N 118. Wald, Ponnerstag den 6. Ottober 1870. Iter Zahrgang. Ereichmn in Soling en bei E. Larsch. Verantwortlicher Redakteur: F. W. Vossen in Wald. Drucker und Verleger: F. W. Vossen in Wald. Expedition in Haan bei Carl vom Eigen. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. Pränumerationspreis vierteljährlich in der Expedition 12½ Sgr., durch alle Königl. PostAemter und Boten bezogen 15 Sgr. Insertions=Gebühren für die Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. Agenturen zur Annahme von Anzeigen: J. H. Born in Elberfeld; Sachse& Cie. in Cöln und Leipzig; Haasenstein& Vogler in Frankfurt a..; Rud. Mosse in Berlin; Jlgen& Fort in Leipzig; J, Schüneberg in Hamburg; Carl Schüssler in Hannover. Abonnements auf das begonnene IV. Quartal werden noch fortwährend angenommen. Vom Kriegs=Schauplatz. Die Verluste, welche die Franzosen in dem Gefecht am 30. September hatten, lassen in der bedeutenden Ziffer, welche unterm 2. ds. gemeldet wurde, auf einen wenig geordneten, in volle Flucht ausartenden Rückzug schließen, was zu der Annahme berechtigt, daß dem diesmaligen Ausfallversuche vielleicht eine noch längere Pause folgen dürfte, als dem vorigen. Besonders hervorragende Actionen sind sogar, wie wir glauben, kaum mehr vor Paris zu erwarten, und General Trochu wird einsehen gelernt haben, daß er die wenigen, ihm noch zu Gebote stehenden Linientruppen nicht nur durch solche unnützen Ausfälle decimirt, sondern auch den Kampfesmuth der Pariser durch das wiederholte Schauspiel seiner geschlagen in die Stadt zurückkehrenden Truppen immer mehr verringert. So wird, nachdem die erste Periode der Belagerung, die Cernirung in so vollendeter Weise zur Ausführung gekommen ist, daß sich eine Bevölkerung von 2 Millionen durchaus isolirt sieht, mit dem Eintreffen des schweren Belagerungsgeschützes, daß bereits bei Meaux in Batterie gebracht wird, die zweite Periode der Beschießung beginnen, und dieselbe verspricht um so mehr Erfolg, als sie sofort mit äußerstem Nachdruck in's Werk gesetzt werden wird. Aus Straßburg schreibt man unter dem 30. Sept. dem„Frankf. Journal“: Von nah und fern strömt seit gestern eine ungeheuere Menschenmasse nach Straßburg. Nicht genug Wagen und Maschinen sind beizuschaffen, um die Neugierigen zu befördern. Unterhalb der Kehler Eisenbahnbrücke, an deren Herstellung eifrigst gearbeitet wird, werden die Ankommenden mittelst einer schnell hergestellten fliegenden Brücke und einer Masse Kähne über den Rhein gesetzt. Jeder aber will der erste sein, denn nicht schnell genug können die Aufgeregten das jenseitige Ufer erreichen. Auf einem schlecht zugerichteten Nebenweg, der mit Granaten= und Bombenstucken übersät war, die von den Ankommenden eifrigst aufgelesen werden, gelangt man zur Straße und dem zerstörten Zollhaus. Rechts und links der Straße erblickt das Auge nur Trümmerhaufen. Die 3 Den Lignnen. Novelle von Friedrich Friedrich. (Fortsetzung.) Der Vorfall in dem Withshause hatte in dem Dorfe viel von sich reden gemacht. Es waren nur Wenige, die dem Müller und dessen Tochter diesen Schimpf nicht gönnten.„Das war die Strafe für seinen Hochmuth“, sagten die Meisten, und Manche fügten noch bittere Worte hinzu, die der Müller indeß nicht wieder erfuhr, sonst würde es den Sprechern schlimm ergangen sein. Der Schmied war gleichsam der Held des Tages geworden, und er hatte alle die Burschen gerächt, die vergeblich ein Auge auf Marie gerichtet hatten. Er ließ sich dies gefallen, ja er freute sich darüber. Er hatte dem Müller gezeigt, das er sich von Niemand geringschätzend behandeln ließ; daß er gegen Marie, die ihm mit vollem Vertrauen und mit Liebe entgegengekommen war, schmachvoll gehandelt hatte, mochte er sich nicht gestehen. Sein Inneres war zu roh dazu, sonst würde er nimmer in der Weise gegen sie gehandelt haben. Daß er von Ferenz mit so überlegener Kraft niedergeworfen war, kränkte ihn bitter. Er hatte Tage lang das Bett hüten müssen und war dann entschlossen gewesen, Ferenz zu verklagen: er unterließ dies jedoch, weil er sich fürchtete, mit dem Burschen wieder zusammen zu kommen. Es würde ohnehin dadurch über den Vorfall noch mehr gesprochen worden sein, und auch dies wollte er vermeiden. Der Müller hatte fast allen Verkehr mit dem Dorfe abgebrochen. Er erfuhr wohl, daß über ihn und Marie spöttisch gesprochen wurde, er war indeß zu stolz und zu trotzig, um seinen Aerger darüber zu zeigen. Seine Mühle litt durch diese Feindschaft zu den Dorfbewohnern, es kümmerte ihn indessen wenig, denn er war reich genug, um dies zu ertragen. Er knüpfte mit der Stadt Verbindungen an, und erhielt bald von dort mehr Arbeit, als er auszuführen vermochte. Um den Groll, der ihn erfüllte, zu überwinden, griff er häufig selbst bei der Arbeit mit zu und dies that ihm wohl. Hundertmal mehr, als er, litt Marie. Sie konnte die erfahrene Demüthigung