N 109. Samstag den 19. September 1874. 7ter Jahrgang. Erscheint dienstag, Donnerstag und Samstag. Preis per Quartal urch die Post und Boten bezogen 15 Sgr. „„ Verantwortlicher Redacteur P. W. Vossen in Wald. Zugleich Drucker und Verleger P. W. Vosven in Wald. D Iln sertionen werden die 5spaltige Petitzeile oder deren Raum mit 1¼ Sar: Reclamen mit 2 Sgr. die Petit zeile berechnet. Drucker und Verleger. Vosven in Wald. D Allgemeiner Anzeiger für Wald, Allerscheid, Ohligs, Gräfrath und Paan. Expeditionen zur Annahme von Inseraten: C. Wilh. Hill in Ohligs, E. Larsch in Solingen, C. vom Eigen und Julius Hill in Haan Abonnements=Bestelungen üir das 4. Quartal 1874 bitten wir baldgefälligst ei der Expedition, bei den Agenten und den Boen, sowie auswärts bei allen Kaiserlichen Postmtern zu machen. Die Expedition. Die Internationale. In Brüssel hat die Internationale einen Congreß abehalten, der sehr schwach besucht war und den Beweis lieert, daß diese sich über ganz Europa verbreitende geheime besellschaft an Kraftfülle gerade nicht zu leiden hat. Ersärte doch der Sekretär, daß im ganzen Jahre kein Brief ingegangen sei, so daß er auch kein Portogeld verausgabt ätte. Es ist schwer einzusehen, weshalb überhaupt ein Hekretär existirt. Die„Times“ hebt denn auch hervor, daß er jetzt in Brüssel tagende Congreß nicht die zunehmende Stärke zeige und sicher nicht die ernsten Besorgnisse einflöße, ie früher gehegt wurden. Hinsichtlich der Wünsche der Internationalen kann wenig Zweifel obwalten, denn es werde sa Nichts verheimlicht. Das Ziel sei, den Arbeiter zum Eigenthümer und Vertheiler all des Reichthums zu machen, en er selbst geschaffen, oder den die Natur dem Menschenleschlechte zu gemeinsamer Benutzung angewiesen habe. Dalei solle der Arbeiter der einzige Gesetzgeber sowohl, wie der inzige Richter in allen Fragen werden, die auch nur im Entferntesten an Arbeit und Capital streiften. Wenn man sie Größe dieser Ziele erwäge, wenn man die Unermeßlichkeit ieses Unternehmens betrachte und an die zahllosen Schaaren erer denke, die bei seiner Verwirklichung interessirt seien, benn man schließlich sich vergegenwärtige, mit welchem Eifer berall für die Sache gearbeitet werde, so wundere man sich u vernehmen, daß die Hinterstube eines Wirthshauses den sanzen heutigen Congreß aller Völker fassen werde. Die Bemerkung des englischen Volksblattes läßt die Internationale, ie man sich als einen Riesen vorstellte, als winzigen Zwerg rscheinen, vor dem man sich nicht zu fürchten hat. Vielleicht rklärt sich auch daraus der Umstand, daß Fürst Bismarck is jetzt keinerlei Schritte gegen sie gethan hat. Er mochte anz gut über ihre Stärke unterrichtet sein und vorziehen, sie ruhig gewähren zu lassen, da die ganze Agitation eine nehr theoretische, als praktische ist und eine Verwirklichung hrer socialen Lehren im heutigen Staatensystem Europas hnehin nicht gedacht werden kann. Politische Tagesschau. Deutschland. " Berlin, 16. Sept. Die„Provinzial=Correspondenz“" hebt, bezugnehmend auf den Artikel der„Germania“, welcher auf die angeblich eingetretene Ermattung der Regierung im Kampfe gegen die Ultramontanen hindeutete, hervor, daß die Regierung, wo es immer mit ihrer Pflicht und Verantwortlichkeit vereinbar, auf die katholischen Gemeinden und deren Interessen schonende Rücksicht nehme und inmitten des Kampfes thatsächlich mehr gewissenhafte Sorge für die katholischen Unterthanen bekunde, als die Bischöfe und Geistlichen, deren herausforderndes Verhalten geradezu auf die Zerrüttung der kirchlichen Einrichtung hinwirken müsse. Die Regierung erwartete niemals eine rasche und durchgreifende, sondern nur eine langsame und allmählige Wirkung von den Maigesetzen, und werde auch ferner von Schritt zu Schritt, von Entscheidung zu Entscheidung Ernst, Festigkeit, Ruhe und ausdauernde Zuversicht bekunden, um die Wirkung der neuen Gesetzgebung unter Beugung alles Widerstandes zur Reife gelangen zu lassen. — Prinz Alfons von Asturien verweilt bis Sonntag in Berlin. Er berührte auf der Reise hierher nicht Hannover und sucht keine Begegnung mit dem Kaiser. —. Bekanntlich sind nach dem Budget die Gehakte der Geistlichen und Prediger beider Confessionen der Art aufzubessern, daß die geringsten Gehalte wenigstens einen Ertrag von 600 bis 700 Thirn. erreichen. Die Ausführung dieser Anordnung erfordert sehr umfangreiche Erhebungen, welche erst jetzt vollendet werden konnten. Auf Grund derselben hat nun nach der„Kreuzztg.“ dieser Tage der Cultusminister die Verfügung erlassen, wonach die Gehaltsaufbesserungen ausbezahlt werden, und zwar wird die Gehaltserhöhung auf den 1. Januar 1874 zurückdatirt. — Die Nordd. Allg. Ztg. veröffentlicht den amtlichen Bericht des Geschwader=Commandanten Zembsch über den Vorfall bei Guetaria, welcher bestätigt, daß vor Guetaria auf dem Bergrücken liegende Carlisten auf die der Küste entlang gehenden Schiffe Gewehrfeuer richteten, daß über die absichtliche Richtung des Gewehrfeuers auf die deutscheu Schiffe kein Zweifel bestehen konnte und daß in Folge dessen Zembsch feuern ließ. Der Nautilus gab sieben, der Albatros acht Schüsse ab, dann stellten die Schiffe das Feuer ein und setzten den alten Cours fort, als das Feuer der Carlisten aufhörte. Mehrere der deutschen Schüsse faßen vortiefflich; man sah vom Schiffe aus die Carlisten fliehen. Die Nordd. Allg. Ztg. fügt hinzu: Der Carlistenangriff auf die Schiffe charakterisirt sich in mehrfacher Beziehung als gänzlich außerhalb der Völkerrechtssatzungen stehend und kann nur auf gleiche Linie mit einem Angriff von Räuberbanden auf ruhige Reisende gestellt werden. — 17. Sept. Die Meldung auswärtiger Blätter von angeblichen diplomatischen Schritten der dänischen Regierung in Berlin wegen Ausweisung von dänischen Unterthanen aus Schleswig ist nach zuverlässiger Mittheilung unbegründet. — Der„Post“ zufolge erließ der Oberkirchenrath zur Erleichterung der Schwierigkeiten beim Uebergang von dem seitherigen kirchlichen Aufgebot zu dem Aufgebotsverfahren bei der bürgerlichen Eheschließung gestern eine Verfügung, wonach die Befugniß des Oberkirchenraths zur Dispensirung von zwei Aufgeboten bis zum Inkrafttreten des Civilehegesetzes durch die Superintendenten delegationsweise ausgeübt werden soll. Hannover, 14. Sept. Die Parade vor dem Kaiser hat heute, vom besten Wetter begünstigt, Stattgefunden. Der Kaiser fuhr um 10 Uhr zu dem Paradeplatz hinaus, wohin sich der Kronprinz, die Kronprinzessin, die anwesenden Fürstlichkeiten und die fremdherrlichen Offiziere bereits vorher begeben hatten. Die Kronprinzessin wohnte der Parade zu Pferde in der Uniform ihres Husarenregiments bei. Der Kaiser und der Kronprinz wurden von der zahlreich versammelten Zuschauermenge allenthalben mit lauten Zurufen begrüßt. Um 5 Uhr findet Galatafel im königlichen Schlosse Statt. — 15. Sept. Der Toast, welchen