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In dem bei Friedrichsruh errichteten Mausoleum hat am Donnerstag die Beisetzung der irdischen Reste des Fürsten und der Fürstin Biemarck stattgefunden. Klein war der Kreis, welchem die Theilnahme an der Feier verstattet werden konnte. Der Kaiser mit seinem Hofstaat war zugegen; sonst außer den Familien=Angehörigen nur noch verhältnißmäßig wenig andere Personen. Herr Cecil Rhodes weilte in Berlin, um über die Durchführung von Telegraph und Eisenbahnen zwischen dem Kap der guten Hoffnung und Kairo durch DeutschOstafrika zu verhandeln. Es ist das ein großes Kulturwerk und es ist erklärlich, daß sich unsere Regierung demselben nicht von vornherein ablehnend gegenüber gestellt hat. Ueber die Telegraphenleitung ist eine Einigung bereits erzielt; über die Eisenbahn wird eine solche voraussichtlich folgen. Man darf das Vertrauen hezen, daß unsere entscheidenden Stellen hierbei die Interessen Deutschlands nach jeder Richtung wahren werden. Herr Cecil Rhodes ist vom Kaiser empfangen worden, um seine Pläne zu entwickeln. In England hat die Aufnahme des Herrn Rhodes einen sehr angenehmen Eindruck gemacht. Vielleicht hat derselbe dazu beigetragen, die Herbeiführung einer provisorischen Verständigung in der samoanischen Angelegenheit zu beschleunigen. Von den innerpolitischen Angelegenheiten steht das Schicksal der Militärvorlage im Vordergrunde. Die Budgetkommission des Reichstags hatte von der von den verbündeten Regierungen beantragten Friedenspräsenzstärke 7000 Mann gestrichen und der Reichstag batte diesem Beschlusse der Kommission in 2. Lesung insofern zugestimmt, als er die Präsenzziffer der Regierungsvorlage mit 209 gegen 141 Stimmen ablehnte. Gleichzeitig wurde aber auch die von der Kommission vorgeschlagene Ziffer abgelehnt, da sowohl diejenigen, welche die Erhöhung in dem von der Regierung verlangten Rahmen wünschten, als auch die Gegner jeder Erhöhung dagegen stimmten. Es haben daraushin zwischen Regierung und Parteien erneute Verhandlungen stattgefunden, auf Grund welcher die Reichstagsmehrheit zwar die Beschlüsse der Kommission, zugleich aber eine Resolution annahm, welche die Bereitwilligkeit ausdrückt, im Falle des Nachweises der Nothwendigkeit noch vor Ablauf der 5jährigen Periode eine Erhöhung der Friedenepräsenzstärke eintreten zu lassen. Die Regierung hat dieses Kompromiß angenommen. Die wachsende Bedeutung unserer Marine hat eine Neuorganisation der Marinebehörden nothwendig gemacht. Das Oberkommando der Marine ist aufgehoben, oder richtiger, vom Kaiser selbst übernommen worden. Die Amtsbefugnisse des Oberkommandos sind zum größten Theil den beiden Stationschefs der Ost= und Nordsee übertragen worden. Der älteste der beiden Stationechefs, Admiral Köster, ist außerdem zum Generalinspekteur der Marine ernannt worden. Das preußische Abgeordnetenhaus hat die Budgetberatbung fortgesetzt, zum Theil unter Zuhülfenahme von Abendsitzungen. Trotzdem ist die Hoffnung, den Etat rechtzeitig zum 1. April fertigzustellen, nicht groß. Gegenwärtig ist man beim Kultusetat, der, wie üblich, auch diesmal am meisten Zeit in Anspruch genommen hat. Die große Kanalvorlage, welche die Wasserstraßenverbindung Rhein, Weser, Elbe bezweckt, ist dem Abgeordnetenhause nunmehr zugeganzen; in der Begründung sino die wirthschaftlichen Verhältnisse, welche die Schaffung dieser großen Wasserstraßen nothwendig erscheinen lassen, in eingehender Weise behandelt. In Oesterreich ist das Kabinet Thun seit dem Rücktritte des Ministeriums Banffy in Ungarn anscheinend erschüttert. Wie in Ungarn ein Aufgeben der Obstruktion seitens der Opposition nur durch den Rücktritt des Ministeriums Banfsy erzielt werden konnte, so wird auch in Oesterreich eine Mitwirkung der Deutschen an der Lösung der Staatsaufgaben erst nach dem Rücktritt des Kabinets Thun herbeizuführen sein. Der neue Präsident der französischen Republik, Loubet, hat alle wegen beleidigender Rufe am Tage seiner Wahl verhafteten und verurtheilten Personen— über 200— begnadigt. Die Umgestaltung der französischen Artillerie ist vollendet, und man ist in Frankreich selbst der Ueberzeugung, daß man damit auf diesem Gebiete allen übrigen Staaten voran sei. Die Explosion in Toulon wird neuerdings auf ein anarchistisches Attentat zurückgeführt. England hat mit Rußland keine Verständigung in der Niutschwangbahn erzielt, die zu seinen Gunsten ausgefallen ist. Dafür sind die Russen wieder mit einer größeren Truppenmacht auf dem Pamir nach der indischen Grenze zu vorgerückt. Der italienisch=chinesische Konflikt wegen der Pachtung der Bucht von Sanmun ist noch nicht zum Abschluß gekommen und wird auch nicht so bald seinen Abschluß finden, falls die Angelegenheit nur auf diplomatischem Wege zum Ausdruck gebracht werden soll. Die englische Freundschaft ist dieher Italien in kolonialen Dingen nur von geringem Nutzen gewesen. Die vom russischen Zaren angeregte Abrüstungs= Konferenz wird unter Vorsitz des russischen Botschafters in London v. Staal im Haag tagen. Es sind für dieselbe 7 bis 8 Wochen in Aussicht genommen. In zug auf das Maß der Rüstungen wird die Konferenz schwerlich besondere Ergebnisse aufzuweisen haben. Nichtsdestoweniger darf man sich gute Erfolge von ihr versprechen, nach der Richtung, die Kriezführung von unnöthigen Grausamkeiten zu befreien. Rheinland und Westfalen. Elberfeld, 17. März. Am 1. April werden zu Bismarcks Geburtstag im Bergisch=Märkischen Gau, wie heute schon festgestellt werden kann, mindestens 20 Höhenfeuer angezündet werden. Wenn die Luft still und der Himmel kein allzu trübes Aprilgesicht schneiden wird, dürften die lodernden Flammen, über Berz und Thal weithin sichtbar, von der bergisch=märkischen Treu zu Kaiser und Reich und dem eisernen Reichsschmied künden. Eine Feuerlinie von Elberfeld bis Iserlohn und von Langenberg nach Remscheid ist gesichert. Königswinter, 16. März. Der„Reichsanzeizer“ veröffentlicht den königlichen Erlaß, wonach dem Verschönerungsverein für das Siebengebirge zu Bonn auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 das Recht verliehen wird, das zur Erhaltung der landschaftlichen Schönheit des Siebengebirges erforderliche Grundeigenthum im Wege der Enteignung zu erwerben. Bingen, 16. März. Ein Maschinenheizer wird vermißt; seine Mütze fand sich am Rheinufer. Wahrscheinlich ist der Mann von der Kaimauer hinab in den R hein gefallen und ertrunken. Düsseldorf, 17. März. Mit 5000 M., die er bei einem hiesigen Bankgeschäft erhoben hat, ist dieser Tage der Bureaudiener eines hiesigen Geschäftes verschwunden. Alle Nachforschungen nach dem Verbleib des Mannes blieben bisher erfolglos. Kaiserswerth, 16. März. Im Düsseldorfer Geschichtsverein wurde die Mittheilung gemacht, daß allseitig das Interesse an der Kaiserpfalz im Wachsen sei. Was man jetzt vor allen Dingen erstrebe, sei eine Untersuchung der Fundamente, Reparatur und Ergänzung der Fagade und anderer erhaltungsbedürftiger Theile, sowie Einfriedigung durch gärtnerische Anlagen. Der Düsseldorfer Geschichtsverein erklärt seine=freudige Zustimmung zu den Bestrebungen, die auf eine würdigere Ausgestaltung der Kaiserpfalz zu Kaiserswerth gerichtet sind, und ermächtigt seinen Vorstand, sich diesen Schritten anzuschließen. M. Gladbach, 17. März. Einen schönen Beweis seiner Ehrlichkeit gab hier ein Mädchen, dem ein Portemonnate mit 5 bis 6 M. abhanden gekommen war, welchen Verlust es bei der Polizei anmeldete. Bald darauf fand es beim Suchen nach dem verlorenen Portemonnate ein solches mit 13 Mk. Inhalt und lieferte es sofort bei der Polizei ab. Der Eigenthümer des letzteren wird hoffentlich die ehrliche Finderin in einer Weise belohnen, daß sie annähernd schadlos bleibt. Gerichtsverhandlungen. Elberfeld. 16. März.(Schwurgericht). Der Maurerpolier Magnus Wald von hier ging am 19. Nov. v. I. mit seiner Braut spazieren, gerieth mit ihr in Zwist und legte, als er einen Wagen der Berg. Kleinbahnen herannahen sah, einen Stein auf das Geleise, wie er sagte, um seiner Braut einen Schrecken einzujagen. Der Wagen fuhr auf den Stein, doch hatte der Führer so zeitig gebremst, daß ein Unglück abgewendet wurde. Wald wurde dem „Tägl. Anz.“ zufolge zu 6 Wochen Gefängniß verurtheilt. Mannheim, 16. März. Vor der Strafkammer begann vor 3 Tagen ein Riesenprozeß, betr. Sackdiebstähle. 37 Personen kamen auf die Anklagebank, darunter eine Anzahl bisher unbescholtener und geachteter Männer. Fast keiner der Angeklagten hat hier aus Roth gehandelt, sondern die Triebfeder war die Geldgier und die Vergnügungssucht. Nicht weniger als 126000 Stück Getreidesäcke sind nach den Ermittelungen der Voruntersuchung in den letzten 3 Jahren von den verschiedenen Augeklagten entwendet worden. Von den angeklagten 6 Bäckermeistern wurden 2 zu je 2 Jahren, 3 zu je 1½ Jahren Zuchthaus und einer zu 10 Monaten Gefängniß verurtheilt. Zuchthausstrafen von 1 Jahr bezw. 15 Monaten erhielten ferner ein Sackeinkäufer und ein Fuhrknecht. Die übrigen Angeklagten wurden zu Gefängnißstrafen von 20 Tagen bis 3 Jahren verurtheilt. Ver mischte Nachrichten. Hamburg, 16. März. Die an Bord der„Ascania“ in Hawburg eingetroffenen Passagiere der„Bulgaria“ haben dem„Hamb. Korr.“ in ausführlichster Weise ihre Erlebnisse während der Fahrt auf der„Bulgaria“ mitgetheilt. Die Possagiere loben in bezeisterten Worten die brave Mannschaft, die fast Uebermenschliches leistete. Wie es in dem Bericht weiter heißt, ist es nur der pflichttreuen Hingebung und dem todesmutdigen Verhalten der ganzen Besatzung, sowie der vorzüglichen Bauart des Schiffes zu danken, daß die„Bulgaria“ vor dem fast sichern Untergang bewahrt blieb. Bei allen Rettungsarbeiten haben die Passagiere nach besten Kläften mitgeholfen. Die Direktion der Hamburg=Amerika=Linie theilte den Passagieren mit, daß allen das in New=Yoik entrichtete Ueberfahrtgeld zurückerstattet werden solle als Entschädigung für die Dienstleistungen, denen sich die Passagiere während der schweren Fahrt der„Bulgaria“ unterzogen hatten. Bei ihrer Ankunft in Hamburg sandten die Pafsagiere ein längeres Dankschreiben an die Direktion der Hamburg=Amerika=Linie, worin sie ihren innigsten Dank für die große Fürsorge der Gesellschaft Ausdruck geben. (Krebsgebiete und Krebshäuser.) Ein Lendener Arzt, der sich viele Jahre mit der Krebekrankheit beschäftigt hat, schreibt an die„Poll Mall Gazette“: „Dr Haviland hat bewiesen, daß der Krebs eine Krankheit der„umgebenden Verhältnisse“ ist. Es wird jetzt zuzegeben, daß es in Ländern„Krebs= Gebiete" und in manchen Städten„Krebs= Straßen" und„KrebsHäuser“ giebt. Ich habe mich 10 Jahre lang mit dieser Sache befaßt und bin überzeugt, daß der Krebs von einem Bazillus herrührt, der eine sehr lange Incubations= Periode hat. Dieser Bazillus haust in niedrig gelegenem, sumpfigem Boden und an den Ufern der Flüsse, besonders der jenigen, die ihre Ufer überschreiten. In der Schweiz giebt es„Kreds=Döffer, in denen 70 Prozent der Bewohner an Krebs sterben.“ (Der letzte Ueberlebende von Trafalgar) ist in einem Hospital zu Wbitechopel gestorben, Michael Farrell. Er hatte zu der Schiffsmannschaft der„Vietory“, des Flaggschiffs in der Schlacht bei Trafalgar am 21. Oktober 1805, gehört und soll dem sterbenden Nelson den letzten Trunk gereicht haben. Seit 60 Jahren bezog er einen Ehrensold von der Admiralität, Farrell ist 116 Jahre alt geworden. (Der Skat des Schreckens.) Aus Tunis meldet die„Köln. Ztg.“: Ein Herr X. aus Algier hatte sich anbeischig gemacht, mit dem Thierbändiger Emmanuel und Miß Helena in den Raubthierkäfig zu gehen, mit Beiden eine Partie Karten zu spielen und Champagner zu trinken. Die Partie hatte kaum begonnen, als die Bestien wild wurden und nur mit Mühe von Emmanuel gebändigt werden konnten. Dabei glitt E. aus und eine Löwin versetzte ihm einen tiefen Krallenhieb in das rechte Bein; doch erhob er sich und züchtigte die Löwin. Die Partie wurde fortgesetzt. Die Champagnerflasche, die nun vorgenommen wurde, wollte sich aber nicht öffnen lassen, ebenso versazte der Revolver, den Miß Helena blind auf die Thiere losschießen sollte. Da gab E., der sichtlich unter seiner Verwundung litt, das Zeichen zum Abgang, der auch glücklich unter dem Beifall der zahlreichen, in höchste Aufregung versetzten Zuschauermenge beweikstelliet wurde. * Buntes Alleriet. Nicht Sonnenschein nicht Frühlingsduft gab vorigen Sonntag der lieben Vaterstadt das Gepräze, auch nicht das Theaterensemble mit seinen zwei Vorstellungen vollbrachte diese That; einzig und allein der Sängerbund darf sich der Leistung rühmen. Es war wieder ein „großer“ Sonntag. Wie immer, wenn es sich um nicht geschäftliche Großthaten in Solingen handelt, lag auch die sonntägliche auf musikalischem Gebiet, und der Trompeter von Säkkingen im ganzen Zauber seiner romantischen Person trompetete das musikliebende und =verständige Publikum nach der Schützenburg. Dort fand es denn auch alles, was es suchte und noch etwas mehr, — davon aber im Kleinkram. Nicht genug mit diesen: Erfolg, hat der Sängerbund am Dienstag schon wieder eine Trompeterschlacht geschlagen, natürlich siegreich. Diesmal war der Hauptort für Wupperverbesserung, Elberfeld, Hauptplatz seiner Triumphe. Unsere Vereine, die Sängerschlachten ja gut zu schlagen wissen, mache ich hier noch aufmerksam auf den „Samenzang en gemengd Koor“ am 20. und 21. „Oogst“ in Antwerpen. Dort handelt es sich nicht allein um den idealen Ruhm, für den man nirgends ein Schinkenschnittchen erhält, sondern„een belang. riske som is bestend voor de priszen“. Solinger Vereine haben schon im Osten und Westen, hier und dort, Preise errungen, warum sollten sie bei unsern plattdeutschen Vettern an der Schelde leer ausgehen? Wieder mal hat eine Ahnung sich glänzend gerechtfertig!! Ich könnte mir etwas darauf einbilden, aber die Gelezenheit paßt mir nicht. Die Sektion Solingen des Verbands reisender Kaufleute ist nämlich mit ihrem Antrag auf Einführung direkter Wagen und Wazen der 3. Klasse bei einigen D. Zügen— abgeblitzt. Ich sagte es ja: wenn Solingen kommt, so knöpft die Eisenbahn ihre Jacke zu. Nicht einmal der Herr Reiseonkel, sonst ein erfolggewohnter Pionier der Industrie, vermag auf die unnahbare Schöne Eindruck zu machen. Nun will er direkt aus höchste Kentor klopfen, allwo Eisenbahnerzellenz höchstpersönlich weilt. Den Muth lobe ich, den Erfolg garantire ich aber nicht.— Inzwischen wächst die Verstimmung gegen die Bahn; man benutzt sie nur nothgedrungen. Sogar der Sängerbund bei seiner Trompeterreise nach Elderfeld fuhr mit Extrawagen der Straßenbahn über Berg und Thal nach dem Wupperzentrum. Vielleicht auch mochte er denken: es geht mir wie den 1½ Dutzend Ausflüglern am Sonntag, die den 2,08 Zug verpaßten, weil sie am Billetschalter zu lange — nicht abgefertigt wurden. Die Entrüstung dieser Sitzenbleiber finde ich vollkommen gerechtfertigt, denn der Bahnhof bietet nicht solche Reize, daß man auch von einem vergeblichen Gange dahin sich befriedigt erklären und ihn allenfalls als Miniaturausflug betrachten könnte. Der frischfröhlich angetretene Feldzug im nördlichen Stadtviertel—— um Vergebung: Außenstadtviertel — zeigt schon hippokratische Züge: Gestern noch des Sturmes Brausen, Heute nur noch sanftes Sausen, Morgen volle Stille.... Ja, vor einem Trommelwirbel fallen heutigen Tags keine Mauern mehr um, und wenn nicht Gründe sondern die Zustimmung des Walder Stadtväterchors entscheidend. in die Waaschale fällt, so war die ganze Aufregung überflüssig. Niemand kann verlangen, daß man sich selbst in's Fleisch schneidet und die Herren in Wald sind jedenfalls die letzten, die gewillt wären, solche Operation vorzunehmen. Nun, lassen wir einfach alles beim Alten und die„Aufständischen“ sich ein wenig verpusten, bie die Gründe für den Anschluß noch zwingender hervortreten. Die Frucht reift Solingen entgegen, eines Tages fällt sie uns in den Schooß, daran ist gar nicht zu zweifeln.