Donnerstag, den 1. Dezember 1892. Nr. 282. 1. Blatt.— 44. Jahrgang. Ersch=int täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage. S##s für das Vierteljahr in der Expedition 1 Mark 75 Pfg., auf allen K. Postanstalten 2 Mark. Einrückungsgebühr für eine einspaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pig. w## v. Verlag von Ald. Pfeiffer in Solingen. Für die Redaktion verantwortlich: Rudolf Pfeiffer in Solingen Früher unter dem Titel: Bergisches Volks=Blatt. Expedition in Solingen, Ratserstraße 140: erner nehmen Bestellungen auf die„Solinger Zeitung“ sowie Anzeigen an: Ordsratd Erns Reider, in Höbscheid Rodert Gödderg, Neuendof, in Chligs Hermann Schönenderg, Dütse dorserstraße 25, in Wald Hans Strieder, Ratsersraße 40. Deutscher Reichstag. Berlin, 30. Nov. Erste Lesung des Etats. Anleibegesetz. Staatssekretär v. Maltzahn giebt eine Uebersicht der Finanzlage: Der im laufenden Jahre sich ergebende Fehlbetrag, welcher sich aus 16 Millionen Mehrausgaben und 10 Millionen Mebreinnahmen ergebe, sei eine Folge der Steigerung der Preise der Lebensmittel für das Heer. Man sei bei der Aufstellung des vorgelegten Etats mit der größten Sparsamkeit vorgegangen; man habe aber mit Rücksicht auf die Finanzverhältnisse auf eine weitere Erhöhung der Gehälter von Beamten Verzicht leisten müssen. Redner kündigt eine Anleihe von 26 Millionen an, in welcher Summe der Bedarf für die Militärvorlage inbegriffen sei. Abg. Fritzen(Centr.) empfiehlt, das Gesetz betr. Abänderung des Invalidenfonds in besonderer Beratbung vorzunehmen Redner verbreitet sich sodann über die allgemeine wirthschaftliche Notblage und verlangt eine kräftigere Förderung des Handwerkerstandes. Er bespricht sedann die einzelnen Posten des Etats und bemängelt besonders die Höhe des Marine=Etats. Er warnt entschieden vor dem Streben, eine Marine erster Klasse besitzen zu wollen. Es sei Deutschland nicht möglich, auf die Dauer neben seinem Heere eine ebenso große Flotte zu unterhalten. Im Anschluß an die Anleiheforderungen bemerkt der Redner, die Schulden des Reiches würden immer größer, und an eine Tilgung denke Niemand. Das jetzige System führe zu einer Borgwirthschaft, welche ein Ende mit Schrecken nehmen werde. Es werde entweder zur allgemeinen Abrüstung kommen oder es komme ein europäischer Krieg, aus welchem schließlich der Anarchismus als Sieger bervorgehen müsse. Der Antrag des Abg. Fritzen auf Absetzung der Berathung des Gesetzentwurfs betr. des Reichsinvalidenfonds von der Tagesordnung wird angenommen. Abg. Richter(dfr.) findet Widersprüche zwischen der letzten und der vorletzten Rede des Reichskanzlers über die Militärvorlage. Graf Caprivi habe den Beunruhigungsvazillus jetzt selbst gezüchtet. Redner weist an der Hand von Zahlen und Daten nach, daß Frankreich und Rußland seit 1890 weder die Friedenspräsenzstärke noch den Militäretat erhöht haben. Die geplante Heeresvermehrung sei daher nicht nötbig. Der Reichskanzler könne auch über eine für die Zukunft beabsichtigte Vermehrung der Heere dieser Staaten keine Nachricht haben; besäße er sie ohne eine Befugniß zur Veröffentlichung, so würden doch jedenfalls die Bundesgenossen eine Aufklärung darüber haben, damit sie ebenfalls rüsten könnten; dies sei aber nicht der Fall. Graf Caprivi unterschaße den Dreibund mit Unrecht, da sonst dessen Abschluß, weil er Deutschland zu viel Lasten auferlege, verkehrt gewesen sei. Die Rede des Grafen Caprivi sei für die fremden Nationen geradezu eine Einladung gewesen, über Deutschland herzufallen, wenn die dortigen Kriegsminister nicht ebenfalls wüßten, wie Militärvorlagen befürwortet werden. Seit 1870 seien für Militärzwecke 12 Milliarden ausgegeben worden, seit 6 Jahren haben sich die Schulden des Reiches vervierfacht. Deutschland ahne selbst nicht, wie gerüstet es sei, denn die Regierungen hielten die diesbezüglichen Mittheilungen geheim. Redner vertheidigt dann die Landwehr gegen die gemachten, von Caprivi nicht entkräftigten Vorwürfe. Deutschlands vier Millionen betragende, jährlich von selbst wachsende Kriegsstärke könne durch Entlassung des Sritten Jahrgangs um Hunderttausende vermehrt werden. Redner vermißt den Finanzplan in der Rede des Staatssekretärs von Maltzahn. Die finanziellen Konsequenzen der Militärvorlage verhinderten die Aufbesserungen der Beamtengehälter. Die Ueberweisungen an die Einzelstaaten seien um 7 Millionen geringer als die Matrikularbeiträge. Reichskanzler v. Caprivi verwahrt sich gegen Richters Vorwurf „der Zweck heilige die Mittel“. Er sei sich im vorigen Jahre klar gewesen, daß die Rüstungen nicht zu Ende seien. Der Reichskanzler wendet sich dann gegen die übrigen Auslassungen und Unterstellungen Richters. Abg. v. Kardorff(freik.) bedauert das Aufgeben der dreijährigen Dienstzeit. Er verbreitet sich sodann über die Noth der Landwirtbschaft im Lande. Die nächste Sitzung findet am Donnerstag statt. Auf der Tagesordnung steht die Berathung des Etats. Deutschland. Die Kaiserin Friedrich beabsichtigte, die vom verstordenen Grafen Kleist=Tychow hinterlassene Burg Lahneck bei Oberlahn= stein mit Liegenschaften zu kaufen. Sie bot 500000 Mark, während 700000 Mark gefordert wurden. Deshalb zerschlugen sich die Verhandlungen. Jetzt ist man bereit, die Burg für 500000 Mark zu verkaufen. Ein Herr aus Magdeburg bot 300000 Mark. Der evangelische Oberkirchenrath hat an die Generalsuperintendenten seines Amtsbereichs einen Cirkularerlaß versandt, welcher für das Apostolikum Stellung nimmt und die Generalluperintendenten auffordert, in diesem Sinne auf die Ordination der zum geistlichen Amte Begehrenden einzuwirken. Die„Neisser Ztg.“ meldet, Major Heinrich, der die gefechtsmäßige Schwimmübung leitete, bei der 7 Soldaten ertranken, sei zu einem Jahr Festung verurtheilt worden und zur Disposition gestellt. Abg. v. Eynern hat zum Vermögenssteuergesetzentwurf in der Kommission folgenden Antrag eingebracht: Die Kommission wolle beschließen, zu erklären, daß für den Fall des Zustandekommens des Ueberweisungsgesetzes genügende Mittel vorhanden seien, welche ein Ergänzungssteuergesetz als überflüssig erscheinen lassen. Dem Antrag ist eine umfangreiche Berechnung beigegeben. In der Steuerkommission theilte der Finanzminister mit, daß der Gesetzentwurf betreffs der besseren Dotation der Volksschulen und der Erhöhung der Lehrergehälter noch nicht abgeschlossen sei. " Mit Rücksicht auf die Verstärkung, welche die freisinnige Frattion des Reichstags durch die Nachwahlen erfahren hat, hat die Partei im Senioren=Konvent eine Verstärkung ihrer Kommissionsmitglieder beantragt und auch durchgesetzt. Nach neuerer Festsetzung des Senioren. Konvents wird die Militärkommission, wenn sie aus 28 Mitgliedern zusammengesetzt wird, als dritte Achtunczwanziger=Kommission in dieser Session, bestehen aus 6 Konserdativen und Freikonservativen, 9 Centrumsmitgliedern, 1 Polen, 9 Nationalliberalen, 6 Freisinnigen und 3 Sozialdemokraten. Die Volkspartei ist hierbei den Freisinnigen zugezählt. Das Centrum hat beschlossen, eine Kommission zu bilden, die überlegen soll, wie am besten die Fragen der Handwerkerkammern, des Lehrlingswesens, des Befähigungsnachweises und des Pauthrhandels wieder im Reichstage zur Verhandlung gebracht wereen konnten. Die Frage des Hausichandels wird Centrumsblättern e4sdige wahrscheinlich durch Einbringung eines besonderen Gesetzenwurfs erfolgen. Wegen der anderen Fragen dürfte zunächst eine Vsterpellation der Reichsregierung in Frage kommen. Edenso wird in den Kreisen des Centrums die Frage erwogen, wie den Schwindelausverkäufen und sonstigen Mißbräuchen im gewerblichen Leben wirksam entgegengetreten werden kann. Wahrscheinlich wird zunächst versucht werden, eine Beschränkung des Gewerbebetriebes durch solche Personen anzustreben, die wegen betrügerischen Konkurses bestraft worden sind, besonders schlimme Konkurse oder mehrmals Konkurs gemacht haben. Es ist vielfach die Meinung verbreitet, daß sich die Zentrumspartei für die Einbringung des Antrages auf Aufhebung des Jesuitengesetzer wohlweislich den gegenwärtigen Augenblick ausersehen habe, in dem die starke Opposition gegen die Militär= vorlage die Reichsregierung zur Annahme des Antrages geneigt machen könnte, insofern damit die Zustimmung des Zentrums oder doch eines großen Theils des Zentrums zur Militärvorlage gewonnen würde. Von dieser Ansicht dis zu der Behauptung, daß der Jesuitenantrag den Preis darstelle, den das Zentrum für seine Unterstützung der Regierung in der Militärfrage fordere, ist nur ein kleiner Schritt. Allein in Wirklichkeit liegen, wie der„Tgl. Rdsch.