K 72. Wald, Donnerstag den 20. Juni 1872. Erscheint Donnerstag und Samstag. Preis per Quartal durch die Post und Boten bezogen „ 15 Sgr. Sasstae„ Verantwortlicher Redacteur F. W. Vossen in Wald. Drucker und Verleger P. W. Vossen in Wald. 5ter Jahrgung. Insertionen werden die 5spaltige Petitzeile oder deren Raum mit 1¼ Sgr., Reclamen mit 2 Sgr. die Petitzeile berechnet. Verantwortlicher Redacteur F. W. Vossen in Wald. Allgemeiner Anzeiger für Wald, Rlerscheid, Ohligs, Gräfrath und Haan. Expeditionen zur Annahme von Inseraten und Abonnements: W. Burberg in Ohligs, K. Larsch in Solingen und C. vom Eigen in Haan Gestellungen für das 3. Quartal 1872 wolle man baldgefälligst bei der Erpedition, bei den Agenturen und den Boten, sowie auswärts bei allen Kaiserlichen Postämtern machen. neuen Quartal werden wir folgende interessante Novellen bringen: .) Heißes Blut. Novelle von Friedrich Friedrich. .) Das Kind des Verbannten. Novelle von J. Krüger. .) Schloß Dorneck. Criminal=Novelle von Theobald König. Deutscher Reichstag. Berlin, 15. Juni. Der Reichstag nahm in dritter Lesung das Gesetz, betreffend die Kontrole des Reichshaushalts von 1872 an und ferner das Kriegsentschädigungsgesetz, wobei Art. 4 nach dem Antrage v. Patow dahin gefaßt wurde, daß Reichseinnahmen aus veräußerten Festungs= und anderen Reichsgrundstücken nur mit Zustimmung des Bundesraths und des Reichstags verausgabt werden dürfen, oder im nächsten Reichshaushaltsetat für die Deckung gemeinschaftlicher Ausgaben in Einnahme zu stellen sind. Zu Art. 5 erklärte auf eine Anfrage Delbrück, daß die Frage wegen Entschädigung der durch den Krieg bedrückten Kommunen vom Bundesrathe werde erwogen werden, sobald weitere Finanzsonds disponibel seien. Der Antrag v. Behr, einen neuen Artikel 8, betreffend den Bau des Kadettenhauses, dem Gesetzentwurfe hinzuzufügen, wurde mit dem Unterantrage Lucius, die oberen zwei Klassen der Sächsischen Kadettenschule mit dem Lichterfelder Kadettenhause zu verschmelzen, in namentlicher Abstimmung mit 120 gegen 115 Stimmen abgelehnt. Der Reichstag genehmigte ferner in dritter Lesung die Gesetzentwürfe, betreffend den Reichshaushaltsetat für 1873 und den Nachtragsetat für 1872, zu Kapitel 5 mit dem Antrage Georgi, betreffs die Gesundheitsverhältnisse der Pleißenburg in Leipzig, und zu Kapitel 6 mit dem Antrage v. Kusserow, betreffend die Verwendung der für die Befestigung Kiels und Wilhelmshavens verwilligten und nicht aufgebrauchten Mittel zu den dortigen Hafenbauten. Im Laufe der Debatte erklärte der Marinechef v. Stosch, die Regierung beabsichtige, die Seeartillerie baldthunlichst der Landartillerie einzuverleiben. Delbrück verkündigte, daß morgen der Luxemburger Eisenbahnvertrag zugehe. — 17. Juni. Der Reichstag genehmigte das Gesetz über die Französische Kriegsentschädigung in endgültiger Abstimmung nach den Beschlüssen der dritten Lesung und trat in die zweite Berathung der Regierungsvorlage ein, betreffend die Aufenthaltsbeschränkung für die Jesuiten mit den Abänderungsanträgen der liberalen und konservativen Parteien und der Resolution Völk über Einführung der obligatorischen Civilehe und Ordnung der Civilstandsregister. Bis jetzt sprachen Meyer, Dernburg und Hörmann für die Regierungsvorlage mit den beantragten Abänderungen, Graf Arctin gegen das Gesetz überhaupt und Gerstner(Fortschrittspartei) gegen die Jesuiten, aber auch gegen die Regierungsvorlage und die Amendirung, welche nur die katholischen, die protestantischen Jesuiten nicht treffe. Eine gesetzliche liberale Regulirung des Unterrichtswesens und Einführung der bürgerlichen Ehe würden die schärfsten Waffen gegen die Jesuiten sein. Der Bayerische Minister Fäustle hob dem Grafen Aretin gegenüber hervor, daß nur das Vereins= und das Niederlassungs= recht zu den Bayerischen Reservatrechten gehören. Ersteres würde von den Vorlagen nicht berührt, und die Frage wegen der in Bayern jetzt zur Niederlassung berechtigten Redemptoristen sei durch den Bundesrath zu erledigen. Nachdem noch v. Niegolewski, Bebel und Graf Ballestrem gegen, v. Kardorff, Löwe und Gneist für die Regierungsvorlage mit den Abänderungsanträgen gesprochen, wurden die§§ 1 und 2, durch die Anträge der konservativen und liberalen Parteien abgeändert, in namentlicher Abstimmung mit 183 gegen 101,§ 3 mit einem unerheblichen Amendement angenommen. Uebersicht der Tagesereignisse. Berlin, 18. Juni. Mit 183 gegen 101 Stimmen hat der Reichstag gestern in zweiter Lesung das Jesuitengesetz in der nachstehenden Fassung genehmigt:„§. 1. Der Orden der Gesellschaft Jesu und die ihm verwandten Orden und ordensähnlichen Congregationen sind vom Gebiet des deutschen Reichs ausgeschlossen. Die Errichtung von Niederlassungen derselben ist untersagt. Die zur Zeit stehenden Niederlassungen sind binnen einer vom Bundesrath zu bestimmenden Frist, welche sechs Monate nicht übersteigen darf, aufzulösen.§. 2. Die Angehörigen des Ordens der Gesellschaft Jesu oder der ihm verwandten Orden oder ordensähnlichen Congregationen können, wenn sie Ausländer sind, aus dem Bundesgebiet ausgewiesen werden; wenn sie Inländer sind, kann ihnen der Aufenthalt in bestimmten Bezirken oder Orten versagt oder angewiesen werden.§. 3. Die zur Ausführung und zur Sicherstellung des Vollzugs dieses Gesetzes erforderlichen Anordnungen werden vom Bundes=Rathe erlassen.“ Berlin, 15. Juni. Die„Nord. Allg. Ztg.“ schreibt: Nachdem der Bischof von Ermeland das Schreiben des Kultusministers vom 21. Mai in der Exkommunikationsangelegenheit bisher nicht beantwortete, ist derselbe unterm 11. Juni erneut zur Erklärung darüber aufgefordert, mit dem Bemerken, daß falls dies nicht binnen einer Woche geschehe, das Staatsministerium die an den Bischof gestellte Forderung als abgelehnt erachten und demgemäß verfahren werde. — Bekanntlich hat der Reichstag beschlossen, in Folge einer Petition des Vorstandes der Kreissynagogen=Cemeinde zu Lyck, die Judenverfolgungen in Rumänien betreffend, unter Anerkennung der bisher von dem Reichskanzler in Sachen Rumänischer Judenverfolgungen gethanen Schritte, deuselben aufzufordern, in gleicher Weise wie bisher bestrebt zu bleiben, auch ferner Alles zu thun, was nach der Sachlage statthaft erscheinen mag, der Wiederholung der jüngst vorgekommenen Ausschreitungen für die Zukunft vorzubeugen. Der Bundesrath hat, wie wir hören, als Zeichen seiner Uebereinstimmung mit diesem Beschlusse des Reichstages denselben dem auswärtigen Amte überwiesen. —. Der Russische Reichskanzler Fürst Gortschakow kommt am 20. d. Mts. von Petersburg nach Berlin, wird einige Tage hier verweilen und sich dann mit seinem Sohne, dem Russischen Gesandten in Bern, nach Karlsbad begeben. — In Rücksicht darauf, daß das Handelsministerium endlich daran denkt, die Tarife für den Personenverkehr zu ermäßigen, ist es am Platze, in Erinnerung zu rufen, wie unnatürlich bisher das Verhältniß zwischen Güter- und Personen=Tarif gewesen ist. Eine nicht in Frage zu stellende Illustration dafür biete die Thatsache, daß auf den preußischen Eisenbahnen 1869 jede Person durchschnittlich nur 5 Meilen zurücklegte, während jeder Centner Gut doch im Durchschnitt 10 Meilen weit transportirt wurde. Man kann daraus ohne fehlzugreifen, die Folgerung herleiten, daß zur Herstellung des ungefähren Gleichgewichts der Personentarif auf die Hälfte zu reduciren wäre. — Der Streit zwischen der Italienischen und Französischen Presse wegen des Besuches des Kronprinzen Humbert in Berlin und der Annäherung des Königreichs an Deutschland dauert fort und trägt dazu bei, den Franzosen auch den Rest von Sympathie in Italien zu entziehen, dessen sich dieselben bis dahin noch zu erfreuen hatten, und die Ueberzeugung von der Gemeinfamkeit der Interessen Deutschlands und Italiens durch alle Schichten der Gesellschaft zu befestigen. Was die Italiener am meisten empört, ist die hochmüthige Art und Weise, mit welcher die Franzosen auf sich herabblicken und ihnen Undank und Haß vorwerfen, als ob sie es mit einem unmündigen Wesen zu thun hätten, dessen Protektion ihnen zustehe und welches in allen Dingen verpflichtet sei, sich ihnen unterzuordnen. — Die gestrige Versammlung der hiesigen Besitzer von Maschinenbauanstalten lehnte die bekannten Forderungen der Arbeiter auf achtstündige Arbeitszeit und Lohnerhöhung ab und beschloß bei dem Ausbruch jedes Strikes zu untersuchen, ob derselbe gerechtfertigt sei, sowie keine strikenden Arbeiter in anderen Fabriken zu beschäftigen. Wien, 14. Juni. