Stad n en bis 8 be 8 U. I Kuh lk werdend Hülsen. 9 if 1. Mai 16. ster r 1. Mai kampf, — der k. in der E rzer, lang nittelgroßer und semshey. Nr. 135. Donnerstag, den 16. November 1893. 18. Jahrgang Rebaction, Druck und Verlag für die Erscheint Dienstags, Donnerstags und Readangan becgianter beceneaer.— Stadtgemeinde Ohligs und Umgegend. deren Kam 10 Bi.— Kelaunen 29 Ve. H der Spediton otethaltz 1 Not 25 vie. Politische Nachrichten. Deutschland. Berlin, den 15. November 1893. — Der Reichstag wird am Donnerstag zu seiner zweiten Session der vierten Legislaturperiode vollzählig versammelt sein. Das einzige erledigte Mandat im 2. Reichstagswahlkceise in Baden, das der verstorbene fraktionslose Fehr. v. Hocnstein innegehabt hat, ist dieser Tage an den ebenfalls fraktionslosen Fürsten zu Fürstenberg übergegangen. Von den 397 Mitgliedern des Reichstages werden demnach angehören: 68 der konservativen Fraktion(gegen 68 in voriger Session), 27 der freikonservativen Fraktion(gegen 27), 11 der deutschen Reformpartei(gegen 10), 99 dem Centrum(gegen 99), 19 den Polen(gegen 19), 52 den Nationalliberalen(gegen 52), 13 der Freis. Vereinigung(gegen 13), 23 der Freis. Volkspartei (gegen 22), 11 der Süddeutschen Volkspartei(gegen 11), 44 der sozialdemokratischen Fraktion(gegen 43), 28 keiner Fraktion(gegen 28). — Der„Voss. Ztg.“ zufolge, würde dem Reichstage wahrscheinlich ein Gesetzentwurf wegen Neuregelung des Apothekenwesens, der auf Einführung der Personalconcession beruht, zugehen. Die privilegirten Apothekenbesitzer würden eine angemessene Egtschädigung erhalten, bei den übrigen werde für die Neuregelung eine längere Frist vorgesehen. — Der Bundesrath genehmigte in seiner Dienstagssitzung sämmtliche Etats und ertheilte den Gesetzentwürfen betr. die Feststellung des Reichshaushaltsetats pro 1894/95 und betr. die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen des Reichsheeres, der Marine 2c., sowie dem Handesvertrage mit Rumänien seine Zustimmung.— Das preußische Staatsministerium trat am Dienstag unter Vorsitz des Grafen Eulenburg zu einer Sitzung zusammen, in der die Thron= rede festgestellt ist. — Die„Nordd. Allg. Ztg.“ schreibt: Die zweite Lesung der deutsch=russischen Tariffragen ist am Montag beendigt worden. Die russischen Delegirten haben während derselben im Einzelnen einige Zugeständnisse gemacht. Ueber die voraussichtlichen Ecgebnisse der dritten Lesung, welche stattfinden wird, sobald der Zollbeirath Kenntniß genommen hat von dem Resultat der zweiten Berathung, läßt sich z. Z. noch nichts sagen. Die Schwierigkeiten sind noch sehr groß. — Die Etats für die Schutzgebiete sind nun veröffentlicht; es bestätigt sich nicht nur, daß sie sämmtlich erhöht sind, sondern aus ihnen ist ersichtlich, daß die Politik der Regierung in Bezug auf die Verwaltung und Bewirthschaftung unserer Kolonien in eine ganz neue Phase eintritt. War seit drei Jahren der Grundsatz geltend und durchgeführt, alle Ausgaben möglichst zu kürzen und sich in allen Dingen zu beschränken, so beginnt jetzt die Periode des Vorgehens, die größere Ausgaben bedingt. Vor Allem tritt das in Ostafrika und in Südwestafrika in scharfem Maße hervor. — Die auf der Chicagoer Weltausstellung preisgekrönten deutschen Firmen betragen, nach einem vom Reichskommissar für die Weltausstellung im Reichsanzeiger veröffentlichten Verzeichniß, etwa 2000 an der Zahl. Es ist indeß dawit keineswegs die Liste der mit Preisen bedachten deutschen Aussteller abgeschlossen; vielmehr werden die nächsten Wochen eine erhebliche Vermehrung der oben genannten Zahl bringen. — In der preußischen Garde=Kavallerie befindet sich seit einigen Jahren kein bürgerlicher Offizier mehr; aber auch der einfache Adel ist in der Minderzahl gegenüber den Fürsten, Prinzen, Grafen und Freiherren. Unter 253 Offizieren, die bei der Garde=Kavallerie in der Rangliste aufgeführt sind, befinden sich 32 Fürsten und Prinzen, 73 Grafen, 36 Freiherren und 112 nur die Bezeichnung„von“ führende Adelige. In einzelnen Regimentern treten die einfach Adeligen sehr zurück, so besonders im Reaiment des Garde du Corps, das in seinem Offizierkorps 2 Peinzen, 19 Grafen, 4 Freiherren und 7 adelige Offiziere zählt. Auch das 1. Garde=Dragoner=Regiment hat nur 10 Offiziere, die den einfachen Adel führen. — Am letzten Sonntag hat eine außerordentlich große Zahl von Versammlungen gegen die Einführung einer Tabakfabrikatsteuer stattgefunden. Zugehen wird die Vorlage dem Reichstage si herlich, was dort mit ihr geschieht, muß man abwarten.— In bayerischen Abgeordnetenhause hat die sozialdemokcatische Gruppe den Antrag eingereicht:„Die Kammer wolle erklären, daß die neuen Reichssteuern, insbesondere die Steuern auf Tabak und Wein, eine abermalige schwere Volksbelastung seien und der ausdrücklich von den verbündeten Regierungen eingegangenen Verpflichtung, die Kosten des Militärgesetzes nicht auf die Schultern der Mindestbemittelten zu legen, widersprächen.“ Frankreich. Ein interessanter Ministerzwist, der leicht erhebliche Folgen haben kann, wird aus Puris gemeldet. Der Justizminister hatte an den Staatsanwalt von Douai einen vertraulichen Erlaß gerichtet, worin die Steafverfolgung der Bergarbeiter=Verbände angeordnet wurde. Diesen Bericht hat ein Bureaudiener verloren, das Schreiben ist durch die Presse veröffentlicht, und die Sozialisten schlagen gewaltigen Lärm. Darüber erzürnt, hat der Ministerpräsident Dupuy seinem Kollegen von der Justiz ernste Vorstellungen wegen seiner Uworsichtigkeit gemacht, und der Jastizminister droht nun mit seinem Rücktritt. Da die Eöffaung der Kammersession unmittelbar bevorsteht, ist die Geschichte natüclich winig angenehm.— Im Prciser„Figaro“ wird jitzt das ganze Verdienst für die russisch=französische Annäherung dem Pipst zugeschrieben. Die republikanische Regierung verdankt dem Papst ja allerdings Manches, aber das denn doch wohl nicht. — Die Eröffnung der Deputirtenkammer erfolgte unter den üblichen Formalitäten, die Wiederwahl des ersten Präsidenten Casimir Périer gilt als gesichert. Die Polizei trifft Vorsichtsmaßregeln zur Verhütung von Kravallen, doch wird es kaum größeren Lärm geben. Ein zwischen dem Premierminister Dupuy und dem Justizminister entstandener Streit scheint beigelegt zu sein. — Die Anfragen, ob ein schriftliches Bündniß zwischen Rußland und Frankreich vereinbart worden sei, beginnen von Neuem. Der Abgeordnete und frühere Minister Lockcoy betonte in einer Rede, das französische Volk habe ein Recht, zu wissen, ob zwischen Frankreich und Rußland eine auf einem diplomatischen Akt oder auf bloßer gegenseitiger Sympathie beruhende Allianz bestehe. Es wäre klug, eventuelle Illusionen und spätere Enttäuschungen zu verhindern. Die Regierung wird versuchen, die Beantwortung dieser Anfrage durch Phrasen zu umgehen, wird aber für die Dauer kaum auskommen. Oesterreich=Ungarn. Der Kaiser ließ allen Mitgliedern des verabschiedeten Ministeriums Taaffe sein Bild zustellen; ein jedes trägt die eigenhändige Widmung:„In dankbarer Ecinnerung Franz Joseph.