und schmachvolle Behandlung des Schmieds nicht überwinden. Ihr sonst so heiteres Wesen, selbst ihre frischen, rothen Wangen waren entschwunden, und nur zu oft verriethen ihre gerötheten Augen, daß sie hübschen, wohlerhaltenen Gebäude sind verschwunden. Wer je in Straßburg war, wird sich noch mit gnügen der prachtvollen Allee, die vom Rhein bis an das Austerlitzer Thor führt, erinnern. Ein kleiner Theil derselben, ungefähr 300 Schritte weit, ist noch vorhanden. Von da ist Alles öde und zusammengehauen. Die prächtigen Stämme liegen rechts und links der Straße, beinahe alle ihrer Krone und Aeste beraubt, die zu Faschinen benutzt wurden. Nach und nach wird der Weg schwieriger zu begehen. Regellos liegen die schönen Ahornstämme durcheinander; sie sollten den Zugang erschweren. Von Fahren ist keine Rede mehr, und Mancher, der sich mit Eisenstücken schon beladen hatte, entledigte sich jetzt seiner Last. Wäre die Stadt nicht in unmittelbarer Nähe, so würde man glauben, sich in einem zusammengeschlagenen Walde zu befinden. Rechts und links der Straße befanden sich wohlbestellte Felder und Gärten mit Gärtnerwohnungen und Restaurationen. Diese sind beinahe sämmtlich verschwunden; die Felder unter Wasser gesetzt, die halbdürren Maisstengel stehen abgestanden hervor. Wasser ist jedoch schon ziemlich abgelaufen und es verbreitet sich jetzt ein unangenehmer Schlammgeruch. Hier kann man die Festigkeit der Citadelle bewundern, wenn man die vielen tiefen Wassergräben und Canäle betrachtet, die die Stadt rings umgeben. Der hübsch angelegte Kirchhof in der Nähe der Stadt hat ebenfalls bedeutende Zerstörung erlitten. Die Cypressen und Trauerweiden daselbst sind umgehauen und haben im Fallen manchen kunstvollen Grabstein zerschlagen oder beschädigt. Die Gebäude beim Austerlitzer Bahnhof sind größtentheils verschwunden und strömen von dieser Seite her eine Masse Elsässer Fuhrwerke der Stadt zu, deren Eigenthümmer ihre in die Stadt geflüchtete Habe wieder zurückholen. Mit verbissenem Zorne sehen diese auf unsere Truppen, die„Schwoben", wie sie jeden Deutschen nennen.„Und ihr hättet die Festung doch nicht genommen“, sagte eine schon ziemlich bejahrte Frau,„in zwei Jahren noch nicht, wenn Uhrich, den der.!..l holen soll, uns nicht verrathen hätte!“ Ich hielt es für überflüsig, ihre Meinung zu bekämpfen. Die Straße wird jetzt belebter, Ordonnanzen, ein= und ausrückendes Militär mit den fröhlichsten Gesichtern von der Welt, wechseln mit schwerbeladenen Proviantzügen, Droschken und Kutschen, und gewähren ein buntes, vielbewegtes Bild. Das Austerlitzer Thor, das ganz wohlerhalten blieb, ist mit einer Wache besetzt und im Stillen geweint hatte. Sie hatte Niemand, dem sie ihren Schmerz hätte anvertrauen können, und daß sie Alles still mit sich selbst abmachen mußte, verzehrte sie fast. Den Müller ärgerte es, daß sie nicht im Stande war, ihren Schmerz zu verbergen, er würde viel darum gegeben haben, wenn sie ihre frühcte Heiterkeit sich bewahrt hätte, allein er sah ein, daß dies über ihre Kräfte hinaus ging. Er empfand Mitleid mit ihr, und konnte er sie auch nicht von dem Vorwurf frei sprechen, daß sie gegen seinen Willen ein Verhältniß mit dem Schmied angeknüpft hatte, so war er doch mild und gut gegen sie, um ihren Schmerz nicht noch zu erhöhen. Anfangs glaubte er, sie härme sich um den Verlust des Geliebten, ihr Herz hänge noch immer an dem, der sie so schändlich verlassen hatte, bald sah er indeß ein, daß er irrte. Marie hatte Peter aufrichtig und innig geliebt. Hätte er an jenem Tage in dem See den Tod gefunden, so würde sie vielleicht Jahre lang um ihn getrauert haben; seine schändliche Treulosigkeit hatte indeß schnell die Liebe aus ihrem Herzen gescheucht. Ihr Stolz lehnte sich dagegen auf, daß ihr Herz einen Menschen liebe, der sie so tief getränkt hatte. Sie verachtete den Schmied, und derselbe hatte in der That nichts Besseres verdient. Gegen Ferenz war sie seit jenem Tage, an welchem er zur Mühle zurückgekehrt war, in auffallender Weise anders geworden. Ihre frühere Scheu vor ihm hatte sich verloren, und kam ste auch wenig mit ihm zusammen, so war sie doch freundlich gegen ihn, so oft sie ihm begegnete. Ferenz that Alles, was in seinen Kräften stand, um ihre und ihres Vaters Zufriedenheit zu erlangen. Er fühlte sich glücklich, und sein unstätes Wesen, seine wilde, leicht erregbare Leidenschaftlichkeit; verließen ihn mehr und mehr. Seit frühester Jugendzeit war er von fast allen Menschen gemieden und wie ein Ausgestoßener behandelt. Allein, ohne Schutz, hatte er dagestanden, deshalb war er so wild geworden, und ein Haß gegen alle Menschen hatte sich in seine Brust eingeschlichen; er lebte in fortwährendem Kampf mit ihnen. Das Alles ward anders geworden. In der Mühle hatte er zum ersten Mal eine Stätte gefunden, wo er in die vollen Rechte der menschlichen