Nr. 195. — 49. Jahrgang. täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage.— Preis für das Bierteljahr in der Expedition 1 M4 75 J, auf allen Kaiserl. Postanstalten 2 24— Einrückungsgebühr für eine einspaltige Petitzeile oder deren Raum 10 J— Druck und Verlag von Alb. Pfeiffer in Solingen. Für die Redaktion verantwortlich: Rudolf Pfeiffer in Solingen. Früher unter dem Titel Bergisches Volks=Blatt. Dienstag, den 24. August 1897. ** Die Expedition befindet sich in Solingen, Kaiserstraße 140(Fernsprech=Anschluß Nr. 90); ferner nehmen Bestellungen auf die Solinger Zeitung, sowie Anzeigen an: in Gräfratb Ernst Reiber, in Höhscheid Robert Göddert, Neuenhof, in Ohligs: Hermann Schönenberg, Düsseldorferstraße 42, in Wald Hans Strieder, Sternstraße. Berlin, 23. August. Die Wahrheit über unsere Marine. Unter dieser Ueberschrift bringt das„Berl. Tagebl.“ eine Reihe von Artikeln von sachverständiger Seite, die man in einem freisinnigen Blatte schwerlich gesucht haben pürde. Es wird darin zum Schutz des Handels eine Lichtige, operationsfähige Schlachtflotte verlangt, die, wie me Armee auf dem Lande ihre Kavallerie, die Kreuzer miithin entsendet und vermöge ihrer eigenen Kraft geht, ab,hin sie will.„Wie traurig es damit bestellt ist", sinßt es weiter,„das beweisen die gegenwärtigen Manöver. ihrend wir nicht im Stande sind, die west= und ostdaßerikanischen Stationen zu besetzen, und einzelne unhaber anderen Stationen unzureichend besetzt sind, müssen in diesjährigen Manöver zeitgemäßer Kreuzer für den grüufklärungsdienst beinahe völlig entbehren. So hapert und fehlt es leider auch an anderem, das wir aus baterländischen Gründen nicht berühren wollen. Mag e unsere Marinebemannung noch so tüchtig sein und den * Neid des Auslandes erweckt haben, so kann sie doch kein Vertrauen fassen, mit einem unzureichenden und veralteten Material ihre Bestimmung zu erfüllen.“ Es wird dann dargestellt, daß wir nach den gemachten Erfahrungen nur ein Einheitsschiff gebrauchen können, von dem Typ der„Brandenburg" und„Kaiser Friedrich". Das veraltete Schiffsmaterial gemäß der ursprünglichen Konstruktion zu ersetzen, wäre Unvernunft.„Dann aber", so schließen die Ausführungen,„bleibt auch nichts übrig, als den Ersatzbauten den Tonnenraum, die Maschinen, die Armirung und die Bewaffnung zu geben, welche die Zeit erfordert. Und hierauf möchte im Wesentlichen der Plan des Admirals Tirpitz beruhen, soweit er vom Budget abhängig ist. Die Regierung wird wegen der Flottenfrage gewiß keinen Konflikt suchen; den Parteien könnte ein solcher auch nicht erwünscht sein. Unsere Parteien sprechen in dem wirthschaftlichen Kampfe nur wenig mit und sind keineswegs ein wichtigeres Argument für unsere Seemacht. Aber es ist zu hoffen, daß der Reichstag die Aufgabe der Flotte in Krieg und Frieden würdigt und das bewilligt, was eingehende Erhebungen der Regierung als nöthig erweisen. Käme es anders, und vermöchte unsere Flotte einmal nicht ihre Bestimmungen zu erfüllen, so würde das Wort des Erzherzogs Karl von Oesterreich wieder wahr werden:„Das Unglück im Kriege fällt in. der Regel auf Diejenigen zurück, welche zur Zeit des Friedens nicht die nöthigen Mittel für die Wehrmacht aufgewendet haben, seltener auf die unglücklichen Führer, welche berufen waren, den Staat zu vertheidigen.“ Deutsches Reich Der Kaiser hörte im Schloß Wilhelmshöhe gestern die Vorträge des Chefs des Zivilkabiners, Wirklichen Geheimen Raths Dr. v. Lucanus, und des Präsidenten des Evangelischen Ober=Kirchenraths Dr. Barkhausen. Außerdem empfing der Kaiser den bekannten Juristen Professor Dr. Laband. Der Kaiser hat den bekannten polnischen Schlachtenmaler W. Kossak beauftragt, eine Reihenfolge von historischen Gemälden aus den Napoleonischen Kriegen, insbesondere aus dem Feldzug von 1814, zu vollenden. Die Bilder sind für die Regimenter des Gardekorps bestimmt, die in jenem Feldzuge sich durch glänzende Waffenthaten ausgezeichnet haben. Prinz Heinrich wird nach Beendigung der Flottenmanöver, ehe er die Führung der ersten Marineinspektion in Kiel übernimmt, einen mehrwöchigen Erholungsurlaub antreten. Prinz Albrecht von Preußen besichtigte dieser Tage das Johanniter=Krankenhaus in Züllichau und spendete 20000 Mk. für Neubauten. Fürst Hugo zu Hohenlohe=Oebringen, Herzog von Ujest, ist gestern im Alter von 81 Jahren gestorben. Er war erbliches Mitglied des preußischen Herrenhauses, Mitglied der württembergischen Kammer der Standesherren, preußischer General der Infanterie à la suite der Armee, Ritter des Schwarzen Adler= Orden und seit 1870 Senior des fürstlichen Gesammt= hauses Hohenlohe. Einer der angesehensten italienischen Journalisten, Signor E. Evangelisti, Redakteur der„Tribuna“, weilte als Gast des Fürsten Bismarck in Friedrichsruh. Der Fürst litt wieder an Gesichtsschmerzen, war aber sonst sehr wohl und von bewundernswerther Geistesfrische. Er vermied ein näheres Eingehen auf aktuelle politische Tagesfragen, plauderte aber, laut„H. Kour.“, in seiner bekannten launigen Weise über vergangene Zeiten und alte Erinnerungen, wobei er mit besonderer Wärme wiederholt seines„Freundes" Crispi gedachte. Wie von gut unterrichteter Seite einer parlamentarischen Korrespondenz gemeldet wird, hat Frhr. v. Marschall, der am Samstag in Berlin eingetroffen ist, einen Nachurlaub erhalten und Berlin wieder verlassen. Jüngst ging durch die Blätter eine Nachricht, wonach Dr. Peters seine Absicht, eine Reise in's Somaliland zu unternehmen, aus finanziellen Gründen aufgegeben habe. Wie nun die„Bonner Zeitung“ mittheilt, war die Finanzkraft, die die Erpedition nach Afrika finanziren wollte, Geheimrath Krupp in Essen. Zwischem diesem, Dr. Peters und dem Engländer Dr. Swist, wurde ein Kontrakt vereinbart. Krupp erklärte sich bereit, zu dem Unternehmen 500000 Mk. herzugeben. Nachdem aber der Prozeß gegen Peters vor dem Disziplinarhof die bekannte für Peters ungünstige Wendung genommen hatte, und gleichzeitig zwischen den beiden Führern des Unternehmens Dr. Swist und Dr. Peters Streitigkeiten ausgebrochen waren, erklätte Krupp den Kontrakt für gelöst und zog die Zusage, 500,000 Mk. zu zahlen, zurück. Aus Berlin wird der„Schles. Ztg. gemeldet, daß die in der Sitzung des Staatsministeriums für die Ueberschwemmten in Schlesien bewilligte Zuwendung aus Staatsmitteln sich auf 500000 Mark beziffern. Zur Ausführung des Handwerker=Organisationsgesetzes haben die Oberpräsidenten die Regierungs=Präsidenten aufgefordert, bis zum 15. September über die Zahl der in jedem Regierungs=Bezirk zu errichtenden Handwerkerkammern, ihre Sitze und die ihnen zuzuweisenden Bezirke sich gutachtlich zu äußern. Die Regierungen haben dann wiederum die Landräthe und die Oberbürgermeister aufgefordert, auf Grund der vorherigen Anhörung der jedem Kreise angehörigen Innungen sich über die Begrenzung der Kammerbezirke gutachtlich zu äußern und die Zahl der in jedem Kreise vorhandenen Handwerker mitzutheilen. Wie man die Lage im Orient in Berliner politischen Kreisen auffaßt, darüber giebt folgende Zuschrift der„K. Ztg. Zeugniß:„Die Lage in Konstantinopel ist unverändert. Die hieraus erwachsenden Nachtheile treffen in erster Linie Griechenland, während die Mächte keinen Anlaß haben, in besonders dränzender Weise einzugreifen. Insbesondere gilt dies für Deutschland, das die weitere Entwickelung der durch die englischen Winkelzüge geschaffenen Lage sehr ruhig abwarten kann.“ Die„Birmingham=Post“ erfährt, die Regierungen Deutschlands und Chinas seien in einen Schriftwechsel eingetreten, der den Vorschlag beträfe, die ganze chinesische Armee, sowie alle Arsenale unter deutsche Leitung zu stellen. Die Mittheilung scheint noch sehr der Bestätigung zu bedürfen. Ausland. Oesterreich=Ungarn. Wien, 23. Aug. Infolge der fortgesetzten internationalen Ausschreitungen und nachdem die Aussichten auf ein Zustandekommen der Ausgleichskonferen; sich vermindert haben, soll die Regierung fest entschlossen sein, mit den schärfsten Maßrezeln vorzugehen und eventuell über Böhmen den Ausnahmezustand zu verhängen. Prag, 23. Aug. Der Prager Bürgermeister sandte an den ehemaligen Chef der Pariser Patriotenliga telegraphische Glückwünsche zur neuerlichen Befestigung der franko=russischen Union. Pilsen, 23. Aug. Die innere Stadt ist ruhig. In der Sachsen=Vorstadt wurde Militär zur Verstärkung der Wachmannschaften herbeigeholt. Bisher wurden 33 Personen verhaftet. 3 erlitten schwere, 2 leichte Verletzungen. Asch, 23. Aug. Gestern Abend wurden die Fenster der Bezirkshauptmannschaft eingeschlagen. Die vor derselben angesammelte johlende Menge wurde zerstreut. Zahlreiche Verhaftungen erfolgten. Der Platz sowie die anliegenden Straßen wurden durch Militär und Gendarmerie besetzt und abgesperrt. Schweiz. Zürich, 23. Aug. Die erste Sitzung des internationalen Arbeiterschutz=Kongresses ist heute eröffnet worden. 300 Delegirte sind anwesend. Großbritannien. London, 23. Aug. Gegen die spanische Regierung fand gestern auf dem Trafalgar Square eine anarchistische Versammlung statt. Eine Resolution wurde angenommen, die gegen die angebliche Anwendung der Folter bei spanischen Gefangenen Einspruch erhebt, die auf bloßen Verdacht hin verhaftet worden seien. Nach dem Meeting geriethen 200 Neugierige mit den Anarchisten in Streit; die Anarchisten wurden ausgepfiffen, und es kam zu einem Handgemenge. Unter dem Schutze der Polizei flüchteten sich die Anarchisten in ein Restaurant, wo sie weiter tagten. Simla, 23. Aug. Nach hier eingegangenen Berichten befindet sich eine bedeutende Streitmacht von Afridis auf dem Vormarsche den Khacbar=Paß herunter. Der Adamullah soll die Mohmands zum Angriffe auf Michni Schabkadar gesammelt haben. Es wurden weitere Truppen nach Kohat beordert. Eine amtliche Depesche aus Peschawur meldet, daß die Afridis heute früh Ali=Mussid angegriffen haben und um 10 Uhr früh zum Angriff auf Fort Mande schritten, während eine andere Streitmacht gegen Kadam vorrückte. Alle AfridiStämme sollen sich erhoben haben. Rußland. Petersburg, 23. Aug. Ein Artikel der Mirowpje Otgoloski hebt den tiefen Eindruck hervor, den der Besuch des deutschen Kaisers in Petersburg und ganz Rußland gemacht habe, und fährt dann fort: die Beziehungen Rußlands zu Abessinien, Frankreichs zu Aegypten und den Nigerländern, sowie Deutschlands zu Aequatorialafrika und Transvaal erschienen zusammengenommen als eine Art politischen Programms, das gleichsam naturgemäß zur harmonischen Annäherung und Einigung strebe. Ganz unerwartet habe sich herausgestellt, daß Deutsche und Franzosen auf internationalem Gebiete gar keine Ursache zum Streite haben und zusammen mit Rußland sogar gleichsam als natürliche Verbündete erschienen. — 23. Aug. Das„Journal de St. Petersbourg, schreibt:„Am heutigen Montag vollzieht sich das denkwürdige Ereigniß der Ankunft des Präsidenten der französischen Republik in Rußland. Die russische Nation, welche das herzliche Gedenken an den großartigen Empfang unseres Kaiserpaares in Paris im letzten Jahre bewahrt, wird