Nr. 24.— 48 Jahrgang. * pr eux einspaltige Peitzele ader dermn Naum 10.3 Versagz ühe #p. Pfeiffer in Solingen. Für die Redaktion verantwortlich: Rudolf Pfeiffer in Solingen. Früher unter dem Titel: Bergisches Mittwoch. den 29. Januar 1896 Die Expedition befindet sich in Sotingen, Kaiserstraße 140(Fernsprech=Anschluß Nr. 90); ferner nehmen Bestellungen auf die„Solinger Zettung“ sowie Anzeigen an: in Gräfrath Ernst Reiber; in Hötscheid Rovert Gödderz, Neuenhof; in Obliss Hermann Schönenberg, Düsseldorferstr. 42; in Wald Hans Strieder, Kaiserstraße 49. Bestellungen auf diese Zeitung für die Monate Fedruar und März werden baldigst erbeten. Der Anfang des in der vorkiegenden Nr. d. Bl. beginnenden, sehr spannenden Romans„Sonnen= ried“ wird neueintretenden Abonnenten, soweit der Vorrath reicht, nachgeliefert. Zur Lage unserer Kolonien schreibt man aus Berlin: Es gab eine Zeit, da man nur ven Fieberkolonien sprach. Als wir zur Erwerbung von Kolonien übergingen, hatten wir freilich nicht die Auswahl unter Luft=Kurorten. Aber sind unsere Kolonien in sanitärer Hinsicht etwa schlechter als die der anderen großen Kolonialmächte? Die Engländer schicken ihre Kranken auch nicht in die Dschungeln des GangesDelta, die Franzesen die ihrigen nicht nach Cochinchina. Und von welchen Epidemien ist nicht früher unser Vaterland heimgesucht worden— Pest, Schwarzer Tod, Pocken. Wo sind sie geblieben? Auch in unsern Schutzgebieten wird es gelingen, die sanitären Verhältnisse mehr und mehr zu verbessern. Zum Theil ist das schon gelungen. In Ostafrika werden die Europäer vornehmlich von pernitiöser Maleria und Dysenterie heimgesucht. Die zum Tode führenden Krankheiten stammten im letzten Jahr aber zumeist aus dem Innern; nur bei wenigen mußte die Erkrankungsursache an der Küste gesucht werden. Man hat sich gewundert, daß das ungesunde Dares=Salaam zum Sitz des Gouvernements gewählt worden. Zwischen Statt und Meer lag ein sumpfiges Terrain, das nun durch Ziehen von Abzugsgräben und Anlegen eines Schleusenwerks trocken gelegt worden ist. Der am tiefsten gelegene Theil dieses Terrains wurde zudem mit jungen Kokospalmen bepflanzt, welche bei ihrem Wachsen dem Boden begierig Wasser entziehen und die Austrocknung noch weiter begünstigen. Durch diese Entwässerungsanlage ist es ermöglicht, das nach Regenfällen früher oft monatelang sumpfige und durchaus gesundheitsgefährliche Terrain in kürzester Zeit zu entwässern. Ferner sind in den letzten Jahren für die meisten an der Küste lebenden Europäer bequeme und vom sanitären Gesichtspunkt aus durchaus zweckmäßige Wohnungen errichtet worden, während im Innern die Unterkunftsverhältnisse matürlich noch viel zu wünschen übrig lassen, wodurch wieder der Gesundheitszustand nachtheilig beeinflußt wird. Endlich hat man sich die Fürsorze für gutes Wasser angelegen sein jassen. Die größeren Küstenstädte mit alleiniger Ausnahme von Kilwa sind in den letzten beiden Jahren mit guten Brunnen versehen worden, die gutes und reichliches Trinkwasser liefern. Nachdem auch noch Kilwa mit den nöthigen Brunnenanlagen versehen werden sein wird, soll an die Versorgung der Innenstation mit Brunnen gegangen werden, denen dann Anlagen von Wasserstellen an den besuchten Karawanenwegen zu folgen hätten. Im verflossenen Jahre herrschte im Innern fast allgemein die Ruhrepidemie. Die Heuschrecken hatten manche Gegenden völlig verheert, was zur Hungersnoth unter der eingeborenen Bevölkerung und zur Ruhrepidemie führte. Auch die Schutztruppe hatte auf den Innenstationen darunter vielfach zu leiden. Sie hatte mehrere Europäer und eine Anzahl farbiger Soldaten verloren. Am stärksten grassirte die Seuche in der Truppe während der zweiten Hälfte und nach Beendigung des Wahehefeldzuges. Erst nach der Rückkehr der Truppen in ihre Garnisonen gelang es, der Epidemie unter den Soldaten Einhalt zu thun. Das sind Ausnahme=Verhältnisse, die man nicht als Regel anführen kann. Jedenfalls beweist das Angeführte, daß in sanitärer Beziehung viel geschehen ist und noch mehr geschehen kann und wird. Wie in unseren ostafrikanischen, so wendet man auch in unseren übrigen Schutzgebieten der Verbesserung der sanitären Verhältnisse volle Aufmerksamkeit zu. Beichttog. Berlin, 28. Jan. Weiterberathung des Etats des Reichsamts des Innern. Beim Kapchel Invaliditäts- und Akers=Versicherung erklärt Abg. v. Staudv(kons.), daß er bereit sei, für den Antrag Hite zu stimmen. Er fürchee, daß das Marken###stem und das jetzige Beweisverfahren aufrecht erhalten bleibe, aber gerade hierin müsse eine Aenderung erfolgen. Durch solche Aenderungen könnten Millionen erspart werden. Der wirttschaftlich Schwache sei heute nicht mehr der Arbeiter, sondern vielfach der Bauer. Eine Erhöhung der Beiträge sei nicht möglich. Staatssekretär v. Bötticher gibt die Undequemlichkeit des Marken=Systems zu, kann aber nur dann abrathen, es aufzugeben, wenn ein besseres System gefunden sei. Solle es aber aufrecht erhalten werden, so könnte trotzdem eine ganze Anzahl damtt verbundener Mißstände beseitigt werden. Abg. Pachnicke(Freis. Ver.). Die beklagten Mängel liegen in dem ganzen System. Abschaffen kann man es allerdings nicht, sondern nur verbessern, und dazu mitzuarbeiten sind wir berett. Abg. Enneccerus(nat.=lib.). Für ihn stehe in 1. Linie die Wittwen= und Waisen=Fürsorge, in 2. die Erleichterung der Bedingungen für die Erlangung der Invaliden= Rente. Dem Antrag Auer könne er sich nicht verschließen. er bitte die Regierung, bis zur 3. Lesung eine annäbernd genaue Berechnung der finanziellen Verdältnisse bez. des Alters= und Invatiden=Versicherungsgesetzes anzulegen. Abg. Graf Roon(kons.). Bei dem Erlasse des Gesetzes habe man ersichtlich die Arbeiter als die wirthschaftlich Schwächern angesehen, dagegen die kleinen Handwerker und Landwirthe, die in der Haus=Industrie Beschäftigten, die Wittwen usw. nicht mit einbezogen; darin liege die große Schwäche des Gesetzes. Man könne die Sache vereinfachen, indem man nur die Invaliden=Rente beibehalte und diese allen 70 jährigen ohne Nachweis gewähre. Abg. Singer(Soz.=Dem.) bestreitet jeden agitatorischen Charakter des Antrages Auer. Die Vortheile des Invaliditätsgesetzes kämen in 1. Linie der Landwirthschaft zu Gute. Die Altersrente werde heute dazu benußt, das Einkommen der Betreffenden entsprechend herabzusetzen. Das geschehe auch in Staatswerkstätten und Staatswerften. Staatssekretär v. Bötticher. Im Durchschnitt des ganzen Reiches ergibt sich, daß bis einschließlich 1900 zur Wittwen= und Waisen= Fürsorge bei 36 M. Rente für jede Waise und 60 Mk. für jede Wittwe 349 Millionen mehr erforderlich sein würden. Dafür seien allerdings die Fonds da. Es würden aber im Jahre 1900 alle Ueberschüsse und Reserven aufgezehrt sein und alsdann eine Erhöhung der Beiträge nöthig werden. Abg. Stadthagen(Soz.=Dem.). Was den Arbeitern durch dies Gesetz geboten werde, sei kaum so viel, um auf die elendeste Weise das Leden fristen zu können. Durch das Fortbestehen dieses Gesetzes werde die Gefolgschaft der Sozial=Demokratie vermehrt. Der Antrag Auer wird gegen die Stimmen der SozialDemokraten abgelehrt und der Antrag Hitze einstimmig angenommen. Der Titel wird bewilligt. Bei dem Titel Kommission für Arbeiter= Statistik bemerkt Bebel(Soz.=Dem.): Auf dem Gebiete der sozialen Gesetzgebung sei ein Stillstand eingetreten, besonders sei bei dem Bäckerei=Gewerbe ein Eingreifen erforderlich. Nicht blos die Arbeitszeit im Bäckerei=Gewerde müsse abgekürzt, sondern es müßten besondere Inspektoren hierfür bestellt werden, welche auch auf alle andern Mißstände ihr Augenmerk richten müßten. Es sei Aufgabe der Kommission für Arbeiter= Statistik sich nicht mehr mit Zahlen= Material, sondern mit den traurigen sozialen Verhältnissen zu beschäftigen. Staatssekretär v. Bötticher leugnet das Vorhandensein von Mißständen nicht, es sei jedoch Zeit zur Behedung derselden nöthig. Das Material betr. die Mißstände in Bäckereien befinde sich bereits im Reichstage. Auch über de Arbeiter=Statistik im Handelsgewerbe gehe dem Reichstage in den nächsten Tagen ein Bericht zu; so weit es an dem Willen der Regierung liege, sei an einen Stillstand der Sozial=Reform nicht zu denken. Das Kapitel wird bewilligt. Morgen Antrag Rickert betr. Wahlgesetz und Antrag Auer betr. Koalitionsrecht. Landtag. Abgeordnetenhaus. Berlin, 28. Jan. Zweite Berathung des Etats.(Finanz= ministerium.) Die Einnahmen werden dehattelos genehmigt. Beim Titel Minister=Gehalt rechtfertigt Graf Hoensbroech (Zentr.) die Aufhebung der frühern Grund= Steuer, bemängelt die Einführung der Ergänzungs=Steuer und meint, bei der Kommunal=Besteuerung sollte man mehr Gewicht auf die Einkommen= Steuer legen. Finanzminister Miquel. Die Gesammtbelastung des Grundbesitzes sei durch die Steuer=Reform sehr verringert worden. Bei Kapitel Allzemeine Fonds bemerkt Abz. v. Eynern(nat.=lib.), die Eisenbahn befördere die Post umsonst, sudventionire die Post dadurch mit 22 Millionen, was auf die Dauer nicht angeht, zumal das Reich nichts für Preußen leiste, sondern Preußens Kostgänger sei. Der Rest des Finanz=Etats wurde bewilligt. Abgg. v. Czarlinski(Pele) und Gerlich(freikons.) bedauern die Konkurrenz der Gefangenen=Arbeit. Reg.