Se. Majestät der Kaiser bei dem gestrigen Galadiner auf das Wohl des zehnten Armeecorps ausbrachte, wurde von Sr. königlichen Hoheit dem Prinzen Albrecht mit folgender Rede erwiedert: „Ew. Maj. haben mir allergnädigst gestattet, Ew. Majestät im Namen des Corps und in dem meinen unseren unterthänigsten Dank für die gnädigen Worte zu Füßen zu legen, die wir soeben vernommen, sowie für diejenigen, welche Ew. Majestät schon heute Morgen nach der Parade an uns gerichtet haben. Sie sind tief in unser Herz eingeprägt und werden uns ein Sporn sein, auch ferner Ew. Majestät Zufriedenheit zu erlangen. Gestatten mir Ew. Majestät, daran zu erinnern, daß Allerhöchstdieselben schon vor vier Jahren beabsichtigten, das zehnte Corps zu sehen, aber das Corps hatte andere, ernstere Aufgaben zu erfüllen, und wie es dieselben erfüllt hat, wissen Ew. Majestät. Seine Regimenter haben gezeigt, daß sie wissen, für Ew. Majestät zu kämpfen, zu siegen, zu sterben, daß sie bis zum letzten Athemzuge Ew. Majestät und dem Vaterlande treu sind. Vor vier Jahren war das Corps noch ein anderes, als dasjenige, welches Getrennt und verstoßen. Roman von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) Er fetzte sich an den Schreibtisch und schrieb eiligst die beiden Billette, faltete sie zusammen, steckte sie in Couverts und schrieb die Adressen darauf. „Hier sind die Briefe und die genannte Summe,“ sagte er, sich Dora wieder nähernd. Dora zögerte, das Geld anzunehmen, schließlich aber nahm sie es und steckte es in ihre bereits gut gefüllte Börse, indem sie sagte: „Ich nehme das Geld, Edmund, aber nicht von Dir. Papa hatte die Absicht, mich zu versorgen, und deshalb nehme ich dieses als einen geringen Theil von dem, was er für mich bestimmt hatt.“ Mr. Chessom erröthete, erwiederte aber nichts. „Ich kann meine Sachen in wenigen Stunden zusammenpacken,“ fuhr Dora fort,„und werde dann zum Gehen bereit sein, wenn Du nur so freundlich sein willst, mich nach dem Bahnhof bringen zu lassen. Mrs. Farr kann mich dort treffen.“ :„Du kannst bis morgen bleiben, Dora,“ sagte Mr. Chessom verlegen. „Nein, ich kann nicht länger hier verweilen. Ich danke für Ihre Höflichkeit, Mr. Chessom, aber ich fühle, daß es besser ist, sogleich zu gehen.“ „Vielleicht ist es ebenso recht. Ich werde dafür sorgen, daß lder Wagen in zwei Stunden bereit ist, und werde auch zu Mrs. Farr senden, daß sie Dich in Horsham erwarten soll. Wir trennen uns doch als Freunde, nicht wahr, Dora?“ „Ich denke,“ versetzte Dora gleichgültig, doch ich habe vergessen, was Freundschaft ist.“ „Ich werde dich nicht wiedersehen: denn Trennung ist immer unangenehm. Ich hoffe, daß Du in Deinem neuen Beruf Glück hast. Leb' wohl, Dora!“ Er berührte leicht ihre kalte Hand, als sie sich erhob. „Adieu! erwiederte Dora schwach. Sie wankte nach der Thür, wo ste noch einmal steher blieb und einen Blick in das behagliche Zimmer zurückwarf, welches ihr so lieb geworden durch so manche angenehme Scene, heilig durch den plötzlichen Tod des Squires; dann wandte sie sich rasch um und eing nach ihrem Zinger. Als zwei Stunden später der Wagen vor dem Hause hielt, war Dora bereits fertig und kam schweren Schrittes die Treppe herab. Die Dienerschaft des Hauses, welche durch Mr. Chessom von dem Fortgehen Dora's und den damit zusammenhängenden Umständen benachrichtigt worden war, hatte sich vor der Thür versammelt, um von Dora weinend und schluchzend Abschied zu nehmen. Es war eine ergreifende Scene, der das junge Mädchen dadurch ein Ende machte, daß es in den Wagen stieg, welcher gleich darauf davonrollte. Dora legte sich in eine Ecke zurück und hing ihren eigenen Gedanken nach. Nur einmal während der ganzen Fahrt richtete sie sich auf, und zwar, als sie an Weir Hall vorüberfuhr. Sehnsüchtig richtete sie ihre Blicke auf das freundliche Gehöft, aber der junge Squire war nicht sichtbar. Endlich hielt der Wagen vor dem Bahnhofe in Horsham, wo Mrs. Farr bereits auf Dora wartete und sie freundlich grüßte. Das Mädchen erwiederte den Gruß mit kalter Höflichkeit, lös'te zwei Billette und kurze Zeit darauf befand sie sich auf der Reise nach London. An ihrer Seite saß jene Frau, welche sich ihre Mutter nannte, aber Dora fühlte sich einsam, schrecklich einsam! Der Kampf des Lebens hatte begonnen. Würde sie diesen bestehen oder darin unterliegen? Zehntes Kapitel. Ein Schlag von unsichtbarer Hand. Die letzten Tage hatten manche Veränderung zu Saltair mit sich gebracht. Die Gäste der Lady Barbara waren abgereist, die angenehmsten Erinnerungen mit sich nehmend. Die Ladies Howe waren in ihre Heimath zurückgekehrt und Mr. Tillinghast hatte Willard Ames nach London begleitet. Die Verlobung des Letzteren mit Miß Gower war veröffentlicht, und die Hochzeit sollte im September stattfinden. Die glückliche Ada hatte eine Schneiderin aus London kommen lassen und war eifrig beschäftigt mit der Herstellung ihrer Aussteuer, bei welcher Arbeit ihr Lady Barbara behülflich war. Eine fast unheimliche Stille herrschte im ganzen Hause. Lady Barbara verbrachte den größten Theil der Zeit in ihren Zimmern und erschien nur zu den Mahlzeiten, oder wenn Geschäfte sie dazu nöthigten. Miß Gower war ebenfalls unsichtbar, und so hatten Lord Champney und Felix Warner entsetzlich lange Weile, und der Letztere würde gern nach Susser zurückgekehrt sein, hätte er nicht gefürchtet, daß während seiner Abwesenheit durch die Versöhnung Lord Champney's mit seiner Gattin sein ganzes schändliches Weik zerstört werden würde. Während einer ganzen Woche war nichts vorgefallen, was des Lords Eifersucht wecken und nähren konnte. Unzufrieden und unruhig, verbrachte er die meiste Zeit auf dem Wasser in einer kleinen Yacht, welche der Lady Barbara gehörte. Eines Nachmittags— es war am Tage nach Dora's Abreise vom Meierhof Chessom— ging Felix Warner am Meeresufer unter dem Schatten der Bäume hin und her, die weißen Segel duc Booes deodahlend wäche grecdet des dod Shamnpe? erkannte. „Ich bin dieses düsteren, einsamen Lebens überdrüssig,“ murmelte Warner ungeduldig.„Wenn ich nicht besonderen Grund zum Bleiben hätte, würde ich zu meiner kleinen, süßen Dora eilen. Ich möchte wohl wissen, wie sie sich in meine Abwesenheit findet.“ Er wurde in seinem Selbstgespräch durch einen sich nähernden Diener unterbrochen. 8. girr ia u.—. „Die Post ist soeben angekommen, Sir; hier ist ein Brief für Sie,“ sagte dieser. Warner nahm den Brief und öffnete ihn hastig. Es war ein Brief von Dora, geschrieben nach ihrer Unterredung mit Mr. Chessom, noch ehe sie den Meierhof verließ „Will doch sehen, was die liebe Kleine mir zu sagen hat!“ murmelte er, als der Diener sich entfernt hatte.„Ich bin doch ein glücklicher Mann, das Herz einer so liebenswürdigen, kleinen Erbin zu gewinnen. Gutes Blut. die Chessoms! Ab!