48. Jahraang. täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage.— Preis für das Bierteljahr der Expedition 1 M 75 9), auf allen Kaiserl. Postanstalten 2#4— Einrückungsgebähr #r eine einspaltige Petizeite voer deren Raum 10 L— Druck und Verlag von an Kfeiffer in Solingen. Für die Redaktion verantwortlich: Rudolf Pfeisfer in Soliagen. Früher unter dem Titel: Bergisches Donnerstag, den 23. April 1896 Die Expedition defindet sich in Sokingen, Kaiserstraße 140,(Fernsprech=Anschluß Nr. 90); ferner nehmen Bestellungen auf die„Solinger Zeitung“ sowie Anzeigen an: i Gräfrath Ernst Reiber; in Höhscheid Rovert Gödderz, Neuenhof; in Ohligs Hermann Schönenberg, Düsseldorferstr. 42; in Wald Haus Strieder, Kaiserstraße 49. Berlin, 22. April. Abg. v. Buchka(deutsch=kons.) begründet die Inter„slation Manteuffel betr die Verordnung des Bundesüber die Arbeit szeit im Bäckergewerde. Staatssekretär v. Bötticher. Die Befugniß des Hundesrathes zum Erlaß solcher Gesetze könne nicht beweiselt werden. Die Beschlüsse des Bundesrathes in ziecser Materie beruhen auf einem preußischen Antrag. Gerade weil es sich um den ersten Versuch handelte, die Marimalarbeitszeit Erwachsener festzusetzen, habe man einen Gesetzentwurf eingebracht, sondern eine Bundesubs=Verordnung erlassen, die leichter korrigirt werden tinne, falls in einzelnen Fällen fehlgegriffen worden sei. Ee könne aber keinem Zweifel unterliegen, daß in den Betrieben der Bäckerei eine übermäßig lange Arbeitsgit bestehe und daß das auch auf die Gesundheit der Anzestellten schädlich wirke. In einzelnen Bäckereien berägt die Arbeitszeit bis über 18 Stunden. Die Zustände sind theilweise geradezu haarsträubend. Namentlich die Lehrlinge haben eine nicht genügende Rubezeit. Wenn uin auch der Gesundheitszustand der Bäcker=Gesellen und=Lehrlinge nach der Statistik ziemlich gut ist, so muß doch vor allem berücksichtigt werden, daß 87 pCt. aller Bicker unter 30 Jahren alt sind und viele zu anderen Berufen übertreten; ferner daß die Angestellten, da sie meist bei den Meistern wohnen, schnell im Falle von Krankheit Hülfe finden. Die Dauer der Arbeitszeit beeinflußt auch sehr die Zeinlichkeit, die für die Konsumenten von Bedeutung ist. Die Presse aller Parteien, auch die Kreuzzeitung, habe die Bundesrath=Verordnung gut geheißen. Auf Antrag des Abg. v. Manteuffel(deutsch=kons.) nitt das Haus in die Besprechung der Interpellation ein. In der Besprechung der Interpellation spricht sich Abg. Sigl(fraktionslos) mit Rücksicht auf die vielen kleinen Betriebe im Bäckerei=Gewerbe gegen die Bundesraths=Verordnung aus. Redner befürwortet eine schärfere Anwendung der Bestimmungen der Gewerbeordnung gezen die Ueberanstrengungen der Lehrlinge. Abg. Hitze(Zentr.) erklärt namens seiner Partei den Ausbäu des Arbeiterschutzes auf dem Wege von Verordnungen für wünschenswerth. Diejenigen Bäckermeister, die jetzt über Bevormundung klagen, seien gerade diejenigen, die den Befähigungs=Nachweis forderten. Die Bäckermeister sollten sich orzanisiern und die Nachtarbeit abschaffen, diese sei ebenso wenig nothwendig wie Sonntagsarbeit Abg. Merbach(Reichsp.). Dann müsse das Publikum Morgens altbackene Semmeln essen, es sei nicht einzusehen, weshalb mit Verordnungen im Bäckerei=Betriebe angefangen werde. Bei den Schustern und Schneidern sei die Arbeit ebenso groß. Die Reichspartei werde immer bereit sein, für Kinder, Jugendliche und Frauen einzutreten, aber sie erachte einen Schutz für männliche Personen nur dann für erforderlich, wenn durch eine längere Arbeitszeit ihre Gesundheit Schaden leide, das sei beim Bäckereigewerbe nicht der Fall. Die Bundesraths=Verordnung berücksichtige nicht die Verschiedenheit der Verhältnisse in Stadt und Land, in Nord und Süd, sie sei Schablone und habe die Folge, daß alle unzufrieden wären. Die Uebelstände im Handwerk seien nur durch die geplante Organisation des Handwerks zu beseitigen. Abg. Pachnicke(Freis. Ver.) bezeichnet eine zwölfstündige Arbeitszeit als das Marimum, und spricht sich gezen die Verordnung aus, denn das Bäckereigewerbe widerstrebe der Schablonisirung. Der Kleinbetrieb überwiege. Er empfiehlt die Festsetzung einer wöchentlichen Normal=Arbeitszeit. Besser wäre überhaupt eine gesetzer Seisen enden. Handelsminister v. Berlepsch betont, daß die Voraussetzungen des§ 120; der Gewerbe=Ordnung hier zutreffen, weil eine gesundheitsgefährdende lange Arbeitszeit im Bäckereigewerbe festgestellt werden muß. Es sei also Pflicht des Bundesraths gewesen, hier einzugreifen. Der Minister hebt besonders das Gesundheitsschädliche der Nachtarbeit hervor und betont, es handele sich nicht um den Anfang zur Einführung des Marimal=Arbeitstages. Er bestreite auch, daß die Verordnung schablonenmäßi sei und dem Kleinbetrieb schade. Gerade der größte Theil der Kleinbetriebe habe nur zwölfstündige Arbeitszeit oder noch weniger. Abg. Graf Inn= und Knyphausen(konserv.) bringt verschiedene Bedenken gegen die Verordnungen vor. Abz. Molkenbuhr(Soz.=Dem.). Sobald der wirklich praktische Schutz der Arbeiter in Frage komme, sebe man alle vom Freisinn bis zu den Konservativen, Arm in Arm marschiren. Uebermäßige Arbeitszeit komme in allen Theilen Deutschlands vor. Die Meister wollen eben nicht so viel Gesellen anstellen, wie die vorliegende Arbeit erfordert. Redner weist auf die Bestimmungen in andern Kulturstaaten hin, die bereits größtentheils ein Bäckerschutzgesetz haben. Es sei erfreulich, daß durch die Bundesraths=Verordnung nunmehr alle Gewerbe=Inspektoren die Bäckereien werden besuchen müssen. Es sei zu empfehlen, daß noch andere Mißstände zur Abstellung kommen. Darauf vertagt das Haus die Weiterberathung der Interpellation auf morgen. Auf die Tagesordnung werden auf Antrag Singer's noch die Wahlprüfungen gesetzt. Abg. Singer(Soz.=Dem.) betont, es müßten, da so viele wichtige Gesetz=Vorlagen in nächster Zeit berathen werden sollen, vorher die Wahlprüfungen erledigt werden. Das Börsengesetz, welches der Präsident zuerst vorgeschlagen hatte, wird von der morzigen Tazesordnung abgesetzt. Schluß 5°: Uhr. Morgen Weiterberathung der Interpellation und Wahlprüfungen. Landtag. Abgeordnetenhaus. Berlin, 22. April. Der Gesetz=Entwurf betr. die Ergänzung der StädteOrdnung für Westfalen und die Rheinprovinz, wird in 1. und 2. Lesung ohne Debatte angenommen. In der Hauptdebatte des Lehrerbesoldungsgesetzes bemerkt Abg. Rintelen(Zentr.) das Gesetz widerspreche dem Art. 25 der Verfassung und auch Art. 26, da es nicht das ganze Unterrichtswesen regeln wolle, sondern nur eine einzelne Materie herausnimmt. Er beantrage, daß, nachdem das Gesetz in 3. Lesung zu Stande gekommen, auf Grund des Art. 107 nach 21 Tagen eine 4. Lesung stattfinde. Der Kultusminister. Weder die Regierung noch die Kommission sei der Ansicht gewesen, das Gesetz sei keine Verfassungs=Aenderung. Abg. v. Hevdebrand(kons.) stimmt dem Minister zu. Die großen Städte würden nicht übermäßig belastet. Es sei ein wichtiger wirthschaftlicher Grundsatz, die großen Städte nicht noch mehr zu bevorzugen. Abg. Sack(kons) Er könne für das Gesetz nur stimmen, wenn der Antrag Rintelen angenommen würde. Auch er habe verfassungsmäßige Bedenken. Abg. v. Zedlitz=Neukirch(frei=kons.) spricht namens seiner Partei für das Gesetz. Abg. v. Pappenheim(kons.) erklärt sich gegen das Gesetz aus verfassungsrechtlichen Bedenken. Abg. Pleß(Zentr.) spricht gegen das Gesetz, weil es eine große Belastung enthalte. Außerdem biete es den Lehrern nicht ein Mal ein auskömmliches Grundgehalt. Abg. v. Eynern(nat.=lib.): Das uns jetzt vorliegende Gesetz hat so viele Vorzüge für das Volksschulwesen und die Stellung der Lehrerschaft, daß es einem großen Theil meiner politischen Freunde schwer fallen würde, gegen dasselbe zu stimmen. Die Abstimmung würde uns erleichtert werden, wenn es gelänge, den§ 25 im Gesetz in der Fassung, wie er jetzt vorliegt, zu beseitigen und ihn zu gestalten nach den Vorschlägen des Abg. Dr. Sattler.(Vergl. Montags Nr.) Wenn es möglich wäre, würde der Erfolg sein, daß eine so hochwichtige Gesetzesmaterie fast unter der einmütbigen Zustimmung des ganzen Hauses angenommen würde. Das Gesetz ist so zustande gekommen, aber ausschließlich aus finanziellen Rücksichten. Es ist damals ausdrück ich betont worden, daß Recht und Gerechtigkeit nothwendig dahin drängen würden, auch die größern Gemeinden mit über 10000 Einwobnern durch diese Staatszuschüsse zu erleichtern. Das Gefühl, daß mit diesem Gesetz ein Unrecht ausgesprochen sei, war damals im ganzen Lande lebendig. Der Kultusminister hat in der Vertheidigung des Grundsatzes der Vorlage ausgesprochen, daß alle Gemeinden bis zu 25 Lebrerstellen nicht leistungsfähig seien und daß die größern Städte mit über 25 Lehrerstellen bisher die Zuschüsse zu Unrecht bekommen haben. Der Kultusminister, der sich in seiner ersten Rede als den eigentlichen Vater auf der finanziellen Seite des Gesetzes dingestellt hat, hat damals auf die Steuerreform verwiesen. Man mag über die Steuerreform denken, wie man will, das eine kann ich versichern, daß es keine einzige Stadtgemeinde im ganzen Lande gibt, wo ein einziger Bürger weiß, daß er seit dieser Steuerreform weniger an Steuern zahlt.