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses interpellirte Grocholski, Namens der Polen, die Regierung darüber, ob dieselbe an ihrem in der Thronrede verkündeten Programme bezüglich Galiziens festhalte. Der Ministerpräsident Fürst Auersperg erklärte sichBeutsche Herzen. Historische Erzählung aus der Zeit der Fremdherrschaft von Ed. Gottwald. (Schluß.) Wohl hatte, seit Mellingen begonnen, sein Vermögen durch seinen Buchhalter bei Holfers in Sicherheit zu bringen, Clementine eine ängstliche Unruhe um das Schicksal ihres Vaters erfaßt und sie hätte damals schon zur Reise nach Cassel gedrängt, um denselben von dort nach Braunschweig abzuholen, wenn sie, die darauf bestand, ihren Mann dorthin zu begleiten, nicht durch eine heistige Erkältung erkrankt, welche sie mehrere Wochen an das Zimmer fesselte, daran gehindert worden wäre, als sie sich aber wieder gekräftigt fühlte, da traf Holfers, um ihren Wunsch zu arfüllen, ungesäumt Anstalten zur Reise, welche jedoch längere Zeit in Anspruch nahm, als man gedacht, denn theils fehlte es auf den Postanstalten an Pferden zur Weiterreise, theils mußte man da, wo man Nachtquartier genommen, in Folge wilder Tumultscenen sich länger verweilen, als man gewollt, ehe man unsehindert die Reise fortsetzen konnte und erschöpft und ermüdet langten Beide am vierten Tage von ihrer Abfahrt aus Braunschweig Abends spät in einem Gasthause der Stadt an, in welchem sie kaum erwacht, auch schon die Nachricht erhielten, daß ger König nebst der Besatzung zum zweiten Male, und diesmal auf Nimmerwiedersehen, die Hauptstadt verlassen und das Volk bereits in Aufruhr begriffen sei. Eiligst nahmen daher Holfers und Clementine den Weg nach der ihnen bekannten Hofpforte, wo sie bekets eine Abtheilung Bürgerwehr und den Wagen trafen, das dührwerk, welches Holfers dorthin bestellt, nun wieder zurück#enden konnte, und noch zeitig genug ankamen, um Mellingen zu der von Todesangst ergriffen, statt von seinen Feinden sich emdeckt zu sehen, nun durch die ungcahnte Ankunft seiner Kinder der Wuth des Volkes entzogen wurde. Aber der nun allen Gefahren entronnene ehemalige HofbanWuier des Königs von Westfalen sollte sich des Glückes, mit seinen güdern ausgesöhnt und vereint zu sein, sowie des geretteten Erichthums, den so manch' gewissenloses Handeln befleckt und Leimehrt, nur eine kurze Zeit erfreuen denn wenige Tage nach laner Ankunft in Braunschweig, wo bereits seine zunehmende dentige und körperliche Entkräftung die ernste Besorgniß der Seigu erweckt, brach, als Narwitz mit seinen Truppen zum zweiten Nale die Stadt verlassen, ein Volksaufstand aus, und da der deen so hochgeachtete als muthige Präfekt Neumann sich noch in Raun," tet befand, so fehlte es in der ersten Zeit an einem so viel Entschlossenheit und Einfluß besaß, um den wbarchischen Zustand zu bekämpfen, welcher von der Hauptstadt die Dem platten Lande sich mitgetheilt und bis zum 6. November Overhand behielt. An diesem Tage erschien der Major Holfermann als Abgesandter des von seinem Volke so hoch verehrten Herzogs von Braunschweig=Oels, der sofort durch Errichtung einer Bürgerwehr den zügellosen Ausschweifungen der rohen Masse ein Ziel setzte und die junge Mannschaft zu den Fahnen rief, welche zahlreich und begeistert diesem Rufe folgte. Ehe aber dies gelungen, wurde Mellingen durch einen unter dem Fenster seiner Wohnung auf dem Bohlwege ausbrechenden Straßentumult so furchtbar erschreckt, daß er, von einer gespenstischen Furcht ergriffen, in dem Wahne stand, das Geschrei und Leben der wild aufgeregten Masse gelte ihm, den man suche, von einem heftigen Fieber ergriffen wurde, in dessen verworrenen Träumen er sich stets von Feinden verfolgt sah, die ihn seines Vermögens berauben wollten, und nach wenigen Wochen der zerstörenden Macht der Krankheit erlag. Sein Buchhalter, der ihm in den Tagen der Gefahr so treu geblieben, als zur Zeit seines Glückes, fand in Holfer's Hause ein sicheres Asyl und erwies sich bei der Verwaltung des bedeutenden Vermögens, welches Clementine durch des Vaters Tod geerbt, ebenso zuverlässig als treu wie er seinem früheren Herrn gedient. Graf Julius von Neideck, welcher nach der Auflösung des Königreichs Westfalen in der neuorganisirten Armee des im Jahre 1814 zum Königreiche erhobenen Churfürstenthums Hannover als Major eingetreten war, kämpfte gegen Napoleon bis nach der Schlacht bei Waterloo, hielt nach beendigtem Kriege sich eine kurze Zeit im Schlosse Neideck auf, von wo ihn jedoch die Liebe zum Militärstande bald wieder zur Armee rief, in die er, zum Oberst avancirt, eintrat und seinen Aufenthalt in der Residenzstadt nahm, in welcher der Stab seines Regiments lag. Dort vermählte er sich mit der jungen und schönen Tochter einer dem hohen Adel Englands angehörenden Familie, bereis'te mit seiner jungen Gattin den größten Theil der Staaten Europa's und verlebte später die schöne Jahreszeit auf Schloß Neideck, wo die liebenswürdige und stets heitere Gräfin sich sehr bald die Freundschaft der zwar ernsteren, aber um so tiefer und inniger derselben sich zuneigenden Gattin Normann's erwarb. Dieser, sowie Adele, sahen in ihrer Liebe das sicherste Fundament ihres innern Glücks und hatten nach Verlauf der tiefen Trauer ihre Vermählung geseiert. Auf Bitten des Grafen, welcher wenig Neigung zum Landleben zeigte, hatte Normann, der sich mit Adelen auf deren Rittergut Drausdorf zurückzuziehen gedachte, die Verwaltung der Herrschaft Neideck nach wie vor behalten und sich nun nahe dem Schlosse ein einfach, aber geschmackvoll eingerichtetes Haus erbaut, welches, von einem mit besonderer Vorliebe gepflegten Garten umgeben, der den reichsten Blumenflor und die seliensten Pflanzen enthielt und sich an ein Laubholzwäldchen schloß, ebenso freundlich auf das anmuthige Weserthal blickte, als es das Leben und Wirken Normanns und Adelens im Innern desselben gestaltete. Der Holzhändler Classen, der den größten Theil seines Ver mögens durch die Zerstörung seines Hauses und die Plünderung seiner Holzvorräthe verloren, sing, von Graf Neideck kräftig unterstützt, sein Geschäft in noch größerem Maßstabe an, gelangte bald wieder in glückliche Verhältnisse und traf sich mit Holfers, der häufig gleich ihm auf Geschäftsreisen sich befand und als Baumeister oft weit ab von seinem Wohnort berufen wurde, zu wiederholten Malen beim Sonnenwirth in Soltau, wo alle Drei im traulichen Gespräche sich stets der wildbewegten Zeit erinnerten, die sie damals hier zusammengeführt, und die Wirthin jedesmal auch auf das Herzlichste Clementinens gedachte, die in Hannover, wohin Holfers, einem ehrenvollen Rufe des Gouverneurs Herzog von Cambridge folgend, wenige Jahre nach Mellingens Tode übergesiedelt, im Kreise einer munteren Schaar fröhlich aufblühender Kinder lebte. Der alte Kammerdiener aber war seinem ihm vorangegangenen Herrn bald gefolgt und hatte Adelens Kammermädchen zur Erbin seines kleinen Vermögens eingesetzt, welche sich mit einem Neffen des Doctors Ranke vermählte, der als praktischer Arzt später die Praxis seines alten Oheims zu erhalten wußte. Nur der Taubstumme blieb verschwunden und wurde nach jenem Abend, an welchem der Ueberfall in Neideck stattgefunden, nirgend wieder gesehen; aber Normann und Classen ahnten, daß Brock als Opfer der Nache desselben gefallen sei, da man den Leichnam des Staatsraths zwei Tage später einige Stunden von Rodau entfernt