mit ihren wärmsten Willkomm=Wünschen das Staatsoberhaupt begrüßen, dessen hohe Eigenschaften es zum Gezenstand allgemeiner Ehrfurcht machen. Sie sieht in diesem Besuche eine neue Bestätigung der Einigkeit zwischen beiden Völkern, von welchen jedes seine Entwickelung auf friedlichem Wege verfolgt. Das französische Geschwader, an dessen Bord Präsident Faure nach Rußland kommt, wird als willkommener Gast von der russischen Nation aufgenommen werden, welche die Erinnerung an die Besuche von Kronstadt und Toulon im Herzen bewahrt. Indem Petersburg festlichen Schmuck angelegt hat, ist es darauf vorbereitet, mit den aufrichtigsten Gefühlen das verehrte Oberhaupt der befreundeten Nation zu empfangen. Kronstadt, 23. Aug. Präsident Faure ist heute Vormittag 11“: Uhr auf der hiesigen Rhede einzetroffen. Der Pothuau ging in der Nähe der Kaiser=Yacht Standard vor Anker. Präsident Faure im Frack mit dem Bande des Andreas=Ordens war allen sichtbar. Großfürst Aleris begab sich von der Alerandra, welche den breiten Wimpel des Zaren gehißt hatte, nach dem Pothuau, um den Präsidenten an Bord der Alerandra abzuholen. Als der Großfürst Alexis mit dem Präsidenten die Kaiser=Yacht betrat, gingen auf derselben die russische Kaiserstandarte und die französische Flagge hoch, und Kaiser Nikolaus begrüßte den Präsidenten. Sodann dampfte die Alerandra nach Peterhof. — 23. Aug. Die Kaiserpacht Alerandra mit dem Kaiser, dem Präsidenten Faure, dem Großadmiral Großfürst Aleris, den russischen und französischen Ministern des Aeußern an Bord, traf Vormittags 1117 Uhr in Peterhof ein. Die Großfürsten mit zahlreichem Gefolge empfingen mit militärischem Gruß die einlaufende Kaiserpacht, bei deren Annäherung ein Salut von 31 Kanonenschüssen abgegeben wurde. Präsident Faure begrüßte die Großfürsten mit Händedruck und Lüften des Hutes. Nachdem die übrigen Vorstellungen stattgefunden hatten, wurde die Front der von der Garde=Marine gestellten Ehrenwache abgeschritten, wobei Präsident Faure durch Anlegen der Hand an den Hut militärisch grüßte. Dann folgte der Vorbeimarsch unter den Klängen der Marseillaise. Bei der Abfahrt nach dem Großen Palais begannen die Hurrahrufe, welche sich auf der ganzen Fahrt steigerten, während von den Damen Blumen geworfen wurden. Die gleiche Begrüßung wurde dem Präsidenten auf der Fahrt nach dem Palais Alexanderfeste zur Kaiserin zutheil. Peterhof, 23. Aug. Bei dem Festmahl brachte Kaiser Nikolaus folgenden Trinkspruch in französischer Sprache aus: Ich empfinde ein ganz besonderes Vergnügen, Sie willkommen zu heißen, Herr Präsident, und Ihnen für Ihren Besuch zu danken, den ganz Rußland mit lebhafter und einmüthiger Freude aufnimmt. Die reizvolle Erinnerung der zu kurzen, im vorigen Jahre in Frankreich verbrachten Tage bleibt unauslöschlich in meinem Herzen wie in demjenigen der Kaiserin eingegraben. Gerne hoffen wir, daß Ihr Aufenthalt unter uns und die Aufrichtigkeit der Gefühle, welche er erweckt, die Bande der Freundschaft und der tiefen Sympathie nur noch enger weiden knüpfen können, die Frankreich und Rußland vereinigen. Ich trinke auf Ihre Gesundheit, Herr Präsident, und auf die Wohlfahrt Frankreichs. Präsident Faure erwiderte mit folgendem Trinkspruch: Ew. Majestät hatten die Güte, an die zu kurzen Tage zu erinnern, die Ew. Majestät mit Ihrer Majestät der Kaiserin im letzten Oktober in Paris verbracht hat. Ganz Frankreich hat seinerseits die wärmste Erinnerung daran bewahrt. Dem tiefen Gefühle der ganzen Nation Das Recht des Herzens. Roman von Reinhold Ortmann. (Fortsetzung.)(4 Aber die heißen Thränen waren versiegt, und als Martha sich von ihrem Stuhl erhob, legte es sich wie ein Ausdruck stumpfer Gleichgültigkeit über ihr Antlitz. „Ich dachte natürlich nicht daran, Dir für eine längere Zeit zur Last zu fallen,“ sagte sie matt.„Ich habe ja mancherlei gelernt und werde vor keiner Thätigkeit zurückschrecken, die—“ Wellhausen ließ sie gar nicht zu Ende reden. Die Wahrnehmung, daß sie mit anscheinend unbeugsamer Entschiedenheit auf ihrem Entschluß bestand, erbitterte ihn sichtlich auf das äußerste. „Jawohl— jawohl!“ fiel er heftig ein.„Diese Redensarten kennt man zur Genüge. Du hast natürlich den besten Willen, Dir Deinen Unterhalt selbst zu verdienen. Aber mit dem guten Willen ist es da nicht gethan, und das Ende vom Liede bleibt unter allen Umständen, daß ich neben der einen Tochter noch eine zweite, und zwar eine recht verwöhnte, werde ernähren müssen. Ab, es ist erstaunlich, wie viel Dank man von seinen Kindern erntet für all die Opfer, die man ihnen gebracht! Da bin ich nun durch Scharfsinn und rastlosen Eifer endlich dahin gekommen, daß mir nichts anderes mehr als ein kleines Anlagekapital fehlt, um mir mein verlorenes Vermögen doppelt und dreifach zurück zu gewinnen, und in demselben Augenblick, in welchem ich im Begriff stehe, dieses geringfügige Kapital als Dartehen von meinem reichen Schwiegersohne zu verlangen, überrascht mich meine Tochter mit der angenehmen Neuigken, daß es ihr beliebt habe, sich wegen eines ehelichen Zwistes von ihrem Manne zu trennen. Daß ihr Vater um ihrer Laune willen nun vielleicht zeitlebens ein Bettler dleiben kann, ist selbstverständlich ganz gleichgültig, wenn nur die„Selbstachtung" und die„weibliche Würde" glücklich gerettet werden!“ Er hatte wieder angefangen, mit langen Schritten im Zimmer auf und nieder zu rennen, und mit weit geöffneten, erschreckten Augen folgte die junge Frau seinen Bewegungen. „Du wolltest ein Darlehen von meinem Manne erbitten?“ fragte sie, und der fast entsetzte Ausdruck im Klang der Frage reizte den Zornigen nur noch mehr. „Erbitten— erbitten!“ wiederholte er geringschätzig. „Was wäre da viel zu bitten gewesen, da es sich doch um eine Geschäftssache handelte, und ich ihm die glänzendsten Bedingungen hätte machen können. Aber soll ich jetzt etwa zu ihm gehen— jetzt, nachdem Du— ach, es ist zum Verzweifeln, daß mir meine eigene Tochter das anthun mußte!" Er ließ sich mit einem schmerzlichen Stöhnen auf das Sofa niederfallen, stützte den Ellenbogen auf den Tisch und legte die Stirn in die hohle Hand. Marthas Gesicht war starr und blutlos geworden wie das Antlitz einer Marmorstatue, und der Streifen auf ihrer Stirn schien darum in noch dunklerem Roth zu brennen als zuvor. Sie ließ eine kleine Weile verstreichen, dann sagte sie: „Nun begreife ich wohl, daß ich unrecht that, hierher zu kommen, und daß ich Dich nicht länger belästigen darf. — Gut Nacht!" „Keine Komödie, wenn ich bitten darf!“ klang es hart vom Tische her zurück.„Du weißt gut genug, daß mir jetzt nichts anderes übrig bleibt, als Dich bei mir zu behalten!" Er hatte ihr, während er sprach, das Gesicht nicht wieder zugewendet und veränderte seine Stellung auch nicht, als er während der nächsten zwei oder drei Minuten keine Antwort erhielt. Da aber war es ihm, als vernähme er von draußen her das klappernde Zuschlagen der eisernen Gartenthür, und nun fuhr er jäh in die Höhe. Das Zimmer war leer, und nur ein kleines Handtäschchen lag an der Stelle, wo noch soeben seine Tochter gestanden hatte. Wellhausen sprang auf und lef zur Thür; aber auf dem halben Wege blieb er stehen. „Sie wird schon von selbst zurückkommen, wenn sie sieht, daß ich mit solchen Kunstgriffen nicht zu fengen bin,“ sagte er laut, wie um durch den vernehmlichen Klang der Stimme seiner Selbstbeschwichtigung eine größere Kraft der Ueberzeugung zu geben.„Es bleibt ihr ja gar nichts anderes übrig, als zurückzukommen. Aber die innere Unruhe prägte sich doch deutlich genug in seinen Zügen aus, und als ihn wenige Minuten später seine jüngere Tochter im Ton der höchsten Bestürzung nach dem Verbleib der Schwester befragte, da kam es als Erwiderung ziemlich kleinlaut und beklommen von seinen Lippen:„Sie ist davongelaufen, obwohl ich sie ausdrücklich aufgefordert hatte, zu bleiben. Aber sie wird umkehren, sobald ihr das Unsinnige ihrer Handlungsweise zum Bewußtsein gekommen ist. Ich bin ganz sicher, daß sie in kurzer Zeit wieder hier sein wird.“ Ilse aber schien diese Zuversicht durchaus nicht zu theilen. Ohne sich durch einen Hut oder ein Tuch gegen das mit vermehrter Heftigkeit tobende Unwetter zu schützen, eilte sie in's Freie hinaus und bemühte sich mit aller Kraft ihrer Lungen, das Brausen des Windes zu übertönen, indem sie wieder und wieder den Namen der Schwester rief. Aber es kam keine Antwort zurück, und wie sie auch ihre Augen anstrengte, um die tiefe nächtliche Finsterniß zu durchdringen, nirgends vermochte sie die Gestalt der Gesuchten zu erspühen. Sie lief große Strecken weit nach allen Richtungen hin, unbekümmert darum, daß sie oft bis über die Knöchel in große Regenlachen gerieth, und daß ihr die kalte Nässe durch die Kleider allgemach bis auf die Haut drang, aber es war immer nur dieselbe dunkle, trostlose Einsamkeit, welche sie umgab, und frierend und ermattet mußte sie endlich jede Hoffnung aufgeben, die Entflohene zu finden. Als sie verzweifelt und mit wankenden Knieen wieder an das Haus gelangte, stand Wellhausen draußen am Gartengitter. Auch er, der sonst stets von ängstlicher Soige um seine Gesundheit erfüllt war, hatte keinen Ucberrock angelegt, und der Wind zerzauste ungebärdig san spärliches Haar. Er hatte keine Frage, als er Ilse illein zurückkehren sah, doch seine gebeugte Gestalt schien noch mehr in sich zusammen zu sinken, und um seine Mundwinkel zuckte es, während er ihr schweigend in das Innere des Hauses folgte. Auf dem matt beleuchteten Flur wandte sich das junge Mädchen nach ihm um. Die Erregung, welche ihr das Herz zu zersprengen drohte, ließ sie zum ersten Male in ihrem Leben die kindliche Ehrfurcht gegen den Vater vergessen. „Du hast Deine Tochter in Verzweiflung und Verderben hinausgestoßen, Vater, das war eine Grausamkeit — nein, das war schlecht!“ Sie eilte die Treppe hinauf, die in das niedere erste Stockwerk führte, und Wellhausen machte keinen Versuch, sie zurückzuhalten. Er, der seinen Töchtern gegenüber stets mit unerbittlicher Strenge auf die Wahrung seiner väterlichen Autorität bedacht gewesen war, hatte kein Wort der Zurechtweisung für Ilse. Gesenkten Hauptes schlich er in das Wohnzimmer zurück, wo noch die Reste der Abendmahlzeit auf dem gedeckten Tische standen, und völlig gebrochen ließ er sich auf das Sofa niedersinken. Viertelstunde auf Viertelstunde verstrich, ohne daß er sich aus dieser Stellung erhoben hätte, um sein Lager aufzusuchen. Zuweilen wohl neigte sich sein Kinn tiefer zur Brust herab, und auf die Dauer von Minuten überwältigte ihn der Schlummer. Aber es mußten beängstigende Träume und Vorstellungen sein, die ihn in diesem leichten Halbschlaf heimsuchten, denn er fuhr jedesmal nach kurzer Zeit mit allen Anzeichen des Schreckens in die Höhe und blickte verstört umher, ehe ihm die Wirklichkeit wieder zu vollem Bewußtsein gekommen war.