Nr. 199. Montag, den 26. August 1918. 43. Jahrgang. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis: Frei ins Haus gebracht oder in der Geschäftsstelle abgeholt.10 Mk., Postbezug vierteljährlich.60 Mk. Anzeigenpreis: die 7 gelpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg., für auswärts 23 Pig. Reklamen 60 Pig.— Bei gerichtlichen Verfahren kommen Rabattbewilligungen in Wegiall. für die Stadtgemeinde Ohligs und Umgegena Geschäftsstelle: Obligs, Rathausstraße 44.— Telegramm-Anschrift: Anzeiger Obligs Fernsprecher Nr. 40.— Für die Aufnahme der Hnzeigen an bestimmt vorgeschriebenen Cagen oder Plätzen können wir keine Verbindlichkeit übernehmen, jedoch werden die Wünsche der Auftraggeber möglichtt berücklichtigt. Verantwortlicher Schriftleiter: Lorenz Christensen in Ohligs. Verantwortlich für den Inseratenteil: Paul Müller in Ohligs. Druck u Verla con K itelm Muller jr., G. m. v. H. in Ohligs. Der deutsche amtliche WTB Großes Hauptquartier, 24. Aug.(Amtl.) Westlicher Krlegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Boehn. Der Engländer hat seine Angriffe nach Norden bis südöstlich von Arras, nach Süden über die Somme hinaus bis Chaulnes ausgedehnt. Die Armeen der Generale von Below und von der Marwitz brachen den Ansturm eines an Zahl überlegenen Feindes. Stärkerer Artilleriekampf von Arras bis Chaulnes leitete mit Tagesanbruch die Schlacht ein. Beiderseits von Boyelles vorbrechendem Gegner wichen unsere Vortruppen auf Croisilles—St. Leger kämpfend aus. Nordwestlich von Bapaume nahmen wir den Kampf in der Linie St. Leger—Achiet le Grand—Miraumont an. In ihr brachen die Frühangriffe zusammen. Am Nachmittag erneu ter Ansturm gewann Richtung im Mory-Boden. Preußzische Regimenter, aus südöstlicher Richtung zum Gegenangriff angesetzt, warfen den über Mory vorgedrungenen Feind wieder zurück. Die in Richtung auf Bapaume geführten feindlichen Angriffe drängten unsere Linien auf Behognes—Pys zurück. hier brachten örtliche Reserven den Feind zum Stehen und schlugen am Abend noch mehrfach wiederholle starke Angrisfe ab. Beiderseits von Miraumont zerschellte viermal wiederholler Ansturm vor unseren Linien. Vizewachtmeister Bauerneister von der 2. Batterie des Reserve-Feldartillerie Regiments 21 vernichtete hier mit einem Geschütz allein 6 Panzerwagen des Gegners. Oestlich von Hamel faßte der Feind auf dem östlichen Avre-Ufer Fuß. Seine Angriffe aus Albert heraus brachen östlich der Stadt zusammen. Zur Gewinnung des Anschlusses bis Pys setzten wir unsere Linien von Miraumonk bis östlich Albert von der Ancre ab. Südlich der Somme schlugen preußische Truppen, die schon am 9. August den englischen Durchbruch verhinderten, auch gestern die in der Gegend Canny—Fonccourt—Fermandville gerichteten englischen Angriffe westl. dieser Linie zurück. Beiderseits der Avre und an der Oise und Aillette kleinere Infanteriegefechte. Zwischen Aillette und Aisne setzte der Franzose seinen Angriff fort. Am Vormittag wurden Teilangriffe abgewiesen. Am Abend brach der Feind nach starkem Trommelfeuer zu großem nächtlichem Angriff vor. Er ist völlig gescheitert. Im Gegenangriff warsen wir den vorübergehend aus Crecy-au-Mont auf Givenchy und Chavigny vorgedrungenen Feind auf seine Ausgangsstellungen zurück. Bereitstellungen und Kolonnen des Gegners in der Schlucht von Bezapoini wurden mit besonderem Erfolge von unseren Schlachtstaffeln angegriffen. * Leutnank Adet errang seinen 59. und 60. Luftsieg. In den letzten Tagen errang Leutnant Naumann seinen 25. und 26., Bizefeldwebel Doerr seinen 22. und 23., Oberleutganl Auffarth seinen 22., die Oberleutnants Greim und Büchner ihren 20. Luftsieg. Der Erste Generalquartiermeister: Ludenderff. Neue Kämpfe an der gesamten Schlachtfre.*. WTB Berlin, 24. Aug., abends.(Amtlich.) Kämpfe zwischen Scarpe und Somme. Englische Angriffe südöstlich von Arras gegen Bapaume sind gescheitert. Südwestlich von Bapaume gewann der Feind östlich Thieppal Boden. Mehrfache englische Angriffe von östlich Albert bis fur Somme brachen verlustreich zusammen. Zwischen Ailette und Aisne wurden Angriffe der Franzosen abgewiesen. Von östlich Alberk bis zur Somme suchte der Feind in mehrfachen starken Angriffen unsere Linien zu durchstoßen. In sechsfachem Ansturm gegen die Mitte der Kampffront führte der Feind wieder zahlreiche Panzerwagen heran. Preußen, Hessen und Württemberger schlugen den Feind zurück. Sie stießen ihm bis La Boiselle und über die Chaussee Albert— Braye hinaus nach und fügten ihm schwerste Verluste zu. Die hier nach Abschluß der Kämpfe aus der Gesamtfront weit in den Feind hinein vorspringenden Linien wurden während der Nacht zurüsverlegt. Von der Somme bis zur Oise blieb die Gefechtskätigkeit auf Artilleriefeuer und kleinere Inkanteriekämpfe nördlich von Roye und westlich der Oise beschränkt. An der Aillekte flaute die Kampftätigkeit ab. Zwischen Aillette und Aisne folgten gegen Crecy-auMont und beiderseits von Chavigny heftigem Feuer mehrfach starke im besonderen bei und südlich von Chavigny in dichten Wellen vorgetragene Angriffe. Sie wurden unter schwersten Verlusten für die Franzosen abgewiesen. Kavallerie-Schützenregimenter katen sich hierbei besonders hervor. * Unsere Bombengeschwader warfen in der Nacht zum 25. auf Hafenanlagen, Bahnhöfe, militärische Anlagen und Truppenlager des Feindes 7500 Kilogr. Bomben ab. Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff. Ein neuer englischer Durchbruchsversuch bei Bapaume gescheitert. Französische Angriffe südlich der Aillette gebrochen. WTB Berlin, 25. Aug., abends.(Amtlich.) Schwere englische Angriffe zu beiden Seiten von Bapaume. Der mit gewaltigem Kräfteeinsatz versuchte Durchbruch des Feindes scheiterte. Eigene Gegenangriffe zur Wiedergewinnung verlorenen Bodens sind noch im Fortschreiten. Viele zerschossene Panzerwagen liegen vor und hinter unseren Linien. Starke Angriffe der Franzosen sü lich der Aillette, deren Hauptkraft durch eigenen erfolgreichen Gegenangriff gebrochen wurde. Wien, 24. Aug. Amtlich wird vrlautbark: Bozen und Gries wurden in der Nacht vom 23. August von ikalienischen Fliegern heimgesucht. Der Feind warf über 30 Bomben ab, tötete mehrere Einwohner und beschädigte das Krankenhaus. An der Front keine größeren Kampfhandlungen. Albanien. Die Streitkräfte des Generalobersten von Pflanzer-Baltin haben am 22. August zwischen Berat und Feri die seindlichen Linien durchstoßen und ihre Angriffe bis zur Höhe südlich Kumani vorgetragen. Gleichzeitig brachen wir nordwestlich Berat in die italienische Stellung ein. Die gestrigen Erfolge bei Berat wurden erweitert und heftige Gegenangriffe abgeschlagen. Auch im Gebirgslande von Siloves gewannen unsere braven Truppen Raum. Unsere Flieger haben mit Erfolg die Fluganlagen von Valona bombardiert. Der Chef des Generalstabes. WTB Großes Haupiquartier, 25. Aug.