in einer Bucht fand, welche die Weser dort bildete und von wo er auf Vermittelung des Gerichtsdirektors, der, sowie Doctor Ranke, bei der Aufhebung der Leiche zugegen war, auf dem Friedhofe des zunächstgelegenen Kirchdorfes beerdigt wurde. Diese beiden Männer, welche eine treu bewährte Freundschaft mit den Angehörigen des Schlosses Neideck verband, trafen sich oft in des Rentmeisters freundlichem Wohnsitz und wie sie die Zeugen der stillen Vermählungsfeier Adelens und Normanns gewesen, so waren sie auch die Taufzeugen des Erstgeborenen derselben. In das Churfürstenthum Hessen aber kehrte mit dessen angestammtem Fürsten auch die frühere absolute Gewaltherrschaft wieder zurück, der von Thron und Land vertriebene Fürst schien im Exil die Zeit verschlafen zu haben, die so reich an welterschütternden Ereignissen und beren bedeutungsschweren Folgen war. Der Churfürst begann die Regierung wieder ohne Rücksicht auf das Wohl seiner Unterthanen, starr und steif am Alten festhaltend, grimmiger Feind gegen jede vernünftige Neuerung, und als einige seiner früheren Beamten sich ihm vorgestellt, welche während seiner Abwesenheit den Zopf abgelegt, da zeigte sich der Churfürst höchst ungnädig gegen dieselben, und befahl ibnen, nicht eher vor ihm zu erscheinen, bis sie wieder im Besitz eines— wohlfrisirten und respectablen Zopfes seien! zur demnächstigen Beantwortung der Interpellation bereit. Der Gesetzentwurf über die Erwerbs= und Wirthschaftsgenossenschaften wurde in dritter Lesung nach den Anträgen des Ausschusses angenommen. — Die„Neue freie Presse" erklärt, daß der Besuch des Kaisers von Oesterreich in Berlin, welcher in die Zeit zwischen dem 2. und 10. Sept. d. J. fallen werde, sich äußerlich zwar nur als ein Gegenbesuch in Erwiederung der Besuche des Kaisers Wilhelm in Ischl und Salzburg darstelle. Allein über die politische Bedeutung der Reise könne nicht der mindeste Zweifel herrschen, die Reise werde auch eine ihrer Bedeutung entsprechende äußere Form tragen. Die Begleitung des Kaisers durch Andrassy sei selbstverständlich; wahrscheinlich werde derselbe aber auch noch von einem anderen Mitgliede des Kaiserlichen Hauses begleitet sein. Pest, 14. Juni. In Raaber Komitate haben bei den Wahlen die Deakisten den Sieg davon getragen. Die Opposition hat dadurch seinen Sitz verloren. Rom, 13. Juni. Heute empfing der Papst u. a. auch eine Deputation Deutscher Priester und sprach mit ihnen über die gegenwärtige Lage der Kirche. Er schloß mit den Worten, wie sie sähen, sei seine Gesundheit sehr wohl bestellt, und er hoffe zu Gott, daß er noch den Triumph der Kirche erleben werde. — 15. Juni. Der Papst empfing anläßlich der Feier des 26. Jahrestages seiner Inthronisation zahlreiche einheimische und fremde Deputationen. Morgen wird im Vatikan ein großes Tedeum abgehalten werden.— Die Deputirtenkammer genehmigte in ihrer heutigen Sitzung die Konvention bezüglich der Pontebabahn. Versailles, 18. Juni. Die Rechte verzichtet auf die Interpellation, welche sie an Thiers bezüglich der inneren Politik zu richten beabsichtigte, sowie auf alle Thiers unaugenehmen Schritte, um nicht die Unterhandlungen mit Deutsch land zu stören. — Die Nationalversammlung nahm gestern nach einer längern Rede des Herrn Thiers den Paragraph 2 des Artikels 42 des Kriegsdienstgesetzes, welcher die Entlassung gebildeter Soldaten nach einem 6monatlichen Dienst gestattet, und darauf den ganzen Artikel mit 347 gegen 248 Stimmen an. Paris, 16. Juni. Die Rechte wählte die Herren Girardin, Changarnier und Audiffret als Delegirte, um Thiers über die innere Politik Vorstellungen zu machen. Die Armeegesetz=Commission verwarf Thier's Vorschlag einer sechsmonatlichen Dienstzeit für die Freiwilligen. Graf Arnim hatte gestern eine Besprechung mit Thiers. Für die Verhandlungen über die Räumung des occupikten Territoriums soll die Basis gefunden sein, welche die Zahlung von je einer Milliarde 1872, 1873, 1874 stipulirt, mit gleichzeitiger partieller Räumung des occupirten Territoriums durch Occupationstruppen. — Vom 16. wird der Nat=Ztg. telegraphirt:„Die gestrige Konferenz im Elisee zwischen Herrn Thiers und dem Grafen Arnim dauerte zwei Stunden. Man versicherte in Versailles, daß ein vollständiges Einverständniß über die Basis der Unterhandlungen erzielt sei. Graf Arnim dinirt heute bei Herrn Thiers und bleibt die Nacht in Versailles, um morgen die Konferenzen forzusetzen. Die„Patrie“ veröffentlicht einen heftigen Artikel gegen diese Unterhandlungen; die Bonapartisten sind natürlich entrüstet, daß es Thiers gelingen wird, die Befreiung des Landes unter günstigen Bedingungen zu Stande zu bringen.“ London, 16. Juni. Der Observer glaubt, daß die vor dem geufer Tribunal gestern von dem englischen bevollmächtigten Agenten Lord Tentenden eingereichten Instructio= nen das Verlangen der Vertagung enthalten und als Grund dafür angegeben, daß England seine Prozeßschrift nicht einreichen könne, bis die Frage wegen der indirecten Ansprüche entgültig zwischen beiden Regierungen geregelt sei. Madrid, 16. Juni. Der neue Minister=Präsident Zorrilla ist gestern Abend hier angekommen und hat vor einer ungeheuren Volksmenge eine Rede gehalten, worin er versprach, die Freiheit zu befestigen. Diesen Abend wird er den Eid leisten. — Herr Bell, der madrider Vertreter des Vereins englischer Inhaber von auswärtigen Obligationen, telegraphirt, die neue spanische Regierung nehme den von ihrer Vorgängerin gemachten Vorschlag in Betreff der Couponszahlung nicht auf, sondern werde den Gesammtbetrag der Coupous baar auszahlen. Conferenz zur Berathung über das Volksschulwesen. ..C. Berlin, 13. Juni. Die Konferenz zur Berathung über das Volksschulwesen setzte unter dem Vorsitze des Kultusministers Dr. Falk heute ihre Berathungen fort. Bei derselben wurden die Punkte 5 und 6 des Programms mit einander verbunden. Die Diskussion drehte sich namentlich um den Satz:„die einklassige Volksschule hat einen konsessionellen Charakter“, und hierbei kamen wieder die entgegengesetzten Ansichten zur Aussprache. Der Kultusminister selbst erklärte, daß ihm der Ausdruck:„Die einklassige Volksschule hat einen konfessionellen Charakter“ nicht glücklich gewählt scheine, denn derselbe verleite zu der Annahme, als müsse die Schule einen konfessionellen Charakter haben, während die Verfassung doch nur sagte: Die Konfession solle möglichst berücksichtigt werden. In der darauf folgenden Debatte fand der Standpunkt des entschiedenen Konfessionalismus der Schule vielseitig bestimmten Ausdruck, wobei einzelne Redner die Gelegenheit wahrnahmen, die Verdienste der Regulative rühmend hervorzuheben, und ihr Erscheinen als eine große Wohlthat, die dem Schulwesen widerfahren, zu schildern. Von der anderen Seite wurden dem Minister Anträge übergeben und im Laufe der Debatte erläutert, deren Tendenz dahin geht, den Religionsunterricht in der Schule des konfessionellen Wesens möglichst zu entkleiden. Namentlich wurde von dieser Seite betont, wie der Staat ein Interesse an dem Frieden der verschiedenen Konfessionen habe, der aber oft genug durch Schuld des Geistlichen gestört werde. Was die Regulative anbetrifft, so wurde von den Gegnern derselben hervorgehoben, daß sich an einem anderen Punkte der Vorlage Gelggenheit finden werde, zu sagen, was die Regulative Gutes und Schlechtes gewirkt hätten. Indeß wurde bereits von einer Seite ausgeführt, daß den Regulativen ein einheitliches, gesundes, nationales Prinzip mangele und daß sie einem mechanisirenden Unterrichtsverfahren Vorschub leisten, ja es geradezu hervorrufen.