* — Früher unter dem Titel: Bergisches Volks-Blatt. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feier140 tage. Preis pro Quartal in der Expedition 1 M. 75 Pfg. 4. auf allen K. Postanstalten 2 M. Für die Redaktion verantwortlich: Rudolf Westphal in Solingen. Vonnerstag, Er. Juni 1889. Druck u. Verlag von Alb. Pfeiffer, Solingen. InsertionsGebübren für eine Lspaltige Petitzeile 10 Pfg. Sämmt. 41. Jahra liche Anzeigen der„Solinger Zeitung" geben odne Mebrberechnung in die„Gräfrather Zeitung" über. Bestellungen auf das 3. Vierteljahr dss. Bl. (M. 1.75 in der Expedition, M. 2,— beim Postbezug) werden baldigst erbeten. Neu eintretende Abonnenten erhalten die bis Ende dss. Mts. erscheinenden Nummern unentgeltlich. Deutschland. Der Aufenthalt des Kaisers Wilhelm in Dresden anläßlich der diesjährigen großen Manöver des sächsischen Armeekorps soll sich auf fünf Tage erstrecken. Der Kaiser nimmt im Residenzschlosse Quartier und bezieht dieselben prächtig ausgestatteten Gemächer, die er zur Wettin=Feier bewohnte. Der Kaiser hat den bei der Bekämpfung der Arbeiterunruhen im schlesischen Kohlenrevier verwendeten Truppen durch besondere Kabinetsordre seine Zufriedenheit über gute Haltung und besonnenes Auftreten ausgesprochen. Der Fackelzug, der am Dienstag Abend von der Stuttgarter Bürgerschaft veranstaltet wurde, und an dem sich zehntausend Personen betheiligten, kam um halb 10 Uhr im Schloßhof an, um die königliche Familie und ihre hohen Gäste, darunter das Kaiserpaar, zu begrüßen. Ueber eine Stunde währte der Vorbeimarsch. Der König verlieh der Kaiserin den Olga=Orden. Das Kaiserpaar begab sich gestern Abend nach dem Besuch des königlichen Gartenfestes auf der Wilhelma und dem Rosenstein von dort an den Bahnhof in Cannstatt, woum 7 Uhr 10 Min. die Abfahrt nach Sigmaringen stattfand. Der Kaiser hat dem würtembergischen Ministerpräsidenten Dr. Frhrn. v. Mittnacht den Schwarzen Adler=Orden verliehen. Aus zuverlässiger Quelle wird der„Köln. Ztg.“ gemeldet, daß mit großer Wahrscheinlichkeit ein Besuch des Kaisers und der Kaiserin von Deutschland bei den italienischen Majestäten im Herbst zu erwarten ist. Der Besuch soll nach den Kaisermanövern erfolgen, und zwar voraussichtlich in Monza, wo alsdann die, italienischen Herrschaften sich aufhalten werden. Von dort aus würden dann der Kaiser und die Kaiserin sich in einem italienischen Hafen, vielleicht in Neapel, einschiffen, um mit einem deutschen Geschwader nach Athen zu fahren und dort am 6 Oktober an der Hochzeit des Kronprinzen von Griechenland mit der Prinzessin Sophie von Preußen theilzunehmen. Ein Besuch Roms soll bisher nicht in Aussicht genommen sein. Die Kaiserm wird in Kissingen morgen früh gegen 8 Uhr von Stuttgart kommend erwartet. Die kaiserlichen Prinzen werden erst am Samstag Morgen eintreffen. Die deutschen Schlosser haben dem Prinzen Friedrich Leopold zu seiner Vermählung eine Glückwunschadresse gewidmet, in welcher auch mit Dank und Freude der Annahme der Ehrenmeisterschaft der Schlosser Seitens des Prinzen Erwähnung gethan ist. Ferner beabsichtigt man, ein Hochzeitsangebinde, bestehend in einer Auswahl preisgekrönter Ausstattungsstücke, für das hohe Paar anzukaufen. Der Großfürst=Thronfolger von Rußland ist durch Berlin durchgereist, ohne dem Kaiser seine Aufwartung zu Gesucht und gefunden. Roman von Victor Redeliffe. (Fortsetzung.)(14 „Wer sind Sie, mein Herr?“ fragte der Leichenbeschauer. „Ernst Darlin, Beamter der Polizeiagentur Turple und Komp.“ Carleton wurde noch blässer, als die magnetischen Blicke des Detektivs sich momenton auf ihn richteten, und die ruhige, klangvolle Stimme, welche einen fremdländischen Accent verrieth, erfüllte ihn mit Bangen. Wie war ihm doch Diese Augen gemahnten ihn an ein Weib, das er vor Jahren als Telegraphistin gekannt, und die Stimme verrieth eine auffallende Aehnlichkeit mit derjenigen seiner Gefährtin, der Schauspielerin in der Droschke am verwichenen Abend.“ „Muth, Muth!“ flüsterte er seinem bebenden Herzen zu,„es ist lediglich ein ehrgeiziger Polizeibeamter, den mein aufgeregtes Gehirn zu einer geheimnißvollen bedeutsamen Person aufzubauschen versucht... Dumiaes Zeug!“ Worauf gründen Sie diese so seltsame Behauptung?“ fragte der Leichenbeschauer. „Auf die triftigsten Gründe, die es gibt," versetzte Darlin mit scharfer Betonung. Der Leichenbeschauer wandte sich an Guy Carleton: „Wie denken Sie über diese Behauptung, Herr Carleton?“ „Ich finde dieselbe sehr absurd,“ erwiderte der Angeredete mit überlegenem, ungläubigem Lächeln.„Sollte sich mndeß der entfernteste Verdacht ergeben, daß Fairchild von Mörderhand gefallen sei, müßte demselben bis auf den Orund nachgeforscht werden. Das erheischt meinerseits die enige Freunoschaft, in welcher ich zu meinem verstorbenen Kompagnon gestanden.“ „So geschehe es!“„ Larleion zuckte bei diesen Worten, die Warun leise aber entschieden aussprach, zusammen. Waren sie als eine vericte Drohung allein für sein Ohr bestimmt, oder waren s* auch von den Andern gehört worden? Wahrscheinlich ch“, denn der Leichenbeschauer fuhr, ohne die Unterbrechung “ beachten, fort:„Meine Herren, die neue Phase, in welche 7: Sache zu treten scheint, erheischt eine andere Prozedur, is wir uns ursprünglich zur Richtschnur nahmen. Wir beiden demgemäß einen ruchlosen Ueberfall als vorhanden machen, während der König von Griechenland, der mit ihm in demselben Zuge ankam, ausstieg und sich kurze Zeit daselbst aufhielt. Diese Thatsache findet folgende beruhigende Erklärung. Am Berliner Hofe fanden gerade die Hochzeitsfeierlichkeiten statt, und da zu diesen der Thronfolger vermuthlich nicht eingeladen war, so kann kaum etwas Auffälliges darin gefunden werden, daß er durchreiste, zumal da er wußte, daß er den Kaiser später in Stuttgart treffen würde. Bei dem Könige von Griechenland lag die Sache anders, da er durch die Verlobung seines Sohnes mit der Schwester des Kaisers zu dem letzteren in ein nahes verwandtschaftliches Verhältniß getreten ist. Die Braut des Erbprinzen Wilhelm von Hohenzollern, Prinzessin Maria Theresia von Bourbon, ist am Dienstag Nachmittag in Sigmaringen eingetroffen. Sie wurde von der fürstlichen Familie, der Königin von Sachsen, den dadischen, bairischen, sächsischen und belgischen Prinzen und Prinzessinnen empfangen. Es ist, wie die„Rh.=W. Ztg.