(Amkl.) Westlicher Kriegsschaunlah. Heeresgruppen Kronprinz Ruyprecht und von Bachn. Erfolgreiche Vorfeldkämpfe südwestlich von Avern. Beiverseits von Baillenl und nördlich des La Bassse-Kanals schlugen wir feindliche Teilangriffe vor unseren Linien ab. Zwischen Arras und der Somme setzte der Engländer seine Angriffe fort. Starke, von Panzermagen geführte Insanterie stieß am frühen Morzen zwischen Neuville und Sk. Leger vor; sie brachen unter schweren Verlusten vor unseren Linien zusammen. In St. Leger stehende Posten wichen befehlsgemäß auf die Kampflinien östlich des Orkes aus. Auch vor Mory scheiterten Angriffe des Feindes. Starke feindliche Kräffe stürmten mehrfach gegen unsere nach den Kämpfen des 29. August westlich Beagnies=Bapaume-Barlaincourt verlausende Front an. Der Schwerpunkt der Angriffe unter Einsaßz zahlreicher Panzerwagen war gegen Banaume selber gerichtet. Die Angriffe brachen zusammen. Leutnank Eberhardt schoß hier in den letzten Tagen acht Vanzerwagen zusammen. Gegen unseré von der Ancre abgesehten Linien drängte der Feind scharf nach und brach am Nachmiktage aus Courcelles und Pozières heraus zum Angriff gegen MarkinpuichDachentin vor. Preußische Truppen stießen im Gegenangeiff in die Flanke des Feindes und warfen ihn über Pozières hinzurück, Neue Erfolge der Armee Pflanzer=Baltin in Albanien. WTB Wien, 25. Aug. Amtlich wird verlautbart: Albanien. Uufer Angriff schreitek erfolgreich vorwärks. Roch erbitterkem Kampf sind gestern nördlich von Fieri die italienischen Brückenkopfstellungen gefallen. Unsere Truppen haben in der Verfolgung den Semeni überseht. Auch bei Berat und im Siloves-Gebirge erziellen wir weitere Fortschritte. Die Bombenangriffe unserer Flieger auf Walona wurden Der Ehef des Generassaben. Der amtliche bulgarische Bericht. WTB Sofia, 24. Aug. Generalstabsbericht vom 23. Aug. Mazedonische Front: Im Cernabogen, nördlich vom Dorfe Napescht und westlich vom Dobro Polje, war das beiderseitige Artilleriefeuer zeitweise ziemlich heftig. Westlich vom Wardar hielt die beiderseitige Feuertätigkeit mit wechselnder Starke an. Südlich von Huma zersprengten wir durch Feuer eine feindliche Infanterieabteilung, die nach Feuervorbereitung an unsre vorgeschobenen Gräben heranzukommen suchte. Nach viertägiger Artillerievorbereitung griff ein englisches Bataillon unsre vorgeschobenen Posten bei Altschak Mahaleh an, wurde aber durch Feuer zersprengt, bevor es unsere Drahtverhaue erreichen konnte. Beiderseit vom Wardar und südlich von Doiran ver trieben wir mehrere englische Sturmabteilungen. Auf dem Vorgelände westlich von Serres machten unsre Infanteriegruppen griechische Gefangene. Der deutsche Vizefeldwebel Fisselererrang seinen 13. Luftsieg, indem er ein feindliches Flugzeug hinter unsern Stellungen östlich von der Cerna abschoß. Der Kriegsminister gegen alberne Geruchte. WTB Berlin, 24. Aug. Kriegsninister von Stein hat dem Hauptschriftleiter der„Berliner Morgenpost“ eine Unterredung gewährt, in der der Minister zunächst gegenüber den in letzter Zeit umgehenden wüsten Gerüchten u. a. sogte: Aus der Ferne erscheint das Bild der Lage an der Front ganz anders, als es denen erscheint, die es von einem für die Beobachtung geeigneteren Standpunkt ansehen. Es erscheint vielfach verzerrt, und zu dieser Verzerrung tragen die Erzählungen kopfloser Leute bei, die nur einen verschwindenden Bruchteil des Ganzen sehen konnten. Sie sind häufig die Urheber jener albernen Gerüchte, die allenthalben umlaufen und die gleichsam mit einem wollüstig=gruseligen Behagen weitergetragen werden, desto eifriger, je toller und törichter sie sind. Man weiß ja, wie leicht die Phantasie jene Leute in die Irre führt, denen die Grundlagen für ein sicheres, ruhiges und objektives Urteil fehlen. Dafür, daß die Phantasic der Leute in der Heimat geflissentlich irregeführt wird durch Machenschaften aus dem Auslande, habe ich zwar keine positiven Beweise, aber doch einige Anhaltspunkte. Sicherlich ist es sehr möglich, daß hier feindliche Einflüsse am. Werk sind, und daß die feindliche Propaganda daran arbeitet, bei uns zulande Unruhe zu stiften. Jedenfalls sind die Gerüchte, die hier bei uns herumgetragen werden, so dumm und so sinnlos daß man nicht begreift, wie es möglich ist, daß sie Gläubige finden können. So kam nach jenen Offensivstößen beiderseits Reims über die Schweiz eine Nachricht nach Süddeutschland, wir hätten 150000 Mann an Gefangene verloren Eine andere Nachricht wußte von Zweikämpfen zwischen den höchsten Führern zu erzählen. Mit besonderer Vorliebe wurde auch von Verrat geraunt, und aller dieser Unsinn fand Gläubige auch unter den Leuten, die sonst eines klaren Verstandes sich rühmen. Berlin ist leider ein guter Nährboden für solches sinnlose und hirnverbrannte Zeug, es ist erstaunlich, wie wenig die Berliner, die doch immer so helle sein wollen, aus der Erfahrung gelernt haben. Wie oft ist Hindenburg schon gestorben, wie oft hat dieser oder jener unserer höchsten Führer schon Selbstmord verübk. Man ist es so gewöhnt, daß die Phantasie alles vergrößerk und vergröbert, und man weiß, wie beispielsweise bei Unglücksfällen das Gerücht die Zahl der Toten und Verwundeten ins Ungemessene steigen läßt. Das alles ist bis zu einem gewisser Grade zu ertragen; aber es kann auch zu einem unerträglichen Unfug ausarten, und dann ist in der Tat jeder, der es ernst meint mit der Sache des Vaterlandes, verpflichtet, diesem Unfug mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten. * Das unsinnige Gerede von Verrat und von Ueberläuferei hat mich besonders unangenehm berührt. Das sollten wir doch lieber den Franzosen überlassen, die auch 1870/71 mit Vorliebe über Verrat schrien. Gewiß findet überall bei Freund und Feind in gewissen Grenzen Verrat statt. Jeder Gefangene, jeder Ueberläufer wird vom Feinde genau' verhört, und schwache Naturen sagen dann, was sie wissen, und oft auch mehr als sie wissen, in der Hoffnung auf eine bessere Behandlung. Das weiß man, und darum nimmt man im allgemeinen die Gefangenenaussagen mit aller Vorsicht auf. Aber bisweilen können sie doch Dinge erzählen, die mit anderen Ermittelungen zusammengehalten zu mehr oder weniger wichtigen. Aufschlüssen führen. Auch fallen mit den Gefangenen und Toten bisweilen Aufzeichnungen, Befehle und Meldungen in Feindeshand, aus denen man sich ein Bild von den Absichten des Gegners und der Lage auf seiner Seite machen kann. Das alles sind Dinge, mit denen man rechnen muß, und mit denen man in der Tat auch rechnet. Aber die Vorstellung von Verrat, die in den Köpfen der Leute spukt, und die Vorstellung, die sie sich von der Ueberläuferei und ihrer Ausdehnung machen, ist barer Unsinn. Unsere Feinde benutzen die menschlichen Schwächen geschickt genug, um Schauernachrichten über uns zu verbreiten, oder zu dem Ver such, mit Sirenenklängen die Dummen zu betören. In der Propaganda ist uns der Feind ohne Zweifel über Seine Anschauung ist da eine ganz andere als die unserige. Vor zwei Jahren fingen wir einen englischen Offizier. der nach Alter, Lebensstellung, Familie und Bildung eine hervorragende Persönlichkeit war. Als man ihn fragte, wie es denn möglich sei, daß die englische Regierung so haarsträubende Verleumdungen über uns in der ganzen Welt verbreiten während sie doch genau wisse, daß alles Lüge sei, lächelte der Offizier und sagte:„Ja, es ist doch Krieg!