(Heiterkeit und Beifall.) Wenn man glaubt, den Städten das abnehmen zu können, was sie durch die Steuerreform mehr bekommen haben, dann muß erst der Beweis geführt werden, daß sie durch dieselbe in eine solche Finanzlage gesetzt worden sind, daß dem einzelnen Steuerzadler die Aufbringung deute leichter fällt. Der Kultusminister und der Finanzminister haben sich dann damit einverstanden erklärt, daß die Summe von 1¼ Million zur einmaligen Vertheilung an die großen Stadtgemeinden gelangt. Nach welchem Prinzip soll nun dieser Dispositionsfonds den einzelnen Stadtgemeinden überwiesen werden? Ich habe die Ueberzeugung, daß sowohl der Kulusminister als der Finanzminister die Vertheilung vornehmen werden nach den Bedürfnissen der einzelnen Stadtgemeinden, aber nach den Bedürfnissen, wie sie sich herausstellen. Dabei kann es nun nicht ausbleiben— auch Minister sino Menschen,— daß diejenigen, die es hauptsächlich verstehen, ihre Bedürftigkeit hinzustellen oder ihre Beziebungen zu den Ministern und einzelnen Räthen im Ministerium zu pflegen, Berücksichtigung erfahren werden, und daß ein allgemeines Gefühl des Unrechts und der ungerechten Behandlung in allen denjenigen Städten Platz greifen wird, die bei der Vertheilung zu kurz gekommen zu sein glauben. Der Kultu!minister hat es so hingestellt, als ob die 68 Stadtkreise sämmtlich wohlhabend wären gegenüber den Landgemeinden. Nichts kann unrichtiger sein. Ich habe in der gestrigen Debatte über die Sekundärbahnen über die Belastung der kleinern Gemeinden gesprochen, wenn sie Zuschüsse zu den Sekundärbahnen geben sollen. Da sollte ich meinen, daß diese Gemeinden, die so große Opfer für diesen Zweck haben bringen müssen, nun doch wenigstens nich: neue Opfer bei diesem Volksschulgesetz bringen mussen. Die Bestimmung ist eine so mechanische, daß zwei Städte meines Wahlkreises, Solingen und Remscheid, weil sie zufällig die Größe haben, daß sie mehr als 25 Lehrerstellen haben, an 20000 Mark durch dieses Gesetz an Staatszuschüssen verlieren. In der ganzen Sache ist kein System, keine Ordnung. Wie kann man konstruiren, daß die größern Städte alle leistungsfähig sind, die kleinen nicht? Remscheid, das einen hohen Prozentsatz an Kommunalsteuerzuschlägen hat, hat eine so große Einwohnerzahl, daß sie in die Staatskasse für diesen Fonds Zuschuß zu bezahlen hat. Daneben haben Sie die kleine Stadt Lennep mit 6000 Einwodnern, die mit Kommunalsteuerzuschlägen bei weitem geringer belastet ist, und diese soll weiter den ganzen Staatszuschuß bekommen. Glauben Sie nicht, daß das Gefühl der Empfindlichkeit nur bei einer Stadt mit der Einwohnerzahl von Remscheid herbeigeführt werden wird; nein, auch die kleine Gemeinde, die den Vortheil davon hat, wird einsehen, das ist keine gerechte Regelung, das ist ein Unrecht, das uns zugefügt wird. Die Industrie= städte des Westens, die sich schnell entwickelt haben, werden durch dieses Gesetz große Summen verlieren, Dortmund 60000 Mk., Aachen 50.000, Elberfeld 90000, Solingen 20000 Mk. Das sind alles Städte, die mit kommunalen Zuschlägen bei weitem mehr belastet sind, als der größte Theil der Landgemeinden und der kleinern Gemeinden.(Sehr richtig! links.) Wenn sie wirklich eine größere Einwohnerzahl haben, weil die Industriebevölkerung sich in diese Zentren hineinwirft, soll das nun die Strafe sein, daß ihnen das, was ihnen gesetzlich zugestanden ist, wieder genommen wird? Das ist keine Regelung, die befriedigt; diese wird fortgesetzt als Unrecht gefühlt werden, wird fortgesetzt die Empfindung hervorrufen, daß eine gerechtfertigte gleichmäßige Behandlung seitens der gesetzgebenden Faktoren im Lande nicht mehr stattfindet.(Sehr richtig! links.) Es muß doch auch für eine Regierung, die die allgemeinen Landesinteressen im Auge hat, peinlich sein, wenn eine derartige Unzufriedenheit dauernd in den großen Städten bleibt. Denn darauf verlassen Sie sich: evensowenig wi. Sie das Unrecht in dem Empfinden der Leute haben auslöschen können in Bezug auf die Lehrerbesoldungszulagen, ebensowenig werden Sie in den großen Städten den Stachel beseitigen, den dieses Gesetz zurücklassen wird. Durch den Antrag Sattler würden Sie den Städten 1½ Million mehr geben. Der Kultusminister. Wenn der Antrag Sattler in der zweiten Lesung so sachlich behandelt worden wäre, wäre eine Verständigung möglich gewesen. Jetzt müsse die Regierung sich auf den grundsätzlichen Standpunkt stellen und an den Beschlüssen der zweiten Lesung festhalten. Präsident v. Köller bemerkt, da Verfassungsbedenken geäußert worden, werde er nach Schluß der dritten Lesung abstimmen lassen, ob das Haus glaube, daß das Gesetz eine Verfassungsänderung sei. Auf eine bejahende Antwort werde er nach einundzwanzig Tagen nochmals über das Gesetz abstimmen lassen. Die§§ 1 bis 6 werden in der Sonderberatbung unverändert angenommen.§ 7 wird angenommen mit dem Zusatz hinter Bezirksregierung:„in Berlin das ProvinzialSchulkollegium.“§ 8 wird mit kleinen Adänderungen angenammen, die§§ 9 bis 23 mit unwesentlichen Aenderungen.§ 23a wird abgelehnt. Die§§ 24 dis 26 werden ohne Erörterung angenommen,§ 27 mit einem Antrag Porsch, der besagt: Wenn innerhalb mehrerer Gemeinden die Grenzen verändert werden, wird der Betrag, um welchen nach den vorstehenden Bestimmungen der fur sämmtliche betheiligten Gemeinden gewährte Staatszuschug verringert würde, auch fernerhin fortgezahlt werden. Im Auseinandersetzungs=Verfahren, das sich an die Abänderung der Gemeindegrenzen anknüpft, wird auch darüber verfügt, an wen im Sinne der nachstehenden Bestimmungen diese Fortzahlung zu leisten sei. Ebenso wird das ganze Gesetz angenommen. Es folgt Abstimmung darüber, ob das Gesetz eine Verfassungsänderung sei. Das Haus verneint die Frage. Es folgt die Berathung der Resolution der Kommission, die Regierung zu ersuchen, dem Landtage baldmöglichst ein auf christlich=konfessioneller Grundlage beruhendes Volksschulgesetz vorzulegen. Die Abgg. Arendt und Genossen beantragen, den Zusatz: Unter Abstandnahme von den zur Erreichung des Zieles nicht erforderlichen, mit der Staatshoheit unvereinbaren Vorschlägen des Gesetzes von 1892. Der Kultusminister. Er habe seine persönliche Stellung zum Volksschulgesetz nicht geändert. Wenn man die Resolution annähme, wurde an dem bestehenden Zustande nichts geändert. Daß ein allgemeines Volksschulgesetz ein Mal erlassen werden müsse, sei nach der Verfassung unzweifelhaft, Zweifel beständen nur über die Art. Die Rezierung sei der Ansicht, daß aus Erwägungen politischer Natur ein Volksschulgesetz noch nicht eingebracht werden könne. Sobald der Zeitpunkt gekommen sei, werde das Gesetz eingebracht werden. Nach längerer Debatte wird der Antrag Arendt abgelehnt und die Resolution angenommen. Vor der Abstimmung verlassen die National=Liberalen und Freisinnigen geschlossen den Saal. Nächste Sitzung morgen. Kredit=Vorlage. Aus Liebe gefehlt. Nacherzählt von Cora von Schönburg. (Fortsetzung.)(8 Aber diese wohlmeinenden Versuche scheiterten an dem alle anderen Gefühlsregungen unterdrückenden Egeismus ihres Verwandten.„Warum soll ich mich für das interessiren, was mir keinen Nutzen bringen kann?“ war seine stete Entgegnung. „Aber ich möchte so gern etwas finden, um Sie aufzuheitern,“ erwiderte Elisabeth.„Es thut mir leid, Sie mie mit einem Gedanken beschäftigt zu wissen, der Ihnen Freude macht.“ „Mir Freude macht?“ entgegnete er mit höhnischem Auflachen.„Darüber brauchen Sie sich keine Sorge zu machen. Ich habe oft die allerangenehmsten Gedanken, skoße Gedanken— Träume— Entwürfe!" Elisabeth wußte, worauf sich diese Entwürfe bezogen, und schwieg um ein anderes Mal von Neuem den Versuch zu wagen. Die Nachmittage standen meist zu ihrer eizenen Verfügung, und nachdem der Haushalt in ebenere Bühnen geleitet war, suchte sie die müßige Zeit zum Lesen der theilweise recht interessanten Bücher in ihres Onkels Lidliothek zu benutzen. Allein es gelang ihr nur selten, hhre Gedanken bei dieser Beschäftigung zu konzentriren. Immer und immer wieder trat lebhaft vor ihren Geist de edle Gestalt des jungen Helden aus dem Thiergarten. Wer mochte er sein? Wie mochte er heißen? Od sie hu wohl nechmals sehen würde, und ob er sich auch hrer hie und da einmal erinnerte? Wie sehr sie auch sehzen den Gedanken ankämpfte, sie fühlte, daß ihr Herz Kzenüber dem Unbekannten nicht mehr frei war. Was der konnte es bei ihren gedrückten Verhältnissen nützen, wenn er ihr auch näher treten wollte?——— Eines Nachmittags wieder in diesen Gedanken versunken, hörte Ellsabeth zu ihrem Erstaunen plötzlich den Klang der Dausschelle.— Wer konnte es sein, der sich gegen alle Gewohnheit in diese verwunschenen Mauern wagte? Eliübeth sollte nicht lange im Zweifel darüber bleiben, denn von drang eine ihr sehr wohlbekannte Stimme an ihr L#r. Sie eilte die Treppe hinunter und öffnete Thür des Wohnzimmers, in welcher sich die Stimme eerloren hatte. Aber welcher Anblick bot sich hier ihrem enaunten Auge? Mit dem Rücken gegen die Thür gewendet, standen da, in malerischer Gruppirung und aufs Schönste herausgeputzt, ihre junge Schwägerin und deren eeide Knaben. Ihnen gegenüber hatte sich Herr v. Argast en einem fast drohend feindlichen Blicke in seinem Lehnsessel aufgerichtet. Frau von Argast sprach soehen: Lieber Onkel, da Sie mich nie dazu aufgefordert haben, so kam ich aus eigenem Antriebe, um Ihre angenehme Bekanntschaft zu machen und Ihnen meine lieben Söhne vorzustellen. Vielleicht haben Sie mir= schon einmal eine Einladung durch Elisabeth zugeschickt, jedenfalls wurde mir dieselbe aber nicht ausgerichtet... So weit war die hübsche kleine Wittwe gekommen, als die beiden Kinder ihrer Tante ansichtig wurden und mit Jubel auf sie zu„Wer— wer ist das?