“ von unterrichteter Seite geschrieben wird, die Dinge so, daß die Befürchtung oder die Hoffnung, die mit der Aussicht auf ein solches Handelsgeschäft verbunden wäre, gänzlich ausgeschlossen erscheinen muß. Keine Frage: Das Zentrum ist noch von den Volksschuldebe##ten her verstimmt; die Ecfüllung seines Wunsches zu Gunsten d.: Jesuiten könnte seinen Eifer, die Militärvorlage unbefangen zu prüfen, nur anspornen. Aber in den führenden Kreisen des Zentrums wird man sich auch vollständig klar darüber sein, daß es schon sehr zweifelgaft ist, ob sich im Reichstage eine Mehrheit für den Antrag finde, und daß sich ferner an dem Widerspruch, den die preußische Regierung nach der Ecklärung des damaligen Ministerpräsidenten Grafen Caprivi vom 29. Imuar 1892 gegen die Aufhebung des Jesuitengesetzes im Bundesrathe erheben würde, inzwischen nichts geändert hat. In den Kreisen der Zentrumsabgeordneten betont man auch lebhaft, daß man den Jesuitenantrag nicht als Handelsobjekt beirachtet wissen wolle und daß die Entscheidung darüber keinen Einfluß auf die Stellung zur Militär. vorlage haben dürfe. Uebrigens ist es noch sehr ungewiß, ob jene Entscheidung des Reichstags früher fallen wird, als die Entscheidung über das Militärgesetz. Dem Jesuitenantrage geht noch eine ganze Reihe von Anträgen der anderen Parteien vor. Endlich äußert sich die„Kreuzztg“ über die Wahl in Arns. walde=Friedeberg. Sie ist der Meinung, daß der Freisinnige wenig Aussicht habe, in der Stichwahl zu siegen; denn es müßten dazu die Konservatwen die Selbstüberwindung so weit treiben, Mann für Mann für ihn einzutreten. Das würde wohl nicht geschehen, selbst wenn die Pirteileitung sich entschlösse, eine solche Parole auszugeben. Sie würde unbeachtet bleiden und so zu einer weiteren Lockerung der konservativen Parteidisziplin führen Eine solche Lockerung habe bereits stattgefunden, wie der Adfall der Wähler in einem konservativen Kreise zu Gunsten des Anisemiten beweise. Dieser Abfall gebe zu denken. Er beweise, daß in den Herzen der Wählerschaft der Antisemitismus einen empfindlichen Boden hade. Was sich in diesem Wahlkreise abgespielt, sei ein Bild von der Stimmung, wie sie sich in den Missen der konservativen Wählerschaft entwickelt habe, und darin liege für die konservatie Parteileitung ein Wink, die Führerrolle im Kampfe gegen den jüdischen Einfluß zu übernehmen. Auf dem sozialdemokratischen Parteitage hat Herr Liebknecht u. A. in Bezug auf den Fürsten Bismarck geäußert:„Es ist nicht gelungen, den Sozialismus vor den Wagen des militärischen Junkerthums zu spannen. B'smarck hatte Alles versucht, uns zu gewinnen. Marx sollte an die Spitze des„Staats=Anzeigers treten, ich an der„Norddeutschen Allgemeinen" bleiden. Iv sollte alles Mögliche schreiben, sogar für Anarchismus. Das Bürgerthum sollte zwischen den Wogen des Despotismus und des Pcoletariats zerrieben werden. Darauf sollte das absolute Regiment erstehen.“ Darauf entgegnen die„Hamb. Nachr“:„Die Erfindung ist von verblüffender Dreistigkeit und verdient die Heiterkeit, mit der sie überall ausgenommen worden ist. Herr Liedkaecht ist Sozialdemokcat und braucht es als solcher mit dem Zeugniß nicht so genau zu nehmen; er sollte aber doch seiner Phantasie auf der Rednertribüne nicht gar zu weit die Zügel schießen lassen. Derartige persönliche Beziehungen zum Fürsten Bismarck, wie er sie fingirt, haben weder ihm noch Marr gegenüber jemals bestanden.“ Das Muster einer unwahrhaftegen und unehrlichen Behandlung, wie es die sozialdemokratische Presse in Sachen der Emser Depesche liefert, kann kaum übertroffen werden. Das Zentralorgan„Vorwärts“ setzt Tag für Tag seine Behauptung, daß die Depesche„gefälscht“ sei, fort, ohne auch nur seinen Lesern die Möglichkeit geboten zu haben, sich selber ein Urtheil über die Aufschlüsse des Reichskanziers Grafen Caprivi zu bilden. Der Purlamentsbericht des Blattes über die Rede des Reichskanzlers vom 23. Nooember läßt nicht nur den Wortlaut des Abekenschen Ociginals und der redigirten Depesche ganz fort, sondern übergeht auch sonst alle wesentlichen Punkte. Es wird gesagt, daß die Vorgänge vom 13. Juli 1870 in einem Bericht Radziwills niedergelegt seien, aber unterdrückt, daß der Bericht erst am 17. Juli in Berlin eingegangen ist. Die Abekensche Depesche wird schlankweg„die erste“ genannt, als ob noch weitere am 13. Juli vor der Verbreitung der sogen. Emser Depesche gefolgt wären. Unterdrückt wird auch das wichtige Faktum daß die Emser Depesche dieselde Aktenaum. mer trägt, wie das Ociginal. Ja der von einem sozialdemokra. tischen Reichstagsabgeordneten gelieferten Parlamentsübersicht wird gesagt, Graf Caprtoi habe den Nachweis zu liefern versucht, daß sein Vorgänger am kritischen Tage— 13. Juli— mehrere Depeschen erhalten habe, was dem Reichskanzler nicht eingefallen ist, und es wird der Radziwillsche Bericht wieder als die echte Depesche bezeichnet. In der Nummer vom 26. d. Mts. spricht das Blatt von zwei neuen Depeschen, während doch nur die eine, die Abekensche, vorhanden ist, und diese soll in der Bismarckschen Redaktion„verschärft“ worden sein, während thatsächlich in ihr die„sehr zudringliche Art“. Benedettis weggelassen ist. Benedetti soll sich gegen 6 Uhr beruhigt erklärt haben, was so viel bedeutete:„Der Streitfall wegen der spanischen Thronkandidatur ist erledigt“ und was Bismarck bis zum Abgang der redigirten Emser Depesche hätte wissen müssen. Daß sich die Beruhigung Benedettis, wie der Radziwill'sche Bericht klar ergibt, nur auf sein wiederholtes Andringen, den von seinem ersten Minister nicht begleiteten König nochmals in derselden Sache zu sprechen, bezog und daß er den spanischen Streitfall für erledigt zu erklären gar nicht in der Lage war, im Gegentheil, daß die französischen Minister noch Tags vorher beschlossen hatten, sich mit dem einfachen Verzicht des Prinzen von Hohenzollern nicht zu beruhigen,— von alledem erfährt der Leser kein Wort. Der Außenhandel Deutschlands hat im Monat Oktober wiederum einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahre erfahren. Die Einfuhr betrug im Oktober dieses Jahres 27706171 Doppelcentner gegen 28123066 Doppelcntner im Oktober vorigen Jahres. Die Ausfuhr belief sich auf 18230436 Doppelcentner gegen 19022482 Doppelcentner im Vorjahre. Einfuhr wie Ausfuhr waren also geringer als im Vorjahre, erstere um 416895 Doppelcentner oder 1,5 Pcozent, letztere um 792046 Doppelcentner oder 4,1 Prozent. Die von der„Norddeutschen Allgemeinen Zuitung" in Aussicht gestellte B sserung im Außenhandel Deutschlands läßt demnach noch immer auf sich warten. Stadt und Kreis Solingen. Soliugen, den 1. Dezember 1892. §•— In der gestrigen Sitzung der Repräsentation unserer evang. Gemeinde wurde zunächst mitgetheilt, daß