschland beherrsche und entehre.— Die Blätter enthalten auch lange Berichte über eine Kriegskundgebung der Italiener in London, die sich in einem langen Zuge durch die Straßen der, Hauptstadt wälzten. Besonders ins Licht gerückt wurden dabei die garibaldinischen Kämpfer, die zum Teil in dem herkömmlichen roten Hemd erschienen. 0 Von der holländischen Grenze, 29. Mai.(Telegr.) Der Abgeordnete Durafour legte am 27. der französischen Kammer einen Gesetzantrag vor, wonach der Sold von Gemeinen, der seit der Revolution auf einem Sou(5 Centim) geblieben war, auf 50 Centimes und der der Korporäle und Unteroffiziere um 45 Centimes erhöht werden soll. Der Seekrieg. Zum Untergang der Princeß krene. Bei dem Hilfskreuzer Princeß Irene, der auf unbekannte Weise in die Luft geflogen ist, handelt es sich um einen Doppelschrauben=Passagierdampfer von der Canadian=Pacific=Linie. Dieser Dampfer ist erst im vorigen Jahre zur Ablieferung gekommen und stellt, wie die Hamb. Nachrichten schreiben, das modernste in der englischen Schiffbaukunst dar. Er hat vier Dampfturbinen mit Llfeurung erhalten, ist 395 Juß engl. lang und 54 Fuß engl. breit und besitzt eine Wasserverdrängung von 6000 Tonnen. Der Untergang dieses Schiffes bedeutet für die englische Schiffahrt einen sehr erheblichen Verlust. Bewaffnete englische Handelsschiffe. Aus Barcelona schreibt uns ein Leser unter dem 20. ds.: Das Madrider ABC meldet heute aus San Sebastian:„Bei eintretender Flut fuhr heute der englische Kohlendampfer Paris in der Richtung nach Bayonne aus. Viele der anwesenden Zuschauer der Ausfahrt des Schiffes beobachteten vom Schloß de la Mota aus das Hissen der englischen Flagge sowie die Auf: stellung einer Kanone am Backbord." WIB London, 29. Mai.(Telegr.) Der Flottenkorrespondent der Times schreibt über den Untergang von Triumph und Majestic: Niemand kann sagen, daß diese Unglücksfälle unerwartet waren, sobald bekannt war, daß es den Deutschen gelungen war, Unterseeboote ins Mittelmeer zu bringen. Es ist jedoch offenbar, daß die ergriffenen Maßregeln vorläufig unwirksam waren, aber eine Antwort auf die Unterseebootgefahr wird im Mittelmeer gefunden werden, wie sie in den heimischen Gewässern bereits gefunden zu sein scheint.[Man muß sich zu trösten wissen.] WIB London, 29. Mai.(Telegr.) Das Kriegsamt erhielt einen Bericht über die vom 6. bis 19. Mai erfolgten Kämpfe auf Gallipoli. In dem Berichte werden die schweren Verluste hervorgehoben, und es wird gesagt:„Es hat sich deutlich erwiesen, daß die türkischen Verschanzungen stark gebaut sind und ihre Einnahme durch langsame systematische Methoden des Verschanzungskrieges erfolgen muß.— Die Westminster Gazette erblickt ein ernstes Moment darin, daß der Triumph durch ein Unterseeboot torpediert wurde und sagt:„Glücklicherweise zeigt die Erfahrung im Armelkanal, daß es möglich ist, Mittel zu finden, um die Truppentransporte zu schützen. Freilich werden die englischen und französischen Pläne eine gewisse Anderung erfahren müssen. Andere Blätter weisen darauf hin, daß der neue erste Seelord ein Spezialist der Torpedowaffe ist. Die Baukosten des Triumph. Nach der Westminster Gazette hatte das torpedierte englische Linienschiff Triumph 18,98 Millionen Mark gekostet. Französische Stimmen über die Erfolge der deutschen Unterseeboote. ( Von der französischen Grenze, 29. Mai.(Telegr.) Zur Stunde liegen hier erst die gestrigen französischen Blätter vor, welche von der Torpedierung und Versenkung des englischen Dampfers Triumph an den Dardanellen durch ein deutsches Unterseeboot Kunde geben, ohne daß ihnen bereits das Schicksal bekannt war, das in der gleichen Weise den Dampfer Majestic getroffen sat. Getreu der erhaltenen, von der Zensur streng überwachten seisung, alles zu tun, um das Vertrauen und den Glauben des Volkes an einen guten Verlauf der Dinge, wo immer es auch sei, nicht wanken zu lassen, nicht aber zu veröffentlichen, was dieses Vertrauen erschüttern könnte und die ohnehin schon zahlreichen Skeptiker vermehren könnte, geht man im allgemeinen über die unvermeidliche Mitteilung von dem Untergang des Triumph schweigend hinweg. Der Temps versucht zwar an die Feststellung, daß ihn ein deutsches Unterseeboot an den Dardanellen herbeiführte, einige Bemerkungen zu knüpfen, und beginnt mit der Mitteilung, man wolle in der Tat im westlichen Becken des Mittelmeeres ein deutsches Unterseeboot bemerkt haben, dessen Fahrt man auch verfolgt habe. Aber dann ist ihm die Zensur dazwischengefahren und hat den Rest gestrichen. Etwas mehr Glück hat das Journal gehabt. Es erörtert die Frage, woher das deutsche Unterseeboot gekommen sei, indem es zwei Möglichkeiten annimmt: Die Zusammenstellung deutscher Unterseeboote mit weitem Aktionsradius auf den österreichischen Werften in Triest, Pola oder Fiume, oder sogar ihre direkte Fahrt von Deutschland her durch die Straße von Gibraltar. Dazu bemerkt das Blatt: „Das ware eine Leistung von ganz anderer Bedeutung. Eine unmögliche? Die Mannschaften der Unterseeboote aller Kriegsflotten haben ihre Ausdauer bewiesen; die Sache ist also eine Frage der Ausbildung im einzelnen. Deutschlands Geist der Methode und Organisation befindet sich da ganz und gar wohl in dieser Aufgabe. Mit der spanischen Küste und den Balearen als Hauptruhepunkte und einige Gelegenheitsanlegepunkte kann der Coup gelingen.„Man müsse sich, meint das Blatt weiter,„mit dem Dasein der Unterseeboote abfinden.„Ihr Eingreifen, meint es,„verwickelt ein Unternehmen, das in einem beschränkten Kreise eine intensive Tätigkeit zur See erfordert. Der erste Schlag ist empfindlich, ohne besonders ernst zu sein, und die Warnung wird nicht verfehlen, von den Führern der Flotte im Gedächtnis behalten zu werden. Das letztere scheint nicht der Fall gewesen zu sein, oder aber, was wahrscheinlicher ist, das Gedächtnis hat nicht geholfen. Dem ersten Schlag ist noch empfindlicher der zweite auf dem Fuße gefolgt. Die Führer der englischen und französischen Flotte werden wohl noch etwas Besseres anwenden müssen als das Gedächtnis, um dem dritten zu pakieren Die Nleutralen. Die Swischenfälle in Lugano. 2 Von der schweizerischen Grenze, 29. Mai.(Telegr.) Am Freitagabend fand im Bundeshaus in Bern infolge des in Tessin zwischen den militärischen und bürgerlichen Behörden entstandenen Konfliktes eine Konferenz statt zwischen Bundespräsident Motta, General Wille und dem Präsidenten der Tessiner Regierung Dr. Rossi. Nach Schweizer Blättermeldungen wurde in der Angelegenheit eine völlige Einigung erzielt, so daß der Konflikt rasch in einer beide Teile befriedigenden Weise aus der Welt geschafft sein wird. Die Krankheit des Königs von Griechenland. WIB Athen, 29. Mai.(Telegr.) Krankheitsbericht vom 28. Mai, 7 Uhr abends: Im Befinden des Königs schreitet sowohl die lokale Besserung wie auch die allgemeine fort. Temperatur 37, Puls 92, Atmung 20. WIB London, 29. Mai.(Telegr.) Die Morning Post meldet aus Lissabon: Der Friede ist hergestellt, aber wenn die Demokratenpartei gestärkt ist, so ist Portugal als Verbündeter Englands nicht gestärkt worden, weder finanziell, noch sozial oder sonst. England hat diese Aktion sicher nicht von seinem Verbündeten erwartet. Die Demokraten riefen in der Opposition, die Regierung verrate das Land, weil sie nicht die Armee nach Flandern gesandt habe. Jetzt wollen sie, ebenso wie die frühere Regierung, nur den Feldzug in den Kolonien mit Energie und Entschlossenheit fortführen. Der krieg über See. Die Stimmung der englischen Kolonien. In der jährlich am 22. Mai erscheinenden Reichs=Nummer der Times finden sich auch diesmal ausführliche Außerungen aus den Kolonien, welche das Verhältnis zum Mutterlande behandeln. Neben selbstbewußter Betonung der eigenen und freiwilligen Opfer zur Reichsverteidigung ist allen gemeinsam ein Ton starker Unzufriedenheit mit der Stellung der Kolonien ganz abseits der Reichspolitik, sowie— als deutliche Folge davon— das starke Verlangen, bei den bevorstehenden Friedensverhandlungen sowie bei künftigen Kriegen gebührend zu Rate gezogen zu werden. Aus Kanada heißt es über die„stummen“ Glieder des Reichs, ihre Einwohner seien weniger vollberechtigte Bürger als die in England wohnenden. Die Einmütigkeit in diesem Kriege und die willige Heerfolge der Kolonien sei für die Zukunft durchaus nicht gewiß. Der Ministerpräsident Borden selbst spricht von „unvollkommenem Bürgerrecht"; eine derartige„unlogische Organisation“ könne künftig Unglück bringen. Die Dominien hätten Anspruch, ihr vollgewichtiges Wort in auswärtigen Fragen, insbesondere über Krieg und Frieden, mitzureden. Mit bloßer kolonialer Selbständigkeit seien die Kanadier nicht befriedigt. In Australien hegen die maßgebenden Minister den dringenden Wunsch, besser über den Stand der Reichspolitik unterrichtet zu werden als bisher. Ebenso nötig sei, daß die Zentralbehörden ihrerseits sich mehr um die Stimmung in den Kolonien kümmerten. Mit Mißmut gedenke man des Vertragsschlusses über die Neuen Hebriden, der über den Kopf der Kolonie hinweg erfolgte. Das Mißtrauen gegen das System des Londoner Kolonialamtes sei im Wachsen, man fürchte beim Friedensschluß der Metropole