— Uebrigens ist mit der Erkenntniß, daß die Zeit zur Verbrüderung noch nicht gekommen sei, auch die Liebe zu uns schon etwas erkaltet; man entdeckt plötzlich Fehler bei der Umworbenen, die vordem übersehen wurden. Es wird Solingen unter die Nase gerieben, daß seine Sorge um die Wege im nördlichen Grenzgebiet recht wohl größer sein könnte, etwa wie diejenige von— Wald in Nachbarstraßen geäußerte Fürsorge. Das ist der Lauf der Dinge, wir können uns nicht angehören, folglich darf ich deine Fehler erkennen. Damit will ich nicht gesagt haben, daß Solingen ein Gerechter in allen Dingen sei, nein im Gegentheil, für die Kronprinzenstraße habe ich schon früher die Lanze gekreuzt. Damals hat auch unser Stadtrath sich damit beschäftigt, und wir haben gehört, daß die Provinz ein Wörtchen mitzureden hat. Ich bin aber auch der Meinung, daß die„ländliche“ Straßenphysiognomie dort eines städtischen Aufputzes bedarf; man schließt gar zu leicht vom Firmenschild auf die Firma selbst. Allerlei Kleinkram. Die Regierung nimmt die Führung gegen Wupperfärberei, Trotzdem Barmen sich mit Armen wehrt und Elberfeld dabei. Ein Hauptfärber denkt in herber Schmerzempfindung an Auszug, Denn ich finde auch Baugründe, sagt er, anderswo genug. Ach der Posten dieser Kosten, jammert man im Wupperthal, Wird entfetten unsere netten Beutel, doch was bleibt für Wahl? Vorher klären zu begehren— die Zumuthung ist auch stark, Gräben, Teiche kosten reiche Mittel, kosten manche Mark; Angenehmer und bequemer liegt da doch der Wupperfluß, Die Farbmasse aus dem Fasse in den Fluß, ein einz'ger Guß. So die Klagen. Dazu sagen will ich, was ich jetzt empfind': Diese Buße, daß dem Flusse jahrelang ihr zugesetzt, Diese finde ich gelinde, meine Meinung ist noch jetzt, Daß die Leute nicht die Beute werden eurer Sparsamkeit, Bei uns finden eure Sünden Echo, das gen Himmel schreit. In Solingen hört man singen schon von altersher so gern, Auch Musik kommt zu den Dingen, denen keiner steht ganz fern; Doch verabscheut wird von allen, denen Nerven sind bekannt, Das verflirte Peitschenknallen, wie es hier nimmt überhand. Sonderlich die Brüderstraße wird von der„Musik" beglückt, Fuhrwerke in schwerer Masse werden durch sie hingedrückt Und es kommt auf jeden Wagen auch ein Führer, der Fuhrmann, Der es sich nicht mag versagen, dort zu knallen was er kann. Aber auch auf andern Wegen von der Vorstadt bis zum Wall Kommen Wagen uns entgegen und gar oft mit Peitschenknall, Daß man möchte gern die Ohren stopfen sich mit Watte zu: Heilge Hermandad, verloren laß den Ruf nicht sein, schaff Ruh! Grünewald's Feuerwehr giebt Kunde, daß sie keineswegs einschlief, Sondern erst vor Tag und Stunde ward gefügt desinitio. Dies Ereigniß ist begangen feierlich bei einem Mahl, Und die Feuermänner schwangen voll Begeisterung den Pokal, Gradso wie sie werden schwingen Spritze, Hacken, Wasserschlauch, Wenn Verderben sollte dringen ins Revier mit Brand und Rauch. Doch warum den Teufel malen an die Wand mit Schwefelfaß, Besser ist's bei„Röntgenstrahlen“, die goldglänzenden im Glas; Vielmehr wünsch' ich, daß die Wehren, sitzen um den Tafelrand, Edle Röntgenstrahlen ehren, als behelligt sind vom Brand. In der Burg, wo edle Künste zu den Menschen neigten sich, Schwebten Sonntag scharfe Dünste, für die Nase fürchterlich; Den Genuß, den uns erkoren hatte unser Sängerbund Ging zum Theil dadurch verloren, daß ein„Duft“ erfüllt die Rund. Woher stammen diese Düfte? frug dabei wohl jede Ras, Schnuppernd in dem Reich der Lüfte, mehr als schicklich, mehr als Maß. Ich, der nachzog ihren Bahnen, still von keinem Gast geseh'n, Weiß mehr, als die meisten ahnen, doch ich mag nicht laut gesteh'n.... Möcht sich Jemand zu mir neigen, so, daß keiner etwas sieht, So will ich die Stelle zeigen, wo der Moschus üppig zieht.... Hoffentlich genügen Winke, daß so was nicht wiederkehrt, Ungern brauche ich die Zinke, die mit Deutlichkeit belehrt. Laut den Feuermelder loben unter seines Glases Schutz Und sein Wirken zu erproben, ist zu vielen Dingen nutz, So z. B. kann er stöbern, bringt man ihn zur Thätigkeit, Apotheker aus den Federn selbst zur spätsten Mondscheinzeit, Wie es sich hat zugetragen, als ein Mann, harmlos naiv Receptarium ohn Zagen durch den Feuermelder rief. Solche guten Eigenschaften hätt man zugetraut ihm kaum, Jetzt, da wir Bekanntschaft machten, wird erfüllt der kühnste Traum. Will ich jetzt ein Ständchen bringen, allarmir ich erst das Haus Und dann heb ich an zu singen vor dem holden Damenstrauß, Sicher bin ich, daß man hören wird des Sanges Allgewalt Und mit Beifall mich wird ehren, wenn der letzte Ton verhallt. Gottlieb. Elberfeld. PAPrreddohr Wallstr. 18-20 Empfehle in grösster Auswahl " Aeoim„Ju.PrulanrsMähter im tailor Genre sowie mit Spitzen-Garnitur. Helle und schwarze Jaquettes mit Stickerei und Application. Hochelegante Espaniol-Jacken, Fichus und Spitzenumhänge. Jacken- u. Bolero-Costumes, Reise-, Tennis- u. Radfahrkleider. Promenaden-Costumes. Seidene und wollene Blusen und Blusenhemden. Knaben-Anzüge und- Paletots, Mädchen-Kleidchen und-Jaquettes Sonnenschirme, Entontcas, Schleifen, Handschuhe. * Ehrlos! Roman von Arthur Zapp.(19 „Pardon!“ sagte Herr v. Kappenberg zu dem Gastgeber gewandt, drehte sich auf dem Absatzherum und ließ die Herren stehen. Bleich, sich heftig auf die Lippen beißend, stand Kurt Ulrici da. Endlich ermannte er sich dem Gastgeber gegenüber zu einer kurzen Erklärung. „Ich kenne Herrn von Kappenberg. Der Herr hat einmal eine unliebsame Rolle gespielt bei einer Affaire in meiner Vergangenheit. Ich werde den Herrn morgen zur Rechenschaft ziehen. Damit war der Zwischenfall vorläufig erledigt. Zum Glück hatte außer den Betheiligten niemand von dem Vorgang, der sich sekundenschnell abgespielt, etwas bemerkt. Auch der heißblütige Regierungsassessor von Kappenberg hatte inzwischen die Besonnenheit und Selbstbeherrschung soweit zurückgewonnen, daß er jede weitere Auffälligkeit vermied. Er unterhielt sich noch eine Zeitlang mit verschiedenen Gästen unbefangen, als sei nichts geschehen. Bevor er sich verabschiedete, nahm er den Gastgeber beiseite und entschuldigte sich, für den andern Tag volle Aufklärung versprechend. Kurt Ulrici befand sich in fiebernder Empörung. Kaum war es ihm möglich, seine Haltung vor Gertrud und ihrem Vater zu bewahren. Glühender Haß, wie er ihn noch nie empfunden, siedete in ihm und eine heiße Rachsucht loderte in ihm empor. In allen Adern pochte ihm das Verlangen, diesen dünkelhaften Menschen zu züchtigen, der da glaubte, ihn wie einen Ehrlosen behandeln zu dürfen, dem man keinerlei Rücksichten mehr schuldete. Den Unverschämten, dessen knabenhaft ungezogenes Auftreten ihm das Glück seiner Zukunft zu rauden drohte, zu vernichten, erschien ihm als ein Gebot der Selbsterhaltung. So sehr beherrschte ihn dieses Verlangen und so stark gärten Entrüstung und Zorn in ihm, daß er auch am nächsten Morgen keinen andern Gedanken hatte, als seinen Beleidiger zur Rechenschaft zu ziehen. Daß er im Bezriff war, eine grobe Inkonsequenz zu begehen, sich selbst und seine frühere Handlungsweise ins Unrecht zu setzen, daran dachte er nicht. Er war so sehr aus seinem seelischen Gleichgewicht gebracht, daß er überhaupt nicht kaltblütig zu denken vermochte. Er fühlte nur, daß er in der ewigen Unruhe der letzten Wochen nicht weiter leben könnte, daß er endlich einmal einem jener prahlerisch sich überhebenden Herren, die da glaubten, ihm Mangel an Muth vorwerfen zu dürfen, den Mund stopfen müsse. Er wollte endlich einmal den Beweis liefern, daß es nicht Feigheit gewesen, die ihn ehemals vom Duell zurückgehalten. Jetzt band ihn ja nicht mehr die Rücksicht auf seine Mutter und heiliger als das der Verstorbenen gegebene Versprechen war ihm seine Pflicht gegen Gertrud. Für ihr Glück galt es zu kämpfen, für ihre und seine Zukunft. Bevor er seinen fast täglichen Gang zum Gericht antrat, suchte er einen seiner Kollegen auf, der nur um wenige Jahre älter war, als er selbst. Ohne den Kollegen in die dem Auftreten des Herrn von Kappenberg zu Grunde liegenden Vorgänge einzuweihen, berichtete er nur kurz die Thatsache des brüeken Benehmens des Regierungsassessors, durch das er sich beleidigt fühlte. „Und Sie wünschen nun, daß ich dem Herrn Ihre Forderung überbringe?“ fragte der Rechtsanwalt. „Jawohl, darum wollte ich Sie bitten,“ erwiderte Kurt Ulrici, ganz von dem Verlangen nach Rache beherrscht,„und ferner möchte ich Ihnen dringend ans Herz legen, mit dem Zeugen des Herrn von Kappenberg so scharfe Bestimmungen als nur irgend möglich zu verabreden.“ Der Rechtsanwalt aber zuckte lächelnd mit den Achseln und erklärte:„Ich bedauere, Ihrem Wunsche nicht entsprechen und Ihnen nicht dienen zu können, Herr Kollege. Ich bin ein prinzipieller Gegner des Duells und kann als solcher natürlich nicht den Cartellträger spielen. Können Sie denn die Angelegenheit nicht in anderer Weise zum Auetrag bringen?“ Kurt Ulrici verneinte, während er über sich selbst errötbete. Aber das G.fühl der erlittenen Beschimpfung, der Gedanke an das Duell, nach dem er sich mit einem Male wie nach einer Erlösung von jahrelanger Schmach sehnte, beherrschte ihn noch zu sehr, als daß er dieser leisen Reung von Scham nachgegeben hätte. Die Folze der Ablehnung des einen Kollegen war nur, daß er sich an einen zweiten wandte, von dem er wußte, daß er Reserveoffizier war. Als solcher konnte er natürlich die Uebernahme der Mission als Kartellträger nicht verweigern. Aber das Resultat war ein überraschendes, unerwartetes. Der Herr kam mit einem sehr erregten Gesicht zurück, auf dem sich Enttäuschung und Aerger sehr deutlich malten. Ja, in seinen Mienen und in seinem ganzen Wesen drückte sich eine Gemessenheit aus, die sehr von dem sonst freundlich kollegialen Wesen des Herrn abstach. „Herr von Kappenberg, erklärte er,„weigert sich, Ihnen Satisfaktion zu geben.“ „Weigert— sich?" wiederholte Kurt Ulrici mechanisch, von einem unbestimmten Schrecken ergriffen. „Ja. Er behauptet, daß Sie, Herr Kollege Ulrici, nicht satisfaktionsfäbig seien. Kurt Ulrici fuhr zusammen, als habe ihn ein Keulenschiag getroffen. Das hatte er nicht erwartet. Daran hatte er nicht gedacht. In ohnmächtiger Wuth erkannte er, daß er kein Mittel besaß, Herrn von Kappenberg vor seine Pistole zu zwingen. Er konnte nur in stillem Grimm die Fäuste ballen und sich die Lippen blutig nagen. Den Schaden hatte er noch obendrein, daß er sich vor dem Kollegen da, der sich mit steifer Förmlichkeit empfahl, bloßgestellt hatte. Wie vor den Kopf geschlagen saß Kurt Ulrici eine ganze Weile da, nachdem ihn der Andere verlassen hatte. Eine furchtbare Ernüchterung bemächtigte sich seiner. Das Rachegelüst war auf einmal in ihm verraucht und hatte einem vernichtenden Schamgefühl Platz gemacht. Recht war ihm geschehen, vollkommen recht. Herr von Kappenberg handelte von seinem Standpunkte aus durchaus logisch. Jedenfalls hatte der heißblütige Herr mehr Consequenz bewiesen, als er selbst. 11. In des Oberst Mienen stritten Schmerz und Kummer mit zorniger Entrüstung, als er an demselben Nachmittag dem Verlobten seiner Tochter gegenübertrat. „Mit diesem Makel auf Ihrer Vergangenheit,“ sagte er herb,„wäre es Ihre Pflicht gewesen, den Umgang allei derer zu meiden, von denen Sie voraussetzen mußten, daß Sie gesellschaftliche Beziehungen mit Ihnen nicht aufrecht erhalten können.“ Ein bitteres Lächeln zuckte um Kurt Ulricis Lippen. Ssrsge mi zuseben, entgeznete er,„daß ich mir ja, daß ich selbst vor offener Unhöflichkeit nicht zurückschreckte, um allen unerwünschten gesellschaftlichen Beziehungen aus dem Wege zu gehen. W###es Oberst Gesicht huschte ein momentaner Auserua von Verlegenheit. „Allerdings"— gab er zu. nicht ungerecht sein. In dieser Hinsicht war allerdings Jor Verhalten einwandfrei. Aber ich kann Ihnen doch den Vorwurf nicht ersparen, daß Sie Ihre Zurückhaltung nicht genügend gewahrt haben. Sie durften meiner Tochter, der Tochter eines Offiziers, nicht von Liebe sprechen. Sie durften, als es dennoch geschehen war, mir, dem Vater, vollen Aufschluß über Ihre Vergangenheit nicht vorenthalten. Kurt Ulricis schlanke Gestalt erzitterte unter der tiefen Gemüthsbewegung, die ihn ergriff. Eine heiße Blutwelle stieg ihm vom Herzen empor und färbte sein Enichev Gesicht bis zur Stirn hinauf. #.=A#l#. ich Gertrud in meine Arme schloß“, ries er Aibenschaftlich,„handelte ich unter dem Antrieb einer höheren, unwiderstehlichen Macht, die stärker war als mein Wille und mein Vorsatz. Und nun, nachdem ich erkannt hatte, daß Gertrud meine Liebe erwiderte, nun sollte ich das Göttergeschenk ihrer Liebe mit eigener Hand von mir weisen? Nein, das konnte Niemand von mir verlangen, Herr Oberst! Das ging einfach über Menschenkräfte. Ja, wenn ich den Makel, den mir meine Standesgenessen anhaften wollen, als berechtigt anerkennen mußte, wenn ich mich nach dem Urtheil aller Menschen von Ehre, nicht blos nach dem einer bestimmten Kaste, für ehrlos betrachten müßte, dann freilich wäre es ein Verbrechen, jemals an eine Verbindung zwischen Gertrud und mir zu denken. Mein Glück und das des geliebten Mädchens freiwillig aber einem Vorurtheil zum Opfer zu bringen, einem eingebildeten Gefühl, über das auch Ihre Standesgenossen nach zwanzig oder fünfzig Jahren lachen werden, dagegen sträubt sich jeder Gedanke, jede Fiber in mir. In dem faltigen Gesicht des alten Offiziers vibrirte es lebhaft und in dem Blick, der jetzt aus seinen Auzen zu dem jungen Mann hinüberflog, malte sich eher Wehmuth und Bedauern, als ein anderes Gefühl. Er machte eine unwillkürliche Bewezung mit der Hand, als wollte er den Eindruck, den die Worte und die ganze Persönlichkeit des Sprechenden auch in diesem Augenblick auf ihn hervorbrachten, von sich abwehren. „Wir leben noch nicht in den Anschauungen,“ erwiderte er,„die vielleicht in zwanzig Jahren oder noch später Geltung haben werden. Und wir müssen mit den Ansichten rechnen, die noch heute die berrschenden sind. All mein Empfinden aber sträubt sich dagegen, meine Tochter, mein einziges Kind einem Manne zu geben, der nicht imstande sein wird, seine Frau zu schützen in der Weise, wie es unter Ehrenmännern Brauch ist. Mein Ehrgefühl läßt nicht zu, einen Mann meinen Sohn zu nennen, der sich nicht vertheidigen kann, wenn man seine Ehre angreift. Ich kann, ich will mich nicht der Eventualität aussetzen, über meinen Schwiegersohn erröthen und mich still hinwez schleichen zu müssen, wenn man über ihn die Achseln zuckt und seinen Muth in Frage stellt.“ „Aber Sie glauben es verantworten zu können, das Glück Ihres Kindes aus Rücksicht auf eingebildete Empfindungen preiszugeben, die für Sie nicht mehr bestehen, so bald Sie nur ernstlich wollen.