=Rath Krohme erklärt, es sei geplant, die Gefangenen vornehmlich zu ländlichen Meliorationen zu verwenden. Minister v. d. Recke: Betr. die Wahlreferm sei die Aeußerung des Grafen Eulendurg maßgebend; die Frage sei noch nicht spruchreif, da die statistische Grundlage für die Wirkung der Finanz=Reform noch fehle. Abg. v. Czarlinski(Pole) beklagt die chikanöse Behandlung der Polen von Seiten der Verwaltung. Auf eine Anfrage Sepffarth's(nat.=lid.) erklärt der Minister v. d. Recke, die Regierung stehe den Verpflegungsstationen freundlich gegenüber und bedauere das Scheitern der vorjährigen Vorlage. Die Rezierung habe sich aber nicht entschließen können, sie in dieser Session wieder einzubringen. Abg. v. Tiedemann=Bomst(freikons.) tadelt das viele Schreibwerk auf den Landraths=Aemtern und bei den Verwaltungsbehörden. Minister v. d. Recke gibt zu, daß bei allen Ver waltungs.Beamten das Arbeitspensum sehr groß sei. Er sei bereit, alle alten Zöpfe abzuschneiden. Abz. Rickert(freis. Ver.). Eine Verminderung der Instanzen kann eine Verminderung des Schreibwerks bewirken. Dac Vereinsgesetz werde in verschiedener Weise ausgelegt. Die Kreisblätter dürften keine Politik treiben. Abg. Irmer(kons.) erklärt sich Namens seiner Partei mit den Ausführungen des Ministers für das Wahlrecht im Abgeordnetenhause einverstanden. Beim Kommunal=Wahlrecht müsse aber eive Aenderung stattfinden. Minister v. d. Recke. Er habe gesagt, einer Reform gegenüber nehme er keinen absolut verneinenden Standpunkt ein. Ueber das Vereinsgesetz und die Kreisblätter würde er sich ein anderes Mal verbreiten. Die Rezierung werde der Verminderung des Schreibwerks ihre Aufmerksamkeit zuwenden. Aehnlich spricht sich Finanzminister Miquel aus. Die Eisenbahn=Verwaltung habe schon in der Verminderung des Schreibwerks einen guten Anfang gemacht. Auch er bitte um Vorschläge. Dieselden würden gründlich geprüft werden. Der Titel wird bewilligt. Das Haus vertagt sich auf Mittwoch 11 Uhr. Deutschland. Bei dem Galadiner im Berliner Schloß brachte der König von Sachsen den Toast auf den Kaiser aus, worauf der Kaiser mit berzlichen Worten dankte. Die Kaiserin Friedrich fehlte infolge Ablebens des Prinzen Heinrich von Battenberg. Im Rathhause fand ein Festmahl und im Reichstage ein großes Bankett statt, wobei Präsident v. Buol in längerer Rede den Kaisertoast ausbrachte. Abends waren die Hauptstraßen der Reichehauptstadt prächtig illuminirt. Das Befinden der Großherzogin von Oldenburg verschlimmert sich zusehends, wie das letzte ausgegebene Bülletin beweist:„Die Leiden steigerten sich abermals, kürzten den Schlaf und erschöpften die Kräfte.“ Aus der Rede des Abgeordneten v. Eynern, welche er am 22. Januar hielt, ist die Stelle, in welcher der Abgeordnete die Frage, wie der Finanznoth der Gemeinden abzuhelfen sei, besonders bemerkenewerth.„Der Herr Finanzminister Miquel“, so führte Redner laut„Eldf. Ztg.“ aus,„hat in seiner Etatérede mit vollem Recht diesen Gemeinden große Kulturaufgaben zugewiesen; er hat u. A. hervorgehoben, daß auch die Ausbildung des Fortbildungsschulwesens eine Aufgabe der Gemeinde sei. Die Rezierung ist ja überhaupt sehr geneigt, immer größere Kulturaufgaben den Gemeinden zuzuweisen, aber wenn sie das thut, muß sie auch die Mittel dazu gewähren. Meine Herren, nun werden Sie mir doch auch zugeben, daß das Kommunalabgaben= gesetz eigentlich die Lasten der Gemeinden sehr wenig oder gar nicht vermindert hat. Eo muß alles genau ebenso bezahlt werden wie früher, und der Mehrzuwendung aus der Grund= und Gebäudesteuer steht ja der Fortfall aus der lex Huene gegenüber, und im Großen und Ganzen sind die Verhältnisse der Gemeinden, namentlich in den westlichen Provinzen, so wenig günstig, daß man auf die Zukunft vieler kleiner Gemeinden geradezu mit Schrecken blicken muß. Wir haben bei uns eine Reihe von Gemeinden, die bis 800/400 pCt. Zuschläge zur Einkommensteuer erheven müssen, und die, sobald ein mehr oder minder reicher Einwohner aus der Gemeinde wegzieht, sofort in die größte finanzielle Bedrängniß kommen können. Wir haben Gemeinden, von denen ich befürchte, daß sie bald die Erklärung abzeben müssen, daß sie absolut leistungsunfähig sind gegenüber den immer mehr an sie herantretenden Anforderungen, namentlich in Bezug auf das Schulwesen. Die Abtheilung des Schulwesens im Kultusministerium nimmt ja auf die finanziellen Verhältnisse der Gemeinden kaum jemals Rücksicht. Nun haben wir 1893 die Resolution einstimmiz hier im Hause gefaßt, die Königliche Staateregierung aufzufordern, ohne Verzug Schritte zu thun, um die Verschiedenartigkeit in der Berechtigung der Gemeinden in der Einführung der Getränkesteuer zu beseitigen. Meine Herren, das ist eine der wichtigsten, bedeutendsten Resolutionen, die wir damals ausgesprochen, daß wir nur durch die Einführung des indirekten Steuerwesens dem Nothstand der Gemeinden ein Ende machen können. Der Herr Finanzminister Miquel hat diese Resolution bisher versucht zu verfolgen in Bezug auf die Forderung der Befreiung des Weins von der Kommunalbesteuerung. Erhat in dem Gesetz, welches dem Reichstage vorgelegt ist, eine derartige Befreiung Sonnenried. Roman von Marga Brechten. Nachdruck verbeten. 1. Kapitel. In Sturm und Regenschauer. Und es war nur ein ein'zer Blick Aus einem Jug' zum andern; Und war es nur ein einz'ger Gruß— O laß mich fröhlich wandern! Behüt' dich Gott am Waldessaum Du Hütte klein und nieder;— Ich träumt' in dir den schönsten Traum, Ich seh' dich nimmer wieder! 1. Es war ein stiller, langweiliger Sonntag Nachmittag. Sie weilte schon zwei Stunden am Fenster und blickte die lange, öde Straße hinab. Heißer Sonnenglast lag auf dem staubigen Pflaster, und nur wenige Spaziergänger wandelten ganz in der Ferne; alle aber bogen an dem Eckhause der Vorstadt ab, und Niemand näherte sich dem Gartenhause, wo Felicitas saß. Ach, sie hätte so gerne Besuch gehabt und sehnte sich so nach irgend einem freundlichen Gesichte, nach einem Gaste, dessen leichtes Geplauder ihr über den endlos langen Nachmittag hinweggeholfen hätte. Heute fühlte sie sich einmal wieder recht unglücklich. Warum eigentlich? Ja, das war schwer zu sagen; besaß sie doch einen guten, nachsichtigen Vater, eine für alle ihre Bedürfnisse sorgende Lante und— zwei Schwestern, bildschöne, fröhlich lachende Klädchen. Aber o! Das war ja gerade der wunde Puar. Felicitas selbst war die jüngste der drei Geschwister, nicht schön und anmuthig wie die Schwestern, envern unbedeutend, scheu und linkisch, mit einem ernsten, etwas gedrückten Gemüthe. „Unsere Jüngste wird es leider nie verstehen, sich die Liebe eines Mannes zu erringen, hatten die Eltern emst zu einander gesagt.„Ihr stilles Wesen eignet sich nun für den Beruf einer Lehrerin, als für den heitern Familienkreis.“— Somit war über Felicitas Zukunft entschieden. Nachdem ihre Ausbildung vollendet, kehrte sie in das Vaterhaus zurück, verschlossener und ihm entfremdeter, :s, devor sie gegangen. Die Mutter war unterdessen besttiben, und Tante Josephe, eine nahe Verwandte, hatte deren Platz eingenommen. Der Vater, welcher eine Symnasiallehrerstelle bekleidete, zeigt sich fast nur Abends m Wohnzimmer, und dann war er stets müde und abLespannt. Aber die schönen, talentvollen Schwestern verstanden es vortrefflich, ihn zu erheitern; Illa spielte und sang, und die heitere Toni scheuchte plaudernd und kosend die Sorgen von den Vaters Stirne.„Weiß mein stilles Vögelchen denn nichts zu erzählen?“ fragte er manchmal und strich zärtlich über das krause Haar der jüngsten Tochter. Beschämt schüttelt Felicitas das Köpfchen und ein bitteres Gefühl zog durch ihre Seele. O, warum war sie so ganz anders geartet als Jene? Sie fühlte sich so einsam, so überflüssig in den Hause, wo Niemand ihrer bedurfte. Unterrichten sollte sie noch nicht, und Tante Josephe hatte ein= für allemal erklärt, daß sie sehr wenig Geschick für das Hauswesen habe. Alles dieses machte ihr Gemüth nur noch schwerer und drückte ihrem Gesichte, das lange nicht so häßlich war, als sie selbst meinte, den Stempel der Unzufriedenheit auf. Die große Wanduhr schlug fünf.„Ach Gott, erst 5 Uhr, seufzte Felicitas und drückte die Stirne gegen die Scheiben. Zwei große Thränen standen in ihren Augen. Sie drängte sie rasch zurück und ein trotziger Zug umspielte ihre Lippen, als ihr Ohr leise Klänge aus dem Nebenzimmer vernahm. Das Vorspiel war beendet, und nun tönte Illa's prachtvolle Altstimme herüber: „Wenn Du noch eine Heimath hast, So klage nicht und sei zufrieden!