N 11. Dienstag den 1. Februar 1870. Zter Jahrgang. Expedition in Solingen bei E. Larsch. Erscheint Dienstag, Donnerstag und St Pränumerationspreis vierteljährlich in der Expedition 121 S Aemter und Boten bezogen 15 S Insernions=Gebühren für die Petitzeile oder Vergntwortlicher Redakteur: F. W. Vossen in Wald. Nucer und Verleger: F. W. Bossen in Wald. — Expedition in Haan bei Carl vom Eigen. onnabend. Sgr., durch alle Königl. PostSgr. deren Raum 1 Sgr. Neue Abonnements auf die Bergische Zeitung für die Monate Februar und März bitten wir gefälligst bald zu machen. Expedition der Berg. Zt „„„ A g e n t u r e n z u r A n n a h m e v o n A n z e i g e n: J. u. norn in Elberfeld; Sachse& Cie. in Cöln und Leipzig; Haasenstein& Vogler in Frankfurt a..: Rud. Mosse in Berlin: Jigen& Fort in Leipzig; J. Schöneberg in Hanburg: Carl Schüssler in Hannover. Wochen=Rundschau. Wald, 31. Januar. Das preußische Abgeordnetenhaus hat bei der Berathung der Kreisordnung den„vom König zu ernennenden“. Amtshauptmann zu Falle gebracht und den„auf drei Jahre zu wählenden“ Amtshauptmann an seine Stelle gesetzt. Die Wahl vollzieht eine Amtsvertretung, die im Ganzen nach dem Grundsatz der Gleichberechtigung gebildet wird. Die Größe der Amtsbezirke bis zu 10,000 Seelen, wie die Regierung sie wollte, wurde auf Miquels Antrag auf höchstens 5000 Seelen herabgesetzt. Die Aussicht auf ein Gesetz, welches den Amtsbezirken unter gewissen Umständen einen communalen Character verleihen soll, schien den Liberalen zu unsicher; sie zogen es vor, die Amtsbezirke sofort zu einem Communalverbande mit Corporations= rechten zu machen und siegten trotz der verzweifelten Gegenwehr der Conservativen. Diese Siege des liberalen Princips haben wir den National=Liberalen zu danken, die wacker mit der Linken stimmten. Die ReRierung wird sich dieser Mehrheit gegenüber, die allerdings noch sehr viel mehr als 12 bis 25 Stimmen hätte betragen können, wohl besinnen, ehe sie ihre Drohungen, das Gesetz zurückzuziehen, ausführt, um so mehr, als es den Minister des Innern angesichts des Bieneufleißes seines bürgerlichen Collegen von der Jnstiz drängt, auch eine Reform zu Stande zu bringen. Von den neuen Kosten, die uns die Kreisordnung bringen wird, uns zu befreien, haben sich die Freiconservativen das lobenswerthe Ziel gesetzt. Sie haben einen Antrag in das Haus gebracht, daß bei der Rev sion des Besteuerungssystems im Bunde und im Staate auf eine theilweise Ueberweisung der preußischen Grund= und Gebäudesteuer an die communalen Verbände Bedacht genommen werden möge. Ginge die Regierung darauf ein, so würde jene Steuer, mit Hülfe deren die Armeereorganisation möglich wurde, ihrem ursprünglichen Zweck zurückgegeben. Indessen liegt auch die Möglichkeit vor, daß die gegen eine ErDie Braut des Schungglers. Novelle von Ewald August König. (Fortsetzung.) „Dies mal wird uns der Spuck wenig nutzen,“ fuhr der Fremde fort, sie scheinen genau unterrichtet zu sein und der Bauer führt sie so sicher, daß Niemand den Verrath bezweifeln kann." „Und dieser ist der Verräther," donnerte der Scheerenschleifer, auf Konrad zeignd, der bleich, zitternd vor Aufregung ein Büchse ergriff. „Das zu untersnchen, bleibt uns jetzt keine Zeit,“ sagte der Hauptmann hastig,„nehmt Eure Waffen und flüchtet in die Gänge.“ „Ergebt Euch!“ rief Schmidt, dessen Büchse schon in Anschlag lag. In der nächsten Secunde krachte ein Schuß, ein zweiter, dritter folgte, der weiße Pulverrauch füllte das Gewölbe. Die Lampe, welche auf dem Tische stand, wurde umgestoßen, es war unmöglich, den Kampf zu verfolgen und fast eben so unmöglich, Theil daran zu nehmen, da man in der Finsterniß weder Freund noch Feind unterscheiden konnte. Konrad venutzte diese Finsterniß, um den Ausgang zu erreichen. Gelang es ihm, das Gewölbe zu verlassen, so war er gerettet, die Wolfshöhle bot in ihren Gängen mancheu Schlupfwinkel. Er wurde mehrere Male zurückgestoßen, dennoch gelang es ihm, den Ausgang zu finden. Auf der Schwelle desselben fühlte er sich plötzlich vor starken Armen umschlungen. Es war ein Kampf auf Leben und Tod, der zwilchen den Beiden sich entipann, aber die Verzweiflung gab dem jungen Manne Riesenkraft, er warf seinen Gegner nieder und eilte über ihn hinweg.— 9. Kapitel. Bange Ahnungen bedrückten die Seele Emma's. Wenn auch die Versicherung der alten Frau, daß ihr Konrad ein burchaus braver Mensch sei, sie beruhigt hatte, so war diese Geruhigung doch nur eine augenblickliche gewesen, die bald wieder neuen Zweifeln und Befürchtungen weichen mußte. Der Grenzjäger war im Laufe des Tages so ost auf selnen Verdacht gegen Konrad zurückgekommen, er hatte so biete Gründe fur die Richtigkeit dieses Verdachts angeführt und mit solcher Sicherheit behauptet, daß er die Beweise binnen den ersten Tagen erhalten werde, daß das Vertrauen des Mädchens mehr und mehr erschüttert werden mußte. höhung der Grund= und Gebäudesteuer sehr eingenommenen Antragsteler nur eine Unterstützung neuer, namentlich indirecter Steuern bezwecken, für die als Compensation das Haus leichter gewonnen werden möchte. Was uns noth thut, ist keine Erhöhung der Einnahmen, sondern eine bessere Vertheilung der Ausgaben. Daß diese in dem Antrage liegt, macht ihn annehmbar. Die Gefahr der Einführung neuer Steuern kann durch die Einigkeit der Liberalen bald beseitigt werden. Die österreichische Ministerkrise hätte bald durch eine Uneinigkeit der im Amt gebliebenen Minister eine unerwartete Wendung genommen. Graf Benst, der stille Begünstiger der autideutschen Bestrebungen, hatte im Abgeordnetenhause eine Rede gehalten, deren mehr oder weniger gegen die verfassungstreuen Minister gerichtet war und die deshalb ihr Entlassungs= gesuch erneuert haben sollen; da indessen bald