“. Er hielt also die Lügen für ebenso erlaubte Waffen wie Gewehre, Granaten, Geschütze usw. Auf dieses Gebiet können wir unseren Feinden nicht folgen und wir haben es auch nicht nötig. Wenn wir unseren Feinden den Spiegel vorhalten wollen, so können wir uns an die Tatsachen halten, wie sie durch zahlreiche eidliche Aussagen übereinstimmend bekundet und festgestellt worden sind. Ich denke menschlich über solche Dinge. Wenn ein erregter Pöbel Gefangene mit Steinen bewirft, sie mit Stöcken schläat und sie beschimpft, so ist das eben ein Ausbruch * Pöbelnatur. mag dee Podel vornehm oder gering sein. Wenn aber ein französischer Arzt zu einem verwundeten deutschen Offizier sagt: Ich sehe die Aufgabe meines Lebens darin, dem Feinde so wenig brauchbare Leute wie möglich zurückzuliesern, oder wenn französische Krankenpflegerinnen verwundete deutsche Soldaten in ekelhafter Weise bnschmutzen, so versagt jedes menschliche Verständnis angesichts dieser sittlichen Verwahrlosung und moralischen Verkomemnheit. Und nicht anders zu bewerten ist das Treiben des Amerikaners Pratt, der in der„Neuyorker World“ ohne Prüfung weitererzählt, was ihm Soldaten an der Front erzählt haben, nämlich, daß die Deutschen zwei Amerikaner gekreuzigt hätten, und daß daher von den amerikanischen Truppen kein Deutscher mehr gefangengenommen werden würde, sondern daß die Amerikauer die Deutschen wie Ratten zusammenschießen würden. Daß Soldaten solche Schauergeschichten erzählen, wundert mich nicht, denn im Kriege verzerrt sich alles ins Ungeheure, auch die Phantasie. Daß aber ein Mann wie Pratt, der für den Christlichen Verein junger Männer arbeitet, solche niederträchtigen Lügen weiterverbreitet, das ist ein Verbrechen. Allerdings darf man sich über sein Tun kaum wundern. Der Prisident Wilson handelt ja ebenso. In seiner neuesten. Botschaft gegen die Lynchjustiz hat er die Dreistigkeit zu behaupten, die amerikanischen Lyncher folgten dem schmachvollen Beispiele Deutschlands, das seine eignen Armeen zu=Lynchern gemächt habe.— Damit dürfte der Präsident der Vereinigten Staaten in Lüge, Bosheit und Niedertracht alle Konkurrenten geschlagen haben. Eines möchte ich noch hervorheben, eine Tatsache, die unserem Volk zur Lehre und Mahnung dienen kann. Das unglückliche Frankreich sieht seine blühendsten Provinzen von uns besetzt und durch die Kriegsfurie zum Teil auf lange Zeit hinaus verwüstet. Im französischen Lande steht der Feind. Es ist überschwemmt von Engländern und Amerikanern, die in Frankreich wie die Herren hausen, und farbiges Volk der verschiedensten Rassen treibt sich in großen Scharen in Frankreich umher. Die Blüte seiner Mannschaft ist gefallen und sällt immer weiter als Opfer des Krieges. Die Folgen für das Land sind nicht auszudenken. Aber dennoch hält es an seinem Kampfeswillen fest und klammert sich an die Hoffnung auf den Endsieg mit einer Kraft und mit einer Entschlossenheit, der man die Achtung nicht versagen kann. Ihre Leser werden sich die Frage vorlegen, ob wir nicht. Gott lei, Dank, allen Anlaß haben zu der Ueberzeugung, die Franzosen an Kampfeskraft und Zuversicht für den glücklichen Ausgang des Krieges zu übertreffen, und sie werden, das hoffe ###ch, die richtige Antwort auf diese Frage finden. e eroße Rineen im WTB Berlin, 24. Aug. Die große Schlacht in reich nimmt ihren Fortgang. Trotz der Niederlage des Vortages haben Engländer und Franzosen am 23. August mit frischen Kräften die entscheidungsuchende Offensive fortgesetzt. Durch stärksten, zangenartigen Druck zwischen Arras und Chaulnes sowie zwischen Aillette und Aisne bemühten sie sich, die deutsche Front von Arras bis zur Somme zum Einstürzen zu bringen. Auch die Opfer dieses Tages hat der Feind vergeblich gebracht und seine Kampfkraft erneut geschwächt. An der über 35 Kilometer breiten englischen Kampffront von südöstlich Arras bis südlich der Römerstraße dauerten die Kämpfe bis in die Nacht hinein an. Die von der elastischen deutschen Verteidigung geführten Gegenstöße hatten vollen Erfolg und dem Feinde besonders beiderseits der Römerstraß sihwere Verluste zu. Auch der französische Angriff zwische Allette und Aisne brach ohne den geringsten Gewinn zun wiederholten Male blutig zusammen. Mit der Fortsetzung de Kampfes ist zu rechnen. Das wirksame deutsche Abwehrverfahren. London, 24. Aug. Gegenüber den Feststellungen eine Blattes, daß der englische Angriff vom 21. August ziemlich mißlungen ist, sieht sich Reuter genötigt, Anstrengungen zu Hebung der Stimmung zu machen. Das offiziöse Bureau behauptrt, daß dies nicht der Fall sei, wenn die englischen Truppen Bapaume nicht erreicht hätten. Reuter sieht sich aber zi dem Eingeständnis genötigt, daß der Erfolg größer gewesen wäre, wenn die Deutschen den Angriff in den ersten Stellur gen abgewehrt hätten. Sie hätten aber die Mehrheit ihre Truppen hinter die Eisenbahnlinie Albert—Achiet zurückgenommen. Dadurch konnte der englische Stoß die Hauptstelle nicht durchbohren. Die gleiche Erscheinung hätte sich in den letzten Tagen auch an der französischen Front gezeigt. Ententeenttäuschung und Zukunftstrost. Paris, 24. Aug. Von der Front wird gemeldet, daß die verzweifelten Anstrengungen der Alliierten, den Durchbruch und damit die Entscheidung zu erzwingen, sich ihrem Höhepunkt nähern. Die Erwartungen, die auf den Angriff der Generale Mangin und Bing gesetzt wurden, haben sich nicht erfüllt. Die Kriegsberichterstatter und Militärkritiker erklären in ihren gegenwärtigen Berichten, daß kein Durchbruch beabsichtigt sei(??). Im„Petit Jouxnal“ gibt Oberleutnan Thomasson zu, daß die Behauptung von deutscher Seite den Tatsachen entspreche und daß die deutsche Front noch immer ungebrochen dasteht. Der Militärkritiker versucht, die Bevölkerung damit zu vertrösten, daß er die Entscheidungsschlacht für sräter in Aussicht stellt. Die Arbeit unserer Luftstreitkräfte. " WTB Berlin, 25. Aug. Bei günstigem Wetter konnten unsere Luftstreitkräfte am 21., 22. und 23. August im Kampfe gegen Luft= und Erdziele die Truppe auf der Erde wirkungsvoll unterstützen. Ein Kraftwagengeschütz vernichtete sieben, eine Jagdstaffel zwei feindliche Panzerwagen. Unsere Bomsengeschwader griffen militärische Ziele vor den Hauptkampffronten mit mehr als 180 Tonnen Sprengstoff an. Brände entstanden u. a. auf dem Bahnhof von Arras, in Compisgne, Im Bahnhof Sehe i Trach ie Mont. Em Bahlihe, und Elabt wie auf den Flughäfen Cehey und Lunéville und auf dem Bahnhof von Crevecour folgte einer heftigen Explosion ein Brand. Der Bahnhof von Villers=Cotterets wurde von zahlreichen Bomben großen Kalibers aufs schwerste, beschädigt. In erbitterten Luftkämpfen verlor der Geunet 31 Klugzeuge, davon allein 7 aus einem am 22. Auaust gegen Karlsruhe angesetzten Geschwader. Unseke eigenen Verluste betrugen 14 Flugzeuge. Leutnant Üdet errang am 22. August seinen 57. und 58., am 23. seinen 59. und 