abermals übergangen zu werden. Die alten Methoden können die Tochterstaaten unmöglich länger dulden. Man behandle sie wie unmündige Kinder oder kleine Verbündete, nicht als Glieder eines gemeinsamen Reiches. Oder wie abhängige Klienten, anstatt wie Mitbürger! Daraus ergibt sich das feste Verlangen nach regelmäßigen Reichskonferenzen, um den Willen der auswärtigen Reichsglieder zum Ausdruck zu bringen. Kanada hebt hervor, es habe bei nur 8 Millionen Bewohnern 150000 Mann aufgestellt, von denen 50 000 schon vor dem Feinde stehen, und 150 Millionen Dollar für Kriegszwecke gegeben. Das kleine Neufundland ist stolz, bei einer Bevölkerung von nur 250000 1000 Mann der Marine geliefert und für das Heer etwa 500 Mann aufgestellt zu haben, denen drei weitere Nachschübe von je 250 folgten, deren dritter soeben vollzählig geworden sei. Die bis Ende des laufenden Jahres ausgeworfenen Kosten betragen 250000 Pfund Sterling. NeuSeeland verweist auf die übernommenen Verpflichtungen, die 300 000 Pfund im Monat betragen. Es hat sein vorgesehenes Truppenkontingent von 8000 Mann um 50 Prozent erhöht. Der Kehrreim ist also stets: völligste Ergebenheit, durch Wort und Tat bekräftigt, aber entschiedenes Verlangen nach anderer Behandlung seitens des Mutterlandes auf Grund einer neuen Verfassungsorganisation. kleine kriegschronik. Ein übler Vogel... In einer kleinern Universitätsstadt Deutschlands kennt der Neutrale der Times einen Professor, der in diesen wirren Zeiten„sein seelisches Gleichgewicht bewahrt und seine langjährigen Verbindungen mit englischen Gelehrten und englischer Denkweise nicht abgebrochen hat.“ Diesen seltenen Vogel suchte der Neutrale also heim und erhielt von ihm auch, was er begreiflicherweise sonst in Deutschland nicht finden konnte: Meinungsäußerungen, die jenem Herrn alles Recht geben, den deutschen Staub abzuschütteln, um die englischen Freunde mit seiner Gegenwart zu beglücken. Daß diese ihn vielleicht trotz der Lanze, die er für England gebrochen, in ein Sperrlager einschließen werden, müßte er allerdings in den Kauf nehmen. Kurz gesagt, geht die dem„Neutralen“ offenbarte Ansicht des Professors darauf hinaus, daß der Glaube, England habe den Krieg zur Vernichtung eines gefürchteten Nebenbuhlers angestiftet, dem deutschen Volke künstlich eingeimpft worden sei und von den Behörden, die nach dieser Richtung die Presse in unerhörtem Maße bearbeiteten und zügelten, immer mehr befestigt werde. Ohne Zweifel gebe es einsichtige Leute, die die lächerlichen Erzählungen und Behauptungen der deutschen Zeitungen in ihrem wahren Wesen erkennen und mißbilligen, aber die große Menge komme nicht so weit, denn alles für Deutschland Ungünstige werde als Lüge abgefertigt. Mit dieser maßgebenden Erleuchtung hat nun der Mann der Times seine Beobachtungen fortgesetzt, die deutsche Seele in ihrer wahren Beschaffenheit und ihren wirklichen Zusammenhängen erforscht und die den Engländern wohlgefälligen Ergebnisse seiner Untersuchungen der Öffentlichkeit übergeben. Auf seinen Professor darf man vielleicht das Sprichwort ein wenig anpassen: Sage mir, von wem du gelobt wirst, und ich sage dir, wer du bist. Wir erfahren über ihn zwar nur, daß er„ein wohlbekannter Professor“ einer kleinern Universität mit langjährigen Beziehungen zu England usw. ist; etwa so eine Art Austauschprofessor von eigenen Gnaden. Die langjährige Verbindung mit englischen Gelehrten mag dem Herrn so wertvoll erscheinen, daß er die so schön gebotene Gelegenheit nicht entschlüpfen ließ, sich durch den sogenannten Neutralen der Times bei seinen englischen Freunden, die ihn unter der Maske vielleicht erkennen, in geneigte Empfehlung zu bringen. Dann dürfte man ihm ja das Wort zugute halten: Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden. Warum es in Deutschland an Metall mangelt. Einem„Numismatiker“ öffnet die Times vom 25. Mai ihre Spalten zu folgendem völlig ernstgemeinten Beitrag: In Deutschland beginnt es an Metall zu mangeln. Dies hat seinen Ursprung in dem Strom von Medaillen und Ehrenzeichen, die während des Krieges über das Land gehen, meist um eingebildete Siege zu feiern. Vom künstlerischen Standpunkt sind sie meist verächtlich. Die übrigen in ihrer schwerfälligen Barbarei sind typisch teutonisch. Schon an 200 solcher Erinnerungszeichen, die das leichtgläubige Volk ermuntern sollen, sind ausgegeben worden, u. a. zur Erinnerung an die Einnahme und die Verbrennung von Paris durch v. Kluck. Wir wollen uns von der Times doch nicht übertrumpfen lassen und teilen demgemäß mit: Unser Londoner Sonderberichterstatter meldet uns, daß die englische Regierung Medaillen eingeführt die Verbreiter der größten und dümmsten Lügen über Der deutsche amtliche Bericht. WIB Großes Hauptquartier, 29. Mai.(Telegr.) Amtlich. Eingetroffen um 3 Uhr 25 Min. nachmittags. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Franzosen setzten gestern, nachdem wir sie bei Angres zurückgeworfen und ihnen eine Anzahl Gefangener abgenommen len, mit starken Massen zu einem Gegenangriff längs der Straße Béthune-Souchez an, wurden aber unter den empfindlichsten Verlusten auf der ganzen Front abgeschlagen. In der Nacht nahmen wir die schwache Besatzung des Hauptteils von Ablain, deren Verbleiben in der dort vorgeschobenen Stellung nur unnützes Blutvergießen gekostet hätte, unbemerkt vom Feinde auf die unmittelbar dahinter befindliche nächste Linie zurück. Südlich Souchez wurde gestern ein französischer Angriffsversuch durch unser Feuer im Keime erstickt. Das südwestlich Souchez liegende, von den Franzosen als von ihnen erobert erwähnte Schloß Le Carieul ist dauernd von uns gehalten. Südöstlich Neuville wiesen wir feindliche, mit Minen- und Handgranatenfeuer vorbereitete Vorstöße leicht ab. Im Priesterwalde, nordwestlich Pont--Mousson, schienen die Franzosen wie am 27. Mai abends wieder einen größern Angriff vorbereitet zu haben. Unser Feuer hielt den Feind nieder. Vereinzelte nächtliche feindliche Teilvorstöße wurden blutig zurückgewiesen. er belegten die befestigten Orte Gravelingen und Dünkirchen sowie den Elappenort St. Omer mit Bomben und erzielten auf einem feindlichen Flugplatz nordöstlich Fismes mehrere Treffer. Östlicher Kriegsschauplatz. An der obern Dubissa griffen die Russen südöstlich Bartewiany und südöstlich Kielmy ohne Erfolg an. Im weitern Verlauf der Kämpfe an der untern Dubissa wurde der Gegner an vielen Stellen über den Fluß geworsen. Bei der Verfolgung wurden noch 380 Gefangene gemacht. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unsere Truppen haben sich gegen die Nordfront von Przemyst näher herangeschoben. Auf der Front zwischen Wiszuia- und Lubaszowka-Abschnitt(östlich Rasymus und Jaroslau) machten die Russen wiederholte vereinzelte Teilangriffe. Sie wurden überall unter schweren Verlusten zurückgeworfen; das russische 179. Infanterie-Regiment ist aufgerieben. Westlich und südlich Sieniawa hat der Gegner seine Angriffe nicht erneuert. Oberste Heeresleitung. Der russische amtliche Bericht. ag Von der hokländischen Grenze, 29. Mai.(Telegr.) Der russische Generalstab teilt unterm 28. mit: In dem Raume von Schaulen bemächtigten sich unsere Truppen am 26. abends der stark befestigten Stellungen am Bubik, wobei wir über 1000 deutsche Gefangene machten. An der untern Dubissa fanden hartnäckige Kämpfe statt. In Galizien wurden die Gefechte San mit derselben Heftigkeit fortgesetzt. In der Nacht des ternahmen unsere Truppen einen kräftigen Angriff gegen feindlichen Stellungen nördlich und östlich von Sieniawa, wobei sie dem Feind schwere Verluste beibrachten. Im Laufe des folgenden Tages eroberten wir seine Befestigungen an der Front Pigany—Ignace, wo das III. kaukasische Armeekorps etwa 6000 Österreicher und Deutsche gefangen nahm und 6 schwere und 3 leichte Geschütze eroberte. Doch gewann der Feind südlich und östlich Radymno dank dem starken Übergewicht seiner Artillerie etwas Gelände an beiden Seiten des San. Östlich Hussakow bei Zlotkowice verstand der Feind nach einem mehrtägigem hartnäckigen Kampfe es, sich abermals der Gräben von zweien unserer Bataillone zu bemächtigen. Vor den großen Dujestrsümpfen bei Dolina wurde der Feind, der am 25. hartnäckige Angriffe unternommen hatte, beinahe überall zurückgeworfen und behauptete sich nur an einigen Abschnitten vor unsern Drahtverhauen, wo er allmählich durch unsern Gegenangriff vertrieben wird. Nach den letzten Meldungen ging das III. kaukasische Ameekorps in der Nacht vom 28. zum Angriff vor und bemächtigte sich stürmender Hand Sieniawas, wo über 1000 Mann gefangengenommen und Geschütze erbeutet wurden. [Der Bericht wimmelt von Entstellungen und übertreibungen.] dem Frieden ein. Der Erlaß bestimmt, daß der Krieg für alle Wirkungen des Artikels 1226 des Zivilgesetzes als höhere Gewalt anzusehen ist, und zwar nicht nur in den Fällen, in welchen er die Ausübung der Rechtshandlungen unmöglich macht, sondern auch wenn er diese übertrieben kostspielig macht. Die Verpflichtung muß jedoch vor dem Tage der Mobilisierung übernommen worden sein. Der Erlaß bestimmt ferner die Zulässigkeit des Aufschubs jedweder gerichtlichen Verhandlung wegen Nichterfüllung der Verpflichtungen und gibt den Firmen, deren Bilanz mit einem Aktivüberschuß abschließt, und die wegen des Krieges nicht imstande sind, die Zahlungen zu leisten, das Recht, von den Gerichten eine gänzliche oder teilweise Verschiebung ihrer Verpflichtungen nicht über 60 Tage nach dem Friedensschluß zu erlangen. Berlin, Moratorium am 27. die 29. Mai.