Gesellschaft eintrat, wo das Gute, was an ihm war, auerkannt wurde. Das erhöhe und kräftigte sein Selbstbewußtsein und beruhigte sein leidenschaftliches Blut. verbietet den gefangenen Franzosen den Ausgang. Das Thor selbst kann mit einem ganz neu errichteten Palisadenthor gesperrt werden. Nächst dem Eingang befinden sich die kleinen Zollgebäude. Gemüthlich haben sich unsere Soldaten dort eingerichtet und plaudern harmlos mit den Zollbeamten, die zum bösen Spiele eine gute Miene machen. In der Metzgerstraße selbst sind die Häuser alle wohl erhalten. Nächst der Caserne befindet sich ein großer, freier Raum, der jetzt mit Schutt und Trümmerstücken hoch angefüllt ist. Theils um die Straßen von dem Schutt der eingefallenen, verbrannten Häuser frei zu machen, theils um den arbeitslosen, unzufriedenen Arbeitern Beschäftigung zu geben, wurde dieser Platz zum Aufstapeln der Baureste benutzt und solche von der halben Stadt hierher zusammengebracht. Die Straßen sind äußerst belebt und alle Geschäfts= und Wirthschaftslocale, die unbeschädigt sind, geöffnet. Der Liter ausgezeichneten Rothweins wird nur mit 12 Sous bezahlt; es soll ein nicht unbedeutender Vorrath davon in der Stadt liegen. Die Fleischer= und Bäckerladen haben sich rasch mit Vorrath versehen, da die Speculanten schleunigst bei der Hand waren; manch gutes Geschäft wurde von diesen gemacht. Officierspferde, die unter Brüdern 150 Thlr. werth waren, erhielten diese für 120 Franken. Der östliche Theil der Stadt ist sehr wenig beschädigt; dagegen die Steinstraße, Kronenburgerthorstraße, die Münstergasse sind total zerstört. Kehl machte auf mich beim Anblick der gewaltigen Zerstörung einen niederschlagenden Eindruck, dies verschwindet aber vollständig vor dem Straßburgs. Das Innere des Stadtbahnhofes ist durchaus demolirt. Glasstücke, vom eingefallenen Dach herrührend, vermischt mit Eisentrümmern, bedecken hoch den Boden. Die beim Haupteingange noch stehenden Wagen wurden durch einfallende Geschosse zerstört und unbrauchbar gemacht. Die Gasfabrik ist von der allgemeinen Zerstörung nicht ausgenommen. Der hohe, umfangreiche Schornstein ist in der Mitte entzwei geschossen. Eifrigst wird am Wegräumen des Schuttes gearbeitet. Die Gewerbshalle, die der Volksmund in„Gewerbslaube" umgetauft hat, entging wunderbarer Weise der Zerstörung, die dortigen Läden sind bereits wieder mit Auslagen versehen. Nächst der Illbrücke befindet sich das schwarze Brett, an dem die verschiedenen Proklamationen des Festungsgouverneurs und unter diesen auch Republik angeschlagen sind. Bald wird dieses mit den Für den Müller würde er jederzeit sein Leben gewagt haben, und er bot Alles auf, sich die volle Zufriedenheit desselben zu bewahren. Der Müller hatte keinen Grund, über ihn zu klagen, er gewann ihn von Tag zu Tag lieder. Er war stolz darauf, daß es ihm durch eine vernünftige Behandlung gelungen war, daß wilde Blut des Burschen zu zähmen, daß er sich über Vorurtheile hinweggesetzt hatte. Er hatte dadurch auf's Neue bewiesen, daß sein Blick schärfer war, und weiter reichte, als der Anderer. Er wußte, daß Ferenz Marie liebte, und trotzdem trat er ihm in keiner Weise entgegen. Gelang es ihm, des Mädchens Liebe zu erwerben, so war es ihm auch recht, denn Ferenz war ihm als Schwiegersohn noch immer willkommener, als irgend einer der Bauernburschen. Er hielt denselben für klüger und tüchtiger, als all' jene zusammen, und war fest überzeugt, daß er Alles aufbieren werde, um Marie glücklich zu machen. So schwanden die Wochen in der Mühle still und ruhig hin. Ihre Bewohner lebten für sich selbst und kümmerten sich um das ganze Dorf wenig. Dort gab es seit einiger Zeit wieder viel zu reden. Der Schmied wollte seine Hochzeit feiern; und die großartigsten Vorkehrungen wurden zu derselben getroffen. Sowohl er, wie seine Braut, waren reich, und Beide setzten ihren Stolz darin, ihren ganzen Reichthum bei dieser Gelegenheit offen zu zeigen. Fast das ganze Dorf war zu der Hochzeit eingeladen, und der Schmied versicherte in seiner großthuenden und prahlenden Weise, er werde eine Festlichkeit veranstalten, wie sie in dem Dorfe noch nie zuvor geschen sei. Der Müller war natürlich zu der Hochzeit nicht eingeladen worden— er würde für diese Ehre auch gedankt haben. Er war ruhiger geworden und hörte mit Lächeln zu, wenn ihm von den großen Vorkehrungen, welche der Schmied traf, erzählt wurde. Was kümmerte es ihn, er brauchte es ja nicht zu bezahlen. „Meinetwegen mag er das ganze Dorf in Sammet und in Seide kleiden und in Wein baden", erwiderte er, „Ich gönne ihm die Ehre, die er sich dadurch erringt.