60. Lustsieg. * Französischer Bericht vom 23. August dbends. Zwischen Matz und Oise starke Tätigkeit der Artillerie. Während des Tages haben unsere Truppen die Divette in der Gegend von Avricourt überschritten. Zwischen Aillette und Aisne hat unser Fortschritt auf dem östlichen Teile der Front angedauert. Bericht vom 24, Aug. nachm. In der Gegend von Lassigny und zwischen der Oise und Aisne war die Nacht durch ziemlich lebhafte Artillerietätigkeit gekennzeichnet. Französische Abteilungen drangen in Lothringen an verschiedenen Punkten in feindliche Gräben ein und brachten Gefangene zurück. An der übrigen Front war die Nacht ruhig. Englischer Bericht vom 24. August, abends. Die Kämpfe an der Schlachtfront nördlich von der Somme dauern seit dem frühen Morgen an. Wir üben überall einen schweren Druck auf den Feind aus und lassen ihm keine Ruhe. Wir machten vor unserer ganzen Angriffsfront trotz der Ankunft feindlicher Verstärkungen Fortschritte. Eine Anzahl Gesangener und Meugen Kriegsgerät jeder Art sind in unsere Hände gefallen. Australier, die kurz nach Mitternacht längs des Nordusers der Somme angriffen, nahmen Bray an der Somme, wobei sie eine Anzahl Gefangener einbrachten und setzten den Bormarsch mit grosem Geschick und Initiative fort. Sie nahmen eine feindliche Stellung in dieser Gegend. Auf ihrem linken Flügel machten Truppen aus London und den östlichen Grafschaften nachts längs der Hochfläche südwestlich Albert weitere Fortschritte. wobei einige hundert Gesangene machten. Im rechten Zentrum rückten Truppen aus Wales und den nördlichen Grafschäften über das alle Sommeschlachtfeld von 1916 hinweg bei La Boiselle Ovillers, dem Monauet Gehöft, bei Thieppal und Grandcourt. Wir nahmen alle diese stark verteidigten Ortschaften trotz des entschlossenen Widerstandes, wobei wir mehr als 2000 Gefangene machten. Unsere Truppen befinden sich beiderseits Tievval Rückens und gehen in östlicher Richtung vor. Im linken Zentrum wurden Truppen aus Ostlancashire tagsüber in heftige Kämpse um Miraumont verwickelt, wo der Feind mit großer Hartnückigkeit standhielt, bis das Dorf nach und nach von unseren vorgehenden Abteilungen umgangen wurde. Nördlich von dem Derfe nahm eine neuseelündische Dinision, die im Zentrum des gegen Bapaume gerichtetenAngriffs mit unwiderstehlichem Schneid und Entschlossenheit vorging, die Verteidigungslinien im LoupariWalde und machte 400 Gefangene. Mit großer Tapferkeit weiter vorwärtsdrängend nahm sie Breville und Biefvillers und erreichte Avesnes Les Bapaume an der Crenze von Bapaume. Auf der Flanke dieses Angriffes besetzten die Engländer Iries und rückten in Richtung auf Sapignien vor, indem sie starken Widerstand bei Irles und östlich Bihucourt überwanden. Auf der linken Schlachtfront tämpften englische und schottische Divisionen und Garden an der Front Mory Croisilles Neuville F. Vitasse und nahmen St. Leger, Heninsur und Cojeuil und den Hügel ästlich vom letzteren Orte. Die Beute ist noch nicht abzuschätzen. An der übrigen englischen Front entwickelten sich erfolgreiche örtliche Gefechte. Nördlich von der Scarpe nahmen wir den Abschnitt der deutschen Frontlinie östlich Famgon. Nördlich vom La Bossée=Kanal nahmen mir die alte englische Frontlinie östlich und nordöstlich Giwenchy und rückten bis in die deutschen Stellungen vor. Wir erreichten alle Ziele und machten 60 Gefangene. Unsere Patrouillen besetzten in der Nacht Neuf Berquin, wo eine Anzahl Deutscher tot aufg funden wurde. Wir rückten heute morgen unsere Linie nördlich Boilleul an der Front von 1600 Meter vor und machten 50 Gefangene. Die Arlillerie unterdrückte einen feindlichen Gegenangriff. * Versallter Kriegs#. Jürich. 24 Aug. Die Berliner Mergen##itung“ meldet: Nach Pariser Blättern wird der in der nächsten Woche zusammentretende Versailler Kriegsrat drei Sitzumgen abhalten und mit dem Winterfeldzug zusammenhängende Fragen behandeln. und Fieri WTB Wien, 25. Aug.(Amtlich wird verlautbart: Die Truppen des Generglobersten von Pflantzer=Valtin haben Berat und Fieri genommen. Der Cehf des Generalstabe. * Italienischer Bericht vom 24. August. An der ganzen Front fortdauernder Artilleriekampf.— Albanien: Im Laufe des gestrigen Tages erneuerte der Feind unterstützt von zahlreicher Artillerie, die kräftigen Angriffe gegen unsere vorgeschobenen Stellungen am unteren Semeni, bei den Höhen Malitomorees und auf dem linken Ufer des unteren Semeni, wurde aber abgewiesen. Ein blutiger Gegenangriff gegen ihn wurde bei Pelowa(Zentrum) gemacht. Nördlich vom Brückenkopf Buvalica machte er einige Fortschritte. Auf dem rechten Flügel rückte er in Gegend der Höhe 1150 ein wenig vor.(Die schwere Schlappe der Italiener in Albanien wird also, wenn auch in gewundener Form, zugestanden.) Friedensbedingungen. WTB Washingion, 24. Aug.(Reuter.) Senalor Lodge sprach im Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten zum Heeresgesetz und warnte vor der hinterhältigen deutschen Friedensstimmungsmache. Der Frieden muß diktiert, er darf nicht mit Deutschland verhandelt werden, damit es nie wieder imstande ist, den Weltfrieden zu stören. Im einzelnen müssen Deutschland folgende Friedensbedingungen aufgezwungen werden: Voll.# Wiederherstellung Belgiens, bedingungslose Herausgabe elsaß=Lothringens und der italienischen. Gebiele Oesterreichs, Sicherheit Griechenlands, Unabhängigkeit Serbiens, Polens und der Slawen. Freiheit Nuszlands von deutscher verrschaft, einschließlich des chen Gebietes, das durch Vertrag von Brest=Litowsk genommen wurde: Ferner muß Konstantinopel zu einem Freihafen gemacht werden Palästing darf nie wieder unter türkische Herrschaft zurückkehren. Die wichtigste von allen Friedensbedingungen ist, daß die großen slawischen Volksteile in Oesterreich, nämlich die Ingoslawen und die„Tschecho Slawen, unabhängige Staaten werden müssen. Diese im Verein mit Polen werden dem Vormarsch Deutschlands nach dem Osten im Wege stehen. Was das deutsche Volk betrifft, so denkt natürlich niemand daran, es zu vernichten. Wir sind nicht im Kriege, um den Versuch zu machen. Deutschlands Regierungsform zu ordnen, das müssen die Deutschen selbst tur * Das heißt also: wenn Oesterreich in seine Bestandteile amgelöst, Elsaß=Lothringen, Posen und Westrreußen vom Deusschen Reiche abgetrennt und eine Kette dem Verbande ergehener und von ihm abhängiger Kleinstaaten rings um uns geschlossen ist, dann darf auch das verkleinerte, eingeschnürte und fest im Zaume gehaltene Deutschland sein staatliches Dasein schlecht und recht weiterfristen. Daß dann der„Militarismus“ selbst in seiner legitimsten Form der Oberherrschaft der seindliche Koalition nicht mehr schädlich werden kann, das wird sich schon ganz von selbst machen. So sieht die Welt im Spiegel des Senators Lodge und, wie man hinzufügen darf. der offiziellen Ententepolitik aus. Wir gedenken die Sache etwas anders einzurichten! TU Amsterdam, 25. Aug. Aus Santander wird gemeldet: Der deutsche Botschafter ist hier aus San Sebastian eingetroffen und hat dem König sofort seine