“ Da kam es wie eine leise Mahnung über das einsame Mädchen am Fenster. Ein unbestimmtes Gefühl der Reue schlich über ihr Herz; dann schob sie hastig ihren Stuhl zurück, nahm Hut und Tuch und eilte aus dem engen, heißen Zimmer. Niemand begegnete ihr auf dem eingeschlagenen Waldpfade, welcher zu einer Anhöhe führte, auf der eine Hütte in der Form einer Einsiedelei errichtet war. Ringsum dehnten sich wohlgepflegte Anlagen aus, welche zu dieser Jahreszeit vielfach besucht wurden. Heute lagen sie verödet da, denn es war drückend heiß und die Sonne brannte sengend auf die gelben Kieswege. Felicitas trat in die Hütte und setzte sich auf eine Moosbank im Schatten der Fensterwölbung. Während sie an die Worte des Liedes dachte, perlten wieder Thränen über ihre Wangen und ihre Gedanken schweiften zu der tobten Mutter zurück. Ach, sie hätte ihr Kind besser verstanden. So saß sie lange Zeit. Draußen hatte sich der Himmel unterdessen verändert. Schwere Wolken zogen sich zu einem Gewitter zusammen. Einzelne Tropfen fielen nieder und dann folgte ein plötzlicher Windstoß, der das gebrechliche Häuschen erschütterte. Felicitas wollte fort, aber schon tebte das Wetter in seiner vollen Stärke. Ihr Tuch fester um sich ziehend, schmiegte sie sich still in eine Ecke. Mit einem Male wurde der Eingang der Hütte durch die hohe Gestalt eines Fremden verdunkelt, welcher augenscheinlich Schutz vor dem Platzregen suchte. Mit einer leichten Verbeugung und einigen höflichen Worten trat er ein. Das junge Mädchen dachte daran, sich zu entfernen, aber dann erschien ihr die Idee, so durch Sturm und Regen davon zu laufen, doch gar zu kindisch. Dennoch, welch' eine traurige Figur mochte sie spielen, so allein da sitzend, mit verworrenem Haar, zerdrücktem Kleid und verweinten Augen! Es kam ihr vor, als ob der Fremde sie theilnehmend betrachtete, und sie fühlte, daß ihr das Blut in die Wangen stieg. Doch da— was war das? Ein großer Tropfen fiel auf ihre Nasenspitze, dann noch einer und wieder einer. Es war doch zu unangenehm! „Bitte, mein Fräulein, möchten Sie nicht einen anderen Platz wählen?“ ertönte nun die tiefe, weiche Stimme des Fremden.„Erlauben Sie mir gütigst, Ihnen dort einen Sitz zu bereiten.“ Das klang so höflich kühl und doch so herablassend beschwichtigend, etwa wie man zu einem Kinde spricht, das sich aus lauter Unverstand naß werden läßt, während es ganz gut trocken bleiben könnte. „Hier diese Stelle ist vor Nässe und Zugluft geschützt,“ fuhr der junge Mann fort und legte seine Reisedecke über die feuchte Bank. Felicitas dankte kurz und ließ sich nieder. Sie fühlte sich verlegen und hätte gerne nach einem Vorwande gesucht, um den hübschen Plüsch zurückzuschieben, aber sie fand keinen. O, was würde Tante Josephe über ihr Benehmen sagen?„Nur immer kurz und zurückweisend den Männern gegenüber," pflegte sie anzuempfehlen;„ein junges Mädchen kann in diesem Punkte nicht stolz genug sein.“ Es war jedenfalls sonderbar, daß sich Illa und Toni auffallend wenig nach dieser Mahnung richteten. Ja die letztere meinte oft lachend, wenn sie allein waren:„Ich mag keine alte Jungfer werden, wie Tante Josephe“. Aber freilich, den Beiden stand eben Alles gut und wurde auch gut geheißen. Bei der einen war's„Eleganz“, bei der Anderen„reizende Naivetät“ Wieder stieg eine Thräne in Felicitas braunes Auge; sie hastig zurückdrängend, blickte sie nach dem Fremden. Wie, wenn er ihre Gemüthsbewegung bemerkt hätte! Er stand weit von ihr, an den triefenden Tbürpfosten gelehnt, aber sein Blick bezegnete dem ihren mit einer so aufrichtigen Theilnahme, daß sie über und über erglühte. Sie schämte sich über ihre Lage und wußte nicht, daß sie in diesem erregten Zustande, mit dem braunlockigen Haar und dem Ausdruck eines tiefen Kummers wirklich hübsch war, anziehender selbst, als die viel bewunderte Illa mit ihrer kalten Schönheit.„Sie scheinen sich von dier fort zu sehnen,“ sagte der Fremde endlich,„aber es dürfte immerhin noch eine halbe Stunde anstehen, bie sich die Gewalt des Wetters gebrochen hat. Schüchtern stammelte Felicitas, daß sie durchaus keine Eile habe. O, das war wieder dumm und unschicklich zugleich. Wie würde Toni über diese Backfischantwort gelacht haben! Auch der stattliche Mann dort lächelte, — nein es schien nur so. Etwas näher tretend, sagte er:„Meinen Sie nicht mein Fräulein, daß es ganz vernünftig sei, wenn wir jetzt, nachdem wir ungefähr eine halbe Stunde geschwiegen haben, uns während der noch übrigen Zeit unserer Haft ein wenig zu unterhalten suchten? Der strengen Anforderung der Sitte ist gewiß Genüge geschehen.“ Darauf mußte wieder etwas geantwortet werden, aber lieber, als wieder eine neue Dummheit begehen, schwieg Felicitas und neigte nur ein wenig den Kopf. Und nun erzählte der Fremde von seinen Reisen, besonders von der letzten Tour den Rhein hinauf. Dann zog er sie selbst in das Gespräch und fragte Näheres über die am Fuße des Berges liegende Stadt und ihre Ueberreste aus alter Zeit. Da wußte sie Bescheid; manchmal schien es zwar, als sei ihr Zuhörer über Vieles besser unterrichtet, als wolle er ein Lächeln verwischen — doch nein, die fein behandschuhte Hand, hatte sich nur an dem langen blonden Bart zu schaffen gemacht. „Und dieses freundliche alte Städtchen ist wohl Ihre Heimath? sagte er nun in halb fragendem Tone.„Die meinige liegt nicht in solch' paradiesischer Gegend. Von den Fenstern meines Vaterhauses überschaut man eine weite haumlose Oede.“ „Ich denke, die Gezend und äußere Lage unserer Heimath tragen nicht dazu bei, daß wir uns glücklich fühlen.“ Die Auzen des Fremden waren ins Weite gerichtet. „Des muß wohl sein“, erwiderte er schnell,„denn ich bin es, wenn ich daheim über die Haide schaue, ob auch weder Baum noch Blume meinem Blicke begegnet. Und Sie— Verzeihung, wenn meine Bemerkung undescheiden klingt, aber Sie scheinen nicht glücklich zu sein.“ Felicitas sah vor sich nieder. Fast ärgerte sie sich über diese offene Sprache, und dennoch, er hatte sie s0 weinend angetroffen, überdies sah er gar nicht keck und jung aus, zwar nicht gerade alt, aber doch sehr ernst. Gewiß, er hätte ihr Vater sein können. (Fortsetzung folgt.) herbeizuführen gesucht. In Bezug auf das Bier, und das ist das Wesentlichste, hat er die Frage zurückgeschoden, weil er sie erst nach Erledigung mit der Reichsbiersteuer zur Entscheidung bringen könnte. Nun glaube ich nicht, daß der gegenwärtige Reichstag irgendwie geneigt sein wird, und auch in den nächsten zwei Jahren nicht, wo er noch ebenso zusammengesetzt sein wird, wie jetzt, sich irgendwie an eine Regelung der Biersteuer zu machen zu Gunsten einer höheren Besteuerung im Reich. Die Bahn für die bisherigen Erwägungen des Herrn Finanzministers wäre also frei; ich möchte ihn bitten, auf Grund der Resolution, die wir damals gefaßt haben, mit den süddeutschen Staaten in Verbindung zu treten, um diejenigen Hindernisse, welche jetzt den Gemeinden im Wege stehen, um eine ebenso hohe Steuer auf Bier zu legen, wie es den süddeutschen Gemeinden gestattet ist, zu beseitigen. Die gegenwärtige Steuer, welche die Gemeinden auflegen können, ist nach den bestehenden Verträgen eine minimale; sie ist in vielen Gemeinden auferlegt worden und beträgt etwa 0,90 M. pro Kopf der Bevölkerung. Es würden aber ohne Schädigung der Interessen der Gemeinden und ohne Schädigung der Bierkonsumenten ganz andere Beträge aus dieser Steuer herauszuziehen sein, um die Finanzverhältnisse der Gemeinden zu befruchten. Die Erklärung des Kriegsministers, daß den Seminarabiturienten die Berechtigung zum einjährigfreiwilligen Dienste ertheilt werden soll, hat in den betheiligten Kreisen lebhafte Befriedigung erweckt. Wird damit doch der berechtigte Wunsch der Volksschullehrer erfüllt, hinsichtlich der Ableistung der Militärdienstpflicht den übrigen Einjährig=Freiwilligen völlig gleichgestellt zu werden. Es wird sich für die Lehrer nunmehr darum handeln, die Kosten für den einjährig=freiwilligen Dienst aufzubringen, denn wenn sie dazu nicht im Stande sind, so müssen sie(von 1900 an) ihr Jahr auf Staatskosten ohne die Schnüre abdienen und genießen vor den übrigen Soldaten, abgesehen von der kürzeren Dienstzeit, nur das eine Vorrecht, daß sie in der Regel zusammen mit den Einjährig=Freiwilligen ausgebildet und in den Kasernen für sich zusammen in eine Stube gelegt werden. Da nun ein starker Prozentsatz der Seminarabiturienten nicht die Mittel zum einjährig=freiwilligen Dienste besitzen wird, so sind die Volksschullehrer, um von der erlangten Berechtigung auch wirklich Gebrauch machen zu können, auf den Weg der Selbsthilfe angewiesen, und es verlautete schon vor einiger Zeit, daß die Bildung einer Kasse, aus der unbemittelte Seminarabiturienten unter bestimmten Bedingungen die Mittel zum einjährig=freiwilligen Dienste erhalten könnten, in Lehrerkreisen angeregt worden sei. Nachdem die Erklärung des Kriegsministers nunmehr Gewißheit über die Erlangung der Einjährigen Berechtigung gegeben hat, ist den betheiligten Kreisen dringend anzurathen, daß sie die zur Selbsthilfe geeigneten Schritte möglichst beschleunigen. Der Zentralvorstand der nationalliberalen Partei hielt in Berlin im Reichétagsgebäude eine Sitzung ab, woran sich eine längere Aussprache über die innere Lage schloß. Es ergab sich eine erfreuliche Uebereinstimmung in der Auffassung der aus Süd und Nord anwesenden Vertreter sowohl betreffs der grundsätzlichen Stellung der Partei gegenüber den im Vordergrund stehenden Fragen und gesetzgeberischen Aufgaben, als betreffs der Beiehungen zu anderen Parteien. Die Veranstaltung eines Delegirtentages in naher Zeit, wenn möglich im Herbste d. J., wurde in Aussicht genommen. Ausland. Oesterreich=Ungern. Wien, 29. Jan. Fürst Ferdinand von Bulgarien wird auf der Rückreise aus Rom mit seiner Mutter, Prinzessin Clementine, hier zusammentreffen. In den dem Fürsten nahestehenden Kreisen gilt die effizielle Theilnahme Rußlands an der Taufzeremonie des Prinzen Boris als gesichert.