— Während der letzten Viertelstunde verließ der Minister die Sitzung wegen einer Konferenz mit dem Finanzminister. Sein Stellvertreter im Vorsitz, Unterstaatssekretär Dr. Achenbach, wies in seinem Resumé darauf hin, daß von keiner Seite gefordert worden sei, den Religionsunterricht aus der Volksschule zu verweisen. Die Sitzung schloß heute nach 2 Uhr, da eine Pause, wie gestern, heute nicht stattgefunden hatte. Am 14., Vormittags um 10 Uhr, wurden die Berathungen fortgesetzt. In der ersten Konferenz hatte der Kultusminister darauf hingewiesen, daß es nöthig sein werde, bei der Besprechung über die Lehrerbildung auch die Bildung der jüdischen Lehrer in Betracht zu ziehen. Zu diesem Behufe einberufen, waren am Freitag in der Konferenz erschienen der Rektor Fr. Horwicz aus Berlin und der Land=Rabbiner Dr. Meyer aus Hannover. Da man noch nicht bis zu dem Kapital der Lehrerbildung vorgeschritten war, so ging man von der Tagesordnung ab und trat sogleich in die Berathung über die betreffende Materie ein. Die Besprechung, an der sich die beiden jüdischen Sachverständigen durch ausführliche Darlegung des historischen Verlaufs und des thatfächlichen Bestandes in Betreff der Bildung von jüdischen Lehrern vorzugsweise betheiligten, währte über zwei Stunden. Nach einem Resumé des Kultusmnisters ward in die Fortsetzung der Berathung von Nr. 5 und 6 eingetreten. In ausführlicher Darlegung fixirte alsdann der Herr Minister sowohl das Uebereinstimmende, als auch die Differenzen über die zur Frage gestellten Punkte. Die Besprechung von Nr. 7 brachte wiederum die verschiedenen Anschauungen der Fürsprecher, sowie der Gegner der Regulative zum Ausdruck. Die Debatte mußte indeß der vorgerückten Zeit wegen abgebrochen werden. Die Sub=Kommission über die Mittelschulen hat ihren Bericht bereits dem Herrn Minister übergeben. Die aufgestellten Thesen lauten: 1) Die Mittelschule hat die als berechtigt anzuerkennenden Erziehungsund Unterrichtsbedürfnisse für die männliche und weibliche Jugend des mittleren Bürgerstandes zu befriedigen. 2) Dieselbe wird gegen Zahlung eines Schulgeldes besucht; sie beruht im Anschluß an die Volksschule auf elementarer Grundlage, vertieft und erweitert sodann nach ihrer Abzweigung von derselben deren Unterrichtsgegenstände, erstrebt eine für jenen Stand ausreichende Vorbildung und verzichtet vorläufig unter Festhaltung ihres Selbstzweckes auf Erlangung der den höheren Schulen zuerkannten Berechtigungen. 3) Eine in den Mittelschulen überall zu erstrebende allgemeine Durchbildung wird außer deren Verwerthung in der Präparandenbildung eine den besonderen ärtlichen oder provinziellen Verhältnissen entsprechend besondere Fachbildung zu fördern und die auf dem Gebiete des Gewerbes, der Technik, der Landwirthschaft, des Seelebens als nothwendig sich herausstellenden Anforderungen wird die Dauer des Schulbesuchs festgesetzt werden; in der Regel wird dieser nach vollendetem 15. Lebensjahre abschließen. 5) Die Unterrichtsgegenstände der Mittelschule sind nach Anleitung eines detaillirten Lehrplanes: a. Religionsunterricht; d. Deutsch und eine lebende fremde Sprache; c. Geschichte; d. Geographie; c. Naturbeschreibung; k. Naturlehre(Physik, Chemie); g. Mathematik(Algebra, Geometrie, descriptive Geometrie); h. Schreiben; i. Zeichnen incl. gewerbliches Zeichnen; k. Singen; 1. Turnen; m. weibliche Handarbeit. 6) Die Anstellung des Dirigenten und der an den Mittelschulen beschäftigten Lehrer bedingt nicht ein Fukultätsstudium, sondern die Vorlage eines Qualifications=Attestes für die Unterrichtsertheilung in den angegebenen Lehrfächern. Am 15., Vormittags um 10 Uhr, wurden die Berathungen fortgesetzt. Von einer Seite wurde ein selbstständiges Auftreten der Realien in der Volksschule, selbst in der einklassigen, in bestimmter Aufeinanderfolge verlangt und wurde entschieden getadelt, daß das Regulativ vom 3. October 1854 übereinstimmend mit dem Satze 7 der ersten Abtheilung der Vorlage das Lesebuch als den Ausgangs= und Mittelpunkt des Unterrichts in den Realien festsetze, umsomehr als diese Bestimmung überhaupt sich in der Praxis als ein Hemmschuh für die freiere Entwickelung der VolksschulenLesebuch=Literatur erwiesen habe. Die Regulative prädestiniren dieser Bestimmung gemäß das Lesebuch vorzugsweise zum Realbuch, während dadurch die andere, von vielen Seiten lebhaft erhobene Forderung, das Volksschullesebuch solle vorzugsweise den nationalen Character repräsentiren, zurückgedrängt wurde.— Dagegen wurde von anderer Seite lebhaft bestritten, daß eine weitere Ausdehnung des Unterrichtsstoffes in der Volksschule, wie die Regulative ihn vorschreiben, räthlich und möglich sei. Besonders wurde im Gegensatz zu den Behauptungen ihrer Gegner von dieser Seite hervorgehoben, daß die Literatur auf dem Gebiete des Volksschullesebuches sich gerade durch die Regulative außerordentlich belebt habe.— Die Bedeutung des Volksschullesebuchs nach der kulturhistorischen Seite hin wurde allgemein anerkannt und von diesem Gesichtspunkte aus fand auch die Ansicht Vertretung, daß aus dem Volksschullesebuch alles konfessionell Anstößige entfernt werden müsse. Nachdem die Debatte über diesen Gegenstand bis gegen drei Uhr gedauert hatie, wurde sie geschlossen und der Minister gab, um die zu Tage getretenen Ansichten möglichst genau zu präcisiren, eine Resume von den Ansichten jedes einzelnen Redners, welches allgemeine Zustimmung fand.— Der von mehreren Seiten ausgesprochene Wunsch, man möge sich noch in der heutigen Sitzung über die Zahl der für den Religionsunterricht in der Volksschule festzusetzenden Unterrichtsstunden schlüssig machen, konnte wegen der vorgerückten Zeit nicht mehre realisirt werden und wurde dieser Gegenstand fur die am Montag stattfindende Sitzung bestimmt.— Auf eine desfallsige, aus der Mitte der Versammlung an den Minister gerichtete Anfrage sprach der letztere die Erwartung aus, daß man am Donnerstag wohl mit der Berathung der im Programm aufgestellten Fragen zu Ende kommen werde. Rheinland und Westfalen. Wald, 18. Juni. In der zweiten Hälfte des Monats Mai erkrankten im hiesigen Kreise 191 Personen an den Pocken, es starben daran 35 Personen. Seit Ausbruch der Krankheit bis zum 31. Mai wurden 1045 Personen von derselben befallen, wovon 261 starben. — Die Einlösung der zum 1. Juli gekündigten fünfprozentigen Preußischen Staatsanleihe von 1859 findet bereits vom 22. v. Mts. ab statt. Düsseldorf, 17. Juni. Nicht nur hier, sondern auch in Münster und andereu Garnisonsorten sind auf den Eisenbahnen alle Vorkehrungen getroffen worden, um eine größere Truppenmasse ohne Verzögerung nach den durch den Strike der Bergleute bedrohten Orten zu bringen. Von hier wird, wenn es Noth thut, vorab nur ein Bataillon des niederrheinischen Füsilierregiments Nr. 39 abgehen. Wesel, 16. Juni. So eben kommt mir die Nachricht von einem recht traurigen Unglücksfall. Die beiden einzigen Söhne(der eine 12, der andere 14 Jahre alt) eines beim Brückenbau beschäftigten Schlossermeisters wollten in der Lippe baden, ertranken aber beide. Sie wurden dem nichts ahnenden Vater als Leichen in's Haus gebracht. 14. Juni. Die hiesige Ackerbauschule wird in dem laufenden Sommersemester von 57 Schülern besucht Von diesen sind 35 aus der Rheinprovinz, 10 aus Westfalen, 1 aus Hessen=Nassau, 1 aus der Provinz Sachsen, 1 aus dem Fürstenthum Waldeck, 7 aus Holland, 1 aus Belgien und 1 aus Frankreich. Köln, 17. Juni. Zur Feier der 26jährigen Regierung des heiligen Vaters fand gestern Morgen Seitens vieler Katholiken im Dom eine gemeinschaftliche heilige Communion Statt. Darauf zog des Nachmittags um ½2 Uhr eine starke Prozession vom Dom aus zur Muttergottes nach Kalk, um dort für den Papst zu beten. Die dort abgehaltene Sammlung für den Peterspfennig gab einen reichlichen Ertrag. Des Abends war eine Festversammlung im„Deutschen Kaisersaale“, welche sehr zahlreich besucht war. — Von den Brieftauben, welche die Gesellschaft„Union“ gestern Morgen zwischen 5 und 6 Uhr in Paris aufsteigen ließ, kehrte die erste um zwölf Uhr 55 Minuten, die zweite um 2 Uhr 10 Minuten und die dritte um 3 Uhr 40 Minuten zurück. Köln, 16. Juni. Die Passagiere des Köln=Düsseldorfer Personen=Dampfbootes„Stadt Elberfeld“, welches gestern Nachmittag 4 Uhr seine Fahrt von hier rheinaufwärts angetreten hatte, wurden wegen einer unweit von hier eingetretenen Störung in der Maschine von dem zu Thal kommenden Salon=Dampfboot„Humboldt“ aufgenommen und nach Köln zurückgebracht. Einer der von dieser Störung betroffenen Passagiere theilt uns bezüglich derselben Folgendes mit: Oberhalb Rodenkirchen ertönte der Ruf: „Anker runter!" Dies Commando wurde sofort befolgt. Gleichzeitig eilte der unten fungirende Maschinist mit verbrannten Beinen die Treppe herauf. Er hatte das Wasser aus dem Kessel in den Maschinenraum laufen lassen. Befragt über die Ursache dieses Thuns und über seine Verletzung, gab er zur Antwort:„Besser das Wasser im Schiff und ich verbrannt, als eine Explosion und Viele unglücklich.