— Der Regen hörte endlich auf, und die Heftigkeit des Sturmes schien gebrochen. Fahl dämmerte fern im Osten der kommende Tag. Schon seit mehreren Stunden war die Lampe erloschen, und eine durchdringende, feuchte Kälte erfüllte das kleine Zimmer, an dessen Fenster mit bleichem, übernächtigem Antlitz Wellhausen noch immer auf die Rückkehr der Tochter harrte, die er von sich gestoßen hatte in ihrer Noth. Bei jedem Geräusch, das dem Knarren einer eisernen Pforte glich, hob er erwartungsvoll den Kopf, um alsbald zu erkennen, daß es wieder nur eine Täuschung gewesen sei, und als der erste Schimmer des Frühlichts das trostlose Straßenbild mit dem aufgeweichten schlammigen Erdreich und den zahllosen Regentümpeln erhellte, da schlug er die Hände vor das Gesicht und stöhnte qualvoll auf. 2. Der große Schreibtisch zwischen den beiden Fenstern und die dicht gefüllten, bis zur Decke emporreichenden Bücherbretter an den Wänden kennzeichneten das hohe, luftige Gemach als das Arbeitszimmer eines Schriftstellers oder Gelehrten. Neben diesem einfachen Handwerkszeug einstigen Schaffens aber hatten in dem Raume noch zahllose andere Dinge Platz gefunden, die für den Sammeleifer, das Kunstverständniß und den Schönheitssinn des Bewohners ein rühmliches Zeugniß ablegten, denn es war unter diesen künstlerischen und kunstgewerblichen Erzeugnissen mannigfachster Art kaum ein einziges Stück, das nicht mit Recht auf einen besonderen Werth hätte Anspruch machen dürfen. Die schöne Zeichnung des kostbaren alten Smyrnateppichs, der den Fußboden bedeckte, wurde nur hier und da in kleinen Ausschnitten sichtbar, da mehrere Tiger= und Bärenfelle von seltener Größe sie verbargen, und was die Büchergestelle von den Wänden noch freigelassen hatten, war bis auf den winzigsten Streifen ausgenutzt für Bilder, Waffen und Rüstungsstücke von verschiedenartigster Herkunft und Form. Wenn das Gemach auf den ersten Blick somit fast das Aussehen eines kleinen Museums hatte, so unterschied es sich von einem solchen doch sogleich durch die anmuthende Behaglichkeit und Wohnlichkeit, die es bei aller Buntheit seines Inhaltes augenfällig auszeichnete. Trotz der musterhaften Ordnung, die unverkenndar bis in das verborgenste Winkelchen hinein obwaltete, war nirgends jene Steifheit und jenes Streben nach symmetrischer Anordnung wahrzunehmen, die auf den Fremden stets gleich einer Warnungstafel mit der Aufschrift„Rührmichnichtan!“ zu wirken pflegt.(Fortsetzung folgt.) entsprechend, kommt der Präsident der Republik in die Hauptstadt Ew. Majestät, um die so mächtigen Bande zu dekräftigen und noch enger zu knüpfen, die unsere beiden Länder verbinden. Indem ich den Boden Rußlands in dem Augenblicke betrete, wo das Herz der beiden Völker im Einklang schlägt in dem gleichen Gedanken der gegenseitigen Treue und des Friedens, erhebe ich mein Glas zu Ehren Seiner Majestät des Kaisers aller Reußen, Ihrer Majestät der Kaiserin und ganz Rußlands. Das Orchester spielte hierauf die russische Hymne. Türkei. Konstantinopel, 23. Aug. Da in der gestrigen Versammlung der Botschafter nicht alle Botschafter Instruktionen hatten, theilte der Doven dem Minister des Auswärtigen mit, daß die Sitzung vertagt sei. Trotz des fortdaueinden englischen Widerstandes bezüglich der Einreihung des Modus betr. die Räumung Thessaliens hofft man in diplomatischen Kreisen, daß eine gütliche Einigung und baldiger Friedensschluß erfolgen werde. — 23. Aug. In Folge eines Geständnisses der Bombenwerfer wurden die Hauptmitglieder der Konstantinopeler Gruppe des armenischen Komitees in einer Versammlung verhaftet und wurden viele Schriftstücke beschlagnahmt. Die Hinrichtung der 5 Attentäter wird dieser Tage erfolgen. — 23. Aug. Ueber die jüngsten Bomben=Attentate meldet man, daß diese sinnlosen Versuche nur dem Bestreben entspringen, dauernd Unruhe und Aufregung in Konstantinopel zu verbreiten, und nicht der Ausdruck einer ernsten Bewegung sind. Die gefährlichen armenischen Komitees stehen nach allem, was Kenner der Verhältnisse wissen, diesen Putschen ganz fremd gegenüber. Man schreibt hierüber der„K. Ztg.: In der Ottomanbank stellte sich ein Mensch ein, der ein Paket unter dem Arm trug, ging durch die Posten und Thürhüter am Thor und war im Begriff die Treppe zum ersten Stock emporzusteigen, als ihn ein halbwüchsiger Diener anhielt. Auf die Frage, wohin er wolle, antwortete der Armenier, zur Kasse, und wurde bei längerm Befragen so verlegen, daß er schließlich statt aller Antwort versuchte, mit der Zigarette die Zündschnur, die aus dem Paket hing, anzuzünden. Ein furchtbarer Faustschlag eines herangekommenen Kroaten streckte ihn in dem Augenblick zu Boden, dann warfen sich die Umstehenden auf ihn und fesselten ihn. Direktor Wülfing(der Sohn des vormaligen Pastor W. in Wald und Remscheid) den der Lärm herbeirief, ordnete die Untersuchung des Menschen an, und es fanden sich bei ihm ein scharfgeladener Revolver desselben Modells wie die im Vorjahr bei den Bankstürmern entdeckten, Carlouchen und seine eigene Photographie, von einem hiesigen Photographen gemacht, der klarste Beweis, daß er nicht, wie er behauptete, vor 2 Tagen zum erstenmal nach Konstantinopel gekommen ist. Der Mensch wurde der Polizei überliefert.— Augenscheinlich heabsichtigten die Armenier, durch diese wie auch die gemeldeten anderen Putsche die Türken zu einem neuen Blutbad aufzustacheln, um dadurch die Friedensverhandlungen dicht vor dem gedeihlichen Abschluß zu unterbrechen. Es ist thöricht, daß in Konstantinopel alle Welt glaubt, England stecke hinter diesen Anschlägen; man darf aber diese Ansicht nicht verschweigen, weil sie die öffentliche Meinung bezeichnet. Man traut jetzt nach der Weigerung des Kabinets von St. James, in der Räumundsfrage nachzugeben, Großbritannien eben alles zu und denkt, die eigensüchtigen Zwecke ließen es jedes Mittel gebrauchen. — 23. Aug. 22 Mohammedaner, welche wegen der Theanayme an den letzten Unruhen in Tokat zum Tode verurtheilt worden waren, wurden zu lebenslänglichem Kerker begnadigt. Die Verurtheilung von 44 anderen Personen zu verschiedenen Freiheitsstrafen wurde bestätigt. Die Mehrzahl der Sträftinge wird in Tripolis untergebracht werden. 88 Meter lange Säulenhalle die Rückseite des Denkmals, zwischen ihr und dem Mittelbau befinden sich die 7 Meter hoch über dem Gelände angeschüttete Hochterrasse, zu welcher Treppenanlagen hinaufführen. Die Hochterrasse hat einen Flächenraum von 1200 Quadratmeter. Die Bildhauerarbeiten bestehen im wesentlichen aus einem auf der vorderen Stützmauer eingemauerten Adlerfelde mit der Inschrift:„Wilhelm dem Großen"; ferner aus Wappen und Trophäen. Im Friese des Hauptgesimses des Mittelbaues stehen die Schlußreime des Gedichtes„Frühlingsgruß an das Vaterland“ von M. von Schenkendorf:„Nimmer wird das Reich zerstört, wenn Ihr einig seid und treu!“ An der Rückseite des Frieses steht die Inschrift:„Errichtet von der Rheinprovinz im Jahre 1897.“ Das Denkmal ist, abgesehen von den Unterbauten bezw. der Gründung der einzelnen Bautheile, für welche die Pläne an der Zentralstelle in Düsseldorf bearbeitet wurden, von dem Architekten Professor Bruno Schmitz und dem Professor Hundrieser, beide in Berlin, entworfen. Die Kosten des ganzen Baues 1.600000 Maetz. IFr. 3te, wischen 1.50000 und bei dem Landrathsamt in 22. Aug. Für die Feier der Vollendung des Provinzial denkmals für Kaiser Wilhelm den Großen ist nachstehendes Programm festgesetzt und vom Kaiser genehmigt worden: Dienstag, den 31. Aug., Vormittags 11 Uhr, Eintreffen Ihrer Majestäten auf dem Festplatze zu Schiff vom königlichen Schlosse her. Empfang Ihrer Majestäten durch die Spitzen der diesseitigen Militär= und Zivilbehorden und Vertreter des Provinzial=Verbandes. Kanonensalut von Ehrenbreitstein. Vortrag einer Begrüßungshymne durch die vereinigten Koblenzer Gesangvereine und den Kölner Männer=Gesangverein.(Unterlegter Text von Hauptmann a. D. Henoumont=Düsseldeutschen Lied von Schneider). Festrede des Fürsten zu Wied, Landesmarschall der Rheinprovinz; Hoch auf Ihre Majestäten. Gesang der Nationalhymne, Kanonendonner, Glockengeläute. Festlied, gesungen von den vereinigten Koblenzer Gesangvereinen. Besichtigung des Denkmals und Rundgang um dasselbe, Vorstellung der von Ihren Majestäten etwa dazu befohlenen Herren. Abnahme der Parade über die Truppen auf dem Rheinwerft. Rückkehr Ihrer Majestäten zu Schiff nach dem königlichen Schlosse. Abends 9 Uhr Beleuchtung des Denkmals, der Mosel= und Rheinufer und der umliegenden Höhen. Rheinfahrt Ihrer Majestäten zur Besichtigung der Beleuchtung. Weiterhin findet um 1 Uhr bei dem Erbgroßherzog von Baden Frühstück statt, an dem die Majestäten theilnehmen. Um 1 Uhr veranstaltek Geheimrath Wegeler im Stadttheater ein Festbankett für die Abgeordneten des Provinziallandtages. Um 6 Uhr findet im Residenzschlosse ein Diner statt, welches der Kaiser den Provinzialständen der Rheinprovinz gibt. Nach der Rheinfahrt fährt das Kaiserpaar zum Bahnhof. Betzdorf a. d. Sieg, 22. Aug. Ein Gesanzverein beging das Fest seiner Fahnenweihe in der üblichen Weise. Auch 12 Ehrenjungfrauen wirkten hierbei laut der „Fr. Ztg. mit und zur Erinnerung an den denkwürdigen Tag wollten sich die reichgeschmückten Schönen photographiren lassen. Auf einem hohen Podium nehmen sie Platz, der Photograph arrangirt die Gruppe wirkungsvoll. Noch einen letzten prüfenden Blick, dann ruft er bedeutungsvoll:„Recht freundlich, meine Damen, jetzt geht's los!“ Sein Kopf verschwand unter dem Tuche Rheinland und Westfalen Remscheid, 23. Aug. Auf der Straßenbahn sind am gestrigen Sonntag 8500 Personen befördert worden. Hilden, 21. Aug. Das Stadtverordneten=Kollegium hierselbst hat für die durch Ueberschwemmungen in Bedrängniß geratbenen Württemberger, Schlesier und Sachsen 1000 Mk. bewilligt.