“ stieß Herr von Arzast mit verhaltener Wuth hervor. „Die Wittwe meines Bruders Paul Argast,“ erwiderte Elisabeth, indem sie sich zärtlich zu ihren Neffen b e Sie dieselbe aufgeferdert, hierher zu kbommen?“ Ran Sad. „So, dann erklären Sie ihr, duß ich überhaupt Niemand empfange, aber am allerwenigsten Verwandte, die mich nichts angehen, und daß mir Kinder ein Greuel sind!“ „Ich werde meine Schwägerin mit in mein Zimmer nehmen, damit sie sich etwas ausruht,“ entgegnete Elisabeth, etwas gereizt über die Unfreundlichkeit des Onkels, obwohl Ada's Vorgehen durchaus nicht ihren Beifall hatte. „Nehmen Sie sie mit, wohin Sie wollen: Allein Frau Paul Argast ließ sich nicht so leicht aus dem Felde schlagen. „Aber, lieber Onkel," bat sie,„es ist Ihnen doch gewiß nicht ernst gemeint mit dieser Zurückweisung meiner verwandtschaftlichen Gefühle. Schicken Sie Elisabeth mit den Kindern nur fort, es gibt viele Menschen, welchen Kinder lästig sind,— aber, nicht wahr, mir werden Sie doch ein Viertelstündchen Ihrer Unterhaltung gönnen? Herr von Argast's einzige Antwort bestand darin, aufzustehen und mit einem letzten, wüthenden Blick auf die Eindringlinge, der Thür zuzuhumpeln. Dort angelangt, wendete er sich noch einmal um:„Benachrichtigen Sie mich, wenn die Gesellschaft fort ist, sagte er, dann verschwand er. 68 Der kleine Otto brach in Thranen aus, wayrend Ernst empört ausrief:„Sie unartiger, häßlicher, alter Mann!“ Frau von Argast war sehr roth geworden:„Hat man je einen solchen Grobian gesehen!“ stieß sie, vor Erregung zitternd, hervor.„Ein Straßenkehrer hat mehr Anstandsgefühl!— Es ist unbegreiflich, wie Du mit einem solchen Geschöpf umgehen kannst, Elisabeth, aber freilich, für Geld sind manche Menschen zu Allem bereit „Dein Mißgeschick thut mir außerordentlich leid, suchte Elisabeth sie zu beruhigen.„Komm' jetzt ein wenig auf mein Zimmer, und erhole Dich. Hättest Du mir etwas von Deiner Absicht verrathen, so würde ich Dich gleich vor diesem Schritte gewarnt haben. „Es wird mir wirklich schwer, mich noch länger in dem Hause aufzuhalten, wo ich so schlecht behandelt worden bin,“ stöhnte die kleine Wittwe, indem sie ihrer Schwägerin die Treppe hinauf folgte.„ „Aber, Mama, wir möchten so gern das Haus sehen, riefen die Kinder dazwischen. „Warum hast Du mich nicht auf einen solchen Wütherich vorbereitet, Elisabeth? Ich wäre ihm gewiß nicht in den Weg gelaufen, um mir Grobheiten machen zu lassen.“ „Ich glaube nicht, ihn Dir allzu anziehend beschrieben zu haben; aber Du hattest es Dir nun einmal in den Kopf gesetzt, Dich selbst überzeugen zu wollen.“ „Ja, ich weiß selbst nicht, warum, aber Major Ormann meinte, es sei meine Pflicht, dem Alten die Kinder vorzustellen. Mir selbst lag gar nicht so viel daran.“ „Ich wollte, Major Ormann kümmerte sich um seine eigenen Angelegenheiten, erwiderte Elisabeth gereizt. „Seine Aeußerungen scheinen mir manchmal recht kopflos.“ „Wie kannst Du nur über ihn urtheilen, erwiderte Ada im Tone der Entrüstung.„Er ist ein vollendeter Weltmann, und ich kann mich nur über die Bevorzugung freuen, die er für mich an den Tag legt.“ „Du magst Recht haben,“ sagte Elisabeth, indem sie sich den Knaben zuwendete, welche sie mit Fragen bestürmten. „Ist dies wirklich Dein Zimmer? Deines ganz allein?“ fragte Ernst.„Und kommt der böse, alte Mann nie hierher? Und gehören die Bücher auch Dir und all' die Bilder? O, bitte Tante, laß uns doch bei Dir bleiben, wir wollen auch ganz still sein.“ „Schwatzt keinen solchen Unsinn,“ fuhr ihre Mutter peremptorisch dazwischen.„Ich würde vor Angst umkommen, wenn ich Euch bei dem alten Wehrwolf zurücklassen müßte. Ich könnte mich nicht entschließen, meine Kinder für schnödes Gold so hinzuopfern.“ „Sprich nicht so sinnlos," warf Elisabeth ungeduldig ein.„Ich wiederhole noch einmal, daß mir der ganze Hergang sehr leid thut, aber Du wußtest, daß er ein Sonderling ist, und wenn Du bei mir angefragt hättest „Er ist eben so gut der Onkel meiner Söhne, als der Deinige, unterbrach sie Ada in hellem Zorne. „Warum sollten sie nicht das Recht haben, ihn zu sehen? Wie konnte ich annehmen, daß er ein solches Ungeheuer ist? Ich würde mich schämen, Sclavendienste bei einem alten Geizhalse zu thun, der mir wahrscheinlich nicht einmal einen Pfennig hinterläßt.“ Es wurde Elisabeth schwer, ihre Ruhe zu bewahren; dennoch entgegnete sie gelassen:„Jedenfalls wäre es thöricht von mir, mich durch unsichere Aussichten hier festhalten zu lassen. Gott sei Dank sind die Motive, welche mich fesseln, durch keine Enttäuschungen bedroht.“ Ihre kleine Schwägerin hörte ihr mit einem Ausdrucke zu, welcher wenig Verständniß für ihre Worte verrieth, dann sagte sie, in einen freundlicheren Ton umschlagend:„Wie kommt es nur, daß Du so schlecht aussiehst? Du verdienst zwar eigentlich kein Mitleid...“ Elisabeth wich der Antwort aus, indem sie eine Erfrischung anbot, aber ihr Vorschlag wurde mit Entrüstung zurückgewiesen, und die ganze Familie trat nach kurzer Rast den Rückweg an. Elisabeth gab das Geleit bis zur nächsten Haltestelle der Stadtbahn, dann ging sie noch eine Weile, erholungsbedürftig, in den nahegelegenen Anlagen umher. Bei ihrer Heimkehr, eine halbe Stunde später, empfing sie Frau Knapp, die neue Köchin, mit verstörtem Gesichtsausdruck, und als sie sich erkundigte, ob etwas vorgefallen, erfuhr sie zu ihrem Schrecken, daß ihr Onkel eben in einem ohnmächtigen Zustande in seinem Zimmer gefunden worden sei. Elisabeth eilte besorgt in das Wohnzimmer, aber ihr Onkel schien sich gar nicht mehr seiner Ohnmacht zu erinnern, und ihre Bitte, einen Arzt holen zu dürfen, wurde mit Heftigkeit abgeschlagen. Er sei weder krank, noch ein kleines Kind, um sich bevormunden zu lassen, sagte er. Endlich fand sie einen Börsenbericht in der Zeitung, welcher einen beruhigenden Einfluß auf ihn zu üben schien. Bei einbrechender Dunkelheit wankte er unsicheren Schrittes, aber doch jede Hülfe von sich weisend, seinem Schlafzimmer zu. Elisabeth wagte nicht, ein Nachtlicht oder gar eine Wache an seinem Bette vorzuschlagen, aber sie setzte sich noch an demselben Abend hin und schrieb einen Bericht an Herrn Walter, in welchem sie ihn um seine Intervention in ihrer schwierigen Lage ersuchte. 7. Die Ereignisse bereiten sich vor. Elisabeth Argast hatte seit der letzten Krankheit ihrer Mutter keine so unruhige Nacht mehr verbracht. Alle ihre Nerven waren angespannt, ihr Ohr lauschte auf jeden Ton. Wie, wenn der alte Mann allein und ohne geistliche und irdische Hülfe zum Jenseits schiede! Das Gefühl ihrer Verantwortlichkeit überwältigte sie vollständig. (Fortsetzung folgt.) Deutsches Reich. Der Kaiser trifft heute Vormittag, von der Wartburg kommend, zum Besuch des Königs von Sachsen, welcher heute seinen 68. Geburtstag feiert, in Strehlen bei Dresden ein. Ein offizieller Empfang findet nicht statt. Um 1 Uhr wohnt der Kaiser der Parade bei und besucht Abends mit der sächsischen Königsfamilie eine Gesellschaft beim Staatsminister v. Metzsch. Die Abreise des Kaisers erfolgt morgen Vormittag. In der Reichstags=Stichwahl im Wahlkreise Osnabrück wurde Wam hoff(nat.=lib.) mit 14,010 Stimmen gegen v. Schele(Welfe) welcher 13,425 Stimmen erhielt, gewählt. Nachdem die Hauptergebnisse der Statistik der Krankenversicherung für das Jahr 1894 veröffentlicht sind, wird es auch möglich, den Vermögensbestand der Organe der staatlichen Arbeiterversicherung Deutschlands für das Ende des genannten Jahres auf Heller und Pfennig festzustellen. Die Krankenkassen hatten am Ende des Jahres 1894 ein Vermögen von 94305642 Mark, die Berufsgenossenschaften Reservefonds in Höhe von 113643514,74 Mark und die Invaliditäts= und Alteroversicherungsanstalten ein Vermögen von 303570969,71 Mark. Alle drei Organe der staatlichen Arbeiterversicherung verfügen dem: nach zu dem angegebenen Zeitpunkte über einen Vermögensbetrag von genau 511520126,45 Mark. Mehr als eine halbe Milliarde war demnach bereits am Ende des vorletzten Jahres für die Arbeiterversicherung festgelegt. Und diese Summe ist im letzten Jahre schon wieder gestiegen und wird es in den nächsten noch mehr. Bei einer solchen Lage der Dinge wird die Frage nach einer zweckmäßigen Anlegung der angesammelten Kapitalien immer dringender. Für die Summen der Versicherungsanstalten ist wenigstens eine erweiterte Verwendung durch die Zulassung der Anlegung in Grundstücken, Arbeiterhäusern u. s. w. vorgesehen. Es würde jedenfalls am nächsten liegen, für die Berufsgenossenschaften, bei einer Revision der Unfallversicherungsgesetze, eine gleiche Einrichtung zu schaffen. Aus München wird berichtet, daß überaus erfreuliche Ergebnisse von einer Anzahl dortiger Industriellen auf dem Gebiete der Arbeiterwohlfahrt durch Verlegung der wöchentlichen Lohnzahlung