— — Wald, Bonnerstag den 10: Fedruar 1870. Iter Jahrgang. — Expedition in Solingen bei E. Larsch. Verantwortlicher Redakteur: F. W. Vossen in Wald. Drucker und Verleger: F. W. Vossen in Wald. Expedition in Haan bei Carl vom Eigen. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. Pränumerationspreis vierteljährlich in der Expedition 12½ Sgr., durch alle Königl. PostAemter und Boten bezogen 15 Sgr. Insertions=Gebühren für die Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. Agenturen zur Annahme von Anzeigen: J. H. Born in Elberfeld; Sachse& Cie. in Cöln und Leivzig; Haasenstein& Vogler in Frankfurt a..; Rud. Mosse in Berlin: Jigen& Fort in Leipzig; J. Schöneberg in hamburg: Cort Schlester in Hhaunoner. Die Krisis in Baiern. Wir suchen den Südbund nicht, aber wir möchten ihn wohl wünschen, so ungefähr hatte der Graf Beust in einer seiner vorjährigen Depeschen gesagt, und wahrlich, er ist über die Stimmung in Baiern und Württemberg gut unterrichtet gewesen und hat wohl gewußt, daß man dort seine geheimsten Gedanken errathen und auch fernerhin seine Hoffnungen auf ihn setzen würde. Und wenn er sich auch sagen mußte, daß der Südbund neben den commerciellen und militärischen Verträgen mit Preußen ein Unding ist, so glaubte er doch zweifelsohne Preußen einen Possen zu spielen, wenn er die Lust zum Anschluß an den Nordbund in Süddeutschland ersticken half. Nun, Graf Bismarck hat ihm den Gefallen nicht gethan und keine Sehnsucht zur Ueberschreitung der Mainlinie zur Schau getragen, vielmehr hat der Bundeskanzler, als von Seiten Badens die Frage nach der Möglichkeit eines baldigen Eintritts dieses Großherzogthums in den norddeutschen Bund gestellt wurde, den Badensern durch den preußischen Gesandten die frappirende Antwort geben lassen: daß er darauf keine Antwort zu geben vermöge. Ein solches Paroli mochte der österreichische Reichskanzler nicht erwartet haben. Jetzt scheint er von seinem Schüren abgelassen zu haben; ob auch im Stillen, wäre noch die Frage. Bei dem baierischen Ministerpräsidenten, dem Fürsten Hohenlohe, fand er keinen erwünschten Boden. Derselbe hat zwar einen Südbund nicht geradezu von der Hand gewiesen, aber er wollte von einem solchen Südbund nichts wissen, der für sich abgeschlossen sei oder der sich an das Ausland anlehnte, kurz, der mit dem Hintergedanken geschlossen würde, eine antinationale Politik zu treiben. Einen Südbund mit nationaler Tendenz und nationalem Charakter, der die noch bestehende Kluft zwischen dem Süden und dem Norden wieder auszufüllen bestimmt ist, hat Hohenlohe vielmehr angestrebt, und er hat auf diesem Gebiete, wenn nicht viel, doch so viel erreicht, als unter den bestehenden Verhältnissen möglich war. Das aber war ein Gräuel den Ultramontanen und Preußenfressern, die die Preußen hassen wie die Pest und einen schlechten Dank dafür heimzahlen, daß die preußische Regierung ihre Glaubensgenossen, die Katholiken, so bevorzugt. Auch scheinen sie sich in ihrer Wuth gar nicht klar gemacht zu haben, wie ihrem Handel und ihrem Wohlstand eine Isolirung bekommen würde, Braut des Novelle von Ewald August König. (Fortsetzung.) Konrad eilte freudig überrascht seiner Geliebten entgegen. Daß er ihre Liebe wieder erworben hatte, söhnte ihn mit seinem Schicksale aus. Ort und Zeit waren zu einem traulichen Liebesplaudern nicht geeignet, Emma theilte dem Geliebten mit, daß sie jetzt bei seiner Mutter wohne und bat ihn, ihr anzugeben, wo sie die Beweise für seine Unschild suchen könne. Darauf erwiderte Konrad, daß er bereits dem Instructionsrichter seine Begegnung mit dem Hausirer berichtet habe. Da der Hausirer seit jenem Tage verschwunden sei und sein Aufenthalt durch die Polizei nicht ermittelt werden könne, so betrachte das Gericht seine Angaben für eine Erfindung, durch welche er den Verdacht auf Andere lenken wotle. Nur der Hausirer könne den Spion erschossen haben, behauptete Konrad, er habe dazu die triftigsten Grunde gehabt. Was ihn betreffe, so sehe er den Gerichts=Verhandlungen ruhig entgegen, Beweise für seine Schuld würden nicht beizubringen sein, und Jeder müsse ihm das Zeugniß geben, daß er zu einem solchen Verbrechen nicht fähig sei. Emma blickte nicht so ruhig in die Zukunft, ihr war nicht genug damit, daß der Geliebte wegen Mangel an Beweis freigesprochen wurde, sie wollte seine Unschuld glänzend anerkannt sehen und dies konnte nur geschehen, wenn der wirkliche Mörder der Justiz in die Hände fiel. Auf dem Heimwege erging die alte Frau sich in Plänen für die Zukunft, bei ihr stand es fest, daß binnen Kurzem Konrad in Freiheit gesetzt werde. Emma schwieg, sie wollte dem Mutterherzen nicht den Strohhalm rauben, an dem es sich klammerte. Sie stellte sofort Nachforschungen nach dem Hausirer an, aber ohne Erfolg. Der Haustrer war verschollen, selbst die Mitglieder der Schmuggler= dande, welche Emma, dem Rathe ihres Geliebten folgend, defragte, vermochten nicht, ihr über seinen Aufenthaltsort Auskunft zu geben. So verstrichen Tage, Wochen, Monate, die Untersuchung gegen Konrad wurde geschlossen, der Tag der öffentlichen Gerichtsverhandlung kam. Viele Zeugen wurden geladen und alle bestätigten die Gründe, auf welche die Anklage sich stützte. Niemand bestritt, daß Konrad ein durchaus ehrenhafter, solider Mann Lewesen fei, aber auch Niemand leugnete, daß er seinen Allein dem Fauatismus des durch den Clerus und das Zander'sche„Blättl“ aufgestachelten Volkes gegenüber sind alle Vernunftgründe vergeblich und es war kein Wunder, daß in der im October vorigen Jahres aufgelösten zweiten Kammer die preußenfreundlichen und preußenfeindlichen Parteien sich die Wage hielten und von den beiden Candidaten für den Prasidenten= stuhl keiner die Majorität erhalten konnte. Allein wunderbar war es, daß die Ultramontanen es verschmähten, nach dem in solchen Fällen üblichen parlamentarischen Brauch zu handeln, daß sie, statt sich zur Aufstellung eines neutralen Compromiß=Candidaten zu verstehen, lieber sieben Mal die Präsidentenwahl vergeblich vollzogen und es auch noch das achte Mal gethan hätten, wenn nicht inzwischen das Haus aufgelöst worden wäre. In der neuen Kammer hat die antinationale Partei gar das Uebergewicht bekommen und die Adreßdebatte in beiden Häusern auf die versöhnlich gehaltene Thronrede legt einen beachtenswerthen Beweis für die Unpopularität Preußens und des norddeutschen Bundes in jenen Kreisen ab, der, wie ein Herr v. Bomhard sich ausdrückte,„auf einer fluchwürdigen That beruhe"; wer sich ihm anschließe, sagte der genannte Herr weiter,„werde in den preußischen Militarismus und in die preußische Steuerschraube hineingezogen.