Dienstag,. 20. April Veraotwortich i den angemeinen leu. Wartner Jacobe für den Handelstell. W. Juta lüt den Anzeigenten. F W Bales, Verleger und Drucker: Mi Duhiont Schauberg Cheiredakteun Ernst Posse alle m köm Redektiovelle zweigstelle Gerün am 7. Unte den Unden 3a. Haupt-Agenturen: dachen Th. Naus Gerlin B. arndt, Monrenstr. 25. Bochum Bockau amp;Freese. Sonn ku. Rosteisky. Brühn F. Maller. Oortmund K. Mestemacher, Westenhelwueg 71. Düren kl. Dornhecker. Düsseloorfl. Schürmann Dulsburg Fr. Schatz. Elberfela u. Barmen Jak. Vownckel. Essen-Ruhr Ed. Krause, Huyssenale 103 Frankturt a. M. Generalvern für Sücdeutschl. Jacob Mayer. Godesberg k. Keller, Hagen G. Geerkens. Hamburg A. Schoeler. Gänsemarkt 35. Hannover Schüfte amp; Flärdrich, Köln-Kalk fi. Bergei. Köln-Bayenthal Eruim Müüler. Köln-Deutz Ea. Kipp. Köln-Ehrenteio Fiugo Aeckersberg. KölnLigdenthal U. Braum. Köln-Nippes O. fiedler. Koblenz.rieldenheim. Löhrstr. 129 Pernsprecher: Nr. 45351- A5362 .5363- A5364- A5365- A5366-45367 Redaktion, Anzeigenteil. Expedition und Druckere sind durch jede dieser 7 Fernsprechleitungen zu erreichen. Erste Morgen-Ausgabe Geschüftsstunden: Redeithon von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends, Anzeigenteil und Eppechition—12 Dhr vorm. und—7 Uhr nachm, Druckerei.-1 Uhr und-5½ Uhr. 1915— fr. 397 Bemupgrein in Krin 1 Z. in Oesssund##. cersetürfich. Anreigen 8o: de bete oden deren Raum Schlomen.50.Für die Aulnahune vun duregen an bestimns vurgeschriehenen Tagen obnr in beshmum bezeichneten Ausgaben uurd teine Verantwortöichkent übernommen. Haupt-Expedition: Greie Straße 54.— Testacnesk-dente 25g. Vertagsansteh. Maunheim 1) Frenz Müiheim( Rh.) f. Tleiser Alsihelm(kuhr) II. Baedekers Buchhch. M. Giadbach E. Schellmamn Heuß f1 Garenieid Neuwied W. Bierbrauer. Remscheld C. A. Kochenrath, Rhey dk O. Berger. Ruhrort Andrese&am;Co. Saarbrücken 3&C Schäfer. Sulzbachstr. 15 Siegburg V. Brinck. Marka 16 Solingen Ed. Eiven, Wiesbaden ki. Ciek.-— Sonst. Vertret. im Bestschigad:ig allen grich Stülsten; Hlansernten a Voge, Kack Hlauoe, Daube& Co., C. m. b.., invaldendank Breme: Hierm. Wülker, Wilh. Scheller. Der Stillstand der Karpathen-Kämpfe.— Wie man in Italien denkt. Der österreichisch=ungarische amtliche Bericht. WIB Wien, 19. April.(Telegr.) Amtlich wird mitgeteilt: In Russisch=Polen und West=Galizien keine besondern Ereignisse. An der Karpathenfront herrscht, abgesehen von unbedeutenden Kämpfen im Waldgebirge, in deren Verlauf 197 Mann gefangen wurden, Ruhe. In Südost=Galizien und der Bukowina vereinzelte Artilleriekämpfe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. ( Kopenhagen, 19. April.(Telegr.) Nationaltidende erfährt aus Petersburg über London, der russische Generalstab erwarte demnächst das Aufhören der Karpathenkämpfe, weil wegen der Schneeschmelze alle Wasserläufe anschwellen und die Wege unfahrbar werden. Der Stillstand in den Karpathenkämpfen werde mehrere Wochen dauern. Die Entscheidungsschlacht werde wahrscheinlich nicht in den Karpathen, sondern nördlich davon stattfinden. Englische Eindrücke von der russischen Front. 0 Stockholm, 16. April. Im eben erschienenen Heft von Fortnightly Review berichtet der englische Verfasser Robert Crozier Long über seine Eindrücke von einem längern Aufenthalt bei verschiedenen Teilen der russischen Front. In dem Aufsatz, der aus Warschau abgesandt ist, wird betont, daß der gute Geist, den der Verfasser auf der russischen Front vorherrschend gefunden haben will, zum großen Teil darauf beruhe, daß die Russen noch in Unkenntnis schwebten, betreffs der ungünstigen strategischen Lage, worin sie durch die zweite masurische Schlacht gebracht worden seien. Allerdings bestehe die hoffnungsvolle „Marsch=gegen=Berlin"=Stimmung, wovon die Russen lange beseelt gewesen seien, nicht mehr; die langen Aufenthalte in den Schützengräben, auf den Beobachtungspunkten, auf den Etappenstationen und in den Krankenhäusern setzten der „Marsch=gegen=Berlin"=Psychose schließlich ein Ziel. Hierzu komme auch, daß die tüchtigsten unter den russischen Offizieren durchaus darüber im klaren seien, daß die Deutschen unter vorzüglicher Leitung stehen und eine sichere Siegeszuversicht haben. Die Russen beurteilten ihre deutschen Gegner wahrheitsgetreuer als die englische Presse, worin mit großen Überschriften behauptet werde, daß„die Deutschen keine Stiefel mehr hätten und sich gern übergeben möchten“, während an unscheinbarer Stelle der Londoner Zeitungen mitgeteilt werde, daß die Deutschen die zehnte russische Armee aus Ostpreußen hinausgeworfen hätten und vor Warschaus Toren ständen! über das Leben in Warschau berichtet der englische Verfasser, daß die Bevölkerung den Kanonendonner und die Fliegerbomben recht ruhig hinnähme; die Stadt sei glänzend erleuchtet und bilde dadurch einen angenehmen Gegensatz zu London; alle Kinos seien offen, und die ruinierten polnischen Gutsbesitzer tanzten in den Ballokalen, verspielten ihre letzten Geldzettel und kämen um ihre Ernte und ihre wirtschaftliche Existenz. Die Stimmung werde von der vertrauenspallen Haltung gewisser Offiziere beeinflußt. Ein russischer General habe u. a. neues Vertrauen durch den Hinweis darauf zu schaffen gesucht, daß die deutschen Fortschritte in Ostpreußen sich selbst„verzehrt“ hätten. daß Hindenburg die befestigte Flußlinie nicht brechen könne, und daß der Krieg wieder stillstehen werde, bis entweder Großfürst Mikolgi eine neue Offensive vornehme, oder der Feind eine neue überraschende Versammlung auf einer neuen Frout versuche. Der Krieg habe, so erklärte der russische General, einen schematischen „chronischen“ Charakter. Der Verlauf sei folgender: Die Deutschen nähmen mit Aussicht auf Erfolg eine überraschende Versammlung vor; die guten Aussichten der Deutschen dauerten aber nur so lange, bis die mangelhaften Verbindungen der russischen Armee gestatteten, eine Gegenkonzentration zu veranstalten; das nächste Stadium sei eine verspätete Verhinderung des deutschen Vormarsches, von einem begrenzten Umschlag zugunsten der Russen begleitet; den Russen komme namentlich die Ausdauer ihrer Infanterie zustatten. Hierauf folgten mehrere Wochen des Stillstandes mit fruchtlosen deutschen Frontangriffen. Der englische Berichterstatter fügt selbst hinzu, daß die deutsche Taktik gegen die Russen hauptsächlich dahin gehe, die Verteidigung des Feindes durch nächtliche überfälle, allerlei List und Kniffe und plötzliche Anderungen der Angriffsmethoden zu ermüden. In Polen fand der englische Berichterstatter die schlimmsten Zustände etwa 50km westlich der Linie Warschau—Sandomir. Dort sehe man nichts als verwüstete Städte; zu Tausenden lebten Polen und Juden in verlassenen Schützengräben; die unglücklichen Bauern hätten den Soldaten die Kunst abgelernt, unterirdische Kolonien zu gründen; sie führen gewissermaßen ein„Katakombendasein“. Sweite kriegstagung der ungarischen Volksvertretung. 7 Budapest, 19. April.(Telegr.) Heute ist das ungarische Abgeordnetenhaus zu seiner zweiten Kriegstagung zusammengetreten. Die Abgeordneten waren nahezu vollzählig erschienen; 82 von ihnen leisten Kriegsdienst, bisher ist einer gefallen und zwei sind gefangengenommen worden. Der Präsident Paul Beöthy eröffnete die Sitzung mit einer Rede, in welcher er auf den schmählichen Anschlag eines perfiden Nachbars verwies, der Österreich=Ungarn einen Verteidigungskrieg aufgezwungen habe, welcher dann, infolge des Handelsneides und der Eifersucht gegen die Monarchie und ihren Verbündeten, Deutschland, eine ganze Reihe Feinde in den Kampf geführt habe. Diesen Selbstverteidigungskampf habe die auf ihre wirtschaftliche Weltherrschaft eifersüchtige Nation dazu benutzt, um mit der Österreich=Ungarn engverbündeten großen Nation, deren mächtige Entwicklung die Eifersucht und den Neid jener erweckt habe, eine Abrechnung vorzunehmen, um ihre eigene Hegemonie und Weltherrschaft zu schützen.„Es wurde der Versuch gemacht“, fuhr der Präsident fort,„uns und den Verbündeten in Ost und West planmäßig anzugreifen und niederzutreten. Unserm Heere ist die Aufgabe geworden, Schulter an Schulter mit unserm Verbündeten die größte Armee aufzuhalten. In diesem beispiellos schweren Kampfe hat unsere Armee nicht nur ihren Platz behauptet und den Strom des Feindes zum Stehen gebracht, sondern unsern Verbündeten unterstützt, als dieser auf empfindlichen Punkten gefährdet und erheblich nach Westen in Feindesland vorgedrungen war, wo er noch heute steht.“ Beöthy sagte weiter:„Es stehen uns noch schwere Kämpfe bevor, die wir mit unserer heldenhaften Armee, vereint mit den Verbündeten, siegreich zu Ende führen werden.“ Diese Worte lösten großen Beifall aus. Der Antrag des Präsidenten, an den Monarchen eine Huldigungsdepesche abzusenden und dem Armeeoberkommandanten Erzherzog Friedrich Anerkennung und Dank für die Leistungen der Armee auszusprechen, wurde angenommen. Die angekündigten Vorlagen werden dem Hause morgen eingereicht werden. Staatliche Fürsorge für Ostpreußen. WIB Berlin, 19. April.(Telegr.) Amtlich. Der Vizepräsident des Staatsministeriums, Dr. Delbrück, der Finanzminister Dr. Lentze und der Minister des Innern v. Löbell sind gestern vormittag von einer viertägigen Dienstreise nach Ostpreußen zurückgekehrt. Zweck der Bereisung war die Besichtigung der durch den Krieg vorzugsweise beschädigten Ortschaften und Landstriche sowie eine Erörterung der Maßnahmen, die zum wirtschaftlichen Wiederaufbau der so schwer betroffenen Provinz bereits getrofsen sind oder eingeleitet werden müssen. Am 14. und 15. wurde der Regierungsbezirk Allenstein bereist. Die folgenden Tage galten den Regierungsbezirken Gumbinnen und Königsberg. Im Regierungsbezirk Allenstein wurde in Hohenstein, Neidenburg, Soldau, Gilgenburg, Lötzen und Lyck Aufenthalt genommen; im„Regierungsbeziek Gumbrnnen Marggrabowa, Goldap, Gr Rominten, Stallupönen, Schirwindt, Pillkallen und Trakehnen besucht; im Regierungsbezirk Königsberg Wehlau, Altenburg, Friedland, Domnau, Abschwangen und Üderwangen. Die Besichtigung jedes Regierungsbezirks wurde durch einen zusammenfassenden Vortrag des Regierungspräsidenten über die Lage seines Bezirks eingeleitet, der durch Ausführungen praktischer Landwirte über Fragen des wirtschaftlichen Lebens, insbesondere die Maßnahmen zur Durchführung der Frühjahrsbestellung und die Verwertung der Kartoffelvorräte, ergänzt wurde. In den einzelnen Kreisen gaben die Landräte einen Überblick über die Kriegsschäden. Vielfach nahmen die Minister Veranlassung, Wünsche geschädigter EinDeutscher Frühling. Deutschland, deine Reiser grünen, Deinen Feldern quellen Säfte; über deiner Meere Dünen Stürmen junge Frühlingskräfte. Deiner Acker Schollen beben In verhaltinem Werdedrängen: Deine Erde schreit nach Leben Aus den Gründen, von den Hängen. Heere soll der Boden sprießen, Halme sollen Lanzen werden Und aus grünen Fluten fließen Schrecendratende Geherden. Deiner Saaten weite Meere Steh'n in kriegerstraffen Reihen, Wollen ganz, in stolzer Wehre, Dir sich geben, dir sich weihen. Köln. Und es gießen deutsche Sonnen Wundersame Fülle nieder; Alte, tiefversiegte Bronnen Finden ihre Quellen wieder— Früchte steigen aus den Wüsten, Korn ersproßt den Felsgesteinen, Aus dem Sand verdorrter Küsten, Auf vergeßnen Wegerainen. Jeder Staub soll Keime tragen Wider uns're heil'gen Nöte: Wachsen soll aus blut'gen Tagen Neuer Zeiten Morgenröte. Deutschland, deine Reiser grünen— Hörst du schon das leise Klingen Zu dem Schritt, dem jugendkühnen? Deutschland, deine Saaten singen! D. H. Sarnetzki. Im Schneesturm über die Karpathen. Im Wiener Fremdenblatt lesen wir folgende gute Schilderuag einer Karpathenüberschreitung im Schneesturm, die ein im Februar aus Trient abgegangenes Marsch=(Ersat,)Bataillon des seit Dezember fast ununterbrochen kämpfenden Tiroler Landesschützen=Regiments Nr. 1. in bewundernswerter Weise ausgeführt hat: **s: Nun stehen wir am Fuße des Karpathenkammes. Der weiße Rücken verliert sich in schweren Schneewolken. Das Programm für heute lautet: Übergang über die Karpathen, Trains und Pferde zurücklassen, werden auf Umwegen folgen. Eben kommt die Rekognoszierungspatrouille irgendeines Regiments den Hang herunter. An uns vorüberkommend, meldet sie, daß der Kamm heute nicht passierbar sei; droben tobe ein furchtbarer Schneesturm, der meterhohe Schneewände aufgebaut habe und nichts Lebendes aus seinem Wirbel lasse; jede Spur sei im Nu verweht, Schneebretter brächen unter der geringsten Last und donnerten als Lawinen zu Tal. Die edelweißgeschmückten Söhne der Berge wollen es nicht glauben, ihr Kommandant, Hauptmann., in allen Tücken des Gebirgswinters wohlerfahren, glaubt es und doch entscheidet er:„Wir wollen's versuchen.“ Die operative Lage gebietet unser rasches Erscheinen: das Regiment, das teure Schützenregiment, braucht uns zur Anfüllung seiner gelichteten Reihen. Schneereifen herunter, Schneebrillen vors Auge. Der Anstieg beginnt. Ehe wir noch in den tiefsten Schnee geraten, gewahren wir das eindrucksvollste Zeichen des Krieges: die Soldatengräber, geschaufelt auf der blutigen Walstatt. Auf dieser Rückfallkuppe muß vor Wochen erbittert gekämpft worden sein Ein schlichtes Holzkreuz reiht sich an das andere. Zartfühlendes Verstehen ließ an manchem Kreuze zwei Querbalken entstehen: Gräber der orthodoxen Moskowiter. Ungelenke Buchstaben künden die Namen der Helden, die fern der Heimat im Kampfe um Kaiser und Reich ihr junges Leben verhaucht. Da schleicht sich ein Schütz aus den Reihen, dort ein zweiter, ein dritter.... Sie brechen Reisig von den Bäumen und flechten es zu Kränzen, mit denen die nächsten Gräber geschmückt werden. Dann wird die Wanderung bergauf fortgesetzt. Ein schmaler, gratartiger Abhangrücken führt zu den Höhen. Noch kündet uns das Gebirge nicht seine Wildheit. Nur allmählich lernen wir die Naturgewalten kennen. Erst wirbeln Flocken um unsere Häupter, es folgt mancher harte Windstoß, der die glitzernden Kristalle von den weiten Schneehängen aufzischen läßt wie weißen Dampf durch ein geöffnetes Ventil. Diese Kristalle beißen und ätzen die Haut, trüben die Brillen, rauben den Atem. Nach wenigen Sekunden schon ist die Windsbraut fortgezogen, nach diesen kurzen Proben ihrer Kraft, den ganzen Ungestüm ihrer Jugend für die sparend, die es wagen sollten, in ihr Höhenreich einzudringen. Wir wagen es. Nun stehen wir knapp unter dem Kamme. Wir wissen das, ohne uns zu sehen. Vor uns türmt sich eine Schnemauer auf. Ihre Höhe ist fnicht zu erkennen, denn ihr oberer Rand liegt in Rauchschwaden. die, immer dichter werdend, pfeilschnell dahinjagen. Der Schnee, von einem Orkan gepeitscht, sagt einmal schnurstracks die Hänge hinunter, dann wieder windet er sich zu einer imposanten Hose empor. Sie zerstiebt, und neue weiße Schleier fegen über uns hinweg. Dazu das furchtbarste Konzert. Einmal brüllend und tobend, dann wieder pfeifend und klagend rasen die entfesselten Elemente über den Kamm. Jeder Mann bückt sich, schiebt den Kopf zwischen die Schultern, windet und dreht sich, um dem Anprall des Orkans nicht das Antlitz darzubieten. Verlorene Liebesmüh. Dieser Feind kommt von Nord und Süd, von West und Ost. Die Stimme dringt kaum zum Nächststehenden. Nur mehr das Beispiel kann leiten. Das Schidetachement schnallt die„Brettln“ an und nach kurzem Überlegen saust es, einen Südstoß abwartend, in das Tal am Nordfuß des Karpathenrückens. Der Schnee zischt auf und zeichnet inmitten des Herentanzes weißer Flocken neue, rasch zerstiebende Konturen. Wir andern wollen der Spur der Brettlbewehrten folgen. Sie existiert nicht mehr. Neue Stürme haben sie verweht. Also vorwärts, ohne Spur, ohne Pfadi Die ersten ftürzen, die nächsten sausen, alle winden sich in Atemnot. Und doch— es muß sein! Oben das Verderben, unten das Heil für uns und das Regiment, das unser harrt. Drum vorwärts, immer vorwärts! Einer bricht in verschneiter Mulde ein, ein anderer fährt mit niedergehenden Schneemassen ab, ein dritter bricht mit verstauchtem Knöchel zusammen. Ich leite die Blessiertenträger zu ihm (meine Stimme durchdringt, nicht das Brüllen des Sturmes)— da hält einen Augenblick die Natur in ihrem Rasen inne und ich höre: „Söll sollen uns die Russen nachmachen!“ Die letzten Silben verwehen bereits im erneuten Aufschrei der gepeinigten Berge. Endlich landen wir bei einer Sägemühle nahe der Wetlina. Das Bataillon ist kaum zu erkennen. Es trägt natürliche Schneemasken, von den Bärten fließen Eiszapfen nieder. Doch nur wenige fehlen. Sie werden kommen. Offiziere und Blessiertenträger sind noch um sie bemüht in dieser Sturmesnot. Am folgenden Tage vereinigen wir uns mit dem Regiment, wenig später fechten die Wackern, Unbezwingbaren dereits ihren ersten Strauß mit den Russen. Kunst, Wissenschaft und Leben. Xmp[Würzkräuter unserer Vorfahren.] Das Würzgärtlei war in unserer Ahninnen Zeiten ein wichtiger Bestandteil dewichtigen Gartens. Als der Pfeffer so hoch im Preise stand, daß mar ihn fast mit Gold aufwog, als man all die ausländischen Gewürze nich kannte, da zog die Hausfrau selbst die deutschen Kräuter, die den Speisel Würze verliehen. Von vielen weiß man nichts mehr als die Namen andere werden nur zu ganz bestimmten Speisen in altmodischen Haus haltungen noch benutzt. Im alten Liede heißt es ja: Lavendel, Myrt und Thymian, das wächst in unserm Garten. Den Thymian streuer noch heute die Hausfrauen der Rheinpfalz über die Bratkartoffeln Majoran(Mairan) wird in Norddeutschland viel benutzt, Beifuß steck man in der Mark zu den Apfeln, mit denen die Gans gefüllt wird, Di und Fenchel braucht man zum Einmachen der Gurken. Der Lavende ist zum modernen Duftspender geworden. Aber von vielen andern kenn man kaum die Gebrauchsweise. Wer kennt Koriander noch? Auf den Lande kut man ihn aber noch heute als Gewürz in die selbstgemacht Pratwurst und an die eingelegten Roten Beete. Aber wer gebraucht nog und Rautes Wef, Fenrnt, Fripmadam und Sasiaftas, wer da Goshopn, PPussfzäutein, Zimpernell, das dem Salat einen so pikanter Geschmack verleiht? Wer weiß etwas von den Kräutern aus den reizenden alten Liedlein, das jetzt wieder zur Laute gesungen wird, von guten Gärtnersmann, von Rosmarin und Quendel? In eine Berliner Markthalle sah man noch vor einigen Jahren eine„Kräuter frau“, ein wunderliches, verhutzeltes altes Weiblein, das aus einen engen Verschlag seinen eisgrauen Kopf mit der großen Haube wie ei Hexenweiblein heraussteckte. Große Büschel getrockneter Kräuter hinger wie ein Vorhang um diesen Kopf, in Beutelchen und Tütchen war aller hand Samen ausgelegt. Es kam selten iemand, der darum fragte, un es war, als ob die Alte nur ungern ihre Ware hergebe, denn sie fuhr di wenigen Kauflustigen auch noch grob an. Jetzt ist die Kräuterfrau ver schwunden. Ob unsere deutschen Kräuter doch vielleicht setzt eine Wieder auferstehung feiern? Vielleichtl Singen doch auch unsere Lautensänge und Sängerinnen wieder das alte Liedchen: Guten Tag, Herr Gärtnersmann, Haben Sie Lavendel? Rosmarin und Thymian Und ein wenig Quendel? wohner entgegenzunehmen. Überall zeigte die Bevölkerung im Vertrauen auf die bereits betätigte und fernerhin in Aussicht stehende tatkräftige Unterstützung der Staatsregierung den unbeugsamen Willen, die Schäden, die ihr der Krieg geschlagen hat, zu überwinden. Der Eisenbahnverkehr ist in Ostpreußen längst wieder im ganzen Netz der Eisenbahndirektion Königsberg aufgenommen. Auch nördlich von Memel wird er nicht nur bis zur Station Dt. Crottingen durchgeführt, sondern seit dem 12. April bis Bajohren dicht an der russischen Grenze. Di. Crottingen liegt 15,8 Kilometer von Memel, Bajohren 20.6 Kilometer von Memek. Es gehen jetzt schon zwei Züge von Memel bis Bajohren und zurück durch. Der Betrieb ist jetzt auf sämtlichen Strecken der Direktion Königsberg aufgenommen. 0 Kopenhagen, 19. April.(Telegr.) Die Nowoje Wremja berichtet: Täglich ziehen durch Kiew große Scharen aus Wolhynien verwiesene deutsche Kolonisten, Männer, Frauen und Kinder nach Ostrußland; sie führen nur die notwendigste Habe mit sich. stalienische Stimmungen. 2 Rom, 15. April. Mit Vorbedacht sage ich, daß ich nicht von der Stimmung in Italien reden will, sondern von den Stimmungen, denn es gibt deren mehrere, einander widersprechende; und diese Gegensätze in der Auffassung der Weltlage haben sich in den acht Kriegsmonaten nicht etwa gemildert und ausgeglichen, sondern treten neuerdings verschärft an die öffentlichkeit. Diese Steigerung ist teils begründet durch die mit der Dauer des Krieges wachsende Ungeduld, durch den Wechsel der militärischen und diplomatischen Ereignisse, teils durch die inzwischen eifrig geförderte Kriegsbereitschaft des Landes, durch den Glauben, daß die für eine Entscheidung Italiens günstige Stunde nahe bevorstehe, und insbesondere durch die hinter dem Schleier des Staatsgeheimnisses betriebene Verhandlung mit Wien über die Erfüllung der nationalen Wünsche Italiens. Diese Verhandlung erfüllt hier die einen mit Hoffnung, die andern mit Angst und Groll. Der Teil des Volkes, der durch den Krieg und die daran geknüpften schlimmen Künste der Dreiverbandspolitik nicht dem Dreibund entfremdet worden ist, wünscht aus der Verhandlung mit Wien das Bundesverhältnis neu gestärkt und lebenskräftiger hervorgehen zu sehen, während die Parteigänger Frankreichs, Englands und Rußlands fürchten, daß dadurch ihre ganze wüste Hetzarbeit der letzten Monate des Erfolges beraubt und der Gnadenstoß, den sie dem schwerbedrängten Verbündeten zu versetzen ersehnten, verhindert werde. Demgemäß verdoppeln die einen wie die andern ihre Tätigkeit, um auf die herannahende Entscheidung in ihrem Sinne einzuwirken. In der Tagespresse beobachten wir daher ein neues Wuchern des Unkrauts erfundener Nachrichten über den Kriegsverlauf und schwindelhafter Erzeugnisse des politischen Ränkespiels. Noch nie hat das italienische Zeitungspapier soviel Geduld in der Aufnahme der größten Ungeheuerlichkeiten bewähren müssen wie gerade jetzt. Im öffentlichen Leben wurde die fieberhafte Tätigkeit durch die Kundgebungen der Interventionisten und Neutralisten gekennzeichnet, die am letzten Sonntag in den großen Städten Italiens die Geduld der Polizei und der Truppen auf eine schwere Probe stellten, aber an tatsächlichen Erfolgen nichts gezeitigt haben als eine Menge Verhaftungen, zahlreiche blutige Köpfe, einen Toten in Mailand und zerschlagene Fensterscheiben deutscher Geschäftshäuser. An demselben Sonntag, an dem die natianalistischrepublikanisch=frankophilen Scharen Italiens den angeblichen Ruhm der Vandalen in den Schatten zu stellen suchten, wurden in einigen Orten Ergänzungswahlen zur Deputiertenkammer getätigt. Hierbei zeigte sich wieder dieselbe Erscheinung wie schon bei andern Ersatzwahlen der letzten Zeit, daß nämlich die Wähler in der Provinz den Kriegshetzern den Laufpaß und friedlichen Bewerbern den Vorzug geben. Dagegen können die Interventionisten nichts aufweisen als eine Anzahl zertrümmerter deutscher Fensterscheiben, und die Mehrzahl der Zeitungen glaubt feststellen zu können, daß die lärmenden Straßenkundgebungen einen völligen Fehlschlag erlebt haben. Die gegenwärtigen politischen Erörterungen der Tagespresse sind beherrscht von dem Gefühl der Unsicherheit und Spannung, das vom Kriegsschauplatz und den verschwiegenen Räumen diplomatischen Verhandlungen ausgeht. Das Dreiverbandsgefolge in Italien fürchtet einerseits, es möchte mit Wien ein friedlicher Ausgleich zustande kommen, der den von ihm ersehnten Krieg vereitelt und die guten Freunde in Paris, London und Petersburg in offene Gegner verwandelt, während diese bisher ihr tatsächliches übelwollen gegen Italien mehr oder minder geschickt hinter unverbindlichen Schmeicheleien versteckt haben. Anderseits fürchten aber diese dem Dreibund abtrünnig gewordenen Italiener, daß alles untertänige Entgegenkommen gegen die anmaßlichen Dreiverbandsmächte vergeblich sein und nicht mit den greifbaren Zugeständnissen belohnt werden möchte, die sie von der künftigen Verteilung der Kriegsbeute erhofft hatten. Zu solchen Befürchtungen gab gerade in der letzten Zeit die unfreundliche und geringschätzige Sprache maßgebender Blätter des Dreiverbands gegen Italien ausreichenden Grund. Deutlichen Ausdruck fand diese Besorgnis in einem vielbemerkten Brief des Senators Leopoldo Franchetti an den Corriere della Sera. Der venezianische Senator, der gleich dem genannten Mailänder Blatt den Krieg gegen Österreich wünscht, sagte im wesentlichen, daß eine Vereinbarung Italiens mit dem Dreiverband nur möglich sei, wenn dieser Italien angemessen behandle, und erklärte wörtlich: Der Dreiverband möge sich an den Geist halten, der uns beim Ausbruch des Krieges unsere Neutralitätserklärung vorgeschrieben hat Wie haben sehr wohl gewußt, daß dieselbe dem Dreiverband beträchtliche, vielleicht entscheidende Vorteile brachte, aber wir haben sie nicht an ihn verschachern wollen. Wir waren der Ansicht, daß die Ehre ein wesentlicher Bestandteil des Besitzes einer Nation ist. An diesem wertvollen Bekenntnis eines Mannes, der zwar nicht für die Neutralitätserklärung Italiens verantwortlich, aber als Mitglied des Senats doch ein Politiker von Ansehen und Einfluß ist, übt nun Luciano Zuccoli, ein dem Dreibund treugebliebener Nationalist, in der Concordia eine ebenso freimütige wie erbarmungslose Kritik. Seine Ausführungen sind äußerst kennzeichnend für die Stimmung der italienischen Kreise, die von der Mehrzahl der hiesigen Tagesblätter seit Monaten als deutschfreundlich geschmäht werden.„Ich möchte den„Geista kennen lernen, der uns geraten hat, unsere Verbündeten von 34 Jahren gerade in dem Augenblick im Stich zu lassen, als sie uns nötiger als je hatten,“ erwidert Zuccoli dem Senator Franchetti auf seine ausdrückliche Billigung„unseres verblüffenden und unerwarteten“ Neutralitätsbeschlusses. Der Geist eines Volkes,„das den Verbündeten spielt, wenn es ihn nichts kostet, und sich zurückzieht, wenn das Bündnis etwas von ihm verlangt“, erscheint ihm doch sehr fragwürdig. Die Folgen der Neutralität Italiens habe Franchetti ja zutreffend erkannt; aber gerade beim Anblick einer so gearteten Neutralität stehe man doch starr, die einer fremden Mächtegruppe nützt und den Mächten,„die einen von uns unterzeichneten Bündnisvertrag in der Hand haben“, Schaden bringt! Und noch verblüffender sei es, wenn ein Senator ganz harmlos eingesteht, wir hätten sehr gut gewußt, daß Italien mit seiner Neutralitcät den einen nützte und den andern schadete! Zuccoli möchte dagegen wünschen, daß der Neutralitätsbeschluß nicht aus einer solchen Erwägung hervorgegangen, sondern nur durch den Mangel an militärischer Vorbereitung erzwungen worden sei, denn nur in diesem Falle sei er verzeihlich. An die Erwähnung der nationalen„Ehre“ in Franchettis Brief knüpft Zuccoli die folgende niederschmetternde Bemerkung:„Dem harmlosen Senatsmitglied zufolge besteht die Ehre darin, daß man die Verbündeten im Kriegsfall im Stich läßt — und den Franzosen eine entscheidende Hilfe leistet, ohne zu schachern“, dann aber ein Trinkgeld dafür verlangt. Auf dieses Trinkgeld könne man aber lange warten, dank der erfolgreichen Arbeit der italienischen Dreiverbandspresse; denn die Mächte des Dreiverbands hätten doch längst begriffen, daß Italien sich nicht rühren, wecde, außer gegen die Zentralmächte.„Unsere Neutralität, so schließt Zuccoli seine unerbittliche Kritik, hat nur noch ein Angesicht, das andere haben die Kriegshetzer aufgefressen." anderes Bild aus dem italienischen Stimmungsmosaik bieten die Blätter vom Schlag des Messaggero, des Secolo, Corriere della Sera und Giornale'talia, welche die Jagd auf deutsche Spione als zeitgemäßen Sport betreiben; nichts ist ihnen auf diesem Gebiet ht, um es nicht ihren Lesern vorzusetzen. Jüngst haben sie entdeckt, daß eine deutsche Dame in der Nähe eines Tunnels der Riviera=Eisenbahn ein Loch gegraben hat, um Sprengstoffe hineindie Bahnlinie unbrauchbar zu machen. Sondervarerweise hat die deutsche Dame es gerade auf die Zerstörung ace üce. Scheng ter Schtaoe uichand ue schgeche hat ihr Leben für das Vaterland dahingegeben, andere stehen unter der Fahnen oder werden noch eingezogen. Selbstverständlich wird die regel mäßige Aufrechterhaltung des Schulbetriebes dadurch erschwert. Ia möchle nun ein Mittel vorschlagen, das geeignet ist, auf der einer Seite die Schwierigkeit in der Beschaffung von Vertretern für die ein berufenen Lehrer zu verringern, anderseits aber ein Problem in Angrif zu nehmen, dessen Lösung weite Kreise von Bevölkerung, Lehrerschaf und auch der Volksvertretung schon vor dem Kriege gefordert haben Die Hinausschiebung der Schulpflicht um ein Jahr also vom 6. auf das 7. Lebensjahr. Die moderne Pädagogik, nicht mu die um den Beariff„Arbeitschule“ gruppierte, geht von der Auffassung aus, daß der übergang vom kindlichen Spiel zur ernsten Arbei der Schule bisher zu schroff gewesen sei, und daß Bewegungslust um körperliche Betätigung des sechsjährigen Kindes mehr als ihm zuträg lich unterbunden seien. Man ist weiter überzeugt, und die praktische Erfahrung hat es bestätigt, daß schon in den drei folgenden Schuljahrer das scheinbar Versäumte vollständig wieder wettgemacht, also das Zie etwa des vierten Schuljahres genau so gut erreicht wird, als wenn das Kind mit sechs Jahren in die Schule gekommen wäre. Das Kind ist eben körperlich und geistig so sehr viel reifer, daß die Durcharbeitung des Lehrstoffes viel schneller möglich ist. Der gesundheitliche Gewinn weiter, den die Hinausschiebung des Schulbeginns mit sich bringt, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen Wir alle wissen, wie auch gut entwickelte Kinder körperlich zurückgehen, wenn sie mit sechs Jahren in die Schule kommen. Ist es möglich, sie körperlich widerstandsfähiger gegen die Schäden der Schule zu machen dann wird das ein dauernder Gewinn sein. In der gegenwärtigen Kriegszeit kommt, wie eingangs erwähnt, noch hinzu, daß die durch den Ausfall der untersten Klassen an Volks= und Mittelschulen frei gewordenen Lehrkräfte zur Vertretung in andern Klassen herangezogen werden können, wodurch der Schulbetrieb an Regelmäßigkeit gewinnen und billiger werden wird. Es wäre deshalb zu wünschen, daß die Reicheschulbehörde die Angelegenheit recht bald in die Hand nähme und die einzelstaatlichen Regierungen veranlaßte, die Frage zu lösen. ∆[Rheinische Radierungen.] In der städtischen Kunsthalle zu Düsseldorf sind die als Ergebnis eines vom„Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen“ erlassenen Preisausschreibens eingegangenen Originalradierungen ausgestellt. Vorgeschrieben waren Motive aus Rheinland und Westfalen; nur Künstler, die aus diesen Gebieten gebürtig sind oder dort ihren Wohnsitz haben, konnten sich beteiligen. In allen Tonarten erklingt das Loblied des Niederrheins: die Türme von St. Quirin in Neuß und St. Suitbertus in Kaiserswerth kehren häufig wieder, und der Radierung„Neuß“ von Wilhelm Hambüchen ist auch der erste Preis zuteil geworden. Jeder Gang durch die größern Düsseldorfer Kunstausstellungen lehrte, daß die Melancholie der niederrheinischen Landschaft das ganze neuere Geschlecht unserer Landschaftsmaler immer wieder aufs neue anregt. Auf die einseitige Verherrlichung der Ritterburgen und Ruinen, der Mondscheinnächte auf dem Rhein im Zeitalter der Romantik mußte eine Reaktion eintreten, die bekanntlich Andreas Achenbach einleitete. Die Maler lernten mehr und mehr, daß auch das allerschlichteste Motiv durch künstlerische Behandlung, besonders durch farbige Reize, veredelt werden konnte, und so kam es, daß die Mühlen und Pappelallen, die Lostschiffe und Fischerfähne Niederrheins an die Stelle der anspruchsvollen Requisiten des Zeitalters der Schirmer, Mintrop und Scheuren traten. Ob diese Reaktion nicht allzuweit ging?. Ob es nicht jetzt wieder an der Zeit wäre, auch dem Mittel= und Oberrhein neue künstlerische Reize abzugewinnen? Denn heute sind die gesegneten Gefilde von Zons und Kaiserswerth, von Neuß und Witlaer so abgegrast wie der Drachenfels und die Insel Nonnenwerth in der Ara Kaspar Scheuren. Es ist sonderbar, wie gering die Wanderlust bei den vortrefflichen Könnern der Düsseldorfer Malerschule zu sein scheint. Die Eifel freilich ist die Domäne eines kleinen Teils dieser Künstler geworden, aber alle die Seitentäler des Rheins mit ihren vielgestaltigen zarten Reizen scheinen für sie kaum vorhanden zu sein. Max Clarenbach hat einmal in der Gegend von Montabaur künstlerische Entdeckungsfahrten gemacht und sich am Rhythmus welliger Berglinien versucht— heute ist er wieder in sein Wittlaer Sonderparadies zurückgekehrt und konnte sich beim Kunstvereinswettbewerb heinrich Otto, der den Duisburger Hafen radierte, in den zweiten Preis teilen. Das Preisgericht hat außerdem noch die Radierung „Zons“ von August Kaul angekauft. Man möchte den eifrigen Wettbewerbern ein wenig von der Stimmung wünschen, die Düsseldorfs schönstes graphisches Werk erfüllt: Robert Reinicks unsterbliche„Lieder sak und Wondesasl““ [Ausstellung Eduard Schulte in Berlin.] In der diesmonatigen Ausstellung des Salons Eduard Schulte fesseln zunächst Bilder, die der Maler Eugen Kampf ausgestellt hat. vielleicht weniger durch künstlerische Vollendung,— denn manchmal Pirkt, das hlasse, etwas trübe Licht, in dem sie erscheinen, einförmig— Lo###, die„Aktualität“ ihres Gegenstandes. Es sind flandrische Landsansten, Städte und Dörfer, die für uns nun durch die Ereignisse des Weltkrieges einen welthistorischen Charakter bekommen haben. Die I. Frieten do Lilen und verlasenen üser des Verkanals, die Der bei Nieuport, die Straßen von Dixmuiden und Raomscapelle, die Dünen, in denen unsere Marine=Infanterie focht, die stillen Gassen von Mecheln ziehen vor uns vorüber, alles sauber und sorgfältig gemalt, und manchesmal empfinden wir es als eine tragische Ironie, daß gerade dieses Land der stillen Kanäle und der kleinen friedlichen Städte das Schlachtfeld für die drei größten Völker Europas werden mußte. Erwähnenswert ist ferner bei Schulte die Ausstellung des Malers Paul Segisser. r hat eine giage Art, zu blassen hellen Tönen das Leben der Landschaft in den Vorbergen der Alpen festzuhalten. Manchmal wünscht man etwas mehr Kraft und Bestimmtheit, aber es liegt doch ein gewisser deo Hold Durm, von den uns an besten de gosße 3ih 2der Slschisch= Hesiahe Heteseheh der Krieg undere Maler nicht inner Wederz. de best fuad unsere Maker noch nicht auf den üchigen Theater und Musik. ## Düsseldorf. Als nachträgliche Ehrung für den verstorbenen Holdmarck gelangte gestern im Stadttheater dessen Königin von Saba zu einer sehr beifallswerten und auch der aötigen Farbenglut unter Kapellmeister Fröhlichs temperamentvoller Leitung nicht entbehrenden Aufführung. Frau von Florentin=Weber als stattlich ragende Königin, Frau Foerster=Fröhlich als empfindungsvolle Sulamith, Frl. Spiegel mit der schönsten Stimme des Abends als Astgroth, Bernardi, der als Assad nur in der Kraft ein wenig übertrieb. übrigens als Ausländer wie üblich unter allen am deutlichsten aussprach, Wucherpfennig, dessen sonorer Baß dem Hohenpriester zustatten 7 Waschom als gütig salbungsreicher Salomon, Faßbinder als licher Palastaufseher, alle vereinigten sich zu einem Ensem stellenweise überwältigendem Klangreiz Die verständne Leitung besorgte Lesser. verscndnispolle Spieldr Schschn olunge „As Großes Haupiqnartier 18. Abrll(Telegr.) Amtie Westlicher Kriegsschauplatz, Sädöstlich von Yvern wurden die Eng länder aus den noch gehaltenen lleinen Teilen unserer Stellung ver trieben. Mit starkem Angriff längs der Bahn Zwern—Comines ver suchten sie gestern abend sich erneut in den Besitz der in setem. Der Angrisf brach unter schwersten Verinsten zusammen Bei Ingelmunster ist der französische Fliegerleutnaut Garros Landung gezwungen und gefangengenommen worden. Zwischen Mag und Mosel verlief der Tag unter Artilleriekämpfen. Ein franzssicher Angrifsversuch gegen die Combres=Stellung wurde dur unser Feuer im Keime erstickt. In den Vogesen französische Angriffe gegen die von uns genommene westlich des Reichackenkopfes und ein auderer gegen die Höhen nördli von Steinghrich, Nach staulen Vertusten zogen sich gacs do. Gptslid e Che gon Srantrech und Erakand aurck, shraiher wchen Stellen, wit Segesnachrichten pper angeblch * Geaner auf dem westlichen Kricgschauplatz über Pide Bese Secbanshngen und Getaech rihriet Wer cen eschiect Stnct bchactr reche e Dienstag 20. April Kölnische Zeitung s Erste Morgen-Ausgabe 1915 9 Nr. 397 einer Linie abgesehen, die an die französische Grenze führt! Hm? Tut nichts, das Schicksal hat die deutsche Spionin ereilt, sie ist verhaftet worden. Das beruhigt aber die italienischen Dreiverbandsblätter noch nicht; sie dringen vielmehr in die Behörden, ihre Wachsamkeit über die deutschen Spione, von denen Italien wimmelt, zu verschärfen, und veröffentlichen bereits Namenlisten von solchen verdächtigen Personen! Zum Glück finden sich auch Blätter, die den Mut haben, solchen Wahnwitz, der den guten Ruf des ganzen Landes schädigt, gebührend zu brandmarken, ebenso wie einzelne Blätter nicht davor zurückschrecken, über die Garibaldinertaten zugunsten Frankreichs ihren schärfsten Tadel auszusprechen. Das will etwas heißen in einem Land, wo man einen Menschen dadurch allein zur Zielscheibe der Volkswut machen kann, daß man von ihm sagt:„Er hat auf Garibaldi geschimpft!“. Den Neapeler Mattino hat das nicht davon abgeschreckt, gestern in einem Leitartikel„Heroische Entartung“ die volle Schale seines beißenden Spottes über Peppino Garibaldi auszugießen, der das Gedächtnis seines Großvaters mit seiner Reklame eines Singhallen=Gauklers in den Staub ziehe, und ihm zu raten:„Geh nach Hause, armer Mann, es ist jetzt keine Zeit zum Scherzen“. Als Abschluß dieser Stimmungsbilder möge eine abermalige Probe aus den deutschen Briefen des Luigi Ambrosini dienen, ron denen ich kürzlich schon gesprochen habe. Die jüngste Nummer der Turiner Stampa bringt von ihm ein zusammenfassendes Urteil über die Lage Deutschlands und den dort herrschenden Geist. Er spricht darin von den großen Selbsttäuschungen, denen sich die Deutschen bezüglich des Krieges hingegeben hätten, von ihrer kriegerischen Tollheit(follia guerresca), die aus Hermannszeiten her in ihnen stecke, weil sie„noch nicht von Jahrhunderten lateinischer Geisteskultur gezähmt sind, und schließlich von ihrer „Furcht vor Italien". Denn bei aller Anerkennung des deutschen Heldenmuts und der deutschen Widerstandskraft erklärt Luigi Ambrosini: Sicher besteht heute in Deutschland die größte. Besorgnis vor Italien. Während des Monats, den ich dort zugebracht habe, sah ich und fühlte ich mein Vaterland in seiner ganzen Macht als Schiedsrichter. Das Eingreifen Italiens wird in Deutschland als viel schlimmer angesehen als die Aufstellung eines englischen Heeres, als der Einbruch der Russen, als das=Brot und als das Verlassen Belgiens. Das Eingreifen Italiens wird jetzt schon als der endgültige Zusammenbruch der deutschen Politik und der deutschen militärischen Überlegenheit angesehen. Das wäre ein schrecklicher Tag für das deutsche Volk. Kein Feind wäre so gefürchtet wie wir. Und der Haß, den die Deutschen gegen England hegen, würde sich mit äußerster Rachewut gegen uns wenden. Denn das deutsche Volk weiß, daß es auf diese Karte, wenigstens für jetzt, seinen allerletzten Einsatz wagen müßte. Nichts scheint mir mit wenigen Worten so treffend den Geisteszustand zu kennzeichnen, in den sich die italienische Kriegspartei nach und nach hineingearbeitet hat, als diese Schlußworte des Mitarbeiters der Stampa. Ich gebe sie daher ohne jeglichen Zusatz wieder. Dom westlichen Schauplatz. Das deutsche Heer unter der Peitsche. Ein Augenzeuge im englischen Hauptquartier hat, wie wir in der Montag=Morgen=Ausgabe mitteilten, der Times einen Bericht über die innern Zustände des deutschen Heeres eingesandt, der in verschiedener Hinsicht bemerkenswert ist. Einmal können wir daraus entnehmen, was man dem englischen Leser vorsetzen darf, anderseits zeigt er die Zwangsvorstellungen, in die sich unsere Gegner hineingearbeitet haben. Wir heben aus dem Bericht noch folgende Einzelheiten hervor. Es heißt darin: Nach einem Überläufer ist bei den deutschen Truppen die Brotration in den letzten vierzehn Tagen noch herabgesetzt worden und besteht täglich nur noch aus einem Laib für vier Mann. Der Überläufer war vor völliger Heilung wieder in die Front geschickt worden und meinte, hart behandelt worden zu sein. Viele seiner Regimentskameraden würden von der Fahnenflucht nur dadurch abgehalten, daß sie Bauern aus Süddeutschland seien, die dabei ihren ganzen Grundbesitz verlieren würden. Briefe aus der Heimat an deutsche Soldaten zeigen eine zunehmende trübe Stimmung, und es werden große Anstrengungen gemacht, um der Bevölkerung die Notwendigkeit einzuflößen, darin die Brotfrage nicht zu erwähnen. Wir können uns die allgemeine Stimmung im feindlichen Heer und seine Lebensbedingungen schwer klar machen. Die Manneszucht beruht auf Furcht, und die Leute leben tatsächlich im Schrecken vor ihren Offizieren, die sich mit einer angelernten Grausamkeit gegen sie benehmen, die mehr für Sklavenvögte als für Führer paßt. Sie gebrauchen dazu die Peitsche, die neunschwänzige Katze, wie wir sie bei Neuve Chapelle erbeutet haben. Ein Gefangener erzählte kürzlich ein einleuchtendes Beispiel. Einige 20 Mann waren bei Schanzarbeiten beschäftigt, als der Offizier vom Dienst einen Revolver zog und jeden niederzuschießen drohte, der faulenzte. Das mag nicht allgemein gültig sein, aber es spricht für deutsche Methode. So groß ist die Furcht vor den Offizieren und das allgemeine Mißtrauen, daß die Leute untereinander nicht von ihren Beschwerden zu sprechen wagen, weil sie fürchten, die Klagen könnten das Ohr ihrer Vorgesetzten erreichen. In den äußern Formen der Manneszucht zeigt sich in den Schützengräben keine Milderung. Kommt ein Offizier vorbei, so müssen die Leute aufspringen und stillstehen, ohne sich bewegen zu dürfen, selbst eine Viertelstunde lang, wenn der Offizier in ihrer Nähe ist. Hinter der Front ist jeder Augenblick dem Drill und der Ausbildung gewidmet. Der gerinite Fehler wird mit größter Härte bestraft, man bindet die Schuldigen für Stunden an Bäume, und wenn diese Strafart auch der deutschen Art entsprechen mag, so wird ein Mann doch umso roher, je häufiger man ihn derart bestraft. Die festgestellten Grausamkeiten wurden in den meisten Fällen von Leuten des aktiven Dienststandes oder der Landwehr und des Landsturms begangen, die gedient haben. Es besteht darin ein bemerkenswerter Unterschied zwischen ihnen und den Mannschaften, die seit Kriegsbeginn eingestellt worden sind. Ein gebildeter und wohlerzogener Gefangener hat angegeben, die Bayern, die weniger gebildet, verfeinert und geistig beanlagt sind als die Preußen, entwickelten größere Widerstandskraft. Auf Anzeichen der erwiesenen Leichtgläubigkeit der Mannschaften ist früher schon hingewiesen worden, was aber ein unterrichteter deutscher Soldat davon erzählt, klingt fast unglaublich. In Rußland werden die Leute mit Erzählungen von Siegen im Westen ermutigt, im Westen mit Erfolgen im Osten. Jede Erfindung, mag sie auch noch so arg sein, wird mit Begierde verschlungen. Es stört nicht, wenn eine Stadt in Zwischenräumen von Wochen immer wieder als erobert gemeldet wird. Als die deutschen am 14. März St. Eloi nahmen, erfuhr die ganze Armee davon, die Tatsache, daß die Stellung am nächsten Tag wieder verloren ging, wurde verschwiegen. Erst nachträglich erfuhren die Leute von dem Verlust von 800 Mann. Die Einnahme von Przemysl mit 45000 Mann Besatzung wurde amtlich angezeigt, aber die Soldaten im Westen glauben nicht, daß die Zahl so groß ist. Trotzdem diese Täuschung durchschaut werden muß, verliert der deutsche Soldat das Vertrauen auf seine Führer nicht, aber er wird niedergeschlagen, wenn er nicht häufig Siegesnachrichten erhält. Wenn man sich fragt, weshalb die Roheit der Offiziere nicht heftiger von so tapfern Soldaten, wie den Deutschen, empfunden wird, so muß man darauf hinweisen, daß Unterdrückung und roher Machtgebrauch nur ein unvermeidlicher Teil des ganzen Systems sind, in dem sie leben und denken, und das ihre Individualität gebrochen und Körper und Geist für seine Zwecke geformt hat. Tatsächlich liegt die Stärke der deutschen Kriegsmaschine darin, daß dieses System Zustimmung gefunden hat und seit Jahren angenommen wurde. Alle Klassen sind dadurch mit dem übermächtigen Gefühl einer Kraft und Unbesieglichkeit beseelt und bei all seinen Mängeln mit dem völligen Glauben an den Erfolg und der Ansicht von der gemeinsamen Überlegenheit über die ganze übrige Welt erfüllt worden.„Deutschland, Deutschland über alles“ ist kein leerer Schrei, sondern ein Glaubensartikel. Der allgemeine Eindruck, den man von den Leuten, die gegen uns fechten, gewinnen kann, ist der, daß, wenn auch ihr Selbstvertrauen vermindert ist, es doch nur durch eine Niederlage zerstört werden kann, die sich weder beschönigen noch verschweigen läßt. Eine derartige Niederlage kann möglicherweise eine unmittelbare und überwältigende Wirkung auf das ganze Volk und Heer haben, denn sie würde die Grundpfeiler der deutschen Moral treffen. Schon einmal hat die englische Presse behauptet, in der deutschen Flotte spiele die neunschwänzige Katze eine Rolle, jetzt wird dies auf das Heer ausgedehnt. Unsere harmlose Klopfpeitsche kann ja in englischen Augen nichts anderes als eine Geißel sein, denn es ist ja erst vor einem halben Jahrhundert gelungen, ihren Gebrauch in der englischen Armee und Marine aufzugeben. Sogar für die eingeborenen Truppen in Indien wurde sie amtlich früher abgeschafft als für die National=Engländer, und erst jetzt ist sie bei ihnen wieder in Wirksamkeit getreten. Uns kann es recht sein, wenn die Engländer in diesem Unverständnis der moralischen Triebfedern des deutschen Heeres verharren; an dem innern Gehalt wird dadurch nichts geändert. Es bleibt bei dem Spruch, den Fürst Bülow schon früher einmal England entgegengehalten hat: Sie beißen auf Graniti„•6 Die mangelnde Kommandogewalt des Generals French. In der englischen Presse finden sich immer spaltenlange Artikel die sich mit dem Berichte des Generals French über die Kämpfe bei Neuve Chapelle befassen. Die Tatsache der gewaltigen Verluste der Engländer, die schon unmittelbar nach dem Scheitern der Angriffe in dem Bericht aus unserm Großen Hauptquartier festgestellt worden war, wird den Bewohnern des britischen Inselreiches erst jetzt nach und nach in ihrer erschreckenden Höhe bekannt gegeben. Wie man sich erinnern wird, schreibt dazu die Kreuzzeitung, hatte unsere Oberste Heeresleitung seinerzeit die Verluste der Engländer auf mehr als 10000 Mann geschätzt. Aus den jetzt in England veröffentlichten Zahlen geht die Richtigkeit unserer Schätzung hervor. Die von French angegebenen englischen Verluste der Kämpfé am 10., 11. und 12. Marz sind: 190 Offiziere, 2337 Mann getötet, 359 Offiziere, 8174 Mann verwundet, 23 Offiziere, 1728 Mann vermißt. Was aber an den jetzigen Veröffentlichungen des englischen Oberbefehlshabers für uns von besonderer Wichtigkeit ist, liegt in dem Eingeständnis, daß sich in diesen Kämpfen die Erwartungen Frenchs nicht erfüllten: French sagt, er hoffte, die deutsche Linie zu durchbrechen, und die Deutschen in die Flucht zu schlagen. Das Mißlingen seines Planes schreibt er erstens dem Wetter zu, das am zweiten Tage der Schlacht schlecht wurde, und die Erkennungsflüge unmöglich machte, zweitens der äußersten Schwierigkeit, die englischen Truppen am zweiten Schlachttage zu organisieren, und dem dadurch entstandenen Zeitverlust, drittens einer Anzahl nicht genannter Offiziere, die durch Nichtbefolgen der Befehle des kommandierenden Generals der Ersten Armee den Zeitverlust verursacht hätten. Die Ursache des Zeitverlustes lag darin, daß die englischen Truppen durch das Feuer der Deutschen stark desorganisiert worden waren. Die gutgezielten Treffer der deutschen Granaten hatten die telephonische Verbindung der Front mit der Nachhut zerstört. French ist nun der Meinung, daß jener Aufenthalt nicht vorgekommen wäre, falls die deutlich verfaßten Befehle des Befehlshabers der Ersten Armee genauer befolgt worden wären. Die oben erwähnten Schwierigkeiten wären dazu früher am Tage überwunden worden, falls der kommandierende General des IV. Armeekorps imstande gewesen wäre, seine Reservebrigaden schneller einzusetzen. Die englische Presse ist, wie wir wiederholt betonten, mit den „Siegen bei Neuve Chapelle“ jetzt höchst unzufrieden; sie macht ihren Unmut in scharfer Weise geltend. So sagt neuerdings Daily Chronicle bei einer Besprechung des Berichtes: Die Ergebnisse des Kampfes des zweiten und dritten Tages waren gleich Null, und French gab den Angriff auf. Daß der Kampf drei Tage dauerte, wird der öffentlichkeit neu sein. Frenchs Berichte sprachen seinerzeit nur von deutschen Gegenangriffen am zweiten und dritten Tage und deuteten in keiner Weise an, daß diese beiden Tage eine teuer bezahlte erfolglose Offensive unserseits darstellen. Die englischen Opfer bei Givenchy. Der besondere Vertreter der Morning Post in Nordfrankreich gibt, wie die Norddeutsche Allgemeine Zeitung berichtet, folgenden Epilog zu den Kämpfen um Neuve Chapelle: „Während die Kämpfe bei Neuve Chapelle ausführlich geschildert worden sind, ist bisher über den Kampf bei Givenchy; der den Angriff auf Neuve Chapelle erst ermöglicht hat, viel zu wenig gesprochen worden. In diesem unangenehmen Durcheinander von Ziegeleien, Kohlengruben, kleinen Hügeln und Getreidefeldern, die von sumpfigen Deichgräben durchzogen sind, haben das Liverpooler, das 60. Schützen= und das South Stafford=Regiment enorme Dienste geleistet, indem sie die Angriffe weiter nördlich unterstützten. Der vorgeschobene deutsche Keil von La Bassée hält immer noch allen Frontangriffen stand, wie auch alle andern Punkteein der langen Linie der deutschen Stellungen. Aber an beiden Seiten des Kanals bei Cuinchy im Süden und Givenchy im Norden stehen wir günstig und arbeiten uns allmählich um die Flanken herum. Selbstverständlich geben die Deutschen auf alle derartigen Bewegungen scharf acht, und sobald sie die Anzeichen unserer erhöhten Tätigkeit bei Givenchy bemerkt hatten, warfen sie sofort Verstärkungen heran und eröffneten heftige Kämpfe gegen unsere genannten Regimenter. Wir hatten gerade eine große Mine in die Luft gesprengt und einen deutschen Sappenkopf in Besitz genommen, als der Gegenangriff kam. Das Wetter war neblig, so daß die Unsrigen ganz unerwartet mit dem Feind zusammenstießen. Der deutsche Angriff war jedoch im Anfang nicht stark genug, da Verstärkungen für die Engländer herankamen. Bald hatten aber die Feinde weit überlegene Massen herangeführt und versuchten nun, die drei britischen Regimenter durch ihre Übermacht zu überwältigen. Unsere Kanonen oberhalb Festubert feuerten zwar erbarmungslos auf den Feind, während der Hauptangriff sich weiter nördlich auf Neuve Chapelle entwickelte, aber bei Givenchy schien die Lage verzweifelt. Es hatte den Anschein, als ob die drei Regimenter, die in dem unglücklichen Gelände eingezwängt waren, von den deutschen Massen vollständig verschlungen würden. Sie hielten jedoch mit grimmiger Entschlossenheit aus, obwohl sie vollkommen dezimiert waren, bis der Druck erleichtert wurde.“ Französische Begriffe von Sachlichkeit. In der Kölnischen Zeitung sind kürzlich einige Berichte erschienen, die ein streng sachliches Bild davon zu geben suchten, wie es heute in Paris aussieht. Sie kamen zu dem Ergebnis, daß Paris, nachdem der anfängliche Schrecken überwunden ist, sich im ganzen ruhig und würdig verhält. Die französischen Zeitungen, die dieses Urteil wiedergeben, begreifen nicht, daß es Menschen gibt, denen es darauf ankommt, die volle, ungeschminkte Wahrheit zu wissen, denn ihnen ist die Gewohnheit, um bestimmter Zwecke willen den wirklichen Sachverhalt zu entstellen und zu färben, zur zweiten Natur geworden. So wittern sie auch in jenen Artikeln der Kölnischen Zeitung etwas anderes als einfach sachliche Berichterstattung— man sucht keinen hinter der Tür, wenn man nicht selbst dahinter gesteckt hat. Le Journal z. B. schreibt in einem Leitaufsatz:„Das ist die heute in der teutonischen Presse angeschlagene Note: nichts übles von den Franzosen zu sagen, man darf sogar Gutes von ihnen sagen. Das verpflichtet weiter nicht, auch so zu denken, und wir wissen zur Genüge, daß die Fetzen Papiers, auch wenn sie gedruckt sind, keinen im Gewissen binden; man sagt, was gesagt werden muß, nicht um die Gedanken auszudrücken, die man hat, sondern um dadurch ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen, nach dem man strebt. Die teutonische Sittenlehre kündet, daß nichts besteht außer dem zu erreichenden Ziel; alle Mittel sind gut, soweit sie Nutzen bringen. Es ist eine ausgemachte Sache, daß wir eitle Leute sind, mit denen man am besten mit Schmeichelworten zu Rande kommt, da haben wir nun so viele, wie wir wollen. Man rechnet auch auf unsere Menschheitsschwärmer und ist bereit, ihnen die Bruderhand zu reichen.