an die Arbeiter vom Sonnabend auf den Freitag erzielt worden sind. Man staunt, wie es in dem Bericht heißt, in den betreffenden Familien und in allen Kreisen über die trefflichen Wirkungen, die diese an sich sehr einfache Maß. regel auf das Wohlverhalten und die Einschränkung der der Trunksucht ausgeübt hat. Dieselbe Verfügung bezüglich des Termins für die Auszahlung der Löhne ist vielfach auch an andern Arten des Reiches getroffen worden: in Elsaß=Lothrinzen z. B. ist vielfach nach altem Brauch aus der französischen Zeit, der Donnerstag Lohntag. Dieses Verfahren ermöglicht den Frauen der Arbeiter am nächsten Morgen auf den Wochenmärkten für die nächsten Tage einzukaufen und das sonntägliche Verjubeln des Wochenverdienstes fällt dort gänzlich fort. Die Solidität des Arbeiterstandes zeugt von den vortrefflichen Wirkungen dieser Einrichtung. Das Amtoblatt in Zürich bringt folgende Mitttheilung:„Herr August Bebel in Beilin beabsichtigt, an sein Grundeigenthum in Küßnach anschließend eine Landanlage im Seegebiet zu erstellen, wie solche auf dem Lokal mit Pfählen bezeichnet ist, und sucht hierzu um staatliche Konzession nach. Ausland. Belgien. Brüssel, 22. April. Der Brüsseler Gemeinderath hat mit 23 gegen 12 Stimmen den sozialdemokratischen Antrag ab gelehnt, wodurch der 1. Mai als gesetzlicher Feiertag eingeführt werden sollte. Frankreich. Paris, 22. April. Den Städten Belfort und Rambervilliers ist die Erlaubniß ertheilt worden, das Kreuz der Ehrenlegion im Wappen zu führen.„Ich hoffe“, schreibt der Kriegsminister den Behörden dieser beiden Städte, die im Kriege 1870/71 bekanntlich eine rühmliche Rolle gespielt haben,„daß Sie in dieser Ordensverleihung den Beweis dafür erblicken werden, wie hoch die Regierung der Republik Ihre tapfere Bevölkerung schätzt.“ — 22. April. Eine Abordnung der Minderheit im Senat erschien bei Bourgeois, um diesen zu ersuchen, nicht zu demissionieren. Bourgeois verhehlte nicht, daß mehrere Mitglieder des Kabinets die Absicht geäußert, zurückzutreten; das Kabinet wolle aber trotz seiner bisherigen Haltung die Position nicht aufgeben. Zwar glaubt das Ministerium die Geschäfte nicht länger führen zu können, ist aber der Ansicht, daß es, da die Kammer nicht tagt, seine Entlassung nicht nehmen kann. Es beschloß daher, die Kammer einzuberufen, um ihr die Gründe dieses Entschlusses bekannt zu geben. Bourgeois berichtete dem Präsidenten, der von dem Bericht Kenntniß nahm, und begab sich darauf zu Brisson, der die Kammer für Morgen einberuft, wovon die Deputirten telegraphisch benachrichtigt wurden. — 22. April. Die französische Infanterie hat in diesem Jahre einen Effektivbestand an Offizieren, der bisher noch nie erreicht worden ist. Er umfaßt: 200 Oberste, 267 Oberst=Lieutenants, 1113 Bataillons= chefs oder Majore, 4802 Hauptleute, 5210 Oberlieute= nants und 1171 Unterlieutenants, im Ganzen also 12763 Offiziere.„Die deutsche Armee," bemerkt das„Echo de Paris',„hat nicht so viel Offiziere der Infanterie, besitzt aber ein besseres Verhältniß zwischen den einzelnen Graden.“ Cannes, 22. April. Das Befinden des Großfürsten=Thronfolgers von Rußland hat sich wieder gebessert. Er hat das Bett verlassen und wird alsbald seine Spaziergänge wieder aufnehmen. Italien. Massaua, 22. April. Zwei Landleute überbrachten gestern dem General Baldissera ein Schreiben Meneliks und Ras Mangaschas. Der Negus ersucht, da die von Major Salsa vorgeschlagenen Friedensbedingungen nicht angenommen, die bezüglichen Briefe zurückzusenden; er werde inzwischen Salsa als Geisel zurückbehalten, verspreche aber, ihn nach der Rückgabe der Schreiben wieder freizulassen. Baldissera sandte, da er kein Interesse hatte, die Schriftstücke zurückzubehalten, dieselben sofort zurück. In dem Schreiden Mangaschas versichert derselbe, der Negus habe ihm aufgetragen, mit Baldissera Freundschaft zu schließen, und fügt im eigenen Namen hinzu, er liebe und suche Frieden. Baldissera erwiderte, auch er liebe den Frieden. Baldissera betrachtet infolge dessen die Verhandlungen als abgebrochen. Rheinland und Westfalen. Remscheid, 22. April. Herr Direktor Hädicke hat Versuche mit Röntgen Strahlen angestellt, die in Bezug auf die Durchdringung von Metallen überraschende Ergebnisse lieferten. — 22. April. In der gestrigen Stadtverordnetensitzung kam es zui Sprache, daß man beim Schulneubau zu Bruch sich bezüglich der Eisen= und Schmiedearbeiten stark verrechnet hat, statt 1730 M. hat die Geschichte 5133 M. gekostet; der Irrthum soll dadurch entstanden sein, daß statt Kilo nur Pfund gerechnet worden sind. Große Heiterkeit erregt die Bemerkung eines Stadtverordneten, daß man kürzlich bei der Veranschlagung eines Baues die Fundamentirung vergessen habe. In der geheimen Sitzung wurde, der „Remsch. Ztg. zufolge, beschlossen, dem Remscheider Veteranen=Verein zur Anschaffung einer Fahne eine Summe bis zum Betrage von neunhundert Mark zur Verfügung zu stellen, nachdem der Kaiser dem genannten Vereine Fahnenbänder verliehen hat. Wermelskirchen, 21. April. Ein 3jähriges Kind gerieth unter den Zug der Schmalspurbahn, wobei dem Kinde beide Beine unterhalb der Kniee abgetrennt wurden. Königswinter, 21. April. Für gestein war hier Vormittags 10½ Uhr die Kontrolversammlung angesetzt. Die Mannschaften waren pünktlich zur Stelle, doch fehlte der dienstthuende Offizier. Er hatte vorher eine Kontrolversammlung in dem nahen Oberkassel abgehalten und 9,57 von dort den Schnellzug bestiegen, der aber in Königswinter nicht, sondern erst in Neuwied hält. Ein von dieser Station angelangtes Telegramm machte die Wartenden mit der Ursache des Verzugs bekannt. Kurz nach 12 Uhr hatte der Hauptmann seine Irrfahrt beendet und der Abhaltung des Apells stand nichts mehr im Wege. Merzig, 20. April. Die hiesize ProvinzialIrrenanstalt soll bedeutend erweitert werden, sodaß in Zukunft statt der bisherigen 550 Kranken 850 derselben ausgenommen werden können. Aachen, 21. April. Das Stadtverordneten=Kollegium hat eine Kanalsteuer(“ vom Tausend des Miethwerthes eines jeden Hauses) beschlossen. Diese neue Steuer soll noch zu den bisberigen einmaligen Einmündungsgebühren(180 Mk. für eine Häuserfront bis zu 8 Meter und 210 Mk. für jede größere Front) treten. Eine vom hiesigen Haus= und Grundbesitzer=Verein einberufene, stark besuchte Versammlung beschloß, dagegen Einspruch zu erheben. Mettmann, 20. April. Ueber die letzte Berathung des hiesigen Komitees für den Bau einer elektrischen Straßenbahn von hier über Hubbelrath nach Düsseldorf einerseits und nach Vohwinkel=Elberfeld andererseits erfährt der „Elbf. Gen.= Anz.“, daß zunächst in denjenigen Orten, welche eventl. von der Straßenbahn berührt werden, sowohl der Umfang des Eisenbahnverkehrs wie der Fußgängerverkehr auf den betreffenden Verkehrsstraßen ermittelt werden soll. Am Freitag soll eine neue Sitzung stattfinden, in welcher auf Grund dieser Unterlagen ein generelles Projekt ausgearbeitet werden soll. Düsseldorf, 21. April. Die Feier der Eröffnung des neuen Hafens ist vom 9. Mai auf den 30. Mai verschoben worden, da die Spitzen der hiesigen Behörden an dem zuerst geplanten Zeitpunkt bei der Gedenkfeier des deutschen Vereins vom Rothen Kreuz in Berlin, betheiligt sind. — 21. April. Am 28. d. M. und den folgenden Tagen werden in dem Ständehause hierselbst unter dem Vorsitze des Landrath a. D. Janssen, Sitzungen des Provinzial=Ausschusses der Rheinprovinz stattfinden, welchen Berathungen der Kuratorien und Kommissionen vorausgehen. Für die Sitzung des Provinzial=Ausschusses liegt eine Tagesordnung von 60 Nummern vor.(Als Vertreter des Kreises Solingen wohnen den Verhandlungen die Herren Alfred Römer=Opladen, Bürgermeister a. D. Kelders=Köln und Freiherr von Diergardt=Morsbroich bei.) — 22. April. Der„D. G. Anz.“ schreibt: Der Herr Oberbürgermeister hat das Grab Immermanns besichtigt und bereits die Instandsetzung desselben, sowie die Niederlegung eines Kranzes angeordnet. Ferner hat er eine Besprechung Düsseldorfe: Bürger angeregt, in welcher der Frage eines Denkmals für Immermann näher getreten werden soll. Essen, 21. April. Beim hiesigen Landgericht ist in kurzer Zeit über nicht weniger als 85 Ehescheidungen verhandelt worden. Die Ursachen dieser beklagenswerthen Erscheinung ist nicht allein darin zu suchen, daß viele Ehen in der leichtsinnigsten Weise geschlossen werden, sondern auch in dem leidigen Kostgängerwesen, welchem das Glück so mancher Familie zum Opfer fällt. Duieburg, 20. April. Eine aufregende Szene widerfuhr einem jungen Ehepaar, das einen Ausflug nach Kettwig gemacht und gegen Abend wieder auf der Rückreise begriffen war, in Mülheim a. d. R. Die Frau, welche schon umgestiegen war und sich in dem hierher fahrenden Zug befand, rief nach ihrem Manne und mußte im nächsten Augenblick zusehen, wie dieser von einem nach Essen fahrenden Zuge zu Boden geworfen wurde und der Zug über ihn wegfuhr. Die Frau, in einer unbeschreiblichen Aufregung, ihr Mann sei verunglückt, konnte von den Mitreisenden kaum getröstet und aufrecht erhalten werden. Zum Glück erfuhr sie hier in Duisburg durch ein Telegramm, daß weiter kein Unfall sich ereignet, sondern ihr Mann ruhig liegen geblieben und so der ganze Zug ohne böse Folgen über ihn weggefahren sei. Die Freude war groß, als der Gemahl mit dem nächsten Zuge angedampft kam. Lüdenscheid, 21. April. Als sich mehrere junge Burschen im Schießen mit einem Revolver übten, ging die Waffe zu früh los. Die Kugel drang einem der jungen Leute in die Stirn. Schwerverletzt wurde er in seine Wohnung gebracht, wo er hoffnungslos darniederliegt. Die Kugel konnte bis jetzt noch nicht entfernt werden. Dortmund, 20. April. Am Sonntag, dem 3. Mai cr., findet in der Restauration Vozell hierselbst eine Verbands=Vorstandssitzung der Evangel. Männer= und Arbeitervereine Rheinlands und Westfalens statt, auf deren Tagesordnung folgende Punkte stehen: 1) Prüfung bezw. Genehmigung des neuen Entwurfs der Verbandssatzungen der Evang. Arbeitervereine Rheinlands und Westfalens; 2) Erledizung der eingegangenen Anträge; 3) Entsendung von 2 Ausschußmitgliedern zu dem diesjährigen evang.