“ schreibt, vielfach aufgefallen, daß die Prinzessin Heinrich von Preußen, trotzdem sie sich der besten Gesundheit erfreut, ihren Gemahl nicht zu den Berliner Hochzeitsfestlichkeiten begleitet hat, sondern in Kiel geblieben ist. Die Prinzessin wird dagegen Kiel verlassen und sich nach Darmstadt begeben, bevor der Kaiser Ende dieses Monats in Kiel eintreffen wird. Es kann nicht ausbleiben, daß dies besprochen und mit der Thatsache in Verbindung gebracht wird, daß der Kaiser trotz mehrfacher Ankündigungen dem Großherzoge von Hessen noch immer keinen Gegenbesuch abgestattet hat. Es scheint demnach, daß die schon früher von der Oeffentlichkeit bemerkte Spannung noch immer nicht ganz gehoben ist. Der Kaiser ist in Stuttgart mit dem Großherzoge von Hessen zusammengetroffen. Vielleicht hat eine abermalige mündliche Aussprache der beiden Fürsten eine Beseitigung der bedauerlichen Verstimmung herbeigeführt. Bei den Hochzeitsfeierlichkeiten in Berlin traten die neuen Uniformen für die Reichsbeamten mit ihrer reichen Goldstickerei hervor. Die anwesenden Staatssekretäre, soweit sie nicht Staatsminister= und Militär= oder Marineuniform trugen, erschienen in der neuen Uniform, ebenso auch eine Anzahl von Räthen erster und zweiter Klasse aus den Reichsämtern. Bei dieser Gelegenheit verlautet, der„Kr.=Ztg. zufolge, auch, daß die Verordnung über die Aenderung der Uniformen für die preußischen Beamten abgeschlossen ist. Gegen frühere Angaben ist hierin insofern eine Aenderung erfolgt, daß die Kniehosen nicht eingeführt werden, sondern ebenso, wie bei den Reichsbeamten lange weiße Beinkleider getragen werden sollen. Der Minister des Innern läßt zur Zeit Erhebungen darüber anstellen, ob nicht in den durch ihre Lage Ueberschwemmungen ausgesetzten Orten die Errichtung freiwilliger Wasserwehren und deren Ausrüstung mit einer ausreichenden Zahl von Booten empfehlenswerth sei. Veranlaßt ist dieses Vorgehen, nach der„Frif. Ztg., durch den Umstand, daß bei der letzten großen Ueberschwemmung Rettungsboote weder in hinreichender Zahl, noch schnell genug ansehen müssen, bis das Gegentheil festgestellt ist. Zu diesem Zwecke müssen wir das Resultat der Untersuchung des Wundarztes prüfen.“ Diese Person, welche die Wunde oberflächlich untersucht und keine Spur von Gewaltthätigkeiten an dem Körper des Verschiedenen entdeckt hatte, bestätigte, daß der Tod augenblicklich infolge einer Verletzung an der Stirn durch eine Kugel eingetreten wäre, die der Größe nach wahrscheinlich aus dem Laufe des Revolvers geschossen worden sei, mit welchem man den Todten in der Hand vorgefunden hätte. Dann gab der Thürschließer Baker sein Zeugniß zu Protokoll, aus welchem erhellte, daß er in der Nacht keinen Schuß fallen gehört und den Todten zuletzt am vorherigen Abend gegen acht Uhr gesehen hätte. Er schielte, während er sprach, anscheinend etwas ängstlich nach dem Detektiv und dann nach Carleton hinüber. Er hätte, fügte er schließlich hinzu, den Leichnam des Morgens in der Frühe genau so vorgesunden, wie der Leichenbeschauer ihn jetzt vor sich sähe. „Jetzt würden wir die Beweise des Detektivs zu prüfen haben, äußerte der Leichenbeschauer mit wichtiger Miene. „Wollen Sie uns gefälligst Ihre Wahrnehmungen in dieser Angelegenheit kurz und bündig mittheilen, Herr Darlin?“ Der jugendliche Detektiv entsprach sogleich dieser Aufforderung und führte zur Begründung seiner Ansicht die Blutflecken auf dem Teppich an, welche bis zum Gewölbe führten, woselbst ganze Blutrinnen auf dem Fußboden anzutreffen waren. Er erwähnte indeß weder des Packets, welches er im Gewölbe gefunden, noch der mit Blut geschriebenen Worte an der Wand. Ersteres beabsichtigte er zu Sonderzwecken zu verwenden, von letzterm konnte die Jury sich selbst überzeugen. „In Betreff des Gewölbes dort oben möchte ich beantragen, daß dasselbe nicht nur von Herrn Fairchild's Kompagnon, sondern auch Seitens der Jury besichtigt werden möchte. Ich werde Ihnen leuchten, Herr Carleton, während Sie hinaufsteigen.“ Carleion diß sich bei dieser Aufforderung in die Lippen, aber nach Lage der Sache konnte er nicht umhin, derselben zu entsprechen. Der Detektiv stieß, als sie die Leiter erklommen hatten, die Fallthür auf und beide Männer betraten das Gewölbe. „Kommen Sie hierher, mein Herr," begann Darlin mit zur Stelle gewesen sind. Man glaubt, in einer ganzen Reihe der gefährdeten Städte die Wasserwehren im Anschluß an die freiwilligen Feuerwehren ins Leben rufen zu können. Dem großherzoglich badischen Gesandten und Bundesbevollmächtigten Frhrn. Marschall v. Bieberstein ist von dem Kaiser als Anerkennung seiner Thätigkeit für die Erledigung der Invaliditäts= und Altersversicherung der Rothe Adlerorden erster Klasse verliehen worden. Der„Reichs=Anzeiger“ veröffentlicht das Gesetz über die Invaliditäts= und Altersversicherung. Der Zeitpunkt, mit welchem das Gesetz ganz oder theilweise in Kraft tritt, wird durch Kaiserliche Verordnung unter Zustimmung des Bundesraths bestimmt. Ausland. Der österreichische Minister des Auswärtigen, Graf Kalnoky, erklärte in seiner Darlegung vor der österreichischen Delegation u. a.: Ich bitte zu glauben, daß ich mir vollkommen der Verantwertung bewußt din, zugleich der Hüter des Friedens, wie der Machtstellung der Monarchie zu sein. Wir müssen die Ruhe, die uns als Großmacht zukommt, bewahren und die günstige Stellung behaupten, die wir eingenommen. Wir haben in dieser unserer Friedenspolitik Allürte, auf die wir volles Vertrauen haben. Das Verhältniß zu Deutschland ist ein so warmes und hat sich in den zehn Jahren seines Bestandes fortdauernd so gestärkt, daß es über jeden Zweifel erhaben ist. Der Freundschaftsbund wird binnen Kurzem durch die Begegnung der beiden Monarchen neu bekräftigt. Mehrere tausend Arbeiter beschlossen in Brünn einstimmig, in sämmtlichen Fabriken für Wollindustrie dreitägig zu kündigen mittlerweile durch ein Komitee mit den Fabrikanten zu unterhandeln und über das Ergebniß am nächsten Montag zu berichten. Sollte das Resultat der Unterhandlungen ungünstig ausfallen, so erfolgt am Montag ein all gemeiner Ausstand von etwa 15000 Arbeitern. Es ist in Brüssel ein Vertreter der russischen Regierung eingetroffen behufs Verhandlungen über eine neue, tausend Millionen Francs betragende Anleihe. Von dem Monser Polizeigericht ist der belgische Regierungsspion Pourbaix zu 15 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. 5 Theilnehmer erhielten je 8 Tage. Am 28. Juni wird sich der Schah Nasr=Eddin in Ostende nach London einschiffen. Baron Hirsch zog seine 50 Millionen=Stiftung für russische Kulturzwecke zurück, angeblich, weil die russische Regierung die daran geknüpften Bedingungen nicht annahm. Rheinisch=Westfälisches. Solingen, den 27. Juni. *— Gestern Nachmittag fand in der hiesigen Schützenburg die Vergantung eines Platzes an der Kaiserstraße zur Errichtung einer Bierhalle statt. Das Letztgebot war 620 Mk. Der Vorstand hat sich jedoch das Recht des schriller Stimme, indem er die Laterne so in die Höhe hob, daß sie das ganze Gewölbe erhellte,„wenn Sie seither in Zweifel gewesen sind, werden Sie dieselben hinfort nicht mehr hegen. Sehen Sie!“ Es entging ihm nicht, daß das Antlitz Carleton's sich entfärdte und ein leises Stöhnen sich seiner Brust entrang, als er die unvollendeten Worte seines Kompagnons las, die das an ihm verübte Verbrechen vollauf bestätigten. Einer Ohnmacht nahe, schwankte er, ein stummer Zeuge seiner eigenen Blutthat, gegen die Mauer, aber er raffte sich gewaltsam aus seiner Lethargie auf und sagte, indem er ein Schaudern affektirte:„Das ist entsetzlich „Sie pflichten also meiner Anschauung bei?