“ Des weitern führt der Aufsatz aus, daß wir Deutsche, nachdem unser Plan der überrumpelung mißglückt, uns Frankreich zu nähern suchten, um uns seiner gegen England zu bedienen. Wir armen deutschen Zeitungsmänner! Schreiben wir etwas, was von der französischen Darstellung abweicht, so sind wir niederträchtige Lügner, schreiben wir etwas, was mit der französischen Auffassung übereinstimmt, so sind wir Heuchler und schleichende Machiavellis. Jedenfalls können wir dem Journal und andern französischen Blättern, die in dasselbe Horn blasen, versichern, daß uns nichts ferner liegt, als nochmals in den Fehler zu verfallen, um die Freundschaft Mariannens zu buhlen. Unsere Gefühle gegenüber dem westlichen Nachbar beschränken sich vorläufig auf den herzlichen Wunsch: Je mehr Hiebe, desto besser! „Die Beschießung Hamburgs.“ In der Neuen Hamburger Zeitung lesen wir: Journal, Matin und die andern Pariser Blätter vom 15. April, die uns heute auf den Redaktionstisch flogen, sind angefüllt mit sensationellen Kopenhagener und Londoner Telegrammen über eine höchst erfolgreiche Beschießung Hamburgs. Da liest man in fettesten Buchstaben: Französische Flieger bombardieren Hamburg. Die Kasernen stehen in Flammen. London, 13. April. Ein in Kolding, Dänemark, heute aus Hamburg eingetroffener Reisender sagt, französische Flieger hätten gestern Bomben auf Hamburg geworfen. Zwei der Bomben wären auf die Imbuwetterstraße(!) gefallen. Mehrere Personen wurden verwundet. Die Kasernen gingen in Flammen auf. Den Fliegern gelang es, zu entkommen. Kopenhagen, 13. April. Zwei der Geschosse fielen auf die Kasernen in der Buwterstraße(!), steckten sie in Brand und verwundeten mehrere Soldaten. Zu diesem angeblichen Fliegerbesuch, von dem man in Hamburg nicht das Mindeste merkte, schreibt das verbreitete Journal mit einem Ernst, der bei solchem Unsinn um so komischer wirkt:„Diese Nachricht wird nicht verfehlen, zugleich zu überraschen und unsern Mut zu stärken. Sie beweist, zu welchen Prachtleistungen unsere Flieger fähig sind und über welch wunderbare Flugzeuge sie verfügen. Aber von wo sind sie abgeflogen? Sollten sie von irgendwelchem Punkte französischen Gebiets aufgestiegen sein, dann müßte die in der Luftlinie zurückgelegte Entfernung auf wenigstens 600km geschätzt werden, solbst wenn sie von der äußersten Nordspitze Frankreichs die Reise angetreten hätten. Eine andere Hypothese, die in den gut informierten Kreisen mehr Glauben findet, wäre, daß die kühnen Flieger sich von Bord eines der Fahrzeuge der französisch=englischen Flotte, die in der Nordsee kreuzt und die Blockade ausübt(!), aufgeschwungen hätten. Dann würde die zurückgelegte Entfernung sich sehr vermindern. Vermindern würde sich aber auf keinen Fall, wenn die Nachricht bestätigt wird, die moralische Wirkung, die der kühne Anschlag unserer Flieger über einen der geschütztesten Häfen Deutschlands hervorzurufen nicht verfehlen dürfte.“ „Wenn die Nachricht bestätigt wird" Aber statt einer Bestätigung der Kopenhagener Ente kamen inzwischen wohl nach Paris die Meldungen von kühnen Zeppelinflügen, die keine Entenflüge waren! Der krieg über See. Die kriegslage in Deutsch=Ostafrika. WTB Berlin, 19. April.(Telegr.) Zur Kriegslage in DeutschOstafrika wird weiter amtlich gemeldet: Zum Geburtstage des Kaisers, wenige Tage nach dem deutschen Siege bei Jassini, hielt Gouverneur Dr. Schnee im Anschluß an das bekannte Glückwunschtelegramm, das Seine Majestät aus Anlaß des frühern Sieges bei Tanga an Staatssekretär Dr. Solf gerichtet hatte, in Tanga eine Ansprache an die Schutztruppe. Der Gouverneur wies auf die glänzenden Erfolge der Schutztruppe hin, die der ausgezeichneten Führung ihres Kommandeurs und seiner Unterführer wie der heldenmütigen Hingabe aller Offiziere und Mannschaften zu verdanken seien. Er beglückwünschte die Truppen zu der Ehrung durch das kaiserliche Telegramm. Er habe seinen Dank, ferner den Geburtstagswunsch der Truppen und der Bevölkerung sowie die Versicherung zum Ausdruck gebracht, daß im Schutzgebiet der allerfesteste Wille vorhanden sei, Deutsch=Ostafrika bis aufs äußerste zu verteidigen. Die günstige Kriegslage in Europa berechtige zu der Zuversicht, daß Deutschland als Sieger aus dem Kriege hervorgehen werde. Der Gouverneur schloß mit einem begeistert ausgenommenen Kaiserhoch. An einzelnen Kriegsereignissen ist hervorzuheben: Bei Wanga fand ein Patrouillengefecht statt, in dem der Schütze Bossart schwer verwundet wurde. Die Fort=Schirati=Abteilung war am 17. Januar erfolgreich. Die feindlichen Verluste betrugen vier Europäer, zwei Askari tot und neun Europäer, sowie eine unbekannte Anzahl von Askari verwundet. Erbeutet wurden acht Maultiere, viele Patronen und Lasten. Am 22. Januar beschoß der englische Kreuzer Astraea das Zollhaus auf der Insel Kwale[Bez. Daressalam] mit 21 Schuß, am 1. Februar den Ort Kiwindja mit 27 Schuß, ohne etwas zu treffen. Am 6. Februar beschoß ein englischer Kreuzer Kisiwani. Der seinerzeit von den Engländern gekaperte Dampfer Adjutant wurde am 6. Februar früh bei einer Erkundungsfahrt an der Rufidjimündung nach heftigem Gefecht manövrierungsfähig gemacht und ist gestrandet. Die Besatzung, ein Offizier, 21 Mann und zwei Farbige wurden gefangen. Auf„Adjutant“ ein Mann tot, einer schwer verwundet; auf deutscher Seite keine Verluste, trotz schweren Bombardements durch„Hyacinth". Nach Privatnachrichten fielen vier 10,2cm= und zwei 4,7cm=Geschütze nebst Munition in unsere Hände. Die Hyacinth wurde auch getroffen und rückte mit Volldampf aus. Nördlich Kifurrbiro wurde eine 40 Mann starke englische Abteilung durch Abteilung Boch(v. Bock?) überfallen. Der Gegner floh nach kurzem Widerstand; er verlor 17 Tote, darunter fünf Inder. Auf deutscher Seite keine Verluste. Die Engländer haben nach Vernichtung der Gebäude Schiratis die von ihnen stark befestigte Boma Schirati am 3. Februar geräumt und sind nach Maringu gefahren. Schirati ist durch unsere Truppen wieder besetzt. [Die Meldungen bestätigen unsere zusammenfassende Darstellung in Nr. 395. kriegslieferungen Japans. Die Kriegslieferungen Japans für die ihm befreundeten, am Kriege teilnehmenden Mächte betrugen, wie die Neue Zürcher Zeitung vom 14. ds. sich aus Petersburg melden läßt, 460 Millionen Ien soder 920 Millionen Mark]. Der Seekrieg. WTB Amsterdam, 19. April.(Telegr.) Der Telegraaf meldet aus Vlissingen: Die Besatzung des Leuchtschiffs Noordhinder meldet, daß zwei englische Fischdampfer, die bei dem Leuchtschiff Wachtdienst tun, gestern von deutschen Fliegern mit Bomben beworfen worden seien, die jedoch ihr Ziel verfehlt hätten. □ Athen, 19. April.(Telegr.) Die Versenkung des griechischen Dampfers Hellispontos durch ein deutsches Unterseeboot[vergl. Nr. 395 und 396] hat hier große Mißstimmung erweckt. Einige Blätter raten, die griechische Regierung möge Schadenersatz von Deutschland verlangen, und wenn dieser nicht geleistet werde, die in griechischen Häfen liegenden deutschen Dampfer beschlagnahmen. Es sei jetzt passende Gelegenheit, um zurückzuzahlen, was Griechenland von den Verbündeten und Schützern der Türkei erlitten habe. Der krieg im Orient. WTB London, 19. April.(Telegr.) Die Admiralität teilt zu dem Angriff eines türkischen Torpedobootes auf das englische Transportschiff Manitou noch weiter mit, daß 24 Mann von dem Manitou ertranken und 27 vermißt werden. Der Verlust an Menschenleben sei offenbar auf das Umschlagen zweier Boote zurückzuführen. Der Manitou selbst sei unbeschädigt. WTB Amsterdam, 19. April.(Telegr.) Das Handelsblad entnimmt dem Daily Chronicle eine Meldung aus Athen, daß die Flotte der Verbündeten sowohl in den Dardanellen als im Meerbusen von Saros eine rege Tätigkeit entwickle. Täglich liefen Schiffe in die Meerenge ein, um die Türken zu verhindern, die durch die Beschießung angerichteten Schäden auszubessern. Im westlichen Teile der Meerenge seien unausgesetzt Minensucher an der Arbeit. Smyrna werde täglich von Fliegern der Verbündeten besucht. Die Nleutralen. Amerikanische Neutralität. Über die Eigenart amerikanischer Neutralität verbreitet sich der deutsche New Yorker Herold vom 23. März in einem Leitartikel wie folgt: Unter der„Pression" mehrer Schüsse aus den Geschützen des amerikanischen Forts El Morro auf Porto Rico ist der Hamburg=Amerika=Dampfer Odenwald, der den Hafen ohne Klarierungspapiere verlassen wollte, wieder dahin zurückgekehrt. Es scheint, daß der Kapitän des Dampfers die Klarierungsdokumente verlangt hatte, daß sie ihm aber verweigert worden sind— „im Interesse der Aufrechterhaltung der amerikanischen Neutralität":„denn es hätte der dringende Verdacht vorgelegen, daß die Odenwald entweder deutschen Kriegsschiffen Provisionen zuführen oder gar feindlichen Kauffahrteischiffen Schaden habe zufügen wollen.“ Das ist die seltsamste Neutralität, die man sich denken kann! Kurioser als irgendeiner der verschiedenen kuriosen Fälle von einseitiger Neutralität, wie wir sie bisher nach der Auslegung unseres Staatssekretärs gedeutet und ausgeführt haben! Tagtäglich verlassen britische, französische und amerikanische Dampfer die verschiedenen Häfen des Landes, von Kiel zu Deck beladen mit Bannware aller Art, und anstandslos erhalten sie von den zuständigen Zollbehörden die amtlichen Deklarierungsdokumente; das heißt: die Bundesbehörden machen sich ganz offen zu Helfern und Teilnehmern an dem Handel mit Bannware, der zugunsten Englands und seiner Verbündeten betrieben wird. Und das deutsche Schiff Odenwald wird mit Festungsgeschossen in den Hafen zurückgetrieben, weil es„im Verdacht steht“, es habe dem „Kronprinz Wilhelm“ Provisionen oder Munition zuführen wollen? Eine belgische Sympathieversammlung in liew York. Eine in New York veranstaltete große belgische Sympathieersammlung bespricht der deutsche New Yorker Herold vom 9. März wie folgt: Sie gab den Anlaß zu einer großen antiseutschen Kundgebung. Der greise Herr Choate(früher Botchafter in London) erklärte seinen Entschluß, die Welt nicht zur Ruhe kommen zu lassen, bis das größte Unrecht der Weltgeschichte, ie Besetzung Belgiens durch Deutschlands Armeen,„gebührend“ sesühnt worden sei. Ahnlich radikal, nur seinem Temperament ufolge viel rabiater, sprach sich der frühere große Deutschenfreund Theodor Roosevelt aus:„Belgien muß wiederhergestellt verden— und wenn ganz Deutschland darüber zu Grunde gehen nüßte!“ In einem waren sie alle einig: in ihrer Bewunderung ür den Heldenkönig der Belgier,„dieses leuchtende Beispiel ür alle edeln Männer des Erdenrundes", wie der Advokat Beck in nannte. Zugestanden— König Albert erträgt das selbsteraufbeschworene Unglück wie ein Mann. Nur scheinen seine Zewunderer in der Sympathieversammlung eine Kleinigkeit veressen zu haben: daß König Albert schließlich doch nur ein hyphenated“, ein„Bindestrich"=Belgier, ein direkter sprößling aus dem deutschen Hause Koburg ist, wie er sich auch eine überaus sympathische Frau Königin aus der bayerischen 0 Von der holländischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Der New York Times wird aus Kansas City gemeldet, die italienische Regierung habe auf dem dortigen Markt einen ersten Ankauf von Pferden bewirkt, und zwar von 150 Kavallerie= und Artilleriepferden. Diese Tiere würden die erste Schiffsladung ausmachen. Auch die rumänische Regierung habe Käufe angebahnt, und man erwarte, daß sie recht viele Pferde erwerbe. Kleine Kriegschronik. Bismarckscher Wein für Hindenburg. #r Vom Rhein, 18. April. Ein Wiesbadener Stammtisch hatte zum Bismarck=Geburtstage an Generalfeldmarschall v. Hindenburg eine Flasche 93er Steinberger=Kabinett=Trocken= Beeren=Auslese, bekanntlich einer der hervorragendsten Weine Deutschlands gesandt. Hindenburg hat in einem Dankschreiben den Empfang bestätigt; daß er darin von dem„köstlichen Wein“ spricht, beweist, daß er kein Kostverächter ist und den Wein bereits geprobt hat. Gegen das Fremdwörterunwesen. Die Handelskammer in Duisburg hat an die Kaufmannschaft ihres Bezirks folgenden Aufruf gerichtet: Der Bekämpfung der Fremdwörtersucht im geschäftlichen Verkehr hat der Kaufmannsstand in den letzten Jahren erhöhte Aufmerksamkeit zugewandt. Gleichwohl werden noch immer, besonders in Geschäftsaufschriften, Warenbezeichnungen, Ankündigungen und in den Geschäftsbüchern zahlreiche Fremdwörter verwandt. Der große Krieg, der trotz aller seiner Nöte auf vielen Gebieten Gutes schafft, ist geeignet, auch der Sprachverderbnis entgegenzuarbeiten. In dieser Zeit sollte es jeder deutsche Kaufmann als seine Pflicht ansehen und sich daran gewöhnen, Fremdwörter und fremdsprachliche Ausdrücke, wo immer er sie bisher gebraucht hat, fortan zu vermeiden! Die Handelskammer in Duisburg ersucht die Kaufleute ihres Bezirks, sich künftig nur deutscher Ausdrücke zu bedienen. Die im Verlag des deutschen Sprachvereins erschienenen Verdeutschungsschriften(Kaufmannsdeutsch von Engels und Eitzen, Verdeutschung der entbehrlichen Fremdwörter der Handelssprache von Dr. Bender, Verdeutschungsheft für Handel und Gewerbe, Zweigverein in Frankfurt a. M. des deutschen Sprachvereins) erteilen hierfür im Bedarfsfalle sachkundigen Rat. krieg und Ferienurlaub. Der Ferienurlaub der Beamten kann in diesem Jahre nur knapp ausfallen. Unter Umständen müssen sie ganz auf Urlaub verzichten. Der Justizminister beschäftigt sich jetzt mit dieser Frage für seinen Bereich. Die Verminderung der Zahl der Justizbeamten macht auch hier Einschränkungen notwendig. Deren Umfang läßt sich aber nicht allgemein bestimmen. Er muß sich nach den örtlichen und persönlichen Verhältnissen richten. Bei den höhern Beamten wird der Ferienurlaub im allgemeinen drei Wochen nicht überschreiten können. Soweit erforderlich, ist er in Teilabschnitten und auch außerhalb der gesetzlichen Ferienzeit zu gewähren. Es soll aber däfür gesorgt werden, daß der ordnungsmäßige Geschäftsgang trotz der Beurlaubung aufrechterhalten wird. Mann erwartet, daß jetzt die Beamten Vertretungen auch bei andern Justizbehörden übernehmen, wenn nicht ganz besondere Umstände entgegenstehen. Besonders gilt dies auch von den richterlichen Mitgliedern der Kollegialgerichte. Werden diese während der Gerichtsferien bei den Amtsrichtern verwandt, so wird sich in manchen Fällen erst die Möglichkeit schaffen lassen, Einzelrichtern Urlaub zu erteilen. Die Bewilligung eines Urlaubs von mehr als drei Wochen erfolgt bis auf weiteres durch die Provinzialbehörde. Die Handelsrichter erhalten nach wie vor Urlaub durch die Landgerichtspräsidenten. *] Budapest, 19. April.(Telegr.) In dem Befinden des bei den Kämpfen um den Uzsoker Paß schwer verletzten Bruders des Ministerpräsidenten Grafen Stefan Tisza, Oberleutnants Grafen Ludwig Tisza, ist eine Verschlimmerung eingetreten, welche das Außerste befürchten läßt. WIB Rom, 19. April.(Telegr.) Ein Abendblatt brachte wieder einmal die Nachricht, der Kaiser von Österreich habe einen eigenhändigen Brief durch besondern Kurier an den Papst geschickt, und ein Abgesandter des Papstes sei bereits abgereist, um dem Kaiser die Antwort des Papstes zu überbringen. Der Corriere'Italia erklärt auf Grund von Aufklärungen aus maßgebender Quelle diese Nachricht aufs entschiedenste für falsch. WTB Wien, 19. April.(Telegr.) Bei außerordentlicher Beteiligung katholischer Vereine fand gestern unter Führung des Kardinal=Fürsterzbischofs Piffl eine Prozession von der Votivkirche nach dem Stephansdome statt, um den Sieg für die Waffen Österreich= Ungarns und seiner Verbündeten zu erflehen. Die Zahl der Teilnehmer an dieser Prozession wird auf ungefähr 30000 geschätzt. Im Stephansdome wohnten viele Erzherzoginnen und Würdenträger einem Bittgottesdienste um den Sieg bei. Dieser Gottesdienst schloß mit dem vom Papst verfaßten und angeordneten Gebete um den Frieden. 0 Von der holländischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Laut einer Meldung aus London haben die ärztlichen Behörden Salonik als pestverseucht erklärt. Es sind schon zahlreiche Fälle vorgekommen. Wirtschaft und Recht. Schweinefleisch und Kartoffeln. Prof. Dr. Lemmermann=Berlin beschäftigt sich mit den Versuchen, Strohmehl und Holzmehl für die Ernährung von Menschen und Tieren nutzbar zu machen. Es sei nicht angebracht, diese Vorschläge mit so großem Optimismus anzusehen, wie es geschehen ist, und zu glauben, daß Holzmehl oder Strohmehl in der nächsten Zeit eine größere Rolle bei der tierischen Ernährung spielen könnten, und man müsse sich hüten, sich durch falsche Hoffnungen von der jetzt noch nötigen Verringerung des zurzeit zu großen Schweinebestandes abhalten zu lassen. Für die Ernährung der Menschen kämen die Stoffe überhaupt nicht in Frage. Wenn man sie früher in Zeiten der Hungersnot zur menschlichen Ernährung herangezogen habe, so sei zu bedenken, daß man damals noch nicht über größere Mengen Kartoffeln verfügte, deren Anbau erst infolge jener Hungerjahre ganz allgemein in größerm Umfange betrieben wurde. Von einer Hungersnot aber, das betont Prof. Lemmermann mit Recht, kann bei uns zurzeit nicht die Rede sein, und wir haben sie auch nicht in Zukunft zu befürchten, wenn wir nur vorbeugen. Sehr zu beachten ist aber, was der Verfasser über die Notwendigkeit des Vorbeugens sagt: Wir müssen uns darüber klar sein, daß wir mit unsern jetzigen Beständen an Kartoffeln nicht zugleich 69 Millionen Menschen und 17 Millionen Schweine in der bisherigen Weise bis zur nächsten Ernte ernähren können. Wenn man daher nicht zur Beschlagnahmung der für die menschliche Ernährung nötigen Menge Kartoffeln übergehen will, muß man mit größter Energie dahin wirken, daß wirklich soviel Schweine wie nur irgendmöglich in die Wälder und evtl. auch auf die Weide getrieben werden, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Provinz Ostpreußen jetzt in der Lage ist, große Mengen an Rindvieh(aus Mangel an Einrichtungen nicht Schweine) aufzunehmen. Durch diese Maßnahme würde auch bewirkt, daß größere Mengen Magermilch frei werden, die wir immer mehr für die menschliche Ernährung heranziehen müssen. Der Mahnung an die Hausfrauen, für den täglichen Bedarf Fleisch von Jungschweinen zu verlangen ist durchaus zuzustimmen. Es dürfte aber empfehlenswert sein, wenn alle der öffentlichen Verwaltung unterstellten Anstalten(Kasernen, Krankenhäuser, Gefängnisse usw.) angewiesen würden, einige Zeit hindurch nur frisches Schweinefleisch zu verwenden. Auch wäre zu erwägen, ob man nicht ganz allgemein durch entsprechende Verordnung den Konsum von frischem Schweinefleisch auf Kosten des Rindfleisches zeitweise fördern könnte. Auf diese Weise könnte man wesentlich zur Verringerung der Schweinebestände beitragen und die schwierige Frage der Konservierung umgehen. Grundsätzlich hat Professor Lemmermann mit der Forderung, daß jetzt überall frisches Schweinefleisch genossen werden soll, durchaus recht, und wir stimmen einem andern Sachkenner, Prof. Dr. Karl Oppenheimer, zu, daß die Schweine zum großen Teil weg müssen, weil sie den Menschen die notwendige Nahrung rauben. Lemmermann übersieht aber, daß bei den gegenwärtigen hohen Schweine= und Schweinefleischpreisen dem Verzehr enge Grenzen gesetzt sind. Die teilweise Beschlagnahme der Kartoffeln für die menschliche Ernährung ist nur ein erster Schritt; er muß seine Ergänzung erfahren entweder durch einen Schlachtzwang, dann wird die Kartoffelnahrung ohne weiteres für die Menschen frei und die Schweinepreise sinken wegen des Angebots, oder durch die Festsetzung von Höchstpreisen für Schweine, damit wird der Anreiz genommen, Kartoffeln, auch wenn sie noch so hoch im Preise stehen, an die Schweine zu verfüttern. Jedenfalls ist zur Sicherung der Ernährung des Volkes mit Kartoffeln schleunigst ein weiterer Schritt nötig. WTB Bern, 19. April.(Telegr.) Die schweizerische Finanzabteilung bringt den schweizerischen Banken zur Kenntnis, daß laut Mitteilung der französischen Botschaft in Bern die französischen Banken die Auszahlung von Schecks verweigern, welche in den von deutschen Truppen beseitzten Gebieten ausgestellt sind, selbst wenn die Schecks den Formvorschriften entsprechen, und die Banken von der Ausstellung benachrichtigt worden sind. Nachrichten aus Westdeutschland. Recklinghausen, 18. April. Mehrere Landwirte aus der Nachbarschaft, welche Roggen und Hafer an das Vieh verfüttert und damit gegen die Bundesratsverordnung verstoßen hatten, wurden vom hiesigen Schöffengericht mit Geldstrafen von 100 bis 150c# belegt. Darmstadt, 18. April. Die Stadtverordneten bewilligten einen Betrag zur Beschaffung einer Gedenktafel für das Haus Kasinostraße 2, in dem Bismarck von 1853—1858 während seiner Tätigkeit beim Frankfurter Bundestag öfter gewohnt hat. Vermischtes. des Barons Reuter. WIB London, 19. April.(Telegr.) Das Reutersche Bureau meldet den Tod seines Direktors, des Barons Herbert de Reuter; Der Baron wurde gestern tot in seinem Hause bei Reigate aufgefunden; neben ihm lag ein abgeschossener Revolver. Es besteht kaum ein Zweifel daran, daß Baron de Reuter sich selbst das Leben genommen hat. Der plötzliche Tod seiner Frau, die er sehr liebte und deren Leichnam noch im Hause aufgebahrt liegt, hatte ihn tief erschüttert Celle, 17. April. Der Landstallmeister Dr. Wilhelm Grabensee, der langjährige verdienstvolle Leiter der hannoverschen Pferdezucht, verschied, wie die Kölnische Zeitung schon an anderer Stelle mitgeteilt hat, am 16. April vormittags plötzlich nach kurzer Krankheit im Alter von nahezu 74 Jahren infolge Herzschlags. Ein langes und auf dem Gebiete der Pferdezucht erfolgreiches Leben ist damit beendet. Wie Landstallmeister Grabensee seinerzeit der rheinischen Pferdezucht durch eine einheitliche und zielbewußte Zuchtrichtung den Stempel des Aufschwunges aufdrückte, so trat auch für die hannoversche Pferdezucht mit seiner am 1. April 1892 erfolgten Versetzung an das Celler Landgestüt eine Wendung ein, die das hannoversche Pferd im Handel und in der praktischen Landwirtschaft, als Militärpferd wie auf den Rennbahnen zu Ansehen und Bedeutung brachte und damit zur Luelle eines sohnenden Wirtschaftsbetriebes machte. Durch sein entgegenkommendes sympathisches Wesen und durch seine herzgewinnende Freundlichkeit erfreute sich der Verstorbene in allen Kreisen der Bevölkerung, bei Vorgesetzten und Untergebenen, eines hohen Ansehens, ganz besonders aber werden die zahlreichen Züchter, denen er mit Rat und Tat persönlich in erschöpfender Weise zur Seite stand, ihn sehr vermissen, gerade jetzt bis zum 1. Juli sind die Hengste des Gestütes wieder auf Stationen verteilt. Der Name Grabensee wird mit der staatlichen Pferdezucht und im besondern mit der hannoverschen für alle Zeiten unzertrennlich verbunden sein. Die Stadt Celle hat eine Straße nach ihm benannt. Landstallmeister Dr. Grabensee ist Ritter hoher Orden, Seine Leiche wird nach Berlin übergeführt. Dienstag, 20. April Kölnische Zeitung s Erste Morgen-Ausgabe 1915 8 Nr. 397 Handel, Gewerbe und Verkehr. Drahtberichte vom 19. April. T Berhin. Die heutige Hauptversammlung der Baumwollspinnerei Erlangen.-G. setzte die Dividende auf 14% fest und wählte den Geschäftsinhaber der Berliner Handels-Gesellschaft Bruno Herbst neu in den Aufsichtsrat. Der Verband Deutscher Buchbindereibesitzer hat mit sofortiger Gültigkeit eine Preiserhöhung bis zu 10% infolge der Verteuerung der nötigen Rohstoffe beschlossen. Wie der Daily Telegraph aus New York meldet, ist der Goldzuwachs der Bank von England um 1½ Million Pfund Sterling durch den Zufluß russischen Goldes zu erklären. X Berlin. Auf Grund der Verordnung betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen ist über das in Deutschland befindliche Vermögen der Firma C. N. Rosenau, Juwelenhandlung in Paris, die Zwangsverwaltung angeordnet worden.— Die zwangsweise Verwaltung des in Deutschland befindlichen Vermögens der Firma J.& S. Ginsberg in Paris ist aufgehoben worden. Die Dividende der Voigt& Häffner-.-G. in Frankfurt für 1914 dürtte laut B..-Z. 8%(i. V. 12%) betragen. Bei der Landbank in Berlin wurde im Jahre 1914 das An- und Verkaufsgeschäft durch den Krieg vollständig stillgelegt. Es ergab sich ein Verlust von 816678¼, der mit 69227424 aus der Sonderrücklage und mit 124 403 aus der gesetzlichen Rücklage gedeckt werden soll, die dann noch mit 950168-A bestehen bleibt.(Das Vorjahr hatte einen Gewinn von 127 295-4 gebracht, wovon 4329.4 der Rücklage überwiesen und 122 966A vorgetragen wurden.) Der Aufsichtsrat der Maschinenfabrik Buckau .-G. in Magdeburg schlägt 8%(wie i..) Dividende vor. Die regelmäßigen Abschreibungen wurden auf 446 133(432 886MK) festgesetzt. Außerdem sollen einer Kriegsrücklage 200000M, dem Kriegsunterstützungsbestand 100 000.4, der Talonsteuerrücklage 40 000M (20 000MK) zugeführt und zur Unterstützung für ältere Beamte und Arbeiter sowie als Belohnungen für Beamte wie im Vorjahre 65 000 Verwendung finden. Vorgetragen werden 95 801□K(73 206-). Im Vorjahr wurden zu Abschreibungen auf die Gewerkschaft Merkur noch 102 1730K verwandt. In der Gewerkenversammlung der Gewerkschaft„Glückauf“ in Sondershausen, die den Abschluß einstimmig genehmigte, wies der Vorsitzende, Geheimer Kommerzienrat Robert Müser, darauf hin, daß die Gewerkschaft wegen des Krieges die Ausbeutezahlung eingestellt habe. Neben der überseeischen Schiffahrt sei keine Industrie derart in Mitleidenschaft gezogen worden wie die Kaliindustrie. Die Gewerkschaft habe sich immerhin ganz gut einrichten, ihren Betrieb trotz der gestiegenen Unkosten aufrechterhalten und noch einen erheblichen Teil der Bankschuld abtragen können. Die Gewerkschaft könne mit Ruhe der Zukunft entgegensehen, und nach Abschluß eines glücklichen Friedens werde die Gewerkschaft auch ihre Ausbeutezahlungen wieder aufnehmen können. Ende des vergangenen Jahres hatte die Gruppe der Gewerkschaft eine Besamtbeteiligung 35 Tausendsteln, und wenn man annehme, daß die Schächte 5 und 6 eine den andern Schächten entsprechende Beteiligung erhalten, so werde sich die Gesamtbeteiligung auf 46 Tausendstel erhöhen. Als Mindestüberschuß dürfte alsdann in Zukunft eine Betrag von 3½ bis 4 Mill. Mark verbleiben. Der Absatz des Kalisyndikats in den ersten drei Monaten betrug nur etwa 40 700000 4 gegen rund 71 Mill. Mark in der entsprechendenVorjahrszeit. Das Gewinnergebnis in den ersten drei Monaten wird bei der Gewerkschaft noch nicht% des vorjährigen ausmachen. Bezüglich des Ausfuhrverbots für Kali bemerkte der Vorsitzende, daß dieses gegenüber Amerika so lange aufrechterhalten werden müsse, als dieses Waffen und Munition an die Verbündeten weiterlieferte. Nach den nordischen Ländern dürfe Kali geliefert werden, ebenso nach Oesterreich, nach einigen Ländern nur Sulfat. Eine weitere Einschränkung des Ausfuhrverbots sei nicht zu erwarten. * Berlin. Die Bank Suisse et Français verteilt für 1914 5%(i. V. 6½%) Dividende. Frankfurt. Wie der Frkf. Ztg. aus Petersburg gemeldet wird, ordnet ein kaiserlicher Ukas die Erneuerung der stadtischen 400 Mill. Rubel kurzfristiger 5proz. Schatzwechsel, ferner die Ausgabe von 300 Mill. Rubel 4proz. vierjähriger Schatzanweisungen an.— Die Sübirische Handelsbank erzielte einen Reingewinn von .47(i. V. 4,63) Mill. Rubel. Nach Abschreibung von.23(.03) Mill. Rubel für protestierte Wechseln und zweifelhafte Forderungen werden 25%(40%) Dividende verteilt. □ Hamburg. Dem Vernehmen nach ist der auf heute angesetzt gewesene Zeitpunkt, von dem an der Umtausch der in deutschen Händen befindlichen Aktien der Nobel Dynamite Trust Company in Aktien der- Dynamit-.-G. vorm. Alfred Nobel& Co. in Hamburg beginnen sollte, wegen einiger noch zu regelnder Einzelheiten um einige Tage hinausgeschoben worden.— Die Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft beantragt 3%(i. V. 3½%) Dividende. Der Königliche Holländische Lloyd erklärt 3%(i. V. 626) Dividende.— Die Dampfschitfahrts-Gesellschaft Neederlande verteilt 7½%(i. V. 10%) Dividende. * Amsterdam. An der heutigen Börse notierten: Ned. Werk-Sch. 3½% Sch.— desgl. 3% Cert.(1, desgl. 2½% Cert. 62⅜8, russische Anleihe von 1880 72⅝/8, Nederl.-Ind. Handelsbank 184, Nederl. HandelsMaatsch. 153.50, U. St. Steel 59, Vorstenlanden 180, Handelsverein 275. Redjang Lebong—, Geconsolid. Hollandsche Petroleum 170, Koninklijke Petroleum 533, Amsterdam Rubber 131, Holland-Amerika-Linie 217.50, Deli Maatschappij—, Medan Tabak—, Atchison Topeka& Santa Fé 102, Erie 28½. Southern Railway 18 5/8,. Union Pacific 131,75. * Amsterdam. Scheck auf London 12,13½-12,18½fl(zuletzt 12,13½-12,18½ fl), Scheck auf Berlin 51,80-52,30fl(51,75-52,25fl), Scheck auf Paris 47,55-47.75f(46.50-47,70f). Warenberichte. Berliner Großhandelspreise für Speisekartoffeln. m Berliner Kartoffelgroßhandel wurden-vom 15. bis 17. April folgende Preise(für 100kgegute, gesunde Ware, ab Berliner Bahnhöfen) gezahlt: Dabersche Kartoffeln 12,00-13,50 ∆(Charlottenburg bis 14.), Magnum bonum 12,00-13,50-K(Charlottenburg bis 14-), Woltmann 11,50-13,50.M, Silesia und andere runde weiße Speisekartoffeln 11,50-13,50./. Die Nachfrage war in Erwartung steigender Preise in der. zweiten Wochenhälfte wieder recht stark; die Zufuhren genügten aber im allgemeinen zur Deckung des Bedarfs. Die Preise blieben fest. # Berlin, 19. April. Am Produktenmarkt war der Verkehr heute ruhig. Mais bleibt in guter Ware für Mühlen begehrt und erzielte etwa 6300, während im Kleinverkehr an Fouragehändler bis 636cA bezahlt wurden. Ein großer Teil der Ankünfte ist von mangelhafter Beschaffenheit und wird mit starkem Minderwert untergebracht. Starker Begehr zeigt sich für ausländische Kleie, die aber nur noch spärlich ankommt, da die Händler bekanntlich wegen des Futtermittelgesetzes Abschlüsse nicht mehr gemacht hatten. Auch für ausländische Gerste hielt die Kauflust des Bedarfs an. Für gute Ladungen sind 645c zu erzielen, im Kleinverkehr sind 655##. bis 660cK bezahlt worden. Für Graupen hat sich zu der mehr nominellen Abschwächung der letzten Tage mehr Bedarfsfrage eingestellt, die aber wenig Ware bei fester Stimmung fand. Reis scheint mehr beachtet bei einem ungefähren Preise für Mittelreis von 54 für den Zentner. Nach Reismehl und Maismehl zeigt sich die Bedarfsfrage, die wohl in letzter Zeit etwas mehr eingetan hatte, eher zurückhaltender. Lupänen, Seradella und Kleesaaten waren matt und sehr schwer zu verkaufen, S. Berlin, 17. April. Butter. Die feste Stimmung hielt auch in der zweiten Hälfte dieser Woche an, und trotz der am Mittwoch erfolgten Steigerung bestand nach allen Beschaffenheiten gute Nachfrage. Heutige Notierungen: Hof- und Genossenschaftsbutter Ia 164-H, IIa 160-168-K, IIIa 155-15844 und abfallende Butter 135#44. Stimmung stetig. ∆ Mannheim, 19. April. Fruchtmarkt. Rumänische Gerste wertete 64-65-A, alter Mais 62-63-H, neuer 60-61-H. Mehl unverändert. V Hamburg, 19. April. Getreide. Bei kleinem Angebot war der Markt sehr fest und etwas lebhafter, die Preise im allgemeinen wenig verändert. Naher Mais bedang 600-610.M, entfernte Sichten 520-540-A, ausländische Gerste 620-630-4, Sojabohnen 620-630-H, Maismehl 85-90-¼, Reismehl 105-115-/, Kartoffelmehl 98-102-A, Tapiokamehl 82-95-f Futtermittel waren fast geschäftslos; nur ausländische Kleie wurde in geringen Sorten zu 340-360-# angeboten. * Hamburg, 19. April. Kaffee. Hier liegt folgendes Telegramm über die Brasilmärkte vom 16. April vor: Rio: Standard Nr. 7 5050(zuletzt 4900) Reis, Tageszufuhr 16 000 Sack, heutiger Vorrat in erster und zweiter Hand 456 000 (439 000) Sack. Santos: Tageszufuhr 21 000 Sack, heutiger Vorrat in erster und zweiter Hand 923000(1 062 000) Sack. Tageszufuhr in Sao Paulo 000 Sack. Rio Kurs auf London 12⅝/8d. * Hamburg, 19. April. Kaffee. Hier liegt folgendes Telegramm über die Brasilmärkte vom 17. April vor: Rio: Standard Nr. 7 5100 Reis, Wochenzufuhr 83 000 Sack, Vorrat in erster und zweiter Hand 467000., Klarierungen der Woche nach den Ver. Staaten 21 000, nach Holiand 00000, nach Frankreich 00 000., Rest von Europa und Nordafrika 00000., Kap Rio Plata und Westküste von Südamerika 7000 S. Santos: Preis für New York Standard Nr. 7 5200 Reis, Vorrat in erster und zweiter Hand 826000., Wochenzufuhr in Santos 98000, in Sao Paulo 99000, in Jundiahy 66000., Verschiffungen der Woche nach den Ver. Staaten 71 000, nach Europa 251 000., Klarierungen der Woche nach den Ver. Staaten 6000, nach Holland 166 000, nach Frankreich 56 000., Rest von Europa und Nordafrika 70000., Kap Rio Plata und Westküste von Südamerika 2000 S. Wöchentliche Klarierungen von Victoria 25 000 S. Riokurs auf Löndon 122½32d. * Amsterdam, 19. April. Rüböl fest, vorr. 62¾(zuletzt 61¾), Mai 61(60): Leinöl flau, vorr. 53(54¼), Mai 52½(53½), Mai-Aug. 50½ (52¼), Herbst 46(47½). * Amsterdam, 19. April. Kaffee Java vorr. 48(zuletzt 48), Santos April 34⅞(34⅞), Mai 34¾(33¾), Sept. 33½(31⅝), Dez. 31⅝(29⅞/8). §§ Amerikanische Zucker-Statistik. Nach Willett& Gray betrugen in der Woche vom 10. bis 17. April d. J. die Ankünfte in den vier Haupthäfen 113 000t(i. V. 93 072t und 1913 48 804t) Zucker, seit Jahresbeginn 823000t(835 932t bzw. 867674t). Eingeschmolzen wurden 29 000t (45 000t bzw. 40000t), seit Jahresbeginn 681 000t(662 000t bzw. 655 000t). Vorräte am 15. April 241 000t(in der Vorwoche 157 000t) gegen 246 001t bzw. 257 739t in den beiden Vorjahren. Viehmärkte. * Köln, 19. April. Aufgetrieben waren 379 Ochsen, 999 Färsen und Kühe, 279 Bullen, 1048 Kälber,— Schafe und 7102 Schweine. Bezahlt wurden für 50kg Lebendgewicht(Schlachtgewicht): Ochsen: vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes von-7 Jahren 66-70-K(108-112-), vollfleichige ausgemästete höchsten Schlachtwertes(ungejocht) bis zu 4 Jahren 67-72=4(108 bis 114), junge fleischige, nicht ausgemästete und ältere ausgemästete 55-65c4 (98-104-), mäßig genährte junge, gut genährte ältere 46-54-K(85-90-), gering genährte jeden Alters—(70-80); vollfleischige ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwertes von mindestens 500kg Lebendgewicht—(—), vollfleischige ausgemästete Färsen höchsten Schlachtgewichts unter 500kg Lebendgewicht sowie Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 4 Jahren 60-65c/ (102-108=), vollfleischige ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes von-7. Jahren 53-58-K(94-100), ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Färsen 45-52(83-87), mäßig genährte Kühe und Färsen —(76-80=), gering genährte do.—(66-72), Bullen, vollfleischige ausgewachsene höchsten Schlachtwertes 58-63-K(100-105-), vollfleischige jüngere 52-57=K(88-92), mäßig genährte junge und gut genährte ältere 40-50-K(75-83). Handel ruhig, voraussichtlich geräumt. Kälber: Doppellenderfeinster Mast—(—) Ia Mastkälber 62-66-f(—), IIa Mast- und Ia Saugkälber 54-60-f(—), IIIa Mast- und IIa Saugkälber 42-52-/(—), IIIa Saugkälber—(—), Fresser (gering genährtes Jungvieh)—(—). Handel ziemlich belebt und geräumt. Schafe— (—). Schweine: volldleischige von 80-100kg Lebendgewicht 92-96-/(115 bis 120.), von 100-120kg 100-108-K(125-135), von 120-150kg 100-108-K(125 135), ausgesuchte auch noch darübergehend, Fettschweine über 150kg— (—), fleischige und gering entwickelte bis 80kg 56- 90-K(70 112-), Sauen 76-90 f(95- 112-). geschnittene Eber—(—); Handel ruhig und geräumt. Großhandelspreise für frisches Fleisch die 50kg am 19. April: Hiesige Schlachtungen: Ochsenfleisch Ia 204-212-A, IIa 180-188-K, IIIa 164-172-/; Kuhfleisch Ia 184-192-K, IIa 164-172-4, IIIà 152-164-A; Schweinefleisch Ia 240-260-M, IIa 210-250.H, Speck 250-290-H Geschäftsgang langsam. Eingeführtes Fleisch: holländische Vorderviertel la 140-160-K, IIa 150-170-K, Hinterviertel la 140-160-K, IIa 150-170-A; Kalbfleisch Ia 150-170-A, IIa 140-150-K, IIIa 100-110-K; Schaffleisch 160-170.K. Handel langsam. Eingeführt wurden 996 Großviehviertel, 1820 Kälber und 152 Schafe. ∆ Mannheim, 19. April. Heute hatten Schweine mittelmäßigen Handel. Der Erlös für beste Schweine betrug 116-120-A für den Zentner Schlachtgewicht. * Rheinisch-Westfälisches Kohlen- Syndikat in Essen. Die heutige Versammlung der Zechenbesitzer setzte die Beteiligungsanteile für Mai in Kohlen auf 65%(wie bisher), in Koks auf 55%(bisher 45%) und in Briketts auf 80%(wie bisher) fest. Hierzu ist zu bemerken, daß dieser Beschluß nach Maßgabe der im nächsten Monat zu erwartenden Leistungen erfolgt ist, während sonst die Absatzmöglichkeit die Grundlage bildet, nach der die Beteiligungsanteile bemessen werden. Sodann erstattete der Vorstand den üblichen Monatsbericht. Schließlich gab der Vorstand noch einige am 1. April in Kraft getretene Veränderungen in den Beteilisungsziffern für Koks und Briketts bekannt. Eine Sitzung des Beirats hat heute nicht stattgefunden. Dem vom Vorstand erstatteten Monatsbericht entnehmen wir folgendes: Zu diesen Angaben wird im Bericht bemerkt: Die Lage des Kohlenmarktes hat im Berichtsmonat wesentliche Aenderungen nicht erfahren. Die insgesamt abgesetzten Mengen sind gegen den Vormonat durchweg gestiegen, während im arbeitstäglichen Durchschnittsergebnis eine Steigerung nur beim Koksabsatze, dagegen beim Kohlen- und Brikettabsatze eine Abnahme vorliegt. Die Verschiebung zwischen dem Gesamt- und dem arbeitstäglichen Durchschnittsergebnis beim Kohlenund Brikettabsatze ist, da die Förderung insgesamt wie in der arbeitstäglichen Durchschnittsleistung noch eine allerdings unerhebliche Zunahme aufweist, zum Teil auf die größere Zahl der Arbeitstage des Berichtsmonats(27 gegen 24 im Vormonat), zum Teil darauf zurückzuführen, daß für die erhöhte Kokserzeugung größere Mengen Kohlen beansprucht wurden. Im einzelnen stellt sich das Absatzergebnis des Berichtsmonats im Vergleich zum Vonmonat wie folgt: Der rechnungsmäßige Absatz ist um 476 666t gestiegen, im arbeitstäglichen Durchschnitt um 3082t= 1,65% gefallen und belief sich auf 62,48% der Beteiligungsanteile gegen 63,52% im Vormonat und 77,47% im März 1914; der Gesamtabsatz in Kohlen ist um 343 736t gestiegen, im arbeitstäglichen Durchschnitt um 3477t= 2,38% gefallen; der Kohlenabsatz für Rechnung des Syndikats ist um 301 134t gestiegen, am arbeitstäglichen Durchschnitt um 24351= 1,99% gefallen; der Gesamtabsatz in Koks ist um 141 604t, im arbeitstägigem Durchschnitt um 482t=.80% gestiegen; der auf die absatz für Rechnung des Syndikats ist um 95 489t, im arbeitstäglichen Durcchnitt um 4821= 1,80% gestiegen; der auf die Koksbeteiligung anzurechnende Absatz betrug 51.80%, wovon 1,04% auf Koksgrus entfallen, gegen 51,40% bzw. 1,09% im Vormonat und gegen 49,55% bzw. 1,36% im März 1914; die Beteiligungsanteile stellten sich im Berichtsmonat um 10,4% höher als im gleichen Monat des Vorjahres; der Gesamtabsatz in Briketts ist um 22 451t gestiegen, im arbeitstäglichen Durchschnitt um 7534= 5,28% gefallen; der Brikettabsatz für Rechnung des Syndikats ist um 18 962t gestiegen, im arbeitstäglichen Durchschnitt um 786t= 5,87% gefallen; der auf die Beteiligungsanteile anzurechnende Absatz belief sich auf 78,30% gegen 83,14% im Vormonat und gegen 77,20% im März 1914; der Eisenbahnversand wurde zeitweise durch Verkehrssperrungen und unregelmäßige Wagengestellung beeinträchtigt. Im Umschlagverkehr der Rhein-Ruhrhäfen hielt die Abschwächung in dem bisherigen Umfange an. Ueber den RheinHerne-Kanal wurden vom Syndikat in der Richtung nach Ruhrort 118 408t verfrachtet. Der Absatz der Zechen des Ruhrreviers, mit denen das Syndikat Verkaufsvereinbarungen getroffen hat, stellte sich im März(und im ersten Vierteljahr d..) folgendenmaßen: Es betrug der Gesamtabsatz in Kohlen(einschließlich der zur Herstellung des versandten Koks verwandten Kohlen) 362 834t(1027 019t), hiervon der Absatz für Rechnung des Syndikats 125 647t(365 096t); der auf die vereinbarten Absatzhöchstmengen anzurechnende Absatz 342 1244== 39,66%(965 553t= 40,19%) der Absatzhöchstmengen; der Gesamtabsatz in Koks 113 142t(323 855t), hiervon der Absatz für Rechnung des Syndikats 68 762t(199 310t); der auf die vereinbarten Absatzhöchstmengen anzurechnende Koksabsatz 104 124t= 65,91%(297 401t= 63,67%) der Absatzhöchstmengen; der Gesamtabsatz in Briketts 3633t(9971t); hiervon der Absatz für Rechnung des Syndikats 3625t(9955t); der auf die vereinbarten Absatzhöchstmengen anzurechnende Brikettabsatz 3633t= 56,26%(9971t= 55.58%) der Absatzhöchstmengen. Die Förderung betrug 405 869t(1138 656t). # Verschiebung der Monats-Abwicklung. Am Mittwoch findet die Börsenvorstands-Sitzung statt, in der über die weitere Verschiebung der Monatsabwicklung(bis Ende Mai) Beschluß gefaßt werden wird. In der Berechnung der Zinssätze(5½ bzw.%) dürfte aller Voraussicht nach eine Aenderung nicht eintreten. * Gewerkschaft Carlshall, Essen(Ruhr). Zur Deckung schwebender Verbindlichkeiten und laufender Betriebskosten sowie der fälligen Anleihezinsen fordert die Gewerkschaft von der in der Gewerkenversammlung vom 17. März 1915 bewilligten Zubuße die erste Teilzahlung mit 250.4 für jeden Kux zum 1. Mai 1915 ein. Ueber den Bergwerksbetrieb wird berichtet, daß unterirdisch Kernbohrungen ausgeführt werden, um die bereits festgestellten Lagerstätten noch weiter zu erschließen, und um so bei Wiederaufnahme des Betriebs in großem Umfange noch klarer verfügen zu können. *.-G. für automatisehen Verkauf in Hamburg. Der Abschluß für 1914 ergab einschließlich 33678¼4(i. V. 42 989-K) Vortrag einen Betriebsgewinn von 1 769096-K(1698767=). Nach Abzug der Unkosten von 1191 174-H(1 179 163M4) und Abschreibungen von 350 962-4 (269336-A) verbleibt ein Reingewinn von 226 960=K(250268-), woraus, wie bereits gemeldet, 10%(12%) Dividende verteilt, 37995-K(36590.4) als Gewinnanteile und Belohnungen verwandt, 10000-(0) dem Sicherheitsbestand zugeführt und 28965-4 vorgetragen werden. Dem Geschäftsbericht zufolge hat das Geschäft im ersten Halbjahr einen regelmäßigen Verlaut genommen und ein befriedigendes Ergebnis gebracht. Inlolge des Krieges hat naturgemäß das Automatengeschäft im zweiten Halbjahr Einbuße eilitten. Nach der Vermögensrechnung betragen bar. Bankguthaben und Wechsel 200 344-K.(125587=), Waren 1 404083-4(816298-), Ausstände 628 249=4(536 149.4) und laufende Verbindlichkeiten 182 183-K(576676.).— In der Hauptversammlung wurde der Abschluß genehmigt, der Verwaltung Entlastung erteilt und die vom 19. April an zahlbare Dividende auf 10% festgesetzt. Ein satzungsgemäß ausscheidendes Autsichtsratsmitglied wurde wiedergewählt. Ueber den Geschäftsgang wurde mitgeteilt, daß dieser zurzeit gut sei. Einnahmen von Verkehrs-Anstalten. Kreis Altenaer Schmalspureisenbahn. März 1915: 42 604-4 —15 535=4, vom 1. April 1914 bis März 1915: 516 101=4.—147 345-# R Heute entschlief sanit mein lieber Gatie, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater Julus Miadcimann Senlor Mitkämpfer der Feldzüge von 1866 und 1870/71 im Alter von 70 Jahren. Namens der Hinterbliebenen: Frau Louise Middelmann geb. Schrepper. Essen, Langenselbold, Berlin, Bochum, Valencia, den 17. April 1915. Die Ueberführung zum Bahnhof findet statt am Mittwoch den 21. ds., nachmittags 1½ Uhr, Trauerfeier im Sterbehause, Julienstraße 112, ¼ Stunde vorher. Beisetzung am gleichen Tage in Bochum um 4¼ Uhr ab Bahnhof Bochum-Nord. km Eine alte, gut eingeführte Kolonialwaren„„„„„„* mit Kafree-Spezialitat st Umstände halber sofort unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Gefl. 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April 1915, mittags 12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet worden. Verwalter ist der Rechtsanwalt Dr. Schliephake, hier, Weißenburgstraße. Olfener Arrest mit Anzeigefrist bis zum 25. Mai 1915. Ablauf der Anmeldefrist an demselben Tage. Erste Gläubiger-Versammlung am 14. Mai 1915 vormittags 11 Uhr und allgemeiner Prüfungstermin am 8. Juni 1915 vormittags 11 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle, am Reichenspergerplatz. Zimmer Nr. 223. Cöln, den 15. April 1915. Kgl. Amtsgericht, Abt. 05. Sofortlieferbar 50000 Meter blau karieit Züchen 82/3cm, à Mtr. 61 Pfg. Lieferung ab 24./4. wöchentlich—6000 Mtr. fracht. trei. Sofortige Kasse nach Empfang der Rechnung. Anfragen an Postfach 174, Bielefeld.(ka 9000 Meter FeldgrauTornisterstoff 94cm breit, gezwirnt, garngelärbt, sofolt greitbar, HalbleinenStrohsackdrill 100cm breit, in großen Mengen schnell lieferbar, direkt vom Pabrikanten abzugeben. 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Die Gläubiger werden aufgefordert, sich bei uns zu melden. Wanne, den 14 April 1915. Westfälische Thonwerke Brunkhorst& Co. Gesellschaft 1x mit beschränkter Haftung. Siegen-Schlnger Gulstanl-Aktien-Verein Solingen. Die General-Versammlung vom 24. März 1915 hat beschlossen: 1. Das Grundkapital der Gesellschaft von 1 160 400-A wird zum Zwecke von Abschreibungen, Reservestellungen oder der lilgung einer Unterbilanz um 580800% in der Weise herabgesetzt, daß ein Betrag von 1200c# Vorzugsaktien zurückgekauft und im übrigen je 2400 H in 1200## Vorzugsaktien zusammengelegt werden. Für je 2400/ eingereichte Vorzugsaktien, und zwar für zwei Stücke zu je 1200. und für vier Stücke zu je 600.A wird ein Stück zu 12000 mit Dividendenschein pro 1914/1915, folgenden und Erneuerungsschein mit dem Stempelaufdruck „Vollwertig geblieben gemäß dem Beschluß der außerordentlichen General-Versammlung vom 24. März 1915“ und einer neuen Nummer dem Einreicher zurückgegeben, während die andern Stücke einbehalten werden. Für Vorzugsaktien, welche in der festgesetzten Prist überhaupt nicht“ oder nicht den Vorschriften entsprechend eingereicht werden, treten die Bestimmungen des§ 290 des H. G. B. in Kraft. Auf Grund dieses Beschlusses fordern wir die Besitzer von Vorzugsaktien unserer Gesellschaft unter Androhung der Kraftloserklärung der nicht fristgemäß und vorschriftsgemäß eingereichten Vorzugsaktien auf, ihre Vorzugsaktien mit Dividendenscheinen pro 1914/1915 folgenden und Erneuerungsscheinen von heute ab bis zum 10. Juli 1915. bei der Deutschen Bank in Berlin bei dem Bankhause Oscar Heimann& Co. in Berlin bei der Bergisch Märkischen Bank, Filiale der Deutschen Bank in Elberfeld bei der Siegener Bank für Handel und Gewerbe in Siegen bei dem Bankhause A. Levy in Köln a. Rh. zwecks Zusammenlegung einzureichen. Formulare zür Einreichung sind bei den Einlielerungsstellen erhältlich. Unter Hinweis auf obigen Beschluß fordern wir die Gläubiger unserer Gesellschalt gemäß§ 289 des H. G. B. auf, ihre Ansprüche anzumelden. Solingen, den 3. April 1915. Der Vorstand. Bilanz per 31. Dezember 1914. Auf ebot. 1. Die Lydia Caroline Hartmann geborene Boeckmann, 2. der Ernst Priedrich Hartmann, 3. Lydia Auguste Abbot geborene Hartmann, alle in Milwaukee, Wisc., 4. Ernst Priedrich Hartmann in New York, City, haben beantragt, den verschollenen Ernst Friedrich Hartmann senior, geboren am 8. März 1856 in Elberfeld, zuletzt wohnhaft in Geldern, für tot zu erklären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 28. Oktober 1915, vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermin zu melden, widrigenfalls die Todes. erklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod desVerschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen. 115 Geldern, den 26. März 1915. Königliches Amtsgericht. Hämorrhoiden? Wer leidet daran? Verlangen Sie sof. Prospekt M. üb.„Frapa-Paste“. Sie werden mir dankbar sein. Tausendfach bewährt. Fabrikant Pautsch, Charlottenbg. 2, Schließf. 6 Fabrik: Neubrück(Spree),(•50 Preussische Central„ o n a t. Status am 31. Marz 1915. Aktiva. Kasse——„—————— Wechsel—-—— Lombard-Forderungen—.———————— Wertpapiere————————— Guthaben bei Bankhäusern.———— Hypothekarische Darlehnsforderungen———.— Kommunal-Darlehnsforderungen..—— Central-Pfandbrief- u. Kommunal-Obligationen zinsen-Konto M 3970 435,86 noch nicht abgehoben———„ 2 406339.50 Grundstücks-Konto: Bankgebäude Unter den Linden 48/49 und Mittelstr. 53/54„—--———————— Verschiedene Aktiva————————— Passiva. Eingezahltes Aktienkapital————————— Reserven(einschl. Reserve-Vortrag)————— Pensionsfonds———————————— Central-Pfandbriefe:%--— 4511 142 700 3½%————„ 276 259 500 noch einzulösende, ausgeloste—„ 2 436 350 Kommunal-Obligationen:%-— 113310 400 3½%——„ 73723900 noch einzulösende, ausgeloste—„ 558 800 Hypotheken- Kommunal- Darlehnszinsen und Verwaltungsgebühren-Konto—————— Depositen— Verschiedene Passiva———.———— Berlin, den 31. März 1915. Am, + 493 499 3 656 000 5 252 088 19 135 027 1 439 436 823 759 737 191041 876 1 564 096 3 800 000 1033735 1051 175 497 44 400 000 23046 170 1773049 789 838 550 187593.100 279 125 799.767 3 445 735 1031 175497 85 36 40 85 Die Direktion. 100 Chrom-Treibriemencroupons —8mm, weit unter Preis abzugeben. Angebole u. O X 1120 an die Exped. ds. Bl. km Packleinwand hat noch einige Posten abzugeben Westfäl. Wettertuchfabrik J. Bertram, Soest. Gewinn- und Verlust-Konto. Ausgaben Kriegsunterstützungen———— Schuldverschreibungszinsen und Aufgeld Zinsen an Stadtgemeinde Arzberg——— Talonsteuer.——.——..— Abschreibungen auf: Lokomobilprovisorium Marktredwitz—— Installationswerkzeuge—————— Automobile, Fahrzeuge und Bureaubeleuchtungsanlage.——————— Ueberweisung an Anlagetilgungsfonds—.— Ueberweisung an Erneuerungsfonds——— Reingewinn——— NN 5132 1923 4928 Einnahmen. Vortrag aus 1913".—-—---—-—---—— Ueberschuß aus Stromverkauf und Installation—— Zinsen...—.———— Die vorstehende Bilanz nebst GewinnN 8422 87478 10400 2500 11984 13178 16472 123290 273727 N. 4327 147635 121764 52 28 85 39 45 273727/45 per 31. Dezember 1914 habe ich geprüft und mit den ordnungs* Bafreuth, den 1. Aori 1915. P. Feinrich. Baireuth, den 31. Dezember 1914. Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft. ba Laporte. Scherber. Der Aufsichtsrat für 1915 besteht aus den Herren: Kommerzienrat Paul Mamroth, Berlin, Vorsitzender, Dr. Walther Rathenau, Berlin, stellvertretender Vorsitzender, Direktor Priedrich Engelmann, Frankfurt a. M.(zurzeit im Felde), Direktor Albert Hempel, Berlin, Professor Dr. Georg Klingenberg, Berlin, Direktor Alfred Loewe, Straßburg i.., Dr. jur. Fritz Sabersky, Berlin(zurzeit im Felde), Professor Bernhard Salomon, Frankfurt a.., Direktor Carl Zander, Zürich. Große Berliner Firma auf Bearbeitung größerer Stahlkörper eingerichtet, wünscht Uebernahme von Arbeiten ab 1. Mai oder später. Meldungen an Rosenberg, Berlin NW, Furmstraße 78. 440 Lotstungeluniger Mopollter der mit der Akquisition für die Feuer-, Einbruchdiebstahlund verwandte Versicherungszweige vertraut ist, wird von angesehener(esellschaft gesucht. Herren, die gute Ertolge nachweisen, kann bei hehem Gehalt und Spesen — Lebensstellung geboten werden. Bewerbungen sind zu richten unter R E 1054 an die Exped d. Bl. 2 Großes westfälisches Hüttenwerk sucht zum baldigen Eintzitt jüngern militättreien der mit dem Artike! Stabeisen vollständig Liebesgaben für die Besatzungen unserer-Boote. In dem großen Heldenkampf unserer Nation haben die Besatzungen unserer-Boote eine überaus schwere Aufgabe. Die Nation gedenkt ihrer deshalb mit besonders herzlicher Anteilnahme und Dankbarkeit. Nach einer Mitteilung von zuständiger Stelle an den Herrn Stabsarzt Dr. Bonne in Klein-Flottbek bei Hamburg würde eine Ergänzung der an sich reichlichen und guten Verpflegung der Besatzungen unserer-Boote durch Liebesgaben, bestehend namentlich aus Apfelsinen, frischen Aepfeln, Datteln, Feigen, Mandeln, Nüssen, Schokolade, Keks und Zwiebacken, für die Besatzung eine große Erquickung bedeuten. Wir sind bereit, derartige Liebesgaben zu sammeln und weiterzubefördern. Die Sammlung dieser Sendungen soll in der zweiten Hälfte dieses Monats stattfinden. Wir bitten also Liebesgaben der genannten Art bis zum 30. April uns zu übersenden, und zwarunter der Adresse: Hamburg-Amerika Linie, Seebäderdienst, St. Pauli-Landungsbrücken, Hamburg. vertraut ist. u5) Maschinenschreiben u. Stenographieren Bedingung, englische u. französische Sprachkenntnisse erwünscht. Angebote mit Lebenslauf, Zeugnisabschr. u. Gehaltsanspr. unt. D G 3310 an die General-Agentur der Kölnischen Zeitung, Berlin WS.