“ Das neue Ministerium Windischgrätz hat die Einberufung des Parlamentes für den 20. November beschlossen. Rußland. Die Bemühungen des russischen Finanzministers, die Getreidepreise in Rußland selbst etwas in die Höhe zu bringen, haben keinen Erfolg und die Landwirthe kein Zutrauen dazu. Was helfen ihnen alle hohen Preisnotirungen, wenn Niemand diese Preise zahlt?— Ja fcanzösischen Zeitungen war der Wunsch aufgetaucht, das Verbannungsdekcet gegen die französischen Kronprätendenten möchte zurückgenommen werden. Bemerkenswerth ist, daß russische Blätter sich entschieden dagegen aussprechen. — Die russischen Ostseeprovinzen sollen jetzt auch in ihrer inneren Verwaltung umgestaltet werden, damit die dort lebenden zahlreichen Deutschen un so mehr gevreßt werden können. Rheinland und Westfalen. * Ohligs, 15. Nov. Es dürfte für die Geschäftsleute von Jateresse sein, von nachstehendem Eclaß wieder Kenntniß zu erhalten: Der Herr Oberpräsident der Rheinprovinz hat durch Eclaß vom 30. September des Jahres 1892 auf Grund des§ 105 b Absatz 2 der Gewerbeordnung bestimmt, daß für den ganzen Umfang der Rheinpcovinz an den letzten 3 Sonntagen vor Weihnachten für die B schäftigung von Gehülfen, Lehrlingen und Arbeitern und für den Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsstellen in allen Zweigen des Handelsgewerbes ein erweiterter Geschäftsverkehr bis zur Dauer von 10 Stunden mit der Maßgabe zugelassen wird, daß die Beschäftigungs= und Verkaufszeit in allen Fällen um 7 Uhr Abends ihr Eade erreicht. + Ohligs, 15. Nov. Der Herr Regierungspräsident hat die Wihl des bisherigen Sparkassen=Rendanten Herrn Volk zu Haan als Gegenbuchführer bei der hiesigen Sparkasse bestätigt. Herr Volk tritt sein neues Amt voraussichtlich am 15. Fibruar k. J. an. □ Ohligs, 15. Noo. In seinem Vereinslokale bei Herrn Ed. Witte feiert der Ohligser Brieftauben=Verein am Sonntag, den 17. Dez., sein diesjähriges Stiftungsfest durch Konzert, humor. Vorträge und Ball. Hiermit verbunden ist eine allgemeine Ausstellung von Beief= und Ziertauben. Da sich die Mitglieder sowie viele Freunde des Vereins schon jetzt bereit erklärt haben, ihre besten Stämme zur Ausstellung zu schicken, so steht zu erwarten, daß dieselbe sehr reichhaltig und sehenswürdig sich gestaltet. Die Prämiirung findet bereits am 16. Dezember statt, und sind als Preise Diplome, Medaillen, Geld= und Ehrenpreise ausgesetzt. □ Ohligs, 15. Nov. Herrn Chr. Fleck hierselbst ist ein Patent auf eine Teigtheilmaschine(Zisatz zum Pitent Nr. 66752) ertheilt worden.— Die Firma Jul. Lingenberg& Co. ließ in das Gebrauchsmuster=Register eintragen: Scheere mit Messerschnitt, gekennzeichnet durch den Führungsschlitz in dem einen Schenkel für den Verbindungsbolzen und die auf beiden Schenkeln drehbar gelagerte Lenkstange. □ Ohligs, 15. Nov. Einen ordentlichen Denkzettel, welchen sich verschiedene andere Leute als Warnung dienen lassen dürfen, erhielten in der Montagssitzung der Kgl. Strafkammer zu Elberfeld ein hier wohnender Maurer und ein Bäcker, welche der wissentlich falschen Auschuldigung angeklagt wiren. Wie in so vielen Fällen war Eifersüchtelei im Spiel. Einer der Angeklagten, der Maurer, wollte seinen Nebenbuhler, ein bis jetzt unbescholtener und bei seinen Chefs in größter Achtung stehender Commis, aus dem Felde schlagen und wählte dazu einen höhst verwerflichen Weg. Ec veranlaßte den Bäcker nach seinem Dietat einen Brief an die Chefs des Commis zu schreiben, in welchem der Letztere mehrfacher Diebstähle bezichtet wurde. Die Untersuchung ergab, da der Commis in der glücklichen Lige war, den Ecwerb der Waaren nachweisen zu können, die völlige Haltlosigkeit der Denunciation und wurde der Maurer zu 3 Monaten, der Bäcker zu 6 Wochen Gefängniß bestraft. Eine harte, aber gerechte Strafe. —* Die Ziehung der vierten Klasse der Königlich Preußischen Klassen=Lotterie ist beendigt. Die Abhebung der Loose zur 1. Klasse der 190. Lotterie muß vom 11. bis 25. November geschehen. Die Auszahlung der Gewinne der 4. Klasse der 189. Lotterie erfolgt nach Erscheinen der amtlichen Gewinnliste, voraussichtlich vom 21. November ab. —* Un die Einwirkungen des diesjährigen Futtermangels auf den Viehbestand zu ermitteln, soll am 1. Dezember eine außerordentliche Viehzählung vorgenommen werden; diese soll jedoch auf den Rindvieh= und Schweinebestand beschränkt bleiben. —“ In der Woche vom 29. Oktober bis 4. November sind im Kreise Solingen 2 Personen an Scharlach, 19 an der Divbtberie (Pflicht. Roman von C. Zoeller=Lionheart. (18. Fortsetzung).(Nachdruck verboten). Lilly stand noch vor dem Spiegel und probirte einen kleidsamen Kopfshawl in Gold und Silber durchwirkter lichtblauer Seide, dessen Purpursäume sie phantastisch sich über die Schultern warf. Ihr goldiger Kopf, ihr rosiges Gesichtchen trat wie aus einer Glorie aus der orientalischen Abendhülle hervor, und der Opernmantel, den sie sich umwarf, ließ sie wie eine Märchenprinzessin erscheinen. „Mein Gott, wie soll man das arme Kind vorbereiten?" raunte Herbert Ada zu. Muthig, wie diese starke Seele alles Leid stets auf ihre Schultern genommen, winkte Ada ihm verständnißinnig zu und ging auf Lilly hin, beide Arme zum ersten Mal freiwillig in fast mütterlicher Fürsorge um die zarte Gestalt legend. Lilly blickte befremdet auf; man sah, sie riß sich nur widerstrebend von ihrem Spiegelbild los. Dann glitt ihr wachsames Auge von einem zum andern. Mit wachsendem Staunen erkannte sie an den gedrückten Mienen, daß etwas vorgegangen, und ihr schnell fassender Verstand sagte ihr augenblicklich, daß nur das tiefste Mitgefühl die kühl zurückhaltende Frau so weich, so zärtlich gegen sie gestimmt haben könne. „Was habt Ihr?“ fragte sie betreten, und dann in wachsender Beklommenheit hastig ungestüm:„Ihr verschweigt mir etwas— Gerald..?“ Ada hatte mit schonungsvollen Händen ihr den bunten Mummenschanz vom Körper genommen. Sie führte sie, von einem Arm umschlungen, mit sanft überredendem Zuspruch in das kleine, trauliche Kabinett, setzte sie wie ein Kind in die Sofaecke, und Lilly sah sie unverwandt aus natürlich großen Augen entsetzt an. „Barmherzigkeit, was ist geschehen? wiederholte sie angstvoll, und ihr Blick ging hülfesuchend zu Herbert hin, der mit verdecktem Antlitz vor sich hinzubrüten schien. „Ihr Mann ist krank, schwer erkrankt,“ wollte Ada schonend vorbereiten. Da schrie Lilly scharf auf:„Ihr seht aus, als wenn er schon todt wäre. Quält mich nicht, gebt mir Gewißheit!“ Keine Antwort. Dumpfes, unheilvolles Schweigen, während dessen Ada Lillys Kopf an ihre Brust nahm und besänftigend ihr Haar strich. „Todt, todt, todt, mein guter, lustiger Junge todt!“ stöhnte Lilly vor sich hin, und dann brach sie in einen herzzerreißendes Schreien und Schluchzen aus, das krampfhafte, rasende Schluchzen von Kindern und Benschen, die das Leben noch keine Beherrschung gelehrt, und drehte das Taschentuch zum Strang zwischen den zuckenden Fingern. „Oh me, oh me!