“ „Es ist seine Handschrift,“ machte Carleton ausweichend. „Sie sind davon überzeugt?“ Er hatte, während die Jury zur Besichtigung schritt, Zeit gewonnen, seine gewohnte Fassung wieder zu erringen und begab sich auf den Hausflur, um den Thürschließer ehichen. Dieser befand sich am Ende der Halle und beagte sich damit, durch das schmale Erkerfenster auf die Straße hinabzusehen. Er drehte sich erschrogen um, als Carleton ihn auf die Schulter geklopft. „Baker,“ äußerte er, indem er ihn mit durchbohrenden Blicken maß,„Baker,“ was wissen Sie von diesem Morde?“ „Morde!“ wiederholte der Thürhüter mit zitternder Stimme,„hat man wirtlich gefunden, daß ein solcher vorliegt g Ja“ „Ich— ich—. was sollte ich wissen? Ich kann nur wieder tolen, was ich bereits ausgesagt habe. „Sie wissen im Gegentheil viel, wenn nicht alles. Ihr scheues Benehmen verräth Sie. Es ist nicht angebracht, in einer so wichtigen Angelegenheit die Thatsachen zu verhehlen. Das kann dahin führen, daß Sie als Mitangeschuldigter vor die Anklagebank gezogen werden.“ „Ich, um's Himmelswillen!“ rief der Thürhüter beunruhigt aus. „Es verdächtigt Sie bis jetzt ja keiner; aber wir müssen ausfindig machen, wer das Verbrechen begangen hat. Kennen Sie den Mörder?“ Bakr zögerte ersichtlich, ehe er antwortete:„Nein, mein Herr!“ (Fortsetzung folgt.) ** Zuschlags auf 2 Tage vorbehalten. Im Anschluß an diese Vergantung wurde unter dem Vorsitz des Herrn Rechtsanwalt Gerhartz eine außerordentliche Generalversammlung zur Berathung der Hypothek=Angelegenheit abgehalten. Es wurde beschlossen, das Kapital bei der Merscheider Sparkasse in Höhe von 80000 Mk. zu kündigen und ein Kapita! von 100000 M. von der Solinger Sparkasse zu 4¼% zu entnehmen. Es wurde hierbei besonders betont, daß das Kapital bei der Merscheider Sparkasse seit langen Jahren zu 5% und erst seit 2 Jahren zu 4½% stehe, und daß die Merscheider Sparkasse es z. Z. abgelehnt habe, das Kapital, resp. ein höheres zu einem geringeren Zinssatze herzugeben. Die frühere persönliche Verbürgung des Gesammt=Vorstandes für eine Summe von 15, resp. 10000 M. bei der Merscheider Sparkasse fällt durch die Neuaufnahme natürlich weg und ist dadurch Seitens des Vereins einer schon lange auf ihm lastenden Ehrenpflicht genügt worden. — Während der Gerichtsferien, welche, wie bereits mitgetheilt wurde, vom 15. Juli bis zum 15. September dauern, finden am hiesigen Königl. Amtsgerichte 6 ordentliche Schöffengerichtssitzungen statt, und zwar am 18. Juli, am 1., 8., 22., 29. August und am 12. September. — Morgen Abend soll im Hollwea'schen Lokale hierselbst eine Versammlung der Vorstände der hiesigen Feuerwehren, der„Solinger Freiw. Feuerwehr“ und der„Dorver Freiw. Feuerwehr" stattfinden, um die auf die Dauer unabweisbare Frage der Vereinigung, bezw. der Abgrenzung der einzelnen Bezirke der beiden Wehren in Erwägung zu ziehen. — Anmeldungen behufs Herstellung des Anschlusses an die Fernsprecheinrichtung im diesseitigen Industriebezirk müssen spätestens bis zum 1. Juli beim hiesigen Postamt bewirkt sein, falls sie im laufenden Jahre noch Berücksichtigung finden sollen. — Der hiesige Gesangverein„Apollo“ beabsichtigt, am nächsten Sonntag einen Ausflug nach Leichlingen zu machen. 8— Mit Anfang nächster Woche beginnen in dem Bezirk der früheren Gemeinde Dorp die Erstimpfungen; dieselben werden nach den einzelnen Schulbezirken vorgenommen.— 3 bisher in Haft gewesene Personen wurden heute früh in's Königliche Arresthaus zu Elberfeld überführt. — In einer Fabrik am Grünewald wurde gestern ein etwa 100 Fuß tiefer alter Brunnen wieder aufgedeckt und eine Untersuchung desselben vorgenommen. Nachdem man der Vorsicht halber zunächst ein brennendes Licht in die Tiefe hinuntergesenkt hatte und dasselbe nicht erloschen war, glaubte man annehmen zu können, daß unten keine giftigen Gase vorhanden seien. Es wurde nunmehr ein Mann in den Brunnen hinabgelassen, welcher durch Ziehen an einer Leine den Wunsch zu erkennen geben sollte, wieder hinaufgezogen zu werden. Als derselbe jedoch nach kurzer Zeit kein Lebenszeichen von sich gab, wurde man besorgt und zog ihn schleunigst empor. Derselbe war jedoch von dem Einathmen der Stickluft bereits so betäubt, daß er vollständig leblos an's Tageslicht kam. Erst nach anstrengender, etwa 2—2½stündiger Arbeit gelang es, den Mann wieder in's Leben zu rufen. — Bei Herrn Wiedenhöfer am Platz des Herrn Herkersdorf ist gegenwärtig eine Naturseltenheit zu sehen, nämlich eine in der Blüthe stehende, etwa 10 Fuß hohe Yucca, Palmenlilie, Mondblume oder auch Adamsnadel genannt. Diese ausländische Zierpflanze befindet sich bereits seit 25 Jahren in dem Besitze des genannten Herrn und blüht in diesem Sommer zum ersten Male. An dem zwischen 2 bis 3 Fuß hohen Blüthenschaft hängen gegen 200 große, weißlich=gelbe, glockenförmige Blüthen. Viele Besucher haben sich bereits diese nur selten zur Blüthe gelangende Pflanze angesehen, zu deren Besichtigung dem Blumenfreunde anderswo nicht oft Gelegenheit gegeben sein dürfte. — Im Monat Mai d. J. wurden bei dem hiesigen Königl. Amtsgericht 3 Zeichen eingetragen. — Die Betriebsdirectoren der preußischen Staatsbahnen haben folgende auf die Bahnpolizei bezügliche Weisung erhalten: Um den Schwierigkeiten, welche die gleichzeitige Ausübung der polizeilichen Thätigkeit auf dem Gebiete der Eisenbahnen durch die Bahnpolizeibeamten einerseits und die Beamten der allgemeinen Polizei andererseits hervorrufen könnte, zu begegnen, haben die Minister des Innern und der öffentlichen Arbeiten die Anordnung getroffen, daß die Eisenbahn=Polizeiorgane den Beamten der allgemeinen Polizei, welche sich auf dem Bahngebiete zu polizeilichen Maßnahmen veranlaßt sehen sollten, keine Hindernisse in den Weg legen sollen. — Zusammenstellbare Rundfahrkarten sind seit dem 20. ds. auch für das ganze Gebiet der französischen Eisenbahnen zu erhalten. Der Verkauf dieser Karten findet zunächst nur bei den französischen Schalterkassen statt, sodaß die Verwendung durch das Ausland einigermaßen erschwert ist. Bestellungen von auswärts werden jedoch innerhalb 5 Tagen ausgeführt; denselben sind 10 Franken als Bürgschaftsgeld dafür beizufügen, daß das Kartenheft innerhalb 10 Tagen abgeholt wird. Für die französischen Bahnen sind auch Fahrbücher für mehrere Personen zusammen zu erhalten. Die dritte Person zahlt dabei 10, die vierte und jede folgende 25 Procent weniger als die beiden ersten Personen. * Gräfrath, 27. Juni. Zu Foche bei Gräfrath verstarb vor einigen Tagen Herr Friedrich Ehrmann, welcher in den letzten beiden Feldzügen als Gardist mitgekämpft hat und seit dieser Zeit infolge der ausgestandenen Kriegsstrapazen stets leidend gewesen ist. Doch ertrug er sein jahrelanges Siechthum geduldig und ohne Klage. Am Dienstag wurde der Verblichene von den Mitgliedern des Gräfrather Landwehr= und Krieger=Vereins zur letzten Ruhestätte begleitet. Herr Pastor Brukenhaus sprach am Grabe herrliche Worte und wies auf den Lorbeer hin, den sich der Entschlafene im Kampfe für das Vaterland erstritten habe. Drei Salven erschütterten am Schlusse der Leichenfeierlichkeit die Luft. Es war die letzte militärische Ehrenbezeigung Seitens seiner Kameraden, die dem Dahingeschiedenen ein ehrendes Andenken bewahren werden. 