darauf gemeldet wurde, daß der Finanzminister v. Plener, in Uebereinstimmung mit den übrigen Ministern, Hasner zum Ministerpräsidenten vorgeschlagen hätten, so darf angenommen werden, daß die Differenzen im Schoße des Ministeriums nicht vor den Kaiser gebracht sind. Durch wen die ausgeschiedenen Mitglieder ersetzt werden, ist noch nicht bekannt. Der Glanz des Ollivier'schen Liberalismus ist zwar von Hause aus kein blendender gewesen, aber daß er nur so wenig dauerhaft ist, wie sich bereits in den wenigen Wochen des neuen Regiments gezeigt hat, hätte man doch nicht geglaubt. So hat der Premier bei der Berathung des Preßgesetzes im Staatsrath den Antrag gestellt und dessen Annahme durchgesetzt, daß die öffentliche Berichterstattung über die Preßprocesse auch für die Zukunft nicht zu gestatten ist. Mit der Verweisung der Preßprocesse an Schwurgerichte, deren Bildung ganz in der Hand der Regierung liegt, ist wenig geihau, wenn die öffentliche Meinung nicht über die Verhandlungen wachen kann. Die„politischen“ Gründe, welche Ollivier vorschob, sind vielleicht nicht politischer als die, welche ihn veranlaßten, uns der Genehmigung der Verfolgung Rocheforts seitens des gesetzgebenden Körpers eine Cabinetsfrage zu machen, nämlich keine andere als die Wünsche des Kaisers, der an der Sorge für die Ordnung nicht genug zu haben scheint und, entgegen seiner Versicherung in der Thronrede, noch ein Theil an der Freiheit mitarbeiten will, an der Freiheit in seinem Sinne. Emma war am Nachmittage nochmals zur Frau Kamp geeilt, um zu erfahren, ob sie mit dem Sohne schon gesprochen und welche Antwort sie erhalten habe. Die Alte beruhigte sie, Konrad habe versprochen, sie am Abend zu besuchen, sie glaube nicht, daß der Verdacht des Grenzjägers begründet sei, jedenfalls dürfe man darauf vertrauen, daß Konrad den Warnungen und Bitten seiner Mutter Gehör schenken werde. Diese Erklärung war nicht geeignet, die neuen Zweifel und Befürchtungen Emma's wieder zu beseitigen. Entchlossen, am Abend die alte Frau wieder zu besuchen und alsdann den Geliebten aufzufordern, ihr ohne Hehl die Wahrheit zu sagen, kehrte Emma nach Hause zurück. Der Grenzjäger war ausgegangen; als er kurz vor dem Abendbrod heimkehrte, bemerkte Emma eine Unruhe und Aufregung an ihm, die ihr in hohem Grade auffiel. Stunde auf Stunde verrann, Konrad kam nicht. Die Nacht breitete ihren Sternenhimmel üder die Fluren, in den Hütten erlosch schon ein richt nach dem andern, noch immer saß das Mädchen bei der Alten, die jetzt selbst den letzten schwachen Rest ihrer Hoffnung verloren hatte. Es schlug Mitternacht als Emma den Heimweg antrat. Noch immer schwankte ihre Seele zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Furcht und Zweifel, aber die Hoffnung war nur noch ein schwach glimmendes Fünkchen, welches unter der Asche allmählig erstard. Eine Verzweifelnde, sank Emma in ihrem Stübchen auf die Kniee, sie hoffte im Gebei Trost und Ruhe zu finden. Da wurde plötzlich stürmisch angepocht. Erschreckt sprang Emma auf. Als sie die Thür öffnete, fiel ihr Blick auf das todtenbleiche Antlitz ihres Vaters, der von vier Grenzjägern umringt auf einer Bahre lag. Das Licht des Mon: des fiel voll auf dieses bleiche entsellte Antligz, welches schon den Stempel des Todes auf der Stirne trug. Emma fühlte, wie die Kniee unter iyr brachen, ihr war, als senkte ein Flor sich vor ihre Augen, Schwindel ergriff sie, die Hände auf das Herz gepreßt, sank sie laut os nieder. Als sie zum Newußtsein wieder erwachte, sah Emma sich im Kreise der Männer, welche den Vater gebracht hatten. Ihre erste Frage galt ihm, ichweigend zeigte einer der Grenztager auf ihr Beit. Es währte eine geraume Weile, bevor das Mädchen sich so weit gesatzt hatte, daß die Beamten ihr über die Ereignisse dieser Nacht Bericht erstatten konnten. Dieser Bericht war kurz, er beschränkte sich einsach darauf, daß die Grenzjäger die Schmuggler in ihrem Schlupfwinkel Auf dem Concil in Rom kämpfen die Parteien nicht bei gleicher Sonne und gleichem Wind. Die Adresse für die Unfehlbarkeit des Papstes durfte durch den Druck verbreitet werden, nicht so die Gegenadresse. Wenn man den früheren Concilien folgte, so dürfte über die Unfehlbarkeit nur Beschluß gefaßt werden, wenn derselbe auf Einstimmigkeit rechnen kann. Im Senat der Vereinigten Staaten von Nordamerika hat unser Landsmann, Schurz, einen Gesetzentwurf über die Reform des Civildienstes eingebracht, der, angenimmen, die bisherigen Verhältnisse geradezu in ihr Gegentheil verwandeln würde. Das Beamtenwesen ist einer der faulsten Flecke in jenem vielfach bewunderten Staatsorganismus. Mit jedem Präsidentenwechsel war auch ein Wechsel fast des gesammten Beamtenpersonals verbunden; Anstellungen auf Lebenszeit kennt man nicht; jeder Beamte kann ohne Anspruch auf Entschädigung entlassen werden; er dient nur der herrschenden politischen Partei und fällt mit dieser. Eine Anstellung ist nur die Folge der Verdierste bei den Wahlen und die Befähigung für ein Amt kommt nicht in Frage. Die Amtsthätigkeit besteht vornehmlich darin, zu seinem Gelde zu kommen, das die Jagd auf das Amt gekostet hat, so wie darin, aus diesem auf jede nur thunliche Art Kapital auch für die Zeit zu schlagen, in welcher ein glücklicher Nachfolger das Unwesen des Vorgängers fortsetzt. Demselben zu steuern fordert Schurz in dem erwähnten Gesetzentwurf, daß nur diejenigen hinfort sich um Civilämter sollen bewerben dürfen, welche sich gewissen Prüfungen unterworfen haben. Den Vorzug erhalten die mit den besten Zeugnissen über Kenntnisse und Character versehenen Bewerber. Das erste Amtsjahr soll ein Probejahr sein; Absetzungen dürfen nur auf Grund eines gerichtlichen Verfahrens stattfinden. Diese und manche andere zweckmäßige