(Ac Hamburg-Amerika Linie. um Park-Hotel Düsseldorf. Die Firma C. G. Boerner uu. Leipzig veranstaltet in der Zeit vom 20. bis inkl. 26. April im Park-Hotel Düsseldorf eine „ ftchung von Kupferstichen alter und neuerer Meister. Dürer, Rembrandt, Parbstiche des 18. Jahrhunderts. Zeichnungen deutscher und niederländischer Meister. Kartons zu Schwinds„Vater Rhein“. Rethelzeichnungen zu„Rottecks Weltgeschichte“. Eine kostbare Sammlung mittelalterlicher Miniaturen. Frühe Manuskripte, Bucheinbände u. a. Geöffnet täglich von 10—6, Sonntags von 10—½2 Uhr. (788 ###t Lon don Wagab... 98 3S Grosse ARI-des. del Maschinen-Inaustrie 65 33——„„ 99 53 sucht zur Untersrutzung ihrer Direktion tüchtigen Kaufmann. s 55 Herren aus der Branche, die hereite 86 Tferren aus der Lfalidle, die berens bevorzugte Positionen bei größern Werken inne hatten, gewandt, repräsentabel und großen Aufgaben gewachsen sind, wollen ausführliche Angebote unter 0 C 1100 an die Expedition ds. Bl. einreichen.(ma 88 99888S86888 Grossee meefraltschee 86 Grobes westiallsches Eisen- und Stahlwerk sucht zum solortigen Eintritt jüngern Lassralitel der mit allen vorkommenden Arbeiten vertraut sein muß. Angebote mit Lebenslauf, Zeugmisabschr. und Gehaltsanspr. unter D H 3311 an die General Agentur der Kölnischen Zeitung, Berlin W8. 40 * Stiekoroi-Vertreter: welcher bei Grossisten, Warenhäusern und Wäschefabriken bestens eingeführt ist und über gute Erfolge sich ausweisen kann, wird von sehr leistungsfähiger Stickereifabrik für Rheinland u. Westfalen gesucht. Gefl. 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Gehallsanspr. unt K L 8397 an Rudolf Mosse, Köln.(49 iitte iti Aih i Bande.)1. und&mp Abteistung B..— Piolessor Sie-=Somto(Köln) herausgegebenen„Handbuche des VölkerrechtsDas Seekriegsrecht von Gerichtsassessor Dr. Hans Wehberg in Düsseldort X1 456 Seiten; Preis broschiert## 16.—; Subskrihensen aut Gas gauze Handbuch erhallen diesen Teil für#4p 15.50. desen Verdienste für die Darstellung des internalionalen Schiedeuesens die gebührende teiche Anerkennung gelunden haben, eset e e eeseste e prinzipiell sehr tiefgreilende Untersuchung widmet Wehberg der Frage des Konterbandetransportes. Als direktes Mittel des See krieges eröttert er insbesondere die Minen und die Prage der Beschießung offener Städte und unter den indirekten Mitteln in besonders klarer Weise die Unterbindung des Kabelverkehrs. Eingenende Darstellung findet das Verfahren bei Ausübung des Seeheuterechts und das Prisenverfahren. Nach einer Eröfterung des Sanitätsrechts und der Neutralitätsrechte stellt er in einem Anhang die Schicksale der Londoner Deziaraion nach den britschen orders in eounell dar. Läuhans die Scheksale Universitätsprofessor Schücking in der„Deutschen Literaturzeitung“: Das vorliegende Buch kann unter den verschiedensten Gesichtspunkten als eine sehr bedeutsame Erscheinung der deutschen Rechtswissenschaft angesehen werden. Es ist das erste ausführliche wissenschaftliche Werk deutscher Sprache, das ausschließlich dem Seekriegsrecht gewidmet ist und alle seine Materien erschöpft. Als solches wird es in der Geschichte der deutschen Völkerrechtswissenschaft seinen dauernden Platz einnehmen. Es steckt darin viel entsagungsvolle Kleinarbeit, wie sie nur deijenige leisten kann, der eine wirkliche Gelehrtennatt Offensichtlich hat eine ausgedehnte publizistische lätigkeit dazu beigetragen, dem Stile des Verfassers auch in diesem sein fachwisensshätlischen eine Flüssigkeit und Eleganz zu geben, wie man ne in andem Arbeiten deutscher Gelehrter ost " Dr. Strupp. Mitherausgeber des Jahrbuchs des Völkertechts, in der„Frankfurter Zeitung:: Wehbergs Seckriegsrecht den neuesten völkerrechtlichen Erscheinungen an erster Stelle genannt zu werden wegen des hohen Wertes, den das Privatdozent Dr. Wolzendorff schreibt im„Juristischen Literaturblatt“:„Das Werk Wehbergs nimmt esbedeutende Stelle in der neuern Geschichte der Völkerrechtswissenschaft ein. Eine sichere Behertschung des rechtlichen Materials eine außerordentlich umlassende Kenntnis der Literatur, verbunden mit eindringendem Verständnis für die sachlichen Probleme und Gesammaterie zu gehen. Der ofüiziöse Haager„Nieuwe Courant“ schreibt:„Wir haben in den letzten Zeiten off Gelegenheit gehabt, das kürzlich erschienene Werk von Dr. Wehberg über Seekriegsrecht nachzuschlagen und haben das immer mit gusem Ertolge geian. Wir können uns der Bewunderung über dieses Werk nuf vollkommen anschließen. Dieser hachstehende Jurist gibt immer nur ein objektives Urteil ab und läßt sich niemals dabei durch Feindschaft gegen den Feind seines Landes beeinflussen. Das ist ein Charakterzug, der Wenperg, der sich auf dem Gebiete des Völkerrechts bezeits einen Namen von Weitrut erworben hat, unzweilelhaft hoch angerechnet Die„Rheinisch-Westfälische Zeitung" urteilt: Wehbergs Buch trägt durchaus das Antlitz einer unparteiischen Ge Lerg F Varhsgit, ange rc. besonders der Prazis dienen können, da es sich durch eine besondere Fülle von Einzelnachweisen in Recht Dasspsktampies unseres Reiches ein Werk objekür borschenden Gelchutenleibes erscheien konnie, das terlweise schon de br des Weltkrieges in die Betrachtung hineinzieht und auch dem Standpunkte des Gegners gegenüber die kühle Ruhe tiet eindtingender Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Für Stautverwallungen und Vierlantahlter Der. unhg. Bädele trockene feinste Winterware stets vorrätig. Grobschlachterer A. Katz Köln, Eigelstein 110. Gemalde. Durch den Ausbruch d. Krieges bin ich gezwungen, meine Gemälde Verkaufssteile Blumenstraße 11 zu schließen. 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Anzeigen 50: die Zelle oder deren Raum, Rekiamen.50.4 Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt vorgeschriebenen Tagen oderin besümmt bezeichneten Ausgaben wird keine Verautwurtichtet abernommen. Haupt-Expedition: Breite Straße 64.— Postschech-Konte 230. ben d. Venr Vend E. Sichger d Ch. e daermn dieret, Gesterten Zust.s von Dimu, Wien A. Daten Nactt..d. k. Nokele 16; Goldschmiedt,., Wollzeile 11. * K K Die Leschößftre. Ragein“ Enenische Heibeincken. Eine Umgruppierung. vom westlichen Schauplatz. WIB Paris, 19. April.(Telegr.) Der Petersburger Berichterstatter des Temps meldet, daß die Schneeschmelze große Operationen auf dem östlichen Kriegsschauplatz verhindere. Auch ohne dies wäre ein Stillstand eingetreten, da man die Truppen hätte ausruhen lassen und eine neue Verteilung der pen hätte vornehmen müssen. 0 Kopenhagen, 19. April.(Telegr.) Berlingske Tidende erfährt aus Petersburg über London, alle Bäche in den Karpathen seien in reißende Gebirgsströme verwandelt. Der Wasserstand des Dnjestr sei 4 Meter über normal. Die Umgebung des Flusses sei in Moräste verwandelt. Alle Kämpfe, ausgenommen kleine örtliche Zusammenstöße, seien unmöglich. Die Wiedereroberung der Bukowina. Wien, 15. April. Der Rußki Invalid hat die Wiederfroberung der Bukowina durch österreichisch=ungarische, von deutschen Truppen verstärkte Streitkräfte sensationell genannt. Da hat er wirklich mal ein großes Wort, wenn auch nicht gelassen, ausgesprochen. Es ist aber zu bezweifeln, ob er eine richtige Vorstellung davon hat, wie fabelhaft sensationell diese Wiedereroberung ist. Denn sonst würde er für seine Kritik Ausdrücke noch höhern Lobes— des Feindes angewandt haben. Wenn er seine lückenhaften Kenntnisse von dieser großartigen Unternehmung vervollständigen will, möge er die Darstellung lesen, die Roda Roda in der Neuen Freien Presse davon gibt. Wir lassen sie hier in gedrängter Form folgen: Die Russen brachen Ende August in der Bukowina ein. Viele Wochen blieben sie nördlich des Sereth. Diese Wochen benutzte der Gendarmeriekommandant der Bukowina, Oberstleutnant Fischer, im unbesetzten Teile des Landes aus Nichts eine Armee zu schaffen. Aus den durch mobilgemachte Landstürmer auf 30 bis 50 Mann verstärkten Gendarmerie= und Finanzwachposten und aus den gleichfalls dem Landsturm entnommenen Eisenbahnsicherungsabteilungen bildete er Stammkörper, bot Rekruten und andere Dienstpflichtige auf, machte die Gendarmen zu Kompagnieführern, die alten Leute zu Unteroffizieren und brachte so eine Streitmacht von der Größe einer schwachen Division zusammen. Damit führte er gegen die Russen einen Krieg, in dem Holzkanonen Artillerie vortäuschten und pistolenknallende Schuljungen in markierten Schützengräben Lücken der Front füllten. Damit befreite er am 20. Oktober durch Kühnheit und List zum ersten Male Tschernowitz. Das alles vollbrachte er obwohl er in der Bukowina auf drei Seiten durch die Russen, auf der vierten durch die unwegsamen Karpathen von den Hilfsquellen der Monarchie völlig abgeschnitten war. Ahnlich und gleichzeitig, nur in größerm Stile, hatte General der Kavallerie Frhr. v. Pflanzer=Baltin im ungarischen Komitat Marmaros=Sziget eine Landsturmarmee gebildet. Diese Armee setzte um den 20. November zu einer Demonstration über die Karpathen an. Das veranlaßte die Russen, sehr starke Kräfte nach Ostgalizien und der Bukowina zu werfen. Infolgedessen mußte Fischers Häuflein Tschernowitz räumen, die Russen ergossen sich über die ganze Bukowina. In den letzten Dezembertagen gina Fischer, der inzwischen für seine Verdienste durch Ernennung zum Obersten ausgezeichnet worden war, langsam auf Kirlibaba zurück. Schließlich mußte er auch dieses aufgeben. Die Russen zogen ein und befestigten den Ort. Um Neujahr erkrankte infolge der fünfmonatigen Überanstrengung Oberst Fischer. An seiner Statt übernahm am 6. Januar Major Papp das Kommando seiner Gruppe, ein Siebenbürger Rumäne, zuletzt Generalstabschef der Truppendivision der Armee Pflanzer=Baltin, die an die Gruppe Fischer anschloß und, angesichts der überwältigenden Übermacht der Russen, auf Luczina am Nordfuß der Karpathen zurückgegangen war. Eben hatten die letzten Abteilungen dieser Gruppe, von russischer Artillerie gejagt, den Mestecanesci, ein Bergmassiv südöstlich von Kirlibaba, erklommen. Dort war eine Sperre geplant, die es mit Aufgebot aller Arbeitskräfte aus den benachbarten Gebirasdörfern infolge det einwöchigen Untätigkeit der Russen in dem unten gelegenen Pozoritta zu vollenden gelang. Am 16. Januar erst griffen die Russen an, gerieten in scharfes Flankenfeuer, holten sich blutige Köpfe und wichen wieder zurück, viele Gefangene zurücklassend. Nun versuchten die Russen am 18., mit der 71. Truppendivision unter Generalleutnent Laurentiew die Sperre durch konzentrischen Angriff auf deren westlichen Stützpunkt Großmestecanesci, Höhe 1292, zu umgehen. Aber die Stellung war von Papp aufs sorgfältigste befestigt und gesichert worden. Dreimal stürmten die Russen, die Regimenter 281 und 282 und Reichswehrbaraillone, an, verfingen sich in den Verhauen und waren so gut wie wehrlos dem dreifachen Kreuzfeuer der gegnerischen Artillerie preisgegeben. Spät abends rettete sich der Rest der Regimenter nach Kimpolung. Am nächsten Tage, dem orthodoxen Dreikönigstage, dem Feste der Wasserweihe, wiederholten sie den Angriff und erlitten abermals eine schwere Niederlage. Nachdem sie in meterhobem Schnee keuchend die Höhe erklettert hatten, bereiteten ihnen die Schützen Papps mit Handgranaten und Minenwerfern einen furchtbaren Empfang, so daß sie in mörderischem Artilleriefeuer den Hang hinabflüchten mußten. Ihre Leichen häuften sich zu Hügeln. Die Österreicher hatten im Schützengraben drei leichte Verletzungen durch Granatsplitter, 35 Verwundete in den Reserven. Vom 20. Januar an beschränkten sich die Russen auf Artilleriefeuer. Nur ein Jagdkommando versuchte von Kimpolung her, die Brücke von Dorna Matra zu sprengen, wurde aber mit Verlust von 30 bis 40 Mann zurückgesagt. Die seindliche Artillerie stand der Sperre gegenüber oberhalb Valeputna. Gegen sie waren die sechs alten Schwarzpulverkanonen des Obersten Fischer mit ihrer geringen Reichweite machtlos. Erst als am 18. Januar, mit schwerer Mühe aus Bistriz in Siebenbürgen über den Paß herangeschafft, zwei 15cm=Haubitzen, deren Steilbahn durch Eingraben der Protzstöcke künstlich erhöht worden, in Stellung gebracht waren, konnte das Feuer erwidert werden, und zwar mit solchem Erfolge, daß beim dritten Schuß die russische Bedienungsmannschaft auseinanderstob. und das Feuern aus Valeputna aufhörte. Da die Russen meinten, diese Geschütze seien 30,5cm=Motormörser(wegen der Automunitionswagen, die sie bemerkt hatten), rückten sie sogar in sichere Stellungen ab und wagten nach Eintreffen von Verstärkungen(Reichswehrbataillonen und Rekruten ohne Waffen) keinen neuen Angriff. Dagegen begann am 25. Januar der Gesamtvorstoß der Armee Pflanzer=Baltin auf Kirlibaba und über den Tatarenpaß auf Delatyn. Vor ihm traten die Russen schleunigst den Rückzug an in zwei Kolonnen, deren eine über Seletin ins Tal des Tschermosch marschierte und von der Hauptgruppe verfolgt wurde, während die andere über Gurahumora von der Gruppe Papps, der inzwischen zum Oberstleutnant ernannt worden war, gejagt wurde Erst am Sereth. bei Storozynetz und Hliboka, stellte sich diese zweite Kolonne(unter Generalleutnant Laurentiew). Papp hielt sie mit schwachen Kräften in der Front fest und versuchte mit der Hauptmacht, sie in zwölfstündigem Gewaltmarsche durch tiefen Schnee einzukreisen. Der Ring schloß sich zehn Minuten zu spät. Die russische Artillerie war eben, nach hartem Gefecht mit der Frontgruppe nach Kuczurmara durchgegangen. Die Russen gingen trotz großer zahlenmäßiger Überlegenheit(in Tschernowitz allein befanden sich zehn= bis zwölftausend soeben ausgebildete Rekruten) und trotz Herrichtung befestigter Stellungen vor Tschernowitz kampflos über den Pruth zurück. Der Weg nach Tschernowitz stand den kaiserlichen Truppen Am 17. Februar zog ihre Vorhut, drei Bataillone, in die Stadt ein. 7 Budapest, 19. April.(Telegr.) Az Est meldet aus Tschernowitz: Unsere zwischen Pruth und„Onsestr stehenden Truppen beunruhigen fortwährend den Feind. Unsere Truppen brachten in Erfahrung, daß von Russisch=Nowo=Sielica eine feindliche Abteilung auf die in der Nähe befindliche Dolzoker Höhe zog. Als der Feind den Höhenwald vollständig besetzt hatte, überschütteten unsere schweren Batterien die feindliche Stellung. Die russische Truppe wurde vollständig vernichtet; auch der Stab des Nowo=Sielicaer russischen Kommandos wurde in der für sicher gehaltenen Deckung einer Höhe von einem schweren Geschoß getroffen und ausnahmslos getötet, darunter auch der Oberst. WIB Budapest, 19. April.(Telegr.) Der Sonderberichterstatter des Pester Lloyd berichtet aus, Epezrgi,„ Aluf der Saroser Front fand gestern an der Durtcenke ein Artilleriekampf zwischen Zboro und Kisturina statt. Ein Vorstoßversuch der Russen wurde von den österreichisch=ungarischen Truppen unter bedeutenden Verlusten für den Gegner vereitelt. WIB Budapest, 19. April.(Telegr.) Das Magnatenhaus beschloß, in einem Telegramm an den Oberkommandanten Erzherzog Friedrich seiner dankbaren Bewunderung für die Schulter an Schulter mit unserm treuen Bundesgenossen tapfer kämpfende Armee Ausdruck zu geben. WIB Bern, 19. April.(Telegr.) Als Abgesandter der schweizerischen Armee begibt sich dieser Tage der Oberstbrigadier Bridler nach der Karpathenfront zu der österEichtsch=ungarischen Armee, um den Gebirgskrieg zu studieren. Ein französisches Weiber=Regiment. ( Von der französischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Jetzt wird die Lage aber gefährlich werden für Deutschland. Denn nun werden zu den Sikhs, Gurkhas, Arabern, Marokkanern, Senegalesen unsere Truppen auch noch französische Amazonen sich gegenüber haben. Ein ganzes Regiment ist schon in der Aufstellung begriffen. Frau Arnaud, die Witwe eines Offiziers, die bisher daheim nur den Pinsel und die Feder schwang, hat diese Werkzeuge des Friedens jetzt mit Gewehr und Schwert vertauscht. Sie wird das Kommando des Regiments übernehmen, das natürlich nur aus nach ärztlicher Untersuchung als„felddiensttauglich" befundenen freiwilligen Kriegerinnen bestehen wird. Die Meldungen laufen, so versichert man, zahlreich ein. Die Bürde des„Chefs“ des Regiments wird der Königin von Belgien angeboten werden. Selbstverständlich werden die neuen Amazonen nicht im Weiberrock neuester Mode kämpfen— die Jupe cloche von—8m Umfang— sondern eine schöne Khaki=Uniform erhalten. Richtige Offiziere werden vorläufig ihre militärische Ausbildung übernehmen, wofür als übungs= und Teeplätze die Vorwerke der alten Pariser Befestigungen ausersehen sind. über die spätere Verwendung des Regiments im Operationsgebiet äußern sich die „Lieutenantes" der„Kommandeuse" folgendermaßen: Unser Regiment wird in mehrere„Sektionen“ abgeteilt werden. Eine davon soll die in den Bureaus verwandten, aber felddiensttauglichen Soldaten ersetzen. Eine andere soll ein militärisches Rad= und Autofahrkorps abgeben. Eine dritte, mit Gewehr ausgerüstet, soll als Begleitmannschaft für die Besetzung der eroberten oder dem Feinde wieder abgenommenen Orte dienen. Vor allem aber wollen wir die „Drückeberger“ aus ihren Löchern herausdrücken; denn wir sind überzeugt, daß diese, wenn sie erst Frauen ein patriotisches Beispiel geben sehen, vor Scham erröten werden, dann noch länger im Dunkel des Bureaus sich vor den Gefahren der Front zu drücken. Ah! Ah! So steht es also nebenbei mit den„Drückebergern“ in Frankreich! Herr Clemenceau hatte zwar eben jetzt in einer ganzen Reihe von Artikeln seine Landsleute schon darüber belehrt, daß ihre Zahl Legion sei, und neue Mittel gefordert, um sie aus ihrem Versteck herauszutreiben, da alle ministeriellen Erlasse bisher nichts genützt hätten. Auf das Mittel, ein Weiber=Regiment dazu aufzubieten, war er aber nicht gekommen. Dieses wartet jetzt nur noch auf die militärische Genehmigung, um dann dem Ruf seiner Kommandeuse zu folgen. Frankreichs Verwundete. Da Berlin, 19. April.(Telegr.) über die riesige Zahl der Verwundeten Frankreichs gibt ein in Amerika eingetroffenes Schreiben, über das die New Yorker Deutsch=amerikanische Korrespondenz vom 25. März berichtet, nähern Aufschluß. Wie aus Gloucester. Massachusetts, gemeldet wird, hat der frühere Hilfsschatzsekretär A. Platt Andrew, der sich gegenwärtig im Hospitalund Ambulanzdienst in Dünkirchen betätigt, berichtet, daß die Zahl der zurzeit in französischen Hospitälern untergebrachten Verwundeten sich auf 600000 belaufe. Am 22. Januar, von welchem der Brief datiert ist, befanden sich, wie Andrew sagt, in Dünkirchen allein 12 000 bis 15 000 Verwundete, und seit dem Beginn des Krieges sind im ganzen mindestens 70.000 Verwundete durch die Stadt gekommen. 0 Von der holländischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Das Londoner Wochenblatt Nation schreibt: Die Artillerie in Frankreich, insbesondere die französischen Geschütze, verwenden zum größten Teil amerikanische Granaten, die von guter Beschaffenheit sind und stets platzen. — Von der schweizerischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Hadas meldet aus Parie. Laul Journal hat der Gerichtereserent in Falle Swoboda die Prüfung des Protokolls über den Brand der Touraine beendigt. Die Anklage auf Brandstiftung werde gegen den Angeklagten nicht aufrecht erhalten. Es sei noch die Frage der Spionage zu untersuchen. Friedenswetten bei Lloyds. P a Berlin, 19. April.(Telegr.) Zwanzig Pfund Sterling zahlte man nach der Morning Post vom 15. April bei Lloyds, um hundert Pfund zu erhalten, wenn am 30. September dieses Jahres eine förmliche Friedenserklärung zwischen Deutschland und England Wirklichkeit geworden sein sollte. Der Seekrieg. Sur Torpedierung der Katwyk. 0 Von der holländischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Wie die holländischen Blätter erfahren, hat die deutsche Regierung aus eigenem Antrieb dem holländischen Gesandten in Berlin eine Erklärung folgenden Inhalts abgegeben: Weder bei ihr noch bei der deutschen Marine habe, wie sich von selbst verstehe, eine Absicht bestanden, einen Angriff gegen ein holländisches Schiff zu unternehmen. Die deutsche Regierung erkenne nichtsdestoweniger die Möglichkeit an, daß infolge eines unglücklichen Zufalls die Katwyk durch ein deutsches Tauchboot in den Grund gebohrt worden sei. Gleich nachdem sie von dem Vorfall Kenntnis erhalten, habe die deutsche Regierung eine Untersuchung angeordnet und die holländische Regierung um Mitteilungen der bei dieser eingehenden amtlichen Berichte ersucht über die Tatsachen, aus denen sich Schlußfolgerungen ziehen lassen könnten. Falls die Untersuchung ergäbe, daß die Katwyk durch ein deutsches Tauchboot versenkt worden sei, würde die deutsche Regierung nicht anstehen, unverzüglich ihr Bedauern kundzugeben und vollen Schadenersatz zuzugestehen. 0 Von der holländischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Zur Torpedierung des Dampfers Katwyk ist, wie der Rotterdamer Maasboote mitteilt, festgestellt worden, daß drei Angehörige der Bemannung des Leuchtschiffes Maas erklärt haben, sie hätten an dem Tage der Torpedierung englische Tauchboote in der Nähe des Leuchtschiffes bemerkt. Die britische Flagge sei durch das Fernglas deutlich erkannt worden. Durch diese Mitteilung werde die Behauptung, es hätten sich in den fraglichen Gewässern nur deutsche Tauchboote aufgehalten, ausgeräumt. Das Rotterdamer Blatt meint jedoch, daß die Katwyk bei dem Leuchtschiff Noordhinder, mithin etwa 60 Seemeilen von dem Leuchtschiff Maas entfernt, durch englische Tauchboote torpediert worden sei, werde durch diese Erklärung noch nicht bewiesen. Eine Folge des-Boot=Krieges. WIB Paris, 19. April.(Telegr.) Das Journal meldet aus Dieppe, daß bis auf weiteres der Schiffahrtsdienst zwischen Dieppe und Folkestone(direkter Verbindungsweg zwischen Paris und London) nur noch dreimal wöchentlich stattfindet, nämlich Montags, Mittwochs und Freitags von Paris aus, Dienstags, Donnerstags und Samstags von London aus. à Von der holländischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Die Nieuwe Rotterdamsche Courant meldet: Laut nähern Meldungen, die in Ymuiden eingegangen sind, sind im ganzen 13 dortige Fischerdampfer nach Kuxhaven gebracht worden, wovon sieben ihre Ladung Fische in letzterm Orte durch Vermittlung der örtlichen Fischereibehörde verkauften. Sie wurden wieder für die Fischerei ausgerüstet, d. h. mit Kohlen, Eis und Mundvorrat versehen. Die Anhaltung dieser Schiffe war wegen Mängeln oder Fehlern in den Musterrollen erfolgt. Die übrigen sechs Fischereidampfer wurden gezwungen, nach Hamburg zu dampfen, wo sie aus unbekannter Ursache interniert wurden. Das Hamburger Prisengericht wird diese Fahrzeuge abzuurteilen haben. ( Kopenhagen, 19. April.(Telegr.) Drei Fischkutter von Esbjerg in Westjütland wurden, nachdem sie südwärts gefischt hatten, von deutschen Torpedobooten aufgebracht und nach Kuxhaven geschleppt, wo nach Vernehmung der Fischer der Fang versteigert wurde. Die Boote wurden sodann freigegeben. 5. Von der holländischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Ein in Grimsby eingelaufener Fischerdampfer hat, wie das Reutersche Bureau meldet, die Bemannung des niederländischen Dampfers Olanda eingebracht, der von Seaham nach Rotterdam unterwegs war. Das Schiff war am Sonntagmorgen auf eine Mine gelaufen und hatte gekentert. Die gesamte Bemannug wunrde gerettet. Die Abenteuer des Demir Kapu. 0. Von der holländischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Der Times wird unterm 18. aus Chios gemeldet: Das türkische Torpedoboot, das in dem Agäischen Meer den englischen Transportdampfer Manitou angriff, danach von dem Kreuzer Minerva und einigen französischen Zerstörern verfolgt wurde und auf der Insel Chios aufgelaufen ist, war ein kleines Fahrzeug von 97 Tonnen mit Namen Demir Kapu und hatte eine Besatzung von 34 Köpfen. Diese Besatzung ist auf Chios interniert. Die Bestückung bestand außer den Torpedorohren aus kleinen Schnellfeuergeschützen. Laut den Erklärungen der Offziere an den Statthalter von Chios ist es dem Demir Kapu während einer dunkeln Nacht etwa vor einem Monat gelungen, aus den Dardanellen zu entkommen. Tagsüber hatte das Torpedoboot sich in Einschnitten und Buchten der asiatischen Küste aufgehalten, während es dank seinem Raumgehalt der Aufmerksamkeit der englischen Aufklärungsschiffe entkam und auf diese Weise die Gelegenheit zur Zerstörung eines Transportschiffes abwarten konnte. Eine solche Aussicht schien sich vor zwei Tagen zu eröffnen, als ein französisches Truppenschiff in Sicht kam. Das lauernde Boot näherte sich ihm, als es von seinen Geleitschiffen abgetrieben war, und feuerte ohne Erfolg einen Torpedo ab. Der zweite Torpedoschuß war ein Treffer und muß ernstlichen Schaden angerichtet haben, wenn er nicht gar bewirkte, daß das Schiff unterging. Das Torpedoboot mußte eiligst die Flucht ergreifen, als man von dem Schiff Zeichen gab und zwei Kreuzer sich daran machten, das Boot in südwestlicher Richtung zu verfolgen. Das Torpedoboot setzte daraufhin Kurs nach dem Hafen von Smyrna, wobei es seine Verfolger hinter sich ließ. Bei Einbruch der Nacht schlüpfte es hinter eine kleine Bucht an der asiatischen Küste. Da jedoch der Golf von Smyrna fleißig abpatrouilliert wird und nicht als ein sicheres Versteck erscheinen konnte, versuchte Demir Kapu gestern früh wieder auf die offene See zu gelangen. Gegen 10 Uhr sichteten zwei englische Kreuzer das Torpedoboot in dem Raume des Kap Kara und dampften auf das Boot los. Das Torpedoboot warf das Ruder um und suchte wieder den Golf zu erreichen. Allein ein dritter Kreuzer, der aus dem Golf fuhr, erschien vor ihm, so daß es abermals wenden mußte. Nun entwickelte sich eine wilde Verfolgung in der Richtung auf Chios. In der Meerestraße zwischen dieser Insel und dem Festland holten die Kreuzer das Torpedoboot allmählich ein. Sie schossen etwa 30 Granaten auf dasselbe ab. Aber die Schüsse verfehlten ihr Ziel und gingen in die See. Als man auf dem Torpedoboot endlich einsah, daß ein längeres Flüchten keine Rettung bringen würde, beschloß man, das Schiff auflaufen zu lassen. Das geschah gestern nachmittag 2 Uhr auf dem sandigen Strande bei Komi in der Bucht Kalamuti auf der Südwestküste von Chios. Die Bemannung sprang von Bord und ging an Land, während die Kreuzer auf sie feuerten. So wenigstens wird von den Kreuzern selbst berichtet. Allein dies widerspricht den Angaben der griechischen Küstenwache. Diese ging der Besatzung am Strande entgegen, wo sie sich ihr ergab.(Die Nieuwe Rotterdamsche Courant, die den Bericht der Times wiedergibt, vermutet, daß der Widerspruch darin liegt, daß aus dem Telegramm bei der Übermittlung nach Holland etwas weggelassen worden ist.) Ehe die Besatzung an Land ging, hatte sie Zeit, Torpedos und Granaten in die See zu werfen. Der Gouverneur von Chios wurde benachrichtigt und sandte einen Offizier, um die unerwarteten Gäste von Chios nach Kastro zu bringen, wo sie nunmehr in Sicherheitshaft weilen. WIB Konstantinopel, 19. April.(Telegr.) Die neuen türkischen Erfolge in den Dardanellen rufen lebhafte Freude hervor und werden insbesondere als Beweis für die Wachsamkeit der Verteidiger und für die verdoppelte Verteidigungskraft der Dardanellen aufgefaßt. Gestern herrschte in den Dardanellen Ruhe. Der Kommandant des französischen Panzerschiffes Saint Louis hat an den Hafenkapitän von Jaffa ein Schreiben gerichtet, worin er ihn davon in Kenntnis setzt, daß die Fahrzeuge anhalten müssen, sobald sie feindliche Kriegsschiffe in Sicht bekommen, die aber nur Bannware mit Beschlag belegen werden. Wie die Agentur Milli meldet, ist ein englischer Kreuzer in den Golf von Geukabad gefahren, hat vier Barken durchsucht und zwei Säcke mit Zwiebeln beschlagnahmt. Diese Heldentat des Kreuzers ruft hier Heiterkeit hervor. Aus Erserum wird ein Zusammenstoß von Erkundungspatrouillen an der kaukasischen Front, gemaldet. „# 18, Athen, 19. April.(Telegr.) Estia meldet, gestern hätten 63 Dampfer mit Truppen des Dreiverbandes Alexandria verlassen. Es würden neue Unternehmungen gegen die Dardanellen erwartet. Die Jucen in der Türkei. WIB Konstantinopel, 19. April.(Telegr.) La Turquie veröffentlicht einen Artikel, der die Darstellungen der feindlichen und neutralen Presse über die angebliche schlechte Lage der fremdländischen Israeliten in Palästina widerlegt. Der Artikel erinnert daran, daß die Regierung sich vor 20 Jahren genötigt gesehen habe, gewisse einschränkende Maßnahmen gegen die israelitische Einwanderung nach Palästina zu treffen. Aber diese sehr gemäßigten Maßnahmen könnten in keiner Weise mit den in andern Ländern, zum Beispiel Rußland, auf die Israeliten angewandten verglichen werden, da sich die türkischen Maßnahmen darauf beschränkten, Ausländern, die sich dort niederlassen wollten, den Eintritt ins Reich zu verwehren. Als der Krieg mit dem Dreiverband ausbrach, beschloß man überdies, den Israeliten, denen es gelungen war, sich in Palästina seßhaft zu machen, eine begünstigte Behandlung zuteil werden zu lassen, und gewährte ihnen ausnahmsweise Erleichterungen bei Erwerbung der osmanischen Staatsangehörigkeit. Dieselben Erleichterungen wurden auch den ausländischen Israeliten außerhalb Palästinas zugestanden. Diejenigen von ihnen, die von diesen Begünstigungen keinen Gebrauch wurden aufgefordert, die Türkei zu verlassen. Die Pforte hat mithin den Israeliten gegenüber einen Beweis ihres guten Willens gegeben. (Telegr.) Das Preßbureau teilt mit: Die Gefechte bei Schabia am 13. und 14. April waren erfolgreich. Alt=Basra, Zobeir, Barjasiseh und Schwebda wurden vom Feinde geräumt, der sich über Nakhailah zurückzog. In dem Gefecht am 14. April machten die Briten 200 Gefangene und eroberten zwei Maschinengewehre.[Vergl. Nr. 394.] Der Krieg über See. lapan und China. 2 Von der schweizerischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Havas meldet aus Peking: Nach gewissen Informationen sollen die Vereinigten Staaten China mitgeteilt haben, daß es in den chinesisch=japanischen Verhandlungen nicht auf ihre moralische Unterstützung rechnen dürfe. Die Vereinigten Staaten sollen gleichzeitig die Ansicht ausgedrückt haben, daß China Japan Genugtuung geben werde. Heute heißt es, daß die Regierung der Vereinigten Staaten ihrem Gesandten in Peking keine Note in diesem Sinne übersandt habe, daß sie ihm jedoch eine vertrauliche Erklärung dieser Art übermittelt habe, deren er sich gegebenenfalls bedienen solle. Die sleutralen. Die Turtle=Bai. Von der schweizerischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Nach einer Havasmeldung aus Washington teilt der Staatssekretär der Marine bezüüglich des kürzlichen Besuches des amerikanischen Kreuzers New Orleans in der Turtle=Bai und im Golf von Kalifornien mit, Admiral Howard habe keine andere Anweisung erhalten als die, dem japanischen Geschwader einen Höflichkeitsbesuch abzustatten und einen Bericht über die Lage zu geben. # Die bloß auf Seekarten eingezeichnete und in unsern gewöhnlichen Atlanten nicht zu findende Turtle=Bai liegt an der Küste des Stillen Ozeans im südlichen Teil des eine langgestreckte schmale Halbinsel darstellenden mexikanischen Territoriums Baja Cali= fornia(Nieder=Kalifornien), und zwar dicht nördlich bei der auch auf kleinen Karten vorhandenen Magdalenen=Bai. Wenn die Japaner, die ja schon unter der Präsidentschaft von Porfirio Diaz zum großen Entsetzen der Nordamerikaner mit Nieder=Kalifornien liebäugelten, weiter reichende Ziele als die Rettung des Kreuzers Asama im Auge haben sollten, so dürfte es ihnen weniger um die jetzt so viel genannte Schildkröten=Bucht als vielmehr um die Magdalenen=Bai zu tun sein, die hinsichtlich der Geschütztheit, Größe und Wassertiefe dem Hafen von San Francisco ebenbürtig ist, und die neben San Francisco als der beste und wertvollste Hafenplatz der ganzen an den größten Ozean der Erde angrenzenden Westküste von Nordamerika gilt. Porfirio Diaz hätte vielleicht eine Festsetzung der Japaner als Gegengewicht gegen die Yankee=Gefahr nicht ungern gesehen. Die Japaner würden durch eine derartige Festsetzung zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie würden erstens an der andern Seite der Südsee einen auch in Anbetracht des Schiffsverkehrs durch den Panamakanal sehr wichtigen maritimen Stützpunkt allerersten Ranges gewinnen, und zweitens würden sie in dem fast menschenleeren subtropischen Lande Nieder=Kalifornien ein geradezu ideales Ansiedlungsgebiet für ihren Bevölkerungsüberschuß zur Verfügung haben. Das mit dem übrigen Mexiko bloß in losem Zusammenhang stehende Territorium ist doppelt so groß wie das Königreich Bayern und zählt mit seinen 52.000 spanich=indianischen Bewohnern, abgesehen von den Polargebieten, zu den am dünnsten bevölkerten Ländern unserer Erde. Auch die Hauptstadt La Plaz hat nur 5500 Einwohner und das ganze Land kaum Straßen, geschweige denn auch nur einen Kilometer Eisenbahn. Trotz der Spärlichkeit seiner Wasserquellen könnte, wenn diese sorgfältig ausgenutzt würden, das Territorium Reis und Zuckerrohr in Hülle und Fülle hervorbringen. Auch sind die bis zu mehr als 1000m aufsteigenden Gebirgszüge reich an Erzen, namentlich an Silbererzen. Widerspräche eine etwaige Festsetzung der Japaner auf amerikanischem Boden ohnehin schon der Monroelehre, so würde in diesem besondern Falle noch der den politischen Interessen der Union abträgliche Einfluß auf die Spanisch redenden Staaten Mittel= und Südamerikas als erschwerender Umstand hinzukommen. Die Amerikaner würden sich das wohl schwerlich gefallen lassen. Vielleicht aber handelt es sich bei der Landung gar nicht um weiterreichende Absichten, sondern um einen Streich, mittels dessen die Aufmerksamkeit von China und der Südsee abgelenkt werden soll. Amerikanische-Boote für England. Da Berlin, 19. April.(Telegr.) Die New York Tribune vom 24. März erfährt, daß die großen Abschlüsse über=Boote für England nicht, wie Bryan behauptet hat, aufgegeben sind. In einer Woche sind die Aktien der Bethlehemgesellschaft(Charles Schwab) um 12 Punkte gestiegen. Die Verträge gingen ursprünglich auf die Lieferung vollständiger=Boote. Das erklärte der Rechtsbeistand des Staatsdepartemens für eine Verletzung der Neutralität. Jetzt werden die=Boote in einzelnen Teilen gebaut und nach Montreal verschifft, wo sie zusammengesetzt werden. So bekommt England seine Boote, und die Einwände des Staatsdepartements und die Proteste der deutschen Botschaft sind umgangen worden. Das ist ein offenes Geheimnis überall in Quincy, wo neue Arbeiter angenommen werden für die andern, die nach Kanada geschickt sind. Anhänger Deutschlands haben auf diese Vorgänge in Quincy ohne Erfolg hingewiesen. Es ist dies dieselbe Fore River Company, die im russisch=japanischen Krieg fertige=Boote an Japan lieferte. Ein englisch=amerikanisches Urteil über Bryan. a Berlin, 19. April.(Telegr.) Die New York Tribume vom 17. März schreibt: In einem Augenblick, da die auswärtigen Beziehungen Amerikas selt einem halben Jahrhundert eine Krife ohnegleichen durchmachen, spricht der Staatssekretär in einer Temperenzversammlung in Philadelphial Ganze Bände von Kommentaren können nichts dazu hinzufügen, wie demütigend dieses Schauspiel für jeden patriotischen Bürger ist. Das Publikum hat sich daran gewöhnt, Brnan allein zu tadeln, aber es ist jetzt Zeit, diese Fiktion zu beseitigen. Wilson in daran Schuld, daß im Augenblick, als die englische Note übergeben wurde und eine große internationale Frage entstand, sein Staatssekretär auf den Knien an einer Erweckungsversammlung von Temperenzlern teilnahm. Gab es je ein beschämenderes Schauspiel? Kann Wilson nicht einen andern Weg finden, als die Pflichten des Staatssekretärs so prostituieren zu lassen? Wir wollen nicht Bryau allein tadeln; als ein leerer Baudevillesänger, der nichts als eine gute Stimme hat und Fertigkeit, Plattheiten auszusprechen tut er eben das was er kann, und er ist heute nicht schlechter als früher. Das Beschämende liegt darin, daß Wilson ihn hält. Die ganze Welt hak ihre besten Staatsmänner mobil gemacht, Europa hat die Parteiunterschiede beseitigt, um die Besten überall in die Ministerien zu bringen, und in einer solchen großen Stunde der Weltgeschichte hält Wilson einen derartigen Staatssekretär fest! und Recht. Unsere Versorgung mit Kartoffeln. 2 Berlin, 19. Aprtl.(Telegr.) Nach der neuen Bundesrats=Verordnung sollen die Kommunalverbände, die die Träger der ganzen Kartoffel=Versorgung sind, in erster Linie den Bedarf der minderbemittelten Bevölkerung befriedigen. Naturgemäß ist für diese Bestimmung vor allem ein soziales Interesse maßgebend gewesen. Wenn die bemittelten und wohlhabenden Kreise auch nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden, so ist es doch durchaus berechtigt, daß ihr Interesse zurücktritt, da sie am ehesten in der Lage sind, sich selbst mit Kartoffeln zu versorgen oder sich Ersatzmittel zu beschaffen. Schwierig ist es allerdings, die richtige Grenze zwischen Bemittelten und Unbemittelten zu bestimmen, und trotz mancher Bedenken hat man sich schließlich doch entschlossen, ein bestimmtes Einkommen zugrunde zu legen, wenigstens für die Berechnung der erforderlichen Gesomtmengen, wobei es dem einzelnen Kommunalverband dann immer noch überlassen bleibt, besondere andere Gesichtspunkte mit zu berücksichtigen. In erster Linie sei da z. B. an die Zahl der Kinder erinnert. Zu unterscheiden hat man in erster Linie zwischen den Überschuß=Verbänden und den Zuschuß=Verbänden: erstere sind solche, die mehr Kartoffeln zur Verfügung haben, als sie brauchen, letztere dagegen solche, deren Eigenproduktion nicht zur Deckung des Bedarfs ausreicht. Im wesentlichen handelt es sich dabei um die großen Städte und Industriezentren. Aufgabe der Kommunalverbände ist es nun zunächst, zu prüfen, welche Vorräte vorhanden sind, wobei die Statistik vom 15. März oder, was noch besser ist, eine neue Statistik als Grundlage zu dienen hätte. Dabei empfiehlt es sich vielleicht, auch die Vorräte unter einem Zentner zu berücksichtigen. Auch Ware, deren Lieferung noch zu fordern ist, wäre in Rechnung zu stellen. Neben dem freihändigen Ankauf der nötigen Mengen darf dann auch zwangsweise auf die Vorräte zurückgegriffen werden, die in dem betreffenden Bezirk lagern. Genügt das alles nicht, so hat der Verband seinen restlichen Bedarf bei der Reichsstelle für Kartoffel=Versorgung anzumelden. Für die Feststellung des Bedarfs rechnet man als Tagesdurchschnitt für den Kopf mit etwa ¾ bis 1 Pfund. Aufgabe der Reichsstelle ist es dann, den Bedarf im Zwangswege umzulegen. Die Stelle hat bisher etwa 2 Millionen Tonnen auf die Zuschuß=Verbände umgelegt, wobei erwähnt sei, daß wir wahrscheinlich weniger brauchen werden. Bei einer Umfrage des Reichsverbandes der Städte hatten die Städte mit über 100 000 Einwohnern z. B. einen Bedarf von 385 000 Tonnen angemeldet; als man dann aber die Umfrage auch auf die Städte von 25 000 bis 100 000 Einwohner ausdehnte, ergab sich nur noch ein Bedarf von 290 000 Tonnen, ein Beweis in welchem Maße inzwischen schon die Städte selbst vorgesorgt hatten. So hat eine Großstadt im Westen überhaupt keinen Bedarf angemeldet. Die bisherigen Feststellungen zeigen jedenfalls, wie wir von zuständiger Seite erfahren, daß wir vor einer starken Kartoffelnot uns nicht zu bangen brauchen; Grund zu Besorgnis liegt jedenfalls nicht vor. Wichtig ist in dieser Beziehung auch, daß die Kartoffeln außerordentlich gut durch den Winter gekommen sind, und es ist anzunehmen, daß die tatsächlichen Vorräte größer waren, als die Statistik vom 15. März ergeben hat. Was nun die ÜberschußVerbände anbelangt, so haben sie zunächst zu versuchen, die nötigen Mengen freihändig anzukaufen, wie das in Preußen ja auch schon in größerm Maßstabe durch die Landräte geschehen ist. Gelingt das nicht, so ist die Möglichkeit gegeben, zwangswelse die Bestände Dienstag, 20. April Kölnische Zeitung s Zweite Morgen-Ausgabe bei den Besitzern zu enteignen. Für die Verbraucher ist schließlich die Preisfrage von größter Bedeutung, und da ist das Wesentliche das, daß das Reich erhebliche Zuschüsse leistet. Der Preis für den kleinen Mann stellt sich auf den gesetzlichen Höchstpreis zuzüglich der Fracht und der Kosten der Unterverteilung, also etwa so, wie auch. Den Unterschied zwischen diesem Verkaufspreis und dem ihern Einkaufspreis deckt das Reich.[Wir haben schon in der Ersten Morgen=Ausgabe auseinandergesetzt, daß eine Kartoffelnot nur dann dringend wird, wenn auch weiterhin die 17 Millionen Schweine, die wir noch im Reiche haben, von den Vorräten mitfressen. Es ist anzunehmen, daß dagegen bald Maßregeln getroffen werden. Ein Seichen unserer wirtschaftlichen Kräftigung. WIB Berlin, 19. April.(Telegr.) Die Bürger=Speisehallen, die das Berliner Rote Kreuz bei Kriegsbeginn errichtete, um besonders den Arbeitslosgewordenen einen nahrhaften Mittagstisch zu niedrigem Preise zu bieten und die anfangs von 20000 Personen täglich benutzt wurden, werden, wie der Berliner Lokal=Anzeiger meldet, wegen Mangels an Zuspruch geschlossen. Im Berliner Rathaus ist gestern mittag ein für die Groß=Berliner Bevölkerung wichtiger Beschluß gefaßt worden. Unter dem Vorsitz des Oterbürgermeisters Wermuth tagte eine Brotkonferenz, an der die Vertreter sämtlicher Groß=Berliner Gemeinden teilnahmen. Nach längerer Beratung wurde mit Rücksicht aus die verschiedenen Preise, die sich jetzt die Bäcker für Brot und Semmeln bezahlen lassen, besanossen. Höchstpreise für Brot und Semmeln einzuf ihren. Es sollen kosten: 4 Pfund Brot 85 J, 3 Pfund Brot 63 3, 2 Pfund Brot 433; Semmeln kosten im Gewicht von 75 Gramm 55. Andere Brote und Simmeln dürfen nicht hergestellt werden. Der Beschluß, der für gonz Groß=Berlin gilt, soll in den nächsten Tagen veröffentlicht werden und am 26. April in Kraft treten. ** Nürnberg, 19. April.(Telegr.) Zur Entlastung der bayerischen Staatsbahnen beantragt der Bayerische Kanalverein beim Verkehrsministerium eine Ermäßigung der Gebühren der staatlichen Kettenschleppschiffahrt auf dem Main, der Kanalgebühren auf dem Donau=Main=Kanal und der überführgebühren für die Häfen an Main und Donau. Rußlands Geldnot. WIB Petersburg, 19. April.(Telegr.) Das Finanz= ministerium hat die Ausgabe von 300 Millionen neuer zussischer vierprozentiger Schatzscheine, die in zwölf Serien eingeteilt sind und vier Jahre Laufzeit haben, angeordnet. Ferner wurden zur Deckung der am 14. April fällig werdenden üinfprozentigen kurzfristigen Schuldverschreibungen im Betrage von 400 Millionen Rubel neue Schuldverschreibungen inn gleichen Betrage bis zum 14. Oktober ausgegeben. WIB Petersburg, 19. April.(Telegr.) Das Blatt Rjetsch gbt einen Artikel der radikalen Zeitung Denj wieder über das Avermögen der russischen Industrie, ohne Staatszuschüsse selbständig etwas zu leisten. Rietsch führt hierzu aus: Kaum brach der Krieg aus, kaum erstanden die wichtigsten Aufgaben der russischen Industrie, als sofort der Ruf von den verschiedenen Industriezweigen um Zuwendung von Staatsuschüssen erging. Dadurch konnte die Industrie nur unter der Vormundschaft des Staates wirken. Die Gesuche um solche Zuschüsse mehren sich wie Pilze. Ohne Staatsgelder tut keiner mehr einen Schritt. Dies läßt die ernstesten Befürchtungen über die Zukunft der Industrie aufkommen. WIB Petersburg, 19. April.(Telegr.) Russische Industriekreise beschweren sich, daß anstelle des nunmehr ausgeschalteten deutschen Einflusses Angehörigen anderer Nationen Einfluß auf die Industrie eingeräumt werde. Wenn schon die russische Industrie gegen fremde Einflüsse geschützt werden solle, so könne dies nur durch Stärkung der einheimischen Industrie geschehen. WIB Stockholm, 19. April.(Telegr.) Die Regierung hat vom 20. April ab die Ausfuhr folgender Waren verboten: Zink unverarbeitet, ausgenommen Zink, der in schwedischen Fabriken aus Rohstoffen, nicht aus Abfällen, hergestellt wird, ebenso Abfälle von Platten, Draht sowie Röhren und Röhrenteile, Anodeplatten und Stangen, Untergestelle für Fahrzeuge mit und ohne Motoren sowie Fahrzeuge mit und ohne Motoren zur Güterbeförderung und täder für Automobile. Außerdem wurde bestimmt, daß das Auskuhrverbot für Fahrzeuge mit Motoren auch Teile solcher Fahrzeuge umfassen soll, die nicht besonders genannt sind. 0 Von der holländischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Wie die holländischen Blätter melden, wird binnen kurzem das Aussuhrverbot für Hühner, lebend oder geschlachtet, gemildert oder aufgehoben werden. wib London, 19. April.(Telegr.) Der Londoner Gazette zufolge zufolge sind die Arbeitslöhne im März beträchtlich in die Höhe zegangen, besonders in der Maschinen= und Schiffsbau=Industrie. In diesen Betrieben hatten 446 267 Arbeiter mit 48297 Pfd. Sterl. von der Lohnerhöhung Nutzen. Im ganzen stiegen die Löhne um 72713 Pfd. Sterl. in der Woche. Im ersten Viertel des laufenden Jahres belsesen sich die Lohnsteigerungen auf 108 809 Pfd. Sterl. für die Woche. Daran waren 742003 Arbeiter beteiligt. Auch die Löhne der Landarbeiter sind seit Beginn des Jahres allgemein gestiegen. Kleine Kriegschronik. Der Auftrag des französischen abgeordneten Pascal. □ Von der französischen Grenze, 19. April.(Telegr.) Der Abgeordnete Pascal, der als Hauptmann der Reserve im Generalstab des Generals Fournier bei der Einnahme von Maubeuge gefangengenommen wurde, ist von der deutschen Regierung aus der Gefangenschaft in Torgau entlassen worden. über die Gründe und Umstände seiner Entlassung teilt er den Blättern folgendes mit: Am 18. März wurde er von dem Gouverneur der Festung benachrichtigt, daß der spanische Botschafter in Berlin nach Torgau gekommen sei und ihn zu sprechen wünsche. Der Botschafter erklärte Pascal, daß der deutsche Kriegsminister ihm die Absicht der kaiserlichen Resierung kundgegeben habe, Vergeltungsmaßregeln gegenüber ranzösischen kriegsgefangenen Offizieren zu ergreifen, wenn, wie ein slatt berichtet hatte, die französische Regierung ihrem Vorhaben Folge gäbe, zwei kriegsgefangene, vom Kriegsgericht verurteilte deutsche Offiziere nach Cayenne zu schicken.(Es handelt sich augenscheinlich um die Offiziere v. Schierstädt und v. Strachwitz.) Der Botschafter hatte dies sogleich der französischen Regierung telegraphisch mitgeteilt und kam nun, um den Abgeordneten zu ersuchen, daß er auch seinerseits an den Kriegsminister telegraphiere, um seine Aufmerksamkeit auf die ernsten Folgen zu lenken, die die geplanten Maßregeln haben würden. Die Folgen würden, wie der Botschafter ihm erklärt habe, darin bestehen, daß zehn kriegsgefangene französische Offiziere zu gemeinsamer Zwangsarbeit mit Zuchthäuslern in die Bergwerke geschickt würden. Pascal tat, warum ihn der Botschafter ersuchte. Einige Tage später erfuhr er durch deutsche Zeitungen, daß die beiden in Rede stehenden Offiziere sich in guter Gesundheit in einem Kriegsgefangenenlager befänden, und daß keineswegs davon die Rede wäre, sie nach Guyana zu senden. Hauptmann Pascal wurde dann von neuem zum Gouverneur gerufen. Dieser teilte ihm mit, daß er den Befehl erhalten habe, ihn ins Lager von Blankenburg zu befördern. Der Offizier erklärte, er zöge vor, bei seinen Kameraden in Torgau zu bleiben, aber er bat vergeblich darum. Ein Unteroffizier führte ihn nach Blankenburg. Drei Tage später seien der spanische Botschafter, ein preußischer Oberst und Direktor Kriege aus dem Auswärtigen Amt im Lager angekommen. Direktor Kriege habe ihm zur Übermittlung an die französische Regierung eine Note übergeben, die er ihr bereits am 28. Februar durch Vermittlung der spanischen Botschaft zugestellt, die bis jetzt aber noch keine Beantwortung erfahren habe. Diese Note stellte drei Fragen über: 1. die Zurückgabe der belgischen und französischen Zivilgefangenen zwischen 17 und 60 Jahren unter der Bedingung, daß die französische Regierung die in Frankreich und den Kolonien festgehaltenen deutschen Zivilgefangenen zurückgebe; 2. den Austausch der Militärärzte; 3. gegenseitigen Aufschub der Strafvollstreckung gegen Gefangene bis zum Ende der Feindseligkeiten. Man habe ihn gefragt, ob er diese Fragen der französischen Regierung vorlegen und sie ersuchen wolle, sie anzunehmen„im Namen der Menschlichkeit". Der Abgeordnete nahm diesen Auftrag an, und ein deutscher Major brachte ihn darauf bis an die schweizerischen Grenze. In Paris entledigte er sich sofort seines Auftrags bei dem Kriegsminister und dem Minister des Auswärtigen. Das deutsche Zeitungswesen im kriege. Berlin, 19. April.(Telegr.) Ein Berichterstatter des Diario de Barcelona schreibt unterm 7. April in einem Brief aus Süddeutschland:„ Der immer praktische deutsche Journalismus macht für wirtschaftliche Vorbeugungsmaßregeln aller Art wirksame Propaganda. Ihre Bedeutung ist gar nicht hoch genug anzuschlagen, denn sie erhält die Volksmasse in den jetzigen Zeiten in fester Einheit zusammen. Man könnte eine lehrreiche und interesfante Abhandlung über das Thema schreiben: „Das deutsche Zeitungswesen und der Krieg". Kein anderes Land, mit Ausnahme Großbritanniens, besitzt ein so verbreitetes und mächtiges Leitorgan für die offentliche Meinung. Die deutsche Presse begnügt sich nicht mit Nachrichten und Einzelheiten über den Krieg; denn diesbezügliche Berichte befinden sich in den militärischen Bekanntmachungen, die überall zugänglich sind. Ebensowenig lebt die deutsche Presse von der hohen Strategie und der hohen oder niedern Politik. Sie befaßt sich vielmehr mit dem Leben des Alltags, sie arbeitet unermüdlich für denjenigen Teil Deutschlands, der den Krieg nicht führt, ihn aber durchhält, der keine Armee darstellt, aber, wie die Armee, Tag für Tag und bis zu Ende widerstandsfähig bleiben muß. Die deutschen Feldherren und Soldaten wissen, wie man die Feinde des Vaterlandes zu bekämpfen hat, und sie bekämpfen sie auch dementsprechend; die deutschen Zeitungen lehren, wie man während des Krieges leben und den innern Widerwärtigkeiten begegnen muß, wie man zu den unendlich großen wirtschaftlichen Bemühungen beizutragen hat durch Entfaltung aller Tatkraft, durch Beherrschung des Einzelwillens und des allgemeinen Gehorsams und Vertrauens. WTB Rom, 19. April.(Telegr.) Der Osservatore Romano bestreitet lebhaft die Wahrheit der von mehrern Zeitungen, darunter einem Morgenblatt, wiedergegebenen Nachricht über einen angeblichen Briefwechsel zwischen dem Kaiser von Österreich und dem Papste.[Vergl. Nr. 397.] X Aus Mecklenburg, 19. April. Eine besondere Ehrung wurde dem Kommandanten des Gefangenenlagers zu Parchim, Generalmajor Regenauer, zu seinem Geburtstage zuteil. Im Gefangenenlager wurden ihm nicht nur von allen Beamten des Lagers, sondern auch von den einzelnen Gesangenengruppen Glückwünsche dargebracht. Eine besondere überraschung wurde ihm zuteil durch eine musikalische Veranstaltung der Gefangenen, einen vorzüglich geschulten russischen Gesangchor und eine aus Franzosen, Belgiern und Russen zusammengesetzte und unter Leitung eines frühern Kapellmeisters eines Hamburg=Amerika=Dampfers stehende Musikkapelle. Die Instrumente für diese Gesangenenmusikkapelle sind erst vor wenigen Tagen aus Ersparnissen der Verwaltung angeschafft worden. Den Gefangenen war es anzumerken, mit welcher Freude sie dem Kommandanten diese Geburtstagsüberraschung für seine gerechte und humane Behandlung darbrachten. X Graz, 15. April. über die Übernahme der Patenschaft durch Kaiser Wilhelm II. und Kaiser Franz Joseph I. über Zwillinge eines verwundeten österreichisch=ungarischen Offiziers wird aus der südsteirischen Stadt Cilli berichtet: Den in Cilli geborenen Zwillingsknaben Wilhelm und Franz Joseph des Hauptmannes im 87. Insanterie=Regiment Karl Neuß wurde„aus besonderer Gnade und in allerhöchster Würdigung des vor dem Feinde verwundeten Kindesvaters" die hohe Ehrung zuteil, daß Kaiser Wilhelm II. die Patenschaft des einen und Kaiser Franz Joseph l. die Patenschaft des andern zu übernehmen geruht haben. Die Kinder wurden in der evangelischen Kirche zu Eilli getauft. 19152 Nr. 398 Hilfsbereitschaft. Die Verwendung der Liebesgaben. 2r Berlin, 19. April.(Telegr.) In Nr. 391 war darauf hingewiesen worden, daß die Spendetätigkeit für die Truppen nicht einzelne Teile zum Schaden anderer begünstigen solle. Jetzt ist nun vom Kriegsministerium verfügt worden, daß Liebesgaben mit Truppenteil=Bestimmung von den amtlichen Abnahmestellen nicht mehr abgenommen werden dürfen. Durch die seit dem 22. 2. 