27. Juni. Gestern Nachmittag wurde ein Militärpflichtiger verhaftet, der sich seit 2 Jahren in Amerika aufgehalten und sich bis jetzt vor einer Ersatz=Kommission noch nicht gestellt hatte. Derselbe wird heute dem Königl. Landrathsamte, bezw. der Ober=Ersatz=Kommission in Solingen als unsicherer Heerespflichtiger vorgeführt.— Der Knecht eines Ackerers zu Flockertsholz hierselbst wurde beauftragt, in Elberfeld größere Quantitäten Milch zu verkaufen. Er entledigte sich dieses Auftrages, brachte das Fuhrwerk zurück, verschwand aber heimlich mit dem erlösten Gelde, ohne daß man bis jetzt den Verbleib des erst 15 Jahre alten Burschen erfahren konnte. Derselbe wurde vor nicht langer Zeit aus einer Erziehungsanstalt entlassen. Höhscheid, 27. Juni. Ein Ackerer zu Bauermannskulle hatte, laut dem„Ohl. Anz.“, seine Häckselmaschine so gestellt, daß Kinder Zugang zu derselben hatten. Vor einigen Tagen machten sich nun mehrere Kinder mit der Maschine zu schaffen, und das Ende war, daß ein Kind mit der Hand zwischen die Messer kam und hierbei die ersten Glieder von zwei Fingern einbüßte. 4t Wald, 26. Juni. Einem hiesigen Schreinermeister wurden vor einigen Tagen mehrere Handwerksgeräthschaften gestoblen. Der auf einen früheren Gesellen gefallene Verdacht bestätigte sich, da eine bei diesem vorgenommene Haussuchung mehrere Sachen zu Tage förderte. Der Died sieht seiner Strafe entgegen. Ohligs, 27. Juni. Den ärztlichen Bemühungen ist es, wie der„Ohl. Anz. mittheilt, leider nicht gelungen, unserm seit beinahe acht Monaten schwer darniederliegenden Herrn Pfarrer Knipping das erkrankte Bein zu erhalten; dasselbe hat am Montag oberhalb des Knies amputirt werden müssen. — Am verflossenen Samstag, als man zu Auf der Höhe mit dem Aufbau der Karussels beschäftigt war, waren auch eine Anzahl Kinder als Zuschauer dabei. Ein Junge von 6 Jahren, welcher nach Kinderart mehrere Male das Karussel bestiegen, von den beschäftigten Arbeitern aber fortgejagt wurde, stieg abermals auf. Dadurch gerieth ein Arbeiter in Eifer, nahm eine Gabel und stach das Kind derart in den Oberschenkel, daß ärztliche Hülfe in Anspruch genommen werden mußte. — 26. Juni. In einer am Dienstag hierselbst stattgefundenen Bürger=Versammlung, in welcher über die Einholungsfeier des neuen Bürgermeisters, Herrn Trommershausen, berathen wurde, ist beschlossen worden, das neue Stadtoberhaupt mit einem Wagenzuge einzuholen. Vohwinkel wurde als der geeignetste Ort zur Abholung von der Versammlung bezeichnet. Der Wagenzug wird, nach dem„Ohl. Anz.“, am Bahnhofe geordnet und geht über Wald und Gräfrath nach Vohwinkel. Nachdem der Herr Bürgermeister dort in Empfang genommen ist, soll sich der Zug über Gräfrath zurück, dann durch Central und Mangenberg über die Merscheiderstraße bis unterhalb des Bahnhofes bewegen und dann am Festlokale bei Herrn Witte endigen. * Opladen, 27. Juni. Am Dienstag Nachmittag verstarb hierselbst im Alter von 64 Jahren nach langem Leiden der am 1. Mai d. Irs. in den Ruhestand getretene Bürgermeister a. D. Herr Alexander Vetter, welcher der Verwaltung der Bürgermeisterei Opladen 31 Jahre lang mit seltener Pflichttreue vorgestanden hat. Die Trauer ist hier eine allseitige; die Beerdigung ist auf Freitag Vormittag 9¼ Uhr angesetzt. Der Heimgegangene war in Solingen im Jahre 1825 geboren. — 25. Juni. In der heutigen Stadtverordnetensitzung machte der Vorsitzende der Versammlung Mittheilung von dem Ableben des Herrn Bürgermeisters a. D. Vetter. Durch Erheben von den Sitzen wurde das Andenken des Verstorbenen geehrt. Es wurden sodann die 41 eingegangenen Meldungen für die hiesige Bürgermeisterstelle eingehend geprüft und Termin zur Wahl auf Samstag, den 6. Juli, Nachmittags 3 Uhr, anberaumt. * Burg, 28. Juni. In den Tagen vom 30. Juni bis 2. Juli, also vom Sonntag bis Dienstag, wird hier alljährliche Kirmes geseiert werden. Remscheid, 27. Juni. In der Sitzung des hiesigen Stadtverordneten=Kollegiums am Dienstag wurde in zweiter Lesung der Kredit für den Bau eines städtischen Central= schlachthauses bewilligt, sodaß das Projekt nunmehr erfreulicher Weise in das Stadium der Ausführung eintreten kann.— Am Montag Morgen fand man, laut der „Remsch. Ztg., auf dem Geleise des Bahnhofes einen Mann mit verletztem rechten Fuß. Nach seiner Ueberführung in's Krankenhaus ergab sich, daß ihm die Zehen am rechten Fuß vollständig abgefahren waren, sodaß die Amputation des Fußes nothwendig wurde. Der Mann, ein hier arbeitender auswärtiger Zimmerer, soll im betrunkenen Zustande sein Nachtlager auf dem Geleise aufgesucht haben. Elberfeld, 27. Juni. Das hiesige Schöffengericht verurtheilte den verantwortlichen Redakteur der„Freien Presse“ wegen Beleidigung eines Wirthes zu Gräfrath zu 20 Mark und wegen Beleidigung eines Gräfrather Gendarmen zu 100 Mark Geldbuße, event. zu einer Gefängnißstrafe von 24 Tagen. Der inkriminirte Artikel behandelte, der„Elbf. Ztg. zufolge, die gewalisame Entfernung eines Sozialdemokraten aus der betreffenden Wirthschaft. Düsseldorf, 26. Juni. Die„D. Vztg. meldet: Ein hiesiger Cigarrenfabrikant versendet die Aufforderung zu einer Wettbewerbung um die Auffindung eines guten deutschen Wortes für Cigarre. Jeder Bewerber darf drei Vorschläge machen, ein Ausschuß stellt die besten Vorschläge sämmtlicher Bewerber wieder zur engeren Wahl. Die Preise betragen 100, 80, 60, 40, 30, 20 Mark. — 26. Juni. Der Provinzial=Ausschuß wird in der ersten Hälfte des Juli hier zusammentreten. Die Kaiserdenkmal=Angelegenheit wird voraussichtlich noch nicht zur Berathung kommen.— Der in der vergangenen Woche wegen Sittlichkeitsverbrechens zur Haft gebrachte Wirth aus Flehe hat, wie der„Düss. Anz. meldet, seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Neuß, 26. Juni. Die feste Rheinbrücke bei Hamm wurde am Montag einer Probe unterzogen; 6 verkoppelte schwere Maschinen und eine Anzahl beladener Kohlenwagen fuhren gleichzeitig auf die beiden Bahngeleise der Brücke und machten dort Halt. Es wurde hierdurch die größte Belastung der Brücke herbeigeführt und ihre Wirkung auf die Bogen constatirt. Die Probe fiel, wie die„Neuß. Ztg.