— Als Zweck der Romfahrt gilt nicht, die Zustimmung des Papstes zu Boris' Umtaufung zu erwirken, weil diese schon früher durchaus abgelehnt wurde, sondern die Vermeidung der Erkommunikation Ferdinands. Dieser scheint nach den Pariser Verhandlungen zu hoffen, eine indirekte Duldung des Papstes herbeizuführen.(Siehe Neueste Nachr.) Belgien. Brüssel, 28. Jan. Wir hier verlautet, vermittelt der König von Belgien eine Begegnung Faures mit dem Kaiser Wilhelm auf der nächstjährigen Brüsseler Ausstellung.(7) — 28. Jan. Sämmtliche Vlamenvereine Brüssels hatten eine Kundgebung zu Ehren der Stammesgenossen in Transvaal veranstaltet. In der an letztere gerichteten Glückwunsch=Adresse wird auch Verwahrung gegen das Vorgehen der belgischen Regierung eingelegt, indem letztere glaubte, den Schutz der britischen Vertreter für die in Transvaal ansässigen Belgier anrufen zu müssen. Italien. Rom, 27. Jan. Sämmtliche maßgebende Blätter bezeichnen es als eine Thatsache, daß die Regierung beschlossen habe, mit Menelik keinen Frieden zu schließen, sondern den Krieg so lange fortzusetzen, bis die Macht des Negus vollständig gebrochen ist. Eine friedliche Austragung der Differenzen sei unmöglich. 27. Jan. Italien soll in Berlin und Wien vorgeschlagen haben, die Verhandlungen wegen der Erneuerung des Dreibundvertrages bereits Ende Februar aufzunehmen und denselben schon ein Jahr vor dem Ablauf von Neuem in Kraft treten zu lassen. Als Grund hierfür wird die gegenwärtig noch immer ungeklärte politische Lage Eurepas bezeichnet. — 28. Jan. Die„Agenzia Stefani“ meldet: Der Bote Major Gallianes an Makonuen sei mit einem Briefe von Makonnen zurückgekehrt, worin dieser und Menelit ihre Vertragstreue versichern. Der Kundschafter berichtet, das Bataillon Gallianos habe Waffen, Kanonen und viel Material und befinde sich in guter Verfassung. Das Bataillon steht im Lager im Viereck umgeben von Truppen Makonnens als Garantie gegen eine Berührung mit andern Abessyniern. Ncapel, 27. Jan. Anläßlich des Geburtstages des deutschen Kaiseis hatten das deutsche Schulschiff„Moltke" und alle italienischen Schiffe geflaggt. Prinz und Prinzessin Heinrich wohnten dem Gottesdienst an Bord der„Moltke“ und am Abend dem Festdiner im deutschen Klub bei. Der Prinz toastete auf den Kaiser, das deutsche Vaterland und das Wohl der deutschen Kolonie in Neapel. Prof. Essig feierte das Bündniß zwischen Deutschland und Italien, der deutsche Konsul trank auf die deutsche Flotte. Rußland. St. Petersburg, 27. Jan. Aus bester diplomatischer Quelle verlautet trotz des englischen Dementis, daß zwischen Rußland und der Türkei thatsächlich Verhandlungen schweben, jedoch nicht behufs Abschlusses einer Allianz, sondern behufs Verhinderung einer neuen armenischen Bewegung, welche im Frühjahr befürchtet wird.(Siehe Neueste Nachr.) — 27. Jan. Zuverlässigen Nachrichten aus Riza zufolge hat sich der Zustand des lungenleidenden Thronfolgers bedeutend gebessert. Das Blutspeien, von dem das Schlimmste zu befürchten war, hätte es weiter angedauert, hat sich in Nizza nicht mehr wiederholt und auch der Husten hat bedeutend nachgelassen. Der Patient ist wieder kräftiger, sein Appetit hat zugenommen, sein Aussehen hat sich bedeutend gebessert. Auf die Möglichkeit eines Rückfalles sind die Aerzte indessen trotzdem Konstant inopel, 27. Jan. Aus amtlicher Quelle verlautet: Nach eingelangten Berichten betrug die Zahl der zur Zeit der Einnahme der Kaserne von Zeitun durch die Infurgenten in derselben befindlichen türkischen Soldaten 562. Von diesen Soldaten konnten sich nur 97 in Sicherheit bringen. In dem Bette des Zeitun durfließenden Wassers wurden an 60 Leichen von Muselmanen gefunden, welche unter den grausamsten Umständen durch die Armenier ermordet worden waren. Made in Germany. In der englischen Presse macht ein Artikel der„New Review, unter der Ueberschrift„Made in Germany“ Aufsehen, der eingehende statistische Mittheilungen über die Einfuhr deutscher Erzeugnisse in England enthält. Wir entnehmen daraus, daß Deutschland im Jahre 1894 nach England Leinenwaaren im Werthe von 112000 Pf. St., Baumwollwaaren im Werthe von 462000 Pf. St., Lederhandschuhe im Werthe von 27000 Pf. St. (sechsmal so viel als vor fünf Jahren) und Wollwaaren im Betrage von 90000 Pf. St. sandte. Spielwaaren führte Deutschland 1894 für 452000 Pf. St. in England ein, bisher für 28000 Pf. St., und Papier und Pappe für 627000 Pf. St. Für Pianos zahlten die Engländer den Deutschen 405000 Pf. St., für Porzellan und Töpferwaaren 246000 Pf. St., für Steindrucksachen, Stiche und Photographieien 194000 Pf. St. Alles das sind Produkte, welche auch in England hergestellt werden. Den Aufschwung der deutschen Industrie beweisen die folgenden Zahlen: 1878 produzirte Deutschland 2,1 Millionen Tonnen Roheisen, 1894 5,3 Millionen Tonnen, 1878 492000 Tonnen Stahl, 1894 3,6 Millionen Tonnen. Damit hat die deutsche Ausfuhr Schritt gehalten. Der Schiffsverkehr ist der sicherste Maßstab der Wohlfahrt des Handels. Nun, seit 1893— so heißt es in dem Artikel— ist der Tonnengehalt der in Hamburg einlaufenden Schiffe größer als in Liverpool. Der Verfasser des Artikels stellt der deutschen Regierung das Zeugniß aus, so viel sie nur thun konnte, dem deutschen Handel die Wege gebahnt zu haben:„Nach dem letzten russisch=deutschen Handelsvertrag wurden alle russischen Zölle auf deutsche Einfuhren stark herabgesetzt. Es gab nur eine Ausnahme. Der Zoll von 35 Kopeken auf Roheisen wurde um 5 Kopeken niedriger. Rußland war gern zu weiterer Ermäßigung bereit. Die deutsche Regierung wollte aber gar nichts davon wissen, da dann nur England eintreten würde auf Grund der Klausel über die meistbegünstigte Nation. Auch dem Unternehmungsgeist der deutschen Kaufmannswelt wird die Anerkennung nicht vorenthalten. Von diesem Unternehmungsgeist legen die folgenden Zahlen Zeugniß ab. 1884 belief sich die deutsche Ausfuhr nach Australien auf 6,3 Millionen, 1893 hat sie mehr als 17,9 Millionen Mark betragen. Rheinland und Westfalen. Remscheid, 28. Jan. In einem hiesigen größeren Etablissement wurde, wie die„Remsch. Ztg. schreibt, ein Arbeiter durch das Zerspringen eines Schleifsteines schwer verletzt. Aachen, 28. Jan. Der Händler Lafaire aus Richterich wurde hier laut„Fr. Ztg.“ von seinen Schwäzern im Streit erschlagen. Mannheim, 27. Jan. An einem Silospeicher der Staatseisenbahnen schmierte ein Werftarbeiter das Zahngetriebe eines elektrischen Krahns, als der Kranenführer, der davon nichts wußte, den Strom einschaltete. Es erfolgte ein Ruck und die obere Kopfhälfte des Arbeiters war zu Brei zermalmt. Stadt und Kreis Solingen. Solingen, den 29. Januar. (“)— Der hiesige Artillerie=Verein feierte am Montag den Geburtstag S. M. Kaiser Wilhelm II. durch einen Früyschoppen Morgens um 11 Uhr und einen Kommers Abends um 8 Uhr beim Kameraden Reichle. Das Hoch auf S. M. den Kaiser wurde Morgens sowie Abends vom Vorsitzenden Herrn Dittmann ausgebracht. Ferner wurden Morgens, Mittags, sowie Abends Böllerschüsse auf das fernere Blühen und Gedeihen des deutschen Kaiserhauses abgefeuert. — Am Sonntag, dem 26. Januar feierte der Dorper Landwehrverein in althergebrachter Weise den Geburtstag des Kaisers. Infolge des schlechten Wetters waren leider nicht allzuviel Gäste erschienen. Trotzdem aber wurden die Anwesenden durch ein wohlgelungenes Konzert unterhalten. Herr Rektor Herhaus brachte den Kaisertoast aus. Die Theatervorstellungen fanden lebhaften Beifall und wurden gut ausgeführt. Besondere Anerkennung erntete der Vortrag der Paula Hermes„Das deutsche Lied.“ Ein glänzender Ball beschloß die Feier.— Anläßlich des Geburtetages des Kaisers veranstaltete die Schuljugend von Hästen wieder einen Fackelzug. Von der Schule aus bewegte sich der stattliche Zug von etwa 150 Fackelträgern durch 3. Hästen, Pfaffenberg, 2. und 1. Häster, Meisenburg, von wo nach einem dreifachen donnernden Hoch auf Se. Majestät und nach dem Gesange der Nationalhymne die Kinder wieder ihrem Heime zueilten. — Die nächste Theater=Aufführung in der Schützenburg wird uns Beethovens unsterbliches Werk„Fidelio“ bringen, welches am Montag in Remscheid bei gleicher Besetzung, wie sie hier in Aussicht genommen ist, mit Erfolg über die Bühne ging. — Ein Patent wurde ertheilt:„Auf einen Schlittschuh mit zwei vorn vereinigten, hinten von einander entfernten Laufschienen Herrn M. Hartkopf, Solingen, Nordstr. 76. — In das Verzeichniß der Gebrauchsmuster wurden eingetragen: Nagelzange mit schräg gerichteten Schneidbacken für Hugo Broch, Solingen,— gegossene oder gepreßte Löffel und Gabeln aus Britannia=Metall mit hohlem Griff für C. R. Steffens, Höhscheid,— Tischmesser und Gabel mit zickzack= oder schraubenförmigen Vertiefungen im Angelloch zur Befestigung der Angel durch Metalleinguß für C. J. Herbertz, Ohligs.