“ Er starrte auf die zierlichen Buchstaben, als ob er unfähig sei, denn Sinn der Worte zu entziffern. Und doch war der Brief so einfach. Dora erzählte ihm kurz, daß der Squire, dessen nur adoptirte Tochter sie gewesen sei, gestorben, daß er sie, gegen seinen Willen, gänzlich mittellos hinterlassen, daß Edmund Chessom sie aus dem Hause gewiesen und daß sie, wenn er den Brief empfangen werde, bereits in London sein würde. Sie schätze seine Liebe, welche er ihr gestanden; aber da sie nun so arm und ihr Stand von dem seinigen so verschieden sei, gebe sie ihm sein Wort zurück. Aus dem Briefe war aber, trotz seines Inhalts, ersichtlich, gaß Dora doch die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte, daß Warner ihr treu bleiden und zu ihr kommen würde, um sie zu der Seinigen zu machen....nt eie 14.3. „War jemals einer mehr auf die Probe gestellt, als ich?“ murmelte Warner, sich gegen die Ballustrade lehnend und den Brief zwischen seinen Fingern drehend.„Der alte Squire todt! Dora nicht seine Tochter! Arm und verlassen! Und eine alte, gemeine Landstreicherin macht Ansprüche an sie! Das ist unglaublich! Sollte Dora nur meine Uneigennützigkeit erproben wollen? Nein, daran ist nicht zu denken, sie ist zu aufrichtig.“ Er las den Brief nochmals und fuhr dann in seinem Selbstgespräch fort:. 4 eden: eins anfchnliche „Ich war bereit, eine Chessom zu heirathen; eine ansehnliche Mitgift würde den gesellschaftlichen Unterschied zwischen mir und den Chessoms ausgeglichen haben— aber die armselige T eines herumstreichenden Ehepaars! Nein, unmöglich! Was würde die alte Hexe für eine Schwiegermutter abgeben! Ich müßte sie natürlich mit in mein Haus nehmen oder sie durch Zahlen von Ew. Majestät heute gesehen und bis Ew. Majestät nach dem Kriege zu befehlen geruhten, daß die hannöverschen Regimenter, welche sich im Kriege sowohl im zehnten Corps als in anderen Verbänden tapfer geschlagen, in ihre Heimath zurückkehren sollten. An die Spitze dieses zehnten Corps haben Ew. Majestät mich gestellt und ist es ihm gelungen, heute die Zufriedenheit Ew. Majestät zu erlangen. Meine Herren vom zehnten Corps in Ihrem und in meinem Namen spreche ich es aus, daß wir, zum jetzigen zehnten Corps vereint, Sr. Majestät treu sein wollen, wie es alle Regimenter gewesen sind. Dies zu bekräftigen, fordere ich Sie auf, mit einzustimmen in den Ruf: Sr. Majestät dem Kaiser, unserem Allergnädigsten König und Kriegsherrn! Hurrah!“ Oesterreich. Wien 15. Sept. Die Landtage der cisleithanischen Monarchie sind heute eröffnet worden. Die im böhmischen Landtage erschienenen 7 czechischen Abgeordneten überreichten eine Erklärung, in der sie ihren Entschluß aussprechen, an dem böhmischen Staatsrecht festhalten zu wollen, aber zugleich ihre Ueberzeugung kundgeben, daß nur durch ein einträchtiges Zusammenwirken aller liberalen Elemente die Freiheit dauernd sichergestellt werden könne. Im Tyroler Landtage sind die nationalliberalen Abgeordneten aus Wälschtyrol und im Landtage der Bukowina die Abgeordneten der großen Grundbesitzer nicht erschienen. Ausland. Paris, 16. Sept. Der Großfürst Konstantin, der Großherzog von Mecklenburg, der Fürst von Sayn=Wittgenstein und noch sonstige russische und deutsche Fürstlichkeiten sind in dem bekannten Seebade Biarritz angekommen, wo ihnen der neu ernannte Sous=Präfect, Herr Baron Franz de Bray, Vetter(französischer Linie) des ehemaligen bayerischeu Ministerpräsidenten Grafen Bray=Steinberg, Besuch machte. —„Bien public“ zeigt, natürlich unter Reserve, an, die Reise des Polizeipräfecten nach Saint=Jean=de=Luz stehe mit einer ausgebreiteten Verschwörung gegen das Leben des Großfürsten Konstantin in Verbindung; diese Verschwörung wurde dieser Tage entdeckt und es wurden zwei Individuen verhaftet, von denen der eine ein Schweizer sein soll. Amiens, 16. Sept. Die Bevölkerung bereitete Mac Mahon einen sehr sympathischen Empfang unter dem Rufe: „Es lebe Mac Mahon, es lebe die Republik!“ Die gesprochenen Anreden drückten den Wunsch aus, daß die National Versammlung die Gewalten des Präsidenten organisiren möge, damit derselbe besser an der Herstellung der Moral und der Wohlfahrt des Landes arbeiten könne. Grasse, 14. Sept. Prozeß gegen den Oberst Villette und Genossen wegen Mitwirkung bei der Flucht Bazaine's. Das Zuchtpolizeigericht führte in einer zweiten, heute Nachmittag abgehaltenen Sitzung die Vernehmung der Zeugen zu Ende: hierbei wurde von dem Präfecten von Nizza u. A. zugestanden, daß er die Herzogin de la Torre bei einem Besuche Bazaine's begleitet habe. Sodann folgte das Verhör der Angeschuldigten Lefrangois, Leterme, Gigoux und Platin. Die Sitzung wurde Abends 7 Uhr auf morgen Nachmittags 2 Uhr vertagt. Bern, 15. Sept. Der internationale Postcongreß hat den schweizerischen Bundesrath Borel zum Präsidenten gewählt und die für die Berathungen schweizerischerseits vorgelegte Geschäftsordnung genehmigt. Für die Vorberathung des Entwurfs zu dem von der Regierung des deutschen Reichs beantragten internationalen Postvertrage wurde eine aus den Vertretern Deutschlands, Oesterreichs, Belgiens, Egyptens, Italiens, Portugals, Rußlands, Schwedens und der Schweiz bestehende Commission gewählt. — 17. Sept. Der Post=Congreß beschloß, bei vorläufiger artikelweiser Berathung des Vertragsentwurfs, Einheitstaxen für das ganze Unionsgebiet. Madrid, 16. Sept. Die„Politica" erklärt, die Regierung werde niemals auch das kleinste Stückchen von dem festländischen Gebiet oder dem Colonalgebiet abtreten. New=Orleans, 14. Sept. Um Mitternacht hat der Bund der Weißen den Gouverneur Kellogg für einen Usur pator erklärt, der Gouverneur Macherry wieder eingesetzt, das Volk zu den Waffen gerufen, sich des Stadthauses bemächtigt und baut Barricaden. General Longstreet, mit 500 Polizisten, meistens Farbigen, befahl, die„Weißen“ auseinander zu treiben. Es erfolgte ein lebhaftes Gefecht in der Canalstraße. 6 Bürger und 30 Polizisten sind getödtet. Die Polizisten zogen sich zurück und concentrirten sich auf dem Jacksonplatze. Die Unionstruppen bleiben neutral und bewachen das Zollhaus. Kellogg hat die Intervention Grant's angerufen. — 15. Sept. Die Geschäfte sind unterbrochen, die Stadt ruhig. 10,000 Bürger zogen vor das Gebäude der Legislatur und setzten Penn als Gouverneur ein. Sie verlangen, daß Grant denselben anerkenne. Der Bund der Weißen dehnt sich überall über Louisiaua aus. In Greene, County, Alabama haben die Weißen eine Bande bewaffneter Neger zersprengt und mehrere derselben getödtet. Rheinland und Westfalen. Renten fern zu halten suchen. Was soll ich thun? Ich kann sie nicht aufgeben, denn niemals liebte ich ein weibliches Wesen, wie ich sie liebe, und doch kann ich sie auch nicht heirathen, wenigstens nicht offen. Gibt es keinen Ausweg— etwa eine Schein=Trauung? Ich will mir die Sache überlegen und, sobald ich kann, zu Dora gehen; aber es würde nicht schaden, wenn ich sie erst ihre Einsamkeit und Hülflosigkeit fühlen lasse, daß, wenn ich komme, ich ihr wie ein rettender Engel erscheine.