“ Wodurch die von dem Maschinisten befürchtete Explosion angezeigt und wie fern seine Besorgniß begründet war, ist uns noch nicht bekannt geworden. Die Verletzung des Mannes schien übrigens nicht gerade sehr schwer zu sein. Eupen, 16. Juni. In Folge des Arbeiterstrikes sind seit gestern Abend die Fabriken unserer Stadt geschlossen worden. Die Ordnung ist nirgends gestört. Koblenz, 16. Juni. Der Post=Expediteur F. W. Geil aus Stromberg wurde wegen Unterschlagung von Geldbriefen und Werthstücken im Gesammtbetrage von ca. 20,000 Thlrn. vom kgl. Assisenhofe zu 18 Monaten Zuchthaus und in die Kosten verurtheilt. Bei dessen Verhaftung in London fand man noch die Summe von 11,700 Thlr. in Staatspapieren. Koblenz, 14. Juni. Gestern Nachmittag traf an der Laubach, von Bingen kommend, eine Zigeunerbande in der Gesammt=Kopfzahl von 40 Personen, unter denen sich sogar kaum 14 Tage alte Kinder befanden, ein. Auf der Chaussee selbst gaben sich die erwachsenen weiblichen Glieder der Bande dem ausgelassensten Tanzvergnügen hin, wozu die Männer mit Pfeifen accompagnirten, während die kleineren Kinder die einzelnen Häuser mit ihren Betteleien heimsuchten. Geführt wurde die Gesellschaft durch zwei sogenannte Meister, welche sich durch große Stöcke mit silbernem Knopf und durch zwei Meisterinnen, die sich durch große silberne Halsketten auszeichneten. An Transportmitteln fahren sie 4 Wagen und 20 Pferde mit durch Polizeibeamte und Gendarmen wurde ihnen ihr Handwerk indeß bald gelegt und sie durch die Eisenbahnstraße über die Moselbrücke unter einem ungeheuren Zusammenlauf Neugieriger gebracht, von wo sie heute nach Remagen dirigirt sind. Trier, 14. Juni. Kaum noch sind die schrecklichen Folgen des Zusammenstoßes zweier Eisenbahnzüge zwischen Oetringen und Luxemburg beseitigt, als auch schon wieder Kunde von einem noch weit schrecklicheren Eisenbahnunfalle zu uns herüber dringt. Gestern Abend stürzte jenseits Luremburg bei Eich ein ganzer Personenzug einen 170—180 Fuß hohen Damm hinunter und wurde zertrümmert. Die ganze Größe dieses Unglücks läßt sich im Augenblick noch nicht übersehen. Essen, 17. Juni. Der erwartete große Strike der Bergleute von 40 Zechen des Reviers um Essen, Steele und Mülheim, Oberhausen 2c. ist nunmehr ausgebrochen. Auf sämmtlichen betheiligten Zechen sind heute Morgen die Bergleute, mit Ausnahme von einigen wenigen Tagesarbeitern, nicht zur Arbeit erschienen, nachdem gestern in mehreren Versammlungen die Einstellung der Arbeit beschlossen worden. Hier in Essen fanden Morgens resp. Mittags die Versammlungen im Städtischen Garten Statt, und hatten sich nach einer oberflächlichen Schätzung dazu im Ganzen etwa 16—1700 Personen eingefunden. In den beiden Versammlungen wurde auch an die anwesende Bergleute die Frage gestellt, ob die gegenwärtige Bewegung durch die Jesuiten angefacht sei. Es wurde dieses einstimmig verneint und geantwortet, daß es nur die Noth der Arbeiter sei, welche diese Bewegung veranlaßt habe. Wir erwähnen übrigens, daß die Belegschaften einer Anzahl Zechen der genannten Reviere sich bis jetzt der Bewegung nicht angeschlossen haben. — Der Strike nimmt seinen Fortgang, indem auch heute Morgen auf den Zechen die Bergleute nicht angefahren sind.— Bei dieser Gelegenheit sehen wir uns gegenüber den vielseitig colportirten ungeheuerlichen falschen Gerüchten veranlaßt zu constatiren, daß hierselbst und auf den nahebei liegenden Gruben gestern Alles durchaus friedlich und ohne irgend welche Excesse verlaufen ist. Eichlinghofen bei Barop, 16. Juni. In einer gute bier stattgehabten Zusammenkunft des Knappen= und gtiegervereins betreffs des in 14 Tagen hier stattfindenden Teges, kam nach Erledigung einiger Vereinsangelegenheiten . Sprache auch auf die momentan nicht nur die Essener, andern auch die unsere und weitere Umgegend interessirende Strike=Angelegenheit der Essener Bergleute. Gegenüber diean in so großen Dimenfionen noch nie dagewesenen Zusammenhalten der dortigen Knappen hörten wir mit großer greude, daß zwar sehr viele der Bergleute von hier und umgegend sich dahin ausgesprochen haben, daß eine Verbesserung ihrer Lage nicht nur nothwendig, sondern mehr oder weniger bei den gesteigerten Preisen des Unterhaltes ine Lebensfrage sei, daß diese Verbesserung jedoch nicht auf den Zwangswege des Strikes zu erstreben sei, vielmehr zurch gütliche Uebereinkunft mit ihren Gewerkschaften auf vem Boden liberaler und rationeller Anschauungen. Wir zweifeln nicht, daß bei dem anerkannten Gerechtigkeitssinn unserer Gewerkschaften ein auf solider Basis ruhender Compromiß im Falle des Herantretens dieser Frage zu Stande kommen wird, um so unsere Gegend vor dem so viele böse Folgen nach sich ziehenden Strike zu bewahren. Landwirthschaftliches. Grevenbroich, 17. Juni. Unter dem vielgestaltigen Ungeiefer, das gegenwärtig unsere Gärten bedroht, zieht der Lilienezier um so mehr die Aufmerksamkeit des fleißigen Gärtners auf sich, weiller der Vorbote des ihm nahe verwandten Spargelkäfers ist. Beide vermögen die von ihnen genannten Pflanzen gänzlich zu vernichten oder doch sehr zu verunstalten. Der Lilienkäfer ist en kleines Käferchen von der Größe eines Weizenkornes mit frischrothen Flügeldecken, die den Rücken des kleinen schwarzen Ungeheuers bedecken. Dieser Käfer legt auf die Blätter und Stangel der Lilienarten zahlreiche Eier, aus denen gelbliche Maden erwachsen, die in unglaublicher Gefräßigkeit mit dem schwärzsichegrünen Unrathe bedeckt sind, den sie aus dem Verzehr der von ihnen angegriffenen Pflanzen von sich geben. Will man diese schützen, sosfange man rechtzeitig die rothen Käferchen ein. Sonst muß man die ekelhaften Maden zur Rettung der Lilien zerdrücken. Letzteres ist eine höchst unsaubere lästige Arbeit. Der Käfer aber fängt sich leicht. Er hat noch das besondere, daß er in geschlossener hohler Hand an's Ohr gehalten einen piependen Ton von sich gibt, als ob ein Ferklein quicke. Drum nennt man ihn in Süddeutschland auch den Musikkäfer oder Geigenkäfer. Mit der Vertilgung seines Vetters, des Spargelkäfers verfahre man in gleicher Weise rechtzeitig, damit man mit den eklen Maden nichts zu thun hat. Vom Hellwege, 15. Juni. Wenn man die Berichte gelesen hat, welche die Zeitungen von den Verwüstungen bringen, welche Gewitter und Ueberschwemmungen hier und da und dort auch den gesegneten Fluren unseres Vaterlandes zugefügt haben, so wird deim Anblicke unserer hochragenden Roggenhalme, der dichtbestandenen üppigen Weizen= und Haferfelder, des saftigen Grüns der Wiesen und der Kleestücke ein sehr verstärktes Gefühl der Trauer und des Mitleids hervorgerufen. Wenn unsere Saaten kein Unglück trifft, so werden wir eine reiche Ernte an Stroh, Körnern und Futterkräutern haben. Aengstliche Gemüther blicken deshalb mit doppelter Sorge zu jedem aufsteigenden Gewitter hinan. Bis jetzt haben sich nur sehr wenige über unserer Gegend entladen. Daß mit den Feldfrüchten die Gartenfrüchte ziemlich gleichen Schritt halten, ist wohl selbstverständlich. Dem Obste, namentlich Aepfeln und Birnen, haben die„gestrengen Herren“ doch arg mitgespielt. Vermischte Nachrichten. — Ueber das Elend in den Baracken, welche die Wohnungslosen in Berlin auf der Schlächterwiese aufgeschlagen