Bestimmungen werden aber ziemlich illusorisch durch die Forderung gemacht, daß die Anstellung immer nur auf acht erfolgen kann. Tüchtige Männer werden sich einem so zweifelhaften Schicksal nicht überliefern, um so weniger, als die Gehälter sehr niedrig sind. Bei der Gleichgültigkeit der Amerikaner gegen die Demoralisation, in der die Civilbeamten stecken und die sie verbreiten, ist leider wenig Aussicht auf Annahme des Schurz'schen Gesetzentwurfs. überfallen und dort ein erbitteter Kampf stattgefunden hatte, nach dessen Ende man den Vater Emma's schwer verwundet und einen Schmuggler todt auf dem blut gen Schauplatze fand. Durch geheime, den Grenzjägern unbekannte Ausgänge waren die übrigen Schmuggler entflohen. Während die Beamten dies dem verzweifelnden Mädchen berichteten, untersuchte der herbeigerufene Feldscheer die Wunde. Er konnte den Mädchen keinen Trost geben, die Kugel hatte edle Theile verletzt. Das war für Emma ein furchtbarer Schicksalsschlag. Wohin sollte sie, wenn der Vater nicht mehr lebte? Die wenigen Habseligkeiten genügten nicht einmal, die Schulden zu decken, Verwandte, die sich der Waise hätten annehmen können, besaß das Mädchen nicht. Ihr blieb nur übrig, einen Dienst zu suchen, und bis sie einen solchen gefunden hatte, konnte sie längst in Noth und Elend vergangen sein. Bis zum Morgengrauen saß Emma am Lager des besinnungslosen, stöhnenden Verwundeten. Ein Chaos finsterer Gedanken wogte in ihrer Seele. Wenn Konrad, wie der Vater behauptet hatte, ein Mitglied der Schmuggler= Bande war, lag die Befürchtung nicht nahe, daß die Ermordung ihres Vaters vielleicht auf seinem Gewissen lastete? Emma wagte nicht, darüber nachzudenken, sie konnte nur beten, daß Gott ihr Muth und Kraft verleihen möge, das mit geduldiger Ergebung zu tragen, was er ihr zu schicken für gut befand. Kurz nach Sonnen Aufgang richtete der Sterbende sich empor.„Es geht zu Ende mit mir,“ stöhnte er,„Emma, was es nachher geben wird,— weiß ich nicht, aber— Gott ist mein Zeuge,— daß ich redlich danach gestrebt habe, — Deine Zukunft zu sichern.— Heirathe— nicht den— Tuckmnäuser“—— Röchelnd sank der Sterbende auf sein Lager zurück. Emma warf sich über ihn, ihre Stirn berührte die seinige, aelche kalter Schweiß bedeckte. „Ich hab's dem Steinberg versprochen—— und er hat mir gelobt—— Dich auf den Händen zu tragen— ——— Du mußt mein Versprechen einlösen.— Versprich mir das, dann kann ich ruhig—— sterben. Dann weiß ich Dich versorgt und———— Herr, mein Gott, endet denn— diese Qual nicht? Das brennt und sticht—— verdammt der Schuft“—— „Vater, auch Christus vergab seinen Mördern!“ rief Emma entsetzt. Noch einmal richtete der Sterbende sich auf, der gespen Uebersicht der Tagesereignisse. Berlin, 28. Jan. Die Commission für das Unterrichtsgesetz hielt vorgestern Abend Sitzung. Zur Berathung kamen die vom Referenten Professor Gneist und dem Abg Wehrenpfennig eingebrachten ZusatzParagraphen 15a und 17a, welche von der Verpflichtung der Kreise bez. des Staats zur Unterstützung bedürftiger Schulgemeinden handeln. Der Vorsitzende Commission mahnte zum Eingang der Verhandlungen sehr dringlich an möglichste Beschleunigung derselben, denn es sei schon der 26. Januar, der Schluß der Session nicht mehr sehr fern und wir seien richtig noch bei§. 15— wobei§.—9 obendrein noch unerledigt; es erscheine sehr wünschenswerth, noch vor Ende des Landtags wenigstens bis§. 20 zu gelangen, um doch über den ersten Abschnitt des Gesetzes einen vorläufigen Bericht an das Haus und für das Land erstatten zu können. Nach dreistündiger Verhandlung wurden die Anträge des Referenten Gneist sämmtlich, die des Dr. Wehrenpfennig zu drei Vierteln abgelehnt und nur ein Satz des Letzteren angenommen, welcher lautet:„Die zu einem Amtsbezirk gehörigen bürgerlichen Gemeinden und selbstständigen Gutsbezirke sind berechtigt, sich durch übereinstimmenden Beschluß zu Einem Schulverbande zu vereinigen und die im Amtsbezirk aufzubringenden Schulkosten als gemeinsame Last nach§. 15 zu tragen.“ Das war also die GesammtAusbeute zweier langer Abendsitzungen. — In der gestern stattgehabten ersten diesjährigen Sitzung des Bundesraths erfolgte die Wahl der verfassungsmäßigen Ausschüsse. Nach verschiedenen Mittheilungen erstatteten die betreffenden Ausschüsse Bericht über a) den Entwurf eines Gesetzes über das Urheberrecht an Schriftwerken, b) den Entwurf eines Gesetzes über den Schutz der Photographien gegen unbefugte Nachbildung, c) die Präsidialvorlage wegen der Befugniß der Bundesconsuln zur Eheschließung. — Der Justizminister Dr. Leonhardt ist zum Bevollmächtigten zum Bundesrathe des Norddeutschen Bundes ernannt worden. — Der Bundeskanzler hat an den Bundesrath den Antrag gestellt, sich mit der Ausarbeitung von Entwürfen zu Bundesgesetzen über die Gerichtsverfassung und über den Concurs einverstanden zu erklären. Das Obertribunal hat in einem Processe wegen Stempel=Contravention entschieden, daß Creditbriefe oder Accreditive nicht als Schuldscheine(Dispositions= scheine), sondern als Wechsel zu versteuern sind. München. Der Adreßentwurf der Majorität der Abgeordnetenkammer enthält folgende auf die Verträge mit Preußen bezügliche Stelle:„Nie wird eine Lockung zum Bruch eines Vertrages bei unserem Volke Eingang finden, aber wir leben in einer Zeit, die zu entscheidenden Krisen führt und wo von europäischen Rechtszuständen kaum die Rede sein kann. Die Verträge mit Preußen sind erfahrungsmäßig einer Deutung fähig, und diese möglichen Deutungen verbreiten Beängstigung im Volke. Daraus entspringt das unwillkürliche Verlangen nach einem Leiter der auswärtigen Angelegenheiten, welchem das Vertrauen des Landes entgegengetragen wird.