— Die Schutzfrist wurde verlängert auf einen Taschenkorkzieher u. s. w. für die Firma Thill& Küll, Solingen; auf eine Messerputzmaschine u. s. w. für die Firma G. Meurer, Dresden=A. Der Verbleib des zu Kohlfurterbrücke verschwundenen Mädchens ist noch nicht festgestellt. Die Wupper wurde daselbst gestern vergeblich abgesucht. Mit begreiflicher Spannung sieht man der Aufklärung der Angelegenheit entgegen. A Höhscheid=Aufderhöhe, 28. Jan. In althergebrachter Weise beging der hiesige Kriegerverein am Sonntag die Feier des Geburtstags unseres Kaisers durch ein Festessen, Reden und sonstige Unterhaltungen. Ein Tänzchen, das die Mitglieder lange zusammen hielt, machte den Beschluß. Der Vereinswirth, Herr Jul. Hindrichs, selber ein siebziger Veteran, hatte in Bezug auf vorzügliche Speisen und Getränke in bekannter Weise gesorgt. — 28. Jan. In eine recht ungemüthliche Situation gerieth gestern ein Mann, der den Kaisersgeburtstag etwas stark gefeiert hatte. Auf dem Weze von Siebels nach Löhdorf begriffen, den er in bedenklichen Krümmungen zurücklegte, kam er dem hier besonders tiefen mit Wasser gefüllten Straßengraben zu nahe und rutschte mit einem mächtigen Plumps hinein. Er lag der Länze nach im Graben, das Wasser schlug über ihm zusammen; seine Bemühungen, den trockenen Boden zu gewinnen, hatten erst dann Erfolg, als ein zufällig des Weges kommender Herr hierbei kräftig half. Hoffentlich hat das kalte Vollbad nur seinen innern Brand gelöscht, seiner Gesundheit aber keinen Schaden gethan. I— Widdert, 27. Jan. Gestern feierte der Wupperthaler Landwehr=Verein im Saale des Herrn David Knecht zu Unten=Widdert mit der Bürgerschaft den Geburtstag unseres Kaisers. Gegen 8½ begann das Festessen, welches dem Wirthe alle Ehre machte. Während des Mahles konzertirte eine Musikkapelle. Herr Oberlehrer A. Melchior Elberfeld(gebürtig aus Rüden) hatte den Kaisertoast übernommen. In wohldurchdachten Worten schilderte Herr Melchior die frühere Zerrissenheit und Uneinigkeit des deutschen Reiches, bis endlich die große Zeit von 1870 71 gekommen und Deutschland sich einmüthig erhob gegen den Feind, und wie dann auf Frankreichs Boden das geeinte Deutschland, mit einem deutschen Kaiser an der Spitze, entstanden. In das nun folgende Hoch stimmten die zahlreich Erschienenen begeistert ein und sangen dann gemeinschaftlich die Nationalhymne. Nachdem der Gesangverein„Liederkranz“ ein Lied vorgetragen, ergriff Herr Lehrer Pracdel, Eintracht das Wort. Redner führte aus, daß man der Landesmutter nicht vergessen dürfte, wenn man des Landesvaters gedacht habe, und entwarf in kurzen Zügen ein treffliches Bild von unserer Kaiserin als Mutter ihrer Kinder und als Landesmutter. Nach dem brausenden Hoch wurde gesungen„deutsche Frauen, deutsche Treue 2c. Der dritte im Bunde war Herr Lehrer Kretzen, Bünkenberg, der an der Hand von einer Reihe fein ausgewählter Gedichte die Entwickelung des deutschen Reiches vorführte. Sein Hoch galt dem Vaterlande. Nun wechselten Lieder= und Gesangvorträge in bunter Reihe ab. Den Schluß des Festes bildete natürlich ein Tänzchen, das bis zu ziemlich früher Stunde währte. **— Rupelrath, 28. Jan. Die erste Kompagnie der Höhscheider Freiwilligen Feuerwehr feierte mit ihren Gästen am gestrigen Abend den Geburtstag Sr. Majestät des deutschen Kaisers im Lokale von Robert Schaaf in Rupelrath. Die Ortschaft hatte zur Feier des Tages reichen Flaggenschmuck angelegt. Gegen 5½ Uhr vereinigten sich die Mitglieder der Kompagnie mit einer außerordentlich großen Zahl von Bewohnern von Rupelrath und den Nachbarorten zu einem solennen Kaffeetrinken. Der Hauptmann, Herr Hans ten Winkel eröffnete die Feier mit einer schwungvollen Ansprache, in der er der Bedeutung des Tages gerecht wurde und forderte zu einem Hoch auf Se. Maj. den Kaiser auf. Bezeistert stimmte die Festversammlung in das Hoch ein. Eine Anzahl kleinere Theater=Aufführungen und Gesangdarbietungen wechselten hierauf mit einander ab und versetzten die Anwesenden immer mehr in eine gehobene Stimmung. Besonderes Lob verdienten die Leistungen der auftretenden Damen, des Berliner Schneiderlehrling und des„Buchfinken=Welm.“ Herr Stöcker toastete auf die Kaiserin, Herr Aug. Ohligschläger jr. brachte den Gästen seinen Gruß dar, Herr Fritz Buntenbach rühmte die zahlreiche Theilnahme des Ortsangesessenen, die der Wehr nicht angehörten. Herr Pfarrer ten Winkel feierte die Einigkeit zwischen Arm und Reich, zwischen Hoch und Nieder, die wie beim letzten Sedanfeste, so auch heute wieder in so erfreulicher Weise sich in unserer Gegend zeige.— Das Kaffeegeschirr verschwand, der offizielle Theil hatte sein Ende erreicht, die Musik ließ ihre Weisen erschallen und in munterem Tanze drehten sich manch altes Paar und sehr viele junge Pärchen bis— nun, bis es Zeit war, nach Hause zu gehen.— Wenn wir heute auf den Verlauf des Festes zurückblicken, müssen wir gestehen, daß wir selten ein so in jeder Hinsicht gelungenes, durch keinen Mißton getrübtes Fest verlebt haben. Wir wünschen der 1. Kompanie der Höhscheider Freiwilligen Feuerwehr für die Zukunft bestes Gedeihen. a Gräfrath, 27. Jan. Unter äußerst rezer Betheiligung der Bürgerschaft feierte am Sonntag der hiesige Landwehr= und Kriegerverein in dem Rathskellersaale bei Aur. Markus den Geburtstag Sr. Maj. des Kaisers. Nach einleitenden Musik=Vorträgen der hiesigen Feuerwehr=Kapelle erhob sich Herr Hauptlehrer Pick, um in zündenden Worten den Kaisertoast auszubringen. Redner errinnert an den jüngst begangenen, dem Andenken an die Wiedererrichtung des deutschen Kaiserreiches gewidmeten Festlichkeiten und gedenkt der edlen Bestrebungen unsers jugendlichen Kaisers zur Erhaltung des Friedens und der Fürsorge für sein Volk. Bezeistert stimmte die Festversammlung in das auf Kaiser Wilhelm II ausgebrachte Hoch ein und sang darauf stehend die Nationalhymne. In vortrefflicher Darstellung zeigte sich nun, als der Vorhang sich erhob, den erstaunten Blicken das erste lebende Bild.„Der Kaiser mit seinen Sprößlingen. Die nun folgenden Theater=Aufführungen „Das eiserne Kreuz" und„Dienstfrei“ in denen die Heiren Staude, Emil Ernen, Lüttgens, Göbel, Keull und Jansen, sowie die Damen Beckmann und Lenaers gleich Anerkennenswerthes leisteten, trugen nicht wenig zur Unterhaltung bei. Herr Hermann Kretzen brachte darauf in schwungvollen Worten dem Vaterland sein Hoch. Wieder folgte ein lebendes Bild:„Die Huldigung der Vertreter der Armee“, das ebenfalls reichen Beifall fand. Unter gemeinschaftlichen Gesängen, weiteren Musikvorträgen und dem üblichen Tanzkränzchen erreichte die schöne Feier erst gegen den Morgen ihr Ende.— Heute Abend hatten sich in dem Hotel zur Post etwa 70 Damen und Herren zu einem solennen Festmahle eingefunden und es herrschte auch hier von Anfang bis zum Ende eine recht gehobene Stimmung. Den Kaisertoast brachte mit beredten Worten Herr Bürgermeister Kürten aus; es folgten als weitere Redner die Herren Lieutenant der Reserve Mell mit einem Toaste auf das deutsche Vaterland, Pastor Richartzhagen auf die deutsche Einigkeit, Pastor Brachmann auf die Frauen und Bürgermeister Kürten auf den Inhabei der„Post“ Herrn Ernen. Musikvorträge und gemeinschaftliche Gesänge verschönten auch hier die schön verlaufene Feier. —.28. Jan. In dem mit Lorbeerbäumen geschmückten evangelischen Gotteshause fand am Sonntag die kirchliche Feier von Königs=Geburtstag statt. Der Predigt lag zu Grunde: 2 Könige 18 v. 1.—4. Herr Pfarrer Müller verglich unsern Kaiser und König mit Hiskia, dem gottesfürchtigen König von Juda. Er führte unter reicher Heranziehung der Geschichte aus: 1) Wie Hiskig nac jung an Jahren zur Regierung gelangte, aber einen klaren Verstand und große Willenskraft besaß, so hat Wilhelm II. im jugendlichen Alter den Thron bestiegen besaß aber und bekundete ein reiches Maß von Klugheit und Entschlossenheit; 2) Wie Hiekia that, was dem Herrn wohlgefiel, wie sein Vater David, so thut Kaiser Wis. helm II., was vor Gott recht und wohlgefällig ist. seine Vorfahren, insbesondere sein Großvater und Vater: 3) Wie Hiskia den Götzendienst im Reiche abschaffte und den reinen Jehovadienst förderte, so ist es unsereg Kaisers Wunsch und Wille, daß dem Volke die Relizion erhalten, daß christliche Frömmigkeit und Sittlichkeit ge. fördert werde. Nach dem Gottesdienst und am Montaz fand Festgeläute statt. * Ooligs, 29. Jan. In der gestrigen Stadtverordnet ensitzung wurde der Antrag auf Einführung der Biersteuer angenommen. 8 Sitzung der Stadtverordneten zu Höhscheid am 28. Januar 1896. Anwesend waren unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermeister Gläßner die Stadtverordneten Herren: Benninghoven, Bergfeld, Böntgen, Bonsmann, Bräuhaus, Dohm, Ern, Evertz, Göbel, Hoppe, Joest, Kirschbaum, Kronenberg, Lütters, Mandewirth, Neeff, Nippes. Pohlig, Rüttgers und Schaaf. Es fehlten die Stadtverordneten Herren: Dirlam, Küpper, Lauterjung und Schneider. Vor Eintritt in die Tages=Ordnung theilt Harr Vorsitzender mit, daß ein von der Provinz bewillizter Betrag von Mark 2000 für den Ausbau der StreckKatternbergerstraße von der Landesbank der hiesigen Gemeinde ausgezahlt worden sei, ferner, daß die Könizl. Regierung die beschlossene Abgrenzung der Bezirke an den evang. Schulen Aufderhöhe, Rupelrath und Kohlsberg genehmigt habe. Tages=Ordnung: 1) Einführung der neugewählten Stadtverordneten. Die neugewählten Herren Hoppe und Pohlig, sowie die wiedergewählten Herren Benninghoven, Joest, Kronenberg, Nippes und Rüttgers werden durch den Herrn Vorsitzenden mittelst Handschlag an Eidesstatt verpflichtet und in ihr Amt eingeführt. 