(Telegr.) Das schwedische wurde laut Berliner Lokal=Anzeiger für Auslandsforderungen bis zum 1. Oktober verlängert. Das Eiserne Kreuz. * hand. Die große goldene Medaille wurde der Times hat für Deutschig zuerkannt. Berlin, 29. Mai.(Telegr.) Die Deutsche Tageszeitung erfährt aus Hann.=Münden: Ein Landsturmmann im Offiziersgefangenenlager sah seiner Dienstanweisung gemäß die einzelnen Schlafräume der Gefangenen vor 10 Uhr abends nach. Nun traf er etwa zehn russische Offiziere noch auf dem Gang. Auf seine Anordnung hin, sich sofort in ihre Räume zu begeben, wurde er von zwei russischen Offizieren gefaßt und aus dem Fenster hinaus ins Freie gestürzt. Mit schweren innern Verletzungen brachte man den Soldaten ins Lazarett, woselbst er nach einigen Stunden verschied. WTB Wien, 29. Mai.(Telegr.) Den Blättern zufolge wählte die Akademie der Wissenschaften Herrn Professor Wagner in Berlin zum Ehrenmitglied im Auslande, Sven Hedin in Stockholm, Planck in Berlin, Groth in München, Winter in Bonn und Deußen in Kiel zu korrespondierenden Mitgliedern im Auslande. Das Eiserne Kreuz erster Klasse erhielt der Vizefeldwebel im 4. bayr. Res.=Inf.=Regt. Heinrich Mohr aus Tauberrettersheim unter gleichzeitiger Beförderung zum Offizierstellvertreter; der Oberleutnant und Regimentsadjutant im Inf.=Regt. 65, Köttgen, der schwer verwundet in Metz im Lazarett liegt, Sohn des Kgl. Baurats Köttgen, Direktor der Firma van der Zypen und Charlier in Köln=Deutz. Es haben ferner das Eiserne Kreuz erhalten: der Obermatrose Paul Neuhaus aus Wetter a. d. Ruhr beim Regimentsstab des 5. MatrosenRegiments; der Student der Rechtswissenschaften Andreas Predöhl, Leutnant d. Res. im 7.(Bonner) Husaren=Regt., Sohn des Hamburgischen Bürgermeisters; der Offizierstellvertreter und Kompagnieführer Volk, Oberpostassistent beim Postscheckamt Köln, wohnhaft in KölnNippes; Mathias Keller im Pion.=Batl. 24, Sohn von Peter Keller in Junkersdorf; der Oberheizer Willy Schieffer aus Köln. Städtische Nachrichten. * Köln. 29. Mai. Der Oberbürgermeister der Stadt Köln hat mit Wirkung vom 1. Juni Höchstpreise für Brot festgesetzt. Es darf der Preis für das vierpfündige Roggenschwarzbrot 65 9, das dreipfündige Feinbrot 70., das 100 Gramm schwere Weißbrot.8, das 50 Gramm schwere Weißbrot 48 nicht übersteigen. Bei Abgabe von geteiltem oder geschnittenem Brot darf der Preis um höchstens 2. für das Pfund, einschließlich der Abrundung von Pfennigbruchteilen nach oben, erhöht werden. Die Höchstpreise gelten nicht bei Abgabe von kleinen Mengen Brot in Wirtschaften und Gasthäusern. Wirtschaft und Recht. Aus dem Spirituosengewerbe. ## Berlin, 29. Mai.(Telegr.) Die gestrige Hauptversammlung des Verbandes deutscher Spiritus= und Spirituosen=Interessenten E. V. befaßte sich außer mit geschäftlichen Angelegenheiten mit den im Augenblick wichtigsten Fragen des Spirituosengewerbes. Im Anschluß an ein Referat des Geschäftsführers Dr. Neumann wurde einstimmig beschlossen, mit allen Mitteln dafür einzutreten, daß der Reichskanzler durch Bundesratsverordnung die Befugnis erhält, die Freigabe von Spiritus zur Versteurung auf 50 Prozent der vorjährigen Versteurung zu erhöhen, ferner erneut um Verlängerung der Branntweinsteuer kredite auf neun Monate zu ersuchen, weil den jetzt fällig werdenden Steuerschulden aus den frühern Monaten infolge der zwangsweisen Betriebseinschränkungen erheblich verringerte Einnahmen gegenüberstehen, weiterhin auf die Herabsetzung des Einfuhrzolles für Spiritus zu Genußzwecken auf die Höhe der inländischen Besteurungen hinzuwirken und endlich bei den Landeszentralbehörden Vorstellungen nach der Richtung zu erheben, daß die Verbote des Ausschanks und Kleinverkaufs von Branntwein auf das Maß des im Interesse der Allgemeinheit wirklich Notwendigen beschränkt werden. Insbesondere sollen auch sämtliche Handelskammern durch eine Denkschrift auf die übertriebene Einengung und Bedrückung des Spirituosengewerbes, die für das Reich von finanziellen Gesichtspunkten aus bedenklich sei, hingewiesen werden. Das neue foratorium in Italien. Der bereits kurz erwähnte königliche Erlaß führt unter der Form von bedingten Erleichterungen für Verpflichtungen ein neues Moratorium mit Gültigkeit bis auf 60 Tage nach Dem ordentlichen Mitglied der Akademie für praktische Medizin und Direktor des pathologisch=physiologischen Instituts der städtischen Krankenanstalten Professor Dr. Heinrich Ewald Hering zu Köln ist der Charakter als Geheimer Medizinalrat verliehen worden. Nachrichten aus Westdeutschland. Wiesbaden, 28. Mai. Eine Erscheinung, die man kaum zu Beginn des Krieges erwartet hatte, die sich aber nun ziemlich gleichmäßig in allen Gebieten Deutschlands wiederholt, ist das starke Anwachsen der Fremdenziffern in unsern Bädern während der gegenwärtigen Frühjahrstage. Wenn auch natürlich nicht die vollen Friedensziffern zu erreichen sein werden, so hat das Badeleben doch eine starke Anregung dadurch erhalten, daß die deutschen Reisenden nicht ins Ausland gegangen sind. Dieser Umstand hat dazu mitgeholfen, die Verringerung der Zahl ausländischer Gäste nahezu auszugleichen. Nur so ist es zu verstehen, daß z. B. Wiesbaden bereits eine Fremdenziffer von 37000 aufzuweisen hat. Freilich sind darunter auch eine ganze Anzahl verwundeter und erkrankter Feldzugsteilnehmer, die hier Genesung suchen. Das Bild des hiesigen Badelebens ist gegenüber früher nicht wesentlich verändert, wenn man es nicht als eine erfreuliche Wandlung bezeichnen will, daß man heute ohne weiteres empfindet, in einem deutschen Bad zu sein, während man früher auf Schritt und Tritt das internationale Gepräge der Wiesbadener Kur bemerkte. Vermischtes. Braunschweig, 29. Mai.(Telegr.) Das Forsthaus Oderhaus ein viel besuchter Kuraufenthaltsort im Harz, ist in der vorigen Nacht niedergebrannt. Der Brand soll durch einen schadhaften Schornstein entstanden sein. * Weimar, 29. Mai.(Telegr.) Die heutige Hauptversammlung der Goethe=Gesellschaft nahm einen erfreulichen Verlauf unter der Leitung des Frhrn. v. Rheinbaben. Der Festvortrag von Geheimrat Lenz fand begeisterte Zustimmung. 0 Von der holländischen Grenze, 29. Mai.(Telegr.) Die aufgelaufene Champagne ist 1885 gebaut, hat einen Raumgehalt von 6726 Tonnen und gehörte der Compagnie Transatlantique in Havre. Das Schiff war am 9. Mai von Westindien abgegangen. Samstag, 29. Mai Kölnische Zeitung 8 Abend-Ausgabe 1915 8 Nr. 539 Handel, Gewerbe und Verkehr. Deutsche Plätze London Paris Amster dam Amtliche Wechselzinssätze der Notenbanken. Belgische Plätze 6 Italien. Plätze 5½ Kopenhagen Wien 5 Schweiz. Plätze 4½ Lissabon Madrid 5½ 4½ Stockholm Petersburg 5½ 5½ 6 Drahtberichte vom 28. Mai. # Berlin. Im freien Verkehr an der Börse war bei fester Grundstimmung das Geschäft zunächst still mit Rücksicht auf den Wochenschluß, und es fanden nur einige Umsätze in Deutschen Waffen, Löwe, Rheinische Metallwarenfabrik sowie Daimler bei wenig veränderten Kursen statt. Das Hauptinteresse zogen Deutsche ErdölAktien auf sich, in denen sich ziemlich ansehnliche Umsätze zu höhern Kursen vollzogen. In diesen Käufen spiegeln sich die Interessenkämpfe bestimmter Bankgruppen wieder. Die früher nicht unerheblich gewesene Spannung im Kurse der neuen und alten Erdöl-Aktien hat sich nun bereits auf wenige Prozente ermäßigt. Im weitern verlauf kamen noch zu gebesserten Kursen in den Verkehr Rheinische Braunkohlen, Oberschlesische Eisenindustrie, Laurahütte, Phönix, Oberschlesische Kokswerke, Bismarckhütte, Hirsch-Kupfer, Langendreer, Telephon Berliner, Mix& Genest, Bergmann-Elektrizitätswerke, letztere auf die ebenfalls fest besonders Kriegsanleihe. Der Geldmarkt ist weiter ebenfalls fest, uu.—%, und darunter, Schiebungsgeld somie Geld auf einige Tage über Monatsabschluß 4 bis 4½%. Privatwechselzinsfuß 3¾% und darunter. Ausländische Zahlungsmittel waren i Berlin. Der Reingewinn, der Securitas, Feuerversicheungs-.-G. in Berlin(trüher Industrie, Versicherungs-.-., beträgt einschließlich 24034-4 Vortrag 89 403-H(i. V. 108787.). Der auf den 22. Juni einzuberufenden Hauptversammlung wird vorgeschlagen, eine Dividende von 12.50-K(17.50.4) auf die Aktie gleich 5%(%) der Einzahlung zu verteilen, der Kapitalrücklage 3268-4(4380=), 20 000.4 einer neu zu bildenden Kriegsrücklage zu überweisen und den Rest Die Verwaltung der Maschinenbau-Anstalt Humboldt Kaln- Kalk teilt der Voss. Ztg. auf Anfrage mit, daß sich über die Höhe der für das am 30. Juni ablaufende Geschäftsjahr 1914/15 zur Auszahlung gelangenden Dividende(i. V.