“ Oberst Hammer fuhr sich mit den Händen durch sein silberweißes Haar, das noch in stattlicher Fülle Scheitel und Stirn bedeckte. „Sie können nicht von mir verlangen,“ rief er, „niemand kann von mir erwarten, daß ich nun plötzlich aus meiner Haut hinausspringe. Anschauungen, Gefühle, denen ich ein ganzes Menschenalter nachgelebt habe, die tief in mir wurzeln und ein Theil meines Selbst sind, die kann ich nicht plötzlich von mir thun, weil Sie sagen, sie seien falsch, sie seien nur eingebildet. Für mich und alle die, die auf meinem Standpunkt stehen, sind diese Empfindungen eine reale Macht, an der Glück und Leben zerschellen, wenn man sie nicht respektirt. Und Sie selbst, was hat Ihnen all ihr stolzes Selbstgefühl, die Ueberzeugung von ihrem Recht, geholfen? Haben Sie sich nicht verbittert, menschenscheu, änzstlich vor jeder Berührung mit Menschen Ihres sozialen Standes zurückgezogen?“ Kurt Ulrieis Stirn zog sich in düstere Falten, seine Stimme klang dumpf grollend, während er erwiderte: „Das habe ich freilich gethan— ich habe es thun müssen, weil meine nächsten Freunde und Angebörigen, die, von denen ich erwarten konnte, daß Sie mir Glauben schenken, daß sie meine Gründe, meine Ueberzeugung achten würden, mich schmählich im Stich ließen.“ „Nun ja— sehen Sie! Und auch ich kann nicht anders, auch zwischen Sie und mich tritt nun der unglückliche Vorgang in Ihrer Vergangenheit. Und wenn Sie auch sagen, es war nicht Mangel an Muth, es waren andere Gründe, die sie abhielten, die unter Ehrenmännern übliche Genugthuung zu fordern, wie wollen sie den Beweis dafür erbringen, wie wollen Sie den Zweifel abwehren, der Ihnen immer— immer wieder entgegentreten wird? (Schluß folgt.) Bekanntmachung. Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die Projektstücke, betr. Planfeststellung für ein Ueberholungsgleis auf dem Bahnhof Gräfrath, nämlich: 1. ein Vermessungsrezisier, 2. Grunderwerbsplan, 3. Nachweisung der berührten Wege und Vorfluthanlagen, 4. das landespolizeilich geprüfte Projekt, gemäß§ 19 des Gesetzes über die Enteignung von Grundeigenthum vom 11. Juni 1879 während einer Frist von 14 Tagen, welche mit dem 20. März dieses Jahres beginnt, auf dem hiesigen Bürgermeisteramt zu Jedermanns Einsicht offen liegen, während welcher Zeit jeder Betheiligte im Umfange seines Interesses Einwendungen gegen den Plan bei mir schriftlich einreichen, oder mündlich zu Protokoll geben kann; daß aber gemäß§ 20 des angezogenen Gesetzes die Verhandlungen in dem jetzt eingeleiteten Verfahren sich nicht auf die Entschädigungsfrage zu erstrecken haben und daher Eingaben, durch welche lediglich der Anspruch auf eine Entschädigung begründet werden soll, nicht zur Verhandlung gelangen werden. Gräfrath, 17. März 1899. Der Bürgermeister: Kürten. untmachung. Die Kirschbäume an der Bechstraße sowie diejenigen an dem Wege von Unterbantenberg über Oberbantenberg und Hunstig nach Hammerthal, insgesammt ca. 650 Stück, sollen am Mittwoch, den 22. März d. Is., in mehreren Loosen öffentlich an den Meistbietenden auf dem Stamm verkauft werden. Der Verkauf der Bäume an der Bechstraße findet Nachmittags 3 Uhr in der Wirthschaft von Friedrich Bubenzer zu Repschenroth und der Verkauf der Bäume an dem anderen Wege Nachmittags 5½ Uhr in der Wirthschaft von Wilhelm Schmidt zu Oberbantenberg statt. Die Bäume müssen bis Ende Februar 1900 abgeholzt sein und können bequem abgefahren werden. Die Bedingungen sind in meinem Amtszimmer einzusehen. Bielstein, den 11. März 1899. Der c. Bürgermeister: Brindöpke. An die Leser! Portraits, Gruppen, Reproductionen und Vergrößerungen werden in dem neuen, aufs Beste eingerichteten photographischen Atelier in Höhscheid, an der Vereinsbrauerei, zu sehr mäßigen Preisen tadellos und garantirt haltbar hergestellt. Besondere Vortheile dietet das Mtier dadurch, daß alle Nachbestellungen genau zu denselben Preisen wie die sog. Ueber Land und Meer= Photographien ausgeführt werden, ebenso ist jede 10. Aufnahme(Kabinetbild) umsonst. Aufnahmen finden tägl., auch Sonntags statt. Zucht= u. Legehühner fleiß. 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Ernst Röttgen. Eintrachtstr.(Kronprinzenstr.) Ausserordentliche General-Versammlung am Sonntag, den 19. März, Abends 7 Uhr, im Vereinslokale bei Vwe. Geldmacher, Südwall. Tagesordnung: 1) Empfang der Beiträge von 7—8 Uhr. 2) Fahnenangelegenheit. 3) Einladung des Kavallerie=Vereins„Zur Attacke“ zu dessen StandartenWeihe und Einladung zur Abgeordneten=Versammlung nach Hitdorf. 4) Verschiedenes. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand. Krahenhöher Schiessgesellschaft. Im Lokale des Herrn Ernst Hambloch: Sonntag, den 19. ds., Nachmittags 3 Uhr: Kaffeekränzchen. humorist. Vorträge. Später: HO0 BALL Um rege Betheiligung bittet Der Vorstand. Für gute Speisen und Getränke werde ich besteus Sorge tragen. Ernst Hambloch. sum Wärzen der Suppen, ist ein Schatz für jeden Haushalt. Wenige Tropfen genügen, um jede schwache Suppe oder verlängerte Fleischbrühe augenblicklich kräftig und vohlschmeckend zu machen. Zu haben in Original-Fläschchen von 35 Pfg. an bei Joh. Krings, Hochstrasse 31. 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Gäste sind willkommen. Versammlung punkt 4 Uhr im Vereinslokal. Der Vorstand. 40•. Unsere außerordentliche Zusummenkunft findet am Sonntag, den 19. März. ½ 6 Uhr bei Herrn Fritz Münster statt.— Tages Ordnung liegt vor.— Der Vorstand. Geflügel=Zucht=Verein „PAUNA.“ Sonntag, den 19. März, Abends 7½3 Uhr: General-Versammlung im Lokale des Herrn Rud. Schwarz, Clauberg. Tages=Ordnung: Empfang der Beiträge. Stiftungsfest betr. Zuchtstation. Verschiedenes. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand. #2. Löhscheider Krieger=Verein i Sonntag den 19 d. 9918. Abends 6 Uhr: Empfang. Der Vorstand. 1“ uge zum Ausschicken gesucht, Inuht nach der Schule Brüderstraße 20. H. Plücker. Zum Einrichten und Fabricieren eines neuen Attikels ein thätiger Theilhaber mit Einlage gesucht. Offerten unter Fr. MI. an die Exped. Ein Junge für leichte Beschäftigung gegen hohen Lohn gesucht. Malteserstr. 9. Sattler= und Polstererlehrling, Hugo Baumann, Ohligs. Landtag. Abgeordnetenhaus. Berlin, 17. März. Das Haus beginnt die 3. Etatsberatbung. Beim Justizetat fordert Abg. Goeschen für kleinere Orte je einen Amtsrichter. Der Justizminister erwidert, es sei bedenklich, noch mehr kleine Orte zu Sitzen von Amtsrichtern zu machen; es würden sich immer Bestrebungen nach Versetzungen geltend machen, so daß die Amtsrichter nie recht warm in ihrem Bezirk würden. Abg. Czarlineki(Pole) verlangt Abschaffung des Zeugnißzwangéverfahrens und gründet sein Verlangen auf einen in Graudenz vorgekommenen Fall. Der Justizminister erläutert das Verhalten der Staatsanwaltschaft in dem angeführten Falle und verweist den Vorredner mit seiner Beschwerde auf den Instanzenweg. Abg. Czarlinslt bezeichnet in seiner Erwiderung das Zeugnißzwangsverfahren als unmoralisch und wird deshalb vom Präsidenten zur Ordnung gerufen. Nach weiteren Bemerkungen des Justizministers und Czarlinekis wiro der Justizetat bewilligt, desgleichen ohne Erörterung der Etat des Kriegeministeriums. Beim Etat der Zentralgenossenschaftekasse wendet sich Abg. Graw(Zentr.) gegen die Kritik, welche Abg. Crüger bei der 2. Lesung an den Raiffeisenschen Genossenschaften übte. Abg. Crüger(Freis. Volkep.) verwahrt sich dagegen, deswegen als ein Gegner der landwirthschaftlichen Genossenschaften hingestellt zu werden, weil er Mißstände aufdecke. Es sei seine Pflicht, Verbesserungen im Genossenschaftewesen anzubahnen. Geh. Ratb Havenstein tritt den Ausfübrungen Crügers bezün. der Zentralgenossenschaftekasse entgegen. Abg. v. Erffa(kons.) vertheidigt das Geschäftegebahren der Halleschen Korngenossenschaft gegenüber den Behauptungen Crügers. Alle Geschäfte derselben würden auf gesetzmäßigem Boden abgeschlossen. Er müsse die entgegengesetzte Behauptung als obj ktiv unwahr bezeichnen. Präsident v. Kröcher. Ich ersuchte den Abg. v. Erffa schon früher einmal, den Ausdruck unwahr durch unrichtig zu ersetzen. Abg. v. Erffa. Das kann ich nicht. Der Präsident. Dann rufe ich Sie zur Ordnung. Der Etat wird bewilligt. Nach unerheblicher Debatte werden die Etats der Domänenverwaltung, Forstverwaltung, Erlös aus Ablösungen von Domänegefällen, aus dem Verkauf von Domänen und Forstgrundstücken, die Etats der direkten und indirekten Steuern erledigt. Hierzu bemerkt Abg. Meyer(Zent:.): Ich erkenne die wohlthätigen Wirkungen der Lebensversicherung durchaus an, aber sehr viele sind nicht in der Lage, sich zu versichern, oder müssen es aufgeben und gehen der Rentenansprüche und der bereits gezahlten P’ämien verlustig. Da ist doch der Abzug der Prämien bei der Einkommensteuer ein Unrecht gegenüber denen, die zu arm sind, um die Prämien aufzubringen, eine Liebesgabe an die wohlhabendern Elemente, um so mehr, als damit auch ein Theil der Zuschläge zur Einkommensteuer, die Kommunalsteuer, Kirchen=, Schullasten von den stärkern auf die schwächern Schultern abgewälzt werden. Abg. Schmitz(Zentr.): Zu meinem Bedauern muß ich meinem verehrten Freunde widersprechen. Ich glaube, dem Finanzminister würde die Beseitigung dieser Bestimmung sehr angenehm sein. Wir haben seinerzeit diese Rechtswohlthat aus einem wichtigen volkswirthschaftlichen Gesichtspunkte beschlossen. Aus so engherzigen Gesichtspunkten sollen wir doch nicht wieder davon abgehen. Nach Erledigung der Etats der Lotterieverwaltung, Seehandlungs= Instituts und Münzverwaltung fordern beim Etat der Berg=, Hütten= und Salinenverwaltung die Abgg. Broekmann(Zentr.), Glattfelter (Zentr.) und Lüders(Freis. Vp.) gesetzliche Regelung der Bestimmungen über Ableitung der Kali=Abwässer. Der Handelsminister bezeichnet die speziellen Klagen über die hannoverischen Kaliwerke als unbegründet. Es würden Erhebungen angestellt, um im allgemeinen Mittel zur Abhülfe zu finden. Der Etat wird bewilligt, ebenso nach kurzer Debatte der Etat der Eisenbahnverwaltung, des Zuschusses zur Rente des Kronfideikommisses, Staateschuldenveiwaltung und des Herrenhauses. Beim Etat des Abgeordnetenhauses fordert Abg. Sattler(nat.=lib.) Verbesserung der Akustik und der Beleuchtung. Abz. Graf Limburg=Stirum(kons.) findet Akustik und Beleuchtung ganz gut. Präsident v. Kröcher schließt sich dem Vorredner betr. der Akustik an. Die Beleuchtung sei jedoch schlecht. Man werde den Versuch machen, das Oberlicht elektrisch zu beleuchten. Abg. v. Heeremann(Ztr.) klagt über schlechte Luft. Abg. v. Eynern(nat.=lib.) schließt sich den Ausführungen Sattlers an und befürwortet bessere Ausstattung der Lese= und Schreibzimmer. Abg. v. Erffa(kons.) meint, gar so schlecht könne die Akustik nicht sein, wein der Präsident das, was man kaum laut gedacht, höre und dafür einen Ordnungsruf ertheile.(Heiterkeit.) Der Etat wird bewilligt, ebenso die Etats der allgemeinen Finanzkommission und der Bureaur des Staatsministeriums. Beim Etat der Staatsarchive tritt Abz. Ehlers(Freis. Vg.) für die Errichtung eines Staatsarchivs in Danzig ein. Minister v. Miquel bestätigt, daß die Errichtung wünschenswerth sei, aber die Regierung erwarte, daß die Stadt Danzig entgegenkomme. Ja den nächsten Etat werde volaussichtlich eine Summe dafür eingestellt werden. Der Etat wird genehmigt. Sodann werden die Etats der Bauverwaltung, des Handels, der Gewerbeordnung und des Innern ohne erhebliche Debatte bewilligt. Zum Landwirthschaftsetat beantragen Mendel und Genossen, die Staatsregierung zu ersuchen, für das Etatejahr 1900 zur Förderung der Landeskultur, insbesondere der Viehzucht, den größeren Anforderungen der Gegenwart entsprechende Mittel in Aussicht zu nehmen. Nach kurzer Debatte zieht Abg. Mendel(kons.) seinen Antrag für heute zurück. Die Etats des Landwirth= schaftlichen und der Gestüteverwaltung werden angenommen. Es folgt die Berathung des Kultueetats mit dem dazu vorliegenden Antrag Friedberg= Zedlitz, den Titel altkathotische Geistliche in der von der Rezierung geforderten Höhe wiederherzustellen. Nach kurzer Debatte wird die Weiterberathung auf morgen vertagt. Außerdem kleinere Vorlagen. Die„Berl. N. Nachr.“ werden ersucht, mitzutheilen, daß das Mausoleum in Friedrichsruh frühestene Ende April der öffentlichen Besichtigung zugänglich werde. Es würde sich auch künftig im Interesse des Publikums empfehlen, den Massenbesuch zu vermeiden, weil bei dem Ueberschreiten des Bahnüberganges Unglückefälle selbst in größerem Umfange leicht unvermeidlich seien.— Staatssekretär v. Posadowsky nahm an der Beisetzunz in Friedrichsruh Namens des Reichskanzlers und des Bundesrathes und Vizepräsident v. Frege Namens des Reichstagee theil.— Abg. v. Freze durfte die Rückfahrt im Hofzuge des Kaisers mitmachen, damit er noch an der Abstimmung über die Militärvorlage theilnehmen konnte. Die Berliner Blätter besprechen sämmtlich den Beschluß des Reichstags betr. die Friedenspräsenzstärke. Die„Berl. Neuest. Nachr. meinen, in dem Zugeständnisse des Zentrums liege etwas den politischen Sinn betrübendes; das Kompromiß sei weder zur Erledigung wichtiger politischer Zugeständnisse, noch zum Ausgleich entgegenstehender grundsätzlicher Auffassungen gefaßt worden, sondern nur, um Herrn Lieber mit seiner zahlreichen Gefolgschaft gelten zu lassen. Verbürgten Nachrichten der„Deutschen Tagesztg. zu Folge waren die maßgebenden Stellen des Reiches fest entschlossen gewesen, zum Aeußersten zu schreiten und eine Reichstagsauflösung herbeizuführen. Daß dieser Beschluß nicht durchgeführt wurde, soll besonders den Vorstellungen des Königs von Sachsen zu verdanken sein. Die„Nat. Ztg. hält das eine für unbestreitbar, daß sich bei der Militärvorlage wieder einmal der Manzel an Zusammenhang und Einsicht daraus ergebender Mißstände innerhalb der Regierung herausgestellt habe. Das Verhalten des Kriegsministers sei nur ein neues Anzeichen dafür gewesen, daß die Räder der Regierungsmaschine nur mangelhaft ineinandergreifen. Das gestrige Kompromiß, sagt die„Voss. Ztg., werde die Nation nicht billigen, der Kriegsminister müsse seine Sache schlecht betreiben, wenn er es nicht verstände, im nächsten Jahre noch mehr als 7006 Mann durchzusetzen. Das Zentrum werde dafür zu haben sein. Die„Volksztg.“ ist derselben Ansicht. Von einem Rücktritt des Kriegsministers brauche man jetzt nicht mehr zu reden. Der„Vorwärts“ erklärt den Zentrumesieg für eine Niederlage gegenüber der militärischen Regzierung, gegenüber der eigenen Parteivergangenheit und gegenüber den eigenen Wählern. Cecil Rhodes begt, wie er sich in Berlin mehrfach geäußert hat, sehr gemischte Empfindungen über seinen dortigen Empfang, nur von seiner Audienz beim Kaiser ist er laut„H. C.