— Bezüglich der auf der elektrischen Bahn Vohwinkel—Düsseldorf— en—Ohligs zu verwendenden Wagen erklärte sich die Versammlung damit einverstanden, daß die Strecke mit Motor= und im Sommer mit solchen und Anhängewagen befahren wird. Köln, 23. Aug. Castan's Panoptikum, welches bisher nur durch einen hölzernen Rundbau ver" an der Hohestraße, ein eigenes Zeim gefunden, un zwar in einem eizens zu diesem Zickerrichteten massiven Neubau. Am Samstag wurde das Unternehmen eröffnet. Durch eine Art Vorraum, einen Kuppelsaal, an dessen Seiten man bereits große Gruppendarstellungen bewundert, betritt man die große Ruhmeshalle, und an der Südseite der letztern schließt irten an, endigend in einen Palmenwald. Auch das ganze obere Stockwerk enthält plastische Darstellungen, meist große Gruppenbilder, und an der Süd.., ist dort ein Vortragesaal angegliedert mit einer Tuhne, auf welcher die jeweils anwesenden Spezialitäten auftreten, auf der aber auch die berühmten Illusionen Castan's gezeigt werden. Es ist, wie die„K. Volksztg. schreibt, unmöglich, nach einem flüchtigen Rundgange, die sowohl in der Gesammt=Anordnung wie in der EinzelAusführung großes künstlerisches Geschick verrathenden Darstellungen zu schildern, oder auch nur alle aufzuzählen. — 23. Aug. Gestern Vormittag fiel in einem Neubau ein Stuckateur aus der Höhe des 3. Stockwerks in den Keller und blieb sofort todt. Koblenz, 22. Aug. Das Denkmal der Rheinprovinz für Kaiser Wilhelm I. am deutschen Eck geht seiner Vollendung entgegen. Es ist ein massives Bauweik; Wucht und breite Entfaltung der Massen, einfache Größe im Grundgedanken der Anordnung und eine vollendete Abstimmung des Maßstabes der Einzeltheile zum Ganzen zeichnen es aus. Von der umfangman hät, daß Zugn sid einen Veziss macken, wenn Kubikmeter Granit, wovon einzelne Zentner wiegen, verwendet wurden; 4500 laufende Meter Treppenstufen wurden gelegt und 15,000 Gerdierschee Sondmasen umsaßt die Schüttung hau mit der dierge Du Denkmal bestcht aus einem Mitteldiesen Mitelban ge gggeiden Pfeilerhalt, einem 350 Mweer umgerenden Saulengang und den großen Witter langen Ufermauern an Rhein und Mosel. In den Ufermauern befinden sich rhein= und moselseitig große Treppenanlagen. Der Kaiser ist in Geneials=Uniform zu Pferde dargestellt, er trägt Helm mit Busch, den Hermelinmantel um die Schultern. Die Reiterfizur mit d. Pferde ist 14 Meter hoch. Neben dem Kaiser schreitet ein Genius, der auf einem Kissen die lorbeerumrankte Kaiserkrone trägt. Diese Figur ist 9 Meter hoch. Die ganze aus Kupfer getriebene Gruppe wiegt mit den Eisengerippen 800 Zentner. In einem Abstande von 21 Metern vom Mittelbau umgibt eine des Apparates. Und es ging los! Mit fürchterlichem Krachen brachen die Bretter des Podiums durch und Beine, Arme, Köpfe, weiße Kleider und bunte Unterröcke bildeten ein wüstes Chaos. Zum Glück blieben alle Knochen heil und nur verschiedene Schrammen und Beulen sind den Betheiligten als Erinnerung an die verkrachte Aufnahme geblieben. „ Essen, 23. Aug. Das Kohlensyndikat hat bechiessen, an das Unterstützungskomitee in Berlin für die Ueberschwemmten die Summe von 30000 Mark zu überweisen. — 23. Aug. Der König von Siam wird nach den Besuchen in Berlin, Schwerin und Hamburg auch Shies. Faoge bei Geheimrath Krupp zur Besichtigung des B. ig“wverkes verweilen. Von hier begibt er sich nach Kettwig, 23. Aug. Kommerzienrath Krupp hat dem hiesigen Kriegerverein nachträglich aus Anlaß der im Juli stattgefundenen goldenen Jubelfeier den Betrag von 1000 Mk. geschenkt. Der Vorstand des Vereins hat beschlossen, daß diese Summe unter Hinzulegung von weiteren 1000 Mk. aus den Ueberschüssen des Jubelfestes als Grundstock zu einem Kriegs=Invalidenfonds festgelegt werden soll. Von den Zinsen ollen bedürftige Kameraden, welche die Feldzüge mitgemacht haben, unterstützt werden. Rheinberg, 22. Aug. Heute feierte der Notar Justizrath Kewer sein 60jähriges Dienstjubiläum. Der jährige Herr, der älteste aktive Notar und Rechtswald im Ryeinlande und wahrscheinlich auch in der preußischen Monarchie, versieht noch, geistig und körperlich Bütrger dach angschen. Juritz so ster auch als Cleve, 21. Aug. Mit dem 1. Oktober d. J. tritt der Direktor der hiesigen Landwirthschaftsschule, Dr. Fürstenberg, in den wohlverdienten Ruhestand. Derselbe war seit 1868, und zwar anfangs als Direktor der Ackerbauschule, dann als Direktor der daraus hervocgegangenen Landwirthschaftsschule hierselbst thätig. Hattingen, 23. Aug. Auf einer Zeche wurde ein Arbeiter von einer Personenzug=Lokomotive erfaßt, gegen einen Kohlenwagen geworfen und dadurch so schwer verletzt, daß er alsbald seinen Geist aufgab. Witten, 22. Aug. Im Krankenhause starb die Frau des Arbeiters R. an den Folgen einer Mißhandung, welche ihr in der Nacht vorher ihr dem Trunk erzebener Mann hatte zu theil werden lassen. Der unnatürliche Gatte entging seiner Verhaftung durch die Flucht. Padervorn, 22. Aug. Bei dem hiesigen Infanterie=Regiment Nr. 158 wurden 221 Volksschulehrer eingekleidet, um in 10 Wochen ausgebildet zu werden. Stadt= und Landlreis Solingen. Solingen, den 24. August. Am nächsten Freitag wird eine Stadtverordneten=Sitzung stattfinden, auf deren Tagesordnung u. A. auch die Bewilligung einer Summe zu Gunsten der Ueberschwemmten steht. Herr Hauptmann Gawlick, Batterie Chef vom Feldartillerie=Regt. Nr. 7, ist unter Stellung zur Disposition mit Pension zum Bezirksoffizier bei dem Landwehr=Bezirk Solingen ernannt. — Nach der Dienstaltersliste der Bürgermeister des Rezierungsbezirks Düsseldorf können im Jahre 1898 u. A. folgende Bürgermeister auf eine jährige Dienstzeit zurückblicken: Bürgermeister Pütz=Meiderich, der am 24. Juni 1873 seine erste Anstellung als Bürgermeister in Höhscheid erhielt, in Lüttringhausen war und seit dem 1. Februar 1881 Bürgermeister in Meiderich ist; Bürgermeister Kaiser in Rommerskirchen, der seit dem 28. Juli 1873 diese Stellung bekleidet und vorher bei der Königl. Regierung in Düsseldorf und Solingen beschäftigt war. — Der Reinertrag des Konzerts, das für die Ueberschwemmten Schlesiens und Sachsens am Sonntag von den Vereinen Männerchor und Phönir veranstaltet worden ist, beläuft sich auf Mk. 1679,15.— Das ansehnliche Ergebniß des Konzerts ist um so erfreulicher, als anderwärts schon namhafte Summen für die Bedürftigen aufgebracht wurden. Z. B. sind infolge des Aufrufes zu Gunsten der Ueberschwemmten in Remscheid rund Mk. 2500 gezeichnet worden. U. A. zeichneten daselbst laut Bekanntmachung des Oberbürgermeisters Komm.=Rath Hasenklever und Moritz Hasenklever 300 Mk., Komm.=Rath Rob. Böker 200 Mk., Geh. Komm.=Rath Friederichs 150 Mk. Ferner liegen vor: 4 Beiträge à 100 Mk., 16 à 50 Mk. — Die Königl. Eisenbahn=Direktion Elberfeld erklärt in einer Zuschrift an ein Elberfelder Blatt: „Die Angabe, daß nach Verfügung der Königlichen Eisenbahn=Direktion„fernerhin der Güterverkehr auf der Strecke Remscheid=Solingen auf den Stückgut=Transport beschränkt sei“, ist gänzlich aus der Luft gegriffen. Die Klagen über Zugverspätungen, Versäumniß der Zuganschlüsse sind dadurch hervorgerufen worden, daß sich in Folge Umbaues des Bahnhofs Remscheid der prompten Betriebsabwickelung Schwierigkeiten außerordentlicher Art entzegenstellten. Inzwischen haben diese Schwierigkeiten im Wesentlichen beseitigt werden können.“— Ueber eine inzwischen vorgekommene Zugverspätung erfahren wir, daß am Sonntag Nachmittag der fahrplanmäßig um 2,44 abzulassende Zug erst einige Minuten nach 3 Uhr in der Richtung nach Ohligs abfuhr. Der bezeichnete Zug fährt übrigens, was manchen Reisenden nicht bekannt sein wird, nicht immer von dem Geleise am mittleren Bahnsteig jenseits der Ueberführung, sondern auch vom vordern Geleise aus. — Das Stiftungsfest des Artillerie=Vereins hat mit dem gestrigen Tage seinen Abschluß gefunden. Nachmittags wurde ein Ausflug nach Müngsten gemacht unter Begleitung der Kapelle des Rhein. FußArtillerie=Regiments Nr. 8 aus Metz; bis Krahenhöhe wurde die elektrische Bahn benutzt, während der Fahrt spielte die Musik flotte Weisen. Bei Herrn Ortmann unterhalb der Riesenbrücke zu Müngsten wurde Rast gemacht und der Kaffee eingenommen, welcher vortrefflich mundete. Abends ging's unter munteren Scherzen wieder nach Solingen zurück; auch diesmal wurde der Straßenbahn ein Nickel geopfert. Im Kaisersaal wurden dann bei den Klängen der Militärkapelle die Abendstunden angenehm verbracht. —.— Der Scheerenschleifer=Verein hielt gestern Avend im Hoppeschen Lokale am Grünewald eine Versammlung ab, in der Verschiedenes zur Berathung vorlag. In Betreff der auf der Tages=Ordnung stehenden Statistik wurden von der Versammlung 2 Mitglieder gewählt, welche die Bezirke Wald, Ohligs und Haan aufzunehmen haben, damit die Sache fortschreitet. Die Beschlußfassung über die Regulirung des Preisverzeichnisses wurde bis zur nächsten Versammlung vertagt. — Der Solinger Bäcker=Gesellen=Verein gedenkt am nächsten Sonntag, den 29. ds. Mts., sein Stiftungsfest durch Festzug, Konzert und Ball zu feiern. Viele auswärtige Vereine haben ihre Betheiligung schon zugesagt, ebenfalls die hiesigen Bäckermeister. Der Festzug wird auf dem St. Seb. Schützenfelde Aufstellung nehmen und sich durch die Hauptstraßen der Stadt bis zum Festlokal, dem Bungards'schen Lokale am Grünewald, bewegen. elektrische Straßenbahn beförderte gestern 5600 Personen.— Auf der Straßenbahn werden zur Zeit Versuche mit neuen helltönenden Glocken angestellt. Ein mit dieser neuen Warnvorrichtung versehener Wagen erregte heute bei seinen Fahrten die Aufmeiksamkeit des Publikums. Die Königliche Regierung in Düsseldorf hat folgende Verfügung betreffs der Ferien für Volksschulen erlassen:„Mit dem 1. April k. Is. wird eine neue Ferienordnung für die Volksschulen der Rheinprovinz in Kraft treten, in welcher die Dauer der Hauptferien auf fünf Wochen festgesetzt wird. Mit Ermächtigung des Herrn Ministers wollen wir indeß schon für das lauende Jahr gestatten, daß an denjenigen Orten unseres in denen öffentliche höhere Lehranstalten bestehen, die Volksschulferien übereinstimmend mit den Ferien dieser Schulen fünf Wochen betragen. Sie wollen diese Verfügung in geeigneter Weise bekannt machen.— Für die Volks=Schulen im Stadtkreise Solingen wird diese Verfügung in diesem Jahre nicht in Kraft treten, sondern die Ferien werden vom 26. August bis einschl. 22. Sept. dauern. Hiervon machen nur einige Schulen der Außenorte eine Ausnahme der Erntearbeiten wegen. — Der Spezialitäten=Zirkus W. Immans, z. Zt. in Trier, wird in den nächsten Tagen hier eintreffen, um eine Reihe von Vorstellungen zu geben. Der Zirkus bietet Raum für 3000 Menschen; das Orchester eingerechnet, beschäftizt er 80 Köpfe. — Der Elberfelder Turnerverband feierte am Samstag und Sonntag auf der„Neuen Hardt“ sein 4. Verbands=Fest, verbunden mit großem nationalen Turnerwettstreit. Im Ringen wurde Herrn NippesWiddert der 1. Preis, am Reck Herrn Fischer=Solingen der 1. Preis zuerkannt. .— In der Villa Goldenberg bei Remscheid findet morgen Nachmittag wiederum Militärkonzert statt, ausgeführt von der Kapelle des Artillerie=Regts. Nr. 33 aus Metz. ##..— Als Gebrauchsmuster wurden eingetragen: Mit Pragung versehene Messerschaalen, aus Vulkanfiber oder Balenit für C. H. Müller, Solingen, Eisenstraße, — Taschenmesser mit in Schlußlage zwischen den Heftschauten eingebettetem Korkzieher für Hugo Köller, Solingen,— Durch seitlich angebrachte Federn in der geschlossenen und geöffneten Stellung gehaltener Korkzieher oder dergl. Instrumente an Taschenmessern für Gebr. Schmachtenberg, Solingen,— Gegabelter, jedernder Gang an Korkziehern und ähnlichen Instrumenten für Gebr. Schmachtenberg, Solingen, — Haustelegraphenschild mit in der Grundplatte verSaensbrachten Nischen zum Zwecke der Auswechselralan von Ramensvezeichnungen oder dergl. für I. Buscher, Solingen,— Haustelegraphenschild mit in der Grundplatte vertieft angebrachten Aussparungen zum Zweck der Auswechselbarkeit von Etagenbezeichnungen oder dergl. für J. Buscher, Solingen,— Schirm, dessen Spitze und Griff umlegbar sind für Bremshey & Co., Ohligs. handfeste Vertreterinnen des zarten Geschlechts geriethen gestern in Streit, wobei die eine einen Besen ergriff und auf die andere derart damit losgug, daß die Gegnerin ein Loch im Kopf davontrug. Der Polizei ist Anzeige erstattet. .