“ 28. Jan. Das Abgeordnetenhaus nahm Majoritätsadresse mit 114 gegen 47 Stimmen an. Dieselbe wird dem Kaiser durch das Ministerium vorgelegt werden. — Der Kaiser wird nächsten Sonntag zurückerwartet. Die Ministerliste soll bis dahin fertig sein, und spätestens am Mittwoch veröffentlicht werden. — Der Abgeordnete Rechbauer wird morgen den Antrag einbringen, den von dem Ausschusse für confessionelle Angelegenheiten des vorjährigen Reichstags vorgelegten Entwurf bezüglich der Regelung der constige Blick seiner glasigen Augen ruhte stier auf den bleichen, entstellten Zügen des Mädchens.„Versprich mir,—— daß Du den Mann heirathen willst,— den Dein Vater Dir gewählt hat,“ stöhnte er,——„nur diese Heirath kann das Elend—— Emma, gelob'’ es mir—— oder“ „Vater! Vater!“ rief das Mädchen in Verzweiflung. Ich will Dir mein Glück zum Opfer bringen, ich will Dein Versprechen einlösen!“ Der Grenzjäger war in die Kissen zurückgesunken, ein dankbarer Blick traf aus seinen brechenden Augen die gehorsame Tochter.— Wenige Minuten später war er verschieden. (Fortsetzung folgt.) Räthsel. Willst dieses Räthsels Doppelsinn Du ohne große Müh' ergründen, Setz' meinem Woct ein„Der“ voran, Und leichter wirst mich selbst Du finden. Behandelst mich als Ein Wort Du So ist's was alle Mädchen wollen, Denn ohne mich verfallen sie Gar oft in's Grollen und in Schmollen. Doch trennst Du mich, so daß ich dann In zweien Worten Dir erscheine, So ist's das'rade Gegentheil Von Jenem, was zuerst ich meine. Dann wünscht ein jedes Menschenkind, Nie möchte ein bei ihm ich kehren, Weil ich nicht anders kann, ich muß Des Menschen bestes Glück zerstören. Auflösung des Räthsels in Nro. 11:„Sonntag.“ fessionellen Verhältnisse und des Gesetzes über die Civilehe in verfassungsmäßige Behandlung zu nehmen und eine Commission mit der Ausarbeitung eines Gesetzentwurfs betreffend die Aufhebung des Concordats zu beauftragen. Paris, 29. Jan. Aus der Rede, welche der Justizminister Ollivier gestern im gesetzgebenden Körper bei der Debatte über den Handelsvertrag mit England hielt, ist folgende Stelle hervorzuheben:„Es ist nicht räthlich, bemerkte der Minister, den Handelsvertrag zu kündigen, es handelt sich nicht darum, unsere Industrie und unsere Ehre England zu opfern; wir wollen mit England wie mit allen anderen Nationen in freundschaftlichen, loyalen Beziehungen leben und legen einen besonderen Werth auf diese Beziehungen, denn sie sind für uns ein Interesse ersten Ranges, das des Friedens. Das Cabinet will den Frieden, einen festen und würdigen Frieden und betrachtet als eins der besten Mittel zur Aufrechterhaltung eines solchen Friedens die dauernde Pflege freundschaftlicher, zutrauensvoller Beziehungen mit England. Diese Beziehungen gestatteten, durch Verständigung Fragen zu lösen, welche sonst vielleicht durch den Krieg hätten gelöst werden müssen. London, 26. Jan. Ihre Maj. die Königin wird am 13. Februar von Osborne nach Schloß Windsor zurückkehren, also das Parlament(am.) nicht in Person eröffnen. — Neue Ruhestörungen sind zur Stunde aus Thorncliffe bei Sheffield nicht gemeldet worden, und während die Polizei= und Militärmannschaften darauf bedacht sind, einer Wiederholung der bedauerlichen Excesse vorzubeugen, hat die Bevölkerung der Umgegend eine Sammlung zur Schadloshaltung der durch die Gewerkvereinler angegriffenen Arbeiterfamilien begonnen. Die Theilnahme für die letzteren ist eine allgemeine, und das Hülfscomite sammelte bei seiner ersten Sitzung die Summe von 350 Lstr. om, 28. Jan. Die von der„Unita cattolica“ mitgetheilte Nachricht, die Petition über die Unfehlbarkeit des Papstes wäre mit 410 Unterschriften versehen, ist, wie an gut unterrichteter Stelle verlautet, unrichtig. Die Gegenpetition ist schon von mehr als der Hälfte der französischen Bischöfe und von beinahe sämmtlichen deutschen und ungarischen Bischöfen unterzeichnet. Eine andere Petition von einer dritten Partei, welche die Abfassung eines Vermittlungsvorschlages verlangt, ist von dem größten Theil der spanischen und englischen Bischöfe sehr gut aufgenommen. Bukarest, 29. Jan. Die Deputirkenkammer hat heute ihre Zustimmung zu dem Beschlusse der Regierung ertheilt, der protestantischen Kirche in Jassy ein Geschenk von 9000 Francs zu überweisen.— Die protestantische Kirche in Bukarest hat seitens des Königs von Preußen 300 Ducaten zum Geschenk erhalten. Aus dem Kreise Lübbecke(Westfalen). Der Wahrheit die Ehre. Zur Rettung des Fürsten Blücher in der Schlacht bei Tigny. (Schluß.) In Folge dessen wurden im Militär=Wochenblatte officiellen Kriegsdocumenten entnommene Angaben der Behauptung entgegen gestellt, die dem Leser willkommen sein dürften, daher in Abschrift folgen: 1. Aus der Relation des 6. Ulanen=Regiments über das Gefecht des 16. Juni bei Ligny: „. Das Pferd seiner Durchlaucht des Fürsten Blücher wurde bei dieser Gelegenheit erschossen, und der Unteroffizier Schneider, trotz der Gefahr, von den dräugenden Kürassiren gefangen zu werden, sprang sogleich von dem seinen; zu Fuß folgteer der Schwadron, setzte sich auf ein Beutepferd und machte so den übrigen Theil der Schlacht mit.“ 2. Aus der Relation des Major v. d. Bussche über das Gefecht, soweit dieselbe die 2. und 4. Eskadron des ElbLandwehr=Kavallerie=Regiments, vom Obenbenannten kommandirt, betrifft: Hierauf kam Se. Durchlaucht der Fürst Blücher mit mehreren Kavallerie=Regimentern, worauf er befahl, zu folgen. Die beiden Schwadronen machten mit derselben Unerschrockenheit die Attaque zum zweiten Male links gegen die französische Infanterie und Kavallcrie, wie die erste; auch trugen dieselben dazu bei, Se. Durchlaucht den Fürsten zu retten, als dessen Pferd todtgeschossen war, um Zeit genug zu gewinnen, denselben hervorzuheben und ihn auf ein anderes Pferd zu setzen.