1915 zugelassenen Frachtgutsendungen bis zum Gewicht von 50 Kilo an Heeresangehörige ist jedem Einzelnen hinreichend die Möglichkeit geboten, Einzelsendungen auch größern Umfanges an Verwandte und Freunde im Feldheer oder an einen Truppenteil gelangen zu lassen. Darüber hinaus können im Interesse aller unserer im Felde stehenden braven Truppen keinerlei Sondervergünstigungen mehr gewährt werden. Deshalb sendet Liebesgaben nur für die Allgemeinheit, und zwar am besten an die in jedem Armeekorpsbezirk eingerichteten amtlichen Abnahmestellen, deren Verzeichnis in den Postämtern aushängt. Nur diese amtlichen Abnahmestellen sichern eine schnelle Zuführung der Liebesgaben unter Begleitung von Beauftragten der freiwilligen Krankenpflege. Nur dann können alle Truppenteile, besonders auch die vielen Neuformationen, die einen heimatlichen Standort nicht haben oder weniger bekannt sind, gleichmäßig bedacht werden. : Nachen, 19. April. Die von der Allgemeinen Radfahrer=Union in Aachen an den beiden Ostertagen zugunsten der Kriegsfürsorge veranstaltete Bismarck=Jahrhundertfeier hat trotz des anhaltenden Regenwetters einen Reinertrag von 4660c ergeben. Vom Rhein=Main=Gebiet, 18. April. Nach dem Vorbild von Gießen, wo schon, wie berichtet, seit einigen Monaten ein hübsches Soldatenheim für den Tagesaufenthalt verwundeter Soldaten errichtet worden ist, sind nunmehr Soldatenheime in Weilburg(im Rathaus) und in Offenbach errichtet worden. Amtliche Nachrichten. Berlin, 19. April. Se. Maj. der König haben Allergnädigst geruht, dem Bizefeldwebel Hofsend vom Stab des Generals d. Pioniere von Mertens, kom. z. Oberkommando d. 8. Armee, die Rettungsmed. am Bande, sowie dem Frl. Hilde Treis in Köln=Deutz die Rote Kreuz=Medaille 3. Kl. zu verleihen. Dem bish. Oberlehrer Prof. Dipl.=Ing. Paul Otto in Aachen ist unter Ern. z. Kgl. Maschinenbauschuldirektor die Stelle des Dir. d. Kgl. höh. Maschinenbauschule in Aachen übertragen.— Zum Kgl. Baugewerkschullehrer ern: der Lehrer Czekir in Münster i. W. Städtische Nachrichten. (Siehe auch Stadt=Anzeiger.) * Köln, 20. April. Straßenhandel mit Druckschriften. Die Störungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung, die durch den Straßenhandel mit Druckschriften während des Krieges hervorgetreten sind, und die sittlichen Gefahren, denen die hiermit beschäftigten jugendlichen Personen ausgesetzt sind, machen eine schärfere Anwendung der gesetzlichen Bestimmungen notwendig. Nach diesen Vorschriften ist der Verkauf oder das Verteilen von Druckschriften oder andern Schriften oder Bildwerken auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen oder an andern öffentlichen Orten ohne schriftliche polizeiliche Erlaubnis nicht statthaft. Wer ohne Erlaubnisschein bei diesem Handel betroffen wird, hat däher die Beschlagnahme der Schriften oder Bildwerke und Bestrafung zu erwarten. Kindern unter 14 Jahren ist das Feilbieten und der Verkauf von Druckschriften, andern Schriften oder Bildwerken in öffentlichen Schanklokalen untersagt. Verboten ist ferner im Straßenhandel das laute Ausrusen der Druckschriften oder Bildwerke und deren Verkauf oder Verteilung auf zahlreichen Straßen des Stadtbezirks, die auf der Rückseite des polizeilichen Erlaubnisscheins aufgeführt sind. Von den Kriegsdepeschen der Kölnischen Zeitung ist heute die 20. Folge erschienen. Sie umfaßt die Zeit vom 18. bis 31. März. Je länger der Krieg dauert, um so schwieriger ist es, sich über die Geschehnisse fortlaufend und dauernd zu unterrichten. Die Berichte des Großen Hauptquartiers sind vielfach sehr eingehend, entsprechend der großen Ausdehnung der Schlachtfronten und der Zahl der Kriegsschauplätze. Um so willkommener ist deshalb dieser knappgehaltene Führer, der sich wegen seiner handlichen leichten Form auch zur Versendung ins Feld besonders eignet. Nachrichten aus Westdeutschland. 4 Offenbach a.., 19. April.(Telegr.) Hier ist die Schuhfabrik Heroux heute nacht trotz eifrigster Tätigkeit der Feuerwehr vollkommen ausgebrannt. Die Maschinen und der größte Teil des Lagers sind zerstört. Es wurden zurzeit 100 Arbeiter beschäftigt. 19. April.(Telegr.) Graf Georg Akbrecht zu Erbach=Erbach, Reichsrat der Krone Bayerns und erbliches Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen, ist heute vormittag auf der Jagd einem Schlaganfalk erlegen. Der Graf zu Erbach=Erbach war Inhaber der Landesherrschaft Erbach=Erbach und Senior des Fürstlichen und Gräflichen Gesamthauses Erbach. Er hat ein Alter von 51 Jahren erreicht. Vermischtes. 0 Hamburg, 19. Aprik.(Telegr.) In Altona wurden ein Metallgießer aus Heidelberg und ein Maler aus Lauffach festgenommen, als sie Bruchstücke vergoldeter Kirchengeräte verkausen wollten. Es hat sich herausgestellt, daß es sich um zwei Verbrecher handelt, die am 14. ds. in die katholische Kirche in Neckarelz eingebrochen waren und dort Monstranz, Kreuze und Taufgeräte geraubt hatten. WIB Rom, 19. April.(Telegr.) Die Indexkongregation hat das Buch„Von der Kirche des Geistes, Essays im Sinne eines modernen Katholizismus(München 1913) von Philipp Funk“ auf den Inder gesetzt.[Funk war von 1910—13 der Herausgeber der liberal=katholischen Wochenschrift Das neue Jahrhundert.] Neueste Nachrichten. Der französische amtliche Bericht. WTB Paris, 19. April.(Telegr.) Der amtliche Bericht von heute nachmittag besagt: Englische Truppen eroberten gestern in Belgien bei Zwartelen 200m deutscher Schützengräben. Trotz mehrerer Gegenangriffe behaupteten die Engländer das gewonnene Gelände und befestigten ihre Stellungen. Im Elsaß machten wir merkliche Fortschritte. Wir rückten auf beiden Ufern der Fecht vor. Auf dem Nordufer besetzten wir den Kamm des Burgköpkes füdwestlich des Sillacker Wasens, das unmittelbar das Tal beherrscht. Auf dem Südufer, im Gebiete des Schnepfenrieds, rückten wir besonders vor, indem wir gegen Norden marschierten in der Richtung Fecht=Metzeral. Wir besetzten namentlich eine Reihe von Höhen, deren nördlichste den Lauf der Fecht gegenüber dem Burgköple beherrscht. Während dieser Kampfhandlung nahmen wir eine Sektion Gebirgsartillerie mit zwei 74mm-Kanonen gefangen und erbeuteten zwei Maschinengewehre. Deutsche Flugzeuge, die Belfort überflogen, warfen vier Bomben, die zwei Schuppen beschädigten und einige Kisten Pulver in Brand steckten, aber niemand verletzten. Aus Persien. WTB Petersburg, 19. April.(Telegr.) Rsetsch meldet aus Teheran: Die Türken haben Kaserichirin eingenommen und marschieren auf Kermanschah.— In Ispahan wurde eine englische Schule feierlich eröffnet, aber gleich nach Eröffnung der Anstalt erschien eine Proklamation, die alle für geächtet erklärt, die die Schule besuchen. Die antienglische Agitation wird in Südpersien in allergrößtem Maße betrieben. Auch die Bachtiaren treten offen gegen England auf. WTB Lyon, 19.April.(Telegr.) Progrés meldet aus St. Dié: St. Dié wurde am Montag von neuem bombardiert. Acht kleinkalibrige Granaten fielen auf die Stadt. Die Mehrzahl krepierte nicht. Es wurde Sachschaden angerichtet. Handel, Gewerbe und Verkehr. Drahtberichte vom 19. April. O Wien. Im freien Verkehr zogen fremde Zahlungsmittel wieder an: Marknoten 132¾, Schweizer 120½. Renten in guter Nachfrage: österreichische Kronenrente 74¾, ungarische 4½% Schatzscheine, die 1913 zu 95%. aufgelegt wurden, 98¼. Kredit notierten 554, Staatsbahn 616, Südbahnanleihen 214, Prager Eisen 2400, Friedrichwerke 1125. Alpine schwächer zu 734, Skoda 713. Bis Mitte April gewährte die Oesterreichische Kriegsdarlehnskasse 66 Mill. Kronen Darlehen, wovon 31 Millionen zurückgezahlt wurden. Die Hauptversammlung der Unionbank setzte die Dividende auf 5%(8½%) fest und beschloß, den über die vorgenommenen Abschreibungen aus galizischen Geschäften allenfalls hinausgehenden Verlustbetrag aus der Kapitalrücklage zu decken. Die im Vorjahr von einer Gruppe österreichischer und deutscher Banken unter Beteiligung der Unionbank übernommene galizische Landesgoldanleihe von 50 Mill. Krenen ist fast vollständig abgesetzt. In der Hauptversammlung erklärte Präsident Minkus, das laufende Geschäft sei kein normales, trotz der nicht sehr bedeutenden Umsätze aber zufriedenstellend. Maßgebend für das Ergebnis werden die Folgen sein, die sich aus den kriegerischen Ereignissen ergeben können. Der Zuspruch der Kundschaft hat sich vergrößert; der Umfang der möglichen Verluste aus den galizischen Geschäften ist nach keiner Richtung hin beunruhigend. Nach dem Geschäftsbericht des Stabilimente Tecnico Triestino, das wieder 25% Dividende verteilt, ist das Unternehmen bis Mitte nächsten Jahres mit Arbeit hinlänglich versehen. Auch die Schiffswerft San Roeco,.-G. hatte befriedigende Ergebnisse und ist für geraume Zeit noch mit Arbeit versehen. ∆ Amsterdam. Laut Telegraaf wurde hier ein Bankiersverein gegründet, wozu gehören die Amsterdamsche Bank, die Incassobank, Lippmann Rosenthal& Co., Vanloon& Co., die Nederlandsche Handelsmaatschappy, die Nederlandsch indische Escompto, die Nederlandsch indische Handelsbank, die Rotterdamsche Bankvereeniging, die Twentsche Bankvereeniging, Wertheim und Comperts. Es wird beabsichtigt. Verständigungen über die Gebühren und Vereitungen berbeimtühnen. Kolonialwaren. 88 Magdeburg, 17. April. Zucker.(Wochenbericht.) In der abgelaufenen Woche fand lebhafterer Verkehr in posenschen, westpreußischen und auch in schlesischen Kontingentszuckern statt, die aus den zuerst freigegebenen 40% herrührten; diese Zucker werden jetzt inlolge Wasserverladung für die ElbeRaffinerien greifbar und geben auch bei Bahnverladung nach Süddeutschland Rechnung. In Zuckern außerhalb der vorgesehenen 77% Kontingent fanden gleichtalls kleine Abschlüsse mit der Bezugsvereinigung zu ungefähr den vorwöchigen Preisen statt. Dagegen ruhte der Verkehr zwischen den Rohzuckerfabriken und Raffinerien völlig, weil zunächst noch keine Freigabe vorlag. Am Donnerstag hat sich indes der Bundesrat mit dieser Angelegenheit beschäftigt und 5% für April und weitere 5% für spätere Lieferung freigesetzt, so daß die Verteilungsstelle, wenn nicht noch spät heute, so doch am Montag die Verteilung der Fabrikzucker an die verschiedenen Raffinerien bekannt geben dürfte. Der Bundesrat hat auch Richtlinien für einen Teil der im Hamburger Freihafen befindlichen Zucker gegeben, die Leihgebühr für Säcke geregelt und Preisänderungen bei gewissen Futtermitteln vorgenommen, alles Dinge, wofür aber der genaue Text noch nicht vorliegt. In Oktober-NovemberLielerung der Ernte 1915/16 kamen kleine Abschlüsse zu 12,10-12,12½.4 ohne Sack, frei hier, Tarif III, die 50kg, an Ausfuhrhändler zustande, die auch unter sich solche Zucker austauschten. Die Rafflnerien zeigen auch Kaufneigung für diese Zucker, wollen sie aber nur nehmen, wenn dafür später die Regierungspreise maßgebend sind, worauf jedech die Rohzuckerfabriken nicht eingehen wollen. Der Markt für Verbrauchszucker war weiter still, die Freigabe steht nunmehr für Mitte nächster Woche in Aussicht, vermutlich gleich für 10%, was den Käufern nur angenehm wäre. Der Abruf war befried gend. Die englischen Märkte meldeten wenig Veränderung. Die Vorräte an Rohware betrugen in den drei Häfen London, Liverpool und am Clyde am 10. April 1915 157234t gegen 182 432t in der Vorwoche, 111 414t und 59 909t in der entsprechenden Woche 1914 und 1913. Am Prager Markt standen die Rohzuckerfabriken den Raffinerien und Händlern abwartend gegenüber, so daß Abschlüsse nicht zustande kamen. Der Absatz in Verbrauchszuckern im Inlande war zufriedenstellend. Die Levante sandte mäßige Kaufaufträge für prompte Zucker. Nach der Schweiz stockt der Verkehr infolge des Ausfuhrverbots. Am New Yorker Markt schwankten die Preise für Zentrifugalzucker, 96 Grad Polarisation, weiter, und zwar beginnend mit 16 Punkten Abschwächung zu 4,61c, gingen sie gleich darauf auf 4,64e, dann auf 4,70c und schließlich auf 4,89e das Plund engl. frei New York; KubaNachrichten und das Eingreifen der Spekulation waren hierfür maßgebend. Die Einschmelzungen der Ralfinerien betrugen infolge der Feiertage nur 46 000t. In Louisiana sind die Pflanzarbeiten jetzt beendet, die Bearbeitung der Herbstsowie Stoppel-Rohrfelder geht glatt von statten. Auf Kuba war die Witterung auch in der mit dem 10. April endenden Woche schön, so daß die Ausbeuten von 11-12% nunmehr normal sind. In Tätigkeit waren 175 Zentralen gegen 165 im Vorjahr. Angekommen sind wegen der Feiertage nur 84 000t. Die Vorräte in ganz Kuba stellten sich am 10. April auf 491 000t(im Vorj. 700 000t und 1913 493 000t). Auf Porto Rico macht die Ernte jetzt gute Fortschritte. In Barbados sind die Mahlarbeiten überall im Gange. Hawaii meldete mäßige Niederschläge, somit günstiges Wetter. Mauritius klagte Mitte Januar über beängstigende Trockenheit für die jungen Rohrlelder. Java führte in der Zeit vom 1. April bis Ende Februar 1914/15 1249 0004(i. V. 1 198 434t und 1913 1 201 923t) aus. In Deutschland war die Witterung im hiesigen Bezirk zunächst leicht regnerisch, während der Osten, und besonders Schlesien, noch bis zum Mittwoch stärkere Niederschläge hatten. In den letzten Tagen war das Wetter schön, so daß die Feldarbeiten gute Fortschritte machten, und man daran denken kann, jetzt mit dem Ausdrillen des Rübensamens vorzugehen. Die Wintersaaten stehen allgemein gut. Bäume und Beerensträucher zeigen reichen Fruchtansatz. Viehmärkte. • Wien, 19. April. Auf dem heutigen Rindermarkte stiegen die Preise um 14 bis 20 K. für 100kg. Tätigkeit der New Vorker Wertpapierbörse. New York, 1. April. Seit den denkwürdigen Tagen des Juli vorigen Jahres, in denen die plötzlich hereinbrechende europäische Krisis die New Yorker Wertpapierbörse vollständig erschütterte, hat Wallstreet das Bild so fieberhafter Tätigkeit nicht mehr gezeigt wie am 31. März, als die Tagesumsätze 700000 überstiegen. Der Umtang der Aktienumsätze war im März größer als in irgendeinem März seit 1912, denn die Umsätze betrugen 7875789 Aktien gegen 4347866 im Februar und 5823 248 im März 1914. Der Nennwert der Umsätze an Schuldverschreibungen betzug im März 62518000s gegen 43723 5008 im Februar und 60 143 5008 im März vorigen Jahres. Im ersten Vierteljahr erreichten die Umsätze von Aktien 17251768 Stück gegen 22011 525 in dem gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres. Die Verkäufe von Schuldverschreibungen betrugen im ersten Viertel dieses Jahres 163 109000s gegen 218047 6008 im Vorjahr. Der größte Tag während des Monats März war der 31. mit 737 475 Aktien. Die Umsätze an Schuldversehreibungen erreichten am selben Tage die Höchstzitter des Monats mit 4206 500g. i Norddentsche Gummi- und Guttapercha-WarenFabrik(vormals Fonrobert& Reimann),.-., In Berlin. Wie der Geschäftsbericht ausführt, hat das Jahr 1914 ein zufriedenstellendes Ergebnis erbracht. Die ersten 7 Monate ergaben größere Umsätze mit steigendem Gewinn, da die Gesellschaft günstige RohgummiEinkäufe gemacht hatte. Das Endergebnis wäre wesentlich besser geworden, wenn nicht die ausländischen Rohgummilieferanten mit den Ablieferungen auf Schlüsse schon im Juni und Juli versagt hätten. Man war hierdurch gezwungen, sich mit Rohstoffen zu weit höhern Preisen im September und Oktober zu versorgen. Trotzdem habe die Gesellschaft auch hierfür einen befriedigenden Absatz gehabt, so daß bis zum Schluß des Geschäftsjahres die vorhandenen Arbeitnehmer lohnende Beschäftigung hatten und sich der Warenumsatz nicht wesentlich niedriger als im Vorjahre stellte. Mit der durch den Geräusch-Prozeß verursachten Elektrisierung des Hauptwerkes ist die Gesellschaft soweit vorgeschritten, daß in einigen Wochen die Dampfmaschine zum Stillstand kommen wird; die Arbeiten haben sich durch die Kriegslage verzögert, weshalb der klagende Nachbar weitere Maßnahmen veranlaßt hat. Die Verwaitung hofft zuversichtlich, daß sie irgendweleher Schaden nicht treffen wird. Nach Abzug der Abschreibungen und Rückstellungen mit 281 316.4(78194.A) ergibt sich ein Reingewinn von 106 518#/ (83 815.K) zu folgender Verwendung: an Vorstand und Beamte 8521c. 4% Dividende gleich 48000(wie i..), Aufsichtsrat 4000MK, der Rest von 45 997.4 wird zuzüglich des Vortrags aus dem Vorjahre von 30 018.4 mit 76 0144 auf neue Rechnung vorgetragen. Vereinigte Isolatorenwerke.-., Iin BerlinPankow. Die außergewöhnlichen Verhältnisse des Jahres 1914 haben dem Geschäftsbericht zufolge auf das Ergebnis einen ungünstigen Einfluß ausgeübt. Die im Jahre 1913 einsetzende rückgängige Konjunktur machte sich schon in den Friedensmonaten des Berichtsjahres fühlbar. Nach dem Kriegsausbruch trat ein weiterer Rückgang ein, welcher zum greßen Teil durch die fast völlig lahmgelegte Ausfuhr der Erzeugnisse hervorgerufen wurde. Am Ende des Jahres gelang es. Aufträge für die Heeresverwaltung zu erhalten, jedoch war es in der kurzen Zeit bie zum Jahresschluß nicht möglich, das Ergebnis hierdurch zu verbessern. Das neue Geschäftsjahr ließ sich günstig an. Der Auftragsbestand war im Anfang d. J. höher als zu Anfang des Vorjahres. Das Unternehmen sei mit Heeresaufträgen noch für einige Monate versehen. Außerdem habe sich die Beschäftigung in den normalen Erzeugnissen merkhar verbessert. Der Reingewinn stellte sich nach 57 523./ Abschreibungen auf 11 832.(133 547.). Nach 2500.A(wie i..) Talonsteuer-Rücklage sollen 9332.(11 642.4) vorgetragen werden. Im Vorjahre wurden 9% Dividende verteilt. ## Vereinigte Lausitzer Glashüttenwerke,.-G. Die Dividende für 1914 beträgt auf das 4,2 Mill. Mark betragende Aktienkapital 15¾(i. V. 25%). Der Ueberschuß beträgt 888 308-K(1 599346). Es wird eine besondere Kriegsrücklage von 100000 gestellt, 81 975-4 (76 346 A) werden vorgetragen,(Im Vorjahr erhielt u. a. noch die Organisationsrechnung 150000.). Im Geschäftsbericht sehreibt die Verwaltung u..: Durch den Kriegsausbruch wurde der Betrieb stark beeinträchtigt; so trat anfangs August für kurze Zeit eine fast völlige Stockung ein. Bald belebten sich die Gesehätte in mäßigem Umfang. In der Vermögensübersicht erscheinen: Warenvorräte 502 151-4(i. V. 533 354-), Beteiligungen(darunter Aktien der Tschönelner Werke und der Glashüttenwerke Weißwasser A..) wieder mit 2200 003-4, Bankguthaben 1 254 397=f(1313 427.44), sonstige Schuldner 1792 189 K(2592694=K, Gläubiger 419 150 f 511 986.). * Portland-Zementfabrik Rudelsburg,.G. In Bad Kösen. Das Unternehmen, das für das abgelaufene Geschäftsjahr dividendenlos bleibt, während im Vorjahr 8% verteilt wurden, erzielte nach dem Rechenschaftsbericht einen Rohertrag von 327 360#/ G. V. 591 042.). Nach Abschreibungen von 111 809.4(139 022./) und nach Deckung der Handlungsunkosten von 103 735K(125 900.A) verbleibt einschließlich Vortrag ein Reingewinn von 38 875.A(214 311M). Neben der üblichen Zuweisung an die Rücklage werden wieder 4000# fürTalonsteuer zurückgestellt und außerdem dem Sicherheitsbestand 25 000.4 (5000.M) zugeführt. Der Neuvortrag ist auf 9193.4(25 231.4) bemessen. Zu dem Ergebnis teilt die Verwaltung im Bericht mit, daß trotz des gemeinsamen Verkaufs durch die neugegründeten Vereinigungen, die mitteldeutsche####nd hannoversche Zementverkaufsstelle, der Absatz er. beblich zurückgegangen ist. Dieser Rückgang ist nach Ausbruch des Krieges noch größfer geworden, und auch die Erlöse haben eine beträchtliche Ermäßigung erfahren. Die Leistungsfähigkeit des Unternehmens ist durch Neubauten und Verbesserungen der Betriebseinrichtungen gesteigert worden. In der Vermögensrechnung erscheinen u. a. Vorräte mit 196 385.A-(269 414.). Den Außenständen von 191 579.4(376 199.4) stehen die Gläubiger mit 604 969 K(716 914. gegenüber. Akzepte werden mit 21 000.(86654.) angeführt. Die Aussichten für die weitere Entwicklung des Geschäftsganges lassen sich #u ünVerhältnisse der während er Dauer des Krieges unübersehbaren nicht beurteilen. * Daimler-Motoren-Gesellschaft, türkheim. Die Abschlußziffern für 1914 wurden bereits mitgeteilt; die Aktionäre erhalten bekanntlich 16%(i. V. 14%) Dividende gleich 1 280 000.A(i. V. 1 120 000.40), und der Aufsichtsrat erhält 106 667#/ richt führt n. a. aus, daß das (82 703.4) Gewinnantene. Der Geschäftsbernns kunrt u. nonmal gute Besel erste Halbjahr 1914 dem Werk trotz ernster politischer Lage häftigung bei anziehenden Umsätzen brachte. rieges zu 4 10 nieue Hir He. Einers m Tag zun wei der Heeresverwaltung ein erheblicher Bedarf in den Erzeugnissen des„ mu Anfang August schaffte dann eine völlig geänderte Lage, uns nene Anforderungen ip arbehlichem Umnfange de 1 Ameiderungen i erneslichem Omlange an die Gesellschaft steute. Einerseits war die von ihr besonders gepflegte Ausfuhr von einem Tag zum andern völlig ausgeschaltet, anderseits trat der Geselischent Taltuzgg#ggrheblicher Bedarf mn den Brzeugnisen Dies Lneierfristen mußten wesentlich abgekürzt werden, ung bierfür waren bauliche und maschinelle Erweiterungen un#laoten. Das werk hat sich in dieser Richtung den Erfordernissen der Lage nach Möglichkeit angepaßt und hofft, daß ihm dies auch Feiter, erfolgreich gelingen wird. Das Ergebnis des Geschäftsjahres weisnennet der Bericht im ganzen als günstig, wenngleich die ernsten besonderer Versicht m der Bilanzierung mahnten. sich besonders auf die nicht unerheblichen Interessen im feindlichen Ausiange, die vorsorglich durch Rückstellungen geschütst sen mußten. Die Verhattnisse der Zweigniederlassung Marienfelde un sich analog der Stuttgarter zentrale entwickelt. Auch dort war die Beschäftigung in der ersten Jahreshälfte gut und ging durch Heeres- und Marine-Aufträge in der zweiten bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit. Dementsprechend ist das Ergebnis befriedigend. Den Außenständen in Feindesland ist durch Rückstellung Rechnung getragen. Dem Werke ist die Moterphise Ferstekang angesliedert worden. Die 1313 erwordene Pirina Auto-Faute Halpuecn& Co., G. m. b. H. in Wien, hat ihr erstes Geschäftsjahr im Besitz der Gesellschaft mit befriedigendem Nutzen abgeschlossen. In der Vermögensübersicht sind die Buchschulden mit 9 304 936.A(i. V. 5 460 456.K) aufgeführt. Anderseits setzen sich die Betniebsmittel aus folgenden Posten zusammen: Waren(Materialien und 68(3882513.), Erzeugpise und Halberzeugnisse cen seuch 16 507 160.), Ausstände 15 042 253.4.(7202 076.), bar 71 654.), Wechsel 225 530 K(283 822.4) und Wertpapiere und Beteiligüngen 284 105.f. 134 190MK). Sächsische Glasfabrik in Radeberg. Der Abschluß für 1914 ergab einschließlich 39598,/(i. V. 24 030.4) Vortrag einen Rohgewvinn von 187 310MK(i. V. 370 193.). Dieser soll rie„folgt„verwendet werden: Abschreibungen und Rückstellungen 101 109cK(31 185.), 5%(20%) Dividende gleich 50 000.M(200 000.). Gewinnanteile 10000(22 000.), Belohnungen 4500.(11 500.00 und Vortrag 15 641 K(39 507.). Auf die Außenstände und Wechselforderungen im feindlichen Auslande sowie auf die für dieses noch lagernden, auf Bestellung gefertigten Waren in der Höhe von zusammen 63 451,A sind in den Rückstellungen 50 000. eingesetzt, weil nicht abzuseben ist, ob sich jene Posten nach dem Kriege ohne Verlust verwerten lassen. Das Gesamtergebnis der beiden Abteilungen ist dem Geschäftsbericht zufolge durch den Krieg und die dadurch eingetretene Beschränkung der Erzeugungs- und Absatzverhältnisse hinter den Erwartungen zurückgeblieben. In der Abteilung Beleuchtungsglas konnten diese Verhältnisse durch die vermehrte Herstellung lohnender Enzeugnisse gemildert werden. Anderseits jedoch wurde das Ergebnis durch den Wegfall des Absatzes nach dem feindilchen Auslande beeinträchtigt. In der Abteilung Preßglas war die Lage ungünstiger. Nach Ausbruch des Krieges mußte sie, weil die Aufträge zum größten Teile zurückgezogen wurden, ihren Betrieb auf die Hälfte einschränken, später wegen Absatzmangels ihn sogar auf einige Monate ganz einstellen. Erst gegen Ende des Jahres konnte der Betrieb im halben Umfange wieder aufgenommen werden. * Bremer Silberwarenfabrik,.-G. In Sebaldsbrück bei Bremen. Der Abschluß für 1914 ergab einen Betriebsüberschuß von 6039-G(i. V. 137 261=), wozu der Vortrag von 4093-K(2943-K) tritt. Anderseits erforderten Abschreibungen 42 007cK(67539.), so daß sich. wie schon gemeldet, ein Verlust von 31 875.A ergibt, der aus der Rücklage gedeckt wird. Im vorigen Jahre wurden aus 72665- Reingewinn 6% Dividende verteilt. Nach dem Geschäftsbericht ist der Verlust auf außergewöhnliche Verhältnisse zurückzuführen. Bereits Ende Februar brachen Streitigkeiten mit den Arbeitern aus, die trotz Bestehens eines Tarifvertrags Anfang März zu einem dreimonatigen Streik führten. Erst die Ausführung eines Beschlusses, eine ganze Herstellungsabteilung autzugeben, die während der Streikdauer wegen Mangels an gelernten Leuten fast zum Stillstand gekommen war, führte zur Beilegung des Streiks. Sämtliche Einrichtungen dieser Abteilung und ein Teil des Lagers wurden von einer benachbarten Silberwarenfabrik erworben. Nach Ausbruch des Krieges trat eine starke Abnahme in der Nachtrage für die Erzeugnisse ein, doch gestaltete sich das Geschäft in den letzten Monaten des Jahres lebhafter, so daß die Gesellschaft gegen Schluß des Berichtsjahres mit den noch vorhandenen Arbeitskrätten zutriedenstellend beschäftigt war. * Vancouver Timber and Trading Company Limited. Aus Berlin wird uns über diese Gesellschaft geschrieben: Vor einigen Jahren wurden die Anteile dieses Unternehmens unter der Hand in den Kreisen deutscher Kapitalisten untergebracht, wobei anf Grund von Gewinnberechnungen außerordentich große Erträgnisse in Aussicht gestellt wurden. Es handelt sich um eine Gesellschaft, din ursprünglich mit einem Kapital von 100 000s von einem Herrn Jenkine in Vancouver begründet wurde und die den Zweck verfolgte, Wälder in Vancouver auszubeuten und zu verwerten. Durch Vertrag vom 1. November 1910 gingen dann sämtliche Holzbestände, Maschinen usw. zum Preise von 700 0003 an einen Herrn v. Alvensleben über, der darauf, wie damals berichtet wurde, 450 000s anzahlte und den Rest schuldig blieb. v. Alvensleben leitete dann alsbald eine Erhöbung des Gesellschaftskapitals auf 5 Mill. Dollar ein, wobei zunächst seine dem Vorbesitzer gegenüber übernommenen Verpflichtungen durch die Gesellschaft gedeckt, außerdem aber weitere Holzankäufe getätigt werden sollten. Zur Ueberwachung der Geschäfte des Unternehmens, in der Hauptsache aber wohl zur Unterbringung der Aktien, wurde dann ein sogenannter „europäischer Board“, eine Art Aufsichtsrat, begründet, der sich hauptsächlich aus deutschen Kapitalisten zusammensetzte. Ihm gelang es zwar, Anteile der Gesellschaft unterzubringen, er zeigte sich aber andererseits der Aufgabe der Ueberwachung der Geschäftsführung gans und gar nicht gewachsen. Während nämlich von ihm bis in das vergangene Jahr hinein über die Lage des Unternehmens Befriedigendes berichtet wurde, stellte sich im Herbst des vergangenen Jahres plötzlich heraus, daß es vollständig verschuldet war, insbesondere auch Schulden hatte, die bis dahin den Aktionären verschwiegen worden waren. In einer vor einigen Wochen abgehaltenen Versammlung der geschädigten Aktionäre wurde mitgeteilt, daß neben einer Schuld von 1 228 000g an die Vorbesitzerin eines von der Gesellschaft angekauften Waldeg noch eine weitere von 200 0008 ebenfalls bei dieser Vorbesitzerin vorhanden ist, die, wie vermutet wird, damit zusammenhängt, daß v. Alvensleben beim Ankauf jenes Waldes 200 000s des Restkaufpreises schuldig blieb, ohne den Aktionären hiervon Mitteilung zu machen. Außerdem sind 100 0008 Schulden bei einer Bank, ungefähr 100 0008 verschiedene Schulden, 26 000S Akzeptverpflichtungen und 65 000S Hypothekschulden vorhanden. Die Zinsen auf diese Schulden sind fällig, aber nicht gezahlt worden. Die Gesellschaft sieht sich außerstande, die unbedingt erforderlichen Mittel zu ihrer Aufrechterhaltung zu beschaffen, und die Aktionäre dürften allem Anschein nach für die von ihnen gezeichneten und gezahlten Beträge des Nachsehen haben. Daß die Gesellschaft in diese Lage geriet, hängt vermutlich damit zusammen, daß von vornberein eine starke Ueberbewertung der von ihr erworbenen Vermögenswerte stattgefunden hat. Der seinerzeit geschaffene„europäische Baard“ ist zurückgetreten, und die Aktionäfe haben nunmehr eine Schutzvereinigung gebildet, die diesen Board für den entstandenen Schaden haftbar machen will. Da es sich um eine Gesellschaft ausländischen Rechts handelt, der erwähnte Board aber weder nach diesem Recht, nach auf der Grundlage des deutschen Aktienrechts errichtet werden kannte, vielmehr den Charakter eines völlig freien von den Aktionären mit einem besondern Auftrag versehenen Organs besitzt, so bestimmt sich seine Haftpflicht nach den allgemeinen Grundsätzen des bürgerlichen Rechts. Die erwähnte Versammlung der Aktionäre hat nun beschlessen, zunächst im Wege von Verhandlungen mit den Mitgliedern jenes Board eine Verständigung anzustreben. Gelangt man auf diesem Wege nicht zum Ziel. so beabsichtigt man eine Schadenersatzklage anzustrengen. R D T SR U T soeben erschienen! „ S der Kölnischen Zeitung in Köln Erscheinen in Heften in zwangloser Reihenfolge. W Preis im Einzelverkauf 10 Pf. Versand nach auswärts, nur gegen vorherige Einsendung des Betrages für! Stück, einschk. Porto,—13 " 5„„„„—60 10„„„„.20 20„„„„.30 Preis für Wiederverkäufer: 25 Stück M..50( 100 Stück M..— 50"„.— 1 1000„" 55.— Verfand nach auswärts nur gegen Nachnahme oder vorherige Einsendung des Berages, zuzügl. Porto Abonnements zulässig. Von der 1. bis 10. Folge können in Halbleinen gebundene Exemplare gegen Voreinsendung des Betrages von M..45 einschließlich Porto bezogen werden. M. DuMont Schauberg= Köln a. Rhein (Kölnische Zeitung) Besteilungen an„Abteilung Buchdruckerei" erbeien. Dienstag, 20. April Velaatvortich ün den algememen Tell Walthet Jacobs für den Handels. teil 9 Jutet iül den Anzeigenteil: F. W. Bales: Verleger und Drucker: MI. Dulionf Schauberg Cheiredakteur: Ernst Posse: alle in Koln Redaktionelle zweigstelle: Berlin AM 7. Unter den Linden 39. 1 Uhr-Ausgabe. Pernsprecher: Nr. A5361- A5362 .5363-45364-A5365- A 5365-A5367 Redaktion, Anzeigenteil, Expediton und Druckerei sind durch jede dieser 7 Fernsprechleitungen zu erreichen. unnnlags Nasgade Geschäftsstunden: Redaktion von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends, Anzeigenteil und Expedition—12 Ihr vorm. und—7 Uhr nachm. ruckerei.-1 Uhr und-6½ Uhr. 1915— lk. 399 Bezugspreis in Köln 7#. in Deutschland 9# vierteliährüch. Anzeigen 50 3 die Zeile oder deren Raum, Reklamen.50 24 Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt vorgeschriebenen Tagen oder tn besümmt bezeichneten Ausgaben wird keine Verbindichkeit Abernommen Haupt-Expedition: Breite Straße 64.— Postscheck-Kosie 250. 1 Uhr-Ausgabe. Die Karpathenschlacht.— Der Krieg und Ostasien. Die Kämpfe um den Karpathenwall. I. Von Karl Fr. Nowak. K. u. k. Kriegspressequartier, Mitte April. Sicherlich bedeutet es eine der größten überraschungen auf dem Ostschauplatz dieses Weltkrieges, daß just das Gebirge der Karpathen— seine Kämme, seine Sättel, seine Täler: die Karte zeigt all ihre Aufreihung kreuz und quer, fast immer unerwartet und eigenwillig im Verlauf—, daß just die Karpathen also zu einem ausgesprochenen, schwer umkämpften Schlachtfeld wurden, auf dem sich die Gegner nunmehr schon seit zweieinhalb Monaten gegenüberstehen. Der ganzen Gebirgsart nach hat man die Karpathen vielmehr vor dem Kriege immer nur unter einem Gesichtspunkt betrachtet: als Durchzugsgebiet einer Armee. Es gibt in den Bergen, die Ungarns nördliche und nordöstliche Grenze säumen, nur wenige Straßen; noch weniger Bahnen; die Besiedlung ist gering. Man dachte also, daß jede große Armee, die aus Galizien nach Ungarn oder aus Ungarn nach Galizien strebte, das unwirtliche Gebiet wohl überschreiten müßte, daß aber gewiß die Eile groß wäre, die Karpathen in den Rücken zu bekommen. Viel Schwierigkeiten konnte solchem Vorhaben kein Gegner bereiten. Denn die Karpathenart ist anders als etwa die der tirolischen Alpen. Die vielfache Zerklüftung, die Eigenwilligkeit von Berg und Tal im Ablauf ihrer Linien hindert nicht, daß die Karpathen doch fast überall gangbar sind. Wer sie verteidigen will, kann sich nicht auf die wenigen Straßenübergänge beschränken: der ganze Hauptkamm muß gehalten werden. Ein ungeheurer Kraftaufwand wird dabei vorausgesetzt, eine Riesenzahl von Truppen, die dort auf keinerlei Nahrungsmöglichkeit, auf keinerlei Unterkunft rechnen können. Gleichwohl ist's anders gekommen: die Karpathen wurden zum Schlachtfeld. Sie beherbergen seit Monaten ganze Heere, überdies in einem eisigen Winter. In Galizien konnten die Russen sich niemals sicher fühlen. solange sie das Gebirge nicht in ihrer Gewalt hatten. Ihre Flanke schwebte in ständiger Gefahr. So deutlich war ihnen dieses Bewußtsein, daß es zu der gewaltigsten aller Schlachten kam, daß die Schlacht von ihnen gesucht werden mußte,— in den Karpathen. Die russischen Versuche, sich in den Karpathen festzusetzen, reichen bis in die zweite Septemberhälfte zurück, also unmittelbar in die Zeit, da die österreichisch=ungarischen Armeen in Galizien zurückgegangen waren und ihre Neugruppierung am Dunajetz durchführten. Damals waren es verhältnismäßig untergeordnete Kräfte, die einzelne Karpathenübergänge benutzten. Vielleicht sollten sie die Vorhut einer nach Ungarn bestimmten Armee sein, zu deren Absendung es dann nicht kam, da sehr bald die österreichisch=ungarische Gegenoffensive einsetzte. Die schwächern russischen Karpathenkräfte hatten es nur mit eilig zusammengeraffter Gebirgsverteidigung zu tun. Aber sie kamen doch nur schwer vorwärts, denn schon damals zeigte sich die für den Karpathenkampf bezeichnende Erscheinung, daß ein Vordringen über den Hauptrücken zwar möglich ist, daß es aber in den Tälern des jenseitigen Abfalles dann stecken bleibt. Es scheint, als ob die Kraft des Stoßes rascher verrauche, als das Gebirge breit ist. Die Erklärung dieser merkwürdigen Erscheinung bringt die Tatsache, daß mit zunehmendem Vordringen der Nachschub immer schwieriger wird und daß keine Truppe natürlich ohne Nachschub bestehen kann. Im Zusammenhang mit der großen Offensive gegen den San, stellenweise sogar vor ihr, wurden die Russen, die damals schon in Marmaros Sziget eingedrungen waren, über das Gebirge zurückgejagt. Dies war das erste Kapitel der Karpathenkämpfe im bisherigen Kriegsrahmen. Als die österreichisch=ungarischen Truppen vom San zurückgenommen wurden, in der Rückwirkung des Warschauer Rückzuges, wobei gleichzeitig der bekannte„Sack“ formiert wurde, in dem sich die„russische Dampfwalze“ festrannte, so daß sie sich zurückdrehen mußte: in jenem Zeitabschnitt wandten die Russen den Karpathen schon erhöhte Aufmerksamkeit zu. Eine ganze Armee drang jetzt gegen alle Übergänge von Uzsok bis zum Dukla=Paß vor. Eine Nebengruppe wandte sich gegen die Ostkarpathen. Die Ereignisse bei Bochnia zwangen die Russen, die damals schon Homonna erreicht hatten, zur Absendung von Teilen ihrer Karpathenarmee gegen Limonowa. Als unsere Karpathenarmee die Schwächung feststellte, ergriff sie sofort die Offensive und warf die Russen nicht nur über den Karpathenkamm, sondern bis in das Becken vor Krasno zurück. Das Nachdrängen unserer Karpathenarmee nach Galizien stellte sich aber für die Rüssen denn doch als ein zu unangenehmes Ereignis dar, als daß sie es ruhig hätten hinnehmen können. Sie entzogen sich der sackartigen Einschnürung damals durch den Rückzug hinter den starken Verteidigungsabschnitt Dunajetz—Nida—Bzura und, was sie an Truppen dadurch überzählig hatten, warfen sie gegen die Karpathen, um endlich von dieser Seite Ruhe zu haben. Die russische sive brachte verschiedene Erfolge, der Karpathenkamm vom DuklaPaß bis zum Wyskow=Paß kam in russischen Besitz: dort blieb die Offensive abermals auf dem jenseitigen Abhang stecken. Inzwischen war der Augenblick da, in dem an einen neuerlichen Entsatz von Przemysl gedacht werden mußte. Die Anhäufung starker russischer Kräfte in den Karpathen hatte uns bereits gezwungen, dorthin Verstärkungen zu senden. Der Entsatzversuch aus diesem Raume war naheliegend, obwohl man sich der Schwierigkeit des Karpathenüberganges wegen des Nachschubes und des bevorstehenden Winters nicht verschloß. überdies sprach für den Vormarsch, daß im Sinne der frühern Sackstrategie hier gleichzeitig eine Flankenwirkung sich geltend machen konnte, wie sie zur selben Zeit von Hindenburg im Norden versucht wurde. Sie führte im Norden zur Winterschlacht in Masuren Zu dem neuen österreichisch=ungarischen Unternehmen stellten auch die deutschen Verbündeten eine Verstärkung. Unsere Karpathenstreitkräfte bildeten damals zwei große Gruppen. Die Armee Boroevic stand westlich vom Uzsokpaß, östlich stand— bis in die Bukowina— die Armeegruppe Pflanzer. Die deutschen Verstärkungen wurden nun derart zwischen beide Gruppen eingeschoben, daß ihnen als künftiger Kampfraum etwa der Abschnitt östlich des Uzsokpasses bis Wyskowpaß zufiel. Die hier stehenden, nicht unbeträchtlichen österreichisch=ungarischen Truppen wurden mit den deutschen Verstärkungen zu einer Einheit geformt; die neue Einheit erhielt den Namen deutsche Südarmee. Die Armeegruppe Pflanzer erhielt Verstärkungen. Ebenso die westliche Armee Boroevic, die später in zwei Gruppen geteilt wurde: die eine Gruppe entsprach der Front Uzsok—Lupkow, die andere Gruppe stond in der Dukla=Depression. Am 25. Januar begann die allgemeine Offensive aller vier Armeen. Fast gleichzeitig setzte, während bisher nach dem vorübergehenden Wintereinbruch fast Frühling geherrscht hatte, schwerer Winter ein. In einzelnen Nächten zählte man—25 Grad: der dicht fallende Schnee an allen etwas tiefern Hängen und in den Schluchten erreichte eine Dicke von zwei Metern. Unter den schwierigsten Verhältnissen mußten die Angriffe also begonnen werden; die Opfer waren groß, der Widerstand der Russen voll Energie. Aber es gelang, bis auf den eigentlichen Duklapaß, alle übergänge zu nehmen und sich jenseit des Karpathenkammes festzusetzen. Den Duklapaß und ein kleines Stück ungarischen Bodens vor ihm vermochten die Russen zu halten. Die Ungunst der Witterung und insbesondere die Schwierigkeiten des Nachschubes zwangen die drei östlichen Armeen, vor den neuen Stellungen stehen zu bleiben, welche die Russen schon vorbereitet hatten. Nur die Armeegruppe Pflanzer am rechten Flügel rang sich durch alle Schwierigkeiten des Gebirges durch und drang nach den Siegen von Jacobeny und Kirlibaba einerseits gegen Tschernowitz vor, anderseits bei Delatin in die ostgalizische Niederung über den Pruth und gegen den Dnjestr. Der durch die Witterung bedingte Stillstand der Hauptkräfte war ein schweres Mißgeschick. Die Russen vermochten ihren Truppen Verstärkungen zuzuführen, und vor allem waren sie natürlich bedacht, der Armeegruppe Pflanzer, die in einer für die Russen so empfindlichen Richtung weit nach Norden vordrang, eine große Kraft entgegenzuwerfen. Ihre Übermacht setzte dem Siegeslauf Pflanzers zwar bei Stanislau ein Ziel, vermochte ihn aber nicht über den Pruth zurückzuwerfen, wie die Russen wollten, sondern er behauptete sich in seinen Stellungen— in denen er heute noch steht— nördlich Nadworna und Kolomea, und, während er den Gegner im Schach hielt, benutzte er die Zeit, um durch sehr geschickte Operationen allmählich den ganzen Raum zwischen Pruth und Dnjestr östlich Kolomea in seinen Besitz zu bringen. Zweifellos hätte der tüchtige und rührige General noch ganz andere Erfolge erringen können, wenn eben nicht in seiner Nachbarschaft die ungeheuern Schneemassen und die Schwierigkeiten des Gebirges sowohl das Vorrücken der Südarmee als auch der übrigen Kräfte unmöglich gemacht hätten. Diese Hauptkräfte hatten unter fortwährenden Kämpfen gegen die Russen, die vielfach zu Gegenangriffen schritten, den eiskalten Februar unter unsäglichen Beschwerden auf den Höhen zugebracht. Als es gegen das Ende des Monats besser zu werden begann. nahm insbesondere die Mittelarmee Böhm=Ermolli zwischen Uzsok und Lupkow, die also Przemysl am nächsten stand, unterstützt von der linken Flügelarmee, energisch die Offensive auf. Von den schweren Kämpfen an sich, die sich dort um jede Höhe entspannen, weil die Russen in ihrer oft beobachteten Methode jeden solch brauchbaren Stützpunkt in eine Festung mit mehrern hintereinander liegenden Schützengräben und Hinderniszonen umgewandelt hatten, kann man sich kaum eine Vorstellung machen. Trotzdem ging's bei der Mittelarmee Tag um Tag und Höhe um Höhe vorwärts. Aber auch jetzt erklärte der Wettergott sich gegen das kühne Beginnen. Man weiß, daß der Monat März einen Nachwinter brachte, der seinem Vorgänger an Strenge nicht viel nachgab. Die Kälte, der Schnee, die unendlichen Nachschubhemmnisse, die auf der ganzen Linie zu überwinden waren, drückten schwer auf die stets von neuem zu blutigen Angriffen vorgehenden Truppen. Es wiederholte sich die hier oft berührte Erscheinung, daß die Offensive in den Karpathen gar leicht am jenseitigen Hang ins Stocken gerät. So kulminierte auch dieser Angriff mit der Wegnahme eines Stützpunktes bei Baligrod, an der Straße nach Lisko, während sich die Russen unter dem Druck ihrer Mißerfolge beeilten, von allen Seiten Verstärkungen heranzuziehen und nach Bereitstellung großer Truppenmassen mit einer neuen, wuchtigen Offensivoperation in die Karpathen einzusetzen. O Stockholm, 20. April.(Telegr.) Eine große schwedische Ambulanz ist über Trelleborg—Saßnitz nach Wien abgereist. Sie zählt 4 Arzte und 12 Schwestern unter der Leitung des hervorragenden Chirurgen Dr. Bauer aus Malmö. Die Ambulanz übernimmt ein schon bereitstehendes Reservekrankenhaus von 400 Betten in Wien. 15 schwedische Arzte haben sich bereiterklärt, nach Wien zu reisen, um seinerzeit die andern abzulösen. Die Erfahrungen dieser Ambulanz werden sicher von großer Bedeutung für die schwedische Militär=Krankenpflege werden. China und Amerika. 1 Von der holländischen Grenze, 20. April.(Telegr.) Nach einer Pekinger Meldung des Reuterschen Bureaus ist dem Gesandten der Vereinigten Staaten in Peking von seiner Regierung eine Note zugesandt worden, wonach er zur Kenntnis der chinesischen Regierung bringen soll, daß die Vereinigten Staaten gewisse Verträge mit China hätten, auf die sie nicht zu verzichten beabsichtigten.[Hiernach ist die Havasmeldung in Nr. 398 zu berichtigen. Die Vereinigten Staaten haben China wissen lassen, daß es zum Schutze der Verträge auf ihre, der Vereinigten Staaten, moralische Unterstützung rechnen könne. Die Havasmeldung hatte diesen Sachverhalt in sein gerades Gegenteil verkehrt. WTB Petersburg, 20. April.(Telegr.) Der Rietsch wird aus Washington gemeldet: Die amerikanische Regierung fragte in Tokio nach dem Grunde für die Entsendung japanischer Truppenmassen nach China. Eine Antwort ist bisher nicht gegeben worden. ∆ Berlin, 20. April.(Telegr.) Die Londoner Morning Post meldet nach der Vossischen Zeitung: Im Hafen von Veracruz sind der japanische Panzerkreuzer Iwate und der japanische Kreuzer Kasagi mit zwei Kanonenbooten eingelaufen. WIB London, 19. April.(Telegr.) Das mexikanische Konsulat empfing folgende Nachricht aus Veracruz vom 16. d..: Die Streitkräfte des Generals Obregon brachten heute Villas Truppen eine neue große Niederlage bei Nord=Belaya bei. Villa und 42 seiner Generale hatten die Führung. Die gegnerischen Truppen verloren 30 Geschütze, 5000 Mausergewehre, eine Menge Munition sowie 14.000 Mann. Villa entkam mit dem Rest seiner Leute nach Norden. Der Raub der Marshallinseln durch die sapaner. g Aus dem Bericht eines in Jaluit ansässig gewesenen rheinischen Kaufmanns geben wir nachstehendes wieder: Am 5. August brachte uns der von der deutschen Regierung gecharterte norwegische Dampfer Pronto, von der Insel Nauru kommend, die Mobilmachungsorder, jedoch ohne nähere Angabe, gegen welchen Feind. Auf Grund der bereits Anfang Juli mit dem Dampfer Germania erhaltenen Nachricht von der Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares und der sich daraus entwickelnden politischen Spannung nahmen wir an, daß Rußland und hinter ihm sein treu verbündetes Frankreich den Weltfrieden bedrohten. An die Möglichkeit, daß auch England sich an dem Kriege beteiligen würde, glaubten wir nicht, da John Bull es ja bisher so gut verstanden hat, seine Rivalen gegeneinander auszuspielen, ohre sich selbst in die Gefahr eines Krieges einzulassen. Erst als der der Jaluit=Gesellschaft in Hamburg gehörige Dampfer Germania, der am 24. August 1914 von Sydney erwartet wurde, ausblieb, befürchteten wir, daß auch England in den Krieg verwickelt sei, welche Vermutung dann durch die am 26. resp. 27. und 31. August und am 1. September in Jaluit einlaufenden Dampfer Staatssekretär Krätke, Gouverneur Jaeschke, Mark und Loogmoon bestätigt wurde. Diese Schiffe, die unserm ostasiatischen Geschwader als Begleitdampfer gedient hatten und nun nach Abgabe ihrer Kohlenladung fünf Tage in Jaluit zu liegen hatten, ehe sie aus dem Geschwaderverband ausschieden, überbrachten uns die über Samoa und Naurn aufgefangenen neuesten Pressetelegramme über unser herrlichen Siege auf dem heimischen Kriegsschauplatz, die von uns mit größtem Jubel vernommen wurden. Daß sich auch die Japaner bereitfanden, ihrem alten Lehrmeister ein Ultimatum zu stellen und sich auf Kosten Deutschlands im Osten zu bereichern, erfüllte uns mit bitterm Haß gegen diese Handlanger Englands. Es war uns außer Zweifel, daß sie nun die günstige Gelegenheit benutzen würden, ihren Raubzug auf das so heiß ersehnte deutsche Südsee=Inselgebiet auszudehnen; wir waren daher auf ihren Besuch gefaßt. Nachdem uns die vorgenannten Dampfer, die noch den Auftrag hatten, das Marine=Kohlenlager in Jaluit vollständig zu räumen, am 4. September für Honolulu verlassen hatten und auch die in den Marshallinseln stationierten Motorschuner der Jaluit=Gesellschaft nach neutralen Häfen abgegangen waren, harrten wir, vollkommen von der Welt abgeschlossen, der Dinge, die da kommen sollten. In der Frühe des 29. Septembers erschien vor Jaluit ein japanisches Geschwader, bestehend aus den Panzerkreuzem Kurama, Asama, Tsuguba und den Torpedojägern Umikaze und Jamikaze unter dem Kommando des Admirals Jamaja. Die beiden Torpedojäger umkreisten sofort die Jaluit=Lagune, und nachdem sie sich überzeugt hatten, daß keine feindliche Kriegsfahrzeuge anwesend waren, wurde ein Landungskorps von etwa 450 bis 500 Mann ausgesetzt. Damit begann die„glorreiche Eroberung“ der kleinen Koralleninsel Jabwor im Jaluit=Atoll. Die Japaner schienen auf dem friedlichen Eiland Widerstand erwartet zu haben, denn sämtliche in den Hafen eingelaufenen Barkassen waren mit gefechtsbereiten Schnellfeuergeschützen armiert, während die Soldaten scharf geladen und das Bajonett aufgepflanzt hatten. Nach der Landung auf der der Jaluit=Gesellschaft gehörigen Werft wurden sofort Laufpatrouillen durch die Kolonie geschickt, während das Gros des Landungskorps das Amtsgebäude stürmte, vor dem zwei Maschinengewehre schußbereit aufgestellt wurden, obwohl die Japaner sahen, daß man ihnen nicht den geringsten Widerstand entgegenstellte, und obwohl sich fast sämtliche auf der Insel ansässigen Europäer friedlich vom Strandwege aus das Landungsmanöver ansahen. Das nach eingeborener Art hergestellte Kasernement für die 18 schwarzen Polizeisoldaten in Jaluit, die sich auf Befehl des Stationsleiters unbewaffnet in ihrer Behausung aufhielten, wurde von den Gelben mit gefälltem Bajonett gestürmt; auf die aus Angst fliehenden schwarzen Polizisten schossen sie scharf, ohne jedoch einen Mann zu treffen. Die Geschosse schlugen in die nahen Privathäuser ein und hätten somit leicht das Leben der friedlichen Bewohner gefährden können. Sodann begannen die Soldaten in Trupps von zwanzig Mann sämtliche Baulichkeiten der Insel zu durchstöbern. Sie entwendeten aus den steis offenstehenden Wohnhäusern der Weißen während deren Abwesenheit etliche ihnen brauchbar erscheinende Gegensände, wie Uhren, Rasiermesser, Ferngläser. Kleidungsstücke usw. Die Tür des verschlossenen Verkaufsladens der Handelsfirma A. Capelle Erben wurde zertrümmert, hier begannen die Japaner eine regelrechte Ausplünderung, der erst durch energisches Einschreiten eines hinzukommenden deutschen Ansiedlers Einhalt getan wurde. Auch das Postgebäude wurde gewaltsam erbrochen. Der Inhalt sämtlicher Schränke wurde herausgerissen und nach Durchsicht einfach auf den Boden geworfen, Briefe und Pakete usw. wurden geöffnet und deren Inhalt gestohlen. Ein Leichter der bereits erwähnten und dort ansässigen Handelsfirma, der Jaluit=Gesellschaft, wurde mit Dynamit gesprengt, zwei Rettungsboote der Firma wurden zertrümmert sowie 17 als Brennmaterial für die Schuner der Gesellschaft dienende große Gasoline auslaufen gelassen. Zwei Kutter der Regierung verbrannte man, während die ganzen Ausrüstungsgegenstände sowie der Proviant der schwarzen Polizeisoldaten beschlagnahmt wurden, letztern lieferte man jedoch später auf die Reklamation des Regierungsvertreters hin wieder aus. Im Hotel Germania wurde von einem Soldaten ein Kaiserbild mit dem Basonett mehrmals durchstochen und eine Kaiserbüste gestohlen. Nach beendigter Verhandlung mit dem Kaiserlichen Stationsleiter wurde von dem Kommandanten des Landungskorps im Namen des Admirals Jamaja eine Proklamation erlassen, wonach sämtliche Beamten in ihren Stellungen blieben und die Verwaltungsgeschäfte wie bisher weiter geführt werden sollten. Danach begab sich die Truppe wieder an Bord ihrer auf der Reede liegenden Schiffe. An demselben Abend dampfte der Torpedozerstörer Umikaze in den Jalust=Hafen ein, zu dem sich am nächsten Morgen noch das Schwesterschiff Jamikaze gesellte, während die drei Panzerkreuzer anscheinend nicht wagten, durch die schmale Rinne einzufahren, und sich daher auf der Reede verankerten. Nachdem von den Torpedojägern Vermessungen im Hafen vorgenommen waren, verließ uns das ganze Geschwader am 30. Sept. 1914, um am 2. Oktober bereits wieder zu erscheinen; nach Requirierung von etwa 4000 Säcken von der Jaluit=Gesellschaft, die sie anscheinend zur schnellern Bekohlung ihrer Schiffe verwenden wollten, dampften die Kriegsfahrzeuge jedoch wieder ab. Da wir hörten, daß das Geschwader nach den Karolinen=Inseln wollte, so hofften wir, nun einige Zeit Ruhe zu haben, aber leider beehrten sie uns schon am nächsten Tage wieder mit ihrem Besuch. Diesmal wiederholten sie das lächerliche Eroberungsspiel vom 29. September von neuem, und zwar abermals das Gewehr scharf geladen und das Basonett aufgepflanzt. Der Kaiserliche Stationsleiter wurde nebst seiner Familie als Kriegsgefangener sofort mit einem Transportdampfer nach Japan geschickt, wo man ihn jedoch nach wenigen Tagen nach Amerika abreisen ließ. Es wurde nun eine Besatzung von 50 Marinesoldaten unter dem Kommando des Kapitänleutnants Hibino in Jaluit stationiert und die offizielle Besitzergreifung der Marshalls durch den Admiral Jamasa im Namen des Kaisers von Japan verkündet. Die deutschen Beamten wurden ihrer Stellungen enthoben, sogar das Hospital ging in die Hände eines japanischen Arztes über Nach„Eroberung“ der Karolinen=Inseln beehrte uns das japanische Geschwader noch mehrmals, ohne uns jedoch weiter zu behelligen, und wir hatten auch unter dem Kommando des Kapitänleutnants Hibino in Jaluit nicht zu klagen, da sich die seinem strengen Befehl unterstellten Soldaten nun mustergültig führten. Da wir durch die Unterbindung des Handels in den MarshallInseln fast gänzlich ohne Beschäftigung waren und sich infolge des Ausbleibens neuer Proviantzufuhren bereits ein Nahrungsmangel bemerkbar machte, so entschloß sich ein Teil der in Jaluit ansässigen xunst, Wissenschaft und Leben. [Frühjahrs=Ausflüge.] Nach einem kalten Frühjahrsanfang, der mit Verheißungen so vieldeutig und mit Erfüllungen so sparsam war wie eine englische Ministerrede, fangen die Berliner wieder an, ihre Frühjahrsausflüge zu machen. Der Himmel ist blau, die Gewässer um Potsdam, die großen Havelseen, zeigen wieder weiße Segel, flinke braune Motorboote durchkreuzen die Wellen, und vor den Ruderhäusern der Sportvereine sieht man erhöhte Tätigkeit. Die Hecken und Gesträuche bedecken sich mit frischem Grün, in den Gärten wird eifrig gegraben und gejätet, und die großen Kastanienbäume zeigen frische Triebe, wenngleich sonst die Gehölze noch recht kahl und gar nicht trühlingsmäßig aussehen. Doch darauf kommts in unserer Kiefernlandschaft nicht so sehr an. Für uns sind unsere Flußtäler und die Seen, auf denen wir Sport treiben, die Hauptsache. Der Berliner war von jeher eine Wasserratte; in der Stadt fängt die schöne Jahreszeit für ihn damit an, daß die„Große Berliner" wieder mit offenen Straßenbahnwagen fährt, und draußen, daß in Grünau in den Bootshäusern wieder eifrig gepicht und neu angestrichen wird, daß die „Trainer" wieder mit kräftigen Mannesworten die Neulinge für die Regatten einpauken, und daß zwischen Wannsee und Potsdam wieder die großen Segelboote wie weiße Schmetterlinge vor den dunkeln Kiefernwäldern hin und herkreuzen. Sie sind schön, unsere Havelseen, und nur wer sie kennt und gut kennt, weiß mit den landschaftlichen Reizen der Berliner Umgebung richtig Bescheid. Sommerabende an den Havelufern westlich von Wannsee gehören selbst für Weitgereiste zu den bleibenden Erinnerungen. Durch die rötlichen Stämme der Kiefern glänzt der weite Fluß, auf dem die flinken, weißen Dampfer der Sterngesellschaft Ausflügler befördern. Rechts erheben sich die Gehölze der Pfaueninsel in sanften Linien, überragt von den Türmen des Kavalierhauses. Und weiterhin schimmern inmitten der Wälder und Seen die Kuppeln und Türme von Potsdam, der preußischen Königsstadt, deren Geist so viel Unheil angerichtet hat, nach der Behauptung aller derer, denen dieser Geist unbequem wird. Diese ganze Umgebung von Berlin, die im Laufe der letzten zwanzig Jahre mit den weißen Terrassen der Uferrestaurants, mit Schmuckvillen, mit Sporthäusern in rotem und braunem Holze übersät worden ist, hat einen eigenen Stil bekommen, die von dem Protzenstil früherer Zeit nur noch wenig hat. Gleichsam wie ein neues und glänzendes Stück Kunstgewerbe, das in eine helle und klare Natur versetzt ist..... Die Berliner wollen sich daher auch in diesem Jahre die Ausflüge in die gewohnte Umgebung nicht nehmen lassen. Die Wannseebahnzüge sind an den meisten Sonntagen, wenn schönes Wetter ist, gefüllt, wenngleich von der frühern Überfüllung, bei der man sich um die Plätze raufen mußte, nicht eerschug e e püren ist. Die Bahnbeanten Zieser Vorortbahnen, die sonst im Sommer wahre Opfer ihres Berufs waren, werden in diesem Sommer gute Tage haben. Es fehlen doch zu viele. Auch die Dampfer lassen noch die gewohnte Fülle vermissen: dazu ist die Jahreszeit auch zu kühl. Vor den Terrassen der Ruderhäuser fieht man meistens ältere Herren: die jüngern stehen im Felde. Und in den Wirtsgärten, wo schon die Tische im Freien stehen, und in den geküllten Restaurationssälen macht sich eine neue soziale Erscheinung bemerkbar, das Emporsteigen des Pikkolos. Der Vikkolo hat heute eine große Zukunft. Da so viele Kellner in den besten Jahrgängen eingezogen sind, steigt der Wert der ganz jungen Jahrgänge. Sie müssen für alles herhalten, zum Speisenträger, zum Zeitungskellner, zum Portier selbst, Das gibt ihnen einen Anstrich von Gesetztheit und Würde, der komisch wirkt. Auch im Schifsdienst der Dampfer bemerkt man viele jüngere Kräfte, die sich mit Eiser, wenn auch manchmal mit ungenügenden Leistungen, bemühen, die Fehlenden zu ersetzen. Die ungewöhnliche Zeit hat den Berliner ferner zu einer merklichen Bescheidenheit in bezug auf die Speisekarte an den Ausflugsorten erzogen. Und es soll Leute geben, die behaupten, daß das nicht überflüssig war. Man vernimmt: jene lieblichen Laute, mit denen man in einem gefüllten Restaurations#aal über zehn Köpfe weg dem unglücklichen Ober zubrüllte:„Kellner, wo bleibt denn mein Schweinscarré?