“ Er wurde in seinen Gedanken gestört durch sich nähernde Tritte. Er wandte sich um und bemerkte Lady Barbara dicht binter sich. 9 4nhss2 e. 144. S. „Ich kam heraus, um einen Augenonlll die frische Seeluft zu genießen,“ bemerkte Lady Barbara.„Sie sehen blaß und besorgt aus, Mr. Warner. Ich hoffe, daß Ihr Brief Ihnen keine unangenehme Nachricht gebracht hat.“ „Eine schreckliche Nachricht, Lady Barbara!“ erwiederte Warner.„Ich habe einen Brief von meiner Verlobten bekommen. Doch lesen Sie ihn selbst,“ fügte er rasch hinzu, ihr den Bries reichend.„Ich bedarf des Mitgefühls der Freundschaft, und ich hoffe, daß Sie mir eine Freundin sind, Lady Barbara.“ Sein Wesen, zugleich bittend und klagend, nöthigte Lady Barbara einiges Interesse ab. (Fortsetzung folgt.) Opladen, 16. Sept. Die neue im Bau begriffene evangelische Kirche zu Opladen macht die erfreulichsten Fortschritte und hofft man, daß übers Jahr um diese Zeit dieselbe dem öffentlichen Gottesdienste übergeben werden kann. Schade, daß die Mittel nicht immer so flüssig, wie man es wünscht.— Täglich passiren die Rheinische Bahn Arbeiterzüge und ist der Bau überhaupt so weit vorangeschritten, daß man bis zu Ende dieses Jahres, etwa um Anfang December, an die Eröffnung derselben denken kann. Haan. Am vergangenen Freitag wurde einem Landmann hiesiger Gemeinde von einer Dreschmaschine die eine Hand derart verstümmelt, daß nur noch zwei Finger derselben übrig blieben, während die andern Theile der Hand vollständig abgerädert wurden. Wieder eine Mahnung, bei der Arbeit an Maschinen vorsichtig zu sein. * Hilden im Sept. Ueber die demnächst stattfindende Feier der diamantenen Hochzeit der Eheleute Manert hierselbst können wir folgendes mittheilen: Am 22. Sept., dem Tage der Hochzeit, ist Nachmittags gegen 3 Uhr Feier in der Kirche. Die Nachfeier— Kaffeetrinken und Concert — ist im Locale des Herrn Hülsmann. Elberfeld, 15. Sept. Auf dem hiesigen CivilstandsAmt erschienen heute zwei Brautpaare, welche zusammen ein Alter von 262 Jahren repräsentiren. Ein 72jähriger Bräutigam heirathete— er war heute zum dritten Male Bräutigam— eine 58jährige Jungfrau, und ein 59jähriger Bräutigam reichte seine Hand einer 73jährigen Frau, welche bereits zweimal vermittwet war. Unsern besten Glückwunsch! — Ein hies. Geschäftsmann verlor gestern auf einer Omnibus=Fahrt vom Westende bis zum Hofkamp sein Portemonnaie mit dem Inhalt von über 300 Thalern in baarem Geld. Das Portemonnaie ist von Juchtenleder, fast ganz neu und bestanden die Geldsorten u. A. aus 7 oder 8 Banknoten zu 25 Thalern, mehreren Banknoten zu 5 und 10 Thalern, sowie 5 Zwanzigmarkstücken. Auf die Wiederbeschaffung des Geldes ist eine Belohnung von 25 Thalern gesetzt und kann bei den Polizeibehörden Elberfelds und Barmens der Eigenthümer in Erfahrung gebracht werden. Remscheib, 15. Sept. Lärmende Gruppen zogen gestern von Wirthshaus zu Wirthshaus und als die Polizei zu Ruhe ermahnend einschritt, wurde dieselbe mit Revolverschüssen, Steinhagel 2c. empfangen. Was war natürlicher, als daß die so bedrohten Beamten von ihren Waffen Gebrauch machten und den Rauflustigen einen gehörigen Denkzettel applizirten. Leider müssen wir noch hinzufügen, daß das Messer dabei wiederum eine Rolle gespielt hat, zwei Personen sind bei dieser Affaire schwer verwundet worden. 16, Mat 5 Düsseldorf, 11. Sept. Die große Roch der Arbeiter wurde gestern durch die Geburtstagsfeier eines Maurergesellen illustrirt. Derselbe traktirte während des Tages einen Kollegen ½ Ohm Dietrichs=Bier, Abends 10 Flaschen Rüdesheimer und 6 Flaschen Champagner, wozu statt der Austern 300 Muscheln verzehrt wurden. Außerdem wies die Rechnung 50 Cigarren und 7 zerbrochene Gläser nach, den Schluß bildeten 10 marinirte Häringe. — 15. Septbr. Wir haben leider wieder über eine schreckliche Messer=Affaire zu berichten, wobei ein Bruder den andern erstach. In der Düsselth. Straße wohnen die beiden Gebr. F. P. Lötter und Joh. Lötter, von welchen der Erstere Droschkenkutscher, der zweite Metzger ist. Gestern Abend geriethen beide in Streit, wobei der Droschkenkutscher den Metzger mit dessen eigenem Messer erstach.— In vergangener Nacht hat es im Bergischen gefroren, während am Grafenberg und bei Gerresheim die Fluren mit dichtem Reife bedeckt waren. Meiderich, 16. Sept. Vermißt wurden seit dem 1. d. M. zwei Knaben von hier, der 12jährige Joh. Flintrop und der 14jährige Joh. Leysing, welche sich seit jenem Tage heimlich von hier entfernt haben. Cleve, 12. Sept. Den Pfarrern Dr. Drießen und Ehringhausen zu Goch, sowie deren Caplänen ist der Besuch der Schulen fortan von der Regierung verboten; der Religions=Unterricht soll von den betr. Lehrern ertheilt werden. Schalke, 14. Sept. Hier wurde am 31. v. M. ein mit 4500 Thlr. beschwerter Brief zur Post gegeben, der nicht an seine Adresse gelangte. Erst am 12. d. M. kam es zwischen Absender und Empfänger zur Aufklärug und haben die sofort angestellten Recherchen wohl einen dringenden Verdacht einer bewirkten Unterschlagung, weitere Indicien aber noch nicht ergeben. Bochum, 14. Sept. Gestern Abend 10½ Uhr verunglückte der letzte Zug von Düsseldorf nach Dortmund auf der Ruhrbrücke bei Kupferdreh. Kurz vor dem Personenzuge war ein Güterzug über die Brücke gefahren und hatte sich ein Theil davon(—10 Wagen) durch Losgehen oder Zerreißen der Verkuppelung getrennt und war auf der Ruhrbrücke stehen geblieben, während der vordere Theil in den Bahnhof Kupferdreh einlief. Der Personenzug, welcher gleich dahinter auf die Brücke gelangte, stieß auf den stehengebliebenen Theil des Güterzuges, wodurch diese Waggons sich bis auf die Maschine des Personenzuges aufeinander thürmten, die eingeleisige Brücke vollständig unfahrbar wurde und der Personenzug weder vor= noch rückwärts konnte, da von der Seite, auf der die Versperrung eingetreten war, keine Maschine requirirt werden konnte. Glücklicherweise sind nur kleine Kontusionen vorgekommen, was dem Umstande zu danken ist, daß die Waggons des Güterzuges leer waren und der Personenzug auf der Brücke in der Nähe des Bahnhofes schon langsamer fuhr, sonst wäre das Unglück wohl unberechenbar gewesen. Der Anprall war jedoch ziemlich stark und der Schrecken der Passagiere nicht gering. Nach langer Ungewißheit wurden dieselben endlich über die Sachlage aufgeklärt und sodann veranlaßt, den Zug zu verlassen. Bei dieser halsbrechenden Wanderung ließ der Gedanke, so gnädig davon gekommen zu sein, jede Anstrengung verschmerzen. Zuerst ängstliches Durcheinander und Ueberklettern über die einspurige Brücke an den Waggons vorbei, dann Auf= und Absteigen der hohen Dämme mit Rutschparthie in dunkler Nacht, beim schwachen Schein des Werkes Phönix“, Ueberfahren der Ruhr mittels kleiner, theilweise mit Wasser ausgefüllter Nachen