Aufwartung gemacht. WTB Bern, 23 Aug. Die„Temps“ erfährt aus Madrid: Der Minister für öffentliche Arbeiten Cambo erklärte einigen Journalisten, er glaube nicht an Verwickelungen in den Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien, aber Spanien habe die Interessen seiner Handelsmarine verteidigen müssen. Der Ministerpräsident, der Minister des Aeußern und der Minister des Innern werden in Zukunft einen Sonderrat für die Prüfung der Fragen der äußeren Politik bilden. Die verbandsfreundlichen Blätter heißen die Regierungsbeschlüsse vorbehaltlos gut, wogegen die deutschfreundlichen Blätter kräftig zugunsten der Mittelmächte Stellung nehmen. Madrid und Barcelona sind ganz ruhig. Man sieht der Entwickelung der Lage allgemein mit großer Ruhe entgegen. KV Basel, 25. Aug. Die„Neue Korrespondenz erfährt aus Madrid vom 23. d. Mts: Entsprechend einem Erlaß des Unterstaatssekretärs des Ministeriums des Innern sind die in Madrid erscheinenden Blätter heute morgen einer strengen Zenfur unterzogen worden, besonders die deutschfreundlichen Zeitungen. Das Blatt„ABC“ wird wegen eines gestern erschienenen Artikels der Vorschläge an die Regierung hinsichtlich der Note an Deutschland brachte, strafrechtlich verfolgt werden. Die Gegen=Revolution in Der innere Krieg in Nuhland. W7B Kiem, 23. Aug. Kiewskaja=Mysl meldet, daß die Don=Kosaken im Nord=Dongebiet ins Saratowsche Gouvernément eindrangen und die Eisenbahnlinie Tabom=Kamyschin erreichten. Außerdem wurde das Wolga=Ufer nördlich von Zariezyn besetzt. In den von den Kosaken besetzten Gebieten des Saratomschen und de. Woronesch=Gouvernements werden laut Ukrainischer Telegr.=Agentur die früheren Regierungsbehörden und Selbstverwaltunasorgane wieder hergestellt. WTB Maskau, 23. Aug. Die Blätter berichten über Aufstandsversuche in den Gouvernements Wologda. Wladimir Wiatka, Orel. die blutig unterdrückt wurden. In Lionji(Gouvernement Orel) hatten die Rätetruppen starke Verluste. Ferner wurden über 300 Weißgardisten getötet:— In Petersburg wurden 20 Mann erschossen, darunter Offiziere des in Krasnoje=Selo stehenden Regiments, sowie drei der Bestechlichkeit überführte Kommissare der auswärtigen Kommission. Ein Leitartikel der Prawda fordert die Gefangensetzung der gesamten Bourgeosie.(!) WTB Moskau, 23. Aug. Die hiesige Presse meldet: Im Nord=Kaukasus=Abschnitt haben sich die Rätetruppen unter dem feindlichen Druck nach Zariszyn zurückgezogen. Auch im Abschnitt Jekaterinburg gehen die Rätetruppen zurück Im Abschnitt Onega(am Weißen Meer) sind die englischen und französischen Truppen weiter zurückgegangen. Aufdeckuna einer Verschwörung. WTB Moskau, 23. Aug. Iswestija berichtet über die Aufdeckung einer großen Verschwörung in Moskau. Darnach hatten de Moskauer Sozialrevolutionäre schon lange dise Absicht, einen bewaffneten Aufstand hervorzurufen, um die Entsendung von Truppen an die tschecho=slowakische Front zu verhindern. Die Organisation stand mit General Alexejeff in enger Verbindung und wurde durch dessen Instruktionen geleitet. Der Aufstand war anfänglich für den 2. August geplant. wurde jedoch durch die plötzliche Registrierung der Offiziere und durch die Verfügung über die strategische Besetzung zahlreicher Wohnungen vereitelt. Bei den verhafteten gardisten wurde ein genau ausgearheiteter Plan des bewassneten Aufstandes gefunden. In erster Linie sollten die Gebäube der außerordentlichen Kommission und das Arsenal besetzt, sodann gegen den Kreml das Feuer eröffnet worden. Das gesamte Stadlgebiet war in Bezirke eingeteilt mit Vermerk derjenigen Häuser, wo Maschinengewehre aufgestellt werden sollten; auch auf den Kirchen und den Dachböden hoher Häuser sollten Maschinengewehre, sogar Geschütze postiert werden. die zur Beschießung des Kreml bestimmt waren, so auf dem Dom der, Allerheiligen=Kirche. auf der Nikolai=Kirche, dem Findelhaus und der Losnko=Fabrik. Acht Führer der Organisation wurden verhaftet und erschossen, darunter der Hauptleiter der Organisation, Poljanski, und der ehemalige Kommandeur des 86. Schützenregiments, Astawieff. Die Organisation bestand aus einzelnen Gruppen zu 10 Mann, so daß kein Mitglied mehr als zehn Teilnehmer kannte. Die Mittel wurden vom Vielverband in großem Umfange newährt, so daß das Gehalt eines gemeinen Mannes bis 500 Nuhel„monatlich betrug. die gußerordentliche Kommission hat nunmehr in auen einzelnen Stadtrayons Unterkommissionen eingesetzt. In allen Gouvernements und Bezirksstädten, selbst in einzelnen Landkreisen wurden außerordentliche Kommissionen organisiert. Wie die Briten im Murmangebiet hausen. * Tu Stockholm, 25. Aug. In den von den Volschewiki zurückeroberten Distrikten finden sich nur gänzlich eingeäscherte Hörfer und vollständig vernichtete Lebensmittelvorräte. Es stellt sich dabei heraus, daß die Engländer den Bauern große Summen anbieten, ihnen das Getreide abkaufen und überall das, was sie nicht fortschleppen können, vernichten. Sie wenden an der Murmanküste dieselbe Taktik an, die sie in Rumänien angewandt haben. TU Pekersburg, 25. Aug. Die Petersburger TelegraphenAgentur teilt über die Ausschiffung der Engländer an der Murmanküste mit: In Kem und Soroka schifften sich die Engländer aus, die sich nach Archangelsk begeben wollten. Nach den Massenverhaftungen von Vertretern der Sowjetregierung hat der Kommandant neue Sowjetwahlen ausgeschrieben, die unter militärischem Druck vorgenommen, zur Folge hatten, daß den Sowjets der örtlichen Bevölkerung fremde Elemente beigefügt wurden. Japanisches Vordringen. WTB Amsterdam, 24. Aug. Nach einer Central NewsMeldung aus London wird in einem amtlichen japanischen Bericht gemeldet, daß die Japaner in Ussurien über Nikolajewsk über die Amurmündung hinaus bis zu einer Stelle 600 Meilen nördlich zur Front der Alliierten vorgedrungen sind. „* „„Der bestochene Telegraaf“. WTB Haag, 25. Aug. Wie der Niederländischen Telegr.= Agentur gemeldet wird, erklärt die russische Gesandtschaft im Haag gegenüber dem Iswestija=Artikel über die Bestechung des Petersburger Korrespondenten der holländischen Zeitung De Telegraaf durch die zaristische Regierung, daß niemals während des Krieges die geringste Geldzuwendung an den Telegraaf oder ein anderes holländisches Blatt durch die russische Regierung erfolgt oder sonst eine Aktion für eine Beeinflussung der niederländischen Presse unternommen worden sei. (Es handelt sich um die alte zaristische Vertretung, die im Haag ohne Auftrag der Regierung weiter amtiert. Die Antwort der Sowjet=Regierung auf dieses auf schwachen Füßen stehende„Dementi“ wird wohl nicht ausbleiben.) den. Sicherlich wei de die Fesisteuung bei uns zu Hause große Genugtuung hervorcufen. Wien, 24. Aug. Nach einer Meldung des„Neuen Wiener Tageblattes wurde eine Vollsitzung des polniseten Reichsratslubs abgehalten, an der Delegierte des kroatischen und bosnischen Landtages teiliahmen. Am Schlusse der Beratungen sprach der Vorsitzende die Hoffnung aus, daß es bald zu einer Gründung des südslawischen Volksrates der Slowenen, Kroaten und Tschechen kommen werde. Der tschechische Abgeordnete Klosack äußerte sich in einer Unterredung über die Ergebnisse der Laibacher Tagung, daß die dort gepflogenen Verhandlungen zur Bildung einer Einheitsfront des westlichen Slawentums von Meer zu Meer führen sollen.