“ Dazu Neigung zu haben, beschuldigt man den Ministerpräsidenten; er neige, so behaupten seine zahlreichen Gegner, mehr zu Preußen als zu Baiern, und doch hat er in seinem Programm vom 19. Jan. 1867 als die Ziele seiner Politik nichts bezeichnet, als das Festhalten an den Verträgen und die Aufrechterhaltung der Selbstständigkeit Baierns, gewiß ein Minimum für den, der die Verträge abgeschlossen, wie für den, der sie wie Hohenlohe bei seinem Amtsantritt vorgefunden hat. Daß er an denfelben nicht gerüttelt, daß er den Südbund, wie er von den Meisten gewünscht wird, für ein Scheingebilde hält, weil kein süddeutscher Staat sich zu Gunsten desselben Beschränkungen auferlegen wolle; daß er die Unterstützung der Ziele der Majorität— Vertragsbruch— weit von sich gewiesen, — das wird ihm diese Volksvertretung in ihrer Mehrzahl nie verzeihen. Darum ihr Eifer, ihn von seinem Posten zu verdrängen; darum die Voten des Mißtrauens in der Adreßdebatte und in der Adresse, eines Mißtrauens, das Hohenlohe für begründet erklärt, wenn es darin besteht, daß er unfähig ist, ein doppeltes Spiel zu treiben und die freundlichen GesinnunHaß gegen Steinberg bei jeder Gelegenheit zur Schau tragen habe. Es wurde bewiesen, daß er zur Zeit des Verbrechens im Walde gewesen war, daß er kurz vorher mit seiner Geliebten einen heftigen Auftritt gehabt und bei dieser Gelegenheit Drohungen gegen seinen Nebenbuhler ausgestoßen hatte, es wurde ferner bewiesen, daß er im Augenblick der Verhaftung im Begriff stand, die Heimath zu verlassen und diese Beweise, die durch das Resume des Staatsanwalts und des Gerichtspräsidenten unterstützt wurden, vermochte die glänzende Vertheidigungsrede des Advokaten nicht umLautlose Stille herrschte im Saale, als die Geschwore: nen nach kurzer Berathung wieder eintraten, und als der Obmann die Hand auf's Herz legte und das„Schuldig!" sprach, da waren wenige unter den Zuhörern, die diesen Wahrspruch mit ihrer Ansicht nicht vereinigen konnten. Konrad wurde zum Tode verurtheilt.— 14. Kapitel.“ Mit gebrochenem Herzen kehrte die Mutter Konrad's nach Hause zurück.. gan einem Mlrsh, bsfast Nicht Emma. Sie war von einem Muihe bescelt, den sie früher nicht gekannt hatte. Es war der Muth der Verzweiflung, an welchen die Alte nicht glauben wollte, weil sie ihn nicht begreifen konnte. W.4 M Emma war entschlossen, das Bittgesuch, weiches der Schulmeister ihr aufsetzen mußte, persönlich dem Könige zu bringen, und sie führte ihren Entschluß, zu welchem nur der Muth der Verzweiflung ihr die Kraft verleihen konnte, ohne Zögern aus.." 1. Mu Die Residenz lag drei Tagereisen entfernt, und das Mädchen besaß keinen Pfennig, sie war also allein auf die Mildherzigkeit fremder Leute angewiesen, aber die Liebe, die immer stärker und tiefer in ihrer Seele wurzelte, je unbarmherziger das Unglück den Geliebten heimsuchte, gebot ihr, Alles aufzubieten, und die Ehre Konrad's zu retten. Die Hoffnung, daß der Monarch ihre Bitte erhören und ihr Bericht ihm die Unschuld Konrad's beweisen weide, begleitete sie auf ihrer langen mühsamen Wanderung, und wenn je ein Zweisel auftauchen wollte, so zauberte das Mädchen dem geängsteten Herzen die Bilder einer glücklichen Zukunft vor. Sie malte sich im Geiste die Heimkehr an der Seite des begnadigten Geliebten aus, die unsägliche Freude der alten Mutter, das Staunen der Bauern, das Glück Kongen gegen die Bundesgenossen zu ändern. Seine männliche und ehrliche Sprache hat den günstigsten Eindruck, nicht auf seine unverbesserlichen Gegner, wohl aber bei allen denen gemacht, die Deutschland nicht wieder dem Verfall und der Zersplitterung überliefern wollen, sowie bei dem Könige selbst, der die Annahme der Adresse verweigert und die Minister und die, welche gegen die Adresse gestimmt haben, durch Gunstbezeugungen auszeichnete. Viel helfen wird das nicht, der Haß gegen die Bündniß=Verträge läßt sich nur durch die Verbreitung der Erkenntniß von ihrer Nothwendigkeit besiegen. So lange das Erkenntnißvermögen aber gewaltsam niedergehalten wird und die Schulen mit chinesischen Mauern umgeben werden, soll es wohl schwer halten, jene Erkenntniß um sich greifen zu lassen. Der Haß gegen Preußen indessen wird erst schwinden, wenn die preußischen Zustände weniger Anlaß zur Klage geben. Nicht einmal die große national=liberale Mittelpartei, der Niemand den Willen, die derzeitige Regierung zu unterstützen, bestreiten wird, ist mit dem Grafen Eulenburg und Herrn v. Mühler zufrieden. Kann man es da von den baier'schen Ultramontanen verlangen? Uebersicht der Tagesereignisse. Berlin, 7. Febr. Heute hatten wieder beide Häuser des Landtags Sitzung. Das Herrenhaus berieth u. A. über den vom Abgeordnetenhause angenommenen Gesetzentwurf betreffend die Aufhebung der Schlacht= und Mahlsteuer und Einführung der Klassensteuer in mehreren Städten. Dem Finanzminister gelang es nicht, die Herren von der Zweckmäßigkeit der Vorlage zu überzeugen. Graf Brühl meinte sogar, der Tag, an dem die Schlacht= und Mahlsteuer in Berlin aufgehoben würde(Berlin war nicht einmal unter den im Gesetzentwurf genannten Städten), würde ein günstiger für die Revolution sein. Bei der Abstimmung über die einzelnen Städte fand nur Bromberg die Majorität. Das Gesetz hebt also nur für diese Stadt die Mahl= und Schlachtsteuer mit dem 1. Januar 1871 auf. Weiter berieth das Haus über die Regierungsvorlage betreffend die Vertagung des Landtages bis zum 2. Mai. Auch hier stieß die Regierung auf hartnäckigen Widerstand: das Herrenhaus lehnte die Vertagung mit großer Mehrheit ab. Graf Bismarck befürwortete dieselbe sehr drinrad's, dem dann das treue, heldenmüthige Weib doppelt theuer sein mußte. Und dann folgte nach so vielen Tagen des Grames und der Sorgen eine unendlich glückliche Zeit. —— Ach ja, das Herz vergoldet die düstere, trostlose Gegenwart mit köstlichen Träumen und diese Augenblicke zählen oft zu den schönsten und glücklichsten des Menschenlebeus. Wenn nur das Erwachen ihnen nicht folgte! Emma hatte auch geträumt, sie dürfe nur die Schwelle des Palastes überschreiten, um dem Monarchen gegenüber zu stehen, sie dürfe ihm nur die Schrift überreichen und ihn bitten, den Geliebten zu begnadigen, so werde sie schon ihren Wunsch erfüllt sehen. Aber wie ganz anders fand sie die Wirklichkeit, als sie mit