und wiederholtes Hinaufklettern. Die Weiterbeförderung erfolgte durch einen in Kupferdreh bereit gestellten Zug. Hagen, 16. Sept. Zwei Arbeiter wurden gestern Abend gegen 8 Uhr zwischen Herdecke und Hengstey von einem heranbrausenden Güterzuge überfahren. Der eine wurde sofort getödtet, der andere schwer verletzt ins städtische Krankenhaus gebracht, woselbst ihm noch in der Nacht ein Bein amputirt werden mußte. Das Unglück soll durch eigene Unvorsichtigkeit der betr. Arbeiter herbeigeführt sein, indem sie die Bahnstrecke benutzten, um schneller nach Hause zu kommen. Berlin, 15. Sept. Bei der heute angefangenen Ziehung der 3. Classe 150. Lotterie sind folgende Gewinne gezogen: 5000 Thlr. auf Nr. 43,225; 2000 Thlr. auf Nr. 85,407; 1000 Thlr. auf Nr. 38,947; 600 Thlr. auf Nr. 29,241, 34,272 und 66,414; 300 Thlr. auf Nr. 27,603; 100 Thlr. auf Nr. 3774, 10,803, 25,028, 26,402, 30,350, 61,226, 61,338, 61,829, 16. Sept. 5000 Thlr. auf Nr. 59,537; 2000 Thlr. auf Nr. 5128; 1000 Thlr. auf Nr. 23,242, 32,114 und 87,599; 600 Thlr. auf Nr. 92,081; 300 Thlr. auf Nr. 50,549 und 71,149; 100 Thlr. auf Nr. 30,607, 46,551, 55,184, 56,024, 71,722, 80,870, 93.092 17. Sept.(Schluß.) 15.000 Thlr. auf Nr. 52.065; 2000 Thlr. auf Nr. 78,666; 600 Thlr. auf Nr. 77,516; 300 Thlr. auf Nr. 20,289, 42,320, 62,764, 81,528, 83,024 und 89,924; 100 Thlr. auf Nr. 2012, 10,691, 24,630, 30,625, 34,619, 35,438, 43,824, 62,121, 72,658, 73,668, 81,612 und 82,375. Reunte der Stadtverordneten=Versammlung von Merscheid, am 17. September 1874. Anwesend unter dem Vorsitz des Unterzeichneten der Herr Beigeordnete Putsch und die Herren Stadtverordneten Bauermann, Hammerstein, Heipertz, Holthausen, Keller, Kirschbaum, Küll, Nippes, E. Plumacher, Scharrenberg, Schmidt und Weck. Es fehlten die Herren Stadtverordneten Beien, Grah, Köller, Linder und J. F. Plümacher....„an der Rerfüzune KönisVersammlung nimmt Kenntniß von der Versagung Kuniglicher Regierung, wornach von der Errichtung einer dritten Klasse an der Schule zu Dunkelnberg einstweilen Abstand genommen worden ist und von der Entscheidung auf den Antrag um Verwendung der Zinsen des Reservefonds der Sparkasse zur Schuldentilgung;— beschließt wegen Benutzung der Wohnräume und des Gartens der neuen Volksschule zu Wahnenkamp;— entscheidet auf einige Schulgeld=Niederschlagungsgesuche;— nimmt die Wahl der Klassensteuer=Einschätzungs=Commission pro 1875 vor; — bewilligt einem Gemeindebeamten eine Gratifikation;— ergänzt verschiedene Commissionen;— erklärt sich mit dem Verkaufe des Schulgebäudes zu Scheuer einverstanden;— beschließt, daß die Schule zu Weyer den Character einer Simultanschule anzunehmen hat, ist mit der Anstellung eines katholischen Klassenlehrers an dieser Schule einverstanden und lehnt schließlich einen Antrag um Erhöhung des Gehaltes für eine an die Schule Heiligenstock zu berufende Klassenlehrerin ab. Für die Richtigkeit: Ohligs, den 18. September 1874. Der Bürgermeister von Merscheid: Kelders. Weizen 13: Ju. à 100 Kilo3. Amtlicher Neußer Fruchtpreis vom 17. September. Th. Sg. Pf. Buchweizen(1. Qu. 6 15 à 100 Kilo( 2.„ 6 Rübsen(Aveel) 100 K. 8 Th. Sg. pf. 7 13— 6 28— 10— 10— 3— 15 Raps Kartoffeln„ Heu à 50 Kilo Roggenstroh à 100 K. 20 18 9 Thir. Sgr. Pso. 10—— 9— 15— 10 57 15 10 2 6 20 10 Landroggen(1.„ 6 à 100 Kilo(2.„ 5 Gerste(Winter= 6 4 100 Kilo(Sommer=— Hafer à 100 Kilo 6 Rüböl per 50 Kilo in Parthien von 100 Ctr. Rüböl per 50 Kilo faßweise Preßkuchen per 1000 Kilo Gereinigtes Oel 15 Sgr. höher als Rüböl. Branntwein per 100 Liter zu 50%(o. Maklergeld) Weizen=Vorschuß à 100 Kilo Kleien à 50 Kilo Fruchtpreis zu Mulheim vom 11. September. Preis per 100 Kilo. Weizen... 7 5— Raps Roggen... 6—— Hafer 0 Elberfelder Geld=Course vom 18. September. Napd'or.. Thlr. 5 12 615=Frcs.=St. Thlr. 1 10 ·— Livre=Sterling„ 6 23—] Oesterr. Gulden"— 18 Dreschmaschinen.— Wie sehr eine gute Dreschmaschine für den kleineren und kleinsten Landwirth ein Bedürfniß geworden! und welch' allgemeinen Anklang eine als zweckmäßig erprobi Maschine dieser Gattung findet, dafür mag Folgendes als Bewe dienen.—„4„ 90 Die Firma Moritz Weil jun. in Frankfure um Mal Seilerstraße Nr. 2 lieferte im vorigen Jahre Achtzehnhundert Weil'sche Handdreschma, Fünshundertvierzig zweipferdige Gopttdreschmaschinen, Hundertzehn einpferdige Göpeldreschma, das sind zusammen nahezu zwei und ein halb Tauseno plare oder fünfzig Stück wöchentlich.— Landwirthe, welch sich für diese Maschinen interessiren, belieben sich an obige Firm direkt zu wenden. Sonntag den 20. Septemberz.„ Mapteschtum Morg. 10 Uhr: Hr. Past. Haastert. Amtswoche hat Hr. Pastor Haastert. Licitation. Amtliche Bekanntmachungen. vez. Derpachlung.[Am Donnerstag den 1. October., Nachmittags vohnenden Ehegatten Herrn Cari 3 Uhr, im Wirthschaftslocale des Herrn Joh. wohnenden Ehegatten Her an Haack, Communal=Empfänger u. Amtliche Bekanntmachunge.,(an Haack, Communal=Empfauger u. Rübel zu Grutten, bes., Vatallons(Grifrgzd) auterzeichete Potan— Wird derswird der Unterzeichnete in Sachen der Erben Carl Fritz deren in der Shiagtel Landwohr=Reaiments Vr.,)", Mittwoch den 28. d. Gemeinde Gruiten gelegene und im dortigen Cataster in Flur „ JIhr. 1 Flurabtheilung Habbach, zur Größe von 4 Hectar 39 Are 57 Meter Prüiche, Hemeinde oder 17 Morgen 38 Ruthen 90 Fuß eingetragene Besitzung, bestehend Mi##hen aus einem halben Wohnhause, Scheune, Stallung, Garten und Ackerland, sohschete, beim Wp####en öffentlich versteigern und bei Erreichung der Taxe von 2500 Thalern besiuto zuschlagen..,..: Achimeungen e. Antritt 1. Mai 1875. Sonstige Bedl##gllugen einzusehen bei Mettmann. Fröhlich, Rotar. 8. Westfäl. Landwehr=Regiments Nr. 57 werden im Kreise Solingen in nachstehender Weise abgehalten: Bei der 1. Compagnie: s. der Bürgermeistereien Solingen und Gräfrath auf dem Schützenfelde zu Solingen, Frau Wittwe Aug. Rodenbeck. Solingen.] Friedrich Bückendorf, Montag den 12. October, Morgens die den Requirenten zugehörigen, im 9 Uhr, die Reserven, Dispositions=Ur= Zwingenberg, Gemeinde Höhscheid lauber und Superrevidenden, Morgens gelegenen Grundparzellen nämlich: #% Egggandweyr. gzuen gamlich: 27 Are 69 Meter oder 1 Mor94 Ubr Landwedr. Merscheiz d. der Burgermeistereien ugerscheid und 1. 2..; Mig# Wald zu Schleiffersberg,Igen 15 Ruthen 20 Fuß Wiese; 2. Dienstag den 13. Oktober, Morgens 9/1 Are 60 Meter oder 11 Ruthen Uhr die Reserven, Dispostzions=unezzteret 30 Fuß Wiesez und 3. 78 Are 16 und Landwehr aus der Bürgermezzetl/gp, Vv... 9 Morgen 11 Puthen in Wald Merscheld, Morgens 87, Uhr dieselben Mieter oder 8. Vovr,z: 1. Vtugen, gedenkt am Sonntag den 20. September ihr diesjahriges StifHalegorien aus der Bürgermesteret sHozung, öfsentlich auf Eredit gegen Lereuz gn Sonntag den 20. September ihr bune Alrugreien, Hätschech und Bürzschaft zum Vertagis, up gsen 8n 1 a e d Horp zu Neuenhof,.