“ Der Schmied erfuhr diese Wort wieder, und sie ärgerten ihn. Dadurch, daß das ganze Dorf zu ihm bielt und sich von ihm deherrschen ließ, war er noch übermüthiger geworden. Ohnedies trug er gegen den Müller noch immer einen heimlichen Groll in sich, weil dieser ihn so kalt zurückgewiesen. Das konnte er nicht vergessen. (Forts. folgt.) Anordnungen der Führer unserer tapferen Armee bedeckt sein. Eine Menge Personen sind beschäftigt, die von den französischen Soldaten nach der Uebergabe der Festung in die Ill geworfenen Ausrüstungstücke wieder aufzufischen. Zerbrochene Säbel, Tornister, Patronentaschen, Käppis, Gewehrtheile, Stiefel, Riemen und Schnallen kommen dabei zum Vorschein, und manches Stück wird den auf der Brücke Stehenden als Beute zugeworfen. Das Münster hat an der Westseite stark gelitten, wenig oder ganz unbedeutend an den andern Theilen. Umherliegende Ornamentstücke und Theile von Thürmchen geben Zeuge von der Gewalt der Geschosse. Militär= u. Civilpersonen dürfen die Plattform besteigen, und zwar letztere gegen die Entrichtung eines bestimmten, kleineren Entrees. Kork, 29. Sept. Der Einzug unserer Truppen in Straßburg soll, wie mir von Offizieren mitgetheilt wurde, bei einem großen Theile der Einwohner den besten Eindruck gemacht haben, ihre stramme Haltung und geordnetes Benehmen habe sehr abgestochen gegen die Haltung der französischen Truppen. Diese seien fast sämmtlich betrunken gewesen und haben ihre Waffen u. s. w. mit Gewalt ruinirt. Bouquets und Kränze, welche unsern Truppen zugeworfen wurden, sah ich selbst an mehreren herübergekommenen Soldaten. Dagegen soll die Kehrseite des straßburger Publikums sich um so gemeiner benommen und durch allerlei Geberden ihren Unmuth gezeigt haben. Es sind denn auch bereits strenge Maßregeln ergriffen worden, die Soldaten dürfen nicht unter drei Mann ausgehen, und ist ihnen das Recht eingeräumt, wenn sie herausgefordert oder insultirt werden, sofort von ihren Waffen Gebrauch zu machen. Die preußische Comman= dantur hat in Folge dessen eine Bekanntmachung anschlagen lassen, deren Hauptverordnungen folgende sind: Der Kriegs= und Belagerungszustand besteht noch fort. Vergehen und Verbrechen werden standrechtlich bestraft. Alle Waffen sind sofort an die preußische Commandantur abzuliefern. Alle Zeitungen und Drucksachen bis auf Weiteres verboten. Alles Privateigenthum wird respectirt. Wirthshäuser um 9 Uhr zu schließen. Nach dieser Stunde muß jeder Civilist eine Laterne tragen. Die Stadtbehörden haben Quartiere ohne Verpflegung für etwa 8000 Mann zu besorgen. Mertens. Dem Fr. J. wird aus Straßburg, 1. Okt., geschrieben: Man kann wohl sagen, daß der ganze Stadttheil links vom Canal des Faux(das Eisenbahnviertel) eigentlich nicht mehr besteht. Nur wenige Häuser sind erhalten und auch diese nur theilweise. Es ist rührend, den Scenen zu lauschen, die sich hier in der Nähe der schrecklichen Unglücksstätte entwickeln. Da finden sich alte Bekannte wieder, die einander während der Belagerung nicht zu Gesicht bekommen haben. Da gibt es denn ein Fragen nach den angerichteten Zerstörungen, nach den umgekommenen oder verletzten Familienangehörigen, und häufig bildet dann nur ein Thränenstrom, ein krampfhaftes Schluchzen die beredte Antwort. Ich war mit einem Metzger aus Mannheim in die Stadt gekommen; er suchte seinen Bruder, welcher Würstler in der Steinstraße gewesen war. Er fand nur einen Trümmerhaufen, unter dem die ganze Familie ihr Grab gefunden. Der Karlsr. Z. wird vom 29. Sept. geschrieben: Man versichert, daß heute und gestern verschiedene Schüsse auf unsere Truppen gefallen und die Meuchler, angeblich Franctireurs, zur gebührenden Verantwortung gezogen worden seien. Die Haltung der Bevölkerung entspricht, soweit es sich beobachten läßt, solchen Vorgängen in keiner Weise. Aus Versailles wird geweldet: Der Cabinetscourier, Capitän Johnston, ist mit Depeschen aus Paris vom 25. Sept. am 29. d. in Versailles angekommen. Er wurde im Hauptquartier des Königs zugelassen, und ist über Belgien nach Calais abgereist. Zukunft wird kein Courier mehr die preußischen Linien passiren dürfen. Die deutsche Artillerie ist auf den Anhöhen von Saint Cloud aufgepflanzt. Man gräbt den Canal de 1 Qureg nach Sevron ab, um den Belagerten das Wasser zu entziehen und die Stellung der Preußen zu befestigen.— Die Preußen stellen die Tunnels und die Brücken der Eisenbahnen in der Nähe vor Ferte=sous=Jouarre wieder her. In Paris sind in der Umzäumung des Parc des buttes de Chaumont eine Zahl Petroleumfässer, die bei der Vertheidigung der Stadt zur Anwendung kommen sollten, verbrannt. Aus Evreux wird vom 1. Okt. berichtet: 4000 Preußen(Cavallerie, Infanterie, Artillerie) besetzen Mantes. Tours, 3. Oct. Aus Colmar wird vom 2. d. gemeldet, daß der Feind den Rhein in der Höhe von Mühlhausen überschritt und sich sowohl dieser Stadt als auch Schleitstadt nähert. Lille, 2. Oktober.