bange pochendem Herzen an dem Portal des Schlosses stand! Die Wache wehrte ihr den Eingang, die Lakaien verhöhnten und verspotteten sie. Emma wandte sich schon an einige Herren, die vor dem Schlosse kamen, sie zuckten die Achseln und ertheilten ihr den Rath, die Bittschrift dem Offizier der Wache zu übergeben. Das wollte das Mädchen nicht, sie war entschlossen, zu warten, bis der König kam, bis sie ihm selbst die Schrift überreichen konnte. Die Stunden verstrichen, geduldig harrte das Mädchen aus, schweigend ließ sie den Spott der Wache über sich ergehen. Da trat plötzlich ein junger Herr in eleganter, aber einfacher Kleidung und begleitet von einigen Offizieren in reichgestickten Uniformen, aus dem Schlosse, die Posten riefen in's Gewehr, die Wache salutirte. Blitzschnell tauchte in der Seele Emma's der Gedanke auf, daß dieser Herr der König sein, oder doch ihm nahe stehen müsse und schon in der nächsten Sekunde lag sie vor ihm auf den Knien. A6.51, Ueberrascht gebot der Jungung ihr, sich zu erheben, was sie wollte, wußte er schon, in ihren bleichen, kummervollen Zügen hatte er es gelesen. Seine Begleiter wollten zwischen ihn und das in Lumpen gehüllte Mädchen drängen, er winkte ihnen, zurückzutreten und forderte die Bittstellerin auf, ihm ihr Anliegen zu nennen. Emma fragte ihn, ob er König sei. Er verneinte es. aber das herzgewinnende Lächeln, welches seine Lippen umspielte, und das Wohlwollen, welches in seinen Augen leuchtete, gewannen ihm das Zutrauen des Mädchens. Sie gab ihm die Bittschrift und theilte ihm ihre Leidensgeschichte mit. Der Jüngling hörte sie aufmerksam und ohne ein Zeichen von Ungedurd zu verrathen an. Als sie schwieg, ver gend, und erklärte, er werde, falls die Vertagung abgelehnt würde, die Berufung einer außerordentlichen Gession bei dem Könige beantragen. Graf Bismarck z seine Rede:„Ich bedaure, daß man hier immer Preußen und den Norddeutschen Bund als Gegensätze hinstellt, ich muß mich gegen unberechtigte Rivalität ein für allemal verwahren. Daß große nationale Interessen vorangehen, bedingt nicht die Herabsetzung Preußens., Es ist beschlossen, daß Reichstag und Landlag nicht kollidiren sollen. Wenn Sie meinen, daß dies nur für die übrigen Bundesstaaten gelten soll, für Preußen aber nicht, weil wir hier zu Hause sind, wenn Sie den Weg einschlagen, dann gehen unsere Wege so weit auseinander, daß wir uns vielleicht nicht wieder sehen.“ Im Abgeordnetenhause legte der Finanzminister Camphausen einen Gesetzentwurf vor, betreffend die Aufhebung der Bestimmungen des Gesetzes über die Verpflichung zur Tilgung der 40=Millionen=AnRihe. Der Minister bemerkte zugleich, daß die Regierung bei dieser Gelegenheit die Ansicht des Hauses zu hören wünsche über eine etwaige künftige Staatsprämienanleihe, was Sensation erregte. Das Haus erledigte dann verschiedene Gesetzentwurfe von lokaler Bedeutung und fuhr in der Berathung der Kreisordnung weiter fort. Die von dem Präsidenten v. Forckenbeck mit Vertagung des Landtags vom 14. Februar bis zum 2. Mai betrauten Referenten, Vizepräsidenten v. Köller und Bennigsen, beantragen, der Vorlage die mung zu ertheilen. Einige Morgenblätter berichten heute schon, schreibt man der Wes.=Ztg.“ unterm 6. Febr., daß die Stellung des Herrn v. Mühler in Folge des gestrigen fast einstimmigen Tadelsvotums des Abgeordneteuhauses, bei dem alle Parteiunterschiede verschwanden, wankend geworden sei. Eine Abstimmung, wie die gestrige, gehört allerdings zu den großen Seltenheiten, da Schulräthe Wantrup und Bieck sich an der Spitze der conservativen Partei gegen den Kultusminister erklärt haben; wahrscheinlicher als der Rücktritt desselben dürfte wohl die Nachgiebigkeit des Ministers dem Breslauer Presbyterium der Hofkirche gegenüber Breslau, 4. Febr. Man schreibt der V..: In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten wurden dieselben durch den Magistrat benachrichtigt, daß die Regierung der Wahl des Stadtverordneten und Kaufmann Zorn zum unbesoldeten Stadtrathe die Bestätigung versagt, der Magistrat aber, da hierbei die Grunde der Verweigerung nicht mitgetheilt seien, bei dem Oberpräsidenten die Abänderung jener Regierungs=Verfügung im Beschwerdewege beantragt habe. Aus dem Kreise Leobschutz. Es wird der „Breslauer Zeitung" geschrieben: In dem Dorfe Nassiedel lebt seit 28. October v. J. als Quieszeut der Lehrer und Organist Herr Schneider, der mit vorgedachtem Tage seine einundsechszigjährige Amtsthätigkeit daselbst abgeschlossen hat. Trotzdem Herr Lehrer Schneider während seiner ungewöhnlich langen Lehrthätigkeit mehr denn Hunderte von jungen Leuten für das Schul= und Gelehrtenfach, sowie für verschiedene praktische Fächer vorbereitet und vorgebildet, trotzdem er von seiner vorgesetzten geistlichen Behörde in Rücksicht seiner außergewöhnlich langen Amtsdauer und seiner vielen Verdienste zu besonderer, ausnahmsErgch eist bis zum nächsten Tage ihr eine Antwort auf die „lift verschaffen zu wollen, sie möge nur ins Schloß kommen und nach dem General von Faltenstein fragen. Darauf gab er dem Mädchen eine Karte, er sagte ihr, daß die Karte ihr in jedem Gasthofe freies Quartier verschaffen werde, sie möge einkehren, wo sie wolle und die Karte dem Wirth übergeben. Ueberrascht warf Emma einen Blick auf die Karte, sobald der junge Herr sich entfernt hatte, sie laß den Namen des Kronprinzen und wußte nun, das die Bittschrift in guten Händen war. Die Wache und die Lakaien waren wie umgewandelt, sie umringten jetzt das Mädchen, und überboten sich in Glückwünschen und guten Rathschlägen, jeder wollte sie begleiten, jeder ihr den besten Gasthof zeigen, jeder sie am nächsten Tage zum General von Falkenstein, dem Adjutanten des Prinzen, führen. Emma kehrte in einer bescheidenen Herberge ein, und nach langer langer, Zeit umgaukelten in dieser Nacht wieder einmal heitere sonnige Träume ihre Scele. Am nächsten Tage fand sie sich wieder im Schlosse ein, man führte sie zum General, der sie bereits erwartete. Aber wie bitter sollte sie sich in ihren Hoffnungen getäuscht sehen! Das Einzige, was der Monarch thun könne, sei, daß er den Verurtheilten zu lebenslänglicher Gefängnißstrafe begnadige, sagte der General, das Gericht habe die Schuld durch Beweise festgestellt und das Urtheil dürfe der König nicht umstoßen. Die Begnadigung sei durch einen Courre bereits abgegangen, sie möge beruhigt in ihre Heimath zurückkehren und an der Hoffnung fest halten, daß über kurz oder lang die