“ Man wird auch nicht mehr so von jenen Stimmungsenthusiasten belästigt, die beim Anblick einer schönen Hügel= oder Flußlandschaft lange stumm dasitzen, bis sie endlich in die Worte ausbrechen:„Allens janz schön—! Aber wo bleibt denn mein Ilas Pilsener?“. Das ganze Leben ist ruhiger, in sich gekehrter, vorsichtiger mit jeder lauten Ausdrucksweise geworden. Der Anblick so mancher schwarzgekleideten Frau oder eines am Stocke humpelnden Verwundeten stimmt auch den Leichtsinnigsten ernst. Unsere Verwundeten, wenn sie soweit hergestellt sind, und die Urlauber sind natürlich zahlreich in diesen Frühlingstagen in den Ausflugorten zu sehen. Der Frühling hängt blutrot über Europa, aber gerade darum empfinden ihn viele doppelt. Und beim Anblick seiner Fluren sagen sich jetzt Hunderttausende:„Wie schön ist die Heimat und wie wert, daß wir sie verteidigen!“ [Die lieben Norweger.] Unter diesem Titel hatten wir in Nr. 364 auf einen frechen Witz(„Deutschland zählt jetzt seine Schweine“) in dem Christianiger Witzblatt Humoristen hingewiesen. Es erfüllt uns mit Genugtuung, daß jetzt norwegische Tageszeitungen die niederträchtige Art des„Witzes“ mißbilligen und streng verurteilen. Morgenbladet nennt Bild und Unterschrift„ebenso albern wie platt und gänzlich ohne Witz und künstlerisches Talent“ und fügt hinzu:„Es dürfte am Platze sein, hier auszusprechen, daß innerhalb der norwegischen Allgemeinheit ein genau ebenso scharfes Urteil über diese Art von„Witzene gefällt wird wie innerhalb der deutschen, und daß es allgemein zu bedauern ist, daß es Leute gibt, die durch Geschmacklosigkeiten von so primitiver und niedrigliegender Art unserm Lande schaden können.“ Auch die in Bergen erscheinende Annonce=Tidende wendet sich in scharfen Worten des Tadels gegen Humoristen. H[S' isch nit so argk.] Einen Lungenschuß vom Rücken nach der Seite, einen Bajonettstich in der Rippengegend, einen Schuß in der Wade und einen im Knie und ole drein Typhus, dabei wieder rotbäckig und gutlaunig, das ist der Hubersranzl!„Sisch nit so argk“ sagt er, wenn die Menschen im Lazarett der Rheinstadt ihn so schenierlich ansehen; den Arm zwar kann er noch nicht ganz bewegen und das Knie will nicht recht mit; deshalb ist er garnisonsdienstfähig geschrieben. Das ist ihm das Schlimmste. Nicht mit hinaus können, wenn es gilt, dem Feind endgültig heimzuleuchten! Daheimhocken, wenn die Franzen eins ausgewischt bekommen. Sein Hauptmann freilich ist schlimmer daran als er: dem hat die Kugel die Lunge durchschlagen und ein paat Rippen bös zersplittert, daß sie unter vielen Schmerzen herausgenommen werden mußten. Aber herausgehauen hat er ihn aus dem Haufen der Feinde und tapfer Stand gehalten, bis der wie tot Zusammengestürzte geborgen werden konnte. Und hat den Franzen die Freude versalzen, als sie mit Handgranaten nach ihnen warfen; mit flinken Fingern die Malifizdinger, die glücklich noch nicht krepiert waren, genommen und hinübergeworfen, daß es einen sakrischen Lärm gab und ein Loch in die Reihen der Gegner riß.„O du mein!“. War eine ungute Sach dermalen, wo die Franzen durchbrechen wollten und hätte leicht anders ausgehen können, wenn sie nicht so gute Wache gehalten hätten. Da hat's die zwei Kreuzeln gesetzt, für den Hauptmann und den Franzl. Deshalb schauen die Leut allweil auf den Franzl, daß es ihm schier z' fad wird. Wenn er am Rhein in der feinen Promenad einhergeht, oder am Ufer steht, wo die schweren Güterschiffe stolz und sicher angedampft kommen, wo die Sonne silberne Funken aus dem mächtigen Strom zaubert, und die Rebenberge sich mit jungem Grün schmücken oder in der Ferne zart verdämmern— gleich hat er einen Schwanz von Menschen hinter und neben sich, die immer wissen wollen, wo er sich das Kreuz, das an der Brust, geholt hat. Schlicht und wortkarg, ohne Ausschmückung erzählt er seine Geschichte.„S' isch ni so argk“, entschuldigt er sich verlegen, weil gar so viel Aufhebens von der Lumperei gemacht wird und blitzt mit den zweiunddreißig gesunden Zähnen in dem frischen Mund und den blanken Augen in dem treuherzigen Gesicht, daß die„Madeln“ verliebt nach ihm daherschauen. Ja, die Madeln, die machen ihm das Leben schwer. Madeln im Hut oder bloßkopfs, Madeln glattgezöpft mit dem Pfeil im Haarnest oder städtisch auffrisiert, alle wollen sie mit ihm reden, und haben doch so eine faudumme Sprach, daß man sie nit versteht. Ach eust bcich ir este ust blicht dier der üiche ichen Brücken und solcherne Schiffe, die hats nit derhoam: da muß man schaun, schaun und kann nit aufhören. Und muß sich alles derklären lassen, von den Mannsleut am Schiff, wann's auch so saudumm reden, daß man sie schier nit verstehen kann. Wenn aber solch ein Rheinländer, stolz auf seinen Heimatstrom und dessen Ufer ihn auf die schöne Gegend, auf die hohen Rebenberge aufmerksam macht, dann geht ein gutmütiges Lachen über des Huberfranzl offenes Gesicht.„S' isch mit so argk.“ Kränken will er sie nicht; aber was sind das für Leut, die solche Hügel „Berge“ nennen! Da sollens nach Berchtesgaden und Reichenhall kommen. Nein; lachend nimmt er die Pfeife aus dem Mund:„wahrhaftig,.isch nit so argt“. ::[Münchener Kunstausstellung in Berlin.] Daß die Kriegszeit auch den Jüngsten und Absonderlichsten unter unsern Künstlern das Bedürfnis nach Sammlung und Vertiefung nahelegt, war aus mehrern Anzeichen ersichtlich. Einen Beweis davon gibt auch eine kleine Ausstellung, die jetzt im Hause Pariser Platz 7 in Berlin zu sehen ist, sie ist vom Münchener Graphik=Verlag veranstaltet und stellt eine Darbietung der Neuen Münchener Sezession vor. über das, was heute Sezession ist, herrscht zwar Dunkelheit sowohl in München wie in Berlin; die meisten Leuto dürften heute auch nicht in der Stimmung sein, sich darüber in Streitigkeiten zu verlieren. Diese Ausstellung ist jedenfalls eine Kundgebung der jüngsten malerischen Richtung an der Isar, und dort soll auch schon ordentlich über sie gestritten worden sein. So verstiegen ist das, was man in den drei oder vier Zimmern am Pariser Platz sieht, aber gar nicht. An diese herben, stumpfe Farbentöne, an die große Flächenmalerei, an die gelb und grün getupften weiblichen Akte, die diese Nachfolger und Ausgestalter der „Nach=Impressionisten“ für nötig halten, sind wir längst gewöhnt. Die Ausländerei aber, die so stark war in den Ausstellungen der Jüngsten, ist geschwunden. Nur deutschen Namen begegnet man im Katalog. Wir haben alles aus Eigenem, nicht bloß unsere Originale und Talente, auch unsere Narren kann uns der eigene Boden liefern. An Talenten fehlt es nun nicht in dieser Ausstellung, die im ganzen keinen unvorteilhaften Eindruck macht. Da sind die Werke des Bildhauers Lehmbruck, die, wenn auch manchmal maniriert bis zur Karikatur, doch ein Suchen nach neuen Formen verraten. Eine weibliche Büste von ihm in Bronze ist sogar recht gut, bei andern Werken in Terrakotta oder Stein stört ein unnatürlich langer Hals oder eine schiefe Kopfhaltung. Des Münchener Malers Jagerspacher Bild„Schlafendes Mädchen“ stellt eine ruhende weibliche Aktfigur vor: es ist das größte Bild der Ausstellung, und in manchem Betracht das bemerkenswerteste. Der Maler hat viel von Manet, vielleicht auch von Courbet, gelernt, etwas Eigenes ist aber doch dabei herausgekommen. Eine lange Reihe von Radierungen und Lithographien hat der Münchener Adolf Schinnerer ausgestellt, doch gebricht es ihm für diese Kunst noch an Schärfe und Charakterisierungsvermögen, die Zeichnung wirkt meistens flüchtig. Wenig erfreulich ist die„Lesende Frau“ von Moritz Melzer aus Berlin, diese sowie seine„Frühlingsblätter“ stellen sich als ein Durcheinander von grellen Farbenklecksen dar. Gut sind dagegen die Werke von Julius Schülein in München, seine Bilder„Schwabing“ und „Sommer“ sind ganz moderne Kunst, aber maßvoll und ausgereift. Dagegen erscheinen Teutschs Bilder aus dem Etschtal wie eine Parodie auf Segantini. Sehr lebendig und charakteristisch ist die Bronzebüste des Professors Riemerschmid, die Bleeker gefertigt hat. Die Ausstellung gibt kein schlechtes Bild von den Bestrebungen der Jüngsten; vor allem zeigt sie, daß diese sich auch ohne die Ausländer entwickeln können. Der bekannte Meteorologe Geheimrat Professor Dr. Aßmann, der seit seinem Rücktritt von der Leitung des Lindenberger Observatoriums in Gießen lebt und dort zu den Mitgliedern der Universität zählt, beging seinen 70. Geburtslag. Die Universität hatte hierzu eine Feier in der kleinen Aula veranstaltet, wo u. a. Geheimrat Hergesell, der Nachfolger Aßmanns, der eigens aus dem Kaiserlichen Hauptquartier hergekommen wor, die Glückwünsche des Kaisers und des preußischen Kultusministers überbrachte. „Ein Zyklus von 20 Gemälden von Max Slevogt ist für diekönigliche Gemäldegalerie in Dresden erworben worden. Die Bilderreihe, die der Maler voriges Frühjahr auf einer Reise durch Agypten geschaffen hat, wird als so bedeutende künstlerische Leistung angesehen, daß die beschließende Dresdener Künstlerschaft sich einstimmig für die Erwerbung erklärte. In der zu erbauenden neuen Galerie wird Slevogt ein besonderer Saal eingeräumt werden. Die Galerie Arnold. Pache morhene dund ungen führte, ist mit der ersten Austellung beauf Theater und Musik. * S t u t t g a r t. D a s K ö n i g l i c h e H o f t h e a t e r b r a c h t e Alexander v. Gleichen=Rußwurms Spiel für ernste Zeit Feinde ringsum zur Erstaufführung. Schillers Urenkel mit seinem ersten Thaterstück in der Heimat des Urgroßvaters— jedenfalls ein interessantes literarisches Ereignis, und als solches wurde es auch gewertet und willkommen geheißen. Ein„Theaterstück“, nicht ein nach den Regeln der Kunst gebautes Drama mit starken Konflikten, mit festgefügter, nach den Grundsätzen der Dramaturgie sich steigernder Handlung, mit spannungsreichem Antrieb und wirkungsvoller Lösung ist uns hier beschert worden. Es ist eine Reihe von dialogisierten Szenen, die der als Essayist und Asthetiker, als feingeistiger Schriftsteller längst bekannte Freiherr v. Gleichen=Rußwurm hier bringt— Szenen, die ihren innern Zusammenhang durch die Reihe der in ihnen geschilderten historischen Vorgänge erhalten. Es ist das alte Griechenland, das vorgeführt wird:: die Zeit der Perserkriege und Themistokles und Aristides, das Volk der Athener und der Heerbam der Perser sind die Helden. Aschylos, Simonides und andere Genossen jenes klassischen Zeitalters bilden den begleitenden Chor. Was Gleichen=Rußwurm in seinen dramatischen Szenen dartun wollte, ist die Ahnlichkeit der Verhältnisse in jener alten klassischen Epoche mit dem Gewaltigen und Großen, was wir heute durchleben. Im Kampf der Athener und Spartaner gegen die weltbeherrschenden Perser, in dem furchtlosen, entschlossenen, vom Willen zum Sieg durchdrungenen Vorgehen der Athener findet er das Symbol für die erschütternde Großartigkeit im heutigen Deutschtum. Wie ein immer erneuter Aufruf an unser Heer und unser Volk klingen die begeisterten Reden des Themistokles, und man muß anerkennen, daß in diesen Reden nicht um tief Empfundenes, sondern auch in sprachlicher Beziehung Bedeutenden niedergelegt wurde. Das Bewußtsein„wir müssen siegen“ war dem Griechenführer der Antrieb zu seinen gewaltigen Taten bei Salamis und der Parallelen zwischen der damaligen Zeit und den Ereig nissen in der heutigen sind so viele, daß sie dem Zuschauer, ohne jemats aufdringlich zu erscheinen, mit immer erneuter Kraft und Eindringlichkeit sich offenbaren. Die fünf Szenen, die durchaus keinen Anspruch darauf erheben, ein festgefügtes dramatisches Gebilde zu sein, wurden in der Inszenierung von Viktor Stephany, die glanzvolle Bilder bot, ausgezeichnet dargestellt. Besonders war Egmont Richter in der Rolle des Themistokles von glänzender Wirkung. Da das Gleichen=Rußwurmsche Werk den Abend nicht vollständig füllt, so schloß sich seiner Dichtung die Aufführung eines Fragments an, das nach dem Griechendrama des lebenden Dichters ein Stück echter Antike bot. Nachdem Aschylos und Simonides in Person auf der Bühne erschienen waren, kam jetzt ein„Hinterlassenes" des Euripides zur Darstellung. und nach Schillers Urenkel kam Schiller selbst zum Wort. Es waren die Szenen aus den Phönizierinnen des Euripides, die in der wuchtigen, prachtvollen Bearbeitung Schillers den sehr interessanten Abend beschlossen. Die elementare Größe in dem Bruderzwist zwischen Polunikes und Eteokles, gewissermaßen das Vorbild zu den feindlichen Brüdern Don Cesar und Manuel in der Braut von Messina kam miüt erschütternder Wucht durch die Herren Aslan und Arndt zur Darstellung, und der im besten Sinne„griechische Abend“ des Hoftheaters hinterließ einen nicht nur harmonischen und einheitlichen, sondern auch tief bewegenden Eindruck. Dienstag, 20. April Kölnische Zeitung s Mittags-Ausgabe Kaufleute sowie der stellungslosen Beamten, nach Deutschland zurückzukehren, wenn uns eine Gelegenheit hierzu geboten würde. Auf eine Anfrage bei dem Admiral wurde uns erlaubt, mit dem am 18. November 1914 von Jaluit fahrenden Transportdampfer Kanagawa Maru unsere Heimreise anzutreten, falls wir uns verpflichteten, mit erster Gelegenheit Japan wieder zu verlassen. In Japan wurden wir nach Ausfertigung einer Schwurschrift, worin wir uns verpflichteten, in diesem Kriege in keinen kriegerischen Dienst gegen Japan einzutreten, freigelassen. Die Bevölkerung begegnete uns mit äußerster Höflichkeit. Die gute Behandlung, die man auch unserer tapfern gefangenen Tsingtau=Besatzung wie allen in Japan lebenden Deutschen zuteil werden ließ, sowie die uns wiederholt von Volksvertretern und höhern Militärpersonen geäußerten Sympathien für Deutschland weisen darauf hin, daß Japan nur durch den Druck Englands und infolge seiner zerrüttelten Finanzverhältnisse uns den Fehdehandschuh hingeworfen hat. Das japanische Volk ist gegen den Krieg und würde auch zu einer Truppensendung nach Europa niemals seine Einwilligung geben. Der Japaner weiß ganz genau, daß England trotz seines Bündnisses mit Japan sein größter Feind im Osten ist, und die Niederwerfung des Albions liegt daher nur in seinem eigenen Interesse. Zum Schluß sei noch erwähnt, daß laut Nachricht aus gut unterrichteten Kreisen schon tausende von japanischen Ansiedlern nach dem neuen deutschen Schutzgebiet der Marianen, Palaus, Karolinen und Marshall=Inseln gezogen sind, und japanische Firmen dort schon Handelsgeschäfte mit den Eingeborenen angeknüpft haben, deren Sympathien sie durch ihre Schleuderpreise sicherlich bald gewinnen werden.; Der krieg über See. Der kreuzer Carnarvon. Wir lesen im Blumenauer Urwaldsboten: Wie uns bereits telegraphisch gemeldet wurde, ist der englische Kreuzer Carnarvon, der 11000 Tonnen Wasser verdrängt, am 7. März schwer beschädigt in den Hafen von Rio eingelaufen, wo er alsbald zur Ausbesserung in das Dock Affonso Penna geschafft wurde. Bei der Einfahrt in den Hafen unterließ es der Kreuzer, die übliche Begrüßungssalve abzugeben; erst nachdem er Anker geworfen, feuerte er drei Schüsse ab. Das Schiff muß so übel zugerichtet gewesen sein, daß es nicht mehr imstande war, Salut zu schießen. Der Kommandant besuchte in Begleitung des englischen Geschäftsträgers den brasilischen Marineminister, dem sie ihr Leid vortrugen. Das Schiff, sagten sie, sei an verschiedenen Stellen beschädigt und habe nur mit Mühe den rettenden Hafen erreichen können; es sei daher auch nicht möglich, in der nach den internationalen Vereinbarungen vorgeschriebenen Zeit wieder auszulaufen. Der Marineminister, der seinerzeit den berühmten Ausspruch getan hat:„Was sollen wir gegen Neutralitätsverletzungen machen, da England das Meer beherrscht?“ zeigte sich sehr entgegenkommend und willfahrte den Engländern in allen Stücken.— Wo und wie der Carnarvon zu Schaden gekommen ist, darüber haben die Engländer nichts verlauten lassen. Da die Engländer sich nicht beeilen werden, das Rätsel zu lösen, wird man wohl noch eine Weile im Dunkeln tappen müssen. Wenn der Carnarvon über die vorgeschriebene Zeit im Hafen von Rio liegen bleibt, ist er nach den völkerrechtlichen Bestimmungen verpflichtet, nach Hause zurückzukehren. Aber die Engländer pfeifen auf das Völkerrecht, und die Brasilier halten sich beide Ohren zu, damit sie es nicht hören. Glasgow, der in derselben Lage war wie Carnarvon, ist anstatt nach England nach den Falklandinseln gefahren und hat an der Seeschlacht, die zur Vernichtung des deutschen Geschwaders führte, teilgenommen. Mit Berufung auf diesen krassen Neutralitätsbruch hätte die brasilische Regierung diesmal das Ansinnen der Engländer ablehnen müssen. Aber was tut man nicht den„Beherrschern der Meere" zu Gefallen! Allerdings wird behauptet, daß Glasgow gar nicht in Rio gewesen sei, sondern nach der Schlacht bei Coronel sein Ende in den chilenischen Gewässern gefunden habe. Der Kreuzer, der kaum zwei Wochen nach der genannten Schlacht in Rio eintraf, soll der Bristol gewesen sein, der jetzt, wie bestimmt versichert wird, den Namen des untergegangenen Glasgow führt. In Rio war es nach dem Jornal do Commercio schon aufgefallen, daß der Name des angeblichen Glasgow überdeckt war und alle an Bord befindlichen Rettungsgürtel sowie auch die Boote den Namen Bristol trugen. Das wäre also ein neuer Beleg für das Vertuschungsverfahren der englischen Admiralität. Aber ob Glasgow oder Bristol, in jedem Falle ist die brasilische Neutralität verletzt worden. 0 Von der holländischen Grenze, 20. April.(Telegr.) Laut einer Meldung aus Kapstadt haben die Truppen des südafrikanischen Bundes am 18. Seeheim, an der Eisenbahn von Lüderitzbucht nach Keetmannshop besetzt, wo die Südbahn von Kalkfontein einmündet. Der krieg im Orient. Türkische Erfolge. WIB Konstantinopel, 19. April.(Telegr.) Das Große Hauptquartier gibt bekannt: Die Kämpfe an der kaukasischen Front dauern seit drei, vier Tagen an. In der Nähe der Grenze endeten sie in der Umgebung von Milo zu unsern Gunsten. Der Feind wurde nach der Grenze zu zurückgeworfen. Gestern versuchte eine Flottille von feindlichen Torpedobooten, sich den Dardanellen zu nähern. Durch unser Feuer wurden sicher zwei feindliche Torpedoboote getroffen. Daraufhin zog sich die Flottille zurück. Ein türkischer Flieger warf bei einem Erkundungsfluge über Tenedos mit Erfolg Bomben auf die feindlichen Schiffe und kehrte trotz des auf ihn eröffneten Feuers heil zurück. das türkische Torpedoboot Demir Hissar griff am 17. April mit vollem Erfolge das englische Transportschiff Manitou im Agäischen Meere an. Die englische Admiralität erfahren mußte. Auch die Vorsehung, erkennt man, arbeitet daran mit, die schöne, feuerfeste Kameradschaft sichtbar zum Ausdruck zu bringen. Ob wohl die von drüben— die der drei Mächte, die sich so gut verständigen— auf die Dauer auch nur waterproof sein wird? Nicht nur die Helden von der sechsten Traverse des Forts., nicht nur der gefeierte Feldwebel Mehmed, ein Sohn der Berge um Ilion, werden es in alle Zukunft beweisen, daß Treue und Mut zwei fleischgewordene Tugenden sind, bei Deutschen und bei Osmanli. Wer die einzelnen Truppenteile an den Meerengen bei ihrer ernsten Arbeit gesehen hat, ebenso eifrig und pflichtbewußt wie freudig und genügsam, wer die umsichtige Fürsorge der Führer, der nichts entgeht, beobachten konnte, der hat auch gesehen, daß die gesamte verjüngte Wehrmacht den alten Kriegergeist atmet, der zum Siege führen muß. Und eine andere große Wirkung der großen Ursachen zeigt sich in der Entmutigung der Gegner. Es herrscht nur eine Meinung darüber:„Sie haben Angst, und das soll ja nicht gerade der Anfang der Besserung sein.“ Ein einziger sehnlicher Wunsch herrscht an den Dardanellen wie am Bosporus:„Möchten sie nur wiederkommen, zu Wasser und Land— der Empfang ist unsere Sache. Ernst wird es ja dann werden, dessen ist sich jeder bewußt, doch man ist diesseits besser gerüstet als je und, wie die berufenste Persönlichkeit es am Freitag vor der Front der Tapfern aussprach, so manchem zu dem Liakat=Ehrenzeichen das ersehnte schwarzweiße Band anheftend:„Auch vielen andern von euch Braven wird noch Gelegenheit geboten werden, es sich zu erwerben.“ Der Seekrieg. WTB London, 19. April.(Telegr.) Der Generalstaatsanwalt ließ in einem Antwortschreiben auf eine Eingabe der Chemiker und Ingenieure, die die Frage aufwarf, ob die Regierung ausreichend dafür gesorgt habe, daß keine Baumwolle Deutschland und Österreich erreiche, erwidern, daß die Erklärung der Baumwolle zur absoluten Konterbande keine wirksamere Maßregel wäre als die britische Kabinettsorder, da die Blockade die Einfuhr aller Artikel verhindere und da auch Artikel der bedingten Konterbande die Blockade nicht brechen dürften. ( Stockholm, 19. April.(Telegr.) Die aus Kolonialwaren bestehende Ladung des Liniendampfers Oscar Frederik von der Reedereigesellschaft Nordstjäran, eines Schwesterdampfers des von den Engländern schon mit Beschlag belegten Dampfers Pacific(vergl. Nr. 395], ist in Kirkwall jetzt gleichfalls in Beschlag genommen worden. Dom westlichen Schauplatz. Eine französische Verunglimpfung des Oberstleutnants v. Winterfeldt. Unter der überschrift„Comme les Autres“(Wie die andern) veröffentlicht, wie der Täglichen Rundschau geschrieben wird, der Pariser Figaro in einer seiner letzten Nummern einen Artikel folgenden Inhalts: Der Oberstleutnant v. Winterfeldt... Winterfeldt, Sie wissen schon, dieser Militär=Attaché, dieser deutsche Major, der am Beginn der großen Manöver von 1913 das Opfer eines schweren Automobilunglücks war und den die französischen Arzte retteten! Zwei Stabsärzte und ein Chirurg aus Toulouse wichen monatelang nicht von seinem Lager. Der hervorragende Professor Hartmann wurde zwei= oder dreimal von seinen Kollegen eiligst zu ihm gerufen und legte die Strecke zwischen Paris und Grisolles zurück, um die Rettung dieses kostbaren Lebens besser zu sichern. Generale, der Präfekt, Vertreter des Kriegsministers waren fortwährend unterwegs, um Erkundigungen über sein Befinden einzuziehen.„Die Gesundheit des Majors v. Winterfeldt" war in diesem Jahre vor dem Kriege eine ständige Rubrik in den Mitteilungen der Telegraphen-Agenturen und der Zeitungen Frankreichs. Endlich erholte sich Winterfeldt. Zur Vervollständigung seiner Genesung begab er sich in eine Stadt Südfrankreichs, die er beim Ausbruch des Krieges noch nicht verlassen hatte. Nun siedelte er sofort nach San Sebastian über. Man glaubte an eine elegante und vornehme Absicht von ihm, sich vom Kriege fernzuhalten. Er wollte nicht, so dachte man, die Waffen ergreisen gegen das Land, das so gut über ihm gewacht hatte. Der Gedanke war zu schön. Denn jetzt versichert man uns, daß der Major v. Winterfeldt gleich nach seiner Ankunft in 1915 e Nr. 399 hat sich ungemein über unsere Art der Propaganda gefreut. Er findet es wirksamer als alle Zeitungsaufklärungsarbeit. öffentlich bewahrt mein Mann seine Fair Play Attitude, aber in seinem Heim hat er Freiheit der Sprache; an der Universität ist er durch den Befehl des Präsidenten gezwungen, nicht zu scharf Partei zu ergreifen. Gottlob, in unserm Heim können wir unserm Herzen Luft machen. Studenten, Männer und Frauen, Professoren, Arzte, Eigentümer von Journalen (Magazins), selbst ganz kleine Reporter laden wir ein, um an den Debatten teilzunehmen. Großen Erfolg haben wir aufzuweisen. Darüber wirst Du später in Euren Zeitungen lesen. Ein Bericht wird stens darüber geschrieben. Sage bitte in meinem Namen Maria Stritt, Minna Kauer, Ernestine v. Fürth in Wien, daß die Pankhurst sich öffentlich hier und in andern Städten gegen Deutschland und Österreich Ich habe Miß Belmont geschrieben(sie ist augenblicklich im Süden), daß die Stimmrechtsbewegung international ist. Miß Pethnek Lawrenn ist ruhiger in ihrem Benehmen, trotzdem sie auch für die englische Sache, und nur die, hierher gekommen ist. Wir sind ja von Engländern überrannt, die hier im stillen arbeiten.“ Sofia, 20. April.(Telegr.) Die Agence Bulgare meldet: Um die Überwachung im Militärbezirk Rilo zu verstärken, wo infolge der letzten Ereignisse in Serbisch=Mazedonien zahlreiche Flüchtlinge eintreffen, ist eine Anzahl von Reservisten, etwa 2000 Mann, zu einer dreiwöchigen übung einberufen worden, um die Kontingente der siebten Rilo=Division zu. verstärken. Diese Maßregel ist rein militärischer und polizeikleine Kriegschronik. Die Sozialdemokratie der Sentralmächte. * Berlin, 20. April.(Telegr.) Der sozialdemokratische Parteivorstand teilt dem Vorwärts als Ergebnis einer Konferenz, die in Wien stattgefunden hat, mit, die Vertreter der Sozialdemokratie Deutschlands, Österreichs und Ungarns hätten am 12. und 13. April eine Aussprache gehabt, bei der sich volle Übereinstimmung in ihrer Auffassung ergeben habe. Trotz der langen Dauer des Krieges seien die Ländern unbeugsam entschlossen, mit aller Kraft ihre Selbständigkeit und Unabhängigkeit zu verteidigen, aber nicht nur in den kriegführenden, sondern auch in den neutralen Ländern müsse die Sehnsucht nach Beendigung des Krieges und nach dem Frieden anriedenssehnsucht entspringe dem Willen und der Kraft der Selbstbehauptung, nicht etwa dem Gefühl der Schwäche. Daraus aber folge mit Notwendigkeit, daß nur ein Friede möglich sei, der kein Volk demütige, da nur ein solcher Friede das dauernde Zusammenarbeiten aller Kulturvölker gewährleisten werde. Die bei der Zusammenkunft vertretenen Parteien standen auf dem Booen der Beschlüsse der Internationalen Sozialistenkongresse und hielten in diesem Sinne beim Friedensschluß Sicherungen für notwendig, wie den Ausbau der internationalen Schiedsgerichte zu obligaborschen Einichungen asw. ce u uig Der Unterricht in den Volksschulen während des krieges. über die Aufrechterhaltung des Unterrichts in den Volksschulen während des Krieges hat der Unterrichtsminister eine neue Verfügung an seinen Bereich gerichtet. Fast überall ist es gelungen, den Unterricht aufrechtzuerhalten. Trotz der vermehrten Einberufung von Lehrern zum Heeres= oder Krankenpflegedienst soll dies auch fernerhin und ausnahmslos geschehen. Die Abwesenheit des Familienvaters beeinträchtigt vielfach die häusliche Erziehung. Schule und Aufsicht werden deshalb alles mögliche tun, um die Jugend in guter Zucht und Ordnung zu erhalten. Die schon seit Anfang des Krieges zugelassene Kürzung der Unterrichtszeit, Zusammenlegung von Klassen usw. darf aber auch unter schwierigen Verhalnissen nicht unter zwölf Wochenstunden heruntergehen. Muß die Unterrichtszeit gekürzt werden, so ist für eine rechtzeitige Sichtung und Beschränkung der Stoffpläne zu sorgen. Überall ist genügend Raum zu schaffen, um die großen Ereignisse zu verwerten, die Jugend über die wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Gegenwart aufzuklären und durch sie auch bei den Angehörigen den opferfreudigen Willen zum Durchhalten zu stärken. Willkommen ist, wenn Ortsschulinspektoren Unterrichtsstunden regelmäßig übernehmen, besonders an ihrem Wohnort, wenn dort Char. Major erh. Bez. Kolmar, z. Dienstl. Bez=Offiz. Landw.=Bez. Deutsch=Ehlau, Rittm. z. D. Frhr. v. Bülecheim, Vez.=Ofiz, Landw.Bez. 2 Kolm. u—. 9. Seche. Zu Hauptleuten bef.: die Oblts. v. Ziegler, v. Tarnoczy.= Gren.=R. 2, Richter Gren.=R. 12, Hilpert.=R. 17, Braun.=R. 28, Tetens, Hantelmann Füs.=R. 35, Dietmar Füs.=R. 37, Seifert Füs.=R. 39, Herzberg.=R. 42, Hermann.=R. 46, v. Döhren.=R. 49, Westphal .=. 50, v. Brocke.=R. 60, Braun.=R. 69, Schregel.=R. 70, v. GynzRother.=R. 72, Brinckmann.=R. 75, Wegmann.R. 77, Wöhler.=R. 83, Peters, Neckel,.=R. 85, Plüschow Füs.=R. v. Köppen.=R. 91, v. Heinz. Wichert.=R. 93, Frhr. v. Wolzogen u. Neuhaus.=R. 94, Hynitsch.=R. 96, Hammer, Schinzing, Köhler.=R. 131, Burghardt.=R. 132, Brosch.=R. 137, Manderscheid I. Heyser, Munzinger.=R. 143, Simon.=R. 146, Borchert.=R. 147. basce bechese de sch d. le.i, e e aue ee Maxienwerder, Lindemann Unteroffiz.=Schule Weißenfels, Kloß, Graf vi. itican EErzieher Haupt=Kad.=Anstalt, Hermanni Feldart.R. 8, Bogr Feivart.=R. 15, Schmidt Feldart.=R. 35, komdt. z. Dienstl. Landesaufnahme, Schalyorn Feldart.=R. 37, komdt z. Dienstl. Feuerw.=Laborat. Spandauz.„Groß Feldart.=R. 39, Heimann Feldart.=R. 44, Senftleben Grurgtrgg 57, Wetigg, Feldgart.=R. 70, Ressel Feldart.=R. 79, Bader Feldart. g; Dhxser, Luceas Fußart=F. Zinten Fuhart16, Eberts Pion.=Versuchs=Komp., Lattke Pion.=Bat. 1, Stephan Pion.=Bat. 6, Cörper Flieger=Bat. 1, Geyer Flieger=Bat. 4, Reclam b. Verkehrs=Offiz. Pl. Metz. Zu Rittmeistern bef.: die Oblts. Friedrich Graf zu Solms-Baruth à l. s. d. Armee, jetzt Regt. Gardes du Corps, Graf v. Saurma=Jeltsch Leib=GardeHus.=., Poel Drag.=R. 5, Schulte=Herkendorf Drag.=R. 13, Richard Drag.= R. 21, v. Flotow Drag.=R. 24, Emich Graf zu Solms=Wildenfels LeibHus=R. 1, v. Alvensleben Hus.=R. 10, Holtz Jäg.=R. z. Pf. 1, Gürcke Jäg.= R. z. Pf. 3, Trebert Train=Abt. 16, Gottbrecht Train=Abt. 17. Char. Rittmeister erh.: Oblt. Erbgraf von Quadt-Wykradt=Isny à l. s. der Armee.(Schluß folgt.) Das Eiserne Kreuz. Das Eiserne Kreuz erster Klasse erhielten: Der Leutnant d. R. Forstpraktikant Eugen Maurer aus Würzburg und der Oberleutnant Leonhardt, beide im 9. bayrischen Inf.=Regt.; der Leutnant d. Eyssen im Inf.=Regt. Nr. 81 aus Frankfurt a. M. Es haben ferner das Eiserne Kreuz erhalten: Der Diplom=Ingenieur Karl Hubert, Maschinen=Ingenieur bei der Deutschen Maschinenfabrik,.=G. in Duisburg, zu Mülheim=Ruhr, Leutnant der Reserve im Landw.=Ersatz=Inf.=Regt. Nr. 1; Gerh. Küchen jun., Leutnant der Reserve in der Telegraphenabteilung 8, Sohn des Kommerzienrats Dr. Gerh. Küchen in Mülheim=Ruhr; der Stadtverordnete von Saarbrücken und Redakteur des Bergmannsfreund, Leutnant und Kompagnieführer Theodor Vogel; der Rechtsanwalt in Oberstein, Hauptmann und Bataillonskommandeur Meißner und der Oberzollkontrolleur Leutnant und Bataillonsadjutant Gerstenmaier, alle drei vom Landsturm=Bataillon Nr. 1, Hagenau. Dem Landrat Geheimrat Dr. Kaufmann, Rittmeister d.., bei dem Generalgouvernement in Belgien, der bereits durch das Eiserne Kreuz und das Ehrenkreuz von Schaumburg=Lippe ausgezeichnet worden ist, wurde die hessische Tapferkeitsmedaille und das Ehrenkreuz für Verdienst im Kriege 1914/15 von Sachsen=Meiningen verliehen; dem Leutnant d. R. im Ulanen=Regiment Nr. 11, Fabrikbesitzer Erich Cüpper aus Aachen vom Fürst zu Lippe das Kriegsverdienstkreuz. Deutschlands ruhen; er wird sicher in allen Kreisen Kölns großes InterStädtische Nachrichten. (Siehe auch Stadt=Anzeiger.) * Köln, 20. Aprik. Der Krieg und die deutsche Kultur. Über dieses Thema wird Donnerstag, den 22. April, im großen Saale des Gürzenichs abends 8½ Uhr der bekannte Welt= und Kolonialpolitiker Dr. Paul Rohrbach, Berlin, sprechen. Der Verfasser des Buches Der deutsche Gedanke in der Welt hat in weite Kreise Verständnis für die Fragen auswärtiger Politik getragen, ja in vielen Deutschen erst die Erkenntnis der Notwendigkeit deutscher Weltpolitik geweckt. Dabei hat Rohrbach stets vor dem Fehler der Weltherrschaftssucht gewarnt. Im vorigen Jahre gründete Rohrbach mit Ernst Jäckch die Zeitschrift Das größere Deutschland, um seine Gedanken einem immer größern Leserkreis zugänglich zu machen. Er wies seit langem auf die Gefahren durch unsere Feinde hin, besonders auf die russische Gefahr. Der Vortrag Der Krieg und die deutsche Kultur will zeigen, wo die Stärke und Eigenart aus Bieser Werkstatt verbreitet werden, welche Lügen, welcher Blödsinn, welche gemeinen Verleumdungen. Und die rührige Tätigkeit des Bureaus verrät, daß derjenige, der sechs oder sieben Monate lang an dessen Spitze stand, vollkommen wiederhergestellt ist. Der Major v. Winterfeldt soll in der Tat San Sebastian verlassen haben, um nach Deutschland zurückzukehren. Man glaubte, unsere Arzte hätten einen Soldaten und einen Edelmann gerettet. Sie hatten nur einen Boche, wie die andern, operiert. Die Angriffe der französischen Presse gegen den schwergeprüften Oberstleutnant v. Winterfeldt begannen sehr bald, nachdem er Frankreichs Boden verlassen hatte und in San Sebastian gelandet war. Sie nahmen bald einen ungewöhnlich gemeinen Charakter an. Dabei war alles, was gegen ihn vorgebracht wurde, bemerkt dazu die Tägliche Rundschau, ebenso wie der Inhalt des hier mitgeteilten Artikels des Figaro, von A bis Z erstunken und erlogen. Das Kennzeichnende an der Kampfesweise der französischen Presse ist ja eben ihre offenkundige Unwahrhaftigkeit, ihre persönlich gehässige Art. Aber der Oberstleutnant v. Winterfeldt befindet sich in guter Gesellschaft, wenn er auf so niedrige Art verleumdet und angepöbelt wird, denn ebenso wie er sind der Kaiser, der Kronprinz, andere deutsche Prinzen, Heerführer und Diplomaten aufs gemeinste von den Franzosen unzählige Male mit Schmutz beworfen worden. Dieser Schmutz fällt nur auf die zurück, die sich nicht scheuen, ihn in die Hand zu nehmen. Der feige und niederträchtigste Angriff des Figaro gegen den kranken Offizier, der sich seit Monaten in einer Klinik des Berliner Westens in Pflege befindet und wahrscheinlich in diesen Tagen wiederum einer Operation unterzogen werden muß, bildet einen neuen Beitrag zu dem Kapitel von der„Ritterlichkeit“ der Franzosen. WIB London, 19. April.(Telegr.) Die Times meldet aus lgäischen Meere an. Die englische Admiralität Birmingham vom 18.: Unter den Arbeitern verschiedener gibt zu, daß hundert englische Soldaten dieses Transportes Industrien im Bezirke Birmingham herrscht ziemliche unertranken. Darauf wurde unser Torpedoboot bis nach Chios(p. seidet Die versache dazr ze Produktion unter diesen von englischen Kreuzern und Torpedobootszerstörern verfolgt. Die Besatzung des Demir Hissar sprengte das Schiff, um es nicht in Feindeshand fallen zu lassen, in die Luft. Die Besatzung wurde von den griechischen Behörden sehr freundschaftlich aufgenommen. Auf den übrigen Fronten hat sich nichts Wichtiges ereignet. Große Ursachen Kleine Wirkungen. Der Sonderberichterstatter der Continental Times meldet von den Dardanellen, 9. April 1915. Es ist wunderbar zu sehen, wie vollkommen es den Angreisern hier gelungen ist, mit dem Aufwand größter Mittel denkbar kleinste Erfolge zu erzielen. Die gewaltigen Kräfte, die ihre ganze Energie so siegessicher ausspien, haben lernen müssen, wie prahlerisch, voll eitler Anmaßung es ist, sich„unbesiegbar“,„unbezähmbar“ zu nennen. umständen leiver. Die ursuche der Unruhe ist teilweile in der Trinkfrage, teilweise in der Forderung höherer Löhne zu suchen. Dasselbe Blatt meldet aus Workington vom 18.: Siebzehn Hochöfen, die Hämatit für Munition und Eisenbahnmaterial herstellen, werden infolge des Streiks von 1200 Arbeitern, die am Samstag ihre Kündigung einreichten, ausgeblasen werden müssen. Demselben Blatt wird aus Newcastle berichtet: Die Regierungskommission für Munitionsproduktion hat von allen Maschinenfabriken und Schiffswerften der Nordküste Statistiken über ihre Arbeiten sowie bei den für die Regierung arbeitenden Werken über ihren Arbeiterbedarf eingefordert. Sobald diese Ergebnisse vorliegen, wird die Kommission eine Neuverteilung der Arbeiter vornehmen und über die Verwendung von für industrielle Zwecke benutzten Maschinen für Heereszwecke entscheiden. Der Arbeitermangel ist so ernst, daß die Forderung nach einer Besserung berechtigt ist. Die Aus dem Dröhnen dieses Kampfes brüllte von den Wassern das alte Kommission wird die Frage zu erwägen haben, ob die zu Anfang gebieterische: Ote-toi, que je my mette! Ohnmächtig prallte es des Krieges in die Armee eineetretenen.K 5 an den kampfgewohnten Felsenwänden des Hellespont ab, an dem ehernen Willen des Verteidigers, der mehr als das Echo wiedergab. Die Antwort war von zwingender Überzeugungskraft:'y suis,'y nicht allein, weil das alte Artilleristenwort recht behielt:„Eine Kanone auf dem Land hält zehnen auf dem Wasser stand!“ sondern weil der besonnenste, kühlste Heldengeist hinter der feuerspeienden Materie stand und sie belebte. Der Schlüssel des Meeres ist nach wie vor in den Händen des rechtmäßigen Besitzers und wird es fernerhin bleiben, davon sind nicht nur seine unerschütterlichen Verteidiger fest überzeugt, sondern auch diejenigen, denen es vergönnt war, mit eigenen Augen die Nadelstiche zu sehen, die die unüberwindliche Armada den Festungswerken beigebracht hat. Riesige Sandtrichter findet man wohl rund umher im Huch Prandzerstärte ze Plitterte Fichten= und Olivenbäume, sandzerstörte Wohnhäuser und der abgestumpfte Rest eines zierlichen minarers zeugen von der verheerenden Wirkung der Granaten. malerischen Bergdors, von dem aus der Blick die Ebene von Hissarlik, dem alten Troja, bestreicht, hat das griechische Gotteshaus sehr unter der englischen Zerstörungswut zu leiden gehabt. Die wehrhaften Plätze aber stehen da, unversehrt, unbezwungen und bereit, ihr herrisches„Zurück dal“ mit der kühlen Ruhe der Seshstsicherheit und weitheischender eherner Stimme zu wiederholen, und wenn auch das Auge sich feuchtet an der kleinen Grabstätte der branen Kanoniere beim Fort Hamidieh, die ihrer sieben an der Zahl bier die türkisch=deutsche Waffenbrüderschaft mit dem Tode besiegelten, so mildert sich doch der Schmerz bei dem Gedanken, daß ihr Leben hundertfach dasjenige von Feinden galt.4410 Doch die großen Ursachen haben auch große Wirkungen erzielt, die obschon weniger materiell, doch äußerst sichtbar zu Tage treten, hohe moralische Wirkungen, Siegeszuversicht in dem Herzen auch des geringsten Muselmanen, der sich freut, mit seinem fesbehaupteten blonden Kameraden von der nordischen Wasserkant fest in dem heiligen Krieg zusammenzustehen. Ofmanlilar, Alemanlaryn arkadasch dyr!(Türken und Deutsche sind Kameraden) so hört man oft den einfachen türkischen Krieger einen unserer blauen Jungen anreden. Möchten unsere Freunde auch bald lernen, für Aleman einmal das richtige„Deutsch, Deutscher Kamerad" zu setzen, der deutsche Laut würde jedem deutschen Kameraden mehr zu Herzen gehen und ihn auch mehr erfreuen, als das dem Engsänder beigelegte„John Kikerik" oder„Die Tango“ womit ces Messens vom Typ Bowet gemeint fad.—.0 wonit.65 Übrigens will es ein ganz merkwürdiger Zufall, daß unsere türkischen Freunde den Mr. Bouvet genau so unhöflich, in ebenso verletzender Art begrüßt haben, wie es anno 70 sein bescheidener Vorfahr, die Fregatte Bouvet in den Gewässern von Havanna von deutscher Seite des Krieges in die Almee eingeltetenen Leute wieder zu der Industrie entlassen werden müssen, da die Armee aus dem Tyne=Gebiet 30000 Rekruten gewonnen hat. Die Nleutralen. Wahrheitskämpfer in Amerika. Unter der Überschrift Allerhand Amerikanisches bringt die Neue Hamburger Zeitung eine bunte Darstellung, wie sich Deutsch=Amerikaner und Deutsch=Amerikanerinnen im Dienste der guten Sache Deutschlands betätigen. Aus New York wird dabei über den„Kreisdes Professors Shepherd“ folgendes berichtet: Professor Shepherd ist Lehrer der Geschichte an der Columbia= Universität in New York. Er hat sich viel mit Deutschland beschäftigt und u. a. die Einleitung zur Übersetzung des bekannten Buchs Des Deutschen Reiches Schicksalsstunde von Frobenius geschrieben. Seine Gattin hat eine besonders wirksame Art der Werbung für Deutschlands Sache gefunden. Ist es ihr doch sogar gelungen, die Tochter des Eigentümers der New York Times, Ochs, der einer der wütendsten Anhänger des Dreiverbandes ist, pro=deutsch zu machen, was nicht weniger bedeuten will, als daß es auf diesem Wege gelang, der deutschen Sache wenigstens an einer neuen Stelle Gehör zu verschaffen. Über ihre Tätigkeit gibt am besten ein Brief Frau Shepherds an eine Freundin in Hamburg Auskunft: „Ich habe eine Stunde Zeit, Dir zu schreiben. Soeben höre ich, daß ein echter Amerikaner heute mittag nach Deutschland fährt, dann werden die Zeilen auch wirklich in Deine lieben Hände kommen, er wird auch schlau genug sein, sich nicht von der gemeinen englischen Bande untersuchen zu lassen. Wie furchtbar doch alles über uns gekommen ist! Nie war ich so wirklich deutsch wie jetzt. Und mein Mann ist auf unserer Seite trotz der englischen Verwandten. Du weißt doch, daß seine Mutter eine Hawkins war. Sir John Hawkins, Admiral der englischen Flotte(der Armada=Zerstörer) ist ihr Ahn. Wo ich kann, helfe ich bei der Aufklärungsarbeit, und das ist hier nötig. Wie verstockt und dumm die Menschen hier sind, davon machst Du Dir keine Ahnung. Ich spreche immer Deutsch, wo es andere hören können, lese auf der Straßenbahn nur deutsche Zeitungen und mache Propaganda. Einliegende Briefe sowie Zeitungsausschnitte geben Dir einen kleinen Beweis von unserer Tätigkeit. Zweimal wöchentlich, einmal nachmittags und einmal abends, lade ich je 5 bis 50 Menschen ein, zwei Drittel der Zahl Neutrale oder Feinde, ein Drittel bleibt als Stütze. Sonntag hatte ich 50 Leute hier, wovon 35 feindlich waren. Dr. B. von der Kölnischen Zeitung u. a. war bei uns zu Gast, und er werden müssen. Während des Krieges können geeignete Lehrerinnen auch zum Unterricht älterer Knaben, nötigenfalls selbst in einklassigen Schulen verwandt werden. Die Regierungen können im Notfall sogar geeignete technische Lehrerinnen in andern Fächern, auf der Unterstufe auch Kindergärtnerinnen beschäftigen. Die Provinzialschulkollegien sind beauftragt, an den Lehrer= und königlichen ousschullehrerinnenseminaren die Entlassungsprüfung möglichst bald nach Wiederbeginn des Unterrichts abhalten zu lassen. Es kann dies mit den Zöglingen des Oberkursus geschehen, die nach Ostern in das letzte Halbjahr ihrer Ausbildung eintreten. Hilfsbereitschaft. Frankfurt a.., 19. April. Durch den Verein vom Roten Kreuz in Frankfurt a. M. wurden Krankenkraftwagen bei der Firma Kruck und den Frankfurter Karosseriewerken bestellt, die für Rechnung deutscher Kolonien im Auslande bereitgestellt und auch weiterhin unterhalten werden. Einen Kraftwagen mit zwei Anhängern für zehn Schwerverwundete stifteten die Deutschen in Neapel, während die Deutschen in Rom einen Kraftwagen für vier Schwerverwundete stifteten. Die Wagen sind durch das Kriegsministerium dem Korps Zastrow bei der Armee Hindenburg zugeteilt und bereits mit der Bahn nach Mlawa befördert worden. Eine große Zahl von Liebesgaben, darunter wollene Decken der deutschen Kolonie Neapel gingen gleichzeitig ## Darmstadt, 19. April. Der Rentier Philipp Schwarz III aus Gau=Algesheim hat dem Ministerium des Innern 40 000c als Stiftung zur Unterstützung der Hinterbliebenen gefallener Krieger überwiesen. Amtliche Nachrichten. Berlin, 20. April.(Telegr.) Personal-Veränderungen. Königlich Preußische Armee. Großes Hauptquartier, 18. April. Beförderungen zu höhern Dienstgraden unter Belassung in den jetzigen Stellen. Zu Generalleutnants bef.: die Gen.=Maj. v. Malachowski, Dieffenbach, Kom. 28. Inf.=Brig., Bausch, Kom. arb IPie Flesrane, Kräwel, Kom. 34. Juf=Brig., Char. Generalleutnant Jnsy. Hannpseg. Feldart=Brig., Wese, Insp. Landw.= „Junnover. Zu Generalmajoren bef.: die Obersten v. Reuter, Kom. Gren.=R. 12, v. Obernitz, Kom. Füs.=R. 85, Weber von Pantrge, leh, p. Fign, XV..=., Bilse, Kom. Fußart=R. 7, Heuer, Krom.)1/geetzmgnn ven, Kom. Gren. R. 11, Schulz, Abt.=Chef Anz. N. 13, Promeis Lom. J 2° Frhr. v. Ziegesax, Kom. u Mine Gur agm. Feldart.=R. 16. v. Hippel, Kom. Feldart.=N. 74, v. Wissel, Kom. Fußart.=R. 3, v. Groddeck, Kom. Feldart.=R. 36, Körner, Kom. Feldart.=R. 5, v. Hülsen, Kom 5..=R. z.., v. Bassewitz, Kom. Inf.=R. 88, v. Suter, Kom. Inf.=R. 172. Char. Generalmajor erh.: ohgrft., B. Rusche, Kmdt. Tr.eüh.=Pl. Arhs.00 Obersten bef.: die Oberstlts. Frhr. v. Dalwig b. Stab Inf.= R. 14, Neubauer b. Stab Inf.=R. 112, v. Steuber b. Stab Füs.=R. 33, v. Kern b. Stab Inf.-R. 157, Nücker b. Stab Inf.=R. 25, Stockmann b. Stab Inf.=R. 156, v. Heynitz b. Stab Inf.=R. 162, Weidtman von d. Armee, früh. Maj. u. Bats.=Kom. Füs.=R. 37, Kreuter b. Stab Inf.= k. 30, Schneider, Kom. Kad.=Haus Potsdam, Liebrecht b. Stab Inf.= R. 50, Zechlin b. Stab Inf.=R. 17, Frhr. v. Lüttwitz b. Stab Inf.=R. 154. Ullmann, Kom.=Jäg.=R. z. Pf. 5, Frhr. v. Holzing-Berstett, Flügel=Adj. Kom. 1..=Drag.=., Wilke, Kom. Feldart.=R. 35, Meyfarth, Kom. Feldart.-R. 41, Winzer, Kom. 3..=Feldart.=., v. Fumette, Kom. Feldart.=R. 60, Müller, Ing.=Off. v. Pl. Oberrheinbefestigungen. Marschall v. Bieberstein, Ing.=Off. v. Pl. Mainz, Mühling, Dir. 2. Train=Dep.= Dir. Char. Oberst erh.: die Oberstlts. z. D. v. Roques, Kom. Landw.= Bez. Lübeck, Frhr. v. Blomberg, Kom. Landw.=Bez. Sprottau, Schwartz Kom. Landw=Bez. Paderborn. Sptpttan, Schwartz, Zu Oberstleutnants bef.: die Maj. v. Luck, Bats=Kom. Ins.= R. 162, Rieger, Bats.=Kom. Inf.=R. 81, Semerak Bats.=Kom. Inf.=R 72. Bats.=Kom. Inf.=R. 166, Fuchs, Bats.-Kom. Füs.=R. 36, v. Netzer, Bats.=Kom. Gr.=R. 5, Stenkhoff, Vorst. Fest.=Gefängn. Köln, jetzt Kmdt. Inf.=R. 53, Frhr. v. Wangenheim, Bats.=Kom. Inf.=R. 144, Crämer, Bats.=Kom. Füs.=R. 80, Janke, Bats.=Kom. Inf.=R. 98, Borrmann, Bats.=Kom. Inf.=R. 97, Krüger, Bats.=Kom. Inf.-R. 18, Frhr. v. Kottwitz, Bats.=Kom. Inf.=R. 55, v. Brauchistsch, Bats.=Kom..: Gren.=R. 2, Krähe, Bats.=Kom. Füs.=R. 34, v. Bülow b. Stab Drag.= R. 8, v. Uckermann b. Stab Ul.=R. 3, Müller b. Stab Feldart.=R. 70, Erxleben b. Stab Feldart.=R. 81, v. Kettler b. Stab Feldart.=R. 46, v. Conta b. Stab Feldart.=R. 19, v. der Burg, Abt.-Kom. Feldart.=R. 30, b. Stab Fußart.=R. 10, Suasius, v. Rabenau, Ing.=Off. v. Pl. Breslau, Bienko, Ing.=Off. v. Pl. Koblenz u Ehrenbreitstein, Suffert, Verkehrs=Off. v. Pl. Königsberg i. Pr., Angern, Dir. Gewehrfabrik Danzig, Klör, St.=Off. Bekl.=Amt I..=K. Char. Oberstlt. erh.: die Maj. Frhr. v. Hoverbeck gen. v. Schönaich, zuget. Gr. Gen.=Stab, Jockusch 2. Gend.=Brig.; die Maj. z. D. Brauns, St.=Off. b. Kmdo. Landw.=Bez. Posen, v. Unruh, Kom. Landw.=Bez. Liegnitz, v. Fischer=Treuenfeld, St.-Off. Kmdo. Landw.=Bez. Kiel, Jouanne, Pferdevormust.=Komm. Magdeburg, Schreiber, Vorst. Art.=Dep. Allenstein, Frhr. v. Brockdorff, Pferdemust.= Komm. Trier, v. Hedemann, Kom. Landw.=Bez. Gotha. Zu Majoren bef.: Hauptm. Hertzer Kr.=Min., die Hauptleute und Komp.=Chefs: Georg Graf zu Waldeck und Pyrmont.=Gren.=R. 3, zurzeit komdt. Mil.=Kabinett, v. Delius.=Füs.=., Frhr. v. Rotberg Gren.= R. 7, Niepold Gren.=R. 9, komdt. z. Dienstl. Kr.=Min., Küntzel.=R 20, dieser unter Vers. in Kr.=Min., Wilke.=R. 46, Schmidt.=R. 55, i: Schenkendorff.=R. 64, Zander.=R. 72, Nau Füs.=R. 80, Behrens .=9, 96. Schildhauer.=R. 117, Staubesand, Trapp.=R. 118, Fischer .=R. 131, Feuerheerd.=R. 136, Wolff.=R. 140, v. Menges, v. Blumenthal.=R. 153, Kreiner.=R. 155, Weidenhammer.=R. 166, v. Lengerke .=R. 167, Florian.=R. 170, Brückner Jäg.=Bat. 2, die Hauptleute: Niemöller.=R. 69, komdt. Gesandtschaft Santiago, Möser, Komp.=Führ. Unteroffiz.=Schule Wetzlar, Hoffmann, Lehrer Kr.=Schule Metz, v. Platen, Mil.=Lehrer Haupt=Kad.=Anstalt Dorschel, Mil.=Lehrer Kad.=Haus Naumburg a.., die Rittm. u. Esk.=Chefs v. Westrell Drag.=R. 13, Grumbrecht Drag.=R. 14, Ilsemann Hus.=R. 13, v. Hartlieb gen. Walsporn Jäg.=R. z. Pf. 5, die Hauptleute u. Battr.=Chefs Kersten Feldart.=R. 3, Zapf Feldart.=R. 11, Hüter Feldart.=R. 27, Materne Feldart.=R. 42, Degner Feldart.=R. 61, Lancelle Lehr=R. Feldart.=Schießschule, die Hauptleute Briegleb, Mitgl. Art.=Prüf.=Komm., Bänsch b. Stab Fußart.=R. 4, Banse, Battr.=Chef Lehr=R. Fußart.=Schießschule, Frhr. v. Rolf, Adj. Gen.=Insp. Zuchitges Pion=Korps, Faber 2. Jng=Insp.,„Marizy, Mitgl. Ing.mtie##es„Isensee, Lehrer Kr.=Schule Anklam, Stach, Lehrer Kr.=Schule Peiße, komdt. zur Dienstl. Haupt=Kad.=Anstalt, Rittm. Müller, Adj. esse finden. Nachrichten aus Westdeutschland. ##r Königswinter, 17. April. Die Stadtverordnetenversammlung hat die Aufnahme einer Anleihe von 86 000cA beschlossen. Davon sind 20 000. für Kriegsunterstützungen bestimmt. Der Vorsitzende wies darauf hin, daß die Einwohnerzahl und das Steuersoll etwas zurückgegangen seien. Der Fehlbetrag von 147 250c soll gedeckt werden ducch„Erhöhung des Zuschlages zur Staatseinkommensteuer von 120 auf Vetriessteuer 50 Prozenl. 200 Prozent, der Zuschlag zus Wiesbaden, 19. April. Der General der Infanterie z. D. Paul Hasse, der zuletzt Kommandeur der 1. Division war, ist hier im Alter von 63 Jahren gestorben. General Hasse, der aus Mainz stammt, hat den Krieg 1870/71 mitgemacht und dort das Eiserne Kreuz erworhen. Sterne Kreiz Frankfurt a.., 19. April. Im Alter von 77 Jahren starb hier der bekannte Kartograph Ludwig Ravenstein, der Mitinhaber der kartographischen Anstalt, die von dem Altfrankfurter August Ravenstein, dem Vater des Verstorbenen, 1830 begründet wurde. Das Unternehmen erlangte aber erst unter den Söhnen des Begründers, namentlich unter Ludwig Ravenstein, die Weltbedeutung, die so recht während dieses Krieges durch die trefflichen Kriegskarten der Anstalt in die Erscheinung treten konnte. Ravenstein war als Naturfreund eng mit den Gegenden verwachsen, die er im Kartenbild für seinen Verlag darstellte; so zählen z. B. namentlich Ravensteins Alpenkarten, aber auch Leine„Karten für Kraftwagenzwecke, zu den beliebtesten OrientierungsVermischtes. „Eine hohe Strafe verhängte die hiesige Strafkammer über einen Kaufmann, der angeklagt war, gegen ein Ausfuhrverbot verstoßen zu haben. Er war Angestellter einer hiesigen Firma und hatte als solcher die im hiesigen Hafen verkehrenden Schiffe — da er Schwede ist, namentlich die schwedischen— zu besuchen, um die Schiffsmannschaften zum Ankauf von Waren bei seiner Firma zu bestimmen. Aus diesem Verkehr stand der Angeklagte zu vielen schwedischen Kapitänen, Steuerleuten und Maschinisten in persönlichen Beziehungen. Im letzten Winter hat er an solche 17 500 Trockenbatterien für elektrische Taschenlampen verkauft, damit die Seeleute sie mit nach Schweden nehmen und dort wieder verkaufen sollten. Da die Ausfuhr solcher Trockenbatterien verboten ist, der Angeklagte das Ausfuhrverbot auch gekannt hat, verurteilte ihn die Strafkammer zu 9100c Geldstrafe oder 6 Monaten Gefängnis. Neueste Nachrichten. Dr Berlin, 20. April.