“ hört, sehr günstig aus. Godesberg, 26. Juni. Der Verein rheinischer Städte wird seine nächste Sitzung am Freitag, den 28. Juni, Vormittags 11 Uhr, im Hotel zum Adler hier abhalten. Auf der Tagesordnung steht als einziger Punkt: Praktisches in Bezug auf die Verwaltungsgesetze. Koblenz, 26. Juni. An unserer Stadt ist ein bedeutendes Verschönerungswerk vollzogen worden. Das Mainzer Thor, welches den Hauptverkehr von der inneren Stadt nach den Rheinanlagen und dem Villenviertel vor der Stadt überleitete, ist niedergelegt worden und an seiner Stelle eine breite freie Straße durch die alten Festungsbauten gebahnt. Biebrich, 26. Juni. Einen nicht geringen Schrecken hatten am Sonntag Abend die mit dem Rad=Dampfer Hessische Ludwigsbahn I.“ zahlreich zurückehrenden g. flügler von hier, Mainz und anderen Orten auszus. Das Schiff stieß nämlich mit dem Schraubenboot 2%. graph“ zusammen und wurde schwer beschädigt. Glück war das Leck über dem Wasserspiegel, sodaß z., Boot nach Mainz gebracht werden konnte. Der##“ graph“ ist nur leicht beschädigt. s:„Lele, Essen, 26. Juni. Wie verlautet, soll hierselbs Versammlung der Bergwerkseigenthümer tagen der Antrag Schröders auf einen Generolparden für gg. noch ausstehenden Bergarbeiter zur Berathung kommen sen Longerich, 26. Jumi. Auf einem Felde bei Weiler am Samstag bei der Verbrennung von Unkraut das“ jährige Töchterchen eines Landwirths von den### ergriffen worden und zu Tode gekommen. Vsstungz Trier, 25. Juni. In den Steinbrüchen bei Bienwurde von einem hiesigen Schieferdeckergesellen ein Steinadler aus einem dort befindlichen Neste geholt Hagen, 26. Juni. Eine merkwürdige Unterschl beging im April d. I der Betriebssekretär F. Edinge hier, der sich deshalb vor dem Schwurgericht zu worten hatte. In der königl. Eisenbahn=Werkstätte Witten werden die Abfälle(Drehspäne) gesammelt Waggonweise als Schrot verkauft. Dem Kaufmann zu Hagen waren die Preise zu hoch, und er stellte das Ansinnen, ihm die Abfälle billiger zu besorgen. Lang, sträubte sich E. gegen das wiederholte Ansinnen des a# aber schließlich sandte er ihm doch 30.000 Kil. Schrot erhielt für 1000 Kil. 28 Mark. Das Geld steckte er seine eigene Tasche. Die Sache kam dadurch heraus, das G., der sich jetzt in einer Heilanstalt befindet, in einen Anfall von Geistesstörung selbst die Anzeige machte. 6 wurde zu anderthalb Jahren Gefängniß verurtheilt. Dortmund, 25. Juni. Der Gebrauch, bei Bezahlung von Rechnungen durch Postanweisungen 20 Pfa, abzuziehen, ist einem hiesigen Geschäftsmanne theuer ae worden. Er hatte auch 20 Pfg. abgezogen, der Empfänger forderte aber den ihm zukommenden Betrag von 3 Mark 30 Pfg. voll; es kam zur Klage, und nun hat, wie die „D. Z.“ mittheilt, der Verklagte 19 Mark 60 Pfg. Kosten zu zahlen. 6 44 Vermischtes. Bingen. Bei einem Neubau in der Mainzerstraße entstand ein Erdrutsch; ein Arbeiter blieb todt, und zwai wurden schwer verletzt. Nürnberg. Der Zustand des Erzbischofs von Ba#berg hat eine bedenkliche Wendung genommen. In Akbarpore, Indien, brach, wie in der gestrigen Nummer bereits gemeldet wurde, bei einer Hochzeitsfeir Feuer aus, welches 150 Männern, Frauen und Kinden das Leben kostete. Die Flammen versperrten, so heißt es## einem Bericht, den Ausgang des Hauses, und der Frauen und Kinder bemächtigte sich eine sinnlose Panik. Der Vater des Bräutigams hatte die Geistesgegenwart, seinen Sohn und die Braut aus der Menge herauszureißen, sie auf's Dach zu führen und sie dann an einem Seile hinab. zulassen. Da erinnerte sich der Mann, daß er 150 Rupien im Hause gelassen hatte. Er eilte zurück und sand den Sack auch wirklich; als er aber den Ausgang zu gewinnen suchte, klammerten sich die Frauen an ihn und flehten, er möge sie retten. Die Folge war, daß er zu Boden gerissen wurde. Als das Feuer ausgetobt hatte, fand man an der Stelle einen wirren Haufen verkohlter Leichname. (Der Herausgeber eines Blattes) in Indiana wendet sich mit den Worten an das Publikum:„Wenn Sie irgend etwas wissen, was zu wissen interessant ist, und was wir eigentlich wissen sollten, und von dem Sie wissen, daß wir es nicht wissen— bitte, lassen Sie es uns wissen!“ (Goethe's Todesanzeige.) Einen interessanten Beitrag zur Goethekunde bringt das zweite Heft der„Berichte des Freien Deutschen Hochstiftes 1889“ nämlich eme photographische Nachbildung der Todesanzeige Goethes. Sie hat die Größe einer gewöhnlichen zweispaltigen Zeitungs annonce. Der Text lautet: Gestern Vormittags hald Uhr starb mein geliebter Schwiegervater, der Großherzogl Sächsische wirkliche Geheime Rath und Staatsminister hann Wolfgang von Goethe, nach kurzem Krankseyn, an Stickfluß in Folge eines nervös gewordenen Katarrhalfiedert. Geisteskräftig und liebevoll bis zum letzten Hauche, er von uns im drei und achtzigsten Lebensjahre. Weimat, 23. März 1832. Ottilie von Goethe, geb. von Pogwish, zugleich im Namen meiner drei Kinder, Walther, Wolf und Alma von Goethe. (Kündigung) 4=proc. Eisenbahn=Anleihescheine. Der Finanzminister kündigt jetzt die 4=procentigen Köln=Mindemt Eisenbahn=Anleihescheine V. Ausgabe vom 17. Septemde 1862 und die 4 procentigen Rheinischen Eisenbahn=Anleite scheine I. und II. Reihe vom 2. August 1858 und 20 November 1860 bezw. vom 30. December 1861 und 2. Februar 1864 zur Rückzahlung zum Nennwerth an* Januar 1890, soweit nicht deren Inhaber auf den durc die Bekanntmachung vom 1. April d. I. angebotenen ur tausch gegen 3½procentige Consols rechtzeitig eingegangen r (Der bekannte General v. Z.)— s0 T. R.“ ein Offizier aus seinen Erinnerungen— liebte 9, den Muth seiner Untergebenen in eigenthümlicher Wist auf die Probe zu stellen; hiervon einige Beispiele.“ einer Turnbesichtigung mußten alle Lieutenants über““ Kasten springen; zum Schluß wurde der Hechtsprung(e den quergestellten, vier Einsätze hohen Kasten, wodet“ Springende von einem Bereitstehenden aufgefangen wit“ muß) gezeigt. General v. Z. war zwar befriedigt, äußen jedoch, er wolle diesen Sprung sehen, ohne bos“ Springende gehalten werde.„Versuchen Sie es enut sagte er zum Lieutenant v. H.„Erzellenz, ern“ dieser,„dann werde ich vermuthlich das Genick brechet, worauf v. Z, barsch rief:„Das macht nichts.“ Muit“ g verachtung machte v. H. hierauf den Sprung, er“: General eilte im letzten Augenblick herbei, um ihn zu 90t; Beide flogen in den Sand. Als v. Z. sich wieder“sagg hatte, sagte er gelassen:„Na, sehen Sie, daß es 9e7; zuz ich glaube, der Sprung paßt besser für's Wasser, als Land.“— Im September 1870 erschien er eines Tages Fuß bei einer Feldwache vor Metz. Der Lieutenant müh“ ihn bis zum äußersten Posten führen, wo er alle motth Fragen stellte. Schließlich fragte er:„Wo steht der sig französische Posten?“ Die Antwort lautete:„Dort“# Waldecke.“ Der General sragte weiter:„Wie wenl“ bis dahin?“ Antwort:„Dreihundert Schritte.“—„Schreiten Sie es einmal ab.“ herrschte er den Lieutenant an. Dieser besann sich nicht lange und marschirte strammen Schrittes auerfeldein auf den französischen Posten los, laut zählend: Eins, zwei, drei u.s.w. Beim zwanzigsten Schritt rief v. Z. ihn zurück, indem er lachend bemerkte:„Na, Ihre Schätzung scheint richtig zu sein.