“ sehr entzückt,„obgleich diese durchaus keinen herzlichen(!) Charakter gehabt habe. Ryodes äußerte, zwar habe es ihm Anfangs kühl entgegengeweht, doch sei bald dieses Gefühl einer aufrichtigen Bewunderung gewichen, als er beim Kaiser hohes Interesse für alles Koloniale und eine geradezu verblüffende Kenntniß alles Einschlägigen, selbst der geringsten Details, bemerkte. Die dreiviertelstündige Audienz sei ihm wie im Fluge geschwunden, zumal das Gespräch keine Sekunde gestockt habe und der Kaiser in seinen Fragen ein diplomatisches Geschick allerersten Ranges entwickelt habe. Nicht genug konnte Rhodes außerdem die Liebenewürdigkeit des Kaisers gegenüber allen Theilnehmern rühmen, die zu dem von Sir Frank Laccelles am Dienstag gegebenen Diner geladen waren. Einen größeren Gegensatz kann man sich nicht denken, als den Kaiser bei der Audienz und den Kaiser als Gast des großbritannischen Botschafters, hier die Leutseligkeit selbst und dort jeder Zoll ein Kaiser. In Kamerun errang unsere Schutztruppe einen neuen Erfolg. Die befestigte Stadt des Häuptlings Ngilla ist im Sturm genommen. Der Feind ist unter starkem Verlust flüchtig. Verfolgung ist eingeleitet. Auf unserer Seite sind 11 Mann verletzt. Ausland. Niederlande. Amsterdam, 16. März. Wie das„Vaderland“ berichtet, wird die Abrüstungs=Konferenz aus 3 Abtheilungen bestehen. Die 1. hat sich mit der Frage der Abrüstung und der Herabsetzung der Friedeneptäsenz der stehenden Heere, die 2. mit dem internationalen Schiedsgericht und die 3. mit sonstigen Anträgen zu befassen; jede Abtheilung wird selbstständig auftreten und einen besondern Vorsitzenden wählen; jede veröffentlicht über ihre Arbeiten einen Bericht, der dem Plenum der Konferenz vorgelegt werden muß; die Mitglieder werden durch das Loos über die 3 Abtheilungen vertheilt; bei Meinungsstreit oder Stimmengleichheit sollen die Vorsitzenden der Abtheilungen als schiedsrichterliches Komitee auftreten. Haag, 17. März. Auf Celebes(Sunda=Inseln) ist in Folge der Aushebung einer neuen Steuer ein Aufstand auszebrochen. Der holländische Resident in Sumalata wurde über fallen und erschlagen. Aus Menado sind Truppen ausgesandt worden zur Unterdrückung der Unruhen. Frankreich. Paris, 17. März. Ueber die Dérouléde=Affaire bemerkt Esterhazy, das sei der reine Wahnsinn, es wäre denn, daß D.von den Genetälen betrogen worden wäre. Es sei sehr möglich, daß diese ihm ihren Beistand versprochen und ihn hinterdr ein im Stiche gelassen haben. Unsere Generäle sind sehr ehrzeizig und von Diktaturgelüsten erfüllt, besonders diejenigen, welche sich für republikanisch ausgeben. Fast alle sind sie einer mannhaften That unfähig. Ferner erzählte Esterbazy dem Ausfrager, daß er die Absicht habe, nach dem Sudan zu gehen und dort militärische Dienste zu nehmen. Er sei tief empört über die Feigheit, die man ihm gegenüber an den Tag gelegt habe. — 17. März. Wie in unterrichteten Kreisen verlautet, waren die zur Leichenfeier Felix Faures hierher entsandten russischen Delegirten des Zaren mit einer besonderen, die Abrüstungekonferenz betreffenden Mission beauftragt. Von anderer Seite wird versichert, sie hätten vom neuen Präsidenten seine Unterschrift zwecks Besiegelung einer ergänzenden Militärkonvention zwischen Frankreich und Rußland erbeten und erhalten. Man geht sogar soweit, zu versichern, daß diese Konvention besonders das französische und russische Koionialreich betrifft und nicht Deutschland ins Auge faßt, sondern England.— Der frühere Unterrichtsminister im Kabinet Meline, Ramboud, will in. Senat über Anwerbung von Offizieren für die neue Patriotenliga Beweise für die Verbindung der Liga der Menschen= und Bürgerrechte mit dem Auslande erbringen. — 17. März. Urbain Gohier, der Verfasser des Buches„Die Armee gegen die Nation“ wurde von der Beschuldigung der Verleumdung und Beleidigung des Heeres freigesprochen. Gohier hatte in seinem die leidenschaftliche Liebe zu Vaterland und Armee athmenden Buche einige krasse Uebelstände in Heer und Marine aufgedeckt; da er als„Dreyfusard“ gilt, gegügte das, ihn zum Gegenstand eines strafgerichtlichen Verfahrens zu machen. Die Schwurgerichtsverhandlung bot ihm Gelegenheit, den Wahrheitsbeweis anzutreten, und dieser ist so überwältigend ausgefallen, daß die Geschworenen trotz ihrer„almeefreundlichen Gesinnung Gohier freisprechen mußten. Eine lange Reihe von Zeugen, Offiziere des Heeres und der Marine, Militärärzte, Schriftsteller und Politiker bestätigten übereinstimmend, daß Gohier, ein Vaterlandsfreund von unantastbarer Redlichkeit, in seinem Buche die Wahrheit geschrieben habe und daß in Heeres= und Marineverwaltung eine ungeheuerliche Mißwirthschaft herische. Großbeitannien. London, 17. März. Im Unterhaus richtete Hogan an die Regierung die Anfrage, ob sie Nachrichten über den angeblichen Ankauf der Karolineninseln seitens Deutschlands habe; ferner ob und wie die Interessen Australiens und Neuseelands durch die Ausdehnung der Befestigung der deutschen Macht im Stillen Ozean berühit werden und die Aufmerksamkeit der britischen Regierung verdienen. Brodrick erwidert, die Regierung habe keine Nachrichten über den beregten Gegenstand, den Interessen Australiens und Neuseelands aber werde sie die gehörige Aufmerksamkeit zuwenden. Hogan richtet eine weitere Anfrage an die Regierung, ob die Berathungen der Berliner Vertragsmächte, betreffend die Lage auf Samoa und die Einsetzung Mataafas als König, definitive Ergebnisse gehabt hätten. Brodrick erwidert, die Verhandlungen hierüber seien noch in der Schwebe; weitere Berichte aus Samoa würden erwartet.(Vergl. Ver. Staaten.) — 17. März. Cecil Rhodes erhielt vom Kaiser Wilhelm dessen Photographie als Andenken an den Aufenthalt in Berlin. — 17. März. Der Sultan hat den Prinzen von Wales anläßlich seiner Reise nach Athen zu einem Besuche in Konstantinopel eingeladen. Rußland. Petersburg, 17. März. Die„Nowoje=Wremja' wendet sich an heivorragender Stelle einst warnend an die Finnländer und behauptet, dieselben spielten ein ernstes Spiel. Das Blatt fragt, ob sie sich der Tragweite ihrer Handlungen bewußt seien. Die Handlungeweise der finnischen Regierungsorgane könne nicht anders verstanden werden wie als Versuche, im Lande politische Unruhen hervorzurufen. Rußland fürchte die Aussicht auf solche Unruhen nicht. Doch dürfe man nicht vergessen, daß die finnländischen Politiker nicht Finnland sind. Das Schicksal des Landes solchen Politikastern zu überlassen, würde grausam sein, weil nichts als Elend und Unglück für das Land daraus erwachse. Italien. Rom, 17. März. Der König erhielt ein Schreiben Meneliks, das in den herzlichsten und freundschaftlichsten Ausdrücken gehalten ist. Bezüglich der Grenzen Erythräas geht aus dem Schreiben deutlich hervor, daß der Negus entschlossen ist, den Wünschen Italiens zu entsprechen und den gegenwärtigen Stand der Dinge, wonach der Marebfluß als Grenze gilt, anzuerkennen. Spanien. Madrid, 17. März. Ministerpräsident Silvela sucht die Vermittelung Frankreichs nach, um von den Vereinigten Staaten für Spanien das Recht zu erwirken, wegen der Freilassung der gefangenen Spanier auf den Philippinen unmittelbar verhandeln zu dürfen. Sollte dies Frankreich nicht gelingen, so würde die spanische Regierung die freundschaftlichen Dienste anderer europäischer Mächte anrufen. Griechenland. Athen, 17. März. Der König eröffnete gestern die Kammersession mit einer Thronrede, in der den Mächten für die Ernennung des Prinzen Georg zum Oberkommissar von Kreta Dank ausgesprochen und verschiedene Reformvorlagen angekündigt werden. Vereinigte Staaten. Washington, 17. März. Im Staatsdepartement glaubt man, daß ein Konflikt in Samoa oder zum mindesten ein solcher, worin Europäer oder Amerikaner verwickelt werden könnten, wenig wahrscheinlich sei.— Das„Bureau Reuter' meldet aus Apia vom 10. Februar: Infolge des drohenden Verhaltens der Anhänger Mataafas(!) gegen Malietoas drohte der Kapitän des „Porpoise“ mit dem Bombardement der Dörfer Mataafas.(!)— Der amerikanische Kreuzer„Philadelphia“ traf in Apia ein. New=York, 17. März. Auf Ersuchen des Generals Otis sind gegenwärtig 3 leichte Batterien und 6 Hotchkiss=Geschütze nach den Philippinen beordert worden, die an Oertlichkeiten Verwendung finden sollen, wo schwere Aktillerie unbrauchbar ist. Manila, 16. März. Die amerikanischen Truppen gingen heute 8 Kilometer über den Pasig vor und nahmen nach heftigem Kampfe, in welchem die Aufständischen schweie Verluste hatten, den Ort Caitai. Die Amerikaner hatten 2 Toote und 13 Verwundete. China. Peking, 17. März. Das Tsungli=Yamen soll, wie verlautet, gegenüber den italienischen Forderungen eine entgeger kommende Haltung angenommen haben. Rheinland und Westfalen. Remscheid, 17. März. Wie der„Gen.=Anz. mittheilt, traten in die Reifpüfung der Realschule, welche unter dem Vorsitz dee Prov.=Schulraths D. Matthias abgehalten wurde, 22 Primaner ein. Diese erhielten sämmtlich das Zeugniß der Reife. Auf Grund dieser Prüfung erfolgte die Anerkennung der Realschule seitens des Minist re der Geistlichen= pp. Angelegenheiten. Elbeifeld, 16. März. Ein Fabrikarbeiter und ein Schlosser haben vor etwa 14 Tagen ihre Wohnung verlassen und sind bis beute noch nicht zurückzekehrt. Man vermutbet, laut„Gen.=Anz., daß ihnen ein Unglück zugestoßen ist. — 18. März. Im„Nordklub“ findet am Sonntag eine musikalische Abendunterhaltung statt, bei der das bereits rühmlichst bekannte, gemischte Quartett„Geschwister Ern aus Solingen=Widdert eine Reihe von Liedern vortragen wird. Lennep, 17. März. Herr Kreisschulinspektor Dr. Runkel ist, dem„L. Krsbl. zufolge, vom 1. April ab zum Kreisschulinspektor in Stettin ernannt worden. 17. März. Die Königin von Schweden ist von Neuwied zur Kur hier eingetroffen. 17. März. Der unter dem Protektorat des Fürsten zu Wied stehende Männer=Gesangverein „Liedertafel" bezeht am 13. und 14. August d. J. sein 60jähriges Stiftungsfest, verbunden mit einem Gesangwettstreit. Zohlreiche Anmeldungen größerer und kleinerer Vereine von nah und fern sind schon eingegangen. Da auf den Wettstreiten der letzten Jahre von den Vereinen meist neuere Männerchöre vorgetragen wurden und das eigentliche Volkslied durch das Lied im Volkstone vielfach verdrängt wurde, so hat der festgebende Verein die Bitte ausgespiochen, daß neben neuern Kompositionen auch ältere Männerchöre, so von Kreutzer, Mendelssohn, Marschner, Schumann, Schubert, Zöllner, sowie Volkslieder aus Volksmund zum Vortrag gebracht werden möchten. bei Engers, 16. März. Eine unselige Wette hat hier ein Opfer gefordert. Ein Handweiker wettete mit Tischgenossen, daß er in kurzer Zeit ein bestimmtes Quantum Wein trinken könne. Es trat sofort Uebelkeit und Bewußtlosigkeit ein. Der Mann verschied kurze Zeit darauf in Folge eines Schlaganfalles. Krankfurt a. M., 17. März. Ein Dachdecker stürzte mit einem Balken in die Tiefe und erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er staib. Er hatte, laut „F. Ztg., einen aus dem Balken hervorstehenden Nagel nicht beachtet, der sich in die Kleider einhakte. Essen, 17. März. Die beiden letzten im Essener Meineidsprozesse Verurtheilten werden im nächsten Monat das Zuchthaus verlassen. Die Sozialdemokraten veranstalten zu Herne eine große Empfangs= und Begrüßungsfeier, bei der Ludwig Schröder die Begrüßungsansprache an seine beiden Leidensgefährten halten wird. Langendreer, 16. März. Die Familie des Stationsvorstehers C. erhielt aus Münster die Nachricht von dem plötzlichen Tode ihres einzigen Sohnes, welcher dort als aktiver Offizier bei der Kavallerie dient. Derselbe hatte ein unscheinbares Geschwürchen geöffnet und sich dadurch eine Blutvergiftung zugezogen, an deren Folgen der hoffnungevolle junge Mann nach 3 Tagen starb. Stadt= und Landkreis Solingen. Solingen, 18. März. (*)— Wiederholt möchten wir die der Kleineisenin dustrie=Berufsgenossenschaft angehörenden Fabrikanten auf diesrecht baldige Einsendung der Fragebogen der Produktionsstatistik aufmerksam machen. Die Wichtigkeit einer deraitigen von der Reichsregierung veranstalteten und mit Hülfe der Berufsgenossenschaften durchzuführenden Erhebung über den Werth der heimischen Gütererzeugung ist so handareiflich, daß jedes weitee Wort überflüssig ist. Die Rezierung hat bewiesen, daß es ihr sehr ernst darum zu thun ist, sich die nöthigen Informationen über die thatsächliche Lage der einzelnen Industrien zu verschaffen, um deren Interessen bei Schaffung des neuen deutschen Zolltarifes und bei Abschluß neuer Handelsverttäue wahren zu können. Nunmehr ist es aber auch Pflicht jedes Fabrikanten, die Regierung in jeder denkbaren Weise zu unterstützen. Versäumen die Fabrikanten diese Pflicht, füllen sie die Fragebogen nicht aus, dann haben sie damit auch später das Recht verwirkt, sich zu beklagen, wenn die Handelsverträge oder der Zolltarif nicht den Erwartungen entspricht, die zu begen die Kleineisen= und StahlwaarenIndustrie berechtigt ist. *— Nachdem kürzlich auch von zahlreichen Bürgern unserer Stadt die Bestrebungen des Bergischen Vereins für Gemeinwohl durch Zeichnung von Jahresbeiträgen als segensreich anerkannt und wesentlich gefördert worden sind, ist die erfreuliche Aussicht eröffnet, daß die Thätigkeit der Gesellschaft„Bergische Volksheilstätten für heilbare Lungenkranke, G. mit b. H., auch Lungenkranken unserer Stadt zu Gute kommen wird. Von berufener Seite wird zu diesem Zweck in der heutigen Nr. d. Ztg.(vergl. 3. Blatt) die Schaffung einer Organisation angeregt, welche die Aussendung von Lungenkranken in die Hand nimmt. Nachdem Nachbarorte wie Wald, Ohligs 2c. auf diesem Gebiete der Wohlfahrtspflege erfolgreich Schritte gethan haben, hoffen wir zuversichtlich, daß die Erwartungen, die man auf Solingen setzt, ebenfalls in Erfüllung gehen werden.— Die Summe der Jahresbeiträge, die hier bis jetzt für die Zwecke des Bergischen Vereins für Gemeinwohl gezeichnet wurden, beträgt etwa 1350 Mk. — Am Donnerstag hielt in Elberfeld im Hotel Weidenhof die Gesellschaft„Bergische Volksheilstätten für heilbare Lungenkranke, G. m. b. H. eine General=Versammlung ab, in welcher laut dem „T. A.“, die Aufnahme von 24 neuen Gesellschaftern und eine entsprechende Erhöhung des Stamm=Kapitals auf 336 500 M. beschlossen wurde. Da außerdem ein Stiftungsfonds von 44558,26 M. besteht und das Deutsche Zentral=Komitee zur Errichtung von Heilstätten 30000 M. als Zuschuß zu den Baukosten der Ronsdorfer Anstalt gezahlt hat, stehen der Gesellschaft zur Zeit 411058,26 M. zur Verfügung. Bekanntlich hat die Gesellschaft in der Nähe von Ronsdorf etwa 130 Morgen Terrain erworben, um daselbst eine Heilanstalt für unbemittelte Lungenkranke zu erbauen, wozu die Pläne bereits in Arbeit sind. Zum EhrenVorsitzenden wurde Frhr. v. Rheinbaben, RegierungsPräsident zu Düsseldorf, gewählt.(Vergl. auch den Artikel„Zur Bekämpfung der Tuberkulose“ im 3. Blatt der heutigen Nummer.) *.— Ein gern gesehener Gast in unserer Stadt ist Herr Karl Mayer, einer der bedeutendsten Sänger der Gegenwart überhaupt. Schon oft hat er mit seiner Kunst das hiesige Publikum erfreut und erhoben, und gern sieht man einem bevorstehenden Besuch des berühmten Solisten entgegen. Am Sonntag, den 26. März, wird Herr Mayer einen Lieder=Abend in der Schützenburg geben, wobei unser bewährter M.=G.=V.„Ossian“ einige Chöre singen wird, auf die wir besonders aufmerksam machen, weil sie entweder hier noch nicht gehört wurden oder neu einstudirt sind. Aus dieser Zusammenwirkung des Herrn Karl Mayer mit dem„Ossian" dürfen wir von vornherein auf einen hohen künstlerischen Genuß schließen und dem Konzert mit Spannung entgegensehen. *.