(Telegr.) Am 19. April, morgens nach 9 Uhr, erschien, wie das Berliner Tageblatt meldet, über Insterburg ein russischer, Flieger, angeblich mit Eisernem Kreuz, und warf vier Bomben an verschiedenen Stellen der Stadt ab. Der meiste Schaden wurde in der Gartenstraße, Ecke Deutsche Straße, angerichtet. Hier wurde in dem Seifengeschäft von Lemke der 14jährige Sohn des Inhabers mitten im Laden schwer verwundet. Auf der Straße wurde der 10jährige Sohn des Lokomotiv= führers Schirr getroffen und die Frau des Töpfergesellen Schenk getötet. Nur geringern Schaden verursachte eine andere Bombe, die gegenüber dem Postamt und den Bankinstituten niederfiel. Eine dritte Bombe fiel auf einen Jugendspielplatz in der Nähe der Kasernen. Der Flieger entkam bei mäßigem Wind und klarem Himmel. Offentliche Vorträge. Japan und der Weltkrieg. 8 Köln. Der Vortrag, den Professor Dr. Florenz aus Hamburg gestern abend im Großen Saal der Lesegesellschaft hielt, bot eine erschöpfende und lichtvolle Darstellung der geschichtlichen, politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge, durch die Japan in den Weltkrieg verwickelt und zu seinem Vorgehen in China gedrängt wurde, so daß er auch denen, die Ostasien aus eigener Anschauung kennen, einen geistigen Genuß verschaffte. Zunächst sprach Professor Florenz, der Japan sehr wirksam mit einem von allen europäischen Kulturvölkern aufgepäppelten Baby verglich, das mittlerweile ein großer Bengel geworden sei und nun zum Staunen und Arger seiner Pflegeeltern einen eigenen Willen zeige, über die Gründe, die Japan bewogen haben, in Krieg einzugreifen und das in seiner Art einzig dastehende unverschämte Ultimatum an Deutschland zu stellen: Die Berufung auf das Bündnis mit England war offenbar nur ein Vorwand, sowohl der Wortlaut wie der Geist der Abmachungen gestatteten ein ruhiges Abwarten. Dies war auch die Meinung angesehener Staatsmänner, der Mehrheit des Reichstages und sogar eines Teils der durchweg deutschfeindlichen Presse. Man könnte also versucht sein, an geheime Abmachungen zu glauben. Ein sehr erklärlicher Grund negatiwver Art scheint in dem Umstande zu liegen, daß die maßgebenden Staatsmänner, wesche die Lage durch die angelsächsische Brille sahen, insbesondere der in England erzogene Minister des Außern Kato die überzeugung hatzer, Rehzesfrhich an stu der übermacht miltärtsch tasche Pferd, Diese shäßzag. die sebten also einsach auf das , Prese schavige, unritterliche Gesinnung, dem vermeintlich Unterliegenden aus dem Hinterhalte noch einen Fußtritt zu versetzen. die uns in Deutschland mehr empört hat als der schnöde Schülers gegen den Lehrer, findet ein erfreuliches Gegenstück in dem echt soldatischen Verhalten des japanischen Heeres, in der rücksichtsvollen Behandlung unserer Kriegsgefangenen und der in Japan lebenden Deutschen, die völlig ungestotr ichren Geschuften nachgehen konnen. ein Verhalten, wodurch sich die Japaner als unsere bei weitem anständigsten Deutsche Li. siz ungestärt shren Geschaft, in Japan lebenden „ sosen haben Mann gurch. we tein anständigstel Feinde erwign haven, wenn auch vielleicht ein wenig das böse Geren wissen, die Einsicht, falsch gerechnet zu haben, oder gar ein besonen Wellen, dsbei mitgretzen, es wire untug, wenn wir dies Dienstag, 20. April Dann gab Professor Florenz eine geschichtliche Übersicht über die Geschichte unserer Beziehungen zu Japan. Was die Japaner uns verdanken, haben sie stets anerkannt. Japanische Offiziere haben es offen ausgesprochen, daß sie, ohne bei uns in die Schule gegangen zu sein, den Krieg gegen Rußland nicht gewonnen hätten, ohne uns wäre Japan in der Tat keine Großmacht geworden. Den Höhepunkt unseres Einflusses in Japan stellt die Zeit des Chinesisch=Japanischen Krieges dar, im April 1895 kam der Umschlag. Rußland erhob Einspruch gegen die Ausdehnung Japans auf dem asiatischen Festlande und die Besetzung Port Arthurs, Frankreich und — leider— auch Deutschland traten ihm bei. Japan mußte nachgeben und faßte einen Groll gegen Deutschland, den ganz wieder zu beseitigen, uns nicht gelungen ist. Denn England nutzte dies in kluger Weise aus. Es schloß ein Bündnis mit Japan und hetzte es in den Krieg gegen Rußland, wodurch es finanziell ruiniert wurde und in die Sklaverei der Londoner Geldsäcke geriet. Der gewissenlose Verleumdungszug der englischen Presse hat uns in Japan unendlich viel geschadet, und es war ein Fehler, daß wir dieser Wühlarbeit zu spät und mit unzulänglichen Mitteln entgegentraten. Aber wir dürfen nun das Kind nicht mit dem Bade ausschütten, das ganze japanische Volk ist trotz dieser Verhetzung durchaus nicht deutschfeindlich, große Kreise sind deutschfreundlich gesinnnt. Diese Sympathien dürfen wir nicht verlieren, im Gegenteil, hier müssen wir nach dem Kriege den Hebel ansetzen, und den Angelsachsen entgegenarbeiten. Die Enttäuschungen, die wir im ersten Jahrzehnt unserer ostasiatischen Kulturpolitik erlitten haben, waren das Lehrgeld, das jeder Anfänger bezahlen muß. Es ist eine müßige Frage, ob Japan, wenn wir ihm nach dem Frieden von Schimonoseki nicht in den Arm gefallen wären, nach dem Ausbruch des Weltkrieges anders gegen uns gehandelt hätte. Auch Frankreich und Rußland haben damals sich gegen Japan gewandt, Rußland führte sogar eiten blutigen Krieg mit ihm, dessen Niederlagen es sicher noch nicht vergessen hat, und doch haben beide Länder jetzt einen Pakt miteinander gemacht. Dann besprach Prof. Florenz das an Deutschland gestellte Ultimatum, das er als einen politischen Akt für sich bezeichnete. Die zuerst in Deutschland zutage getretene Auffassung, daß es sich einfach um einen Raubzug von Strauchdieben handle, ist nicht richtig. Ohne Frage hat England einen großen Druck auf das ihm verschuldete Japan ausgeübt und vielleicht mit der Kündigung seiner Allianz gedroht, dann wäre es im Falle eines englischen Sieges mit der Großmachtstellung Japans in Ostasien vorbei gewesen. Auf der andern Seite winkte ihm ein großer Lohn in China, und sein gegenwärtiges Vorgehen gegen das große Nachbarreich zeigt uns die im ersten Augenblick unfaßbar erschienene Haltung Japans in einem etwas andern Lichte. Aus diesem Grunde ist auch wohl die Frage, ob Japan eine Armee nach den europäischen Kriegsschauplätzen senden werde, zu unsern Gunsten entschieden. Das wäre nur mit ungeheuern Kosten und mit Finanzierung durch England möglich, und die Japaner haben viel zu viel Nationalstolz, um ihre Armee als Mietlinge zu verkaufen, ganz abgesehen von andern Bedenken. Die Entsendung einer größern japanischen Armee nach Europa würde keine japanische Regierung ihrem Volke gegenüber durchsetzen können. Zudem haben sich die Beziehungen Japans zu seinem Verbündeten und dessen Freunden sichtlich gelockert. Man ist heute in Japan schon so weit, daß man einen Sieg des Dreiverbandes nicht einmal mehr wünscht. Ein siegreiches England und Rußland würden dem Vorgehen Japans in China ein kräftiges Halt gebieten. Prof. Florenz führte mehrere Stimmen der japanischen Presse an, welche klar die überzeugung aussprechen, daß man sich in eine Sackgasse verrannt habe. Dann verbreitete Prof. Florenz sich ausführlich über die Pläne Japans in China und den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen. Die große Erbiterung, die darüber im chinesischen Volke herrscht, und sich u. a. in dem Boykott japanischer Waren Luft macht, droht sogar die alten Gegensätze zwischen dem Norden und Süden des Landes zu beseitigen. Juanschikai, der in Japan bestgehaßte Mann, in dem China zur rechten Zeit einen großen Staatsmann gefunden hat, sucht nach bewährter Weise die Japaner hinzuhalten, diese kennen den Trick und haben Eile, um die wirtschaftlichen Hilfsquellen Chinas zu erreichen, solange sich Europa im Völkerkampf zerfleischt Trotzdem wird, wenn nicht vorhergesehene Umstände und Zwischenfälle eintreten, der Friede wohl gewahrt bleiben, zumal England, das vielleicht noch einmal die ihm vertragsmäßig gewährleistete Hilfe Japans in Indien braucht, alles aufbietet, um einen Krieg zu verhindern. Zum Schluß gab Prof. Florenz, ohne sich in nutzlosen Prophezeiungen zu ergehen, einige Richtlinien für unsere zukünftige Politik in Ostasien. Zunächst gilt es, das Rassenvorurteil zu beseitigen. So wenig wie gegenwärtig unter den weißen Völkern Europas eine Gemeinschaft besteht, so groß sind die Gegensätze unter den gelben Völkern Ostasiens. Die gelbe Hautfarbe hat mit der Politik nichts zu tun, es gibt keine gelbe Gesinnungsgemeinschaft. Auch die auf kanadischem, kalifornischem und australischem Boden gewachsene Phrase von der gelben Gefahr, die uns in Mitteleuropa gar nicht bedroht, müssen wir uns wieder ausreden. Durch unsere vorbildliche Kulturarbeit in Kiautschou und den heldenhaften Verteidigungskampf unserer Besatzung sind unsere Sympathien in China, das, wenn es sich militärisch stark genug fühlte, längst wie die Türkei auf unsere Seite getreten wäre, mächtig gewachsen, und in dem reichen Lande mit den Hunderten von Millionen seiner kulturbedürftiger Bevölkerung bietet sich uns im Frieden ein weites Feld für unsere Arbeit, welche die Chinesen wohl zu schätzen wissen, erforderlich ist nur eine im Gegensatz zu dem englischen und russischen Raubbau stehende verständige Realpolitik. Kölnische Zeitung e Mittags-Ausgabe 1915 2 Nr. 399 Statt besonderer Anzeige. Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am 10. d. M. in den Kämpfen im Priesterwalde unser lieber, guter Bräutigam, Bruder und Schwager, der Kaufmann Johannes Bredenbreuker Leutnant der Landwehr im Alter von 38 Jahren. Joh. 13, 7. In tiefer Trauer: Frau Heinr. Bredenbreuker Berta geb. Obergethmann und Familie. Hattingen, Kottbus, Dortmund, Witten, Annen. ba Heute mittag 12½ Uhr entschlief nach längerm Leiden sanit, jedoch unerwartet, unser innigstgeliebter Sohn, unser treuer Bruder, Schwager und Onkel Radel Leissnig im Alter von 35 Jahren. Godesberg a. Rh. und Herne i.., 18. April 1915. Auguslastraße 10. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Emil Leissing und Frau Lisette geb. Schnutenhaus Carl Leissing und Frau Mariechen geb. Schmittmann. Handel, Gewerbe und Verkehr. Drahtberichte vom 20. April. * Halle. Das Syndikat der Thomas-Phosphatfabriken erhöht für den zweiten Verkaufsabschluß(15. Juli bis 31. Dezember) den Einheitspreis von 28½3 auf 308. # Zürich. Die Motor-.-G. für angewandte Elektrizität in Baden beantragt wieder 7% Dividende. Den Rückstellungen werden beträchtliche Beträge überwiesen. Schweizerische Nationalbank. der Vorwoche. Alles in 1000 Franken Vermögenswerte Metallbestand Gold 240948 Silber 36999 277947+.407 ## Auswels vom 15. April, verglichen mit Korrespondenten 36 715— 1891 Sonstige Vermögenswerte 10134— 610 Verbindlichkeiten Eigene Gelder.. 26996— Notenumlauf394931— 11 030 Giro- u. Depotrechnungen 59 427— 1777 Sonstige Verbindlichkeiten 5 422+ 175 Dariehens-Kassenscheine 20712+ 483 Wechsel115 876— 11 882 Lombardvorschüsse 16434— 138 Wertpapiere 8957— 140 Warenberichte. Kölm. Fruchtmarkt. Luzerner Heu 13.—14.—, Wiesenheu 10.—12.—.f, RoggenBreitdruschstroh 4,50-4,75.4, Krumm- und Preßstroh.40-.80-4 Neuß. Fruchtmarkt. Weizen la 28.80. lla 28.30-ff, Roggen la 24.80. lla 23.80.4f. Hafer la 27.40, Ila 26.40.4, wirklicher Verkaufspreis 30 u. 29.K für 100kg. Kartoffeln, festgesetzter Höchstpreis.80, wirklicher Verkaufspreis 6,—.—.. Heu.—4,50.Al, Luzerner Heu 4,50-.—.4 für 50kg. Krumm- und Preßstroh 17.—. Breitdruschstroh 18.—, Reggenrichtstroh 18.—.4 für 500kg. * Mannheim, 19. April. Produktenbörse. Gerste, rumänische 64,65-A; Mais mit Sack, alter Ernte 62-63-4, do. mit Sack neuer Ernte 60-61-4, Weizen-Auszugsmehl Nr. 00 47,75-A.(Bäckerpreis frei Haus für MannheimStadt, festgesetzt vom Kommunalverband), Weizen-Brotmehl mit 10% Roggenbeimischung 43,85=4, Weizen-Brotmehl mit 80% Roggenbeimischung 40,75-A, Roggenmehl, mindestens 82prozentig 41,75-4 für 100kg. Mais ruhig bei fast unveränderten Preisen. Weizen, Roggen und Hafer ohne Angebot. Viehmärkte. X Essen, 19. April. Auftrieb: 88 Ochsen, 342 Bullen, 484 Färsen und Kühe, 970 Kälber, 40 Schafe und 8485 Schweine. Preise für 100### Schlachtgewicht: Ochsen: Ia 115-120-4(Lebendgewicht 67-69=), IIa und IIIa 108-112-4 (57-59=), IVa 00(00); Bullen: Ia 105-110-K(60-63-), IIa 92-100-4 (46-50.). IIIa 80-90-K(37-41-); Färsen und Kühe: Ia 110-112(57-58), IIa 107-108-K(55-56), IIIa 95-105-4(48-52), IVa und Va 80-92-K(34-39-); Kälber: Doppellender 112-118-4(80-85-), Ia 102-107.4(65-63), IIa 100 bis 107.4(60-64.), IIIa 87-112-4(45-58): Schafe: Stallmastschafe Ia 110## (55), IIa 100-105-K(45-46); Schweine(mit 20% Tara): Fettschweine über 150kg Lebendgewicht 00(00), vollfleischige von 120-150kg L. 00-00 (00-00), vollfleischige von 100-120kg L. 180-135-K(104-109), vollfl. von 80 bis 100kg L. 120-180-K(96-104-), vollfl. unter S0kg L. 95-120=K(76-96..), unreine Sauen und geschnittene Eber 100-125-+(80-100-). Handel mittel. ∆ Mannheim, 19. April. Auftrieb 270 Ochsen, 210 Bullen, 1489 Rinder und Kühe, 411 Kälber und 2159 Schweine. Es kosteten die 50kg Schlachtgewicht: Ochsen: Ia 104-108-4(Lebendgewicht 56-58-). IIa 100-104.A (54-56), IIIa 94-98=4(51-53), IVa 92-94-A(50-51); Bullen: Ia 94-98-4. (53-55), IIa 92-96-f(52-54), IIIa 88-92-4(49-52-); Rinder und Kühe: Ia 104-108-4(54-56), IIa 96-98-4(50-51), IIIa 90-94-K(43-45), IVa 74-84-4. (36-40), Va 64-68-A(31-33); feinste Mastkälber 105-110-K.(63-66), mittlere Mast- und beste Saugkälber 100-105-(60-68-), geringere Mast- und gute Saugkälber 95-100-K(57-60-), geringe Saugkälber 90-95-A(54-57=); vollfleischige Schweine von 120 bis 150kg Lebendgewicht 116-120-K(90-94.), von 100-120kg 112-116-K(87-90), von 80-100kg 100-112-4(86-87), unter 80kg Lebendgewicht 108-110.K(84-86), Sauen 104-112-4(81-87-). Handel in Ochsen langsam, in Bullen mittelmäßig, in Rindern und Kühen mittelmäßig, in Kälbern befriedigend und in Schweinen mittelmäßig.— Zum Pferdemarkt waren aufgetrieben 11 Arbeitspferde und 30 Schlachtpferde. Erlös für das Stück Arbeitspferde 400-1400-K und für Schlachtpferde 80-280-H Handel in Arbeitspfer den mittelmäßig und in Schlachtpferden lebhaft. * Deutschlands Roheisenerzeugung im 1915. Nach den Ermittlungen des Vereins deutscher Eisen- und StahlIndustrieller betrug die Roheisenerzeugung im deutschen Zollgebiet während des Monats März(31 Arbeitstage) insgesamt 938 4381 gegen 803623t im Februar(28 Arbeitstage). Die tägliche Erzeugung belief sich auf 30272t(gegen 18925t im August. 19336t im September, 23543t im Oktober, 26299t im November, 27545t im Dezember, 281986 im Januar und 28701t im Februar). Die Erzeugung verteilte sich auf die einzelnen Sorten wie folgt(wobei in Klammern die Erzeugung für Februar angegeben ist): Gießerei-Roheisen 199330t(161 724t), BessemerRoheisen 12233t(7428t), Thomas-Roheisen 564 179t(494293t). Stahl- und Spiegeleisen 135 761t(112163t) und Puddelrcheisen 26 935t(28015t). von den Bezirken sind im März(gegenüber Februar) beteiligt: Rheinland-Westtalen mit 397148t(353281t), Siegerland, Kreis Wetzlar und Hessen-Nassau mit 68 429t(57616t), Schlesien mit 67902t(59677t), Norddeutschland(Küstenwerke) mit 20008t(16315t), Mitteldeutschland mit 30806t(26287t), Süddeutschland und Thüringen mit 19901t(17665t), das Saargebiet mit 68432t(55676t), Lothringen mit 147873t(116694t), Luxemburg mit 117939t(100412t). Die Entwicklung während der letzten Jahre wird durch die nachfolgende Uebersicht veranschaulicht: 1911 1912" 1913 1914 1915 Januar 1322568 1386855 1611 345 1566505 874133 Februar 1180992 1338495 1493877 1445511 803623 März 1323998 1447505 1629463 1602896 938 438 April 1287521 1452765 1588701 1534429"— Mai 1314111 1493519 1643069 1607193"— Juni 1264852 1454018 1609748 1531313— Juli 1291962 1517097 1648818 1564345"— August 1286158. 1549869 1640016 586661"— September 1252558 1553103 1590849 580087— Oktober.1336797 1569730 1653051 729822— November 1325539 1538567 1588985 788956— Dezember 1392513 1567386 1611 250 854186"— zusammen 15579299 17868909 19309172 14389547— Danach hat die Roheisen-Erzeugung Deutschlands im März eine Steigerung von 134 815t gegenüber dem Vormonat erjahren. Allerdings ist auch die größere Anzahl der Arbeitstage zu berücksichtigen. Doch hat auch die tägliche Erzeugung eine beträchtliche Erhöhung erfahren, sie war um 1571t größer als im Februar. Die Roheisen-Erzeugung zeigt somit seit Kriegsausbruch stetig steigende Ziffern. □ Der Wertpapierverkehr in Wien. Wien, 14. April. An die Wiedereröffnung der Börse wird an den zuständigen Stellen noch nicht gedacht, wenngleich der freie Wertpapierverkehr seit einiger Zeit bereits ansehnlichen Umfang erfahren hat und der Kreis der in den Handel gezogenen Papiere von Tag zu Tag größer wird Die Mitglieder der Börse kommen täglich zusammen, die beeideten Makler nehmen zu bestimmten Stunden in ihren Bureaus Aufträge entgegen und verständigen sich untereinander über die bei ihnen eingegangenen Kauf- und Verkaufsaufträge. Dadurch ist immerhin eine gewisse Regelmäßigkeit auch des freien Verkehrs gegeben, die Interessenten gewinnen einen Uberblick über Nachfrage und Angebot des Tages und es ist der Möglichkeit einigermaßen vorgebeugt, daß Kurse eines und desselben Papieres, wie es früher so oft der Fall war, nur als Ergebnis vereinzelter, an verschiedenen Stellen gleichzeitig durchgeführter Umsätze zu gleicher Zeit erheblich von einander abweichen. Seit länger als Monatsfrist ist die Stimmung im freien Verkehr, von vorübergehenden Unterbrechungen abgesehen, sehr fest, und die Kurse einer ganzen Reihe lebhaft umgesetzter Papiere verfolgen eine stark ansteigende Richtung. Das Hauptinteresse wendet sich Eisenwerten und den Aktien der Kriegsbedarfsunternehmungen zu; dadurch ähnelt das Bild des freien Verkehrs völlig jenem des frühern Börsenverkehrs, dem meist der Handel in diesen Papieren das Gepräge gab. Die Kniegsbedarfsunternehmungen sind selbstverständlich bis zur Grenze ihrer Leistungsfähigkeit beschäftigt, und wenn die Skodawerke die Dividende auch ermäßigten, so glaubt die Börse, daß die innern Rückstellungen um so größer waren, und hält sich vor Augen, daß die Gewinne aus den Waffenbestellungen, die die Skodawerke nach Kriegsausbruch erhielten, der Ertragsrechnung des abgelaufenen Jahres noch nicht zugute kamen. Skoda-Aktien, die nach dem Kriegsausbruch bis auf 580 zurückgegangen waren, wurden zuletzt(bei einer Dividende von 28.) zu 713, Waffenfabriksaktien(tiefster Stand 700) zu 920K., Hirtenberger Patronenfabriksaktien, deren Dividende auf etwa 90 K. geschätzt wird, zu 2050 umgesetzt. Von den Eisenwerten haben nur Berg- und Hüttenwerke eine verhältnismäßig kleine Kürzung ihrer Dividende(um 3½ auf 12½%) vorgenommen, die Dividende der Alvinen Montan-Aktien wurde mit 11%(gegen 17½%), jene der Prager Eisenaktien— unter Rückstellung von 5 Mill. Kronen— mit 8%(gegen 38%) festgesetzt. Aber derzeit sind die Werke im Rahmen der infolge des Arbeitermangels verminderten Leistungsmöglichkeit gut beschäftigt, und der Absatz bessert sich, wenn auch zunächst hauptsächlich durch die dem Heeresbedarf unmittelbar und mittelbar dienenden Aufträge, stetig und wird infolge der Wagen- und Lokomotivbestellungen der Staatsbahnen, denen demnächst auch größere Schienenbestellungen folgen sollen, eine weitere Zunahme erfahren. Davon abgesehen, sind die Preise seit Neujahr bereits zweimal hinaufgesetzt worden und werden nächster Tage neuerlich erhöht werden. Die Preiserhöhungen werden von den Werken mit den verteuerten Gestehungskosten, vor allem aber mit den wesentlich größern Preissteigerungen in Deutschland begründet; Kampfpreise sind nicht mehr notwendig, da die beiden böhmischen Werke, denen sie galten, dem Kartell beigetreten sind. Seit Jahresbeginn wurde der Stabeisenpreis im Durchschnitt von 18 auf 21 K. erhoht, die nächste Preiserhöhung dürfte 1½ K. für den Doppelzentner betragen und die Preise dann ungefähr den heutigen deutschen Preisen— allerdings zuzüglich des Zolles von 5½ K.— gleichkommen. Alpine, die seit Kriegsausbruch bis 595 gingen, wurden zuletzt zu 720(nach dem Zinsscheinabschlag von 12.), Prager Eisen(zutiefst 1500) zu 2230. Berg- und Hütten zu 1120(nach 1010) umgesetzt. Beträchtliche Kurssteigerungen erfuhren in der letzten Zeit auch Zucker- und Spirituswerte, auch Zementaktien gingen höher. Die Beschäftigung der Zementwerke ist zwar um mehr als die Hälfte kleiner als in der gleichen Vorjahrszeit, aber die Börse glaubt, daß nach dem Krieg Eisen, Holz und Zement die begehrtesten Artikel sein werden. Lebhaft sind die Umsätze in Staatsbahnaktien(612); Südbahnaktien halten sich auf dem Kurs von 66, stärker beachtet und steigend sind Südbahnanleihen(212). In andern Eisenbahnwerten ist das Geschäft unbeträchtlich; aber auch da glaubt die Börse, der Bewertung, insbesondere jener der Aktien der böhmischen Kohlenbahnen, nicht die außerordentlich gesunkenen Erträgnisse des Vorjahres, sondern die einer bessern Zukunft zugrunde legen zu sollen. In Bankaktien sind die Umsätze nicht sehr groß, obwohl die bisher genannten Abschlüsse zeigen, daß die Banken im Kriegsjahr durchweg gut. zum Teil sehr gut abgeschnitten haben, die Verluste nicht so groß sind und die weitern Verkustmöglichkeiten von den Bankleitungen nicht so hoch eingeschätzt werden wie befürchtet worden war; abgesehen davon besitzen die meisten Banken in manchen durch den Krieg besonders ertragreich gewordenen Unternehmungen ein gewisses Gegengewicht gegen diese Ausfälle. Eine gewisse Verlegenheit bildet für die Banken das anhaltende Zuströmen fremder Mittel bei verminderter Verwertungsmöglichkeit. Diese außerordentliche Geldfülle, die den Privatwechselzinsfuß auf 2½% herabgedrückt hat, machte die ZinsfußErmäßigung der Oesterreichisch-Ungarischen Bank, die wohl auch den Vorläufer neuer Staatsanleihen bildet, möglich. Die Banken berechnen jetzt für Guthaben in laufender Rechnung%, auf Sparbücher 3¾% Zinsen. Kreditaktien wurden zuletzt zu 547, Länderbank zu 423, Bodenkredit zu 1060 umgesetzt. Rente steht in recht guter Nachfrage, österreichische Kronenrente zu 74.30, ungarische zu 73.50. Die Preise der fremden Zahlungsmittel konnten sich vom höchsten Stand ein wenig ermäßigen, doch steht infolge der Stockung des Ausfuhrhandels der Nachfrage nach wie vor ein unzureichendes Angebot gegenüber. * Kölnische Immobillen-Gesellschaft in Lig. in Köln. Die ersten Monate des Jahres 1914 brachten nach dem Bericht der Liquidatoren der Gesellschaft, die bekanntlich am 1. Mai v. J. in Liquidation getreten ist, bessere Verhältnisse, so daß man mit einem günstigen Jahresergebnis hätte rechnen dürten, wenn nicht der Krieg schwebende Kaufverhandlungen abgebrochen und das Geschäft stillgelegt hätte. Gleichwohl konnten nach Kriegsausbruch noch zwei kleine Baustellen an der Marienburg verkauft werden. Insgesamt verkaufte die Gesellschaft 15003gm Baugrundstücke in der Villenkolonie Köln-Marienburg und 708Iqm Ackerland in Köln-Marienburg und bei Rodenkirchen, wogegen sie außer dem Kaufpreis 8185qm zurückerhielt. Die Verkäufe brachten einen Gesamtrohgewinn von 195829.4(im Vorj. 66 434-). Außerdem wurden erzielt aus Gebühren 3914-K(3254-)) aus Mieterträgnissen 71 507=f(i. V. 79550.). Dagegen erforderten Geschäftsunkosten 54 851.K(47 804.), Zinsen 54 662.41(42 490.) und Steuern 66 813.K(71 083.).- Hiernach ergibt sich für das Geschäftsjahr 1914 ein Reingewinn von 94 924. gegen 17 605# Verlust im Vorjahr. Wenn arch die vorhandenen Mittel eine Abschlagezahlung in der Höhe der in den letzten Jahren verteilten Dividende von 6% zulassen würden, s0 hält es die Verwaltung doch für angebracht, Zurückhaltung zu üben, zumal nach ihrer Ansicht nach glücklicher Beendigung des Krieges einige Zeit bis zur Wiederbelebung des Geschäfts vergehen wird. Sie schlägt daher als erste Liquidationszahlung 5% auf die Aktie mit 50.4 ver. Die Auszahlung kann nach Ablauf des Sperrjahres ab 6. Mai 1915 gegen Rückgabe des 23. Dividendenscheins nebst anhängendem Erneuerungsschein und Einreichung der Aktien zur Abstempelung erfolgen.. Am Jahresschluß besaß die Gesellschaft noch 13 321am Baugrundstücke in Köln-Neustadt, 1235qm in Köln-Altstadt, 200 160gm in Köln-Marienburg, 58513qm Grundstücke, die an letztere anschließen, jedoch den Rayonbeschränkungen unterworfen sind. 365 906qm Ackerland bei Köln-Marienburg und Rodenkirchen, 248 342gm Baugelände in Elberfeld, 27 Häuser in Köln und Vororten, 14 Häuser in Elberfeld und Barmen zum Gesamtbuchwert von 4096 855-4. An Wertpapieren waren 233 1464, an Bankguthaben 394 099.4, an Hypothekenforderungen 842 616.A vorhanden. Die auf die Grundstücke vorgelegten Straßen- und Kanalbaukosten erscheinen mit 1013 203.. Anderseits betragen die gesamten Sehulden 2677888.4. Wasserstands-Nachrichten. Würzburg, 20. 7 U. morg..71—0,09m Heitpronn, 20. Neck. 8½morg..32—0,07m Mannheim. 20. Rhein 80 morg. 4,32—0,08m Kostheim 20. Schleus.-Unterp..50—0, 05m Frankturt, 20 Staat. Peg.morg..37--.02m Mannz 20. Rhein 8 U. morg..78—.10m1 Bingen. 20. Rhein 80. morg..60—.07m 21. April:(-Auigang.28 Untergang (-Aufgang.23-Untergang Kaub 20 Rhein 8 U. morg..05—.14n. Koblenz. 20. Rhein 6 U. morg..12—9,16m Trier 20. Mosel 9 U. morg..17—.09m Köln 20. Rhein 11 U. morg. 3,65--.07m Düsseldori. 20. Rh. 8 U. morg..20—.20 m Quisburg. 20. Rh. 8. U. morg..76—.24m .34 .58 N. Wetterwarte der Kölnischen Zeitung. Allgemeine Uebersicht vom 20. April, 8 Uhr vormittags. Stationen Norkum Hamburg... Zwinemünde Neufahrwasser Aachen. Hannover Berlin Dresden Breslau Aetz Frankfurta. K. Karlsruhe München S 5 S25 85 6 5 + 8 + 9 8 + 9 +11 +-9 + 8 762 763 765 763 763 762 764 764 763 Wind 0s0 880 siv 80 Wetter wolkenios woikts welkenlos wolkig easene. aslhaner 19.pri#7.am. 20.„ 8U.vm. 29.„110.vm. Beobachtungen in Köln(67m über dem Meerespiegel). Bar. 757,5½ 214-10,11 SO 1 1 sheiter (OOC.) 756,3/52+ 69]„ 1 red 755.4— 5/-138]" 1 1 Niederschlag seit gestern.Omm Temperatin höchste gest.+14.90 igühr harte+ 2. eesitr. berte .80 Das östliche Hochdruckgebiet ist bereits vollständig abgezogen, nur noch kleinere Teilgebilde desselben liegen über Mitteldeutschland, wodurch die trockene und heitere Witterung noch fortbestcht. Von der Nordsee her räckt ein Teildruckgebiet in südöstlicher Richtung gegen den Kontinent vor. Seine Randgebilde dürften allmählich Einfluß auf unsere Witterung gewinnen. Zugspitze fehlt; vom Säntis wird gemeldet: S 2, wolkig,—10, 20. Apri, 7 Uhr vormittags: Aussichten in Westdeutschland für den 21. April 1915. Warm, veränderliche Bewölkung, geringe Niederschläge wahrscheinlich. BRE Dies krfesien-Verkaltrune tallen statistisch 25% der Kulturmenschen zum Opfer. Ebenso grassieren mit einem hohen Prozentsatz Gicht u. Steinleiden. Eme rationelle Oxalka Kur mit dem Oxalka-Heilmittel entgiltet den Körper, löst den Kalk auf und regeneriert die geschädigten Organe. Sie ist deshalb direkt eine Verjüngungskur und wird zu Hause ohne jede Belästigung in einlachster Weise durchgeführt. So schreibt Frau Sch., die zweimal Schlaganfall hatte:„Kann ich jetzt mit größter Leichtigkeit gehen“,„Schwindelanfälle sind vollständig verschwunden.“ Es schreibt.:„Ihre Kur hat mich tatsächlich vollkommen umgewandelt“,„bin vollständig wieder gesund“. Weiter schreibt.:„Das Mittel hilft ausgezeichnet.“ Dito.:„Da ich nun von meinem Leiden gar nichts mehr verspüre.“ Gichtiker A. O. schreibt:„Knoten im Rücken und an den Armen vollständig verschwunden.“ W. B. teilt mit:„Fühle mich wie neugeboren.“ Alleinige Fabrikantin: Allgemeine Chemische Gesellschaft m. b.., Köln D. Herwarthstr. 17. Prosp. grat. General-Denot: Unsere Aroth., Köln.(az Heute vormittag verschied in Baden-Baden nach langem, schwerem, mit seltener Energie und Geduld getragenem Leiden Herr Am 19. April entschlief in Baden-Baden nach langem, schwerem Leiden Herr A Peer„ APGer, Der Verstorbene war Gründer unserer Gesellschaft. Er hat bis zur letzten Stunde seines Lebens mit uns gearbeitet und seine ganze wertvolle Kraft sowie sein großes technisches und kaufmännisches Wissen in den Dienst unseres Werkes gestellt. Wir verlieren in dem Dahmngeschiedenen einen treuen Berater und Freund von vornehmer Gesinnung, dem wir ein bleibendes Andenken bewahren werden. Düren, den 19. April 1915. Petry-Dereux G. m. b. H. Wir betrauern in dem Verstorbenen den Gründer unserer Gesellschaft, dem das Wohl und Wehe seiner Angestellten und Arbeiter stets am Herzen gelegen hat. Das Andenken des edeln Menschenfreundes, des von uns hochverehrten Dahingeschiedenen, wird uns allen unvergeßlich bleiben. Die Angestellten und Arbeiter der Firma Petry-Dereux, Düren. Am 16. April starb in Aschen unser lieber Alter Heir Ludwig von Weise Geheimer Regierungsrat Oberbürgermeister a. D. aktiv.-S. 1846/1847. In tiefer Trauer: Die Bonner Burschenschaft Frankonia. I..: Toni Wiebel ½# zurzeit Vertreter der Burschenschaft. Zahlungsschwierigkeiten beseitigt energisch und diskret routinierter Spezialist. Zuschritten an Postlagerkarte 49. Postbureau Seidengasse, Zürich. 41 prima Qualität, 10 000kg in Barrels, greifbar od. AprilfMai Lieferung, MK 178.— p. 100 kg frei Waggon Duisburg abzugeben. W. Dresen Duisburg, Merkatorhaus. Teleph. 671 u. 1985.(sh Die Hausandacht findet am Mittwoch den 21. April, nachmittags 4 Uhr, im elterlichen Hause in Godesbeig statt, die Beerdigung am Donnerstag den 22. April, nachmittags 5 Uhr, von der Kapelle des Ostenfriedhols in Essen a. d. Ruhr. Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen absehen zu wollen.(0 Gestern abend entschlief sanft nach längerer Krankheit unser innigstgeliebter Bruder, Schwager und Onkel, der Amtsgerichtsrat herr Max Mieberg in Recklinghausen. Namens der trauernden Hinterbliebenen: Siegmund Alsberg. Volkmarsen, den 19. April 1915.(aa Am 17. April 1915, 12,30 Uhr morgens, verschied unerwartet in Rastatt der Königliche Hauptmann der Reserve FüsilierRegiments Fürst Karl Anton von Hohenzollern (Hohenzollernsches) Nr. 40 August Wörsdörfer Geheimer Kanzleidirektor im Ministerium für Handel und Gewerbe in Berlin. Wir bedauern tief den Verlust dieses ausgezeichneten Offiziers, der in seiner nie rastenden Pllichttreue seinen Untergebenen ein leuchtendes Vorbild und durch sein frisches, offenes Wesen dem Offizier Korps ein lieber Kamerad war. Wir werden ihm ein treues Andenken bewahren. Im Namen des Offizier-Korps des ErsatzBataillons Füsilier- Regiments Fürst Karl Anton von Hohenzollern (Hohenzollernsches) Nr. 40 Graf von Hennin Major und Bataillons-Kommandeur. Die Beerdigung des in Goslar am 16. April 1915 verstorbenen Königlichen Oberförsters Kurt de Grahl Hauptmann d. L. z. Z. in der Ersatz-Abteilung des Hannoverschen Jäger-Bataillons Nr. 10 findet Mittwoch den 21. April 1915, vormittags 11 Uhr, von der Leichenhalle zu Köln-Melaten aus statt.(2b An- und Verkauf von Wertpapieren im Freiverkehr zu den kulantesten Bedingungen. 2b Harf&am; Thons Vereicherungen iit Einschran der Kriegegelahr übernimmt noch bis auf weiteres die Leipziger Lebensversicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit(Alte Leipziger) Ohne Extraprämie beim Eintritt Deckung d. Kriegsschädenbeiträge aus spätern Dividenden Sofortige Auszahlung der ganzen Versicherungssumme Landsturmpflichtige, die nicht eingestellt werden, brauchen Kriegsschädenbeiträge nicht zu entrichten. Statt Karten. Die glückliche Geburt eines kräftigen Jungen zeigen hocherfreut an Ingenieur Aler Speck u. Frau Aenng geb. Fischer. Köln-Deutz, Hasertstr. 3, 19. April 1913. Pernsprecher A 901 B 9644 Telegr. Adresse: Rheinbank. Bank-Geschäft Köln, Gereonstraße 43/47. Benbelung von Gelich n Suck Pesiaahl. Gesucht zum sofortigen Eintritt Koingen Gesellschaft ein milhihele. 15 oder 21cm, von modern eingerichteter und eingearbeiteter Maschinenfabrik für längere Vertragsdauer gesucht. Angeb. mit Preisang. erb. u. Df W 6107 an Rudolf Mosse, Düsseldorf. Beahter Suche gutes Waiengeschäft zu übernehmen u. gebe tentable Kölner Zinshäuser in Tausch. Zu verrechnen K 100000—K 150000. Angebote unter A Z 660 an die Exped.d. Bl. 2b Große möblierte F Fell. Honnef a. Rh. vIIIa auch unmöbl., billig zu verkauf., ganz od. teilweise z. vermiet.(“50. Eigentümer Bahnholstr. 4. Lobchemtter aller Art zu kaufen gesucht. Ausführliche Angaben erbeten unter F KD 479 an Rudolf Mosse, Frankfurt a. M.(•50 (Vyeingutsbesitzer an der Mosel W versendet seine reinen Moselweine à Pl. u. Li..80, 1,00, 1,204Probell. % Berechng. Ang. u. M M 1147 an d. Exp. d. Bl. hd Jagd. gesetzten Allers. Angeb. mit Ang. von Refererzen unt. A R 652 an die Exp. d. Bl. pe Fauiar großkörnig, unges. Pld.Kalldl, Doseinkl. 19½ u. 16½/ 4 eichtges. 13½12½ 11½ Weidg. Jäger sucht Abschuß einig. g. Böcke o. Beteil. Ang. u. D 92 an J. F. Houben, Kreield. yer trit mit größerm Kapital der Errichtung einer hochrentabl, Fabrik bei? Butl. Angliederung au bestehendes Werk d. Eisenbranche. Ang. u. AC797a d Exp..Bl.(2b Margarine in hochfeiner Ware, täglich frisch hergestellt, noch regelmäßig ahzugeben. Anfragen u. N G 291 an die Exped.(2b Handeisregistel Eintragungen von Amtagerichten aus Rbeinland und Westtslennenn. Inunsertlandelsregister Abtl. B ist heute bei der unter Nr. 276 verzeichneten Pirma Westdeutsche Zentrale für Bienenzucht J. Welter Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Bonn tolgendes eingeitagen worden: 25 Durch Beschluß vom 16. April 1915 wird auf Grund der Be. kanntmachung vom 8. Oktober 1914,..Bl. S. 428, und des§ 29 ..B. der Hauptlehrer Johann Josef Rondort zu Grau-Rheindorf bei Bonn als Vertreter des zu den Fannen einberuienen Gesellschafters Johann Welter in Bonn hierdurch bestellt. In dieser Eigenschaft hat er insbesondere auen die dem Gesellschafter Welter zustehenden Rechte auf Führung dei Geschäfte der Gesellschaft als deren Geschäftsführer wahrzunehmen. Bonn, den 16 April 1915. Kön.gl. Amtsgericht Abt. 9. DDie Firma(353 Heinrich Grothoff in Löchter bei Buer i. W. ist im hiesigen Handelsregister Ab teilung A Nr. 147 heute gelöscht. Buer i.., den 14. April 1915. Königliches Amtsgericht. [Die Firma(353 Frau Heinrich Mai in Buer i. W. ist heute im hiesigen Handelsregister Abteilung A Nr. 32 gelöscht. Buer i.., den 16. April 1915. Königliches Amtsgericht. Im hesigen Handelsregister A Nr. 713 wurde heute bei der Pirma 159 Bernhard Mainzer in Coblenz eingetragen: Dem Leo Mainzer, Kaufmann in Bonn, ist Einzelprokura ertellt. Coblenz, den 14. April 1915. Königl. Amtsgericht 5. In das hiesige Handelsregister ist heute bei der Firma Joh. Jachemich in Crefeld folgendes eingetragen worden: Jetziger Inhaber Kaufmann Andieas Jachemich in Creleld; der Ehefrau des Kaufmannes Andreas Jachemich, Catoline geb Schneider, Kauffrau in Creleld, ist Prokura erteilt. 182 Crefeld, den 8. April 1915. Königliches Amtsgericht. In unser Handelsregister Abteilung B ist heute bei der unter Nummer 119 eingetragenen Pirma: Alwin Hirsch& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu Dortmund folgendes eingetragen: Der Ehekrau Kaufmann Alwin Hirsch, Clara geb. Gottschalk, ist Prokura erteilt. Dortmund, den 12. April 1915. 50) Königl. Amtsgericht. In das Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts Essen ist am 12. April 1915 eingetragen zu B Nr. 364 betr. die Purma: 101 Kaufhaus für Herrenbekleidung, Gesellschaft mit beschränkter Haftung Essen: Der bisherige Geschäftsführer Heinrich Goldblatt in Essen ist abberufen und an seiner Stelle der Kaufmann Samuel Durra zu Beilin, Burgstraße 4, zum Geschäftsführer bestellt: zu B Nr. 397 betr. die Firma HerrenbekleidungsZentrale, Gesellschaft mit beschränkter Haftung Essen: Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 8. April 1915 ist die Gesellschaft autgelöst. Zum Liquidator ist der Kaummann Paul Sachs zu Charlottenburg. Knesebeckstraße 68, bestellt. 101 In das Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts am 13. April zu B Nr. 84 1915 betr. Essen ist eingetragen die Pirma Steftens, Nölle u. Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung Essen: Die Vertretungsbelugnis des Liquidators ist erloschen. Die Firma ist erloschen.(101 8 das Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts Essen ist am 13. April 1915 eingetragen zu A Nr. 157 betr. die Firma Schrepper& Co. Essen: Die Belugnis, die Gesellschaft zu vertreten, sieht nur noch dem Gesellschafter Lehter a. D. August Schrepper senior zu Essen zu. 101 See Den Singang oer letzt erschiekenen Secheuen erraubs K.%„ So W (DUR. Deites, Bonn fur Clleidentasse Seienwaren) Der besten Jabrikale Descn-und Gluslances In das mesige Handelsregister Abteilung B ist heute die durch Gesellschaftsvertrag vom 15. April 1915 errichtete Firma Eisenwerk Marx& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Hennef mit dem Sitze Hennel a d. Seg eingetragen. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und der Betrieb von Eisengi=Bereien, Metallgießereien und Maschmenwerkstätten, sowie die Beteiligung an ähnlichen Unternehmungen. Die Höhe des Stammkapitals beträgt 60000.4. Die Vertretung der Gesellschaft ertolgt duich den zum Geschäustühler bestellten ingenieur Peter Marx in Coblenz. 141 Die Bekanntmachungen dei Gesellschalt erfolgen nur duich den Reichsanzeiger. Hennet, den 17. April 1915. Königliches Amtsgericht. Jagd-Verpachtung. Am Montag den 10. Mai cr. nachmittags 3 Uhr wird die Jagd der Gemeinde Glehn— Kreis Schleiden— in der Wirtschaft Brenig daselbst ötfentlich auf 9 Jahre verpachtet. Die Bedingungen liegen vom 23. April bis 7. Mai in der Wohnung des Unterzeichneten öffentlich aus. Jeder Jagdgenosse kann gegen die Art der Verpachtung und gegen die Pachtbedingungen während der Auslegungsirist beim Kreisausschuß in Schleiden Einspruch erheben. Die Gemaikung— 577ha groß, 427ha Feld und 150ha Wald— ist ein schön geschlossenes Gelände und wird von tiischem Quellwasserbach durchschnitten, die Entfernung des Jagdbezirks von der Schnellzugstation Mechernich— Eitelbahn— beträgt .1km. An Wild kommen hauptsächlich Rehe, Hasen, Pasanen, Rebhühner und Kaninchen in Betracht. ga Glehn, den 17. April 1915. Der Jagdvorsteher. Fettweiß. Werkzeugmaschinen 8 0 a 35 65 0 6 Sofort ab Lager: Bohr- u. Fräswerk Fabrikat Hessenmüller. Spindel-O 140mm Hub 100mm „Spindelmifehbb von-pindelmitte bis Platte 520mm Vertikale Spindelverstellung 1500mm Gewicht ungefähr 24000 Kilo. Reinecker Schlenurehbank mit durchbohrter Spindel, Prismatührung, Konuslineal, Leit. und Zugspindel Spindelbohrung 28mm, Spitzenhöhe 210mm Drehlänge 1100mm. 2 Original-Norton-Schnellurehbanke mit durchbohrter Spindel, Prismaführung, Leit- und Zugspindel Spindelbohrung 26mm, größter Oreh-O ca. 370mm Drehlänge 800mm. WEverssuschase. Teleph. 261 u. 7787. Mannheim. Telegramme: Eversbusch. 230 06 5 er 00 r 00 Besichtigung sofort erwünscht. Erfahrener Kaufmann verh., repräsent. Ersch., langj. Bankpraxis, z. Z. kaufm. Leiter einer Metallgießerei, unermüdl., energ. Kraft, sucht anderw. Position in Bank o. Industrie, ev. Beteilig. an rentabl. Untern. Angeb. unter V S 1006 an die Exped. d. Bl.(25 Bei der Nr. 1117 des Handelsregisters B eingetragenen Gesellschalt in Firma Atrops& Naumann Gesellschaft mit beschränkter Haftung hier, wurde am 12. April 1915 nachgetragen: Dusch Gesellschalterbeschluß vom 26. März 1915 ist der Gesellschaltsvertrag in Gemäßheit des Versammlungsprotokolls abgeändert in§ 4, bettellend Dauer der Gesellschaft, und ihm ein neuet§ 9, betreifend Abstimmung in der Gesellschatter-Versammlung zugefügt. Nach näherer Maßgabe des Gesellschaltsvertrags hat jeder Gesellschalter das Recht, die Gesellschaft zum Schluß eines jeden Geschäftsjahres durch eine vorhergehende sechsmonatliche Kündigung aufzulösen. Die Wirkung dieser Kündigung und Auflösung wird durch die Uebernahme des Geschäftsanteils des kündigenden Gesellschafters seitens eines oder mehrerer andeter Gesellschafter beseitigt. 53 Amtsgericht Düsseldorf. Bei der Nr. 407 des Handels registers A eingetragenen Pirma Ernst Hilgenstock hier, wurde am 15. April 1915 nachgetragen, daß der Eheirau Wilhelm Kaeseler, Emma ge borene Stuckmann, hier, Einzelprokura erteilt ist. 63 Amtsgericht Düsseldorf. In das Handelsregister B ist bei Nr. 39, die Pirma Hugo Stinnes Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Quisburg betrelend, eingetragen: Heinrich Köser in Stettin ist Gesamtprokua derart erteilt, daß er zusammen mit einem andern Prokuristen die Gesellschaft vertrüt. 78 Quisburg, den 16. April 1915. Königl. Amtsgericht In das Handelsregister A ist bei Nr. 264, die Fuma Gebr. Esser zu Duisburg betreifend, eingelragen: 78 Die Furma ist erloschen. Duisburg, den 15. April 1915. Königliches Amtsgericht. Im hesigen Handelsregister Abt. A Nr. 299 ist heute bei der Pirma Sanitäts-Magazin Jakon Schmickler, Bochum. mit Zweigniederlassung in Heine eingetragen worden: Die Fuma ist erloschen. 143 Herne, den 7. April 1915. Königliches Amtsgericht. Hotel Witwe Karl Sander iserlohn. Die Prokura des Fritz Sander ist gelöscht. 149 iserlohn, den 16. April 1915. Königl. Amtsgericht. Im Handelsresister B Nr. 20 wurde neute bei der Pirma Dingler, Karcher& Co., G. m. b. H. in Saarbrücken eingetragen: Der Diplomingenieur Kafl Karcher in Saarbrücken ist zum Geschäftsführer bestellt, mit der Belugnis, daß er ebenso wie der bisherige alleinige Geschältstühter Hanewald die Pirma allein zu zeichnen berechtigt ist. 281 Saarbrücken. d 13.April1915. Königliches Amtsgericht 17. An der neunklassigen mitlern Knabenschule Ilist möglichst bald die Stelle des Rektors zu beseizen. 00 Ertorderlich ist entweder die Ablegung der Rektorprülung mit der Lentbelähigung zur Leitung von Schulen mit tremdsprach. lichem Unteiricht oder akademische Vorbildung. Gewährt werden außer einer Amtszulage von 600c die Bezüge eines Volksschulrektors bezw. eines Oberlehters. Bewerbungen sind bis zum 20. Mai d. Js. an den Oberbürgermeister Cöln, Rathaus, einzureichen. Persönliche Vorstellung ist vorläufig nicht erwünscht. Cöln, den 19. April 1915. Der Oberbürgermeister. Im hiesigen Handelsregister Abteilung A Nr. 151 beir, die Pirma: 289 Ph. Bier in Saarlouis ist heute eingetragen worden: Die Puma ist erloschen. Saarlouis, den 15. April 1915. könlgliches Amtsgerichts. In unser Handeistegister B ist bei der unter Nr. 11 eingetragenen Fuma Hustener Gewerkschaft Aktiengesellschaft zu Hüsten heute eingetragen worden: Der Direktor Richard Peldmann ist gestorben und daher als Vorstandsmitglied ausgeschieden. Die Prokura des Ludwig von der Linden ist erloschen.(229 Dem Kaufmann Priedrich Brakensiek ist Prokura in der Weise erteilt, daß ei berechtigt ist, in Gemeinschalt mit einem Mitgliede oder einem stellvertreienden Mugliede des Vorstandes oder einem Prokuristen die Pirma zu zeichnen und nach außen zu vertreten. Neheim, den 12. April 1915 Königliches Amtsgericht. Jagd. 12 2ier Teilh. für la. wildreiche Wald u. Feldjagd i. Westerw., dis. Bahnverb., pro Jahr 600## so1. ges. Näh. u. U X 980 a. d. E. Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die in Sulzbach belegenen, im Giundbuche von Sulzbach, Band 23 Artikel 1137. zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen des Renineis August Bucher zu Wiesbaden, eingetragenen Grundstücke: 1. Plur 3 Nr. 516/131, Hauptstraße, Hofraum usw., groß 13.98 Ar, 2. Plut 3 Nr. 517/()137, daselbst, Holraum usw., groß 042 Ar. 3. Flur 3 Nr. 518/137, daselbst, Hofraum usw., groß.28 Al, Gebstr. R. Nr. 207 a) Wohnhaus mit Hofraum mit 6876.a Nutzungs wert, b) Fabrikgebäude(Druckerei) mit 1500#/ Nutzungswert, c) Maschinenschuppen mit 120.m. Nutzungswert. Zu 2— 4. Zubehör der Grundstücke Nr.—4 ist das Band XIX Artikel 902 dieses Grundbuches unter Nr. 1 eingetragene Persterrecht, weiteres Zubehör der Grundstücke Nr. 3 und 4 ist der Anteil an den Grundstücken Band XXVIII Artikel 1382 dieses Grundbuches, desgl. Abi. II Nr. 1 das. am 8. Juni 1915, vormittags 11 Uhr durch das unterzeichnete Gericht— an der Gerichtsstelle— Zimmer Nr. 11 versteigert werden. Sulzbach-Saar, den 29. März 1915. 310) Königliches Amtsgericht. Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die in Wipperfürth belegenen, im Grundbuch von Wipperfürth, Band 17 Artikel 667, zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen der Gesellschaft für Fabrikanlagen mit beschränkter Haftung in Dockenhuden eingetragenen Grundstücke Wipperfürth: Plur 47 Parzelle 848/99 an der ersten Mühle, Wiese, 2 a croß, .16 Tlr. Reinertrag, und** 4 Plur 47 Parzelle 849/61 usw. Bahnstraße, Haus Nr. 21, Hofraum usw., 82 a 03 qm groß, mit a) Pabrikgebäude mit Schuppen und Hofraum, 2400##. Nutzungswert, b) Pabrikanbau, 18./ Nutzungswert, Grundsteuermutterrolle Nr. 112, Gebäudesteuerrolle Nr. 160. am 24. Juni 1915, vormittags 10 ½ Uhr durch das unterzeichnete Gericht— an der Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 6— versteigert werden. Wiopertürth, den 1. Pebukögigziches Amtsgericht.“ Reches Gesuen. Pabrikbesitzers Witwe, 34 Jahre alt, kinderlos, vermögend, schöne Brscheinung, von heiterm Wesen, wünscht vornehmen, vermögenden kerrn(e zwecks Heirat kennen zu lernen. Witwe mit—2 Kindern nicht ausgeschlossen. Vermitll. verbeten. Ehrenwörtliche Verschwiegenheit zugesichert. Vertraul. Briefe mit ausführlichen Angab. u. L 40 an die Ann.Exped. D. Schürmann, Düsseldorf. (Nichtpassendes solort zurück). Anonymes jetzt nicht zulässig. Kuuhaht akadem. geb., militärfrei, Bankund Eisenfachmann, Bilanztechniker. stilgewandt, rechtskundig, gründl. 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Bales: Verleger und Drucker: MA Duliont Schauberg: Cheiredakteur: Ernst Posse: alle in Köin Redaktionelle zweigstelle: Berlin NN 7. Unter den Linden 3a. 4 Uhr-Ausgabe. Pernsprecher: Nr. A5361- A5362 4 5363-43364-45365-A5365-43367 Redaktion, Anzeigenteil, Expedtion und Druckerei sind durch jede dieser 7 Fernsprechleitungen zu erreichen Abend-Ausgabe Geschäftsstunden: Redaktion von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends. Aazeigentell und Expesition.—12 Uhr Vorm. und.—7 Uhr nachm, Hnatere a. hoier und. eise Uier 1915— N. 400 Bergspreis in Koin 7 ap im Deuschland 9 K vertelstrich. Anzeigen 50 3 die Zeile oder deren Raum, Reklamen.50 24 Für die Aulfnahme von Anzeigen an besimmt vorgeschriebenen Tagen odar u. bestimmt bezeichneten Ausgaben wird keine Verbindichkeit übernommen Haupt-Expedition: Greite Straße 64.— Postscheck-Konte 250. 4 Uhr-Ausgabe. Deue Erfolge im Westen.— Das Rüstzeug unserer Feinde. Der deutsche amtliche Bericht. WIB Großes Hauptquartier, 20. April.(Telegr.) Amtlich. Eingetroffen um 2,15 Uhr nachmittags. Westlicher Kriegsschauplatz. In der Champagne machten unsere Sappenangriffe FortIn den Argonnen mißglückte ein französischer Angriff nördlich Le Four de Paris. Zwischen Maas und Mosel waren die Artilleriekämpfe nur an einzelnen Stellen lebhaft. Ein französischer Angriff bei Flirey brach in unserm Feuer zusammen. Am Croix des Carmes drangen unsere Truppen nach Sprengung einiger Blockhäuser in die feindliche Hauptstellung ein und fügten dem Gegner starke Verluste zu. In einem Vorpostengefecht westlich Avricourt nahmen wir das Dorf Embermenil nach vorübergehender Räumung im Sturme zurück. In den Vogesen, auf den Sillackerhöher nordwestlich von Metzeral, scheiterte ein feindlicher Angriff unter schweren Verlusten für die französischen Alpenjäger. Bei einem Vorstoß auf die Spitze des Hartmannsweilerkopfes gewannen wir am Nordostabhang einige hundert Meter Boden.„4u# östlicher Kriegsschauplatz. Ostlage unverändert. Oberste Heeresleitung. Der französische amtliche Bericht. WIB Paris, 20. April.(Telegr.) Der amtliche Bericht von gestern abend lautet: In der Nacht vom 18. zum 19. d. Mts., morgens 3 Uhr 30 Min., wurde ein deutscher Gegenangriff in Eparges volkommen abgeschlagen. Im Walde von Mort=Mare fand ein Infanteriegefecht statt, das auf beiden Seiten ohne bemerkenswertes Ergebnis verlief. Im Raum von Regnisville herrschte ziemlich lebhafter Artilleriekampf, bei dem wir sichtlich die Oberhand errangen. In den Vogesen brachten unsere auf beiden Ufern der Fecht geführten, Angriffe,3 schritte, indem sie den Feind zwangen, die Eselbrücke flußaufwärts Metzeral zu räumen, wo er zahlreiches Material im Stiche ließ. Flieger Garros wurde gezwungen, in Ingelmunster, zehn Kilometer nördlich von Courtrai, zu landen. Er wurde am Abend des 18. gefangengenommen.= Der englische Bericht. ag Von der holländischen Grenze, 20. April.(Telegr.) Das englische Presebureau meldet: J. Gaut rt Der am Abend des 17. eingeleitete erfolgreiche Kampf erreichte seinen Höhepunkt in der Nacht, als wir die wichtige Höhe Nr. 60, etwa drei Kilometer südlich von Zillebeke und östlich Ypern eroberten. Dieser Hügel beherrscht die Gegend nach Norden und Nordosten. Das Vorgehen setzte mit einer wohlgelungenen Minensprengung ein. Zahlreiche Deutsche wurden getötet. Wir machten 15 Gefangene, darunter einen Offizier. Am 18, morgens, unternahm der Feind einen hefigen Gegenangriff, wurde jedoch mit schweren Verlüsten zurückgeschlagen. Die Deutschen rückten in geschlossenen Verbänden vor, so daß das Feuer unserer Maschinengewehre eine gute Wirkung erzielte. Die verfehlten Anstrengungen der Deutschen zur Wiedereroberung dieses Hügels wurden mit großen Verlusten für sie abgeschlagen. Hunderte von Toten lagen vor unsern Stellungen, die wir befestigten. Es sind zwei weitere deutsche Rugzeuge niedergeschossen worden, womit seit dem 5. die Zahl auf (Die wahre Lage ist durch den deutschen Bericht von Montag gekennzeichnet.] Der russische amtiiche Bericht. i Von der holländischen Grenze, 20. April.(Telegr.) Der russische amtliche Bericht vom 19. lautet: In der Nacht des 18. unternahm der Feind unter schweren Verlusten einen abermaligen Angriff auf die Höhe östlich Telepotsch. Durch einen Gegenstoß zwangen, wir den Feind, die Umgebung, unserer Stellungen zu räumen. Wir nahmen ein österreichisches Bataillon gefangen, das sich im ganzen ergab. Es wird bestätigt, daß wir bei der Eroberung der südlichst gelegenen Höhen beim Dorfe Polen 1150 Mann und 20 Offiziere gefangen nahmen und gleichzeitig 6 Maschinengewehre erbeuteten. Am 17. schlugen wir abermals einen Angriff in der Richtung Strif ab. Von den übrigen Teilen der Front nichts Neues. EEs liegt keine Bestätigung dieser Nachrichten vor.] Aus dem Kaukasus wird gemelbetz. g.— stcaune Am 17. wurde in dem Küstenstrich der Geschütz= und Gewehrkampf kortgesetzt. In der Richtung Artwin rückten die Truppen mit Erfolg nach Süden vor. An dem Rest der Front keine Anderungen. Ein neutrales Blatt über die Kriegslage. Täuschen nicht alle Zeichen, sagen die Neuen Zürcher Nachrichten vom 15. April, so hat trotz aller gegenteiligen Versicherung die Kriegslage ihre innere Höhe bereits überschritten, und der Dreiverband steht vor einer verlorenen Partie. Drei Dinge kennzeichnen die derzeitige Lage: das völlige Versagen der neuen französischen Offensive zwischen Maas und Mosel, der kein besseres Schicksal zuteil wurde als ihrer Vorläuferin im Dezember in der Champagne: der Zusammenbruch der verzweifelten russischen Karpathen=Offensive und die vorläufige Einstellung weiterer ernstlicher Versuche, die Meerengen des Bosporus und der Dardanellen zu erzwingen. In diesen drei Tatsachen offenbart sich die Erschöpfung der Offensivkraft des Dreiverbandes. Ernsthafte Militärs auf letzterer Seite werden kaum noch damit rechnen, die deutsche Mauer im Westen durchbrechen zu wollen. Was jetzt nicht gelang, wird später noch weniger möglich sein, selbst dann nicht, wenn man dort auch das Rezept des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch in den Karpathen nachahmen und einen Durchbruch ohne Rücksicht auf Hunderttausende von Menschenleben versuchen wollte. Die Niederlage der Russen in den Karpathen war eine solche, daß sie kaum noch die Kraft besitzen zu einem zweiten Vorstoß ähnlicher Art, und daß für sie nun die Tage heranrücken, in denen sie um das Verbleiben in Galizien einen aussichtslosen Kampf zu führen haben werden. Das Fiasko der Verbündeten an den Dardanellen und am Bosporus ist desgleichen von weittragender Wirkung. Wohin man auf seiten des Dreiverbandes auch blicken mag, so sind keine Aussichten vorhanden, die militärischen Mängel auszugleichen, geschweige denn einen überschuß über die Zentralmächte einschließlich der Türkei zu erreichen. Einer hofft dort auf den andern, und dieser andere ist außerstande, die auf ihn gesetzten Hoffnungen zu erfüllen. Rußland setzt jetzt seine Erwartung auf den Einsatz des neuen englischen Millionenheeres im Westen. Ohne seinen Wert zu unterschätzen, wird es aber keine Wendung der dortigen Lage zu erringen vermögen. Im Westen hofft man nach wie vor auf die Unerschöpflichkeit der russischen Kräfte. Die Karpathen haben aber gezeigt, daß, selbst wenn diese Unerschöpflichkeit noch viel bedeutender wäre, dieser Faktor ebenfalls versagt. Zur See ist die Lage für England um kein Haar günstiger geworden als seit Monaten. Wirtschaftlich hat sich nun gezeigt, daß die Zentralmächte ein nicht zu erschütternder„Rocher de bronce“ sind, während vom Dreiverband nur noch England wirtschaftlich kraftvoll dasteht. Die so wichtigen moralischen Kräfte haben in Deutschland und Öösterreich eher noch eine Steigerung erfahren; in Frankreich und Rußland zeigen sich bereits mannigfache Anzeichen des Verfalls. Nachdem das Blatt sich über die diplomatische Lage ausgesprochen hat, die nach seiner Meinung sich ebenfalls ungünstiger für den Dreiverband gestaltet, fährt es fort: Damit sei nun freilich nicht etwa gesagt, daß die Niederlage des Dreiverbandes bereits endgültig besiegelt sei. Noch ist seine Widerstandskraft, die etwas ganz anderes als die Offensivkraft ist bei weitem nicht erschöpft. Aber sie wankt immerhin, und einige große Schläge können auch da der Anfang vom Ende sein, das zwar nicht von heute auf morgen sich einstellt. Von einem Siege des Dreiverbandes wird man im Ernste nicht mehr reden wollen: es handelt sich noch um die Schwere der schließlichen Niederlage. Es scheint nun auch eine rege Tätigkeit hinter den Kulissen einsetzen zu wollen. Einzelnen Erscheinungen nach zu urteilen, hat sie bereits begonnen. Man ist an gewissen Stellen vielleicht noch mehr als kriegsmüde— verbündetenmüde geworden und möchte mit logenannten„Freunden“ fertig werden„nachdem es mit dem Feinde doch nicht geht. Deutschland in Stücken. Ein drakonischer Friede nennt sich eine Schrift von Onésime Reclus, in der die Friedensbedingungen der Verbündeten auseinandergesetzt werden. Danach bekommt Frankreich außer ElsaßLothringen das ganze Saargebiet und steckt Luxemburg ein. Die Großherzogin erhält dafür irgendein deutsches Großherzogtum oder Königreich, z. B. Brandenburg. Deutschland wird ganz zerstückelt, und Teile davon kommen unter die Schutzherrschaft Frankreichs und Belgiens. Ferner hat es innerhalb 101 Jahren eine Kriegsentschädigung von 101 Milliarden zu bezahlen, außerdem die Kriegskosten der Verbündeten und Schadenersatz. Die Humanite vom 15. 