Vorsehung die Unschuld des Verurtheilten an den Tag bringen werde. Zugleich überreichte der General ihr eine Rolle, die der Kronprinz ihr schickte, mit dem Wunsche, daß es ihr gelingen möge, die Unschuld ihres Geliebten zu ermitteln. So sehr auch diese Eröffnungen die Hoffnungen des Mädchens niederschmetterten, so war sie doch, Dank der Freundlichkeit und herzlichen Theilnahme, welche der General ihr bewiesen hatte, nicht muthlos geworden. Sie hatte zum Mindesten erreicht, daß das Todrsurtheil nicht vollstreckt wurde, daß war, wie der General sagte, Alles, was sie erreichen konnte. Auch die Mutter Konrad's faßte neuen Muth, als sie das Resultat der Bittschrift vernahm, sie durfte sich ja jetzt der Hoffnung hingeben, ihren Sohn wiederzusehen. (Schluß folgt.) weiser Berücksichtigung empfohlen worden, erhält derselbe eine jährliche Pension von—18, sage achtzehn Thaler! München, 5. Febr. Stiftsprobst Döllinger erhielt von 13 Professoren der Prager Universität eine Dankadresse für die männliche Offenheit und Entschiedenheit, mit welchem derselbe sich gegen die Dogmatisirung der Unfehlbarkeit des Papstes erklärt habe. Alle Unterzeichner sind strenge Katholiken und fünf von ihnen sind Geistliche. Paris, 4. Febr. Eine Anzahl von Deputirten, geführt von Herrn Georg, beabsichtigt, die Frage der Armee=Reduktion zum Austrag zu bringen und zwar auf dem Wege eines Amendements zum jährlichen Contingentsgesetze. Paris, 7. Febr. Ueber die Verhaftung Rochefort's und den weitern Verlauf des gestrigen Abends und der Nachtstunden meldet heut der Telegraph: „Gestern Abend um 8 Uhr hat die Verhaftung Rochefort's in der Rue des Flandres stattgefunden, und zwar in dem Augenblick, als Rochefort ein dortiges Versammlungslocal betreten wollte. Die„Gazette des Tribunaur“, welche diesen Vorfall meldet, bringt darüber noch folgende Einzelheiten: Rochefort leistete bei der Verhaftung keinerlei Widerstand und forderte vielmehr die zahlreichen Personen auf, welche am Eingang des Saales standen, sich ruhig zu verhalten, da er alsbald in der Versammlung erscheinen werde. Die Polizeibeamten führten Rochefort im Wagen nach dem Gefängniß St. Pelagie. Gustav Flourens, welcher bei der Verhaftung zugegen war, forderte die Umstehenden auf, Rochefort zu befreien, ohne jedoch die Menge zu ernsterem Vorgehen fortreißen zu können. Die im Innern des Saales tagende Versammlung wurde gleichzeitig aufgelöst; es kam dabei zu einigen Demonstrationen. Der Polizeibeamte, welcher die Versammlung auflöste, wurde von der Menge insultirt; doch hinderte die zahlreich erscheinende Polizei jede ernstere Ausschreitung. Im Laufe des Abends kam es in der Rue Abonkir, in Faubourg du Temple, namentlich aber in Belleville, zu Volksansammlungen und lebhaften Demonstrationen; doch genügte fast überall die Polizei, um die Ruhestörer zu zerstreuen. Nach Belleville wurden um Mitternacht einige Detachements von Gardes de Paris und Truppen abgesandt. Um 1 Uhr Morgens waren die Boulevards noch ziemlich belebt; doch kam es an keinem Punkte zu weiteren Ruhestörungen. — 8. Febr. Bei den gestrigen Ruhestörungen wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen; bis Mitternacht wurden etwa zweihundert Gefangene auf der Präfectur eingebracht. Einige Polizei=Beamte erhielten schwere Verletzungen. Auf der Straße nach Belleville wurde eine Barrikade gebaut, fünfzehn Individuen, welche dieselbe vertheidigten, wurden verhaftet. Auch an mehreren anderen Punkten wurden Versuche zum Barrikadenbau gemacht, jedich durch das Einschreiten der Polizei alsbald vereitelt. Des Nachts halb 1 Uhr plünderte ein Haufe Ruhestörer die Fabrik Lefaucheux in der Straße Lafayette und nahm aus derselben 40 Gewehre und 300 Revolver. — 9. Febr., Morgens. Nach den letzten Nachrichten fand in verflossener Nacht ein einziger ernster Zusammenstoß in Straße Oberkampf statt. Die dortige Barrikade wurde von der„Garde de Paris“ genommen. Die Truppen machten keinen Gebrauch von den Feuerwaffen. Seitens der Ruhestörer wurden einige Revolverschüsse abgefeuert. Ein Polizeiagent ist schwer verwundet. In einigen anderen Straßen waren ebenfalls Barrikaden errichtet, die jedoch nicht vertheidigt wurden. Etwa hundert Verhaftungen wurden vorgenommen. Um 1 Uhr Nachts herrschte völlige Ruhe. In der gestrigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers erklärten Ollivier und Chevandier, Rochefort sei nicht sofort arretirt worden, weil man ein Handgemenge vor dem Sitzungslokal des gesetzgebenden Körpers habe vermeiden wollen. Vor demselben seien nämlich 250 Anhänger Rocheforts versammelt gewesen. Die Versammlung in der Rue de Flandre habe nur Rocheforts Ankunft erwartet, um die Insurrektion zu proklamiren. Die Regierung habe daher Rochefort vor dem Betreten des Lokals verhaften lassen. Für heute Abend seien neue Ruhestöru#gen angekündigt. Die Regierung sei ohne Furcht. Wollte sie brutal vorgehen, so würde die Aufregung keine 5 Minuten dauern. Nach dieser Erklärung der Regierung trat die Kammer sofort in die Tagesordnung ein. Bukarest, 9. Februar. Das ganze Ministerium hat seine Demission eingereicht. London, 5. Febr. In Kersley bei Bolton wurde auf einem von 22 Abgesandten besuchten Meeting der Beschluß gefaßt, daß die sämmtlichen Kohlengruben=Arbeiter von Bolton, Farnworth und Kersley vom heutigen Tage an die Arbeit einstellen sollen, bis die Grubenbesitzer eine Erhöhung der Lohnsätze um 1 Sh. die Last bewilligt haben. In Folge dessen werden voraussichtlich 2000 Arbeiter Strike machen.— Im Nordenglischen Eisenbezirke haben etwa 1500 Bergleute die Arbeit eingestellt, weil ihnen eine geforderte Erhöhung der Lohnsätze um 2 Pence die Tonne verweigert worden war. In mehreren anderen Bergwerken des Distrikts haben die Arbeiter eine gleiche Erhöhung gefordert und mit einem Strike gedroht; doch hofft man in allen Fällen auf eine friedliche Vergleichung. Rheinland und Westfalen. Solingen, 8. Febr. Der Bürgermeister Odendahl zu Hitdorf hat seine Entlassung aus dem Amte, das er mit Umsicht und Pflichttreue ungeachtet seines Augenleidens bisher geführt hat, zum 1. April c. nachgesucht. — Vergangene Nacht verschied hierselbst nach langem Leiden der Geheime Sanitätsrath Dr. C. J. Kapser im Alter von 79 Jahren. — Die beiden Arbeiter, welche in der Woche vor Weihnachten im hiesigen Theaterlocale mehrere Fässer Bier auslaufen ließen, wurden am Samstag vor dem Zuchtpolizeigerichte zu Elberfeld zu 4= resp. 6wöchentlicher Gefängnißstrafe verurtheilt. Gräfrath, 7. Febr. Den eifrigen Nachforschungen unserer Polizei ist es gelungen, den Dieb, welcher vergangene Woche einem Dienstmädchen Kleidungsstücke 2c. im Gesammtwerthe von circa 180 Thlr. gestohlen hatte, in der Person einer Dienstmagd aus Elberfeld, die in demselben Hause bei einer andern Familie wohnte und an dem betreffenden Tage den Dienst verlassen hatte, zu ermitteln. Dieselbe wurde am Samstag Abend hier eingebracht und ist heute Morgen nach Elberfeld abgeführt worden. Auch wurden noch fast sämmtliche Gegenstände bei derselben vorgefunden. Elberfeld, 6. Febr. Das königliche Arresthaus hierselbst hatte am Schlusse des vor. Monats 247 Gefangene, davon 169 Correctionare, 74 Inquisiten und 4 junge Verbrecher, 211 Männer und 36 Weiber. — Wie die„B..