„Gestem Abend wurden zwei junge Burschen polizenlich abgeführt, die beschuldigt sind, aus einem Musikinstrumentengeschäft an der Kölnerstraße 2 Harmonikas im Werthe von zusammen 72 Mk. und eine Mundharmonika entwendet zu haben. Die veruntreuten Gegenstände wurden dem Eigenthümer wieder zugestellt. Der Messerreider aus Höbscheid, der gestern zu einem Termin nach Lindenhof vorgeführt wurde, wird — Ein etwa 47 Jahre alter, von seiner Frau get lebender Mann von hier(Blumenstraße) wurde brechene fesigen Pald wigen eines Sitlichlelcder. plichtigen Kinde, unen besangen an einem noch schulberübte, in ein dortige Gesctäfteloakal eindrang Sa ege i. e. 1s ie wid teehat zu verantworten haben. 6 wird — Am Sonntag Nachmittag wurde, wie uns gerheilt wird, eine in einer Gartenlaube arglos ältere Frau, toährend das Gefährt vor der Wirtbsch. B. in Stöcken hielt, durch einen Steinwurf am Kopfe blutig verletzt. Die aus der Gaststube Herbei. eilenden konnten des Thäters, eines halbwüchsigen Bursch, leider nicht mehr habhaft werden. Glücklicherweise ie die Verwundung der Frau nur unerheblich. Es thät, wahrlich Noth, den Uebermuth solcher unverschämter Po. trone durch eine exemplarische Strafe abzukühlen. — Einem Verzeichniß über die Klasseneintbei lung der Orte des Kreises entnehmen wir Folgendes (Bei den Orten, welche vorher einer anderen Servisklaßs, angehörten, ist die letztere durch Angabe der eingeklammerten Zahlen angegeben. 1. Servisklasse: Solingen(III) 3. Servisklasse: Gräfrath, Obligs(V), Wald. 4. Serpig. klasse: Burscheid, Höhscheid, Leichlingen, Neukirchen, laden. 5. Servisklasse: Alle übrigen Ortschaften. ..— Die Einstellung der Rekruten erfolgt in diesem Jahre bei der Kavallerie des ersten Armeekorv und der Garde am 2. Oktober, bei allen übrigen Waffer. gattungen am 14. Oktober. Die Krankenwärter werde bereits am 1. Okt. eingestellt. — Wie unsere Jagdfreunde zu ihrem Leidwesen e fahren, ist die diesjährige Hühnerjagd recht unergiebig Dagegen scheint sich die diesjährige Hasenjagd na# den seitherigen Beobachtungen so günstig wie seit vieler Jahren nicht, zu gestalten. — Die„Statistische Korrespondenz" beziffert den Saatenstand in Preußen Mitte August: Winterweizen 2,5, Sommerweizen 2,8, Winterspelt 2,1 Winterroggen 2,8, Sommerroggen 2,2, Sommergerste 3.0, Hafer 3.0, Erbsen 3,4, Kartoffeln 2,7, Klee 2.5, 2,6(2 ist gut, 3 mittel). Die starken Niederschläge im Juli=Drittel hemmten ungemein die ErnteArbeiten. Der Ertrag des Weizens ist in der Mehrzahl befriedigend; der Ertrag des Roggens entspricht den Erwartungen nicht. Gerste ist in den von Nässe heimgesuchten Gegenden minderwerthig. Hafer kaum mittelmäßig. Kartoffeln versprechen eine gute Mittelernte. — Durch eine Zuschrift aus einer norddeutschen Provinzial=Hauptstadt werden wir gebeten, darauf aufmerksam zu machen, daß„zahlreiche hiesige Handeltreibende und namentlich kleinere Fabrikanten stets verfehlen, in ihren Rechnungen Straße und Hausnummer aufzuführen. Jawieweit diese Zuschrift zutrifft, vermögen wir nicht zu entscheiden. Eigentlich sollte die Mahnung überflüssig sein; aber in dem uns zugegangenen Schreiben wird ausdrücklich betont, daß hier in genannter Beziehung„viel gesündigt“ werde. * Höhscheid, 24. Aug. Gestern Nachmittag fand zu Lindenhof eine Ortsbesichtigung durch den Herrn uchungsrichter des Königl. Landgerichts zu Elberfeld statt. Zu diesem Zwecke wurde der Messerreider P. von hier aus dem Kantongefängniß zu Solingen hierhergeleitet und vorgeführt. Außerdem wurden einige Zeugen in der bekannten und letzthin vielbesprochenen Angelegenheit des tödtlich verletzten Zimmermanns Schmidt vernommen. *— 23. Aug. In dem Bericht des„Ohl. Anz.“ über den umfangreichen Brand zu Löhdorf wird u. A. mitgetheilt: Die 1. Kompagnie der Höhscheider Wehr war dieserhalb auch schon hier und da thätig gewesen; im Uebrigen aber mußte die Mannschaft das Haus brennen lassen, da die Schläuche zur Spritze nicht so lang waren, um von dem etwa 1000 Meter entfernt liegenden Brunnen Wasser zu holen. Weiter heißt es: Auf Bitten der Höhscheider Wehr sah sich die Ohligser Wehr veranlaßt, noch einige Zeit zu verweilen. In dem genannten Blatte wird ferner über das Verhalten einiger Zuschauer Beschwerde geführt, welche es nicht lassen konnten, die Feuerwehrmannschaft zu hänseln; es könnte diesen Spottvögeln nichts schaden, wenn sie mal entweder eine ordentliche Dousche bekämen oder aber für einige Stunden in Polizeigewahrsam gebracht würden.— Uebereinstimmend mit den Mittheilungen des„O. Anz. wird dem„O. Tagebl.“ noch folgendes gemeldet:„Die Alarmirung der Ohligser Feuerwehr war als ein Glück zu betrachten, denn die bereits anwesende Höhscheider Wehr hatte nicht genügend Schläuche mitgebracht und war so zur Unthätigkeit verurtheilt. Die Brandstelle liegt nämlich ziemlich abseits, und das Wasser mußte weit hergepumpt werden. Durch das Erscheinen unserer Feuerwehrleute wurde ein unabsehbares Unglück verhütet.— Sofern die vorstehend wiedergegebenen Mittheilungen über die Ausrüstung der Höhscheider Wehr zutreffend sind, erscheinen schleunige Maßregeln zur Vervollständigung des Schlauchmaterials dringend geboten. Die Höhscheider Wehr, deren Tüchtigkeit und Leistungsfähigkeit Niemand bezweifelt, muß auch ohne die Hülfe einer Nachbarwehr in den Stand gesetzt sein, ihren Zweck zu erfüllen. Wald, 23. Aug. Ein sehr bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Samstag auf der Schützenstraße. An einem mit schwerer Last beladenen Wagen eines hiesigen Fuhrunternehmers wollte ein Verwandter deselben, ein 25 jähriger junger Mann, die Bremse andrehen und wurde unglücklicherweise von einem großen Hinterrade erfaßt; er fiel, wie die„Wald. Ztg. schreibt, zur Erde und das Rad ging dem Aermsten über den rechten Fuß, denselben furchtbar zerquetschend. Mehrere hiesige Aerzte waren schnell zur Stelle und legten einen Nothverband an, worauf der Verunglückte nach dem Solinger Krankenhause gefahren wurde.— Erfreulicherweise besteht Aussicht dafür, daß dem Verunglückten sein Fuß erhalten bleibt. Gerichts=Verhandlungen. Sitzung des Schöffengerichts. „* Solingen, 24. Aug. Vorsitzender: Herr AmtsGerber, Schöffen: Herren Rudolf Römer zu Höhscheid und Karl Willms von hier, Vertreter der Staatsanwaltschaft: Herr Amtsanwalt Hermes, Gerichtsschreiber: Herr Aktuar Persing.— Ein 26 Jahre alter Tagelöhner von hier hatte sich wegen Beleidigung eines Stationsassistenten zu verantworten; er war geständis, und seine Ausreden erwiesen sich nicht stichheltig; 6 hm jedoch wegen bisheriger Unbescholtenheit Bilgernde umstande zugebilizt und er darum zu 20 M. cafe oder 4 Tagen Gefängniß verurtheilt. Die Verhandlung gegen einen 49 Jahre alten Tagelöhner von hier(4. Feld) wegen Betrugs zum Nachtheil eine anderen Tagelöhners daselbst um 3 Mark wurde Ladung eines weiteren Zeugen vertagt.— Gegen eine nach nicht 17 Jahre alte Dienstmago von hier, welde geständigermaßen ihrem vormaligen Dienstherrn, einen Goldarbeiter, mehrere Schmuck= und Goldsachen uneiner Hausgenossin kleine Geldbeträge gestohlen halte, erkannte das Gericht mit Rücksicht auf reumüthizes ständniß, Jugend und bisherige Unbescholtenheit auf? Tage Gefängniß; zugleich wurde der Angeklagten eröffnet, daß bei fertgesetzter guter Führung ihre Begnadigung in Anregung gebracht werde.— Gegen einen 17 Jahre alten Laufburschen war wegen Sachbeschädigung, gegen eine Händlerin von hier wegen Anstiftung dazu Anklage „hoben. Es handelt sich um ein Plakat, welches ein gankurrent der zweiten Angeklagten bei deren Abzuge aus dem bis 1. Mai bewohnten Lokale an dessen Ladenzhür angebracht hatte, worin darauf hingewiesen wurde, gaß sich das Verkaufslokal nunmehr gegenüber(wo der Konkurrent ein gleiches Geschäft angefangen hatte) befinde und welches der erste Angeklagte auf Wunsch der zweiten abgerissen hat. Das Gericht erachtete den Thatbestand der Sachbeschädigung erwiesen und verurtheilte unter Annahme mildernder Umstände in weitestem Maße den ersten Beschuldigten zu einem Verweise, die zweite zu 3 Mark Geldstrafe oder 1 Tag Gefängniß.— Ein hiesizer Fuhrknecht, welcher der elektrischen Straßenbahn nricht vorschriftsmäßig ausgewichen sein soll, erlangte Freisprechung. Das Gericht führte aus, daß, wenn der Angeklagte hätte überführt erachtet werden können, eremplarische Bestrafung erfolgt sein würde, daß aber nicht nachgewiesen sei, daß derselbe anders, wie geschehen, habe ausweichen können. Zwei jugendliche Frauenspersonen von Elberfeld im Alter 21 bezw. 18 Jahren waren der Landstreicherei angigt. Die Sache wurde zu weiteren ErmittelunUvertagt.— Wegen Nichtbeschaffung eines ordundmäßigen Unterkommens hatte sich ein 48 mitt alter Tagelöhner von hier zu verantworten. ab, ewandte ein, er habe nach seiner Entlassung aus sinderankenhause noch kein festes Logis finden können, er nicht soviel verdient habe, um Kostgeld zu bedaß Das Gericht schloß aber aus dem Ergebniß der habsaufnahme, daß der Angeklagte sich nicht die nöthige in gegeben habe, erklärte denselben der ihm zur Last grün Uebertretung überführt, legte ihm eine Woche auf und erklärte diese als durch Vorhaft verbüßt. „„Die Verhandlung gegen 2 Personen von Klauberg egen thätlicher Beleidigung und Mißhandlung eines Hausgenossen wurde behufs Ladung weiterer Zeugen vertagt.— Dann hatte sich ein 16 Jahre alter Messerschlägerlehrling von Krahenhöhe wegen fahrlässiger Körperverletzung zu verantworten. Der junge Mann ist an dem betreffenden Tage auf dem Zweirad die Straße herunter gefahren und hat ein Kind überfahren, welches dabei nicht unerheblich verletzt wurde. Mit Rücksicht auf die Jugend und seitherige Unbescholtenheit des Angeklagten lautete das Urtheil gegen denselben auf 15 Mk. Geldstrafe oder 5 Tage Gefängniß.— Die Verhandlung gegen 2 Fabrikarbeiter von 14—16 Jahren wegen Diebstahls u. s. w. wurde zu weiteren Ermittelungen vertazt.— Freigesprochen wurde ein Hufschmied einerseits und ein Sattlermeister und dessen Ehefrau hierselbst andererseits, welche wegen Beleidigung bezw. wechselseitiger Körperverletzung angeklagt waren. Unparteiische Zeugenaussagen bezüglich der Thätlichkeiten lagen nämlich nicht vor, und die Beleidigung war gegenseitig gewesen, wurde also aufgewogen.