“ war der egoistische Wehschrei, der von ihren Lippen hallte, und wie in Krämpfen wand sich ihre Gestalt. „Was soll aus mir werden, oh me?“ So bemitleidete und beweinte sie sich, ohne eine Frage, ohne auch nur einen Gedanken nach der Todesursache zu finden. „Wer wird jetzt Sorge für mich tragen?“ fragte sie ohne Uebergang angstvoll mit hartem Blick in den glänzenden Augen. „Ich!“ sagte Herbert fest. Der Ton klang so feierlich wie ein Eid, aber der herbe Zug um die Lippen kündete den moralischen Widerwilen.„. 66 ue 4—.,.sil. Und mit moralischem Ekel, mit der ganzen Aufbietung ihrer Willenskraft hatte die hochherzige Frau gegen sih selber zu kämpfen, daß sie in sittlicher Entrüstung die bebende G stalt nicht von sich stieß, die sich eben noch wie im Wahnsinnsschmerz gebärdete und dann in elender Selbstsucht schon wieder an sich zu denken begann. „Ich habe einen Brief von Gerald an Sie,“ sprach Herbert mit tiefer Bewegtheit, nahm das letzte Schreiben mit scheuer, ehrfurchtsvoller Bewegung aus der Tasche und überreichte es der Wittwe feierlich. Gierig wählten sich ihre Augen da ein. In das eben noch todtblasse Gesicht stieg langsam holde Rosengluth, und ganz überflammt davon, dem ersten Impuls gehorchend, sprang sie jäh empor und schob die sie umfangenden Arme Ada's rücksichtslos von sich. Da; geschah etwas Unfaßbares, Unglaubliches, etwas so Unerwartetes, daß die beiden Zeugen des Auftritts wie gelähmt verharrten. Lilly stürzte besinnungslos auf Herbert zu und warf sich ihm an die Brust. „Er giebt mich Dir, ich soll Dein sein!“ stammelte sie, und Herbert saß stumm und starr wie eine Bildsäule und griff nicht zu und wehrte sich nicht, als die Arme des jungen Weibes ihn im kindischen Ungestüm umfaßten, und sie ihr weinendes Gesicht wie Schutz suchend auf seine kalte Wange preßte. VIII. In wenigen Tagen war der Schmerzenssturm verrauscht. Herbert war scheinbar gefaßt, aber sein überwachtes Gesicht, die müden Augen verriethen die schlaflosen Nächte. Ada ging still und verschlossen ihren Pflichten nach und füllte die Mußestunden mit Malereien aus, die sie gut verkaufte. Ihre Fächer und Vignetten waren kleine Meisterstücke des talentvollen Fleißes. Lilly ging ganz auf in der löblichen Aufgabe, die kleidsamsten Trauertoiletten, dicke englische Krepps, weiße Wittwenhauben und gute Schneider aufzutreiben. Da Herbert ihr mit einer gewissen Nachlässigkeit seinen Geldbeutel unbeschränkt zur Verfügung gestellt, schien ihre tiefe Trauerstimmung gedämpft und gemildert, und gedankenlos machte sie von seiner Großmuth den unbeschränktesten Gebrauch. Ada wunderte sich wohl über diese Sorglosigkeit Herberts, sie glaubte aber die Gründe zu erkennen. Rebellirte seine ganze Seele wohl am Ende gegen den letzten Wunsch des Freundes! Mußte sein reines Empfinden sich nicht mehr und mehr dieser feivol=herzlosen kleinen Person abkehren, die nur sich selber liebte, und kaufte er sich vielleicht durch seine Nachsicht und eine am Kindbettfieber erkrankt. In einem Fall verlief die olingen, 13. Nov. Auch die Solinger Industrie hat auf der Chicagoer Weltausstellung die verdiente Auszeichnung erhalten: die Firma I. A. Henckels hier hat in der Gruppe 119„Tresors, Geldschränke, Eisen= und Stahlwaaren, Schneidewerkzeuge und Messerschmiedewaaren“ einen Preis errungen; in derselben Gruppe wurde auch die Firma Hessenbruch& Cie in Ronsdorf preisgekrönt. Der Firma Hüsmert& Co. in Wald wurde in der####ppe 108(Reiseausrüstungen, feine Lederwaaren, Stöcke, Regen= und Sonnenschirme 2c.) gleichfalls eine Auszeichnung(Bronce=Medaille mit lobendem Certisikat) zuerkannt. * Solingen, 13. Nov. Ein Ehepaar aus Ohligs, dem es wahrscheinlich bei der gestern herrschenden Temperatur zu kühl wurde, gedachte durch innerliche Einheizung Vorsorge gegen die Kälte zu treffen und stahl deshalb am Südbahnhof eine Flasche Cognac. Beide wurden jedoch dabe: erwischt und verhaftet. &* Solingen, 14. Nov. Dem Vernehmen nach soll die Zahl derienigen hiesigen jungen Ebeleute, bei deren Eheschljeßung ein ererr der Neno...,.. Nentnu#### gewesen Standesbeamter oder.„.„„„* betragen. Sie alle sehen mit Hangen und Bangen der ein gesetzlicher#######er nicht zugegen... ist, ca. 70 eillugti Eir uns sihen inn Gurgin uns Wungtn der Entscheidung entgegen, welche ihnen darüber Gewißheit bringen soll, ob sie die Flitterwochen gesetzlich oder ungesetzlich verlebt haben. * Solingen, 14. Nov. Die Ziegelarbeiter Herm. L. und I. von hier, welche in der Nacht zum 28. August in der Bismarckstraße den Messerreider L. und seine Braut übe Ersteren niederschlugen und Letztere mit Messern schänrlich verwundeten, erhielten für diese Rohheit von der Strafkammer Elberfeld 5, bezw. 4 Jahre Gefängniß zudiktirt. * Leichlingen, 13. Nov. Die Eheleute Ackerer Gottfried Stettes, geboren 1819, und Amalie Bäumer, geboren 1821, wohnhaft zu Trompete bei Leichlingen, gedenken am Sonntag, 3. Dezember, in dem Zelte des Herrn F. W. Wirbelauer das Fes. ihrer goldenen Hochzeit zu feiern. Fünf Kinder, drei söhne, zwei Schwiegertöchter, fünfzehn Enkel und drei Urenkel sehen mit Freuden dem festlichen Tage entgegen. Ein Gesangverein wird bei der Feier mehrere Lieder vortragen. * Burscheid, 11. Nov. Ein Großfeuer zerstörte am Donnerstag Abend die zu Oelmühle gelegene Fabrik(Spinnerei) der Firma Urbahn u. Kotthaus vollftändig. 4. Li, Weun, Vrlage des * Hilden, 12. Nov. Gestern wurde die neue Antug. des Elberfelder Wasserwerks seitens des Herrn Oberbürgermeisters Jaeger und des Verwaltungsraths besichtigt und, wie die„Düsseld. Zig. aus zuverlässiger Quelle erfährt, hierauf endgültig beschlossen, noch zwei weitere Brunnen am Rheinufer anzulegen, um so vor allen Eventualitäten geschützt zu sein. Mit den nöthigen Bohrversuchen soll nach Sanktionirung dieses Beschiusses seitens der Elberfelder Stadtverordneten=Versammlung sofort begonnen werden. * Hilden, 13. Nov. Gestern passirte es hier einer Braut, die im Brautstaate und in Anwesenheit der Hochzeitsgäste des Bräutigams harrte, daß dieser ausblieb, ohne irgend eine Nachricht zu geben. Den Aeußerungen des Brautvaters gemäß dürfte sich die Familie leicht über den Verlust zu trösten wissen. * Düsseldorf, 13. Nov. Die Dienstgebäude für die Landesbank und die Alters=Versicherungs=Anstalt werden seitens der vinzial=Verwaltung auf dem von der Louisen=, Friedrichs= und Adersstraße begrenzten Grundstücke der ehemaligen Bahnhofs=Anlagen demnächst errichtet; es ist hierfür eine Bausumme von 525000 Mk. ausgeworfen. Eine Anzahl hiesiger Architekten ist mit der Ausarbeitung von Bauplänen beauftragt worden; die Bauten sollen bereits im kommenden Jahre in Angriff genommen werden. * Köln, 13. Nov. Für den nächsten Winter sind von der Militärverwaltung bei den verschiedenen Regimentern in größerem Umfange als bisher Uebungen im Schneeschuhlaufen geplant. * Köln, 14. Nov. In einem am Sonntag von Düren nach Köln fahrenden Personenzuge wurde vor