“ 3. Nach der vom Major v. d. Bussche eigenhändig unterzeichneten Vorschlagsliste für das Gefecht am 16. Juni schlägt derselbe aus den von ihm befehligten 2 Eskadrons zusammen 15 Mann zur Belohnung mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse vor, theils wegen Unerschrockenheit und Kaltblütigkeit bei den Attaquen, theils und hauptsächlich wegen Theilnahme an der Rettung eines bereits verloren gegangenen Geschützes. 4. Aus ver Vorschlagsliste des Oberlieutenant und Commandeurs des Eld=Landwehr=Kavallerie=Regiments v. Reibnitz für das Gefecht bei Ligny: „Major v. d. Bussche, der sich ausgezeichnet hat durch mehrmalige Attaquen auf Infanterie und Kavallerie und durch Rettung einer stehen gebliebenen Kanone von der 4. Fußbatterie, wird vorgeschlagen zur Belohnung mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse.“ 5. Aus einem vom Fürsten Blücher eigenhändig unterzeichneten Armeebefehl 2c. 2c. St. Cloud. den 14. Juli 1815: „Den Major Grafen Nostitz haben Se. Majestät für dessen persönliche Bemühung zu meiner Erhaltung in der Schlacht am 16. Juni in dieser Rücksicht zum Oberstlieutenant ernannt.“ 6. Aus der Allerhöchsten Kabinets=Ordre vom 11. Juli 1815: „Den Major Graf Nostitz, dessen persönlichen Bemühung Ich und das Vaterland die Erhalung seines ersten Feldherrn verdanke, defördere Ich zum Oberstlieutenant.“ 7. Aus den Aufzeichnungen des Grafen Rostitz über diesen Vorfall: 67#5 „.... Der Angriff unserer Reiterei mißlang', die Kavallerie ward geworfen und ging in Unordnung zurück, Das Pferd des Fürsten war durch eine kleine Gewehrkugel tödtlich, das meine am Hats verwundet; der Feind folgte auf dem Fuße. Bei dem Zurückreiten machte ich den Fursten darauf aufmerksam, daß sein Pferd dicht hinter dem Sattelgurt stark blute, und bat ihn dringend, an die Sicherheit seiner Person zu denken. Der Fürst gab meinen Vorstellungen Gehör, und wir hatten bereits einigen Vorsprung gewonnen, als der Feldmarschall an konvulsivischen Bewegungen des Pferdes bemerkte, daß es dem Hinfallen nahe sei. Er hatte nur noch so viel Zeit, zu sagen:„Nostitz, nun bin ich verloren,“ als er nieder stürzte. In dem Augeublick, als ich diesen Unfall bemerkte, sprang ich vom Pferde und stellte mich dicht neben den betäubt daliegenden Fürsten. Meine Absicht war, sein Schicksal zu theilen. Einige Augenblicke waren in dieser so höchst kritischen Lage vergangen, als die feindlichen Kürassiere, die preußische=Kavallerie verfolgend, uns erreicht hatten und so dicht bei uns vorüber sprengten, daß sie mein Pferd, welches etwas schräg stand, berührten...... In einiger Entfernung hatte sich unsere Kavallcrie wieder gesammelt, warf die sie verfolgende Abtheilung des Feindes zurück, und zum zweiten Male sprengten die Kürassiere nun auf ihrem Rückzuge bei uns vorüber. Den ersten preußischen Reitern, welche ich erblickte, fiek ich in die Zügel, befahl ihnen abzusteigen und ihrem unter dem Pferde liegenden Feldmarschall aufzuhelsen. Alles geschah und in größter Eile wurde das todte Pferd von dem Fürsten heruntergehoben. Er war von der Heftigkeit des Sturzes noch betäubt und konnte sich nicht gleich von dem Gefährlichen seiner Stellung überzeugen; in dieser Hinsicht mußte ich ihn fast wider Willen auf das Pferd heben lassen, welches ich für ihn ausgesucht; das meinige konnte ich ihm nicht anbieten, weil es, wie schon gesagt, verwundet war. Der Fürst hatte kaum den Fuß über den Sattel genommen, als unsere Kavallerie, abermals von dem Feinde geworfen, fast zugleich mit demselben an uns herankam. Dennoch gelang es mir, den Fürsten aus dem Getümmel heraus und bis in die Nähe unserer Infanterie zu bringen. Seine Rettung war nun vollendet. Ein Zeitverlust von einigen Sekunden würde die Gefangennahme des Fürsten unwiederbringlich nach sich gezogen haben, denn er wäre alsdann nicht vor der zweiten Ankunft des Feindes zu Pferde gekommen, und der Feind behauptete von nun an das Terrain, wo der Feldmarschall gefallen. Das Entscheidende bestand also darin, daß ich dicht neben dem unter dem Pferde liegenden Fürsten stand, und daher alle Mittel zu seiner Rettung rasch benutzen konnte; schon eine Entfernung von 10 Schritt würde dies unmöglich gemach haben. Die Kugel war auf der linken Seite dicht hinter dem Sattelgurt in den Leib des Pferdes eingedrungen; es fiel auf die rechte Seite. Als der Fürst gefallen, stellte ich mich an den Kopf meines Pferdes, nach der Seite des Fürsten zu, in der Hand ein Pistol haltend. Der erste preußische Reiter, welchen ich anhielt, war ein Ulan vom Regiment des Obersten Lützow und hieß Schneider. Sein Pferd war es auch, welches der Furst bestieg(ein Brauner). Fast zugleich mit diesem Ulanen kamen noch mehrere von verschiedenen Waffen, Drogoner 2c. Niemand ahnte die gefährliche Lage des Fürsten. Fünf bis sechs hatte ich absitzen lassen, sie zogen den Fürsten unter dem todren Pferde hervor und halfen ihm auf das Pferd des UtanenUnteroffiziers Schneider. Die hier unter 1 bis incl. 4, angeführten Angaben des Militär=Wochenblattes dürften noch schwerlich als Gegenbeweise anzusehen sein, Nr. 4 zeigt eben, daß die Decoration mit dem Eisernen Kreuze auf Vorschlag des RegimentsCommandeurs erfolgte. Bei Nr. 6, Allerhöchste Cabinets=Ordre, ist wohl zu bedenken, und aus dieser folgt Nr. 5, welcher Bericht, welche Angabe die Veranlassung dazu gegeben. Lies't man die Nr. 7, Aufzeichnung des Grafen Nostitz, so hat man den Schlüssel, so weiß man, daß der Sachverhalt in dieser Fassung die Grundlage gewesen ist. Es erhellt nur zu deutlich, daß selbst der Fürst Blücher von seinem Adjutanten, dem Grafen Rostitz im Unklaren gelassen wurde. Wie war es sonst möglich, daß nach Verlauf von wenigen Monaten der Fürst Blücher dem damaligen Major v. d. Bussche die Ertheilung des Attestes abschlagen konnte, wie solches aus dem Briefe Nr. III. hervorgeht? Der Graf scheint nie, wie der General v. d. Bussche sehr richtig sagt, seiner erwähnt zu haben. Wo ist die Eingabe des Fürsten, von der im Briefe Nr. II. die Rede ist, worin gesagt sein soll: „Daß nachdem das Pferd des Fürsten todtgeschossen gewesen und eine Menge feindlicher Kürassiere von allen Seiten bei ihm vorüber gejagt, so habe der Major v. d. Bussche Leute von verschi denen Regimentern gesammelt und sei zur Rettung des Fürsten herbeigeeilt, sobald der feindliche Andrang es nur irgend erlaubt. Durch diesen Beistand ist es moglich gewesen, das Pferd vom Fürsten herunter zu heben und ihn auf ein anderes zu setzen.