(Derartige Aeußerungen und Bestrebungen grenzen an Landesverrat!) Vom Cee= und Lustkrieg. 17·000.-.-T. versenkt. Be.lin, 26. Aug.(Amtlich.) Im östlichen und mittleren Mittelmeer versenkten unsere=Boote etwa 17·000 .=.=T. Schiffsraum, darunter drei größere beladene Tankdampfer. Der Chef des Admiralstabs der Marine. Ein großer Munitionsdampfer versenkt. WTB Bern, 23. Aug.„Newyork Herald“ läßt sich aus einem Golfhafen berichten: Laut einer hier eingegangenen Privatnachricht wurde der englische Dampfer„Atlantian" torpediert und versenkt. Verluste entstanden, dem Berichte zufolge, nicht. Datum und Unglücksstelle werden nicht angegeben. Das Schiff war mit Munition beladen.„Atlantian“ hatte eine Besatzung von 65 Offizieren und Mannschaften und ging am 28. Mai von Europa ab. Ob das Schiff auf dieser Reise versenkt wurde, ist nicht bekannt.„Atlantian“ gehört zu der Laylandlinie. Sie war ein Schiff von 9399 Brutto=Register=Tonnen und im Jahre 1899 gebaut. Hier eingegangene Telegramme, welche die Versenkung melden, enthalten keine Einzelheiten. Notlandung eines britischen Flugzeuges. TU Amsterdam, 25. Aug. Die holländische Presse meldet: Bei Oostburg landete gestern mittag eine englische Flugmaschine, die in Brügge beschossen und getroffen worden war. Zwei Insassen, ein Amerikaner und ein Schotte, wurden interniert. Kriegsziel= und Friedensfragen. Die deutsche Antwork an Cecil. WTB Berlin, 24. Aug. Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt zu den Anregungen Lord Robert Cecils halbamtlich: Lord Cecil bezeichnet die Rede des Staatssekretärs Dr. Solf als einen Fortschritt. In welchem Sinne er das meint, ergibt sich aus dem Friedensprogramm, das er später entwickelt hat, und das darauf hinausläuft, Deutschland seine Kolonien zu rauben, und Ihm eine völlige Niederlage zu bereiten. Lord Cecil irrt sich, wenn er glaubt, daß die Rede des Staatssekretärs Dr. Solf ein Fortschritt auf diesem Wege sei. Wir wollen und werden uns unser weltpolitisches Recht auf Freiheit und Aufstieg nie und nimmer verkürzen lassen. Die Durchsetzung dieses Rechts ist unser Kriegsziel und die Bedingung für den Frieden. Es ist zu bedauern, daß die Ausführungen Lord Cecils auf dem Wege zu einem solchen gerechten Frieden einen entschiedenen Rückschritt bedeuten. Solfs Echo in England. London, 24. August. Times beschäftigen sich mit der Rede Solfs und der des Prinzen Max von Baden. Sie sehen darin den Beginn der deutschen Herbstfriedensoffensive. Das Blatt meint mit Bezug auf Gecils gestrige Antwort: Wir vertrauen, daß die Amerikaner diese neue Bewegung für einen deutschen Frieden mit großer Bestimmtheit ablehnen werden. Von allen Seiten kommen Nachrichten über erhöhte Entschlossenheit, den Krieg zu gewinnen. Wilson, Balfour, Grey haben übereinstimmend erklärt, daß seit mehr als einer Generation die geistigen Leiter Deutschlands trotz aller Bewunderung für Kant die Gewalt verherrlichten und eine moralische Rechtfertigung hierfür zu finden suchten. Zum Schluß meinen die Times, der erste Grundstein für einen Völkerfrieden werde die Niederlage des Militarismus auf dem Schlachtfelde sein. Die„Welle des Uebermuts", von der Solf sprach, geht bei der Entente augenblicklich sehr hoch. Die Knock=aut=Politiker sind wieder am Ruder. Vielleicht macht sie der nächste Rückschlag etwas gefügiger, vielleicht wird auch die Niedrlage des britischen Militarismus die Grundlage des Völkerbundes. Bemerkenswert ist ja bereits, wie England sich vor Amerika duckt und alles Heil von Wilson erwartet. „„—* *—„ Was wird aus Polen? WTB Wien, 24. Aug. Der Ministerpräsident Dr. Wekerle außerte sich gegenüber einem Berichterstatter der„Neuen Freien Presse“ über die Polenfrage dahin, daß der von polnischer Seite eingenommene Standpunkt seine volle Billigung finde. Selbstverständlich verfolgen die Ungarn schon aus traditionellen Gründen die Bestrebungen der Polen mit lebhafter Sympathie. Der Standpunkt der ungarischen Regierung in der Polenfrage decke sich vollständig mit der vom Grafen Burian vertretenen Anschauung. Der Ministerpräsident habe den bestimmten Eindruck, daß die anfänglich vorhandenen und nicht geringen Schwierigkeiten durch die gestrige Vorbesprechung schon zum großen Teil überwunden seien und es geUngen dürfte, die schwebenden Angelegenheiten einer für alle Teile vorteilhaften Lösung zuzuführen. Er hoffe in dieser Bediehung das Beste.— Dem„Fremdenblatt" zufolge erklärte 7 Radziwill Vertretern der Presse, daß Polen=freie Entccheidung haben und den Standpunkt vertreten werde, daß, bedor die Frage der Königswahl entschieden sei, Klarheit über mndere wichtige Fragen geschaffen werden müsse. Die Frage eer Königswahl müsse von Vertretern des polnischen Volkes g Pruft werden. Auf die Frage, welche positiven Erfolge die steise hatte, erklärte Prinz Radziwill, es sei Klarheit darüber etangt worden, daß man weder in Berlin noch in Wien geseit..““= uns irgend etwas abzuzwingen. Es wurde beiderSt“ in Anslicht gestellt, daß wir bald freie Wahl haben, werGeneralinspektor der britischen Luftstreitkräfte. London, 25. Aug. Der Generalmajor Sir Godfrey Pain wurde zum Generalinspektor der britischen Luftstreitkräfte ernannt. Verscliedene Meldungen. Ein schwerer britischer Völkerrechtsbruch. bb Berlin, 24. Aug. Am frühen Morgen des 15. August stieß eine feindliche Abteilung von 80—100 Mann in deutschen Stahlhelmen mit dem deutschen Rufe: Nicht schießen westlich Mangelare vor. Sie wurden im heftigen Nahkampfe geworfen. Der Führer der feindlichen Abteilung trug eine der deutschen ähnelnde Offiziersuniform. Es handelt sich hier um einen schweren Völkerrechtsbruch. Die Haager Konvention verbietet ausdrücklich das Anlegen von Uniformstücken des Gegners. Ein siegreiches Gefecht in Ostafrika. WTB Berlin, 24. Aug. Bei dem Kampfe zwischen einer deutschen und einer portugiesischen und englischen Abteilung im Bezirk Quelimano, nach dem sich die Deutschen in das Innere des Landes zurückgezogen hatten, gerieten, wie die Lissaboner Zeitung„O Seculo“ vom 3. August berichtet, 20 portugiesische Offiziere in deutsche Gefangenschaft. Die Einbuße an Gefangenen muß nach dieser verhältnismäßig beträchtlichen Anzahl von gefangenen Offizieren für Engländer und Portugiesen sehr beträchtlich gewesen sein. Lokales und aus dem Kreise. Ohligs, 26. August 1918. Ritter des Eisernen Kreuzes. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde verliehen an: Füsilier Güttes, jetzt in einem Kriegslazarett, aus Ohligs, Düsseldorferstraße; Grenadier E. Liesendahl, in einem LeibGrenadier=Regt., aus Merscheid, Grünewalderstraße; Trainreiter Walter Karbach aus Wald; Telephonist Hugo Goebel, bei einer Maschinengewehr=Scharfschützen=Abteilung, Musketier Edmund Grafweg, Landsturmmann Karl Brämer, sämtlich aus Solingen(Brämer besitzt das Branuschweigische Verdienstkreuz); Landsturmmann Friedr. Wurth aus Hilden. □ Den Heldentod fürs Vaterland starb am 13. August der Unteroffizier und Bataillonstambour Alexander Stockberg, in einem Res.