(Auf indirectem Wege.) Ein angeblich mittelst Brieftaube hierher gelangter Bericht des Generals Trochu über das Gefecht vom 30. Sept. meidet: Unsere Truppen haben eine kräftige Recognoscirung vorgenommen, bei welcher sie bis Thiais und Choisy=le=Roi vordrangen. Nach einem lebhaften Geschütz= und Gewehrfeuer zogen sich dieselben in guter Ordnung in ihre Positionen zurück. Die Mobilgarden hielten sich tapfer und war der Erfolg des Tages im Ganzen für uns ehrenvoll. Unsere Verluste sind empfindlich im Einzelnen jedoch noch nicht voll kommen ermittelt. Offizielle Kriegs=Nachrichten. Versailles, 2. Oktober. Der Verlust der Franzosen im Gefecht vom 30. September beträgt 1200 Todte und Verwundete, darunter der Brigadegeneral Guilhem; wir machten 300 unverwundete Gefangene. Der diesseitige Verlust beläuft sich auf 180 Todte und Verwundete. Unter den Todten sind acht Offiziere. Gestern und heute wurden nur vereinzelte Schüsse auf die Forts abgegeben. Ferrieres, 3. Oct. Vor Paris nichts Neues. Bei Metz bestand die Division Kummer gestern ein größeres Vorpostengefecht. Der Feind ist mit starkem Verluste abgewiesen worden. Uebersicht der Tagesereignisse. Berlin, 3. Okt. Der Staats=Anzeiger veröffentlicht ein Schreiben Jules Favre's an den Grafen Bismarck, worin Favre Namens des diplomatischen Corps um Anzeige eines etwaigen Bombardements und Gestattung der Absendung eines wöchentlich einmal abzuschickenden Couriers bittet Bismarck lehnt die Anzeige ab aus militärischen Gründen. Wenn wir auch die Beförderung offener Briefe diplomatischer Agenten, so weit der Inhalt militärisch unbedenklich ist, zulassen werden, so vermögen wir doch die Ansicht derjenigen, welche das Innere der Festungswerke während der Belagerung für einen geeigneten Mittelpunkt des diplomatischen Verkehrs halten, nicht für begründet anzusehen und zu behandeln. Diese Auffassung scheine von denjenigen neutralen Regierungen getheilt, welche ihre Vertretung nach Tours verlegten. Berlin, 5. Okt. Es werden äußerem Vernehmen nach alle Vorbereitungen für die Einberufung der beiden Häuser des Landtages zum 20. Okt. getroffen. Es handelt sich, wie man glaubt, keineswegs einzig und allein um Feststellung des Budgets pro 1871, sondern in erster Linie und vor allem um eine Verlängerung des Mandats der Abgeordneten um einige Monate, wahrscheinlich bis zum 1. April 1871. Erst wenn diese Vorlage wegen der Mandatsverlängerung erledigt ist, soll der Etat eventnaliter eingebracht und durchberathen werden. — Von mehreren Seiten her wird übereinstimmend gemeldet, daß Herr Thiers seine Mission in Petersburg als erledigt und gescheitert betrachtet. Fürst Gortschakoff brachte ihm nämlich von vornherein die offene Erklärung entgegen, daß für die Entschließungen des russischen Cabinets unter den gegebenen Umständen nur noch die militärischen Ereignisse maßgebend sein können. Es ist also vor Allem Frankreichs Sache zu beurtheilen, ob es den Gang des Krieges zu seinen Gunsten noch bestimmen zu können glaubte, jedoch unter der feststehenden Bedingung, daß es sich zum Schluß auch dem Gesetz der Thatsachen zu unterwerfen hat. Königsberg, 4. Oct. Graf Bismarck hat aus Ferrieres, den 3. October, an das Vorsteheramt der Kaufmannschaft ein Telegramm gerichtet, dem zufolge das Ausfuhrverbot für Hafer und Kleie aufgehoben worden ist. Wiesbaden, 29. Sept. Die Nachricht von dem gestern erfolgten Eintreffen des Marschalls Mac Mahon ist, der„Mittelrheinischen Zeitung" zufolge, vollständig erfunden. Vor Verlauf eines Monats dürfte der verwundete Marschall überhaupt nicht transportabel sein. Wien, 3. Okt. Die heute erschienene MontagsRevue kann auf Grund sorgfältiger Erkundigungen die Nachricht, daß eine entscheidende Wendung in der rüssischen Politik eingetreten sei und dort gerüstet werde, als jeder Grundlage entbehrend bezeichnen. Die Gerüchte beruhen sämmtlich auf einer angeblichen, noch unbeglaubigten Aeußerung, die Ignatiew in Konstantinopel gethau haben soll. Die russischen Rüstungen beschränken sich auf gewöhnliche Recruten=Einberufungen und haben keinerlei beunruhigenden Charakter. Die Montags=Revue constatirt schließlich, daß die Beziehungen der Cabinette von Wien und Petersburg kaum etwas zu wünschen übrig lassen. Florenz, 3. Oktober. Nach hier eingegangenen Nachrichten ist das Resultat des Plebiscits in den römischen Gebieten folgendes: In Rom wurden 40,835 Stimmen mit Ja, 46 mit Nein abgegeben; in Frosinone stimmten sämmtliche 2529 Wähler mit Ja; in Velletri 3156 mit Ja, 11 mit Nein; in Orte waren 644 Wähler erschienen, welche sämmtlich mit Ja stimmten. Brüssel, 3. Oct. Eben gibt das Postamt Pa riser Briefe aus, die per Luftballon angelangt und vom 29. Sept. datirt sind, sowie Briefe aus Metz vom 30. Sept., die ebenfalls ein Luftballon gebracht hat. Aus den Pariser Briefen geht hervor, daß ein Decret der provisorischen Regierung angeordnet hat, jede der Getränke-Boutiquen zu schließen, sobald auch nur ein Mensch in einer solchen berauscht vorgefunden würde. Eine Depesche aus Tours vom 1. Oktober Abends