4. bemerkt dazu: Die Verbreitung einer derartigen Schrift bei den Neutralen und in Deutschland ist das Schlimmste, was den Verhündeten passieren kann. ur Kreuznach, 19. Aprile Reichstagsabgeordneter Dr. Paasche sprach hier auf Einladung aus seinem Wahlkreise im dichtbesetzten Saal vor über tausend Zuhörer über den Kampf gegen die englische Weltmachtstellung. Unter großem Veifall führte er aus, daß das englische Völkersoch durch diesen Krieg niedergerungen werden müsse, nicht nur unser selbst sondern auch der übrigen Völker wegen: die Aussichten hierfür bezeichnete er entschieden als gut. Donquichotterien. Wer berufsmäßig Tag um Tag die„feindlichen" Blätter, englische und französische vor allem, liest, erkennt so recht, welche Kluft in der Anschauung der Dinge zwischen uns und jenen klafft und wie der Krieg und seine Darstellung durch die Historiographen der Tageschronik diese Kluft unüberbrückbar erweitert und vertieft hat. Wir wollen sicherlich nicht behaupten, daß nicht auch in der deutschen Presse und auch an dieser Stelle Eingebungen des Zornes und der Erbitterung in weltgeschichtlichen Augenblicken über das Ziel hinausgeschossen hätten. Aber mit bewußten Fälschungen und mit Lügen, mit logischen Purzelbäumen, die ein Ding heute auf die Füße stellten, das noch gestern ebendort auf dem Kopf stand, hat die deutsche Presse nicht gearbeitet. Nationaler Stolz und nationales Hochgefühl mögen auch uns im Zeichen der unvergleichlichen Erhebung des deutschen Volkes den Blick gefärbt haben, solch zynische, die Empfindungen eines, wie wir glaubten, gemeingültigen Menschentums prostituierende Verunglimpfungen von Personen und Gefühlen, solch plattes, zum Himmel stinkendes Selbstlob, eine so schamlose Überhebung des Ich— es ist wohl kein Zufall, daß der Engländer das Personalpronomen I groß schreibt—, wie man sie drüben täglich liest und offenbar mit Behagen genießt, hat dieser nach allen Richtungen über das gewohnte Maß hinausschreitende Völkerkrieg bei uns glücklicherweise nicht gezeitigt. Das ist kein Grund, an die Brust zu pochen und verächtlich auf jene Zöllner zu weisen; aber diese Feststellung einer Tatsache darf mit Stolz als ein Zeichen dafür vermerkt werden, daß das deutsche Volk es nicht will und zulassen würde, wenn bei uns die Zeitungen neben dem männermordenden Krieg mit den Waffen nun auch wie jene einen gewissenmordenden Krieg der Lüge und der Verleumdung führen wollten. Sie wußten, weshalb sie uns von vornherein die Kabel sperrten und die Briefe von neutralen Schiffen stahlen: selbst das elementare Recht des audiatur et altera pars, selbst die Möglichkeit, abzuwägen und zu prüfen, wo das Recht und wo das Unrecht liegt, wollte man den Neutralen nicht zugestehen, weil man es ihnen nicht zugestehen konnte, weil die verlogenen Waffen der Beschimpfung und Verleumdung von vornherein als ein, wie man meinte, den Sieg vorbereitender Faktor in die Rechnung unserer Gegner eingestellt waren. Es genügte ihnen nicht, daß sie in der Hoffnung auf sichern Erfolg zu sechs, zu sieben auf Verabredung über uns und Österreich=Ungarn herfielen, sie meinten uns, nachdem sie den Boden im Auslande durch Bestechung und giftige Listen längst gedüngt hatten, auch die Ehre abschneiden, uns auch moralisch zerkleinern zu können. Solche Niedertracht war es. gegen die unsere öffentliche Meinung im Innersten empört aufbegehrte und sich zur Wehr setzte. Heute sind wir auch darüber hinweg. Wie der wutgepeitschte, von der Verzweiflung vorgetriebene Ansturm der Feinde immer wieder vor dem kaltblütigen, treffsichern Blick unserer und unserer Verbündeten Schützen in Frankreich und Polen, in den Karpathen und an den Dardanellen zusammenbricht, so prallt auch an uns jener papierene Verleumdungshagel ab, und mit verächtlichem Lächeln sehen wir den Akrobatenkünsten zu, mit denen sie sich krampfhaft mühen, das Gesicht zu wahren, hören wir den Lärm, den sie vollführen, um sich, wie die Wilden, den Mut anzufachen. Von solchen Unbegreiflichkeiten und solchem überhebungswahn, dem augenscheinlich das Gefühl der„tötenden Lächerlichkeit“ ganz abhanden gekommen ist, nur ein paar Proben aus unserer Lektüre der englischen Zeitungen aus den letzten Tagen. Da regte sich z. B. die Daisy News in den moralinsäuerlichen Anwandlungen, durch die sich dieses Blatt selbst vor den übrigen englischen Zeitungen auszeichnet, über die angeblich schlechte Behandlung auf, denen englische Gefangene bei uns unterzogen würden und schrieb:„Zum Teil ist das zweifelles auf die angeborene Brutalität eines von Natur gemeinen und brutalen Volkes und auf die niedrige, für den Engländer ganz unerträgliche Lebenshaltung bei den untern Klassen in Deutschland zurückzuführen.“ Muß das nicht den, der es jetzt miterlebt hat, daß Brutalität, eine gar nicht zu übertreffende Gemütsroheit der hervorstechendste Charakter= zug des Engländers ist, und der die ganz unvergleichliche Verwahrlosung und den moralischen Tiefstand des britischen Pöbels kennt, wie eine blutige Selbstironie anmuten? Und dann die politische Moral: Luftschiffe. Tauchboote und so etwas, sagt das Blatt, können nie eine zur See und zu Lande überlegene Macht— das sind natürlich wir, die Engländer— bezwingen.„Sie können eine schwächere Partei nur mit Erfolg befähigen in brutaler Wildheit, ihrem Haß gegen einen stärkern Feind Luft zu machen.“ Also deshalb haben die Engländer Unterseeboote und Flugzeuge gebaut! Ganz anders läse sich selbstverständlich der Vers, wenn sie mit ihnen etwas auszurichten vermöchten, was unsern=Booten und Zeppelinen an die Seite zu stellen wäre. Weiter eine heuchlerische Klage darüber, wie sehr die Moral in Europa gesunken sei.„Als Napoleon die Engländer in Frankreich gefangen setzte, verurteilte das die öffentliche Meinung jener Zeit einmütig. Und heute ist jedes europäische Land, die Türkei ausgenommen, seinem Beispiel gefolgt.“ Und wer hat heute das Beispiel gegeben, ohne das Deutschland nie daran gedacht hätte, Engländer festzunehmen? England! Diesen auf der flachen Hand liegenden Schluß vergißt indes das moraldurchtränkte Blatt zu ziehen. Daß die konservativ schillernde Times dem liberalen Kollegen an solchen Drolligkeiten nichts nachgibt, versteht sich am Rande. Sie preist die Neutralität aller, die England zu Willen sind, über die Hutschnur. Ihr Mann ist der Amerikaner Elliot, der gesagt hat, er könne nicht verstehen, wie seine Landsleute Deutschland gegenüber neutral sein könnten:„Er erkennt,“ sagt die Times, der die Kanonenneutralität Amerikas noch nicht Sympathie genug ist, „daß dieser Krieg ein Krieg der Grundsätze und der Zivilisationen ist, die miteinander unverträglich sind, und er bekennt offen, daß seine Grundsätze und seine Zivilisation die Grundsätze und die Zivilisation unseres gemeinsamen Blutes sind.“ Was indessen die Times nicht hindern würde, auch vor den Grundsätzen und der Zivilisation andern Blutes— sagen wir der Italiener, Spanier, Rumänen, Bulgaren— ihre Reverenz zu machen, sofern diese ihre Neutralitätspflicht so verstünden wie etwa Amerika, und auf die Seite Englands träten. Dagegen ist ihr. eine Neutralität, wie der Papst sie auffaßt, sind ihr Grundsätze und Zivilisationen, wie er sie verkündet, ein Greuel. Er versteht nach ihrer Ansicht sein Handwerk nicht und sollte bei England, Frankreich und Rußland in die zioilisatorische Schule gehen, denn:„Als die Verbündeten das Schwert zogen, taten sie es im Namen aller Grundsätze der Gerechtigkeit und des Rechts, die das Christentum die Welt seit fast 2000 Jahren gelehrt hat. Wenn sie Frieden machen, soll es ein Friede sein, der Deutschland auf Generationen hinaus hindert, wieder anzufangen. Niemals mehr, das ist ihr Entschluß, soll die Christenheit Zeuge sein eines so entsetzlichen Schauspiels erbarmungslosen Unrechts. Die Hinschlachtung römisch=katholischer Priester in Polen und Belgien, die Schändung von Nonnen, Entweihung von Kirchen haben das protestantische England tief bewegt. Es sieht darin die Früchte einer Zivilisation, die nur noch dem Namen nach christlich ist, und einer Philosophie, die eingestandenermaßen heidnisch ist. Die Worte Sr. Heiligkeit(daß der Krieg abgekürzt werden sollte) können daher die Verbündeten nur ermutigen, denn diese suchen den Krieg abzukürzen auf die einzige Art, wie er abgekürzt werden kann: indem sie der Sache der Gerechtigkeit und des Rechts den vollkommenen und dauernden Sieg sichern.“ Wenn der Papst die Times regelmäßig liest, wird er sich bei dieser Stand= und Moralrede vielleicht der Worte erinnern, die dasselbe Blatt einen Monat früher schrieb unter der überschrift:„Warum wir den Krieg führen.“ Da hieß es:„Weshalb verbürgten wir uns für die Neutralität Belgiens? Wegen eines gebieterischen Grundes des Selbstinteresses, wegen des Grundes, aus welchem wir von jeher verhinderten, daß eine Großmacht sich unserer Ostküste gegenüber festsetzte, wegen des Grundes, der uns bewog, die Niederlande gegen Spanien und gegen das Frankreich der Bourbonen zu verteidigen. Wir halten unser Wort, wenn wir es gegeben haben, aber wir geben es nicht ohne gediegene praktische Gründe, und wir spielen nicht den internationalen Don Quichotte, indem wir allezeit bereit wären, Unrecht gut zu machen, das uns nicht schädigt.“ Die Times ist damals mitten in diesem ungewohnten, aber für die Welt sehr lehrreichen Anlauf zur Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit steckengeblieben; sie ist alsbald wieder auf ihre Rosinante geklettert und reitet nun wieder Tag um Tag Attacken gegen die Windmühlen der barbarischen Philosophie und der verabscheuenswerten Kultur— in Anführungszeichen— eines entarteten Germaniens. Poor Yorickt Vom westlichen Schauplatz. Fliegerangriffe. g Von der schweizerischen Grenze, 20. April.(Telegr.) In der Zeit von 9 Uhr bis 10 Uhr 15 Min. heute früh kreiste ein feindlicher Zweidecker viermal über der Stadt Lörrach. Beim ersten Flug warf er zwei, beim dritten Fluge drei Bomben ab. Den Stellen nach zu schließen, hat es der Flieger auf die Bahnhofsanlagen abgesehen. Weitere Flieger sind für heute gemeldet. Hierzu wird dem Oberländer Boten noch mitgeteilt:„Heute früh 9 Uhr kreiste ein feindlicher Zweidecker über unserer Stadt und warf kurz hintereinander zwei Bomben ab, die beide in den Garten der Sarasinschen Kosthäuser(Arbeitshäuser) fielen. Um 9½ Uhr warf der Flieger weitere drei Bomben ab. Vier Personen wurden leicht verletzt, ein Kind getötet. Der Materialschaden ist unbedeutend.“ Zu gleicher Zeit wurden auch Bomben von feindlichen Fliegern über die benachbarten Städtchen Kandern und Steiner geworfen. Eine fiel in das Schulhaus in Kandern, verletzte mehrere Kinder und schlug einem 16jährigen Mädchen beide Beine ab. Eine andere Bombe fiel auf die Kirche von Hoeüstein. Die Beichte. Novelle von Wilhelm v. Scholz. Die Marquise von R. stand unter der Anklage, ihren Gatten und dessen Bruder vergiftet zu haben. um sich in den Alleinbesitz eines ziemlich beträchtlichen Familienvermögens zu bringen. Als ihren Helfer sah man den Schauspieler Lebuisson an, einen frühern Apotheker, der sich bei oder kurz vor dem Bekanntwerden ihrer Verhaftung heimlich von Paris entfernt hatte und dessen die Polizei E: zum gegenwärtigen Stand der Untersuchung nicht hatte habhaft #n können. Man schob das Mißlingen der Verfolgung darauf, daß seine große, in Paris sprichwörtliche Verwandlungsfähigkeit die Häscher irreführte und alle Spuren rasch irgendwo abbrechen ließ. Wußte er doch, abgesehen von jedem Kostüm, nur durch Mienenspiel, Gang und Sprache die verschiedenen Typen des Lebens und der Berufe so zwingend darzustellen, daß man sich von ihm erzählt, er habe, nachdem er eben dem Wohnungswirt der Schauspieler einen Teil seiner Mietschulden abbezahlt, gleich darauf unter der rührenden Maske eines invaliden Kriegers die Hälfte des gezahlten Geldes wieder herauszulocken gewußt. Sein Verschwinden war nicht nur, weil damit der offenbar Mitschuldige straflos ausbeklagenswert, sondern auch für den Prozeß der Marquise erHerserechoen. due. Vieset,rerrpumas heing, polt, elgrbeit über das den zu gewinnen war; zumal die Marquise klug jedem Geständnis auswich, sich mie, Ver-Fiagesäagen gorngendsten Verhören gegenüber stets bei ihren ersten Aussagen blieb. So fehlte es auch nicht an Leuten, welche die Partei der Angeklagten nahmen. Etliche hielten sie auf Grund ihres hübschen, offenen Gesichtes und der heitern Anmut ihrer ganzen Person wegen wirklich für unschuldig, weil sie sich das Beieinander so. shparzer Verbrechen und eines so vertrauenerweckenden Außern nicht denken konnten. Auch trug das allgemeine öffentliche Interesse das Bild der Angeklagten, das ein Kupferstecher nach einem Elfenbeinmedaillon vervielfältigt hatte, wie das einer bewunderten Tänzerin oder Schauspielerin in manches erregte Gemüt: Junge Leute verliebten sich in sie und machten mißlingende Versuche zur Befreiung der Gefangenen, von denen sie nie erfuhr. Andere, junge und alte Lebemänner, die oft auf Bällen der Pariser Gesellschaft ihr graziöses Tanzen und ihre mutwillige, jugendlich=kapriziöse Lustigkeit bewundert hatten, von denen der oder jener vielleicht im Besitz ihrer intimsten Bekanntschaft war, stritten über Schuld oder Unschuld der Marquise, die sie aufrichtig bedauerten, wie über einen Stoff zu Wetten. Sie wußten, daß die Marquise mit ihrem stumpfen, rohen Gatten kalt und glücklos gelebt hatte: die Möglichkeit einer solchen Tat schien immerhin gegeben, was die Kavaliere doppelt für den Fall der schönen Standesgenossin interessierte. Zuletzt gab es Leute, die gerade, weil sie die Marquise für schuldig hielten, auf ihrer Seite standen, zu denen sie durch ihre Tat hinabglit: Hefe des Volkes, Pöbel, durch den schon der Geist der Revolution hinstrich; alle, die etwas Anarchisches, Aufrührerisches in ihrem Verbrechen witterten. Man erzählte, sie sei durch die Familie ihres Gatten gemißhandelt worden, und stellte ihre— noch keineswegs erwiesene oder eingestandene— Tat schon als eine Heldentat hin, als ein Zeichen neuer Zeit. Gerüchte hatten zuerst zur Untersuchung der Sache geführt. Im .schen Dorf, auf den benachbarten Gütern sprach man lange davon, daß die beiden Marquis von R. eines unnatürlichen Todes gestorben seien, und daß wahrscheinlich ein heimlicher Liebhaber der Marquise den Mord begangen habe. Woraus diese halblaut und undeutlich geflüsterten Gerüchte entstanden waren, konnte nicht festgestellt werden. Sie wurden durch das Gerede ergänzt, das über ein früher jedenfalls ziemlich offenkundiges unstandesgemäßes Verhältnis der Marquise mit dem Schauspieler Lebuisson am Theater und in den Kreisen des Theaters umlief: und das besonders in der letzten Zeit vor der Verhaftung der Marquise durch allerhand hämische Bemerkungen des jetzt auf sehr großem Fuße lebenden Lebuisson über seine Geliebte mehrfach neue Nahrung erhielt. Auf dem, für Rechtssachen etwas indirekten Wege der freien Liebe einiger Künstlerinnen kamen diese Dinge zu Ohren des Gerichtes, das schon durch Gutsherren in der Nachbarschaft des.schen Schlosses aufmerksam gemacht worden war. In aller Stille wurde eines Nachts die Untersuchung der in der Guts= und Dorfkirche beigesetzten Leichen vorgenommen. Unter dem Vorwand einer Feldabmessung waren einige Gerichtspersonen mit einem Arzt von Paris gekommen und hatten sich im Dorfwirtshaus einquartiert— wobei sie die Einladung der Marquise, im Schlosse zu logieren, ablehnten—, hatten nachts den Mesner geweckt, ihm ihre gerichtliche Beglaubigung vorgewiesen und nun mit seiner Hilfe beim Schein einiger rauchender Fackeln die schweren Särge geöffnet. Schon der erste Eindruck schien den Gerichtsarzt in dem Verdacht, der zur Gewißheit erhoben oder vernichtet werden sollte, zu bestärken. Als man den Deckel zunächst vom Sarge des jüngern, zuletzt gestorbenen Bruders gehoben hatte, stieg nicht der gewöhnliche Verwesungsgeruch daraus hervor, sondern ein Geruch ähnlich dem des Knoblauchs. Dem Blicke zeigte sich diese und dann auch die andere Leiche als verhältnismäßig gut erhalten, verschrumpft und mumifiziert, mit weißlichem Schimmel bedeckt, unter dem, wenn man ihn wegschabte, die Haut mahagoniholzartig oder wie hartes Leder sichtbar wurde. Das Ergebnis genügte dem Gerichtsgrst bereits, um voräufig zu erklären, daß hier irgendeine Art der Arsenikvergiftung vorliege. „Aqua Toffana?“ fragte der Staatsanwalt. Das wisse er nicht, sagte der Gerichtsarzt: er halte selbst die Existenz dieses geheimnisvolsten und berüchtigtsten Arsenikpräparates für zweifelhaft. Er könne nur mit Bestimmtheit sagen, daß hier Arsenik im Spiele sei. Die Särge wurden bis zu weiterer Untersuchung wieder verschlossen, der Mesner zum Schweigen verpflichtet. Am nächsten Morgen rüstete sich der Staatsanwalt mit den Gerichtspersonen zu dem Gange ins Schloß, um der Marquise ihre Verhaftung anzukündigen. Er hatte in den frühen Morgenstunden durch beiläufige Unterhaltungen mit den Leuten des Gutes und mit dem gewandten und gutgekleideten Dorfgeistlichen sich darüber unterrichtet, daß die Marquise nach den Beisetzungsfeierlichkeiten still und zurückgezogen lebe, daß sie sehr oft die Erbgruft besuche und Blumen an den Särgen niederlege— solche noch kaum verwelkte hatte man auch auf dem Steinboden der Gruft liegen gefunden—, daß sie Stunden im Park, in der Nähe des einst als Lusthäuschen gebauten alten Pavillons mit religiösen Büchern zubringe, auch wohl, selten, einmal allein reite, und daß sie in letzter Zeit begonnen habe, an den Gartenanlagen, an den Bauten und mit den Standbildern im Garten, um die sich weder der ältere noch der jüngere Marquis gekümmert habe, Neuerungen und Ausbesserungen machen zu lassen. Sie stünde oft abends auf der Schloßterrasse, von der aus der Blick sich über diese Anlagen hin zwischen Kulissen von Baumgruppen bis zu einem von drüben hereindunkelnden Waldhügel erhebe. Er hörte, als er mit seinen Fragen die seltsamen Umstände beim Tode der beiden Gutsherren näher berührte— so, als wolle er von dem Eindruck wissen, den sie auf das Gemüt der Marquise gemacht hätten—. daß es jetzt manchmal nicht recht richtig mit ihr scheine, daß sie es oft, in Gedanken verloren, nicht merke, wenn man sie anspräche; während sie doch früher, als der Marquis noch lebte, immer ein helles, scharfes Auge gehabt hätte, dem nicht leicht etwas entgangen sei, 3. B. bei der Jagd, auf die sie immer einige Verehrer begleitet hätten. Auch habe sie damals Wein und Feste geliebt. Als der Staatsanwalt, vorsichtig daran anknüpfend, nach dem Verhältnis zwischen den beiden Gatten fragte, antwortete der Dorfgeistliche, den er halb und halb in den Grund seiner Anwesenheit eingeweiht hatte, es wäre da einiges, worüber däs Beichtgeheimnis ihm zu sprechen verböte. Doch hätte man sie mit ihrem Gatten selten zusammen gesehen, schweigend nebeneinander bei Tisch, oder im Wagen, wenn sie zu Nachbarn fuhren. Es habe gelegentlich Auseinandersetzungen zwischen den Gatten gegeben über Geld, das die Marquise gefordert und nach langem Sträuben meist auch erhalten habe. Jetzt fiele es der Gutsverwaltung auf, daß sie außerordentlich viel Geld bar abhebe, dessen Verwendung dunkel bliebe, obwohl sie manche Arme unterstütze. Auf die Frage des Staatsanwalts nach einem Geliebten, dem dies Geld etwa zufließe, schwieg der Geistliche völlig und zuckte die Achseln. An Lebuissons Verwandlungsfähigkeit denkend, fragte der Staatsanwalt dann ganz, unvermittelt, ob seit dem Tode des jüngern Marquis öfters Fremde im Schlosse vorgesprochen hätten. Mit einem feinen Lächeln sagte der Dorfgeistliche: es sei bald darauf ein Pariser Rechtsgelehrter mehrere Tage im Schlosse gewesen, um einige schwierige Fragen über klösterliche Servituten, die auf dem Gute lasteten, und dergleichen klarzustellen. Ein paar Bauern wollten außerdem mehrmals einen nächtlichen Reiter, der von der Parkseite, der Paris zuliegenden Seite, herkam, in der Nähe des Schlosses gesehen haben. Der Staatsanwalt, der sein Augenmerk zunächst hauptsächlich auf den Tod des zuletzt gestorbenen jüngern Marquis richtete, von dem aus er sich die rascheste Klarheit über das ganze Verbrechen versprach, war gespannt auf die Begegnung mit der Marquise. Ein Diener führte ihn und die andern Gerichtspersonen in einen kleinen, nach dem Park ausblickenden Saal. Lautlos fast, von einer Seite, von der die Herren sie nicht erwarteten, trat die Marauise ein, eine etwa dreißigjährige, mittelgroße, schlanke Frau in schwarzer Kleidung. Der Ausdruck ihres Gesichts wechselte einige Male— wie dem als Beobachter des Mienenspiels geübten Staatsanwalts auffiel— zwischen einer gewissen sinnlichen Weichheit, die ihr etwas weiblich Anschmiegendes, Hilfloses gab, und Momenten einer harten, nüchternen, willensstarken Energie, die ihr Gesicht älter und magerer erscheinen ließen, während sie im allgemeinen jung wirkte. Der Staatsanwalt hatte, um den Eindruck zu studieren, ihr erst die Verhaftung ganz unnermittelt ankündigen wollen, und sah sich jetzt— nachdem die Frau sie zum Sitzen eingeladen und ihr Bedauern ausgesprochen hatte, daß sie im Dorfwirtshaus übernachtet— doch genötigt, mit Umschweifen einzuleiten. Er begann von den Gerüchen über den Tod der beiden Marquis zu sprechen, die nicht verstummen wollten, als die Marquise, etwas erregt, ihm gleich ins Wort fiel: sie wäre froh, diese Sache, die ihr jetzt auch mehrmals zu Ohren gekommen sei, werde untersucht, und entweder die Tatsache bestätigt und der Schuldige gefunden, oder aber die Gerüchte würden als nichtig dargetan. Als der Staatsanwalt darauf mit Bedacht sagte, es wäre leider durch den Leichenbefund schon bestätigt, daß die beiden Herren eines unnatürlichen Todes gestorben seien, da schreckte die Marquise erbleichend zurück. Sie schien in diesem Augenblicke zu wissen, weshalb die Gerichtspersonen da waren. Der Moment war so stark, daß die Männer sich unwillkürlich erhoben. Auch sie war aufgestanden und sah den Staatsanwalt mit einem Blick voll Haß und Feindschaft an Er schien in diesem Augenblick aus dem höflichen Beamten in den Staat verwandelt. Mit einem härter, ganz sachlich gewordenen Ton fuhr er fort: da man sage, daß sie um den unnatürlichen Tod ihres Schwagers wie ihres Gatten gewußt haben müsse, und da in der Tat dieser Verdacht nicht ohne weiteres von der Hand gewiesen werden könne, so müsse er ihre Verhaftung aussprechen. Er hoffe, daß der Prozeß sehr bald ihre völlige Unschuld erweisen und das Verstummen all der ärgerlichen Gerüchte zur Folge haben werde. Die Marguise stand jetzt mit einem nervösen Lächeln den Herren gegenüber, als erwarte sie noch eine Enthüllung und Beschuldigung. In ihrem Körver zuckte es, die rechte Hand zog mehrmals an ihrem Kleid. Sie wartete sichtlich und gewann einen ruhigern Ausdruck, als der Staatsanwalt noch einmal begann, sein Bedauern auszusprechen. Sie schien jetzt völlig gefaßt und erklärte sich bereit zu folgen, bat nur, daß man erst in der Dämmerung mit ihr nach Paris fahren möge und daß sie in Gegenwart des Gerichtes einige das Gut betreffende Anordnungen für die Zeit ihrer Abwesenheit geben dürfe. Es wurde bewilligt. Sie ließ darauf den Gutsverwalter kommen und schärfte ihm aufs äußerste ein, daß die von ihm kürzlich begonnenen Gartenarbeiten in der Nähe des Lusthäuschens im Park bis zu ihrer Rückkehr unterbleiben sollten, ebenso wie die Ausbesserung der Sandsteinbilder um die große Fontäne und was der künstlerischen Erneuerungen mehr waren, mit denen sie gerade damals am eifrigsten beschäftigt schien und an denen sie ohne ihre Aufsicht offenbar nicht wollte gearbeitet haben. Während immer zwei der Gerichtspersonen zur Wache bei der Marquise blieben— sie vertiefte sich lange in Zettel und Bücher, die ihr der Gutsverwalter gebracht hatte— konnten die beiden andern den Ort in Augenschein nehmen. Der Staatsanwalt ließ sich mit dem Gerichtsarzt in das ehemalige Schlafzimmer des .Gutsherrn führen. Es bot nichts Besonderes. Nur eine sehr versteckte Tapetentür, vor der ein reich verzierter Spiegel angebracht war, fiel ihm auf. Er besichtigte alle Wohnräume, ließ sich Kommoden und Schränke aufschließen, untersuchte insbesondere die Flaschen und Fläschchen, die sich in den Zimmern der Marquise fanden, ohne daß der Gerichtsarzt irgendwo eine Spur von Gift feststellen konnte. Der Staatsanwalt ging am Nachmittag auch in den Park, sah die begonnenen Sandsteinarbeiten, von denen gesprochen worden war, an und ließ sich das Lusthäuschen aufschließen. In dem ziemlich abgelegenen Pavillon, der offenbar schon viele Jahre nicht mehr benutzt war— alte, zerschlissene Teppiche lagen mit aufgewellten Rändern am Boden— hingen die Tapeten stellenweise von den Wänden. Die Arbeiter schienen darin einmal Mittag gemacht und sich dabei recht gütlich getan zu haben. Auf einem Tische stand noch eine leere Weinflasche. Der Staatsanwalt trat mit dem Gerichtsarzt aus den dumpfen Räumen wieder in den lichten, weiten Park. Ohne daß er sich während dieser Wartestunden schon ganz bestimmte Linien des Verbrechens herausarbeitete, war doch sein ganzer Geist in Tätigkeit, beobachtete, nahm auf, sah, sammelte selbst Unbemerktes, um es bereit zu haben, wenm der Gang des Prozesses es erfordern würde. (Fortsetzung folgt.) Dienstag, 20. April Kölnische Zeitung s Abend-Ausgabe Ig Von der holländischen Grenze, 20. April.(Telegr.) Das Flugzeug, das am 16. April den Angriff auf Haltingen unternahm, war laut einer Meldung aus Genf an den Temps ein englischer Zweidecker. Durch den Morgennebel hatte das Flugzeug sich um 7½ Uhr unbemerkt dem Rhein genähert. Es warf vier Sprengkörper auf den südlichen Teil des Bahnhofes. Von Tüllingen aus, das den Bahnhof beherrscht, wurde der Zweidecker beschossen. Er wandte sich darauf nach Norden und folgte dem Rheintal in der Richtung nach Mülhausen. J Von der holländischen Grenze, 20. April.(Telegr.) Aus Dover sind den englischen Blättern Meldungen zugegangen, wonach der bekannte Fliegeroffizier Mansell Moulie kürzlich bei einem Flug über die deutschen Stellungen infolge Motorschadens innerhalb der deutschen Linien landen mußte. Er wurde kliesgesangen gemacht, nachdem er vorher sein Flugzeug in Brand gesteckt hatte. Neue englische Hilfstruppen aus Neuseeland. WIB Wellington, 20. April.(Telegr.) Der Premierminister machte dieser Tage bekannt, die Reichsregierung habe das Angebot der Regierung Neuseelands, eine neue über die gewöhnlichen Verstärkungen hinausgehende Streitmacht abzusenden, angenommen Die neuen Truppen würden aus Artillerie und Infante rie bestehen. Die Regierung würde alles mögliche kun, um das Mutterland zu unterstützen. Die englischen militärischen Sachverständigen zweifelten nicht an dem Erfolg der neuen Heere, die aus prächtigem Material bestünden, gut marschierten und mit sich stets verbessernder Artillerie und vorzüglichen Hilfsdiensten ausgerüstet seien. Großbritannien werde zweifellos— die jetzt an der Front befindlichen Truppen eingerechnet— bis zum Sommer eine Million Mann auf den Hauptkriegsschauplatz bringen können und eine zweite Million zu Hause haben, ohne die Truppen zu rechnen, die auf weniger wichtigen Kriegsschauplätzen kämpften. vom östlichen Schauplatz. Das Leben in Lemberg. Wir lesen u. a. in der Wiener Neuen Freien Presse: Als die Russen Anfang September in Lemberg einrückten, war es die erste Sorge des sofort ernannten Gouverneurs, Grafen Bobrinski, 12 österreichische Geiseln einsperren und in das Hotel George, wo er sein Quartier aufgeschlagen hatte, bringen zu lassen. Die scheinbar so humane Behandlung der Geiseln war dem Umstande zuzuschreiben, daß der Graf in der Gegenwart der in Lemberg geachteten Bürger, unter denen sich auch der Rabbiner der orthodoxen jüdischen Gemeinde befand, einen Schutz gegen Bomben oder sonstige Anschläge der Bevölkerung auf seine Wohnung sah. Ein Teil der Geiseln wurden nach Rußland geschleppt und in entferntern Gouvernements interniert. Die Lebensmittel sind billig. Trotzdem ist das Leben für die ärmern Klassen unerschwinglich, denn Brennmaterialien sind nicht zu haben, und da man die billigen Lebensmittel nicht kochen kann, muß man angesichts der Nahrung Hunger leiden. Die Strafgerichte arbeiten regelmäßig. Viele Geschafte wurden auf Befehl des Gouverneurs zwangsweise geöffnet. Die Banken amtieren zum größten Teil. Das Leben in Lemberg ist für die Zivilbevölkerung recht traurig. Die Offiziere aber geben sich einem beispiellosen Wohlleben hin und haben überraschend viel Geld. Mit dem Vorwande der Spionage wird entsetzlicher Mißbrauch getrieben, und die 60 russischen Wachtleute— die Lemberger Polizei wurde abgeschafft— sind oft mit den Einwohnern, soweit sie russenfreundlich sind, im Bunde, oder aber sie können sich mit den Polnisch sprechenden Einwohnern nicht verständigen, so daß Einbrüche und Diebstähle an der Tagesordnung sind. Die Russen bemühen sich immer mehr, der Stadt Lemberg das Aussehen einer russischen Stadt aufzuzwingen. Das österreichische Geld verschwindet immer mehr, wozu in erster Linie der schrecklich hohe Rubelkurs beiträgt. Man zwingt die Leute, sich das Haar auf russische Art zu schneiden und sich Vollbärte wachsen zu lassen. Viele Bewohner Lembergs und noch mehr aus der Umgebung sind zur orthodoxen Kirche übergetreten, um Ruhe vor Schikanen zu finden. Aber es gibt dafür wieder Menschen, die, von herzerfreuender Standhaftigkeit, sich nicht bewegen lassen, vom Wege der äußern und selbsterwählten Pflicht abzuweichen. So sollte jüngst ein Richter ein Urteil fällen. Er weigerte sich aber, zu sagen:„Im Namen des Zaren Nikolaus.“ Einen andern Namen durfte er aber nicht sagen, und so kam man endlich überein, daß er das Urteil schlechtweg„Im Namen Seiner Majestät" fällen sollte. Während man der russenfreundlichen Bevölkerung freundlich entgegenkommt und die Polen duldet, haben die Juden in Lemberg wie in ganz Galizien Erschreckliches zu leiden, insbesondere die orthodoxen Juden, so daß die meisten von ihnen sich an Samstagen überhaupt nicht auf die Gasse trauen, sogar nicht einmal die Synagogen besuchen, um nicht mißhandelt zu werden. Einem Juden einen Finger abzuhacken, ist für die russische Soldateska eine Kleinigkeit, und so mancher wird dauernd die Merkmale der Schreckenszeit vor Augen haben. Die Ursache des großen Pogroms im Dezember war in einer Kleinigkeit gelegen. Ein Jude wollte einige Hennen zu Markte tragen. Ein Kosak hielt ihn an und wollte ihm eine abnehmen. Nachdem sich der Jude widersetzt hatte, flüchtete er sich in ein Haus, weshalb dieses und die drei angrenzenden Häuser vom Militär beschossen und vom Grafen Bobrinski mit Beschlag belegt wurden. Außerdem verbreitete sich das Gemetzel auf die Karl Ludwig= und die Goluchowskistraße, so daß an einem einzigen Tage 160 Leute, hauptsächlich Juden, verwundet und getötet wurden. Ein andermal war in der Potockigasse ein Auflauf. Ein Junge sollte einen Soldaten angespuckt haben. Das gab Anlaß zu Schüssen, und das Haus, in welches der Junge geflüchtet war, wurde gesperrt. Dann wurde es vom Militär beschossen. Die russischen Soldaten, die die Stadt erfüllen, benützen jede Gelegenheit, um sich zu bereichern, ganz gleich, auf welche Art es geschieht. Merkwürdig ist es, wie es die Russen verstanden, der Stadt sofort ein typischrussisch schmutziges Aussehen zu geben. Für die Reinigung der Straßen ist gar keine Sorge getroffen. Auch ist die Stadt von einem durchdringenden Geruch erfüllt, der von einer Art Stiefelwichse herrührt, mit der die Soldaten ihre Schuhe schmieren, damit sie glänzen. Man wird den Geruch auch in den vornehmsten Straßen nicht los. Er durchdringt in den engen Straßen die Häuser und läßt die Einwohner so niemals ihr Elend vergessen. WTB Wien, 20. April.(Telegr.) Wie die Blätter aus Tschernowitz berichten, traf gestern Erzherzog Karl Franz Joseph dort ein, von der Bevölkerung stürmisch begrüßt. Der Erzherzog beobachtete längere Zeit an der Ostfront von einem Fesselballon aus den Kampf und kehrte sodann an die Westfront zurück. Der kampf um die slleerengen. & Sofia, 19. April.(Telegr.) Aus Dedeagatsch wird berichtet, daß die verbündete Flotte heute das Uferland zwischen Enös und dem Golf von Saros beschieße. Da die Verbündeten Landungstruppen nicht zur Verfügung haben, wird der Beschießung keine Bedeutung beigemessen. Der Seekrieg. Die englische Seetyrannei. X Madrid, 14. April.(Telegr.) Aus Algeciras wird gemeldet, daß gestern in Gibraltar ein großer italienischer Ozeandampfer von einem englischen Torpedoboot wegen des Verdachts eingebracht wurde, große Mengen Bannware zu befördern. Quousque tandem abutere Britannia?— Aus Gibraltar werden übrigens fortgesetzt große Schiffsbewegungen mitgeteilt, jedoch sind den dortigen Blättern jede nähern Andeutungen strengstens untersagt. Für die Bedürfnisse der englischen Mittelmeerflotte sind bedeutende Vorräte von Kriegsbedarf und Kriegsmaterial in diesen Tagen eingetroffen. Daneben werden derartige Mengen von Lebensmitteln und andern Waren dort aufgestapelt, daß die vorhandenen Lager nicht mehr ausreichen. Kiel, 20. April.(Telegr.) Das rücksichtslose Vorgehen der britischen Regierung gegen schwedische Erzdampfer, das zu einer zeitweiligen Einstellung der schwedischen Erzausfuhr geführt hat, steht in einem auffälligen Gegensutz zu der von der deutschen Regierung angeordneten Erleichterung der schwedischen Holzausfuhr. Schweden kann jetzt die Ausfuhr in großem Umfange vornehmen, der britische Schlag trifft das Land nicht so hart, da die Holzausfuhr für Schweden von noch größerer Bedeutung ist als die Erzausfuhr. Solange England nicht niedergerungen ist, bleibt das freie Meer ein frommer Wunsch. #z Kiel, 20. April.(Telegr.) Die Engländer tragen Bedenken, neutrale Handelsschiffe durch den Sund oder Großen Belt nach der Ostküste Schwedens fahren zu lassen. Der in Kirkwall zurückgehaltene Dampfer Nike, dessen Ladung keinerlei Bannware enthält, war nach dem ostschwedischen Hafen Norrköping bestimmt; er ist jetzt freigegeben worden, aber unter der ausdrücklichen Bedingung, daß er nicht nach der Ostsee geht, sondern seine Ladung in einem Hafen des westlichen Schwedens, und zwar in Gotenburg löscht. Unsere Flotte beherrscht die Ostsee; dorthin darf ein neutraler Dampfer nur gehen, wenn es den Engländern gefällt. #z Kiel, 20. m.. April.(Telegr.) Die norwegische Gesandtschaft mn Paris und das norwegische Konsulat in Rouen machen darauf aufmerksam, daß norwegische Schiffe, die zwischen Rouen und England verkehren, in dem üblichen Verzeichnis der geladenen Güter für genaue Angaben über die an Bord befindliche Menge Hl und Petroleum sorgen müßten. Die französischen Behörden haben namlich die norwegischen Schiffe in Verdacht, daß sie unneutrale Beziehungen mit den im Armelkanal arbeitenden deutschen Unterseebooten unterhalten. Das hat wiederholt zur Folge gehabt, daß neutrale Schiffe angehalten und genau durchsucht worden sind. Stimmt die Ölmenge nicht genau mit den Angaben im Manifest, treten erhebliche Geldstrafen ein, selbst wenn es sich um leere Ölfässer handelt. Mißbrauch der schwedischen Flagge durch England. Az Kiel, 20. April.(Telegr.) über den Mißbrauch der schwedischen Flagge und der schwedischen Nationalfarben durch die Engländer wird ergänzend bemerkt, daß von den in Betracht kommenden Dampfern sich Bergsund und HemlandGotenburg auf der Fahrt befänden. Es sei für Unterseeboote nicht möglich, den britischen Hemland, der tatsächlich Durham heißt, von dem schwedischen Hemland zu unterscheiden. Die Engländer gefährdeten offenbar absichtlich die neutrale Schiffahrt, um Zwischenfälle herbeizuführen. Mutmaßlich führen noch mehr britische Dampfer unter schwedischer Maske. Verhinderter Mißbrauch neutraler Flaggen. 0 Von der holländischen Grenze, 20. April.(Telegr.) In Vlissingen lagen seit Anfang September belgische Schleppdampfer, die früher für den Verkehr mit Antwerpen auf der Schelde gebraucht wurden. Eine englische Reederei erwarb diese Dampfer vor einigen Tagen, allein es bot sich die Schwierigkeit sie nach England überzuführen. Am Samstag und am Sonntagmorgen waren sie seefertig, um am Sonntagnachmittag bei gutem Wetter auszulaufen. Angesichts der Gefahr von Unterseebooten waren die Namen und sonstigen Kennzeichen übermalt oder sonst entfernt, so daß auch die Staatsangehörigkeit nicht zu sehen war. Als die Schiffe am Sonntagnachmittag den Vlissinger Außenhafen verlassen wollten, griff der Kommandant des Kriegsschiffes Noordbrabant ein und unterwarf sie einer Untersuchung, ließ die Papiere in Ordnung bringen und die richtige Flagge hissen. Als dies geschehen war, stachen die Dampfer unter belgischer Flagge in See. Die Torpedierung des Fischereickampfers Danilla. 0 Von der holländischen Grenze, 20. April.(Telegr.) Der Fischereidampfer Fermo berichtete gestern beim Einlaufen in Grimsby, daß der Fischereidampfer Vauilla am 18. April durch ein deutsches Tauchboot in der Nordsee torpediert worden und sogleich gesunken sei. 0 Von der holländischen Grenze, 20. April.(Telegr.) Der auf eine Mine in englischen Gewässern aufgelaufene niederländische Dampfer Olanda(vergl. Nr. 398], der sich mit Kohlen auf der Fahrt nach Rotterdam befand, hatte ein Ausmaß von 2138 Tonnen, war 1899 gebaut und gehörte dem Nederlandschen Lloyd in Rotterdam.— Die Ladung des niederländischen Dampfers Alwina, der auf der Fahrt von Huelva nach Rotterdam in Falmouth eingebracht wurde, ist freigegeben und wird auf ein anderes Schiff übergeladen. Der Dampfer selbst wird noch festgehalten. 0 Von der holländischen Grenze, 20. April.(Telegr.) Die Direktion der Gesellschaft Zeeland teilt mit, daß auf Veranlassung der englischen Regierung der Personenverkehr eine Woche lang unterbrochen ist. WTB London, 20. April.(Telegr.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Der Kapitän des Fischdampfers Fermo teilte heute bei seiner Ankunft in Grimsby die Torpedierung des Fischdampfers Vanilla mit, der in Stücke gerissen wurde und sofort sank. Der Dampfer Fermo, der sich 300 Yards entfernt befand, eilte zur Hilfe, um die Besatzung des Dampfers Vanilla zu retten. Das Unterseeboot hinderte ihn jedoch daran, Beistand zu leisten, indem es einen Torpedo abfeuerte, der aber fehl ging. Fermo dampfte dann mit voller Kraft heimwärts. Selbstverstandlich sind die Tatsachen hier wieder nach der bei den Egländern geübten Praxis vollstandig verdreht worden, der richtige Hergang ist aber trotzdem deutlich erkennbar, denn die Lüge ist außerordentlich plump gemacht. In Wahrheit hat natürlich der Fischdampfer das Unterseeboot rammen wollen, und so war es ein Gebot der Selbsterhaltung, daß es dem Angriff zuvorkam. Nachdem dem Fermo seine Absicht mißlungen ist, wird sie jetzt scheinheilig als verhindertes Rettungswerk dargestellt. Echt englisch. Die sleutralen. Bulgarien und Italien. & Sofia, 19. April.(Telegr.) Mit offenbarer Absicht wird hier von neutraler Seite verbreitet, daß Italien im Begriff sei, auf die Seite des Dreiverbandes zu treten. Die Verbreitung soll wahrscheinlich die Haltung der bulgarischen Regierung und des bulgarischen Volkes beeinflussen. Demgegenüber haben unzweifelhaft richtige Nachrichten aus Rom festgestellt, daß die Verhandlungen mit Österreich=Ungarn einen befriedigenden Verlauf nähmen. Zürich, 20. April.(Telegr.) Die Mailänder Perseveranza bemerkt, Italien müsse die Fragen der Adria und des Mittelmeeres als zusammenhängendes Problem behandeln, da es unmöglich sei, daß Italien im Mittelmeer stark und in der Adria schwach wäre. Friedensbestrebungen der amerikanischen Arbeiterschaft. Berlin, 20. April.(Telegr.) Dem Vorsitzenden der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands, Legien, ging laut Vorwärts am 18. d. M. das folgende Telegramm von dem New Yorker Gewerkschaftskartell zu: Die amerikanische Arbeiterbewegung will nicht länger indifferent bleiben gegenüber dem Konflikt, der jetzt Europa verwüstet. Das Groß New Yorker Gewerkschaftskartell(C. F. U. of G. N..) als Vertreter von über 300000 organisierten Männern und Frauen hat beschlossen, den organisierten Arbeitern der ganzen Welt die unbedingte Notwendigkeit klarzumachen, energisch und zugleich die Arbeit zur Beendigung 1915 e Nr. 400¼ sondern sich damit begnügten, ihren Betrieb aufrechtzuerhalten und ihren Angestellten und Arbeitern eine angemessene Entschädigung zu verschaffen. Wenn daher die Handelskammern Verzeichnisse der Heereslieferanten einreichen sollten, so würden diese geradezu irreführend wirken, denn sie würden die Namen, auf die es dem Finanzminister eigentlich ankomme, gar nicht oder nur vereinzelt aufführen können. Anderseits könnten die darin angegebenen Hersteller ohne Grund in den Verdacht kommen, besonders hohe Gewinne erzielt zu haben. Die Handelskammer hat sich jedoch bereiterklärt, auf besondere Anfrage im Einzelfalle zu versuchen, über diese oder jene Firma Auskunft zu erteilen, und im übrigen empfohlen, in erster Reihe die Militärbehörden zur Mitarbeit heranzuziehen. Die Lage des Kartoffelhandels. In der in Düsseldorf erscheinenden Wochenschrift„Der Kartoffelhandel" erörtert Verbandssyndikus Dr. Schade(Düsseldorf) die Aufgaben des Kartoffelhandels auf Grund der neuen Verordnungen. Danach fällt dem Kartoffelhandel auch jetzt noch eine wichtige Rolle zu. Es besteht keineswegs die Absicht, wie auch die Reichsstelle für Kartoffelversorgung dem Deutschen Kartoffelgroßhändler=Verband(Sitz Düsseldorf) mitteilt, den Kartoffelhandel auszuschalten, vielmehr soll, wie die Reichsstelle versichert, der Kartoffelhandel seiner Aufgabe der Versorgung der Bevölkerung mit Kartoffeln weiter nachkommen und die Reichsstelle wird ebenfalls bemüht sein, sich die Unterstützung des Kartoffelhandels weiterhin zu sichern und nutzbar zu machen. Es ist von besonderer Wichtigkeit, daß die Bundesratsverordnung die Abnahme der gekauften Kartoffeln auf der Verladestation vorsieht. Dies kann nach Ansicht des Deutschen Kartoffelgroßhändler=Verbandes nur in der Weise geschehen, daß sich der kaufende Kommunalverband mit Händlern in Verbindung setzt. Da die einzelnen Gemeinden das Risiko des Ausfalles kaum werden übernehmen wollen, das ja bekanntlich in den letzten Monaten außerordentlich groß ist, so dürfte es sich empfehlen, daß eine Vereinbarung der Kommunalverbände mit dem Großhandel getroffen wird, wonach die Heranschaffung der Ware gegen eine angemessene Vergütung seitens des Handels übernommen wird. Der Deutsche Kartoffelgroßhändler=Verband hat auf kommenden Mittwoch eine allgemeine Versammlung nach Düsseldorf einberufen, an der auch die in Frage kommenden Behörden teilnehmen. Es bestehen zwar noch unbefriedigte Wünsche des Handels insofern, als dieser daran festhält, daß die Behörden dem Landwirt keine höhern Zuschläge als der Handel bewilligen dürfen. Doch erwartet der Kartoffelhandel, daß auch über diese Frage ein volles Einvernehmen erzielt wird. # Berlin, 20. April.(Telegr.) Nach einer Mitteilung der Kgl. Eisenbahndirektion Berlin ist der Ausnahmetarif für rohe Jute vom 22. d. M. an auch auf==Sendungen ausgedehnt und seitdem neu ausgegeben worden. Az Kiel, 20. April.(Telegr.) In Kopenhagen wird die Errichtung einer dänisch=russischen Handelskammer erstrebt. Die vorbereitenden Arbeiten sind nach einem Kopenhagener Blatte eingeleitet. Gleichzeitig wird ein dänischer, in russischer Sprache verfaßter Handelskalender ausgearbeitet, der in 10 000 Abdrucken kostenlos in Rußland-verbreitet werden soll. Es sind dies weitere dänische Maßnahmen zur Gewinnung des russischen Marktes. 0 Von der holländischen Grenze, 20. April.(Telegr.) Das niederländische Staatsblatt enthält ein Ausfuhrverbot für rohen Phosphat. Kleine kriegschronik. Urlaub zwecks Frühjahrsbestellung. Das Stellvertretende General=Kommando des VIII. Armeekorps weist wiederholt darauf hin, daß Gesuche um Nachurlaub nur in den allerseltensten Fällen bewilligt werden können, da aus militärischen und Billigkeitsgründen naturgemäß immer nur ein beschrankter Teil der Mannschaft beurlaubt werden darf. Inseriert nicht in deutschfeinclichen Seitungen! Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß im Anzeigenteil der bekannten deutschfeindlichen holländischen Zeitung Telegraaf und ihres Ablegers De Courant auch jetzt noch Inserate deutscher Firmen erscheinen, welche auf diese Weise mit erheblichen Geldsummen— sicherlich unbeabsichtigt— Preßunternehmen unserer Gegner unterstützen und dadurch gegen die Interessen unseres Landes handeln. Es bedarf wohl nur dieses Hinweises, um alle deutschen Firmen zu veranlassen, in Zeitungen deutschfeindlicher Tendenz nicht zu inserieren. Hang, zwischen uns und den Unfrigen, liegt noch die gegnerische Front uns befinden. Schon woler uz.. u wir 30 Mann hinter ihtez Hohlweg dem „ Schon wolen wir die erbeuteten zwei Maschinengewehre in dem schutzenden Ginster bergen und dort weitere Schritte überlegen, da erblickte ich durch das Glas halblinks bei den Häusern von Coinchimont zwei feindliche Geschütze. Und dort am flüchtende Kanoniere! Ob sie vor uns ausreißen oder vor Feuer unserer schweren Artillerie, das eben auf der Häusergr müssen wir noch holen!— Also im Laufschritt hinüber! Vor den Franzosen haben wir keine Bange, aber unsere Artillerie schießt mit unheimlicher Sicherheit in das Gehöft. In der armseligen Dorfstraße finden wir noch ein drittes Geschütz, bespannt und umgestürzt. Daneben die Bespannungen von zwei andern Geschützen. Schneller sind diese Geschütze sicherlich nie bespannt worden. Jetzt aber abfahren, bevor die da vorn merken, was hinter ihrer Front sich abspielt. In diesem Augenblick preßt sich's wie eine Faust aufs pochende Herz. Die französische Infanterie geht zurück. Wenn sie gerade zurückgeht, sind wir verloren.„Abgesessen!— Feuerstellung hinter den Häusern!"— Fest guunf die Faust den Revolver. Billig sollen sie uns nicht haben.— unsere Bichsen in die fliehende sta tre sen sie, und jetzt krachen als sei ihnen der Teufel aurd Schützenlinie hinein, daß sie davong hen, uls ferihnen der Teufer auf den Fersen.„Batterie aufgesessen!"— Nie vergessen, wie die wackern Infanteristen auf die Pferde und Protzen klettern.— Auf dem Schoß halten sie die erbeuteten gehts zwischen der zurückgehenden französischen vorgehenden beuischen Schützenlinie hinunter nach Coinches. wo Beute dem dort schon anwesenden Brigadekommandeur übergeben. Manchen von den 30 Mann deckt heute schon der grüne Rasen, Den Überlebenden werden jene Augenblicke unvergeßlich bleiben. a Halle, 19. April. In dem Gefangenenlager Ohrdruf in Thüringen, wo über 20000 Kriegsgefangene untergebracht sind, erscheint jetzt unter dem Titel Le Journal du Camp'Ohrdruf eine Zeitung für die Kriegsgefangenen in Form einer Wochenschrift. Die Redaktion hat die Kommandantur des Gefangenenlagers übernommen und zeichnet dafür verantwortlich. Den Text selbst stellen in der Hauptsache die dort gefangen gehaltenen französischen Schriftsteller her, und zwar ist das Blatt im wesentlichen als Unterhaltungsblatt ausgestaltet. Die Satzarbeiten werden ebenfalls von französischen Gefangenen im Geschäftslokal des Thüringerwaldboten hergestellt. Ag Göttingen, 19. April. Als Sammelpunkt der verschiedenen sozialen Einrichtungen im Göttinger Kriegsgefangenenlager ist auf Kosten des Weltbundes der christlichen Vereine junger Männer ein Gefangenenheim errichtet und am Donnerstag in Anwesenheit des amerikanischen Botschafters Gérard eingeweiht worden. In dem Gebäude sind Unterrichts=, Lese= und Musikräume eingerichtet. Die Gesangenen erhalten Unterricht in der deutschen Sprache und einigen andern Fächern, auch finden Vorlesungen über deutsche Geschichte und Kultur statt. Deutsche, französische und englische Leihbibliotheken sorgen weiterhin neben zwei allwöchentlich in flämischer und französischer Sprache erscheinenden Zeitungen für Belehrung und Aufklärung. Ferner sind von den Gefangenen ein Gesangverein und eine Musikkapelle sowie eine Unterstützungs= und Darlehnskasse gegründet worden. Auf die durch Vermittlung des Weltbundes erfolgte Nachricht über diese Wohlfahrtseinrichtungen antwortete die französische und die englische Regierung, daß ähnliche Maßnahmen auch für die deutschen Gefangenen getroffen werden sollten. Bericht des Kompagnieführers über hervorragendet Verhalten eines bayerischen Reservisten. Ringen hat unsere Brigade das Tal von S. bis M. vom Feinde gesäubert. Noch hielt er den Grenzpaß zwischen dem französischen und dem deutschen Elsaß fest in der Hand. Tiefe, gut gedeckte Schützengräben ziehen sich über den ganzen Kamm des Gebirges hin. Feindliche Batterien warten in vorzüglich gewählten Stellungen auf todbringende Arbeit. Die Franzosen halten ihre Stellungen für uneinnehmbar. Aber für unsere braven Bayern gibt es dieses Wort nicht. Mit beispielloser Kühnheit und Unerschrockenheit fürmen sie in der, lengenögg, Llut der Augustsonne gegen die Höhen un.„Hatte ich solche Sotbalen in meiner Stellung gehabt“, sagte mir später ein franzosischer Kapitän in tadellosem Deutsch,„so wären Sie nie heraufgekommen.