— Leine annehnbaren Gebote een. CON CER T. 8mm BELLIL Mittpoch den 14. Ogieher, Vgagens auf sechs beziehungsgeise drei Jahre##S S 9 Uhr, die Reserven, Disposttions=ur= zur Verpachtung ausstellen. lauber, Superrevidenden und Lanvwcy## Solingen, 7. September 1874. aus der Bürgermeisterei Dorp, Morgens 9¾ Uhr dieselben Kategorien aus der Bürgermeisterei Höhscheid. Sämmtliche Mannschaften werden hierdurch aufgefordert, sich pünktlich zu den resp. Appells einzufinden und ihre Militärpapiere mit zur Stelle zu bringen. Gräfrath, den 6. September 1874. Das Bezirks=Commando. Dahmen, Notar. Die Gesellschaft„Germania“ in Wald im Lokale des Herrn Wilh. Kortenbach zu feiern. Der Vorstand. Stüäbtische höhere Lehr=Anstalt zu Ohligs. Das neue Schuljahr beginnt: Montag den 12. Oktbr. d. J. nimmt Anmeldungen neuer Gesellschaft„Casino“ in Ohligs. Eröffnung der neuen Gesellschaftsraume bei Wersommlung der Platterl=Messerreider am Sonntag den 20. September, Nachmittags 5 Uhr, für Wald, Merscheid, Gräfrath u. Haan bei.W. Berg am Weyer. Der Vorstand. General-Veriamnlung der ver. Scheerenschmiede am Montag den 21. Sept., Nachmittags 5 Uhr, im Vereinslokale am Neuenhof. Ein jedes Mitglied hat ja erfahren, daß Einigkeit stark macht und wird darum gebeten, doch alle zu erscheinen. Der Vorstand. Außerordentliche General-versammlung der Feder= und Taschenmesserreider am Sonntag den 20. Sept., NachSämmtliche Ersatz=Reservisten des Jahrgangs. 1869 werden hierdurch auf= und mmt gefordert, ihre Ersatz=Reserve=Scheine Schuler der Dirigent der Anstalt, behufs Eintragung des Uebertritts zur Herr Lehrer Breuken, täglich entII. Klasse der Ersatz=Reserve baldigst bei!“ den betreffenden Bezirks=Feldwebeln gegen. abzugeben. Gräfrath, den 6. September 1874. Das Bezirks=Commando. Ohligs, den 28. August 1874. Das Curatorium. Die Stähl- und Eisenwaaren=Hanblung von Ferd. WVilms in IVald(mittags 5 Uhr, beim Wirthen Herrn empfiehlt eine große Auswahl Mantelöfen, Kochöfen, Kochmaschinen, verzinnte und emaillirte Kochgeschirre nebst allen übrigen in dieses Fach einschlagende Artikel zur gefälligen Abnahme bestens. Fr. Bick in Solingen. Der Vorstand. Och ertheile während den diesjäh) rigen Herbstferien jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr Privat=Unterricht. Honorar pro Kind u. Stunde 1 Sgr. Lüttger. Lehrer zu Dunkelnberg. Anzeigen. e et Her der, Ssher u Dunkähnbenz Kirautfabrik on J. W. Stöcker Kartoffeln in Ohligs., stei od pzud 1 Thlr. 8 Sgr. enommen. Ne Haaner Kirmes. Dieselbe findet am 27., 28. und 29. September cr. statt. Budenbesitzer wollen sich an Herrn Wilh. Liefering hier wenden. Der Bürgermeister, von I.: Der Beigeordnete Wever, werden. u A: Nähere Auskunft ertheilt 1Ia Betsach vrbreigte frige Meinung, als wenn die Herren Melbeck& Cie. gar keine verkauften, zu berichtigen, theilt der wird von heute Unterzeichnete hierdurch mit, daß vorgenannte Herren nicht abgeneigt sind, Bauplätze an der Breitestraße und an der Thalstraße abzugeben. Auf Wunsch kann auch zum Bau von Häusern einiges Capital besorgt Clostermann. Preßabfälle per Ceutner 3 Sgr. eues Kraut ist vorrathig. haben bei per 100 Pfund 1 Thlr. 8 Sgr. zu Carl Hammesfahr. Wald. Su# Fettes Rindfleisch u per Pfd. 4½ Sgr. bei Wilhelm Decker, Scheuer. S. WVErih, in Die Eheleute Herr Johann Peter Korten und Karoline Wilhelmine Kirschbaum zu Schnittert bei Ohligs lassen am Dienstag den 22. Sep=[Maser=, Oel= u. Horn=Pfeifen, tember curr., Nachmittags zierstöcken, langen und halblangen Den geehrten Herren von Wald und Umgegend die ergebene Anzeige, daß mein Lager in Filz- und Cylinderhuten„# E55r-del belt die Taubhlelt. vollständig assortirt ist und empfehle##wenn selbige nicht angeboren u. ehme bekämpft sicher alle mit Harthoriekeit verbund. Uebel. a Fl. 18 Sgr. C. Chop, Apotheker, Hamburg. Ebendaselbst ein vorzügliches Mittel gegen Husten, Heiserkeit, Verschleimung u. Asthmna à 7½ Sgr. dieselben zur gefälligen Abnahme. Solingen, im Sept. 1874. rigkeit Julius Hofmann, Altenmarkt-& Goldstr.=Ecke. Versendet Für Wirthe und Wiederverkäufer. wwasser aus der Fabrik von Dr. Podesta& Comp. in Ohligs, Selterswasser aus der Fabrik von Dr. Podesta& Comp. in empfiehlt große Auswahl in echten Barmen, für dessen Güte garantirt, empfiehlt per Flasche 15 Pfg. ohne Maser=, Oel= u. Horn=Pfeifen, Spa= Glas Carl vom Eigen in Baan. 5 Uhr, am Schleifersberg Pfeifen, Eigarrenspitzen in schöner „Aun Auswahl; Portefeuillewaaren, als: beim Wirthen Herrn Eouuro(Eigarren=Etuis von den billigsten bis Herder,„ zu den feinsten, Portemonnai's, Daihr zu Schnittert gelegenes, 2 Hec= mentaschen, Notizbüchern, Brieftatare 55 Are 88 Meter großes schen, neuesten Feuerzeugdöschen 2c.; mit Wohnhaus, Scheune, cherbanden, und ihr Wohnhaus am Auerberg mit Schmiede, Stallung und Garten in Abtheilungen und im Ganzen öffentlich an den Meistbietenden zum Verkaufe ausstellen. Wald, den 15. September 1874. C. J. Blumberg, Notar. Seisen 2c., sowie in guten abgelagerten Cigarren zu sehr billigen und festen Preisen. KottenDer Herr Wilhelm Neul am Trotzhilden und Konsorten lassen am Montag den 19. Oktober cur. Nachmittags 4 Uhr Broßhaus beim Wirthen Herrn Ferd. Plümacher ihren an der Itterbach in der Gemeinde Hilden gelegenen sogenannten Neentenlotten sammt allem An= und Zubehör zuerst in Vierteln und demnach im Ganzen öffentlich an dem Meistbietenden unter sehr günstigen Bedingungen versteigern. Bis dahin kann der Kotten auch unter der Hand gekauft werden. Wald, den 15. September 1874. J. Blumberg, Notar. Für Herbst= und Winter=Saison Hosen=Stoffe in schöner Auswahl eingetroffen und hält dieselben zur gefälligen Abnahme ergebenst empfohlen Tuchhandlung Carl H. Lob in Elberfeld. * 5 Unterzeichneter hält stets Lager in Seiden=, Tuch=u. Kinderkappen ulau chelckuns A zur Hauptziehung 150. Lotterie versendet gegen baar: Originale ½ à 45, ¼ à 22 Thlr., Antheile à 10. 1/16 à 5, 1 à 2½ Thlr. C. Hahn in Berlin,., V ht Ich bin von meiner Reise zurückgekehrt. Dr. Landesberg. Augenarzt, Elberfeld, Wasserstr. 20. iu denweauecken Foreous uudewpheh)1 Zärper und ohzne erbebliche Beschräntung —8 Gunschreiner finden auf meiner Werkstelle noch lohnende Beschäftigung. C. Bracken in Obligs. dieselben in hochfeiner Arbeit zu den billigsten Preisen C. W. Hill in Ohligs. Körbe i eschssn von jeder,„ Sorte und Größe, Sruhlsitze von Rohr, Binsen u. Weiden, werden neu angefertigt, sowie auch reparirt von Carl Jüngel Obligs, Scheidterstr. 