— Wegen Werfens mit Asche auf eine Nachbarsfrau hatte ein Arbeiter von Neuenhaus(Höhscheid) eine Strafverfügung erhalten. Die hiergegen angerufene gerichtliche Entscheidung lautete, da die Uebertretung als erwiesen angenommen werden mußte, auf 3 Mk. Geldstrafe oder 1 Tag Haft. Düsseldorf, 13. Aug. Ein hochinteressanter Prozeß schwebt gegenwärtig in 2. Instanz am Oberlandesgericht in Köln. Einem Einwohner von Mettmann war vor 4 Jahren ein Töchterchen im Alter von 8 Jahren gestorben. Der Vater des Kindes behauptete nun, daß das Kind in der neuen evangelischen Schule in Mettmann sich während des Winters den Tod geholt habe, weil das Schullokal ungenügend geheizt, zugig und feucht gewesen sei. Deshalb strengte der Vater gegen die Stadt Mettmann einen Entschädigungsprozeß beim Eiberfelder Landgericht an; dort wurde nach langwierigen Verhandlungen der Anspruch des Vaters abgewiesen. Nunmehr steht in der Sache am 7. Oktober dss. Is. Termin beim Oberlandesgericht in Köln an. Duisburg, 23. Aug. Bekanntlich waren die Wittwe Schula und die Fabrikarbeiter Graat, Sauter und Schmitz wegen Ermordung des Ehegatten Schula bezw. wegen Anstiftung zu dem Verbrechen zum Tode verurtheilt worden. Die Arbeiter Schmitz und Sauter hatten schon ein Mal Berufung eingelegt, welche auch vom Reichsgericht wegen eines Formfehlers angenommen wurde. Das Schwurgericht erkannte dann nochmals auf Todesstrafe, und hiergegen legten die Beiden nochmals Revision ein. Letztere ist aber, wie der„K. Volksztg. aus Leipzig durch den Draht gemeldet wird, heute vom Reichsgericht verworfen worden. Desgleichen wurde die Revision der Wittwe Schula verworfen. Vermischte Nachrichten. Braunschweig, 23. Aug. Die„Braunschweiger Neuesten Nachrichten“ melden, daß die von der Staatsanwaltschaft ausgesetzte Belohnung für die Ermittlung des Schuldigen, der das Eisenbahnunglück bei Eschede veranlaßt hat, 3000 M. betrage. Berlin, 23. Aug. Die Hausbesitzerin Wittwe Schultze mit Tochter, Königgrätzerstraße 35 wohnhaft, waren 14 Tage lang nicht gesehen worden. Man fand sie heute ermordet in Kisten verpackt und mit Erde bedeckt im Keller vor. Ein Schuhwaarenhändler, welcher den Laden über dem Keller gemiethet und bisher nicht bezogen hatte, ist verschwunden. Colmar, 22. Aug. Vor 8 Tazen wurde Abends der hiesige Dragoner Schmitz erschossen. Sch. kam mit einem Jäger und einem andern Dragoner aus einer Wirthschaft und mischte sich in einen Wortwechsel, der dadurch mit dem Eigenthümer des gegenüberliegenden Hauses, Ingenieur Engasser, entstand, daß der Jäger an dessen Thete ein Bedürfniß verrichtete. E. holte im Verlauf des Streites ein Gewehr und erschoß vom gesperrten Thorwege aus den Sch. Er war das einzige Kind von Bergleuten aus Ottweiler bei Saarbrücken und sollte nach dem Manöver abgehen. Die That hat in der Staot ungeheuere Aufregung hervorgerufen, da E. eine bekannte Persönlichkeit ist.(K. Volksztg.) München, 23. Aug. Beim gestrigen 100=Kilometer= Radwettfahren stürzte der Weltmeisterschaftsfahrer Fischer bei der 70. Runde und mußte schwer verletzt vom Platze getragen werden. Bei dem darauf folgenden TandemWettfahren stürzten 2 Viersitzer und 1 Dreisitzer; von den Gestürzten ist einer ernster, die übrigen sind leicht verletzt. Wien, 23. Aug. Feldmarschall=Lieutenant Kirschner, Ritter v. Nordfort, hat sich in Oedenburg mit seinem Dienstrevolver erschossen. Als Beweggrund zu dieser That gilt ein unheilbares Leiden. Pesth, 23. Aug. Etwa 20,000 Maurer und Tagelöhner streiken. Heute kam es zwischen den Ausständigen und der Polizei zu mehrfachen blutigen Zusammenstößen. Zahlreiche Personen wurden verhaftet. New=York, 22. Aug. Während des Radwettfahrens in Hutchison(Kansas) am Freitag stürzte die Zuschauertribüne mit 500 Personen ein. Ueber 20 Personen wurden getödtet; fast alle übrigen wurden mehr oder minder verletzt. (Der Trompeter von Mars=la=Tour), Heinrich Sievers ist am 7. dss. in Cincinnati im Alter von 48 Jahren aus dem Leben geschieden. Sievers war einer jener wenigen, die den berühmten Todesritt des Bredowschen Kuirassier=Regiments am 16. August 1870 überlebten. Er war Trompeter jenes Regiments. Seine Trompete wurde zerschossen und er selbst verwundet. Aber er hielt sich im Sattel und wurde nach dem furchtbaren Ritt für seine Tapferkeit mit dem eisernen Kreuz geschmückt. Er kam im Jahre 1878 nach den Vereinigten Staaten und ließ sich als Hornbläser in Cincinnati nieder. (Eine ganz unglaubliche Kraftprobe) hat dieser Tage der Steinbruchbesitzer Biereder von Möging in Eggendohl abgelegt. Er wettete einen Betrag von 100 M. gegen 20 M., daß er im Stande sei, 2 zusammen 9 Zentner und 77 Pfund schwere Steinstufen frei vom Boden aufzuheben, und er hat diese Wette auch glänzend gewonnen. Er hob zuerst die Stufen frei mit den Armen vom Boden auf, dann legte er eine Kette um die Steine und um seinen Nacken und hob so, mit dem Nacken und den Armen gleichzeitig arbeitend, die Steinlast auf. Dadurch gelang das Kraftstück noch besser, obwohl die Kette auch noch 20 Pfund wog. Der glückliche Gewinner der Wette war insofern im Vortheil, als er solche Kraftleistungen in seiner Heimath schon wiederholt gemacht hatte und also des Erfolges seiner Wette im Voraus sicher war. (Ein eigenartiges Gelübbde,) das eine schöne Amerikanerin aus Liebesgram vor fünfzig Jahren leistete, hat sie nun mit dem Verluste der Sprache zu büßen. Miß Experience Guilford hat im Jahre 1847 geschworen, fünfzig Jahre lang nicht ein einziges Wort zu sprechen, wenn ihre Eltern nicht in ihre Heirath mit einem jungen Beamten willigen, den sie liebte. Jedenfalls haben die Eltern der Miß einen ebenso harten Kopf gehabt wie sie selbst, denn sie ließen es darauf ankommen. Als ihr Bräutigam dann eine andere heirathete, trug sie ihren Gram wortlos und schwieg, ihrem Worte treu, die sich selbst auferlegte Prüfungszeit gewissenhaft ab. Vor wenigen Wochen, als die fünfzig Jahre abliefen, versammelte das jetzt neunundsechzigjährige Fräulein ihre Jugendfreundinnen um sich, um im Kreise ihrer Bekannten das erste Wort nach so langer Zeit zu sprechen. Sie wollte die Begrüßungsrede halten, brachte aber Einen Laut mehr hervor. Die Sprachorgane haben in. Dienst versagt, nachdem sie ein Menschenalter hindurch außer Thätigkeit gesetzt waren und infolge dessen verkümmert sind. Die Aerzte glauben nicht, die Patientin wiederherstellen zu können. (Die Elektrizität als Straßenreinigerin.) Einen elektrisch betriebenen Straßenreinigungswagen haben die Yankees erfunden, welcher den Verwaltungen der Großstädte die Reinigung der Straßen zu erleichtern geeignet erscheint. Dieser 22 Fuß lange Wagen, welcher den Schmutz automatisch aufnimmt und ihn zu den für diesen Zweck vorgesehenen Behältern liefert, kann in der Stunde 10 bis 11 Kilometer zurücklegen. Er enthält unten von elektrischen Motoren bewegte Bürsten, welche den Schmutz auf den Sammler kehren; er selbst wird natürlich auch durch Accumulatoren bewegt, und zu seiner Bedienung sind nur zwei Leute nothwendig, der eine, um ihn zu lenken, der andere, um die Bürsten einzustellen und das regelmäßige Arbeiten des Ganzen zu überwachen. Auf solche Weise kann in 10 Minuten eine Strecke von 1 Kilometer gereinigt werden; die Kosten stellen sich dafür in Amerika auf 1 Dollar, würden aber bei uns bei Weitem nicht so hoch sich belaufen, weil hier die Arbeitslöhne niedriger sind. Durch das Aufsammeln des Straßenschmutzes auf die geschilderte Weise werden weder die Anwohner der Straßen, noch die Vorübergehenden in irgend einer Weise belästigt. Auch zur Reinigung der Straßen von Schnee kann dieser Wagen benutzt werden; seine Spur kann man verengern oder erweitern, je nach der Breite der zu säu: bernden Straße, welche er nur je einmal durchfährt. Ist der Wazen mit Schmutz angefüllt, so erfolgt seine Entleerung innerhalb einer halben Minute durch nur einen Arbeiter, der bloß einen Hebel in Bewegung zu setzen braucht. (Die meisten Patente in Deutschland) hat zur Zeit die Firma Friedrich Krupp in Essen, denn dieselbe besitzt seit ihrer Vereinigung mit dem Grusonwerk in Magdeburg weit über 500 noch giltige deutsche Reichspatente, deren jährliche Taren das nette Sümmchen von 250000 Mark ausmachen. Der nächstgrößte Patentinhaber ist die badische Anilin= und Sodafabrik in Mannheim, welche rund 300 Patente besitzt. Hierauf folgen die Farbwerke vormals Meister, Lucius& Brüning in Höchst a. M., welche etwa 250 rechtsbeständige Patente ihr eigen nennen. Die Konkurrenzfirma Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer& Comp: in Elberfeld besitzt ebenfalls eine stattliche Anzahl Patente, nämlich 200. Es folgt dann die Firma Siemens& Halske in Charlottenburg mit etwa 170 Patenten. Weitere deutsche Firmen mit 50—100 Patenten sind gar keine Seltenheit und insbesondere in der chemischen unnd elektrotechnischen Industrie stark vertreten. (Ueber den Ausbruch des Vulkans Mayön) auf den Philippinen sind jetzt aus Manila die ersten ausführlichen Nachrichten eingetroffen. Der Vulkan, der in der Provinz Albay liegt, ist einer der berühmtesten und gefährlichsten der ganzen Welt. Sein Gipfel befindet sich 2734 Fuß über dem Meeresspiezel im Osten von Liboa und nordöstlich von Albay. Sein Fuß hat ungefähr 26 Kilometer im Durchmesser. Man sieht den Mayön schon in großer Entfernung; er dient den Schiffen, die die Meerenge von San Bernardina durchkreuzen müssen, als Leuchtthurm. Die Gestalt des Vulkans ist kegelförmig. Am 30. Juni kam die Nachricht nach Manila, daß der Krater speie und daß die Lara sich bis zum Meere ergieße. In Baracay stürzten zahlreiche Häuser ein, begraben unter Aschen= und Sandlawinen; die Bewohner des Ortes ergriffen die Flucht. In Tabaco öffnete sich ein klaffender Abgrund. Die Dunkelheit in der Stadt war so groß, daß die Bewohner 3 Tage lang ohne Unterbrechung Licht brennen und Thüren und Fenster fest verschließen mußten, weil der Aschenregen die Luft ganz erfüllte. Die Straßen von Lezazpi und Libog wurden vollständig zerstört, die Bewohner flohen in die Berge. Ebenso war es in Maleliput. Die Stadt Lioog bietet einen grauenhaften Andlick. 115 Leichen lagen auf den Straßen. Die Verluste sind unschätzbar; alle Felder wurden zerstört, die Saaten, die bereits der Ernte nahe waren, wurden vernichtet, zahllose Hausthiere getödtet. Der Krater hatte bereits am 23. Juni begonnen, Asche und Lava auszuwerfen, der Hauptausbruch fand aber erst am 24. und 25. Juni statt. In der ganzen Provinz herrscht eine entsetzliche Panik, fast überall sind die Gewürz= und Kokospflanzungen, der Reichthum des Landes, vernichtet. In Tabaco, wo gerade ein Kirchenfest stattfand, flohen die bestürzten Bewohner in die Kirchen, wo sie sich gesichert glaubten. Mehr als 400 Menschen sind verunglückt; man zählt 250 Todte. Seit 1881 spie der Vulkan fortwährend Rauchwolken und Feuersäulen aus. In der Provinz Albay giebt es noch 2 Krater: Isarog und Bulusan; beide sind aber fast schon auszebrannt; nur manchmal steigen noch, besonders aus dem zweizipfeligen Bulusan, Wasser= und Schwefeldämpfe auf. (Sie erinnerte ihn zu sehr an Muttern.) Neulich war ein„schwerer Junge“ glücklich in ein Berliner Haus gelangt, allein seine Stiefel knarrten bedenklich, als er mit aller Vorsicht die Treppen hinaufstieg. Plötzlich hörte er zu seinem Schrecken eine weibliche Stimme, die ihn— wie es schien, aus einem Schlafzimmer— mit folgenden freundlichen Worten anredete:„Wie kannst Du oller Ochse in dem Wetter mit Deine schmierigen Stiebeln de Treppe ruff kommen. Uff de Stelle jehste runter und ziehst se aus, sonst jiebt et wat aus de Armenkasse. Beschämt schlich der Einbrecher die Treppe hinunter und zum Hause hinaus. Mit Thränen in den Augen sagte er zu seinem Kameraden, der unten Schmiere stand:„Der Frau kann ick nischt Beeset dhun. Sie erinnert mir zu sehr an Muttern!" (Heimgeschickt.) In einer Ortschaft des Kantons St. Gallen saß eine Gesellschaft fröhlich beisammen und unterhielt sich mangels eines Besseren mit sogenannten „Thurgauer Witzen“. Ein anwesender Thurgauer, auf dessen Kosten die Unterhaltung gepflogen wurde, machte gute Miene zum bösen Spiel. Als der Gegenstand erschöpft war, meldete er sich zum Worte:„Ihr wißt aber den neuesten Thurgauer Witz doch noch nicht!