Horrem ein Ehepaar überfallen und mißhandelt. Der Zug wurde durch Nothsignal auf der Strecke zum Halten gebracht und die Ueberfallenen von den Thätern befreit. An hiesigen Hauptbahnhof wurden die Thäter verhaftet, gefesselt und in Arrest gebracht. * Krefeld, 10. Nov. In der gestrigen geheimen Stadtverordneten=Sitzung wurde zunächst in Folge verschiedener Anregungen (zu diesem gehört auch die bekannte Eingabe der Weber= und WirkerInnung) der gegenwärtige Nothstand berathen. Es wurde einstimmig beschlossen, eine Kommission zu wählen, die nicht bloß mit Rücksicht auf den gegenwärtigen Nothstand eingesetzt werden, sondern sich zu einer dauernden Sozialen Kommission gestalten soll. Zu dieser Kommission wurden zunächst diejenigen sechs Stadträthe gewählt, welche vor zwei Jahren der Kommision für Fürforge für. lose angehört hatten; desen wurden sodangnoß hrei cherren zugselt, so daß die soziale Kommission aus neun Stucklüchen besteht. Krefeld, 10. Nov. Der Direktor des weit und breit bekannten großen Vergnügungslokals„Thiergarten“ ist laut der „Rh. Westf. Zig.“ des betrügerischen Bankrotts verdächtig ver4 Frankfurt a. M, 13. Nov. Das alberähmte Bundes. palais dahier geht im März 1895 in den Besitz der Frankfurter Postverwaltung über. Der Kaufpreis beträgt eine Million fünfmalhunderttausend Mark. Die jetzige Miethe des von der Post bereits vorläufig benutzten Palais wird auf den Kaufpreis aufgerechnet. * Vörde, 10. Nov. Ein fünfjähriger Knabe fiel von einem Fußbänkchen und dabei so unglücklich mit dem Auge in einen Bleistift, den er in der Hand gehalten hatte, daß er eine Gehirnverletzung erlitt, an der er nach kurzer Zeit verstarb. * Essen, 13. Nov. Im Bezirk des Eisenbahnbetriebs=Amtes Essen haben die Kosten der baulichen Einrichtungen zur theilweisen Einführung der Perronsperre sich auf 140000 Mk. belaufen. Es wurden weiterhin von den Zügen 14 Schaffner entfernt und dem Controledienst auf den Stationen zugewiesen, und außerdem für denselben Zweck 72 Schaffner neu eingestellt, was eine jährliche Mehrhe von 80—90000 Mk. bedeutet.— Wie es heißt, schweben bei dem Ensener Eisenbahn=Betriebsamt Verhandlungen wegen Aufhebung der Wartesaalsperre auf dem Bergisch=Märkischen Bahnhof, wobei die 15 000 Maik Miethe, welche der jtzige zu zahlen hat, eine Rolle spielen sollen. Die Fahrrurtencontrole soll die Eingänge zum Perron verlegt werden, was sich ganz gut einrichten läßt, und die Sperre selbst nur auf den Perron beschränkt werden. Bestimmtes über die oben angedeutete Absicht verlautet * Hagen, 10. Nov. Unsere Pferdebahn steht auf der Höhe ihrer Aufgabe. In anderen Städten finden in den„betheiligten Kreisen", tiessinnige Erörterungen über die Möglichkeit und Zweckmäßigkeit des Heizens der Pferdebahnwagen statt; hier wird nichts erörtert, aber seit gestern in der Frühe sind sämmtliche Wagen der Straßenbahn geheizt und es herrscht in ihnen eine mollige Temperatur. * Lüdenscheid, 9. Nov. Einen jungen Mann, der am Montag sich auf die Jagd begeben hatte und am Abend nicht zurückkehrte, fand man gestern entseelt im Walde vor. Ein Schlaganfall hatte dem Leben des jungen Mannes ein erschütternd schnelles Ziel gesetzt. Die beiden Hunde desselben hatten getreulich die Leichen* Altena, 9. Nov. Als Kuriosum theilt die„Hag. mit, daß sich im Magen einer im hiesigen Schlachthofe heute geschlachteten Kuh folgende Gegenstände vorfanden: 69 Pfennige, nämlich ein 50=Pfennigstück, ein 10=Pfennigstück, ein=Pfennigstück und 4 einzelne Pfennige, ferner eine Denkmünze vom Sängerfest aus Harburg, zwei Mantelhaken, eine Glaskugel, zwei Stecknadeln, eine Haarnadel, drei Kragerknöpfe, ein Feuerstein, eine Togscheabe, ein Puppenkopf aus Porzellan und eine Verschlußkapse. Die Kuh war sonst ganz gesund und in sehr gutem Nährzustande. * Hohenlimburg, 13. Nov. Das Amtsgericht hier hat den Polizeidiener a. D. Fr. Kötter für einen Verschwender erklärt. * Hamm, 13. Nov. Samstag Vormittag stürzte in der Hundthausen'schen Fabrik der Kaminbauer Schürmann aus Bielefeld aus einer Höhe von 30 Meter herunter. Der Unglückliche verstarb kurz darauf unter qualvollen Schmerzen. Der an dem Kaminbau mitbeschäftigte Sohn des Verunglückten mußte die traurige Botschaft seiner unglücklichen Familie überbringen. * Aus Westfalen, 13. Nov. Der Regierungspräsident in Arnsberg macht bekannt: Der Arbeiter Karl Meiser zu Witten hat am 21. Mai d. J. zunächst eine Person und dann mit Hülfe derselben fünf andere Personen vom Tode des Ertrinkens in der Ruhr bei Witten gerettet. Für diese mit großer Entschlossenheit ausgeführte That spreche ich demselben hierdurch meine Anerkennung öffentlich aus. Gefecht gekommen; während nämlich er einen Säbel als Waffe gebraucht, sei R. mit einem Revolver gegen ihn in seinem eigenen Hause vorgegangen. Von dieser Darstellung, die den Verletzten R. als den Angreifer erscheinen läßt, sagt das Zeugniß des Letzteren nur, daß der Angeklagte ihm, dem Zeugen, ohne Anlaß einen Säbelhieb auf den Kopf versetzt habe, welche nach ärztlichem Attest eine erhebliche, bis auf den Knochen reichende Wunde verursacht hat. Von der Erzählung des Angeklagten nahm das Gericht nur so viel als wahr an, um ihm mildernde Umstände zuzubilligen. Immerhin lautete das Urtheil auf 6 Wochen Gefängniß.— Die nächstbedeutendste Anklage richtet sich gegen den Schleifer Friedrich O. zu Gräfrath, welcher des Widerstands gegen die Staatsgewalt, öffentlicher Beleidigung und Bedrohung des Gendarmen Hausmann und der Verübung groben Unfugs angeklagt war, in allen Theilen schuldig befunden und in Anbetracht seitheriger Unbescholtenheit mit 1 Monat Gefängniß und 3 Tagen Haft bestraft wurde.— Der früher zu Wald, jetzt in Vohwinkel wohnende Pferdemetzger Ernst B. wurde wegen Betrugs zum Nachtheil der Stadtkasse Wald zu 30 Mk. Geldstrafe, ev. 10 Tagen Gefängniß verurtheilt.— Wegen Sachbeschädigung zum Nachtheil des Eisengießereibesitzers Melcher wurde der Former Christian S. zu Wald in 30 Mk. Geldstrafe, ev. 10 Tagen Gefängniß verurtheilt.— Zwei Sachen betrafen „arme Reisende und vier ganz unerhebliche Anklagen wegen Ruheörung und Unfug. s Solingen, 13. November 1893. In der heutigen Schöffengerichtssitzung fungirten unter dem Vorsitz des Herrn Gerichtsassessor Dr. Lucas die Herren Julius Buschhaus und Julius Voos, Beide zu Solingen, als Schöffen. Von 11 Strafsachen, die außer drei Privatklagen auf der Rolle standen, betraf nur eine den Ohligser Bezirk. Angeklagt war in diesem Falle der Schleifer Louis J. zu Ohligs wegen der Beschulbgung, am 9. Angr, perige rniehagteig R. mittels gefährlichen Weikzeuges vorsätzlich körpert., mißhandelt zu haben. Der Verletzte ist jetzt Soldat beim 145. Regiment in Metz und dort eidlich als Zeuge vernommen. Nach der Darstellung des Angektagten ist es zwischen ihm und diesem Zeugen, seinem vumatgen Schtdlen, am betrshteaden Tagt in dnem strnichen Zur Geschichte unserer Heimath. Bas Messermacherhandwerk und die Messerzeichen im 17. und 18. Bahrhundert. (3. Fortsetzung.) Von E. P. Die handeltreibenden Handwerker wie auch die privilegirten Kaufleute durften keine Messer oder Gabeln in auswärtigen Ländern ankaufen noch solche auf die Messen nach Frankfurt, Leipzig und Braunschweig führen. Wenn daselbst bei Einem solche gefunden wurden, so verfiel der Betreffende in die übliche Verbundsstrafe von 14 Goldgulden und ging noch dazu der Berechtigung, mit Hiesigen Waaren handeln zu dürfen, verlustig. Ein Messermachermet### durste nicht mehr als einen Knecht und einen Lehrling, vg. Feiger Werkstatt arbeiten lasen. Den Kaufleuten war ee..