=sozialen Kongreß in Stuttgart; 4) Wahl des Ausschusses für 189697. Dortmund, 21. April. Fortuna war in letzter Zeit mehrfach bestredt, den Vorwurf der Blindheit von sich abzuwälzen. Diesmal fiel der zweite Hauptgewinn der Marienburger Lotterie mit 30000 Mk. 2 Arbeitern zu. Der eine Glückliche, ein alter Junggeselle, logirt schon seit Jahren in einer Schenkwirthschaft und ernährt sich schlecht und recht durch allerlei Arbeit; der zweite Gewinner, ein Handwerksbursche aus Sachsen, hatte sich kürzlich in derselden Wirthschaft einquartirt. Rotthausen, 20. April. Auf Zeche„Dahlbusch“ verunglückte ein Bergmann durch Steinfall. Er war sofort todt. Stadt= und Landkreis Solingen. Solingen, den 23. April. *— Bei dem gestern Mittag zu Kotten vorgekommenen Unglücksfall ist das von dem Bahnzug erfaßte Mädchen nicht, wie gestern von Augenzeugen angenommen wurde, getödtet worden. Es hat, schwer verletzt, das Bewußtsein wieder erlangt und befindet sich im elterlichen Hause in der Behandlung zweier Aerzte. Zum Unglücksfall wird uns Folgendes mitgetheilt: Gestern Nachmittag gegen 2 Uhr hat sich die zu Kotten, Gemeinde Höhscheid, wohnhafte unverehelichte Emma St. in der Nähe ihrer Wohnung kurz vor dem Personenzug 870 auf die Schienen gelegt, um sich überfahren zu lassen; es geschah dies etwa 30 Meter vor dem in voller Fahrt befindlichen Zuge, auf welche Entfernung dieser nicht zum Halten gebracht werden konnte. Die Lebensmüde wurde von dem an der Zugmaschine befindlichen Bahnräumer wohl bei Seite geschoben, erlitt indeß erhebliche Verletzungen am Kopfe und dürfte ihr Aufkommen sehr zweifelhaft sein.— Wie wir weiter noch vernehmen, waren aneder Stelle, wo sich das Unglück ereignete, die Barrieren geschlossen. §— Herr Lehrer Bäcker, welcher krankheitshalber seit längerer Zeit nicht mehr hat thätig sein können, hat nunmehr seine Stellung niedergelegt. Die Kollegen des Herrn Bäcker, sowie die Schulvorsteher der Weeger Schule veranstalten zu Ehren des Scheidenden am nächsten Samstag im Saale des Herrn Hoppe zu Grünewald eine Abschiedsfeier, zu der die Schulinteressenten und Freunde des Herrn Bäcker eingeladen sind. — Am nächsten Sonntag steht uns ein ganz eigenartiger Kunstgenuß bevor, indem die zur Zeit in Elberfeld=Barmen weilenden„Fisk Jubiläums=Sänger“ auch hier am Sonntag ein Konzert geben. Auf die in ihrer Art einzigen Darbietungen der weit bekannten Sängertruppe werden wir noch des Näheren eingehen. — Ein interessanter Fund ist zu Kohlfurth gemacht worden. Herr Daniel Tesche zu Unten=Kohlfurth fand beim Umgraben auf dem Felde einen steinernen Krug, der vermuthlich aus dem 16. Jahrhundert stammt. Derselbe enthielt goldene und silberne Münzen, deren Werth nicht unbeträchtlich sein mag. Auch vor einigen Jahren hat Herr Tesche einen alten Krug mit Münzen gefunden. — Der Reisende eines hiesigen Geschäfts hatte vor kurzem im Ruhrkohlengebiet zu thun gehabt und wurde vor einigen Tagen wieder hier erwartet, da er einen Betrag von etwa 3000 Mk. abzuliefern hatte. Wie es scheint, ist der Reisende jedoch, nachdem er einen Theil des Geldes in liederlicher Gesellschaft verjubelt hat, flüchtig geworden. Der Fall ist um so trauriger, als der Ungetreue hier seine Frau und 4 Kinder zurückläßt. Die Angelegenheit ist bereits der Staatsanwaltschaft übergeben worden. — Eine übelbeleumundete Person, welche hier in der Luisenburg wohnte, jedoch von Höhscheid aus Armenunterstützung bezog, wurde von dort aufgefordert, ihren Wohnsitz in der Gemeinde Höhscheid zu nehmen. Da sie dem Verlangen nicht nachkam, wurde sie vorgestern zwangsweise dorthin befördet. #t Gräfrath, 22. April. Aus Anlaß des 25 jährigen Amtsjubiläums des katholischen Pfarrers Herrn Richartzhagen fand heute eine dem Tage angepaßte Schulfeier in der katholischen Schule statt, der Herr Landrath Dönhoff, Herr Bürgermeister Kürten und die Mitglieder des Schulvorstandes beiwohnten. Die Schulkinder wurden bei dieser Gelegenheit mit einem Stuten beschenkt. Nachher fand in dem Hause des Jubilars eine engere Feier statt. Möge es dem allverehrten Jubilar vergönnt sein, noch recht lange seines segensreichen Amtes zu walten. *— 21. April. In der vergangenen Nacht wurde einem hiesigen Einwohner von einer eingefriedigten Bleiche eine Partie Wäschegegenstände, als: Betttücher, Ueberzüge, Handtücher, Hemden, Nachtjacken, Nachtkleidchen u. s. w. gestohlen. Von den Dieben fehlt bis jetzt jede Spur. Die gestohlenen Sachen haben einen Werth von 40 bis 45 Mark.— Ein im August v. J. zu Stockdum ausgeführter Diebstahl wird demnächst zur gerichtlichen Aburtheilung gelangen. Bisher war es nicht gelungen, die Schuldigen, die einen Hahn und ein Huhn entwendet hatten, zu ermitteln, endlich ist doch Licht in die Sache gekommen und die muthmaßlichen Thäter sind zur polizeilichen Anzeige gebracht. — Zu 2. Stockdum wurde gestern Abend ein 15jähriger Bursche, der sich einer unsittlichen Handlung schuldig gemacht hatte, von einem hinzugekommenen Messerreider von dort an Ort und Stelle weidlich durchgeprügelt. Der Junge wird sich demnächst noch vor Gericht zu verantworten haben. Wald, 22. April. Die eifrigen Bestrebungen, unser herrliches Itterthal dem Verkehr besser aufzuschließen durch Anlegung guter Fußwege, Anbringung von Ruheplätzen u. s. w. finden bei unserer Bürgerschaft viel Anklang und recht groß ist die Zahl derjenigen, die sich dem„Itterthaler Verschönerungs=Verein“, angeschlossen haben. Gleichzeitig bemühen sich mehrere hiesige Bürger eifrig um Gründung eines„LochbachthalVerschönerungs=Vereino". Daß ein solcher ebensowohl seine Berechtigung hat, kann nicht bestritten werden; ein Spaziergang von Dültgensthal aus auf zum größten Theil durch herrlichen Wald, in dem es aber an ordentlichen Fußwegen fehlt. Vielleicht ließen sich aber, wie die„W. Ztg. mit Recht bemerkt, auch beide Interessentenkreise vereinigen unter dem Namen„Walder Verschönerungs=Verein. Ohligs, 22. April. Seit einigen Wochen kamen in dem Maudeshauser Kotten wiederholt Einbruchsdiebstähle vor, ohne daß es möglich gewesen wäre, den Dieb abzufassen. Gestern ist nun aus Wülfrath die Nachricht eingetroffen, daß man einen Menschen verhaftet habe, der dringend des Diebstahls verdächtig ist. # April. Seine Nottz, daß der Sohn des Tagloynero H. zu Merscheid die Kassengelder eines Vereins in Höhe von 145,50 M. unterschlagen habe und dieserhalb zur Anzeige gebracht sei, stellt der„O. Anz. dahin richtig, daß bei einer beabsichtigten Kassenrevision der junge H. zunächst die Bücher geprüft haben wollte und da dies nicht richtig geschehen, die Vorzeigung des Kassenbestandes verweigert haben will. Die Kasse wurde mit 124 45 Mk. am Samstag dem Vereinsvorstand ausgeantwortet. Gerichts=Verhandlungen. Elberfeld, 22. April. Bei der letzten Syloesterfeier gebrauchte ein Schwertschläger von Solingen gegen einen anderen Schwertschläger eine beleidigente Aeußerung, wofür ihm letzterer eine Ohrfeige versetzte. In der Erregung griff der erstere darauf zu einem Sädel und versetzte seinem lau der Siof. Haun diebd aut den Kopf. Er W b, wegen Mithandlung und Geleidigung zu“ Monann Gefängniß verurtheilt. Prozeß Hammerstein. Berlin, 22. April. Der Prozeß Hammerstein begann unter großem Andrange des Puvitkums heute Vormittag. Der Vorsitzende, Landgerichts=Direktor Rieck, schickte voran, die Verhandtung solle keinen potitischen Beigeschmack haben, und ermahnte die Prozeß=Betheiligten, nur Sa. vorzubringen. Die Vertheidiger, Rechtsanwälte Rezein und Schwindt, beantragen die Vorausnahme der Nar“." un Athen und Brindisi, welche die Unzulässigkeit dez Strafverfahrens darthun würden. Hammerstein'8 Verhaf: und Auslieferung verstoße gegen das Völkerrecht. 