“— Da man diese Eigenart des Generals kannte, strebte Mancher danach, ihn prompt zu bedienen. Einmal wollte er in einer kleinen Garnison ein Bataillon im Schwimmen besichtigen. Der dicke Major K., an der Spitze seines Offizierkorps, begrüßte ihn, als er die Rampe der Badeanstalt betrat. Aergerlich rief sofort v. Z: „Ich hätte gewünscht auch einige Ihrer Herren Officiere im Badeanzug zu sehen; die Herren sollten mit gutem Beispiel vorangehen. Salutirend rief Major K. mit lauter Stimme: „Mir nach, meine Herren!“ Dabei stürzte er sich in voller Uniform kopfüber in's Wasser, sämmtliche Officiere aber in wilder Jagd hinterher, sodaß General v. Z. über und über naß wurde. Viele Köpfe tauchten wieder auf und noch mehr starke Arme setzten den Major K. mit einem Ruck an's Land. Der starke Herr sprang rasch auf die Füße, stellte sich vor den General, stramm und triefend, und sprach keck:„Befehlen Euer Excellenz vielleicht auch ein Bad?“—„Danke,“ erwiderte dieser,„bin schon naß, kann übrigens schwimmen, Sie, Herr Major, aber wohl nicht, wie ich zu meiner Freude gesehen habe!“ (Wenn man Pech haben soll.) Dieser Tage sollte bei einer Witwe in Frankfurt u. M, die zur Zahlung von 5000 M. verurtheilt worden war, die Pfändung vorgenommen werden. Die Frau erklärte, außer den wenigen in der Wohnung befindlichen Möbeln nichts zu besitzen, und thatsächlich wurde nichts Anderes gefunden. Beim Weggehen bekam der Gerichtsvollzieher plötzlich einen Hustenanfall; er schaute sich nach einem Spucknapf und gewahrte einen solchen unter dem Ofen. Bei dem Versuche, ihn mit dem Fuße hervorzuziehen, kippte der Napf um und entleerte seinen Inhalt auf den Fußboden; derselbe bestand aber nicht aus Sand, sondern aus 4000 Mark in Bankscheinen, die unter dem Sande versteckt waren. Als die Frau ihren Schatz entdeckt sah, fiel sie vor Schrecken in onmacht. (Auch der Zar gehört), was bisher noch unbekannt war, zu den leidenschaftlichen Briefmarkensammlern. Ein schwedischer Sammler hatte den Muth, ihm kürzlich einige seltene nordische Marken zu senden mit der Bitte um freundlichen Umtausch in russische. Aber der Zar, der auch im Briefmarkensammeln ein„Selbstherrscher“ zu sein scheint, ging auf das Anerbieten mit dem Bemerken nicht ein, daß er seine eigenen Wege zu sammeln habe und daß der Einsender sich gleichfalls auf dem gewohnheitsmäßigen Sammelwege nach den begehrten russischen Marken umsehen möge! (Leutseligkeit des Prinzen Heinrich.) Vor einiger Zeit ging durch die Presse die Nachricht, daß Prinz Heinrich von Preußen die Pathenstelle bei dem zweiten Söhnchen des Gymnasial=Oberlehrers Emil von Renesse in Lauben in Schlesien, welches an demselben Tage und zur selben Stunde geboren wurde, wie der Sohn des königlichen Prinzen, übernommen hatte. Wie dem„Münst. Anz. mitgetheilt wird, schickte der liebenswürdige Prinz am 21. d. M., aus Kiel ein prachtvolles Pathengeschenk in Gestalt eines werthvollen silbervergoldeten Pokals, worin das Bildniß des hohen Pathen und das Geburtsdatum(20. März 1889) eingravirt sind. (Ein„consewirter“ kaiserlicher Kuß) Unter den„Betrachtungen und Erinnerungen“ einer Serie von Artikeln aus dem Rußland vor 50 Jahren, welche die „Deusche Petersburger Zeitung“ gegenwärtig veröffentlicht, findet sich nachfolgende Anekdote:„Im Jahre 1855 traf der Verfasser der„Betrachtungen“ in Helsingfors eine Baronin E. Witwe des letzten schwedischen Kommandanten von Sweaborg, der die Festung 1809 den rusischen Truppen übergab. Sie soll in ihrer Jugend schön gewesen sein. Als Kaiser Alexander I. zur Eröffnung des dis 1863 ersten und letzten Finländischen Landtages in Helsingsors war, eröffnete er einen ihm zu Ehren gegebenen Ball mit der schönen Generalin und galant küßte er ihr die Hand. Diesen Kuß wollte die Dame bis an's Grab mit sich tragen, und von der Stunde an wusch sie sich nie mehr die rechte Hand, sondern trug auf derselben beständig einen Glacehandschuh. Infolge dieser Unkenntniß der Lehre vom Stoffwechsel wurde sie auf ihre alten Tage etwas—„an“ rüchig.“ Es entschloß sich nicht leicht Jemand, mit ihr eine Partie Whist zu machen, und da das ihre einzige Leidenschaft war, so verfiel sie auf den Gedanken, in ihrem Hause einen Freitisch für unbemittelte Studenten der Universität einzurichten. Drei Studenten fanden immer gleichzeitig bei ihr Wohnung. volle Kost, Kleidung 2c., und ihre Verbindlichkeit bestand nur darin, daß sie jeden Abend ein paar Stunden mit der alten Baronin Whist spielen mußten. (Zur Verringerung der Blitzgefahr) mögen hier einige Winke gegeben sein. Im Freien vermeide man einzelstehende Bäume, Getreidehaufen, die Nähe der Gewässer und Thiere, und man hüte sich, in einem größeren Umkreise der höchste Gegenstand zu sein. In den Straßen der Stadt gehe man lieber in der Mitte, als an den Seiten der Häuser. In den Zimmern vermeide man, unter Kronleuchtern, welche an metallenen Ketten hängen, sich aufzuhalten, ebenso unter Drahtzügen, in der Küche unter dem Schornstein, weil der Ruß ein guter Leiter für den Blitz ist. Der beste Platz ist in der Mitte des Zimmers. Die Nähe des Ofens, Spiegels, Klaviers, eiserner Fensterstangen ist zu vermeiden. Im Erdgeschoß ist die Blitzgefahr eine geringere als in den höheren Stockwerken. Die Fenster während des Gewitters verschlossen zu halten ist nicht nöthig, die Gefahr des Erstickens in dem Falle, daß wirklich ein Blitzstrahl in's Zimmer fährt, ist vermehrt. Rathsam ist es, während eines starken Gewitters das Feuer im Ofen auszulöschen, weil der aufsteigende Rauch ein guter Leiter ist. —n. Schössengericht. Solingen, 27. Juni. Vorsitzender: Herr Amtsrichter Dr. Gottschall, Schöffen: Die Herren Carl Leopold Broch und Ferd. Broch, beide von hier.— Die erste Verhandlung mußte wegen Nichterscheinens von drei Angeklagten, von denen einer nicht geladen war, vertagt werden. Zu der auf den 22. August, Morgens 9 Uhr, anberaumten Sitzung sollen die beiden ordnungsmäßig vorgeladenen Angeklagten, ein Mann von Kleinohligs und ein Tagelöhner aus dem Kreis Adenau, vorgeführt werden.— Wegen Mißhandlung einer Nachbarsfrau stand ein Schleifer von Friedrichsthal vor dem Gerichtsbofe. Der Angeklagte behauptete, die Verletzte, seine Nichte, habe mit Steinen nach ihm und seiner Frau geworfen, und er habe derselben zur Abwehr einige Schläge mit einem Baumreis versetzt. Die Beweisaufnahme belastete den Angeklagten zwar derartig, daß auf Freisprechung nicht erkannt werden konnte, jedoch lagen so erhevliche Milderungsgründe vor, daß dem Angeklagten nur eine Geldstrafe von 5 Mark auferlegt wurde, an deren Stelle im Richtzahlungsfalle 2 Tage Gesängniß treten sollen.— Ein Ausmacher von Tiefendick, welcher am 6. Mai dss. I. einem heimkehrenden Lehrer unversehens mit der Hand einen Schlag an den Kopf versetzte und dann entlief, verfiel wegen Mißhandlung mit Rücksicht auf die bewiesene Unverschämtheit und Rohheit, obgleich die Verletzung ganz unerbeblich gewesen war, in eine Gefängnißstrafe von 3 Wochen.