“ wissen will, ist die Aufführung des Zeitgemäldes„Das Nonnengrab zu Krakau“, welches heute zum Benefiz des Schauspielers Herrn A. Weichselbaumer auf dem Theater in Barmen gegeben werden sollte, polizeilicher Seits in Barmen untersagt worden!? In Oesterreich ist bekanntlich dieses Stück vielfach zur Aufführung gekommen. Dahleraue bei Lennep. Am 3. Februar, Nachmittags 4 Uhr, kehrten zwei Schüler im Alter von 13 Jahren, nach dem elterlichen Hause zurück. Ihr Weg führte sie längs der Wupper, die trotz des starken Thauwetters noch stellenweise mit einer Eisdecke überzogen war. Beide, die große Gefahr nicht kennend, gaben sich mit kindlichem Vergnügen der Lust des Eisbahnschlagens hin, als plötzlich der jüngere Knabe durch das Eis brach. Der ältere will seinem Kameraden zu Hülfe eilen, wird aber ein Opfer seines Edelmuths, indem er gleich unter das Eis geräth, und erst am andern Morgen konnte sein Körper dem nassen Element entrissen werden; inzwischen hatte der Jüngere die tückische Eisdecke krampfhaft mit beiden Händen erfaßt und würde ohne Zweifel seinen Tod auf dieselbe Art, wie sein treuer Freund gefunden haben, wenn nicht durch die edle Selbstverleugnung des Herrn Pastor Conrad zu Remling= grade ein Doppelunglück verhütet worden wäre. Derselbe geht nämlich, auf einer Amtstour begriffen, dem Ufer der Wupper entlang, sieht aus der Ferne die große Noth des Knaben, und eilt ihm ohne Zaudern zu Hülfe; zunächst versucht er vermittelst einer Stange, die von den am Ufer stehenden Männern ihm gereicht wurde, von der Mitte des Flüßchens aus dem Knaben Rettung zu bringen; aber der Tornister desselben vereitelt ein Hinausziehen. Da geht denn Herr Pastor Conrad mit ruhigem Schritt dicht an den Knaben heran, reicht ihm die Hand und hat die süße Genugthuung, den einzigen Sohn seinen Eltern wohlbehalten zurückzufuhren. Kettwig, 7. Febr. Ein unbemittelter Arbeiter in Kettwig v. d. Brücke, der sein Glück in der Dombau=Lotterie versucht hatte, erfuhr, daß sein Loos ein„Bild“ gewonnen habe. Ein Jude bot ihm für seinen Gewinn einen neuen Anzug. Zum Glück wollte der Mann jedoch über den Werth des„Bildes“ vor Abschluß des Handels Erkundigungen einziehen und reiste deshalb persönlich nach Köln. Wie erstaunte derselbe, als ihm von einem Mitgliede des Verwaltungs=Ausschusses des Dombau=Vereins die Mittheilung wurde, daß für das so geringgeschätzte Bild—„die Hopfenernte“, Oelgemälde von Rud. Epp in München— bereits 400 Thlr. geboten seien, für dasselbe aber, da es mehr werth sei, ein höherer Preis zu erzielen sei, wenn er in Köln einige Tage verweilen wolle. Der Glückliche nahm die 400 Thlr. und eilte froh mit einer Summe Geldes nach Hause, die er vielleicht noch nie im Besitze gehabt hatte. Köln, 7. Febr. Die Abbruchsarbeiten zur Herstellung des Platzes für das Theater sind in vollem Gange. Durch die Anlage des Theaters in der Glockengasse gewinnt übrigens die dortige Gegend sehr und hören wir, daß bereits eine rege Nachfrage nach Geschäftshäusern, besonders zu Wirthschaften geeignet, dort herrschen soll. Für die beiden Gasthöfe in der Glockengasse ist der Bau des Theaters in der Nähe selbstredend sehr erwünscht. Essen, 8. Febr. Bei der hiesigen Königlichen Bankcommandite wurde gestern eine falsche Zehn=Thaler=Note der preußischen Bank angehalten. Dieselbe gehört zu den 1856 emittirten auf der Vorderseite mit Buntdiamant=Ueberdruck versehenen, die gegenwärtig eingezogen werden. Montjoie, 7. Febr. Bei der heute hier stattgehabten Nachwahl für das Abgeordnetenhaus wurde Herr Alphons Anthoni von Imgenbroich mit 90 Stimmen gewählt gegen Dr. Strousberg in Berlin, der 35 Stimmen erhielt. Vermischtes. — In St. Johann bei Saarbrücken weilt augenblicklich unter der Firma„Kiefer, Beck u. Comp.“ eine Gesellschaft, welche, soviel mir mitgetheilt wurde, für ganz Frankreich und für das Gebiet des Norddeutschen Bundes bereits Patente auf Apparate zur Erzeugung von s. g.„Luftgas" besitzt, von welchen die genannten Herren einen kleinen Probeapparat mit sich führen und in einem dortigen Gasthause zu Jeder= manns Ansicht aufgestellt haben und seit einigen Tagen die ganze Manipulation der Erzeugung und sofortigen Benutzung dieses Luftgases augenscheinlich vorführen. Referent hat sich dasselbe näher angesehen und kann konstatiren, daß dieses Luftgas dem Kohlengas nicht nur an Leuchtkraft mindestens nicht nachsteht, wo nicht gar dasselbe noch übertrifft, sondern nach Versicherung der genannten Herren auch hinsichtlich der Herstellungskosten sich um 25 Prozent billiger als dieses beschaffen läßt. Besonders aber empfiehlt sich dieses Gas durch die höchst einfache und bequeme Art seiner Herstellung, denn die betreffenden, nur äußerst wenig Raum beanspruchenden Apparate können in jeder beliebigen Lokalität der zu beleuchtenden Gebäude, ja sogar in den zu beleuchtenden Räumen selbst aufgestellt werden und ist z.., um die Vorbereitungen, daß 150 Flammen während einer ganzen Nacht brennen sollen, zu treffen, nicht mehr als täglich eine Arbeit von einer Viertelstunde erforderlich. Havelberg, 7. Febr. Durch eine gestern Abend ausgebrochene Feuersbrunst ist über die Hälfte der Unterstadt zerstört; Rathhaus und Kirche sind erhalten. Die von Berlin telegraphisch requirirte Feuerwehr ist in vollster Thätigkeit, der herrschende Wassermangel erschwert die Abgrenzung des Feuers. — In Marseille hat sich am 5. Februar ein furchtbares Unglück zugetragen. Zwei neben einander stehende Häuser stürzten ein und begruben 12 Personen unter ihren Trümmern. Zwei Personen wurden getödtet und zehn schwer verwundet. Die Getödteten sind ein junger Mann von 24 Jahren und eine Frau, die seit 8 Monaten gesegnet