die allerhöchste Genehmigung zur Annahme des der evang. Gemeinde zugefallenen Legats der weil. Fräulein Christians nunmehr erfolgt sei. Ferner wurde in Gemäßheit des Gesetzes vom 28. Juli 1892 beschlossen, daß die kirchlichen Proklamationen und die in der Kirche oder in den Pfarrhäusern stattfindenden Taufen von jetzt an gebührenfrei sind. Der Antrag, einen sechsten Geistlichen anzustellen, wurde leider abgelehnt, auch ist in nächste. Zeit auf eine Wiederaufnahme der Verhandlungen nicht zu rechnen. Edenso wurde mitgetheilt, daß der Bau einer neuen Kirche noch in weiter Ferne stehe; doch soll zu letzterem Zwecke eine jährlich viermalige Kirchenkollekte erhoben werden. Der in der Chorkammer aufbewahrte, aus dem Ende des 15. Jahrhunderts stammende Schnitzaltar ist dem bergischen Museum für kirchliche Kunst in Burg geschenkweise überwiesen worden. •— Auf die heute Nachmittag im Gasthof Eggers stattfindende Versammlung zwecks Gründung eines Zweigvereins vom Rothen Kreuz machen wir nochmals aufmerksam. Der Beginn der Versammlung ist auf 6“ Uhr festgesetzt. — In der General=Versammlung des Cavallerie=Vereins wurden als Vorstandsmitglieder neu= resp. wiedergewählt: Paul Henckels(Chef), Herm. Windhövel(Stellv.), Otto Schüpper,(Schriftführer) Polizei=Kommissar Goertz,(Stellv.) Alfr. Bloemer,(Kassirer) Emil Schwippert,(Stellv.) Joh. Bürling, Wilh. Seifert, Alfred Klaas, Otto Hohmann Gust. Tesche, Eugen Bloemer als Beisitzer. Sodann wurde beschlossen, Samstag den 10. d. M. im Tivoli einen gemüthlichen Avend durch Conceet und Ball zu feiern. Die Musik wird ausgeführt vom Trompeter=Corps des Türassier=Regts. Nr. 8 unter Luitung des Stabstrompeters Herrn Fellenberg. Der Landwehr= und Krieger=Verein sowie der Garde=Verein sind zu der Festlichkeit eingeladen. **.— In der morgen im Theater der Schützenburg findenden Aufführung der Maria Stuart werden die Hauptrollen mit den ersten Darstellern des Elderfelder Stadttheaters besetzt sein; der volle Theaterzettel mit den Namen derselbden ist in der heutigen Nummer enthalten. Die Einrichtung des Stückes ist die allgemein übliche, nach welcher der fünfte Akt des Dramas mit der Adschiedsscene der Maria Stuart schließt. *.— Eine etwa 60 Jahre alte Frau von Bellenhäuschen hatte am Dienstag Adend in der Stadt im Familienkreise eine Geburtstagsfestlichkeit mitgemacht, bei der sie sehr vergnügt war. Auch auf dem Heimweg war sie in bester Stimmung; als sie aber auf der Kotterstraße angelangt war, befiel sie, wie sie zu ihren Angehörigen sagte, plötzlich ein heftiges Unwohlsein. Schon nach wenigen Augenblicken drach sie ledlos zusammen. Ein Schlagfluß hatte ihrem Leben ein jähes Ende bereitet. — Im Korinthengäßchen ereignete sich am Dienstag Abend ein Unfall. Ein gegen 9 Uhr des Weges kommender Mitbürger trat unversehens auf ein Brett, dies schlug um, er stürzte und verrenkte sich die Schulter. Die Verletzung ist sehr schmerzhaft. Ob unzureichende Beleuchtung des Gäßchens die Schuld an dem Unfall trägt, bleibt dahingestellt. — Der Wirbelsturm gestern Mittag verursachte in der Kirchstraße einen Unfall der leicht hätte schlimmer ablaufen können. Der Wind riß an einem Neubau ein Brett los, dies stürzte erst auf das Dach des Hauses gegenüber, dann auf die Straße und traf dort eine Frau, die sich in anderen Umständen befindet, in die Seite. Nach kurzer Zeit hatte sich die Frau jedoch soweit erholt, daß sie weiter gehen konnte. — Ein Dachdecker, welcher in einem Neubau an der Gasstraße Ziegel auf's Dach tragen wollte, stürzte am Dienstag Nachmittag aus dem dritten Stock in den Keller, weil das Brett brach, das er beim Hinüberschreiten benußte. Der Verunglückte, der erfreulicherweise keine erheblichen Verletzungen erlitten hat, wurde in's Krankenbaus geschafft, wird jedoch in Kurzem wiederbergestellt sein. Vor seiner Aufnahme im Krankenhaus war ihm in einem Nachbarhause in der Gasstraße bereitwilligst einstweilige Unterkunft und Pflege gewährt worden. * Gräfrath, 1. Dez. Mu Bezug auf die in der gestrigen Nummer der Zeitung enthaltene, aus dem Leserkreise eingesandte Beschwerde wird uns mitgetheilt, daß kein Gendarm hinzugeholt wurde und derselde Niemanden aus der betr. Wählerversammlung gewiesen habe. — Der Assistenzarzt 2. Kl. der Reserve Herr Dr. Hofmann vom Lindwehrbezirk Gräfrath ist zum Assistenzarzt 1. Kl., der Unterarzt der Reserve Herr De. Wegener von demselben Lundwehrbezirk ist zum Assistenzarzt 2. Kl. befördert worden. Wetter morgen: Klar und kalt. Birometer und Therm. heute Morgen 10 Uhr: 27“11“+ 2 R.=2½C F 4 44 V aus dem Verhandlungs=Protokoll der öffentlichen Sitzung der Handelskammer zu Solingen vom 29. November 1892. Anwesend die Herren: Albert Schnitzler, Vorsitzender, Beckmann, stellv. Vorsitzender, C. W. Bremshey, P. R. Hendrichs. Otto Hoppe, Alb Lüttges, Huzo Wolff, Mitglieder: G. Kamintki, Handelskammer=Sekretär. Entschuldigt fehlen die Herren: Richard Bera, Aug. Kotthaus, Carl Leverkus, Alb. Römer, C. J. Schilders, C. R. Schwarte, Alfr. Ulenbera, 1. Nach Maßgabe der Vorschriften des§ 16 des Handelskammergesetzes vom 24. Februar 1870 scheiden von den Mitgliedern der Kammer am Schlusse des laufenden Jahres folgende Herren aus: a) aus dem Wahlbezirke Solingen: P. R. Hendrichs, Albert Lüttges, beide zu Solingen; C. W. Bremshey, Obligs, und Hugo Wolff, Gräfrath. b) aus dem Wahlbezirk Opladen: August Kotthaus, Burscheid. Außerdem ist für Herrn Otte Hoppe, Wald, bei welchem wegen seines erfolgten Austritts als Theilhaber aus der Firma S. Hoppe Söhne, die Voraussetzungen des§ 7 Nr. 3 des angezogenen Gesetzes nicht mehr gegeben sind, eine Ergänzungswahl zu vollziehen. Für sämmtliche im Monat Dezember zu thätigenden Wahlen ernennt das Collegium zu Kommissaren bezw. deren Stellvertreter: a) für den Wahlbezirk Solingen die Herren: Richard Berg und Fritz Beckmann, letzteren zum Stellvertreter. b) für den Wahlbezirk Opladen die Herren: Albert Römer und Alfred Ulenberg, letzteren zum Stellvertreter. Aufbebung dieser Verordnung oder die Wiedereinführung der AusnahmeBestimmungen vom 20. Mai 1879 anstrebe. 4. Seitens des Herrn Regierungs=Präsidenten in Düsseldorf wird der Erlaß von statutarischen Bestimmungen nach dem Inhalt des§ 2, Nr. 3 und 4 des Krankenversicherungsgesetzes in der Fassung der Novelle vom 10./4. 1892 für die Hausweber im hiesigen Bezirk angebahnt. Hiernach sollen dem Krankenkassenzwange zukünftig unterliegen: 1) die großjährigen Kinder, welche von ihren Eltern in der Hausweberei nicht auf Grund eines Arbeitsvertrages beschäftigt werden und 2) die Hausgewerbetreibende, auch wenn dieselben die Roh= und Hilfsstoffe— auch dauernd— selbst beschaffen und auch für die Zeit, während welcher sie vorübergehend für eigene Rechnung arbeiten. Die Handelskammer ist vom Regierungs=Präsidenten ersucht worden, sich darüber gutachtlich zu äußern. Das Ergebniß der über diesen Gegenstand gepflogenen eingebenden Berathung führt zu dem Beschlusse, die beabsichtigte Ausdehnung des Krankenversicherungszwanges Mangels hinreichenden Bedürfnisses und aus wirthschaftlichen Gründen nicht zu empfehlen. Neueste Nachrichten und Telegramme Ad. Berlin, 1. Dez. Die Steuervorlagen geben d. Reichstage Mitte der nächsten Woche zu; unmittelbar darauf uit Die Handelskammer zu Hagen hatte in weiterem Verfolg ihres Vorgehens, behufs Besprechung der Handelsverträge und Zolltarife mit Spanien und Rußland, die benachbarten Kammern zu einer Zusammenkunft auf den 2. November d. J. eingeladen. Der Delegirte der hiesigen Kammer war leider verhindert, an dieser Conferenz Theil zu nehmen. Die von den anwesenden Theilnehmern entworfene Eingabe an den Reichskanzler ist inzwischen zur Begutachtung hier