2) Wahl verschiedener Kommissionen für 1896 97. In die Bachschau=Kommission werden die ausscheidenden Herren Josef Konrads, Carl Bonsmann und Robert Schneider wiedergewählt, in die Baukommission die Herren: Eduard Dickes, Jul. Ern, Ernst Lauterjung und August Göbel. In die Kommunal=Einkommen= steuer=Einschätzungs=Kommission wird an Stelle des verstorbenen Herrn Ed. Berns Herr Ernst Mandewirth gewählt; die anderen Herren: Jul. Ern, Gustav Lüttges, Ferd. Wüsthof, Friedrich Böntgen, Jul. Evertz, Hugo Pauls, Rudolf Römer, Ernst Joest werden wiedergewählt, ebenso die Mitglieder der Einquartierungsund diejenigen der Erntekommission. Die Finanzkommission setzt sich wie bisher aus den Herren Robert Dohm, Jul. Ern, Ed. Kronenberg, Carl Müller, Aug. Neeff und Rob. Schaaf zusammen. In die Sanitätskommission werden neugewählt die Herren Emil Lüttges, Robert Schneider, Karl Lauterjung, Rob. Benninghoven und Stadtverordneter Hoppe. In die Wegebau=Kommission werden gewählt die Herren Friedrich Böntgen, Isak Nippes, August Meis, Friedrich Rüttgers und C. Bergfeld und in die Forstkommission die Herren Friedr. Böntgen, Edm. Kronenberg und Herm. Schneider. 3) Unterstützung der Veteranen= Wittwen. Das im August v. J. zusammengetretene Komitee hat Mk. 1035. gesammelt, von dieser Summe sind nach den erforderlichen Ausgaben Mk. 283 erübrigt worden. Der letztere Betrag ist nun an 14 Veteranen=Wittwen, die sich gemeldet haben, mit je Mk. 20 vertheilt worden. Mt. 3 sind von dem Fonds durch vereinnahmte Zinsen disponibel. Da sich nun neuerdings noch eine Wwe. Heckert von Grundstraße gemeldet hat, die auch berechtigt ist, die den Veteranen=Wittwen gewährte Summe zu empfangen, so beantragt der Herr Vorsitzende, den Fonds, um einen Ausgleich herbeizuschaffen, aus der Stadtkasse um Mk. 17 zu ergänzen und der Wwe. H. die Mk. 20 einzuhändigen. Versammlung gibt zu diesem Vorschlage einstimmig ihre Zustimmung. 4) Erlaß einer Lustbarkeitssteuer. Der Hauptmann der ersten Kompagnie der Freiw. Feuerwehr Herr Hans Tenwinkel=Rupelrath hat den Antrag gestellt, die Lustbarkeitssteuer für eine gestern abgehaltene Festlichkeit der Feuerwehr zu erlassen. Der Herr Vorsitzende bemerkt, daß Mk. 15 als Abgabe eingezahlt worden seien und befürwortet das Gesuch, das hiernach mit Mehrheit genehmigt wird. 5) Wasserleitung Weegerstraße=Bergerstraße. Solingen hat sich, einem Ersuchen der Gemeinde Höhscheid entsprechend, bereit erklärt, das Rohrnetz der Wasserleitung bis in die genannten Straßen zu verlängern; es wird jedoch gewünscht, daß Höhscheid die Erklärung abgebe, daß es die Rohrlegung bedingungslos gestatte und ferner sich auch den Bedingungen bezügl. der Wasserentnahme unterwerfe. Versammlung beschließt nach kurzer Erörterung der Stadt Solingen das Recht einzuräumen, die Rohre auf der Bergerstraße zu legen(die Weegerstraße ist Provinzialstraße), unter der Bedingung, daß der Gemeinde Höhscheid das Recht zur Legung eigener Rohre, falls die Gemeinde eine eigene Wasserleitung baut, vorbehalten bleibt. Mit den Bedingungen bezügl. der Wasserentnahme erklärt sich Versammlung ebenfalls einverstanden. Der Herr Vorsitzende bemerkt zu dem von Solingen gestellten Verlangen, daß man sich in dieser Weise nicht binden dürfe; es sei wohl nicht abzusehen, daß hier eine Wasserleitung gebaut werde, man könne aber immer nicht sagen, wie sich die Dinge gestalten würden. 6) Außeretatsmäßige Ausgaben. Im Laufe des Etatsjahres sind Mehrausgaben aufgewendet worden für das Feuerlöschwesen Mk. 439,10; für die Hinzenbergerstraße Mk. 129,25, für die Wege Vockert=Widdert Mk. 315,19 und Kohlsberg=Irlerhof Mk. 122,05, Katternbergerstraße Mk. 1744,89, Sandstraße Mk. 240,79 und für ArmenUnterstützung Mk. 1754,—. Der Herr Vorsitzende beantragt für diese Etatsüberschreitungen in runder Summe Mk. 7000 anzunehmen, er hoffe, daß der Betrag an anderer Stelle wieder erspart werden könne und deshalb eine höhere Belastung des Etats als angenommen nicht eintrete. Die erwähnte Summe wird genehmigt. 7) Eisenbahnhaltestelle Geilenberg. Herr Vorsitzender: Von den Bewohnern von Geilenberg und Umgegend sind Schritte unternommen worden, um in Geilenberg eine Haltestelle zu erlangen. Ich habe mich auch bereits im Interesse der erwähnten Bewohner bemüht und es würde gut sein, wenn der bezügl. der Haltestelle bei der EisenbahnDirektion zu stellende Antrag von der Gemeinde unterstützt und das Kollegium sich mit den Bestrebungen der Interessenten einverstanden erklären würde; erent. würde ja auch unsererseits wie auch bei Landwehr, ein Opfer gebracht werden müssen. Zunächst würde die Wahl einer Kommission, die die Angelegenheit in die Hand nimmt, zweckmäßig sein, und in dieselbe wohl am besten die Herren Carl Dirlam und Carl Müller, die sich bereits mit der Angelegenheit beschäftigt haben, gewählt. Die Herren werden jedenfalls manche Schritte in der Angelegenheit thun müssen, denn hätten die Herren Kronenberg und Böntgen sich s. Z. nicht so sehr um die Haltestelle Landwehr bemüht, dann würde dieselbe heute noch nicht dort sein. Herr Neeff befürwortet den Antrag des Herrn Vorsitzenden, der Hoffnung Ausdruck gebend, daß die Thätigkeit der Herren Dirlam und Müller ebenso erfolgreich sein möze, wie die der Herren Kronenberg und Böntgen. Herr Heppe zweifelt daran, daß überhaupt aus der Angelegenheit eumas würde. Herr Schaaf betont, daß unter allen umständen da, wo sich eine Gelegenheit biete, zur Hebung des Verkehrs beizutragen, dies gescheben müsse. Herr Göbel tritt für Unterstützung in der Angelegenheit des bezügl. Vertrages durch den Herrn Vorsitzenden übermittelt worden. Mit einigen Abänderungen wird der Vertrag in der vorliegenden Form angenommen und der Herr Vorsitzende beauftragt, denselben Namens der hiesigen Stadtgemeinde zum Abschluß zu bringen. * Stadtverordneten=Sitzung zu Ohligs am 28. Januar 1896. Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Trommershausen sind anwesend die Beigeordneten und Stadtverordneten Nippes und Melcher, die Stadtverordneten Bauermann, ein, wie auch für die Wahl der Kommission und bemerkt, Droz, Killing, Kortenbach, Kreitz, Küll, Lauterjung, daß nach seiner Ansicht es mit der Haltestelle nicht so Lohmar Petera P. h 2ch. M St. H S lange dauern werde, wie bei Landwehr, da schon ansehnliche Summen gezeichnet worden seien. Nach einer kurzen Bemerkung des Herrn Vorsitzenden wird dessen Antrag, bezw. der des Herrn Göbel einstimmig angenommen. 8) Kreissteuer für 1896 97. Vom Herrn Landrath ist unter'm 8. d. M. eine Verfügung eingegangen, in welcher mitgetheilt wird, wie nach einem Beschlusse des Kreistages die einzelnen Gemeinden hinsichtlich der Kreissteuer belastet sind. Gleichzeitig wird in der Verfügung empfohlen, die Kreislasten mit den Gemeindeahgaben aufzudringen. Der Herr Vorsitzende schlägt vor, die Kreissteuern von den einzelnen Steuerpflichtigen zu erbeben und in der Weise umzulegen, wie dies der Kreis auf die Gemeinde gethan habe. Der Herr Vorsitzende bemerkt noch, daß im nächsten Jahre etwa 1002 Mk. an Kreissteuer aufzubringen seien, im Jahre 1898/99 würden dieselben wohl auf 8—10000 Mk. steigen, da dann dem Kreise keine Einnahme aus der lex Huene mehr zufallen würde. Der vorerwähnte Antrag des Herrn Vorsitzenden wird hiernach einstimmig angenommen. 9) Erweiterung der Rüdener Schule. Die Erweiterung der Schule wird nach einem vorliegenden, von der ReLoomar, Perers, Raup, Schumer, B. Stamm, H. Stamm, Tilmes und Wester. Es fehlen der Beigeordnete und Stadtverordnete Hammesfahr, der Beigeordnete Jansen, die Stadtverordneten Bachem, Fischel, Kaiser, Linder, Witte und Wolferts. Vor Eintritt in die Tagesordnug erbat der Stadtverordnete Lohmar das Wort und erklärt, es sei ihm von seinen Genossen der Vorwurf gemacht worden, er habe sich bereis in der 1. Sitzung dadurch blamirt, daß er der Bewilligung von Geldern für Schießen und Läuten zur Kaisersgeburtstagsfeier zugestimmt habe. Das habe er nicht gethan, vielmehr diese Bewilligung überhört, sonst würde er dagegen protestirt haben.— Die Gaskommission hat vorgeschlagen, den Preis für Leuchtgas vom 1. Januar 1896 auf 15 Pfg. pro Kom. festzusetzen und einen Rabatt zu bewilligen bei einem Konsum von über 3000— 6000 Kbm. von 5 Proz., von 6000 —10000 von 10 Prez. und von mehr als 10000 Kbm. 15 Proz., was ohne Debatte genehmigt wird. Die Bewohner von Scheiderstraße bitten um Beleuchtung der sehr frequenten Straße. Auf Vorschlag der Beleuchtungs=Kommission wird beschlossen, dem Antrag vorläufig nicht zu entsprechen, da die Straße noch nicht ausgebaut ist. Die Düsseldorferstraße soll Hollmann'sche gierung abgeänderten Plane, nach dem Kostenanschlag Straßenlaternen mit Auerlicht erhalten, wofür 360 M. des Herrn Bauunternehmers May in Solingen genehmigt, bewilligt werden. Als Mitglied der Wasserwerks=KommisZ. den Kosten Mi 771519 soll die Hölfte glg„ Zu ven Kosten, Wil. WVo,t0, soa die Walste uls Staatszuschuß erbeten werden. 