—ige Messer und Gabeln, mit welchen sie handelten, selbst schmirer., feilen und schleifen zu lassen, sondern mußten dieselben fertig bis auf's Reiden von den Messer= und Gabelmachern entnehmen, auch dursten sie für Einschlagsmesser, die zu Ende des vorigen Jahrhunderts in sieben Klassen zerfielen, nicht mehr als 4 Prozen zahlen. Unter keinen Umständen war es zulässig, Gabeln unbereidet zu versenden. Wenn aber ein Kaufmann 3 bis 4 Dutzend Messerklingen oder Gabeln zu versenden hat, worauf e bs, auberig aig zur mit threm eigenen Zeichen, das in die Mestermogegr-gegzeigergager, 1eg muß, die angefertigten Waaren versehen and Läfseter auf ung. lische Waaren erkt damn sclagen bobevn, Der Kaufnamn sol bei höher als zu 6 Stüber das Pfund, das Eisen aber zu 5 Albus gnrechnen. Urpribolegirte, d. b. uunzürftgggesegesteute Fsgt gere ais upeinligsater Oethiur, Bochersgongenr zigt in der Bohet dere nicht berechtigte Arbeiter, welche vorren nicht in der Hubrik zu Solingen gearbeitet haben, angenommen oder gebraucht werden De Isoen Besinung d. vie der Haudtorgzgherger Cir von Daniels bemerkt, niemals zur Ausführung die Mehrzahl der Missermachermeister in derselben eine Schädigung ihres Handwerks erblickte und dagegen waren.„Deng,z, so. o6 wörtlich,„diejenigen privilegirten Abhauen anheischig machen, sind gewöhnlich schlechte Arbeiter, welche sich nur in dem Fall mit dem Abhauen begnügen, wenn sie keine Messer oder Gabeln zu schmieden haben; sobald sie aber, deroleichen Arbeit erhalten, verlassen sie den Messerschmied, wobei fi. Bi#### das Abhauen verrichtet haben, wodurch diese Leute plötzlich außer Stand gestellt werden, ihrem Kaufmann die bestellte Arbeit zu liefern Daher ist dem größten und vornehmsten Theile der Messermacher daran gelegen, daß die unprivilegirten Abhauer beibehalten sicher sind, daß sie diese alle Zeit zu ihren Diensten haben, wogegen sie von ihren Mitbrüdern sehr oft in die größte Verlegenhe## gesetzt werden und deren bei gehäufter Arbeit fast gar keine zum Abhauen zu haben sind.“— Aber auch in den übrigen Punkten ist das# dachte Statut, das übrigens zu den letzten gehört, weichget ur z hut, bebung der Bruderschasten noch ins Leben getreien. gegen ihre Schwächen davon los, daß er gegen diese täglich hellsehender wurde? Oder machte ihn die Liebe so blind gegen ihre Schwächen? Möglich, auch möglich! Denn er blieb mild=nachsichtig wie ein liebevoller Vater gegen einen verzogenen Liebling. Immer hatte er ein begütigendes Wort, wenn Ada's große Augen mit einer Verwunderung, die den Tadel in sich barg, auf dem grenzenlos eitlen Gebaren der jungen Wittwe ruhren. Sie ist von ihrem schwachen Vater so vergöttert worden, und Gerald hat das Verziehen fortgesetzt. Sie ist immer der Abgott gewesen, um den sich alles drehte, und nie daran gewöhnt worden, auch die Neigungen Anderer zu berücksichtigen. So entschuldigte er sie, wenn sie tyrannisch über seine Zeit, seinen Geldbeutel, seine Person verfügte. Am Neujahrstag trat es jedoch klar zu Tage, wie schwer er innerlich litt. Als Ada ihm die Hand reichte und die herkömmliche Glückwunschrede hielt, sah er ihr mit einem langen Blick in die „Ich weiß nicht, ob mir solches noch bestimmt ist,“ sprach er langsam, bedeutungsvoll. Der Ton klang wie eine Frage. „Nun, so wünsche ich Ihnen denn aus voller Seele Zufriedenheit, sprach sie bewegt.„Die hängt von unserem eigenen von unserem eigenen Handeln ab.“ „Sie haben recht. Und weil ich das deutlich fuhle, halt' ich's in dieser Unthätigkeit nicht länger aus. Ich glaubte darin eine Erholung nach arbeitsamen Jahren zu finden, aber ich täuschte mich. Das schickt sich für das höhere Alter. Ich fühle das Verlangen in mir wachsen, wieder meine Kräfte zu rühren in einem „und weshalb nicht?“ siel Ada, zur lebhaften Theilnahme angeregt, ein.„Weshalb fangen Sie nicht etwas in Ihr Fach Schlagendes an? Sie finden doch tausend Gelegenheiten dazu.“ „Weil ich dadurch an einen entscheidenden Wendepunkt meines Lebens gestellt bin. Weil ich mich durch größere Unternehmungen auf Jahre hinaus binde. Noch weiß ich ja nicht, ob ich mich dauernd hier im Vaterlande niederlassen soll oder ob ein grausames Geschick mich wieder dahin zurückjagt, von wo ich gekommen. Ada, ich flehe Sie an, geben Sie mir einen guten Rath— „Das kann ich nicht, sprach Sie, fast heftig abwehrend, und ward vor innerer Erregung blaß bis in die Lippen.„Sie haben selbstständig zu wählen, selbstständig über sich zu bestimmen. Kein anderer Mensch kann sich zu Ihrem Schicksal aufwerfen.“ „Und wenn ich dennoch Sie zur Schiedsrichterin mache? „So lehne ich die schwere Verantwortung unbedingt von mir ab. Sie dürfen mir das nicht aufbürden!“ rief sie fast erzürnt. „Sie kennen mich und meine krankhafte Gewissenhaftigkeit. Sie wie schwer ich daran tragen würde, erwüchse Ihnen Leid daraus. Sie, der Sie mich von Jugend auf durch und durch verstehen lernten, dürften mir am wenigsten noch mehr zu tragen geben, worunter ich später in Selbstvorwürfen zu leiden hätte.“ „Wie tragisch Sie das nehmen, wenn ich einen Theil meines Vermögens in neuen Bauten anlege, die ich als eine Idealkolonie dem kleinen Manne nach lang gehegten Plänen errichten möchte, sagte er etwas spöttisch,— und Ada mit herbem Ausdruck: „Wenn die Entschlüsse in Ihnen schon fest ausgereift sind, was wollen Sie mir die Verantwortung für dieselben aufbürden?“ Mit nicht mehr zu bezwinger Leidenschaft bemächtigte er sich ihrer beiden Hände und blickte ihr tief in die Augen. „Wollen Sie mich nicht verstehen, Ada?“ Ein Schwindel erfaßte sie, ein namenloses Glücksgefühl. Dann kam die Rückwirkung. „Ich darf es nicht. Lassen Sie einen einzigen hören, was— — Sie mir nicht aussprechen sollen— dürfen— und ich wär' in Acht und Bann gethan. „Wie die große Menge empfindet, rann nicht maßgevend sein für höher geartete, feiner besaitete Menschen.“ Doch,“ sagte sie.