eingelaufen. Nachdem dieselbe durchberathen wurde, beschließt die Kammer, unter besonderer Verwerthung des von ihr im hiesigen Bezirke gesammelten Materials sich dem gemeinschaftlichen Vorgehen der betheiligten Handelskammern anzuschließen. Auf eine bezügliche Anfrage derselben Behörde hat die Kammer berichtet, daß, so weit sie habe feststellen können, keiner der diesseitigen Arbeitgeber Hausweber aus den benachbarten Theilen des Regierungsbezirks Köln beschäftige. Es stehe deshalb auch nicht zu befürchten, daß durch die Unterlassung der bezweckten weiteren Ausdehnung des Krankenversicherungszwangs auf den ganzen Bezirk Köln eine Verschiebung der Arbeits=Bedingungen und Verhältnisse zu Ungunsten der Hauswebermeister im hiesigen Kreise eintreten würde. Eine bedeutende Anzahl Spinnereibesitzer des Lenneper Bezirks wünscht die Beseitigung der einschlagenden Bestimmungen des§ 135 Abs. 3 der Gewerbeordnung und die Wiedereinführung der elfstündigen Arbeitszeit für jugendliche Fäden=Anmacher in Spinnereien und Zwirnereien. In Beantwortung einer diesfalsigen Anfrage hat die hiesige Kammer der dortigen Handelskammer erwidert, daß die Beschränkung der Arbeitszeit für junge Leute auf 10 Stunden auch in den diesseitigen Spinnereien sehr unangenehm empfunden werde und daß sie sich gerne einer Petition an den Reichstag anschließen wolle, welche die Ueber die an das Ministerium für Handel und Gewerbe gerichtete Eingabe des Remscheider Gewerbe=Vereins, betreffend Zulassung von Ausnahmen von den die Beschäftigungszeit jugendlicher Arbeiter beschränkenden Vorschriften der Gewerbeordnung für die Werkstätten der bergischen Kleineisen=Industrie, ist dahin entschieden worden, daß dem Seitens des Vereins gestellten Antrage erst nach Inkraftsetzung des § 154 Abs. 3 der Gewerbe=Ordnung in der Fassung des Gesetzes vom 1. Juni 1891 wird näher getreten werden können. Vorläufig sei ein dringendes Bedürfniß nach solchen Ausnahmen nicht anzuerkennen, da zur Zeit die für Fabriken geltenden Vorschriften, betr. die Beschäftigung von jugendlichen Arbeitern, nur auf Werkstätten, in deren Betrieb eine regelmaßige Benutzung von Dampfkraft stattfindet,—§ 154 Abs. 2 der Gewerbe-Ordnung in der Fassung des Gesetzes vom 1. Juli 1878 und Art. 9 Abs. 1 des Gesetzes vom 1. Juni 1891— auf diese indessen bereits seit dem 1. Januar 1879 Anwendung fänden. Abschrift dieses Bescheides ist der Kammer, die in der Sache gutachtlich gehört wurde und sich zu derselben gleichfalls ablehnend verhalten hat, durch den Herrn Regierungs=Präsidenten in Düsseldorf zur Kenntnißnahme übermittelt worden. (Schluß fogt.) die Berathung der Militär=Vorlage beginnen. Die Vorlegung d., Zolltarifs an den Bundesrath wird hald erfolgen, da die Au# stellung des neuen amtlichen Waaren=Verzeichnisses beinabe bez, digt ist.— Die„Kreuzzeitung“ veröffentlicht einen conserpatz, Vermittelungsantrag zur Militär=Vorlage. Unter Beibehaltung des jetzigen Dienstpflicht= Modus soll die Friedenspräsenzstärt26500 Mann erhöht werden bei einem jährlichen Rekrutencontin, gent von 11000 Mann. Die Durchführung würde dauernd 12—1. Millionen Mark erfordern.— Der Vorstand des ConservatinWahlvereins hat den Programm=Entwurf für den nächsten Parteitag festgestellt. Der Passus bezüglich der Judenfrage laute Wir bekämpfen den vielfach sich vordrängenden, zersetzenden dischen Einfluß auf das Volksleben und verlangen für ein chriß, liches Volk eine christliche Obrigkeit und christliche Lehrer für di christlichen Schüler. Wir verwerfen die Ausschreitungen des tisemitismus.An. Hd. Paris, 1. Dez. Panama=Commission. Experte Rossignol sagt aus: Reinach erhielt widergesetzlich über 9 Millionen, an Zeitungen wurden außerdem über 20 Millionen vertheilt. Der Zeuge liefert die Liste dieser Zeitungen. Staatz, anwalt Beaurepaire schrieb einen heftigen Brief an Brisson, werin er erklärte, er werde die Rechte der Gerichtsbehörden gegen die Uebergriffe der Commission vertheidigen; er weigert sich zu missioniren und fordert seine Absetzung. Theater. Elberfeld: Donnerstag: Der Mennonit. Barmen: Donnerstag: Fidelio. Tüsseldorf: Donnerstag: Friedrich Mitterwurzer, Die Räuber. FreitagAntonie Mielke, Die Hugenotten. Samstag: Wohlthätige Frauen Sonntag: Stradella. Cavalleria rusticana. Montag: Die Verlobung bei der Laterne, Der Soldatenfreund. Dienstag: Max Alvury. Lohengrin. Mittwoch: Die Fledermaus. Köln: Donnerstag: Aida. Freitag: Die Königin von Saba. Samstag: Der Mann im Monde. Muster=Corleig gute, starke, unbeschäd. Waare, neueste Fagons, Musrt=Corseis ausnahmsw. 2 Mark. Für 2 Mk. 25 Pfg. erfolgt Franco=Zusendung. Taillenweite angeben. Frau E. Langen, Köln, Schildergasse 24, 3. Etage. Ev. Arbeiter- Verein, Solingen. Vorstandssitzung Donnerstag, den 1. Dezember, 8 Abends. Der Vorsitzende. Bekanntmachung. Die am 22, 23, 24 und 25. d. Mts. vorgenommenen Stadtverordneten= Ergänzungs= und die in Folge dieser notbwendig gewordenen am 29. und 30 d. Mts. abgebaltenen Stichwahlen haben folgendes Resultat ergeben: A. Im Bezirk der früheren Gemeinde Solingen. 1) Von der III. Abth. worden gewählt: Herr Emil Holverscheid, Herr Paul Kron. 2) Von der II. Abtheilung: Heir Sanitätsrath Dr. Stratmann, Herr August Schnitzler. 3) Von der I. Abtbeilung: Herr Fritz Beckmann, Herr Gustav Coppel. B. Im Bezirk der früheren Gemeinde Dorp. 1) Von der III. Abtheilung: Herr David Röttgen. 2) Von der II. Abtbeilung: Herr Walter Klaas, Herr Heinlich Haering 3) Von der I Abtbeilung: Herr Hugo Köller Aus der gleichzeitig von der II. Abtheilung des früheren Dosper Bezirks mitgethätigten Wahl eines Ersatzmannes ist Herr Wilbelm Linder mit absoluter Majorität hervorgegangen. Nach§ 26 der Städte=Ordnung für die Rheinprovinz vom 15. Mai 1856 bringe ich dieses Wahlergebniß unter dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß gegen das stattgehabte Wablverfahren binnen zwei Wochen bei mir Beschweide und Einspruch erhoben werden kann. Solingen, den 30. Novbr. 1892. Der Bürgermeister: van Meenen. Die Nachweisung der pro 1892 93 durch Zugang neu veranlagten Personen der hiesigen Gemeinde mit einem Einkommen von nicht mehr als 900 Mark liegt in Gemäßbeit des§ 75 des EinkommensteuerGesetzes vom 24. Juni 1891 vom 1. bis incl. 14. Dezember er. im Verwaltungsbüreau zur Einsicht offen. Gräfrath, den 29. November 1892. Der Bürgermeister: Kürten. Todes=Anzeige. Heute Morgen 10 Uhr starb unser lieder Hans, im zarten Alter von 4 Monaten. Carl Müller und Jamilie. Kotten, den 30. November 1892 Für die vielen Beweise berzlicher Theilnahme bei dem schweren Verluste unseres theuren Entschlafenen, besonders den Gesangvereinen und dem Herrn Pastor Tersteegen für die trostreichen Worte sagen innigsten Dank Wwe. W. Kron und Familie. Solingen, den 1. Dezember 1892. Ein Portemonnate 10 MD MI* mit 10 Mart und Mevaille verloren von Herrn E. Pütz, Kaiserstraße bis Kasinostraße. Belehnung abzugeben in der Exp. Es wird hiermit bekannt gemacht, daß die durch meine Bekanntmachung vom 26. ds. Mts. auf Freitag, den 2. Dezember d. Is. von 1.10 bis 12 Uhr Vormittags anberaumte Neuwahl eines Stadtverordneten der III. Abtheilung bis auf Weiteres nicht stattfindet. Gräfratb, den 30. November 1892. Der Bürgermeister: Kürten. Todes-Anzeige. Gestern Abend gegen 12 Uhr verschied piötzlich in Folge eines Gehirnschlages meine innigstgeliebte Gattin, unsere theure, unvergessliche Mutter, Schwester, Schwägerin, Schwiegermutter, Grossmutter und Tante Frau Rob. Voos, — geb. Amalie Fluss, im Alter von 67 Jahren und im 37. Jahre einer glücklichen und zufriedenen Ehe. Alle, welche die Entschlafene gekannt haben, werden unsern Schmerz zu würdigen wissen. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterblicbenen Bellenhäuschen, Kotten, Merscheid, Solingen, Schafenmühle und Geilenberg, den 30. November 1892. Die Beerdigung findet am Samstag Nachmittag punkt 2½ Uhr statt. Todes-Anzeige. Gestern Abend 6 Uhr entschlief sanft und ruhig- nach kurzem, schwerem Leiden mein innigstgeliebter Gatte, unser theuter Vater, Schwiegervater, Grossvater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Hermann Kalser im Alter von beinahe 54 Jahren. Schmerzerfüllt widmen wir allen Freunden und Bekannten diese Trauer-Anzeige und bitten um stille Theilnahme. Namens der trauernden Hinterbliebenen: Frau Hermann Kaiser und Kinder. Lehn bei Wald, 30. November 1892. Die Beerdigung findet am Freitag Nachmittag 2½ Uhr von Lehn aus statt. Gerichtlicht Herkauft. Am Freitag, den 2. Dezember 1892, sollen öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung versteigert werden: 1) Vormittags 11 Uhr auf dem Markte in Solingen: 1 Sopha, 1 Glasschrank mit 2 Thüren, 1 runder Tisch. 2) Vormittags 11½ Uhr vor dem Hause des Wirthes Emil Küll zu Mangenberg bei Solingen: 1 Bierschenke mit Bierpumpe und Leitung, 1 Spiegel, 2 Hängelampen etc. 3) Mittags 12 Uhr vor dem Hause des Händlers August Heßmer in Solingen Kronprinzenstraße: 8 1 Kuchenschrank, 1 Mantelosen mit Rohr, 2 Waagen, 1 Ladenregal, 1 Ladentheke, 1 Oelkasten u. 1 Dezimalwaage etc. 4) Nachmittags 3 Uhr vor dem Hause des Winkelierers Ernst Röttger in Wald, Altenhoferstraße: 1 Rest Kleiderstoffe. Frovubes. Der Gerichtsvolzicher: Stange. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag, den 2 Dezember 1892, Vormittags 11 Uhr, sollen vor dem Hause des Wurthes Emil Kull zu Mangenberg öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung versteigert werden: 1 Billard, 1 Bierschenke(compl.) Solingen, Reich, Florastraße 72. Gerichtsvollzieher. An der Schützen straße, Roonstraße, Kronprinzenstraße, Blumenstraße sind mehrere Wohnungen zu miethen, sowie mehrere Wohn= und Geschäftshäuser mit geringer Anzahlung billig zu kaufen. Chr. Dick, Kronprinzenstraß:. Crras Raarturs Eleree Eraftagt. General-Versammlung am Sonntag, den 4. Dezember, Abends 7 Uhr: Wahl der Rechnungs- Revisoren. Von 4—7 Uhr: Empfang der Beiträge. Mitglieder, welche noch im Rückstande sind, werden freundlichst ersucht, solche an diesem Empfana zu begl icken. Der Vorsiand. Verkaufs=Anzeige. Herr C. M. Linder am Rauenhaus bei Gräfratb ist Willens seine in der Gemeinde Gräfrath gelegenen Immobilien durch den Unterzeichneten unter der Hand freiwillig unter günstigen Zahlungsbedingungen zu verkaufen: a. das am Rauenbaus stehende neue Wohnhaus, Stall, altes Haus, Scheune und Schmiede, Brunnen, nebst Um= u. Unterlage, Garten u. Ackerland, Bauplätze groß 364 ar 19 gmir., zusammen oder getheilt. Dieser Besitz liegt an der Straße von Gräfrath nach Ketzberg und enthält Bauplätze, sich sohr eignend für Fabrikanlagen. b. das bei Ketzberg belegene Gütchen, enthält Wohnhaus, Scheune u. Schmiede, Um= u. Unterlage, Garten, Wiese, Weiden, Ackerland u Holzung, groß 2 Hect. 99 ar 33 qmtr., ebenfalls zusammen oder getheilt. Reflectanten belieben sich an mich schriftlich oder persönlich zu wenden. Barmen, 23. Novbr. 1892. Ernst Schühigen. Sprechstunden 8—9¼ Uhr Morgens. Zwangsversteigerung. K 8 Stets scharf! Kronentritt unmöglich. Das einzig Praktische für glatte Fahrbahnen. Preislisten u. Zeugn. gratis u. franco. Leonhardt& Co. Berlin, Schiffbauerdamm 3. Kaiserbad, Solingen. Geöffnet von 6—1 Uhr Vormittags und 3— 9 Uhr Nachmittags. Römisch-Irische und Dampf-Bäder, Massage, Douchen, Gymnastik, Electrisiren, Abreibungen, auch außer der Anstalt. Wannenbäder 1. und 2. Klasse, sowie elektrische Wannenbäder. Die Dampfbäder sind für Lamen Montag Morgens und Mittwoch Nachmittags geöffnet. Eine gesunde, kräftige AAmme findet sofort Stelle. Näberes bei Frau Brand, Ostwall Nr. 4. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grundbuche von Gräfrath Band XI. Artikel 430 auf den Namen der Eheleute Seidenweber Heinrich Hanten und Catharine geb Busch zu Laiken, Gemeinde Gräfrath, eingetrogenen Grundstücke der Flurgemeinde Gräfrath Flur VI. 1584 199 am Laiken(Laichen) Hofraum 2 Are 30 gm. mit aufstehenden Gebäuden, 1585 199 daselbst Acker 45 Are 56 gm. 200 daselbst Hausgarten 6 Are 84 gm. 201 daselbst Hausgarten 5 Are 19 gm. 202 daselbst Hofraum— Are 33 gm, am 5. Tezember 1892, Nachmittags 4 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht— an Gerichtsstelle— Zimmer Nr. 1 zu Solingen, Wupperstraße 60, versteigert werden. Die Grundstücke sind mit 4,28 Thlr. Reinertrag und einer Fläche von 57 Are 92 gm. Hektar zur Grundsteuer, mit 150 Mark Notzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Arschrift des— Grundbuchblatts— Grundbuchartikels— etwaige Abschätzungen und andere die Grundstücke betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermeiks nicht bervorging, insbesondere derärtige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten Diejenigen, welche das Eigenthum der Grundstücke beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Alspruch an die Stelle des Grundstücks trilt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. Dezember 1892, Nachmittags 6½ Uhr, an Gerichtsnelle verkündet werden. Solingen, den 29. August 1892. Königliches Amtsgericht V. Dr. Brandts. Ein Beamter sucht auf Mai 1893 3 Zimmer möglichst Mitte der Stadt. Offerten unter T. 11 an die Expedinos. Zwei Speicherzimmer und sofort oder Mai zu Kreuzweg zu mietden. Zwei Speicherzimmer und Gal ten wbiolt obe. Mal zu minlig#.#ren Näh. bei Fr. Wilh. Gottfried, Wald. Ein tüchtiger Schneidergeselle gesucht. Ostwall 1 Nr. 23. 7.3 Fra 1. Sp 1 3 wohne mine baun feld,( des G gundch lich zu schlage I. Nr. 13 und E b) 21 Parzell Nr. 13 zusamt II Parzell taxirt V Unterz unte ze die den Blume hause zum V Gi We 2 K7 1 3 9 9 4 neuer findlich kaufen empfe Schützenburg=Theater in Solingen. „ ahonnements- Vorstellung:— Freitag, den 2. Dezember 1892. Maria-Stuuft, Trauerspiel in 5 Akten von Friedrich von Schiller.— Regie: Carl Personen: Klisabetb, Königin von England.... Ernestine Paar. Maria Stuart, Königin von Schottland.... Louise Willig. Robert Dudley, Graf von Leicester... Alfred Einicke. Georg Talbot, Graf von Sbrewsbury„... Emil Linzen. Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh, Großschatzmeister. Cail Zeitz. Graf von Kent. Wilbelm Rönz. Wilbelm Dawison, Staats=Sekretär..... Gustav Schwab. Graf von Aubesvine, französischer Gesandter... Richard Balder. Grasvon Bellièvre, außerordentl. Botschafter von Frankreich Alfred v. Bartberg. Amias Paulet, Ritter und Hüter der Maria... Heinrich Gismar. Mortimer, sein Neffe Carl Zickner. Okellv, Mortimers Freund. Heinrich Kopp Melvil, Hausbofmeister...... Ferdinand Gilzinger. Hanna Kennedy, Amme Sophie Kannde. Margarethe Kurl, Kammerfrau. Martha Wolf. Ein Offizier der Leibwache Franz Schmelter. Frauen der Maria, Hofberren, Trabanten, Pagen, der Sherif der Grafschaft. 20 Nach dem 2. Akt findet eine längere Pause statt. Preise der Plätze: 1. Sperisitz 3 Mk. 2. Sperisitz 2 Mk. Die ersten zwei Stubl=Reihen im Sperrsitz Nr. 1— 41 incl. werden ebenfalls als 2. Sperrsitz zum Preise von 2 Mk. pro Billet verkauft.