8 staatsanwalt Drescher widerspricht der Behauptung dem ungerechtfertigten Verhalten der griechischen italienischen Behörden. Die Vertheidiger betonen, di deutschen Behörden hätten das internationale Recht letzt, da Hammerstein wider Willen nach Italien gebracht wurde. Der Oberstaatsanwalt widerspricht dem. land habe das Recht, Hammerstein als gemeinen brecher auszuweisen. Die Art der Ausweisung unterlie nicht der Prüfung dieses Gerichtshofes. Hammerstein auf das Schiff gebracht, welches er sich selbst gewählt Ob der Aufenthalt in Italien freiwillig war, darauf kommt es nicht an. Der Gerichtshof lehnt den Antrag der Vertheidiger ab. Hierauf wird der Eröffnungsbeschluß ver, lesen. Die Urkundenfälschung bezüglich des Papierlieferungs, Vertrages mit Flinsch gibt Hammerstein zu und erklärt. die Beglaubigung der Unterschrift des Grafen Finckenstein dadurch bewirkt zu haben, daß er nach dem Originalsiegel des Amts=Vorstehers einen Gummistempel habe anfertiger lassen. Der Papierlieferungs=Vertrag wird verlesen. Bei der Vernehmung über den Papierlieferungs.Vertrag mit Flinsch, wodurch die Kreuzzeitung im Laufe der um 96,000 Mk. geschädigt wurde, weist der Vorsitzende die Plumpheit der Fälschung hin, da Hammerstein die Unterschrift des Grafen Finckenstein mit„k“ statt mit„causgefüllt habe, sowie die Raffinirtheit Hammerstein'z, dem Verleger Grafen Kanitz die Abschrift eines Papierlieferungs=Vertrages einzuhändigen. Hierauf werden mehrere Schreiben des Angeklagten verlesen, wodurch nach, gewiesen werden soll, daß, wenn er gewollt hätte, er lich Gelegenheit gehabt hätte, sich aus seinen finanziellen Nöthen zu retten; so seien ihm nach dem Stöcker=Prozei von jüdischer Seite aus Holland 80,000 Gulden angeboten worden, wenn er Stöcker fallen ließe. Dann wird die Stellung Hammerstein's zur Kreuzzeitung festgestellt. Hammerstein behauptet, wenn er zusammenbrach, wurde er den politischen Joeen, denen er anhing, ebenso wie der Kreuzzeitung großen Schaden zugefügt haben. Der staatsanwalt fragt an, ob das Komitee 1893 Hammerstein nochmals ausgeholfen haben würde. Graf Kanitz verneint dies. Auf Vernehmung weiterer Zeugen wird verzichtet. Gegen 2¼ Uhr wird eine viertelstündige Pause gemacht. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung führte der Oberstaatsanwalt aus, er nehme zu Ungunsten des Angeklagten bezüglich des Betrugs und der Unterschlagung nicht die reale, sondern ideelle Konkurrenz an. Der Thatbestand des Betrugs und der Urkundenfälschung sei völlig erfüllt. Eine Zubilligung mildernder Umstände sei wegen so ehrenrühriger und schmutziger Punkte ausgeschlossen. Der große von dem Angeklagten der Kreuzzeitung und dem Papierhändler zugefügte Schaden und die Art der Fälschung erinnere an die Streiche ganz gemeiner Hochstapler Der Angeklagte mißbrauchte seine Stellung als Chefredakteur. Er, der für Königstreue, Moral und Religion kämpfte, spielte Jahre lang den Heuchler. Hierauf folgt der gemeldete Antrag. Hammerstein's Vertheidiger befürworteten mildernde Umstände und baten jedenfalls nicht auf Zuchthaus zu erkennen. Hammerstein erklärte, weder Luxus noch Spiel, sondern Repräsentationspflichten und aufregende Thätigkeit wären der Grund des Verfalls seiner Privatverhältnisse. Den rechtzeitigen Rücktritt verhinderte die Rücksicht auf die Partei. Er betonte sein offenes Geständniß. Er wolle sich auf Niemand berufen und Niemand in eine mißliche Lage bringen und gottvertrauend weiter leben. Er bat schließlich um mildernde Umstände. Zum Zeugenverhör ist noch nachzutragen: Der Angeklagte wurde auch über die Grundstücksverkäufe zwecks Vermögens=Aufbesserung vernommen. Ueber den wiederholten Antrag der Vertheidigung, betr. die Unzulässigkeit der gerichtlichen Verfolgung, da Hammerstein zur Zeit der Zustellung des Auslieferungsbegehrens an die italienischen Behörden sich nicht in Italien aufhielt, behält sich der Gerichtshof die Entscheidung vor. Hammerstein giebt den Verkehr mit Flora Gaß zu und giebt an, daß er mit 4000 Mark abgereist sei, die er durch Auflösung seiner Lebensversicherung gewonnen habe. Flinsch sagt aus: Hammerstein war sehr herablassend und köderte ihn mit 50000 Mark Provision. Sein Schaden betrage 100900 Mark. Graf Kanitz und Graf Finckenstein sagen über die Verhältnisse des Kreuzzeitungsverlags aus. Hammerstein wurde(wie gestern thunlichst noch per Extrablatt bekannt gemacht wurde) zu drei Jahren Zuchthaus, 1500 M. Geldstrafe und fünf Jahren Ehrverlust event. für je 15 M. ein weiterer Tag Zuchthaus verurtheilt. In der Urtheilsbegründung schloß sich der Gerichtshof der Auffassung des Oberstaatsanwalts an. Wegen der Unterschlagung von Geldern der landwirthschaftlichen Zeitung erfolgte Freisprechung. Betrug und Urkundenfälschung werden als eine Strafthat angenommen. Mildernde Umstände wurden verneint, da die Nothlage selbst verschuldet war. Bei der Strafzumessung wurde das Geständniß des Angeklagten und der Umstand, das er auf niemanden einen Stein warf, berücksichtigt. Elbing, 21. April. Kein geringes Aufsehen erregt hier der Spruch der Geschworenen in der Strafsache gegen den Stadtkämmerer R. aus Tiegenhof, der nach seinem eigenen Geständniß im Laufe mehrerer Jahre 24 800 Mk. städtische Gelder unterschlagen und die Bücher gefälscht hat. Verwandte haben inzwischen das gestohlene Geld ersetzt. Der Vertheidiger bat die Geschworenen, dem Angeklagten mildernde Umstände zu bewilligen, die Geschworenen verneinten jedoch nach zweistündiger Berathung sämmtliche Schuldfragen. Der Vorsitzende des Schwurgerichts war über diesen Spruch derartig erregt, daß es einige Zeit dauerte, bis er das freispechende Urtheil verkünden konnte. Die Staatsanwaltschaft will versuchen, das Urtheil im Wege der Revision anzufechten.— Soiche Urtheile sind Wasser auf die Mühle aller Gegner der Schwurgerichte. Warschau, 21. April. 5 Sozial demokraten aus Lodz, darunter Vater und Sohn, die ein Dynamitattentat gegen den Lodzer Millionär Kunitzer und gegen einen Gendarm zu verüben versuchten, wurden zum Tode verurtheilt. Verwischte Görlitz, 21. April. Heute wurden hier 2 Pistolenduelle ausgefochten, bei denen beiden ein Arzt aus der hiesigen Gegend betheiligt gewesen sein soll. Das eine Duell, bei leichteren Bedingungen, verlief unblutig; bei dem zweiten, welches unter schwereren Bedingungen stattfand, sank ein Gegner, in den rechten Oberschenkel getroffen, zu Boden, der andere erhielt einen leichten Streifschuß. Gotha, 21. April. Die Hofphotographen W.& C. Zink haben einen Apparat konstruirt, mit welchem es möglich ist, vermittelst der Röntgenstrahlen durch dicke Körpertheile hindurch zu sehen. Be operativen Eingriffen kann der Arzt mit Hülfe dieses Instrumentes die Lage jedes Fremdkörpers in den Weichtheilen deutlich sehen, ohne die Photographie anzuwenden. Hamburg, 22. April. Der Ausstand in der Mohrschen Margarinefabrik in Bahrenfeld ist durch einen Vergleich beendet. Roßla(Kyffhäuser), 20. April. Die größten Theile der Kolossalfigur Kaiser Wilhelms l. für das Kyffhäuserdenkmal sind nach dem Kyffhäufer übergeführt. Das Reiterstandbild, in Kupfer getrieben, aus der Werkstatt des Künstlers Seitz hervorgegangen, wiecht rund 270 Zentner und konnte wegen seines großen Um fanges nur in einzelnen Stücken an seinen Bestimmungeort gebracht werden, wo diese Stücke von Münchener Monteuren mittelst großer Krahnen zusammengestelt, vernietet und auf ihre Unterlage befestigt werden. geneste Nachrichten und Telegramme. Grüssel, 22. Aprtl. Nach einer amtlichen Tegeiche vom Conge baden die Prozeßverhand. ungen gegen Hauptmann Lotdalre, wegen der ungesetzigen Hinrichtung Steies begonnen. Garis, vr. aprn. Frate Nachmittag fand die ###besamtliche Tranung des Kommandanten Mac Sasen und der Prinzessin Margarethe von orleaus statt. Morgen erfolgt die kirchliche 23. April. Ministerpräsident Caushatte eine Unterredung mit der Regentin; wergen findet ein Ministerrath statt. Die Nach ichten von Verhandlungen zwischen Spanien und Geibingten bezügl. der Kriedensstiftung auf Eude uus vötig undegründet. Politische Refermen werden Cube nur eingeführt werden, wenn die Umstände Ltür güntig sind und General Weyler sie verlangt. eieser aber dat bisher nichts darüber verlauten lassen. wessing, 22. April. Die Kaiserin Priedric int dier eingetrosfen. siden, 23. Aortl. Der König und der Krongrinz begaben sich gestern in das Haus Trikupis und dlieben dort läugere Zeit am Sarge des verstordenen ehemaligen Miniverpräsidenten. St Petersdurg. 23. April. Fürn Ferdi###d von Bulgarten in gestern Abend von dier nach Paris abgereis.— Kaiser Rikolaus dat den gürsten persönlich zur Krönunge feier eingeladen. Port Said, 22. April. Li. Hang=Tichang in er wird von hier direkt nach Odesse weiter reisen. „Loire, 22 April. Ein englisches Haus bat von nelissri# Grmäctigung erbelten, eine Nor. De öber###.### von Assnan nach Wadtbalfa und ##rubri vinaus zu bauen. Der Kontrakt ist verdau und untersiegelt von den englischen Behörden Kriegsminister, odne daß der Rbedive und die übrigen Minister defragt werden wären. Die Kasse der offentlichen Schuld, ohne deren Zustimmung keine neue Ausgabe grmacht werden dürfen, ist bei Seite gitäcten werker. 194. Preußische Lotterie.(4. Kl.)(Ohne Gewähr.) Ziehung vom 22. April vorm. 1 Gewinn von 15000 Mk. fiel auf Nr. 131554, 3 von 10000 Mk. auf Nr. 65226 69366 132664, 2 von 5000 Mk. auf Nr. 101081 134823. 37 Gewinne von 3000 Mk. auf Nr. 6935 12002 18764 22540 25778 35310 40102 43510 45598 51758 58650 59569 63811 65557 88936 91811 95618 114596 124726 140637 150233 153495 161230 161330 163672 164236 166480 167818 170065 175091 176793 178383 183810 198181 199889 212574 224919. 43 von 1500 Mk. auf Nr. 11433 13078 13113 17995 31361 38841 46711 57347 58214 61411 62836 69938 74417 83895 86994 91766 99690 99751 104905 110153 118092 119355 121031 122788 123535 137862 139207 143631 148749 149379 161085 162930 172687 186662 187 93 193717 198269 202000 205474 215520 217208 222900 223257. 