— Wegen wechselseitiger Mißhandlung mittelst gefährlicher Werkzeuge hatten sich 2 Arbeiter von U.=Scheidt zu verantworten. Am 14. April d. J. waren dieselben in einer Wirthschaft zu U=Scheidt in Streut geratben, bei welchem schließlich Biergläser und Flaschen als Waffen benutzt wurden. Die Beweisaufnahme hatte zur Folge, daß der eine Angeklagte, welcher durch das Benehmen des Andern sehr gereizt worden war, zu 6 Wochen, der zweite Angeklagte, dessen Vergehen ein weniger schweres war, zu 2 Wochen Gesängniß verurtheilt wurde.— Zwei Schleifer von Potzhof versielen wegen Beleidigung eines Polizeisergeanten in eine Strafe von 2, resp. 3 Tagen Gefängniß; auch wurde dem Beleidigten das Recht der Publikation des Urtheils auf Kosten der Angeklagten zugesprochen. (Schluß folgt.) * Litterarisches. Solingen, 27. Juni. In dem Juliheft der zu Berlin erscheinenden Zeitschrift„Nord und Süd“ findet sich ein Aufsatz unseres Mitbürgers, des Herrn Rechtsanwalt Noest, über die Höhe der Prozeßkosten. Herr Rechtsanmalt Noest führt in demselben aus, daß der Fehler unserer Kostengesetzgebung in deren ganzem System, in der unrichtigen Abstufung der Kosten enthalten ist, und daß Abbülfe nicht durch die Reduktion einiger Gebübrensätze, sondern nur durch eine Aenderung dieses Systems geschaffen werden kann. Es wird namentlich empfohlen, die jetzigen„Wertdstufen" und„Pauschgebühren" fallen zu lassen und durch eine Abstufung zu ersetzen, welche den Verhältnissen der einzelnen Fälle besser Rechnung trägt. Sehr zu wünschen wäre es, daß die hier behandelte brennende Frage endlich einmal ihre gesetzliche Regelung fände! Theater. Solingen, 27. Juni. Gestern ging der Salontiroler bei leider nur schwach besuchtem Hause über die Bretter unserer neuen Sommerbühne im Bungards'schen Lokale am Grünewald. Trotzdem verdiente das Spiel der Gesellschaft des Herrn Direktor Schüddemage an dem gestrigen ersten Theaterabend alles Lod. Einzelnen Leistungen gebührt sogar das Prädicat„hervorragend.“ Frl. Malten, welche uns noch vom vergangenen Winter in guter Erinnerung ist, gab das verzogene Töchterchen des ailzu nachgiebigen Vaters mit vieler natürlicher Anmuth und Wärme. Frl. Seidel spielte sehr flott und überraschte bei ihrer Gesangseinlage durch ihre sehr ansprechende Stimme. Frau Poddig wutte aus der Rolle der Adelheid, welche eigentlich die schwächste des Stückes ist, doch noch etwas zu machen, während Frl. Ronaberg die Russin sehr charakteristisch wiedergad. Von den Herren verdienen besonders genannt zu werden Herr Schilling und Herr Mahler. Ebenso lernten wir in den Herren Werner als Bredo und in Herrn Poddig tüchtige Schauspieler kennen. Frl. Osinsky endlich und Herrn Sommer muß gleichfalls Lob für idre treffliche Darstellung gespendet werden. Die Regie ließ nichts zu wünschen übrig, sodaß der Direktion eine Wiederholung des Stückes nur empfohlen werden kann. P. * Aus dem Sportsleben. Solingen, 27. Juni. Bei dem am verflossenen Sonntag vom„Nevigeser Allgemeinen Turnverein" in Neviges veranstalteten Preisturnen wurde trotz großer Concurrenz das Mitglied des„Dorp=Schützenhöber Turnvereins“ Herr Ernst Klaas für seine Leistungen am Reck mit dem dritten Preis und im Ringkampfe mit dem Ehrenpreis in Gestalt eines kostbaren Regulateurs ausgezeichnet.„....„„„„ 66491 — Der Vorp=Schutzenhoher Turn=Verein beabsichtigt, am nächsten Sonntag sein 26. Turnfest zu feiern. Höhscheid, 27. Juni. Bei dem von der Gesellschaft Brieftaube=Höhscheid am Sonntag veranstalteten Preisfliegen ab Augsburg(420 Km.) erhielten folgende Herren Preise: den 1., 8., 9. und 10. Ernst Picklein, Linden; 2. und 3 Reind. Plücker, Unten=Höhscheid; 4. Gust. Melcher, Friedrichsthal; 5. Fritz Knecht, Neuenhof; 6. und 11. Gustav Weber, O.=Widdert: 7. Ernst Jäger, Neuenhof; 12. Carl Fink, Stüdchen. Die Tauben wurden 4 Uhr 30 Min. Morgens aufgelassen, und traf die Muthmaßliches Wetter morgen: Warm, Gewitter und Regen. Barom. und Therm.: heute Morgen 10 Uhr: 27“ 810““ + 18. Verkündigung des Erangeliums Heute, Donnerstag, den 27. Juni cr., Abends 8½ Uhr, bei Herrn G. Hoffmann, Solingen, Kronenstr., wozu Jedermann freundl. eingeladen wird. M. Springer. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag, den 28. Juni 1889, Vormittags 11 Uhr, sollen an Ort und Stelle zu Solingen im Hause Dorperstraße Nr. 52 öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung versteigert werden: 1 Schrank mit 4 Thüren und Klappe, 1 Tisch, 1 Sopba, 1 Ladenregal mit 40 Schubladen, 1 Ladentheke, 1 Tafelwaage, 1 Kiste Würfelzucker, 1 Kiste Nudeln, 1 Fäßchen Margarin=Butter, 4 Säckchen Gerste 2c. 2c. Solingen, Salowsky, Wupperstr. 49. Gerichtsvollzieher. Schiebkarren, große und kleine, und eschene Turnstangen in prima Waare und alles in langjähriger bekannter Güte sind immer vorräthig und zu kaufen bei Aug. v. zur Gathen, Solingen, Kaiserstraße,(Wehrwolf.) Todes-Anzeige. Heute Morgen gegen 10 Uhr entschlief sanft nach längerem Leiden unser innigst geliebter unvergesslicher Sohn, Bruder, Enkel, Neffe und Vetter F 44* Bekanntmachung. Betreten des Bahnkörpers an anderen Stellen, als den hierzu vorgesehenen Uebergängen, wird hiermit strenge verboten. Etwaige Zuwiderhandlungen werden nach den gesetzlichen Bestimmungen mit Geld, bezw. Gefängnißstrafe geahndet. Den betreffenden Bahnbumten steht nach§§ 63 und 68 des Bahnpolizei=Reglements das Recht öffentlicher Polizeibeamten und die Befugniß vorläusiger Festnahme zuwiderhandelnder Personen zu. Elberfeld, den 15. Juni 1339. Der Eisenbahn=Bauinspektor: Stündeck. ieriebener in der Nähe von Solingen, mit Tanzsaal und geschlossener Kegelbahn, ist auf Mai k. I zu vermiethen. Näheres in der Expeo. im jugendlichen Alter von 17 Jahren 6 Monaten. Es bittet um stille Theilnahme Rob. Grah nebst Familie. Solingen und Iserlohn, den 26. Juli 1889. Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 5 Uhr statt. 58•• * Nene * empf H. Kllte un einen seinmmum. häringe 2 Oelfarben, Fußbodenlacke in versch. Sorten, Copallacke, Firnisse, gekochtes holländisches Leinöl, Zinsel und Weißquasten empf. Herm. Happ, Solingen, Goldstr. 11. P engs. v. P. Weber, Solingen. Immobilar=Versteigerung. Gde. Höhscheid gelegenen Immobilien in 13 einzelnen Parzellen und in Abtheilungen öffentlich zum Verkaufe ausstellen und zwar: am Montag, den 15. Juli d. J., straße, Gde. Solingen, im Lokale des Wirtdes Friedrich Kün die Immobilten zu IV. Feld, zu II. Felderstraße und zu Spielbruch und am Dienstag, den 16. Juli d. J., Nachm. 