— Parterre 1 Mk. Kasseneröffnung Uhr. Anfang 7¾ Uhr. Ende nach 10½ Uhr. Gerichtlicht Emmbonat=Trrfirigrrung. In Theilungssachen der Erben der zu Ziegelfeld, Bürgermeisterei Gräfratb, wohnend gewesenen verstorbenen Eheleute Peter Eicker, zeitlebens Weder und Wilhelmine geborene König, wird der unterzeichnete Kgl. Notar Franz Josef Rosenhaum in Solingen die zum Nachlasse der genannten Erblasser gebörigen, zu. Ziegelfeld, Gemeinde Gräfratb, im Kreise Solingen gelegenen, in der Grundsteuermutterrolle des Gemeindebezirks Gräfrath unter Artikel Nr. 90, in Flur 6 eingetragenen Immobilien am Dienstag, den 10. Januar 1893, Abends 6 Uhr, beim Wirthe Herrn Carl Ernen in Gräfrath, zunächst in den beiden nachbezeichneten Abtheilungen und hierauf im Ganzen öffentlich zum Verkaufe ausstellen und bei erreichter Taxe dem Letztbietenden definitiv zuschlagen, nämlich: I. Abtheilung. Dazu gebören: a) 1 Ar 25 Meter Hofraum zu Ziegelfeld. Nr. 137 der Parzelle, nebst dem hierauf stebenden mit Nr. 6 bezeichneten Wohnbause und Scheune und Stallung, begrenzt von einem Wege und der folgenden Parzelle, b) 21 Are 67 Meter Garten daselbst, Nr. 138, begrenzt von einem Wege, der vorigen Parzelle und Gebrüdern Bolthausen und c) 12 Are 51 Meter Hausgarten daselbst, Nr. 136, begrenzt von dem zub a bezeichneten Grundstücke und Heinrich Börgartz, zusammen wertbgeschätzt zu 3000 Mk. II. Abtheilung. 1 Hectar 70 Are 30 Meter Ackerland, Ziegelfeld, Nr. 135 der Parzelle, bearenzt von einem Wege, Gebrüdern Bolthausen und Heinrich Börgartz, taxirt zu 3600 Mk. Verkaufs=Bedingungen und die sonstigen Voracten sind auf der Amtsstube des Unterzeichneten einzuseben. Solingen, den 29. November 1892. Der Kgl. Notar: Rosenbaum. Wse W M srsrch oo. S. 9 KuAxKKAKZKIA Echte F franz. Cognacs# 14 9 9 1 7 9 empfiehlt Emil Groyen, Solingen, Weinhandlung. 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Musikdirigent Herr Beuthan). rogramm. I. Theil: 0 Volkslieder für Männerchor a. Die Verlassene. b. Mein Liebster schied von mir. 8) Lieder für Alt: a. Ich grolle nicht. b. Die Lotosblume c. Frühlingsnacht (Fräulein Charlotte Huhn). 9) Bacchuschor aus Antigone, Doppelchor mit Orchester 10) Vorspiel zum Bührenweibfestspiel:„Parsifal“ Karten zum Saale à 2 Mk.—, sind niedergelegt bei Wwe. C. Schaaf, Wwe. Louis Evertz. Wwe. Herm. Grab. Fritz Mürster, Alb. Mertens, Otto Albert(Musikalienl andlung), im Casino, sowie im Vereinslokal bei Max Berrs(Bayrischer Hof). Cassapreis Mk. 2.50. zur Gallerie Mk. 1.—. schumann. Mendelssohn. Wagner. 0 G 0 Solingen. Restauration während 1 Der Vorstand. der Pause im kleinen Saale. Sumbbilar=Prinigrrung. Auf Anstehen des Scheerenarbeiters Robert Adrion in Solingen wird der unte zeichnete Notar am Mittwoch, den 7. Dezember 1892, Abends 6 Uhr, beim Wirthe Hugo Pickelein in Solingen, Blumenstraße die dem Requirenten und seinen zweitehelichen Kindern zugehörigen, zu Solingen an der Blumenstraße gelegenen Immobilien, bestebend in dem mit Nr. 28 bezeichneten Wohndause mit Stallung und 8 Are 4 Meter Grundsläche und Bauplatz, nochmals öffentlich zum Verkaufe ausstellen und bei annehmbarem Gebote zuschlagen. Die Verkaufs=Bedingungen sind auf der Amtsstube des Unterzeichneten zu erfahren. Solingen, den 30. November 1892. Rosenbaum, Notar. Gicht und Rheumatismus. Empfehle meine Dampf=Fichtennadel=Bäder nach neuester Einrichtung. Auf Wunsch Kost und Logis im Hause, schöne Zimmer, aufmerksame Bedienung Victoria-Bad, Vald, Inhaber: Mar vom Eigen, Dültgenstbaler= und Opferselderstraßen= Ecke Nr. 8. BücherWEmeneung für alle Geschäftsbranchen, sachverständige Revisionen und Abschlüsse s— sowie amtliche u. private Schriftgutachten— werden übernommen u. zuverlässig u. discret ausgeführt. 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Aug. Schneider. Laiken Matbilde Hedwig, T. v. Schlosser Friedr Wild. Rode, Schlaghaum. Cwald, S. v. Messerreider Karl Herder. Unten zum Holz. Sterbefälle: Josef Bruchbausen, 2 M., Grafratd. Karl Wilbelm Raub, 73 J. 1 M. verwittwet, gewerdlos, Ratbland. Männl. und weibl. Todtgeburt(Zwillings= toktgeburt) von Messerschleifer Ernst Enders Ketzberg. Karl Siedel, 5 M, Aue. Messerschleifer Karl Krämer, 36 J. 6 M., ledig, Gesfratb Klara Siebel, 3 J. 7 M, Aue. Karl Wildelm Hommel, 81 J, verwittwet, gewerdlos, Grifrath. Karl Schmitz 1 M. 1. Steckdum Heirathen: Regenschirmfabrikarbeiter Kail Bradender mit Wilhelmine Stoll, gewerblos, beide Central. Aufgebote: Scheidenschleifer Carl Lünenschloß. Solingen, und gewerblose Bertba Siebel, Ratbland. Schleifer Heinr. Bos, Oben=Flachsverg. und Maria Klara Grotd, gewerblos, Solingen. Messerschleiser Friedr. Mumbauer, Oben=Flachsberg, und Näberin Hulda Lütters, Central. 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Zwei Jahre waren dahingegangen seit dem Toge, an welchem „ Hotel Germania in Stroßburg dem eben angekommenen Prossor Cepreti mitgetheilt worden war, daß ein junger Herr ihn (chon seit einigen Tagen erwarte und ihn dringend zu sprechen Fünsche,— zwei Jahre, seitdem als Endresultat jener langen nnterredung Professor Capreti sich verpflichtet hatte, über Felix Aufenthalt bei ihm gegen seinen alten Freund Herwart zu schweigen, und Felix bereitwillig zugesagt hatte, des Professors Mitardeiter und Famulus auf seinen Kunstreisen zu werden.— Der Versichtung des Schweigens war Copreti um so gewissenhafter nachkeu men, als er noch einem einzigen Briefe, den er zum Danke für die steundliche Aufnahme seiner Tochter an Herwart geschrieben und worauf er auch Antwort erhalten hatte, den Briefwechsel mit um Jugendgenossen eben so plötzlich wieder abbrach, als er ihn damals aufgenommen. Die Erlebnisse und Erfahrungen der Reise, die Kunstschätze und die mannigfachen Eindrücke ihres Nomadenlebens nahmen alle seine Geisteskräfte in Anspruch und erlaubten im nicht den Luxus einer Privatkoirespondenz, und Felix, dem ; nur lieb war, wenn durch den Mangel jeglicher Nachricht über die Verhältnisse in E. nicht immer wieder die Erinnerung an das Vorgefallene aufgefrischt und die Wunde von Neucm aufgerissen wurde, kütete sich wohl, seinen Gönner an seine Briesschuld gegen Herwart zu mahnen. Er hatte auf der großen Reise, die sie erst zurch ganz Italien, dann durch Griechenland führte, viel Erhadenes und Schönes gesehen, hatte mit heiliger Begeisterung auf den Ruinen des Kopitols und der untergegangenen Welt von Herkularum und Pompji gestanden und die Kunstschätze des Altershums auf seinen empfänglichen Geist wirken lassen, er hatte sein Wissen und Können in mannigfaltiger Weise bereichert und ergänzt; — aber das Eine, um dessentwillen er hauptsächlich in die Fremde gezogen war, hatte er nicht gelernt: Vergessen! Aus den Makonnenbildern der alten Meister schauten ihn Elsbeibs sarfte Augen an, aus den blauen Fluthen des Adriatischen Meeres glaubte er in leisem Rauschen immer wieder zu vernehmen: Sie hot Dich betrogen! Auf Copris Felseneiland erzählte ihm ein junger Sch ffer, den er um den Grund seiner Betrübniß fragte, daß seine Liebste, die schöne Anunziata, einen Andern geheirathet habe. Felix beantwortete mit einem höhnischen Lachen die treuherzige Mittheilung des Burschen, der darob fast den„tedesco“ niedergeschlagen hätte. — Es war ja überall dasselbe, ob ihre ersten Laute in deutscher oder in itolienischer Zunge erklungen, ob die Wellen des Rheins oder der Adria ihr Wiegenlied gerauscht,— falsch und treulos waren sie alle!— Wie sie wohl erstaunt gewesen sein mochte, als er nicht wiedergekommen und ihr wenigstens die Freude verdorben war, ihm zu zeigen, daß ihr das Warten zu lange geworden und er für sein grundloses Zaudern bestraft sei? Ob sie wohl glücklich war?