„Ich lasse keine Ausnahme gelten, fordere keine für mich. Je höher beanlagt der Mensch ist, je feiner entwickelt sein Seelenleben, um so tadelfreier müßte sein Wandel sein, um so ausgeprägter in ihm sein Pflichtgefühl. Mein Pflichtgefühl verbietet mir jede Beeinflussung Ihrer Lebensentschlüsse, weil ich kein Kurecht an diese haben darf.. Druck ihre Häode frei. Tief seufzend gab er mit einem leisen Brucr ihrr Ganbe. „So kann ich nur von der Zukunft eine Milderung Ihrer Ansichte# erhoffen,“ sprach er ernst und beachtete nicht Adas energisches Der peinlichen Sene machte ein ganz unerwarteter Ueberfal Anangemelbet die eine Vonbe Jog Aroeug dien Augendick ins Haus und ließ sich von der Pelzen ausschälen. Ada aus einem Vierteldutzend Tücher, Jacken und Pelze# Dann wollte die temperamentvolle kleine Frau sich der Schi schluchzend an den Hals wersen. Da die Ado gauneg in die ae, seelenruhig fand, wandelten sich die Thränen schuru in die gewohnte, strahlende Heiterkeit, und sie klopfte mit einem beifälligen; „Prachtexemplar Du, immer über der Situation Pehego, kriegt nichts unter, die schmal gewordenen Wangen. Herbert be sich bescheiden nach der ersten herzlichen Begrüßung und die Schwestern saßen in Adas traulichem Zimmer hinter schnell bereiteten Erfeischungen.„.fhehen pfiegt, wern Die Unterhaltung stog, wie das Du Versy. gaugerlegte, kraus jahrelange Trennung den Herzensergüssen Fesseln auferr.##, und bunt hin und ber. guraux“ gählt, vom noch usAnge hatte von den„guten Jungen rrguy“, gex gähnen getauften letzten Sprößling, während sie mit den blitzenven H# Kaviarbrötchen kaute und heiße Bouillon mit einem jedesmallgen erschreckten Ausruf immerfort sprechend hinuntergoß. 60 „Ich habe mir nur einen Tag Urlaub gegeben, sie konn### nnten ohne mich gar nicht fertig werden. 36h babzhige, und guch Reise gemacht, um ein bißchen Ordnung überall allen den Kopf zu waschen.— Kind, was sind das für Geschi Wölfchen sagt mir, Du bleibst halsstarrig bei Deinem ersten En schluß. Wie kannst Du solchen Unsinn nur ausdenken mit dem na, erlaß mir das Eigenschaftswort— nachher— wenn er dem...“(Forrjetzung folgt.) und buchstäblich befolgt worden; ein Jeder, der Handwerker, wie der Kaufmann, that vielmehr, was ihm zu seinem Vortheil das Was nun die Messerzeichen anlangt, welche in den vergangenen Jahrhunderten seit Gründung der Messermacher=Bruder= schaft im hiesigen Industriebezirke gebräuchlich waren, so ist es erfreulicher Weise gelungen, eine ganz bedeutende Anzahl derselben ausfindig zu machen. In Nachstehendem sollen indessen nur diejenigen eine Stelle finden, deren Inhaber(.finder oder Erwerber). ermittelt werden konnten, da durch Angabe der Letzteren das Ganze an Interesse bei dem geneigten Leser gewinnen dürfte. Die beigefügten Jahreszahlen geben die Zeit des Erwerbs eines Zeichens oder der Anmeldung zur amtlichen Rolle an. Je nach dem Gegenslande ihrer Darstellung lassen sich dieselben in mehrere Gxuppen eintheilen, von welchen die erste Gruppe den Menschen oder Theue des menschlichen Körpers abbildlich enthalten. Wir finden:### Angesicht. Dieses Zeichen gehörte Johannes Neul, 1721. Einen Kopf mit Bischofsmütze. Clemenz Franz zu Gräfrath, 1749. Einen Mann mit einer Krone. Johann Wilhelm Meigen, 1746. Den Königskopf. 1584 von Johannes Wundes erfunden. 1719 Peter Wundes. Von dessen Erben kaufte es 1774 der Kaufhändler Peter Weyersberg zu Pilghausen. Anfänglich Schwertzeichen. Den süßen Einfall. Dieses Zeichen zeigt einen Mann, der in einen Honigtopf kopfüher gestürzt ist, so daß nur die in die Höhe gestreckten Beine desselben zu sehen sind. Peter Heumann, 1708. Johann Wupper, 1774. Einen Mann mit einem über den Kopf geschwungenen Reifen. Wilhelm Lauterjung, 1750. Die Zwillinge. Peter Henkels zu Solingen, 1731. Jan Peter Henkels zu Linden, 1760.(Fortsetzung folgt.) Aufruf an die evangelische Bevolkerung. Die Entwickelung der deutschen Kolonialpolitik hat unserem Vaterlande nicht nur neue Wege politischer Machtentfaltung eröffnet, sondern auch neue Aufgaben von hoher, sittlicher Bedeutung gestellt, an deren Lösung mitzuarbeiten uns Ehrensache ist. Wir nennen unsere Kolonien„Schutzgebiete". Die Eingeborenen haben aber nicht nur Anspruch auf Schutz, wie ihn die Kolonial= Regierung und die sie unterstützenden Vereinigungen durch äußere Machtmittel gewähren können, sie haben vielmehr auch ein Recht darauf, daß wir sie theilnehmen lassen an den Segnungen des christlichen Glaubens und dem auf diesem beruhenden Kulturleben, daß wir sie befreien von dem Joche der Sklaverei und dem Greuel bes Stlavenhanbels,. Musnen wlsck, 5a wriß dursk Die deutschen evangelischen Missionen, weiche sich mein durch erfolgreiches Wirken in der Heidenwelt bereits bewährt haben, sind auch in den deutsch=afrikanischen Schutzgebieten thätig; Südwestafrika ist bekanntlich ein altes Missionsgebiet der Barmer Missionsgesellschaft. Dagegen ist erst in neuester Zeit die Missionsarbeit aufgenommen worden im Togogebiet(Bremer Missionsgesellschaft), in Kamerun(Baseler Missionsgesellschaft) und in (Missionsgesellschaft für Deutsch=Ostafrika, Berliner Missionsgesellschaft, Mission der Brüdergemeinde und Leipziger Missionsgesellschaft). Letzteres ist geschehen, ohne daß den Missionen wesentiich neue Hilfsquellen für den neuen Wirkungskreis eröffnet wurden. Es dürfte bekannt sein, wie die vor etwa fünf Jahren burch die auch von Evangelischen reich besuchte Gürzenich=Versammlung in Köln so kräftig angeregte Bewegung gegen die Sklaverei in Afrika für die Förderung evangelischer Missionsbestrebungen ohne Ersolg geblieben ist. Sie hat aber zur Begründung des„Afrika=Vereins deutscher Katholiken“ geführt, welcher, mit Hilfe der hohen und niederen Geistlichkeit auf's Trefflichste organisirt und fast über alle Diöcesen verbreitet, mit seinen reichen Mitteln alle Missionsbestrebungen der katholischen Kirche in Afrika, namentlich in den deutschen Schutzgebieten, in umfassender Weise unterstützt. Eine Zeitschrift„Gott will es“ vertritt die Interessen des Vereins. Diese Zeitschrift schreibt(Hest 24 v. 1891): „Eins müssen wir festhalten. Wir haben jetzt deutsche Gebiete zu kultiviren, und diese nehmen unsere Kräfte in Anspruch. Wir können nicht den eigenen Boden brach liegen lassen und den des Nachbars bebauen. Dazu kommt, daß es für uns Katholiken sehr wichtig ist, gerade in unseren eigenen Kolonien der katholischen Kirche möglichst viel Terrain zu erwerben. Denn es darf uns durchaus nicht gleichgültig sein, ob diese Kolonien später einmal vorwiegend katholisch oder protestantisch sein werden. Wir wissen, was es heißt, die politische Minderzahl zu sein; arbeiten wir, daß unsere Eroberungen in den Kolonien die Reihen der katholischen Angehörigen des Deutschen Reiches verstärken. Was wir heute sien werden unere Erkel ernen.. dem Persig, sre wiet. Außerdem leiht die katholische Presse dem Verein ihre wirtsame Unterstützung. Mit der Nachricht, daß die Einrichtung eines „deutsch=ostafrikanischen apostolischen Vikariats“ und die Ernennung eines„deutschen Bischofs von Bagamoyo“ in nächster Zeit zu warten sei, verbindet die„Germania“(Nr. 111, Bl. 2 v. 17. Mai 1892) zu Gunsten des Vereins die Mahnung: „Der Ruf des Papstes ist an alle deutschen Katholiken ergangen: Alle sollen mithelfen an der Lösung der großen Aufgabe, und nur dann, wenn Alle mithelfen, werden wir in unseren Kolonien den Katholicismus zur Blüthe bringen können.