“—„Her damit,“ tönt's von allen Seiten.—„Also: Worin stimmen denn die Thurgauer mit den Schwiegermüttern überein? Niemand weiß eine Antwort.— Sie stimmen darin überein, daß jeder Esel meint, er müsse schlechte Witze über sie machen!“— und siehe da, es gab viele verblüffte Gesichter. (Goldfische) in Wohnräumen zu halten, ist nicht mehr so sehr in der Mode, als es noch vor Jahrzehnten war. Das Unterbringen im Glas hat wohl deshalb nachgelassen, weil man es wenig verstand, die Fischchen lebensfähig zu erhalten. Schwer ist dies aber nicht. Zunächst ist darauf zu achten, daß man als Wohnraum für dieselben ein Glas nimmt, das den Zutritt der Luft nicht erschwert, wie das bei oben sich verengenden Gläsern der Fall ist. Bei der Erneuerung des Wassers im Glase, die möglichst oft geschehen muß, verwende man nur Wasser mit einer Temperatur, die dem abgestandenen gleichkommt, denn wenn die Temperatur des neu eingeschütteten Wassers niedriger ist, so erkranken die Thierchen. Den Boden des Glases bedecke man mit Quarzsand. darauf streue man hier und da Steinchen, am besten sind runde Rheinkiesel. Das Glas soll an einem schattigen, kühlen Ort Platz finden. Meist gehen die Goldfischchen durch unverständige Fütterung zu Grunde. Man füttere nur alle 3—4 Tage und zwar so viel, daß keine Speisereste im Wasser bleiden. Der Goldfisch bedarf kaum die Hälfte der Futterration einer Mücke. Brod ist ihm schädlich; besser sind Oblaten, Ameiseneier, lebende Flohkrebse, Wasserschnecken, getrocknete Eintagsfliegen, auch wohl ein wenig, aber sehr wenig Salat. Bücherschau. Was der Kaufmann vom Bürgerlichen Gesetzbuch wissen muß. Von G. Hack. Preis 2 Mark. Aus den 2385 Paragraphen des mit dem 1. Januar 1900 in Kraft tretenden Bürgerlichen Gesetzbuches greift dieser Abriß jene Bestimmungen heraus, welche für den Kaufmann und Gewerbetreibenden vom nächsten Interesse sind. Der Schwerpunkt der Darstellung entfällt dabei sachgemäß auf das Recht der Schuldverhältnisse, während aus den Gebieten des Sachenrechts, des Familien= und Erbrechtes nur einzelne wichtige Parthien in Betracht kommen. Soweit es thunlich erschien, wurde der Wortlaut des Gesetzestertes beibehalten. Ein Register erleichtert die Uebersicht des Inhalts. Das Büchlein verdient die Beachtung unsres Kaufmannstandes. Jede besorgte Mutter sollte auf den Rath des Arztes hören und beim Waschen der Kinder die ärztlich empfohlene PatentMorrholin=Seife anwenden. So schreibt z. B. ein bekannter Arzt:„Bei meinem Kindchen(z. Z!: Jahr alt) wegen oberflächlicher Hautschrunden 2c. zu Wa schungen in Gebrauch genommen, hat sich großartig bewährt.“ Die Patent=Morrholin=Seife ist überall auch in den Apo theken à Stück 50 Pfg. erhältlich. Patentbüreau: Augustastr. 21 gegenüber der kath. Schule CUNO HAARHAUS. 23. Aug. Briefe. Geld. Briefe. Geld Amsterd. k. S. 168,65 168.15 London k.S. 20.39“ 20.355 Rotterd.„„ 168 65 168,15 Paris„ 81.10 80.80 Antwerp.„„ 81.05 80 75 Schw. Plätze 80,90) 80.60 Brüssel„„ 81,05 80 75 Bazar, Solingen. Donnerstag: Versammlung. 5 Uhr: Vorhandssitzung. Frauen= und Jungfrauen=Verein der Stadtmission. Mittwoch Nachmittag 4 Uhr: Vereinsktunde. Südstädtischer evang. Frauen= und Jungfrauen=Verein. Mittwoch Nachm. 3 Uhr: Versammlung. Der Vorstand. Heirathen: Fabrikant Carl Wilh. Pott und Eugenie Blasberg, b. h. Aufgebote: Stations=Assistent Carl Kewald, hierselbst, und Emilie Leinmer, Forsbach. Schuhmacher Robert Selbach und Selma Woyt, b. h. Grünewalder und Jungfrauen- Verein. Pforgen, Mittwoch, Nachm. ½3 Uhr: Tersammlung. Der Vorsand. Gräfrather Jungfrauen=Verein — Mittwoch Abend 8 Uhr. Evangelische Gemeinschaft. Mit...= Zirche, Emilienstraße. Nutwoch Abend 8½ Uhr: Bibelstunde. Standesamt Solingen. 23. August. „Geburten: albert Reinhard, S. v. Sisiegecer Abert Ebel, Buroskt. Meizen. Iz. serreider Hugo Krapp, ag, T. v. Fuhrmann S. v Poste:„Wiedenhof. Johannes, S## Postassistent Johannes Hüglin, Sonnenstr. Ernst Erich Franz Georg, Dorverhaf. Ernst Jul. Meyer, Max, S. v. Fabrikarbeiter Jakob Gansen, 1. Felderstr. Hulda elma, T. v. Messerreider Carl sontgen, Florastr. Franz, S. v. lesserreider Nathanael Schmitz, FrühgFosstr. Wilhelm, S. v. Buchbinder Wilhelm Schütz, Birkerstr. Sterbefälle: Messegreider Carl Vollbach, 47 J., v Meisenburg. Postschaffner Joh. 52 J., verh., Blumenstr. Gansen, 1 Stunde, 1. Felderstr. Mar Werner, 2 J., Weyersbergerstr. Am 1. September cr. wird der Schornsteinfegermeister Schäfer mit dem Reinigen der Schornsteine in hiesiger StadtGemeinde beginnen. Wald, den 20. August 1897. Der Bürgermeister. In Vertretung: Der Beigeordnete: Dr. Stratmann. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch, den 25. August 1897, Vormittags 10½ Uhr, sollen auf dem Markte zu Solingen öffentlich meistbielend gegen baare Zahlung versteigert werden: 1 Secretärtisch, 2 Sophas, 1 Vertikowschrank mit Aufsatz, 1 Sophatisch, 1 Consolschränkchen, 1 Fahrrad(Niederrad), 4 Rohrstühle, 1 Nähmaschine, 1 Schreibpult, 1 Schrank mit 4 Thüren und Klappe, 1 zweirädriger Handkarren 2c. Solingen, Der Gerichtsvollzieher: Wupperstraße. Salowsky. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch, den 25. August 1897, Vormittags 11 Uhr, sollen vor dem Hause der Wirthin Frau Carl Bauermann in Solingen, Kölnerstr. öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung versteigert werden: 6 Bände Meyers Conversatious= Lexikon(Band 1—6), 1 Sopha, 1 Tisch. Solingen, Der Gerichtsvollzieher: Klosterwall 18. Dillenberger. Euchtiges Vienstmädchen gegen hohen Lohn gesucht. Kaiserstraße 86. Krrissrarut betreffend die Lohnzahlung an minde. jährige gewerbsiche Arbeiter. Auf Grund des§ 20 der Kreisordnung für die Rheinprovinz und der§§ 119a und 142 der Reichsgewerbeordnung sind von dem Kreistage des Landkreises Solingen unter dem 31. März 1897 für den Umfang des Landkreises Solingen folgende statutarische Bestimmungen beschlossen worden: S 1. Die Unternehmer von Gewerbebetrieben im Landkreis Solingen sind verpflichtet, den von einem minderjährigen Arbeiter verdienten Lohn an dessen Vater, Mutter oder Vormund ganz oder theilweise zu zahlen, wenn ihnen eine entsprechende schriftliche Aufforderung von dem für ihren Betrieb zuständigen Bürgermeister zugestellt wird. Diese Aufforderung darf nur auf Antrag des Vaters, der Mutter oder des Vormundes und nur nach Anhörung des minderjährigen Arbeiters erlassen werden. Dem Antrage ist nicht stattzugeben in Fällen, in denen zu befürchten ist, daß Vater, Mutter oder Vormund den Lohn verschwenden oder zum Nachtheil des Minderjährigen verwenden werden, oder wenn seine Bewilligung mit sonstigen Härten für den Letzteren verbunden sein würde. § 2. Eltern oder Vormünder, welche den Lohn für einen Minderjährigen in Empfang nehmen wollen, müssen zu der in dem betreffenden Betriebe für die Lohnzahlung festgesetzten Zeit und in der dafür bestimmten Stelle erscheinen, widrigenfalls der Lohn an den Minderjährigen selbst ausgezahlt werden kann. § 3. Ueber Beschwerden gegen die vom Bürgermeister erlassene Aufforderung oder gegen dessen Weigerung eine solche Aufforderung zu erlassen, entscheidet endgültig der Kreisausschuß. S 4. Vorstehende Bestimmungen finden keine Anwendung auf Gewerbebetriebe, in welchen durch die Arbeitsordnung die Lohnzahlung an minderjährige Arbeiter im Sinne des§ 119a der Gewerbeordnung geregelt ist. § 5. Dieses Kreisstatut tritt mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft. Der Landrath:(gez.) Dönhoff. Gesehen und genehmizt, Düsseldorf den 6. Juli 1897. (L. S). Der Bezirksausschuß zu Düsseldorf, Erste Abtheilung. (gez.) Büsgen. Ilerastraße 79 ist per 1. Mai 1898 eine schöne II. von 4 Zimmern mit Balkon und event. 1 bis 2 Speicherzimmer an ruhige, kleine Familie zu vermiethen. Eine einzelne Dame sucht per Mai 98 eine Etage von 4—5 Zimmern nebst Mansarde in bess. Hause im südlichen Stadttbeil zu miethen. Off. unter E. H. an die Exp. Todes.+ Anzeige. Es hat dem Allmächtigen gefallen, am Sonntag Morgen um 3½ Uhr plötzlich und unerwartet in Folge eines Brustleidens, meinen lieben Gatten und unseren guten Vater Carl Vollbach im Alter von 47 Jahren und im 24. Jahre einer zufriedenen Ehe zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen: Wittwe Carl Vollbach, geborne Johanne Höveler, und Kinder. Meisenburg, Solingen, Wald, den 22. Aug. 1897. Die Beerdigung findet am Dienstag Nachmittag ½4 Uhr nach Krahenhöhe statt. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch, den 25. August 1897, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem alten Markte zu Solingen, vor dem Hause der Wirthin Wwe. Carl Schaaf, öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung versteigert werden: Div. Hausmobilien. Solingen, Der Gerichtsvollzieher: Wupperstr. 29. Stange. btlicher Verkauf Am Mittwoch, den 25. August 1897, Nachmittags 3 Uhr, sollen auf dem Markte zu Wald öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung versteigert werden: 2 Stücke Betttuchbiver. Solingen, Der Gerichtsvollzieher: Wupperstr. 29. Stange. sofort 1—2 möbl. Zimmer mit Frühstück für einige Wochen für eine Frau und ein 4½jähr. Kind. Off. Schriftl. Arbeiten aller Act, Aufsätze, Eingaben, Gesuche, Reklamationen, Steuererklärungen, Verträge 2c. besorgt J. Rlocksiepen, Rechtsconsulent, Solingen, Blumenstraße 11. Ein junges Edepaar ohne Kinder I. Sppir. 2mp; Zimmer und Speicherzimmer, mögl. Nähe der kath. Kirche oder Hochstr. Miethpreis 55— 60 Thlr. Off. unter C. O. 26 a. d. Exp. Jum 1. Okt. oder 1. Nov, wird ein Ladenlokal an frequentester Stelle der Stadt zur Vertreidung eines Konsumartikels gesucht. Offerten unter Nr. 789 an die Exped. Remsch. Zig. Remscheid erb. Einf. wöbl Zimmer in besserem Hause zu verm. Kionenstr. 9, 1. Et. Leute können Host u. Logis erhalten. Kaiserstr. 268, Hinterhaus. Hausfrauen kauft zur Probe **„ 1** Mischurg. Dieselbe ist aus verschiedenen sorgfältig ausgewählten Kaffee=Sorten neuhergestellt und besitzt einen aromatischen kräftigen Geschmack. Kaiser's Consum=Kaffee=Mischung ist als ein guter Haushaltungs=Kaffee besonders zu empfehlen und kostet nur 1 Mark per Pfund. Dieselbe ist nur zu haben in Kaiser s Kaffee= Geschäft: Wald, Kirchplatz 4. Größtes Kaffee= Import=Geschäft Deutschland's im directen Verkehr mit den Consumenten. der Venezuela Plantagen=Gesellschaft m. b. H. Haunfagung. Unsern Mitbürgern, welche uns im Werke der Nächstenliebe durch Uebernahme von Eintrittskarten zu dem für die Ueberschwemmten Schlesien's und Sachsen's veranstalteten Wohlthätigkeits=Concerte in so reicher Weise unterstützt haben, sagen wir hiermit unseren herzlichen Dank. Ebenso danken wir den Geschwistern Jansen und Herrn Kronenberg, Ohligs, für die freundlichst übernommene musikalische Mitwirkung herzlichst. Die Vorstände der Männer=Gesaugvereine„Mäunerchor“ u.