10) Petition zum Lehrer=Besoldungs=Gesetz. In§ 25 des neuen Gesetzentwurfes ist für Gemeinden, in denen über 25 Lehrer angestellt sind, eine Verminderung der staatlichen Alterszulagen 2c. für die Lehrer vorgesehen. Die hiesige Gemeinde würde daher für die Folge anstatt sion wurde der Stadtverordnete Kortenbach gewählt. Bei dem folgenden Punkt Wasserleitung theilt der Vorsitzende mit, daß an verschiedenen Stellen in den Gemeinden Ohligs und Hilden Bohrversuche gemacht worden seier. An einer Stelle in Hilden habe man nach sachverständigem Gutachten ganz vorzügliches Wasser gefunden und sei man bei der vor einigen Tagen erMk. 17 000 jährlich nur noch Mk. 15 000 Staatszu= folzten gemeinschaftlichen Besichtizung zu dem Entschluß schuß für die Schulen beziehen. Der Herr Vorsitzende hat nun, unter Hinweis auf die in finanzieller Hinsicht schlechte Lage der Gemeinde und ferner darauf, daß die Steuerzuschläge über 200 pCt. betragen, eine Petition an das Abgeordnetenhaus ausgearbeitet, in der gebeten wird, der Gemeinde doch, mit Rücksicht hierauf, auch fernerhin den bisherigen Zuschuß zu gewähren. Nach Verlesung der Petition bittet der Herr Vorsitzende das Kollegium sich mit der Absendung derselben einverstanden zu erklären. Herr Joest: Wir können es nur dankbar anerkennen, daß der Herr Vorsitzende, gleich nachdem das neue Gesetz vorgelegt werden soll, eine genaue Petition ausgearbeitet hat, und bedarf es wohl keiner Frage, daß dieselbe vollzogen wird. Die Petition wird hiernach genehmigt. tt Stadtverordneten=Sitzung zu Gräfrath am 28. Januar 1896. Unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermeisters Kürten sind anwesend die Herren Stadtverordneten C. R. Rütgers, Dr. Pütz, Tang, Schäfer, Gustav Hammesfahr, Wolff, Pohlig, Stoll, Stock, Willms, Schmidt, Lange und vom Stein. Es fehlen die Herren: C. E. Rütgers, Küller, Ezgemann, Weck und Ernst Hammesfahr. Tagesordnung: 1) Trinkwasser bei der evangelischen Volksschule zu Gräfrath. Der Herr Vorsitzende hat Proben von Wasser aus dem Brunnen bei der evangelischen Schule hierselbst entnehmen lassen und stellt dieselben der Versammlung zur Besichtigung vor. Versammlung beschließt die Abortgrube bei Gelegenheit der nächsten Ferien entleeren und feststellen zu lassen, ob irgend durch eine Undichtheit der Grube ein Einfluß auf das fragliche Brunnenwasser stattfindet. Eventuell wird eine gehörige Zementirung der Grube eintreten müssen. Auch soll das Wasser bei Regenwetter einer Beobachtung unterstellt werden. 2) Ergänzungswahl der Sparkassen=Verwaltung für 1896 und 1897. Bestimmungsgemäß scheiden aus dem Verwaltungsrath der Sparkasse die Herren Albert Pohlig zu Paashaus als Vertreter des StadtverordnetenKollegiums und C. Aug. Rauh zu Foche als Vertreter der Bürgerschaft. Die Ausscheidenden werden wiedersewäht..... E Ein to, urim G.e. 3) Beschlußfassung über den mit der Unton, Eickirizitäts=Gesellschaft in Berlin, bezügl. des Baues einer elektrischen Straßenbahn abzuschließenden Vertrag. Den sämmtlichen Mitgliedern des Kollegiums ist ein Entwurf gekommen, jetzt einen Brunnen abzuteufen und während 6 Wochen Pumpversuche zu machen, was auch der Professor Intze in Aachen gut geheißen habe. Nach den weiteren Mittheilungen ist es aber z. Z. noch nicht möglich, einen endgültigen Anschlag über die Kosten der Wasserleitung zu machen, während andererseits nicht allein für die Brunnenanlage, sondern auch die Rohrlegung, die mit Rücksicht auf die Straßenbahn schleunigst in Angriff genommen werden muß, Mittel bereit sein müssen. Auf Vorschlag des Vorsitzenden wird nun beschlossen, bei der Preußischen Renten=Versicherungsanstalt in Berlin eine Anleihe von 350000 M. aufzunehmen, welche mit 3½ pCt. verzinst und 1½ pCt. amortisirt werden soll. Herr Melcher fragt, ob die Zeit der Ausführung der Pumpversuche nicht auf das Resultat von Einfluß sei, was der Herr Vorsitzende glaubt, verneinen zu können. Herr Killing erwähnt, Herr Stadtbaurath Schilke in Barmen halte die Zeit August—September für geeignet. Herr Nippes spricht sich für sofortige Ausführung der Brunnenarbeiten aus. An der Poschheidermühle sind die Besitzer bei starken Regengüssen durch Abflußwasser der Straße Beschädigungen ausgesetzt und ist es deshalb nothwendig, einen Kanal und eine Mauer herzustellen, wozu die Mittel im Betrage von 1100 M. den Sparkassen=Ueberschüssen aus 1894/95 entnommen werden sollen. Die Ausführung wird wie vorgeschlagen beschlossen. Ferner in Einnahme der Ausfall an Zinsen des Reservefonde der Spurkasse, welche von etwa 18 auf 4000 M. herabgesetzt werden; letztere Summe ist der in Aussicht genommene Zuschuß für das neue Krankenhaus, wozu man die Genehmigung mit Rücksicht auf den gemeinnützigen Zweck zu erlangen hofft. Die Ausgaben sind gestiegen: bei den Verwaltungskosten um 3330 M., Polizeikosten 1948 M., Schuldzinsen und Tilgung 5910 M., Armenlasten 2000 M., Schulkosten 7713 M. und Inszemein um 5000 M. Kreissteuern und 4000 M. Krankenhauszuschuß. Das Defizit steigt von 158000 auf 187800 Mark. Im Allgemeinen werden die Einnahme= und Ausgabeposten nicht beanstandet. Es werden dann in Einnahme und Ausgabe balanzirend festgesetzt: der Spezial= Etat der Sparkasse auf 2327700 M., der des Reservefonds der Sparkasse auf 75797 Mk., der der städtischen Armenverwaltung auf 35000 Mk. der der Wilhelm=Augusta=Stiftung auf 12600 Mk. und der Hauptetat auf 275000 Mk. Zur Deckung des Defizits sollen an Baupolizeigebühren 800 Mk., Lustbarkeitssteuer 3500 Mk. und Hundesteuer 3500 Mk. dienen, ferner die Grund=, Gebäude=, Gewerbe=, Betriebs=, Einkommensteuer sowie die 2. Vorstufe mit 140%, gegen 137,5% bisher, herangezogen werden und wird über die Einführung der Umsatz= und der schon wiederholt abgelehnten Biersteuer verhandelt, wie solche bei der 1. Lesung beantragt waren, wobei im Allgemeinen das früher schon vorgebrachte Für und Wider wiederholt wurde. Herr Lohmar, der seit kurzem als Mitglied eingeführt wurde, ist gegen beide Steuern, weil entweder das Bier theurer oder schlechter werde und die Arbeiterklasse die Steuern zu tragen hätte. Nach der Diskussion führte HHerr Schümer au, er halte diesbigl. Beschlußfassung nicht für zulässig, weil die Einführung der Biersteuer und Umsatzsteuer nicht ausdrücklich auf der Tagesordnung gestanden habe, dem entgegengehalten wurde, daß ein diesbigl. Antrag bereits bei der 1. Lesung gestellt und zur Diskussion gestanden hat. Herr Tilmes hält die heutige Beschlußfaßung auch nicht für korrekt und Herr Wester wünscht die Beschlußfassung auszusetzen, weil, wenn es bekannt gewesen wäre, daß diese stattfinden würde, wohl mehr Stadtverordnete erschienen sein würden. Schließlich stellt Herr Lohmar den Antrag, Punkt 15 von der Tagesordnung abzusetzen, was aber mit 13 gegen 5 Stimmen abgelehnt wurde. Bei der Abstimmung über die Umsatzsteuer stimmten für die Einführung mit 1/2% die Herrn Nippes, Melcher, Bauermann, Droz, Kortenbach, Kreitz, Lauterjung und H. Stamm, so daß also Stimmengleichheit vorhanden war, worauf der Vorsitzende für die Einführung den Ausschlag gab. Für die Biersteuer, wobei Herr Nippes den Zusatz machte, daß, wenn diese eingeführt werden sollte, dann die erste Einkommensteuervorstufe— 2,40 Mk.— frei von einem Gemeindesteuerzuschlag zu lassen ist, stimmten die Herren Nippes, Melcher, Bauermann, Droz, Kertenbach, Kreitz, Lauterjung, Peters und Stamm, so daß diese mit 9 gegen 8 Stimmen angenommen wurde. Beide Steuern gelangen mit dem 1. April d. J. zur Einführung. wird beschlossen, auf dem zum Schulgrundstück der evang. Kinder zu pflegen. DaSchule zu Weyer gehörigen Acker einen Erweite= kostenlose Freisprechung, ru#.####bau auszuführen. Nach Mittheilung des Voe= Bedürfniß erzehen habe. Gerichts=Verhandlungen. Elberfeld, 28. Jan. In der heutigen Strafkammersitzung wurde der Schüler Otto F. von Burg mit einem Verweise bestraft, weil er einem dortigen Wirthe drei Tauben gestohlen hatte. Köln, 27. Jan. Ein hiesiger Arbeiter hatte sein Kind an 11 halben Tagen aus der Schule gehalten und war deshalb in 33 M. Geldstrafe genommen worden. Er führte eine richterliche Entscheidung herbei und führte aus, daß seine Frau krank sei und er dem Schulinspektor ein Urlaubsgesuch eingereicht habe. Der tägliche Verdienst betrage nur 3 M. und so könne er keine Person engagiren, um seine Frau und die kleinen Kinder zu pflegen. Das Schöffengericht erkannte auf weil sich ein unaufschiedbares ngsbau auszuführ sitzenden hat der Ober= Präsident mit Zustimmung des Provinzialraths der Rheinprovinz dem am 22. Oktober v. Is. beschlossenen Sparkassenstatut wieder die Genehmigung versagt, weil das Statut der Gemeinde das Recht verleihen will, die Zinsen des Reservefonds für Armenzwecke und außerdem die Hälfte des Jahresüberschusses mit höherer Genehmigung für gemeinnützige Zwecke zu verwenden, wenn der Reservefonds 5 pCt. des Einlagekapitals übersteigt. Von weiteren Schritten erwartet man nichts und soll nun ein den Anforderungen der Aufsichtsbehörde entsprechendes Statut vorgelegt werden. In Sachen der Straßenbahn wird der bekannte Vertragsentwurf der Union verlesen und der Bürgermeister ermächtigt, den Vertrag Namens der Gemeinde mitzuvollziehen. Die Herren Hammesfahr und Melcher, deren Funktionszeit als Beizeordnete im Herbst abläuft, werden mit 15 bezw. 13 Stimmen von 17 auf 6 weitere Jahre gewählt. Sodann folgte die Etatsberathung in 2. Lesung. Wesentlich ist dabei Evangel. Vereinshaus. Donnerstag Abend 8½/2 Uhr: Gebetsstunde. zu Bekanntmachung. Das Verzeichniß des in der meinde Solingen vorhandenen abgabepflichtigen Pferde= und Rindviehbestandes sowie der dafür zu entrichten. den Abgabe für das Etatsjahr vom 1. April 1896 bis 31. März 1897 liegt von heute an 14 Tage lang auf dem hiesigen Polizei=Büreau, Amtsgebäude Grashof Zimmer Nr. 6 zur Einsicht offen. Anträge auf Berichtigung des Verzeichnisses können innerhalb der angebotenen Frist angebracht werden. Solingen, den 29. Januar 1896. Die Polizei=Verwaltung Der Bürgermeister: Haumann. Dienstmadchen Ein ordentliches sucht sofort Stelle. Zu erfragen Cronenbergerstr. 