— Diese Fragen verfolgten ihn, wohin er sich wandte, und wenn er sie heftig abzuschutteln versuchte, so hefteten sie sich nur um so fester an seine Fersen und zauberten ihm immer wieder das Bild des lieblichen, dlonden Mädchens, wie er sie in glücklicheren Tagen gekannt, vor die erregte Seele. Ein Glück für ihn, daß Professor Capreti seine Arbeitskraft mehr als er erwartet hatte, in Anspiuch nahm. Nicht allein, daß er für den gelehrten Herrn Skizzen machen und über jedes gesehene Kunstwerk, jeden alterthümlichen Fund Notizen und ganze Betrachtungen niederschreiben mußte, die dann später dem Werke über Kunstgeschichte zu Gute kommen sollten, sondern der Professor, der sich nicht gern mehr als nöthig mit den Anforderungen des täglichen, praktischen Lebens befaßte, verwendete den jungen Mann, der das Italienische mit spielender Leichtigkeit erlernt hatte, auch als Reisemarschall und vertraute ihm seine Börse und alle Obliegenheiten eines solchen an. So war diese Reise in mancherlei Beziehungen schön und gewinnbringend für Felix gewesen, und als am Ende dersilben, nach einem halben Jahre des Schauens und Genießens, aber auch der Arbeit im Dienste der Wissenschoft, sein Gönner ihm den Vorschlog gemacht hatte, mit ihm nach Wien zu gehen und sich dort, wo ihm Copreti durch seine Konnexionen Aufträge verschaffen könne, als Maler niederzulassen, da hatte Felx mit Freuden eingewilligt und sich in der Kaiserstadt an der Donau eine kleine Wohnung mit Atelier gemiethet, die er nun schon seit andertholb Jahren bewohnte.— —— Es war ein Sonntag Vormittag im Oktober. Die elegante Welt Wiens, die Aristokratie des Blutes, des Geldes und des Geistes gab sich ein Rendezvous auf dem Sammelplatz des Großstädtischen Lebens, dem Prater, wo großer Corso war. Die elegantesten Equspogen, die feurigsten Vellblutpferde und die extravegantesten Toiletten konnte man hier bewundern und die bescheideneren Fußgänger, die das farberprächtige Bild noch mannigfaltiger machten, thaten dies auch noch Gebühr oder verfolgten die Vorüberfahrenden und=Reitenden mit ihren sarkastischen Bemerkungen.„Da fährt eben die Baronin Waaren mit ihrer überreisen Tochter!“ sagte ein semmelblonder, blasiert aussebender Herr zu einem Freunde, der mit dem eingetlemmten Moncele und dem stutzerhaften Anzug wie ein französischer Herrenschneider aussoh, in der That aber der Sohn eines bekannten Barquiers war.„Obgleich die Mutter jedem, dir es hören will, versichert, die Haarfarbe ihrer Tochter sei genau die der Tzianschen Frauenköpfe, ist es ihr immer noch nicht gelungen, einen Käufer für ihren Rothsuchs zu finden. Viel Luxus und wenig Vermögen— pah!“ Er blies mit einem geringschätzigen Schnippen des Fingers die Asche von seiner Cigarre und fuhr dann in seiner Krnik der Vorüberdefilierenden fort.„Und dort— Gräfin Schönfeld— ganz allein! Kepitales Frauenzimmer das, aber— urnahbar. Hat einen alten, häßlichen Mann, aber trotzdem—— „Sie haben sich wohl bei ihr die Finger verbrannt, Reßnitz, daß Sie aus Erfahrung sprechen!“ spottete der Andere, Sann fuhr er plötzlich herum und griff hastig an seinen Hut. Ein dunkelroth ausgeschlagener Landauer fuhr an ihnen vorüder, in welchem zwei Herren und eine Dame soßen, die den Gruß erwiderten. „Donnerwetter,“ sagte Reßnitz,„wer war diese beauté? Haben Sie das Glück, die Dame zu kennen. Hollberg?“ „Allerdings,“ entgegnete Hollbeig.„Es ist die schöne Arabella Copetri, die Erbin vieler Millionen, einzige Tochter des halbverrückten Alterthümlers Capetri, der, glaube ich. einen vorsündfluthlichen Todtenschädel oder den Zahn eines Mammut mit größerem Interesse betrachtet, als seine schöne Tochter. Wenigstens sieht man ihn selten mit ihr zusammen; heute aber scheint sie ihn zum Mitfahren gezwungen zu haben, da sie trotz Allem, was eine solche beauté sich erlauben darf, doch nicht gut am hellen Mittage allein mit ihrem Galan fahren konnte.“ „Das wäre so eine Parthie, um meinen zerrütteten Finanz= verhältnissen wieder aufzuhelfen,“ meinte Reßnitz. „Geben Sie sich keinen Illusionen hin, Freund, lachte sein Begleiter.„Die wirst mit Körden um sich, wie eine durchreisende Hoheit auf dem Vorse mit Kupfermünzen, und soll übrigens auch bereits versehen sein.“ „Sie meinen den jungen Mann, der ihr gegenüber auf dem Rücksitze saß!“ „On dit!“ entgegnete Hellberg.„Er ist ein deutscher Maler, zweiten oder dritten Ranges, ein Jünger und Proié.6 ihres Vaters, den dieser sich von einer Orientreise, glaube ich, vor zwei Jahren mitgebracht hat. Sie soll ein undegreifliches Faiblo für den Hungerleider an den Tag legen, der ihr auch Reitunterricht giebt und augenblicklich damit beschäftigt sein soll, sie zu portraitieren. Sonderbar erscheint nur, warum dieser Einfaltspinsel nicht längst mit beiden Händen zugegriffen hat, wenn ek ihre Millionen und sie dazu so leicht haben kann. Ich wenigstens wüßte, was ich zu thun hätte;— aber man sagt, er leide an unglücklicher Liede, von der ihn unsere beauté zu kurieren sich vorgenommen habe. Reßnitz lachte laut auf.„Wer würde nicht jede brliebige unglückliche Neigung im Handumdreben vergessen um Arabella Caprens und ihrer Millionen willen,“ sogte er mit der Zunge schnalzend.— Es wor im Großen und Ganzen wahr, was die beiden nobeln Freunde über Arabella und Felx gesagt hatten. Die Kreise, in denen die jungen Leute verkehrten, begriffen nicht, warum noch immer keine offizielle Verlobung erfolgte bei der augenfälligen Bevorzugung, die das schöne, ols kalt und kokett bekannte Mäochen, dem fremden Künstler mit den schwermüthigen Augen vor Allen andern zu Theil werden ließ. Er machte ihr allerdings unleugbar den Hof, war häufig in ihrer Begleitung zu sehen und fehlte bei keiner Festlichkeit im Caprett'schen Hause, wo er überhaup: das „enfant gôté,“ zu sein schien, da auch der Vater ihn begünstigte; ja, er hatte sogar Reiten gelernt, um sie auf ihren Spazierritten begleiten zu können. Trotz alledem aber war das entscheidende Wort, auf welches Arabella zu warten schien, noch immer nicht gefallen, und die Freunde des Hauses gaben häufig ihrer Verwunderung Ausdruck über die ungewohnte Geduld des verwöhnten Mädchens, die in früheren Zeiten jeden unbequem gewordenen Anbeter wie ein abgebrauchtes Spielzeug bei Seite warf. Vielleicht aber war es gerade diese bei aller Freundlichkeit und Aufmerksamkeit doch bemerkdare Zurückhaltung Felix', die das an Huldigungen und Schmeicheleien übersättigte Mädchen für ihn einnahm und sie so geduldig ihm gegenüder machte. (Fortsetzung folgt.) tunge auf sich warten lassen wird. Se Whosue Beyanvelt wurbr und schiuz venfrisen. di guust goivriung der coten Sache wirken werde. Rheinland und Westfalen. Elberfeld, 30. Nov. In der gestrigen StadtverordnetenVersammlung wurde der Kredit für die Einlegung eines zweiten Druckrohres von der Pumpstation des Elderfelder Wasserwerks am Rhein bei Benrath bis Bolthausen bewilligt. — Einem hiesigen Fuhrwerk sprang in Gräfrath ein Wagenrad ab, die Pferde scheuten, der Kutscher stürzte von seinem Sitze, wurde überfahren und erlitt schwere Verletzungen. Barmen, 30 Nov. Beim hiesigen Landwehr=BezirksCommando soll am 1. April k. J. ein zweiter Stabsoffizier angestellt werden, weil die Vermehrung der Arbeiten die Erledigung durch den Commandeur allein nicht mehr ermöglicht. Auch dem Bezirks=Commando in Dortmund wird mit demselben Zeitraum ein zweiter Stadsoffizier beigegeben werden. Die Militärbehörde hätte der Theilung der Bezirke den Vorzug gegeben, wenn es die lokalen Verhältnisse gestatteten. Dagegen sollen, wie die „Barm. Zig.