%) eine Auskunft noch nicht geben lasse. Der bisherige Geschäftsgang sei befriedigend gewesen. Die gestrige Hauptversammlung der Halleschen Bahn- und Terrain-Gesellschaft zu Berlin genehmigte die Jahresrechnung für 1914, die mit einem Verlust von 803lcK abschließt, um den sich der Fehlbetrag aut 46820 4 erhöht. Infolge des Krieges konnten im abgelaufenen Jähre nur 2300qm Gelände veräußert werden. Höchst a. M. In der heutigen Hauptversammlung der Maschinen- und Armaturenfabrik(vorm. H. & Co.) in Höchst waren 518 Vorzugs- und Stammaktien vertreten. Der Vorsitzende teilte in Ergänzung des Geschäftsberichtes mit, daß die Gießerei, von der man sich durch billigere Erzeugung so viel Vorteile versprochen habe, infolge des Krieges noch immer nicht fertiggestellt worden sei. Die Forderungen, die die Gesellschaft an das feindliche Ausland habe, beträfen zum Teil Firmen, mit denen man bereits seit vielen Jahren arbeite, die immer glatt gezahlt hätten, und die die Verwaltung auch heute noch für gut halte. Zum andern Teil setzten sich diese Forderungen aus Waren zusammen, die fertiggestellt seien, aber mangels Versandmöglichkeit noch nicht abgeliefert, werden konnten, oder die sich bei Beginn des Krieges noch in Arbeit befunden hätten. Ob diese Waren noch einmal abgerufen würden, und wann dies zu erwarten sei, ließe sich natürlich nicht sagen; man habe sie übrigens nur zu den Selbstkosten aufgenommen, und man hoffe, da es sich durchweg um gangbare Marktware handle, sie gegebenenfalls auch im Ausland verkaufen zu können. Deshalb würde die vorgeschlagene Kriegsrücklage von 50 000.4 etwaige Ausfälle vvoraussichtlich zu decken vermögen. Die Ausgaben für Kriegsunterstützungen mit mehr als 37 0000A seien für die Gesellschaft im Hinblick auf ihre nicht befriedigenden Ergebnisse der beiden letzten Jahre verhältnismäßig hoch. Man halte diese Leistungen aber für eine Ehrenpflicht und auch in einer geeignet erscheinenden Weise fortsetzen. Der Abschluß wurde einstimmig genehmigt und die Dividende auf die Vorzugsaktien g, Mänchen. Die.- G. F. Bruckmann in München erzielte einschließlich 122 71704(i. V. 123310.4) Vortrag einen Reingewinn von 269017=K(501 289=), woraus 8%(20%) Dividende verteilt und 124017.4 (122 717=4) vorgetragen werden sollen. ** Nürnberg. Der Abschluß der Nürnberger Leben versicherungsbank.-G. in Nürnberg ergibt 403 910-K(i. V. 361 069=4) Ueberschuß, wovon 273687-4 der Gewinnrücklage der Versicherten zufließen. Die Aktionäre sollen wieder 10% Dividende erhalten. = Bremen. Die Oelfabrik Groß-Gerau-Bremen in Bremen schlägt 10%(i. V.%) Dividende bei reichlichen Abschreibungen und Rückstellungen vor. (9 Wien. Die Hauptversammlung der Oesterreichischen Südbahn genehmigte einstimmig den Rechnungsabschluß. Der nach Zuweisung von 5½ Mill. Kronen an eine Kriegsverlustrücklage mit 11.91 Mill. Kronen ausgewiesene Gebarungsabgang wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die ausscheidenden Verwaltungsratsmitglieder wurden bis auf einen, der Franzose ist, wiedergewählt. Der Vorsitzende gedachte mit warmen Wörten der außerordentlichen Pflichttreue aller Angestellten der Bahn seit Kriegsausbruch; insgesamt wurden 5000 7 Budapest. Nach achttägiger Pause ist der private Verkehr an der hiesigen Wertpapierbörse wieder aufgenommen worden; die Umsätze waren heute gering. * New York, 29. Mai. Die Wertpapierbörse eröffnete in unregelmäßiger Haltung. Die Aktien der Chicago Rock Island& Pacific Railway Co. stiegen auf günstige Einnahmeschätzungen der Zwangsverwaltung. Auch für die bekannten Sonderwerte herrschte lebhaftere Nachfrage, ebenso für Kupferwerte. Nach den ersten Umsätzen wurde die Haltung matter, und der Verkehr gestaltetc sich schleppend, da die Spekulation sich anhaltend zurückhielt. CanadaPacific büßten 1½8 ein wegen den unbefriedigenden Aprileinnahmen. Bemerkenswert war die Kurssteigerung der Werte der Butte& Superior Copper Co. im Zusammenhang mit den höhern Zinkpreisen. Im weitern Verlaufe erwies sich die Stimmung als zuversichtlicher auf die optimistischere Auffassung der allgemeinen Geschäftslage und der Entwicklung des. Stahlgeschäfts. Chesapeake& Ohio waren dagegen schwächer, anscheinend wegen der ungünstigen Dividendenerwartungen. Im Schlußverkehr konnten sich die Kurse behaupten. Der Aktienumsatz betrug nur 164000 Stück. Die Utah Copper Co. erhöhte ihre Vierteljahrsdividende um 25c. auf 18, die Nevada Copper Co. setzte ihre Vierteljahrsdividende ebenfalls um 12½c. auf 37½c. herauf, und die Butte& Superior Copper verteilt eine Vierteljahrsdividende von 75c. und eine Sonderdividende von 2½8.— Die Ray Consolidated Copper Co. hat die Verteilung einer Vierteljahrsdividende von 37½e. wieder aufgenommen.— Die Erzeugung der Utah Copper Co. betrug im April 12 015 000 Pfd. Kupfer, gegen 10 204000 Pfd. im März und 13 Mill. Pfund im April des Vorjahres.— Die Nevada Copper Co. erzeugte im April 4700000 Pfd. gegen 4535 000 Pfd. im März und 4880000 Pfd. im April des Vorjahres.— Der Wert der im April ausgeführten Bodenerzeugnisse bezifferte sich auf 137 000 000g gegen 154 160 0008 im März und 58290 0008 im April des Vorjahres. Kuhrort. Schitterbörse. Bergiahrt-Frachten: Mainz-Gustavsburg.80, Mainplätze bis Frankfurt a. M..90, Mannheim 0,80.4, Karlsruhe.95.4, Lauterburg 1,05-46, Straßburg 1,30.., Schlepplöhne: St. Goar.55-f. Mainz-Gustavsburg 6/80.4, Mannheim.90.4 pschurg kleine Schiffe 9 38 u. Tangstrest 'alfrachten für Kohlenladungen Doesburg kieme Schine 2,30.48, Langstiddt kleine.40.M, Friesland kleine.40##4 Warenberichte. * Berlin, 29. Mai. Frühmarkt. Runder Mais Ia 611-626.K, mittel 540 bis 609.4, kleiner feiner 615-640.K, ausländische feine Gerste 643-662-4, mittel 635-642=., ausländische Weizenkleie 43.50-K, ausländische Roggenkleie 44.M, ausländischo Gerstenkleie 44-4, Lupinen 295-H, Seradella 695#4 * New York, 28. Mai. Baumwolle. Zu Beginn des Marktes wirkten Abwicklungen abschwächend. Meldungen über starke Regenfälle führten später im Verein mit Käufen von südlichen Firmen eine Befestigung der Haltung herbei. Gegen den Schluß wurde die Haltung jedoch wieder schwächer infolge günstigerer Ernteschätzungen. Am Schluß war die Haltung stetig, die Preise wiesen gegen gestern leichte Besserungen auf. * New Orleans, 28. Mai. Baumwolle. Greifbare Ware notierte heute 9,00(zuletzt.00),.43(.43) und 7,43(.43), Juli.10(9,12), Okt. 9,46(.47), Dez..62(.64), Jan..74(.74). * Chieago, 28. Mai. Weizen: Weitere Meldungen über allzu reichliche Niederschläge in den Staaten Missouri und Kansas wirkten anfänglich preissteigernd; im weitern Verlaufe trat jedoch ein Stimmungswechsel ein wegen der umfangreichen argentinischen Verschiffungen. Im Schlußverkehr war die Haltung dann wieder fester auf teilweise Deckungen der Spekulation, immerhin zeigten die Preise gegen gestern Rückschläge von 4 bis 7/8c. * Duluth, 28. Mai. Leinsaat: Mai 193½, Juli 195. Viehmärkte. □ Kastellaun(Hunsrück), 28. Mai. Auftrieb 789 Tiere, davon 302 Ochsen, 72 Rühe und 186 Rinder. Handel flott, Nachfrage rege, Preise hoch. Es kosteten: Fuhrochsen Ia 1200-1400-M, IIa 800-1100Mf das Paar; Fuhrkühe 400.550=A, frischmelkende Kühe 350-450-A, trächtige Kühe und Rinder 800 bis 500.4, junge Rinder 150-22544, ältere Rinder 250-300cA das Stück; Ochsen Ia 98-100-A, IIa 86-88-4, Rinder Ia 92-94-4, IIa 84-86-K. Kühe Ia 80 bis 82.4, IIa 74-77.A; Schweine Ia 102-105-4. IIa 96-98-H die 50kg Schlachtgewicht;-8 Wochen alte Ferkel 42-50-A. 10-12 Wochen alte 74-82-4 das Paar. Reichsbank. In der heutigen Sitzung des Zentralausschusses besprach der Vorsitzende, Präsident des Reichsbankdirektoriums Dr. Havenstein, die Lage der Bank an der Hand des letzten, von uns ausführlich besprochenen Ausweises. Dann stimmte der Zentralausschuß der Auszahlung einer Abschlagsdividende an die Anteilseigner der Reichsbank in der Höhe von 1¾% zu. Der Vorsitzende teilte noch mit, daß das bisherige Mitglied des Zentralausschusses Eduard Woermann, Hamburg, seinen Austritt angemeldet habe. Eine Neuwahl wird im Anschluß an die nächstjährige Versammlung der Anteilseigner stattfinden. * Köln-Lindenthaler Metallwerke,.-G. in Köln. Nach dem Geschäftsbericht für das am 30. September 1914 beendete Geschäftsjahr 1913/14 wurde das Ergebnis durch den Krieg ungünstig beeinflußt. Es ergab sich ein Betriebsüberschuß von 232 313. (im Vorjahr, das neun Monate umfaßte, 297 646.). Nach Abzug der Handlungsunkosten und Zinsen sowie nach 16 981M(18 786.40 Abschreibungen und nach Zuweisung von 14330+(20 096.K) zum Sicherheitsbestand ergab sich ein Verlust von 7859cK(i. V. Gewinn von 18 828.), um den sich der Gewinnvortrag von 188284 auf 10 969./ ermäßigt. Die Gesellschaft bleibt demnach wie seit ihrer Gründung auch für 1913/14 dividendenlos. Für die voraussichtlich uneinbringlichen Forderungen von 106 610M wurde dieser Betrag dem Sicherheitsbestand entnommen, so daß dieser Bestand noch 19 4904 beträgt. Die Ausstände betragen nach Absetzung der zweifelhaften 302 200.4 (330 143.), bar 1366.4.(3694.A) und Wechsel 14 246 K(16 819.40). Die Warenlager sind mit 307 164 K(306 901.) bewertet. Anderseits betragen die laufenden Verbindlichkeiten 608 483.4(635 062.). Neu erscheinen 74 895¾ Akzeptschulden.