28. Ein in allen käuslichen Arbeiten erfahrenes, möglichst christl. Mädchen gegen guten Lohn auf 1. April oder 1. Mai gesucht. Wo, sogt die Gxped. Im Schöntba sind noch von 2, 3 und 4 Zimmern auf Mai 1896 zu vermielden. C. Mittelacher, Jobannisstr. 25. Mehrere Wodnungen von 2 und Zimmern auf Mai an rudige Leute zu verm.; ebenso ein jetzt als Kohlenlager dennster Blaz Rib Wupperste 97. Im Hause Hoch= und Breitestraßen Ecke 38 ist noch die seine abgeschlossene I. Einge von 6 Räumen mit Zubebör und 4 schöne Mansarden auf Mai 1896 zu vermietden E. Mittelacher, Johannisstr. 25. der Stadtverordneten-Versammlung Solingen am Mittwoch, dem 29. Januar, Nachmittags 6 Uhr, im Stadtverordneten= Sitzungssaale. Tages=Ordnung: 1) Beschlußfassung über den mit der Union=Elektricitätsgesellschaft abzuschließenden Vertrag bezüglich des Baues einer elektrischen Kreisbahn. 2) Petition an das Abgeordnetenhaus betreffend den LehrerbesoldungsGesetz=Entwurf. 3) Verding von Bauarbeiten. 4) Etats=Ueberschreitungen.„., 8 Scrmmee 9 5) Anschaffung des von der Vereinigung der Kunstfreunor in Berlin herausgegebenen Rethel=Cyklus. Hierauf folgt geheime Sitzung.„ Solingen, den 25. Januar 1896. Der Bucgermeister: Haumann. Todes-Anzeige. Heate Abend 9 Uhr entschlief sanft und ruhig nach kurzem Leiden, unser lieber Gatte, Vater, Schwager, Vetter und Oheim, Carl Nobis senior im Alter von 71 Jahren. Um stille Theilnahme bitten Dietrauernden Hinterbliebenen: Charlotte Nobis geb. Bausch. Carl Nobis. den 28. Januar 1896. Gnesen, 23. Jan. Der seltene Fall, daß der Vorsitzende eines Schwurgerichts in öffentlicher Sitzung sein Bedauern ausspricht, daß die Geschworenen dem Angeklagten mildernde Umstände zugebilligt hätten, hat sich, laut der„Tägl. Rundschau", hier ereignet. Die 19 und 15 Jahre alten Söhne des Wirthes K. in Imielinko hatten auf dem Felde den Ansiedler und Feldwächter Peschke, mit dem sie verfeindet waren, überfallen, ihm mit einem Messer und einer Hacke fürchterliche Verletzungen beigebracht und ihn dann noch lebend vergraben. Am Tage darauf wurde P. todt aufgefunden, der Leichenbefund stellte Erstickungstod fest, doch wäre nach dem Gutachten des ärztlichen Sachverständigen auch ohne den Erstickungstod Peschke seinen Verletzungen erlegen. Die Geschworenen sprachen die Angeklagten der vorsätzlichen Tödtung schuldig und bewilligten ihnen mildernde Umstände. Der Gerichtshof erkannte auf die höchsten gesetzlich zulässigen Strafen von 5 und 1“ Jahren Gefängniß. In der Urtheilebegründung führte der VorAbeunnemente Gulung felerast Butterick's Modenblatt Das brauchbarste und billigste Modenblatt der Welt Monatlich ca. 70 neueste Original-Modolle! Wirklich zuverlassige Schnittmuster für jede Grosse nach Naam nebst Anweisung, von 25 Plg. an, gurcd; BIAEK& CO., Schnittmuster-Abtheilung. sitzende aus, daß leider durch den Spruch der Geschworenen für die Frevel der Angeklagten nicht die volle Sühne in Anwendung kommen könne. Vermischte Nachrichten. Fulda, 27. Jan. Dem Bürzermeister des benachbarten Dorfes Horas, welcher am Kaiser geburtstagsEssen theilnahm, blieb dabei ein Knochen im Halse stecken, so daß der unglückliche Mann, noch ehe ärztliche Hülfe zur Stelle war, erstickte. Gotha, 27. Jan. Die Leiche des Oberbürgermeisters Baumbach aus Danzig wurde hier verbrannt unter Betheiligung zahlreicher Deputationen der thüringischen Reichstagswahlkreise und aus Danzig. Es wurden herrliche Kranzspenden aus allen Theilen des Reiches geschickt. Thorn, 28. Jan. Auf den Gendarmen Büschenfeld aus Steinau, der vor einigen Tagen einen lange gesuchten Mörder verhaftete, wurden aus dem Hinterhalt zwei Schüsse abgefeuert, die ihn schwer verwundeten. Marseile, 28. Jan. Auf dem von Dahomey eingetroffenen Packetboot„Gainea“ empörten sich während der Reise 4 Heizer und drangen in der Nacht mit Messern bewaffnet in die Kabine des Kapitäns, der gerade noch Zeit hatte, seinen Revolver zu ergreifen. Erst nach lanzem Kampfe wurden die Meuterer überwältigt. Kopenhagen, 27. Jan. Vor einigen Tagen kam aus London die Nachricht, daß eine Däne, der aus Chicago gekommen war, sich selbst, seine Gattin und 5 Kinder getötet habe. Nachforschungen ergaben, daß der Mörder und Selbstmörder ein vor einiger Zeit wegen Betrugs aus Nyköping entflohener Kaufmann ist, der sich unter falschem Namen nach Amerika begeben hatte, hier ebenfalls Betrügereien verübte und darauf wieder nach Europa zurückgekehit war. In London hatte er in seinem Zimmer alle Gashähne geöffnet und sich mit seiner ganzen Familie den Tod gegeben. (Minister Dr. Bosse als Dichter.) Im Wirthschaftsbuch für deutsche Beamtenfrauen findet sich ein Neujahrszedicht, das den Kultusminister Dr. Bosse zum Verfasser hat. Das Gedicht lautet: „Die Stunde kommt vielleicht schon bald, Od jugendlich Du bist, ob alt, Wo mehr noch wird vorüber sein Als dieses flücht'ge Jahr allein. Wo Dir im Tod das Auge bricht, Dein Mund den letzten Seufzer spricht, Wo einmal noch, eh Du ziehst fort, Durch Deine Seele tönt das Wort: Vorüber vorüber! Und dann auch giebt, was Du gelebt, Was Du getdan, was Du erstrebt, Was Du geglaudt, was Du gewollt, Was Du gekämpft, was Du gesollt, Dir unabweislich das Geleit Hinüber in die Ewigkeit. O denke dran bei jedem Schritt: Was Du hier lebst, es gehet mit— hinüber, hinüber!“ (Professor Röntgen) soll, wie der KKladderadatsch“ erfährt, den Tittel„Durchläuchting“ erhalten.— Au! Neueste Nachrichten und Telegramme. Berlin, 29. Jan. Sechs Mitglieder der Redaktion des„Vorwärt““ sind für Freitag als Zeugen in der Disziplinarsache gegen Unbekannt vor den Untersuchungsrichter geladen. Rom, 29. Jan. Fürst Ferdinand von Bulgarien hat während seines hiesigen Aufenthalts dem türkischen Botschafter keinen Besuch abgestattet. Kardinal Rampolla hat den Besuch des Fürsten beim Papste nicht erwidert. Gestern Abend ist Fürst Ferdinand von hier ebbereit.„8„ Ginm F.„ Neapel, 28. Jan. Einer Trauerfeier für die bei Amba Aladschi Gefallenen wohnten auch die höheren Offiziere des deutschen Kriegsschiffee „Moltke“ bei. Prinz Heinrich von Preußen war durch Korvettenkapitän Müller vertreten. London, 29. Jan. Das Reuter=Bureau erfährt, es bestehe keinerlei Begründung für Berichte von russischen Flottenrüstungen, noch auch von einem Plane zur Theilung der Türkei. Die Mächte seien alle aufrichtig bemüht, den Status quo aufrecht zu erhalten. Cardiff, 27. Jan. In der Grube von Tplorstown ist einem der Direktoren, der nach der Erplosion in die Grube einfuhr, die Rückkehr durch einen Einsturz abgeschnitten. Es wird angenommen, daß 55 Bergleute bei der Explosion umgekommen sind. 30 Leichen sind bis jetzt geborgen. Mark pro Jahr postfrei! Verlangen Ste per Postkarte GRATS-NUMMER! Todes- F Anzeige. Gestern Abend 11 Uhr entschlief sanft und rubig in Folge eines Sohlaganfalls unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwägerin und Tante, Wwe. Carl Theegarten, versehen mit den Heilsmitteln der katbolischen Kirche, in ihrem 76. Lebensjahre. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Dässeldorf, Köln-Nippes, Solingen, Coblenz, Cincinnati, St. Paal, Berlin, den 28. Januar 1896. Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 30. Nachmittags 3½ Uhr, vom Sterbebause, Düsseldorf, strasse 56, aus statt. Kannenhof-Solingen, Die Beerdigung findet am Freitag mittag 3 Uhr, statt. dem 31. Januar, NachEin Geselle und Lehrllug zum 3= und 4 tbeil. Federmesserreiden gegen boden Wochenlotn gesucht. Näd. in der Erped. Mann zum Richten der Klingen, Reiher bevorzugt, gesucht. 77 1. Fei derstraße 11. sucht von 14—16 Jahren Jungen gezen guten Wochenloon gesucht. Näderes in der Expes. Ein Geselle und Lehrling zum Knochenheftefeilen geNäheres in der Exped. Danksagung. Allen, welche sich an dem Leichenbsgängnisse unseres so theueren Dabingeschiedenen betheiligt haben, besonders dem St. Beb. SchützenVerein, sowie dem solinger Sängerkreis statten wir hiermit unseren innigsten Dank a. Familie Grün. Solingen, den 29. Jannar 1896. Ein Putzmädchen dan unz Meigz, Saapustratz. Theater. Elderseld: Mittwech: Orpheus in der Hölle. Donnerstag: Der Schwabenstreich. Freitag: Unbestimmt. Samstag: Orpheus in der Hölle. 200,000 M. Inwen Tagen Zied. Mezer Dombau=Geld=Lott.! Loose à 3 M. 30 Pf. vers d Verwalt. d. Dombau=GeldLot in Maz. Poriou Liste 20 Pl. anfügen. 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Stiftungsfestes duroh 8 gemeinsames Abendessen, Lusteptel- Aufführung, humorist. Vortrüge und BAEE. Die verehrl. Mitglieder der Gesellschaften Caeino und Orpheus werden zu zahlreicher Betheiligung an diesem Feste hierdurch freundlichst eingeladen. Der Vorstand. Eine Liste zur Betheiligung am Abendessen circulirt und liegt Abends im Casino auf; dieselbe wird Freitag Abend 7 Uhr geschlossen und gleichzeitig der Tischplan aufgelegt. Gesellschaft Erbolaug Gemischter Chor. Die morgige Uebung aus. suiu Nächste Uebung: Donnerstag, den 6. Fehr. füir Herren: 3 Uhr Abndz, Der Vorstand. Nur noch 2 Hotel Central (früder Erholung.) noch Dienstag, den 28 Mittwoch, den 29. 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