“ schreibt, die Landwehr=Bezirke Bochum und Gräfrath am 1. Aptil k. J. in je zwei Bezirke getheilt werden. — 30. Nov. Vor einiger Zeit wurde in den hiesigen Wirthschaften eine polizeiliche Revision der Bierdruckapparate vorgenommen, und eine große Anzahl Wirthe, etwa 400, erhielten Strasmandate in einer Gesammthöhe von etwa 6000 Mk., weil die Anlagen der Bierdruckapparate nicht den Vorschriften der neuen Polizeiverordnung vom 1. April 1891 entsprachen. Nun bestimmt aber§ 9 Absatz 2 dieser Verordnung, daß von den zuständigen Landräthen und Oberbürgermeistern die Benutzung der vorhandenen Apparate, sofern dieselben bereits am 1. April 1891 in Gebrauch waren und den Anforderungen der Polizeiverordnung vom 12. November 1880 entsprechen, bis zum 1. Juli 1893 gestattet werden kann; deshald mußten die Wirthe in dem Glauben sein, die Revisionen würden noch nach Maßgabe der ältern Verordnung stattfinden. In Folge des unerwarteten Vorgehens der Polizei bemächtigte sich der Wirthe eine leicht erklärliche Erregung; der Brauer= und Wirtheverein berief eine Versammlung seiner Mitglieder ein, in welcher beschlossen wurde, eine Kommission an den Oberbürgermeister zu senden. Ja einer gestern einberufenen Versamm'ung stattete ein Mitglied der Kommission den Bericht über die Unterredung mit dem Oberbürgermeister ab. Der Oberbürgermeister habe angeordnet, alle noch nicht rechtskräftigen zu Unrecht verhängten Strafmandate zurück zu ziehen und einer genauen Prüsung zu unterwerfen. Ferner wurde der Polizeiinspektor beauftragt, mit dem Amtsgericht in Unterhandlung zu treten, um die bereits rechtskräftig gewordenen Strafmandate in ihren früheren Stand zu versetzen. — Herr Heinrich Bölhoff sen. feiert am Sonntag seinen 70. Geburtstag und blickt gleichzeitig auf eine 45jährige Thätigkeit als Gesangvereinsdirektor zurück. Sechs Vereine von Barmen und Umgegend, die in ihm ihren Leiter verehren, veranstalten aus diesem Anlaß im Centralhotel ein Gesangfest, an dem sich auch die Ronsdorfer„Union“ unter Direktion des Herrn Heinr. Bölhoff jr betheiligt. Lennep, 29. Nov. Das Stadtverordneten=Kollegium hat die Angelegenheit des Baues einer Thalsperre im Panzer thal vorerst vertagt. Es soll zunächst nur ein kleiner Sammel= teich von 800 Kubikmetern hergestellt werden. Düsseldorf, 30. Nov. Der Provinzial=Ausschuß hat, wie der hiesige„Gen.=Anz.“ meldet, auf Grund des§ 10 des Reglements über Gewährung von Entschädigungen für polizeilich angeordnete Tödtung rotzkranker Pferde u. s. w. und lungenkranken Rindviehs vom 2. Juli 1891 beschlossen, für das Rechnungsjahr 1893/94 wiederum die dreifache Abgabe für Pferde, Fohlen, Esel, Maulesel und Maulthiere, also 30 Pfg. für jedes Stück und die einfache für Rindvieh oder 5 Pfg. für das Stück zu erheben. — 30. Nov. Schon wieder müssen wir von einer ruchlosen That Nachricht geben. Der Togelöhner von Stuivenberg überfiel seine im Bett liegende Frau und schlug ihr mit einem Ofendeckel buchstäblich den Schädel ein. Die schrecklich zugerichtete Frau wurde in's Kloster gebracht, wo sie hoffnungslos daniederliegt. Da van Stuwenberg(nach dem„D. G.=A.“) schon vor einigen Tagen geäußert hatte, er werde seine Frau umbringen— und wenn der Kopf auch abgehe— so liegt die Annahme sehr nahe, daß man es hier mit einem überlegten Mordversuch zu thun hat. Aachen, 29. Nov. Vier Postbeamte wurden heute verurtheilt, und zwar ein Posthülfsbote aus Bank vom Schwurgericht wegen zweier Unterschlagungen zu neun Monaten Gefängniß, von der Strafkammer ein Postaehülfe aus Malmedy wegen zweier Unterschlagungen zu vier Monaten Gefängniß und zwei Postunterbeamten wegen Wegnahme von Briefmarken auf zu hoch frankierten Sendungen zu je 3 Monaten G fängniß. (Westd. Allg. Ztg.) Frankkort a. M.; 19. Non. Dos Bonkhon u# von Rothschild& Söhne hat jetzt gegen mehrere##### Prozeß Jäger Verurtheilten, darunter auch gegen Hensz„ prozesse anhängig gemacht. Der Zweck dieser Maßreges sein, bezüglich der einzelnen Beklagten, bei denen man n###### daß sie von den noch nicht zur Stelle geschafften 2,### Mark größere Beträge hinter sich haben, über jene Verans## sich durch den Offenbarungseid Gewißheit zu verschaffen. Maßregel von Erfolg sein wird erscheint fraglich, da di, 3.58 tirten schwetlich freiwillig den Offenbarungseid leisten zur Ableistung dieses Eides vorläufig nicht gezwungen können, da sie eben bereits in Haft sind. Frühestens nach ihrer Freilassung gezwungen werden können. Als Zerz, den einzelnen Prozessen wird wohl in erster Linie Rudolf 9#.— benannt werden. 042 Mannheim, 30. Non. Der Maurer Walter von Soign stieß an einem hiesigen Neubau den Maurer Höhnle von 6; heim nach einem Wortwechsel von dem drei Stockwerk hoben G.= herab. Höhnle blieb sofort todt, Walter ist verhaftet. (Ein Pistolenduell) hat in der Nähe Leipzigs zua zwei Medizinern stattgefunden, bei dem einer der Duellanten dem Platze blieb. Das alte Lied! In einem Casé mit un licher Bedienung begegneten sich die Männer, der praktische 3. Fritz Reinhold Przyrembel aus Pitschen in Oberschlesien und# cand. med. Balack zum ersten Male. Wegen einer der 2es. rinnen kamen Beide in Wortwechsel, und die Folge war gn### stolenduell unter den schärfsten Bedingungen, das gestern#### Wolde bei Gantsch zum Austrag kam und, wie gesagt, tief tram, endete. Auf 10 Schritte Distanz nahmen die Gegner Aufstellun, Zwei Schüsse krachten. Balack blied unversehrt, Przyrembel a## der links schoß, drach mit einem Schusse in der linken Lunge sa, bend zusammen. Auf das Tiefste erschüttert kniete der aus „Ehrenhandel“ lebend hervorgegangene Balack an der Seu## nach wenig Minuten Todten, dann ging er hin und stellte s## selbst dem Gericht. (Die Influenza) tritt in Berlin wieder auf. G#### bereits mehrere sehr schwere Fälle vorgekommen. Sparkasse der Stadt Solingen. Abschluß pro Monai Novdr. 1892. Bestand an Einlagen am 31. Oktober 1892 Hierzu an Einlagen pro Nov. 1892 Sa. Ab Rückzahlungen pro November 1892 M. Pfg. 10 408 101. 79 422 356. 55 10 830458. 34 221 575. 76 Bleibt Einlagebestand am 30. Novdr. 1892 10 608 882. 58 Spar=Einlagen werden ohne Rücksicht auf den Wohnort des Einlegers in dem Büreau des Herrn Rendanten Bongs(Dorperstraße 43) angenommen. An Zinsen werden nach § 3 der Statuten 4% resp. 3½% vergütet. Ein= und Auszahlungen bei der Sparkasse finden täglich von 9—12 Uhr Vormittags und von 2½—5½ Uhr Nachmittags statt. Die Sparkasse bleibt Samstag Nachmittags, sowie den letzten Wochentag eines jeden Monats geschlossen. Solingen, den 30. November 1892. Die Sparkassen=Verwaltung. Sparkasse in Wald. Bestand an Einlagen am 1. Dez. 1892 2129793 Mk. 28 Pfg. Einlagen im Monat November 88 170„ 11„ Sa. 2217963 Mk. 39 Pfg. Ab Rückzahlungen 83 657„ 82„ Bleibt Bestand an Einlagen am 1. Dez 1892„ 2134 305 Mk. 57 Pfg. Jede Summe, von 3 Mark an, wird angenommen.— Die Einlagen werden mit 4 resp. 3½% verzinst.— Die eingelegten Summen können ganz oder theilweise nach erfolgter Kündigung nebst den Zinsen stets zurückgenommen werden: bei 1 bis 30 Mark sogleich, bei 30 bis 150 M. nach 8 Tagen, bei 150 bis 300 Mk. nach 14 Tagen, bei 300 bis 500 Mk. nach 1 Monat, bei 500 bis 1500 Mk. nach 2 Monaten, bei 1500 bis 3000 Mk. nach 3 Monaten, bei 3000 bis 5000 Mk. nach 6 Monaten. Alle Ein= und Auszahlungen erfolgen in der Wohnung des Rendanten Herrn Engels zu Wald, Altenhoferstr. Nr. 18a, bei dem auch etwaige Anträge auf Darlehen anzubringen sind. Wald, den 1. Dezember 1892. Die Sparkassen=Verwaltung. Ein Geselle zum eingesteckten MesserEin Grstür reiden, welcher selbstständig arbeiten kann, auf sofort gesucht. Naderes in der Expedition. (Sehr freundl. möbl. Zimmer mit Fruhstück in der Näbe des Amtsgerichts (Florastraße 78) zu vermiethen. In unserer ernsten Zeit int es für jeden Patrioten gedieterische Pflicht. sich über die innerpolitische Lage fortgesetzt zuverlässig unterrichtet zu halten. Das geeignetste Blatt hierzu int die täglich in Köln erscheinende Westbeuischr Augrmrtar Grilung (Herausgeber Dr. Hans Kleser) die entschiedenste Gegnerin des„neuen Kurses“ und seiner verfehlten un verderblichen Maßregeln. Man bestelle um Inhalt und Richtung kennen zu lernen, ein Probe=Abonnement für den Monat Dezember bei der nächstbelegenen Postanstalt für nur 1 Mark. Post=Zeitungspreisliste(Nachtrag 9) Nr. 68174.