6 Uhr, zu Neuenhaus, Gde. Höbscheid, beim Wirthe Carl Gduard Tecker die Immobilien zu Nöhrenkotten. Die Immobilien zu IV. Feld kommen in 6 Parzellen und dann im Ganzen, diejenigen zu II. Felderstraße in 1 Parzelle, diejenigen zu Spielbruch in 2 Parzellen und diejenigen zu Nöhrenkotten in 4 Parzellen zum Verkauf. Die Immobilien zu IV. Feld umfassen ein Grundareal von ca. 1 Hectar 40 Are und die Wohnbäuser Nr. 3, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22, 23, 24, 25, 26, 27 und zwei kleine Hintergedäude; das Immobilar zu 1I. Felderstraße besteht in dem Wohnhause Nr. 1, 2, 3 und 4, dem Wohnhause Nr. 5, Schmiede und Stallungen, sowie 13 Are 10 Meter, Grundfläche und dasjenige zu Spielbruch in den Wohnhäusern Nr. 1, 2, 4, 5, 6 und 7 mit Stallungen und ca. 24 Are Garten und Hofraum, sowie der Baustelle am Dorper Friedhofe zur Größe von 13 Are 5 Meter; die Immobilien zu Nöhrenkotten endlich werden gebildet aus den Wohnhäusern Nr. 4, 5 und Bedingungen und Parzellen=Eintheilung sind beim Unterzeichneten zu erfahren resp. einzusehen. Solingen, den 27. Juni 1889. Der Hgl. Jotar: Putz. Juli wird die Jeden Mittag: Warmen.. X empfieblt H P. W ken* eber. 2 12 à Mk. 3 Loose der dritten Geldlotterie des Preußischen Vereins zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger vorrätbig. Königl. 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Juni, Morgens 11 Uhr: Abholen der Fahne beim Präses und Frei-Concert in den Garten=Anlagen der Schützenhalle. 3½ Uhr: Antreten sämmtlicher Vereine auf dem Schützenfelde zum Festzuge. 5 Uhr: uh Großes Courert in der Schützenhalle, verbunden mit Schau- und Preisturnen. 8½ Uhr: Polonaise durch die illuminirten Garten-Anlagen. Darnach: Proklamation der Sieger und Vertheilung der Preise. 9 Uhr: Glänzender Fest-Ball. Die Musik wird ausgeführt von der wohllöblichen Kapelle der Solinger Freiw. Feuerwehr, unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Steinmetz. Entree zum Concert 30 Pfg. à Person, zum Balle 1 Mark. Damen zum Balle frei. Zu diesem Feste ladet freundlichst ein Der Vorstand. Das Fest=Comité. NB. Die Bewohner unseres Bezirks möchten wir freundlichst bitten, ihre Häuser mit Fahnen 2c. bestens schmücken zu wollen. Das Comité. Solinger Sängerbund.## a Samstag, den 29. Juni cr., Abends 8 Uhr: Grosses Gartenfest bei Herrn F. W. Bungards am Grünewald. Beleuchtung sämmtlicher Garten-Anlagen und Brillant-Feuerwerk auf dem Wasser. Während des Festes: Eröffnung von Castan's neuem irrgarten und Vorstellung In Weidauer’s Menagerle. Vielfache Ueberraschungen für Damen- und Herren. Der Beiungünstiger Witterung findet das Fest im Gartensaale statt. Alle activen und passiven Mitglieder mit ihren Familien sind #freundlichst eingeladen. Nichtmitglieder können eingeführt werden. Der Vorstand. Die Gampf Kaffes Stosteter von Herm. Happ, Goldstr. 11, empfiehlt Feinste gebr. Java=Cafses per Pfd. 1.40, 1,50, 1,60, 1,70, 1,80 Mark Ertra feinen gebr. Verl=Caffee W per Pfd. 1.60 Ml. Sammtliche Caffees bei Abnahme von 5 Pfund 5 Pfy. billiger.— Wiederverkäufern esttra Rabatt. O Organ für Jedermann aus dem Volke. Wöchentliche Gratis=Beilage: Illustrirtes Sonntagsblatt. Die„Volks=Zeitung“ erscheint täglich zweimal, Morgens und Abends. 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Neu eintretenden Abonneuten liefern wir— gegen Einsendung der Abonnements=Quittung— die„Volks=Zeitung“ schon von jetzt ab unter Kreuzband unentgeitlich. d Probe=Rummern senden wir auf Verlangen gratis und frauco. Bestellungen nehmen alle Postanstalten zum Preise von 4 Mk. 50 Pfg. pio Quartal entgegen. Berlin V. Sebedtt##n der„#elts=Zeit, n Lützowstraße 105 und Kronenstraße 46. Sonntag, den 30. Juni, Nachmittags 6½ Uhr, im großen Saale der Schützenburg: Zweites Abonnements-Concert des Kölner stüdtischen Orchesters, unter Direction des Herrn Concertmeisters Gustav Holländer, Prof. am Conservatorium in Köln, sowie unter gütiger Mitwirkung von Fräulein Clara Schwartz. Programm. I. 1. Ouverture zu„Don Juan“ W. A. Mozart. Violinconcert G-moll M. Bruch, vorgetragen v. Frl. Clara Schwartz. Hochzeitsmarsch aus, Ein Sommernachtstraum“ F. Mendelesohn. II. Ouverture zu„Mignon“ A. Thomas. 5. a) Träumerei R. Schumann. b) Join du bal E. Gillet. für Streichorchester. 6. Tarantelle M. Moszkowski. III. 7. Ouverture zu„Euryanthe“ C. M. v. Weber. 8. Vorspiel zu Lohengrin" R. Wagner. 9. Fantasie aus„Der Trompeter von Säkkingen" Nessler. Abonnementskarten für Mitglieder zu 3 M., für Nichtmitglieder zu 4 M. sind niedergelegt in der Buchhandlung von O. Albert; Einzelkarten im Vorverkauf zu 1.50 M. sind zu haben bei A. Mertens, Fr. Münster, A. Gierlich, Frau Everts, Frau Grab, Fr. Geldmacher. Kassapreis 2 M., Gallerie 75 Pfg. Der Vorstand des Solinger Schützen-Vereins. 8 4 Für die jetzige Bedarfszeit empfehlen wir zur Verieselung von Gärten und sowie Strahlrohre, Verschraubungen etc. in den besten Qualitäten und machen besonders auf den neuen amerikanischen Patent- Druckschlauch aufmerksam, der an Haltbarkeit alles bisher Gebotene übertrifft. Jesinghaus& Benning, Solingen, Heuckelsstraße. Fabriklager in allen technischen Gummi=Waaren und Verdichtungsmaterialien. 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Juni 1889: „apageno, rustspielposse in 4 Acten von Rudolf Kneisel. In Vorbereitung: Der Trompeter von Sähkingen. Apollo, Solingen. Sonntag, den 30. Juni curr.: uad feihsign. Autreten Punkt 1 Uhr bei Hrn. Fritz Schaat, Hochstraße. Die Herren passiven Mitglieder werden dierzu freundlichst eingeladen. Mangenberger Turn-Verein. Samstag, den 29. Juni, ## Abends Punkt 9 Uhr: Versammlung. Tages=Ordnung liegt vor. Empfang der monatl. Beiträge. Diejenigen Mitglieder, die sich dem Bilde unterschrieben haben, werden ersucht, in dieser Versammlung unbedingt zu erscheinen. Der Vorstand. E ine gebrauchte Pumpe zu kaufen gesucht. Nährres in der Exp. Landwehr-Verein zu Schlagbaum. Verhältnißhalber findet das Stiftungsfest am Sonntag, den 30. Juni nicht sta t. Der Vorstand. Lotterie=Verein „Fortuna.“ Sonntag, den 30. ds. Mis.: Eupfang vor der halb. jährigen Rechnungs-Ablage. ie rückständigen Beiträge müssen bis dahin entrichtet werden. Solingen. Der Vorstand. Schwertschleifer=Verein. Samstag, den 29. d. M., Punkt 7 Uhr: General-Versammlung im Lokale des Herrn Carl Ern, Solingen, Kaiserstraße. Jedes Mitglied wird gebeten, zu erscheinen. Der Vorstand. Meigener Kranken- und Sterbe-Auflage(E. H.) Sonntag, den 30. Juni: Empfang der Veiträge. Der Vorstand. Schlcker Kranken- und Sterbe-Kasse. Nächsten Sonntag: Empfang. Der Vorstand. General=Versammlung der Messerschleifer des Kreises Solingen Montag, den 1. Juli, Abends 6½ Uhr, im Lokale der Frau A. Wigge, Solingen. Die Arbeiter der Firma Bruchhaus, Ohligs, und die Arbeiter der Firma W. J. Römer und Rudolf Römer, Katternbergerstraße, sowie sämmtliche Heftemesserschleifer werden ersucht, in dieser Versammlung pünktlich zu erscheinen. Der Vorstand. Neue von bester Sorte und ftischer Eendung empfiehlt G. Schmarack, Solingen Beste und billigste Bezugsquelle für garantirt neue, doppelt gereinigt u. gewaschene, echt nordische Bettiedern. Wir versenden zollfrei, gegen Nachn. 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