“ Bei der vollsten Anerkennung, welche wir allen gegen die Sklaverei gerichteten Bestrebungen zollen, sind doch wir der Ueher zeugung, daß in dem evangelischen Glauben, zu wer die Mehrzahl des deutschen Volkes bekennt, die festeste Grundlage für ein Unternehmen zu suchen ist, welches bezweckt, in der Heidenwelt Gesittung und Kultur mit dauerndem Erfolge zu pflanzen und Wir sind deshalb entschlossn, den evangelischen Missionen in ihrer verantwortungsvolen Arbeit in den deutshigfeggzächen Schutzgebieten helfend zur Seite zu treten. Die eigentt.(8548= arbeit ihnen überlassend, wollen wir aber Hand in Hans mit ihnen Werke christlicher Nächstenliebe fördern und unterstützen. Wir denken an die Gründung von evangelischen Susuten, Erziehungs-, Arbeits= und Bildungsstätten für befreite Sklavenkinder und erwachsene, der Freiheit zurückgegebene Sklaven, an die Aussendung von Aerzten, an die Errichtung von Krankenhäusern und die Förderung der evangelischen Krankenpflege und aller Werke der Zur Verwirlichung dieser Bestrebungen haben wir einen Evangeltschen##, gasezu aumn eegründet, welcher es sich zur Aufgabe wogt, zue gerzunen und in Setitgr Deutschlands, ipr beve, Plschast ven jiaden. Gleg ihr für seine Arbeit kräftigen Kückhalt zu finren. Gegen einen Jahresbeitrag von 1 Mark soll es auch dem Geringsten, vergönnt sein, Mitglied dieses Vereins zu werden. Voiksthümlich gehaltene Schriften sollen für die Interessen des Vereins eintreten, durch entsprechende Belehrung die Zustände in Deutsch=Afrika breiten Schichten der Bevölkerung wahrheitsgetreu schildern, das Herz des Volkes für die Sache gewinnen und über die Thätigkeit des Vereins Auskunft geben. Der Verein soll, sich anlehnend an die einzelnen Bundesstaaten und Provinzen, in Zweigvereinen Unterstützung Als grundlegende Voraussetzung einer gedeihlichen Wirksamkeit des Vereins erkennen wir das gute Einvernehmen mit den gleichartigen Bestrebungen, insbesondere mit den evangelischen Missionen an, welchen wir in den Grenzen der dem Verein getellten besonderen Aufgabe thatkräftig zu dienen gedenken. Wir wollen weder in ihre segensreiche Arbeit draußen noch in das Wirken der sie unterstützenden Missionsgemeinden daheim irgendwo störend eingreifen, streben aber danach, immer weitere Kreise für die Evangelische Sache in Afrika zu gewinnen. Nachdem uns zur Begründung des Vereins von befreundeter Seite bereits eine Gabe zur Verfügung gestellt worden ist, bitten wir alle Evangelischen, welche diesen Aufruf lesen, und insbesondere diejenigen unter ihnen, welche bisher der evangelischen Sache in Deutsch=Afrika nicht zu dienen Gelegenheit hatten, dem Vereine beizutreten, die Gründung von Zweigvereinen in die Hand zu nehmen und uns auch im Uebrigen mit Rath und That zu unterstützen. Verlin, im Juni 1893.. 8a66r: Gaueral Fürst Hohenlohe=Langenburg, Langenburg; von Strudberg, General der Infanterie z.., Berlin; Graf von Arnim=Muskau, Muskau; Dr. C. G. Büttner, Steglitz; Dr. M. Busse, Coblenz; L. Delbrück, Berlin; Graf von der Gröben, Generallieutenant z.., Berlin; A. Merensky, Missions=Superintendent, Berlin; Veit, Geheimer Kommerzienrath, Berlin; Graf von Wintzingerode, Merseburg; Steinhausen, Regierungsrath, Berlin. Bekanntmachung. Die Hebeliste über die Kosten des Königlichen Gewerbegerichts zu Solingen pro 1893/94 liegt am 16., 17. und 18. d. Mts. im Rathhause, Zimmer Nr. 6 zur Einsicht offen. Ohligs, den 14. November 1893. Der Bürgermeister: Trommershausen. Auf Grund vorstehenden Aufrufs hat das hiesige Presbyterium seinen Beitritt zum Evangelischen Afrika=Verein erklärt; ich bitte freundlich zur Förderung dieser wichtigen Sache auch in unserer Gemeinde um weitere Beitrittserklärungen, welche von den Mitgliedern des Presbyteriums entgegengenommen werden, damit bald zur Konstituirung eines Zweigvereins und zur Wahl eines Vorstandes geschritten werden kann. Ohlias, den 11. November 1893. st p Knipping, Pfarrer. praes. presb. Cheviot oder Buxkin für einen ganzen Anzug zu Mr..75, Belour oder Kammgarn für einen ganzen Anzug zu Mk..10 je 3 Meter 30 cm berechnet für den ganzen Anzug versenden direct an Jedermann Erstes deutsches Tuchfabrikgeschäft Oettinger& Co., Frankfurt a. M. Fabrik=Depot. Muster franco ins Haus. Nichtpassendes wird zurückgenommen. Nach wie vor wird der Holländ. Tabak von B. Becker in Seesen a. H. allen ähnlichen Fabrikaten vorgezogen. 10 Pfd. lose im Beutel freo. 8 Mk. Wichtige Fragen an Alle. Sind Sie mit Unverdaulichkeit— Schmerzen in dem Magen saures Aufstoßen und Kopfschmerzen behaftet? In diesem Falle nehmen Sie Warner's Safe Cure, welches nie verfehlt, dieses Uebel prompt zu beseitigen. Haben Sie Schmerzen in der rechten Seite und unter den Schulterblättern, einen bittern Geschmack im Munde und belegte Zunge? Es sind dies sichere Zeichen, daß die Leber nicht richtig arbeitet. Dann gebrauchen Sie Warner's Safe Cure, das weltberühmte Mittel, welches sichere Heilung bringt. Leiden Sie an Rheumatismus oder Gicht? Es sind dies die Folgen von unreinem Blute. 6 Dann nehmen Sie ihre Zuflucht zu Warner's So welches von Tausenden in solchen Leiden mit Erfolg angewandt wird. Haben Sie ein schläfriges Gefühl während des Tages und Schlaflosigkeit des Nachts? Schmerzen in dem Rücken? Appetitlosigkeit und Kraftlossigkeit? Schmerzen beim Uriniren mit Niederschlag im Urin? Anschwellen der Knöchel und anderen Körpertheilen? In solchen Fällen sind die Nieren krank und man sollte keine Zeit verlieren, Warner's Safe Cure anzuwenden, das anerkannte Mittel gegen Nierenleiden, wie von Tausenden attestirt. Zu beziehen von: Löven=Apotheke in Essen, Jean vone#ez., Apotheke in Köln a. Rbein, Hirsch=Apotheke in Weaberggug, g Magnus=Apotheke in Aachen, Elephanten=Apotheke in Dusredorf. Engel=Apotheke in Frankfurt a. Main und Wolfs=Apotheke in Trier. Ein Spielzeug ohnegleichen. Unter der Fülle von verschiedensten Spielsachen für unserer Lieblinge, die Kinder, stehen nach alter pädagogischer Erfahrung diejenigen vorn an, wodurch die Thätigkeit des Kindes, insbesondere auch sein geistiges Vermögen, förderlich angeregt— ersprießlich angespornt wird.„Vox anerkanntermaßen erstem Rang in dieser, Sinne und Denken bildenven, Riclung sind die— es darf ohn' jede Ueberhebung ausgesprochen werden: weltberühmten— Anker=Steinbaukaslen, wie sie von der Firma F. Ad. Richter& Cie., K. K. Hoflieferanten in Rudolstadt(Thüringen), in unerreichter Vortrefflichkeit dargeboten werden. den Kindern so viel der Lust, so viel des fesselnden Verenügens, als mit den sorgfältig gearbeiteten, blinkenden Steinen eines Richter'schen Steinbaukastens entweder den buntgestalteten Entwürfen, die sich in des Kindes Vorstellungswelt aufbauen, Leben und anmuthige Form zu geben,— oder noch mehr an der Hand der beigegebenen prächtigen Vorlage=Hefte die erfreuend schönen Bauten in reizvollem Wechsel nachzublden. Wie sie sich über jeden schmuckvolendeten, Bau. gufe neue immer wieder freuen, die Kleinen und nicht minder v.