— Die heute unter dem Vorsitz von Bankdirektor Farwick abgehaltene Hauptversammlung, in der 2 Aktionäre 192 000.4 Aktienkapital vertraten, genehmigte den Abschluß, erteilte der Verwaltung Entlastung und wählte ein ausscheidendes Aufsichtsratsmitglied wieder. * Steinkohlenbergwerk Graf Bismarck, GelsenkirchenBismarck. Wie der Geschäftsbericht für 1914 ausführt, kam die bereits gegen Ende 1913 eingetretene Verschlechterung der Absatzverhältnisse des rheinisch-westfälischen Kohlenbergbaus für die Gesellschaft in den ersten Monaten des Berichtsjahrs so erheblich zur Geltung, daß sie gezwungen war, im ersten Vierteljahr an elf Arbeitstagen aut allen Schachtanlagen zu feiern. Dann hielt sich die Beschäftigung bis zum Ausbruch des Krieges auf ziemlich gleichmäßiger und befriedigender Höhe. Nach der Mobilmachung konnte jedoch zunächst aus den bekannten Gründen nur sehr unregelmäßig gefördert werden. Infolge der Verminderung der Belegschaft durch Einberutung von annähernd 28% der Beamten und Arbeiter zur Fahne wurden die üblichen täglichen zwei Förderschichten zu einer Tagesschicht vereinigt. Diese ungünstigen Verhältnisse blieben auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebs nicht ohne Einfluß, weshalb es der Verwaltung geboten schien, die Ausbeute, welche für das erste und zweite Viertel des Berichtsjährs je 1000000 4 betrug, für die beiden letzten Vierteljahre auf je 250000X4 herabzusetzen. Die Beteiligungsziffer von Bismarck beim Kohlen-Syndikat beträgt in Kohlen unverändert 2326 000t, in Koks 300000t. Der Absatz in Kohlen beliet sich auf 1673381t(i. V. 2164536t). In den um die Mitte des Berichtsjahrs in Betrieb genommenen Kokereien und Anlagen zur Gewinnung von Nebenerzeugnissen wurden u. a. 73611t Koks hergestellt. Die Gewerkschaft ist der Deutschen Benzol-Vereinigung und der Deutschen Ammoniak-Verkautsvereinigung in Bochum sowie der Gesellschaft für Teerverwertung in Duisburg Meiderich als Mitglied beigetreten. Der reine Betriebsüberschuß stellt sich auf 3103 241-A 5588 906); hinzu kommen 199209-K(194055) Mieterträge der Arbeiterwohnungen, so daß nach Absetzung von 51 733-/(45000*∆) Darlehnstilgung einschließlich 105574.K(117613) Vortrag 3356 291-K(5855 574=4) zur Verfügung stehen; diese finden folgende Verwendung: Ausbeute 2500000 K(4000000), Allgemeine Rücklage für Erneuerungen 650000-4 (1 650000.), Bergschäden-Rücklage 100000MK(wie i..) und Vortrag 106 291.4) 105 574=). Für öffentliche Lasten und Abgaben wurden 2886301=K.(2802 551=4) autgewandt. Der reine Erlös für Kohlen stieg um.0844, und gleichzeitig stiegen die Selbstkosten um 0,77# die Tonne. Die Zahl der eigenen Beamten- und Arbeiterwohnungen stieg auf 1731(1638). Die verfügbaren Mittel betrugen Ende 1914 2576647.4, denen an schwebenden Verbindlichkeiten 10850694=4 gegenüberstehen; darunter befinden sich 6081 287=K Bankguthaben. Ueber die Verhandlungen zur Erneuerung des Kohlen-Syndikats wird im Bericht ausgeführt, daß in diesen insofern ein ertreulicher Fortschritt zu verzeichnen ist, als sich am 8. Februar 1915 der größte Teil der bisherigen Mitglieder an den neuen Syndikatsvertrag gebunden hat, allerdings mit dem Vorbehalt, daß bis zum 1. Oktober 1915 sämtliche noch Außenstchenden ebentalls in diesen Vertrag eintreten. Im Interesse der Kohlenindustrie und der gesamten Volkswirtschaft hofft der Grubenvorstand, daß die übrigen Syndikatsmitglieder unter Aufgabe ihrer Sonderwünsche sich dem Vertrag anschließen werden, und daß auch mit den außerhalb des Syndikats stehenden Zechen eine Verständigung herbeigeführt werden wird. Die Ungewißheit, welche in dieser Hinsicht selbst heute noch herrscht, veranlaßte die Gewerkschaft, ihren Absatz für alle Fälle bis zu einem gewissen Grade dadurch sicherzustellen, daß sie sich bei der Kohlenhandelsgesellschaft Adolf Harloff, G. m. b.., Kassel, durch eine Kapitalbeteiligung, die mit 21450004 zu Buch steht, maßgebenden Einfluß verschaffte. Eine größere Bedeutung mißt die Verwaltung in der Richtung aber dem Umstande bei, daß die Gewerkschaft sich durch die Errichtung der drei Kohlenwäschen auf den Schachtanlagen I/IV, II/VI und III/V zur Lieferung ganz erstklassiger Erzeugnisse in die Lage versetzt und durch ihren Hafen Anschluß an die Wasserstraßen gewonnen hat. Der Hafen kam im Herbst 1914 in Betrieb. Bis zum Jahresschluß wurden in ihm 83384t Kohlen und andere Materialien umgeschlagen.„„„ U Bergmann Elektrizitätswerke,.-G. in berlin. Die heutige Hauptversammlung, in der 17 Aktionäre ein Aktienkapital von 21 438 000 vertraten, setzte die Dividende auf 5% fest und wählte an Stelle des Staatssekretärs Dr. Helfferich neu in den Aufsichtsrat den Direktor der Deutschen Bank Georg Emil Stauß. Auf Anfragen eines Aktionärs erteilte der kaufmännische Generaldirektor Berliner folgende Auskünfte: Die Chaudoir-Metallwerke in Wien, an denen Bergmann mit 2 Mill. Kronen Aktienkapital beteiligt ist, haben für 1914 eine Dividende von 7% bezahlt. Da sie aber erst im April erklärt wurde, ist sie im Abschluß von Bergmann noch nicht verrechnet. Bergmann besitzt nicht das gesamte Aktienkapital der Chaudoir-Werke, sondern nur einen Teil. Diese Gesellschaft war im vergangenen Jahr voll beschättigt und ist es auch im laufenden; sie arbeitet pünktlich. Eine Sparkasse für Beamte und Arbeiter, wie sie z. B. bei Siemens & Halske besteht, hat die Bergmann-Gesellschaft nicht. Die Kriegsrücklage von 1 Mill. Mark ist keineswegs zu hoch; sie ist zurückgestellt für den Fall, daß die Gesellschaft noch größere Ausfälle in laufender Rechnung treffen können, die noch nicht zu übersehen sind. Die Verwaltung hofft, daß die Verluste bei weitem nicht so hoch sein werden wie vorgesehen, aber welchen Umfang sie annehmen können, ist ungewiß, hesonders nachdem Italien, mit dem die Gesellschaft auch geschäftliche Beziehungen unterhält, zu unsern Feinden übergegangen ist. Daher sei die Kriegsrücklage keineswegs zu hoch. Die Abschreibungen auf die Warenbestände sind sehr vorsichtig vorgenommen, so daß darin eine stille Rücklage enthalten ist. Geh. Baurat Bergmann teilte dann über die Hochfrequenz-Gesellschaft, über die im letzten Geschäftsbericht nichts erwähnt ist, während früher von dieser Beteiligung besondere Ergebnisse in Aussicht gestellt wurden, mit, daß die Verbindung mit Eilverse in Hannover fortbesteht. Nach den Maschinen, die abgeliefert sind, hat Bergmann noch drei neue Aggregate in Bestellung erhalten, die voraussichtlich in 4 bis 5 Monaten abgeliefert sein werden. Bergmann ist laut Vertrag nur Fabrikant und Lieferant für die Hochfrequenz-Gesellschaft. Infolge der bei der BergmannGesellschaft vorliegenden Aufträge, namentlich für Heeresbedarf, haben sich die Umsätze gegen die gleiche Vorjahrszeit bedeutend erhöht. Die Gesellschaft hat auf Monate hinaus volle Beschättigung. Die Verwaltung hofft daher, auch für das laufende Jahr ein zuiriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Ueber die Höhe der Aufträge können Mitteilungen nicht gemacht werden, es möge auch nicht danach getragt werden. Die Gesellschaft beschäftigt soviel Arbeiter wie vor dem Kriege; es wird Tag und Nacht sowie auch Sonntags gearbeitet. § Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft in Berlin. Die Hauptversammlung war sehr zahlreich besucht. Der Verlust von mehr als der Hälfte des Aktienkapitals führte zu mehrstündigen Erörterungen. Der Vorsitzende teilte mit, daß der Verlust von 2507 201,A sich durch Minderbewertungen möglicherweise noch erhöhen dürfte. Der Führer der Minderheit, Rechtsanwalt Kuh aus Rathenow, bemängelte eine Reihe von Bilanzposten und wünschte eingehende Auskunft. Die Schuld an dem ungünstigen Abschluß könne nicht nur dem inzwischen entlassenen frühern technischen Direktor Hirth zugeschoben werden, sondern auch der kaufmännische Direktor sei wohl nicht imsande, seinen Platz auszufüllen.“ Die Minderheit beantragte daher Verweigerung der Entlastung, Vertagung der Beschlußfassung über die Bilanz und Einberufung einer neuen außerordentlichen Versammlung, in der dann, nachdem die geforderten Aufklärungen erteilt worden sind, die Einsetzung eines Ausschusses zur Prüfung der Geschäftsvorgänge in den letzten zwei Jahren beantragt werden soll. Der Redner verlangte auch zu wissen, was die Verwaltung getan habe, um neue Geschäfte einzuleiten, die die Verhältnisse der Gesellschaft bessern können. Wie die Verwaltung erwiderte, werden verschiedene Pläne erwogen, um die Gesellschaft auf eine neue Grundlage zu bringen, indes könne nicht eber über diese Pläne gesprochen werden, bis die Verhältnisse geklärt seien. Eine Anzahl alter ungünstiger Verträge müßte erst abgewickelt werden, ohe e# möglich sei, sich auf neue Geschäfte einzulassen. Ueber die Arbeiter frage wurde mitgeteilt, daß zur Verfügung gestellte neue Kräfte auch bei gutem Willen nur etwa ½ der normalen Arbeitsfähigkeit geschulter deutscher Arbeiter aufbrächten. Direktor Kramer von der Nationalbank für Deutschland wies darauf hin, daß die Verweigerung der Genehmigung der Bilanz und die Einsetzung eines Prüfungsausschusses für Gesellschaft insofern gefährlich werden könne, als se auf Kredite#nn Banken angewiesen sei, die bei einer weitern Diskreditierung des Unt nehmens dazu kommen könnten, die Gesellschaft fallen zu Rechtsanwalt Dr. Silvio Bodländer, Syndikus des Verbandes Dei Tiefbaufirmen, wies darauf hin, daß in den letzten Jahren bei mein als der Hälfte aller