war. Das Rettungswerk begann sofort. Man schreibt das Unglück dem schlechten Material zu, mit welchem die Häuser gebaut worden waren. —(Bescheidenheit.) Am Neujahrstage eröffnete der Prediger Henry Ward Beccher von Plymouth= Kirche in Brooklyn(Newyork) den Gottesdienst durch die Mittheilung, er müsse nach genauer Herzensprüfung ablehnen, die vom Presbyterium der Gemeinde beschlossene Gehaltserhöhung von 7000 Dollars jährlich zu acceptiren. Da der ehrwürdige Herr ohnedies ein fixes Salair von 12,000 Dollars jährlich als Prediger bezieht, außerdem ihm auch regelmäßig Geschenke von bedeutendem Werthe zufließen, hat er auch so sein gutes Auskommen. Die Bescheidenheit des Reverend ist trotzdem anerkennenswerth. —(Ein interessanter Rechtsfall.) Nidau bei Biel spinnt sich ein Rechtsfall ab, der auch in weiteren Kreisen Aufsehen erregen wird Ein Kurhesse, Namens Götz, der früher in russischen Diensten Kapellmeister war, verheirathete sich in diesem Lande. Seine Frau betrieb im Innern Rußlands einen Handel und verdiente ein bedeutendes Vermögen. Jahre 1865 kehren diese Eheleute nach Deutschland zurück, kaufen dort ein Gut und legen ihr übriges Geld in der Bank an. Während die Ehefrau etwa ein halbes Jahr später wieder nach Rußland geht, um ihr dort befindliches Geschäft weiter zu treiben und später günstig zu liquidiren, verkauft der Mann in Deutschland die Besitzung, zieht die Gelder aus der Bank zurück und brennt sodann mit dem so flüssig gemachten Vermögen von 32,000 Thalern und einem Mädchen durch. Vor der Abreise und überhaupt immer schrieb Götz seiner Frau die wohlwollendsten Briefe. Er schrieb sogar vor seiner Flucht, er ziehe zu ihr nach Rußland. Als der Mann immer und immer nicht kommen wollte, wird die Frau stutzig, kehrt nach Deutschland zurück und frägt ihrem Manne überall nach. Sie sucht denselben sogar in Amerika, kann aber keine Spur von ihm entdecken. In jüngster Zeit erhält die Frau aus dem innern Rußlands die Nachricht, ihr Mann sei in Biel. Sie wendet sich an die hiesige Polizei, und als man ihr dies bestätigt, reist sie hierher, im Glauben, ihren Mann zu finden. Dieser war aber schon vor zwei Monaten gestorben und das Mädchen, das mit ihm durchgebrannt, befindet sich im Besitze seines sämmtlichen Vermögens. Der Fall ist jetzt anhängig vor dem Regierungs=Statthalter in Nidau. —(Pikantes Zeugniß.) Wir theilen nachstehend einen Attest mit, wie er in Mainz einem Dienstmädchen gegeben wurde. Derselbe lautet:„Inhaberin hat 1 Jahr— weniger 11 Monate bei mir gedient und sich in dieser Zeit fleißig— an der Hausthüre, genügsam— in der Arbeit, sorgsam— für sich selbst, geschwind— im Ausreden, freundlich— gegen Mannspersonen, treu— ihren Liebhabern und ehrlich— wenn Alles verschlossen war, gezeigt.“ Mein Lieb. Mein Lieb ist eine Perle rein, Ein Stern in dunk'ler Nacht; Mein Lieb ist Morgensonnenschein, Der in das Herz mir lacht. Mein Lieb ist Aeolsharfenton Und Frühlingsmelodie: Mein Lied ist eine Blumenkron', So schön, ich weiß nicht wie. Ach wärst du mein, geliebte Maid, Du hohes Edelweiß; Könnt' ich erringen dich zur Zeit: Ich thät's um jeden Preis. Und stürbst du gleich, du lebtest fort In mir, in meinem Lied; Es zeugte bald ein jeder Ort, Wie's nur zu dirkmich zieht. Drum laß hernieder dich, mein Lieb: Es schwillt der Strom zum Meer! Mein Himmel nur in dir mir blieb— Ich lieb’ dich gar zu sehr. Carl Frdr. Dältgen. Mailust. Wenn die Vögel gekommen Und der Winter vorbei, O wie ist dann erglommen Die Freude im Mai. Auf den Bergen blüh'n Rosen Und das Veilchen im Thal, Und ich muß dann ja kosen Mein Herzlieb allemal. Und das Lied, das ich singe, Hat das Herz mir angethan, Und die Lämmer dort springen— Was fange ich an. Und das Roth früh am Morgen: Macht golden den Thau: Unser Hergott wird sorgen, Meinem Schatz ich vertrau'. Carl Frdr. Dültgen. Anmerkung. Vorstehende Gedichte sind vom Verfasser für den vierstimmigen Männergesang in Musik gesetzt worden. Lotterie. Berlin, 8. Februar. Bei der heute begonnenen Ziehung 2. Classe wurden folgende Gewinne gezogen: 200 Thlr. auf Nro. 35537. 100 Thlr. auf Nro. 25016, 42791, 52,393, 80829. 80 Thlr. auf Nro. 2385, 18356, 26681, 40182, 50112, 62113, 64608, 69884, 83673, 94.47. 60 Thlr. auf Nro. 8479, 9404, 12852, 16775, 18351, 20048, 23520, 32972, 36331, 38583, 48075, 55713, 56275, 57271, 57584, 62178, 62299, 63644, 64487, 86675, 87850, 89664, 90153, 90869, 93939. Rätbsel. Das erste Silbenpaar bedeutet Ein stilles, sachtes Gehn Nach Orten, wo ein Glöcklein läutet Und heilge Bilder stehn. Die Dritte sieht man Kronen schmücken, Mit Perl und Gold gepaart: Doch tritt mit Füßen man die Stücken Von der gemeinen Art. Ein Mann das Ganze, dem an Ehren Zur Zeit kam keiner bei; Doch darauf möchte ich nicht schwören, Daß er's auch meinte treu. Auflösung des Räthsels in Nro. 14: „Der Liebende— Der Lieb' Ende.“ Handels= und Marktberichte. Köln, 8. Febr. Zufuhr am Landmarkt ca. 70 Sack. Bezahlt wurde per 200 Pfd.: Weizen Thlr. 5,20— 6,1, Roggen Thlr. 4,20—4,26 1/, Hafer Thlr. 4,14—4,18, Gerste Thlr.———. Oelnotirungen der hiesigen Oelmüller und Oelhändler: Rüböl 14 3/10. Thlr., rafinirt 15 1/10 Thlr. Von den Oel= und Colonialwaarenhändlern wird Leins! faßweiße 12 Thlr. notirt. Amtlicher Neußer Fruchtpreis vom 8. Thl.Sg. Weizen);: Qucl. 200 Pfd.) 3. Roggen)1.„ 200 Pfd.)2.„ Wintergerste 200 Pfd. Buchweizen Hafer dito Aveelperberl. Schffl. Rübsamen dito Kartoffeln, 200 Pfd. Heu per 100 Pfd. Febr. Sg. 1 14 12 28 16 4 13 16 12 22 18 14 Stroh, per 200 Pfd. Aveel=Samen—— Rüböl per 100 Pfd. 14 8 " Faßweise 14 6 Rübkuchen per 2000 Stück, Stampf 58 15 Preßkuchen 2000 Pf. 55 15 Branntwein p. Ohm à 123 Ort. zu 47% ohne Maklergeld) 12 25 Gereinigtes Oel 1421 Weizen Roggen Fruchtpreis zu Mülheim vom 5. Feb Preis per 200 Pfund Zollgewicht. * 5— 2 6 Gerste Hafer 5— 4 15 Elberfeld, 9. Febr. Ausl. Pistolen 5 16— 20=Frc.=St. 5 12— =Frc.=St. 1 10 3 Brabanter Krthlr. 1 16— Oesterr. Gulden—.20— Geld=Course. Köln, 9. Febr. Liv. Sterl. Ausl. Pistolen 20=Frc.=St. =Fr.=St. Franz. Krthlr. 