— Der vergangene Sonntag brachte eine ganze Reihe von Vereinsfestlichkeiten; es war, als ob das rege Vereinsleben, das in unserer Stadt ja von altersher herischt, sich noch einmal vor dem Frühlingsanfang zu einem Höhepunkt aufraffen wollte. Morgen ist dies nicht der Fall, trotzdem aber ist für den, der sich gern vergnügen will, immer noch ein„embarras de richesse“ vorhanden. Heute Abend feiert der Turnerbund eins seiner beliebten Gesellschaftsfeste, bei denen es anerkannterweise stets sehr gemüthlich hergeht. Mit einem Preisschießen verbindet morgen der Höhscheider Schützenverein ein Konzert mit Ball. Morgen Nachmittag winken uns musikalische Genüsse— bei Herrn F. W. Bungards=Grünewald, wo die hier wohlbekannte Deutzer Kürassierkapelle zu einem Militärkonzert gewonnen ist— die vorliegende Nummer dsr. Zeitung enthält das sehr reichhaltige Programm— und bei Herrn H. Stader=Merscheid, in dessen Kaisersaal die Kapelle der 53er ein Konzert giebt. Neben der lieblichen Muse der Musik kommt morgen auch die der mimischen Kunst zur Geltung. So finden im Kaisersaal sowohl wie in der Tonhalle Theateraufführungen statt. Während in letzterer die Gesellschaft Wohlgemuth die lustige Posse„Robert und Bertram“ giebt, hat im Kaisersaal die Truppe des Herrn Direktors Heuser wie am vorigen Sonntag eine Doppelvorstellung in Auesicht genommen. Zuerst wird Sudermanns„Glück im Winkel“, dann der drastische Schwank„Charleys Tante" gegeben. □— Im Verlage von Fr. Kortkampf zu Berlin=Charlottenburg(Hardenbergstraße 20) sind die vorgeschriebenen Dampffaß=Formulare und die neuen Aushänge für Ziegeleien, sowie für Roßhaarspinnereien, Bürsten= und Pinselfabriken erschienen. Auf diese Bezugequelle wird hierdurch aufmerksam gemacht. *— Gestern wurden uns vom hiesigen Kaiserl. Postamt unter Streifband eine Anzahl Exemplare der„Solinger Zeitung zugestellt, die von einem unserer Abonnenten mit der Adresse eines in Rußland(Moskau) weilenden Solingers versehen worden waren. Die Sendung hat wie soviele ihrer Vorgänger den Zweck verfehlt; sie die Stempel„rekusé" und„retour“. Wie noch nicht hinlänglich bekannt zu sein scheint, verweigert die russische Zensur den politischen Zeitungen des Auslandes den Einlaß in das allen Kulturfortschritten verschlossene Zarenreich. □ Höhscheid, 17. März. Das einem Knecht in Eickenberg vor 8 Tagen in den Brand gerathene Geld — 160 Mark in Gold und Silber— hat sich bei den Abräumungsarbeiten wiedergefunden. Die einzelnen Stücke waren durch die Hitze nur aneinander geklebt und konnten mit leichter Mühe mehrere davon losgetrennt werden. Der Verlust des Knechte beziffert sich jetzt nur noch auf 2 Fünfmarkscheine. Das Geld wird an die Münze eingesandt werden. Vereins=Nachrichten. &a Höhscheid=Rupelrath, 17. März. Der hiesige Leseverein, der sich vor kurzem aus dem Rupelratber Bürgerverein gebildet hat, hatte seine Mitglieder auf gestern Abend zu einer Generalversammlung nach dem Lokale von Albert Breitfort eingeladen. Es galt, wichtige Anttäge auf Statutenabänderung zu berathen. Die Versammlung war sehr gut besucht. Es wurde ein neuer§ 1 in die Satzungen eingeschoben, welcher lautet: Der Leseverein zu Rupelrath bildet eine Gemeinschoft von Leuten, die auf dem Boden der Vaterlandsliebe feststehen zu Kaiser und Reich. Der Verein hat damit jedem, der ee wissen will, erkenntlich dargethan, daß er mit seinen Mitgliedern auf monarchischem und nationalem Boden steht und daß etwaige Versuche, ihn zu einem Tummelplatz internationaler Tiraden zu machen, gescheitert sind. Kreuznach, 17. März. Die Balneologische Gesellschaft in Berlin hat für den in Berlin vom 24.—27. Mai abzuhaltenden Kongreß zur Bekämpfung der Tuberkulose als Volkskrankheit Vertreter ernannt, die von dem Gedanken ausgehen, daß wir in den Kinder=Heilstätten in den Sol= und Seebädern Anstalten besitzen, die geeignet sind, die Leiden der Skrophulose und der infantilen Tuberkulose zu mildern. In 48 Badeorten besteben bereits Kinder=Heilstätten. Grade Kreuznach hat in den hiesigen 3 Kinder=Heilstätten die besten Erfolge der Soolbäder gegen die Sk.ophulose bezw. die Tuberkulose aufzuweisen. Antwerpen, 17. März. Hier hat sich ein Verein gebildet, der die Gründung einer Heilanstalt für Lungenkranke bezweckt. Es wird eine Gesellschaft mit einem Kapital von 400000 Frcs. gebildet. Beiträge von 1 Frcs. bis zu 4000, 5000 und sogar 10000 Frcs. fließen aus allen Kreisen dem Komitee zu. Demnächst wird ein großes Militärfest zum Besten dieses menschenfreundlichen Weikes veranstaltet. einiger Zeit hörte K., daß R. einige in dem erledigten Zivilprozesse vernommene Zeugen zum Meineide zu verleiten versucht habe und stellte gegen diesen Strafantrag. In der Strafkammerverhandlung erhielt denn auch der Angeklagte R. wegen Verleitung zum Meineide eine Zuchthausstrafe von 3 Jahren. In dieser Strafsache war auch ein gewisser P. als Belastungszeuge aufgetreten, den R. zu bestimmen versucht hatte, in dem erledigten Zivilprozesse günstig für ihn zu zeugen. Um nun dieses Zeugniß abzuschwächen oder zu vernichten, hatte R. den H., den heutigen Angeklagten, vorladen lassen, welcher die Persönlichkeit und die Glaubwürdigkeit des P. näher bezeichnen sollte. Er stellte dann auch die Glaubwürdigkeit des P. in ein schlechtes Licht. Er hätte den P. einmal wegen einer ihm noch zustehenden Forderung in Höhe von 95 M. verklagt, derselbe habe aber die Schuld abgeschworen. Auch habe K. noch eine Forderung von etwa 100 M. an P. gehabt, auch diese habe er abgeschworen. Trotz der ihm gemachten Vorhaltungen bestand er auf seiner gemachten Aussage. Der in heutiger Verhandlung vernommene P. bestreitet, dem Angeklagten sowie dem K. zu der fraglichen Zeit etwas schuldig gewesen zu sein, was der K. auch bestritt. Trotzdem beharrt der Angeklagte fortwährend auf seiner Ausführung, K. babe ihm selbst gesagt, P. hätte ihm einen Betrag von 100 M. abgeschweren.— Das Gericht fällte ein freisprechender Urtheil. Opladen, 15. März.(Schöffengericht.) Eine Gefängnißstrafe von 1 Woche wird einem Ackerknecht aus Obligs auferlegt, der sich in Dück burg vermiethet und 6 Mark Hansgelo empfangen hatte, ader seinen Dienst nicht antrat.— Ohne Erlaubniß des Grundeigenthümers hatte ein Viehhändler aus Höbscheid in Wiescheid wilde Kaninchen gefangen. Die Strafe hierfür lautet auf 30 Mk. Geldstrafe event. 15 Taze Haft. (Verk.) Köln, 17. März. Das Urtheil in dem Disziplinarverfahren gegen den Schutzmann Kiefer lautet auf 10 Tage Arrest und Wiedereinstellung in die Schutzmannschaft. Düsseldorf, 16. März. Das Schöffengericht hat einen Kaufmann zu 30 Mk. Geldbuße verurtheilt, weil er den Gerichtsvollzieher N. beleidigt hatte dadurch, daß er auf einem Brief an diesen die Anrede„Herr“ weggelassen hatte. Aus dem Inhalt des Briefes wurde die beleidigende Absicht konstatirt. befürchtet, daß 25 Personen das Leben eingebüßt haben; viele sind verwundet. Der Gasthof war auf der Ostseite der 5. Avenue zwischen der 45. und 46. Straße gelegen. Die Flaminen ergriffen mit großer Schnelligkeit das ganze Gebäude, das bald einem glühenden Ofen glich. Die Bewohner drängten sich, um Hülfe rufend, auf dem Dache und an den Fenstern zusammen. Die Feuerwehr that ihr Möglichstes, um durch Klettern über die Dächer der benachbarten Häuser und durch Zuwerfen von Seilen sie zu erreichen. Eine Frau sprang vom 5. Stock aus dem Fenster. Ambulanzen und Aerzte sind zur Hülfe herangeholt. (Ein Zug im Tunnel entgleist.) Aus Bayonne in Süefrankreich wird mitgetheilt, daß ein Blitzzug, der nach Spanien abging, im Tunnel von Bidart entgleist ist. Er hatte im Augenblick der Entgleisung eine Geschwindigkeit von 100 Kilometer in der Stunde. Trotz dem verunglückten keine Personen. Die Lokomotive wurde eine große Strecke weit an der Tunnelmauer hingeschoben und diente so dem Zuge als Bremse. Die Strecke ist für mehrere Tage für den Verkehr gesperrt. Gerichtsverhandlungen. Elberfeld, 18. März. Ein komplizirter Meineidsprozeß kam in der gestrigen Schwurgerichtssitzung zur Verhandlung. Der„Tägl. Anz.“ berichtet darüber: Der zu Solingen wohnhafte Ackerer August H. hatte am 14. Oktober 1898 vor der hiesigen Strafkammer einen falschen Eid geschworen und in seinem Zeugniß gegen einen vernommenen Zeugen eine unwahre Thatsache behauptet. Folgender Thatbestand wurde im Laufe der Verhandlung festgestellt: Im Jahre 1896 kaufte ein gewisser R. von einem gewissen K. eine kleine Besitzung. R. weigerte sich nachher, den Restkaufpreis zu zahlen, weil K. angeblich seinen Veipflichtungen nicht nachgekommen sei. K. verklagte nun R. auf Zahlung des Restkauspreises und erlangte ein obsiegendes Urtheil. Nach Vermischte Nachrichten. New=York, 16. März. Einer Depesche aus Palmetto(Georzia) zufolge drang die Menge in das Gefängniß und übte an 9 Negern, denen zur Last gelegt wird, versucht zu haben, die Stadt in Brand zu stecken, Lynchjustiz. 4 Gefangene wurden getödtet, die übrigen schwer verwundet. Es werden Unruhen seitens der Negerbevölkerung befürchtet. — 17. März. An der Küste von Nord=Karolina sind 3 Torpedoboote untergegangen. — 17. März. Einem Telegramm aus Hot Springs Arkansas zufolge brach dort, veranlaßt durch Streitigkeiten bei der Bürzermeisterwahl, ein Aufruhr aus, bei welchem 5 Personen, darunter der Polizeivorsteher und 2 Polizeibeamte, getödtet wurden. — 17. März. Eine Feuersbrunst zerstörte heute Nachmittag das Windsor=Hotel, das im Mittelpunkt der Stadt gelegen ist. Das ganze Gebäude stürzte innerhalb 40 Minuten zusammen, man Neueste Nachrichten und Telegramme. Berlin, 18. März. In Budapest wurden der frühere Abgeordnete Szrciecey nebst Frau und einer Anzahl Helfnehelfern wegen Massenverkaufs von Briefmarken, welche in der Staatsdruckmei als unbrauchbar ausgemustert waren, verhaftet. B.i den Verhafteten befanden sich Marken im Werthe von über 60,090 Gulden. S. war Mitglied der betieffenden Ueberwachungekommission. Bromberg, 17. März. Der Altsitzer Trawitéki in Strelau wurde in einem Streite von seinem Sohne lebensgefährlich durch Messerstiche verwundet. Kolberg, 17. März. Ein Fischmeister und zwei seiner Leute fuhren auf den Lebaer See, um Fischnetze zu revidiren. Auf der Rückfahrt kenterte das Boot und die drei Insassen ertranken. Paris, 17. März. Der Senat genehmigte die in Paris unterzeichnete Zusatzkonvension zwischen Frankreich, Deutschland, Dänemark, Luremburg, Rußland, Schwetz 2c. bezüglich des Waarentraneports auf den Eisenbahnen. — 18. März. Der römische Korrespondent des „Figaro' meldet, die beiden Aerzte Lapponi und Mazzoni hätten beschlossen, beute Morgen deim Papste eine neue chirurgische Operation zu übernehmen. Die Aerzte hegten jedoch wegen dieses neuen Eingriffes, der dadurch bedingt werde, daß die durch die erste Operation verursachte Wunde nicht vernäht werden konnte, keinerlei Besorgniß. London, 17. März. Der„Daily Chronicle' meldet aus Petersburg, der russ'sche Kriegsminister habe am Tage vor der Explosion in Toulon eine chiffrirte Depesche des Inhalts erhalten, daß die Pulvermagazine in Toulon und Petersburg binnen der nächsten 24 Stunden in die Luft gesprengt weiden würden. Rasche Vorsichtsmaßregeln hätten das Petersburger Magazin gerettet. Madrid, 17. März. Die Königin=Regentin unterzeichnete heute die Ratificirung des Friedensvertrages. New=York, 17 März. Aus Vancouver wird gemeldet, daß am Porcupine Creek ein Streit zwischen kanadischen und amerikanischen Grubenarbeitern ausgebrochen ist. Der Streit hatte seinen Grund in Meinungsverschiedenheiten über die Gruben an der Grenze. Ein Amerikaner und drei Kanadier wurden dabei tödtet, eine Anzahl Anderer verwundet. Die Kanadier gingen darauf wieder über die Grenze zurück. Manila, 17. März. Die Amerikaner vermönen nicht, sich über die thatsächliche Stärke und die Hülfskräfte der Philippiner Gewißheit zu verschaffen. Der amerikanische Konsul sprach sich sehr pessimistisch über die Lage aus und äußerte, er hoffe nicht mehr, das Ende des Krieges zu erleben.— Die Philippiner vermeiden eine regelrechte Schlacht. Man glaubt, daß die ständischen 20 bis 40000 Mann staik sino mit eiwa 30000 Gewehren. In der letzten Zeit erhielten die Philippiner neue Munition; sie wenden jetzt auch rauploses Pulver an. 200. Preußische Lotterie.(3.Klasse).(Ohne Gewähr). 17. März, Vorm. 3000 Mk. auf Nr. 163501 214587.— 1000 Mk. auf Nr. 84537 127975.— 500 Mk. auf Nr. 48462 59742 65517 109184 116661 128860 187078. Nachm. 100000 Mk. auf 128790.— 3000 Mk. auf Nr. 209205.— 1000 Mk. auf Nr. 133164. 500 Mk. auf Nr. 57280 76058 157817 196820 212299 223854. Theater. Elberfeld. Sonnabend: Der fliegende Holländer. Sonntag Nachm.: Mignon, Abds.: Der Opernball. Montag: Colberg. Dienstag: Der Betteistudent. Barmen. Sonnabend: Im weißen Röß'l. Sonntag Nachm.: Heimatb, Abds.: Der Veilchenfresser. Montag Die Walküre. Dienstag: Colberg. Düsseldorf. Sonnabend: Nordische Heerfahrt. Sonntag Nachm.: Des Meeres und der Liede Wellen, Abos.: Carmen. Montag: Cavalleria rusticana, Durch die Intendanz. Dienstag: Samson und Delila. Köln. Sonntag: Götterdämmerung. Montag: Der Biberpelz. Dienstag: Nathan. Mittwoch: Die Königin von Saba. Donnerstag: König Heinrich IV(1. Theil.) Eingesandt. Keine Scherzfrage aber eine ernste! Welche Straße wird nicht fertig? Wug n iinng cu Erwiderung auf das Eingesandt in Nr. 61 Blattes. Gräfrath, den 18. März. Die Nr. 61, erstes Blatt vom 13. d. Mts., enthält ein Eingesandt von Gräfratd, unter der Bezeichnung„laute Anfrage“, nach welcher angeblich Interessenten der Schulstraße sich öffentlich an die Verwaltung wenden um Aufklärung darüber, ob Letztere die Erlaubniß ertheilt habe zur Herrichtung der beabsichtigten Baufluchtlinie für die anzubringende Mauer des Herrn Fr. v. d. K. Man könnte durch dieses Eingesandt versucht werden, anzunehmen, daß dem Veranlasser dieses Inserats thatsächlich viel an einer regelrecht angelegten Straße gelegen sei. In etwa in diese Sache Eingeweibte aber wissen, daß der Veranlasser gar nicht in der Schulstraße wohnt, sondern daß es sich hierbei nur um einen Akt handelt, nach welchem eine gewisse Persönlichkeit der Firma v. d. K. einen Streich spielen möchte. Der Veranlasser müßte, wenn er nur Augen hätte, um zu sehen, mit der Zeit selbst erfahren haben, daß sowohl dem Herrn Bürgermeister, als auch den sämmtlichen Herren Stadtverordneten sehr darum zu thun ist, schöne regelrechte Straßen anzulegen und auszubauen und daß es hierzu nicht der Anregung einer Person bedarf, deren Auftreten in Gräfrath sehr verschiedentlich beurtheilt wird. Er. Mänger- uod Jüggliogsverein. Sonntag, den 19. März. F. Sch. Nachm. um 5 Uhr: Beginn der freien Unterhaltung. „„ 6½ Uhr: General Versammlung: Bibelbesprechung über Joh. 8,46—59. Aufnahme neuer Mitglieder. Einnahme der Beiträge. Verschiedenes. Dienstag Abend 8¾ Uhr: Bibelbesprechung. Mittwoch Abend 8½ Uhr: Gesangchor. Donnerstag Abend 8½2 Uhr: Posaunenchor. Alle Mitglieder und Freunde sind zu uns. Versammlungen herzl. eingeladen. Jugend-Abtheilung, (Vereinshaus=Malteserstraße.) Sonntag, den 19. März Nachm. 5 Uhr: Beginn der Unterhaltungsstunden. " 7 Uhr: Andacht. Zum Besuch der Jugend=Abtheilung sind alle Jünglinge im Alter bis zu 17 Jahren herzl. eingeladen. Ev. Vereinsheim, Schrodtbergerstr. Samstag: 8¾ Uhr: Männerchor. Montag: 8½ Uhr: General=Vers. des Jünglings=Vereins. Mittwoch: 8½ Uhr: Bibl. Vortrag, wozu Jedermann herzl. eingeladen wird. Der Vorstand. Einladung zur Versammlung der Stadtverordneten am Dienstag, den 21. d. Mte., Nachmittags 5 Uhr, im Rathhause. Tages=Ordnung: 1) Vertrag über Anlage eines Kanals. 2) Ankauf eines Grundstücks. 3) Kaution der Gebrüder Körting. 4) Hauehaltsplan der Armenstiftung für das Rechnungsjahr 1899. 5) Steuer=Erlaß Gesuche. Höhscheid, den 17. März 1899. Der Bürgermeister. J. V.: Reeff. „Brot für Steine.“ 2. Sammlung. Für die„verhungernden afrikanischen Bruder“ gingen weiter ein Mk 2.— von G. B. zusammen Mk. 54.— Weitere Gaben nimmt gerne entgegen Die Expedition der „Solinger Zeitung.“ Solingen, 18. März 1899. Königl. Standesamt Solingen. 