#### Bei jedem neuen Werk, das unter den Händen der jugendlichen Künstler zierlich entstanden, müssen Eltern und Geschwister, Nachbarn Dazu ist noch ein Vorzug, der den echten Richter'schen Steinbaukasten zu eigen ist, besonders schätzenswerth. Das ist die Einrichtung, wonach ein jeder Kasten aufsteigend nach und nach durch enau passende Ergänzungskasten vergrößert werden kann. Derart vermag dieser reizende Spielgegenstand im Lauf der Jahre immer stattlicher erweitert zu werden: eine Eigenschaft, die ihn Sptlwaten=Handungen zum Preise von 50 Pig, dbie 80 Mil. walit.„ Arter- frigl Belanntmachung. Im Auftrage der Stadtkasse hierselbst werden am Montag, den 20. November d. Bs., Nachm. 3 Uhr, im Lokale des Wirthes Robert Linder, Düsseldorferstr. hierselbst, die nachbezeichneten gepfändeten Sachen nämlich: Verschiedene Wanduhren, eine Taschenuhr mit Kette, eine Lehnbank, 2 Spiegel u. s. W. öffentlich versteigert werden. Ohligs, den 14. Novbr. 1893. Zinke, Vollziehungsbeamter. Oesentüicher Vertauf von Seitens der landwirthschaftlichen Lokalabtheilung Solingen(Zuchtverband 8) wird zu Opladen im Hofe von Carl Mohr im Laufe der nächsten Woche erfolgen und zwar im Wege der öffentlichen Versteigerung gegen Baarzahlung. Die Thiere müssen mindestens 6 Monate zur Zucht verwendet werden. Näheres in der nächsten Nummer. Opladen, 14. November 1893. Namens des Direktors der landwirthschaftlichen Lokalabtheilung Solingen. Der Schriftführer: Drecker, Bürgermeister. Cigarren-Abschnit-SammelVerein Chligs. Von dem Beamten=WirthschaftsVerband sind dem Verein 9,50 Mk. und vom Ohligser RadfahrerClub 6,40 Mk. überwiesen worden. Den Gebern besten Dank. Der Vorstand. Am Sonntag, 19. d. gedenkt der Prauen-Verein in Aufderhöhe seine diesjährige Verloosung, verbunden mit Kaffeetrinken, im Lokale des Wirthes Stamm in Aufderhöhe abzuhalten. Beginn 3 Uhr Nachmittags. Zu zahlreicher Betheiligung wird freundlichst eingeladen. Der Vorstand. Ein gut erhaltenes Millara nebst sämmtlichem Zubehör verkauft die Gesellschaft„Erholung“ (Krautstein). Preis 250 Mark. Feinstes Mainzer Sauerkraut und echte Frankfurter Würstchen empfiehlt S. Donnerstag und Freitag empfehle Scheuseseh. Frau Fr. Schmidt, Düsselvorferstraße. Gesellschaft Casino. Der Vorstand. Prinz Wilhelm KriegerVerein. Zu dem am nächstkommenden Sonntag stattfindenden Stiftungsfeste des Krieger= und LandwehrVereins ist unser Verein frdl. eingeladen...., 9. Indem wir die Mitglieder unseres Vereins bitten, der Einladung recht zahlreich Folge zu leisten, bemerken wir noch, daß zur Legitimation das Vereinsabzeichen anzulegen ist. Der Ohligs, 14. November 1893. 2 schön möbl. Zimmer mit oder ohne Pension zu vermiethen. Büsseldorferstr. 30. and der Cognacbrennerei Gg. Scherer& Co. * L a n g e n, H e s s e n. Aerztlich empfohlen. Grosse Flasche M. 2,—,.50, .—, 3,50,.—,.—. Alleinige Niederlage: Chr. Bachem, Obligs. Kanarienvögel, Hänflinge, Stieglitze, sige, Amseln 2c. in großer Auswahl zu haben bei Julius Evertz, Ankerstraße. It. Centrifugen=Butter 9 Pfd. Netto zu Mk. 11.—, vers. frco. unter Nichnahme A. Klein, Alm./9 C. 120. Schwarzer, langhaariger mittelgroßer Hund -u Sohe* Iier. Derselbe feiert sein diesjähriges s8 Sliftungs-Festse Samstag, den 18. November, im Vereinslokal bei Hindrichs=Aufderhöhe durch Abendessen, Gesang, theatralische Vorstellung und Ball. — Entree für Nichtmitglieder a Person 25 Pfg.= Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein Der Vorstand. Solingen. Freitag: Der Postillon von Lonjumeau. Kölner Donuertag: Steogfrtzhgealter Parmen Stadithealer Barmen. Vuucher: Bide uen Bede Wethahtihenter. Deurtag; Git on Brichigen. Fretag: Miülzfonn Nähmaschinen=Reisender Der Bagozzo. Cavalleria rusticana. für Canarien- und alle hiesigen körnerfressenden Vögel à Packet Schiffer S 35 Pig., sowie Schiffer's Nachtigallen-, Drosseln-, Papageien-, CarCinptuttor dinal- und Prachtfinkenfutter, präp. Siliglatter-Vogelsand, Sepiaschalen, Eierbrod, Eipräparat u. Fischfutter empfiehlt Jul. Budde, Düsseldorferstr. für Ohligs ges. N. in E. PArPreudehberg Eiberfeid. der dirsjährigen Wr.rlachts-Kusstraung am Mittwoch, den 15. November cr. 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Dezember, Nachm. 5 Uhr, im Vereinslokile bei Herrn Eduard Witte sein diesjähriges 9 durch Bedeutende Preisermäßigung in sämmtlichen garnierten Damen- und Kinderhüten. Modell-Hüte weit unter Selbstkostenpreis. Ein großer Posten gefütterter Damen-Handschuhe 3 Paar zu 50 Pelz- und Woll- Waaren De zu äußerst billigen Preisen G. v. Seigneux, vorm. Hoffstädter. 2 anständige Leute erhalt. Kost u. Logis. Näh. Exp. Concert, Theater, humoristische Dorträge und Ball. Mit dieser Feier wird zugleich eine allgemeine verbunden. An Preisen sind ausgesetzt: Diplome, Medaillen, Geld- und Ehrenpreise. Anmeldebogen zur Auestellung sind bei Eduard Witte zu haben. Schluß der Anmeldungen am 11. Dezember. Der Vorstand. Ersetzt die Muttermisch ist darum eindern, die ertwöhnt verden, unenbehrich Bildet Knochen; man gebe es daher Kindern, die an englischer Krankbeit leiden. Se Ist unbedingt verdaulich, verhütet darum Brechdurchfall. ademanns Kindermehl Wirkt ungemein stärkend Man gebe es allen schwachen Lindern. Aungeint mit Nhren Mast hate 145 iur aute Zeit biele Versuche angestellt undes verwandt: 1) als Zusatz zu Milch für Säuglinge: 2) als alleiniges Material zur Herstellung von Suppen für größere Kinder. Mit den Ersoigen bin ich so gut zufrieden, daß ich die Zugabe von Grieswassersuppe zur Säuglingsnich setzt ganz durch Iste Haferncstsupde ersetze und bei Darmkatarrhen größerer Kinder von Geireidenesose nur vuch aisre, Haterassapse verwende. Hochachtungsvollst Ihr ergebenster gez. Uffelmann, Prosessor und Director des Hygien. Instituts. Rostock, 16. April 1892. Ueberall zu haben à Mk..20 die Büchse. 19. cr., 2sechsece-ecee eeee Grafenberg. ###. Am Sonntag, den 19. feiert der Scee Wiescheider Manner=Chor& im Lokale des Wirthen Fr. W. Lohmann sein I. Stiftungs-Festk unter gefl. Mitwirkung des„Quartett=Vereins" Langenfeld,## „Liederkranz' Richrath und„Männer=Chor“ Rupelrath. Anfang des Concerts 5 Uhr. Nach demselben: Gesellschafts=Wall. # mer Entree zum Concert 30 Pfg. K Es ladet ergebenst ein 14 K Der Vorstand. 6 2 0 0 0 0 Tflora-Drogerie Drogen-, Material-, Farbwaaren. Trockene und fertig geriebene 6 Chr. Bachem, Ohligs, 8 0 6 Oelfarben in jeder Nüance. Ia. gek. holl. Leinöl, Siccatif, Terpentinöl, Copallacke, Fussbodenlacke, Spirituslacke, Bronce, Pinseln etc. 62 Colonialwaaren. g Geräucherten amerikanischen Speck v. Pfd. 65 Pfg. 62 2c. 2c. 2c. □ Südfrüchte, Landesproducte,# Oele und Fettwaaren. 8 Im Verkehr mit den feinsten und leistungs- C) fähigsten Firmen gebe nur beste Qualitäten zu aller:# billigsten reellen Tagespreisen ab. 8 OÖCH Mieth-Contracte Hugo Jahn 6 Zahntechniker,# P Ohligs, Merscheiderst. 13 □ empfiehlt sich zum# □ Plombiren 5 in Gold, Süber etc.## ∆ Nervtödten u. Reinigen der Zähne sowie zu allen Zahnoperationen. 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