6 23 5 17 5 12 1 10 1 16 Wir bitten hierdurch die im heutigen Blatte stehende Glücks=Offerte des Bankhauses Laz. Sams. Cohn in Hamburg besonders aufmerksam zu lesen. Es handelt sich hier um wirkliche Staatsloose, deren Gewinne vom Staate garantirt und verloost werden, in einer so reichlich mit Hauptgewinnen ausgestatteten Geld=Verloosung, daß aus allen Gegenden eine sehr lebhafte Betheiligung stattfindet. Dieses Unternehmen verdient das vollste Vertrauen, indem vorbenanntes Haus,„Gottes Segen bei Cohn“, durch die Auszahlung von Millionen Gewinne allseits bekannt ist. Bei allen und jeden Erkältungskrankheiten, wie Husten, Heiserkeit. Verschleimung, Hustenreiz, Auswurf, Katarrh, ist der„Rheinische Trauben=Brust=Honig“ ein unfehlbares Mittel. Dieser einzig wahre und ächte Brustsaft zeichnet sich aus durch seinen köstlichen Geschmack nach frischen Weintrauben und seine segensreiche sichere Hülfe. * Für hiesigen Platz hat den Verkauf F. W. Vossen in Wald, H. C. Lehmann am Weyer und Aug. Rodenbeck in Ohligs. Anzeigen. Licilation. In der außergerichtlichen Theilungssache der Kinder und Erben der zu Feld Gemeinde Wald verlebten Eheleute Bändermacher Gottlieb Adams und Johanna Maria geborne Jülicher wird der Unterzeichnete am Montag den 7. März 1870, Nachmittags 4 Uhr, zu Wald in der Wohnung des Gastwirthen Herrn Friedrich Knapp (frühere Wester'sche Lokal), das zum Nachlasse der obgenannten Erblasser gehörige, zu und bei Feld in der Bürgermeisterei Wald gelegene Ackergutchen, haltend nebst Wohaus und Scheune an Flächeninhalt verschiedener Kulturart circa 10 Morgen 53 Ruthen 80 Fuß, zuerst in 13 Parzellen, demnach in 3 Abtheilungen und zuletzt das ganze Gut zusammen als ein Ganzes öffentlich an den Meistbietenden versteigern und bei Erreichung der Sammttaxe ad 1689 Thlr. sofort definitiv zuschlagen. Wald, den 8. Januar 1870. C. J. Blumberg, Notar. Arbeiter=Tould=Eacher per Stück 2½ Sgr., per Dutzend 24 Sgr. sind zu haben bei F. W. Vossen in Wald. Zur Besorgung von überhaupt aller buchhändlerischen Artikel, empfehlen sich A.& E. Marcus. Pflaumen, süße, per Pfd 2 Sgr. 3 Pf., 14 Pfd. 1 Thlr. bei Fr. Rusche in Ohligs am Markt. Birnen, ganz getrockuet, per Pfund 2 Sgr., 16 Pfund 1 Thlr. bei Fr. Rusche in Ohligs am Markt. Stöcksische angekommen bei Fr. Rusche in Ohligs am Markt. Schmalz 7½ Sgr. per Pfund, 4¼ Pfund 1 Thlr. bei Fr. Rusche in Ohligs am Markt. Meichers Kräuterzucker, ausgezeichnetes Hausmittel gegen alle katarrh. Hals= und Brustkrankheiten, elegant verpackt, Gebrauchs=Anweisung beigefügt, wirkt überraschend. Um vielfach vorgekommenen Nachahmungen wirksam entgegenzutreten, ist jede Platte mit Namen und Wohnort des Fabrikanten versehen worden. Ebenso ist auf jedem Etiquett der Preis verzeichnet und darf von keinem Debitenten ein mehr entnommen werden. In Platten zu 5, 2½ und 1½ Sgr. vorräthig bei Carl Sonnenschein in Wald, E. vom Eigen in Haan, Fr. Meier in Ohlig Stadt=Theater in Solingen. Donnerstag den 10. Februar: 14. Vorstellung im Abonnement. Martha, oder: Der Markt zu Richmond. Große Oper in 4 Akten. Freitag den 11. Februar: 13. Vorstellung im Abonnement. Zum ersten Male: Der zigeuner. Charakterbild mit Gesang in 1 Akt. Hierauf: Er ist Baron. Große Posse in 3 Akten von Hahn. Musik von Conradi. C. Nachtigall, Director. Thatfüchel. beweisen die große Heilkraft des Dr. Robinson'schen Gehör=Oels, welches nur allein ächt bei Herrn Kaufmann H. Brakelmann in Soest zu haben ist iepholz in Hannover, 22. Januar 1870. Geehrter Herr H. Brakelmann in Soest. Da Sie mir im vorigen Jahre von dem Dr. Robinson'schen Gehör=Oel ein Glas gesandt haben, welches außerordentlich gut gewirkt hat, so bitte ich noch um 2 Gläser 2c. 2c. Mit Hochachtung gez Zwickert, Bürgermeister. Unentbehrlich für jeden Geschäftsmann! Das Gesth, betreffend die steuer im Nordd. Bunde vom 10. Juni 1869, nebst Tarif u. Ausführungsbestimmungen. Preis 3½ Sgr. Vorräthig und zu haben bei F. W. Vossen in Wald. Ecsenbahn=Frachteriese empfiehlt zur gefälligen Abnahme F. W. Vossen in Wald. Prima wasserhelles Petroleum empfiehlt zur gefl. Abnahme Carl vom Eigen, Haan. — Ziehung am 1. Stuttg. Dombau=Loose à 12 Sgr. 15,000 Geldgew. mit 70,000 Gulden. empfiehlt L. Oppenheim Jr. in Braunschweig. Am Sonntag Abend ist von Wald nach der Scheuer ein rothbuntes Shawltuch verloren. Wiederbring. erh. Belohn..w..d. Erp. Miethvertrage zu haben bei F. W. Vossen, Wald. ROYAL, Feuer- und Lebens-Versicherungs- Gesellschaft in Liverpool, mit Domicil in BERLIN. Gegründet den 31. Mai 1845. Concessionirt zum Geschäftsbetriebe in den Königlich Preußischen Staaten durch Urkunde vom 26. November 1863 und Nachtrag vom 26. Juni 1867. Hiermit mache ich die ergebene Anzeige, daß ich dem Herrn Fr. Wilh. Hammesfahr eine Agentur der„Royal"=Versicherungs=Gesellschaft übertragen habe. Barmen, im Februar 1870. Die General=Agentur: E. de Bary. Bezugnehmend auf vorstehende Anzeige empfehle ich mich zur Vermittelung von Feuer=Versicherungen zu mäßigen und festen Prämien unter liberalen Bedingungen. Die Gesellschaft ist in Rechtsfällen den Preußischen Gesetzen unterworfen. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt Thlr. 13,333,333. 10.— Stand derselben am Schlusse des Jahres 1868: Reservefond in der Feuer=Versicherung Thlr. 1,352,725. Reservefond in der Lebens=Versicherung„ 7,481,836. Gesammt=Einnahme des Jahres 1868„ 5,120,015. Bezahlte Feuerschäden im Jahre 1868„ 1,999,345. Bezahlte Lebenspolicen im Jahre 1868„ 602,953. Ohligs, im Februar 1870. Fr. Wilh. Hammesfahr. # 9„Tager, garantirt reelle Aualitat, unter Controle. Aufgeschlossener Peru-Guano von Bhlendorff& Co. in Pulversorm. enthält 10% Stickstoff und 10% leichtlösliche Phosphorsäure, per 100 Pfund Brutto Peru-Guano vom Peruanischen Regierungs=Depot Reines pulverisirtes Knochenmehl in Ballen v. 200 Pfd., per 100 Pfd. Concentrirter Kali-Bünger, enthält 22% schwefelsaures Kali und 20% Chlorkalium, sowie 15—20% schwefelsaure Magnesia in Ballen von 200 Pfund, per 100 Pfund Chili-Salpeter(auf Vorherbestellung) per 100 Pfund Phosphorit-Mehl, enthaltend 45% phosphorsaurer Kalk und 20% Phosphorsäure, in Ballen von 200 Pfund, per 100 Pfund Gute slarke Truchtsäcke, 200 Pfund fassend, per Stück Alles per comptant frei hier, oder unter Rachnahme. Lager bei Herrn Abr. Kayser, Canalstraße Nr. 14, hier und bei Frau Wittwe A. Caspers in Station Haan. Waggonladungen nach allen auswärtigen Stationen werden billigst berechnet. Gebrauchs=Anweisungen gratis. Düsseldorf, 1. Januar 1870. Albert Reinhold, Der Gur wr ie de#..... Königstraße Nro. 6. P. S. Der Guanopceis burfte möglicherweise in den nächsten Monaten noch eine Erhöhung erfahren. Sanitäts=Controle. täglich mehr um sich greifenden Fälschungen der Chocoladen machen ein Produkt wie es sein soll— pure Cacao mit Zucker— fast zur Seltenheit. Gemahlene Crealien, Fette, Farbe und Gewürze sind oft der