haben, schreibt die Tribüne u..: Wir haben sie besucht, diese Stätte, wo Menschen sich niedergelassen in elenden Strohhütten und Bretterbuden, die, meist ohne schützendes Dach, jedem Unwetter preisgegeben sind; wahrlich, wir kenneu Hundehütten, die sich wie Paläste ausnehmen gegen diese Baracken. Unsere Feder sträubt sich, all die Eindrücke wahrheitsgetreu niederzuschreiben, die wir dort empfingen, das ganze Getreide ist unreif abgemäht, die Kartoffel= und Gemüsefelder zertreten; in einer der niedrigsten Hundehütten, von kaum 3½ Fuß Höhe liegt eine Wöchnerin— die Frau eines Dienstmannes— schwer krank, das Kind ist bei der Geburt gestorben. Ein Droschkenkutscher mit Frau und vier Kindern lagert schon 14 Tage im Freien, weil ihm das Geld zum Ankauf der Bretter fehlt. In einer Zelle, die nur durch Lumpen oben bedeckt, an den Seiten aber offen ist, domicilirt ein Färbergeselle mit Frau und sechs Kindern. Der Mann ist ohne Beschäftigung. Bis Donnerstag den 13. d. M. waren im Ganzen 67 Familien angemeldet, wovon circa 40 in den Baracken, die Uebrigen aber noch im Freien campiren. An Pacht zahlen die Letzteren circa 20 Groschen für die Quadratruthe. — Wie sehr die hohen Arbeitslöhne die Preise der fertigen Waaren gesteigert, ist aus einem Circular der Du Mont=Schauberg'schen Buchhandlung in Köln ersichtlich, wonach jedes Exemplar des großen Kölner Lesebuches im Druckpreise 2 Sgr. in der Verlagshandlung gestiegen ist. In Trier hat das vereinigte Buchbinder=Collegium die Einbandpreise der Schulbücher um 25— 50, bei größeren Schulbüchern z. B. biblische Geschichten um gerade 100 Prozent erhöht. Kostspieliges Rohmaterial und Arbeitslöhne rechtfertigen diese Steigerung.— Die Schriften für Buchdruckerei=Einrichtungen sind bis 50 Prozent gestiegen. — Bei einem alten Jagdliebhaber, der zwar selten etwas traf, aber desto mehr aufschnitt, war eine große Gesellschaft. Herr v. N. hatte stets einen Diener hinter sich, den er zum Zeugen seiner Heldenthaten aufrief. So auch diesmal.„Da muß ich Ihnen,— sprach er unter anderm, — von einem höchst merkwürdigen Schusse erzählen, den ich dieser Tage gethan habe. Stellen Sie sich vor, meine Herren, ich schoß einen Sechszehnender durch den rechten Hinterlauf und das rechte Gehör. Was sagen Sie dazu meine Herren?" Alles mußte lachen.„Johann,“ Du warst dabei, rief nun Herr v. N, Du kannst's bezeugen.“„Allerdings", erwiderte der Diener, es hat seine vollkommene Richtigkeit, der Hirsch litt, mit Verlaub zu sagen, etwas an Ungeziefer und kratzte sich eben hinterm Ohr, als mein Herr schoß.“— Jetzt ward der Lachtumult noch größer. Johann aber beugte sich zu feinem Herrn herab und flüsterte ihm in's Ohr:„Ew. Gnaden müssen nicht so weit aus einander lügen, sonst bringe ich es nicht gut zusammen.“ — Der bekannte Augenarzt Professor Casturani in Turin hat die Entdeckung gemacht, daß mittels Eintreibung von Luft durch die Augen Thiere fast schmerzlos und in wenigen Secunden— zwei bis vier— getödtet werden können. Da diese Tödtung auch auf Manschen anwendbar ist und dieselbe nicht die mindeste Spur von Gewaltthat zurückläßt, so dürfte sie bei Vertretern der gerichtlichen Medicin gewiß und mit Recht Aufsehen erregen. Bei jüngst vorgenommenen Experimenten in der königlichen Thierarz= neischule in Turin wurden in wenigen Minuten vier Kaninchen, drei Hunde und eine Ziege getödtet. Amtlicher Reußer Fruchtpreis vom 18. Juni. 8hl. sg. 8 28 8 20 8 12 Weizen): Qual. 200 Pfd.) 3. Roggen)1.„ 5 28 200 Pfd.)2.„ 5 20 Sommergerste 200 Pfd. 4 22 Buchweizen 5 3 Stroh, per 200 Pfd. Rüböl per 100 Pfd. " Faßweise Rübkuchen per 2000 Stück, Stampf Preßkuchen 2000 Pf. Branntwein per Thl. 1 13 13 9. 18 6 9 47 44 Cuno Haarhaus in Solingen, Wechsel-Course in Preuss. Courant. der Bürgermeisterei Merscheid. Geburten: 10. Juni. Ernst, S. v. Robert Suberg, Schleifer zu auf der Bech. Anna Maria, T. v. Julius Zündorf, Kohlenhändler zu Hüttenhaus. Paul, S. v. Julius Krapp, Fabrikarbeiter zu Bech. 11. Anna, T. v. Gustav Mohnes, Scheeren= Arbeiter zu Dahl. 13. Carl, S. v. Gustav. Schlechter, Messerreider zu Oben=Mankhaus. 15. Hulda, T. v. Daniel Paashaus, Messerschmidt zu Heide. Gestorbene: 10. Juni. Caroline Jansen, Wwe. v. Peter Johann Carl Wolf, 65 Jahre alt, zu Hüttenhaus, Schlagfluß. Alwine Grab, 5 Monat alt zu auf der Bech, Unterleibsentzündung. 11. Eberhard Richartz, 1 Monat alt, zu Götsche, Blattern. Emilie Fuchs, 7½ Jahre alt, zu Limminghofen, Diphtheritis. 13. Auguste Thiel, 7 Jahre alt, zu Heide, Blatkern. Julie Butz, Ehefrau von Carl Saam zu Braband, 39 Jahre alt, Blattern. 14. Fried. Wilh. Buchmüller, ledig, Weber, 37 Jahre alt, zu Dunkelnberg, Auszehrung. 15. Eduard Köller, Ehemann von Cornelie Weck, 69 Jahre alt, Rentner zu Weyer, Wassersucht. Verheirathete: 15. Juni. Fried. Wilh. Schophof, Wittwer, Fabrikarbeiter und Amalie Buchmüller, verwittwete Lärmer, beide zu Scharrenbergerheide. Amtliche Bekanntmachungen. Oeffentlicher Impftermin. Am Mittwoch den 26. Juni., Nachmittags 5 Uhr, findet beim Wirth Ohliger zu Schlagdaum die unentgeltliche Impfung statt. Wald, den 17. Juni 1872. Der Bürgermeister: Alvermann. Erfahrungsmäßig ist die einmalige Impfung nicht ausreichend zu einer rascalen Vorbeugung und Verhütung der Ilattern=Epidemie, es wird daher die -gememne Einführung der wiederholten Jesunden Pvacination) für unerläßlich „3r Ausführung dieser Maßregel ir soigende Revaccinationstermine angesetzt worden: 1. in der Schule zu Wald: 1 Freitag den 21. Juni cr., in der Schule zu Dülgensthal: Montag den 24. Juni cr., in der Schule zu Hecken: Dienstag den 25. Juni cr., in der Schule zu Lindersberg: Donnerstag den 27. Juni cr., 5. in der Schule zu Nümmen: Freitag den 28. Juni er., 6. in der Schule zu Oberhaan: Montag den 1. Juli., jedesmal Nachmittags 3 Uhr, deren Benutzung dringend empfohlen wird. Wald, den 17. Juni 1872. Der Bürgermeister: Alvermann. Kse Heute empfingen wir die erschütternde Nachricht, daß unser theurer hoffnungsvoller Sohn und Bruder Carl Dicchmann, Seminarist in Trarbach, daselbst gestern Nachmittag beim Baden ertrunken ist. Der Herr wolle uns trösten in unserm tiefen Schmerze. Wald, den 18. Juni 1872. Adelbert Dieckmann nebst Frau und[Kinder. Todes-Anzeige. Am 17. d. M. hatte der Seminarist Carl Dieckmann aus Wald das Unglück, beim Baden in der Mosel zu ertrinken. Seine durch diesen plötzlichen Todesfall sehr erschütterten Mitschüler verlieren in ihm einen geliebten Kameraden, sowie die Anstalt einen ihrer strebsamsten und zu den schönsten Hoffnungen berechtigenden Zögling. Ein ehrendes und unvergeßliches Andenken bewahren ihm seine trauernden Mitschüler. Trarbach. d. 17. Juni 1872. 1 Hypothekeneapikikien in jeder Größe liegen stets zum Ausleihen bereit. Gräfrath. Todes-Anzeige. Nach langen, schweren Leiden entschlief heute Abend sanft und ruhig unsere liebe, unvergeßliche Mutter, Schwieger= u. Großmutter Anna Catharina Kobig, geb. Saam, im Alter von 74 Jahren. Entfernten Verwandten und Freunden widmen diese TrauerAnzeige mit der Bitte um stille Theilnahme Wald, den 16. Juni 1872. Die Hinterbliebenen. Sparkasse zu Merscheid. Bestand an Einlagen am 16. Mai 1872 Thlr. 87,409 19 9 Einlagen bis 15. ds.„ 7,562—— Summa Thlr. 94.971 19 9 Ab Rückzahlungen„ 2488 22 8 Bl. Bestand an Einl. Thlr. 92,482 27 1 Jede Summe wird angenommen und bis inclusive 200 Thlr. mit 4%, höher? Beträge mit 31/3% verzinst, außerdem werden für Handwerker ohne Gesellen, Fabrikarbeiter, Taglöhner und Dienstboten bei der Provinzial= Hülfskasse 1% liquidirt, wenn deren Einlagen überhaupt die Summe von 200 Thlr. und für das Sparjahr die Summe von 20 Thlr. nicht übersteigen, so daß diese Sparer 5% Zinsen von ihren Einlagen genießen. Die eingelegten Summen können ganz oder theilweise nach erfolgter Kündigung nebst den Zinsen stets zurückgenommen werden, bei 1 bis 10 Thlr. sogleich, 11 bis 50„ nach 14 Tagen. 