17. März. Geburten: Willy Hugo, S v. Scheerenhärter Eugen Stopfgeshoff, Cronenbergerstr. Sterbefälle: Anna Dausch, 7 Mon, Dorperstr. Aufgebote: Schneider Heinich Tölle, Düsseldorf, und Elisabeth Wendeler, Lippspringe. Braumeister Josef Schohe, hiers., und Henriette Johanne Caroline Löber, Frankfurt am Main. Bekanntmachung. Gegen Anfang des Monats Juni d. Is., wird eine eingehende technische Revision der Maße und Gewichte pp. unter Assistenz eines Aichungsbeamten bei den Gewerbetreibenden des hiesigen Stadtkreises vorgenommen werden. Den Betheiligten wird daber, um sich vor Confiecationen und Strafen zu schützen, empfohlen, ihre nicht zweifellos vorschriftsmäßigen Maße, Gewichte und Waagen baldigst bei dem hiesigen Aichungsamte zur Vorlage zu bringen. Solingen, den 16. März 1899. Der Oberbürgermeister Dicke. Todes-Anzeige. Gestern Mittag gegen 12 Uhr verschied sanft und ruhig nach längerem, mit Geduld ertragenem Leiden mein innigstgeliebter Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder, Schwager und Onkel Statt besonderer Anzeige. Gestern Abend 11 Uhr entschlief in Düsseldorf sanft nach langem, schwerem Leiden, wohlvorbereitet durch den öfteren Empfang der hl. Sacramente, unsere innigstgeliebte Mutter und Schwiegermutter Louis Beumer Sitzung der Stadtverordneten=Versammlung Dienstag, den 21. März 1899, Nachmittags 5½ Uhr im Rathhause. Gegenstände der Beratbung. 1) Feststellung des Gas=Etats für 1899. 2) Vertrag über die Benutzung der Straßen für die elektrische Straßenbahn. 3) Besprengung der Straßen mit Wasser. 4) Wasserröhren=Anlage des Sparund Bauvereins Solingen in der Kullerstraße. 5) Gasröhren=Anlage des Gustav Hammesfahr zu Lindenstraße. 6) G.such eines Lehrers um Bewilligung von Umzugskosten. 7) Gesuch eines Polizeisergeanten um Bewilligung einer Remuneration für Mehrdienst. 8) Ein Kommunalsteuer=Nieder= schlagungs=Gesuch. 9) Wahl der Sparkassen=Verwaltung, Gräfratb, den 17. März 1899. Der Bürgermeister: Kürten. im Alter von 59 Jahren und 9 Monaten und im 34. Jahre einer glücklichen und zufriedenen Ehe. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Irlen bei Solingen, den 18. März 1899. Frau Rentner Nobert Pleiner. Um stilles Beileid bitten Namens der trauernden Hinterbliebenen Bürgermeister Drecker und Frau, Dorothea geb. Pfeiffer. Opladen, den 17. März 1899. Die Beerdigung findet am Montag Nachmittag 3 Uhr, vom Sterbehause, Irlen Nr. 11, aus statt. Sollte Jemand aus Verschen keine Einladung erhalten haben, so bitten wir, dieses als solche zu betracht. n. Todes- f Anzeige. Gestern Mittag gegen 2 Uhr entschlief sanft und ruhig nach langem, schwerem Leiden, wohlvorbereitet durch den andächtigen Empfang der heiligen Sterbesakramente, unser innigstgeliebter Sohn, Bruder und Vetter August Hirdrichs im blühenden Alter von 24 Jahren und 8 Monaten. Um stilles Beileid bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Höhscheid(Neuenhof), den 16. März 1899. Die Beerdigung findet am Sonntag, den 19. d. Mts., Nachmittag 4 Uhr, zu Kohlsberg statt. Die Theilnehmer versammeln Treiwilliger Verkauf. Am Montag, den 20. März 1899, Vermittags 11 Uhr, läßt Fräulein Anna König hierselbst wegen Aufgabe der Putmacherei beim Wirthe Carl Hoppe zu Katternbergerstraße öffentlich meistbietend gegen baate Zahlung versteigern: Strohhüte(Damen= und Kinderfagons), Bänder in allen Farben, Stücke Sammet, Hutsachen und Perlborden, Federn und Fantasiefedern 2c. Der Gerichtsvollzieher: Salowsky. 5000 Mk. aus. sich 3“ Uhr am Trauerhause Suche zum 1. Mai ein anständiges Dienstmädchen. Frau Friedisender, Schützenstraße 7. Ein Mädchen von 15—16 Jahren in kleinen Haushalt sofort gesucht. Näheres in der Expedition. Kost und Logis offen. Brunnenstr. 18. Einfaches f. alle properes Dieustmädchen bäns. Arbeiten findet per Mai gute Stelle. Näheres in der Expedition. Ein Rlädchen für Nachmittags gesucht. Frau Schatz, Kaiserstr. 65. Ein junges Mädchen findet angenedme Stelle auf halbe Tage für Hausarbeit. Näh. Klingenstr. 55(1. Feld). Lehrmädchen nab nahen gesucht. Wo, sagt die Expedition. Suche für meine Tochter, 17 Jahre alt, welche schon 1 Jahr den Haushalt erlernt hat, Stelle in herrschaftlichem Haushalt, wo sie Gelegenheit bat, sich im Kochen weiter auszubilden. Auf hoh. Lobn wird nicht gesehen, dagegen gute Behandl. Näh. Ohligs, Burgstr. 15. Wertbckaunter KaruBausert. Saison das genas Jahr Berühmte KochsalzThermen. 55·R. Rhei“ Prospecte gratis. Cn VEa HuG Gelenk-Nerven: Magen-u. Darmleiden, Stadikulverwantung. enichettendthetender bbhmenggrgene. Unvergleichliche Heilerfolge bei Gicht. Rheumatismus. Ischias. auf gutes Unterpfand zu 4 zuleiben. Off. unter V. W. an die Exped. 2 Arbester und einige slinke * Anntt Jungen per sofert gesucht. Wo, sagt die Exped. Nach Köln wird ein tüchtiges, gut empfohlenes Klenstmaochen in kleinen kinderlosen halt zum möglichst sofortigen Eintritt gesucht. Näheres bei der Exped. der Solinger Zeitung. bäbsch möblirtes Zimmer mit Pension zu vermietben. Kirchplatz 2, 1. Geräumiger Pferdestall Eine abgeschl. 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Brühlerstraße 39. sucht auf Rei 2 schöne Zimmer (Näbe der untern Kaiserstr). Off. unter P“. 1000 abzug. i. d. Exp. ordentliche Leute erhalten Kost ∆ und Logis. Ben u. Zimmer für sich. Wo, sagt die Expedition. Bei der Kronprinzenstr. ist in besserem schäge Wohnung bis? Zimmern mit allen Bequemlichkeiten zum 1 April oder Mai an eine kleine rudige Familie zu vermiethen. Näderes in der Expedition. Einige Mädchen gegen hohen Lohn für unsere Packkammer gesucht. Anfangsverdienst mindestens 9 Mk. pro Woche. Hermes& Zeyen. Wald(Bahnhof). Ordentlicher Mann in 1.0#is gesucht. Wupperstraße 27, 1 Treppe. 868 6∆ 8 Unser grosses Lager in Erten und Henaben=Gardertee # SOwie halten bei Bedarf angelegentlich empfohlen. Auswahl größeren Spezialgeschäften volltändig ebenbürtig. Verkauf von nur soliden, bewährten Qualitäten. Streng reelle, fachmannische Bedienung! Tadelloser Sitz! Aenderungen prompt und gratis. Preise unerreicht billig! OPYUREISUMMMGUUT Sonntag, den 26. März 1899. Abends 7 Uhr Im grossen Saale der Schützenburg: Lieden=Abend „ von Kürr HayUr, Kammersänger, 6 unter freundl. Mitwirkung des M-G.-V.„Ossian.“ 1„Pirigent: Herr Mueikdirector Franz Len. begleiung der Solo-Gesänge: Herr Professor Arnold Krögel aus Köln. PROGRAM M 1 Liedesfreiheit a) An wildem Klippenstrande b) Die drei Zigeuner c) Die beiden Grenadiere (Karl Mayer.) Die beiden Särge oder König und Sänger Drei Balladen a) Die Uhr. b) Die wandelnde Glocke. e) Das Erkennen.(Karl Mayer.) 15 Minuten Pause. Abend am Meer a) Liebesbotschaft) b) Im Abendroth) c) Ich liebe dich) d) Freudvoll und leidvoll) (Karl Mayer.) Maienzeit Archibald Douglas, Ballade Heinr. Marschner. Georg Henschel. Franz Liszt. Robert Schumann. Fr. Hegar. Karl Loewe. Franz Lon. Frans Schubert. L. ven Beethoven. Jul. Rietz Karl Loewe. Eäntritt* von zur Gathen, Fritz Wwe. Benj. Kaymer, ∆ Deutsches Haus(Lasggt Concertflügel: Rud. Ibach Sohn. Fintrittskarten: Saal 4 M. 2 sind niedergelegt bei Walther 5 tz Obliger, Rud. Tückmantel, untere Kaiserstrasse, 7 Albert Plutte, Otto Albert, Fritz Münster, (Lasgguth), Prinzenhof(Kapp), Wwe. Herm. Grah, 6 Bayrischer Hof(H. Pohl) und Jul. Tückmantel& Söhne. Kussapreis Saal 2.50 M., Gallerie 1 M. empfiehlt Nem Unsriefer in grosser Auswahl Georg Schumacher, Ostwall 1. Hotel-Restaurant Hamburger Hof Casinostr. Ausschank des berühmten „PVoLUFTUFGG! feinste helle Biere. Grosse Restauration in den oberen und unteren Räumen. Reichhaltige Speisekarte. Diners und Soupers. Kleine Frühstücksplatten. Weine erster Firmen. Halte auch meinen Saal (Vietoriasaal) für Privat-Festlichkeiten, Vereine etc. etc. bestens empfohlen. Hochachtungsvoll E. Beckmann. 8 8 8 B 8 B 8 8 3 8 8 B 8 8 Allgem. Ortskrankenrasse, Solingen. Nachdem die Wahlperiode der Vertreter der Arbeitgeber zur Generalversammlung abgelaufen, wird Termin zur Neuwahl für die Zeit von 1899 bis einschließlich 1902 auf Dienstag, den 28. d. Mts., Abends von 6—8 Uhr im Sitzungssaale der Stadtverordneten, Kölnerstraße 186, anberaumt. Zu wählen sind 32 Vertreter. Wählbar ist jeder Arbeitgeber, welcher Beiträge aus eigenen„Mitteln zahlt, es köunen auch Geschäftsführer oder Betriebsbeamte der zu Beiträgen verpflichteten Arbeitgeber gewählt werden. Jeder Arbeitgeber, welcher Beiträge aus eigenen Mitteln leistet, führt bei der Wahl für jedes Kassenmitglied, für welches er Beiträge aus eigenen Mitteln zahlt, eine Stimme. Die Wahl ist geheim und wird durch Stimmzettel in einem Wahlgange in der Weise vorgenommen, daß jeder Stimmberechtigte soviel Namen auf einen Stimmzettel schreibt, wie Vertreter zu wählen sind. Im Uebrigen ist für die Wahl der § 42, Abs. 5—9 des Statuts maßzebend. Solingen, den 17. März 1899. Der Vorstand. Sofort tüchtige Lucurer und Handlanger gesucht. Kirschner& Brungs. Allgemeine Ortskrankentasse Solingen Nachdem die Wahlperiode der Vertreter der Kassenmitglieder zur Generalversammlung abgelaufen, wird Termin zur Neuwahl für die Zeit von 1899 bis einschließlich 1902 auf Montag, den 27. ds. Mts., Abends von 6—9 Uhr im Sitzungssaale der Stadtverordneten, Kölnerstr. 136 anberaumt. Zu wählen sind 64 Vertreter. Wahlberechtigt und wählbar sind diejenigen Kassenmitglieder, welche großjährig und im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte sind. Die Wabl ist geheim und wird durch Stimmzettel in einem Wahlgange in der Weise vorgenommen, daß jeder Stimmberechtigte so viel Namen auf einen Stimmzettel schreibt, wie Vertreter zu wählen sind. Im Uebrigen ist für die Wahl der§ 42 Abs. 5—9 des Statuts maßgebend. Solingen, den 17. März 1899. Der Vorstand. Ein tüchtiger Schlosser und ein Dreher, der etwas hobeln kann gegen hohen Lohn sofort gesucht. Näheres in der Expedition. Ein Laufjunge gegen bohen Lohn sofort gesucht. Julius Voos, Gerichtsstraße. 2 kräftige junge Arbeiter sofort gesucht. Näheres in der Erped. Kiredale=Cerrier zentlaufen. Wiederbringer Belohnung. Vor Ankauf wird gewarnt. Kronprinzenstraße 8. Stadttheater Solingen. Prachtbau Kaisersaal. Sonntag, den 19. März 1899: Letzte Doppel-vorstellung zu einfachen gewöhnlichen Preisen. Anfang ausnahmsweise 7½ Uhr: Glück im Winkel, Schauspiel in 3 Akten von Sudermann(ohne Oecorationswechsel), hieran anschließend, ohne Preiserhöhung: Charleys Tante, Schwank in 3 Akten von Brandon=Thomas. Gewöhnliche Preise. Anfang präeise 7½, Udr. Grünewald. Sonntag, den 19. März cr., Nachmittags 5 Uhr: Sabarteri=Sbneert, ausgeführt von der Kapelle des Rheinischen Kürassier=Regiments (Graf Geßter) Nr. 8 unter persönlicher Leitung ihres Musikdirigenten Herrn N. Fellenberg. PROGRAMM. 1. Theil. 1. Jubel=Marsch 2. Ouverture z. Op.:„Das goldene Kreuz“. 3. Introduction u. Chor a. d. Op.:„Carmen“ 4.„Les Patineurs“, Walzer 2. Theil. 5. Musikalische Extra=Blätter! Humoristisches Tongemälde 6. Fackeltanz(B-dur) v. E. Simon. „ Ig. Brüll. " Bizet. " Emil Waldteufel. v. R. Thiele. " Meyerbeer. C. M Ziehrer. Paul Hoppe. Reinhold Fellenberg. Pferdedünger abzugeben. Kaiserstr. 50. gene. Schwanenhals kleine Daulenpresse zu kaufen gesucht. C. Dirlam& Co., Kronprinzenstraße. Bauplatz zu kauf. 55 an d. Exped. 7.„Diesen Kuß der ganzen Welt!“ Walzer.„ 8. a), Einrheinisches Mädchen, bei rheinischem Wein!" Lied b)„In vino veritas“, Lied, Op. 72„ (Solis für Cornet-à-Piston, vorgetragen vom Königl. Musikdir. Herrn R. Fellenberg.) a) Ein rheinisches Mädchen bei rheinischem Wein. Hast du geliebt am schönen Rhein, bei Sang und Wein, bei schönen Frauen, dann Bursche, stell' dein Wandern ein, die Welt hat schön'res nicht zu schauen!— Dann hörtest du beim Becherklang, wie dir im Glas die Rixe sang::,: Ein rheinisches Mädchen bei rheinischem Wein, das muß ja der Himmel auf Erden sein! Und kamst du weit und breit umher und scherztest du mit blond' und braunen, vom Rheine gehst du nimmermehr, liebt dich sein Kind mit allen Launen!— Dann spürest du mit jedem Kuß, daß man am Rheine lieben muß! Ein rheinisches Mädchen bei rheinischem Wein, das muß ja der Himwel auf Erden sein! b) In vino veritas! Gedicht von Gottfr. Breuer(Köln). Zu Rüdesheim am Rheine Hielt ich einst Abends Rast Und sucht beim Mondesscheine Den grünbelaubten Ast, Der mir die Quelle kündet, In der noch echt und rein Das Rebengold sich findet Von Rheingaus Edelwein. Mit Andacht leert ich manches Glas Und fand:„In vino veritas!“ Es saßen noch drei Zecher Am derben Eichentisch, Die stießen an die Becher Und sie umarmten sich.„Gepriesen sei die Stunde",— So rief der eine laut,—„Da wir zum Bruder=Bunde Die Freundschaft ausgebaut.:.: So bleib's, bis einst uns deckt das Gras, So wahr:„In vino veritas!“ 3. Theil. 9. Ouverture z. Op.:„Die weiße Dame“. v. Boieldien. 10. Paraphrase über:„Die Loreley"...„ Neswadba. II.„La Czarine!“ Polka=Mazurka Ganné. 12. Fantasieritt! für altdeutsche Fanfaren=Trompeten und Pauken......„ Julius Kosleck. 4. Theil. 13. Ouverture zu:„Berlin wie es weint u. lacht“ v. Conradi. 14. La Paloma! Mexikanisches Lied..„ Pradier. 15. Schatzwalzer aus dem„Zigeunerbaron"„ Strauß. 16. Cavallerie=Parade=Marsch im Galopp. Hertel. Entree à Person 40 Pfg. Programm an der Kasse. Dutzendkarten haben Gültigkeit. Hierzu ladet freundlichst ein Ein Haus od. ges. Off. u. B. Wegzugshalber ein weißer fast neuer Tufelherd zu verkaufen. Henckelsstr. 29. sesen Mädchen zur Stüge im Haushalt gesucht. Liebe zu Kindern erwünscht. Blumenstraße 118. T anständige Leute in Kost und Logis gesucht. Näh. in der Exp. Sitzwagen und Fahrstühlchen billig zu verkaufen. Näh. in der Exp. Ein gebrauchter, gut erhaltener 1 hP. Gasmotor zu kaufen gesucht. Näheres 1. Felderstraße 8. esucht. WVo. sagt gesuchr. WVo, sagt die Expedition. F. W. Bungards. Felsenkeller. Sonntag, den 19. März: Große Kaffe=Restauration Waffeln, Eiserkuchen. Bruteier von prima weißen Italienern giebt ab Hugo Müller, Florastraße 85. 15 Stück echte Brieftauben billig zu verkaufen. Paul Ermertz, I. Hästen 19. mit Schlagladen und eichene Hausthüre billig zu verkaufen. Carl Sbel, Kaiserstr. 163. s Pealer Ein gelb und weiß gefleckter Zieshund, 3.3 entlaufen. Wiederbringer Belohnung. Kohlfurterbrücke 3. Iuprore“ überzieht man wirklich dauerhaft und billig mit Hernsteinkactfarbe weil diese mindestens doppelt so lange hält, wie gewöhnlicher Oelfarben=Anstrich. Feinster Spiegelglanz, Ersparnisse an Arbeit und Geld. In 1 und 2 Pfund=Büchsen bei H. Dremer, Colonia-Drogerie, Kölnerstraße 94. Drittes Blatt. Samstag, den 18. März 1899 Nr. 66.