=Inf.=Regt., aus Ohligs. Vier Jahre hat er an den schweren Kämpfen dieses Krieges teilgenommen und sich das Eiserne Kreuz erworben. Er war 38 Jahre alt. An den Folgen einer Krankheit, die er sich im Felde zugezogen hatte, starb der erst 22 Jahre alte Musketier Arthur Angermund aus Ohligs. Ehre dem Andenken der beiden Verstorbenen! □ Einführung eines Verwundeten-Abzeichens für die Marine. Im neuen Armee=Verordnungsblatt findet sich folgender Erlaß des Kaisers an den Reichskanzler:„Ich will den im Dienste des Vaterlandes bei der Marine Verwundeten als besondere Anerkennung ein Abzeichen nach beifolgendem Muster verleihen. Das Abzeichen soll die auszeichnen, die für das Vaterland geblutet haben oder die im Kriegsgebiet durch feindliche Einwirkung ihre Gesundheit verloren haben und infolgedessen dienstunfähig geworden sind. Sie haben hiemach das Weitere zu veranlassen und die näheren Bestimmungen zu treffen.".. □ Eine Kriegerheimstätten-Umfrage. Der Hauptmann einer Württembergischen Landwehrkompagnie hat bei den ihm unterstellten Leuten eine Umfrage betreffend Ansiedlung nach dem Kriege veranstaltet und dabei folgendes Ergebnis erzielt: „Verheiratet sind 72 Prosnt. Heiraten wollen sofort nach der Heimkehr 20 Prozent. Von den Verheirateten und Heiratslustigen streben 15 Prozent nach dem eigenen Heim. Dabei kommen immer auf je drei Bauern zwei Handwerker und Arbeiter. Vier Prozent der Leute haben sich während des Krieges verheiratet, sind aber noch ohne jede Ausstattung.“ Diese Umfrage ist sehr lehrreich und zeigt, wie notwendig die Anlage von Siedelungen und die Beschaffung von Möbeln ist. □ Obwohl die Kartoffelversorgung in den letzten Wochen überall in voller Höhe erfolgt, weist das Hamstern der Kartoffeln noch immer solchen Umfang auf, daß gerade in den Erzeugergebieten des Kreises die demnächstige Versorgung der Bevölkerung mit Kartoffeln ernstlich in Frage gestellt ist. Die Behörde ist daher gezwungen, für die Folge gegen alle diejenigen Kartoffelerzeuger, die ohne Genehmigung Kartoffeln, gleichwohl ob in kleinen oder größeren Mengen, abgeben, das gerichtliche Verfahren einzuleiten. Die Polizeibeamten haben Anweisung unnachsichtlich alle Uebertretungen dieser Anordnung zur Anzeige zu bringen und gegebenenfalls die sämtlichen vorgefundenen Kartoffeln zu beschlagnahmen. S Ersparnis bei der Steuererklärung. Ersparnis leider nur am Papier des Steuerklärungsformulars— nicht am Betrage der Steuer! Der Finanzminister macht bekannt: Unter den gegenwärtigen Verhältnissen bin ich damit einverstanden, daß für das Steuerjahr 1919 die Uebersendung. von Exemplaren der öffentlichen Aufforderung zur Steuererklärung an die einzelnen Pflichtigen im Interesse der Papier= und Kostenersparnis unterbleibt, und daß daher den Pflichtigen lediglich ein Muster zur Steuererklärung übersandt wird. □. Zum Verbot der Möbelausfuhr. Mit Bezug auf das Ausfuhrverbot für Möbel wird darauf hingewiesen, daß die beim Reichskommissar für Aus= und Einfuhrbewilligung zu stellenden Anträge auf Ausfuhr eingehende Angaben über Menge, Beschaffenheit und Verkaufswert der auszuführenden Möbel enthalten müssen. Kunstgewerbliche Erzeugnisse von hohem Wert, unter Anschluß solcher mit anerkanntem Altertumswert, können zur Ausfuhr zugelassen werden. Möbel, die den Bedürfnissen der weniger bemittelten Bevölkerung dienen, sind von der Ausfuhr ausgeschlossen. □ Strafverfahren gegen Jugendliche. Bei den preußischen Amtsgerichten und Staatsanwaltschaften sind gegen jugendliche Personen Strafverfahren anhängig geworden: 1. Vierteljahr 1917: 33310, darunter gegen Jugendliche unter 14 Jahren 5854, im 2. Vierteljahr 36 997 bezw. 6969, im 3. Vierteljahr 62392 bezw. 14072, im 4. Vierteljahr 56.784 bezw. 11 985; im 1. Vierteljahr 1918 72 220 bezw. 6757, □ Wem gehört das Fuhrwerk? Wie die Polizeiverwaltung zu Düsseldorf bekanntgibt, wurde dort der wegen Pferdediebstahls und Fahnenflucht gesuchte Metzger Otto Heinrichowski aus Dortmund festgenommen. Er führte bei seiner Festnahme ein offenbar gestohlenes Fuhrwerk, welches er von einem nicht zu ermittelnden Dietrich aus Düsseldorf für 2640 Mark gekauft haben will. Es handelt sich um einen offenen Plateauwagen, gelb gestrichen mit roten Felgen. Das Pferd ist eine braune Stute mit Blässe, rechter weißer Hinterfessel und weißem Sattelfleck. Das Tier macht einen stark abgetriebenen Eindruck. Der rechtmäßige Eigentümer des Fuhrwerks kann sich bei der Düsseldorfer Polizei=Verwaltung(Krim.=Komm. 4 melden. Pferd und Wagen sind dort sichergestellt. Rheinland und Westfalen * Barmen.(Ein Güterzug entgleist.) Baynamtlich wird gemeldet: Am 24. August, morgens, entgleisten bei der Einfahrt des Güterzuges 7246 am Bahnhof Rittershausen sechs Wagen und die Maschine des Zuges. Hauptgeleise Schwelm=Rittershausen waren hierdurch bis gegen Mittag unfahrbar. Der Personenverkehr wurde für westliche Richtung über Wichlinghausen und für östliche Richtung über Langerfeld(Westf.) umgeleitet. Der Materialschaden ist gering. Personen wurden nicht verletzt. * Barmen.(Für 250000 Mark Baumwollgarn gestohlen.) In Süchteln wurde in der Nacht vom 18. zum 19. ds. Mts. Baumwollgarn im Werte von 250 000 Mark gestohlen. * Barmen.(Stiftung für Kriegsbeschädigte.) Die Eheleute Fabrikant Johann Kaspar Engels, denen die Stadt, bereits zwei Stiftungen verdankt, haben neuerdings dem Sanitätsrat Dr. Gerdes als dem Leiter des Reserve=Lazaretts und der Gliedersatzabteilung Unterbarmen 100000 Mark zur Verfügung gestellt zur Beschaffung von Ersatzgliedern, Fahrstühlen usw. für die Schwerstkriegsbeschädigten und zur Gewährung von Vorschüssen an Kriegsbeschädigte bei ihrer Entlassung aus den Lazaretten zur Beschaffung von für sie geeigneten Werkzeugen, Arbeits= und Hausgeräten. * Köln.(Zum Fliegerangriff,) bei dem nach einer amtlichen Meldung 5 Tote und 2 Schwerverwundete zu beklagen waren, schreibt die„Rhein. Ztg.“: Alle zur Warnung der Bevölkerung berufenen Stellen hatten in dieser Nacht jedenfalls ihre Pflicht getan. Niemand kann sagen, daß er nicht rechtzeitig gewarnt worden wäre. Jeder hat sich in Sicherheit bringen können, soweit man von Sicherheit reden kann. Leider ist die Warnung wieder mißachtet worden, sonst wären bei diesem Angriff Menschenleben nicht zu beklagen gewesen, von einer einzigen Ausnahme vielleicht abgesehen. Militärisch betrachtet, war der Angriff ein Mißerfolg, wie an den Einschlagstellen ersichtlich, denn keine militärische, keine Verkehrsanlage wurde getroffen. Da die Sicht in dieser Nacht ausgezeichnet war, werden wohl auch die gegnerischen Heeresberichte kaum etwas anderes melden können. Beschädigt sind nur Privathäuser. Wo die Bewohner sich nach den Vorsichts: maßregeln gehalten haben, sind sie fast sämtlich ohne körperlichen Schaden davongekommen. Unter den wenigen Toten, die der amtliche Bericht wahrheitsgemäß meldet, ist einer im Bette erschlagen worden, seine Frau neben ihm, wurde leicht verletzt. Das Ehepaar hatte sich gerade in den Keller begeben wollen. Unter dem Dache eines Hauses wurde ein Soldat be graben, auch er als Opfer seines Leichtsinns. Bewohner eine getroffenen Hauses haben den Angriff auf dem Bleidach beobachtet. Sie dürften für die Zukunft heilsame Lehre empfangen haben. VII. urmechorpe. Stellv. Generalkommande. Abt. Abw. X. Nr. 502. Verordnun 9 Ich verbiete hiermit auf Grund des§ 95 des Gesetzes übr den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 in Verbindung mit dem Reichsgesetz vom 11. Dezember 1915 der Zentrafstelle der Sekte„Bibelhaus“ in Barmen, unter diesem oder einem anderen Namen, wie z. B.