„Phönix“. Empfehle zum Einmachen sämmtliche Gewürze und Essige etc. in feinster Qualität. Franz Bruchman. Prelwinnger Verkauf. Auf Anstehen der Erben sollen die zum Nachlasse der verlebten Eheleute Samuel Knecht und Mathilde Heck zu U.=Höhscheid gehörigen Mobilien am Montag, den 30. August 1897, Morgens 9 Uhr, im Sterbehause der Erblasser zu Auten=Höhscheid durch den Unterzeichneten öffentlich gegen baare Zahlung versteigert werden, namentlich Tische, Stühle, 2 Betten, Herd, Tackenofen, Mantelofen, Küchenschrank, 2Kommodekisten, Kistenbank u. s. w. und 1 Ziege. Solingen, 22. August 1897. J. Blocksiepen, Gerichtstaxator und Auktionator. 21 höchste Auszeichnungen. Königlich Sächsische Staatsmedaille Dresden 1887. weterener -e Gelione Kechele Weltausstellung Melbourne 1888/89 Lüttich 1890. Spaa 1891. „ der Actiengesellschaft Deutsche Cognacbrennerei vomals Gruner& Co. Siegmar. erstes u. bestes deutsches Product, von ärztlichen Capacitäten empfohlen. Alelio-Verkauf für Solngen und Ungegend io Originalföllung bei C. Aug. Kassenberg, Weingroßhandlung und Liqueur=Fabrik, Solingen, Gerichtsstraße. Jalousien mit 6jähr. Garantie. Einige tüchtige Messinggießer für dauernde Arbeit bei gutem Verdienst auf sofort nach Westfalen gesucht. Offerten unter A. Nr. 100 an die Expedition d. Ztg, erbeten. Ein erfahrener Modellschlosser findet dauernde Stelle. Namen in der Expedition abgeben. 25-30 tüchtige Erdarbeiter gesucht. L., Kaulmann, Schachtmeister. Bestes System, mir 7 Mal prämiirt. Hermann Müller, Lüsseldorf, Schüzenstraße 49. Gewandter Zunge sofort gesucht. Schleiferei Hammesfahr, Solingerstr. Ein tüchtiger Nickelpolierer sofort gesucht. Schwertstraße Nr. 8. Mädchen von 17—18 Jahren sofort gesucht. Näh. Kölnerstraße 44. Dienstmädchen sofort Bismarckstraße 14. Ordentliches gesucht. Ein tüchtiges Mädchen per sofort gesucht. Kaiserstraße 119. Schlafftellen(mit Kost) zu vermiethen. Weverstraße 24(Hinterbaus.) Angenender Söumis, welcher mit der Tafelmesserfabrikation vertrant ist, in ein hiesiges Stahlwaaren=Geschäft gesucht. Offerten unter F. C. 15 mit Zeugnißabschriften, sowie Gehaltsansprüchen besorgt die Exped. Auf sofort ein tüchtiger Bauschlosser gegen guten Lohn gesucht, der ausschließlich an eisernen Fachwänden und Verflanschungen gearbeitet hat. Kirschner& Brangs. 2 tüchtige Schuhmacher auf dauernde Arbeit gegen hohen Lohn per sofort gesucht. Carl Müller, Schubhandlung, Kaiserstr. 119. in in allen Arbeiten der Taschenund Federmesser=Fabrikation gut vertrauter junger Mann wünscht Engagement als Werkmeister od. sonstigen Vertrauensposten bei mäßigen Gehaltsansprüchen. Gefl. Offerten unter Z. K. 220 an die Exped. d. Ztg. erb. Ssch sehr beliebt gewordenen lchten Schweizer Stickereien ohne Apprét halte ich in Stücken von 42° métres zu Fabrikpreisen bestens empfohlen. Höhmann-Stüttgen, Kirchstraße Nr. 30. Ausverkauf. Wegen schwerer Erkrankung bin ich Willens, mein Laden-Geschäft zu verkaufen und werden sämmtliche Tapeten und Korbwaaren weit unter Preis abgegeben. Ernst Reinshagen, Kirchstraße 30. wurunewald. Heute, Dienstag, den 24. August, Abends 8 Uhr: Einziges Concert von 8 Bauard Strauss, K. u. K. Oesterr. Hofballmusik-Director mit seiner vollständigen Kapelle aus Wien. Kaseapreis Mk. 1.25, im Vorverkauf Mk. 1. Eintrittskarten sind bei Herrn Herm. Zander, Neumarkt, sowie bei mir zu haben. Hierzu ladet ergebenst ein F. W. Bungards. Villa Goldenberg. (30 Minuten vom Bahnhof Remscheid entfernt). Mittwoch, den 25. August 1897, Nachm. 4 Uhr: 15 GROSSES 15 Bettitar-Sokeert, (bei kühler oder ungünstiger Witterung im neu dekorirten Saale), ausgeführt von der Kapelle des 5 Artillerie=Reniments Nr. 33 aus Metz, I' unter persönlicher Leitung des Kapellmeisters Herrn Babenerd. Entrée an der Kasse 50 Pig. Bei Anbruch der Dunkelheit großes Feuerwerk. Zu regem Besuch ladet freundlichst ein Fritz Holtermann. Voranzeige. in Publikum von Solinger anzuzeigen, daß der beruh Circus W. Immans Dem hochverehrten Publikum von Solingen und Umgebung erlauben uns hoflichst anzuzeigen, Tuß der berühmte Specialitäten= Regenschirme werden schnell, billig und gut reparirt und überzogen. Fritz Küppers, Korinthengasse. Ein nüchterner fleißiger Fuhrknecht sucht gegen hohen Lohn W. Schürhoff, Kornbranntwein= und Preßhefefabrik, Gräfrath. Zur selbstständigen Leitung der Tischmesser= und Scheeren=Fabrikation ein durchaus tüchtiger nächster Tage hier eintrifft, um einen Cyklus der hochinteressantesten Vorstellungen zu eröffnen. Alles Nähere durch die folgenden Annoncen und Plakate. Hochachtungsvollst: Die Direction. Slegant Eingerichtete Häuser sind in nachfolgenden Straßen von mir unter günstigen Bedingungen zu kaufen Obere Kaiser-, Kronprinzen=, Ost=, Hoch=, Berg=, Mittel=, Gas=, Baum= und Cronenbergerstr., sowie 5 Häuser an der Alleestraße. Ferner habe ich 3 Ladenlokale, für Spezereigeschäfte passend, zu vermiethen, auch sehr schön gelegene Bauplätze in verschiedenen Größen an der Grünewalder=, Gas=, Kronprinzen=, Schlagbaumer=, Union=, Industrie=, Donau= und Alleestraße unter coulanten Bedingungen zu verkaufen. August Flabb, Baugeschaft. Mann sofort gesucht. Schriftliche Offerten unter R. 130 an die Expedition. Für das Komptoir eines ImportGeschäftes wird ein Lehrling mit guten Schulkenntnissen gesucht. Offerten sub G. R. 70 an die Exped. d. Ztg. erbeten. Ein ordentl. Dienstmädchen zum bald. Eintritt nach Wald gesucht. Anfangslohn 150 Mark, bei guten Leistungen steigend. Näheres Grünewalderstraße 56. CS 9.. K erotsteiner Sp. Tafelgetränk I. Ranges. Preisgekrönt auf allen beschickten Ausstellungen. Aerstlicherseits empfohlen als sohlthuendes Getränk bei Bagensdure, Blasen- und Nierenleiden. Schulte m Pickert, SOLINGEN. Dia Arasliang Lad Tordlstalger Vornisk, AIIn am Mhnie. 40 Städtische Sparkasse zu Ohlius. Einlagen(auch per Post einzusenden) werden zu 3, 3¼ und 4% verzinst. Die Kasse befindet sich im Rathhaus. Ein gebrauchter, tadellos und billig arbeitender 6pferd. Gasmotor wegen Betriebsvergrößerung unter Preis abzugeben von August Krumm, Johann Krumm, Sohn in Bruch bei Rewscheid. Feung! 30 bis 40 Erdarbeiter werden sofort gegen hohen Lohn gesucht. Baustelle Johann Bayerl& Co. Tüchtiger Feilenschleifer findet dauernde Beschäftigung bei Th. Spitz& Co., Köln=Ehrenfeld. Ein ordentliches Mädchen auf halbe Tage Nachmittags gesucht. Näheres in der Expedition. Fur Rasir-Ztube: 1 hoher Spiegel mit Marmor-Consol, 1 Rohrsessel mit Stütze, 1 Waschtisch, alles fast neu, wird billig abgegeben. Wo, sagt die Erped. d. Ztg. träiftiges Mädchen für Beamtenhaushalt, am liebsten von Auswärts, gesucht. Näh. in der Exp. Auf sofort ein tüchtiges Dienstmädchen bei gutem Lohn gesucht. Näh. in d. Exp. kräft. Dienstmädchen sofort gesucht. Näheres in der Exp.?! Ein durchaus tüchtiges Küchenmädchen gegen hohen Lohn gesucht. Näh. i. d. Exp. Propere Frau sucht Wäsche ins zu nehmen. Näheres in der Exp. achener Badeofen. U. R.- P. Original Houbens Gasöfen. D er-haice Urce. in 5 Minuten ein warmes Bad! * D. R.-P. mit neuem Muschelreflecter. Grösste Gasausnutzung.— Gleichm. Wärme-Vertheilung. Prospekte gratis.- J. G. Houben Sohn Carl, Aachen. Wiederverkäufer an fast allen Plätzen. 3 45 Düchtiger Palri für Tischmesser sofort gesucht. Wo, sagt die Exp. Einige Hefte= und Gabelschleifer auf sofort für dauernde Beschäftigung gesucht. Näheres in der Expedition. Modellfeiler gesucht. Wo, s. d. Erp. Eine tüichtiger KK welcher auf Säume und Leisten für große Theile arbeiten kann, auf sofort gegen hohen Lohn gesucht. Näheres in der Expedition. Ein Junge, der Lust hat, das Scheerennageln oder die Fabrikation gründlich zu erlernen, findet sofort Stellung. Näh. in d. Erp. Ein tüchtiger Ackerknecht, der gut mit Pferden umzugehen weiß, wird gesucht. Von wem, sagt die Exp. Ordentlicher Junge gegen guten Wochenlohn gesucht. Von wem, sagt die Expedition. einige füächige Schlüsselformer gesucht. Wo, sagt die Expedition. Ein zuverlässiges, properes Dienstmädchen in kleinen Haushalt sofort gesucht. Näheres in der Expedition. Gut möbl. Wohn= u. Schlafzimmer zu vermiethen. Wo, sagt die Exped. Mobl. Zimmer mit guter Pension an einen oder zwei Herren billig zu verm. Näh. in der Exp. Harnichilike Banug 1. abgeschlossene Etage, in schönster Lage, mit allen Bequemlichkeiten auf 1. Mai 1898 an eine kleine ruhige Familie zu vermiethen. Näheres in der Expedition. 8 Freiw. Feuerwehr, Solingen. Abtheilung. Sonntag, den 29. August er. were Pelug. Antreten Morgeno punkt 6 Uhr. Ter Hanptmann Sieksenneller. Morgen Mittwoch u. Donnerst Walteln. Hahnenfurth, (Station Dornap.) Jeden Mittwoch: Konzert. ausgefuhrt vom Städtischen Orchester, Elberfeld. Ferd. Stöcker Godesberg a. Rb Hotel Rostaurant R. Di. Anerkannt die vorzüglichste K Bestens empfohlen. Schönster, schattiger Garten n. grossem Gartensaal. Bei längerem Aufenthalt Pens:: Die erste Sendung wirklich echte Frankfurter Würstchen erhalte heut und empfehle dieselben als besonder fein. Gleichzeitig feinstes Delikateß= Sauerkraut per Pfund 12 Pfg. bei H. vom Bruch. Manz-Känee beste Marke Marioth per Pfund nur 30 Pfg., bei 5 Pfund 28 Pfg. empfiehlt H. vom Bruch. Eine Parthie Llerkisten (mit Stroh) per Stück 35 Pfg. empfiehlt Heinr. Gebr. Bücherbrett zu kaufen gesucht. Gefl. Off. unter 7. 8 in der Exp. erd. Messerfabrikanten, welche Cigarrenarbeitsmesser anfertigen, und leistungsfähig sind, bitten um bemusterte Offerte zum Wiederverkauf. L. Cohn& Co., Berlin N.=O., Georgenkirchstraße 64. este er Guts von 8 Maumen nebst Anbau und Garten, günstig gelegen, ist sofort zu verkaufen. Näheres unten X. Z. 215 an die Expedition dieser Ztg. Mein neu erbautes, an der Friedrichstraße gelegenes s Haus mit Gärtchen ist zu verkaufen oder zu vermiethen. Hugo Weyersberg. 1896 er Hühner, Berg. Schlotterkämme, verkaufe billig. C. Windhövel, Brühl. Verloren! Corallenperlen mit Schloss am Sonntag Morgen. Wie derbringer Belohnung. Kaiserstraße 37. Sonntag Abend wurde im Restaurant Kyffhäuser zwischen 8—9 Uhr irrthümlicher Weise 1 Regenschirm vertauscht; ich bitte denselben bei mir baldigst umzutauschen. Gust. Geldmacher, Nordwall. Neußer Fruchtpreis, 23. Auz. A. 8 Neuer Weizen kleiner dto. engl. 1. Qual. dto. engl. 2. Neuer Roggen à 100 Kilo Hafer à 100 Kilo 1. Qual. 2. 1. Qual. 2.„ 1. Qual. 2. 19 80 19 30 18 80 13 40 12 90 12 80 11 80 35 18 2 4 2 27 25 Buchweizen à 100 Kilo Kartoffeln à 100 Kilo Heu à 500 Kilo Roggenstroh à 500 Kilo Butter per Kilo Eier per Schock(60 Stück) Neuer Hafer 12.— Mark. Raps à 100 Kilo 1. Qual. „ 100" 2. Qual. Aveel(Rübsen) à 100 Kilo 1. Qual. 26 2." 24 Rüböl pr. 100 Kilo in Partieen von 100 Ctr.(ohne Faß) 60 Rüböl pr. 100 Kilo faßweise (ohne Faß) 62 Gereinigtes Oel pr. 100 Kilo— Mk. 3.— höher als Rüböl— Preskuchen pr. 1000 Kilo 102 Weizen=Vorschuß 00 à 100 Kilo— Kleien pr. 50 Kilo Rüböl und Kuchen unverändert. Am heutigen Getreidemarkte blieb Preise sämmtlicher Fruchtgattung unverändert.