38 von 500 Mk. auf Nr. 10883 22586 26184 32849 35235 36123 39636 43165 45145 4·696 49206 52110 58290 59152 101807 113752 115113 128731 137778 150918 162474 166893 167880 170803 175846 180002 180068 180506 182186 192460 192927 199331 204785 205789 210877 211073 213151 213878. 22. April nachm. 15000 Mk. auf Nr. 53197 84925 193723, 5000 Mk. auf Nr. 151716. 3000 Mk. fielen auf Nr. 3090 22608 23668 24756 29145 37608 44450 51311 52096 52315 57809 57911 60102 68350 72355 80644 83761 87244 89081 98894 102007 114013 129562 132458 135584 138273 138397 140695 153968 154575 156515 157257 160293 174769 180824 187498 205568 207615 216577 222290 225574. 1500 Mk. auf Nr. 640 788 12102 14159 15509 16658 17018 26406 37948 38464 39416 43851 46275 47008 47121 47238 52873 59347 60139 60980 75963 79493 80929 81820 82936 83638 83968 85785 90350 104543 106864 113336 116418 126243 129681 129746 130282 137581 143004 146442 149211 155747 159197 164019 188889 189237 194280 204330 204755 207533 211172 213017 222688. 500 Mk. auf Nr. 5082 11882 16985 18656 19180 24060 25302 50095 50844 51743 53376 55061 61473 78144 83028 97652 99211 105053 121189 121512 135996 143076 143078 146922 168458 169204 172872 173733 186386 187679 189664 190552 196687 200524 206787 214291 18 254 Ruthmäßliches Wetter morgen: Veränderlich, geringe Niederschläge. Barometer und Avermometer heute Morgen 10 Uhr: 27• 6•+ 8 C. Der empfindlichen Haut der (I, d weiche an sich öfters gewaschen werden Zrnver, müssen, sollte man stets Rechnung tragen und nur eine Seife verwenden, welche die Empfedlung der Aerzte besitzt, wie dies bei der neuen Patent=Morrdolin= Seife in so hervorragender Weise der Fall in. Dieselde übt einen so woblthätigen Einfluß auf die Thätigkeit der Haut, daß alle Mütter nicht unterlassen sollten, für Kinder nur die Patent=Myrrholin=Seife zu gebrauchen. Die PatentMyrrdolin=Seife ist in allen guten Parfümerie= und Droguen=Geschäften, sowie in den Apotdeken 2c. à 50 Pfg. erhältlich und muß jedes Stück die Patent=Nummer 63592 tragen. Polizei=Verordnung. Auf Grund des§ 144 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883(G. S. S. 195 ff) und der§§ 5 und 6 des Gesexes über die Polizei=Verwaltung vom 11. März 1850(G. S. S. 265) wird für den Beuirk des Stadtkreises Solingen nachsehende Polizei=Verordnung erlassen. § 1. In offenen Läden und Verkaufslokalen, deren Inhaber die polizeiliche Erlaubniß zur Gast oder unbeschränkten Schankwirthschaft oder zum Kleinhande! wit geistigen Getränken nicht besitzen, dürfen Branntwein, Liqueur oder sonstige Spirituosen weder aufbewahrt noch in Gläsern, Flaschen oder sonstigen Gefäßen an irgend welche Personen verabreicht werden. Es darf dies auch gicht geschehen in Räumen, wesche mit den Läden und Verkaufslokalen in unmittelbarer Verbindung stehen. S 2. Zuwiderhandlungen gegen§ 1 dieser Polizei=Verordnung werden, sofern nach den allgemeinen Strafgesetzen nicht eine höhere Strafe verwirkt ist, mit einer Geldstrafe bis zu 30 Mk., an deren Stelle im Nichtbeitreibungsfalle eine entsprechende Haft tritt, geahndet. § 3. Gegenwärtige Polizei=Verordnung titt am Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Solingen, den 21. April 1896. Die Polizei=Verwaltung. Der Bürgermeister: Haumann. Bekanntmachung. Zum 1. Mai wird eine geprüfte wangelische Lehrerin zur Stellvertretung an einer hiesigen Schule gesucht. Monatliche Veraütung 90 Mark. Meldungen sind dem Königlichen Kreisschul=Inspektor Herrn Dr. Geis hierselbst schleunigst einzureichen. Solingen, 23 April 1896. Der Bürgermeister: Haumann. Stadtgemeinbe Höhscheis. Die diesjährige öffentliche Impfung findet in den nachgenannten Schulen wie folgt stalt: A. Impfung der Erstimpflinge. 1. Mutwoch, den 6 Mai ds. Is, Vormittags 9 Uhr, in der Schule zu Aufderhöhe, 2. Mittwoch, den 6 Mai ds Is., Vormittags 11 Uhr, in der Schule zu Capelle, 3. Freitag, den 8. Mai ds. Is., Nachmittags 4 Uhr, in der Schule zu Hofsenhaus, 4. Samstag, den 9. Mai ds Js., Vormittags 11 Uhr, in der evangelischen Schule zu Koblsberg, 5. Montag, den 11. Mai ds. Is., Vormittags 11 Uhr, in der Schule zu Untenrüden, 6. Montag, den 11. Mai ds. Is., Nachmittags 4 Uhr, in der Schule zu Obenwiddert, 7. Dienstag, den 12 Mai ds. Is., Nachmittags 4 Uhr, in der Schule zu Hingenberg. B. Impfung der Wiederimpflinge. 1. Rutwoch, den 6. Mai ds. Is., Vormittags 8½ Uhr, in der „Schule zu Aufderböhe, 2. Mittwoch, den 6. Mai ds. Is., Vormittags 10 Uhr, in dem „Vereinshaus zu Aufderböbe, 6. ailtwoch, den 6. Mai ds. Is., Vormittags 11 Uhr, in der Schule zu Capelle, 4 Freitag, den 8 Mai ds. Is., Vormittags 8 Uhr, in der Schule zu Waldheim, 5. Freuag, den 8. Mai ds. Is., Vormittags 10 Uhr, in der Schule zu Stüdchen, 6. Freuag, den 8 Mai ds. Js., Nachmittags 2 Uhr, in der Schule .. zu Hossenhaus. s: Samstag, den 9. Mai ds. Is., Vormittags 10 Uhr, in der katdolischen Schule zu Kohlsberg, 8. Samstag, den 9. Mai ds. Is., Vormittags 11 Uhr, in der evangelischen Schule zu Kohlsberg. 2. Montag, den 11 Mai ds Is, Vormittags 8½ Uhr, in der 1„ Schule zu Eintracht. 1. Montag, den 11. Mai ds. Is., Vormittags 11 Uhr, in der Schule . zu Untenrüden, 41. Montag, den 11. Mai ds. Ié., Nachmittags 2 Uhr, in der Schule „„ zu Obenwiddert, 44. Dienstag, den 12. Mai ds. Is, Vormittags 10 Uhr, in der Schule ernden, 45. Dernstag, den 12. Mai ds. Is., Nachmittags 3 Uhr, in der Schule zu Hingenberg. Die Revision findet jedesmal eine Boche später in den vorgenannten Schulen Geschg e eit halt. Tohfahrto, den 18 April 1896 9. Die Polizei=Verwaltung. J. Der Beigeordnete: Böntgen. Oeffentlige Jupfungen pro 1896 in der Stadtgemeinde Wald. Die diesjährigen öffentlichen Impfungen werden in der hiesigen Bürgermeinerei, wie folgt, abgehalten: 1) Am Montag, den 4 Mai er., Nachmittags 4 Uhr, im Lokale der Wirthin Ww. Gustav Koch zu Eschbach für die Schulbezirke Westersburg u. Itterbruch. 2) Am Mittwoch, den 6. Mai cr., im Lokale des Wirthes Richard Schmitt zu Mangenberg und zwar Schulbezirk Kreuzweg=Mangenberg 3½ Uhr Nachmittags, „ Schlagbaum 4½ Uhr Nachmittags, " Waldheim 5½ Uhr Nachmittags, 3) Am Freitag, den 8. Mai cr., im rokale des Wirthes Gustav vinder zu Wald, Altenhoferstraße und zwar Schulbezirk Wald I 3 Uhr Nachm., " Wald II 4½„ " Wittkulle 5½„„ Die Nachschau findet eine Woche später um dieselbe Zeit und in denselden Lokalen statt. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder werden hiermit aufgefordert, ihre Kinder und Pflegebefohlenen in den angesetzten Terminen zur unentgeltlichen Gesammtimpfung und zur Nachschau zu gestellen, oder bis dahin nachzuweisen, daß die Kinder privatim geimpft worden sind. Sollten Kinder krankheitshalber nicht geimpft werden können, so ist solches durch ein ärztliches Attest nachzuweisen. Nichtbeachtung dieser Vorschriften wird mit Geldstrafe bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. In diesen Impfterminen sind auch diejenigen zugezogenen ungeimpften Kinder zu gestellen, deren Eltern dierzu nicht noch besonders schriftlich eingeladen weiden. Wald, den 21. April 1896. Die Polizei=Verwaltung. Der Bürgermeister: Heinrich. Todes-Anzeige. Nach Gottes unerforschlichem Rathschlus-s entschlief heute sanft und ruhig nach langem, schweren Leiden meine liebe Gattin, unsere gute Mutter, Tochter, Schwägerin und Tante Prau Wilh. Kamann geb. Wilh. Emma Bormann im Alter von 42 Jahren. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Solingen, Elberfeld, Flühn b. Mörs Duisburg und Gräfrath, den 21. April 1896. Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 3½ Uhr von Südwall Nr. 14 aus, stalt. Todes-Anzeige. Heute Morgen ½15 Uhr entschlief sauft nach langem, schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden unsere innigstgeliebte Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Schllamann, Emilie geb. Kirschbaum, im Alter von 62 Jahren.— Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Berghaus. Hedwig Schildmann. Solingen(Stahlstrasse), den 23. April 1896. Die Beerdigung findet am Sonntag Nachmittag 8 Uhr vom Sterbehause, Stahlstrasse 1, aus statt. Banksag ung. Herzlichen Dank für die zahlreiche Theilnahme bei der Beerdigung unseres theuren Entschlafenen. L. Bruchman. Ju Ehren des krankheitshalder aus dem Amte scheidenden Lehrers Herrn Bäcker soll am Samstag, dem 25. d. Mts., Abends 8 Uhr in aute des Herrn Hoppe zu Grünewald eine schlichte Abschiedsreier beim Glase Bier stattfinden, wozu wir alle Schulinteressenten und Freunde des Herrn Bäcker dierdurch freundlichst einladen. Die Echulversteher und Lehrer der Weezer Schule. Solingen, den 23. April 1896 Königl. Standesamt Solingen. 21.—22. April. Geburten: Auguste Elise, T. v. Schreiner Anastasius Gortatowski, Kaiserstr. Josef Anton, S. v. Kaufann Anton Trippen, Kaiserstr. Ernst, . v. Schleifer Hugo Becker, Schützenstr. Friedrich Wilhelm, S. v. Schumacher Friedr. Ernst Krämer, Friedrichsstr. Hugo, S. v. Schleifer Rovert Wundes. Canaistr. Elise, T. v. Bäcker Pier, Eick. Helene, T. v. Federmesserreider Ernst Beumer, Unnersberg. Erich, S. v. Bauunternehmer Heinr. Kissel, 1. Felderstr. 