deutschen Tiefbzufirmen eine erhebliche Verschlechterung der Verhältnisse eingetreten sei. Tiefbauarbeiten seien in der Kalkulation eine Glückssache, und er glaube, daß der Verwaltung ein Vorwurf aus ihren Verlustgeschäften nicht zu machen ish Auch daß die Verwaltung sich nicht danach gedrängt habe, während der Kriegszeit an Baugeschäften beteiligt zu sein, war durchaus vernünftig; denn die Firmen, die solche Aufträge für sogenannte Notstandsarbeiten übernommen haben, sind fast alle hereingefallen. Die Löhne sind um ½ gestiegen, bestimmte Sonderarbeiter kaum zu erhalten, die Beschaffung wichtiger Rohstoffe ist außerordentlich erschwert. Selbst die gewandtesten Tiefbaufirmen haben in den letzten Jahren an fast allen Kanalisationsarbeiten und vielen Bahnbauten en hebliche Summen verloren. Es öst aus diesem Grunde im Verein mit der Eisenbahnverwaltung bereits ein Ausschuß eingesetzt zur Aenderung der fiskalischen Verträge. Nach weitern Auseinandersetzungen wurde ein Pause gemacht, um mit der Minderheit eine Verständigung herbeizuführen, jedoch war dies vergeblich; der Antrag der Minderheit auf Vertagung der Beschlußfassung über die Bilanz, Vertagung der Aufsichtswahl und Einberufung einer neuen außerordentlichen Versammlung vereinigte 766 Stimmen auf sich. Da das Aktienkapital 5 Mill. Mark beträgt, so waren die für die Vertagung der Beschlußfassung über die Bilanz gesetzlich vorgeschriebenen 10% überschritten. Die Verwaltung ihrerseits erweiterte darauf den Vertagungsantrag noch dahin, daß sofort Revisoren zur Prüfung der Bilanz und der Geschäftsführung gewählt werden sollen. Die Gegenpartei war mit ihren 766 Stimmen gegen die sofortige Revisorenwahl, da sie aber in der Minderheit war, wurden Revisoren gewählt, und zwar Rechtsanwalt Dr. Silvio Bodländer, Bankdirektor Curt Kramer und der gerichtliche Sachverständige Oberingenieur Ottomar Schilling. Es wurde ferner Rechtsanwalt Löwe aus Rathenow gewählt, der aber die Wahl ablehnte. Verlosungen.(Ohne Gewähr.) 231. Preußische Lotterie.(5. Klasse), 29. 195831 3000.K auf 2269 5965 6777 11397 52829 59531 64480 66639 66 753 94224 138 333 153283 157852 160447 169064 175 456 226422 230029 230899 231302. 1000. auf 2221 3467 4390 5822 14714 14885 16289 20 803 23666 25490 46 457 46950 51925 58246 60 426 64597 79789 82044 84883 87638 88 175 88649 120889 125869 132712 134 782 135966 139 623 167424 167868 170926 171871 173945 176 455 197375 202991 203 188 203 307 203 408 207979 225596 225580. 500.4 auf 2716 3521 8083 8265 17476 18734 21180 23878 23947 24536 41 450 42521 45.356 47889 48479 50331 56863 59623 64568 65504 66817 69411 84.250 85464 86570 87839 97415 100393 120 133 120 634 124 701 124 752 126 801 130 194 145964 146 100 147 103 149025 149932 152 666 162054 173567 182421 183217 183855 185 860 199082 201 193 202682 203539 203562 204 538 212180 213153 214799 217993 218299 222835 230870 231 925. Mai vorm. 5000.# fielen aul 59033 2588 498 101 194 113350 114 116 135,063 136 4 177937 178210 191614 216 186 223930 6425 7049 7776 8960 14.535 29200 30653 34404 36849 36891 64873 69278 69365 75894 76608 92984 95110 115635 116816 119073 140 661 147 786 151 810 155038 155068 178.500 180 740 185253 194 062 196812 216423 218 148 219357 220042 221242 9885 28875 50629 70741 101 096 133382 154 708 186 370 205232 227162 19.708 29.527 50 878 73285 101 777 135 318 157 408 191783 208 733 227519 14004 32094 51792 77742 104028 137 681 158 368 191859 209 512 229369 16 746 37442 54717 82247 117•421 139280 159083 192164 210099 229 444 16975 40 120 56578 83027 117992 139281 160 401 192292 211372 930.300 B Sanatorium Wellawald bei Todtmoos (Schwarzwald) Höchtgelegene Heilanstalt Deutschlands für Lungenkranke. Besond. Vergünstigungen f. Kriegsteilnehmer. Dir. Arzt Dr. F. Lips. 200 Zimmer, 100 Bäder. Eröffnet 1912. Neuerbaute Kuranstant-Sinlachnaus. Obersidort 870m für innere u. Nervenkranke. 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Die trauernden Hinterbliebenen. Berlin W, Darmstädter Str. 3. Köln, Danzig. Kempen Rh., Mannheim, Hagen i.., Homburg v. d.., Kassel, Frankfurt a. M. Beerdigung Montag den 31. d.., vormittags 11 Uhr. Von Kondolenzbesuchen bitten Abstand zu nehmen. 3X Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen Ulrich Neuhaus Regierungs-Referendar z. Zt. Verwalter des Königlichen Landratsamtes in Altenkirchen, Westerwald Anneliese Neuhaus geb. Lüttich. Sittichenbach bei Eisleben, Bezirk Halle, am 29. Mai 1913. Möbel— Kunstgewerbehaus— Dekoration Wir bitten unsere große interessante Musterzimmer-Ausstellung vieler Stilatten zu besichtigen, beste Arbeit bei künstlerischer Durchführung zu mäßigen Preisen. Antiquitäten aller Art. Unter Sachsenhausen 33. Malmedé& Geissendörfer, Köln a. Rh. Die Treue für Kaiser und Vaterland besiegelte mit dem Tode bei einem siegreichen Angriff an der Spitze seines Bataillons Dr. Richard Wunsch Hauptmann und Bataillonsführer Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse o. ö. Professor an der Universität Münster. Hauptmann Wünsch gehörte dem Bataillon als Führer des Rekrutendepots vom 11. 8. 1914 bis 13. 1. 1915 an. Ein ausgezeichneter Soldat, ein vortreiflicher Kamerad, ein kerndeutscher Mann, der Kopf und Herz auf dem rechten Fleck hatte; bei Vorgesetzten und Untergebenen in hohem Maße beliebt. Wir werden ihm ein treues Andenken bewahren. Kalscheuren b. Cöln, den 29. Mai 1915. Das Offizier-Korps des Ersatz-Bataillons Reserve-Inf.-Regts. Nr. 13 Schüler Major und Bataillonskommandeur.(ea Todes-Anzeige. Statt besonderer Anzeige. Heute erhielten wir die traurige Nachricht, daß mein einzigster, hollnungsvoller Sohn, mein innigstgeliebter Bruder, der Kriegstreiwilige Alfred Frank im Infanterie-Regiment 78, 4. Komp. am 17. d. M. bei einem Sturmangriff im Alter von 18 Jahren den Heldentod erlitten hat. In tiefster Trauer: Frau Emil Frank Lotte Frank. Osnabrück, den 27. Mai 1915. le Verordnung. Auf Grund des Gesetzes, betreflend Höchstpreise, vom 4. August 1914 in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914 und der dazu ergangenen Ausführungsbestimmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 4. August 1914 wird für den Stadtbezirk Cöln folgendes bestimmt: S 1. Vom 1. Juni 1915 an darf der Preis für das vierpfündise Roggenschwarzbrot 65 Pig. dreipfündige Feinbrot 70 Pig. 100 g schwere Weißbrot 8 Pig. 50g schwere Weißbrot 4 Pig. nicht übersteigen. Bei Abgabe von geteiltem oder geschnittenem Brot darf der Preis um höchstens 2 Pig. für das Pfund, einschließlich der Abrundung von Pfennigbruchteilen nach oben, erhöht werden. Die Höchstpreise gelten nicht bei Abgabe von kleinen Mengen Brot in Wirtschaften und Gasthäusern. S 2. 4. August 1914 Nach§ 6 des Gesetzes vom 17. Der. 1014 wird mit Gelängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 10000 Mk. bestraft: 1. wer die festgesetzten Höchstpreise überschreitet, 2. wer einen andern zum Abschluß eines Vertrages auffordert, durch den die Höchstpreise überschritten werden oder sich zu einem solchen Vertrage erbietet. Cöln, den 28. Mai 1915. 06 Der Oberburgermeister: Wallraf. Sodesberg. In schönster, ruh. Lage sind in Halbvilla bei einzeln. Dame fein mbl. Wohnz. m. 1 od. 2 Schlafzim. z. verr. z. mäß. Preis. Elektr. Licht, Veranda, gr. Gart. Näheres unter WH35 durch Haasenstein&& Vogler,.., Godesberg.(6140 Süche-PKals zu übernehmen gleich welcher Branche. Kaution kann gestellt werden. Ang. an P. Nitschke, Bonn, Sternstraße 35. Rg 1 Vertrauensmann in Grunderwerbssachen usw. mit langjährig. Praxis, von vorzügl. Rut, empfiehlt sich zur Vermittlung von Kauf abschlüssen. Feinste Refer. Gefl. Zuschr. u. M 1914 an die Ann. Exp. Jak. Vowinckel, Elberfeld.(Vk Duichaus geb. Deut., I. J. i. 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Amtsgericht Abt. 5. -Psr. das Vermögen der Phind Modehaus für Herrenartikel Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Düsseldorf, ist heute 11 Uhr 55 Min. vormittags der Konkurs eröffnet. Konkursverwalter ist der Kaufmann S. Segall in Dortmund, Schwanenwall 44. Offener Arrest mit Anzeige. pflicht bis zum 18. Juni 1915. Anmeldeirist bis zum 5. Juli 1915. Erste Gläubigerversammlung am 23. Juni 1915 vormittags 10 Uhr im hiesigen Amtsgericht, Hol ländische Str. 22. Zimmer Nr. 78. Prüfungstermin am 15. Juli 1915 nachmittags 12¼ Uhr daselbst.(50 Dortmund, den 27. Mai 1915. Königliches Amtsgericht. Die Lieferung von zirka 15 000 Piassava-Besen u. 200 Walzen bürsten. 1200 Kokosbesen, 50 Laubbesen und 50000 Stück Reiserbesen für dasHaushaltungsjahr 1915 soll im ganzen oder in mehrern Losen vergeben werden. Verschlossene, mit entsprechender Aufschrift versehene Angebote sind bis zum 14. Juni 1915. vormittags 11 Uhr, zu welcher Zeit die Bröffnung der Angebote in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter im Amtszimmer der Unterzeichneten in Cöln Ehrenfeld, Roßstraße 46, stattfindet, einzu reichen. Die nähern Bedingungen und Muster liegen ebendort zur Einsicht offen und können gegen Erstattung von 50 Pig. ent nommen werden.