“ Wo ist die Belohnung geblieben, die der Fürst erbitten würde, wofür der Graf Sorge tragen wollte? Warum war es nöthig, daß der Bericht des Major v. d. Bussche zurückgefordert wurde? Waren beide Berichte der Wahrheit gemäß aufgestellt, so mußten sie übereinstimmen. Nach dem Briefe Nr. I. scheint der Graf befürchtet zu haben, daß die Fassung verschieden gewesen sei, sonst hätte es ihm wohl nicht so an der schleunigen Einsendung gelegen. Vergleicht man nun die Aufzeichnung des Grafen(Nr. 7) mit den beiden Briefen Nr I. und II. über das Factum, so vermißt man darin Alles, was in den Briefen gesagt ist. Die Aufzeichnungen sind nur voll seines Lobes, er allein hat die Rettung vollbracht. Wie ganz anders ist die Schilderung des Majors v. d. Bussche über den Thatbestand in dem Buche der Erinnerung, einfach und schlicht, wie es dem Character eines biedern Militärs eigen ist. Als glückliches Ungefähr bezeichnete er die Handlung, im Bewußtsein, seine Pflicht erfüllt zu haben, eben auch in diesem Bewußtsein, diesem Gefühle hat der damalige Major v. d. Bussche aus Bescheidenheit den wahren Sachverhalt nicht der Oeffentlichkeit übergeben. Es erscheint unnöthig, noch weitere Punkte hervorzuheben, jeder unpartheiische Mensch wird nach Durchsicht der Nr. I. II. III., sowie IV. und vergleichend mit den Angaben des Militär=Wochenblattes sicherlich die Ueberzeugung gewinnen, daß die Ehre der Rettung des Fürsten Blücher in der Schlacht bei Ligny dem am 14. April d. J. zu saldem im Kreise Lübbecke verstorbenen Königl. Preuß. General=Lieutenant Freiherrn von dem Bussche geUm der Wahrheit die Ehre zu geben, so ersuche ich um weitere Aufnahme und Verbreitung, bemerke dabei, daß dem Militär=Wochenblatte Abschriften der in meinem Besitze befindlichen Documente mit der Bitte um Aufnahme eventuelle Bearbeitung des Gegenstandes eingesandt sind. Haldem, im December 1869. Balduin Freiherr von Schele. Rheinland und Westfalen. Solingen, 29. Jan. Vor einigen Tagen ist auch von der hiesigen katholichen Gemeinde eine mit circa 1000 Unterschriften versehene Adresse für Beibehaltung confessioneller Schulen an das Haus der Abgeordneten abgesandt Elberfeld, 27. Jan. Ueber den aus der Strafanstalt in Werden, wo er 37 Jahre gesessen, entlassenen 68jährigen Seidenweber Friedrichs entnehmen wir der„Elbf. .“ noch Folgendes: Fr. hatte hierselbst mehrere Geschwister, eine Schwester von ihm wohnt in Holland und zu dieser wird er sich begeben. Aus der Strafanstalt, wo er der Senior war, hat er sich eine Maus mitgebracht, welche er gezähmt in seiner Westentasche trägt und sie dieserhalb seine Uhr nennt. Das Thier, welches ihm so manche Stunde erheitert, hat er, an einem Bändchen befestigt, mit in die Freiheit genommen. Unsere jetzigen Verkehrsmittel(Eisenbahn, Telegraph 2c.) waren ihm gänzlich fremd, unbekannt war ihm fast auch unsere Vaterstadt geworden. Düsseldorf, 28. Jan. Wegen Diebstahls mit Einbruch standen 3 Knaben, welche noch nicht 16 Jahre alt waren, vor Gericht. Sie hatten den Diebstahl mit ebenso viel Kühnheit wie Schlauheit ausgeführt, wobei einer der Buben, um nicht überrascht zu werden, als Wache aufgestellt war. Sie hatten einen Beutel gestohlen, welcher 14 Thaler enthielt, welche sie unter sich theilten und dafür Tabakpfeifen, Cigarren, Portemonnaies u. s. w. kauften. Die Knaben waren anständig gekleidet und gehörten nicht dem Proletariat an, so daß man kaum begreifen kann, wie Kinder anständiger Eltern so frühe schon zu Verbrechern werden konnten. — Das Projekt der Erweiterung des Bahnhofes Kleinenbroich auf der linksrheinischen Strecke von Aachen nach Düsseldorf ist genehmigt worden. — Nachdem die Rheinbrücke ausgefahren ist, wird die Ueberfahrt durch das Dampfboot„Adler“ und durch Schalden vom Kohlenthore bewerkstelligt. Der Verkehr ist äußerst lebhaft und besonders in Vieh(Schafe), welches so massenhaft nach Belgien, England und Frankreich geht, wie dieses noch niemals der Fall war. Es ist nicht selten, daß Heerden von 1000 Stück übergeschifft werden. Crefeld, 27. Jan. Vorgestern Abend wurde, wie man der„Cref..“ mittheilt, auf der Breitestraße, Abends gegen 6 Uhr, ein 13=—14jähriges Mädchen(Schülerin der Töchterschule) von zwei Kerlen angefallen und wahrscheinlich mittelst eines Scheerenschnittes, eines seiner schönen, lang herunterhängenden Haarzöpfe beraubt. Das Hülferufen des Mädchens trieb die Räuber in die Flucht, bevor die andere Flechte ihre Beute geworden. Dormagen, 28. Jan. In der verflossenen Nacht ist hier der Herr Pfarrer Sanner mittelst Einbruchs bestohlen worden. Ein Fensterladen an der hinteren Seite des Hauses war ausgehoben, ein anderer erbrochen, zwei Fensterscheiben waren eingedrückt. Im unteren Hause sind alle Schränke und Pulte erbrochen oder geöffnet worden, das dort befindliche Geld, etwa 40 Thaler, wurde geraubt, eben so das Silberwerk, Tabaksdosen, Cigarren 2c. Was fehlt, läßt sich noch nicht genau ermitteln Der Schaden ist um so größer, als viele Dinge vermißt werden, die neben ihrem inneren noch einen besondern Werth