— 51. Jahrgang. UT PONAT Für die Redaktion verantwortlich: Rudolf Pfeiffer in Solingen. Früher unter dem Titel: Bergisches Volks=Blatt. Druck und Verlag von Alb. Pfeiffer in Solinzen. Zur Bekämpfung der Tuberkulose. □ Solingen, 17. März. Wem ist es unbekannt geblieben, daß gerade in unserer Gegend die unheimliche Krankheit der Schwindsucht die meisten Opfer fordert? Wer hat nicht längst die Erfahrung gemacht, welches Elend und welche Noth diese Krankheit über viele Familien hereinbringt? An Lebenskraft gebrochen, zuweilen sogar jahrelang arbeitsunfähig, sieht der schwindsuchtskranke Familienvater die wirthschaftliche Noth über seine Familie hereinbrechen. Sorge und Kummer verzehren ihn. Vielleicht haben Frau und Kinder auch schon den Keim der Krankheit in sich aufgenommen und steigern so das häusliche Unglück und Ungemach zu entsetzlicher Höhe. Es ist ein düsteres Bild, das uns diese Volkskrankheit in ihren Folgen entrollt. Und eine Volkskrankheit ist es in der That. Es starben im deutschen Reich im Jahre 1895 zwischen dem 15. und 60. Lebensjahre— also in erwerbsfähigem Alter— im ganzen 258549 Personen, und unter diesen 88466 an Tuberkulose, also 34,2%, in Preußen in demselben Jahre und in demselben Lebensalter 161317 und 58125 an Tuberkulose= 36 9. In der Rheinprovinz 26 751 und 10 464 an Tuberkulose= 39,1%. In Westfalen 14552 und 5775 an Tuberkulose= 39,7%. In Düsseldorf 891 und 344 an Tuberkulose= 38,6% " Elberfeld 661 und 237 an Tuberkulose= 35,9% " Barmen 666 und 272 an Tuberkulose= 40,8% " Remscheid 244 und 96 an Tuberkulose= 39,3% „ Solingen 724 und 345 an Tuberkulose= 47,7% Zu diesen vom deutschen statistischen Bureau herstammenden Zahlen sei jedoch bemerkt, daß hier unter Tuberkulose nicht nur Lungentuberkulose verstanden ist, sondern auch Tuberkulose anderer Organe. Daß die Lungentuberkulose auch unter den am häufigsten vorkommenden Ursachen der Erwerbsunfähigkeit einen hervorragenden Platz einnimmt, ist ebenfalls eine erwiesene Thatsache. Man kann mit Fug und Recht sagen: Die Hälfte aller in der Jugend und in der besten Manneskraft invalid gewordenen industriellen Arbeiter haben ihr Elend jener entsetzlichen Volksseuche zu verdanken. Die Bekämpfung der Tuberkulose sollte deshalb allenthalben als eine nothwendige und unabweisbare Aufgabe betrachtet werden. Die dazu angewandten Mittel sind mannigfach. Wir erwähnen in erster Linie die Unterbringung der Kranken in eine Volksheilstätte. Auch für das Bergische Land ist die Errichtung einer solchen in dem hierfür außerordentlich günstig gelegenen Gelände des Saalscheider Waldes bei Ronsdorf sicher gestellt; sie kann voraussichtlich in etwa zwei Jahren bezogen werden. Aber auch heute schon ist es möglich, geeignete Kranke in den kleinen Volksheilstätten des Berg. Vereins für Gemeinwohl in Lippspringe unterzubringen. Die Einrichtungen dort haben sich bewährt und sind von wachsendem Erfolge begleitet gewesen. Es dürfte sich nur darum handeln, auch hier in Solingen eine Organisation zu schaffen, die mit dem genannten Verein in Beziehung tritt und die Aussendung bewerkstelligt. Wie wir vernehmen, gehört Solingen ja als Ortsgruppe dem Berg. Verein für Gemeinwohl an. Die Sache kann also keine Schwierigkeiten haben. Hoffentlich bewährt sich auch bei dieser Gelegenheit wieder der gemeinnützige Sinn unserer Mitbürger, der ja überall in unserer bergischen Heimath zu finden ist, und der sich gerne bemüht, an der Förderung der Wohlfahrt unseres Volkes und insbesondere derjenigen der unbemittelten Stände nach Kräften mitzuarbeiten. Deutsches Reich. Kaiser hat auf Anregung des evang Orertachenraths genehmigt, daß zur Erbauung angelischen Kirche in Dar=es=Salaam einer Kuchenkollekte auch eine Hauskollekte 5 evangelischen Bewohnern des preußischen Staates halten werden darf. Der Kaiser hat ferner best daß aus den Erträgen der beiden Kollekten ein gebildet werden soll, aus dem auch die Kosten f. Bau noch anderer Kirchen in den deutschen Schutzg bestritten werden können. In Aussicht genomme zunächst Kirchen in Windhoek in Deutsch=Sü afrika und in Tsintau. Die Hauskollekte soll Zeit zwischen Ostern und Johannis d. J. durch die Geistlichen und Gemeindekirchenräthe(Preebyterien) eingesammelt werden. Der Präsident des Herrenhauses, Fürst zu Wied, welcher sich gegenwärtig an der Riviera befindet, ist dort von einer schweren Influenza heimgesucht worden. Wenn auch der Zustand des Fürsten nicht gefährlich sei, so schließt er doch die Möglichkeit aus, daß der Fürst bei den nächsten Verhandlungen des Herrenhauses präsidire. Der Bundesrath überwies gestern die Vorlagen betreffend die Einziehung der silbernen Zwanziapfennigstücke und die Ausptägung von Zehnpfennigstücken den zuständigen Ausschüssen. Im Abgeordnetenhause ist von Mitgliedern verschiedener Parteien folgender Antrag eingebracht worden: „Das Haus der Abzeordneten wolle beschließen: die königliche Staatsregierung zu ersuchen, im Bundesrath dahin zu wirken, daß die Mittel, die zur Gewährung von Beihilfen von 120 Mk. an alle nach dem Gesetze vom 22. Mai 1895 Artikel 3 als berechtigt anerkannte Veteranen fehlen, durch einen Nachtragsetat für das Rechnungsjahr 1899 alsbald beschafft werden. Die Londoner„World“ schreibt:„Die Kaiserin Friedrich, welche in nächster Zeit von Bordighera nach Florenz und Rom zu reisen gedenkt, soll sich sehr darüber gefreut haben, daß ihre älteste Tochter, die Erbprinzessin von Sachsen=Meiningen, sich auf mehrere Jahre in Frankfurt a. M. niederlassen wird. So wird die Erbprinzessin in nächster Nähe ihrer Mutter sein, welche bekanntlich das Schloß Cronberg im Taunus besitzt, und ihrer jüngsten Schwester, der Prinzessin Karl von Hessen, die in Rumpenheim wohnt. Der Erbprinz von Sachsen=Meiningen soll zum kommandirenden General in Frankfurt a. M. ernannt werden.“ Arbeiterschutz=Gesetzgebung. Berlin, 18. März. Ende April d. J. soll unter dem Vorsitz des Frhrn. v. Berlepsch hier eine Versammlung stattfinden, welche sich die Errichtung einer Internationalen Vereinigung zur Förderung der Arbeiterschutzgesetzgebung in den einzelnen Staaten zum Ziele setzen wird. Daß diese Versammlung gerade in Deutschland stattfindet und von deutschen Sozialpolitikern ausgeht, kann insofern nicht auffallen, als ja gerade Deutschland in dem Ausbau des Arbeiter= schutzes den anderen Länder voranzegangen ist und im Gegensatz zu anderen die Forderungen, welche seinerzeit auf dem internationalen Arbeiterschutzkongreß zu Berlin aufgestellt worden sind, bereits lange weit überschritten hat. Deutschland hat das Verbot der Kinderarbeit, die Einschränkung der Arbeit jugendlicher Arbeiter, den Maximalarbeitstag für erwachsene Arbeiterinnen, den Schutz der erwachsenen männlichen Arbeiter in denjenigen Betrieben, deren zu lange Arbeitszeit der Gesundheit schädlich werden könnte. Auf letzterem Gebiete wird gerade in jüngster Zeit außerordentlich eifrig gearbeitet. Wir erinnern nur daran, daß der Schutz der Angestellten in offenen Verkaufsläden in der neuesten Gewerbeordnungsnovelle angestrebt wird, und daß die Müllereiarbeiter ebenso durch den dem Bundesrath zugestellten Gesetzentwurf geschützt werden sollen. Für die Bäckereiarbeiter scheint sogar in dieser Hinsicht etwas zu viel gethan zu sein. Jedenfalls wird man nach alledem nicht abstreiten können, daß der Arbeiterschutz in Deutschland sich auf alle Kategorien von Arbeitern und Angestellten erstreckt, und da die Regierung sich nach wie vor bemüht, über etwaige Mißstände in einzelnen Erwerbszweigen Aufklärung zu erhalten, um denselben abzuhelfen, so ist nicht recht einzuseben, in welcher Weise die internationale Vereinigung für Deutschland in Thätigkeit treten will. Man wird deshalb wohl in der Annahme nicht fehlgehen, daß die Vereinigung ihr Hauptaugenmerk darauf richten wird, daß das Ausland bewogen wird, Deutschland auf dem Gebiete des Arbeiterschutzes allmählich zu folgen. Würde dazu noch die Anfeuerung des Auslandes zur Befolgung des deutschen Beispiels bezüglich der Arbeiterversicherung treten, so könnten die Arbeitgeber Deutschlands sich mit den Zielen dieser neuen Vereinigung nur einverstanden erklären. Die neue internationale Vereinigung würde sich dann allerdings nicht verhehlen können, daß sie eine schwere Arbeit auf sich nimmt; denn, soweit bisher ersichtlich, hat sich die Arbeitgeberschaft keines fremden Staates so opferwillig und fürsorgend für die Arbeiterschaft gezeigt, wie die deutsche. Jedoch ist es ja möglich, daß hierin infolge des Auftretens der neuen Vereinigung eine Aenderung eintritt. Zu wünschen wäre es schon im Interesse der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie auf dem Weltmarkte. Vermischte Nachrichten. Lübeck, 16. März. Hier wurde ein Hamburger Oestillateurgehülfe verhaftet, der seinem Prinzipal Mk. 40000 gestohlen hat.(Fr. Ztz.) Braunschweig, 16. März. Vor der Strafkammer hatte sich ein 15jähriger Handlungslehrling wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung zu verantworten. Der Staatsanwalt beantragt 1½ Jahre Gefängniß, worauf der Vorsitzende den Angeklagten fragt, ob er noch etwas zu erwidern habe. Dieser sprang auf, stieß sich mit den Worten:„Nein, ich will sterben“ ein Messer in die Brust und sank zu Boden. Es entstand eine große Aufregung im Saale. Der anwesende Vater des Angeklagten sprang über die Schranken und stürzte auf seinen Sohn zu, dem ein Gendarm das Messer aus der Wunde zog, die indeß nicht tödtlich ist. Bozen, 17. Mäcz. Im chemischen Hörsaal der Realschule zu Roverovo fand bei einem Experiment mit Leuchtgas eine Explosion statt; der Professor wurde schwer, 1 Schüler leicht verletzt. Da die Saaldecke einstürzte, erlitten mehrere Schüler leichte Verwundungen. (Sprachenreinigung in Flandern.) Die Vlamländer gehen bei ihren Bestrebungen, die alte vlämische Sprache wieder zu Ehren zu bringen, mit einer Gründlichkeit zuwege, die nichts zu wünschen übrig läßt und die auch auf die Holländer ansteckend gewirkt hat. Bereits jetzt ist die vlämische Literatur recht umfangreich. Sie umfaßt Romane, zahlreiche Zeitungen, Schauspiele und selbst Opern. Die Vlamländer begnügen sich aber nicht damit, ihre Literatursprache wiederherzustellen, sondern merzen jetzt auch aus der Umgangssprache alle den fremden Sprachen entlehnten Ausdrücke aus. Wie gesagt, sind die Holländer von demselben Streben erfüllt; sie sowohl wie die Vlamländer wollen von der amtlichen Anwendung von Fremdwörtern nichts wissen, wobei es nicht an Uebertreibungen fehlt. So soll, um Einiges zu nennen, künftig für Soldat Wehrmann, für Bataillon Bande, für Lancier Speerdriger, für Bajonett Geweermes(Gewehrmesser), für Offizier Heermann gesagt werden. Aber drollig klingen jedenfalls Ausdrücke wie Notenkist für Piano, Uitpompen für Interview, tweelige Beenenkoker(zweihöhlige Beinfutterale). (Ein neuer„Clou“ der Pariser Ausstellung.) Alle erfinderischen Leute strengen bekanntlich schon seit langer Zeit ihre Köpfe an, um den„Clou“ der letzten Weltausstellung, den Eiffelthurm, durch einen noch stärkeren Magnet zu übertreffen. Wie viele Tausende von derartigen Projekten schon eingereicht wurden, darüber kann die Kommission für die Weltausstellung von 1900 berichten. Die größere Zahl dieser Projekte bezweckt, dem Publikum ein noch nicht dagewesenes Vergnügen zu verschaffen. Vor kurzem aber wurde der Ausstellungs=Kommission ein neues Prejekt eingereicht, welches das Angenehme mit dem Nützlichen verbindet und das höchst wahrscheinlich auch verwirklicht werden wird. Dieser neueste„Clou“ ist ein riesiger Regenschirm, der den Zweck hat, einem Theile des Ausstellungs=Territoriums Schutz gegen Unwetter zu verleiben. Der Schirm soll eine Höhe von 100 Metern haben, der Schilmstock würde aus einer enormen Metallsäule mit einem Durchmesser von 40 Metern an der Basis bestehen. Das Dach des Schirmes wird mit vielfarbigen Gläsern dekorirt sein, und Tausende von elektrischen Lampen werden die Nacht erhellen. Das Orizinelle an dem Schirm besteht jedoch darin, daß in dem Stock 4 Etagen angebracht sein werden. 3 dieser Stockweike befinden sich unterhalb und das 4. oberhalb des Daches. Auf jeder der 3 Etagen werden Kaffeehäuser, KonzertLokalitäten, Theater rc. untergebracht sein. Die 4. Etage, welche sich oberhalb des Daches befindet, wird eine riesige Kuppel tragen, welche sich unmerklich um ihre Achse dreht und von der die Besucher das Panorama der Ausstellung genießen können. In die verschiedenen Eragen gelangt man über Stiegen und mit Aufzügen. Der Regenschirm wird einen Durchmesser von 140 Metern haben und ein Areal von 15,386 Quadrat= metern bedecken. Auf diesem Raum werden die verschiedenen Festlichkeiten stattfinden, ohne daß sie von plötzlich hereinbrechenden Unwettern gestört werden können. (Auch ein Self-made man.) Aus Budapest wird berichtet: Die Staatsanwaltschaft in GroßBecekerek hat vor Kurzem den Notariatssubstituten Dr. Stefan Farmady aus Czegled verhaftet. Im Laufe der Untersuchung stellte sich heraus, daß F. eine große Reihe von Dokumentenfälschungen begangen hat. So hat er gefälscht: 1. Sein Universitäts=Absolutorium; 2. das Zeugniß über das staatswissenschaftliche Rigorosum; 3. das Doktordiplom; 4. das Advokatendiplom. (Ueber das Züchtigungsrecht der Stiefeltern) gegenüber ihren Stiefkindern hat der Strafsenat des Oberlandesgerichts in Breslau ein interessantes Urtheil gefällt. Eine in einem Oberschlesischen Dorfe wohnende Bergmannsfrau hatte ihre 12jährige Stieftochter mit Stockschlägen gezüchtigt, weil diese einen Diebstahl begangen hatte. Das Schöffengericht verurtheilte die Frau in Folge dessen wegen Körperverletzung mittelst eines gefährlichen Werkzeuges zu einer Gefängnißstrafe von 14 Tagen, und das Landgericht verwarf ihre hiergegen eingelegte Berufung. Sie legte dagegen Revision beim Oberlandesgericht ein und diese wurde nun ebenfalls mit der Begründung verworfen, daß der Stiefmutter kein Züchtigungsrecht gegen ihr Stiefkind zustehe. Das Gesetz gebe ihr solches nicht, und wenn der Vater es ihr hätte zugestehen wollen, so hätte er dies durch eine ausdrückliche Erklärung thun müssen. (Die Zunahme der Konkurse) ist auch im Jahre 1898 wiederum festzustellen; wurden doch deren 7364 eröffnet, gegen 6594 im Jahre 1897, oder 410= rund 6 Prozent mehr, mangels Masse abgelehnt 623, gegen 641, und 6741, gegen 6313 in 1897, endgültig eröffnet. Durch Schlußvertheilung wurden 4175(gegen 4063 in 1897) beendet, durch Zwangsvergleich 1553(1488), durch die Zustimmung aller Gläubiger 144(134), wegen mangelnder Masse 421(376). Die meisten Konkurse entfielen auf das Königreich Sachsen mit 1093(gegen nur 857 in 1897); dann folgt die Rbeinprovinz mit 484(427) Konkursen, Schlesien mit 431(362), Brandenburg mit 359(345), Sachsen mit 351(309), Ost= und Westpreußen mit 350(279), Berlin und seine Vororte mit 302(263), Westfalen mit 284(244), Schleswig= Holstein mit 237(186), Hamburg mit 187(146), Pommern mit 172(171), Posen mit 158(174), HessenNassau mit 147(179) Konkursen. In den 9 Großstädten Berlin, Hamburg, München, Leipzig, Breslau, Dreeden, Köln, Frankfurt a. M. und Magdeburg ist die Zahl der Konkurse auf 1005(zegen 899 im Jahre 1897) gewachsen. Ueber die Zuträglichkeit des Rauchens veröffentlicht der bekannte Nervenarzt Dr. Möbius in dem letzterschienenen Hefte seiner„Neurologischen Beiträge“ eine Reihe origineller Ansichten, die auch für den Laien beachtenswerth sind.