„Ernste Bibelferscher“, Wachtturm=Bibel= und Traktat=Gesellschaft", Volkskauzel", Russellianer",„Milleniumsleute“, die Entsendung von Wanderpredigern zum Halten von Vorträgen, eberso den Anhängern dieser Sekte jegliches Halten m Vorträgen sowie die Verbreitung und Ausstellung von Schriften außerhalb Barmens. Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot werden mit Ge fängnis bis zu einem Jahr oder, wenn mildernde Umstände vorliegen, mit Haft oder Geldstrafe bis zu 1500.—Mark bestraft. Münster, den 9. August 1918. Der kommandieren? General: „ Frhr. von Gayl. Die Erneuerung der Zurückstellungsanträge für die bis 30. 18 zurückgestellten Wehrpflichtigen hat umgehend zu erfolgen. Die Firmen reichen zu diesem Zwecke ihre 2. Ausfertigung der Zurückstellungsliste ohne Anschreiben an das Bezirkskommando ein. Die kleineren kriegsindusniellen Betriebe, welche keine Zurückstellungsliste besitzen, haben wie früher einen Zurückstellungsantrag in doppelter Ausfertigung nach vorgeschriebenem Formular, ebenfalls unmitteibar an das Bezirkskommando einzu eichen Nach dem 1. September eingehende Zurückstellungsanträge können nicht mehr berücksichtigt werden. Solingen. den 22. August 1918. Bezirkskommande. Stadt Oblies. Kartoffelausgabe. An die bis Sefen, tahl, Kohnen, Horst und Henkels eingetragenen Kunden wirden für die Woche vom 31. August bis 6 September am Montag und Dienstag für die Person 7 Pfund Kartoffeln abgegeben. Die Abgabe erfolgt auf Abschnitt K 5 der Kartoffelkarte oder auf die zweite Hälfte des Feldes 6 des Bezugscheines. Der Preis beträgt pro Pfund 15 Pfennig. Brotzusatzkarten. Die Brolzusatzkarten für Schwer= und Minderschwerarbeiter werden an Arbeiter, welche die Karten nicht vom Arbeitgeber erhalten, in den Bezirkskartenausgabestellen verteilt. Am Dienstag, den 27. August, vormittags von 8½ bis 12½ Uhr, an Namen A bis G, nachmittags von 3 bis 6 Uhr an Namen H bis M, Am Mittwoch, den 28. August, vormittags von 8½ bis 12½ Uhr, an Namen N bis S, nachmittags von 3 bis 6 Uhr an Namen T bis Z. Ohligs, den 24. August 1918. Der Bürgermeister: I..: Dr. vom Bruch. Es ist bestimmt in Gottes Rat, Daß man vom Liebsten, was man hat, Muß scheiden. Statt jeder besonderen Anzeige. Ganz unerwartet erhielten wir die tieferschütternde Nachricht, daß mein innigstgeliebter, unvergeßlicher Gatte, mein herzensguter Vater, unser geliebter, einziger Sohn und Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Onkel, Vetter und Neffe Hiekänder Stoehbeig Unteroffz. u. Batl.-Tambour 1. einem Res.-Inf.-Regt. Inhaber des E. K. II. Kl. am 13. August bei einem Sturmangriff, infolge eines Herzschusses, den Heldentod für sein Vaterland gefunden, nachdem er 4 Jahre lang ununterbrochen die schweren Kämpfen dieses Krieges mitgemacht. Er starb im Atter von 38 Jahren und im 13. Jahre einer glücklichen und zufriedenen Ehe. In tlefstem Schmerze: Frau Alexander Stockberg, Rosa geb. Häck Irene Steckberg Rudolf Stockberg und Frau, Maria geb. Groffmann Maria Havers geb. Stockberg Albert Havers Luise- Peiers geb. Stockberg Gottfried Peters Toni Lützenkirchen geb. Stockberg Ludwig Lützenkirchen -Paula Stockberg Wilwe WillI Steekberg, Lieschen geb. Buchhofz Frau Fritz Biesenbach verwitw. Häck Fritz Biesenbach Luise Fuchs geb. Häck August Fuchs. Ohligs, Cöln-Mülheim, Cöln-Hohlweide und westlicher Kriegsschauplatz, den 25. August 1918. Das feierliche Seelenamt findet statt am Dienstag, den 2. September, vormittags 7 Uhr, in der Pfarrkirche zu Ohligs. AAreiter für sämtl. Sorten Schneider=, Leder=, Haars und Ladenscheren sofort gesucht. Weck& Stamm, Weyer. sofort gesucht. Düsseldorferstraße 63. Die größten Sehsationen bietet mit Wehrere .fsarbeiter ofort gesucht. Rich. Blasberg, Düsseldorf, zu melden: Monteur Dohmes, Ringofenziegelei Höhscheid. Nnge vurt aluster Rans für leichte Beschäftigung sofort gesucht. Bernhard Saddeler, Wittelsbacherstraße 230. Instrumentenmacherim Alter von 22½ Jahren an einer Krankheit, welche er sich im Felde zugezogen hatte. Die trauernden Hinterbliebenen: Carl Angermund: Martha Angermund geb. Linder Carl Angermund Jr., z. Zt. im Felde Waldemar Angermund, z. Zt. im Felde Max Angermund, z. Zt. im Felde Bruno Angermund, z. Zt. in Garnison Bernie Angermund Elvire Angermund Astarta Angermund. Obligs, den 26. August 1918. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 28. Aug., nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhaus, Oben-Mankhaus 6, aus nach dem Ehrenfriedhof statt. Am 24. ds. Mts. entschlief nach schwerem Leiden in einem Res.-Lazarett mein langjähriger treuer Arbeiter, der Muskeffer Arthuf Angermund im jugendlichen Alter von 22½ Jahren. Ehre seinem Andenken. Ohligs, den 26. August 1918. Robert Klaas. Krieger-Vereine der Stadt Obligs. Im einem Vereins-Lazarett starb infolge Krankheit unser Kamerad Musketter Artnur Angermund im Alter von 22½ Jahren. Die Beerdigung findet am Mittwoch nachmittag 4 Uhr vom Trauerhause, Oben-Mankhaus 6, aus statt. Die Mitglieder versammeln sich punkt 3 Uhr bei W. Jüngel. " Die Leitung hat der Krieger- und LandwehrVerein. Die Bürgerschaft wird ebensfalls dringend gebeten, sich an der Beerdigung recht rege zu beteillgen. Die Verstände. Am 28. August 18, vormittags 10 Uhr, werde ich an Ort u. Stelle 1 Stachwagen gegen bare Zahlung versteigern. Kauflustige wollen sich in der Wirtschaft von Richard Steffeus, Cosinostr. 16, einfinden. Krause, Gerichtsvollz. in Ohligs. gesucht. Franz Stamm& Co. Danksagung. Für die vielen Beweise innigster Teilnahme beim Hinscheiden unseres lieben, unvergeßlichen Entschlafenen sagen wir hiermit Allen unsern aufrichtigsten Dank. Frau Hugo Wagner Paula Wagner. Merscheid, im August 1918. h Von der Reise FarGOn Julius Kronenberg, Baustraße Kräftige BASeiter für unsere Glüherei und Beizerei gesucht. Metälfwerke Sunge, G. m. b.., Ohligs. Arbeiter and Arbeiterinnen für leichte Beschäftigung gesucht. Alb. Bohrer, Grabenstr. 20. Flinke ordentliche Kaurdopie Karchen, r aarantiert prima Natur=„ nur garantiert priga, Naturhaar, in allen Farben. Anfertigung auch von ausgekämmten Haaren. Leiste für jeden Zopf volle Garantie für Haltbarkeit. Ernst Reimer, Aufderhöhe. Postkarte genügt. welche schon in Druckereien beschäftigt waren, gesucht. 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