hatten, weil sie Andenken 2c. waren. Köln, 26. Jan. Das Urtheil, durch welches das königliche Landgericht hierselbst am 19. d. Mts. die von der englischen Gasgesellschaft gegen die Stadtgemeinde erhobene Klage auf Zahlung einer Summe von 47,000 Thlr. für Beleuchtung der städtischen Straßen und Gebäude zurückgewiesen hat, ist nicht sowohl wegen des immerhin belangreichen Gegenstandes der Klage, als insbesondere wegen der Erwägungen des Richters von ungemeiner principieller tigkeit, in so fern nämlich, als der Richter annimmt, daß die Gasgesellschaft verpflichtet gewesen wäre, die Gaswerke mit Ablauf des Vertrages vom 24. Juli 1840, also am 1. August 1865, an die Stadt abzutreten, ganz unabhängig von der damals noch anzustellenden Ermittelung des der Gesellschaft zu vergütenden Taxwerthes der Gasanlagen und der Bezahlung desselben. Hamm. Das Westf. Tabl. schreibt: In dem nahe gelegenen Dorfe Dolberg verschwand vor einiger Zeit in Folge zerütteter Vermögensverhältnisse der Küster Heger. Bald nach seiner Entweichung entdeckte man in einem kleinen Gemache seines Hauses seine wahnsinnige Schwester, die, von aller Welt vergessen, hier seit einer Reihe von Jahren ihr trauriges Dasein gefristet hatte. Der Anblick der Unglücklichen soll ein entsetzlicher gewesen sein, da der Körper derselben in Folge der langen Haft völlig gekrümmt und zu einer Mißgestalt zusammengewachsen ist. Köln, 27. Jan. Die gestern Abend im Dom=Hotel abgehaltene erste Masken=Sitzung lieferte ebenfalls den Beweis, daß für den Karneval dieses Jahr die Stimmung günstiger als in den letzten Jahren ist. Der Andrang war so stark, daß bei Eröffnung der Versammlung nur noch Stehplätze zu erlangen waren. Der Saal ist mehr wie sonst karnevalistisch dekorirt: unter anderm wägt, Dank einer mechanischen Vorrichtung, der Riese Anak, was äußerst lustig aussieht, zwei Fräulein gegen einander ab, Aurora Bella, die„Dickste der Welt“, und Rosa Rosalia, die „Fetteste der Welt“, jede 420 Pfd. und einige Loth schwer. Der Präsident bemerkte bei Eröffnung der Sitzung, dieser Abend müsse weniger dem Vergnügen gewidmet sein, da es gelte, den Maskenzug zu berathen; bei der großen Mitgliederzahl von 900 und der städtischen Unterstützung erwarte man allerwärts von der großen Karnevals-Gesellschaft einen so glänzenden Zug, wie er lange nicht dagewesen sei. Sodann entwickelte Herr Wilcke die Idee, welche dies Mal dem am Rosenmontag ausgehenden Zuge zu Grunde gelegt werden soll: Prinz Karneval der bei Eröffnung des Suez=Kanals zugegen gewesen und sich einer freundlichen Aufnahme zu erfreuen gehabt hat, wird dem Sultan und Vizekönig, die nebst andern hohen Herrschaften zu ihm eingeladen wurden, in Köln ein Fest geben. Als Bestandtheile dieses Zuges führte er an: ein Araber=Musik= korps, Püramiden und Obelisken, die Pfeife des Sul tans und des Vizekönigs, Kameele und Prinz.n, das Serail des Vizekönigs, der Koloß von Rhodus, die sieben fetten und magern Kühe 2c. Die Militärbebörde hat die Bespannung der Wagen schon in sichere Aussicht gestellt und die Funken, bereits 38 Mann stark, haben sich bestens organisirt; die Heiligenmädchen und das gecke Berntgen sind gewonnen. Die Gesellschaft wird sieben Wagen stellen: Funkenwagen. die Entfestigung der Stadt darstellend, eine harte Nuß, welche ein Funke knackt, ein Schlußwagen, auf dem die Candidaten geprüft werden, ob sie schwer genug zum Eintritt in die Große Gesellschaft sind, Hanswurstwagen, Cuniberts=Reparatur=Verein mit dem Storch an Stelle des bekannten„Cunibähts=Pötz". Ferner sind Wagen zugesagt vom Freiherrn v. Oppenheim, der Gesellschaft Kraftzupp, dem Turnverein, der Gesellschaft Eulen und der Gesellschaft Umsonst, von letzterer zwei Wagen. Im Ganzen sind 16 Wagen gesichert. Assisen=Verhandlungen. Elberfeld, 28. Jan. Am Schwurgerichte wurde heute verhandelt gegen Carl Vüchter, 51 Jahre alt, Taglöhner und Viehmakler von Unterbach, angeklagt der Hehlerei einer mit erschwerenden Umständen gestohlenen Kuh. Diese Anklagesache, welche bereits früher am Schwurgerichte in Düsseldorf zur Aburtheilung gekommen, war durch ein Cassations=Urtheil des Kgl. Obertribunals in Berlin hierhin verwiesen. Ein Mitangeklagter war ebenfalls verurtheilt und dieses Urtheil rechtskräftig geworden. Die heutige Verhandlung führte wieder zur Verurtheilung des 2c. Büchter, und zwar zu der ihm auch früher zuerkannten Strafe von einem Jahre Gefängniß, nebst einjähriger Entziehung der Ehrenrechte und Polizeiaussicht von gleicher Dauer. — Am Samstag den 5. Februar kommt vor den Assisen zu Elberfeld die Sache gegen F. W. Ebel von Solingen wegen Lödtung zur Verbandlung. Vermischtes. Berlin. Vor Kurzem sind im Verkehr falsche preußische Einthalerstücke mit der aufgetaucht, die Falsificate, die einen schönen hellen Klang haben, sind, wie die„Spen. Ztg.“ berichtet, aus einer Legirung von Kupfer und Zink gegossen. Sie tragen das Brustbild Friedrich's des Großen; die Randverzierung ist sehr undeutlich. Von den echten unterscheiden sie sich durch eine gelbröthliche Färbung an den abgegriffenen Stellen und dadurch, daß sie sich etwas fettig anfühlen. Berlin. Die Verhaftung des Direktors der Norddeutschen Lebensversicherungsbank, Martin, ist aus denselben Gründen erfolgt, wie seiner Zeit diejenige des Direktors Scheibler.§. 