51 bis 100„ nach 4 Wochen, 101 Thlr. u. höher nach 3 Monater Alle Ein= und Auszahlungen ers#gen in der Wohnung des Rendanten, Hrn. Communal=Empfängers Schmidt zu Fürk, bei dem auch etwaige Anträge um. Darlehn anzubringen sind. Ohligs, den 16. Juni 1872. Der Bürgermeister von Merscheid: Kelders. Genossenschafter der Solinger Volksbank! Wir stehen vor einer General=Versammlung, in welcher über das Fortbestehen unserer Bank entschieden wird. Alle diejenigen, welchen das Fortbestehen derselben am Herzen liegt, möchten wir hiermit auffordern, recht pünktlich um 7 Uhr zu erscheinen,— um durch das Gewicht ihrer Stimme das ihrige dazu beizutragen, daß wir unser gemeinnütziges Institut als solches erhalten, und nicht der Spekulation eine Anstalt zum Opfer fallen lassen, welche dazu berusen ist, und auch trotz aller gegentheiligen Behauptungen die Kraft in sich trägt, in wirklich humaner Weise jedem Gewerbtreibenden zu allen Zeiten eine Stütze zu sein. Mehrere Genossenschafter. CK prima Qual. per Pfd. 6 Sgr. 4 Pfg., 5 Pfd. 1 Thl. empfiehlt zur gefl. Abnahme Carl vom Eigen. Haan. Gnls=Tersteigerung. Die Kinder und Erben der zu Herberge, Bürgermeisterei Wald, verlebten Eheleute Herr Wilhelm Becker und Anna Catharina, geborne Dült. gen, lassen am Montag den 8. Juli ., Nachmittags 4 Uhr, am Schlagbaum, Gemeinde Wald, beim Wirthen Herrn Robert Ohliger, ihr zu besagter Herberge gelegenes Ackergut von 13 Morgen 90 Ruthen 20 Fuß, oder 3 Hectare 44 Are 70 Meter, an vorzüglichem Ackerland und Wiesen, nebst zugehörigen Hauptwohnhause, 2 Nebenwohnungen, Scheune und Stallungen öffentlich an den Meistbietenden als ein Ganzes zum verkaufe aus stellen. Wald, den 19 Juni 1872. C. J. Blumberg, Notar. Aufforderung. Durch Urtheil des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld vom 17. April d. J. ist der Nachlaß des am 29. Juli 1867 zu Solingen verstorbenen Fabrikanten Carl Friedrich Machenbach für erblos und der Unterzeichnete zzum Curator dieses Nachlasses ernannt worden. Demzufolge ersuche ich die Gläubiger dieses Nachlasses, mir ihre Forderungen anzumelden und die Schuldner, die rückständigen Beträge an mich zu zahlen. Solingen, den 15. Juni 1872. Kump, Friedensgerichtsschreiber. Meinen geehrten Kunden zur gefl. Nachricht, daß ich eine neue, sehr hübsche Auswahl in Wrißlonnten erhalten und solche bestens empfehle. Marie Kirschbaum. Versammtung der Tafelmesserschleifer des Kreises Solingen, Samstag den 22. Juni, Nachmittags 5 Uhr, im Locale des Herrn Julius Hartkopf. Die verein. Messerschleifer. Inserate in alle deutsche und ausländlsche Zeitungen werden zu Originalpreisen und ohne alle Hosten besorgt durch die Annonvon Thienes in Elberfeld. Bel grösseren Aufträgen entsprechender Rahatt. Hypotheken=Capitalien in kleineren und größeren Beträgen sind zu beziehen durch den General= bevollmächtigten der Preußischen Hypotheken=Versicherungs=Actien=Gesellschaft G. Meumann. Bahnhofstraße 7, Cölm. Schone=Slhloinsen sind fortwährend zu haben bei Joh. Röcker in Hilden. Ein starkes Dienstmädchen, in allen häuslichen Arbeiten erfahren, findet auf 1. Juli gegen guten Lohn Stelle. Wo, sagt die Exped. Ohligser Untn Vrrrin. Am Sonntag den 28. Juni c. feiert der Ohligser TurnVerein im Lokale des Herrn Plümacher sein diesjähriges Turnfest durch 60 40 Die Musik wird ausgeführt von der wohllöblichen Capelle des S. Ulanen=Regiments aus Düsseldorf unter der Leitung des Stabstrompeters Herrn Rosin. Einladung zur Betheiligung an der VI. Drüchle n. trinauhsteuung zugleich vom 21. bis inclusive 29. September 1872 in Bozen. Seit der fünften Obst= und Weinausstellung, die hier im Jahre 1867 stattfand, ist nunmehr ein Zeitraum verflossen, groß genug, um auf dem Gebiete der Landwirthschaft so manche neue Erfahrungen und wichtigen Fortschritte zu verzeichnen. Zum rüstigen Vorwärtsschreiten fehlte es auch wahrlich nicht an mächtigem, nachhaltigem Impuls. Der glänzende Ruf der Tyroler Früchte und Weine, welchen die bei den zahlreichen in= und ausländischen Expositionen der beiden letzten Dezennien preisgekrönten Erzeugnisse unseres durch die günstigsten klimatischen Verhältnisse bevorzugten Bodens errungen, erspiegelt sich in dem Umfange, in dem unsere Baumfrucht sich auf dem Weltmarkte Bahn gebrochen, und in dem gesteigerten Wein=Exporte, der zwar noch so manche Schwierigkeit zu bewältigen hat, jedoch— Dank den erfolgreichen Bemühungen rühriger Producenten und Händler— einen noch erfreulicheren Aufschwung in Aussicht stellt. Die Erweiterung des Absatzgebietes— gefördert durch die mittlerweile eröffnete Brenner= und Pusterthalerbahn— konnte nicht umhin, auf die Betriebsamkeit des Landwirths in hohem Grade aneifernd einzuwirken, und wir sehen in der That, daß die Productionsthätigkeit unserer Gegenden im Zweige der Obstcultur sich seit Kurzem in einer die kühnsten Erwartungen übertreffenden Weise entfaltete. Staunend blicken wir auf die Riesenwerke, welche der durch die Allgewalt der Wissenschaft entfesselte und unaufhaltsam vorwärts strebende Menschengeist, seit er die Naturkräfte des Dampfes und der Electricität sich dienstbar machte— mit kühner That in die Welt gesetzt. Jene großartigen Spuren menschlichen Wollens und Könnens— sie drän gen zum rastlosen Walten auf jeglichem Felde volkswirthschaftlicher Thätigkeit, sie gestatten kein Zögern, kein Zaudern. Wohl dem der ihren Fingerzeig begreift! denn Ehre, Macht und Wohlstand ist ihm beschieden. Wehe dem trägen und jenem Verblendeten, der in freolem Wahne sich vermißt, dem Strome der Zeit entgegen zu kämpfen!— Der Landwirthschafts= und Gartenbau=Verein in Bozen, eingedenk der Pflichten, denen er sich bei seiner Gründung unterzogen, erachtet es nun an der Zeit, zu einer neuen Ausstellung zu schreiten, um die Leistungen der diesseitigen Obst= und Wein=Cultur auf ihrer gegenwärtigen Höhenstufe in einem Gesammtbilde zu beleuchten, und im Hinblick auf die hohe Wichtigkeit der Viehzucht für unsere Alpengegenden, hiermit auch eine Thierschau zu verbinden. Nachdem durch die Unterstützung des hohen Ackerbanministeriums und der geehrten Handels= und Gewerbekammer in Bozen, welche sich sehr fördernd dem Unternehmen anschloß, sowie durch die auf den Garantiefond gezeichneten Beiträge der Freunde und Gönner des Projectes das Zustandekommen dieser Ausstellung gesichert ist, wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß dieselbe in der Zeit vom 21. bis einschließlich 29. September l.., und zwar die Exposition von Obst und Weinen in den Sälen des Merkantilgebäudes, die Viehausstellung dagegen auf dem städtischen Marktplatze in Bozen stattfinden wird. Dieses neuerliche Schaustück an heimathlicher Stätte bietet den erhebenden Moment, den Weltruf unserer Landesproducte nicht nur zu erhalten, sondern auch nach Kräften zu erhöhen und in belehrender Weise darzuthun, was der mit Verständniß gepaarte Menschenfleiß zu schaffen vermag. Es ergeht demnach an die Obst= und Wein=Producenten und Viehzüchter im Gebiete der Bozuer Handels= und Gewerbekammer die Einladung, sich an der Ausstellung durch Beschickung derselben mit auserlesenen Producten intensiv und lebhaft zu betheiligen, und jetzt schon ihre Aufmerksamkeit den nöthigen Vorkehrungen zuzuwenden. Die Modalitäten der Anmeldung und Einsendung der Ausstellungsobjecte, dann die Beschaffenheit der Preise werden demnächst kundgegeben, und ist der gefertigte Verein jederzeit bereit, über besonderes Verlangen Auskünfte zu ertheilen.