12. tleitigt schnell, angenehr. uund sicher ebgunich dert ge pöhmischen##ehens. auch per Nachnahme— discret durch E. Giebel, Berlin, Schützen=Straße 32. D A. Baulcrons in 1%####### und unverfälschte Eine goldene Uhr nebst Reite wvald bei vv. Sehma ist verloren worden. Der redliche beng und in Sehnen Vinder, wirb gäige gauf isbe, gbouz). acen Erichtung, neuer Niedergeben bei C. W. Hin in Ogligs. lagen wende man sich an das GeneSLE m Fjemot Füir Rhefnland- Westfalen Universal-Reinigungs-Salz ein altbewährtes Mittel gegen Magenleiden aller Art, verpackt zu 1/1,½, ¼ Pfd. allein echt nd unverfälscht zu haben in bei W. Schmachtenberg und in Sehneppert bei F. Kind. Wegen Errichtung neuer NiederToKafe“, in ganzen, halben und viertel Flaschen, zu haben bei F. W. Vossen in Wald. Miethovertrage zu haben bei F. W. Vossen in Wald. lagen wende man sich an das Gegg wird gegen guten Lohn zum soft ralgepot für Rheinlang; wesrimen gen Eintritt gesucht. Von wem, pnd Holland„:: Eund 5 und Roland.„..— J. W. Becker in Emmerich. Ein zuverlässiges Dienstmädchen wird gegen guten Lohn zum sofortidie Expd. d. Ztg. Ein kleiner Spitzhund, weiblich, ist mir entlaufen. Wiederbringer erhält eine Belohnung. Vor Ankauf wird gewarnt. Kamp bei Haan. Gustav Butzmühlen. St schulfreie Knaben und Mädchen für leichte Bügelarbeit gesucht von F. W. Schulder, Weyer. Vorräthig bei F. W. Vossen: Hrurker. Haviors Kochbuch, elegant gebunden, Preis 1 Thlr. 10 Aufruf zum Beitritt in den Deutschen Verein. „Soweit die deutsche Zunge klingt, in allen Gauen Alldeutschlands, unseres nach langem, bangem Sehnen wieder geeinigten deutschen Vaterlandes, ist der Tag festlich begangen worden, an welchem vor 4 Jahren durch die denkwürdigste und ruhmreichste aller Schlachten der Grund gelegt wurde zur deutschen Einheit, dieses herrlichen, lange vergeblich erstrebten Schatzes des deutschen Volkes. Da ziemt es sich wohl, auch der Gefahren zu gedenken, welche dieser herrlichen Errungenschaft der deutschen Tüchtigkeit noch drohen. Kaum ist das Deutsche Reich durch das heilige, theure, deutsche Blut, verspritzt auf vielen Schlachtfeldern, begründet worden, so erhebt sich auch schon das Gekreisch der schwarzen Raben dagegen, denen es schon während des Mittelalters gelungen ist, die herrliche Gründung eines Karl, eines Otto und eines Friedrich Barbarossa zu zerstören und das einst die Welt beherrschende Deutsche Reich durch heimliche Intriguen so zu zerstückeln, daß es eine leichte Beute der an den Grenzen lauernden Erbfeinde des deutschen Volkes wurde, daß es einem Volke, welches dem geeinigten Deutschsand nie zu wiederstehn vermochte, gelang, die Westmark des Deutschen Reiches, die herrlichste Perle der deutschen Städte, das in Kunst und Wissenschaft, in Handel und Industrie der Civilisation voranschreitende Straßburg, der deutschen Mutter zu entreißen und gänzlich zu entfremden. Die Schaar der Dunkelmänner, welche von Rom die Befehle empfangen und mit unsern erbittertsten Feinden liebäugeln, weil diese heuchlerisch und schlau das Banner der katholischen Religion hochhalten, diese vaterlandslosen Römlinge möchten wohl gern die Zeiten wieder zurückführen, wo Deutschland in mehrere Hundert kleine Ländchen zerfiel, deren Sultane das Volk aussaugten, um ihren Hofhalt dem des französischen Königs ähnlich gestalten zu können, die Zeiten, wo das Volk unter dem härtesten Drucke keuchte, wo es absichtlich in der Dummheit erhalten wurde, um nicht zu murren gegen die erbärmliche Herrschaft des Krummstabs und der übrigen Tyrannen, die Zeiten, wo deutsche Fürsten in den Heeren des fremden Unterdrückers gegen ihr eigenes Fleisch und Blut kämpften. Unter dem Rufe„die Religion ist in Gefahr!“ suchen die, welche nur ihrer eigenen Herschsucht dienen, das Volk zu bethören, daß es sich gegen die volksfreundlichste Regierung, die je existirt hat, erhebt und wir es nur unserer vortrefflichen Regierung zu danken haben, daß die Gefahr eines dreißigjährigen Krieges nicht wieder heraufbeschworen wird, eines Krieges, der deu Wohlstand des deutschen Volkes zerstörte, der bewirkte, daß das deutsche Volk, vor dem Kriege das erste in der Kunst, Wissenschaft, Handel und Industrie, von andern Völkern überflügelt wurde, so daß es erst in unserer herrlichen Zeit die frühere Stellung in der Welt sich wieder errang und die frühere Bevölkerungsziffer wieder erreichte. Diejenigen, deren Hauptaufgabe es immer war, das Volk in der Dummheit und Knechtschaft zu erhalten, die nur gewöhnt sind, im Trüben zu fischen, diese entblöden sich nicht, dem Bolke von Freiheit zu sprechen, als ob Syllabus und Volksfreiheit nicht zwei ganz unvereinbare Begriffe wären. Daß das Volk, besonders das Landvolk am Rhein und in den früher unter dem Krummstabe stehenden Theilen Westfalens, sich noch von diesen vaterlandslosen Leuten umgarnen läßt, daß es ihren Aufhetzungen und Versprechungen glaubt, ist Beweis dafür, wie viel Bildung und Aufklärung dem deutschen Volke noch noth thut. Aufklärung des Volkes, der gefährlichste Gegner des reichsfeindlichen Papstthums und der Kirchenherrschaft, Aufklärung über seine wahren Interessen, und die wirklichen Zustände der Gegenwart thut vor allem noth, wenn wir nicht in die dunklen und unheilvollen Zustände der Vorzeit zurücksinken wollen. Ferner bedarf es einer festen Organisation aller nationalen Elemente gegenüber den fest wie Kletten zusammenhängenden antinationalen und internationalen Parteien. Beides zu erreichen— hat sich der Deutsche Verein für die Rheinprovinz zur Aufgabe gemacht. Deshalb ist es Pflicht jedes braven Deutschen, dem das Herz warm für das liebe einige deutsche Vaterland im Busen schlägt, die Bestrebungen dieses Vereins nach Kräften zu unterstützen, welcher liberalen Parteischattirung derselbe auch immer angehören möge. Der Verein wurde gegründet bei den letzten Wahlen von einer Anzahl deutscher Männer aller natioualen Parteien in Bonn, der Metropole der schwarzen Internationale. Für diesmal versagte noch der Wahlsieg den Männern des Lichtes und blieb den Dunkelmännern; aber damit dies nicht ferner der Fall sei, deßhalb muß schon jetzt eine feste Organisation aller Männer eintreten, die unser neu erstandenes, aus langem Schlafe erwachtes theures Vaterland über Alles lieben. Beschränke man sich nicht darauf, kurz vor den Wahlen in die Agitation einzutreten; der Feind ist noch zu stark durch seine Einigkeit. Schon jetzt muß mit allen Mitteln für Aufklärung unter dem Volke und feste Einigkeik unter allen Gutgesinnten gewirkt werden. Schon halten 10000 Männer der Rheinprovinz das Banner des Deutschen Vereins hoch und lassen es lustig im Winde flattern über den Köpfen der krächzenden Raben, welche sich darüber schier heiser schreien. Aber noch ist nicht genug geschehen, wenn der Sieg der guten Sache sicher zufallen soll. Wir fordern deshalb alle Freunde des Vaterlandes und der Freiheit, die nur unter dem Schutze des von allen geachteten Gesetzes gedeihen kann, dringend auf, dem Vereine beizutreten und dem. selben noch weitere Mitglieder zuzuführen, damit bei der nächsten Wahlschlacht eine so imposante Zahl tapferer deutscher Streiter für die gute Sache auf den Kampfplatz tritt, daß sich um die Feinde des Lichtes wie bei der soeben gefeierten Schlacht von Sedan der Schicksalsring schließt, und das deutsche Volk, unbesorgt um äußere und innere Feinde, sich trost den Werken des Friedens widmen kann. Dann kann es ruhig daran arbeiten, daß nicht uur in Bezug auf äußere Macht, sonderu auch auf dem Gebiete der Kunst, der Wissenschaft, des Handels und der Industrie und des Alle ernährenden Ackerbaues das deutsche Volk das erst Volk der Welt werde und bleibe. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen nationalen und liberalen Fractionen müssen zurücktreten in einer Zeit, die vor Allem einen großen Kampf zu kämpfen, das Reich gegen die schlimmsten innern Feinde zu schützen hat; nicht als ob sich jedes Mitglied des Vereins einer bestimmten Partei willenlos unterzuordnen hätte; es muß nur bei allen Parteischattirungen die Erhaltung der nationalen Einigkeit das Band bleiben, das alle national gesinnten Männer gegen die Feinde vereint und fest zusammenkittet. Sind wir erst stark durch unsere Einheit in der heiligen Sache, so werden wir auch stark sein zum Kampfe gegen den gleißenden Wurm, der seine Krallen ausreckt und fein Feuer speit gegen die heilige Einigkeit und diese zu vernichten droht. Wie jeder Mann, so hat auch jedes Volk seine Ehre, und diese besteht für das deutsche Volk darin, die einmal nach langem, bangem Sehnen errungene Einigkeit und die dadurch gegen den äußern Feind errungene Kraft zu bewahren. Mögen alle deutschen Männer das Wort unseres deutschen Sängers beherzigen: Nichtswürdig ist die Nation, die nicht Ihr Alles freudig setzt an ihre Ehre. Der Vorstand des Deutschen Vereins. 5 goldene, 10 silberne Medaillen, Wien 1813 Fortschrittsmedalle. Verster& Crüneberg Vorräthig in allen Buchhandlungen sowie in Wald bei F. W. Vossen und in Solingen bei A. Pfelffer: Grillen=Pastillen. Humoristisches Allerlei in Geschichten und Gedichten zur Kurzweil für Jedermann von Haus Scherzhold. 160. Eleg. brosch. Preis 15 Sgr. Frische, würzige Blüthen des Humors, an denen jeder Freund heiteterer Lectüre sich erfreuen wird. bei F. W. Vossen in KALK bei DEUTZ empfehlen ihre wohlbewährten Superphosphate, namentlich hochgrädige Ammoniak-Superphosphate Fleischdungemen! mit garantirtem Gehalt von: 6 Procent und 15 Procent Phosphorsäure, von der Liebig’s Extract of Meat Company, desgleichen Fleisch-Futtermen von derselben Gesellschaft, nach den Untersuchungen von Prof. Lehmannn, Prof. Dünkelberg, Geh. Rath Haubner bestes Kraft-Futter für Schweinemästung durchschnittlich 75% thierisches Eiweiss und 12% Fett. Schwefelsaures Ammoniak und alle sonstigen Kunstdünger. Wir erkennen die Analyse jeder Versuchsstation an und tragen bei Entnahme von mindestens 10 Ctr. deren Kosten. Niederlage bei:..„ Herrn Fr. Konig, Maiseichen. J. W. Frauenhoff, Hilden. * Vorräthig in Wald: Auerbach's Gute Stunden, 2 Bände, 5 Thlr. Polko's Dichtergrüße, 2 Thlr. Davidi's Beruf der Jungfrau, 1 Thlr. 7½ Sgr. Colshorn, des Mägdleins Dichterwald, 1½ Thlr. Märchen für brave Kinder, 1 Thlr. Zahn's Biblische Historieu, 10 Sgr. Dr. Martin Luther, Christi und Antichristi, 15 Sgr. Herder, Der Eid, 6 Sgr. Wieland, Oberon, 7½ Sgr. Der Mann im Mond, 7½ Sgr. Nieritz Jugendschriften, à 10 Sgr. Hoffmann's Jugendschriften à 7½ Sgr. Allerhank Stockskes tum Vöardregen, 7½ Sgr. Meyer's Lexicon, in Lief.&à 3 Sgr. Kiepert's Atlas, 10 Sgr. König, Humoristische Bilder aus dem Kaufmannsleben, 15 Sgr. Beumer, Der Declamtor, 10 Sgr. Humoristischer Theater=Hausfreund, 15 Sgr. Bilder aus der deutschen und preußischen Geschichte für die Mittelklasse der Volksschule, 1 Sgr. Dieselben für die obere Klasse, 21/ Sgr. Baupolizei=Ordnung für den Regierungsbezirk Düsseldorf, 1½ Sgr. Kutzner, Naturbilder, 25 Sgr. Handbuch für Oeconomen, 10 Sgr. Ffe, Der kleine Franzos, 10 Sgr. Zuckhardt, Der kleine Engländer, Sgr. Langenscheidt, Englisch, 5 Sgr. Französisch, 5 Sgr. Reclam, Leib des Menschen, in Lief. à 6 Sgr. Käufer, Der Destillateur, 10 Sgr. Liebesbriefsteller, 10 Sgr. Ferner sind vorräthig: Blumensprache, Zauber=Salon und Polterabendscherze, Traumbuch, Fremdwörterbuch, Doctor Lustig, Tau sendkünstler, Taschen=LiederbuchVolks=Liederbuch, Briefsteller 2c. 10 nur der leidenden Menschheit, sondern der ganzen Welt werde ich beweisen, wie die bis jetzt unheilbar gewesene, die schrecklichste aurt Veranrheiten, Grabsteine aller Krankheiten, Epllepsie. Zusammensetzung von Kräutern dauernd beseitige. durch chemische Julamiie„teen Hunderte von Danksagungsschreiben sowie Prämien aus allen Staaten Europa's liegen bereits zur Einsicht vor und mögen sich daher alle Unglücklichen, welche mit dem fürchterlichen Uebel behaftet, hoffnungsund vertrauensvoll mit spezieller Beschreibung über Entstehung und Art der Krankheit an untenstehende Adresse wenden. C. F. Kirchner, Berlin SW., Lindenstraße 66. und Gedenktafeln fertigt billigst Julius Kluge in Hilden. F W. Vossen Beutschr. Kricht Kulrnert für 1873, Vorräthig bei n.—. Jen in Wald: herausgegeben von der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. Kunstliche Zähne setzt schmerzlos ein, zen beseitigt augenblicklich C. Ferbach, Zahnkunstrt, Elberfeld, Kömgsstr. 43. „ Seit einer Reihe von Jayren bedienen sich die Kaiserlichen Postämter und fast sämmtliche Eisenbahnen des von mir dargestellten Frucht=Gummi's als Klebemittel. Bei der Vorschrift, daß der Bestimmungsort auf die zur Versendung kommenden Colli's von dem Absender verzeichnet werden muß, tritt nun für jedes Geschäft das Bedürfniß ein, zu diesem Zwecke ein gutes auf jeder Emballage haltbares Klebemittel zur Hand zu haben. Ich erlaube mir, weil ich das Fabrikat nicht detailiren kann, darauf aufmerksam zu machen, daß fast jedes Material= und Droguen=GeWenn cr.-ot. von 0 Foeimustent 1 Sgr.(od. 12 0 3 ur.) versendet Richter’. Verlags-Anstalt in Lux#s& Leipzig frco. das berühmte, m. viel. Illustrat. versehene en. 320 Seiten starke Buch: Dr. Alry'15 Jeder Kranke fludet für sein Leiden sichere Hülfe durch dies Buch. Tansende Zeugnisse bürgen dafür!— Niemand ver: [kume es sich diese neueste vielfach verbesserte Anflage baldigs anzuschaffen. schäft mein obenerwähntes Frucht=Gummi in Original=Packeten von bis 2½ Kilogramm, mit meiner Etiquette und Verbrauchs=Anweisung versehen, führt. Köln, im Juli 1874. Carl August Guilleaume, Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers. Anzarm- und Sendiälnte Arbeiter=Conto=Bücher sind zu haben bei F. W. Bossen in Wald. Dien Ein ordentlicher Knabe, dersdie Bauschreinerarbeit zu erlernen wünscht, kann sofort unter günstigen Bedingungen in die Lehre treten bei G. Buschmann in Wald. in ganzen, halben, viertel und sechstel Flascheu und in Krügen sowie flüssigen Leim empfiehlt F. W. Vossen in Wald. Anzeigen ee F. W. Vossen. Prei urch B ∆ ßisch ist sich wiss gen so Läd heb soll un die ma ihn für die Bergische Zeituug u. Ohligser Volks-Zeitung für Haan und Umgegend nehmen entgegen Carl vom Eigen. Julius