2 unebeliche Geburten. Ste defälle: Emil Gottschalk, 11 J, Schuistr. Johanne Erna Helene Schmidt, 6 Mon, Gerichtsstr. Federschneider Daniel Tesche, 69 J., ledig, Maltheserstr. Wilhelmine Emma Kamann, geb. Bormann, 42 J., verh., Südwall. Edmund Weyersberg, 1 J., Jagenberg. Ernst Max Stamm, 9 J., Schlicken. Hetretden: Prokurist Cail Stoppe, hiers. u. Anna Weversberg, Hödscheid. Kaufmann Wilh. Idelberger u. Withelmine Kühn, v. h. (Berichtigung) Fabrikant Otto Aug. Simons, Wickrath, und Anna Louise Goedeke, hiers. Autgebete: Fabrikant Alfred Witte, Haspe, und Martha Löhmer, hierselbst. Messerarbeiter Ludw. Heinr. Mandewirth und Hulda Schaaf, v. h. Messeraus macher Carl Gust. Ern und Lisette Auguste Stamm, d. h. Schwertdärter Franz Plücker und Maria Elise Riffelmann, v. d. Landwirth Adolf Jakob Steffens und Lina Willms, b. h. Zimmermann Joh. Gottfried Heß und Vorn, v. h. Schleiter Wilhelm Saal und Johanne Selbach, v. h. Sandformer Heinrich Hein, hiers., und Elisabeih Schiebborn, Elberfeld. Brauer Heinrich Fischer, hiers., und Anna Caroline Eichel, Odlige. Messerarbeiter Hugo Pohlig, hiers., und Bertdu Ida Wichelhaus, Hödscheid. Schleifer Carl Friedr. Otto Kirschner und Bertha Broch, v. h. Scheerennagler Friedr. August Blocksiep n und Maria Stollwerk, b. h. Pflastermeister Friedr. Pack, hierselbst, und Ida Bosselmann, Langerfeld. Stadtsekretär Carl Heinr. Friedrichs und Anna Bick, v. h. Lehrer Heinr. Wilh. Wever, Barmen, und Johanne Eichholz, hiers. Schuhmacher August Lohmar und Emma Schmitz, b. h. Gadelfeiler Wildelm Demessieur und Clara Purder, d. h. Spezereihändler und Schentwirth Conr. Jos. Tix, Köln=Deutz, und Maria Catdarina Hubertina Weyer, hiers. Messerarbeiter Ernst Lemmer und Henriett Boos, b. h. Klempner Joh. Otto Jagene burg und Auguste Körschgen, b. h. Danksagung. Wir sagen allen Denen, die unserm verstorbenen Gatten und Vater die letzte Ehre erwiesen haben, besonders den beiden Pfarrern Herren Giesekke und Becker, dem Landwehr- und Krieger-Verein, dem evang. Arbeiter-Ver in und dem Lotterie-Verein unseren herzlichsten Dank. Frau Wilhelm Dehl und Kinder. Gerigtliche Verkäuse. Am Freitag, dem 24. Apeil 1896, Vormittags 11 Uhr, sollen vor dem Hause der Wirthin Frau Carl Baurmann zu Solingen, Kölnerstr. Nr. 141 öffentlich meistbietend gegen baare Zablung versteigert werden: Eine große Parthie Bretzein, hieran anschließend: 1 Belociped, 1 Puli 2c. Solingen, Der Gerichtsvollzieher: Klosterwall 18. Dillenberger. Serichtlicher Verkauf. Am Freitag, dem 24. Aptil 1896, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem alten Markte zu Solingen öffentlich meistbietend gegen daare Zahlung versteigert werden: 1 Kleiderschrank, 1 Waschtisch. 1 Waschmaschine, 1 maschine. Solingen, Der Gerichtsvollzieher: Buppertraße 48. Halowosg. Kartoffeln, prachtvolle hiesige roihe Rauhschaalen, hat abzugeben Hötscheild. Ais SHäfer. Italiener Legehühner Fleisch Verkauf im städt. Schlachthause hierselbst. Freitag, den 24. ds. Mts., Vormittags 7½ Uhr beginnend wird das Fleisch einer minderwerthig befundenen, schweren Kub verkauft werden. Das Pfund kostet 35 und 40 Pfg. Der Schlachtdaus=Ausseher: Armbrüster. Achtung! Offerire fl Harz=Käse, Postk Mr. 2.40, 1000 Et Mk. 20.—, Prime Limburger Käse 9 Pfd. Mk. 2,60, ab hier unter Nachnadme. Ang. Reese, Bölssen 1. 6. Kopisalkt empfieblt Grn. Lammers, Dorverstr. rein und kräftig schmickerd, per Pfund 60 Bi. Zötscheid. Al9. Schäfer. Eine Ladeneinrichtung, gut erhalten, für Spezereihändler geeignet, billig abzugeben. Kouernbergerstraße 57. Schulfreie Mädchen für leichte Handarbeit gesucht. Wo, sagt die Expedition. TSSTE EANNOVERSCHE CERES FABRIR H. MIr. Sxit. Pens Aünt der dnt ücher Vienstmadchen gesucht. Nordstraß= 21. Mädchen ist b: gesucht schäftigung Schützenstraße 25. Du einem 8 Tage alten Kinde wird 2 eine durchaus gesunde Amme aus sofort gesucht. Wo, sagt die Exp. Mödchen ziun Misergasen gesuckt C. 8. Kayser. Feiedrichstr. 33 Ein dlteres Mödchen oder eine junge Vitw: Haushälterin ges Augns Biesenbach, Irlerstr 33. Einig. Puhaushre fon der per 1. Mai Weschäftigung. C. Lütters& Co. Nü. Erbeitsraume Königl. Standesamt Hößscheid. 23. März bis 11. April. Geburten: Walter, S. v. Gabelschleifer Ernst Melcher, Haalsiepen. Gertrud T. v. Handlungsgebülfe Karl Rich. Steffens, Lindenste. Wilh., S. v. Gerbergesellen Ernst Wild. Dallenbusch, Delle. Ida Paula, T. v. Messerschleifer Fr. Karl Voos, Obenwiddert. Anna Maria Christine, T. v. Anstreicher Joy. Hud. Hattenratd, Josefstr. Erich, S. v. Brauereiarbeiter Ernst Groß, Lindenhof. Wilh. Arthur, S. v. Federmesserreider Karl Wilh. Georg Lorev, Bergerstr. Anna Elfriede, T. v. Megger Karl Hugo Mutz, Obenfürkelt. Edm., S. v. Fabrikarbeiter Jul. Grafweg, Platzhof. Ernst Eduard, S. v. Messerschleifer Karl Höhmann, Obenrüden. Edm. Kurt, S. v. Messerschleifer Friedr. Wilh. Hüllstrung, Steinendorf. Wilh., S. v. Schneider Wild. Kunkler, Birkendahl. Anna, T. v. Messerreider und Wirth Emil Müller, Untenwiddert. Walter S. v. Messerschleifer Karl Neuhaus, Untenkatternberg. Hedwig, T. v. Fabrikardeiter Friedr. Rich Balkes, Odenpilghausen Maria, T. v. Fabrikarbeiter Rod. Meuter, Neuenhaus. Eoa, T. v. Bahnwärter Peter Fritsch, Tränke. Friedr., S. v. Bäcker Alb. Steinhaus, Obenwiddert. Aug. Rob., S. v. Fabrikarbeiter Joh. Rod. Schlömer, Obenpilghausen. Kara, T. v. Messerschleifer Rich. Herder, Haasenmühle. Ida, T. v. Fabrikarbeiter Ernst Karl Wester, Obenpilgdausen. Wilh. Arthur, S. v. Messerschieifer Emil Jäger, Solingerstr. Walter, S. v. Federmesserreider Rich. Hartkopf, Obenpilghausen. Otto, S. v. Messerreider Emu Wirß, Grundstr Karl Alb., S. v. Messerschleifer Karl Albert Broch, Vormeiswinkel. Wilh. Heinr., S. v. Messerreider Herm. Heinr. Koch, Obenfürkelt. With., S. v. Messerschleifer Julius Schmaldt, Untenkatternberg. Ernst, S. v. Scheerenausmacher Stephan Rebender, Jammerthal. Ernst Rich., S. v. Scheerenausmacher Ernst Aug. Decker, Neuenhaus. Eugen, S. v. Fabrikarbeiter Jul. Staats, Solingerstr. Karl Wilh., S. v. Messerreider Aug. Schlösser, Kohlsberg. Ernst, S v. Schreiner Aug. Schäfer, Mittelstr. Paul, S. v. Messerreider Reindold Spitzer, Steinendorf. Friedr. Wilh., S. v. Küster Karl Au, Heide. Karl, S v. Ackerer Ernst Wester, Brachen. Elfriede, T. v. Messerschleifer Karl Witte, Obenrüden. Auigebete: Scheerenseiler Aug. Engelsberger und Wwe. Rod. Becker, Amalie geb. Schlemper, beide Brand. Hausirer Franz Josef Mathonet, Obenpilghausen und Maria Gertrud Reck, Solingen. Ackerer Karl Claus, Untenpilghausen und Gertr. Schütz, Katternbergerstraßze. Messerfabrikant Edm. Pauls, Hossenhaus und Louise Wildelmine Kramer, Weegerstr. Maurer Friedr Wilh. Koch, Solingen und Lina Schmidt, Kotterstr. Ackerer Joh. Heinr. Albers, Solingen und Katy. Krings, Mittelkatternberg. Messerreider Ernst Johänniges, Mittelhöhscheid und Wwe. Karl Wilh. Pauls, Mathilde geb. Herder, Wippe. Fabrikarbeiter Ernst Rentmeister, Evertaue und Fabrikarbeiterin Adele Friedlein, Barmen. Geiratden. Scheerenschleifer Karl Friedr. Duisberg, Kotterstraße und Elisabeth Kamphausen, Solingen. Scheerenschleifer Heinr. Hermes und Auguste Krengel, beide Löhdorf. Sterbefälle: Alfred Adams, 5 J. 7 M., Obenhöhscheid. Hedwig Voos, 1 J. 6 M., Obenrüden. Otto Lemmer, 6 M. 29T., Mittelstr. Friedr. Lauterjung, 6 J. 10 M., Obenrüden. Näherin Emilie Blank, 22 J. 6 M., Schulstr. zu vermiethen. Irlerstraße 62. Handels=Register des Amtsgerichte Solingen. Ja unser Firmen Register ist Folgendes eingetragen worden: Bei Nr. 824— Die Firma Corl Müller jr. mit dem Sitze zu Solingen und als deren Inhaber der Fabrikant und Kaufmann Carl Rüller daselbst. Solingen, den 91 Apeil 1896. Königliches Amshericht III Schöne 1. 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Tages Ordnung: Desinitive Beschlußfassung über die Vergebung der zu beschaffenden Vereins-Fahne. Pünktliches und vollzäbliges Erscheinen erwartet dringend Der Vorstand. Schlicker KrankenSterbe=Auflage(E. H.) Sonntag, den 26. April 1896. Nachm. von 5—7 Uhr: Empfang der Beiträge. Nachdem: General-Versammlung. Der Vorstano. Ein Belociped für 25 Mars zu verkaufen. Näheres in der Erped. 2 guterh einschl. Beiten, Moichlommabe mi Marmane platte, einige Tische und Küchenwaage billig zu verkaufen. Näh. in der Exo. Wir bitten Diejenigen nnieer Leier, ueiche 16 den bevorstehenden Maiumzügen ihre Wohnung wechseln, uus hierven schon jetzt Mittheilung zu machen, damit in der Zustellung des Plattes keine Anterbrechung eintritt. Die Expedition der„Holinger Zeitung.“ riesch, Urmetzer& Co. hn Solingen, Fernsprech-Anschluss 41, erlassen nehmen Neußer Fruchtpreis, 22. April. 4• 15 80 15 30 14 30 11 80 10 80 12 20 14— 13— Neuer Weizen kleiner 1. Qual. ditto engl. 1.„ ditto engl. 2.„ Neuer Roggen 1. Qual. à 100 Kilo 2.„ Hafer Buchweizen 1 à 100 Kile " 11 Raps à 100 Kilo 1. Qual. „„ 100" 2.„ Aveel(Rübsen) à 100 Kilo 1. Qual. dito à 100 Kilo 2.„ Kartoffeln„100„ Heu à 500 Kilo Roggenstroh à 500 Kilo Butter pr. Kilo Eier per Schock(60 Stück) Roggen 20 Pfg. niedriger. Hafer 20 Pfg. höher. Rüböl pr. 100 Kilo in Partieen von 100 Ctr.(ohne Faß) Rüköl pr. 100 Kilo faßweise (ohne Faß) Gereinigtes Oel pr. 100 Kllo M. 3.— höher als Rübsl Preßkuchen p. 1000 Kilo 5 50 26— 17— 1 90. 3 30 47— 48 50 74