meldet, der Marineminister sei nach Cherbourg abgereist, und General Uhrich habe sich dem Geuvernement gegenüber für die Nutzlosigkeit der dermaligen Kriegsfortsetzung ausgesprochen. Petersburg, 2. Okt. Thiers reist morgen nach Wien ab und speiste gestern bei dem Kaiser in Zsarskoje Selo. Rheinland und Westfalen. Wald, 4. Okt. Am Montag Morgen wurde am Schlagbaum ein ziemlich bejahrter Mann von dort todt auf der Erde liegend vorgefunden. Die Leiche wurde nach hier geschafft. — Eine Verordnung der Kgl. Regierung zu Düsseldorf untersagt, anläßlich der auf der linken Rheinseite ausgebrochenen Rinderpest für die Bürgermeistereien Monheim, Schlebusch und Opladen das Abhalten von Viehmärkten und den Handel und Transport von Rindvieh rc. ohne besondern Erlaubnißschein. Opladen, 4. Okt. Der Premierlieutenant Jac. Meckel von hier, Sohn des hiesigen Herrn Notars Meckel, ist von Sr. Majestät dem Könige mit dem Eisernen Kreuze decorirt worden. Man freut sich hier allgemein über diese höchst ehrende Anerkennung dieses tapfern, talentvollen Offiziers. Elberfeld, 3. Okt. Zur großen vor wenigen Tagen entdeckten Tropfsteinhöhle am Abhange des Hardtbusches wanderten gestern Tausende von Menschen; es glich einer Völkerwanderung, so zogen Nachmittags die Bewohner des Wupperthals in Schaaren zu den interessanten Räumen hin. Alle besahen die Schönheiten der gewaltigen Oeffnung nicht, müssen sich vielmehr bequemen später in diese Geheimnisse der Natur einzutreten, welche uns bis kürzlich unerschlossen waren. So höchst merkwürdige Steingebilde fortwährend von fleißigen Forschern in der Höhle auch gefunden und als denkwürdige Funde nach Hanse geführt werden mögen, so dürfte schwerlich ein Stein solche Aufmerksamkeit verdienen, als wie ihn Herr Rob. KüpperWerden Kipdorfstraße Nr. 71 aufzuweisen hat. Neuß, 2. Okt. Als heute Abend gegen 7 Uhr das Neußer Schiffchen, von Düsseldorf zurückkehrend, mit einer großen Anzahl Passagicre in dem Erftkanal angelegt hatte, entstand von den zu gleicher Zeit Aus= und Einsteigenden ein solches Gedränge auf der Landungsbrücke, daß zwei starke Balken derselben unter dem großen Gewichte zusammenbrachen. Etwa ein Dutzend Personen stürzten zum Theil in die Erft hinab, theilweise blieben sie auf den Brettern und zwei Nachen, die unter der Brücke lagen, hängen. Glücklicherweise ist der Wasserstand augenblicklich niedrig, so daß Keiner verunglückte. Viersen, 26. Sept. Eine Forderung an Frankreich wird auch von hieraus gestellt. In der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wurde nämlich der Antrag eingebracht, die Stadt möge an zuständiger Stelle die von der glorreichen ersten Französischen Republik ihr auferlegte und mit Strenge eingetriebene Brandschatzung von 60,000 Thalern nebst Zinsen von der Französischen Regierung(die richtige Adresse muß sich noch erst finden) bei den späteren Friedensverhandlungen zurückfordern. Köln, 28. Sept. Gestern Abend trafen auf dem Central=Perionen=Bahnhofe der Rheinischen Eisenbahn vierzig Zuaven der päpstlichen Armee ein, um von hier den Weg in ihre Heimath, Rheinland, Westfalen, Belgien und Holland, anzutreten. Wie wir hören, werden noch circa 3000 über Köln kommen. — 3. Okt. Diesen Nachmittag schlug ein Nachen, in welchem drei junge Leute oberhalb der Rheinbrücke eine Spazierfahrt machten, um, einer derselben konnte noch gerettet werden, die beiden anderen ertranken. Vermischtes. — Im Bette des Grafen Bismarck wurde— wie dem„..“ berichtet wird— am 16. Sept. Abends in Meaux ein etwa vier Jahre altes Kind gefunden. Der Hergang dieser Sache wird von dem Correspondenten folgendermaßen geschildert: Im Hauptquartier Meaux bewohnte der König die vorderen Zimmer des erzbischöflichen Palais, Graf Bismarck die rückwärtigen im Erdgeschosse. Die Fenster von Bismarck's Zimmer führten in den weitläufigen Garten, und durch diesen muß es der Person gelungen sein, in das Zimmer Grafen zu dringen und das Kind dort auszusetzen. Am Abend 10 Uhr kam der Graf von eine Konferenz aus den Königlichen Gemächern zurück und wollte, da er den Tag über ritt, sich zu Ruhe begeben, da hörte er ein Geräusch beim Bette, dasselbe wurde immer deutlicher vernehmbar, der Graf suchte nach der Ursache des Geräusches. Als er die Bettdecke zurückschlug, lag ein in grobes Linnen gewickeltes Kind im Bette. Als man später das Kind näher untersuchte, fand man einen Zettel, worauf geschrieben stand:„Mein Mann fiel bei Sedan, ich habe kein Brod und die Verzweiflung treibt mich zu dem Schritte, mein einziges Kind von mir zu geben. Das Kind ist auf den Namen Vincent getauft. Die Mutter selbst wurde erhängt gefunden. Als man dem Grafen dies mittheilte, sagte er:„Nun komme ich gar in Meaux zu einem Kinde“, und der König äußerte zu einem Soldaten:„Im Kriege muß man manches hinnehmen, sogar kleine Kinder.