(00 Cöln-Ehrenfeld, 29. Mai 1915. Direktion des städt. Fuhrparks und der Straßenreinigung. Die Lieferung von 12.000 gm Zementplatten für 6 Bahnsteige im Hauptpersonenbahnhof Franklurt(.) soll ölfentlich vergeben werden. Angebote können, soweit der Vorrat reicht, gegen gebührenfreie Einsendung von.A 259 von der unterzeichneten Bauabteilung 1 Frankturt(.) Hohenzollernstr. 9, II. bezogen werden. Verdingungstermin 14. Juni, vormittags 11 Uhr. Zuschlagsfrist 3 Wochen. Lieferirist vier Wochen für je 2000 gm.„(8 Königl. Eisenb.-Bauabteilg. Frankfurt(Main). AutomobilVersteigerung. 5. Juni, nachm. 4½ Uhr, läßt Unterzeichneter ein Auto Nr. 1869 Solotor Maseile P. 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V e r l o s u n g s i n d f o l g e n d e N u m m e r n um desamtnennwerte von 1 124.500 Francs gezogen worden. a. 56 Obligationen zu 5000 Francs= 4050.f 86414 86452 86898 87216 87250 87371 87479 87812 87817 87886 87903 87914 88197 88240 88511 88655 88760 88832 88881 88889 89140 89164 89200 89201 89306 89376 89527 89647 89854 89931 89970 90122 90161 90367 90441 90538 90553 90585 91087 91100 91127 91135 91142 91174 91210 91361 91451 91458 91573 91574 91671 91769 91840 91849 91979 92039. 8 b. 135 Obligationen zu 2500 Francs= 2025.4 72116 72231 72317 72446 72507 72564 72698 72743 72850 72857 72914 73006 73036 73103 73160 73323 73516 73818 73851 73864 73970 74009 74014 74059 74702 74744 74865 74866 75001 75041 75383 75403 75579 75723 75801 75963 76042 76057 76143 76373 76397 76573 76861 76888 76928 76946 77216 77346 77367 77431 77560 77625 77636 77648 77675 77876 78458 78635 78663 78670 78903 78936 79022 79285 79314 79372 79591 79984 80033 80122 80211 80255 80469 80511 80637 80823 81010 81028 81064 81110 81162 81237 81253 81306 81499 81531 81536 81568 81645 81877 81967 82225 82253 82415 82453 82731 82796 82928 82947 83101 83170 83194 83303 83515 83527 83618 83778 83929 83954 84146 84275 84317 84371 84410 84442 84463 84468 84480 84504 84616 9855 86133 8833s 85097 85562 85621 85645 85867 85996 86022 86049 86107 c. 338 Obligationen zu 1000 Francs= 810.# 36173 36287 36441 36771 36976 37019 37040 37164 37423 37505 37750 37863 38137 38157 38161 38167 38296 38318 38326 38355 38452 38773 38847 38857 38874 39070 39185 39189 39386 39420 39455 39551 39600 39736 40003 40071 40190 40209 40293 40457 40534 40581 40679 40787 40822 40860 41233 41323 41352 41365 41516 41626 41712 41796 42146 42231 42343 42814 43057 43187 43213 43353 48413 43557 43804 43862 44035 44043 44065 44340 44463 44743 44783 44849 44872 45070 45098 45174 45185 45416 45801 45987 46011 46040 46398 46473 46529 46536 46597 46717 46745 46967 46972 47063 47198 47200 47379 47538 47673 47733 48081 48109 48280 48572 48604 48714 48741 48768 48779 48780 48811 48897 49007 49069 49094 49146 49163 49235 49310 49455 49554 49709 49867 49900 50020 50028 50086 50176 50193 50313 50449 50505 50526 50563 50615 50721 50740 50787 50825 50872 50994 51077 51190 51251 51362 51365 51380 51505 51742 51755 51875 51991 52199 52222 52434 52857 52876 53012 53247 53429 53527 53583 53610 53645 5375 53852 53867 54017 54026 54073 54113 54204 54230 54302 54333 54488 54505 54657 54761 54871 54896 54997 55064 55107 55340 55348 55409 55547 55568 55715 55922 56176 56188 56197 56270 56569 56574 56871 57090 57547 57751 57871 57890 57933 58035 58038 58039 58086 58174 58250 58252 58378 58474 58511 58521 58695 58761 58786 59013 59017 59103 59249 59785 59820 59829 59898 59974 60059 60084 60137 60185 60203 60338 61025 61103 61123 61203 61241 2261 3102 3930 4404 4822 5169 5634 6081 6486 7507 8175 8706 9253 2282 3270 4121 4481 4824 5221 5711 6094 6503 7622 8188 8746 9295 2319 3328 4146 4502 4839 5259 5731 6127 6676 7669 8294 8767 9411 2349 3508 4167 4520 4844 5284 5813 6152 6754 7727 8310 8862 9578 2594 3515 4178 4533 4957 5289 5820 6171 6756 7733 8339 8889 9579 2623 3564 4187 4569 4968 5315 5844 6176 6762 7869 8426 8941 9621 2683 3591 4203 4573 5013 5344 5907 6192 6902 7878 8445 8978 9624 2765 3602 4212 4582 5014 5387 5910 6213 6904 7886 8469 9031 9630 2826 3605 4234 4724 5035 5399 6009 6247 7081 7971 8513 9045 9795 2976 3760 4274 4733 5045 5571 6031 6284 7315 8070 8588 9133 9809 3010 3774 4364 4756 5081 5572 6034 6423 7408 8079 8590 9185 3054 3802 4392 4790 5146 5587 6061 6480 7483 8156 8618 9199 144 TAUNUS S Frink- und Luftker Herzbad-Frauenbad. Heilkräftig gegen Rheumatismus-Nervenschwäche. Reiersteilnehmen ermässigte Bäderpreise. Gaci. kese prachtur hmer keine Kurtaxe und sonstige Vergünzign Hefrl. Lage, prachtv. Wald, ausged. Anl.— Ausk. u. Progr. durch d. Ver igungen. Verkehrsvereic. 10130 10137 10310 10388 10397 10414 10473 10580 10637 10667 10697 10721 19798 10800 10820 10840 10881 10882 10901 10993 11019 11039 11150 11197 11338 11403 11486 11633 11784 11788 11848 11878 11920 11931 11943 12115 12218 12224 12245 12335 12345 12540 12552 12561 12566 12675 12707 12732 12750 12793 12852 12872 12917 12925 12956 12962 12973 12997 13022 13110 13315 13345 13377 13506 13509 13558 13588 13626 13640 13703 13734 13802 13881 13886 13999 14001 14151 14159 14247 14305 14463 14511 14530 14558 14569 14570 14611 14612 14646 14675 14681 14725 14777 14782 Koln am Rhein. Hotel Hamburger Hof a (97 S 14832 14838 14872 14878 14880 14929 14968 14978 15006 15010 15093 15108 Lit am hint. Ausgang des Bahnh. Ruhig. Lage als auf d. Domseite. ere an,; iser Aans Aals uade uands Aandt uast ue urie ### 15 15865 15910 15944 16035 16080 16121 16167 16194 16340 16357 16477 16304 16970 1öri 16313 1963s 16688 16693 16779 16811 16817 16884 16890 17438 17457 13535 10389 11025 17044 17131 17295 17346 17398 17404 17408 18066 19090 1633n 17371 17611 17625 17653 17736 17761 17767 17798 18050 16725 18765 18837 18677 1833s 18357 18395 18477 18511 18553 16635 18701 10587 10erg Jorgg dorgg Mgge 18942 19140 19273 19391 19439 19560 19567 19653 19724 19782 19841 19852 19981 19984 20108 20179 20183 20378 2090s, 390sc Sgien 3ag3t 39ges 30751 20776 20851 20874 20916 20972 20993 21504 si633 si6“ 21189 21250 21367 21408 21442 21446 21483 21487 21539 eeogs 5aus 31640 21642 21724 21736 21756 21762 21841 21984 21994 22045 22061 22070 22125 22163 22429 22511 22536 22554 22560 22608 22629 22726 22755 22760 22791 22814 22968 22972 22998 23058 23096 23131 23139 23171(Faß—3#..).. Stoies lader in 23231 22259 23290 23319 23507 23717 23805 23864 24191 24245 24315 24340 ab- und riaschenweinen von Rhein und Mosel. 24411 24453 24469 24509 24522 24561 24585 24666 24870 24795# 0 Weingece'lgcbotf der-# h Rundersching, uininn Sommertrische. Kurhaus Meichthal 900m u.., Kurhaus Frutt am MeichKin. Brünigbahnstation Sarnen bei Luzern. Gut eingerichtete Hofels;„Pensionspr. von.— Fr. an. Ilustr. Prosp. durch Fur Marketender empfehlen wir unser gloßes Lager in 24411 24453 24469 24509 24522 24561 24585 24666 24670 24725 24731 24770 24821 24875 24955 24968 25019 25081 25128 25190 25288 25296 25448 25450 25597 25705 25754 25839 25864 25878 25996 26033 26058 26062 26067 26088 26129 26143 26156 26262 26266 26267 26321 26330 26449 26469 26519 26759 26772 26802 26817 26849 26855 26987 27012 27038 27063 27078 27110 27141 27488 27208 27298 27360 27467 27497 27523 27536 27701 27702 27757 27773 27950 28076 28084 28149 28152 28230 28257 28373 28376 28412 28444 28480 28506 28596 28727 28932 29006 29044 29078 29120 29169 29362 29434 29460 29540 29544 29554 29759 29791 29801 29802 29847 29895 29959 29960 29980 29988 30015 30125 30229 30250 30278 30382 30393 30414 30582 30670 30745 30752 30873 30943 31042 31078 31171 31208 31227 31375 31435 31447 31474 31475 31495 31554 31558 31564 31579 31586 31609 31654 31764 Weingesellschäft des Karlshauses Oster& Co., Weingroßhandlung Aachen.(Eigene Kellerei Neumagen. Mosel) we Grobe Maschmenfabrik sucht Fabriken zur Herstellung von gepreßten und gegossenen Messingteilen im Gesenke geschmiedeten Teilen sowie Stahlgußteilen. Godesberg a. Rhein Villa Rosenburg Koblenzer Str. 88 Tel. 149. Erstklass Fremdenpension. Vornermes, altbek. Haus, ganz frei u. ruhig. in gr. Park geleven. Lift. Garage. Auch f. Erholungs. bedürft, best. empfohlen. 6181 HI. Stockmayer Wwe. Tucl-ar-kranke erhalt grat. Zücker-Broscn. über Behand. lung ohne Diät W. Richartz. Köln, Georgsplatz 2b 20 Ziehung.,., 10., 1I., 12. Juni Goburger Geld-Lotterie 17 853 Geldgewinne bar ohne Abzug zahlbar+4 " 360000 s 100000 50000 Lose a3-A. 50; mecht“ emp ehle gegen Einsendung des Betrages o geg. Nachn. Georg Groskorth Hamburg, Bezirk 36. 66373 66475 66653 66736 66776 67029 67069 67231 67254 67306 67403 67405 67468 67669 68016 68149 68168 68579 68868 68946 69630 69886 69991 70104 70192 70213 70292 70323 70466 70474 70722 70789 70854 70979 71028 71093 71115 71136 71300 71367 71434 71474 71535 71600 71851 71883. 34969 34971 34980 35028 35127 35137 35199 35203 35216 35253 35256 35260 35512 35566 35585 35598 35617 35626 35667 35700 35872 35887 35917 35948 Kumanische 5 amort. kente von 1903. Angeb. unter G U 1190 an die Exp. d. Bl. " Die Rückzahlung der zum 1. Juni 1915 n. St. ausgelosten Stücke erfolgt gleichzeitig mit ## Stm Garr ae, Jocdisemn Dese üligen Zinsscheine vom 1. Juli ad zum sesien Kurss von in Berlin bei der Direction der Disconto-Gesellschaft bei dem Bankhause S. Bleichröder in Hamburg bei der Norddeutschen Bank in Hamburg . in Frankturt a. M. bei der Direction der Disconto-Gesellschaft, Roßmarkt 18. 