“ Und ich glaube es ihm gern; denn jeder von den wackern Feldgrauen ist ein Held. Und wenn auch nicht jeder Gelegenheit hat, eine weithin leuchtende Tat zu vollbringen, so sind wir doch längst von der Meinung abgekommen, daß in der Zeit der Massenheere der einzelne in der Menge verschwinde. Ich habe im Laufe des Krieges mit eigenen Augen von einfachen Reservisten und Landwehrleuten, die daheim Frau und Kinder haben, Taten mit solchem Schneid und Heldenmut vollbringen sehen, daß sie wert sind, mit goldenen Buchstaben in das Buch der Geschichte geschrieben zu werden Und so oft ich an den 24. August, den Tag der Erstürmung des Passes denke, erinnere ich mich des wackern Reservisten der 1. Kompagnie unseres Bataillons, Jakob Zimmermann aus Nürnberg, Leyherstraße 145 der, kaum 80 Meter vom Feinde entfernt, zwischen vier gefallenen Kameraden lag und allein der Übermacht standhielt. Hinter sich das schützende Dickicht des Waldes, das ihn den Blicken des Feindes ent zogen hätte, lag er hinter einem kleinen Erdaufwurf, der nur weniz Deckung bot, 100 Meter abseits vom linken Flügel seiner Kompagnie Ich konnte von meinem Platz aus deutlich beobachten, wie die Franzoser sich den Wackern aufs Korn nahmen. Aber was kümmert es ihn! Zurückspringen ins Dickicht? Nimmermehr. Die Kompagnie will je vorwärts, die Paßhöhe erstürmen! Und Schuß um Schuß, jeder wohlgezielt, geht hinüber in den feindlichen Graben. Plötzlich bemerke ich daß der Tapfere sich von dem vor ihm liegenden Feind abwendet und nach einem halblinks vorwärts liegenden Wald das todbringende Ble schickt. Aus diesem ist ein französischer Offizier mit etwa 60 Manr hervorgebrochen, um einen vorbereitenden Schützengraben zu besetzen der direkt in unserer linken Flanke liegt. Kaum bin ich mir der Gefahr bewußt, die unserer Kompagnie droht, da sehe ich schon den französischer Führer, von einer Kugel unseres wackern Kameraden getroffen, zu Erde sinken. Die meisten Rothosen nehmen schleunigst Reißaus, nu wenige Beherzte laufen ohne ihren Führer in die angewiesene Stellung Von dort eröffnen sie aus nächster Entfernung ein heftiges Schnell feuer auf den allein liegenden Bayern. Zwar sendet dieser noch einig Schüsse hinüber, aber lange hölt er es in dem Kreuzfeuer nicht meh aus. Ich sehe noch seinen Kopf zur Erde sinken, als ich mit unsern Bataillon zum Sturm vorgehe. Kaum waren die feindlichen Stellunger auf der ganzen Linie in unserm Besitz und den fliehenden Franzosei einige Bleigrüße nachgesandt, da trieb es mich zu dem tapfern Beschütze unserer linken Flanke. Ich fand ihn bewußtlos mit zerschmetterten Arm, und rot rann das Blut aus Hüft= und Schenkelwunde. Als de Wackere abends im Lazarett zu M. aus seiner Ohamacht erwachte waren ihm die Wunden sorgfältig verbunden; den Arm hatte ihm di ärztliche Kunst freilich nicht retten können, er war amputiert worden Vor kurzem traf ich den Helden, geschmückt mit der goldenen Tapfer keitsmedaille, in der Garnison wieder. Teilnehmend erkundigte ich mic nach seinem Befinden und suchte ihn über den Verlust seines Armezu trösten. Leuchtenden Auges erwiderte er:„Den habe ich gern fü mein liebes Vaterland hergegeben. Und wenn ich auch meinen Beru nicht mehr ausüben kann, so wird sich schon ein Edeldenkender finder der für einen armen Kriegsinvaliden Beschäftigung hat.“ Post= und Verkehrsnachrichten. Die Handelskammer zu Saarbrücken teilt mit: Da ein erheblicher Teil der Geschäftsbriefe von auswärts noch immer unver schlossen in Saabrücken und den andern Geschäftsorten des Saav reviers ankommt, so machen wir darauf aufmerksam, daß die Brief zensur für den preußischen Teil des Saargebiets schon seit den 1. März aufgehoben worden ist. Seit dieser Zeit werder wieder verschlossene Briefe befördert. Hilfsbereitschaft. Der krieg über Japan und China. WTB Petersburg, 20. April.(Telegr.) See. des Krieges aufzunehmen. Wir zweifeln nicht, daß die Arbeiter es in der Hand haben, dieses Ziel zu erreichen. Wir beabsichtigen, eine Delegation als die Vertretung der organisierten Arbeiterschaft Amerikas in dieser Mission zu senden: Die erste Massenversammlung, welche eine solche Aktion fördern soll, wird am 15. April in der„Cooper Union=Halle" stattfinden. Wir sind von keinerlei Vorurteil und Haß oder Antipathie beseelt; wir sind nur von einem Gedanken hierbei geleitet, und das ist, daß der Friede wiederhergestellt werde, und die Arbeit der gegenseitigen Zerstörung beendet werden muß. Wir erwarten Ihre volle Mitarbeit und hoffen, von Ihnen zu der Zeit zu hören. Ernest Bohm, Sekretär. WTB Petersburg, 20. April.(Telegr.) meldet: Der amerikanische Botschafter in Petersburg Das Blatt Rjetsch schafter in Petersburg legte beim russischen Ministerium Beschwerde ein, daß große Sendungen edikamente und Liebesgaben vom amerikanischen Roten Kreuz für deutsche und öster reichische Wohltätigkeitsgesellschaften in China in Wladiwostok lagern, da die russische Regierung einen Einfuhrzoll von 240 000 Rubel für die Sachen verlange. Verhandlungen hierüber schweben noch. Wirtschaft und Recht. Arbeitsbeschaffung für kriegsteilnehmer. ## Berlin, 20. April.(Telegr.) Der Reichskanzler sandte einer Reihe von Körperschaften folgendes Schreiben: Bei den Verhandlungen des Reichstages im März d. J. ist allgemein anerkannt worden, daß es eine Aufgabe von ganz besonderer Bedeutung sei, und daß Vorsorge getroffen werden müsse, den nach Friedensschluß heimkehrenden Kriegsteilnehmern alsbald die Möglichkeit zu verschaffen, wieder in geordnete Arbeits= und Erwerbsverhältnisse zu treten. Das Durcheinanderwürfeln der Mannschaften aus den verschiedensten Rekrutierungsgebieten in den verschiedensten Formationen und auf den verschiedenen Teilen des Kriegsschauplatzes, die vollständige Verschiebung der Verhältnisse unserer Industrie, die wieder auf den Friedensfuß gebracht werden müssen, bieten für die Unterbringung von Arbeitern und Angestellten große Schwierigkeiten. Den Arbeitsvermittlungs=Einrichtungen fällt nach Friedensschluß eine noch wichtigere und schwierigere Aufgabe zu als bei Beginn des Krieges. Die von mir im Reichstag in Aussicht gestellte Einführung einer Anzeige= und Meldepflicht für die nicht gewerbsmäßigen Arbeitsnachweiise und die weitere Ausgestaltung des vom Kaiserlichen Statistischen Amte herausgegebenen Arbeitsmarktanzeigers habe ich in die Wege geleitet. Zür Erörterung der Frage, was sonst auf dem Gebiete der Arbeitsbeschaffung für zu geschehen haben wird, habe ich für Freitag, den in eine Verhandlung entsenden ersuche. Lommensteuerveranlagung der Heereslieferanten. Der Finanzminister hatte in einem Erlaß darauf hingewiesen, daß infolge von Kriegslieferungen bei zahlreichen Arbeitgebern das steuerpflichtige Einkommen nicht unwesentlich gestiegen sei. Die Vorsitzenden der Veranlagungskommissionen wurden deshalb aufgefordert, bei den Handelskammern über Namen und unter Umständen auch den Verdienst der einzelnen Geschäfte Erkundigungen einzuziehen. Die Handelskammer in Barmen hat, wie aus dem letzten Monatsbericht hervorgeht, erwidert, es sei ihr zuverlässig bekannt geworden, daß viele Hersteller bei den Lieferungen keinen besonders nennenswerten Gewinn erzielten, Die Rjetsch meldet aus Irkutsk: In Schanghai hielten chinesische Kaufleute eine sehr ernste und bedeutsame Versammlung ab, in der beschlossen wurde, den gesamten kaufmännischen Verkehr mit Japanern aufzugeben und die strengste Sperre sämtlicher japanischen Banken, Waren und Schiffahrtsunternehmungen durchzuführen. Dem Beschlusse wird große Bedeutung und der Bedrohung des japanischen Handels werden die ernstesten Folgen deigemessen. Ehrentafel. Die Feldküche im Granatfeuer. Die Verpflegung der fechtenden Truppe im September war sehr schwierig, um so mehr, da Feldküchen, wie wir sie heute besitzen, damals den Landwehrtruppen noch fehlten. Erst allmählich gelang es, Lebensmittel heranzuführen. Die Zufahrtswege zur Gefechtsstellung wurden heftig mit Granaten und Schrapnells beschossen. Sobald sich auf der Straße, die durch... führt, Fuhrwerke zeigten, eröffnete der Feind das Feuer. Ein mutiges Verhalten legte der Vizefeldwebel Radmacher aus Kaiserswerth von der 5. Kompagnie des Rheinischen Landwehr=Infanterie=Regiments Nr. 16 an den Tag. Als er in N... ankam, wurde das Dorf wieder mit Granaten förmlich überschüttet. Kurz vor ihm erschlug eine Granate vier Pferde, und es erschien fast unmöglich, das Essen zur Stelle zu bringen. Radmacher wollte aber die Kameraden nicht Hunger leiden lassen, er rief seinen Leuten zu:„Die Jungens müssen Essen haben, koste es was es wolle, vorwärts!“ Er kam auch glücklich durch und die 6. Kompagnie war die erste, welche nach Tagen größter Entbehrungen wieder regelmäßig verpflegt wurde. Radmacher, dem es nicht gelungen war, Anschluß an die BagageKolonnen zu finden, hatte in der voraufgegangenen Nacht aus eigenem Antrieb in A... und in... Brot backen lassen und konnte so den ersten dringenden Bedarf decken. Bald folgten auch die andern Kompagnien mit regelmäßigen Zufuhren. Mit 30 Mann hinter der Front der französischen Schützenlinie. Die Brigade steht im Angriff auf die Höhen südlich Coinches. General Graf Zech, der in der Frühe des 26. Augusts 1914 unser Bataillon zur Verstärkung des linken Flügels vorzieht, gibt meiner Kompagnie auf der Höhe südlich Combrimont den Besehl, den Angriff gegen den schon wankenden Gegner rücksichtslos und mit aller Energie vorzutragen. Die Kompagnie entwickelt sich gegen Südausgang von Bonipaire. Die gegnerische Artillerie nimmt uns unter starkes Feuer, doch schon sind wir in Bonipaire, und nun gehts im Laufschritt über den breiten Wiesengrund. Vor uns fließt ein Bach. Da rollt die erste Salve vom jenseitigen Waldrand in unsere Linie. Ein kurzes Feuergefecht, und gruppenweise geht es über den Bach. Dem Gegner wird es unheimlich, und er räumt einen vorgeschobenen Schützengraben, der vorzüglich im Wald angebracht war. Nun hinauf gegen die Höhen von Coinchimont! Vor uns ununterbrochenes Feuer von französischen Maschinengewehren. Ob man sie holen kann?— Der gegnerische rechte Flügel scheint da oben ebenso zu Ende zu sein, wie hier unser linker. Gar mancher kommt nicht mehr mit, zu steil ist der Hang, zu dicht der Ginster. Es muß gehen, Leute! Wir bekommen sie sicher in der Flanke! Seitengewehr aufpflanzen!— Halblaut geht der Befehl durch. Nun sind wir oben. Die Lunge droht zu zerspringen. Dort halbrechts stehen die Maschinengewehre, keine 150 Meter von uns. Noch haben sie den Feind in ihrer rechten Flanke nicht bemerkt.„Rechts schwenkt! Marsch marsch!“— Noch 20 bis 30 Meter legen wir zurück, dann haben sie uns und drehen ihre Gewehre bei. Aber es ist zu spät. Vermutlich haben sie sich auch nicht mehr die Zeit genommen, ihre Visiere umzustellen, denn der ganze Kugelregen pfeift über unsere Köpfe weg, wahrend wir im Laufen Schuß auf Schuß gegen sie abgeben. Jetzt sind wir unter ihnen, und Kolben und Bajonett vollenden das übrige. Es waren brave Soldaten jewesen, die bis zuletzt aushielten. Einem Sterbenden mußten wir mit ewalt das Maschinengewehr entreißen. Was nun? Unten am halben X Dresden, 20. April.(Telegr.) Der Rat bewilligte 2½ Millionen Mark für Kriegsfürsorge und Teurungszulagen für die städtischen Arbeiter und Unterbeamten. Das Eiserne Kreuz. Dem Leutnant d. R. im Reserve=Feldartillerie=Regiment Nr. 17 Hartwig Litzmann, Sohn von Geheimrat Prof. Bernhard Litzmann in Bonn, der schon im Oktober das Eiserne Kreuz erhielt, ist das Ritterkreuz zweiter Klasse des Großherzoglich Sächsischen Falkenordens mit Schwertern verliehen worden. Ein Emmericher, Wilhelm Pastor in Köln, erhielt das Eiserne Kreuz. Dem Leutnant Schultz vom Inf.=Regt. Nr. 53, der schon vor längerer Zeit das Eiserne Kreuz erhalten hat, ist die Hessische Tapferkeitsmedaille verliehen worden. Amtliche Nachrichten. Berlin, 20. April.(Telegr.) Personal-Veränderungen. Königlich Preußische Armee. (Schluß aus Nr. 399.) Zu Oberleutnants bef.: die Lts. Frhr. v. Schleinitz(Siegmund) 2..=R. z.., Graf v. Matuschka, Frhr. v. Toppolcyan u. Spätgen 5..=R. z.., Eschenbach Gren.=R. 5, Schultz Gren.=R. 9, Brückner.=R. 23, v. Göldel.=R. 28, Reinecke Füs.=R. 35, Nadolny.=R. 43, Galle., R. 45, Sopp, Harpe.=R. 56, Kocks.=R. 62, Fischer(Erich).=R. 68. Rudolph.=R. 75, Brack.=R. 79, Dilthey.=R. 83, Meißenburg.=R. 84, Sickert.=R. 85, Eichhorn.=R. 97, Manderscheid.=R. 98, Zimmermann.=R. 135, Lucas.=R. 141, Dierich.=R. 156, komdt. Assist. Ins.= Schießschule, Heinke.=R. 157, Grahn.=R. 164, Rötter.=R. 165, Braun(Kurt).=R. 166, Backof.=R. 168, Müller.=R. 176, Scharf Jäg.=Bat. 4, v. Heydebrandt u. der Lasa, v. Payr Jäg.=Bat. 5, hagen Jäg.=Bat. 8, Kleszczewski Unteroffiz.=Schule Ettlingen, Erbgraf Fugger v. Bavenhausen Regt. Gardes du Corps, Hahn Drag.R. 1, v. Hövel Drag.=R. 4, Döpke Drag.=R. 7, Moritz Prinz von Ratibor und Corvey Drag.=R. 8, Düvelius Drag.=R. 14, Frhr. v. Gise Drag.=R. 21, Schrader Hus.=R. 5, Wolfgang Prinz zu Sahn=Wittgenstein=Berleburg Hus.=R. 14, Krossa Hus.=R. 17, Geißler Ul.=R. 6, v. Winterfeld Ul.=R. 10, Kern Jäg.=R. z. Pf. 7, Fritsch Feldart.=R. 5, Lindig Feldart.=R. 18, Stieve Feldart.=R. 43, Becker Feldart.=R. 83, Krukenberg Lehr.=R. Feldart.= Schießschule, Schulenburg.=Fußart.=., v. Wyßecki, Jordan Fußart.= R. 2, Bernecker Fußart.=R. 11, Gerdes Fußart.=R. 17, Gebhardt Fußart.= R. 20, König Eisenb.=R. 1, Huschke Telegr.=B. 5, Wachsen Fest.=Fernspr.= Komp. 5, Stahl Luftschiffer=B. 5, Aschenborn Kraftf.=., Apselbaum Train=Abt. 2. Großes Hauptquartier, 1. April. Für Dauer mobilen Verhältnisses Rang usw. eines Regts=Kommandeurs erh.: die Oberstlts. Campbell b. Stab.=R. 70, komdt. z. Dienstl. Haupt=Kad.=Anstalt, Nolte Gren.=R. 110, v. Stockhausen.=R. 91, Hartwich Kr.=Min., Herwarth y feld Gr. Gen.=Stab.— Großes Hauptquartier, 3. April. v. Eichmann, Rittm. a.., Abt.=Kom. Mun.=Kol. XVIII..=., Char. Maj. verl. Großes Hauptquartier, 8. April. v. Aschoff, Maj..=R. 32, bis auf weiteres Kr.=in. zur Verf. gest. v. Clausewitz, Hptm. 2..=R. z.., unter Enth. von Kmdo. z. Dienstl. Kr.=Min. d. Kmdo. Kad.=Korps zur Verw. überw. Fernow, Hptm. z.., Bats.=Führer Res.=.=R. 17, Char. Hauptquartier, 11. April. Abschied bew.: Frhrn. Löffelholz v. Colberg, Hptm., Komp.=Führer 1. Ers.=B..=R. 142, vorh. Komp.=Chef gen. Regt. Kaiserliche Schutztruppen. Zum Hptm. bef.: Oberlt. Frhr. v. Haxthausen Schutztr. Deutsch Vermischtes. 4 Halle(Saale), 20. April.(Telegr.) Im nahen Fienstedt verjetzte ein tobsüchtig gewordener Stallschweizer durch Schüsse acht Dorfbewohner, steckte ein Bauerngut in Brand und verbarrikadierte sich. Von den herannahenden Gendarmen schoß er einen nieder. Schließlich wurde der Unglückliche selbst erschossen. X Tresden, 19. April. Der Internationale Verein zur Bekämpfung der wissenschaftlichen Tierfolter hielt hier seine Jahresversammlung ab, aus der zu erwähnen ist, daß der Verein jetzt 1062 Einzelmitglieder zählt und ihm außerdem 91 Vereine mit etwa 280000 Mitgliedern angehören. Die Jahresrechnung schließt in Einnahme und Ausgabe mit 44369 Mark. Dem Verein haben Frhr. v. Rosenberg und Gemahlin in Hannover ein großes Kapital zur Gründung eines Musterheims für Tiere hinterlassen. * Innsbruck, 20. April.(Telegr.) Heute vormittag 9 Uhr 15 Minuten trat hier ein Erdbeben von vier Sekunden Dauer auf. Die Erdbewegung verlief von Westen nach Osten. * Dienstag, 20. April Kölnische Zeitung s Abend-Ausgabe 1915 9 Nr. 400 Handel, Gewerbe und Verkehr. 8 lusterden Plätze Amtliche Wechselzinssätze der Kotenbanken Belgische Plätze 6 Italien, Plätze 5½ Lissabon 5½ Wien Schweiz. Plätze 4½ Madrid Kopenhagen Stockholm Petersburg 6½ 5½ 6 Drahtberichte vom 20. April. # Berlin. Im freien Verkehr an der Börse war das Geschäft zwar nicht so belebt wie gestern, aber die feste Haltung prägte sich ungeschwächt aus. Durch größere Umsätze und Steigerungen traten eigentlieh nur hervor deutsche Waffen, deren Kurs allerdings stark schwankte, Köln-Rottweiler, Bergmann und Deutsche Erdöl-.-., aber auch für eine ansehnliche Reihe anderer Werte bestand Interesse, wenn dieses such nur zu mäßigen Kursbesserungen führte. Es waren gesucht AAllgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft Siemens& Halske, Bismarckhütte, Oberschlesische Kokswerke, Hirsch-Kupfer, Daimler, Frister, Wittener Gußstahl, Dynamit-Trust, Naphtha Nobel, russische Bankwerte In Montanwerten war das Geschäft gering, bei wenig veränderten Kursen. Bei Gelsenkirchnern war heute die Dividende in Abzug zu bringen. Schiffahrtsaktien gaben etwas nach. Das lebhafte Interesse für deutsche Anleihen setzt sich fort, wobei heute die 3proz. bevorzugt waren. Die Stempelvereinigung hat den Abgabepreis für die zweite Kriegsanleihe erhöht, so daß es sich mehr als ½% über den Abgabepreis stellt. Tägliches Geld stellt sich auf etwa 4½%, der Privatwechselzinsfuß auf etwa%. Ausländische Zahlungsmittel waren wieder fester, mit Ausnahme von österreichischen. 1 Berlin. Bei der Landbank zu Berlin legte nach Mitteilung der Verwaltung der Weltkrieg das An- und Verkaufsgeschäft des Unternehmens vollständig still. Es entstand ein Verlust von 816 678-A, der mit 692 274, aus der besondern Rücklage und mit 124 404MA aus der gesetzlichen Rücklage, die dann noch mit 950 168¼ bestehen bleibt, gedeckt werden soll. Auch das Vorjahr war ohne Dividende geblieben; es hatte aber noch 127 295./ Ueberschuß gebracht, wovon 122 966.A vorgetragen worden waren. Wie die Deutsch-Amerikanische Handelskammer mitteilt, sind für den Süden der amerikanischen Staaten, eines der Hauptanwendungsgebiete für deutsche Kalisalze, kaum 50% Düngemittel vorhanden. Es handelt sich hier hauptsächlich um die amerikanischen Baumwollbezirke, die überhaupt durch die Einschränkung des Verkehrs mit Deutschland ganz besonders starke Einbußen erlitten haben. Londoner Meldungen zufolge hat die Stadt Santos die Zahlung der am 30. April fälligen Zinsscheine bis zum 31. Juli verschoben, unten Vergütung von drei Monaten Zinsen auf der Grundlage von 6% für das Jahr. Die Spanische Nordbahn verteilt 15(l. V. 24) Pesetas Dividende. Däs Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk schloß laut Berliner Lokal-Anzeiger einen Lieferungsvertrag mit der Stadt Opladen ab. Die Banque Privée in Lvon verteilt keine Dividende(i. V. %), ebenso der Crédit Francais(i. V.%). Frankfurt. Auch im heutigen freien Verkehr der Börse war die Haltung zu Beginn wieder recht fest. Die Nachfrage erstreckte sich aber nur auf einzelne Werte, unter denen Deutsche Waffen, Rheinmetall und Hirsch-Kupfer besonders hervorragten. Von Montanwerten waren Gelsenkirchner bevorzugt, da der steigende Kohlenabsatz und die höhern Preise der Brennstoffe die Kauflust anregten. Neben diesen etwas höher gehaltenen Werten war aber auch eine gewisse Erschlaffung für andere seither bevorzugte Werte zu bemerken. U. a. zeigten sich chemische Werte, auch Autoaktien vernachlässigt; das gleiche gilt für Leder- und Schuhfabrikaktien, von denen nur Wessel etwas fester lag. Höher waren noch Holzverkohlung, Fuchs-Waggonfabriken und Gelsenkirchner Gußstählaktien. In Schiffahrtsaktien fanden auf die starke Steigerung der letzten Tage einige Verkäufe statt. Deutsche Anleihen blieben gut behauptet. Von fremden Renten waren Russen etwas schwächer, amerikanische Werte höher. Von Devisen war Kabel New York gebessert, auch. Holland fest, Wien matter, die übrigen Devisen behauptet. Geld war leichter, Privatwechselzinsfuß 4 1/6% &a Breslau. Die Hauptversammlung der Sichöllerschen und Eitorter Kammgarn-Spinnerei.-G. in Breslau und Eitorf setzte die Dividende auf 5% fest. Wie der Vorstand berichtete, ist die Spinnerei gegenwärtig zur Hälfte ihrer Leistungsfähigkeit beschäftigt. Die Weberei Eitorf ist mit Aufträgen reichlich versehen. Die Weiterentwicklung des Geschäfts ist von der Gestaltung der Kriegslage abhängig. * Dresden. Der Aufsichtsrat der.-G. Gehe& Co. in Dresden schlägt 12%(i. V. 16%) Dividende vor. Ruhrort. Schifterbörse..erglahrt-Frachten: Mainz-Gustavsburg.80, Mainplätze bis Frankfurt a. M. 0,90, Mannheim 0,80.f, Karlsruhe 0,95.f, Lauterburg 1,05-A, Straßburg.30.fl. Schlepplöhne: St. Goar.50-0,55.f, Mainz-Gustavsburg.70-0,80.4, Mannheim.80-0,90.4l Talfrachten für Kohlenladungen: Schiedam mittlere Schilfe 1,90./4 Warenberichte. V.& v. R. Rotterdam, 17. April. Fettwaren. Oleo-Margarine: Auf Abladung sind die Notierungen für feinste Ware prompt 88-89fl und für IIa prompt 82fl. Premier-Jus: Südamerikanisches wurde je nach Beschaffenheit zu 72-78fl gehandelt. Neutrallard. Die Notierung auf Abladung ist 76fl cif Rotterdam ohne Kriegsversicherung. Greifbares wäre zu 85-841 käuflich. Nachahmung Neutrallard ist auf Abladung ohne Notierung. Für greifbare Ware lassen sich Gebote von 84-83fl versuchen. Baumwollsaatöl. Amerikanisches Butteröl wurde auf Mai-Juni-Abladung zu 51fl einschließlich Kriegsversicherung gehandelt. Greitbares englisches notiert 60fl für la, 55-54fl für. IIa und 45f für IIIa Ware. Die Abladungsangebote von Amerika verstehen sich ohne Kriegsversicherung. Holz. Mannheim, 19. April.(Wochenbericht.) Die Grundstimmung am Markt war sehr fest, was durch knappes Angebot auf der einen und großen Bedart auf der andern Seite hervorgerufen wurde. Recht mißlich wird der der Güte nach geringe Ausfall der neuen Javatabake von der Zigarrenherstellung empfunden, welche dringend gute Umblattabake bedarf, weil sie meist mit ihren Beständen aufgeräumt hat. Von der Heeresverwaltung wurden den Statt jeder besondern Anzeige. Heldentod fürs Vaterland heizensouter, braver Sol Nieusen Am 23. März starb den Heidenton ins valerland bei einem Sturmangtitt unser heizenoge#., Gavel Cohn, Bruder und Schwager Einj.-Kriegstreiwilliger im Infanterie-Reg. Nr. 258 im Alter von 23 Jahren. Carl Heusch und Frau Berta geb. Appelrath nebst Kindern. Aachen, Poelcapelle, Berlin, Bendorf, den 20. April 1915. Ne. Die feierlichen Exequien werden gehalten Donnerstag den 22. April 1915, vormittags 9 Uhr, in der Pfarrkirche St. Jakob. Von Beileidsbesuchen wird höll, gebeien, abzusehen. Ende März starben den Heldentod auf dem Schlachtfeld der ehemalige Adjutant des 5. Rhein. Inf.Regts. Nr. 65 Herr Hauptmann Heinrich Timpe und Herr Leutnant Pischer früher beim Regt. 65. Das Regiment verliert mit ihnen zwei tapfere pflicht. treue Offiziere, das Ollizierkorps betrauert zwei lieb gewordene Kameraden. Ehre ihrem Andenken. Im Namen des Offizierkorps des 5. Rhein. Inf.-Regts. Nr. 65: v. Diringshofen Oberst und Kommandeur. Statt jeder besondern Anzeige. Den Tod fürs Vaterland fand am 27. Februar im Gelecht in Feindesland im Alter von 30 Jahren mein lieber Sohn, unser treuer Bruder, der Leutnant der Res. u. Kompagnieführer im Inf.-Regt. Hessen-Homburg Nr. 166 Faurmeermahll Ritter des Eisernen Kreuzes I. u. II. Klasse. In tiefer Trauer: Mathilde Moormann geb. Heidemann Grete Moormann Fritz Moormann. Elberfeld, den 19. April 1915. 1 60—00 Tönnen ROTENTN S.., zur sukzessiven Lieferung im Monat Mai—Juni zu kaufen gesucht. Angeb. erb. u. O K 1157 an die Exped. d. Bl. sb Zigarrenherstellein wiederum neue umfassende Aufträge überwiesen, wodurch der große Bedarf an Rohtabaken anhält. Unter diesen Umständen war ständig Bewegung im Geschäft. Mitunter erwarb der Handel ansehnliche Mengen Tabake von den Spekulanten, vielfach aber ging die umgesetzte Ware in die Hände der Verarbeiter über, welche auch die böchsten Preise bewilligten. Der Pfälzer Rohtabakmarkt bietet in 1914er Gewächsen die größte Auswahl. Die Fermentation dieser Ware verläuft auch weiterhin günstig. Ständige Abschlüsse darin bewiesen das große Interesse für diese Ware. Die bei den Käufen für 1914er Tabake bewilligten Preise gingen für allerbeste Beschaffenheiten bis über 80M den Zentner hinaus. Geringere Ware war schon von etwa 65c/ daufwärts erhältlich. 1914er lose Blätter wurden zur Lieferung im Spätjahr zu etwa 56-62-A verkauft. Für 1913er lose Blätter wurden bei sofortiger Abnahme etwa 51-53,50-A bewilligt. Alte Umblätter, die vermehrt gefragt waren, erlösten neuerdings etwa 74-78-4 Mit der Verringerung der Lager in alten Einlagetabaken gingen deren Preise in die Höhe. Jüngste Verkäufe darin erbrachten 63-68c/ Bei ziemlich schwachem Angebot an besten Beschaffenheiten wurden entrippte Einlagen durchweg hoch bewertet: je nach Beschaffenheit wurden 115-124-A für den Zentner bewilligt. Von 1913er Einlage- und Originaltabaken wurden verschiedentlich kleinere Mengen zu 62-64cA dem Markt entnommen. Für vereinzelt angebotene 1912er Originaltabake wurden 69-72e4, erlöst. Die Rauchtabakfabriken sind im allgemeinen nicht mehr so stark wie im Vormonat mit Aufträgen versehen. Wenn trotzdem die Preise für Schneidegut überaus fest lagen, so hängt dies allein mit den merklich verringerten Lagerbeständen zusammen. Am Maikt für Rippen erfolgte insofern ein Umschwung, als an Stelle bisheriger Festigkeit eine gewisse Nachgiebigkeit trat, welche mit der Zurückhaltung der Rauchtabakhersteller im Einkauf zusammenhängt. Intolgedessen sind auch die Rippenpreise matter. * Ein Konventionsprozeß. Ein sehr interessanter Rechtsstreit zwischen einer Konvention des Webstoffgewerbes und einer außenstehenden Firma ist vor dem Landgericht Leipzig kürzlich endgültig zum Austrag gekommen. Es handelte sich dabei um eine Klage auf Schadenersatz, welche die Baumwoll Industrie.-G. vorm. Strauch& Wachendorf in Liquidation in.-Gladbach gegen den Verband der deutschen Veredlungsanstalten für baumwollene Gewebe, e. V. in Leipzig, angestrengt hatte. Dem Streit lag folgender Tatbestand zugrunde: Die trühere offene Handelsgesellschaft Strauch& Wachendorf in.-Gladbach, die später in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, erweiterte und erneuerte in den Jahren 1911 und 1912 die Bleicherei und Ausrüstungsanstalt, in der vorzugsweise feinfädige baumwollene Gewebe veredelt werden sollen. Nachher suchte sie bei dem beklagten Verband vergeblich um ihre Aufnahme in den Verband nach. Die Folge der Nichtaufnahme war, daß die Firma keine Aufträge von dritter Seite erlangen konnte, da der Verband denfenigen Auftraggebern, die ihren gesamten Umsatz nur den Verbandsmitgliedern überwiesen, besondere Vorteile einräumte, diejenigen aber, die nicht ausschließlich bei Verbandsmitgliedern arbeiten ließen, mit einem sogenannten„Schutzkonto-Autschlag“ von 33½% belegte. Die genannte Firma führte aus, daß sie durch das Vorgehen des Verbandes erheblich geschädigt worden sei, da die Kosten ihrer Veredlungsanlage zum größten Teil vergeblich aufgewandt seien. Das Vorgehen des Verbaudes, durch das den Nichtmitgliedern, und zwar sowohl alten Veredlungsbetrieben als auch neuen Unternehmungen, jeder Wettbewerb und jede Erwerbsmöglichkeit unterbunden werde, verstoße gegen die guten Sitten, sei rechtswidrig und stelle eine Verletzung der§§ 826, 823 BGB und des§ 1 des Wettbewerbsgesetzes dar. Insbesondere sei auch die Ablehnung ihrer Aufnahme unberechtigt und willkürlich: der ihr mitgeteilte Grund, es würden Betriebe, die im Nebenbetriebe das Veredlungsgeschäft betrieben, nicht aufgenommen, sei unzutreffend und bloßer Vorwand, da verschiedene Mitglieder die Veredlung neben andern Unternehmungen ausführten. Demgegenüber machte der Verband geltend, daß sein Verhalten völlig einwandfrei sei. Es stehe in seinem Belieben, ob er bisher außerhalb stehende Veredlungsbetriebe aufnehmen wolle oder nicht. Die Firma Strauch& Wachendorf habe sich, als sie die schon erwähnte Erweiterung ihres Veredlungsbetriebs plante, durch die bewußt unwahre Angabe, sie wolle ihre Bleicherei und Färberei nur zu dem Zweck erweitern, um ihre eigenen Waren auszurüsten, und weiterzuverkaufen. den Eintritt in den Veredlungsbetrieb des Verbandsmitglieds Fr. Gebauer erschlichen. Erst nachher sei sie mit einem Rundschreiben hervorgetreten, durch das sie auch Lohnaufträge suchte. Dadurch sei sie den Verbandsmitgliedern in den Rücken gefallen. Deshalb und weil der Verband grundsätzlich nur reine Lohnausrüster aufnehme, habe man den Beitritt der Firma abgelehnt. Das Rundschreiben des Verbands, mit dem er die oben erwähnte verschiedenartige Behandlung seiner Auftraggeber bekanntgab, sei lediglich an die Kunden der Verbandsmitglieder, nicht wissentlich und vorsätzlich an die der Firma Strauch& Wachendorf oder der Klägerin gerichtet. Der von dem Verband für solche Kunden, die nicht ausschließlich bei ihm arbeiten lassen, geforderte Preisaufschlag sei kein unzulässiges Kampfmittel. Er sei überhaupt nicht dazu bestimmt, irgend wen irgend wie zu zwingen. Der Nachlaß dieses Aufschlags sei vielmehr eine ganz unbedenkliche Gegenleistung an die Kunden dafür, daß sie ihren gesamten Bedarf bei Verbandsmitgliedern arbeiten ließen, also nur eine besondere Art des allgemein üblichen Rabatts. Das Landgericht Leipzig gelangte zur Verurteilung des Verbands mit folgenden Ausführungen: Der Verband hat dreierlei Gründe für eein Verhalten gegen die Klägerin angeführt. 1. eine Vergeltung dafür, daß sie früher gegen ein Verbandsmitlied unlauter gehandelt habe, 2. eine Vergeltung dafür, daß sie früher dem Verband nicht habe beitreten, ja ihm habe entgegenarbeiten wollen, und 3. den Umstand, daß die Klägerin nicht ausschließlich oder wenigstens nicht hauptsächlich Veredlungsunternehmen sei. Die beiden ersten Gründe sind nach dem Landgericht Leipzig nicht überzeugend. Der letztgenannte Grund ist höchstens anzuerkennen, als Grund für den Ausschluß der Klägerin von der Verbandsmitgliedschaft, keinesfalls aber als Grund dafür, die Klägerin mit zu bekämpfen und ihr Kunden zu entziehen. Insofern ist bedeutsam der Hinweis des Verbands darauf, daß ja durch die Aufnahme der Klägerin in den Verband die Beschäftigung der Verbandsmitglieder zurückgehen könne. Der Zweck der zu beurteilenden Maßnahmen ist also unverkennbar die Einschränkung des Wettbewerbs, Sicherung der Verbandsmitglieder gegen unerwünschten Wettbewerb durch Ausschluß unerwünschter Mitbewerber, ja sogar die Anbahnung der vollen Alleinherrschaft des Verbandes. Wenn auch ein solches Streben nach Alleinherrschaft nicht schlechthin als sittenwidrig anzusehen ist, so kann es doch sittenwidrig werden durch die angewendeten Mittel. Insofern sind im gewerblichen Wettbewerb als verwerflich und unerlaubt alle Kampfmittel anzusehen, die dem Gegner einen so erheblichen Nachteil zufügen, daß dadurch sein Betrieb lahmgelegt wird, oder bei denen der erstrebte Vorteil in keinem Verhältnis zum herbeigeführten Nachteil steht.(Vergleiche Staudinger Recht der Schuldverhältnisse II. Band 3. bis 4. Auflage zu S 826, BGB. 3c von d. s. 1449 bis 1450 und die daselbst angeführte Rechtsprechung und Literatur.) Es erhellt ohne weiteres, daß der Aufschlag von 33½% ein so außerordentlich hoher ist, daß kein Kunde ihn auf sich nehmen kann. Könnten die Kunden in größerer Anzahl ihren Bedarf ausschließlich bei Nichtverbandsmitgliedern arbeiten lassen, oder brauchten sie wenigstens nur in ganz geringem Umfang die Verbandsanstalten in Anspruch zu nehmen, so wäre das Vorgehen des Beklagten für die Klägerin ungefährlich. Die Zeugenvernehmung hat aber ergeben, daß alle größern Kunden nur einen kleinen Teil ihres Bedarfs von Nichtverbandsmitgliedern arbeiten lassen können, den wesentlichen Teil aber an Verbandsmitglieder geben müssen und deshalb einen sehr hohen Aufschlag zahlen müßten, wenn sie die Außenseiter berücksichtigen würden, daß sie infolgedessen aber sich an die Außenseiter überhaupt nicht wenden. Dazu kommt, daß durch den Sachverständigenbeweis klar dargetan ist, daß die Klägerin keine Lohnaufträge für ihren Veredlungsbetrieb hat finden können. Wenn nun auch zu berücksichtigen ist, daß die Klägerin nicht gleich nach Eröffnung ihres Betriebs, sondern erst nach und nach ihre Leistungsfähigkeit hätte ausnützen konnen, so ist doch daran nicht zu zweifeln, daß sie bei ihrer guten Betriebseinrichtung nach dem gewöhnlichen Verlauf der Dinge wenigstens in gewissem Umfange Geschäfte zu erwarten hatte. Das volle Ausbleiben aller Lohnaufträge muß also als die geradezu natungemäße und notwendige Folge der Maßnahme des Verbands angesehen werden. Dieser Erfolg kann aber auch nur das Ziel des Verbands gewesen sein. Er wollte ja gar nicht den Willen der Klägerin brechen und sie zur Unterwerfung, etwa zum Zusammengehen oder zu einer dem Verband genehmen Haltung nötigen. Die Klägerin wollte ja beitreten, und der Verband kann ihr gar nicht vorwerfen, daß sie etwas anderes getan hat, als daß sie mit seinen Mitgliedern in Wettbewerb zu treten versucht hat. Die solchergestalt bezweckte und erreichte Vernichtung unbequemen Mittbewerbs läßt aber nach anerkannter Rechtsanschauung (Vergleiche Staudinger a. a..) das Vorgehen des Verbandes als über das erlaubte Maß hinausgehend und gegen die guten Sitten verstoßend erscheinen. Der Schadenersatzanspruch war daher dem Grunde nach als berechtigt festzustellen. Rechtsnachfolgerin der mittlerweile in Liquidation getretenen Baumwollindustrie.-G. vorm. Strauch& Wachendorf ist die Firma Bönnhoff, Rumpus& Co. in.-Gladbach, die sich bisher ebenfalls vergebens bemüht hat, in den Verband der deutschen Veredlungsanstalten für baumfvollene Gewebe e. V. aufgenommen zu werden, die aber nunmehr auf Grund des vorliegenden Urteils ihre Aufnahme wohl durchsetzen wür. * Zur Einlösung beigischer Zinsscheine. Brüssel, 17. April. Ueber die Lage, in der sich die Besitzer belgischer Zinsscheine befinden, bringt ein hiesiges Blatt ausführlichere Mitteilungen. Den Inhabern belgischer Staatsrente und Schatzscheine löst die Nationalbank die Zinsscheine bis zum Betrag von 100fr für die Person und für den Monat ein, abzüglich 0,1% für Unkosten. Größere Beträge zahlte früher auch die belgische Regierung in Le Havre, seit einigen Wochen jedoch nicht mehr. Soweit Privatbanken die Zinsscheine einlösen, tan sie es zum Satz von etwa 96%. Die Städte halten es mit der Einlösung ihrer Anleihezinsscheine verschieden; Brüssel, Schaerbeek und Gent zahlen kleinere Beträge auf Sicht, Antwerpen, Lüttich, Ostende und Tournai dagegen überhaupt nichts, geben auch keinen Zeitpunkt an, an dem sie ihre Zahlungen wieder aufnehmen werden; dagegen werden diese Papiere ebenfalls von privater Seite, und zwar mit verhältnismäßig geringen Abzügen in Zahlung genommen. Aehnliche Ungleichheit und Verworrenheit herrscht in bezug auf die Provinzialund Gemeinde-Anleihen; die einen bezahlen, die andern nicht, oder nur unregelmäßig und mit bestimmten Vorbehalten. Und auf dem Privatkapitalmarkt geht es schließlich ebenso zu; es gibt, wie das Blatt behauptet, sehr bedeutende Unternehmungen in Belgien, die, obwohl sie es könnten, keinen Pfennig Zinsen auf ihre Schuldverschreibungen bezahlen, während wieder andere, weit beseheidenere, sich ihrer Verpflichtungen nach wie vor entledigen. Natürlich nützen findige Vermittler diese Verhältnisse aus und lassen sich ihr Geschäft mit Wucherzinsen bezahlen; aber glücklicherweise gibt es auch genug solide Häuser, die für Einlösung der Zinsscheine sich lediglich eine kurze Frist ausbedingen und dann den vollen Betrag, abzüglich einer geringen Provision, auszahlen. Alles in allem betrachtet, hat es den Anschein, daß die Zeit der größten Stockung im Geldverkehr überwunden ist und daß die Besitzer beleischer Papiere bei entsprechender Vorsicht bedeutendere Einbußen wohl vermeiden können. Auch ausländische Papiere, die zurzeit in Belgien nicht bezahlt werden, können durch Vermittlung des Vereins Brüsseler Börsenmakler eingelöst werden. * Die Börse in Paris. Unter dem gestrigen Datum werden aus Paris tolgende Kurse gemeldet: 3% französische Rente 72,95, 5% Russen von 1906 95.—, 3proz. Russen von 1896 61,25, Banque de Paris 918, Banque Ottomane 490, Crédit Lyonnais 1045, Sueskanal 4378, Toula 1243. Rio Tinto 1616, Sosnowice 926, Mexiko 225, Platine 490. De Beers 308. Rand Mines 129.50, Chino Copper 234, Utah Copper 347, Compagnie de Boleo 660. * Hein, Lehmann& Co.,.-G.(Eisenkonstruktionen, Brückenund Signalbau) in Berlin-Düsseldorf. Nach dem Geschäftsbericht für 1914 ging der Umsatz auf 11 315 55o(i. V. 12722042.K) zurück. Die Ermäßigung ist auf die Wirkungen des Krieges zurückzuführen, denn Ende Juli stellte sich der Auftragsbestaud höher als um die gleiche Zeit des Vorjahrs, und es war zu erwarten, daß die Umschlagszahl wiederum höher austallen würde. Die plötzlich veränderte politische Lage veranlaßte einerseits mehrere Besteller zu Annullierungen, anderseits wurde die Leistungsfähigkeit durch Einberufungen erheblich vermindert und außerdem verhielten sich Privatbesteller und Behörden in den ersten Kriegsmonaten sehr zurückhaltend. Die folgenden Monate brachten dagegen wieder größere Bestellungen. Der Betriebs. gewinn betrug 2915325#4(i. V. 2857298.). Nach Abzug der allgemeinen Geschäfts- und Betriebsunkosten von 1514521-K(1532591.6) und nach Abschreibungen von 447 786K(407218-4) verblieb ein Reingewinn von 965618+K(876926-), dessen Verwendung wir bereits mitteilten. Bekanntlich werden 10%(12%) Dividende verteilt unter Erhöhung des Vortrags auf 294 796 4(138582=). Die Neuanschaffungen für Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Werkzeuge, Geleisanlagen usw. stellten sich auf 853 158-K(2371744). Den Hauptposten bildet ein Zugang auf Grundstücksrechnung von 685 253-4 Für diesen Betrag wurde in Düsseldort, hauptsächlich zum Tausch gegen ein bisher pachtweise von der Staatsbahn benutztes Gelände, ein Grundstück mit einem Flächeninhalt von 39 907qm erworben und der Kaufpreis aus verfügbaren Mitteln bezahlt. Der Ankauf war nötig, um nicht etwa durch Entziehung des Pachtlandes den Zusammenhang des Hauptgrundstücks zu gefährden. Der hiervon für die Gesellschaft nicht benutzbare Teil von 22 416gm wird zu gelegener Zeit verwertet werden. Ausbesserungen und Instandhaltungskosten für Gebäude, Maschinen, Werkzeuge, Geleise usw., die über Unkosten verrechnet sind, betrugen 156 420K(174873.). Nach der Vermögensrechnung betragen die Anleiheschulden 560 225c(i. V. 568 225=4) und die laufenden Verbindlichkeiten 4261 549=K(3870981.). darunter Anzahlungen und Teilzahlungen 2 4587194(i. V. 2128 710). Anderseits sind ausgewiesen an bar 13576c(im Vorjahr 23006.), Wechseln 111 2604mp;(), Ausständen einschließlich der nicht gesondert ausgewiesenen, dem Bericht zufolge jedoch erheblichen Bankguthaben 4002887=A.(3951 907=4) und an Wertpapieren 180687.f(235622=), darunter 175000-4 6proz. Vorzugsaktien der Westfälischen Stahlwerke, auf welche 1000004 abgeschrieben worden sind, und 95 195-4 deutsche Reichs- und Staatsanleihen. Die Waren stehen mit 3423711c4 3341615-4) zu Buch. Der Auftragsbestand vom 31. Dezember 1914 betrug 10 142000(10326000.). Im ersten Viertel des neuen Geschäftsjahres sind 2273000 4 hinzugekommen gegenüber 2993000 A in der entsprechenden Vorjahrzeit. Bei der noch völlig ungeklärten politischen Lage lasse sich über das voraussichtliche Ergebnis des laufenden Jahres kein Urteil abgeben. Unter Berücksichtigung des verhältnismäßig guten Auftragsbestandes, in welchem sich ein großer Teil befindet, der den Zwecken der Heeresverwaltung dient, hofft die Gesellschaft aber, daß sie bei Erhaltung ihres Beamten- und Arbeiterstandes in der jetzigen Höhe ihren Aktionären ein den Verhältnissen entsprechendes, befriedigendes Ergebnis wieder werde unterbreiten können. *.-G. für Buntpapier- und Leimfabrikation in Aschaffenburg. Der Abschluß für 1914 ergab einschließlich 38 058.4 (i. V. 46 205..) Vortrag und nach 126 417.4(205 677.4) Abschreibungen einen Reingewvinn von 118 651K(325 200.), wovon, wie schon gemeldet, 70000.4(175 000.f) als 4%(10%) Dividende verteilt. 10 848./(12 228.00 als Zuweisung zum Sicherheitsbestand für im Berichtsjahr abgeschriebene Forderungen verwandt. 9504K(24222-A) dem Arbeiterunterstützungsbestand überwiesen und 28 299c(38 058.A) vorgetragen werden sollen. Im Vorjahr wurden der Talonsteuerrücklage 2000., der Erneuerungsrücklage 20 000.4 überwiesen, 5000.4 als Spende für das Kaufmannserholungsheim in Wiesbaden und 48 692.A als Gewinnanteile verwandt. Außer den oben genannten Abschreibungen wurden dem Erneuerungsbestand 40 000.4 entnommen und je 20 000.4, auf Maschinen und Gebäude besonders abgeschrieben, um den Bauaufwand rascher zu tilgen. Die Umbaurechnung ist, nachdem auch die Inneneinrichtungen durchgeführt sind, aufgelöst und auf die Anlagerechnungen verteilt worden. Während die ersten sieben Monate des Jahres 1914 dem Geschäftsbericht zufolge eine Mehrung des Versandes gegenüber der gleichen Vorjahrszeit aufwiesen, brach mit dem Ausbruch des Krieges der Absatz nach dem In- und Auslande jäh ab. Mit der Wiedereröffnung des Verkehrs Ende August belebten sich Nachfrage und Absatz langsam ansteigend; immerhin war der Absatz stark durch die Kriegsereignisse beeinflußt. Der Betrieb der beiden Fabriken wird mit entsprechenden Einschränkungen aufrechterhalten. Mit Rohstoffen ist die Gesellschaft gut versehen, so daß sie auch bei längerer Kriegsdauer nicht in Ungelegenheiten kommen dürfte. Die Preissteigerung fast aller Rohstoffe, ferner die Tatsache, daß sich die Kosten, die nicht im gleichen Verhältnis wie Erzeugung und Absatz zurückgingen, verringern ließen, haben das Ergebnis des abgelaufenen Jahres wesentlich beeinflußt. Bei der Bewertung der Vorräte und Außenstände ist insbesondere auf die Möglichkeit der erschwerten Verwertung Rücksicht genommen wörden. Nach der Vermögensrechnung betragen die Anleiheschulden 518 500M(548 500.). die Hypothekenschulden 425 000.A(wie i..) und die laufenden Verbindlichkeiten 1 064 82444(988 759.). Anderseits sind ausgewiesen an bar. Wechseln, Wertpapieren, Kautionen und Beteiligungen, die in einen Posten zusammengeworfen sind, 96 694M(72 469.), Ausständen 775 712.A(961 550.40) und an Vorräten 1 228 977.4(1213 674.). Einnahmen von Verkehrs-Anstalten. Große Leipziger Straßenbahn. Vom 12. bis 18. April 140 050-f. (gleichzeitig 1914 178 898.), seit 1. Januar 2181 070 A(i. V. 2589 782.). Zahlungs-Einstellungen. Konkurseröffnungen. Breslau: Kautmann Siegmund Friedmana; Bromberg: Kaufmann Marian Marweg: Dresden: Inhaberin eines Wollwarengeschäfts mit Strickerei Fanny Franziska Tieze; Duisburg-Ruhrort: Bhefrau Emil Wüsthoff, inhaberin eines Schuhwaren- und Konfektionsgeschäfts; Elbing: Witwe Maria Korth, Inhaberin eines Putz und Kurzwarengeschäfts; Essen: Kaufmann Bernhard Hoevel; Grätz: Schneider Max Kiwit, Buk; Guben: Schuhmacher Wilhelm Kommol; Königshütte: Kaufmannsfrau Marie Golla; Kosten: Schneider Johann Karzmarek; Ludwigshafen: Schuhmacher Martin Kübler; Meuselwitz: Handgutsbesitzerin Pauline Kirste, Kriebitzsch; Münchberg: Schuhwarengeschäftsinhaber Andreas Müller, Helmbrechts; Wolkenstein: Strumpffabrikant Hugo Willy Friedemann, Hopfgarten. R Trotz Weltkrieg (D1 ist und bleibt Myrrholin=Seife unverändert, wie seit 20 Jahren, die bekannte, einzigartige Hauspflege=Gesundheitsseife zu Hause und im Felde(durch Feldpostbriefkuvert), das Stück 55 Pf. überall erhältlich. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, vergangene Nacht meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Tante Frad Sen. SamtatsratEr. Rapper geb. Johanna Mohr nach langem, schwerem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Köln(Kaiser-Wilhelm-Ring), den 20. April 1915. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Dr. Küpper, Geh. Sanitätsrat. Die Beerdigung findet statt zu Elberfeld am Donverstag den 22. April 1915, vormittags 9½ Uhr, von der Priedhofs-Kapelle aus. Die feierlichen Exequien werden gehalten am gleichen Tage in der Pfarrkirche zum hl. Lautentius um 8½ Uhr, in Köln in St. Gereon am Freitag den 23. April, vormittags um 10 Uhr. vun der Eypen& Chdrher G. m..H. 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Nr. 3623 bei der Firma: Heinrich welter, Ingenieur, Cöln. Dem Hans Lenz in Cöln ist Prokura erteilt. Die Prokura des August Grüter ist erloschen. Nr. 5594 bei der Firma: Maschinenfabrik Clemens Nahrings Cöln-Ehrenfeld. Dem Josef Museler in CölnEhrenfeld ist Prokura erteilt. Nr. 5622 bei der Fuma: Rheinisch-Westtälische Terrazzo-Steinwerke Hans Heitmann Cöln. Dem Fran GrosseOsterholt und Priedrich Heitmann in Cöln ist Einzelprokura erteilt. Nr. 5651 bei der Firma: Ortsiefer& Co. Cöln. Die Liquidation ist beendet. Die Firma ist erloschen. Abtellung B. Nr. 1534 bei der Firma: Metalltadenlampen Vertriebsgesenschaft mit o eschränkter Haftung Cöln. Die Vertretungsbetugnis des Liquidators ist beendet. Die Firma ist erloschen. Nr. 2109 bei der Firma: Mandpiano-Haus Gesellschaft mit beschränkter Haftung Cöm. Die Vertretungsbelugnis des Liquidators ist beendet. Die Furma ist erloschen. Nr. 2202 bei der Fuma: Mülhemmer volkszeitung Gesellschaft mit beschränkter Haftung Cöln-Mütheim. Wilnelm Mack ist als Geschäftstühler ausgeschieden. Maurermeister und Bauunteinenmer Wilnelm Hansen in Cöln-Mülheim ist zum Geschäftsführer bestellt. Nr. 2310 Firma. Rheinisches Braunkohlenbrikett-Syndikat Gesellschaft mit beschränkter Haftung Cöln. Gegenstand des Unternehmens ist: Die Regelung des Absatzes und die vorteilhalte Verwertung der sämtlichen in den Werken der Gesellschafter erzeugten Braunkohlenbrikeits, sowie die Vornanme aller diesen Zwecken dienlichen oder daraut hinzielenden Geschäfte und Rechtsnandlungen, Hierzu gehören auch: a) der Abschluß von Vertlägen mit außenstenenden, auf die Erzeugung oder Verwertung von Brennstoffen geriehteien Unternenmungen, durch weiche die Erzeugungen gekauft oder die Unternehmungen selbst sonstwie unter den Einfluß der Gesellschalt gebracht werden. b) der Abschluß von Verttägen mit der Vereinigungsgesellschaft Rheinischer Braunkoslenbergwerke mit beschrünkter Haltung zu Cöln, durch welche die Vermögensstücke dieser Gesellschaft oder diese Gesellschau selbst dem Rheinischen Braunkohlenbrikett-Syndikat Gsellschaft mit beschlänkter Haltung nutzbar gemacht werden; c) die Gründung von Brenn stoft-Verkautsgesellschaften, die Beteiligung an solchen und der Abschluß von Verträgen mit andern Biennstoft- VerkaufsOigamsationen. Das Stammkapital, beträgt 2 Mithonen Mark. Geschältstührer ist Kauimann Wilhelm Schröder, Cöln. Der Gesellschaftsvertrag ist am 26. März 1914 enticntet. Sind meh rere Geschäftsführer bestellt. so ertolgt die Vertretung durch. zwei Geschäftstührer oder durch einen Geschäusführer in Gemeinschalt mit einem Prokuristen. Die Dauer der Gesellschatt ist auf füntzenn auseinanderfolgende Jahte lestgesetzt, weiche mit dem 1. April 1915 beginnen und mit dem 31. März 1930 endigen. Wenn nicht ein Gesellschafter ein Jahr vor Ablaut dieser Vertragsdauer zu Händen der Geschäftstührung duren eingeschriebenen Briet kündigt, läuft der Vertrag fünf Jahre und so immer wieder fünf Jahre weiter, so sein nicht einmal in gleicher Weise ein Jahr vor Ablaut des beirelfenden Zeitabschnitts ge kündigt wird. Pernei wird bekannt gemacht: Oeuentliche Bekannimachungen erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger.(165 Kgl. Amtsgericht, Abt 24, Cöln. Durch Gesellschahterbeschluß vom 13. April 1915 ist der Gesellschattsvertrag der Aachener Brodfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Aachen abgeändert Die Gesellschaft bestellt zwei oder mehiere Geschältstührer. Zur Vertretung dei Gesellschaft sind je zwei Geschäftsführer zusammen oder ein Geschäftsführer zusammen mit einem Prokuristen berechtigt. Ehefrau Emil Lanser, Katharina geb. Keller, ohne Stand, in Aachen, ist zum weitern Geschäftsführer bestellt. Aachen, den 16. April 1915. 1 Königl. Amtsgericht 5. B' des Handelsregisters eingetragenen Freienohler Drahtstiftentabrik. Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu Preienohl ist heute ein getragen: Die Vertretungsbefugnis des Liquidators Friedtich August Claas zu Altena ist beendet. Die Pirma ist erloschen. 12 Arnsberg, den 17. April 1915. Königl. Amtsgericht. I Gelsenkirchener Bergwerks-AktienGesellschaft. Nachstehend veröffentlichen wir die auf den 31. Dezember 1914 abgeschlossene, von der Hauptversammlung genehmigte Vermögensautstellung nebst Gewinn- und Verlust-Rechnung. Der für das Jahr 1914 auf 6% festgesetzte Gewinnanteil kann gegen Einreichung des Gewinnanteilscheines Nr. 42 mit 36.0 für die Aktien über 600 M „ 72„„„„„ 1200„ vom 19. April d. J. ab in Gelsenkirchen bei der Hauptkasse der Gesellschaft auf Rheinelbe in Berlin bei der Direction der Disconto-Gesellschaft, der Deutschen Bank, der Dresdner Bank, dem Bankhause Wiener Levy& Co. in Aachen bei der Rhenisch-Westfälischen DiscontoGesellschaft.-G. in Bremen bei der Direction der Disconto-Gesellschaft, der Bremer Bank Filiale der Dresdner Bank, der Deutschen Bank Filiale Bremen in Cöln bei dem Bankhause Sal. Oppenheim jr. & Cie., der Rheinisch-Westfälischen Disconto-Gesellschaft Cöln.-., dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein .-., dem Bankhause Deichmann& Co. in Düsseldorf bei dem Bankhause B. Simons& Co., der Rheinisch- Westfälischen Disconto-Gesellschaft Düsseldorf.-G. in Essen(Ruhr) bei der Direction der Disconto-Gesellschaft Filiale Essen, der Essener Credit-Anstalt, der Rheinischen Bank in Frankfurt a. M. bei de. Direction der Disconto-Gesellschaft, der Deutschen Effekten- und Wechselbank, der Dresdner Bank in Frankfurt a.., der Deutschen Bank Filiale Frankturt in Hamburg bei der Norddeutschen Bank in Hamburg, der Dresdner Bank in Hamburg, der Deutschen Bank Filiale Hamburg in Hannover bei der Dresdner Bank Filiale Hannover, dem Bankhause Ephraim Meyer& Sohn in Leipzig bei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt und deren Abteilung Becker& Co., der Deutschen Bank Piliale Leipzig. der Dresdner Bank in Leipzig in Mülheim(Ruhr) bei der Rheinischen Bank in Brüssel bei dem Crédit Général Liégeois, der Deutschen Bank Succursale de Bruxelles in Lüttich bei dem Crédit Général Liégeois in Luxemburg bei der Internationalen Bank in Luxemburg und dem Bankhause Werling Lambert& Co. erhoben weiden. Vermögensaufstellung am 31. Dezember 1914. Fuma Pöhler& Schröder in iserlohn ist erloschen. (Handelsregister A Nr. 219.) Iseriohn, den 17. April 1915. Königliches Amtsgericht. In unser Handelsregister Abteilung B ist bei der unter Nr. 168 eingetragenen Pirma Prymas Malzkaftee-Fabrik G. m. b. H.(117 in Gelsenkirchen heute folgendes eingetragen worden: Johann Skraburski ist ausgeschieden und an seiner Stelle Bankbeamter Tadeus Pankowski zum Geschäftsführer bestellt. Gelsenkirchen. 15.Aprll 1915 Königliches Amtsgericht. Gelsenkirchen, den 17. April 1915. Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft. Kirdorf. Puncke. ym hiesigen Abteilung B Handelsregister Abteilung B Nr. 15 ist heute zu der Siegtaler Preß- u. Stanzwerke. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Schladern eingetragen: daß durch Beschluß der Gesellschafter-Versammlung vom 3. April 1915 der§ 8 des Gesellschaftsvertrages dahin geändert ist, daß zur Vertretung der Gesellschaft und Zeichnung der Pirma jeder Geschältstührer für sich allein berechtigt ist. Waldbröl, den 14. April 1915. 331 Königl. Amtsgericht. 1. 2. 3. 4. 5. Die komplette Haschinene Einrien der etwa 2 Jahre alten „„ U u. Dusseldorf ging in meinen Besitz über und soll im ganzen oder geteilt sofort verkauft werden. Es sind u. a. vorhanden: 1 fast Schnelldrehbank neue Spitzenhöhe 320mm Spitzenweite 1000mm Stufen 4X80mm 1 fast neue Schnelldrehbank Spitzenhöhe Spitzenweite 260mm 1000m Stufen 1 fastneue Shapingmaschine, 350mm Hub 1 Kaltsäge, Syst. Fortuna 1 kompl. Schmiedes Einrichtung mit Amboß und Werkzeugen eine große Anzahl neuer u. gebrauchter Werkzeuge, Riemen u. 1 Elektromotor, 6 P.., 220 Volt Waschvorrichtungen, Kleiderschränke usw. 4X65mm 3 Schnellbohrmaschinen für Löcher bis 20, 30 und Somm Durchm. 1 Holzkreissäge 1 Werkbank mit 6 Schraubstöcken Transmission Ferner habe ich an meinem hiesigen Lager unter anderm vorrätig: Schnelldrehbänke in jeder Größe, erstkl. Fabrikate Revolverdrehbänke, Fabrikate: Gisholt, Pittler, Heinemann usw. Ständer= und Radialbohrmaschinen, Horizontal- und Vertikalfräsmaschinen usw. Lagerbesuch erbeten. „überkeschauff., Dusseiderl Hammer Straße 15. 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Tagesordnung: Vorlage des Abschlusses und des Geschäflsberichts für 1914 und des Berichts der Reviseren; Genehmigung der Bilanz und der Verwendung des Reingewinnes und Bewilligung der Vergütung am den Autsichtstat. Beschlußfassung über die Erteilung der Butlastung. Wahl der Revisoren und Ersatzmänner. Wahlen zum Aufsichtsrat. Abänderung des§ 29 der Statuten(Festsetzung der Dividende in Ziffer 4 von 5 642 auf%. Festsetzung der Aufsichtsratstantieme in Ziffer 6 auf 10% und Vertauschung der Reihenfolge der Ziffern 5 und). Die Hinterlegung der Aktien hat in Gemäßheit des§ 8 des Statuts bis spätestens 11. Mai d.., nachmittags 5 Uhr, zu erfolgen und kann geschehen: in Eisenach bei der Gesellschaftskasse bei der Bank für Thüringen, Filiale Eisenach in Berlin bei der Pirma C. Schlesinger-Trier& Co., Commanditgesellschaft auf Actien in Düsseldorf bei der Firma C. G. Trinkaus in Frankfurt a. M. bei der Firma Gebrüder Sulzbach bei der Firma Kahn& Co. bei der Firma Bass& Herz. Statt der Aktien können auch von einem deutschen Notar oder von der Reichsbank ausgestellte Depotscheine innerhalb der statutenmäßigen Prist hinterlegt werden. Der Geschäftsbericht sowie Bilanz und Gewinn- und VerlustKonto liegen ab 24. April d. J. im Geschäftslokal der Gesellschaft zur Einsicht der Aktionäre aus. Eisenach, den 16. Aprl 1915.(8 Der Vorsitzende des Aufsiehtsrats. Steinecke. Weseischesecleasenikt serstekteseantntestgsgs uen bhante heit sowie die augenbl. herrsch. Kriegswirren in Not geraten ist. O„ O inkl. Rahmen ab? Biete gut ausgef. Bilder zu Spottpreisen bereits von M 25 an inkl. Rahmen zum Kaufe an. An relig. Bildern verlüge ich über wunderv. Christus- und Madonnen-Studien. Außerdem preiane Genrebilder. Interieurs, Landschaftsbilder aus Harz, Eifel, Lüneburger Heide. Ost- u. Nordsee-Motive. Norweg. Fjords. Zeitgen. Bilder, u. a. Kaiser Wilhelm, Kronprinz usw. Sb Ang. u. T 744 an die Ann.-Exp. D. Schürmann, Düsseldorf. 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