“ Es wurde befohlen, daß Kind nach Berlin zu bringen. — Folgende erschutternde Scene vom Schlachtfelde zu Sedan gibt ein Correspondent den Allg. Ztg.:„Gräßlich waren die Wirkungen der deutschen Granaten. In der ersten Zeltreihe fanden wir fünf, in der zweiten sechs Franzosen durch einen Schuß dahingestreckt, Die letztere Gruppe war gerade mit der Suppe beschäftigt gewesen; das Hohlgeschoß war in dem Leibe selbst des Mittelsten geplatzt, vom Gürtel bis an die Knie war er verkohlt, Fleisch und Uniform zu Zunder verbrannt. Einem Zweiten war der vordere Theil von Gesicht und Schädel weggerissen, den hinteren Theil füllte, wie eine Schale, Blut und Gehirn; einem Dritten war Hals und Kopf vom Rumpfe glatt hin: wegrafirt, und ein Vierter wollte noch die Blechtasse zum Munde führen— er hielt sie in der Rechten—, von welchem nur noch der Unterkiefer übrig war. Wenig Schritte von dieser französischen Gruppe trafen wir einen preußischen Jäger; er hatte einen Schuß in die linke Seite und mußte, so sagten unsere Aerzte, noch etwa zehn nuten bei vollem Bewußtsein gelebt haben; er hatte den Tornister unter das Haupt geschoben und sich auf den rechten Arm gelehnt; der Blick der noch offenen Augen aber war gerichtet auf— die Photographie eines Mädchen in seiner starren linken Hand; er hatte das Bild aus der Brieftasche gezogen, die neben ihm lag, und hatte den Tod erwartet, den letzten Blick auf die geliebten Züge geheftet. Tief gerührt standen wir eine Weile still, dann lösten wir das Bild aus seiner Hand, constatirten aus den bei ihm gefundenen Briefen seinen und des Mädchens Namen und Adresse— ein Städtchen bei Halle—, und einer von uns übernahm es, Bild und Briefe und einen Bericht, wie wir den Todten gefunden, getreulich an das Fräulein zu senden.“ Aus der amtlichen Verlust=Liste. Schlacht bei Mars=la=Tour am 16. August. 1. Bat. des 8. Westf. Inf.=Reg. Nr. 57. 1. Comp. Friedr. Hahn aus Kohlfurth. T. S. in den Unterleib.— E. A. Mesenholl aus Remscheid. S. v. Sch. a. Kopf.— Gefr. A. Sonnborn aus Wermelskirchen. S. v. Granatspl. in d. l. Hand.— Tamb. Wilh. Reinartz ausHitdorf. S. v. S. i. Unterleib.— Otto Abshoff aus Auf der Höhe. L. v. S. a. Kopf.— G. Agatz aus Wald. L. v. S. ka. Kopf.— Alb. Balkes aus Leichlingen. Verm.— Peter van d. Berg aus Monheim. Verm.— W. R. Engels aus Remscheid. Verm.— Joh. Otten aus Opladen. Verm. — Friedr. W. Steffens aus Witzhelden. Verm. 2. Comp. Vice=Feldwebel C. A. Thiel a. Bourscheid. T. S. i. Leib, Hals und Arm.— P. W. Thielmann aus Remnscheid. T. S. i. Kopf.— G. Hochwald aus Kaltenher= berge. T. S. i. Kopf.— A. Eickenberg aus Hilden. L. v. S. a. Kopf.— G. Häusgen aus Merscheid. S. v. S. in Leib.— Aug. Neumann aus Leichlingen. S. v. S. i. d. r. Schulter.— W. Ruhe aus Immigrath. S. v. S. i. d. Brust.— R. Paaßhaus aus Stöckerberg. L. v. S. i. l. Arm.— Gefr. Johann Schmitz II. aus Schlebusch. L. v. S. i. l. Arm.— Carl P. Diememer aus Solingen Verm. 3. Comp. Unteroff. Joh. F. Jansen aus Leichlingen. T. S. i. d. Brust.— F. W. Kind aus Remscheid. S. v. S. i. Arm und Rücken. Im Laz. gest.— A. Krempel aus Hilden. S. v. S. i. Unterschenkel.— E. Paulus aus Borscheid. L. v. S. i. I. Unterschenkel.— Alb. Peters aus Grafenberg. L. v. S. i. l. Oberschenkel.— Paul Becker aus Rheindorf. Verm.— Gefr. H. Dick aus Rheindorf. Verm. 4. Com. J. F. A. Grah aus Hitdorf. L. v. S. i. d. I. Hand.— J. Greuling aus Remscheid. L. v. S. i. Fuß. — Jul. Wilms aus Wald. S. v. 2 Sch. in Arm und Brust.— G. Stock aus Merscheid. Verm. Füsilier=Bataillon. Unteroff. F. Kronenberg aus Wald. V. und.— Grfr. W. Daier aus Millrath. T. S. i. d. Kopf.— Frz. W. Benz aus Schlebusch. T. S. i. d. Hals.— Gefr. J. Bach aus Schlebusch. T.— H. Herbeitz aus Richrath. T.— Ed. Neumann aus Leichlingen. T.— Gefr. Aug. Hindrichs aus Höhscheid. T.— J. Felder aus Haan. T.— Gefr. Frz. Unshelm aus Solingen. T.— Wilh. Schneider I. aus Schlebusch. T.— Gefr. W. Gerhardts aus Junkersholz. T. S. d. d. Kopf.— L. Löwenburg aus Solingen. T. S. d. d. Kopf.— Wilh. Lungerich aus Blee. T. S. d. d. Brust.— A. P. Herger aus Opladen. T.— J. Herringer aus Hicklenbruch. T.— Gefr. F. W. Grühl aus Wermelskirchen. V. unb.— J. Th. Bachhausen aus Richrath. V. unb.— L. Berger aus Groß=Hamberg. V. und.— W. Ebertz aus Haan. V. unb.— F. Schmitz aus Rötzinghofen. V. unb.— F. Strupp aus Höhscheid. V. unb.—. Wüstermann aus Remscheid. V. unb.— R. Christmann aus Remscheid. V. unb.— W. Burchhardt aus Ohligs. L. v. Streifsch. am I. Oberarm. Beim Truppentheil.— W. Nebeling aus Remscheid. S. v. Sch. d. d. Unterleib.— H. R. Dickmann aus Gräfrath. S. v.— Aug. Flocke aus Leichlingen. L. v. S. d. Fleisch der r. Hand.— P. I. Leeser aus Richrath. L. v.— G. Wilms aus Leichlingen. L. v.— Hornist E. D. Röber aus Remscheid. L. v.— H. Reinshagen aus Solingen. L. v. S. i. d. Lende.— A. Fluck aus Höhscheid. L. v.— G. Hock aus Berghausen. L. v.— B. Offer aus Leichlingen. L. v.