24 des Statuts der Bank sagt nämlich, daß, um den ersten Versicherten der Bank eine Sicherheit für pünktliche Erfüllung der übernommenen Verpflichtungen zu geben, ein Gründungsfonds von 200,000 Thlr. in 1000 Aktien zu 200 Thlr. aufgebracht werden soll. Bei genauerer Durchsicht der Bücher hat sich nun herausgestellt, daß dieser Gründungsfond nie vorhanden gewesen ist, den betreffenden Behörden aber darüber falsche Angaben gemacht worden sind. Vechta, 24. Januar. Ein schreckliches Unglück hat sich heute in der Nähe unserer Stadt ereignet. Acht Kinder aus dem benachbarten Dorfe Oythe, welche die hiesige Töchterschule besuchen, nahmen nach beendigter Unterrichtszeit ihren Rückweg über die von der Stadt an bis zum Gute Füchtel sich ausdehnende Eisfläche. Beim Uebergange über den Moorbach bricht die dünne Eisdecke und drei Schwestern versinken und verschwinden unter dem Eise. Aller Mühe ungeachtet ist es bis jetzt noch nicht gelungen, die Leichen aufzufinden. Liverpool, 24. Jan. In der hiesigen katholischen Kapelle entstand gestern durch Feuerlärm ein Gedränge, wobei 15 Menschen todtgedrückt wurden. — Ueber den bedauerlichen Unglücksfall in Liverpool, bei welchem im Ganzen sechszehn Personen das Leben verloren haben, liegen heute ausführliche Einzelheiten vor. Da die katholische Gemeinde, welche meist aus Irländern besteht, 7000 Mitglieder zählt, die Kapelle aber nur etwa 2500 Personen zu fassen vermag, so wurde jeden Sonntag in dem Schulraum unter der Kapelle, welcher mit dieser durch die nämliche Thür ins Freie führt, ein besonderer Gottesdienst abgehalten. Beide Räumlichkeiten waren gedrängt voll. In dem Schulraum unterbrach ein Betrunkener den Gottesdienst, und die Gemeinde schrie, man möge den Störenfried hinauswerfen, stampfte mit den Füßen und machte einen solchen Lärm, daß Jemand auf der Straße, der vermuthlich bei dem hellen Kerzenschimmer ein Unglück vermuthete, Feuerlärm machte. Hierauf wurde die Bestürzung in Kapelle und Schulraum eine ungeheure. Einer suchte sich vor dem Andern zu retten; eine Frau sprang von der Gallerie der Kapelle in das Schiff, und ehe es noch möglich war, den Sachbestand aufzuklären, hatten 16 Personen das Leben eingebüßt, während mehrere gefährlich verletzt wurden, von denen einer bereits gestorben ist. — Ein Bonmot des Kronprinzen. Auf einem Subscriptionsballe im königl. Opernhause fragte der Kronprinz seinen dort von ihm angetroffenen Hofund Leibschneider.:„Nun, wie finden Sie es?“— „Königliche Hoheit, etwas gemischt.“ Darauf erwiderte der Kronprinz:„Aber Herr., es können doch nicht lauter Schneider sein.“ — Zwei Pariser Dämchen durchstöbern das Journal officiel:„Sag' mir doch Amanda, was heißt das eigentlich: officieller Theil und nicht officieller Theil?" —„O mein Kind, das ist ganz einfach. Sieh, der Baron ist dein officieller Theil, Arthur ist der nicht officielle." und Marktberichte. Köln, 31. Jan. Zufuhr am Landmarkt ca. 150 Sack. Bezahlt wurde per 200 Pfd.: Weizen Thlr. 5,22½—6,7, Roggen Thlr. 4,20—5, Hafer Thir. 4,15—4,20, Gerste Thlr. 4,25—5,5. Oelnotirungen der hiesigen Oelmüller und Oelhändler: Rüböl 14 5/16. Thlr., rafinirt 15 1/10 Thlr. Von den Oel= und Colonialwaarenhändlern wird Leinsl faßweiße 11 9/10 Thlr. notirt. Amtlicher Reußer Fruchtpreis vom 31. 25 99.*) 1. Qual. Weizen a) 200 Pfd.) 3. Roggen)1.„ 200 Pfd.)2.„ Wintergerste 200 Pfd. Buchweizen Hafer dito Aveelperberl. Schffl. Rübsamen dito Kartoffeln, 200 Pfd. Heu per 100 Pfd. 15 5 27 5 17 4 28 16 4 10 16 12 22 10 14 Jan. Thl. 5, Stroh, per 200 Pfd. 1 Aveel=Samen—— Rüböl per 100 Pfd. 14— " Faßweise 14 3 Rübkuchen per 2000 Stück, Stampf 58 15 Preßkuchen 2000 Pf. 55 15 Branntwein p. Ohm à 123 Ort. zu 47% ohne Maklergeld) 12 Gereinigtes Oel 25 15 18 Elberfeld, 31. Jan. Ausl. Pistolen 5 16— 20=Frc.=St. 5 12— =Frc.=St. 1 10 3 Brabanter Krthlr. 1 16— Oesterr. Gulden—.20— Geld=Course. Köln, 31. Jan. Liv. Sterl. 6 23 6 Ausl. Pistolen 5 17 4 20=Frc.=St. 5 12 3 =Fr.=St. 1 10 4 Franz. Krthlr. 1 16 9 K se Anzeigen. Surk Certauf zu Demmeltrath. Auf Anstehen des Herrn Johann David Witte, Wirth zu Demmelrath, wird der Unterzeichnete am Montag den 14. Februar 1870, Nachmittags 4 Uhr, Demmeltrath bei Wald, in der Wohnung des Requirenten, das demselben zugehörige, daselbst gelegene in jeder Größe und Ackergut von circa 13 Morgen Grund. fläche, sammt Wohnhaus, worin seit längeren Jahren Schenkwirthschaft mit gutem Erfolge betrieben worden, nebst Stallung und Scheune öffentlich an den Meistbietenden verkaufen. Wald, den 27. Januar 1870. C. J. Blumberg, Notar. Zahnarzt v. Wecus, Köln, BrückenKraße 5. Die in Sachen der Erben Nippes zu Rüden angekündigte Mobilar=Auktion findet nicht statt. Solingen, 27. Januar 1870. Dahmen, Notar. Das Fahren über unser Grundstück am Hüttenhaus wird hiermit verboten. Zuwiderhandelnde werden gerichtlich belangt. Ohligs, den 26. Januar 1870. E. Sieper. A. Wolf. Zu Vermessungen, als: Grenzregulirungen, Theilungen und Aufnahme von Grundstücken, sowie Nivellements zu Wasserwerks= und Wege=Anlagen werden ausgeführt durch C. Sieper, vereideter Geometer. Ohligs, im Januar 1870. 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I. jedesmal Morgens 9 Uhr anfangend, souen in der Wohnung des Gastwirthen Herrn Joseph Merteus zu Ohligs Selsortiemelenburg gen. von Kessellschen Bürgschasft versteigert werden und war: Vseutich meistsiernd auf erdit veoen Am ersten Tage: Revier Hackhausen: 34 Nummern Buchen=Nutzholz=Abschnitte, 135„ Buchen=Maaßenholz, 16„ Kiefer=Staketten, 9„ Kiefer=Heckenpfähle, 29„ Kiefer=Bohnenstangen. Am zweiten Tage 17 Nummern Kiefern=Stämme, zu leichtem Bauholz, Lagerholz und Recke geeignet, „S„ Lärchen=Stämme zu Leiterbäumen geeignet, 120„ Buchen=Reiserhaufen, 4„ Kiefern Brandholz. Donnerstag den 10. Februar d.., Morgens 9 Uhr, in der Wohnung des Gastwirths Lohmann am Gravenberge: II. Revier Gladbach: 10 Nummern Buchen=Rutzholz=Abschnitte, 40„ Buchen=Maaßenholz, 41„ Buchen=Reiserhaufen, 2„ aufstehende Tannen und 1„ Nußbaum. Nähere Auskunft ertheilt der Förster Herr Rockar zu Hackhausen der Pächter Herr Wagner zu Gladbach und der Unterzeichnete. Schloß Hackhausen, den 29. Januar 1870. 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