7134 7205 7286 7295|##5, Gleichzeitg mit den Zinsscheinen muß eine schriftliche Erklärung abgegeben werden, des 8423 8500 8893 8983 Eigenlum deutscber Siaalsangehöriger oder neutraler Ausländer Sove 7eis 10207 10577/tälgt werden, daß de eingereichten verlosten Stücke Eigentum laatsangehöriger oder (An Tauhaken, Geschirrhaken Zughak. u. Verschlußkappen liefert preiswert und prompt(83 Trockenverzinkung, Wülfrath. 2 13029 13120 13201 15149 15170 15189 16479 16603 16904 17547 17560 17580 18323 18426 18626 20137 20147 20360 21320 21340 21374 22626 22635 22765 25922 25929 Ausgabe neuer Bogen zu der Vorschrüksmückige Korduchen Eschen Infanteriespatenstiele Mk..— Mk. 11.— Pionierspatenstiele„ 22.—„30.— Trainhakenstiele"—.—„35.— ferner Beldbeil-, Picken-, Hauen-, Axt-, Schaufel-, Spaten-usw.Stiele offerieren Weil& Meyer, Stietwerke. Kirchheim-Teck. 38 "„ Adl-Anleine von 1909 lhelles Maschinenöl, Visk. 4,5 der Gewerkschaft Konig Ludwig, helles Maschinenöl, Visk. 3,5 Die Ausgabe der neuen Reihe Zinsscheine zu den Tellschuldverschreibungen unseter Hypo. helles Spindelöl, geruchlos, Visk. 11—12 dunkles Maschinenöl, Visk.-7 bei der Deutschen Bank in Berlin ##, bei der Essener Credit-Anstalt in Essen-Ruhr. kecklinghausen-Süd, im Mai 1915. (König Ludwig) sofort Heferbar. preiswert abzugeben. Angeb. unter P M 827 an die Bxo. d. Bl. 38 32693 Gewerkschaft König Ludwig. Wegen der Rückzahlung der vorsiehenden am 1. Juli 1915 n. St. fälligen Obligationen wird rechtzeitg eine weitere Bekanntmachung erlassen werden. Spiegelglaskerke„ Germania-.-C. Porz-Urbach. (Sitz in St. Roch-Auvelais, Belgien.) Die Herren Aktionäre werden hiermit zu der am 24. Juni 1915, vormittags um 11 Uhr Von den früher ausgelosten Obligetionen sind die nachstehend aufgeführten Nummern bisher nicht zur Eiglösung eingereicht worden: senend autgeführten Obligationen zu 5000 Prancs. 86413 86442 86585 86633 86652 86848 86952 86996 87023 87204 87348 87398 87434 87490 87531 87671 87687 87739 87772 88119 88236 88328 88340 88509 im Verwäallungsgebäude der Geselschaft zu Pors-Uibach bei Köm 88772 88828 88846 88883 88885 88906 88982 89031 89106 89181 89254 8927 89302 89433 89441 89564 89572 89625 89834 89951 89986 90147 90190 90350 90390 90412 90443 90460 90564 90677 90685 90696 90706 90754 90760 90803 90833 90902 90910 90935 91090 91194 91233 91313 91322 91348 91375 913841 ordent 91388 91532 91534 91628 91759 91818 91871 91903 91977 92074 92076 92095 höfl. eingelade 92120 92180 92258 92371. 46fl. eingeladen. Obtigationen zu 2500 Francs. 72059 72074 72118 72372 72388 72526 72599 72627 72715 72726 72738 72817 72977 73052 73095 73130 73200 73206 77320 73507 73543 73631 73733 73784 73801 73890 73914 74074 74083 74157 74239 74281 74336 74423 74525 74529 74546 74665 74735 74770 74781 74794 74824 74831 74951 75196 75251 75295 75300 75337 75364 76079 76137 76142 76144 76147 76202 76310 76473 76534 76828 76884 76914 77008 77030 77086 77137 77259 77260 77402 77403 77488 77527 77543 77611 77651 77654 77728 77740 77957 78073 78083 78173 78237 78256 78300 78301 78317 78484 78485 78518 78534 78569 78609 78610 78652 78956 78300 78301 sechzehnten ordentlichen General- versammlung Tagesordnung: 1. Bericht des Verwaltungs- und Aufsichtsrats. 2. Genehmigung der Bilanz und der Gewinn- und Verlust: rechnung. 3. Entlastung des Verwaltungs- und des Aufsichtsrats. 4. Festsetzung der Bezüge der Herren Kommissäte. 5. Auslosung von 363 Schuldverschreibungen, rückzahlbar ab 1. Oktober 1915. 6. Statutarische Neuwahlen. Die Herren Aktionäre, weiche der General-Versammlung bei81130 89333 89283 82233 80724 80763 80856 80886 80887 80966 Zlorz die Nummern inter Aktien mitelen. Zie werden Zu der Ver81129 S1uas 84252 81403 81488 81517 81554 81586 81590 81661 81714 81715 Sammlung zugelassen auf Vorzeigung. sei es dieser Aktien, sei es 85.555 Saaan 8496 81857 81948 81960 82087 82088 82100 82104 82199 82240|“ Emplangsscheines über die Hinterlegung derselben, welche sie 82294 82295 82296 82360 82403 82414 82447 82637 82658 82806 82825 82935 82989 83002 83014 83166 83179 83271 83311 83376 83382 83450 83535 83547 83615 83730 83856 83914 83945 83964 83965 84005 84054 84058 84067 84194 84357 84415 84507 84574 84593 84605 84622 84624 84680 84696 84727 9ssgg Stigs 86399. 84138 84020 85045 85052 85105 85148 85340 85602 85650 am Sitze der Gesellschaft in Auvelais(Provinz Namur), am Betriebssitze in Porz-Urbach oder beim A. Schaaffhausen'schen Bankverein .-G. in Köln gemacht haben. 88 Für den Verwaltungsrat: Das dafür bezeichnete Mitglied Justizrat H. Junker, Köln. Glas- und Spiegel-Manufactur zU Neisenkirchen-Schalke. Obligationen zu 1000 Francs. 36016 36028 36062 36212 36220 36339 36355 36443 36477 36709 36726 36877 36919 36986 37020 37038 37043 37103 37122 37172 37262 37283 37289 37290 37344 37355 37410 37627 37669 37709 37772 37781 37820 37827 37851 37893 37904 38076 38135 38179 38208 38238 38365 38415 38424 38440 38748 38795 38880 38963 39012 39068 39265 39295 39325 39327 39371 39399 39534 39575 39606 39618 39641 39653 39733 39757 39778 39851 39869 39908 39980 40021 40059 40154 40183 40235 40247 40400 40408 40418 40488 40525 40539 40692 40723 40791 40rs 40804 40835 40927 4003s 40947 40991 41119 4uss 411, zu Geisenkircher41670 A1744 41770 417s2 41938 a1o7s 42092 4929g 424rh zzeg: 41575 41632] Bei der om 21. de. enolgten notaielen Ausiosung 4890s 4236 4310n 43296 432 4332 A, uussp aaalt. dpnd dafs Geciclustet Obiestoren unden wbenite Nunzen 6s 43601 43644 43677 43683 43931 43969 44095 44297 44337 44423 44543 44557 44623 44666 44694 44702 44752 44764 44804 44935 44937 45175 45178 45218 45506 45999 46150 4620s 46209 4ders 4623. 46232 4635s 46402 44is 46523 47050 a4b 47l55 4r16i 4ist 47233 47323 44s3 41446 474s2 475s2 47548 47942 47973 48100 48130 48144 48164 48688 48196 48239 48241 48277 48309 AzUbz azzse 424s 42581 42653 42686 unserer Obligationen wurden tolgende Nummern gezogen: 43345 43359 93471 4954#9rg 43588 Nr. 72 105 152 236 240 310 314 387 416 426 442 451 555 655 657. Die Rückzahlung dieser Obligationen erfolgt mit#K 1030,— das Stück vom 1. Juli 1915 ab bei unserer Gesellschaftskasse in Gelsenkirchen-Schalke, bei dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein Act.-Ges. in Köln oder Düsseldorf, bei der Direction der DiscontoGesellschaft, Berlin, oder bei dem Bankhause A. Levy in Köinnume A. Lery gegen Aushändigung der Obligationstitel samt Talons und der 48329 48409 48437 48439 48487 48511 48523 48620 48644 4866s 48732 48825 ncht verlalenden Ainskutans. Die Verinzung dert zusgelozsten 4884t 4583p 48887 48993 49451 4907t 49099 49111 49131 49197 49ios Obisalonen böt mit dem i. Juli 1918 aut. 49393 49394 49621 49670 49736 49799 49820 49851 49876 50031 50071 5914g Geisenkirchen-Schalke: den 28. Mai 1913. 50159 50212 50232 50250 50269 50365 50462 50586 50609 50668 5067 Der Vorstand: N. Grot 50704 50717 50734 50803 50819 50832 50855 50917 50925 51023 51094 Beabzichlige meine 51195 51203 51294 51295 51355 51379 51383 51511 51550 51556. ossbüning. 51702 51992 52043 52048 52148 52166 52201 52226 52227 52280 52351 52418 52450 52675 52737 52753 52815 52832 52992 53011 53155 53188 53229 53294 53511 53581 53593 53646 53738 53746 53878 54006 54025 54235 54243 54325 54332 54359 54364 54561 54566 54571 54609 54645 54675 54739 54801 54833 55933 55940 55957 56027 56037 56106 56276 56301 56407 56412 56433 56557 455 S7ähs, 8730s 37242 57271 57335 57367 57391 57307 57466 57510 57588 8903 3ssos Johos sates Holgl Botol 38621 5862 3635 36065 B5orc 360r6 59511 50567 39593 59662 59673 Ho7os Hor3s Horas 99300 59382 59303 50453 59987 59990 59993 60770 60852 60902 60903 60920 60922 60965 60311 60399 So411 80525 69643 8gtag 9925 60238 603c6 60336 60344 60370 61002 61012 61021 61091 61309 61310 61320 61405 61491 61574 gie. 61705 61715 61738 61745 61846 61886 61913 62018 62095 62 1098 62260 62287 62304 63133 63204 63217 63302 63303 63388 63391 63485 63503 63637 63643 63658 63693 63698 63752 63787 63793 64009 64021 64136 64139 64150 64170 64178 64215 64263 6430: 64312 64345 64582 64697 64713 64735 64743 64765 64871 64876 64960 65018 65037 65119 65123 65152 65175 65521 65537 65645 65708 65818 65881 65965 65968 66053 66129 66385 66474 66485 66505 66530 66571 66581 65629 66810 66842 66991 67106 67146 67159 67172 67207 67274 67296 67308 67348 67351 67379 67406 67447 67458 67474 67523 67549 67584 67672 884oe 8323s 87784 67792 67977 68068 68127 68128 68151 68305 68345 68395 „299 68570 68585 68601 68607 68701 68713 68738 68861 68915 68917 69111 69166 69178 69253 69306 69345 69347 69363 69400 69527 69662 69697 69810 69870 69904 70096 70242 70288 70303 70321 70359 70362 70440 70457 70462 71159 71162 Tiics zuis4 70gog 70723 70810 70840 70853 70936 70968 71123 2150t 11523 gteag siegi 1197 71259 71306 71330 71340 71385 71437 71473 #1922 71534 71051 71652 71658 71736 71808 71904 71918 71928 71948 30 1003 58 1173 Obligationen zu 500 Francs. 108 150 210 267 326 442 475 1268 1284 1410 1450 1505 1749 1931 800 1978 905 2164 964 2170 Patente auf neuartige Werkzeugmaschine zu verkaufen. 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