„Ueber Schädigungen durch Tabak“, schreibt Dr. Möbiue,„ist viel gefabelt worden, meist von Nichtrauchern, bei denen die Tendenz zum Verurtheilen offenbar ist. Urtheilen kann nur ein Arzt, der besondere Erfahrungen gesammelt hat. Aber leider haben auch viele Aerzte es an einem besonnenen Urtheil fehlen lassen. Sehr häufig liest und hört man, durch den Tabak entstehe Sehschwäche(Amblyopie und das sog. Tabak=Skotom). Ich habe mich nie von der Wahrheit dieser Behauptung überzeugen können und manche sachverständige Aerzte, mit denen ich darüber gesprochen habe, haben mir Recht gegeben. Die krankhaften Veränderungen der Augen werden immer bei Leuten gefunden, die außer dem Tabak auch Alkohol oder andere Gifte zu sich nehmen. Di Ue, in denen der Tabak allein gewirkt haben soll, sind döchst zweifelhaft. Am wichtigsten aber ist das, daß, wenn der Alkohol entzogen wird, Sehstörungen auch dann verschwinden, wenn foctgeraucht wird. Zweifellos ist allein die Schädigung des Herzens durch den Tabak. Es kommt unter bestimmten Umständen in einer Veränderung der Herzthätigkeit: Beschleunigung, Unregelmäßigkeit, Gefühl des Herzklopfens, Beklemmung und Schmerz in der Herzzegend, Atbemnoth. Zuweilen scheint auch eine nachweisbare Erweiterung der Herzzrenzen einzutreten. Diese krankhaften Zustände sino fast immer leicht heilbar, denn sie nehmen ab, sowie Tabakabstinenz eintritt und verschwinden allmählich, zuweilen unter Schwankungen. Alles weitere, was man dem Tabak schuld gegeben hat, Nervenentzündung oder gar Gehirn= oder Rückenmark kankheiten durch Tabak u. s. w., alles das schein nur in der Phantasie einiger unversöhnlicher Tabakfeinde zu besteben. Nun kommt die Hauptsache. Die Tadakverziftung oder, was dasselbe ist, das Tabakherz wird nur dann beobachtet, wenn entweder importirte Zigarren, bezw. Virginia=Zigarren oder Zigarretten im Uebermaß geraucht werden. Dagegen sind die leichten oder mittelschweren Zigarren, wie man sie bei uns gewöhnlich raucht, ganz unschädlich, auch dann, wenn ungehöriger Weise ein volles Dutzend im Tage verbraucht wird. Importirte Zigarten können so, daß es zum Mißbrauch kommt, nur wenige Leute rauchen. Virginia= und ähnlich schwere Zigarren sind örtlich beschränkt. Die Zigaretten aber sind geradezu zu einer Landplage geworden. Einige Zigaretten schaden freilich nichts, aber die Zigarettenraucher kommen überaus leicht zum Mißbrauch, so daß sie 20—30, ja noch mehr im Tage verbrauchen, und was das Schlimmste dacan ist, sie gewöhnen sich leicht, den Rauch einzuziehen. Durch letztere Unsitte kommt zur Gefahr des Tabakherzens noch die der chronischen Bronchitis. Die praktische Folgerung aus dem Gesagten ist, daß die Aerzte nicht im allgemeinen gegen den Tabak eifern sollen, vielmehr den, der nicht mehr als 5 bis 6 leichte Zigarren oder Pfeisen im Tage raucht, in Ruhe lassen sollen, daß es aber ihre Pflicht ist, gegen den Mißbrauch schwerer Tabake und ganz besonders gegen das Zigarettenrauchen aufzutreten. Am besten ist es, die Kraft auf einen Punkt zu konzentriren; ich fasse daher mein Urtheil in dem Rufe zusammen: Ceterum censeo, cigarettam esse delendam!“ LV. Die landwirthschaftlichen Kasinos und sonstigen freien Vereinigungen nach Inkraft= treten des Bürgerlichen Gesetzbuches. Die landwirthschaftlichen Kasinos, deren Eatstehen und Bestehen zum Theil wohl ein Jahrhundert zurückgreift, verfolgen zunächst ideale Zwecke: Belehrung und Anregung auf landwirthschaftlichem Gediete. Viele landw. Kafinos verfolgen daher heute auch wirthschaftliche Zwecke und zwar sind es die größten und tüchtigsten unter ihnen, die den gemeinschaftlichen Bezug landwirthschaftlicher Bedarfsartikel und den gemeinschaftlichen Absatz landwirthschaftlicher Produkte betreiben. Der Betrieb solcher Geschäfte bringt nun einerseits Verpflichtungen mit sich und fordert anderseits zur glatten Durchfübrung manche Rechte, die dem Kasino zur Zeit nicht zustehen. Es ist z. B. nicht ausgeschlossen, daß ein Kasino zur Durchführung ihm zustehender Rechte den Weg der gerichtlichen Klage betreten muß. Hierzu ist das Kasino als solches nicht befähigt, es fehlt ihm die Rechtofähizkeit und bleibt anders nichts übrig, als daß jedes einzelne Mitglied klagt. Aehnlich liegt die Sache, wenn das Kasino als solches verklagt werden soll. Auch das ist nicht zulässig. Dem Kläger bleibt anders nichts übrig, als seine Klage gegen die einzelnen Mitglieder geltend zu machen. Abgesehen von den hierdurch entstehenden Mehrkosten ist also die persönliche Haftpflicht der einzelnen Mitglieder des Kasinos zur Zeit schon eine ziemlich große; alle Mitglieder haften mit dem ganzen Vermögen. Vorausgesetzt ist, daß das Kasino ein Statut hat und ein Mitgliederverzeichniß führt. Wenn man bedenkt, daß dem Vorstand im Kasino in der Regel freie Hand in seiner Geschäftsführung gelassen wird, er selbst aber für die Handlungen nicht mehr wie die andern Mitglieder haftbar ist, so läßt sich hieraus ohne Schwierigkeiten der Schluß ziehen, daß die Haftpflicht der Mitglieder leicht eine fühlbare werden kann und die Form des Kasinos zum Betriebe solcher Geschäfte nicht die geeignete ist. Ungünstige Resultate sind zwar noch nicht so in die Erscheinung getreten; die Möglichkeit ist aber gegeben und das genügt. Ein einziger empfindlicher Fall kann der ganzen Sache empfindlich schaden. Der landwirthschaftliche Verein hat dies auch stets anerkannt und mit dem Verband der rheinpreußischen landwirthschaftlichen Genessenschaften dahin gestrebt, daß zum Betriebe dieser wirthschaftlichen Thätigkeit aus dem Schooße des Kasinos besondere landwirthschaftliche Genossenschaften herauswachsen sollen. Einige Kasinos sind auch schon hierzu übergegangen, aber die meisten arbeiten noch nach wie vor in oben geschilderter Weise. Das Bürzerliche Gesetzbuch unterscheidet nun zwischen Vereinen mit idealer Tendenz und zwischen Vereinen, die einen wirthschaftlichen Zweck verfolgen. Zu erstern gehören vor allem die religiösen, die politischen und wissenschaftlichen Vereine und alle, die einen wirthschaftlichen Zweck nicht verfolgen. Wenn Landwirthe sich also zum Zweck der Belehrung und gegenseitigen Anregung zum Kasino zusammenthun, so ist das ein Verein mit idealer Tendenz; thuen sie sich aber zu gemeinsamem Ein= oder Verkauf zusammen, so ist der Zweck ein wirthschaftlicher.— Für die Kasinos mit idealer Tendenz empfiehlt es sich, wenn diese sich nach Inkrafttreten des B. G.=B. die Rechtsfähigkeit erwerben. Diese geschieht ohne besondere Föcmlichkeiten durch Eintragung in das Vereinsregister des zuständigen Amtsgerichts.— Für die Kasinos, die auch wirthschaftliche Zwecke verfolgen, ergiebt sich die Nothwendigkeit, eine besondere Rechtsform zu erwerden. Von den hierfür gesetzlich zulässigen Formen können nur drei in Betracht kommen, nämlich die Form des Erwerbsvereins, die der Gesellschaft und die der Genossenschaft. Die geeignetste Form ist unstreitig die der Genossenschaft. Sie ist sowohl dem Geschäftebetrieb an sich, wie auch der Sicherheit der Mitglieder am meisten an gepaßt. Gerade letztere ist bei der Genossenschaft sehr geregelt. In dem Vorhandensein des Aussichtsrathes, in den Revisionen, in der Vorschrift, daß die Bilanz veröffentlicht werden muß, in den sonstigen Formvorschriften, den Anzeigen an das Gericht, in dem Vorhandensein der Geschäftsantheile der Genossen und in der Ansammlung des Reservefonds besitzen wir ein großes Gegengewicht gegen die Machtvollkommenheit des Vorstandes und gegen die unbeschränkte Haftpflicht. Das Vorurtheil gegen die Gefährlichkeit der Haftpflicht, dem man mitunter noch begegnet, dürfte durch die schon zahlreich bestehenden und segensreich wirkenden landwirthschaftlichen Genosserschaften als unbegründet erwiesen sein. Bei der Genossenschaft wird zur Deckung einer etwaigen Unterbilanz zunächst der aus einer Zuweisung des Reingewinnes und den Eintrittsgeldern gebildete Reservefonds in Angriff genommen. Ist dieser erschöpft, so weiden die Geschäftsguthaben der Genossen, die sich aus den jährlichen Pflichteinzahlungen und deren Verzinsung bilden, herangezogen. Erst dann wird die noch verbleibende Schuld auf die einzelnen ungeschlgen; ale wüsen bortcphe, Ve. geilung der nach wird die Hofpficht praktisch. t.,., Mitglieder wird btosbemeizien Figen die einzenen.. zaß der en gnisichen kann daß der einelne sin VerUatertilon, enzgachen vunn, ung der bungenr v.= Toidenstofte bung Hlab, befichen wie vothin geschitert und verfolgt donn nur beoi. Zvostzuch weiterhzin betreiten Gnnen, eprhecht bo Vie, ad Genossenschaft“ entweder bestüichen Bonge un ntzschräinter Haftpüicht, zur thein=preußischen landwitthschaftlichen Genossenschaften in Bonn und zur Ausführung der geschäftlichen Thätigkeit deren Anschluß an die„Haupt=Bezugs= und Absatz=Genossenschaft für Rheirpreußen, e. G. m. b. H. zu Der Verband der rhein=preußischen landwirthschaftlichen Genossenschaften zu Bonn ist gerne bereit, zur Vollziehung der Gründung und für die Erledigung der nothwendigen Fermalitäten geeignete Kräfte zur Verfügung zu stellen. Straflosigkeit wurde der Angeklagte zu einer Geldstrafe von M. 20.—, ev. 4 Tagen Gefängniß, und zu den Kosten verurtheilt. Besonders betont wurde die Gleichmäßigkeit der Maggi=Würze, sowie die große Sorgfalt, mit der die Maggidie Herstellung ihres Produktes überwacht, indem sie dasselbe selbst unter die Kontrolle der Nahrungsmittelpolizei stellt. zu Engros-Preisen versendet das Seidenhaus Otto Mäller, obsseldort Muster frenco. Vergehen gegen das Nahrungsmittelgesetz. Eine von der Nahrungsmittelpolizei entdeckte Fälschung ke dieser Tage vor dem Schöffengericht Elberfeld zur Verhandlung. Der Händler H. verfälschte das bekannte Maggi dadurch, das er ein anderes Produkt, das er nicht absetzen konnte, damit vermischte und die so gepantschte Waare als echtes Maggi verkaufte. In Anbetracht seiner bisberigen Bergischer Bankverein Zweiganstalt des Düsseldorfer Bankvereins. Amateriam, Rattertom London Paris Antwergen, Yrüsse! Schweizer Plätze Italienische Plätze 18. März 1899. verkauft kauft Uzokt. W.) k. 8. M. k. S. M. k. S. M. 168.45 167,85 20,415 20,29 81,05 80,70 80,85 80,60 80.55 74.95 Oben 16 108,05 167,45 20,395 20,27 80,85 80.50 80,65 80,40 80.35 74,65 Kirchlicher Anzeiger. Bekanntmachung. Gettesdienste am Sonntag, Die vicsachen Walbrswve, swihen zund Kosten ins Lebhen gerusenen Indica, den 19 März,(Waltflächen und die wit erfiostungen vernichten, geben mir Veranlassung, Evargelische Gemeinde Solingen. fiungen Anpflanzungeg und Aufforstunge.„4ugg deg Pucikums und der da..(vie Woalbungen und anzfkianzungen dem Swatze des Purikume ur zu berufenen Forst= und Polizeibeamten, sowie der Gendarmen angereger bs, ap ebe. ausanarisaun, dos mutchwliges oder abscht. Ich mache hierbei darauf augurttuge,#####. Smimi, liches Anzünden der Waldflächen streng bestraft wird und daß vernenigen, welcher die Urheber solcher Waldbrände so zur Anzeige bringt, daß ihre ge richtliche Bestrafung erfolgen kann, staatlicherseits eine Seiopramie gewähr werden kann. Soingen, den 6. Män 1899. Der Lanhratb: Döphof. Ev. Gesangbücher und Konfirmationsgeschenke kempfehlenn Julius Tückmantel& Sohne, „Zur goldenen Feder.“ Vorm. 10 Uhr: Pastor wecker. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Nachm. 2½3 Uhr: Prüfung der Konsitmanden.“) Pastor Tersteegen. Nachm. 4½ Uhr: Taufen: Pastor Tersteegen. Es wird darauf hingewiesen, daß bei Taufen in der Kirche außer dem standesamtlichen Buche ausgefüllte Taufformulare vorzulegen sind, welch letztere bei den Pfarrern, dem Küster und auf dem Gemeindeamt, Südwall 9, zu erhalten sind. Nachm. 6 Udr: Superintendent Dransfeld. Die Beerdigungen sind auf dem evangelischen Gemeinde=Amt, Südwall 9, und bei Pastor Becker anzumelden. Amtsbezirk Krabenhöhe. Vorm. 10 Uhr: Prüfung der Konfirmanden. Superintendent Dransfeld.“) *) Kollekte zur Bekleidung dürftiger Konfirmanden unserer Gemeinde. Donnerstag, den 23. März, Abends 6 Uhr: Passionsgottesdienst: Pastor Teslaff. Evongelische Gemeinde Widdert. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienst. Prüfung der Konfirmanden. Kindergottesdienst fällt aus. Evangelische Gemeinde Rupelrath. Vorm. 9½ Uhr: Prüfung der Konfirmanden. Nach der Prüfung Vorm. 11 Uhr: Repräsentanten=Wahl: Pastor Ackva von Obligs. Nachm. 5 Uhr: Männer= und Jünglingsverein. Evangelische Gemeinde Gräfrath. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienst. Nachm. 2 Uhr: Sonntagsschule. Mittwoch Abend 6 Uhr: Gottesdienst. Mittwoch Abend 8 Uhr: JungfrauenVerein im Pfarrhause. Evangelische Gemeinde Ketzberg. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienst. 11¼ Uhr: Sonntagsschule. Nachm. 3 Uhr: Prüfung der Konfirmanden. Mittwoch Abend 5 Uhr: Passionsgottesdienst. Evangelische Gemeinde Wald. Vorm. 10 Uhr: Konfirmation: Pastor Schöpwinkel. Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienst, gleichzeitig in der Kirche und im Gemeindesaale.„ m. star Nachm. 5 Uhr: Gottesdienst: Pastor Tetzlaff. Nachm. 6 Uhr: Jünglings=Verein. Mittwoch, den 22. März. Nachm. 3 Uhr: Konfirmanden=Prüfung: Pasto: Rosenkranz. Mittwoch, den 22 März, Abends 81 Uhr: Passionsgottesdienst im Gemeindesaale: Pastor Rosenkranz. Evangelische Gemeinde Merscheid. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienst. Donnerstag, den 23. März, Abends 8½ Uhr: Passionsgottesdienst in der evangel. Schule, Klasse 1. Evangelische Gemeinde Ohligs. Vorm. 9½ Uhr: Prüfung der Konfirmanden: Pastor Knipping. Nachm. 2 Uhr: Liturg. Kindergottesdienst: Pastor Ackva. Nachm. 2 Uhr: Sonntagsschule. Nachm. 6 Uhr: Gottesdienst: Pastor Ackva. Nachm. 7 Uhr: Jünglingsverein. Amtswoche: Pastor Ackva. Donnerstag, den 23. März, Abends 6 Uhr: Passionsgottesdienst: Pastor Knipping. Evangelische — W e Gieginntr Trraiterren in S Corsets in reichhaltigster Auswahl zu billigsten Preisen. 2/ Corsets 26 für von 75 Pfg. an. = A u f e r t i g u n g nach Maaß unter Garantie. Frau Betty Grünebaum, Corser=Spestat=Erschaft, SOLINGEN, Weyerstraße 3. K Weyerstraße 3. Grosse Ersparnisse#### ** im Haushalte ermöglichen Fahlberg, List& Co’s Sacchäfm-Tabietten, der beste, billigste und gesündeste Süssstoff. Der Ersatz von 1 Pfund Zucker kostet nur 112 Pfennige! Ausgezeichnet zum Versüssen von Kaffee, Thee, Kakao, Schokolade, Suppen, Grog, Punsch, Glühwein, Warmbier, Limonaden u. s. w. 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Kapelle und Kreuze bei Eschenloh. 4. Wasserfall bei Eschenloh. 5. Wallfahrkskloster bei Ettal. 6. Altar im Kloster„ 8. Beichtstuhl und Altar Kloster Ettal. 9. Seitenaltar im Kloster Ettal. 4# 10. Untere Straße im Dorfe Kohlgrube Oberammergan 11. vom Kofel gesehen. 12. Hauptstraße. 13. Kirche. 14. Altar der Kirche. 15. Orgel„„ 16. Hotel zum Lowen. 17. Haus mit Wandmalerei. 18. Blick zum Kofel. 19. Hotel zur Post. 20. Blick zum Theater. 21. Theater, Ostseite. 22. Fernsicht auf Oberammergau. 23. König=Ludwig=Kreuz. Passionsspiele, 24. Jesu Einzug im Tempei. 25. Jesu Abschied von seiner Mutter. 26. Das heilige Abendmahl. 27. Christus am Oelbeige. 28. Judas verräth Christus. 29. Christus vor Kaiphas. 30. Christus wird verurtheilt. 31. Pilatus stellt Christus dem Volke vor. 32. Die Geißelung. 33. Die Dornenkrönung. 34. Petrus verleugnet Christam, 35. St. Veronika begegnet Eyristus. 36. Die Kreuzigung. Vv. Vereuz Hu, Warig und Johannes. 38. Die Abnahme vom Kreuz. 39. Christus im Schooße seiner Mutter. 40. Die Grablegung. 41. Die Auferstehung, Wrfrg 42. Die Mittheilung der Auferstehung. 43. Christus und Johannes. 44. Christus segnet seine Jünger. Hauptrollen: 46. Christus: Joseph Meyer. 47. Maria: Rosa Lang. 48. Johannes: Peter Rendl. 49. Petrus: Johannes 50. Kaiphas: Bürgermeister Lang. Geöffnet von 10 bis 12 Uhr Vorm. und von 2 Uhr Nachm. bis 10 Uhr Abends s 83„„„ Kaucht Marke„Eichhörnchen L.& A. Pfeiffer, SOLINGEN empfehlen ihr Lager von Elfenbein-, Hirschhorn- u. Perlmutter Messerschalen u. Messerheften, Abziehsteinen etc. a 5 Pfg., 6 Pfg., 7 Pfg. und 8 Plg. per Stück. Henric's Oldenkott sen.& Comp., Rees 3. Abch. Vertreter: Heinr. Abel, Kullerstr. Kleinkinderschule, Beegerstraße. Soantag, den 19. März, Nachm. 15 Uhr: Versammlung der konfirmirten Mädchen. Pe d V Evangelische Gemeinschaft. Se Ehemepere- iahrei Emilenstr. Sonntag Vormittag 10 Uhr: Predigt. Nachm. 5 Uhr: Predigt. 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Hubert Neuhausen, Bahnhofstrasse 60, Elberfeld.— Lehrstense 216 Tinling einem Exportge#u#ep####G„ 4ng in einem Exportgeschäft, wo er sich in allen kaufmaanischen Fächern sowie Sprachen ang 32 an die Ep. d. Sig, artbaten. Als Trhrnng findet in meinem Friseur=Geschäft ein flinker Junge angenehme Stellung. liefert billigst Ernst Lohr, Ufergarten 33. Zum 1. Mai suche ich ein ordentebse, Aichanäihen sowie ein zuverlässiges, tüchtiges Zweitmädchen. Ml. 5.— hoher als Fübbl Preßkuchen pr. 1000 Kilo 98 Weizen=Vorschuß 00 à 100 Kilo—— Kleien pr. 50 Klo.„ Weizen und Rogzen j 20 PfsAm heutigen Getreidemarte blieben Preise sämmtlicher Fruchtgattungen unverändert.