— E. R. Heuft aus Solingen. L. v.— Gefr. C. A. Both aus Remscheid. L. v.— E. Flocke aus Leichlingen. L. v.— C. R. Richtmann aus Reusrath. L. v.— C. Steinegans aus Wald. Verm.— G. F. Eickhorn aus Solingen. Verm.— P. Land aus Cronenberg. Verm.— J. Boddenberg aus Schlebusch. Verm.— A. Dahm aus Sonnborn. Verm.— C. Flaßkampf aus Wald. Verm.— A. Geilhausen aus Neukirchen. Verm.— E. Rudolph aus Remscheid. Verm.— C. Witte aus Dorp. Verm.— Gefr. C. Steffens a. Bourscheid. Verm.— G. E. Piller aus Remscheid. Verm.— R. Lausnicker aus Solingen. Verm.— Otto Luchtenberg aus Höhscheid. Verm.— C. Mies aus Leichlingen. Verm. — I. Peter Müller II. aus Monheim. Verm.— W. Janas aus Hittdorf. Verm. melskirchen. Verm. Gefr. R. Meiert aus WerLotterie. Frankfurt, 30. Septbr. 2000 fl. auf Nr. 24591. 1000 fl. auf Nr. 1190, 2090, 5505, 6820, 8399, 8904, 15764 und 19120. 300 fl. auf Nro. 3171, 6999, 10130, 10661, 12254, 13689, 16621 und 19815. — 1. Oktober. 2000 fl. auf Nr. 6068. 1000 fl. auf Nr. 8450, 8439 und 21770. 300 fl. auf Nro. 2325, 5368, 5399, 7534, 21107 und 25905. — 3. Oktober. 4000 fl. auf Nr. 22174. 1000 fl. auf Nr. 890, 1523, 2947, 6886, 11556, 20770 und 22999. 300 fl. auf Nr. 35, 3165, 8649, 11968, 13395, 17943, 23800 und 25843. Amtlicher Reußer Fruchtpreis vom 5. October. Weizen à) 1. Qual. 200 Pfd.) 3.„ Roggen)1.„ 200 Pfd.)2.„ Wintergerste 200 Pfd. Buchweizen Hafer dito Aveel perberl. Schffl. Rübsamen dito Kartoffeln, 200 Pfd. Heu per 100 Pfd. Stroh, per 200 Pfd. 1 14 Rüböl per 100 Pfd. 15 12 „ Faßweise 15 15 Rübkuchen per 2000 Stück, Stampf 56— Preßkuchen 2000 Pf. 53— Branntwein p. Ohm à 123 Ort. zu 47% ohne Makte Gereinigtes Bei Weiz.=Vorsch. 200 P. 13 20 15 27 16— Fruchtpreis zu Mülheim vom 1. Oktober. Preis per 200 Pfund Zollge wicht. Weizen... 715— Gerste.... 5 20 Roggen... 615— Hafer.... 4 25 Elberfeld, 5. October. Köln, 5. Oktober. Ausl. Pistolen, 5 16 20=Frc.=St. 5 11 6 =Frc.=St. 1 10— Brabanter Krthlr. 1 16— Oesterr. Gulden—.20— Liv. Sterl. 6 23 Ausl. Pistolen 5 16 20=Frc.=St.# 5 12 =Fr.=St. 1 10 Franz. Krthlr. 1 16 6 6 4 5 6 Anzeige. Als zehnte Sendung beförderten wir heute nach Düsseldorf zur direkten Absendung auf den Kriegsschauplatz 23 Paar Socken, 7 Betttücher, 2 Hemden. Wald, den 4. Oktober 1870. Der Walder Zweigverein des Vaterländischen Frauen=Vereins. Wienands, Pfarrer. Anzergen. Tochbährer=Seirmer. Bei Gelegenheit derselben findet Sonntag den 9. und Montag den 10. d. Mts. bei Unterzeichnetem BALL statt, wozu ergebenst einladet Bünger. sich die Ueberzeugung zu verschaffen, wie sehr billig die neuesten und modernsten Herren- und Knaben-Garderoben verkauft werden, solche Preise kann Niemand stellen; z. B. elegante Tuchröcke von 6 Thlr. an, Winter=Ueberzieher von 6 Thlr. an, Stoffröcke, pen, Beinkleider, Westen, Kuabenanzüge u. dgl. Verliner Concurrenz=Verein, Solingen, Börsenstraße 971, im Hause des Herrn G. Schallbruch. Sessentlicher Dank. Bei meiner Abreise nach Elberfeld statte ich dem Herrn Dr. Selter für die liebevolle Behandlung, sowie dem Herrn F. Keusenhof in der Bech und seiner Tochter Emma für die aufrichtige treue Pflege meinen herzlichsten Dank ab und werde sie immer in dankbarer Erinnerung halten. Peter Römer aus Elberfeld, Hornist im 57. Inf.=Regt. Nachdem die Eheschei. ### dungsklage meiner Frau gegen mich am 5. Oktober d. J. vom Königlichen Landgerichte zu Elberfeld zurückgewiesen worden ist, fordere ich einen Jeden auf, derselben auf meinen Namen weder etwas zu borgen noch zu leihen, da ich für nichts hafte. Fuhr bei Wald, 5. Oktober 1870. Mein zu Weyer bei Wald gelegenes Wohnhaus beabsichtige entweder zu verkaufen, oder dasselbe ganz oder theilweise zu vermiethen. Weyer bei Wald. Wittwe Leop. Linder. Taback als Feldpostbrief verpackt, und ** Häringe marinirt, per Stück 1 Sgr., bei Fr. Rusche in Ohligs. Ein Gärtner, unverheirathet, der sofort eintreten kann, findet dauernde Beschäftigung. Wo, sagt die Expedition d. Zig. P.#4 Die Mitglieder und Freunde der Gewerbebank zu Thligr, eingerr. Gen. werden auf Montag den 10. Oktober, Abends 6 Uhr, im Lokale des Herrn Ernst Everts zur ordentlichen General=Versammlung freundlichst eingeladen. 1. Vortrag des Geschäftsberichts. 2. Neuwahl eines Mitgliedes des Verwaltungsrathes. Ohligs, den 10. September 1870. Der Verwaltungsrath. Trarlr, sorgfältig gemalt und regenfest, liefert nach Vorschrift. Solingen. Julius Clement. Muster siund bei mir einzusehen. Augenkranken 55. Preußische Lotterie=Löbse 35. zur Hauptziehung vom 8.— 25. Oktober a.., Hauptgewinn 130,000 Thlr. Originale 1/1 a 80 Thlr., 1/ a 37 Thlr., ¼ a 18 Thlr., Antheile: 1/8 a. 9 Thlr., 1/16 a 4½ Thlr., 1/32 a 2¼ Thlr. versendet gegen baar oder Postvorschuß . C. Hahn in Berlin, Lindenstraße 33. 33. (Fallsucht) seilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. 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