— Diejenigen, welche ihr Interesse für die Ausstellung, diesen friedlichen Wettkampf auf segensreichem Culturgebiete, durch ihre Anwesenheit bethätigen,— Besucher von Nah und Fern, werden willkommen geheißen, und finden in unserer freundlich gelegenen Stadt Fürsorge für bequemen und angenehmen Aufenthalt. Bozen, am 20. Mai 1872. Der Landwirthschafts= und Gartenbau=Verein. Sparkasse der Bürgermeisterei Merscheid. Dieselbe nimmt Einlagen beliebiger Größe, sowohl von Einheimischen als von Auswärtigen durch den Rendanten Herrn Communal=Empfänger chmidt zu Füri an und verzinset Beträge bis einschließlich 200 Thlr. mit 4%, über 200 Thlr. mit 3½%. Rückzahlungen finden auf Wunsch in der Regel sofort statt. Anträge um Darlehn sind bei dem genannten Rendanten zu stellen. Der Bürgermeister von Merscheid: Kelders. Taperen und Vörden empfehlen auf starkem Papier mit lebhaften und haltbaren Farben in größter Auswahl zu außerordentlich billigen Preisen F. Kilian& Cie. in Cöln, S nahe am Central=Bahnhofe.) rie des 1. Monat Die Ziehung der 4. Serie der Lottel## König Wilhelm=Vereins findet im Monal uli im Ziehungssaale der Königlichen Preußischen Staats=Lotterie Statt. Loose à 1 und 2 Thlr. sind zu haben in Wald bei F. W Vossen. „„„ A.& E. Marcus. in Haan Aug. Bünger. gegen Cholera. Der auf der Industrie=Ausstellung zu London 1862, zu Dublin 1865 und zu Paris 1867 prämiirte „.„Arter Schurde von Philipp Greve-Stirnberg in Bonn wirkt nicht abführend, sondern erwärmend und beruhigend auf den Magen und den Unterleib, wird von vielen Doktoren bezogen und in Familien besonders empfohlen. Derselbe ist zu haben in Wald bei Herren W. Jacobs, Wwe. Dickmann, F. E. Lauterjung, F. Knapp, C. Sonnenschein, Fried. Voß, Pet. Wm. Schmidt, Wilh. Schübb, Gustav Kluthe, Carl Schmidt a. d. Scheuer, Ernst Nigeloh in.=Itter; in Dültgensthal: Abr. Müller; Wwe. Daniel Weck zu Fürker=Irlen; Gabr. Hammesfahr zu Engelsberg; Carl Weck zu Merscheid; in Solingen: Albert Reffrath, Johann Riffler, Franz Kemperdick, H. Himmelreich, Rob. Lauterjung an der Post, Rob. Lauterjung am Wehrwolf, Chr. Stöcker, P. Otto, Fr. Hamm, Fr. Geldmacher, Jul. Geldmacher, C. Geldmacher, Aug. Weber, Carl Ludw. Koch im schwarzen Raben, Jul. Moutin, F. Borggreve, C. Schaaf, C. Moll, G. Heidelberg, A. Peters, Pet. Winckels, C. Mertens, Ew. Mais; Untenkatternberg: Rath. Broch; Weeg: H. Ehemann; Mangenberg: Herm. Schmidt, Ohligs: Bahnhofs=Restauration Rodenbeck, A. Staudacher, Carl Linder, C. W. Neef, F. Plümacher, Aug. Heipertz, Aug. Leufer, Ed. Herder, L. Roggen, Gebr. Witte, Engels, C. G. Weck am Anker. Hochverehrter Herr! Bonn, den 27. Juli 1871. Da es mir leider nicht gestattet ist, bei meiner Durchreise hierselbst Ihnen persönlich meine Aufwartung zu machen, so drücke ich Ihnen hierdurch meinen tiefgefühltesten Dank aus für die Wunder, welche Ihr vorzüglicher Magenbitter„Alter Schwede“ an meiner, schwer an die Cholera erkrankten, von den Aerzten bereits aufgegebenen Gemahlin, gewirkt hat. Hochachtungsvoll Graf Chermétief, Kaiserl. Russ. General=Lieutenant a. D. unsern Alter Schwede ächt trinken und nicht getäuscht werden * will, achte gefl. auf unsere Flaschen=Etiquetts und Siegel. Philipp Greve-Stirnberg. Vorräthig bei F. W. Vossen in Wald: Adolph, Die einfache Buchführung —— Verkehr mit dem Bauquier —— Wechsel=Ordnung Volks=Atlas für Schule und Haus Strafgesetzbuch, Volks=Ausgabe Eisenbahnkarte von Central=Europa 20 5 7½ 3 5 Die von hoher Regierung genehmigte und garantirte große nehmigte und garantirte große Gelo=Lertsofung enthält Gewinne im GesammtBetrage von ca. 1 Million 900,000 Thr. Kriert. welche in sieben Abtheilungen zur sicheren Entscheidung gelangen. Haupttreffer ev. Thlr. Pr. 100,000, 60,000, 40,000, 24,000, 16,000, 12,000, 10,000, 3 a 8000, 3a 6000, 4 a 41800, 4400, 8 a 1000, 9 a 3200, 10 a 2400, 26 a 2000, S a 1600, 53 a 1200, 104 a 800, 6 a 600, 206 a 400, 256 a 200, 340 a 80 u. ca. 31,000 a 44, 40, 20 2c. Die nächste Ziehung findet am 17. und 18. Juli d. J. statt und kosten hierzu Ganze Originalloose 4 Thlr. Halbe do. 2„ Viertel do. 1„ welche ich gegen frankirte Einsendung des Betrages(am bequemsten pr. Post=Anweisung oder pr. Post=Vorschuß) prompt und verschwiegen nach weitester Entfernung versende. Gewinngelder, sowie amtliche mit Staatswappen versehene Ziehungslisten erhält jeder Interessent sofort nach geschehener Ziehung zugesandt. Pläne gratis und franco. Man wende sich baldigst vertrauensvoll an das stets vom Glücke begünstigte Bankhaus blegmund Heckscher, Arbeiter=Conto=Bücher sind zu haben bei F. W. Vossen in Wald. Die vereinigten Scheerenschmiede Bei der heutigen Versammlung erklärten sich mit unserm Preisverzeichniß einverstanden: Reinh. Buchmüller zu Oben= Pilghausen. Gebis Böntgen zu Junkernhäuschen. Gust. Faust zu Vockert, Nath. Bender zu Johäntgesbruch. Der Strike herfielen: Reinh Ruppertz zu Solingen, Gustav Koch zu Solingen, Hoppe, Köller und Herberz zu Solingen, Aug. Ommer zu Solingen am Wehrwolf, Samuel Höller zu Solingen, Gebr. Braaken in Schpittert, Ohligs Wald. Tersummrn, Donnerstag denz 20. Nachmittags 6 Uhr, im Vereinslokale. Neuenhof, 16. Juni 1672. Der Vorstand. Eisengießer bei H. K. Kaiser zu Mangenberg am Sonntag d. 23. Juni„=Nachm. 5 Uhr. Zweck: Fortsetzung der Preisregulirung. Der Vorstand. Versummtung der Taschen= und Federmesserreider am Donnerstag d. 20. Nachm. 5 Uhr, beim Wirthen Jul. Hartkopf. Der Vorstand. Walder Schützen. Verein. Auf den Wunsch vieler Mitglieder findet von jetzt ab jeden Samstag Abend eine gemüthliche Zusammenkunft im Schützenhause bei Geschw. Grab statt. Es wird noch bemerkt, daß die Schützenzeitung zur Einsicht der Mitglieder ebendaselbst offen liegt. Der Vorstand. Ertsammtung der messerschleifer am Montag den 24. Juni, Abends 6 Uhr, im Vereinslokale bei Jul. Clauberg in Wald. Der Vorstand. Mit dem Preisverzeichniß erklätte sich einverstanden: I. Wolfertz, Unten zum Holz. Die verein. Messerschleifer. Ganpi=Versammtung der Bügel: und Einlagen=Schleifer am Sonntag den 23. Juni, Abends 6 Uhr, im Vereinslokale bei Jul. Clauberg Zweck: Wichtige Angelegenheiten. Die vereinigten Bügel= und Einlagen=Schleifer. Umlaufenden Gerüchten entgegen erklären wir hierdurch, daß der Arbeitsausschluß der Regenschirm= Arbeiter hartnäckig fortdauert. Die ausgeschlossenen Arbeiter. Folgende Fabrikanten haben sich mit unserm Preisverzeichniß schriftlich einverstanden erklärt: Hugo Moser, C. J. Krebs, P. D. Krebs, Gebr. Feist, P. A. Rauh, Ferd. Rottsiepen, Jul. Tückmantel, F. W. Matheis, Alfred Schmachtenberg, Jul. Röltgen, M. Feist, F. A. Jordan, J. J. Bick Sohn, F. W. Altendorf, Geschw. Trosdorf, Gust. Kaymer Wwe., Tagotzen=Froitzheim, Ernst Heberlein, J.& E. Müller Gebr., Joseph Löb Söhne, Christ. Schiefer, Voß& Heyden, I. P. Engels, Kießler& Comp, Solin= gen. Emil Wester, Stöcken. Herm. Hölterhoff, Feld. Gottl. Hammesfahr, Foche. R. Lohe, Kohlfurth. J. Hoppe Sohn, Mangenberg. Carl Schaub& Comp., A. Wester, Ferd. Bell, Gräfrath. Abr. Knyn, Ketzberg. G. Schmidt& Comp., Stockdum. C. S. Köller, Meuffels& Dorp, F. Plücker, Ed. Thomas, C. W. Hahn, Otto Garnich, C.& R. Linder, Wald. P. Gladbach, C. A. Bruchhaus, E. Bousmann, Ohligs. F. W. Tilmes Sohn, Bech b. Wald. In Strike verblieben: Gebr. Christians, Dan. Peres, Otto Curdts, F. W. Tilmes, F. W. Schmolz, Solingen. P. D. Baus, Th. Romberg, Schulte=Heuthaus, Gräfrath. Rud. Klein, Wald. F. W. Backhaus, Pütt b. Haan. I. W. Rauh, Schlagbaum. Der Strike verfielen: A. Schmidt& Sohn, Schlagbaum. Otto Maußner, Solingen. Die verein. Messerschmiede. Gaupt=Versummtung der Messerschmiede, Sonntag den 23. Juni, Nachm. 5 Uhr, im Vereinslokal bei Abr. Blasberg am Schlagbaum. Der Vorstand. Versammlung der Platteil=Messerreider, Donnerstag dei 20. Juni, Abends 7 Uhr, im Lokal# des Hru. Böntgen in Solingen." Wegen wichtiger Besprechung ergebenst ein Der prov. Vorstand. Ein schutfreier Knabt zum Ausschicken und für leichte Arbeit gesucht. Näheres in der Expedition dieser Zeitung. Neuester Fahrplan à 2½ Sgr. und 8 Pfg. vorräthig bei Vossen in Wald. Er Dienstag und Preis durch di Bote 15 für das Expediti wärts b In Novellen .) .) .) Bei gierung Jahrgan worden, Hauptm einem W erwachse und 187. zweite S des luxer Tagesord Tagesord Gesetz wi hülfsbedi Debatte Luxembu# durch den ohne Deb — 11 Sitzungi nung, die Kauffahrt Uebernah für 1873 trat das über welc wie bei d sodann in angenomi eine Reso während klärt, ind petenz de hierauf g mit 151 minister Kaiser er Reichsta die üblich während „Ich ed letzten Di