ausschließliche Bestand von Erzeugnissen, welche als Chocolade verkauft werden. Es ist evident, daß auch der reelle Fabrikant hierdurch in Mitleidenschaft gezogen wird. Um unserseits jedem Mißtrauen zu begegnen haben wir unsere Cho. Sie wueichtr ihrem ganzen Umfange unter santätspolizetliche Controle gestellt. den Woshofte uie g e- Prasi owohl der zur Verwendung kommenden Rröhstosfe aus der fertigen Prorukte gehandhabt und bietet den Consumenten die sichere Gaxggie, eine der Gesundheit durchaus zuträgliche Chocolade zu genießen. tungen ver Hospitäken; besonders den Herrel Rerzten und Apothsckern, Verwaltungen von Wost“ und Pensionen unsere Cacao=Erzeugnisse, welche in Tafeln, gepulvert und entolt in den hauptsächlichsten Geschäften Deutschlands käuflich sind. (a) Franz Stollwerck& Söhne in Cöln a. Rhein. Ponie) 34f18 mi Hoffsches MalzextraktGefundheitsbier, und Stärkungs= mittel à 6 Sgr., pro Fiasche incl. Glas. Brust=, Katarrh= und Lungen=Leidenden sind die schleimlösenden Johann Hoff'schen Crust=Malzoonvons Als bester Ersatz des Kaffee's dient Hoff'sche. Malz=GesundheitsChocokade, sehr wohlschmeckend, a 20 und 30 Sgr. pro Pfd. k. als bestes Heil= und Linderungsmittel ärztlich empfohlen. Durch den Gebrauch Ihrer Brust=Malzbon bons, die stärkend auf die Schleimhäute wirken, bin ich von meinem Lungenleiden wieder hergestellt worden. Aehnlich günstige Wirkungen beobachtete ich bei anderen Katarrhleiden. Dr. Sporer, Protomedicus und k. k. Guberinalrath in Abazzia.— Ich habe in meinen Vorlesungen auf den von Ihnen präparirten Malzextrakt aufmerksam gemacht und meine Verwunderung geäußert, daß nicht schon vorlängst ein Fabrikat wie das Ihrige erzeugt, indem der Nutzen der Malz=Decocts in atrophischen und zur Atropie hinneigenden Zuständen von Stimmberechtigten anerkannt wird. Gern will ich daher, obwohl ich geschworner Feind aller marktschreierischen Anpreisungen, Ihres in diese Kategorie nicht gehörigen Präparates auch in Zukunft eingedenk sein. Dr. A. A. Jeiteles, Prosessor der Medieim in Olmätz, Veiteles, B1 2. 7. 5. 1.—— — 15.— „ARRung von C. G. Woltmann a Wald empfiehlt Weine von 15 bis 60 Thlr. per Ohm, in von 4 bis 12 Sgr. eOmartflasch Epileptische Krämpfe(Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Kilisch in Vernu, Mittelstr..— B. Vereits über 100 geheilt. Vierte Korner Pserbelviierie Ziehung am 8. April C. hüngslisten gais. Loose à Einen Thaler ken Lgentur=skstellung zu haben bei mir und in alPaul Rudolf Meller, General=Agent des rhein=preuß. landw. Vereins zu Köln. Obige Loose à 1 Thlr. zu haben bei F. W. Vossen, Haupt=Agent in Wald. Hoff'sches MalzChocoladen=Pulver, Ersatz der Muttermilch, 5 und 10 Sgr. pro Schachtel. Hoflieferanten Joh. Hoff's Filiale in Köln. Niederlage in Wald bei H. C. Lehmann am Weyer; in Solingen bei Gebr. Häring, neben dem Rathhause; in Gräfrath bei Aug. Leimberg. Hoff'sche Brust=Malzbonbons schnelllösendes Mittel bei Husten, 4 und 8 Sgr. pro Carton. Thlr. 4. 27.— „ 4. 27.— „ 2. 27.— ., Ssanas der Glühs-Oserte! Oip.ul= Staats=Prämien=Loose nino überall zu kaufen und zu spielen. erlaubt. „Gottes Segen bei Cohn!“ Allerneueste wiederum mit Gewinnen bedeutend vermehrte Capitalien=Verloosung von nahe 4 Millionen. Die Verloosung garantirt und vollzieht die Staatsregierung selbst. Beginn der Ziehung am 20. d. M. Nur 2 Thlr. oder 1 Thlr. oder ½ Thlr. kostet ein vom Staate garantirtes wirkliches Original=Staats=Loos,(nicht von den verbotenen Promessen) und bin i“ mit der Versendung dieser wirklichen Original=Staats=Loose gegen frankirte Einsendung des Betrages oder gegen Postvorschuß selbst nach den entferntesten Gegenden staatlich beauftragt. Es werden nur Gewinne gewogen. Die Haupt=Gewinne betragen: 250,000, 200,000, 190,000, 187,500, 175,000, 170,000, 165,000, 162,500, 160,000, 155,000, 150,000, 100,000, 50,000, 40,000, 30,000, 3 mal 25,000, 4 mal 20,000, 4 mal 15,000, 6 mal 12,000, 9 mal 10,000, 4 mal 8000, 3 mal 7500, 5 mal 6000, 25 mal 5000, 4000, 23 mal 3750, 29 mal 3000, 130 mal 2500, 131 mal 2000, 6 mal 1500, 12 mal 1200, 360 mal 1000, 530 mal 500, 400 mal 250, 270 mal 200, 50000 mal 150, 117, 110, 100, 50, 30. Kein Loos gewinnt weniger als einen Werth von 2 Thaler. Die amtliche Ziehungsliste und die Versendung der Gewinngelder erfolgt unter Staatsgarantie sofort nach der Ziehung an Jeden der Betheiligten prompt und verschwiegen. Mein Geschäft ist bekanntlich das Aelteste und Allerglücklichste, indem ich bereits an mehreren Betheiligten in dieser Gegend die allerhöchsten Haupttreffer von 300,000, 223,000, 130,000, 123,000, mehrm. 100,000, kürzlich das große Loos und jüngst am 29. Dezember schon wieder den allergrößten Hauptgewinn in Solingen ausbezahlt habe. Zur Bestellung meiner wirklichen Original=Staats=Loose bedarf es der Bequemlichkeit halber keines Briefes, sondern rian kann den Auftrag einfach auf eine Posteinzahlungskarte bemerken. Dieses ist gleichzeitig bedeutend billiger als Postvorschuß. Laz. Sams. Cohn in Hamburg, Haupt=Comptotr, Bank= und Wechselgeschäft, Landwirthschaftl. Casino in Wald. Versammlung am Donnerstag den 10. Februar., Nachmittags 6 Uhr, bei Gastwirth Knapp in Wald(früher Wester). Beitritte werden daselbst entgegen genommen. Wald, den 5. Febr. 1870. I..: Der Bürgermeister: Alvermann. Zu Vermessungen, als: Grenzregulirungen, Theilungen und Aufnahme von Grundstücken, sowie Nivellements zu Wasserwerks= und Wege=Anlagen werden ausgeführt durch Sieper, vereideter Geometer. Ohligs, im Januar 1870. Bestellungen in Haan werden besorgt durch Herrn C. vom Eigen. Mehrere Bauplätze in der Nähe des Bahnhofs zu Ohligs zu verkaufen. Näheres bei Geometer Sieper in Ohligs. Zeit= und Arbeits=Ersparniß bei der Wäsche. Niederlage bei A.& E. Marcus in Wald sund Heinr. Pütz in Solingen, Börsenstraße. Bei allen und jeden Erkältungs=Krankheiten wie Husten, Heiserkeit, # Verschleimung, Hustenreiz, Auswurf, Katarrh ist der Rheinische Trauben-Brust-Honig ein unfehlbares Mittel. Dieser einzig wahre und echte Brustsaft zeichnet sich aus durch seinen köstlichen Geschmack nach frischen Weintrauben und seine segensreiche sichere Hülfe. Verkauf in ½ Flaschen à 1 Thlr., 1 Fl. à 15 Sgr. u. 18 Fl. à 8 Sgr. bein# W. Vossen in Wald. H. C. Lehmaun am Weyer. Rodenbeck in Ohligs. kenschitrrt, genannt Deutsches Reinigungs-Crystall per Paquet à 1 Sgr. vorräthig bei F. W. Vossen in Wald. * 0 Tmb vom 8. November zu 2½ Sgr. und 1 Sgr. per Stück sind zu haben bei W. Vossen in Wald.